Legislative Eliten in Österreich Rekrutierungsmuster und Karriereverläufe

Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Mag. rer. soc. oec. im Diplomstudium Soziologie

Eingereicht von: Andreas Payer

Angefertigt am: Institut für Soziologie

Beurteilerin: Mag.a Dr.in Karin Fischer

Juni 2015 Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt beziehungsweise. die wörtlich oder sinngemäß entnommenen Stellen als sol- che kenntlich gemacht habe.

Die vorliegende Diplomarbeit ist mit dem elektronisch übermittelten Textdokument identisch.

______Ort, Datum Unterschrift

2 Kurzfassung

Funktionalistischen Überlegungen folgend wendet sich diese Arbeit einer Personen- gruppe zu, die durch ihre formale Position in der österreichischen Gesetzgebung eine wichtige Rolle spielen. Diese Personengruppe soll als „legislative Eli- te“ bezeichnet werde. Unter Zuhilfenahme vorhandenen biografischen Materials wer- den individuelle Karriereverläufe auf etwaige Rekrutierungsmuster untersucht und somit Strukturen aufgedeckt, die einen Aufstieg in diese Führungsrollen begünstigen. In diese Analyse gelangen dabei Personen des österreichischen Nationalrats, die im Untersuchungszeitraum 1996-2013 eine der folgenden Positionen inne hatten: Natio- nalratspräsident_in, Vorsitzende_r eines Fachausschusses beziehungsweise Parla- mentsklubobmann_frau. Neben einer theoretischen Klärung des Elitebegriffs stellt diese Arbeit auch gängige Methoden zur Identifikation von Eliten (insbesondere der verwendete Positionsansatz) vor. Zur Analyse möglicher Rekrutierungsmuster wurde Anleihe an dem von Dietrich Herzog entwickelten karrieretheoretischer Ansatz ge- nommen. Von großer Bedeutung erscheint der Vergleich zwischen den unterschied- lichen Parteien und das Aufdecken von Gemeinsamkeiten beziehungsweise Ver- schiedenheiten. Da die Eliteforschung in Österreich eine relativ vernachlässigte Disziplin ist, erscheint eine Auseinandersetzung mit diesem Themengebiet eine lohn- ende Sache zu sein. Ergebnisse dieser Arbeit bieten einen möglichen Ansatzpunkt für eine weitere, vertiefende Analyse.

3 Abstract

Following functionalist considerations, this paper is about a group of people who play an important role through their formal position in the Austrian legislation. This group can be named 'legislative elite’. With the aid of existing biographical material individu- al career paths are examined for possible recruitment patterns and uncovered struc- tures that favor a rise in these leadership roles. This analysis thereby consists of people of the Austrian National Council, who held one of the following positions dur- ing the period 1996-2013: president of the Austrian National Council, chairman of a specified panel or parliamentary group. In addition to a theoretical clarification of the elite concept, this work also present common methods for the identification of elites (especially the used position approach). For the analysis of possible recruitment patt- erns the career-theoretical Approach developed by Dietrich Herzog was used. Great importance is paid to the comparison between the different parties and the uncover- ing of similarities or differences. Since Elite research in is a relatively neglec- ted discipline, an exploration of this topic seems to be a worthwhile thing. Results of this study provide a possible starting point for further, in-depth analysis.

4 Inhaltsverzeichnis

Einleitung...... 6 Eliten: Theoretische Grundlagen ...... 10 Klassischer Elitebegriff...... 10 Funktionalistische Elitetheorie...... 14 Kritische Eliteforschung...... 18 Angewandte Definition „Legislativer Eliten“...... 20 Exkurs: Das österreichische Parlament...... 22 Struktur und Gesetzgebung ...... 22 Ausgewählte statistische Zahlen...... 25 Rekrutierung von Eliten – Theoretische Ansätze...... 29 Traditionelle Forschungsansätze ...... 29 Herzogs karrieretheoretischer Ansatz...... 31 Methodisches Vorgehen...... 34 Identifikation von Eliten ...... 34 Personen und Zeitraum...... 35 Datenmaterial, -erhebung und -auswertung...... 36 Ergebnisse...... 39 Nationalratspräsident_innen ...... 39 Geschlecht, Alter und Bildung ...... 41 Karrieremuster...... 42 Klubobleute...... 46 Sozialdemokratischer Parlamentsklub...... 46 Parlamentsklub der ÖVP...... 48 Parlamentsklubs von FPÖ, BZÖ und LIF ...... 49 Parlamentsklub der GRÜNEN ...... 51 Ausschussvorsitzende ...... 52 SPÖ...... 54 ÖVP...... 62 FPÖ, BZÖ und LIF ...... 67 GRÜNE ...... 71 Fazit...... 74 Literatur ...... 77 Abbildungsverzeichnis...... 80 Abkürzungsverzeichnis...... 81 Anhang: Kurzbiografien des ausgewählten Personenkreises...... 82

5 Einleitung

Heutzutage findet man den Begriff Elite im deutschsprachigen Raum zumeist in et- waigen Bildungsdebatten. Gefordert werden Elitebildungseinrichtungen, von denen man sich Wettbewerbsvorteile im internationalen Vergleich erhofft. Elite wird somit oft mit herausragenden Leistungen gleichgesetzt. Was dabei jedoch oft auf der Strecke bleibt ist eine inhaltliche Begriffsklärung und somit auch eine kritische Würdigung dieses Begriffs. Mit Rückblick auf die Geschichte zeigt sich, dass dies nicht immer so war. Gerade die Nähe klassischer Theoretiker und ihrer Ideen zum Faschismus am Anfang des 20. Jahrhundert und den dadurch diskreditierten Elite-Begriff belegen dies.

In Deutschland kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer kritischen Auseinander- setzung mit eben diesen Vorstellungen, die Erfahrungen waren ausschlaggebend dafür, dass es demnach zu einer Wiederbelebung der Eliteforschung kam. Durch die Fokussierung der Theoriebildung im Anschluss an die Studentenbewegung auf den Begriff Klasse kam es aber dann zu einen Paradigmenwechsel und Eliten rückten in den Hintergrund. Nun galt der „herrschenden Klasse“ die volle Aufmerksamkeit und damit wurde gleichsam ein scheinbar unauflöslicher Knoten zwischen Kapital und Führungsanspruch geknüpft. Als die Wissenschaft sich dann in den 1990er Jahren verstärkt der „Elite“ zuwandte, hatte sich dieser Begriff ideologisch entladen – die Auseinandersetzung war formaler geworden (vgl. Imbusch 2003: 12f.). Womit wir wieder bei unserer heutigen Ausgangssituation wären.

Die große Schwierigkeit stellt nun die begriffliche Definition von Eliten dar. Formal gemein ist allen Definitionsversuchen, dass es sich bei Eliten um eine Minderheit in der Bevölkerung handelt, die gesamtgesellschaftliche Maßnahmen trifft. Diese Machtausübung ist dabei meist in Form von Funktionen und/oder Positionen institu- tionalisiert. Abgegrenzt werden kann der Begriff von Begrifflichkeiten wie etwa der Oberschicht. Unter diese Terminus kann grob gefasst derjenige Personenkreis ver- standen werden, der innerhalb der Gesellschaft über die meisten Ressourcen verfügt – dies bedeutet aber letztlich nicht, dass es sich damit per se um Eliten handelt. Aus der marxistischen Tradition entstammt der Begriff der herrschenden Klasse, deren

6 grundlegende Bindung an ökonomische Vorstellungen auch nicht unmittelbar auf den Begriff der Elite umzulegen ist.

Neben diesen drei großen Begrifflichkeiten existieren aber noch weitere Vokabeln für die Führungspersönlichkeiten innerhalb einer Gesellschaft: die politische Klasse, die „feinen Leute“, die „gute Gesellschaft“, „rackets“, die „privilegierten Klassen“, die „Reichen“, die „obere Dienstklasse“ oder auch „strategische Gruppen“ (Imbusch 2003: 17ff). In einem ersten Schritt werden auf Grund eben dieser begrifflichen Un- klarheit in dieser Arbeit die Beiträge bedeutender Theoretiker_innen innerhalb der Eliteforschung dargestellt um zum einen Überblick über verschiedene Definitionen für „Elite“ bereitzustellen, aus denen dann letztlich eine für diese Arbeit verwendbare Definition von Eliten gewonnen werden soll.

Während es in Deutschland einige namhafte Elitestudien gibt (Potsdamer, Mann- heimer, Heidelberger), existieren speziell für Österreich noch relativ wenige Unter- suchungen die sich mit Eliten auseinandersetzen (Stimmer 1997, Voithofer 2007, Be- zemek/Dippelreiter 2011). Gerade deswegen erscheint es erstrebenswert, einen Blick auf Österreichs Eliten zu werfen. Einer funktionalistischen Sichtweise folgend (siehe dazu weiter unten mehr), wird von einem Elitenpluralismus ausgegangen. Nach dieser Auffassung gibt es nicht eine einheitliche Elite, sondern es existieren mehrere, gleichberechtigte Teileliten innerhalb der Gesellschaft, die verschiedene gesellschaftliche Funktionen übernehmen. Der Fokus dieser Arbeit liegt dabei auf einer Untergruppe der politischen Elite, die als „legislative Elite“ bezeichnet werden soll. Diese Elite wird dabei aus denjenigen Personen gebildet, die maßgeblich für die (nationalstaatliche) Gesetzgebung verantwortlich sind. Dabei bedarf es noch weiter- en Einschränkungen, die im Methodenteil näher ausgeführt werden sollen.

Unter Zuhilfenahme vorhandener biografischer Daten wird nun dieser Personenkreis näher beleuchtet. Insbesondere stellt sich die Frage nach spezifischen Rekrutier- ungsmuster (in Bezug auf die besetzte Position aber auch in Bezug auf die politische Partei, der die jeweilige Person angehört) sowie nach „typischen“ Karriereverläufen. Es stellt sich somit etwa die Frage danach, ob etwa die gängige Vorstellung der klas- sischen „Ochsentour“ (vgl. Herzog 1975) noch immer der idealtypische Verlauf einer Politiker_innen-Karriere ist (der sequenzielle Aufstieg von kommunaler Ebene hin zu

7 den Spitzenpositionen) oder ob diese Vorstellung eben nicht mehr den gängigen Kar- riereverläufen entspricht.

Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten ist die Zusammensetzung der politischen, und damit auch der legislativen, Elite aus verschiedenen Gründen inter- essant. Dies ist einerseits dadurch begründet, als dass es in Österreich (ähnlich wie in Deutschland, Italien und den Beneluxländern) keine speziellen Elitebildungsein- richtungen gibt, wie sie etwa in Frankreich, Spanien, Großbritannien oder der Schweiz existieren (vgl. Hartmann 2007). Andererseits spielt auch die soziale Her- kunft in Österreich nur eine scheinbar untergeordnete Rolle. Dies liegt möglicherwei- se daran, dass gerade durch die politischen Machtverhältnisse der Vergangenheit der Zugang zur politischen Elite ein relativ offener war und es so auch für Arbeit- er_innen leichter möglich war, eine Spitzenposition zu erlangen (vgl. ebd.: 128).

Interessant erscheint in diesem Zusammenhang, dass in Österreich nach dem PISA- Schock 2001 und der danach anschließenden Bildungsdebatte (siehe etwa Bauer/Hauer/Neudorfer 2005 oder Stange 2004) eben (wie bereits einleitend ange- deutet) auch die Forderung nach Elitebildungseinrichtungen gestellt wurde. Das (ökonomische) Prinzip der Leistung soll somit auch für die Bildung als solche gelten (Mark 2009). Kritisch betrachtet würde dies natürlich auch für den Zugang zur Elite in Österreich aber dann bedeuten, dass dieser bei der Existenz solcher exklusiver Ein- richtungen weniger offener sein würde als er es bis dato zu sein scheint. Natürlich muss auch darauf verwiesen, dass Unterschiede in der sozialen Herkunft sich we- sentlich darauf niederschlagen, welche Bildungsabschlüsse erworben werden kön- nen. Dieses reale Faktum wird aber nicht im Zuge dieser Arbeit näher beleuchtet.

Im Zuge dieser Arbeit wird daher also soziale Herkunft ausgeklammert. Angemerkt werden muss aber, dass die Herkunft indirekt Einfluss auf die Rekrutierungschance nimmt, als dass durch sie Ungleichheit in der Möglichkeit der Partizipation im Bild- ungssystem erzeugt wird (Dahrendorf 1962, Hoffmann-Lange 1991 bzw. 1992, Schnapp 1997). Während im Bereich der Wirtschaft (Hartmann/Kopp 2001) die so- ziale Herkunft eine weit bedeutendere Rolle spielt, ist dies in der Politik nicht der Fall, da es eben in diesem Bereich aufgrund der Parteienstruktur in Ländern mit großen Volksparteien (wie in Österreich) weit bessere Aufstiegsmöglichkeiten für Personen

8 aus der Bevölkerung gibt (vgl. Hartmann 2008: 154ff.). Wenn nun die soziale Her- kunft nicht unmittelbar für den Aufstieg in die Elite verantwortlich ist, stellt sich die Frage danach, was an ihrer Stelle maßgeblich ist. Unterstellt wird vielmehr, dass die individuelle Leistung den weit größeren Einfluss darauf hat ob man aufsteigt oder nicht. Leistung ist nun ein schwer eng zu fassender Begriff. Diese Arbeit springt jetzt in die Bresche, als dass eben danach gesucht wird, was „geleistet“ werden muss, um Teil einer Elite zu werden.

Als methodisches Rüstzeug wird zur Bearbeitung des Themas Anleihe an dem von Herzog (1975) entwickelten karrieretheoretischen Ansatz genommen, der im weiter- en Verlauf noch näher dargestellt wird. Dabei sollen auch Vorteile gegenüber anderen klassischen Methoden diskutiert werden. Gleichzeitig bedingt die Natur dieser Arbeit auch eine notwendige Auseinandersetzung mit dem Untersuchungszeit- raum und den darin vorherrschenden politischen Realitäten, sowie eine Darstellung des Gesetzgebungsprozesses auf nationaler Ebene in Österreich. Hauptteil der ferti- gen Arbeit ist die Darstellung und Diskussion der fertigen Analyse, sowie eine ab- schließende Zusammenfassung und Beurteilung der Ergebnisse in einem letzten Schritt.

Festgehalten soll noch einmal, dass es dieser Arbeit darum geht ein wenig beachte- tes Forschungsfeld zu sondieren und erste Befunde zur Verfügung zu stellen. Diese Bestandsaufnahme kann es dabei nicht (teilweise auch durch die verwendeten Daten bedingt) leisten, alle Faktoren zu berücksichtigen, die ausschlaggebend für die Re- krutierung in die legislative Elite sind. Was sie aber schon vermag ist, grundlegende Strukturen aufzudecken, die möglicherweise den Aufstieg begünstigen. Eine Bewert- ung des tatsächlichen Einflusses dieser Strukturen würde einer nach gereihten Untersuchung bedingen, die auf den in dieser Arbeit gewonnen Erkenntnissen auf- baut.

9 Eliten: Theoretische Grundlagen

Klassischer Elitebegriff

Eine Auseinandersetzung mit einem definierten Thema bedarf nun zuallererst eines theoretischen Fundaments um zu klären worum es überhaupt geht. Grundanliegen dabei ist, ein Vokabular zur Verfügung zu stellen, das mögliche Missverständnisse aus den Weg räumt. Wie schon in der Einleitung erwähnt, ist eine einheitliche Defini- tion von Elite nicht vorhanden. Im folgenden werden ausgewählte Theoretiker_innen und ihre Überlegungen vorgestellt. Den Anfang machen Gaetano Mosca, Robert Michels und Vilfredo Pareto, die zu einer Zeit arbeiteten (um 1900), in der es in Euro- pa zu großen gesellschaftlichen Veränderungen kam: Die Bevölkerung war aufgrund der Industrialisierung und der damit einhergehenden Reduzierung der Sterblichkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Geburtenzahlen und des allgemeinen Lebensstand- ards stark gestiegen was mit der gleichzeitigen Urbanisierung zu der Entstehung städtischer Massen und der Arbeiterklasse geführt hatte. Diese Entwicklung und die Ziele des Sozialismus, die von dieser Masse verfolgt wurde, bedrohten unmittelbar die vorhandene bürgerliche Ordnung, was zur Verunsicherung innerhalb der Bourge- oise und damit auch zu einer intellektuellen Auseinandersetzung führte (vgl. Hart- mann 2008: 12ff.)

So etwa bei Gaetano Mosca, dort findet man folgende Feststellungen:

„Unter den beständigen Tatsachen und Tendenzen des Staatslebens liegt eine auf der Hand: In allen Gesellschaften, von den primitivsten im Aufgang der Zivilisation bis zu den vorgeschrittensten [sic] und mächtigsten, gibt es zwei Klassen, eine die herrscht, und eine, die beherrscht wird. Die erste ist immer die weniger zahlreiche, sie versieht alle politischen Funktionen, monopolisiert die Macht und genießt deren Vorteile, während die zweite, zahlreichere Klasse von der ersten befehligt und gelei- tet wird. Diese Leitung ist mehr oder weniger gesetzlich, mehr oder weniger willkür- lich oder gewaltsam und dient dazu, den Herrschen den Lebensunterhalt und die Mit- tel der Staatsführung zu liefern.“ (Mosca 1950: 53)

10 Bei einer näheren Betrachtung dieses äußerst bekannten Zitates findet man einen wesentlichen Punkt: Nämlich die Vorstellung, dass das Verhältnis zwischen einer herrschenden Minderheit und einer beherrschten Mehrheit ein natürlich gegebenes ist. Diese Elite innerhalb der Gesellschaft kennzeichnet sich dabei vornehmlich dadurch aus, als dass sie im Gegensatz zur Mehrheit organisiert ist (vgl. ebd: 134) und materiell sowie intellektuell dieser überlegen ist (vgl. ebd. 55). Weiters findet man bei ihm den Verweis darauf, dass diese ihre Macht vornehmlich aus dem von ihnen besessen Eigentum bezogen wird.

„Die Herrschenden sind nunmehr die Reichen und nicht mehr die Starken.“ (ebd.: 58)

Wichtig anzumerken ist, dass Mosca diese natürliche Überlegenheit nicht alleine als Resultat der Biologie versteht, sondern sie auch durch die Erziehung und die Umwelt konstruiert sieht:

„[…] aber mehr als alles andere bedingen Traditionen und Milieueinflüsse […] solche Qualitäten“ (ebd.: 63)

Diese Überlegung führt aber auch zu einem weiteren Gedanken: Durch das Verwer- fen biologischer Vorstellungen zur Begründung des bestehenden Herrschaftssys- tems wird die Begründung der bestehenden Machtverhältnisse Mittelpunkt der Aus- einandersetzung, als dass sie letztlich sozial konstruiert sind:

„[…] dem Bestreben der Herrschenden nach Monopolisierung und Vererbung der po- litischen Macht und dem Bestreben neuer Kräfte nach einer Änderung der Machtver- hältnisse […]“ (ebd.: 64f.)

Der nächste vorzustellende Theoretiker ist Robert Michels. In seinem Hauptwerk (Michels 1911) argumentiert er das Vorhandensein von Ursachen, die zu einer Oli- garchisierung menschlicher Zweckorganisation führen. Er macht im wesentlichen drei Ursachen aus: Da wären zum einen technisch-administrative Gründe, denn laut Michels ist es Versammlungen auf Grund ihrer Beschaffenheit (etwa Größe) nicht möglich sich selbst zu verwalten und daher bedarf es seiner Meinung nach „eines

11 festen Führertums“ (vgl. ebd.: 35f.). Weiters angeführt werden von ihm zum Einen psychologische Ursachen, nämlich dem Wunsch der Masse danach geführt zu wer- den und Probleme wenn möglich zu delegieren (vgl. ebd.: 53ff.). Zum anderen führt er als letzten Grund intellektuelle Ursachen an. Diese sind seiner Argumentation nach die intellektuelle Überlegung der Führerschaft. Diese ergibt sich laut Michels aufgrund der Erfahrung und Praxis bei der Bewältigung der an sie gestellten Aufga- ben (vgl. ebd: 83).

Der Führerschaft gelingt diesem Ansatz nach somit die Festigung ihres Herrschafts- anspruches. Oppositionelle Kräfte werden nicht als Bedrohung angesehen, da ihr Aufstieg nur sehr unwahrscheinlich ist. Falls es jedoch doch zu einem Wechsel der Herrschaftsverhältnisse kommt, würden diese letztlich laut Michels mit der Zeit zu denselben, die sie ablösen wollten (vgl.: ebd. 191f.). Die personelle Führerschaft ei- ner Partei bleibt letztlich auch nicht unberührt von der ihr übertragenen Macht – mit der Zeit wird Partei und Person gleichgesetzt (vgl. ebd: 215ff.).

„Das Führertum ist eine notwendige Erscheinung jeder Form gesellschaftlichen Lebens.“ (ebd.: 383)

Das Problem liegt bei Michels darin, dass die Masse als solche nicht organisiert ist, und sich daher die Auseinandersetzung um die Herrschaft innerhalb einer Gesell- schaft immer zwischen Minderheiten abspielen. Diese gehen letztlich immer ineinan- der auf. Die Demokratie bietet aber dennoch im Vergleich zur Aristokratie mehr Mög- lichkeiten zur Kritik und Kontrolle durch das Individuum (vgl. ebd. 388ff.). Nicht uner- wähnt bleiben darf die Tatsache, dass sich Michels, obwohl zuvor ein Verfechter der Demokratie, 1922 der italienischen faschistischen Partei anschloss.

Vilfredo Pareto ist der dritte Vertreter der klassischen Theorie. Für ihn zählen zu der Elite jene Menschen, die in ihrem Bereich durch Leistung hervorstechen (vgl. Pareto 1955: 220ff.). Dies ist eine Idee, die an die später entwickelte Vorstellung einer Funk- tionselite (siehe weiter unten) erinnern mag. Von Pareto selbst aber wird diese Idee dann doch wieder verworfen und anstelle dessen die Gesellschaft in eine regierende und eine nicht-regierende Elite einerseits und der breiten Masse andererseits unter- teilt (vgl. ebd.: 222). Später verwendet er für die Unterteilung auch die Begriffspaare

12 „obere“ beziehungsweise. „niedere“ Klasse, Ober- beziehungsweise. Unterschicht sowie den Begriff der herrschenden Klasse stellvertretend für Elite (vgl. Pareto: 1962: 190).

Ein wichtiges Konzept, das von Pareto eingeführt ist der von ihn benannte „Kreislauf der Eliten“. Dieser ist für das soziale Gleichgewicht ausschlaggebend: Ähnlich einer Frischzellenkur erneuert sich die Elite durch das Aufstreben von Personen aus den Unterschichten. Gleichzeitig kommt es zu einer Ausselektion derjenigen Personen, die nicht über die Eigenschaften verfügen, die sie als Teil der herrschenden Elite be- nötigen. Wenn dieser Kreislauf in irgendeiner Form behindert werden würde und in- nerhalb der Unterschichten eine Ansammlung „überlegener“ Personen sich ergeben täte, folgt laut Pareto eine Ablösung der Elite durch Revolutionen (vgl. Pareto 1955: 224ff.).

In Zusammenhang mit den angesprochenen Revolutionen spielt Gewalt eine wichti- ge Rolle. Diese wird von Pareto mit Hilfe der Kategorie der Residuen erklärt. Residu- en stellen für ihn jene emotionale Grundlage dar, die das nicht-logische einer Hand- lung bestimmen. Wichtig erscheinen ihm dabei die sogenannte Klasse 1 („Instinkt der Kombinationen“) und die Klasse 2 („Persistenz der Aggregate“) (vgl. 64ff.). In der herrschende Klasse kommt es mit der Zeit zu einer Abkehr von Residuen der Klasse 2, die für Gewalt, Sparen oder auch Religion stehen. Im Gegensatz kommt es gleich- zeitig zu einer Stärkung der Residuen der Klasse 1 die für kurzfristigere, innovative Interessen stehen. Diese Verschiebung stärkt die Elite insofern, als das sie ihren Fokus weg von Gewalt und hin auf Taktik und Strategie als dominante Strategie zur Verteidigung ihrer Position lenkt. Aber gerade durch die Abkehr von der Gewaltbe- reitschaft wird die herrschende Klasse auch anfällig für die Bedrohung durch die Unterschicht. Durch die wachsende Kluft zwischen den Residuen der Herrschenden und der Beherrschten kommt es somit laut Pareto unweigerlich zu Revolutionen. Da- raufhin beginnt der „Kreislauf der Elite“ von vorne (vgl. Pareto 1962: 167ff.).

13 Funktionalistische Elitetheorie

Gemeinsam ist den zuvor vorgestellten Theorien also die Vorstellung einer dichoto- mischen Unterteilung von Elite und Masse. Dabei wird eine Überlegenheit der herr- schenden Minderheit über die Mehrheit unterstellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Nähe der beschriebenen Theorien zu den Vorstellungen des Faschismus in Ita- lien und Deutschland wurde nach einer Möglichkeit gesucht Elite und Masse unter anderen Gesichtspunkten zu betrachten um den Makel des Erlebten zu überwinden (vgl. Hartmann 2008: 43f.). Entwickelt wurde die Vorstellung einer pluralistischen Funktionselite, die in Grundzügen schon bei Karl Mannheim (1967) aufscheint. Die- ser nahm eine Unterteilung der Eliten in politische/organisierte, intellektuelle/künstler- ische und moralisch/religiöse Eliten vor. Durch die voranschreitende Differenzierung (die für den Fortschritt einer modernen Gesellschaft maßgeblich ist) entstehen bei ihm aber auch Gefahren für die Gesellschaft. So kommt es zu einer Abkehr von all- gemeinen Orientierungsvorgaben bei der Leistung als Hauptselektionskriterium fun- giert (vgl. ebd. 101f.). Diese Fokussierung auf Leistung birgt nach Mannheim aber gleichzeitig die Gefahr einer voranschreitenden Abwertung des intellektuellen und geistigen Vermögens einer Gesellschaft (vgl. ebd.: 120ff.).

Bei US-amerikanischen Theoretikern findet man eine gesellschaftlich dichotome Vor- stellung von Masse und Elite, ähnlich wie bei Pareto. Kornhauser (1959) etwa sieht Masse betont kritisch, nämlich als Bedrohung der Demokratie. Seine Argumentation folgt der Vorstellung, dass lediglich die herrschenden Eliten an Stabilität interessiert seien und die durch Populismus anfällige Masse diese Stabilität bedrohe (vgl. ebd. 28). Die Funktionsfähigkeit einer Demokratie ergibt sich diesen theoretischen Vor- stellungen folgend aus dem möglichen Zugang zu einer Elite und der Konkurrenz der unterschiedlichen Teileliten (vgl. Hartmann 2008: 48f.).

In Deutschland war die theoretische Diskussion maßgeblich von den Erfahrungen mit dem Deutschen Reich beeinflusst und der Klärung der Frage, wie es überhaupt so- weit kommen konnte. Otto Stammer (1965) verortet als generelles Problem die Her- ausbildung von Eliten. In einer Demokratie müsste es laut ihm aufgrund der Bindung der herrschenden Führung an die sie bemächtigenden Masse und der Konkurrenz

14 zwischen den unterschiedlichen Teileliten einen offenen Zugang zur herrschenden Elite geben (vgl. ebd.: 82).

Bei Dahrendorf (1965) findet man schließlich eine generelle Typisierung von Eliten, die er mittels der sozialen Stellung und der politischen Haltung vornimmt. Bei ersterer unterscheidet er zwischen etablierten und abstrakten Eliten, wobei etablierte Eliten durch ihre soziale Homogenität gekennzeichnet sind, bei abstrakten Eliten sind diese Gemeinsamkeiten hingegen nicht vorhanden. Bezüglich der Haltung unterscheidet er zwischen uniformen (gleichen) und multiformen (unterschiedlichen) Vorstellungen. Durch die Kombination dieser Eigenschaften entstehen dadurch folgende vier Grund- typen (vgl. ebd.: 257ff.):

Stellung etabliert abstrakt uniform autoritär totalitär Haltung multiform liberal nicht näher definiert Abbildung: Elitetypen nach Dahrendorf (Quelle: ebd., eigene Darstellung)

Eine andere Herangehensweise als bei Dahrendorf findet man bei Hans Peter Dreitzel (1962). Dieser geht von einer notwendigen Spezialisierung innerhalb der In- dustriegesellschaft aus, die unweigerlich von Leistung abhängig ist (vgl. ebd.: 49ff.). Leistung alleine ist aber nicht der einzige Selektionsmechanismus für den Zugang zur Führungsebene, wichtig ist auch der Erfolg, der aus dieser Leistung gezogen wird.

„Eine Elite bilden diejenigen Inhaber der Spitzenpositionen in einer Gruppe, Organi- sation, oder Institution, die auf Grund einer sich wesentlich an dem (persönlichen) Leistungswissen orientierenden Auslese in diese Positionen gelangt sind, und die kraft ihrer Positions-Rolle die Macht oder den Einfluss haben, über ihre Gruppenbe- lange hinaus zur Erhaltung oder Veränderung der Sozialstruktur und der sie tragen- den Normen unmittelbar beizutragen oder die auf Grund ihres Prestiges eine Vorbild- rolle spielen können, die über ihre Gruppe hinaus das Verhalten anderer normativ mitbestimmt.“ (ebd.: 71)

15 Für Dreitzel spielt in diesem Zusammenhang Bildung eine essenzielle Rolle als das durch sie die Leistungen definiert werden, die einen Aufstieg in die Elite ermöglichen. In einer demokratischen Gesellschaft sollte es daher eigentlich für jeden möglich sein, Teil der Elite zu werden. Jedoch wirken vorhandene soziale Ungleichheiten be- schränkend auf diesen Zugang (vgl. ebd.: 110f.). Auf Grund der eigentlich formal-vor- handenen Möglichkeit zum sozialen Aufstieg spricht er in diesem Zusammenhang auch von einer Elitegesellschaft. Diese ist nun aber in der Realität nicht vorhanden, da (wie schon oben erwähnt) Erfolg eine ebenso wichtige Rolle spielt. Dieser ergibt sich nun aber nicht unmittelbar nur aus der Leistung selbst heraus, lässt sich aber sehr wohl maßgeblich von dieser ableiten (vgl. ebd.: 99).

Einen wesentlichen Beitrag zur Analyse von Eliten lieferte Suzanne Keller (1963). Für sie sind Eliten maßgeblich verantwortlich für das Funktionieren einer Gesell- schaft. Dies begründet sie damit, als dass diese Minderheiten innerhalb der Bevölk- erung für das Erlangen von Zielvorstellungen verantwortlich sind. Die Pluralisierung der Eliten sieht sie in der fortschreitenden Differenzierung der modernen Industriege- sellschaft begründet. Diese bedarf aber nun einer Umstrukturierung vorangegangen- er Vorstellungen beziehungsweise Realitäten von Eliten. Unterschieden werden laut Keller dabei zweierlei Arten von Eliten: Jene, deren Reichweite sich nur auf ein be- grenztes, direktes Umfeld beschränkt und andere, die gesamtgesellschaftliche Be- deutung haben. Diese werden von ihr als strategische Eliten bezeichnet (vgl. ebd.: 4ff.).

In der modernen Industriegesellschaft kommt es nun nach ihr zu einer Ausdifferen- zierung verschiedener funktionaler Eliten. Dies ist ein Produkt des gesellschaftlichen Wechselspiels sozialer Kräfte, namentlich zwischen Wachstum, Arbeitsteilung, for- maler Organisation und moralischer Diversität. In Kellers Ansatz gibt es keine Reih- ung der vorhandenen Teileliten, sie existieren gleichberechtigt nebeneinander. Gleichzeitig bedeutet dies auch das Vorhandensein verschiedener andere, grundle- gende Punkte in Bezug auf ihren Charakter: Es kommt zu einer weit größeren Öff- nung des Zugangs zu diesen Eliten, gleichzeitig ist ihre Lebensdauer weit begrenzter (vgl. ebd.: 57f.).

16 Zur Differenzierung verwendet Keller das AGIL-Schema (adaption, goal attainment, integration, latent pattern maintenance) von Talcott Parsons (1959). In ihren Überleg- ungen existieren nebeneinander externe und interne Eliten. Dabei sind die externen Eliten für die Zielformulierung und die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen verantwortlich. Interne Eliten hingegen tragen zur die gesellschaftlichen Integration und der Aufrechterhaltung der bestehenden Wertvorstellungen bei. Zu letzterer zähl- en für Kelle zum einen religiöse/philosophische/… Größen sowie Personen aus dem Bereich Kunst, Fernsehen und Sport. Die externen Eliten setzen sich aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Militär zusammen. Aufgrund ihrer Abhängigkeit von an- deren Personen weisen letztere einen weit höheren Organisationsgrad auf. Eine wei- tere Möglichkeit zur Unterscheidung liegt in der Bewertung der Leistung. Es erscheint logisch, dass das Handeln in der wirtschaftlichen Sphäre nach Kriterien der Effizienz beurteilt wird, wohingegen künstlerisches Schaffen nach anderen Maßstäben bewert- et wird – Effizienz spielt dabei nicht die ausschlaggebende Rolle (vgl. Keller 1963: 96ff.).

Der Argumentation einer immer stärker werdenden Ausdifferenzierung der Gesell- schaft folgend, wird es klar, dass es laut Keller zu einer Veränderung der Rekrutier- ungsmuster kommen muss. Dies liegt in den Umstand begründet, als dass für die Besetzung einer solchen Position benötigte Spezialwissen nicht mehr innerhalb einer herrschenden Klasse vererbt werde kann (vgl. ebd.: 190). Für manche Eliten ist die soziale Herkunft zwar immer noch ein gewichtiger Faktor, jedoch spielt die individuel- le Leistung die ausschlaggebende Rolle. Dies bedeutet aber auch weiters, dass es eine herrschende Klasse als solche nicht geben kann, da jede Person ihre Position eben durch Leistung bestimmt und den erworbenen Status nicht einfach an seine Kinder weitergeben kann (vgl. ebd.: 262ff.).

17 Kritische Eliteforschung

Funktionalistische Elitetheorie weisen in ihrer Gesamtheit eine mögliche theoretische Schwäche auf, die auf der fehlenden Herausarbeitung des Verhältnisses von Klasse und Elite beruht. Dabei kann es zu einer Ausblendung real existierender Machtstruk- turen kommen (vgl. Hartmann 2008: 73). Eben diese Problematik wird von Theoreti- kern wie Pierre Bourdieu und C. Wright Mills aufgegriffen, die sich diesem Verhältnis in ihren Arbeiten näher widmen.

Für Mills existiert eine herrschende Klasse, die sich aus Männern [sic] in den Führ- ungspositionen von Wirtschaft, Politik und Militär zusammensetzt. Alle anderen gesellschaftliche Sektoren müssen sich diesen Dreien unterordnen. Selbst sind diese Machtzentren hochgradig miteinander verflochten und bilden die sogenannte Macht- Elite („power elite“) (vgl. Mills 1962: 16ff.). Der Zugang zu dieser Elite ist aber nicht alleine durch die soziale Herkunft prädestiniert sondern ergibt sich aus unterschied- lichen Rekrutierungsmaßstäben und Wertvorstellungen, die für Homogenität inner- halb der Elite sorgen. Eine wesentliche Stätte in diesem Zusammenhang spielen be- stimmte Schulen und Universitäten (vgl. ebd.: 81ff).

Die Verwendung des Begriffs Macht-Elite anstelle von herrschende Klasse ist für Mills deswegen angebracht, weil die Verwendung des Klassenbegriffs unterstellen würde, dass die politische Führung wirtschaftlich bestimmt sei (vgl. ebd.: 277). Für die drei Machtzentren konstatiert er dabei (für die Vereinigten Staaten von Amerika), dass es eine Reduktion der Einflussmöglichkeiten der Politik und einer Aufwertung der militärischen Elite gegeben hat (vgl. ebd.: 241ff.). In Bezug auf die Politik hält er fest, dass sich in den dortigen Führungsreigen hauptsächlich Personen aus eben diesen zwei anderen Sektoren befinden (vgl. ebd.: 304f.).

Für die US-amerikanische Gesellschaft als solche hält er nun eine Differenzierung in eben diese Macht-Elite, einer fragmentierten mittleren Ebene und eine untere Ebene fest. Wobei er für diese Massengesellschaft (vgl. ebd: 368) grundsätzlich festhält, dass ihre Bürger_innen abhängig von den Institutionen seien und sich ihre Meinung quasi von den Massenmedien diktieren lassen würden (vgl. ebd: 341f.). Dies würde

18 sie in einem großen Ausmaß anfällig für Manipulation machen (vgl. ebd: 367). Diese Tatsache bedarf sicherlich ein neuer Bewertung, wenn man die Vorkommnisse der vergangenen Jahre betrachtet: Den Teilnehmer_innen von Occupy ein mangelndes Interesse an gesellschaftlicher Entwicklung oder mangelndes politisches Engage- ment zu unterstellen erscheint äußerst fraglich und fordert eine Rekapitulation des Mills’schen Massengesellschaftsbegriffes und der Beziehung dieser zur Machtelite. Im Zuge dieser Arbeit wird aber darauf nicht näher eingegangen, da die vorgestellte Theorie durch ihre starke Verankerung auf die US-amerikanische Gesellschaft und deren Besonderheiten nicht unmittelbar für die gestellte Forschungsfrage anwendbar ist. Der Vollständigkeit des theoretischen Diskurses halber sei sie dennoch erwähnt.

Bei Bourdieu geht es vornehmlich um die Reproduktion der herrschenden Klasse. Dabei stützt er sich auf die Annahme, dass Bildungserfolge in erster Linie durch die soziale Herkunft bestimmt sind. Ökonomisches und kulturelles Kapital sind seinen Überlegungen nach ungleich in der Bevölkerung verteilt. Der Erwerb kulturelle Kapi- tals (etwa im Sinne schulischer Bildung) ohne Einschränkungen ist nur in Familien möglich, wo dies schon bereits integraler Bestandteil der Erziehung ist. Voraussetz- ung dafür ist stets auch das Vorhandenseins ökonomischen Kapitals um eine stress- freie Akkumulation zu gewährleisten (vgl. Bourdieu 1983: 186ff.). Dies ist insofern notwendig, als durch den wirtschaftlichen Wandels (Entstehen von Konzernen) das Innehaben von Besitz alleine nicht mehr ausreicht um Teil der herrschenden Klasse zu sein. Durch eben diese Veränderung kommt es zu einer teilweisen Umwandlung von ökonomischen in (institutionalisiertes) kulturelles Kapital (Abschlüsse an renom- mierten Universitäten). Gleichzeitig wirkt aber auch noch das ökonomische Kapital bestimmend, in dem es zum Beispiel eine längere Bildungsdauer ermöglicht (vgl. Bourdieu et al. 1981: 49).

Gemeinsam ist den beiden vorgestellten Ansätzen, dass es eine scheinbare Vor- machtstellung der besitzenden Klasse (bei Mills) beziehungsweise der Dominanz des ökonomischen Kapitals (bei Bourdieu) gibt. Auf der anderen Seite weisen beide eine möglicherweise vorhandene Machthierarchie von sich – die Argumentation erscheint daher eher recht vage und nicht vollständig kohärent.

19 Angewandte Definition „Legislativer Eliten“

Die gelieferte Übersicht theoretischer Ansätze rund um den Begriff Elite sind als grundlegendes Fundament für die späteren Ausführungen gedacht. Als nächster Schritt ist es aber für die Erreichung der gesetzten Zielsetzung notwendig, eine enge- re Definition festzulegen, um eine sinnhafte Bearbeitung zu ermöglichen. Funktionali- stischen Überlegungen folgend wird von einem gesellschaftlichen Pluralismus ausge- gangen, der das Vorhandensein einer inneren Differenzierung in verschiedene Teil- eliten unterstellt. In diesem Elitepluralismus erfolgt der Zugang zu diesen Positionen in erster Linie über die individuelle Leistung

Unter dem Begriff der legislativen Eliten wird im Zuge dieser Abschlussarbeit nun je- ner Personenkreis angesehen, der in Bezug auf die Gesetzgebung wichtige Position- en besetzt. Dabei wird noch eine weitere Einschränkung getroffen, nämlich dass die für die Länder zuständigen Landtage ausgeklammert werden und der Fokus auf das österreichische Parlament gelegt wird. Von den zwei Kammern (Bundesrat und Na- tionalrat) aus dem sich dieses nun zusammensetzt gelangt nur der Nationalrat in eine nähere Betrachtung. Diese Entscheidung wurde daher getroffen, als dass der Bundesrat in seinem Wirken nur sehr begrenzten Handlungsspielraum besitzt (zur Gesetzgebung in Österreich siehe weiter unten). Keine Beachtung (aufgrund der zur Verfügung stehenden Ressourcen) wird auch der in der Realität nicht unbedeuten- den Rolle der Europäischen Union in Bezug auf die Gesetzgebung geschenkt.

Innerhalb des Nationalrates wurde nun eine weitere Einengung des zu untersuchen- den Personenkreises vorgenommen um eine für diese Arbeit machbare Analyse zu ermöglichen. In die Analyse gelangen somit die Nationalratspräsident_innen (als höchste Position im Nationalrat), die Vorsitzenden einer breiten Auswahl von Aus- schüssen, die sich vornehmlich mit Gesetzgebung beschäftigen (sprich etwa keine Untersuchungsausschüsse). Unterstellt wird dieser Personengruppe, dass sie bezüg- lich einer bestimmten Thematik einen Expertenstatus besitzen, der sie letztlich für diesen Vorsitz qualifiziert. Die dritte Personengruppe der Beachtung geschenkt wird, sind die Obleute der parlamentarischen Klubs, wegen der besonderen Rechte inner- halb des Parlaments, die ein solcher Klub besitzt (auch dazu weiter unten mehr).

20 Die so vorgenommene Einschränkung ist eine sehr enge, für diese Arbeit aber den- noch unabdingliche. Bei einer gegenüber dieser zu weiten Fassung des zu unter- suchenden Personenkreises wäre eine sinnige Bearbeitung mit den zu Verfügung stehenden Ressourcen in der angestrebten Tiefe nicht bewältigbar.

21 Exkurs: Das österreichische Parlament

Struktur und Gesetzgebung

Um ein besseres Verständnis für die Erstellung dieser Arbeit und der darin getroffen- en Auswahlentscheidungen von Personenkreisen zu erlangen, liegt es nahe, kurz einen Blick darauf zu werfen, wie Gesetze in Österreich entstehen und welcher Auf- gabe dabei dem Parlament zukommt. Den Merkmalen des Parlamentarismus folgen steht dabei im Mittelpunkt jeder politischen Entscheidung ein Parlament. Diese exis- tieren sowohl auf der Ebene des Bundes wie auch in den Ländern (Landtag) und Ge- meinden (Gemeinderat). Hauptfunktionen eines Parlaments sind in erster Linie Ge- setzgebung (auf die später genauer eingegangen wird) und die Kontrolle der Regier- ung. Diese Kontrolle geschieht in dem Sinne, als dass die Opposition die Möglichkeit erhält, die Regierung mittels der ihr im Parlament zur Verfügung stehenden Instru- mente zu kontrollieren. Als weitere Funktionen des Parlaments können die Regier- ungsbildung (in einer indirekten Weise, da es dem Parlament möglich ist, sie mittels Misstrauensantrag zu entlassen) und die Mitregierung (Zustimmung in bestimmten Politikbereichen, etwa bei Staatsverträgen) gesehen werden. Nicht unbedacht blei- ben darf als wichtige Funktion der öffentliche Charakter des Parlaments, in dem poli- tische Auseinandersetzung Öffentlichkeit erlangen (vgl. Pelinka/Rosenberger 2007: 117f.).

Wie bereits angesprochen existieren in Österreich unterschiedlichste Parlamente auf den verschiedenen Ebenen. Für diese Arbeit maßgeblich ist dabei die Bundesebene, die im Gegensatz zu den Parlamenten auf Länder- und Gemeindeebene aus zwei Kammern bestehen. Diese beiden Kammern sind der Nationalrat und der Bundesrat. Der Nationalrat wird dabei vom Volk direkt gewählt, die Zusammensetzung des Bundesrates ergibt sich aus der Bestellung durch die Länder. Wichtig ist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hinzuweisen, dass dem Bundesrat nicht die glei- che Bedeutung zukommt wie dem Nationalrat. Dies hängt im wesentlichen damit zu- sammen, dass die Regierung dem Nationalrat politisch verantwortlich ist und sich ge- genüber dem Bundesrat nicht zu rechtfertigen braucht. Weiters wichtig für die gerin-

22 ge Bedeutung des Bundesrates ist seine Rolle in der Gesetzgebung: Der Bundesrat kann mittels suspensiven Veto Gesetzesbeschlüsse nur aufschieben, der Nationalrat hat aber die Möglichkeit dieses Veto mittels Beharrungsbeschluss zu übergehen (vgl. ebd.: 118.).

Bleiben wir kurz bei der Gesetzgebung: Voran geht dabei stets eine Gesetzesvorlage, die zumeist von der Bundesregierung eingebracht wird. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Abgeordnete (mittels Initiativantrag oder Entschließungsantrag), Ausschüsse (selbständige Anträge), der Bundesrat (über ein Drittel seiner Mitglied- er_innen) oder auch das Volk durch ein Volksbegehren (benötigt mindesten 100.000 Stimmberechtigte oder ein Sechstel aller Stimmberechtigen von drei Ländern) diesen ersten Schritt machen. Darauf folgt eine Zuweisung des Antrages durch den/die Na- tionalratspräsident_in an einen Ausschuss, in dem dieser zuvor beraten wird. Nach der Beratung in diesem Ausschuss (und falls es die Materie erfordert in möglichen, einzurichtenden Unterausschüssen) und möglichen Änderung geht der Gesetzesent- wurf (bei gefundener Mehrheit im Ausschuss) zurück an das Parlament. Während Verhandlungen in den Ausschüssen nicht öffentlich sind, findet bei der sogenannten Zweiten Lesung des Antrages eine öffentliche Debatte im Nationalrat statt, aus der auch noch Änderungen hervorgehen können. Über diese muss daraufhin wieder ab- gestimmt werden. Nach dieser Abstimmung kommt es zur Dritten Lesung, in der über den gesamten Beschluss abgestimmt wird. Der Gesetzesbeschluss kommt darauf in den Bundesrat, der entweder zustimmen oder sein suspensives Veto (siehe oben) aussprechen kann. Dies hat aber wie schon angemerkt keine wirkliche Konsequen- zen. Natürlich gibt es auch eine Ausnahme: Bei Änderungen die im Bundes-Verfass- ungsgesetz oder in anderen Verfassungsgesetzen Einfluss auf die Entscheidungs- kompetenzen der Länder nehmen, verfügt der Bundesrat über ein absolutes Veto (vgl. Parlamentsdirektion o.J. [a]). Zur Verdeutlichung des Zusammenspiels von Na- tionalrat und Bundesrat, sowie des Ablauf des Gesetzgebungsverfahrens dient die folgende Darstellung:

23 Abbildung: Der Weg eines Bundesgesetzes (Quelle: Parlamentsdirektion o.J. [b])

Es stellt sich naturgemäß nun auch die Frage nach der Struktur des Parlaments: Das Plenum setzt sich aus den 183 Abgeordneten zusammen. Diese fällen letztlich die Entscheidungen. Weiters besteht die Möglichkeit, dass sich zumindest fünf Abgeord- nete innerhalb von Klubs zusammenschließen und somit eigenständige Fraktionen bilden. Meistens gehören diese Abgeordneten derselben Partei an, die Mitglieder_in- nen halten sich zumeist an eine vorgeschriebene Parteilinie (Klubzwang). Der Klub entscheidet formell über die Besetzung der Ausschüsse (klublosen beziehungsweise

24 „wilden“ Abgeordneten ist somit der Zugang verwehrt). Wichtig anzumerken ist, dass es dadurch möglich wird, dass Klubs Initiativanträge einbringen können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass öffentliche Mittel für diese Fraktionen bereitgestellt werden (Klubfinanzierung). Innerhalb der Ausschüsse werden, wie bereits erwähnt, zum einen Gesetze beraten (dazu existieren unterschiedliche für die verschiedenen Fach- bereiche, diese werden bei der Regierungsbildung neu eingerichtet). Zum anderen wird über diese Gremien – etwa in Form von Untersuchungsausschüssen – Kontrolle ausgeübt. Die Beschickung der Ausschüsse ergibt sich aus der relativen Mandats- stärke. Ein weiteres entscheidendes Gremium ist die Präsidialkonferenz, die aus den Präsident_innen des Nationalrates und den Klubobleuten gebildet wird und für den parlamentarischen Alltag zuständig ist (vgl. Pelinka/Rosenberg 2007: 119f.).

Ausgewählte statistische Zahlen

Nach dieser kurzen Einführung in das Funktionieren und die Bedeutung des Na- tionalrates (insbesondere für die Gesetzgebung), sollen noch kurz nähere Informati- onen zu den darin befindlichen Abgeordneten gegeben werden um sich ein erstes, grobes Bild über diejenigen Personengruppe zu verschaffen, aus denen sich eben jene „legislative Eliten“ herausfiltern. Die folgenden Zahlen stammen aus einer Zusammenführung der im Internet (Parlamentsdirektion o.J. [c]-[f]) vorhanden Infor- mationen. Betrachtet werden nun sowohl die zeitlichen Veränderungen wie auch die Gemeinsamkeiten in Bezug auf Akademiker_innen-Anteil, Frauenanteil sowie Berufs- und Altersstruktur der Parlamentarier_innen.

Bezüglich des Anteils an Parlamentarier_innen mit akademischen Bildungsabschluss zeigt sich auf den ersten Blick, eine Verdoppelung der Akademiker_innen-Quote im Vergleich von I. und XXIV. Gesetzgebungsperiode (GGP). Wesentlich erscheint auch die konstante Steigerung zwischen XI. und XIX. GGP (1966-1994) und das daraufhin bemerkbare (konstante) Abfallen derselben. Für eine bessere Darstellung dient, die folgende Abbildung:

25 60 50 40 30 20 10 0 Akademiker_innenanteil in % in Akademiker_innenanteil I III V VII IX XI XIII XV XVII XIX XXI XXIII Gesetzgebungsperiode

Abbildung: Anteil an Akademiker_innen im Nationalrat I.-XXIV Gesetzgebungsperiode (Quelle: Parlamentsdirektion o.J. [c], eigene Darstellung)

Maßgeblich verbessert hat sich – bezogen auf die Ausgangssituation - auch der An- teil von Frauen im Parlament. Diese „Verbesserung“ erscheint dabei auf einen zwei- ten Blick eher schal, erreichte das Niveau in der XXIV. GGP doch auch nur relativ magere 27,32 %. Eine gleichberechtigte Repräsentation erscheint daher noch lange auf sich warten zu müssen.

40 35 30 25 20 15 10

Frauenanteil in % in Frauenanteil 5 0

I III V VII IX XI XIII XV XVII XIX XXI XXIII Gesetzgebungsperiode

Abbildung: Frauenanteil im Nationalrat I.-XXIV Gesetzgebungsperiode (Quelle: Parlamentsdirektion o.J. [d], eigene Darstellung)

Bei der Frage nach der Berufsstruktur der Parlamentarier_innen zeigen sich erwart- ungsgemäß Unterschiede zwischen 1946 und 2013. Dabei überrascht nicht, dass der Anteil an Abgeordneten mit einem beruflichen Background aus der Land- und Forst- wirtschaft oder aus Industrie und Gewerbe abgenommen hat. Andererseits zeigt sich, dass die Sektoren Bankwesen, Versicherungen, Handel sowie die freien Beruf zuge- nommen haben. Außerdem ist auch der der Anteil derjenigen angestiegen, die sich in der Kategorie „Sonstiges“ wiederfinden – letztlich auch ein Zeichen einer moder-

26 nen Zeit, in der eindeutige Kategorien immer mehr verschwimmen. Die beiden folgenden Abbildung illustrieren anschaulich diese Veränderungen, wobei zwei ex- emplarische Wirtschaftsektoren gegenübergestellt werden:

35

30

25

20 15

10

5

Parlamentarier_innen, absolut Parlamentarier_innen, 0

1946 1951 1956 1961 1966 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 2006 2011 Jahr

40

35

30

25

20

15

10 Parlamentarier_innen, absolut Parlamentarier_innen, 5

0

1946 1951 1956 1961 1966 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 2006 2011 Jahre

Abbildung: Berufsgruppen „Landwirtschaft“ und „Bankwesen, Handel,…“ im Nationalrat 1946-2013 (Quelle: Parlamentsdirektion o.J. [e], eigene Darstellung)

Recht gut illustrieren lässt sich auch der Wandel der Altersstruktur der Parlamentari- er_innen. Auf Grund der natürlichen Alterung während einer Gesetzgebungsperiode wurden für die Betrachtung der Werte nur jene Jahre herangezogen, denen eine Na- tionalratswahl (und damit auch eine Änderung der Zusammensetzung des National- rates) vorangegangen ist. Die Veränderungen des Durchschnittsalter haben dabei die Form einer Welle. Dies lässt sich am ehesten mit dem Umstand erklären, dass

27 Nationalratsabgeordnete, wenn sie gewählt sind, eine längere Zeitspanne im Natio- nalrat verbleiben und nach ihren Ausscheiden durch eine neue parlamentarische Ko- horte ersetzt werden. Es scheint auch zu einer „Verjüngung“ des Nationalrats gekom- men zu sein, wenn man etwa die Höhe der Durchschnittsalter betrachtet. Eine Erklär- ung dafür wäre, dass im zeitlichen Verlauf es erst relativ spät zu einer Besetzung von Posten durch Personen der Altersgruppe 21-30 Jahre kommt. Der Großteil der Parla- mentarier_innen entstammt immer noch der Altersgruppe 51-60 Jahre.

54 52 50 48 46 44

1946 1950 1954 1957 1960 1963 1967 1971 1972 1976 1980 1985 1987 1991 1995 1996 2000 2003 2007 2009

Abbildung: Durchschnittsalter der Nationalratsabgeordneten 1946-2009 (Quelle: Parlamentsdirektion o.J. [f], eigene Darstellung)

Dieser kurze Umriss soll, wie schon angedeutet, ein erstes Bild von der Zusammen- setzung des Nationalrates geben und möglicherweise auch Anhaltspunkte für die spätere Diskussion bereitstellen. Weiters sollte bedacht werden, dass bei einer wei- teren Fassung des Begriffes „legislative Eliten“ auch theoretisch der ganze National- rat herangezogen werden könnte, als dass letztlich jede_r einzelne Abgeordnete Ent- scheidungen großer Tragweite treffen kann. Zumindest bei einer formal Betrachtung ist dies der Fall, lässt man Realitäten wie etwa einen (bestehenden) Klubzwang auß- en vor. Eine solche Weitfassung ist auf Grund der daraus resultierenden Probleme (begriffliche Unschärfe, benötigte Ressourcen,…) nicht zielführend. Dies wirft letztlich die Frage danach auf, welche Personen in die Analyse aufgenommen worden sind und wie bei der folgenden Untersuchung generell methodisch vorgegangen wurde.

28 Rekrutierung von Eliten – Theoretische Ansätze

Bevor auf das methodische Vorgehen eingegangen wird, bedarf es noch der Klärung der Frage, welche Ansätze zur Erforschung der Besetzung von Führungspositionen existieren und worin deren Vor- und Nachteile liegen. Herangezogen werden dazu die Überlegung eines Klassikers in der Rekrutierungsforschung (Herzog 1975). Diese sollen in diesem Kapitel überblicksmäßig zusammengefasst werden und damit den Grundstein für die methodische Vorangehensweise liefern. Die von Dietrich Herzog dargestellten gängigen Forschungsansätze (Kandidatennominierung als Entschei- dungsansatz, biografische Methode, stratifikationstheoretischer Ansatz beziehungs- weise persönlichkeitstheoretischer Ansatz) und ihre Kritik bringen ihn zu dem von ihm entwickelten karrieretheoretischen Ansatz. Dieser erscheint für die methodische Bearbeitung im Rahmen dieser Arbeit (in Teilen) zweckmäßig.

Traditionelle Forschungsansätze

Wendet man sein Hauptaugenmerk bei der Erforschung von Eliterekrutierung auf die Untersuchung der Entscheidungsprozesse (Wahlen) zu, gelangen in erster Linie Machtrelationen in den Fokus, die für die Auswahl von Kandidat_innen maßgeblich sind. Was dieser Ansatz jedoch nicht leistet, ist eine Aussage darüber zu treffen, wie die zur Verfügung stehenden Personen überhaupt in diese Position gekommen sind – was sie dazu prädestiniert ausgewählt zu werden. Dieser nicht betrachtete Teil der Rekrutierung darf nicht außer Acht gelassen werden, finden doch bereits hier Aus- wahlprozesse statt (vgl. ebd.: 17f.). Diesen Umstand berücksichtigt die biografische Methode, die sich den individuellen Lebensläufen zuwendet. Die Schwierigkeit dabei stellt sich in der Generalisierbarkeit der gefunden Ergebnisse. Es können also keine allgemeine Aussagen darüber getroffen werden, was nun die stattgefundene Person- enauswahl bedingt (vgl. ebd.: 18f.).

Beim stratifikationstheoretischen Ansatz (oder auch social background analysis) geht man von einer Verbindung zwischen sozialer Schicht und Elitenzusammensetzung aus. Durch die Berücksichtigung der sozialen Schicht können somit Rückschlüsse

29 darüber angestellt werden, welche Auswirkungen die Herkunft auf die Einstellung der Elite hat. Etwa ob es zu Veränderungen in der Sozialstruktur kommt beziehungswei- se welche soziale Kräfte auf die Eliterekrutierung wirken. Zur Untersuchung existier- en zwei Modelle – das Stratifikationsmodell und das Funktionsmodell. Während ers- tes davon ausgeht, dass der mögliche Aufstieg in die Führungspositionen kausal von ihrer sozialen Herkunft geprägt ist, folgt zweites einer funktionalen Begründung der Beziehung zwischen Sozialstruktur und Elitezusammensetzung. Geht man jetzt von einen solchen kausalen Zusammenhang (wie im Stratifikationsmodell vertreten) aus, ergibt sich ein Problem. Dieses beruht nämlich darauf, dass unterstellt wird, dass sich die Rekrutierung der Führungsschicht nur aus einer bestimmten sozialen Schicht ergibt. Betrachtet man aber die Zusammensetzung von Parlamenten fällt auf, dass deren Mitglieder_innen unterschiedlichste Herkünfte vorweisen können. Gleich- zeitig lässt die Betrachtung der sozialen Herkunft als Analysekriterium außer acht, dass sich dieses Set von Merkmalen (im Sinne der sozialen Mobilität) verändern kann. Diesem Umstand muss letztlich Rechnung getragen werden. Der funktionale Ansatz hingegen unterstellt veränderte Anforderungsprofile an Politiker_innen auf Grund einer notwendigen Spezialisierung und Differenzierung (das etwa eine juristi- sche Ausbildung maßgeblich für den Aufstieg in ein Parlament ist). Dabei lässt dieser Ansatz aber unbeachtet, dass die Verfasstheit eines Parlaments Personen einer be- stimmten Herkunft möglicherweise den Zugang erleichtert. Gleichermaßen wird aus- geblendet, ob nicht andere Muster gleichermaßen bedeutend für die Eliterekrutierung sind (vgl. ebd.: 23ff.).

Der letzte traditionelle Forschungsansatz der vorgestellt werden soll ist jener, der die Bedeutung psychologischer Faktoren berücksichtigt und damit die Bedeutung der Persönlichkeitsstruktur im Auswahlprozess unterstreicht. Dieser unterstellt, dass be- stimmte persönliche Merkmale begünstigend für eine mögliche Rekrutierung wirken. Es wird etwa angenommen, dass autoritäre Charaktere mehr von der Macht einer Eliteposition angezogen werden. Empirische Studien zeigen aber, dass bei einer Verfolgung eines solchen methodischen Vorgehens unterschiedliche Ergebnisse zu- stande kommen können. Dieser Umstand steht somit einer Generalisierbarkeit ent- gegen. Weiters ist die Vorstellung, dass bestimmte politische Führungspositionen un- mittelbar an Macht gebunden sind abwegig, als dass die tatsächliche Ausstattung dieser Rollen mit Macht sich durchaus divergent darstellt. So kann etwa der eigene

30 Willle auf nationaler Ebene innerhalb der Politik schwerer durchgesetzt werden als auf kommunaler Ebene. Außerdem bieten sich auch andere gesellschaftliche Berei- che an, in denen eine von diesem Typus Mensch verfolgte Machtausübung leichter geschehen kann (etwa Familie, Vereine,…). Es zeigt sich folglich, dass gerade in der Politik Kompromissbereitschaft möglicherweise viel mehr zum Aufstieg in politische Führungsverantwortung beiträgt, als dies die Verfolgung egoistischer Ziele ermög- licht. Entscheidender ist somit vielmehr die Verflechtung des Einzelnen mit seiner Umwelt – der Ausgangspunkt für Herzogs weitere Überlegungen (vgl. ebd.: 31ff.).

Herzogs karrieretheoretischer Ansatz

Im Sinne dieses Ansatzes wird die Herausbildung der politischen Elite als Prozess verstanden. Dies setzt grundsätzlich eine Längsschnittanalyse voraus. In das Zen- trum des Interesses rückt somit der Verlauf der politischen Karriere und damit einher- gehende Positionswechsel, wobei die durchlaufenen Phasen sich sowohl begünsti- gend für den weiteren Verlauf als auch negativ erweisen können. Durch eine solche Betrachtung können Aussagen darüber getroffen werden wie sich bestimmte Ent- wicklungen vollziehen. Gleichzeitig kann auch eine Aussage darüber getroffen wer- den, welche Positionen beziehungsweise Organisationen maßgeblich für die Re- krutierung in Spitzenpositionen sind. Es wird somit auch ein Zusammenhang zwi- schen privatberuflicher und politischer Karriere hergestellt. Dabei setzt dieser Ansatz nicht erst bei der Übernahme politischer Ämter an, sondern startet eigentlich mit der Sozialisationsphase. Dieser Umstand ergibt sich daraus, als dass bereits in der Kind- heit prägende Vorstellungen vermittelt werden, die die spätere politische Karriere be- dingen (vgl. ebd.: 36ff.)

Wenn jetzt schon oftmals der Begriff der Karriere gefallen ist, ist bisher noch nicht ei- ne Definition dieses Terminus erfolgt:

„Als Karriere wird eine Sequenz von Positionen verstanden, die ein Individuum suk- zessiv durchläuft. Diese Positionen sind gewöhnlich (aber nicht notwendig) in einer hierarchischen Rangordnung im Hinblick auf Einfluß [sic], Prestige und/oder Einkom- men gestaffelt. In ihrer ‚subjektiven’ Dimension stellt eine solche Positionssequenz

31 eine Abfolge von persönlichen Entscheidungen, Verhaltensorientierungen, Struktur- bedingungen dar, in denen die einzelnen Positionen ihren Platz haben. Mit der fort- laufenden Übernahme neuer Positionen ist gewöhnlich ein Lernprozeß [sic] verbun- den, der auch als ‚Qualifikationsprozeß’ [sic] verstanden werden kann. Verlaufssozio- logisch gleichsam vorgelagert, also nicht zur eigentlichen Karriere gehörend, ist eine Phase der (politischen) Sozialisation, in der das Individuum vor Eintritt in die Positi- onssequenz (politische) Werte lernt, erste Kenntnisse über Positionen und Aufstiegs- chancen gewinnt und möglicherweise bestimme Karrieremotivationen entwick- elt.“ (ebd.: 44)

Positionen sind folglich nicht etwas statisches, sondern vielmehr dynamisch, als dass sie eben in eine Sequenz eingebunden ist. Durch diese Feststellung ergeben sich somit sowohl Einstiegsvoraussetzungen als auch Aufstiegschancen, die an diese Po- sition gekoppelt sind. Auch bei der Definition von Berufen erhält dieses Konzept sei- ne Beachtung, als dass von einer carrìerisation von Berufen gesprochen werden kann. Dies bedeutet, dass eben auch jeder Job hauptsächlich aus seinen Positions- sequenzen definiert ist. Dies trifft auch dann zu, wenn es keine weiteren Aufstiegs- möglichkeiten mehr gibt (vgl. ebd.: 42f.).

Für eine weitere Betrachtung maßgeblich ist nun die Unterstellung, dass Karrieren nicht individuell unabhängig sind. Vielmehr existieren sogenannte structural opportu- nities (etwa in den Statuten der verschiedenen Parteien), die eine Karriere in ihrem Verlauf begrenzt. Demnach ist das gesellschaftlich-politische System maßgeblich für die Möglichkeit zum Aufstieg verantwortlich. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Mustern (patterns) der einzelnen Positionssequenzen. Dieser Umstand bringt nun Systematik in den Vergleich von Karrierewegen. Ergänzt werden muss, dass die Begrenztheit von Karrieremustern maßgeblich daraus resultiert, dass sich nachkommenden Personen an jenen orientiert haben, die einen erfolgreichen Auf- stieg absolviert haben. Folglich erscheint es zielführend diese (erfolgreichen) Posi- tionssequenzen zu reproduzieren. Gleichsam ist es nachvollziehbar, dass solche Muster nur dann konsistent vorhanden sein können, wenn sich die Struktur des ge- sellschaftlichen System nicht zu stark verändert. Bei maßgeblichen strukturellen Än- derungen ergeben sich schließlich andere ausschlaggebende Kriterien für den Auf- stieg (vgl. ebd. :44f.).

32 Aufbauend auf diesen Ansatz formuliert Herzog ein Prozessmodell, dass zur Erklär- ung des Zusammenhanges bei der Bildung von Eliten dienen soll. Dabei differenziert er zwischen Strukturen (Gruppen, Organisationen, Institutionen, formale Regeln), die als Selektionsmechanismus dienen und Phasen (Abschnitte im (Karriere-)Verlauf, wobei bestimmte Strukturen Einfluss auf die Ausgestaltung der einzelnen Phasen dienen. Durch dieses Modell wird eine systematische Bearbeitung individueller Le- bensläufe möglich.

„Insgesamt unterscheidet das Modell vier Phasen im Verlauf der politischen Elitenbildung: (1) Die Sozialisationsphase, (2) die Phase der politischen Rekrutierung […], (3) die Phase der politischen Karriere und (4) die Phase der Elitenrekrutierung im engeren Sinne, d.h. die Rekrutierung von Personen aus ‚Vorpositionen’ in die (je- weils untersuchten) Spitzenpositionen“ (ebd.: 48)

Diese Phasen folgen dabei normalerweise aufeinander. Länge und Dauer können variieren und es besteht auch die Möglichkeit, dass einzelne Phasen übersprungen werden. Die Selektion erfolgt dabei über zweierlei Strukturen: dem Sozialisationssys- tem einerseits und dem Selektionssystem andererseits. Dabei werden im ersteren erste politische Orientierungen vermittelt, die etwa für die Entscheidung einer Partei beizutreten nicht unerheblich sind. Für die Möglichkeit einer (politischen) Karriere entscheidender sind aber die Strukturen, die auf die Person im erwachsenen Alter wirken (vgl. ebd.: 48f.).

Ausschlaggebend für die Besetzung von Spitzenpositionen ist nun die Phase der po- litischen Karriere, als dass sie ein Indikator für die Offenheit des untersuchten Sys- tems ist. In ihr ergibt sich eine politische Professionalisierung, die bestimmend für das Vorankommen in Bezug auf die weitere berufliche Laufbahn ist. Dementsprech- end kommt eine Betrachtung dieser Phase ein besonderes Forschungsinteresse ent- gegen (vgl. ebd.: 51).

33 Methodisches Vorgehen

Ausgehend von diesen theoretischen Überlegungen bedarf es nun einer Klärung der verwendeten Methodologie: Wie bereits erwähnt, wird in dieser Arbeit von einem funktionalistischen Elitebegriff ausgegangen, das heißt es wird das Vorhandensein eines Elitenpluralismus unterstellt. Weiters wurde ausgehend von der politischen Teilelite der österreichischen Gesellschaft eine weitere Spezifizierung des Begriffs „legislative Elite“ vorgenommen. Diese wird als Teil dieser politischen Elite begriffen und zeichnet sich dadurch aus, dass sie maßgeblich für die Gesetzgebung verant- wortlich ist. Demgemäß soll kurz illustriert werden, welche Methodik zur Identifikation (in diesem Fall der Positionsansatz) dieses Personenkreises herangezogen worden ist. Von dieser ausgehend ergeben sich dadurch Implikationen für die Bearbeitung der Forschungsfrage. Anknüpfend an die Überlegungen von Dietrich Herzog wird ein an das karrieretheoretisch-orientiertes Analysemodell vorgestellt, dass zur Verwend- ung kommt. Ebenso bedeutsam ist die Abklärung der angewandten, notwendigen Einschränkungen der Untersuchungsgruppe, auf die speziell hingewiesen wird.

Identifikation von Eliten

Im wesentlichen können bei der Klärung der Frage wer überhaupt zu einer Elite zu rechnen ist, drei unterschiedliche Ansätze (vgl. Putnam 1976 beziehungsweise Hoff- mann-Lange 2007) herangezogen werden. Der erste Ansatz ist der sogenannte Re- putationsansatz, der davon ausgeht, dass diejenigen Menschen zur Elite zu zählen sind, die innerhalb der Bevölkerung als einflussreich gelten. Ausgehend von diese Überlegung erfolgt die Identifizierung der Elite durch die Befragung einer repräsenta- tiven Stichprobe der Bevölkerung nach der Zuordnung von Einfluss zu bestimmten Personen. Unbeachtet dabei bleiben aber jene Personengruppen, die der Öffentlich- keit nicht vertraut sind (vgl. Kaina 2009: 394).

Der Entscheidungsansatz versucht jene Personen zu bestimmen, die maßgebliche Entscheidungen treffen und ihre Position somit durchsetzen können. Dies ist metho- disch aber dementsprechend schwierig, als dazu zum einen konkrete, zu untersuch-

34 ende, Entscheidungen festgelegt werden müssen. Bestimmt werden muss auch, wer an diesen Entscheidungen beteiligt ist und sich schließlich durchsetzen kann. Nun besteht aber auch die Möglichkeit, dass Eliten auch durch Inaktivität Einfluss auf den Entscheidungsfindungsprozess nehmen können. So kann es etwa vorkommen, dass möglicherweise auch Dritte die Position der tatsächlichen Elite vorantreiben um sich so möglicherweise die Unterstützung dieser tatsächlichen Elite zu sichern (vgl. ebd.: 394f.).

In dieser Arbeit kommt der sogenannte Positionsansatz zur Anwendung. Dieser geht davon aus, , dass in modernen Demokratien eine Verbindung zwischen Macht und formellen Führungspositionen besteht. Durch einen mehrstufigen Selektionsprozess können somit Positionseliten bestimmt werden (vgl. ebd.: 395): In dieser Arbeit ge- staltet sich dies nun so aus, dass aus dem Sektor Politik, das für die (Bundes-)ge- setzgebung entscheidende Gremium (Nationalrat) ausgewählt wurde, und in diesem formale Führungspositionen ausgewählt wurden: Nationalratspräsident_innen, Klub- obleute und Ausschussvorsitzende (wobei hier noch eine weitere Einschränkung vorgenommen wurde, da Untersuchungsausschüsse etwa mehr der Funktion der Kontrolle eines Parlaments Rechnung zollen als der Gesetzgebung).

Personen und Zeitraum

Wie bereits erwähnt bedarf es noch weiterer Einschränkungen: Bezüglich der Aus- schussvorsitzenden wurden Ausschüsse ausgewählt, die sich vornehmlich mit der Gesetzgebung auseinandersetzen. Durch diese Auswahl kommen auch Personen der Oppositionsparteien in die Betrachtung, als dass sich die Besetzung von Aus- schüssen aus der Zusammensetzung des Parlaments ergibt. Die ausgewählten Ausschüsse sind der Ausschuss für Arbeit und Soziales, der außenpolitische Aus- schuss, der Bautenausschuss, der Budgetausschuss, der Familienausschuss, der Fi- nanzausschuss, der Ausschuss für Forschung/Innovation und Technologie, der Ge- sundheitsausschuss, der Gleichbehandlungsausschuss, der Ausschuss für innere Angelegenheiten, der Justizausschuss, der Kulturausschuss, der Landesverteidi- gungsausschuss, der Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft, der Ausschuss für Menschenrechte, der Ausschuss für Sportangelegenheiten, der Umweltausschuss,

35 der Unterrichtsausschuss, der Verfassungsausschuss der Verkehrsausschuss, der Ausschuss für Wirtschaft und Industrie sowie der Wissenschaftsausschuss. Bezüg- lich der zeitlichen Dimension kommt es zu einer Festlegung des Untersuchungszeit- raumes von 1996-2013, also von der XX. Gesetzgebungsperiode (Regierung Klima) bis zur XXIV. Gesetzgebungsperiode (Regierung Faymann I).

Datenmaterial, -erhebung und -auswertung

Als Grundlage dienen die auf der Onlinepräsenz des Parlaments veröffentlichten ei- genen Kurzbiografien der Parliamentarier_innen (Parlamentsdirektion o.J. [g]). Mit- hilfe dieser Informationen werden in Anlehnung an Herzog (vgl. Herzog 1975: 109) biografische Profile erstellt, die zur systematischen Erfassung von Berufslaufbahn, Parteikarriere und besetzten öffentlichen Ämtern dienen – diese werden im Anhang angeführt und stellen das Fundament für die spätere Auswertung dar. Die Mitglied- schaft in Ausschüssen konnte auf Grund der vorherrschenden Datenlage nur für den Untersuchungszeitraum selbst erhoben werde – Mitgliedschaften in Ausschüssen voriger Gesetzgebungsperioden finden somit keine Berücksichtigung bei der Be- trachtung.

Identifiziert werden sollen typische Karrieremuster, die für die Rekrutierung in die de- finierten Elitepositionen maßgeblich sind. Dabei soll die Diskussion der Ergebnisse sich nicht nur auf einer generellen Ebene vollziehen, sondern auch Unterschiede be- rücksichtigen, die sich möglicherweise aus der speziellen Position, der Parteizuge- hörigkeit oder des Geschlechts ergeben. Gleichermaßen diskutiert werden sollen mögliche etwaige Unterschiede im zeitlichen Verlauf. Zur besseren Illustration wer- den im Zuge der Auswertung die Karriereverläufe der ausgewählten Personen als Fallbeispiele dargestellt und diskutiert.

Durch das verwendete Datenmaterial muss natürlich auch angeführt werden, dass sich durch eben dieses möglicherweise biografische Lücken ergeben. Dieses Manko ergibt sich leider auf Grund der spezifischen Art der Quelle – andere Erhebungsme- thoden, die dies ausgleichen würden (etwa Interviews mit den ausgewählten Person- en) sind aber auf Grund der bestehenden Ressourcen nicht möglich. Dieser Um-

36 stand bietet einen möglichen Anknüpfungspunkt für weitere Forschung in diesem Be- reich.

Für die systematische Durchführung der beschriebenen Analyse bedarf es einer gro- ben Typologisierung vorhandener Karrieremuster, der den spezifizierten Anforder- ungen standhält (vgl. auch Herzog 1975). Ausgehend vom verwendeten Material wird daher das folgende, eigene Schema angewandt (lang wird dabei als > 6 Jahre definiert, kurz ist folglich <= 6 Jahre):

Zugehörigkeit berufliche parteipolitische zum Karriere Karriere Parlament Typ Ia kurz lang lang

Typ Ib kurz lang kurz

Typ IIa lang lang lang

Typ IIb lang lang kurz

Typ III lang/kurz kurz kurz Abbildung: verwendete Typologie, eigene Darstellung

Typ I steht stellvertretend für jene Berufspolitiker_innen, die direkt nach ihrer Ausbil- dung ihren Aufstieg innerhalb einer Partei begonnen haben, gekennzeichnet sind sie durch wenig (privat-)berufliche Erfahrung und einer langen Aneinanderreihung von Positionen innerhalb ihrer Partei. Typ II bezeichnet Personen, die vor ihrer politi- schen Karriere einen Beruf ausgeübt haben, Typ III sind sogenannte Quereinsteiger, die keine Karrierebildung in der Politik vorweisen können, aber sehr schnell in Spitz- enpositionen aufsteigen.

Bei Typ I und Typ II erfolgt noch eine Unterteilung bezüglich ihrer Zugehörigkeit zum Nationalrat, als dass diese Zugehörigkeit als maßgeblich für eine Professionalisierung im Bereich der Gesetzgebung unterstellt wird. Ausgehend von dieser Unterteilung werden im späteren Verlauf, die definierten Personengruppe den jeweils infrage kommenden Typen zugewiesen.

37 In einem nächsten Schritt werden durch eine qualitative Analyse spezifische Verläufe herausgearbeitet und für die einzelnen Positionen dargestellt – eine Zusammenführ- ung dieser Ergebnisse folgt in einem abschließenden Schritt. Ausgehend vom Um- fang des jeweiligen Personenkreises werden dabei sinnvolle Zusammenfassungen (etwa in Bezug auf Parteizugehörigkeit) vorgenommen. Eingleitet werden soll jede Darstellung der empirischen Befunde durch einen Überblick der jeweiligen Elitegrup- pe anhand von Bildung, Alter und Geschlecht, als dass diese Eigenschaften auch für die abschließende Diskussion interessant erscheinen.

38 Ergebnisse

Kernstück dieser Arbeit ist die Darstellung der Erkenntnisse einer spezifischen Auseinandersetzung, für die der bereits vorgestellte theoretische und methodische Rahmen als Gerüst dient. Nacheinander werden nun die definierten Positionen vorgestellt. Es noch einmal darauf verwiesen, dass das zugrunde liegende Material den eigenen Angaben der Nationalratsabgeordneten entspricht, die diese auf der Onlinepräsenz der Parlamentsdirektion (Parlamentsdirektion o.J. [g]) in Form von Kurzbiografien veröffentlicht haben. Die aus diesen Biografien gewonnen Angaben finden sich im Anhang dieser Arbeit – für die Wahrung der Lesbarkeit wird im folgenden darauf verzichtet, jedes biografische Detail mittels Quellenangabe zu belegen.

Nationalratspräsident_innen

Bevor es zu einer Besprechung der gewonnen Erkenntnisse kommt, soll zuerst auf die Aufgaben eines Nationalratspräsidenten beziehungsweise einer Nationalratsprä- sidentin eingegangen werden: Laut Geschäftsordnungsgesetz (GOGNR) wird der oder die Präsident_in (sowie der oder die Zweite beziehungsweise Dritte Präsi- dent_in) durch den Nationalrat gewählt, infrage kommen dabei nur Mitglieder_innen des Nationalrates (§ 5 Abs. 1). In sein oder ihr Aufgabenumfeld fällt die Wahrung der Würde des Nationalrats (§13 Abs. 1), die Durchführung der Geschäftsordnung (§ 13 Abs. 2), die Leitung der Verhandlung sowie von Abstimmungen (§ 13 Abs. 3), die Zu- weisung von Verhandlungsgegenstände an die Ausschüsse (§13 Abs. 4), die Erstell- ung eines Arbeitsplanes für die anfallenden Sitzungen (§ 13 Abs. 5) und die Vertre- tung des Nationalrates nach außen (§ 13 Abs. 6). Ebenso wichtig erscheint die Mög- lichkeit der Ernennung von Bediensteten der Parlamentsdirektion und der Vorstand in allen Personalangelegenheiten diese betreffend (§ 14 Abs. 3). Die politische Prax- is zeigt, dass dabei, dass Präsident_innen zumeist Vertreter_innen der drei stim- menstärksten Parteien sind. Die politischen Verhältnisse im Untersuchungsraum ge- stalteten sich dabei so aus, dass Nationalratspräsident_in zumeist ein_e Vertreter_in der SPÖ war (mit Ausnahme der XXII. Gesetzgebungsperiode, als die ÖVP bei den

39 Nationalratswahlen auf den ersten Platz gekommen war), Zweite_r Nationalratspräsi- dent_in war zumeist ein Vertreter der ÖVP (bis auf die oben erwähnte XXII. Gesetz- gebungsperiode und die XXI. Gesetzgebungsperiode, als sie es hinter der FPÖ auf den dritten Platz schafften), und Dritte_r Nationalratspräsident_in waren folglich bis auf die oben erwähnte Ausnahme, sowie die XXIII. Gesetzgebungsperiode, als die GRÜNEN drittstärkste Kraft wurde, vornehmlich Mitglieder_innen der FPÖ.

Sitze im Nationalrat

100 SPÖ 80 60 ÖVP 40 FPÖ 20 GRÜNE 0 LIF XX. GGP XXI. GGP XXII. GGP XXIII. GGP XXIV. XX. GGP BZÖ GGP

Abbildung: Sitze im Nationalrat nach Parteien, XX.-XXV. Gesetzgebungsperiode (Quelle: Bundesministerium für Inneres o.J., eigene Darstellung)

In den Blick gelangen somit elf Personen (zweimal SPÖ, fünfmal ÖVP, dreimal FPÖ und einmal GRÜNE), die im folgenden näher diskutiert werden. Hierbei wird zuerst auf die strukturellen Merkmale Geschlecht, Bildung und Alter bei Übernahme der ent- sprechende Position eingegangen. In einem zweiten Schritt werden spezifische Kar- riereverläufe der Präsident_innen herausgearbeitet, wobei der Versuch angestellt wird, Charakteristika für die spezifischen Parteien festzustellen und damit möglich Rekrutierungsmuster ausfindig zu machen. Folgende Personen bekleideten nun das Amt eines Präsidenten beziehungsweise einer Präsidentin des Nationalrates (in Klammer angeführt der Zeitraum, in dem diese Position eingenommen wurde):

40 Dr. Heinz Fischer, SPÖ Dr. Andreas Khol, ÖVP Mag.a Barbara Prammer, SPÖ (1990-2002) (2002-2006) (2006-2014) Nationalratspräsident_in Dr. Heinrich Dipl.-Ing. Dr. Heinz Mag.a Barbara Dr. Michael Fritz Neisser, ÖVP Thomas Fischer, SPÖ Prammer, Spindelegger, Neugebauer, (1994-1999) Prinzhorn, (2002-2004) SPÖ ÖVP ÖVP FPÖ (2004-2006) (2006-2008) (2008-2013) (1999-2002) Zweiter Nationalratspräsident MMag. Dr. Dr. Andreas Dr. Werner Dipl.-Ing. Dr.in Eva Dr. Martin Willi Khol, ÖVP Fasslabend, Thomas Glawischnig- Graf, FPÖ Brauneder, (1999-2000) ÖVP Prinzhorn, Piesczek, (2008-2013) FPÖ (2000-2002) FPÖ GRÜNE (1996-1999) (2002-2006) (2006-2008) Dritte_r Nationalratspräsident_in Abbildung: Nationalratspräsident_innen 1994-2013, eigene Darstellung

Geschlecht, Alter und Bildung

Im beobachteten Untersuchungsraum besetzten lediglich zwei Frauen die Position einer Nationalratspräsident_in: Mag.a Barbara Prammer von der SPÖ und Frau Dr.in Eva Glawischnig-Piesczek von den GRÜNEN. Erstere „beerbte“ dabei 2004 Dr. Heinz Fischer als Zweiten Nationalratspräsident, stieg 2006 zur Nationalratspräsi- dentin auf und verblieb auf dieser Position bis zu ihrem Ableben 2014. Zweitere wur- de auf Grund der oben beschriebenen Wahlergebnisse 2006 Dritte Nationalratspräsi- dentin für die Dauer einer Gesetzgebungsperiode.

Das durchschnittliche Alter bei der (erstmaligen) Besetzung der Position eines_r Prä- sident_in des Nationalrats beträgt im Untersuchungszeitraum 52,09 Jahre (eigene Berechnung auf Grund der biografischen Informationen) und damit um einiges höher als das durchschnittliche Alter eines_r Abgeordneten zum Nationalrat (49,33 Jahre, eigene Berechnung für den Zeitraum 1994-2013 aufgrund der Daten der Parlaments- direktion (o.J. [f])). Als jüngste Person sticht dabei Frau. Dr.in Glawischnig-Piesczek (37 Jahre) hervor, ältester war Fritz Neugebauer (64 Jahre). Bei einem Vergleich des

41 durchschnittlichen Alters in Bezug auf Partei zeigt sich für die betrachtete Zeitspanne folgendes Bild. Dr. Fischer und Mag.a Prammer von der SPÖ weisen ein relativ jung- es Alter auf (52 beziehungsweise 46 Jahre), bei der FPÖ betrug das Durchschnittsal- ter 52,33 Jahre, bei der ÖVP findet man vornehmlich ältere Herren, das Durch- schnittsalter betrug in dieser Personengruppe 56,2 Jahre.

Bezüglich der (formalen) Bildung kann festgestellt werden, dass ein Gros der analy- sierten Personen (nämlich acht) über einen Doktor der Rechtswissenschaften verfüg- en, habilitiert haben von diesen drei (Dr. Heinz Fischer, Dr. Andreas Khol und MMag. Dr. Willi Brauneder). Frau Mag.a Prammer schloss ein Soziologiestudium ab, Dipl.- Ing. Thomas Prinzhorn studierte an der Technischen Hochschule Wien Maschinen- bau und Fritz Neugebauer hat die Befähigung zum Pflichtschullehrer (Volksschule, Hauptschule und Polytechnische Lehrgänge.

Ausgehend von diesem groben Überblick können schon bestimmte Gemeinsamkeit aufgezeigt werden: Bei den Nationalratspräsident_innen handelt es sich zum Groß- teil um Männer, die Anfang 50 sind und zumeist ein rechtswissenschaftliches Studi- um abgeschlossen haben. Nun soll aber, der vorangegangenen Argumentation folg- end, in einem weiteren Schritt festgestellt werden, welche Karrieren (politische und private) hinter den einzelnen Personen stehen und welche Strukturen möglicherwei- se maßgeblich für die Rekrutierung in die legislative Elite führen.

Karrieremuster

Wie im Methodenteil beschrieben, soll anhand der getroffenen Typen eine Diskus- sion der vorgefundenen Karriereverläufe stattfinden. Dabei sticht ins Auge, dass als Berufspolitiker (keine berufliche Erfahrungen vor dem Beginn der politischen Karriere) sehr einfach Herr Dr. Heinz Fischer von der SPÖ ausgemacht werden: Dieser hat di- rekt nach seiner Gerichtspraxis als Juris im Parlamentsklub der SPÖ begonnen (1962), wurde dann 1963 zum Sekretär befördert und stieg 1975 zum geschäftsführ- enden Obmann auf. Parallel dazu wurde er 1971 in den Nationalrat gewählt und 1979 stellvertretender Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei. Bis auf eine Un- terbrechung als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (1983-1987) war er

42 bis zu seiner Wahl zum Nationalratspräsidenten im Jahr 1990 durchgehend National- ratsabgeordneter. Aber auch Dr.in Eva Glawischnig-Piesczek von den GRÜNEN kann diesem Typus zugeordnet werden: Nach ihrem Magistra iur. arbeitete sie kurz für die Umweltorganisation Global 2000 als Juristin, bevor sie mit ihrem Doktoratsstudium begann. Danach wurde sie Umweltsprecherin der GRÜNEN Wien (1996) und zog schließlich 1999 ins Parlament ein – wo sie bereits nach sieben Jahren Dritte Natio- nalratspräsidentin wurde.

Während der im Methodenteil als Typ IIa beschriebene Karrieretyp relativ häufig vor- kommt, ist Typ IIb weit seltener: Dieser besitzt die Charakteristika, dass neben einer langen beruflichen Karriere und einer langen (partei-)politischen Karriere innerhalb des Nationalrates nur wenig Zeit verbracht wurde. Mag.a Barbara Prammer wäre ein Beispiel für einen solchen Typ, als dass sie nach ihrem Studium der Soziologie (vor dem sie bereits fünf Jahre am Gemeindeamt von Ottnang am Hausruck gearbeitet hatte), drei Jahre als Sozial- und Berufspädagogin tätig war. Von dort aus wechselte sie dann später in das Arbeitsmarktservice Oberösterreich und war dann dort (in- klusive Karenzzeiten) bis zu ihrem Tode beschäftigt war. Ihre politische Karriere be- gann sie als Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Oberösterreich im Jahre 1990. Spä- ter wurde sie stellvertretende Landes- (1991) und Bundesparteivorsitzende (1995) und 1997 schließlich auch Bundesfrauenvorsitzende. 1991 wurde sie in den oberös- terreichischen Landtag gewählt (und zur Präsidentin desselben), 1995 wurde sie Landesrätin, 1997 schließlich Bundesministerin. Ab 1999 war sie Abgeordnete zum Nationalrat und ab 2004 wie bereits erwähnt (Zweite) Nationalratspräsidentin.

Während Dr. Fischer seine politische Karriere bereits auf Bundesebene begann, sieht man hier einen möglichen Zugang über Gremien der Landesebene (Frauenor- ganisation, Landtag) und damit ein so scheint gravierender Unterschied zum Typ I. Ähnliches gilt auch für Dr. Werner Fasslabend: Neben seiner beruflichen Karriere als Product Manager begann er sich in der Gemeindepolitik von Marchegg zu engagier- en, von wo aus er in Bezirksparteigremien aufstieg und schließlich in den ÖAAB (Österreichischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Bund) wechselte. 1987 wur- de er dann in den Nationalrat gewählt, schied aber aus diesem aus um von 1990 bis 2000 Bundesminister zu werden. Anschließend darauf wurde er dann Nationalrats- präsident.

43 Typ IIa bezeichnet eine lange berufliche beziehungsweise politische Karriere und eine relativ lange Zeit im Parlament: Unter den Nationalratspräsidenten sind dies vor- nehmlich die Vertreter der ÖVP: Dr. Andreas Khol, Dr. Heinrich Neisser, Dr. Michael Spindelegger aber auch Fritz Neugebauer von der SPÖ beziehungsweise Mag. Dr. Martin Graf von der FPÖ. Dabei treten folgende Gemeinsamkeiten auf: Dr. Khol und Dr. Neisser begannen beide ihren beruflichen Karriereweg als Sekretär des Verfass- ungsgerichtshof und wurden später Beamte (Neisser im Bundeskanzleramt, Khol im Sekretariat des Europarates). Dann jedoch unterscheiden sich die beruflichen Wege: Khol etwa wird mit Anfang Dreißig Direktor der politischen Akademie der ÖVP und mit Anfang Vierzig in den Nationalrat gewählt, während Neisser als Mitarbeiter zur Vereinigung Österreichischer Industrieller wechselt und erst mit 38 Jahren in den Na- tionalrat wechselt. Beide sind auch ziemlich gleich lange im Parlament aktiv (sechs- zehn beziehungsweise siebzehn Jahre), bevor sie mit der Aufgabe des Nationalrats- präsidenten betraut werden.

Dr. Spindelegger unterscheidet sich von diesen beiden Juristen insofern, als dass seine berufliche Karriere sich aus einer Mischung verschiedenster Tätigkeiten zu- sammensetzt: Bediensteter des Landes NÖ, Mitglied des Kabinetts des Bundesmi- nisters für Landesverteidigung, Traineeprogramm der Vereinigung Österreichischer Industrieller, Angestellter im Banksektor. Seine politische Karriere begann im ÖAAB, wo er zuerst als Referent, später als (stellvertretender) Landesobmann und schließ- lich auch Bundesobmann-Stellvertreter wurde. Gleichzeitig kann er Zeiten als Bund- esrat, als Abgeordneter zum Europäischen Parlament und gut dreizehn Jahre als Na- tionalratsabgeordneter vorweisen, ehe er zum Nationalratspräsidenten ernannt wur- de.

Dr. Martin Graf (FPÖ) weist einen äußerst vielseitigen beruflichen Verlauf auf: Zeiten in der Gastronomie, im Banksektor, als Geschäftsführer und schließlich als Unter- nehmensberater. Seine politische Karriere begann auf Bezirksebene in Wien, danach folgte der Wechsel in die Landespartei- und schließlich in die Bundesparteileitung. Relativ rasch wechselte er auch in den Nationalrat und wurde nach gut 10 Jahren in diesem zum Nationalratspräsidenten gewählt. Fritz Neugebauer von der SPÖ hinge- gen fand als Pflichtschullehrer seinen Zugang zur Politik über die Personalvertre-

44 tung/Gewerkschaft und stieg in dieser über die Jahre hinweg zum Vorsitzenden der Gewerkschaft Öffentlichen Dienstes aus, und war schließlich 1996, 1999 und ab 2002 bis zu seiner Ernennung 2008 zum Nationalratspräsidenten Abgeordneter zum Nationalrat.

Der letzte Typ entspricht dem des politischen Quereinsteigers, der relativ rasch die definierte Position einnimmt. Im Kreis der Nationalratspräsidenten wären dies zwei Vertreter der FPÖ, nämlich MMag. Dr. Willi Brauneder und Dipl.-Ing. Prinzhorn. Während Brauneder eine wissenschaftliche Karriere verfolgte (seit 1980 ordentlicher Universitätsprofessor.) und 1994 in den Nationalrat gewählt und schon nach zwei Jahren zum Nationalratspräsidenten gewählt wurde, kann Prinzhorn eine lange wirt- schaftliche Karriere vorweisen, sowie ein lang andauerndes Engagement in der Ver- einigung Österreichischer Industrieller. Auch er wurde nach nur drei Jahren im Natio- nalrat zum Präsidenten dieses gewählt.

Zur Vergegenwärtigung dieser Befunde soll noch kurz zusammengefasst werden, welche Strukturen sichtbar werden: Bei einem Wechsel direkt nach der Ausbildung in das politische Berufsfeld kann zum einen ein sequenzieller Durchlauf einzelner Kar- riereposition stattfinden, wie es etwa bei Dr. Fischer der Fall war, oder wie bei Frau Dr.in Glawischnig-Piescek relativ rasch gehen, was womöglich dem Umstand ge- schuldet ist, dass die GRÜNEN erst seit kurzer Zeit im Nationalrat vertreten sind und daher noch nicht die selben Parteistrukturen vorweisen konnten, die sich die traditio- nellen Parteien über die Jahre hinweg aufbauen konnten. Bei den Vertreter_innen des Types II kann grundsätzlich zwischen der Erfahrung im Nationalrat unterschie- den werden. Bei Personen, die lediglich eine kurze Zeitspanne vor ihrer Berufung zum_r Nationalratspräsident_in im Nationalrat vorweisen können, zeigt sich, dass sie über Erfahrung in der Landespolitik verfügen und auch Erfahrung in der politischen Exekutive (etwa als Bundesminister_in) vorweisen können. Bei den Personen mit langer Erfahrung im Parlament finden sich sowohl ehemalige Beamte als auch Per- sonen aus der Wirtschaft.

Dabei zeigen sich bei beiden unterschiedliche Startpunkte im politischen System, die von der Art des vorher ausgeübten Berufes abhängig erscheinen: Interessenvertre- tung beziehungsweise Parlament (mit einer möglichen kurzen Karriere auf Landes-

45 beziehungsweise Kommunalebene). Bei den Quereinsteigern scheint sich der Auf- stieg vielmehr von einer herausragenden beruflichen Position und der damit verbun- denen Zuschreibung von Kompetenz abhängig zu sein.

Klubobleute

Zur Betrachtung gelangen in diesem Kapitel die Vorsitzenden der parlamentarischen Klub der politischen Parteien. Untersucht werden dabei die Karriereverläufe von vier- zehn Personen, die im analysierten Zeitraum diese Position innehatten. Für die Dis- kussion in dieser Arbeit sind sie vornehmlich deswegen von Bedeutung, als (wie oben erwähnt), Sitze in Ausschüsse nur an Angehörige eines parlamentarischen Klubs ergehen können. Wesentlich ist dies deshalb, als das die Größe eines Klubs (siehe oben) es ermöglicht, eigene Gesetzesanträge einzubringen. Dem Vorgehen der oben erfolgten Diskussion der Nationalratspräsident_innen folgend, erfolgt nun hier die Bearbeitung dieser Gruppe von Personen. Für die erleichterte Lesbarkeit wurde eine Unterteilung anhand der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Partei vorge- nommen. Dabei werden FPÖ, BZÖ und LIF gemeinsam diskutiert, als dass es sich bei BZÖ und LIF um Nachfolgeparteien der FPÖ handelt und die daher in Frage kommenden Personen zum Teil in mehreren dieser Parteien eine maßgebliche Posi- tion innehatten.

Sozialdemokratischer Parlamentsklub

Betrachtet werden hierbei folgende Personen: Dr. Peter Kostelka (Vorsitzender von 1994-2000), Dr. (Vorsitzender von 2000-2007) und Dr. Josef Cap (Vorsitzender von 2007 bis 2013). Kostelka und Cap sind beide Doktoren der Rechtswissenschaft, Gusenbauer hat in Politikwissenschaften und Philosophie pro- moviert. Während Gusenbauer und Kostelka bereits in ihren 40ern Klubobmänner wurden, war Cap bereits über 50 Jahre alt.

Bei einer Betrachtung der Karrieremuster fällt auf, dass es sich bei allen drei um Ver- treter des Typs I handelt (Berufspolitiker). Jedoch unterscheidet sich die drei Kar-

46 riereverläufe dennoch teilweise. Dr. Peter Kostelka etwa begann seine politische Kar- riere als Sekretär im Parlamentsklub im Jahre 1974 und wurde zeitgleich mit seiner Wahl in den Nationalrat zum Vorsitzenden des Parlamentsklubs gewählt. Vorweisen kann er auch kurze Zeiten als Staatssekretär, Bundesminister und auch als Bundes- rat, sowie ein Engagement im Verband der Sozialistischen Mittelschüler beziehungs- weise Sozialistischer Studenten. Der verwendeten Typologie folgend entspricht er somit dem Typ Ib. Während bei ihm also eine lange Parlamentszugehörigkeit nicht maßgeblich zu sein schien, sondern vielmehr die Professionalisierung in der operati- ven Arbeit des Klubs, weisen Gusenbauer und Cap (Typ Ia) mehr Erfahrung in der Rolle eines Nationalratsabgeordneten auf. Anzumerken ist, dass Dr. Gusenbauer möglicherweise ein Spezialfall ist, da er nur äußerst knapp in das vorgegebene Mus- ter fällt. Beiden gemein ist eine schon früh startende Karriere im politischen Feld, bei- de weisen Erfahrungen in der Sozialistischen Jugend Österreich als auch in der Sozi- alistischen Jugendinternationale vor. Weiters nahmen beide Positionen auf Bezirks- ebene beziehungsweise Landesebene innerhalb ihrer Partei ein, und beide waren zuvor lange Zeit Nationalratsabgeordnete (Gusenbauer sieben Jahre, Cap sogar vierundzwanzig Jahre).

Als gemeinsames Element für die Klubvorsitzenden der SPÖ erscheint die rein politi- sche Karriere. Erwähnenswert ist hierbei auch die möglicherweise Karriere-begünsti- genden Strukturen: Die Jugend- beziehungsweise Schüler_innnen-/Student_innen- Organisationen sowie die Verwurzelung auf der Bezirks- beziehungsweise Gemein- deebene. Auch das Parlament als prägende Struktur respektive die Einahme einer Position im Parlamentsklub und die Arbeit in diesem erscheint wesentlich für die Re- krutierung als Klubvorsitzender zu sein.

47 Parlamentsklub der ÖVP

Vorsitzende des Klubs der ÖVP waren Dr. Andreas Khol (1994-1999 sowie 2000- 2002), Dr. Wolfgang Schüssel (1999-2000, 2002, 2006-2008), Mag. (2003-2006) sowie Karlheinz Kopf (2008-2013). Während Khol und Schüssel über ei- nen Doktor der Rechtswissenschaften verfügen, studierte Molterer Sozialwissen- schaften. Kopf besuchte nach einem Privatgymnasium die Handelsschule Bregenz. Im Vergleich zur SPÖ zeigt sich, dass diese vier Männer erst im Alter von 48-58 Jahren zum Vorsitzende ihres Klubs berufen wurden.

Während sich bei der Sozialdemokratie vornehmlich Vertreter des Typs I finden, kön- nen bei der ÖVP auch Vertreter des Typs IIa bestimmt werden (Khol und Kopf). Schüssel und Molterer sind beides Vertreter des Typs Ia: Ersterer begann seine poli- tische Karriere im Klub der ÖVP als Sekretär, wurde 1979 als Abgeordneter zum Na- tionalrat gewählt und war dann vor seiner Bestellung zum Klubvorsitzenden Bundes- minister, Vizekanzler und Bundeskanzler sowie Bundesparteiobmann und stellvertre- tender Klubvorsitzender. Molterer begann sein Karriere als Referent im Bauernbund, stieg zum Sekretär im Ministerbüro auf, wurde schließlich Direktor des Bauernbun- des und Generalsekretär der ÖVP. Weiters vorweisen kann er eine Verhaftung auf der Bezirksebene und ein Engagement im Landesparteivorstand der ÖVP Oberöster- reich. Auch er war lange Zeit im Parlament aktiv, sowie Bundesparteiobmann-Stell- vertreter und Bundesminister.

Anders stellt sich der Karriereverlauf von Karlheinz Kopf dar: Dieser kann auf eine lange Zeit in der Privatwirtschaft zurückblicken, bevor er 1994 in den Nationalrat wechselte. Seine politischen Wurzeln liegen auf der Gemeindeebene, gefolgt von der Annahme wichtiger Positionen im Wirtschaftsbund. Auch er war vor seiner Wahl zum Klubvorsitzenden dessen Stellvertreter. Dr. Andreas Khol gehört ebenfalls dem Typ IIa, der Verlauf seiner Karriere wurde bereits weiter oben besprochen: Er besitzt ei- nen beruflichen Background als Beamter, begann seine politischen Karriere über die Akademie der ÖVP und wurde daraufhin in den Nationalrat gewählt.

48 Für die Bestellung in den Vorsitz des Parlamentsklubs der ÖVP erscheinen die Bün- de (Wirtschaftsbund, Bauernbund) eine die politische Karriere begünstigende Rolle einzunehmen. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass eine lange Zugehörigkeit zum Nationalrat wesentlich für den Aufstieg zu sein scheint. Einen Beginn der Karriere über Gremien der Gemeinde- oder Bezirksebene konnte (auf Grund des Datenmate- rials) nicht festgestellt werden. Abzugrenzen von der SPÖ ist auch das Vorhanden- seins Karrieremuster des Typs II, wonach es innerhalb der ÖVP scheinbar auch Per- sonen mit einer privatberuflichen Vergangenheit Klubobmann werden können.

Parlamentsklubs von FPÖ, BZÖ und LIF

Vorsitzender des Freiheitlichen Parlamentsklubs waren Dr. Jörg Haider (1992-1999), Herbert Scheibner (1999-2000, 2003-2006 – in dieses Jahr fällt auch die Gründung des BZÖ), Ing. Peter Westenthaler (2000-2002, sowie für das BZÖ von 2006-2008), Mag. Herbert Haupt (2002-2003) sowie seit 2006 Heinz-Christian Strache. Neben den bereits genannten Vorsitzenden des BZÖ-Klubs war auch Josef Bucher (2008- 2013) Klubobmann. Mag.a Dr.in Heide Schmidt war für das Liberale Forum von 1994- 1999 Klubobfrau, da dieses später aus dem Nationalrat ausschied, ist sie die einzige Vertreterin des LIFs.

Bei einer näheren Betrachtung der Bildungsabschlüsse zeigt sich bei dieser Person- engruppe ein breit gestreutes Bild: Haider und Schmidt studierten beide Rechtswis- senschaften, Haupt ist Tierarzt, eine Höhere Technische Lehranstalt haben Bucher (Fachgebiet Tourismus) und Westenthaler (EDV und Organisation) abgeschlossen. Strache ist gelernter Zahntechniker. Bei einer Betrachtung der Altersstruktur ist fest- zustellen, dass es sich bei dieser Personengruppe wesentlich jünger ist, als dies et- wa bei der ÖVP oder der SPÖ der Fall ist – bei der Wahl zum Klubvorsitzende waren beinahe alle zwischen 29 und 40 (einzig Heide Schmidt war knapp über 40).

Haider und Westenthaler sind beide dem Typ Ib zuzurechnen. Haider war Bundesob- mann des Ring freiheitlicher Jugend, Landesparteisekretär der FPÖ Kärnten und zog bereits mit 29 Jahren in den Nationalrat ein und wurde 1983 mit Anfang 30 Teil der Kärntner Landesregierung. 1986 wurde er Bundesparteiobmann der FPÖ und zog

49 wiederum in den Nationalrat ein. Dort wurde er dann zum ersten Mal Klubobmann, wechselte aber schließlich wieder in die Landesregierung. Ei Positionswechsel zwi- schen Bundes- und Landesebene, den er noch öfters vorgenommen hat. Westentha- ler wurde mit 21 Jahren freier Mitarbeiter des Parlamentsklubs und stieg dort zum persönlichen Sekretär Jörg Haiders auf. Von dort aus wurde er€€ Generalsekretär der FPÖ. Wurzeln hat er zudem im Wiener Gemeinderat und Landtag, in den er 1991 gewählt wurde. Von dort zog er dann auch 1999 in den Nationalrat eint – knapp ein Jahr darauf wurde er zum ersten Mal Klubobmann.

Haupt, Schmidt und Strache sind dem Typ II zuzurechnen, wobei Strache und Schmidt vor ihrer Berufung zum Klubvorsitzende keinen nennenswerte Zeit im Natio- nalrat zugebracht hatten. Haupt hingegen kann eine lange Zeit im Nationalrat vorwei- sen, zudem besitzt der Tierarzt mit Privatpraxis seit 1975 über Erfahrung auf Bezirks- ebene (Bezirksparteiobmann der FPÖ Spittal an der Drau seit 1978) und Landesebe- ne (geschäftsführender Landesparteiobmann der FPÖ Kärnten von 1995-1997). Haupt war ab 1986 im Nationalrat, zudem war er Bundesminister von 2000-2003 be- vor er 2002 Klubobmann und zugleich Bundesparteiobmann wurde. Schmidt war vor ihrer Zeit als Generalsekretärin der FPÖ Beamte im Bundesministerium für Unterricht und Kunst, sowie die persönliche Assistentin diverser Volksanwälte. Als Bundespar- teiobmann-Stellvertreterin der FPÖ gründete sie das LIF deren Bundessprecherin und Klubobfrau sie wurde. Zu ihrer politischen Vergangenheit gehören zudem Zeiten im Bundesrat, als Dritte Nationalratspräsident_innen (1990-1994) und eine Kandida- tur bei der Bundespräsident_innenwahl 1992.

Strache hat seine politischen Wurzeln auf Gemeinde- beziehungsweise Bezirksebe- ne von Wien , wo er von 1991-1996 Bezirksrat war. Nach der Spaltung von BZÖ und FPÖ im Jahre 2006 wurde er sowohl Bundesobmann der FPÖ als auch Klubobmann im Parlament, in das er erstmalig einzog. Josef Bucher hingegen ist ein klassischer Quereinsteiger der einen beruflichen Hintergrund im Tourismus besitzt. Seine ersten politischen Schritte unternahm er in der Kärntner Wirtschaftskammer, 2002 wurde er in den Nationalrat gewählt, wo er nach gerade einmal 6 Jahren zum Klubobmann des BZÖs gewählt wurde.

50 Typisch für die Karrierestruktur Klubvorsitzender von FPÖ, BZÖ und LIF erscheinen die relativ kurzen Wege, die zu der Besetzung dieser Eliteposition führen. Gleichzeit- ig erscheint eine Verwurzelung mit Gremien der Kommunal- beziehungsweise Lan- desebene (insbesondere Kärnten und Wien) gegeben zu sein. Eine lange Zugehörig- keit zum Parlament erscheint auch nicht zwingende Voraussetzung für die Übernah- me des Klubvorsitzes zu sein, so war lediglich Mag. Herbert Haupt längere Zeit Ab- geordneter bevor er zum Obmann gewählt wurde.

Parlamentsklub der GRÜNEN

Den Vorsitz des Parlamentsklub der GRÜNEN hatten im Untersuchungszeitraum MMag.a Dr.in Madeleine Petrovic (1992-1999), Dr. (1999- 2008) sowie Dr.in Eva Glawischnig-Piesczek (seit 2008) inne. Während Petrovic bei der Übernahme des Klubvorsitz 46 Jahre alt war, war van der Bellen bereits 55 Jahre, Glawischnig-Piesczek gerade einmal 39 Jahre. Die beiden Damen besitzen einen rechtswissenschaftlichen Bildungshintergrund (Petrovic studierte dazu noch Betriebs- wirtschaftslehre), van der Bellen ist Volkswirtschaftler. Auffallend bei den GRÜNEN ist die Tatsache, dass sie der einzige Klub sind, in dem vorwiegend Frauen die Posi- tion des Vorsitzes innehaben.

Nachdem auf den beruflichen Verlauf von Frau Dr.in Glawischnig-Piesczek bereits eingegangen wurde (Typ Ia), soll der Karriereverlauf von Petrovic und van der Bellen näher beleuchtet werden. Die beiden entsprechen dabei am ehesten dem Typ Quer- einsteiger (III). Während Dr. van der Bellen eine wissenschaftliche Karriere (Universi- tätsprofessor) einschlug und nach drei Jahren im Nationalrat Bundessprecher der GRÜNEN und nach weiteren zwei Jahren Klubvorsitzender wurde, kann Petrovic auf eine berufliche Vergangenheit als Beamtin im Bundesministerium für Arbeit und Sozi- ales zurückblicken. Ihren Einzug in den Nationalrat schaffte sie 1990, nach ebenfalls zwei Jahren wurde sie Klubobfrau, später dann auch Bundessprecherin. Durch die relative Neuigkeit der GRÜNEN (erstmaliger Einzug ins Parlament 1986) ist es nicht verwunderlich, dass die anfängliche Besetzung von Elitepositionen durch politisch nicht unbedingt profilierte Personen erfolgte. Das Beispiel Glawischnig-Piesczek

51 zeigt dabei hingegen einen bestimmten Wandel, als dass sie scheinbar zu einer neu- eren Parteigeneration gehört, die auf sich verändernde Strukturen aufbaut.

Ausschussvorsitzende

In dieser Gruppe nun befinden sich die Vorsitzenden der ausgewählten Fachaus- schüsse. Die Besetzung dieser Ausschüsse setzt die Mitgliedschaft in einem Parla- mentsklub voraus, die Zuteilung erfolgt in der Art und Weise, als dass die politischen Verhältnisse im Nationalrat nachgebildet werden. Nachdem es in diesen Ausschüs- sen, wie weiter oben angeführt wurde, zu einer fachlichen Diskussion der Gesetzesentwürfe kommt, ist diese Personengruppe entsprechend interessant, da sich hier die zuständigen Bereichsprecher der Parlamentsklubs (quasi Experten auf ihren Gebiet) wiederfinden und die Rekrutierung in diese Eliteposition daher unbedingt zu betrachten ist. Zur Darstellung der Befunde wird wie bei der Diskussion der Klubvorsitzenden zuerst eine Unterteilung der Ergebnisse nach Parteien (wobei auch hier FPÖ, BZÖ und Heide Schmidt vom LIF zusammen dargestellt werden) angestellt.

Bei den ausgewählten Ausschüssen ist darauf zu verweisen, dass der Wirtschafts-, der Industrie- und der Ausschuss für Wissenschaft und Forschung nur bis 2006 exis- tierten, diese Ausschüsse wurden durch den Ausschuss für Wirtschaft und Industrie, dem Wissenschaftsausschuss und dem Ausschuss für Forschung, Innovation und Technologie abgelöst. Auch die Ausschüsse für Sportangelegenheiten und Men- schenrechte existieren erst seit 1999. Bei der Erhebung der Vorsitzenden ergab sich, dass es durchaus auch vorgekommen ist, dass bestimmte Personen nur für relativ kurze Zeit den Vorsitz im Ausschuss innehatten. Für diese Arbeit wurden daher nur diejenigen ausgewählte, die den Großteil einer Gesetzgebungsperiode den Vorsitz hatte. Im folgenden wird nun ein kurzer Überblick über die ausgewählten Personen gegeben, wobei aufgrund der Lesbarkeit etwaige Titel nicht angeführt werden. Für die Kennzeichnung der Parteizugehörigkeit wurden die Parteifarben gewählt (SPÖ rot, ÖVP grau, FPÖ blau, LIF hellblau, BZÖ orange, GRÜNE grün).

52 XX. GGP XXI. GGP XXII. GGP XXIII. GGP XXIV. GGP Arbeit und Soziales Annemarie Reitsamer Heidrun Silhavy Renate Csörgits Außenpolitik Peter Schieder Caspar Einem Josef Cap Walter Bauten Walter Schwimmer Ruth Becher Tancsits Budget Josef Mühlbachler Jakob Auer Familien Ilse Mertel Ridi Steibl Finanzen Ewald Nowotny Kurt Heindl Günter Stummvoll Forschung, Michaela Ruperta Innovation und nicht existent Sburny Lichtenecker Technologie Barbara Gesundheit Alois Pumberger Dagmar Belakowitsch-Jenewein Rosenkranz Gleichbehandlung Ilse Mertel Gabriele Heinisch Hosek Gisela Wurm Inneres Robert Elmecker Anton Leikam Rudolf Parnigoni Otto Pendl Heribert Justiz Maria Theresia Fekter Donnerbauer Alois Kultur Heide Schmidt Christine Muttonen Sonja Ablinger Pumberger Reinhard Eugen Landesverteidigung Herbert Scheibner Peter Fichtenbauer Bösch Land- und Georg Schwarzenberger Fritz Grillitsch Jakob Auer Forstwirtschaft Menschenrechte nicht existent Terezija Stoisitz Alev Korun Beate Peter Sport nicht existent Udo Grollitsch Hermann Krist Schasching Westenthaler Christiane Umwelt Karl Schweitzer Eva Glawischnig-Piesczek Brunner Fritz Walter Unterricht Josef Höchtl Werner Amon Neugebauer Rosenkranz Verfassung Peter Kostelka Peter Wittmann Reinhard Verkehr Rudolf Parnigoni Kurt Eder Anton Heinzl Firlinger Wirtschaft und Reinhold nicht existent Konrad Steindl Industrie Mitterlehner Wissenschaft nicht existent Martin Graf Ingrid Tichy- Günter Reinhold Wirtschaft nicht existent Schreder Puttinger Mitterlehner Wissenschaft und Magda Michael Krüger Martin Graf nicht existent Forschung Bleckmann Industrie Friedrich Verzetnitsch nicht existent Abbildung: Ausschussvorsitzende XX.-XXIV. GGP eigene Darstellung, Quelle: Parlamentsdirektion o.J. [g]

53 SPÖ

Feststellbar für die Ausschussvorsitzenden der SPÖ ist auf den ersten Blick der doch (für diesen Bereich) relativ hohe Frauenanteil: Von insgesamt siebenundzwanzig Personen sind elf weiblich – im Gegensatz zu anderen Parteien (mit Ausnahme der GRÜNEN) scheint bei den Sozialdemokraten, dass Geschlecht als solches eine un- tergeordnete Rolle bei der Besetzung von Spitzenpositionen zu spielen. Bezüglich des Bildungsniveau zeigt sich, dass in dieser Personengruppe das Innehaben von hohen formalen Bildungsabschlüssen nicht notwendigerweise eine Grundvoraussetz- ung für die Rekrutierung in den Vorsitz eines Ausschusses zu sein scheint. So finden sich in dieser Untersuchungsgruppe etwa weit mehr Personen mit Lehrabschluss als dies bei den anderen Parteien der Fall ist. Möglicherweise ergibt sich dieser Um- stand aus der Beanspruchung der Vertretungshoheit über Arbeiter_innen durch die SPÖ.

Wie erwähnt finden sich unter den betrachteten Ausschussvorsitzenden sieben Per- sonen die eine Lehre absolviert haben: Kurt Eder lernte Industriekaufmann, Anton Heinzl lernte Maurer, Hermann Krist lernte Maschinenschlosser, Rudolf Parnigoni Kaufmann, Otto Pendl lerne Starkstrommonteur und Mag.a Gisela Wurm absolvierte vor ihrem Studium der Rechtswissenschaften eine Lehre zur Uhrmacherin. Anton Leikam stieg direkt nach der Pflichtschule in den Berufsalltag ein. Doris Bures und Renate Csörgits absolvierten ebenso wie Annemarie Reitsamer eine Handelsschule, die jedoch später die Matura nachholte. Die Matura an einem Gymnasium legten Heidrun Silhavy und Peter Schieder ab, letzterer erhielt später einen Dr. h. c. für Poli- tikwissenschaften verliehen.

Bei den Akademiker_innen finden sich wieder vornehmlich Rechtswissenschaft- ler_innen (Dr. Caspar Einem, Dr. Kurt Heindl, Dr. Peter Kostelka, Dr.in Ilse Mertel, Dr. Ewald Nowotny, Dr. Peter Wittmann) sowie der Politikwissenschaftler Dr. Josef Cap. Mag.a Christine Muttonen studierte Anglistik und Geschichte, Mag.a Ruth Becher Germanistik und Geschichte. Unter den betrachteten Personen finden sich auch viele Pflichtschullehrer_innen: Sonja Ablinger, Robert Elmecker, Gabriele Heinisch-Hosek und Beate Schasching sowie Fritz Neugebauer.

54 Bezüglich des Alters der Parlamentarier_innen bei der Einahme des Vorsitzes eines Ausschusses lässt sich festhalten, dass das Gros zwischen 50 und 59 Jahre alt war, dicht gefolgt von der Gruppe der 40- bis 49jährigen. Feststellen lässt sich auch, dass die Verweilzeit im Parlament, bevor die betrachtete Position eingenommen wurde, tendenziell höher erscheint, als dies etwa bei der FPÖ oder den GRÜNEN der Fall ist – dieser Umstand kann möglicherweise auch über politischen Machtverhältnisse der Vergangenheit erklärt werden. Den etablierten Parteien steht somit ein weit größere Anzahl an Personen zur Verfügung, aus denen in höhere Positionen rekrutiert wer- den kann. Bezüglich Karrieremuster finden sich in der untersuchten Gruppe sehr wohl „klassische“ Berufspolitiker (Typ I), tendenziell öfters aber Personen, die auf ei- ne bestimmte privatberufliche Vorerfahrung zurückgreifen können.

In einem ersten Schritt wird der Karriereverlauf der Lehrer_innen unter die Augen ge- nommen – wie sich zeigen wird, gibt es hier unterschiedliche Verläufe. Den Anfang macht Robert Elmecker, der in den 50er Jahren eine Lehrerbildungsanstalt besuchte und danach dreizehn Jahre lang Lehrer war, bevor er Direktor wurde. Seine politi- schen Anfänge liegen auf der Gemeindeebene, so war er Ortsparteivorsitzender der SPÖ Windhaag bei Freistadt und wurde später auch Bezirksparteivorsitzender und auch Stadtrat in Freistadt. Zur gleichen Zeit (1979) wurde er auch in den Nationalrat gewählt. Neben seiner kommunalpolitischen Verankerung engagierte er sich auch in der Gewerkschaft öffentlichen Dienstes, wo er einige Jahre Vorsitzender-Stellvertre- ter war.

Die Verankerung in der Gewerkschaft findet sich auch bei Fritz Neugebauer, der be- reits zuvor behandelt wurde – die Bedeutung der Lehrer_innengewerkschaft für die Rekrutierung zeigt sich aber nicht bei den Lehrerinnen: Mag.a Muttonen etwa begann ihre politische Karriere direkt über den Nationalrat und wurde dort relativ schnell auch Kultursprecherin, ähnliches erlebte auch die ehemalige Hauptschullehrerin und jetzi- ge Vizepräsidentin des Landesschulrates für NÖ Beate Schasching. Diese zog wie Muttonen 1999 in den Nationalrat ein und nach gut vier Jahren übernahm sie den Vorsitz über einen Ausschuss. Gabriele Heinisch-Hosek und Mag.a Ruth Becher war- en beide lange Zeit Bezirksfrauenvorsitzende, bevor sie in den Nationalrat einzogen.

55 Becher war zudem Vorsitzende der Mietervereinigung, eine Position, die sicherlich nicht unwesentlich für ihre Wahl zur Vorsitzenden des Bautenausschusses war.

Gabriele Heinisch-Hosek hingegen war lange Zeit im Gemeinderat von Guntramsdorf tätig, bevor sie in den Nationalrat gewählt wurde. Abschließend folgt noch eine Be- trachtung von Sonja Ablinger, die nur einige wenige Jahre als Lehrerin tätig war und ihrer Karriere her eher dem Typus Berufspolitikerin gleicht. Nach einigen Jahren Stu- dium der Soziologie wechselte sie auf die Pädagogische Akademie des Bundes und war danach kurz als Lehrerin tätig, bevor sie Bundessekretärin der Sozialistischen Jugend wurde. In deren Bezirksvorstand in Linz war sie schon davor einige Jahre tätig war. Anschließend wurde sie Mitglied des Bezirksvorstandes der SPÖ Linz und wurde schließlich als Mitglied des Landesfrauenvorstandes der SPÖ OÖ 1996 in den Nationalrat gewählt.

Nicht nur bezüglich ihres erlernten Berufs, auch in Bezug auf ihren Weg in die Politik unterscheiden sich die betrachteten Personen, die einen Lehrabschluss vorweisen können. Den Anfang macht Friedrich Verzetnitsch, der im Jahre 1970 in das Jugend- referat des Österreichischen Gewerkschaftsbundes wechselt und dort zuerst zum Ju- gendsekretär und später zum leitenden Sekretär aufstieg. Sein Engagement zeigt sich auch in seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Jugendausschusses des Europä- ischen Gewerkschaftsbundes den er, bevor er in den Bundesrat und später in den Nationalrat wechselte, innehatte. Ähnlich wie Verzetnitsch war auch Rudolf Parnigoni Kammerrat der Arbeiterkammer. Der gelernte Kaufmann war dabei zuerst Mitglied der Österreichischen Bundesbahnen bevor er als Sachbearbeiter für Jugendschutz in die Arbeiterkammer wechselte und später Bezirkssekretär des Österreichischen Ge- werkschaftsbundes wurde.

Während Verzetnitsch zuerst im Bundesrat aktiv war, war Parnigoni lange Zeit Mit- glied des Gemeinderates von Gmünd, bevor er in den Nationalrat wechselte. Wie auch er besuchte Kurt Eder die Sozialakademie der Arbeiterkammer (sowie auch Herman Krist). Eder, der gelernte Industriekaufmann, absolvierte eine Karriere inner- halb der ÖMV AG, wo er vom einfachen kaufmännischen Angestellten zum Projekt- leiter aufstieg. Politisch hat er seine Wurzel auf der Bezirksebene: So war er lange Zeit Bezirksrat von Wien Florisdorf bevor er Nationalratsabgeordneter wurde.

56 Der Maschinenschlosser Krist hingegen war lange Zeit Arbeiterbetriebsrat Vorsitzen- der in der Firma, in der er zuvor lange Zeit als Arbeiter angestellt war. Otto Pendl hin- gegen kann am ehesten noch als Quereinsteiger gesehen werden: Der gelernte Starkstrommonteur wurde mit Mitte Zwanzig Justizwachebeamter und zog 1998 in den Nationalrat ein, ohne eine erkennbare politische Vergangenheit vorweisen zu können. Ganz anders dazu Anton Heinzl. Dieser war lange Zeit als Bautechniker am Magistrat von St. Pölten angestellt, bevor er in dessen Gemeinderat einzog. Dort war er lange Zeit auf Bezirksebene aktiv, bevor der ehemalige Maurer 1998 schließlich in den Nationalrat einzog. Zum Abschluss betrachtet werden soll noch der Fall des Anton Leikam, der nach der Pflichschule zuerst für die Voest-Alpine tätig war, bevor er schließlich Beamter der Kärntner Landesregierung wurde. Als Vizepräsident des ASKÖ (Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur Österreich) Kärnten zog er schließlich in den Kärntner Landtag ein, wo er nach geraumer Zeit dann doch in den Nationalrat wechselt.

Wichtig erscheint in der Betrachtung dieser Gruppe der „Arbeiter_innen“, dass ein wesentlicher Faktor das Engagement in der Interessenvertretung zu sein scheint. Be- triebsrat-Tätigkeiten oder auch Gewerkschaftsmitgliedschaften scheinen mögliche Startpunkte für die spätere politische Karriere zu sein. Wesentlich beizutragen scheint auch die Sozialakademie der Arbeiterkammer, die das notwendige Rüstzeug zur Verfügung zu stellen scheint. Nicht unwichtig erscheint auch der Umstand, dass viele der betrachteten Personen einen beruflichen Wechsel durchmachten und nur wenige in dem von ihnen erlernten Beruf tätig blieben: Der Wechsel in die Arbeiter- kammer oder in die Beamtenschaft, den diese Gruppen vollzogen, scheint hierfür ein Indiz zu sein.

Bei den Absolventinnen einer Handelsschule finden sich drei recht unterschiedliche Berufsverläufe. Annemarie Reitsamer war etwa kurze Zeit Sekretärin in einer Rechts- anwaltskanzlei, bevor sie Pressefernschreiberin und später Kassiererin mit Lohnver- rechnung der Zwölferhorn Seilbahn GmbH wurde. Mit der Beendigung dieses Dienst- verhältnisses begann ihr Weg in die Politik, wobei sie zuerst Landesfrauensekretärin der SPÖ Salzburg wurde. Als Ortsparteivorsitzende der SPÖ St. Gilgen gelang ihr auch der Einzug in den Gemeinderat, von diesen wechselte sie dann auch schließ-

57 lich nach geraumer Zeit in den Nationalrat. Ganz anders Doris Bures, die nach der Schule in das Bundessekretariat der Sozialistischen Jugend wechselte und später dann Verbandssekretärin der sozialistischen Gemeinde und Bezirksvertreter in Wien wurde. Während ihrer Zeit als Abgeordnete zum Nationalrat wurde sie zur General- sekretärin der Mietervereinigung Österreich, was sicherlich auch dazu beitrug, dass sie später den Vorsitz über den Bautenausschuss erhielt, in deren Zeit sie ebenfalls zur Bundesgeschäftsführerin der SPÖ aufgestiegen war. Renate Csörgits arbeitete nach der Handelsschule in der Administration der Gewerkschaft der Privatangestell- ten (GPA), wo sie Leiterin der Frauenabteilung wurde. Die Wurzeln ihrer politischen Herkunft liegen somit in der Gewerkschaft, in der sie letztlich Bundesfrauenvorsitzen- de wurde und schließlich auch als Mitglied des Bundesparteivorstandes (als stellver- tretende Bundesparteivorsitzende) in den Nationalrat gewählt wurde.

Bei den Personen mit einem abgeschlossen Studium der Rechtswissenschaften zei- gen sich durchaus gravierende Unterschiede. So findet sich als einziger praktizieren- der Rechtsanwalt unter diesen sehr breiten Personenkreis Dr. Peter Wittmann. Seine ersten politischen Schritt unternahm er auf Gemeindeebene - so war er vor seiner Zeit im Nationalrat gut zehn Jahre im Gemeinderat von Wiener Neustadt tätig. Dort war er unter anderem auch Vizebürgermeister und wurde später noch dazu Bürger- meister. Den Sprung auf Bundesebene schaffte er als Staatssekretär im Bundes- kanzleramt im Jahre 1997, kurze Zeit darauf wechselte er in den Nationalrat und wurde dort schließlich nach kurzer Zeit Ausschussvorsitzender.

Bei den beiden betrachteten Juristinnen vollzog sich der politische Aufstieg ganz an- ders. Mag.a Gisela Wurm etwa erlernte nach der Pflichtschule zuerst den Beruf Uhr- macherin und übte diesen für einige Jahre aus. Später absolvierte sie zunächst eine Handelsakademie für Berufstätige und wurde dann Landessekretärin der Jungen Ge- neration der SPÖ Tirol. Danach wurde sie später auch noch Landesfrauengeschäfts- führerin derselben. Darauffolgend absolvierte sie ihr Diplomstudium und zog nach diesem anschließend in den Nationalrat ein. Schon während ihres Studiums war sie dabei schon für kurze Zeit in diesem aktiv. Dr.in Ilse Mertel machte 1962 Matura, ar- beitete daraufhin als technische Zeichnerin und schloss danach ihr Studium ab. Nach ihrem Studium wurde sie Juristin beim Amt der Kärntner Landesregierung. In diese Zeit fallen auch ihre politischen Wurzeln. So wurde sie 1975 Mitglied des Landesvor-

58 standes des GÖD und später auch Mitglied der Landesexekutive. Als Mitglied des Landesparteivorstandes der SPÖ Kärnten zog sie daraufhin 1990 in den Nationalrat ein und wurde dort nach relativ kurzer Zeit Ausschussvorsitzende.

Seine politischen Wurzeln ebenfalls in der Gewerkschaft hat Dr. Kurt Heindl. Dieser wurde nach seiner Matura 1955 zuerst Fahrdienstleiter bei der ÖBB und war dort schon nach kurzer Zeit Obmann-Stellvertreter der Gewerkschaft der Eisenbahner und annähernd gleichzeitig auch Vorsitzender seiner SPÖ-Ortsorganisation. 1961 wechselte er in das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten und war für dieses unter anderem stellvertretender Kulturattaché in Paris. In diese Zeit fäll auch der Abschluss seines Studiums. Nach dieser ersten Zeit im Ministerium war er zu- nächst Pressereferent des Bürgermeisters von Wien, später war er im Büro des Bun- desministeriums für Handel, Gewerbe und Industrie tätig. Gleichzeitig mit seinem Wechsel in die Privatwirtschaft wechselte er auch Anfang der 1970er Jahre in den Nationalrat.

Dr. Peter Kostelka wurde bereits weiter oben behandelt, hier sei noch einmal darauf verwiesen, dass dieser, im Gegensatz zu den vorher dargestellten Personen am ehesten dem Typ I zuzurechnen ist, als das dieser nach dem Studium in die Politik wechselte und an sich keine vorgelagerten oder parallel stattfindenden Berufserfahr- ung vorweisen kann.

In die Betrachtung der Jurist_innen fallen somit noch zwei Personen. Zum einen wäre da Dr. Ewald Nowotny, der nach seinem Jura-Studium noch am Institut für hö- here Studien Ökonomie studierte und danach eine klassische wissenschaftliche Kar- riere einschlug: Zuerst Assistent, dann Habilitation und dann ordentlicher Professor an der TU Darmstadt, der Johannes Kepler Universität Linz und an der Wirtschafts- universität Wien. Die politischen Wurzeln liegen bei ihm im Bezirksparteivorstand von Linz, in dem er mit dreißig Jahren Mitglied wurde, und schließlich nach ein paar weni- gen Jahren bereits in den Nationalrat einzog. Dr. Caspar Einem hingegen wurde nach Abschluss seines Studiums zuerst Bewährungshelfer und dann Angestellter der Arbeiterkammer Wien, bevor er zur ÖMV wechselte. Von dort wurde er als Staats- sekretär in das Bundeskanzleramt bestellt, später war er Bundesminister für ver- schiedene Resorts: Zuerst war er Bundesminister für Inneres (1995-1997), 1997 kurz

59 Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst, und von 1997 bis 2000 schließlich Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr. Dann begann seine eig- entliche Zeit als Abgeordneter im Nationalrat und später dann auch als Ausschuss- vorsitzender.

Welche Ausschüsse wurden nun von diesem Personenkreis besetzt? Zum einen wäre da der Außenpolitische Ausschuss, der Finanzausschuss und der Verfassungs- ausschuss, die von den männlichen Juristen besetzt wurden. Interessant erscheint auch der Umstand, dass die beiden weiblichen Vertreterinnen – wenn man so will – Ausschüsse besetzen, die eine scheinbare weibliche Konotation besitzen: Der Fami- lienausschuss und der Gleichbehandlungsausschuss. Diese beide sind bezüglich ihres Vorsitzes strikt weiblich dominiert – ein Umstand der in weiteren Ausführungen möglicherweise einer genaueren Untersuchung bedarf.

In der Betrachtung der Ausschussvorsitzenden der SPÖ fehlen nun mehr noch drei Personen. Da wäre zum einen Dr. Josef Cap, der den Vorsitz des Außenpolitischen Ausschusses von Dr. Caspar Einem übernommen hat und in der Betrachtung der Klubobleute bereits Erwähnung gefunden hat und demnach hier nicht noch einmal genauer dargestellt werden soll. Dr. h.c. Peter Schieder, der lange Zeit ebenfalls dem Außenpolitischen Ausschuss vorgesessen ist war nach seiner Matura ein paar Jahre als Filmkritiker und Chefredakteur tätig, bevor er relativ schnell in die Politik wechsel- te und somit auch am ehesten als Berufspolitiker betrachtet werden kann. Als Vor- sitzender der Sozialistischen Jugend Österreich war er gleichzeitig schon in sehr jungen Jahren Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPÖ. Er wurde daraufhin bereits in den frühen 1970er Jahren kurzzeitig Abgeordneter zum Nationalrat, wechs- elte aber dann auf die Landesebene und wurde als amtsführender Stadtrat Mitglieder der Wiener Landesregierung. Von dort aus wechselte er in den 1980er Jahren wieder zurück in den Nationalrat. Nicht unbeachtet bleiben darf bei ihm auch die geografi- sche Reichweite seines politischen Lebens. So war er unter anderem Funktionär der sozialistischen Jugendinternationalen, Präsident der World Assembly of Youth und auch Mitglied der parlamentarischen Versammlung des Europarates, in der er in den 1990er Jahren auch Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion war. Eben diese Vernetzung auf internationaler Ebene kann möglicherweise als Indiz für die Übernah- me des Außenpolitischen Ausschusses angesehen werden.

60 Heidrun Silhavy hingegen begann ihre politische Karriere über einen gewerkschaft- lichen Einstieg. Nach der Matura wurde sie zuerst Mitarbeiterin der Arbeiterkammer Steiermark. Danach wurde sie Landesfrauensekretärin des ÖGB, und später auch Mitglied der Landesexekutive desselben. Zur gleichen Zeit wurde sie auch Mitglied des Vorstandes der Arbeiterkammer Steiermark. Daran anknüpft ihre Wahl in den Nationalrat. Bis zu ihrer Wahl zur Ausschussvorsitzenden war sie gleichermaßen auf Landesebene verwurzelt. So war sie etwa stellvertretende Landesparteivorsitzende, Mitglied des Landesfrauenvorstandes und Mitglied des Landesfrauenpräsidiums. Ihre Verwurzelung in der Gewerkschaft und in der Arbeiterkammer weisen dabei auf eine Professionalisierung hin, die sie für den Ausschuss Arbeit und Soziales prädestiniert.

Für die SPÖ festzuhalten ist, dass bei den betrachteten Personen bestimmte Struk- turen in den Vordergrund drängen. Da wäre zum einen die gewerkschaftliche Tätig- keit beziehungsweise Verankerung in dieser, die für eine sozialdemokratische Karrie- re wichtig erscheinen. Dies trifft dabei insbesondere für die rekrutierten „Arbeiter_in- nen“ und Lehrer_innen zu. Bei den Akademiker_innen fällt auf, dass viele von ihnen relativ rasch hohe Positionen im politischen Feld übernommen haben. Sei es nun in einer Tätigkeit bei einer Landesregierung oder in einem Bundesministerium. Gleich- zeitig zeigt sich aber auch eine stärkere Fragmentierung (als etwa bei der ÖVP) in Bezug auf das zeitliche Innehaben der Position des Vorsitz eines Fachausschusses. Eine Analyse dieses Umstandes würde eine tiefere Auseinandersetzung mit den poli- tischen Realitäten bedingen. So ist etwa abzuklären, ob dies vielleicht nur durch eine mögliche Nichtwahl in den Nationalrat bedingt ist, oder sich dieser Umstand aus par- teiinternen Umstrukturierungen ergibt.

61 ÖVP

Im Vergleich zu den Ausschussvorsitzenden der SPÖ zeigt sich, dass Vertreter_in- nen der ÖVP im Trend eher länger den Vorsitz über den eingenommen Fachaus- schuss einnehmen, wodurch sich für den Untersuchungszeitraum eine Menge von sechzehn Personen ergibt. In dieser Gruppe sind Frauen stark unterrepräsentiert. So existieren in dieser Betrachtung nur drei weibliche Personen. Bezüglich des höchsten Bildungsabschluss ergibt sich folgendes Bild: An der Hochschule für Weltenhandel studierten drei Personen, von denen einer als Diplom-Kaufmann abschloss (Mühl- bachler, dieser studierte daraufhin noch Wirtschaftspädagogik und schloss mit einem Magister dieses Studium ab). Günter Stummvoll und Günter Puttinger haben beide an derselben Hochschule weiterstudiert und mit einem Doktorgrad dieses Studium abgeschlossen. Auch Hochschulabschlüsse in Rechtswissenschaften finden sich in dieser Gruppe: Walter Schwimmer, Reinhold Mitterlehner und promo- vierten in dieser Disziplin, Heribert Donnerbauer schloss mit einem Magister ab. Josef Höchtl schließlich promovierte in Volkswirtschaft. Walter Tancsits schloss mit einem Magister in Politikwissenschaften und Publizistik ab und Werner Amon erhielt – als er bereits im Berufsleben stand – einen Executive MBA von der California State University.

Bei den restlichen handelt es sich um Absolvent_innen einer land- und forstwirt- schaftlichen Fachschule (Fritz Grillitsch, Georg Schwarzenberger) – Jakob Auer wechselte direkt nach der Pflichtschule in die Landwirtschaft. Ridi Maria Steibl be- suchte auch zuerst die landwirtschaftliche Berufsschule, absolvierte aber dann eine Bürofachschule und ließ sich daraufhin zur Erwachsenenbildnerin ausbilden. Konrad Steindl absolvierte nach der Hauptschule eine Ausbildung zum Wirtschaftstreuhän- derpraktikant, Steuersachbearbeiter und Bilanzbuchhalter. Ingrid Tichy-Schreder besuchte einen Abiturient_innen-Kurs einer Handelsakademie bevor sie in das Be- rufsleben wechselte.

Bezüglich des Alters bei der Einahme der Position des Vorsitz eines Ausschusses lässt sich feststellen, dass lediglich zwei Personen zwischen dreißig und neunund- dreißig waren, demgegenüber stehen fünf Personen der Gruppe vierzig bis neunund-

62 vierzig Jahre. Der Großteil der Ausschussvorsitzenden der ÖVP war aber bereits über fünfzig Jahre bei der der Einnahme dieser Position (neun Personen). Feststell- bar ist auch, dass alle sechzehn Person eine Verankerung in einem beruflichen Um- feld vorweisen können, reine Berufspolitiker_innen finden sich unter diesen sechzehn Personen nicht.

Genauso kann auch festgestellt werden, dass alle betrachteten Personen eine lange politische Karrieredauer vorweisen können, bevor sie einen Ausschuss übernahmen. Anschließend an diese Beobachtung kann auch ein Trend bezüglich der Zeit im Na- tionalrat festgestellt werden: ÖVP-Mitglieder_innen steigen nicht so schnell in diesem auf, wie es etwa bei den Vertreter_innen der weiter unten angeführten Parteien der Fall ist, es scheint also einer bestimmten Professionalisierung im Nationalrat zu be- dingen, um als Ausschussvorsitzende_r rekrutiert zu werden.

Zur Betrachtung gelangen zuerst der berufliche und politische Weg der Vertreter des Landwirtschaftsausschuss, als dass diese drei (Schwarzenberger, Grillitsch und Auer) ähnliche Ausgangspositionen besitzen. Jeder von ihnen kann eine Verhaftung in sei- ner Gemeinde als Ausgangspunkt für seine politische Karriere sein eigen nennen: Auer und Schwarzenberger waren beide Mitglied ihres Gemeinderates, Grillitsch war Ortsobmann der Jungen ÖVP in Fohnsorf. Der nächste Schritt war der Wechsel in die Bauernkammer (bei Auer und Schwarzenberger zuerst auf Bezirksebene, bei Grillitsch auf Landesebene). Eine wichtige Rolle scheint auch die Übernahme von Leitungsgremien innerhalb der Banken des Raiffeisenverbandes zu sein. Weiters an- zuführen ist, dass auch walle drei Präsidenten des österreichischen Bauernbundes waren: Schwarzenberger von 1989 bis 2001, Grillitsch von 2001 bis 2011 und Jakob Auer schließlich ab 2011. Die Rolle des Präsidenten des Bauernbundes scheint nicht unwesentlich bei der Besetzung des Vorsitzes des Land- und Forstwirtschaftlichen Ausschusses zu sein, als dass die Übernahme dieses Amtes in scheinbarer Relation zu dieser Position zu stehen scheint. So wurde Grillitsch gleich nach seiner Wahl in diese Position befördert, Auer und Schwarzenberger, die beide bereits zuvor im Na- tionalrat vertreten waren, benötigten dementsprechend folgend länger.

Dem Unterrichtsausschuss saßen im Untersuchungszeitraum Werner Amon und Josef Höchtl vor. Beiden gemeinsam ist eine Betätigung im Bildungssektor: Höchtl

63 war ab 1971 an der Wirtschaftsuniversität Wien angestellt, Amon war lange Zeit Lehrbeauftrager für Informationsmanagement an einer Bundeshandelsakademie. Beide haben weiters eine Einstieg in die Politik über eine Jugendorganisation ge- schafft: Höchtl war lange Zeit Bundesobmann der Jungen ÖVP, gleiches gilt auch für Amon. Beide gelangen relativ jung in den Nationalrat (Höchtl Ende, Amon Mitte 20). Während es bei Höchtl relativ lange dauerte, bis er den Ausschussvorsitz übernahm, stieg Amon innerhalb von drei Jahren dazu auf. Unterstellt werden kann hier ein möglicher Wechsel bekannter Muster, als dass Amon einer anderen Generation an- gehört, in der sich die entsprechenden politischen Laufbahnen verkürzen. Für diese Beobachtung sprechen würde auch, dass Höchtl im Gegensatz zu Amon auch auf Gemeindeebene aktiv war und auf Bezirksebene lange Zeit Parteiobmann war.

Bei der Betrachtung der vier Personen mit rechtswissenschaftlichen Bildungshinter- grund fallen grundlegend unterschiedliche Karriereverläufe auf. Zum einen findet sich hier der klassische Rechtsanwalt (Mag. Heribert Donnerbauer), der seine politische Karriere mit der Wahl in den Nationalrat begann und dort einige Zeit benötigte, bevor in den Vorsitz des Justizausschusses wechsel. Mag.a. Dr.in Maria Fekter trat nach ihrem Studium in den elterlichen Betrieb ein, wo sie schließlich in die Geschäftsführ- ung wechselte. Ihre politische Karriere begann im Gemeinderat von Attnang-Puch- heim, maßgeblich erscheint aber die Übernahme von Tätigkeiten im Wirtschaftsbund und ihre Zeit als Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Angele- genheiten. Jedoch kann hier keine augenscheinliche fachliche Verbindung zur Ein- nahme ihres Vorsitzes über den Justizausschuss gezogen werden.

Dr. Walter Schwimmer übernahm 1996 den Vorsitz über den Bautenausschuss. Der ehemalige Rechtschutzsekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten hat seine politische Wurzeln im ÖAAB, in dem er zuerst Mitglied des sozialpolitischen Aus- schusses der Bundesleitung, als auch Bezirks- und Landesobmann war. Zudem war er Sozialsprecher der ÖVP (was durch den politischen Background nachvollziehbar ist). Für seine Berufung zum Vorsitz des Bautenausschusses maßgeblich erscheint seine Rolle als Präsident des Österreichischen Mieter-, Siedler und Wohneigentü- merbundes, die er 1975 einnahm. Verwiesen werden muss auch auf seine prestige- trächtige Tätigkeit als Direktor der Wiener Gebietskrankenkasse. Dr. Reinhold Mitter- lehner schlussendlich begann seine Karriere als Abteilungsleiter der Marketingabteil-

64 ung der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Damit einhergeht sein Engagement im Wirtschaftsbund, in dem er von 1992 bis 2000 Generalsekretär war. Vor seiner Wahl in den Nationalrat war er auch als Gemeinderat aktiv. Die fachlichen Verbindung zwi- schen dem von ihm geleiteten Ausschuss (Wirtschaft beziehungsweise Wirtschaft und Industrie) und seinem beruflichen als auch politischen Werdegang kann somit klar gezogen werden.

Wie bereits in der Einleitung dieses Kapitels beschrieben, haben drei der untersuch- ten Personen an der Hochschule für Welthandel studiert, die vornehmlich in den Aus- schüssen für Finanz, Budget und Wirtschaft zu finden sind. Dipl.-Kfm. Dr. Puttinger fand seinen Weg dorthin über die Wirtschaftskammer. Sein privatberuflicher Weg be- gann in der Versicherungsbranche, führte ihn dann in den Verkauf und schließlich in den Fremdenverkehr, was auch Auswirkungen auf sein politisches Engagement hat- te. So war er unter anderem auch Obmann-Stellvertreter der Österreich Werbung. Dipl.-Kfm. Dr. Günter Stummvoll hingegen arbeitete nach seinem Studium für die Vereinigung Österreichischer Industrieller bevor er Generalsekretär der Wirtschafts- kammer wurde. Als Politiker führte in sein Weg über den Bundesrat in den National- rat, kurzzeitig war er auch Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen.

Bei Dipl.-Kfm. Mag. Josef Mühlbachler war der Weg ein anderer: Er studierte nach seinem Studium noch Wirtschaftspädagogik und war daraufhin lange Zeit Lehrer, be- vor er schließlich Betriebsberater wurde. Er kann eine politische Verwurzelung auf Gemeindeebene vorweisen (so war er ab 1979 Gemeinderatsmitglied in Freistadt, wo er 1985 Vizebürgermeister und 1988 Bürgermeister wurde). Fast zeitgleich mit dem Engagement auf Gemeindeebene wurde er auch das erste Mal in den National- rat gewählt. Unterstrichen werden kann bei allen drei eine nahe berufliche Qualifikati- on, die für den Ausschuss, dessen Vorsitz sie eingenommen haben, bestimmend er- scheinen.

Zur Kontrastierung zweier „weiblicher“ Berufsverläufe dienen die Biografien von Ridi Maria Steibl und Ingrid Tichy-Schreder. Während Tichy-Schreder mit neunzehn Jahr- en in den Familienbetrieb eintrat und dort Inhaberin und Geschäftsführer wurde, war Steibl zuerst als Erwachsenenbildnerin in der Privatwirtschaft und später für die Diö- zese Graz/Seckau zuständig. Dort leitete sie verschiedene Referate, nämlich jenes

65 für Bildungsreisen, Frau-Familie-Gesellschaft sowie das für Frauen. Unterschiedlich ist auch ihr Zugang zur Politik: War Tichy-Schreder in der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft und später in der Wirtschaftskammer tätig und wurde mit Ende zwanzig bereits in den Nationalrat gewählt, so engagierte sich Steibl in der Frauenbewegung ihrer Gemeinde, von der sie in den ÖAAB Steiermark wechselte. Erst mit dreiundvier- zig Jahren kam sie schließlich in den Nationalrat.

Ähnlich wie Steibl fand auch Mag. Walter Tancsits seinen Weg in die Politik über den ÖAAB. Der Absolvent einer Höheren Technischen Lehranstalt für Maschinenbau war zuerst als technischer Privatangestellter tätig, bevor er als Offizier auf Zeit beim österreichischen Bundesheer gut zehn Jahr verbrachte. Daneben studierte er Politik- wissenschaften und Publizistik. Danach war er zuerst in der Markt-, Meinungs- und Jugendforschung tätig, bevor er Angestellter der ÖAAB Bundesleitung wurde. Mit seiner Wahl in den Nationalrat übernahm er gleichzeitig kurzfristig den Bautenaus- schuss.

Konrad Steindl hingegen nahm seinen Einstieg in das politische über die Gemeinde- vertreter, der Geschäftsführer (Kfz-Betriebe) durchlief daraufhin politische Positionen der Bezirks- und Landesebene und wechselte 2002 in den Nationalrat wo er sich dann Vorsitzender des Wirtschafts- und Industrieausschusses wurde, was ebenfalls eine Verbindung zu seinem beruflichen Background beweist.

Maßgeblich für die Besetzung von Ausschussvorsitzen bei der ÖVP erscheint die Verfasstheit in den internen Strukturen, wobei hier den Bünden eine besondere Rolle spielt. Ins Auge fallen dabei, insbesondere mit Blick auf die zu besetzenden Aus- schüsse, die Rolle des Wirtschafts- beziehungsweise des Bauernbundes und des ÖAAB. Eine hohe Position in einem dieser Bünde weist sich als möglicher Garant für die Besetzung eines Ausschusses. Es fällt auch auf, dass die Besetzung eines Aus- schusses bei der ÖVP gleichzeitig mit dem Umstand einhergeht, dass diese Position langfristig vergeben wird. Im Gegensatz zur SPÖ haben bei den Vertreter_innen der Volkspartei diese den Vorsitz mehrheitlich länger inne. Ebenso wichtig erscheint die Verbindung zum ausgeübten Privatberuf. Hier erscheint es so, als dass es sich bei den betrachteten Vertreter_innen um Personen handelt, die das notwendige fachli- che Wissen in ihrem ausgeübten Beruf sich angeeignet haben und bei denen die po-

66 litische Karriere eine konsequente Weiterführung der vormalig ausgeübten Privatkar- riere ist.

FPÖ, BZÖ und LIF

In die Betrachtung gelangen fünfzehn Personen der drei angegebenen Parteien, die im Untersuchungszeitraum den Vorsitz über einen der spezifizierten Ausschüsse hat- ten. Von diesen Personen sind lediglich vier Frauen, die damit deutlich unterreprä- sentiert sind. Bezüglich der formalen Bildung zeigt sich folgendes Bild: Zehn der be- trachteten Personen verfügen über einen Doktor_innen-Titel, davon fünf einen rechtswissenschaftlichen (Krüger, Rosenkranz, Fichtenbauer, Schmidt und Graf), zwei einen geisteswissenschaftlichen (Bösch studierte Geschichte, Grollitsch Päda- gogik), zwei studierten Medizin (Belakowitsch-Jenewein und Alois Pumberger) und Magda Bleckmann studierte Betriebswirtschaftslehre.

Zwei Personen absolvierten ein Diplomstudium: Karl Schweitzer das Lehramt für Geografie und Leibesübungen, Reinhard Firlinger studierte Handelswissenschaften. Barbara Rosenkranz und Herbert Scheibner können die Matura eines Gymnasiums vorweisen, Peter Westenthaler absolvierte eine HTL für EDV und Organisation. Bei Übernahme des Ausschussvorsitzes waren vier der angeführten Personen zwischen 30 und 39 Jahre alt, neun zwischen 40 und 49 und zwei (Fichtenbauer und Grollitsch) gehörten der Altersgruppe 60-69 an – diesen beiden gemein ist gleichsam der Um- stand, dass sie der Gruppe der Quereinsteiger zuzurechnen sind, als sie keine läng- er andauernde Parteikarriere vor ihrer Wahl vorweisen können.

Mit nur wenig beruflichen Hintergrund, und damit dem Typ I zuzuordnen sind Dr. Walter Rosenkranz, Dr.in Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Barbara Rosenkranz, Mag.a Dr.in Magda Bleckmann, Ing. Peter Westenthaler und Herbert Scheibner. Auf die letzten beiden Herren wird in dieser Analyse nicht näher eingegangen, da sie be- reits in den vorigen Ausführungen Beachtung geschenkt bekommen haben. Zu be- tonen ist bei diesen beiden, dass die Übernahme des Ausschussvorsitzes bei beiden nach relativ kurzer Zeit erfolgte, wobei Westenthaler im Gegensatz zu Scheibner be- vor er Ausschussvorsitzender wurde schon Klubobmann war.

67 Bezüglich Frau Belakowitsch-Jenewein sei angemerkt, dass der von ihr erstellte Le- benslauf ein äußerst kurzer ist und nur spärliche Informationen über ihren beruflichen Werdegang liefert. Jedoch findet man in ihrem Lebenslauf den Verweis, dass sie ihre politische Laufbahn in der Bezirksvertretung von Wien im Alter von 28 Jahren be- gann – was es wahrscheinlich macht, dass sie zuvor ihr Studium absolviert hat. Nach zehn Jahren in der Bezirksvertretung wechselte sie in den Nationalrat wo sie nach kurzer Zeit den Gesundheitsausschuss übernahm, der fachlich an ihre Ausbildung anknüpft.

Dr. Walter Rosenkranz wechselte nach einem kurzen Intermezzo im Bundesministe- rium für Landesverteidigung als Jurist zum FPÖ-Landtagsklub Wien. Er kann zudem eine Zugehörigkeit zum Gemeinderat von Krems seit 1988 vorweisen. Weitere Stati- onen seiner parteipolitischen Karriere war die Berufung zum Landesparteisekretär der FPÖ Wien und schließlich die Wahl in den Nationalrat wo er im Unterrichtsaus- schuss sitzt – möglicherweise in Verbindung dazu stehen könnte seine Ausbildung zum Musiklehrer, die er vor seinem Rechtswissenschaftsstudium absolvierte. Die mit ihm nicht verwandte Barbara Rosenkranz war den zugrunde liegenden Quellen nach Hausfrau, bis sie ihre politische Karriere begann. Positionen ihrer Karriere waren der niederösterreichische Landtag in den sie 1993 gewählt wurde und in dem sie zur ge- schäftsführenden Klubobfrau aufstieg, die Landesparteileitung der FPÖ, in der sie Landesparteiobfrau war und schließlich der Einzug in den Nationalrat, in dem sie kurzfristig den Ausschuss für Gesundheit übernahm.

Mag.a Dr.in Magda Bleckmann war bereits während ihres Studiums für die FPÖ im steiermärkischen Landtag tätig (unter anderem auch als Klubobfrau) und für kurze Zeit auch in der Landesregierung der Steiermark. Dann wechselte sie jedoch in den Nationalrat und übernahm für kurze Zeit den Ausschuss für Wissenschaft und For- schung – vor ihrer Berufung in diesen Vorsitz war sie zudem Bundesparteiobmann- Stellvertreterin.

Mehr berufliche Erfahrung können Dr. Reinhard Bösch, Mag. Dr. Alois Pumberger, Mag.a Dr.in Heide Schmidt und Mag. Dr. Martin Graf vorweisen: Auch hier finden sich zwei aus den vohergegangenen Betrachtungen vertraute Personen, die demgemäß nicht noch einmal in voller länge diskutiert werden sollen. Vielmehr sei nur darauf

68 verwiesen, dass Schmidts Zeit als Klubobfrau des Liberalen Forums deckungsgleich mit der Zeit als Vorsitzende für den Kulturausschuss (was mit der Gründung dieser Partei zusammenhängt) und Martin Graf vor seiner Zeit als Nationalratspräsident Ausschussvorsitzender war. Beide waren zudem nicht lange im Nationalrat aktiv, ehe sie die diskutierte Position einnahmen.

Bei Bösch und Pumberger fallen bestimmte Gemeinsamkeiten auf: Beide begannen ihre politischen Karrieren auf Gemeindeebene. Bösch war Stadtparteiobmann von Dornbirn und Pumberger war Gemeinderat in Lohnsburg. Auch waren alle beide Mit- glied im Landesvorstandes ihrer Partei, auch der Wechsel in diesen von der Gemein- deebene dauerte gleich lange. Beide gemein haben auch eine Zeit im Bundesrat. Bösch kann zudem eine Zeit vor diesem im Voralberger Landtag aufweisen. Auch diese beide Personen weisen relative kurze Zeiten im Nationalrat vor ihrer Bestellung zum Vorsitzenden eines Ausschusses auf. Als praktischer Arzt finden sich bei Pum- bergers Besetzung als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses mögliche fachli- che Verbindungen, der Historiker Bösch war während seines Präsenzdienstes Ein- jährig-Freiwilliger und besitzt den Rang eines Oberst, was ebenso fachlich zu seinem Ausschuss (nämlich den der Landesverteidigung) passt.

Als letze zur Betrachtung gelangen die Vertreter des sogenannten Quereinsteiger- Typs innerhalb der ausgewählten Gruppe: Dies wären Dr. Michael Krüger, Dr. Peter Fichtenbauer, Mag. Karl Schweitzer, Mag. Reinhard Firlinger und Dr. Udo Grollitsch. Die beiden Juristen Krüger und Fichtenbauer gleichen sich bezüglich ihres Karriere- verlaufs sehr, obwohl gut zehn Jahre zwischen ihnen liegen, was sich auch bei ihre Karrierestationen zeigt. Der nach Jahren ältere Fichtenbauer schloss sein Studium 1970 ab, machte danach sein Rechtspraktikum und war anschließend Rechtsan- waltsanwärter bis 1975, wonach er selbstständiger Rechtsanwalt wurde. Krüger wurde 1980 mit seinem Studium fertig und – nach Absolvierung des selben Karriere- weges wie Fichtenbauer – 1985 selbstständiger Rechtsanwalt. Beide begannen ihre politische Karriere im Nationalrat und beide wurden kurz nach ihrer Wahl Ausschuss- vorsitzende.

Auch der Lehrer Schweitzer wurde nach seiner Wahl in den Nationalrat rasch Aus- schussvorsitzender (Umwelt) – eine Nähe zu seinem beruflichen Hintergrund konnte

69 nicht festgestellt werden. Kurz vor seiner Ernennung zum Ausschussvorsitzenden wurde er auch Gemeinderat – nach seiner Zeit im Nationalrat (mit einer kurzen Un- terbrechung als Abgeordneter zum Europäischen Parlament) wurde er Staatssekre- tär im Bundeskanzleramt. Der zweite „Lehrer“ in dieser Betrachtung – Grollitsch – vollzog nach seiner beruflichen Karriere (Lehrer, später Leitung beziehungsweise Direktor des Institutes für Bildungsförderung und Sport an der Montanuniversität Leoben) den Sprung in den Nationalrat, wo er nach gut sieben Jahren kurz den Sportausschuss übernahm – die fachliche Nähe zu seinem beruflichen Background ist nicht zu übersehen.

Firlinger hingegen begann seine Karriere bei der Steyr-Daimler-Puch AG als Control- ler und war ab 1988 bei der KABA GmbH als Geschäftsführer tätig. Bereits 1994 zog er für das Liberale Forum in den Nationalrat ein, wechselte aber dann zur FPÖ und war für diese ab 1996 im Nationalrat und im Landesparteivorstand von Niederöster- reich tätig – er besetzte den sonst traditionell von Mitglieder_innen der Sozialdemo- kratie geführten Verkehrsausschuss.

Zusammenfassend betrachtet zeigt sich für die Vertreter_innen dieser Parteien, dass die Übernahme des Vorsitzes über einen Ausschuss bereits nach relativer kurzer Zeit im Nationalrat erfolgte. Auch kann relativ oft eine Verbindung zwischen Ausbild- ung und beruflicher Qualifikation und der fachlichen Ausrichtung des von ihnen ein- genommen Ausschusses gezogen werden. Auch weisen einige der betrachteten Per- sonen eine Vorerfahrung auf Gemeinde- und Landesebene auf, diese Positionen scheinen den politischen Karriereverlauf zu unterstützen.

Nicht unbedacht bleiben darf auch der Umstand, dass sich in der untersuchten Grup- pe doch auch einige „Quereinsteiger“ gefunden haben, die ihre politische Karriere im Nationalrat begonnen haben, ohne vorher – durch die verwendeten Quellen belegte – politische Positionen besetzt zu haben. Interessant erscheint auch die Tatsache, dass sich in der analysierten Gruppe auch Vertreter_innen des Typus Berufspolitiker finden und dass es sich hierbei insbesondere um die weiblichen Vertreter_innen han- delt.

70 GRÜNE

Bei den Ausschussvorsitzenden der GRÜNEN zeigt sich auf den ersten Blick ein in- teressantes Muster: Alle sechs Vorsitzenden sind Frauen. Die Fachausschüsse, denen sie vorsitzen sind der Umweltausschuss, der Ausschuss für Menschenrechte und der Ausschuss für Forschung, Innovation und Technologie (der seit 2006 exis- tiert). Bezüglich der formalen Bildung finden sich eine Volkswirtschaftlerin (Dr.in Ru- perta Lichtenecker), zwei Rechtswissenschafterinnen (Dr.in Eva Glawischnig-Piesc- zek, Mag.a Terezija Stoisitz), eine Lehrerin (Michaela Subrny), eine Umwelt- systemwissenschafterin (Mag.a Christiane Brunner) und eine Politikwissenschaftlerin (Mag.a Alev Korun).

Bis auf Glawischnig-Piesczek und Brunner, die beide zwischen 30 und 35 Jahre alt waren, als sie in den Nationalrat gewählt wurden, sind die restlichen vier Damen be- reits um die 40 gewesen als sie diese Position einnahmen (Sburny war sogar schon 47). Ebenfalls haben (bis auf Stoisitz) alle relativ rasch nach ihrer Wahl in den Natio- nalrat einen Ausschussvorsitz eingenommen. Weiters lässt sich festhalten, dass es durchaus Anknüpfpunkte zwischen der absolvierten Ausbildung respektive beruflich- er Laufbahn und der fachlichen Ausrichtung des jeweils geleiteten Ausschusses gibt.

So findet man etwa im Umweltausschuss Glawischnig-Piesczek vor, die für Global 2000 tätig war bevor sie Umweltsprecherin der GRÜNEN Wien wurde. Diesen Aus- schuss stand ebenfalls Christiane Brunner vor, die als Projektkoordinatorin im Be- reich erneuerbare Energie arbeitete. Im Ausschuss Menschenrechte hingegen findet man Alev Korun, die nach ihrem Studium in der Rechts- und Sozialberatung arbeitete und Terezija Stoisitz, die im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport ange- stellt war.

Als Faktum ist auch hervorzustreichen, dass Korun ursprünglich aus der Türkei stammt und Stoisitz der Minderheit der Burgenlandkroaten angehört. Im Ausschuss für Forschung, Innovation und Technologie finden sich mit Lichtenecker und Sburny zwei Personen aus dem Bildungsbereich: Die Volkswirtin Lichtenecker hat eine

71 berufliche Vergangenheit als Unilektorin, Sburny war Lehrerin und später Orga- nisationsberaterin beziehungsweise Trainerin.

Bezüglich der zu beobachteten Typen ist festzustellen, dass bis auf Glawischnig- Piesczek (die schon öfters dargestellt wurde), alle anderen grünen Ausschussvorsitz- ende nennenswerte Berufserfahrung und auch ein weitreichendes politisches Enga- gement vorweisen können. Lediglich Mag.a Christiane Brunner kann dem Typ Quer- einsteiger zugeordnet werden. Bezüglich des politischen Karrirerverlaufs können fol- gende Unterschiede festgestellt werden: Sburny, Glawischnig-Piescek und Korun fanden beide ihren Einstieg über grüne Organisationen in Wien. So war Sburny für den dortigen Klub politische Referentin bevor sie Landesgeschäftsführerin und später auch Bundesgeschäftsführerin wurde – kurzzeitig war sie auch Bezirksrätin von Wien/Favoriten.

Stoisitz wurde 1990 in den Nationalrat gewählt und war später Mitglied des Bundes- vorstandes der Grünen (1992-1996). Korun begann ihre politische Karriere als Fach- referentin im Parlamentsklub der GRÜNEN, wurde dann Mitglied im Wiener Landtag beziehungsweise Gemeinderat und zog danach in den Nationalrat ein. Ruperta Lich- tenecker war lange Zeit Mitglied im Landesvorstand der Grünen Bildungswerkstatt Oberösterreich und später auch Mitglied der Landesleitung der Grünen Wirtschaft Oberösterreich.

Demgegenüber steht Christiane Brunner die kurzeitig als unabhängiges Mitglied auf der Liste der ÖVP im Gemeinderat von Mogersdorf tätig war, bevor sie in Bezirks- sprecherin, Mitglied des Landesvorstandes der GRÜNEN Burgenland und schließlich in den Nationalrat einzog und sofort Ausschussvorsitzende wurde. Durch die kurze Abfolge der Einnahme dieser verschiedenen Positionen ist sie letztlich doch am ehesten den Typ III zuzuordnen.

Wie bereits in der ersten Analyse festgestellt wurde, kann als Gemeinsamkeit der un- tersuchten grünen Ausschussvorsitzende die Tatsache herausgestrichen werden, dass es sich in dieser Betrachtung ausschließlich um Frauen handelt. Gemein ist ihn- en auch ein relativ hoher Bildungsgrad und die fachliche Nähe zu den zugehörigen

72 Ausschüssen, die im Falle der etablierten Parteien sich nicht immer ganz so offen- sichtlich darstellt.

Im Falle des Ausschusses für Menschenrechte scheint auch möglicherweise die Her- kunft eine spezielle Rolle zu spielen. Interessant ist auch die Tatsache, die marginale Erfahrung auf gemeindepolitischer Ebene (wenn man von Christiane Brunners kur- zes Intermezzo absieht und Wien als Spezialfall betrachtet.). Dies kann sicherlich auch – und das zeigte sich auch schon in der vorangegangenen Analyse – auf den Umstand zurückzuführen sein, dass die GRÜNEN nicht so stark in der Kommunalpo- litik verankert zu sein scheinen, als dies bei den großen Traditionsparteien der Fall ist. Auch hier stellt sich natürlich die Frage nach möglichen Veränderungen in zeitlich späteren Zeiträumen.

73 Fazit

Aus der angestellten Diskussion der untersuchten Karriereverläufe lässt sich erken- nen, dass bei der Besetzung der definierten Positionen verschiedene Muster auftre- ten. Am augenscheinlichsten ist dabei, dass unabhängig von der Art dieser Position und der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Partei, bestimmte Berufsgruppe häufiger vertreten sind als andere. So sind etwa Jurist_innen aber auch Lehrer_innen häufiger anzufinden. Wie bereits im Laufe dieser Arbeit angeführt, muss dieser Umstand ge- sondert bewertet werden, da diese Berufsgruppen möglicherweise über Ressourcen verfügen, die einer politischen Karriere allgemein förderlich sind. Berücksichtigt wer- den muss auch die Tatsache, dass es sich bei den untersuchten Personen in einem großen Umfang um Akademiker_innen handelt. Durch die beschriebene Zusammen- setzung des Nationalrats erscheint dieser Umstand nachvollziehbar.

Als wesentlicher Faktor für die Rekrutierung in eine Spitzenposition wird in der heran- gezogenen funktionalistischen Sichtweise das Prinzip der Leistung für maßgeblich erachtet. Durch die hohe Konzentration an Personen mit einem höheren Bildungsab- schluss in der untersuchten Gruppe kann die Vermutung aufgestellt werden, dass diese zum Teil mit dem Erreichen formal hoher Bildungsabschlüsse zusammenhängt. Es stellt sich somit doch die Frage nach der Offenheit des österreichischen Bildungs- systems und inwieweit hier ungleiche Möglichkeiten für den Elitezugang entstehen.

Ein wesentlicher Punkt der hervorzuheben ist, dass typische Berufspolitiker_innen in der analysierten Gruppe nicht den Idealtypus darzustellen scheinen. Es finden sich vielmehr Personen, die bereits vor oder auch während ihrer politischen Karriere in einem privatberuflichen Umfeld tätig waren. Die fachliche Kompetenz scheint also nicht mehr alleine in der Sphäre des politischen Feldes vermittelt zu werden. Interes- sant erscheint in diesem Zusammenhang die Frage danach, was die betreffenden Personen dazu bewogen hat, eine politische Karriere einzuschlagen. Dieser Frage konnte in dieser Arbeit nicht nachgegangen werden, als dass dazu weitere Daten be- nötigt worden wären, die gezielt erhoben hätten werden müssen. Nichtsdestotrotz bietet sich hier ein Ausgangspunkt für weitere mögliche Untersuchungen.

74 Bezüglich der politischen Karriere zeigt sich, dass diese im großen Ausmaß abhäng- ig von der zugrunde liegenden politischen Partei ist. Während die etablierten großen Volksparteien über unterschiedliche Strukturen verfügen, die unterschiedliche Start- punkte für eine politische Karriere ermöglichen ist dies bei relative jungen Parteien wie etwa den GRÜNEN nicht der Fall. So finden sich bei diesen auch nur wenige Personen, die über politische Erfahrung auf kommunaler Ebene besitzen, während dies etwa bei den „großen“ Parteien durchaus der Fall ist. Naturgemäß rekrutieren Parteien aus ihren nahestehenden Personenkreis – so finden sich bei der ÖVP tradi- tionell nachvollziehbar Landwirt_innen und Unternehmer_innen, während sich bei der SPÖ auch einige Angestellte/Arbeiter_innen finden.

Interessant erscheint auch der Zusammenhang zwischen besetzter Position und Zeit im Nationalrat. So wird Nationalratspräsident_in am ehesten eine Person, die eher mehr Zeit in diesem verbracht hat und so wahrscheinlich auch die Gepflogenheiten und Gegebenheiten desselben erlernt hat. Gleichzeitig handelt es sich bei dieser Gruppe auch eher um Personen, die sich innerhalb ihrer Partei profiliert haben. Ganz anders gestaltet sich dies beim Vorsitz über einen der ausgewählten Fachausschüs- se. Dieser wird relativ schnell nach Einzug in den Nationalrat übernommen. Die untersuchten Personen besitzen dabei zumeist über feststellbare fachliche Qualifika- tionen, die der Ausrichtung des betreffenden Ausschusses entsprechen. Der Vorsitz eines Parlamentsklub ist hingegen in großer Art und Weise von der Verfasstheit der betreffenden Partei abhängig zu sein und nicht zu sehr von einer langen Zugehörig- keit zum Nationalrat.

Die angestellte Analyse kann in der Art und Weise in der sie erfolgte nun lediglich In- dizien dafür liefern, welche Strukturen möglicherweise einen Einfluss auf die Rekru- tierung in die legislative Elite haben. Ob diese wirklich ausschlaggebend für die Aus- wahl der betreffenden Personen sind, kann nur eine weitere Beschäftigung mit dieser Materie liefern. Entscheidend ist etwa die Frage danach welche dieser Strukturen le- diglich dafür verantwortlich sind, überhaupt in den Nationalrat gewählt zu werden. Erst durch einen Vergleich mit „normalen“ Nationalratsabgeordnete kann festgestellt werden, welche Strukturen einen maßgeblichen Einfluss für die weiterführende Re- krutierung haben.

75 Eine Schwierigkeit, die sich aus der verwendeten Methodik ergibt, ist die Frage da- nach, ob es sich bei der ausgewählten Personengruppe wirklich um jene Menschen handelt, die als legislative Elite zu bezeichnen sind. Durch die Verwendung des Posi- tionsansatzes geraten letztlich nur Personen in die Analyse, die eben nur eine forma- le Positionen in der österreichischen Gesetzgebung besetzen. Kritisch beleuchtet werden sollte daher auch die reale Rolle, die sie in der Legislative spielen. Dies setzt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Gesetzgebungsprozess voraus. Dies setzt naturgemäß das Vorhandensein ausreichender Ressourcen voraus, die es er- lauben tiefere Einsichten zu gewinnen.

Ebenso spannend für eine ausführlichere Diskussion ist die Frage nach der politi- schen Sozialisation der betrachteten Personen. Zwar argumentiert Herzog in seinen Überlegungen, dass diese nur zweitrangig in Bezug zur Eliterekrutierung sind. Gera- de aber durch den Umstand, dass die Mehrheit der untersuchten Personen zuerst eine privatberufliche Karriere absolvierten rückt die Frage nach der Motivation zur Verfolgung einer politischen Karriere mehr ins Blickfeld.

Durch die angestellten Betrachtungen konnten nun einige grobe Erkenntnisse ge- wonnen werden. Jedoch zeigt sich auch, dass viele Dinge erstmals ungeklärt bleiben. Erst durch weitere Untersuchungen und systematische Bearbeitungen des Themen- feldes kann letztlich ein genaueres Bild gezeichnet werden. Es erscheint also not- wendig sich wieder verstärkt der vernachlässigten Gruppe der Eliten zuzuwenden und sich kritisch mit ihrer Verfasstheit auseinanderzusetzen.

76 Literatur

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79 Abbildungsverzeichnis

Abbildung: Elitetypen nach Dahrendorf ...... 15 Abbildung: Der Weg eines Bundesgesetzes...... 24 Abbildung: Anteil an Akademiker_innen im Nationalrat I.-XXIV Gesetzgebungsperiode ...... 26 Abbildung: Frauenanteil im Nationalrat I.-XXIV Gesetzgebungsperiode ...... 26 Abbildung: Berufsgruppen „Landwirtschaft“ und „Bankwesen, Handel,…“ im Nationalrat 1946-2013...... 27 Abbildung: verwendete Typologie, eigene Darstellung...... 37 Abbildung: Sitze im Nationalrat nach Parteien, XX.-XXV. Gesetzgebungsperiode... 40 Abbildung: Nationalratspräsident_innen 1994-2013, eigene Darstellung ...... 41 Abbildung: Ausschussvorsitzende XX.-XXIV. GGP ...... 53

80 Abkürzungsverzeichnis

AK Arbeiterkammer ASKÖ Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich BM Bundesminister_in bzw. Bundesministeriums BSA Bund Sozialdemokratischer Akademikerinnen und Akademiker, Intellektueller, Künstlerinnen und Künstler BZÖ Bündnis Zukunft Österreich CEEP Europäischer Zentralverband der öffentlichen Wirt schaft GRÜNE Die Grünen – Die Grüne Alternative FPÖ Freiheitliche Partei Österreich GGP Gesetzgebungsperiode GÖD Gewerkschaft Öffentlicher Dienst GPA Gewerkschaft der Privatangestellten JVP Junge ÖVP LIF Liberales Forum ÖAAB Österreichischer Arbeiter- und Angestelltenbund ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund ÖMV Österreichische Mineralölverwertung ÖVP Österreichische Volkspartei SJ Sozialistische Jugend SPÖ Sozialdemokratische Partei Österreich VfGH Verfassungsgerichtshof VÖWG Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirt schaft VSStÖ Verband Sozialistischer Student_innen Österreich WIFO Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung WK Wirtschaftskammer

81 Anhang: Kurzbiografien des ausgewählten Personenkreises

Die hier angeführten biografischen Informationen wurden aus den von den Parlametarier_innen auf der Internetpräsenz der Parlamentsdirektion veröffentlichten Lebensläufen gewonnen. Die letzte Abrufung dieser Informationen erfolgte im Juni 2015, in der der Quellenangabe nachstehenden Klammer ist das Datum der letzten Aktualisierung dieser Informationen angeführt.

Sonja Ablinger, SPÖ Mag.a Ruth Becher, SPÖ geb. 12.5.1966 geb. 28.1.1956

1984-1986 Diplomstudium Soziologie (kein Abschluss) 1984 Mag.a (Lehramt Germanistik und Geschichte) 1985-1991 Bezirksvorstandmitglied der Sozialistischen Jugend Linz 1984- Lehrerin (Außerdienststellung seit 1996) 1986-1989 Pädagogische Akademie (Englisch und Geschichte) 1989- Bezirksfrauenvorsitzende der SPÖ Wien/Donaustadt 1989-1990 österr. Informationsdienst für Entwicklungspolitik (Angestellte) 1991-2005 stv. Bezirksparteivorsitzende 1990-1991 Lehrerin 1994-2002 Vorsitzende der Mietervereinigung 1991-1992 Bundessekretärin Sozialistische Jugend 2002- Nationalratsabgeordnete 1992-2002 Vorsitzende der Jungen SPÖ Linz 2005- Bezirksparteivorsitzende 1992-2004 Bezirksparteivorstandmitglied 1995-2000 Lehrerin Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_14836/index.shtml (20.1.2015) 1996 Landesfrauenvorstandmitglied der SPÖ OÖ 1996-1999 Nationalratsabgeordnete Dr. Josef Cap, SPÖ 2005 Landesfrauenvorsitzende der SPÖ OÖ geb. 4.1.1952 2007-2013 Nationalratsabgeordnete - stv. Bundesvorsitzender des VSStÖ Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_03612/index.shtml (18.2.2014) - Mandatar der ÖH 1978-1984 Verbandsvorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich Doris Bures, SPÖ 1979-1985 Vizepräsident der Sozialistischen Jugendinternationale geb. 3.8.1962 - Bundesparteivorstandmitglied 1983- Nationalratsabgeordneter - Handelsschule 1988 Dr. (Politikwissenschaft) 1980 Bundessekretariat, Sozialistische Jugend 1988-1995 Bundesgeschäftsführer der SPÖ 1985-1986 Projekt mit arbeitslosen Jugendlichen 1994- Bezirksparteivorsitzender 1987-1990 Bezirksrätin 1995- Zukunfts- und Kulturwerkstätte der SPÖ (Geschäftsführer - Bezirksparteivorsitzende 2001- gf. Parlamentsklubvorsitzender 1988-1994 sozialistische Gemeinde- und Bezirksvertreter (Verbandssekretärin) 2007-2013 Parlamentsklubvorsitzender 1990-2008 Nationalratsabgeordnete 2013- stv. Parlamentsklubvorsitzender 1995–2000 Mietervereinigung Österreichs (Generalsekretärin) 2014- Karl-Renner-Institut (gf. Präsident) 2000-2006 Bezirksfrauenvorsitzende der SPÖ Wien/Liesing 2000–2008 Bundesgeschäftsführerin der SPÖ Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00178/index.shtml (8.4.2015) 2007 BM ohne Portefeuille

82 2007-2008 BM für Frauen, Medien und Öffentlichen Dienst Kurt Eder, SPÖ 2008-2014 BM für Verkehr, Innovation und Technologie geb. 18.1.1946 2013- Nationalratsabgeordnete 2014- Präsidentin des Nationalrats - kaufmännische Lehre (Industriekaufmann) - Sozialakademie Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00145/index.shtml (1.10.2014) - Kostenrechnungsausbildung 1962- ÖMV-AG (kaufmännischer Angestellter) Renate Csörgits, SPÖ 1978-1981 Klubobmann der sozialistischen Bezirksräte in Wien geb. 23.11.1954 1977-1981 Bezirksrat 1978- kaufmännischer Leiter 1972 Handelsschule 1987-2007 Nationalratsabgeordneter 1972-1980 GPA (Administrative Mitarbeiterin) 1990- Bezirksparteivorsitzender 1977-1978 Sozialakademie der Arbeiterkammer 1990- Leiter für Energie-Koordinations-Projekte 1980-1999 GPA (Leiterin der Frauenabteilung) - Kommerzialrat 1984-2010 Kammerrätin der Arbeiterkammer Wien 1995- Landesparteipräsidiumsmitglied 1987 Berufsreifeprüfung (Rechtswissenschaften) 1996- Landesparteivorstandmitglied 1995 stv. Vorsitzende der ÖGB-Frauen 1996- stv. Landesparteivorsitzender 1999-2007 Vizepräsidentin des ÖGB 1996- Bundesparteivorstandmitglied 1999-2009 Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB 2000-2010 stv. Bundesparteivorsitzende Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00238/index.shtml 4.6.2008 2000-2010 Bundesparteivorstandmitglied 2001-2013 Nationalratsabgeordnete Robert Elmecker, SPÖ 2006-2013 stv. Parlamentsklubvorsitzende geb. 25.9.1942

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_11957/index.shtml (31.10.2013) 1963 Matura (Lehrerbildungsanstalt) 1963-1976 Lehrer Dr. Caspar Einem, SPÖ 1967-1979 Bezirksobmann des soz. Lehrervereins Österreich geb. 6.5.1948 1968-1978 Ortsparteivorsitzender 1971 Hauptschuldirektor 1971 Dr. iur. 1973-1987 Gemeinderat 1972-1977 Bewährungshelfer 1975-1979 stv. Vorsitzender der GÖD, Landessektion Pflichtschullehrer 1978-1979 Sozialwissenschaftler 1976-1979 Zentralausschuss für Pflichtschullehrer (freigestelltes Mitglied) 1979 Rechtspraktikant 1978 Bezirksparteivorsitzender 1980-1991 Arbeiterkammer Wien (Angestellter) 1979-1987 Stadtrat 1991-1994 ÖMV AG (Angestellter) 1979-1997 Nationalratsabgeordneter 1994-1995 Staatssekretär im Bundeskanzleramt 1995-1997 BM für Inneres Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00307/index.shtml (28.7.1997) 1996 Nationalratsabgeordneter 1997 BM für Wissenschaft, Verkehr und Kunst 1997- Bezirksparteivorsitzender 1997-2000 BM für Wissenschaft und Verkehr 1999-2007 Nationalratsabgeordneter 2001-2007 stv. Parlamentsklubvorsitzender

83 2002- Präsident des BSA Dr. Alfred Gusenbauer, SPÖ 2005- Präsident des VÖWG geb. 8.2.1960 2005- Präsident des CEEP 1981-1990 Angestellter der SPÖ Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02873/index.shtml (31.10.2007) 1984-1990 Bundesvorsitzender der Sozialistischen Jugend 1985-1989 Vizepräsident der Sozialistischen Jugendinternationalen 1987 Dr. (Politikwissenschaften) Dr. Heinz Fischer, SPÖ 1989 Vizepräsident der Sozialistischen Internationalen geb. 9.10.1938 1990-1999 Angestellter der Arbeiterkammer NÖ 1990-2000 Bezirksparteivorsitzender 1961 Dr. iur. 1991 Stadtparteivorsitzender 1961 Gerichtspraxis 1991 Landesparteipräsidiumsmitglied, 1962-1963 Jurist im Parlamentsklub 1991 Landesvorstandmitglied 1963-1975 Sekretär im Parlamentsklub 1991- Bundesrat 1971-1983 Abgeordneter zum Nationalrat 1993-2007 Nationalratsabgeordneter 1975-1983 Geschäftsführender Obmann des Parlamentsklubs 1999 Landesgeschäftsführer der SPÖ NÖ 1978 Habilitation 2000 Bundesgeschäftsführer der SPÖ 1979-2004 stv. Bundesparteivorsitzender 2000-2007 Parlamentsklubvorsitzender 1983-1987 BM für Wissenschaft und Forschung 2000-2008 Bundesparteivorsitzender 1987-1990 Obmann des Parlamentsklubs 2007-2008 Bundeskanzler 1987-2004 Abgeordneter zum Nationalrat 1990-2002 Präsident des Nationalrats Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00663/index.shtml (8.10.2010) 1992-2004 Stv. Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europa 1993 O. Univ.-Prof. Gabriele Heinisch-Hosek, SPÖ 2002-2004 2. Präsident des Nationalrats geb. 16.12.1961 2004- Bundespräsident 1983 Pädagogische Akademie (Deutsch und Bildnerische Erziehung) Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00334/index.shtml (8.7.2004) 1983-1984 Volkshochschule Mödling (Mitarbeiterin) 1983-1984 Wiener Spielzeugschachtel (Mitarbeiterin) Dr. Kurt Heindl, SPÖ 1985-2002 Lehrerin geb. 22.7.1936 1990-1995 Gemeinderätin 1992 Lehramtsprüfung für Sonderschulen für Schwerhörige und 1955 Matura (Gymnasium) Gehörlose 1955-1960 ÖBB (Fahrdienstleiter) 1995-2008 gf. Gemeinderatsmitglied 1959-1961 stv. Ortsgruppenobmann der Gewerkschaft der Eisenbahner 1999-2008 Nationalratsabgeordnete 1960-1964 Ortsparteivorsitzender 2001-2009 Bezirksfrauenvorsitzende der SPÖ Mödling 1961-1968 BM für Auswärtige Angelegenheiten (stv. Kulturattachée in Paris) 2007-2008 stv. Parlamentsklubvorsitzende 1965 Dr. iur. 2008 Landesrätin 1968-1970 Pressereferent des Wiener Bürgermeisters 2008 BM ohen Portefeuille 1970-1973 Büro des BM für Handel, Gewerbe und Industrie 2008-2013 BM für Frauen und Öffentlichen Dienstag 1973-2002 Nationalratsabgeordneter 2009- Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ 1974-1981 Schöps&Co (leitender Angestellter) 2013 Nationalratsabgeordnete 1981-1990 Hofmann&Maculan Bauaktiengesellschaft (Vorstandmitglied) 2013-2014 BM für Unterricht, Kunst und Kultur

84 1986- Bezirksparteivorsitzender 2014 BM für Bildung und Frauen 1990-1996 Maculan Holding AG (Vorstandmitglied) Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_08177/index.shtml (17.3.2014) 1991-1996 Maculan Industriebteiligungs-GesmbH (Aufsichtsratmitglied) 1991-1996 Infra Beteiligungs-GesmbH (Aufsichtsratmitglied) Dr. Peter Kostelka, SPÖ 1996- TPA Projektentwicklungs- & Finanzierungsberatung GmbH (GF) geb. 1.5.1946

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00553/index.shtml (19.12.2002) 1972 Dr. iur. 1972-1973 Universitätsassistent Anton Heinzl, SPÖ 1973 Forschungsaufenthalt geb. 3.7.1953 1974-1989 Parlamentsklub (Sekretär) 1986 Parlamentsklubsekretär 1971 Berufsschule (Maurer) 1989-1991 Landesparteisekretär 1971-1974 Bauhandwerkerschule (Fachschule) 1990 Bundesrat 1971-1974 Maurer 1990-1994 Staatssekretär im Bundeskanzleramt 1974-1982 Magistrat St. Pölten (Bautechniker) 1992- Bezirksparteivorsitzender 1981 Vorsitzender der Sektion 18 der SPÖ St. Pölten 1994-2000 Vorsitzender der Parlamentsfraktion 1982-1992 Gemeinderat 1994-2001 Nationalratsabgeordneter 1982-2013 Bezirksgeschäftsführer der SPÖ St. Pölten 2000-2001 gf. Vorsitzender der sozialdem. Parlamentsfraktion - Bundesparteivorstandmitglied 2001-2013 Volksanwalt - Landesparteipräsidiumsmitglied - Landesparteivorstandmitglied Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00930/index.shtml (1.7.2013) - Bezirksparteipräsidiumsmitglied - Bezirksparteivorstandmitglied Anton Leikam, SPÖ 1992-1998 amtsführender Stadtrat geb. 17.5.1943 1998- Nationalratsabgeordneter 2003- Bezirksparteivorsitzender 1957 Pflichtschule - Stadtparteipräsidiumsmitglied - Voest-Alpine (Bergarbeiter) - Stadtparteivorstandmitglied 1964-1967 Freier Wirtschaftsverband Klagenfurt (Angestellter) 1967- Beamter der Kärntner Landesregierung Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_05076/index.shtml (12.2.2014) 1977-1996 Vizepräsident ASKÖ Kärnten 1979-1986 Landtagsabgeordneter Hermann Krist, SPÖ 1985- Vizepräsident des österr. Schiverbandes geb. 21.7.1959 1986-2002 Nationalratsabgeordneter 1990- Bezirksparteivorsitzender 1979 Berufsschule (Maschinenschlosser) 1996- Präsident des ASKÖ Kärnten 1980-2004 Carrera Optyl (Maschinenschlosser) 1997- Bundesparteivorstandmitglied 1989-2004 Carrera Optyl (Vorsitzender des Arbeiterbetriebrates) 1994-1995 Sozialakademie der Arbeiterkammer Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00836/index.shtml (17.6.2002) 1997-2009 Vizebürgermeister 2002- Bezirksparteivorsitzender 2002- Bundesparteikontrollmitglied 2002- Nationalratsabgeordneter 2005-2007 FAB (Sozialpädagoge)

85 2006- Landesparteikassier Mag.a Christine Muttonen, SPÖ 2006- stv. Landesparteivorsitzender geb. 16.7.1954 2013- stv. Parlamentsklubvorsitzender 2013- Gemeinderat 1982 Mag.a (Anglistik und Geschichte) 1982-1983 Unterrichtspraktikantin Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_14843/index.shtml (1.9.2014) 1983-1999 Lehrerin 1992-1994 Ausbildung zur Gestaltspädagogin 1993 Professorin Dr.in Ilse Mertel, SPÖ 1995-1998 Ausbildung zur berufsbegleitenden Beraterin geb. 8.9.1943 1999- Nationalratsabgeordnete 2000 Landesparteivorstandmitglied 1962 Matura 2005- stv. Parlamentsklubvorsitzende - Technische Zeicherin 1970 Dr.in iur. Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_08179/index.shtml (28.1.2015) - Gerichtspraxis - Angestellte einer Versicherungsgesellschaft Dr. Ewald Nowotny, SPÖ 1971 Amt der Kärntner Landesregierung (Juristin) geb. 28.6.1944 1975 Landesvorstandmitglied der GÖD 1983 Landsexekutivmitglied des ÖGB 1966 Dr. iur. 1984 Bezirksfrauenvorsitzende des ÖGB 1966-1967 Institut für Höhere Studien (Ökonomie) - Landesfrauenvorsitzende des ÖGB 1967-1971 Assistant 1989 Landesparteivorstandmitglied 1971-1972 American Council of Learned Societies-Scholar (Harvard) 1990-2002 Nationalratsabgeordnete - Universität Linz (Dozent) 1994 Bundesparteivorstandmitglied 1972 TU Darmstadt (o. Univ.-Prof.) 1994-2002 stv. Parlamentsklubvorsitzende 1972 Habilitation 1998 Bundesvorstandmitglied der GÖD 1973-1978 Präsident des Verwaltungsrates der Österreichischen Postsparkasse Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01137/index.shtml (19.12.2002) 1973-1982 Universität Linz (o. Univ.-Prof.) 1974- Bezirksparteivorstandmitglied Fritz Neugebauer, SPÖ 1978-1999 Nationalratsabgeordneter geb. 10.10.1944 1982- Wirtschaftsuniversität Wien (o. Univ.-Prof.) 1989 stv. Parlamentsklubvorsitzender 1964 VS-Lehrerausbildung 1990- Bundesparteivorstandmitglied 1965-1997 Pflichtschullehrer - Vorstand der Fachgruppe Wirtschaft des BSA 1971-1979 Personalvertretung Wiener Landeslehrer - Vorsitzender des SPÖ Bundesbildungsausschusses 1974 HS-Lehrerausbildung - Mitglied im Landesbildungsausschuss der SPÖ OÖ 1975-1989 GÖD (Vorsitzender der Bundessektion Pflichtschullehrer) 2006 BAWAG (Generaldirektor) 1989 Poly-Lehrerausbildung 1989 Vorsitzender-Stv. der GÖD Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01061/index.shtml (17.3.2006) 1991-2003 Vizepräsident des ÖGB 1996 Nationalratsabgeordneter 1997- Vorsitzender der GÖD 1999 Nationalratsabgeordneter

86 2002-2013 Nationalratsabgeordneter Otto Pendl, SPÖ 2003-2009 Bundesobmann des ÖAAB geb. 29.10.1951 2006-2009 Stv. Parlamentsklubobmann 2008-2013 2. Präsident des Nationalrats Berufsschule (Starkstrommonteur) 1975- Justizwachebeamter Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_03604/index.shtml (22.11.2013) 1998- Nationalrat 1998-2013 Bürgermeister 1998- Bezirksparteivorsitzender Rudolf Parnigoni, SPÖ 2008- stv. Parlamentsklubvorsitzender geb. 26.2.1948 Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_05375/index.shtml (3.12.2014) - Bberufsschule (Kaufmann) - Sozialakademie der Arbeiterkammer Wien Annemarie Reitsamer, SPÖ - ÖBB (Angestellter) geb. 19.2.1941 1968-1975 Arbeiterkammer NÖ (Ssachbearbeiter für Jugendschutz) 1975-1990 Gemeinderat 1957 Handelsschule 1975-1991 Bezirkssekretär des ÖGB Gmünd 1963 B-Matura 1979-1990 Kammerrat der Arbeiterkammer NÖ 1957-1960 Sekretärin (Rechtsanwaltskanzlei) 1980-1984 Vizebürgermeister 1960-1965 Pressefernschreiberin (Post- und Telegrapheninspektorat Salzburg) 1983-2008 Nationalratsabgeordneter 1965-1966 Auslandsaufenthalt 1991- Arbeiterkammer NÖ (Abteilungsleiter) 1967-1977 Kassierin mit Lohnverrechnung (Zwölferhorn Seilbahn GmbH) 2006-2008 stv. Parlamentsklubvorsitzender 1977-1994 Landesfrauensekretärin der SPÖ Salzburg - Bundesparteivorstandmitglied 1979-1995 Ortsparteivorsitzende - stv. Landesparteivorsitzender 1984-1989 Gemeindevertreterin - Bezirksparteivorsitzender 1989-1995 Fraktionsvorsitzende der Ortspartei 1989-1999 Gemeinderätin Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01155/index.shtml (1.12.2008) 1990-2001 Nationalratsabgeordnete 1992- stv. Bezirksparteivorsitzende Mag.a Barbara Prammer, SPÖ 1992- Landesparteipräsidiumsmitglied geb. 11.1.1954 1992- Landesparteivorstandmitglied 1992- Bundesparteivorstandmitglied 1973-1978 Gemeindeamt Ottnang am Hausruck 1992- Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Salzburg 1986: Mag.a (Soziologie) 1995- stv. Landesparteivorsitzende 1986-1989 BBRZ (Sozial- und Berufspädagogin) 1989-2014 AMS OÖ (inkl. Karenzzeiten) Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01661/index.shtml (28.2.2001) 1990-2005 Landesfrauenvorsitzende 1991-1995 Landtagsabgeordnete 1991-1995 2. Landtagspräsidentin 1991-2014 Stv. Landesparteivorsitzende 1995-1997 Landesrätin 1995-2014 Stv. Bundesparteivorsitzende 1997 BM ohne Portefeuille 1997-2000 BM für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz

87 1997-2009 Bundesfrauenvorsitzende Dr. h.c. Peter Schieder, SPÖ 1999-2014 Nationalratsabgeordnete geb. 20.8.1941 2000-20004 Stv. Parlamentsklubvorsitzende 2004-2006 2. Präsidentin des Nationalrats 1960 Matura(Gymnasium) 2005-2012 Vizepräsidentin der Socialist International Women 1961-1962 Filmkritiker 2006-2012 Präsidentin des Nationalrats 1962-1964 Zeitschrift „trotzdem“ (Chefredakteur) 1963 Bundesparteivorstandmitglied Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_04476/index.shtml (4.8.2014) - Funktionär der Sozialistischen Jugendinternationale 1964-1972 Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich Beate Schasching, SPÖ 1969-1971 Präsident der World Assembly of Youth geb. 24.8.1961 1970-1973 WVG Werbegesellschaft und Buchverlag (Geschäftsführer) 1970-1973 Nationalratsabgeordneter 1983 Pädagogischen Akademie 1973-1984 amtsführender Stadtrat 1983-2005 Lehrerin 1973-1984 Mitglied der Wiener Landesregierung 1999- Ortsparteivorsitzende 1974-2001 Mitglied des ORF-Kuratoriums - Bundesfrauenkomiteemitglied 1983-2001 Vorsitzender des ORF-Finanzausschusses - Präsidentin des ASKÖ Wien 1984-1988 Zentralsekretär der SPÖ - Präsidentin des ASKÖ St. Pölten 1984-2006 Nationalratsabgeordneter 1999-2008 Nationalratsabgeordnete 1988-1993 Progress-Werbung (Geschäftsführer) 2000- Stadträtin 1988-2006 stv. Parlamentsfraktionsvorsitzender 2008- Vizepräsidentin des Landeschulrates für NÖ 1995-2002 Bezirksparteivorsitzender 1999-2005 Landesparteivorstandmitglied Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_08181/index.shtml (24.10.2012) 2002-2005 Präsident der parlamentarischen Versammlung des Europarates 2004 Ehrendoktorat der Politikwissenschaft Heidrun Silhavy, SPÖ geb. 20.5.1956 Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01613/index.shtml (14.10.2013)

1974 Matura (Gymnasium) Friedrich Verzetnitsch, SPÖ 1976-1981 Arbeiterkammer Seiermark (Volkswirtschaftliche Abteilung) geb. 22.5.1945 1981 Landesfrauensekretärin des ÖGB 1991-1994 Vorstandmitglied Arbeiterkammer Steiermark 1959-1970 Installateur 1991-2003 Landesexekutivemitglied des ÖGB Steiermark 1959-1962 Berufsschule (Gas- und Wasserleitungsinstallateur) - Stadtfrauenpräsidiumsmitglied der SPÖ Graz 1970-1973 ÖGB (Jugendreferat) 1994-2013 Nationalratsabgeordnete 1973-1980 stv. Vorsitzender des Österreichischen Bundesjugendringes) 1995-2009 stv. Landesparteivorsitzende 1973-1981 ÖGB (Jugendsekretär) 1998 Landesfrauenpräsidiumsmitglied der SPÖ Steiermark 1975 Kammerrat der Arbeiterkammer Wien - Landesfrauenvorstandmitglied der SPÖ 1975-1982 Europäischer Gewerkschaftsbund (Jugendausschussvorsitzender) - Bundesfrauenvorstandmitglied der SPÖ 1982-1983 ÖGB (Referat für Koordination und Organisation) - Stadtparteipräsidiumsmitglied 1983-1987 ÖGB (leitender Sekretär) 2000-2012 stv. Parlamentklubvorstizende 1984-1986 Bundesrat 2007-2008 Staatssekretärin im Bundeskanzleramt 1985-1987 AUVA und andere SV-Träger (Verwaltungsausschussmitglied) 2008 BM für Frauen, Medien und Regionalpolitik 1985- Bundesparteivorstandmitglied 2008-2010 stv. Bundesparteivorsitzende 1986-2006 Nationalratsabgeordneter

88 1987-1996 Präsident des ÖGB Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02763/index.shtml (23.10.2013) 1987- Bundesparteipräsidiumsmitglied Dr. Peter Wittmann, SPÖ 1988 Präsidiumsmitglied des Europäischen Gewerkschaftsbundes geb. 8.3.1957 1988 Vorstandmitglied des Europäischen Gewerkschaftsbundes 1989-2000 Internationaler Bund Freier Gewerkschafter (Vorstandsmitglied) 1980 Dr. iur. 1993 Präsident des Europäischen Gewerkschaftsbundes 1980-1981 Rechtspraktikant 1982-1987 Rechtsanwaltspraxis Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01347/index.shtml (29.3.2006) 1983 Creditanstalt-Bankverein (kfm. Ausbildung) 1987-1997 Rechtsanwalt Mag.a Gisela Wurm, SPÖ 1990-2005 Gemeinderat geb. 31.7. 1957 1990-1993 1. Vizebürgermeister 1993-1997 Bürgermeister 1972 Polytechnischer Lehrgang 1997-2000 Staatssekretär imBundeskanzleramt 1972-1976 Berufsschule (Uhrmacherin) 2000- Nationalratsabgeordneter 1972-1981 Uhrmacherin 2000- Rechtsanwalt 1981-1986 Handelsakademie für Berufstätige 2001- Bezirksparteivorsitzender 1986-1987 Landessekretärin Junge Generation der SPÖ Tirol 1987-1996 Landesfrauengeschäftsführer SPÖ Tirol Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_04477/index.shtml (16.6.2014) 1990-1996 Studium (Mag.a iur.) 1994 Nationalratsabgeordnete 1996- Nationalratsabgeordnete 1997-1998 Rechtspraktikantin - Bundesparteipräsidiumsmitglied 2000- Bundesparteivorstandmitglied 2002- stv. Parlamentsklubvorsitzende

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02768/index.shtml (4.3.2015)

89 Werner Amon MBA , ÖVP Jakob Auer, ÖVP geb. 28.5.1969 geb. 31.8.1948

1986-1993 Stadtobmann der JVP - Pflichtschule - Matura (Gymnasium 1971- Landwirt 1988-1989 österreichischer Bundesschulsprecher 1973-1977 Gemeinderat 1988-1989 Jugendmagazin orizont (Chefredakteur) 1976-1990 Ortsparteiobmann 1989-1993 Bezirksobmann der JVP 1977-2009 Bürgermeister 1992-1993 stv. Landesobmann der JVP 1979-1985 Bezirksobmann des Gemeindebundes OÖ 1992-1998 Lehrbeauftragter für Informationsmanagement (Handelsakademie) 1983- Nationalratsabgeordneter 1993-2001 Bundesobmann der JVP 1985-1994 Bezirksbauernkammerrat 1994-1999 Nationalratsabgeordneter 2000-2004 Raiffeisen Landesbank OÖ (Obmann) 2000 Executive MBA an der California State University 2001-2013 Raiffeisenverband OÖ (Genossenschaftsanwalt) 2000-2008 Nationalratsabgeordneter 2002 Ökonomierat 2001-2003 FH für Marketing Graz (Lektor) 2004- Raiffeisen Landesbank AG OÖ (Aufsichtsratvorsitzender) 2003-2009 Generalsekretär des ÖAAB 2011- Präsident des österreichischen Bauernbundes 2003 Studium Business Administration (MBA) 2011- stv. Parlamentsklubobmann - div. Universitätslehrgänge - Marketing-Konsulent, Praxis für Industriepsychologie Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00039/index.shtml (25.9.2014) - IMADEC (Director Resource Development) 2004-2009 Vorstandsmitglied der PVA Dr. Werner Fasslabend, ÖVP 2005 direktanlage.at AG (Aufsichtsratmitglied) geb. 5.3.1944 2005-2013 Bezirksparteiobmann 2009- Nationalratsabgeordneter 1970 Dr. iur. 2009-2011 AUVA (Vorstandmitglied) 1970-1971 Gerichtspraxis - stv. Bezirksparteiobmann 1971-1990 Henkel-Persil (leitende Tätigkeit) 2009-2013 stv. Parlamentsklubobmann- 1972-1989 Gemeinderat 1980-1984 Bezirksparteiobmann Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02819/index.shtml (26.5.2014) 1984- Hauptbezirksparteiobmann 1985-1994 Landesobmann-Stv. des ÖAAB NÖ Mag. Heribert Donnerbauer, ÖVP 1987-1990 Nationalratsabgeordneter geb. 4.8.1965 1990- Mitglied des Bundesparteivorstandes 1990-2000 BM für Landesverteidigung 1988-1993 Versicherungsangestellter 1994 Nationalratsabgeordneter 1993 Mag iur. 1994-1998 Landesobmann des ÖAAB NÖ 1993-1998 Rechtsanwaltsanwärter 1996 Nationalratsabgeordneter 1998- Rechtsanwalt 1997-2003 Bundesobmann des ÖAAB 2001-2012 Nationalratsabgeordneter 1999-2007 Nationalratsabgeordneter 2005-2008 Vizebürgermeister 2000-2002 3. Präsident des Nationalrats 2008- Bürgermeister 2004- Präsident der Politischen Akademie der ÖVP

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_11955/index.shtml (25.7.2013) Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00302/index.shtml (31.7.2007)

90 Mag.a Dr.in Maria Fekter, ÖVP Fritz Grillitisch, ÖVP geb. 1.2.1956 geb. 13.7.1959

1979 Dr.in iur. 1979-1981 Ortsobmann der JVP 1982 Mag.a (BWL) 1980 Matura (Gymnasium) 1982 Eintritt in den elterlichen Betrieb 1980-1982 Raiffeisenverband (Revisionsassistent) 1986 gf. Gesellschafterin 1982-1983 land- und forstwirtschaftliche Fachschule 1986-1990 Gemeinderätin 1982- Bauer 1990 Nationalratsabgeordnete 1991-2002 Kammerrat der stmk. Landwirtschaftskammer 1990-1994 Staatssekretärin im BM für Wirtschaftliche Angelegenheiten 1995- Landesvorstandmitglied des Bauernbundes 1990-1995 Präsidiumsmitglied des Österreichischen Wirtschaftsbundes 1998-2002 Vizepräsident der stmk. Landwirtschaftskammer 1990-1996 Stadtparteiobfrau 2000-2008 stv. Landesparteiobmann 1991 Zurücklegung der Gesellschaftsanteile 2001-2011 Präsident des österreichischen Bauernbundes 1994-2007 Nationalratsabgeordnete 2002 Bundesrat 1994-2007 Mitglied der Wirtschaftskommission der Europäischen Frauenunion 2002- Nationalratsabgeordneter 1995 Wiederaufnahme der Tätigkeit als Geschäftsführerin 2002-2011 stv. Parlamentsklubobmann 1995-2007 stv. Landesparteiobfrau 1995-2007 Fachverbandsausschussmitglied in der WK Österreich Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_12907/index.shtml (3.7.2014) 2002-2007 Vorsitzende der Wirtschaftskommission der Europäischen Frauenunion Dr. Andreas Khol, ÖVP 2007 Austritt aus der Geschäftsführung geb. 14.7.1941 2007-2008 Volksanwältin 2007-2014 Landesvorsitzende der Europäischen Frauenunion 1963 Dr. iur. 2008 Nationalratsabgeordnete 1966 VfGH (Sekretär) 2008-2011 BM für Inneres 1969 Habilitation 2008- Präsidiumsmitglied des Österreichischen Wirtschaftsbundes 1969-1973 Europarat (internationaler Beamter) 2008- stv. Bundesparteiobfrau 1974-1992 Direktor der Politischen Akademie der ÖVP 2011-2013 BM für Finanzen 1980 ao. Univ.-Prof. 2013- Nationalratsabgeordnete 1983-2006 Nationalratsabgeordneter 1992-1994 Vizepräsident der Politischen Akademie der ÖVP Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00311/index.shtml (11.9.2014) 1994-1999 Parlamentsklubobmann 1999-2000 3. Präsident des Nationalrats Mag. Dr. Josef Höchtl, ÖVP 2000-2002 Parlamentsklubobmann geb. 13.5.1947 2002-2006 Präsident des Nationalrates 2005- Bundesobmann des österreichischen Seniorenbundes 1968-1972 Obmann der Niederösterreicher in Wien 1971- Wirtschaftsuniversität Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00799/index.shtml (20.11.2006) 1971-1973 stv. Landesobmann der JVP 1972 Mag. (VWL) 1972-1980 stv. Vorsitzender des österreichischen Bundesjugendrings 1972-1981 Bundesobmannn der JVP 1972-1981 Bundesparteivorstandmitglied 1975-1999 Nationalratsabgeordneter

91 1976-1981 Vizepräsident der EU der Jungen Christdemokraten Dr. Reinhold Mitterlehner, ÖVP 1977-1981 stv. Bundesparteiobmann geb. 10.12.1955 1978- Bezirksparteiobmann 1980-1990 Gemeinderat 1980 Dr. iur. 1981 Dr. (VWL) 1980-1992 Wirtschaftskammer OÖ (Abteilungsleiter Marketing) 1981-1991 Bundesparteileitungsmitglied 1991-1997 Gemeinderat 1991-1997 Bundesparteivorstandmitglied 1992-2000 Generalsekretär des öster. Wirtschaftsbundes 1991-1997 Bundesobmann des ÖAAB 2000-2008 stv. Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich 1997- Beamter im BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur 2000-2008 Nationalratsabgeordneter 2002- Bezirksparteiobmann Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00608/index.shtml (28.10.1999( 2008-2009 BM für Wirtschaft und Arbeit 2009-2014 BM für Wirtschaft, Familie und Jugend Karlheinz Kopf, ÖVP 2014- Bundesparteiobmann geb. 27.6.1957 2013 Nationalratsabgeordneter 2013 Leitung des BM für Wissenschaft und Forschung 1972 Matura (Gymnasium) 2014- BM für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 1976-1982 Huber Tricot (Assistent der Geschäftsleitung) 2014- Vizekanzler 1982-1990 Huber Tricot (Personalleiter/Prokurist) 1985-1999 Gemeindevertretungsmitglied Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_08696/index.shtml (28.3.2014) 1991-1993 Wolford AG, Bregenz (Personalleiter/Prokurist) 1991- stv. Landesgruppenobmann des Österreichischen Dipl.-Kfm. Mag. Josef Mühlbachler, ÖVP Wirtschaftsbundes geb. 23.12.1945 1993-2008 Sportbau Walser GmbH (Geschäftsführer) 1994- Nationalratsabgeordneter 1969 Dipl.Kfm. (Hochschule für Welthandel) 2000-2008 Generalsekretär des Österreichischen Wirtschaftsbundes 1970- Lehrer 2008 stv. Parlamentsklubobmann 1976 Mag. (Wirtschaftspädagogik) 2008-2013 Parlamentsklubobmann 1978-1988 Braucommune Freistadt (Betriebsberater) 2013- 2. Präsident des Nationalrats 1979- Gemeinderat 2014- Sportbau Walser GmbH (Geschäftsführer) 1980- Rechenzentrum Brandstötter und Mühlbachler (Teilhaber) 1980- Bezirksparteiobmann Quelle: www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02822/index.shtml (11.2.2015) 1985-1986 Nationalratsabgeordneter 1985-1988 Vizebürgermeister Mag. Wilhelm Molterer, ÖVP 1955, 1988- Bürgermeister geb. 14.5.1955 1992-2002 Nationalratsabgeordneter

1974-1981 Studium Sozialwissenschaften (Mag.) Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01257/index.shtml (19.12.2002) 1979-1981 Universität Linz (Studien- bzw. Vertragsassistent) 1981-1984 Österreichischer Bauerbund (Referent) 1984-1986 Büro des Landesrates Hofinger (Vertragsbedienster) 1985-1987 Gemeinderat 1987-1989 Ministerbüro Dipl.-Ing. Riegler (Sekretär) 1989-1990 Ministerbüro Dr. Fischler (Leiter) 1990 Bezirksparteivorstandmitglied

92 1990-1993 Direktor des Österreichischen Bauernbundes Dr. Heinrich Neisser, ÖVP 1990-1994 Nationalratsabgeordneter geb. 19.3.1936 1993 Landesparteivorstandmitglied 1993-1994 Generalsekretär der ÖVP 1960 Dr. iur 1993-2008 Bundesparteivorstandmitglied 1961-1966 VfGH (Sekretär) 1994-2000 BM für Land- und Forstwirtschaft 1966-1974 Beamter im Bundeskanzleramt 1995-2007 stv. Bundesparteiobmann 1966-1970 Berater von Bundeskanzler Dr. Klaus 1996 Nationalratsabgeordneter 1969-1970 Staatssekretär im Bundeskanzleramt 1999-2000 Nationalratsabgeordneter 1974-1981 Vereinigung Österreichischer Industrieller (leitende Tätigkeit) 2000 vorläufige Leitung des BM für Umwelt, Jugend und Familie 1975-1987 Nationalratsabgeordneter 2000-2003 BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 1981-1984 Management-Club (Bundesgeschäftsführer) 2002-2007 Nationalratsabgeordneter 1987 BM im Bundeskanzleramt 2003-2006 Parlamentsklubobmann 1987-1989 BM für Föderalismus und Verwaltungsreform 2006-2007 gf. Parlamentsklubobmann 1989- Universität Wien (Honorarprofessor) 2007-2008 Bundesparteiobmann 1989-1999 Nationalratsabgeordneter 2007-2008 BM für Finanzen 1990-1994 Parlamentsklubobmann 2007-2008 Vizekanzler 1994-1999 2. Präsident des Nationalrats 2008 Leitung des BM für Inneres 2008-2011 Nationalratsabgeordneter Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01018/index.shtml (29.10.1999) 2011 Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank Georg Schwarzenberger, ÖVP Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01226/index.shtml (15.10.2013) geb. 23.1.1942

Dipl.-Kfm. Dr. Günter Puttinger, ÖVP 1959 Berufsschule (Landwirtschaft) geb. 3.11.1942 1960-1962 landwirtschaftliche Fachschule 1970-1975 Kammerrat der Bezirksbauernkammer 1966-1968 Handelsakademie (Assistent 1972 landwirtschaftliche Meisterprüfung 1968 Dipl.-Kfm. (Hochschule für Welthandel) 1974-1989 Gemeinderat 1968-1974 Erste Allgemeine Versicherung Wien (Organisation und DV) 1975-1987 Obmann der Bezirksbauernkammer 1972 Dr. (Hochschule für Welthandel) 1976- selbstständiger Landwirt 1974-1978 Gießerei-Dienst GmbH (Verkaufsleitung) 1979 Raiffeisenkasse St.Veit-Schwarzach-Goldegg (Vorstand) 1978 Sternbräu (Eigentümer) 1982-2002 Nationalratsabgeordneter 1988-1990 Sektionsobmann (Salzburger Handelskammer) 1983-1998 Raiffeisenkasse St.Veit-Schwarzach-Goldegg (Obmann) 1990-1994 Bundessektionsobmann (Kammer der gewerblichen Wirtschaft) 1987-1991 Präsident der Kammer für Land- und Forstwirtschaft Salzburg 1993-1995 Stv. Obmann der Österreich Werbung 1989-2001 Präsident des österreichischen Bauernbundes 1993-2001 Nationalratsabgeordneter 1992 Ökonomierat 1994 Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg 1998 Kommerzialrat Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01796/index.shtml (19.12.2002) 1999-2000 stv. Parlamentsklubobmann

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02011/index.shtml (16.10.2007)

93 Dr. Walter Schwimmer, ÖVP Dr. Wolfang Schüssel, ÖVP geb. 16.6.1942 geb. 7.6.1945 1963 Bezirksvorstandmitglied des ÖAAB 1968 Dr. iur. 1964 Mitglied des Sozialpolitischen Ausschusses des ÖAAB 1968-1975 Parlamentsklub (Sekretär) 1964 Dr. iur. 1975-1991 Generalsekretär des öster. Wirtschaftsbundes 1964 Dr. Karl Kummer Institut (Mitarbeiter) 1979-1989 Nationalratsabgeordneter 1964-1971 GPA (Rechtsschutzsekretär) 1987-1989 stv. Parlamentsklubobmann 1969 Kammerrat der Arbeiterkammer Wien 1989-1995 BM für Wirtschaftliche Angelegenheiten 1971 Bundessekretär des ÖAAB 1990 Nationalratsabgeordneter 1971-1973 Bezirksobmann des ÖAAB 1994 Nationalratsabgeordneter 1971-1999 Nationalratsabgeordneter 1995-2000 BM für Auswärtige Angelegenheiten 1973-1985 Bezirksparteiobmann 1995-2000 Vizekanzler 1975 Österr. Mieter-, Siedler und Wohnungseigentümerbundes 1995-2007 Bundesparteiobmann (Präsident) 1996 Nationalratsabgeordneter 1979- Wiener Gebietskrankenkasse für Arbeiter und Angestellte (Direktor) 1999-2000 Nationalratsabgeordneter 1984-1996 Landesobmann des ÖAAB 2000-2007 Bundeskanzler 1986-1994 stv. Parlamentsklubobmann 2002 Parlamentsklubobmann 1999-2004 Generalsekretär des Europarates 2002-2003 Nationalratsabgeordneter 2003 Leitung des BM für Öffentliche Leistung und Sport Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01810/index.shtml (31.8.1999) 2006-2008 Parlamentsklubobmann 2006-2011 Nationalratsabgeordneter Ridi Maria Steibl, ÖVP 2007 Leitung des BM für Inneres geb. 14.11.1951

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01781/index.shtml (13.11.2013) 1967 Berufsschule (Landwirtschaft) 1969-1970 Bürofachschule Dr. Michael Spindelegger, ÖVP 1970-1979 Erwachsenenbildnerin in der Privatwirtschaft geb. 21.12.1959 1980-1984 Diözese Graz/Seckau (Bildungsreferentin) 1983-1991 Ortsleiterin der österreichischen Frauenbewegung 1982-1983 Universität Wien (Assistent) 1984-1985 Ausbildung zur Erwachsenenbildnerin 1983 Dr. iur. 1985-2011 Diözese Graz/Seckau (Referatsleiterin) 1983-1984 Gerichtsjahr 1987-1995 Bezirksleiterin der österreichischen Frauenbewegung 1984-1987 Landesbediensteter 1989-1990 Gemeinderätin 1987-1990 BM für Landesverteidigung (Kabinettsmitglied) 1990 Konzession für Lebens- und Sozialberatung 1989-1991 ÖAAB (Europareferent) 1990-1994 stv. Landesfrauenvorsitzende AG der Frauen im ÖAAB 1990-1993 Vereinigung Österreichischer Industrieller (Trainee) 1994-2013 Nationalratsabgeordnete 1991- Bundesobmann-Stv. des ÖAAB 1995-2010 Landesfrauenvorsitzende AG der Frauen im ÖAAB 1992-1993 Bundesrat 1995-2010 stv. Landesobfrau des ÖAAB Steiermark 1993-1994 giroCredit (Mitarbeiter) 1998-2008 stv. Bundesobfrau des ÖAAB 1993-2008 Nationalratsabgeordneter 2011 Bezirksparteiobfrau 1995-1996 Abgeordneter zum Europäisches Parlament 1995-1998 Landesobmann-Stv. des ÖAAB NÖ Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02018/index.shtml (22.11.2013)

94 1998-2010 Landesobmann des ÖAAB NÖ 2000-2006 Stv. Parlamentsklubobmann Konrad Steindl, ÖVP 2006-2008 2. Präsident des Nationalrats geb. 3.9.1955 2008-2013 BM für Europäische und Internationale Angelegenheiten 2009-2011 Bundesobmann des ÖAAB 1971-1978 Ausbildung zum Wirtschaftstreuhänderpraktikant, 2011-2014 Bundesparteiobmann Steuersachbearbeiter und Bilanzbuchhalter 2011-2014 Vizekanzler 1978 Authohaus Neuhofer (Leiter des Rechnungswesen) 2013 Parlamentsklubobmann 1980-1984 Authohaus Neuhofer (Geschäftsführer) 2013 Nationalratsabgeordneter 1984 Steindl-Mayr OHG (Mitinhaber und Geschäftsführer) 2013-2014 BM für Finanzen 1994-1997 Gemeindevertreter 1996 Bezirksparteivorstandmitglied Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01817/index.shtml (13.9.2014) 1997-2004 Vizebürgermeister 2002 Landesparteivorstandmitglied Dipl-Kfm. Dr.Günter Stummvoll, ÖVP 2002-2013 Nationalratsabgeordneter geb. 3.3.1943 2003 Wirtschaftskammer Salzburg (Landesspartenobmann) 2007 Kommerzialrat 1965 Dipl.-Kfm. (Hochschule für Welthandel) 2007 Wirtschaftskammer Österreich (stv. Bundesspartenobmann) 1966-1991 Vereinigung Österreichischer Industrieller 2011 Wirtschaftskammer Österreich (Bundesspartenobmann) 1967 Dr. (Hochschule für Welthandel) 1974-1991 Leiter der Abteilung Sozialpolitik Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_14793/index.shtml (22.11.2013) 1980-1983 Bundesrat 1983-1990 Nationalratsabgeordneter Mag. Walter Tancsits ÖVP 1988-1991 Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen geb. 10.10.1951 1991-2013 Nationalratsabgeordneter 1992-2000 Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich 1971 Matura (HTL für Maschinenbau) 2000 selbstständig 1972-1975 Technischer Angestellter (Privatwirtschaft) 2000-2008 stv. Parlamentsklubobmann 1975-1985 Österreichisches Bundesheer (Offizier auf Zeit) 1982-1985 Diplomstudium Politikwissenschaften und Publizistik (Mag.) Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01933/index.shtml (7.11.2013) 1985-1992 Markt- und Meinungsforscher 1988-1992 Institut für Jugendforschung (Geschäftsführer) 1993-2003 ÖAAB-Bundesleitung (Angestellter) 1994-2004 Kammerrat (Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien) 1999-2006 Nationalratsabgeordneter 2004 STUWO AG (Vorstand) 2004- stv. Bezirksparteiobmann

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_08237/index.shtml (30.10.2006)

95 Ingrid Tichy-Schreder, ÖVP geb. 3.12.1941

1959-1960 Abiturientenkurs der Handelsakademie 1960 Eintritt in den Familienbetrieb 1974-1976 Bundesvorsitzende der AG Junge Wirtschaft 1975- Kammerrätin der Wirtschaftskammer Wien 1979-1999 Nationalratsabgeordnete 1982 Referatsleitung (Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft) 1984- stv. Bezirksparteiobfrau 1985 Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich 1992- Alleinprokuristin (Maximilian Hauser GesmbH&Co KG) 1993- Geschäfstführerin (Zeg & Schreder Handelsgesmbh)

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01371/index.shtml (28.10.1999)

96 Dr.in Dagmar Belakowitsch-Jenewein, FPÖ Mag.a Dr.in Magda Bleckmann, FPÖ/BZÖ geb. 24.8.1968 geb. 5.6.1968

- Dr.in med. 1991-2000 Landtagsabgeordnete 1996-2006 Bezirksvertretungsmitglied 1993 Mag.a (BWL) 2006- Nationalratsabgeordnete 1993-1995 Pressesprecherin von Landesobmann DI Schmid 1994- freiberufliche Rhetorik- und Kommunikationstrainerin Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_35468/index.shtml (12.2.2014) 1995-2000 Landtagsklubobfrau 2000-2001 Mitglied der Landesregierung Steiermark Dr. Reinhard Bösch, FPÖ 2001 Dr.in (BWL) geb. 16.1.1957 2001-2002 Landtagsabgeordnete 2002-2004 stv. Bundesparteiobfrau 1982 Dr. (Geschichte) 2002-2006 Nationalratsabgeordnete 1982- Bibliothekar 1988-2000 Stadtparteiobmann Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_14855/index.shtml (29.5.2007) 1989-1994 Landtagsabgeordneter 1990-2006 Bezirksparteiobmann MMag. Dr. Willi Brauneder, FPÖ 1994-1999 Bundesrat geb. 8.1.1943 1994-2006 Landesparteivorstandmitglied 1995-1997 Stadtvertretungsmitglied 1965 Dr. iur. 1998-1999 Bundesratsfraktionsvorsitzender 1967-1971 Universitätsassistent 1999- Nationalratsabgeordneter 1971-1977 Universitätsdozent 2010- Stadtvertretungsmitglied 1976 Mag. (Wirtschaftspädagogik) 77-80 ao. Univ.-Prof. Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02867/index.shtml (12.2.2015) 1980 o. Univ.-Prof. 1987-1988 Dekan 1990-1996 Stadtrat 1994-1999 Nationalratsabgeordneter 1996-1999 3. Präsident des Nationalrats

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02833/index.shtml (28.10.1999)

97 Josef Bucher, FPÖ/BZÖ Dr. Peter Fichtenbauer, FPÖ geb. 19.8.1965 geb. 6.7.1946

1986 Matura (HTL für Tourismus) 1970 Dr.iur 1988-1991 angestellt in div. Hotels 1970-1971 Rechtspraktikum 1991-1997 Vorstandsmitglied der Tourismusgemeinschaft Friesach 1971-1975 Rechtsanwaltsanwärter 1991-2004 gf. Gesellschafter im elterlichen Betrieb (Hotel) 1975- Rechtsanwalt 1992-1994 Sparkasse Friesach (Aufsichtsratmitglied) 2006-2013 stv. Parlamentsklubobmann 1995-1997 Koordinator der Kärntner Landesausstellung 2006-2013 Nationalratsabgeordneter 1995-1997 gf. Obmann der Tourismusgesellschaft Friesach 2013- Volksanwalt 1995-2005 "Kärntner Wirtshauskultur" (Geschäftsführer) 1997-2002 Fachgruppenausschussmitglied in der WK Kärnten Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_35517/index.shtml (30.10.2013) 1999-2002 Kammerrat der Wirtschaftskammer Kärnten 1999-2003 Sektionsleitungsmitglied in der WK Kärnten Mag. Reinhard Firlinger, LIF/FPÖ 2000-2004 Mitglied des Präsidiums der Österreichwerbung geb. 5.11.1954 2001 Koordinator der Kärntner Landesausstellung 2001-2006 Volkswirtschaftliche Gesellschaft Kärnten (Vorstandsmitglied) 1980 Mag. (Handelswissenschaften) 2002-2006 Nationalratsabgeordneter (FPÖ) 1980-1988 Steyr Daimler Puch AG (Controller, Marketingleiter) 2002-2008 Kärnten Werbung (Aufsichtsratmitglied) 1988-1996 Bauer Kaba GmbH (Geschäftsführer) 2005-2006 Landestourismusdirektor 1996- selbstständiger Unternehmensberater 2005-2008 Kärnten Tourismus Holding (Aufsichtsratsvorsitzender) 1996- Landesparteivorstandmitglied 2005-2008 Kärnten Werbung (Aufsichtratsvorsitzender) 1995- Gemeinderat 2005-2008 Kärnten Tourismus Holding (Aufsichtsratsmitglied) 1994-1996 Nationalratsabgeordneter (LIF) 2006-2013 Nationalratsabgeordneter (BZÖ) 1996-2002 Nationalratsabgeordneter (FPÖ) 2008-2013 Parlamentsklubobmann 2009 Bündnisobmann Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02857/index.shtml (19.12.2002) 2010 Landesbündnisobmann

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_14856/index.shtml (22.11.2013)

98 Mag. Dr. Martin Graf, FPÖ Mag. Dr. Udo Grolltisch, FPÖ geb. 11.5.1960 geb. 21.10.1940

1981- Mitglied des Rings freiheitlicher Studenten 1968 Mag. (Lehramt Sportwissenschaften und Mathematik) 1985-2003 Gastgewerbe 1970 Dr. (Pädagogik) 1987- FPÖ-Mitglied 1968-1972 Lehrer 1987 Mag. iur. 1972-1974 Montanuniversität Leoben (Institutsleiter) 1987 Gerichtspraxis 1974- Montanuniversität Leoben (Institutsdirektor) 1988-2001 Bank Austria AG 1994-2002 Nationalratsabgeordneter 1990- Mitglied der Bezirksparteileitung 1991- Mitglied der Landesparteileitung Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02835/index.shtml (19.12.2002) 1991-1994 stv. Bezirksvorsteher in Wien 1992-2002 Rechtsanwaltsanwärter Dr. Jörg Haider, FPÖ/BZÖ 1994 Dr. Iur geb. 26.1.1950 1994- Mitglied der Bundesparteileitung 1994-2002 Nationalratsabgeordneter 1970-1974 Bundesobmann Ring freiheitlicher Jugend 1998 Bezirksparteiobmann 1973 Dr. iur. 2000-2006 Vorstandsmitglied der PVA 1973-1976 Universitätsassistent 2003-2006 Geschäftsführer (arc business services GmbH) 1974 Bundesparteivorstandmitglied 2006-2013 Nationalratsabgeordneter 1976-1977 Firma Kostmann (Angestellter) 2007- Unternehmensberater - Unternehmer 2008 stv. Parlamentsklubobmann 1976-1983 Landesparteisekretär 2008-2013 3. Präsident des Nationalrats 1979-1983 Nationalratsabgeordneter 1983-1998 Landesparteiobmann Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02834/index.shtml (22.11.2013) 1983-1986 Mitglied der Kärntner Landesregierung 1986-1989 Parlamentsklubobmann Mag. Herbert Haupt, FPÖ 1986-1989 Nationalratsabgeordneter geb. 1986-2000 Bundesparteiobmann 1989-1991 Landeshauptmann 1975 Mag. (Tierärztliche Hochschule) 1991-1992 stv. Landeshauptmann 1975- Tierarzt 1992-1999 Nationalratsabgeordneter 1978- Bezirksparteiobmann 1992-1999 Parlamentsklubobmann 1980-2000 Gemeinderat 1999-2008 Landeshauptmann 1985- Ersatzmitglied im Kammervorstand der Kärntner Tierärztekammer 2005-2008 Bündnisobmann (BZÖ) 1986-2000 Nationalratsabgeordneter 1994-1996 3. Präsident des Nationalrats Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00490/index.shtml (13.10.2008) 1995-1997 gf. Landesparteiobmann 1997-2000 2. Vizebürgermeister 2000-2003 BM für Soziale Sicherheit und Generationen 2002 stv. Bundesparteiobmann 2002-2003 Parlamentsklubobmann 2002-2003 Nationalratsabgeordneter 2002-2004 Bundesparteiobmann

99 2002-2005 Bundesparteivorstandmitglied Dipl-Ing. Thomas Prinzhorn, FPÖ 2003 Vizekanzler geb. 5.3.1943 2003-2005 BM für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz 2005-2006 Nationalratsabgeordneter 1967 Dipl.-Ing. (Maschinenbau) 2006-2009 Bundesbehindertenanwalt 1968-1970 Papier- und Verpackungsindustrie (USA) 2009- 2. Vizebürgermeister 1973 Diplom von der Harvard University 1978- Vorstandsmitglied der Vereinigung Österreichischer Industrieller Quelle: 1990- Aufsichtsratsvorsitzender (Dunapack AG) 1990- Aufsichtsratsmitglied (Polo Handels AG) Michael Krüger, FPÖ 1991-1993 Präsident der Wiener Industriellenvereinigung geb. 26.12.1955 1992- Aufsichtsratsvorsitzender (Brigl&Bergmeister GesmbH) 1996-1998 Nationalratsabgeordneter 1980 Dr. iur. 1980 1999-2002 2. Präsident des Nationalrats 1980–1981 Rechtspraktikant 1999-2006 Nationalratsabgeordneter 1981–1985 Rechtsanwaltsanwärter 2002-2006 3. Präsident des Nationalrats 1985- Rechtsanwalt 2004- Geschäftsführer (W. Hamburger Holding GmbH) 1993-1998 Oberösterreichischen Rechtsanwaltskammer (Ausschussmitglied) 2005- Geschäftsführer (W. Hamburger GmbH) 1994-2002 Nationalratsabgeordneter 2000 BM für Jusitz Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_03613/index.shtml (18.2.2008)

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02838/index.shtml (19.12.2002) Herbert Scheibner, FPÖ/BZÖ geb. 23.4.1963 Dr. Alois Pumberger, FPÖ geb. 26.5.1950 1982 Matura - Studium begonnen, aber nicht abgeschlossen 1977 Dr. med. 1983 FPÖ Mitglied 1977-1981 Turnus -1988 Banken-/Versicherungsbereich 1982- praktischer Arzt 1988-1989 Generalsekretariat FPÖ (Schulungsreferent) 1985- Gemeindearzt 1989-1993 Bundesobmann des Ringes freiheitlicher Studenten 1985- Gemeinderat 1990-2000 Nationalratsabgeordneter 1991-1993 Bundesrat 1992-1995 Generalsekretär der FPÖ 1991- Landesparteivorstandmitglied 1994-1999 Geschäftsführer der Freiheitlichen Akademie 1992- Bezirksparteiobmann 1999-2000 Parlamentsklubobmann 1993-1999 Kammerrat der oö. Ärztekammer 1999-2005 Bundesparteivorstandesmitglied 1993-2002 Nationalratsabgeordneter 2000-2003 BM für Landesverteidigung 1995- stv. Landesparteiobmann 2002-2006 Nationalratsabgeordneter 2003-2006 Parlamentsklubobmann Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01316/index.shtml (19.12.2002) 2006 stv. Parlamentsklubobmann 2006-2013 Nationalratsabgeordneter (BZÖ)

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01604/index.shtml (22.11.2013)

100 Mag.a Dr.in Heide Schmidt, FPÖ/LIF Mag. Karl Schweitzer, FPÖ geb. 27.11.1948 geb. 7.8.1952

1971 Dr.in iur. 1976 Mag. (Lehramt für Geografie und Leibesübungen) 1971-1972 Gerichtspraxis 1976-1990 Lehrer 1972-1977 Bundesministerium für Unterricht und Kunst (Legistik) 1990-2003 Nationalratsabgeordneter 1976 Mag.a (Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) 1992- Gemeinderat 1977-1988 Persönliche Assistentin zweier Volksanwälte 1995-1996 Abgeordneter zum Europäischen Parlament 1987-1990 Bundesrätin 1996 Bundesgeschäftsführer der FPÖ 1988-1990 Generalsekretärin der FPÖ 2001-2003 Generalsekretär der FPÖ 1990-1993 Nationalratsabgeordnete (FPÖ) 2002 stv. Parlamentsklubobmann 1990-1994 3. Präsidentin des Nationalrats 2002-2003 gf. Parlamentsklubobmann 1993-1999 Nationalratsabgeordnete (LIF) 2003-2007 Staatssekretär im Bundeskanzleramt 1993-2000 Bundesparteisprecherin (LIF) 1994-1999 Parlamentsklubobfrau Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01803/index.shtml (16.1.2007) 1994- Vizepräsident der Liberalen Internationalen 1995- Vizepräsident der European Liberal Democratic Reform Party Heinz-Christian Strache, FPÖ geb. 12.6.1969 Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01739/index.shtml (28.10.1999) - Berufsschule (Zahntechniker) Barbara Rosenkranz, FPÖ - Handelsschule geb. 20.6.1958 - Studienberechtigungsprüfung 1991-1996 Bezirksrat 1976 Matura (Gymnasium) 1993-2000 selbstständiger Zahntechniker - Hausfrau - Gesellschafter einer Werbeagentur 1993-2002 Landtagsabgeordnete 1993- Bezirksparteiobmann 1993- Landesparteileitungsmitglied 1996-2006 Landtagsabgeordneter 1996-2003 stv. Landesparteiobfrau 1996-2006 Gemeinderat 2000-2001 gf. Landtagsklubobfau 1996- Landesparteivorstandmitglied 2001-2002 Landtagsklubobfau 1997-1998 gf. Landesobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) 2002-2008 Nationalratsabgeordnete 2004-2005 stv. Bundesparteiobmann 2003-2013 Landesparteiobfrau 2004- Landesparteiobmann 2006-2008 stv. Parlamentsklubobfrau 2004- Bundesparteivorstandmitglied 2013- Nationalratsabgeordnete 2005-2006 Landtagsklubobmann 2005- Bundesparteiobmann Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_14693/index.shtml (12.2.2014) 2006- Parlamentsklubobmann 2006- Nationalratsabgeordneter

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_35518/index.shtml (12.2.2014)

101 Dr. Walter Rosenkranz, FPÖ Ing. Peter Westenthaler, FPÖ/BZÖ geb. 29.7.1962 geb. 6.11.1967

1978-1980 Ausbildung zum Musikschullehrer 1988 Matura (HTL für EDV und Organisation) 1980-1982 Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ( 1988-1990 Studium (Publizistik und Politikwissenschaft) 1980-1989 Studium an der Universität Wien (Dr. iur.) - EDV-Bereich (verschiedene Tätigkeiten) 1988- Gemeinderat 2002-2004 Vorstand Österreichische Fussballbundesliga 1991-1992 Bundesministerium für Landesverteidigung (Vertragsbediensteter) 2004-2006 Magna International (Manager) 1992-1994 Landtagsklub der FPÖ Wien (Jurist) 1994 Landesparteisekretär 1988-1989 Parlamentsklub (freier Mitarbeiter) 1995-2000 Rechtsanwaltsanwärter 1989-1991 Parlamentsklub (Pressereferent) 2000- Rechtsanwalt 1991-1993 persönlicher Sekretär von Dr. Jörg Haider 2008- Nationalratsabgeordneter 1996 Leiter des Kommunikationsbüros der FPÖ 2013- Landesparteiobmann 1996-2000 Generalsekretär der FPÖ 2013- stv. Parlamentsklubobmann 2008 stv. Parlamentsklubobmann (BZÖ) 2006 Bündnisobmann (BZÖ) Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_51570/index.shtml (12.2.2014) 2000-2002 stv. Bundesparteiobmann (FPÖ) 2006-2008 Parlamentsklubobmann (BZÖ) 2000-2002 Parlamentsklubobmann (FPÖ)

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02723/index.shtml (22.11.2013)

102 Dr. Alexander van der Bellen, GRÜNE Mag.a Christiane Brunner, GRÜNE geb. 18.1.1944 geb. 23.9.1976

1966 Diplom-Volkswirt 2002 Mag.a (Umweltsystemwissenschaften) 1970 Dr. (VWL) - Projektkoordinatorin (erneuerbare Energie) 1968-1970 Universität Wien (wissenschaftliche Hilfskraft) 2002-2005 Gemeinderätin (parteiunabhängig für ÖVP angetreten) 1971-1975 Universität Wien (Assistent) 2005- Bezirksparteisprecherin 1972-1974 Wissenschaftszentrum Berlin (Research Fellow) 2008- Gemeinderätin 1976-1980 Universität Innsbruck (ao. Universitäts-Professor) 2008- Nationalratsabgeordnete 1977-1980 Verwaltungsakademie des Bundes Wien 2010- stv. Landesparteisprecherin 1980-1990 Universität Wien (o. Universitäts-Professor) 2010 Landesparteivorstandmitglied 1990-1994 Universität Wien (Dekan bzw. stv. Dekan) 2013- Mitglied des erweiterten Bundesparteivorstandes 1994-2012 Nationalratsabgeordneter 1997-2008 Bundessprecher der GRÜNEN Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_51586/index.shtml (30.6.2014) 1999-2008 Parlamentsklubobmann 2012- Landtagsabgeordneter Dr.in Eva Glawischnig-Piesczek, GRÜNE 2012- Gemeinderat geb. 28.2.1969

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02856/index.shtml (6.7.2012) 1992-1996 Global 2000 (Juristin) 1993 Mag.a iur. Mag.a Alev Korun, GRÜNE 1994-1998 Dr.in iur. geb. 27.9.1969 1996-1999 Grüne Wien (Umweltsprecherin) 1999- Nationalratsabgeordnete 1992 Mag.a (Politikwissenschaften) 2002-2008 stv. Parlamentsklubobfrau - Rechts- und Sozialberatung für Migrantinnen 2002-2008 stv. Bundesparteisprecherin 2006-2008 3. Präsidentin des Nationalrats 1999-2005 Parlamentsklub (Fachrreferentin) 2008- Parlamentsklubobfrau - Bundesparteivorstandmitglied 2008- Bundesparteisprecherin 2005-2008 Landtagsabgeordnete 2005-2008 Gemeinderätin Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_08240/index.shtml (2.6.2015) 2008- Nationalratsabgeordnete

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_51587/index.shtml (12.2.2014)

103 Dr.in Ruperta Lichtenecker, GRÜNE MMag.a Dr.in Madeleine Petrovic, GRÜNE geb. 21.6.1965 geb. 25.6.1956

1990 Mag.a (VWL) 1976 Studienassistentin 1991-1995 Universität Linz/WIFO (Ökonomin und Wissenschafterin) 1978 Dr.in iur. 1991-2000 Grüne Bildungswerkstatt OÖ (Landesvorstandmitglied) 1979-1984 Universitätsassistentin 1993- Universität Linz (Lektorin) 1982 Mag.a (BWL) 1994 Dr.in (VWL) - Gerichtsdolmetscherin für Englisch 1996-2001 Berufs- und Sozialpädagogin - Oberrätin Gerichtsdolmetsch für Englisch 2002-2006 Universität Linz (Assistentin) 1984 Beamtin im BM für Arbeit und Soziales 2003-2006 Bundesrätin 1990-2003 Nationalratsabgeordnete 2003-2006 stv. Bundesratfraktionsvorsitzende 1992-1999 Parlamentsklubobfrau 2004-2012 Die Grüne Wirtschaft OÖ (Landesleitungsmitglied) 1994-1996 Bundesparteisprecherin - Mitglied des erweiterten Bundesparteivorstandes 1999-2003 stv. Parlamentsklubobfrau - Landesparteivorstandsmitglied - Landesparteivorstandmitglied 2005-2009 Wirtschaftsparlament der WK OÖ (Mitglied) 2003- Landtagsklubobfrau 2006- Nationalratsabgeordnete 2003- Landtagsabgeordnete

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_18447/index.shtml (18.2.2014) Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01186/index.shtml (23.4.2003)

Michaela Sburny, GRÜNE Mag.a Terezija Stoisitz, GRÜNE geb. 17.5.1959 geb. 14.11.1958

1979-1983 Werkverträge, verschiedene Bereiche 1985 Mag.a iur. 1983-1986 Pädagogische Akademie - Gerichtsjahr 1986-1991 Lehrerin - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport (Bedienstete) 1990-1992 Hochschullehrgang Politische Bildung 1992-1996 Bundesparteivorstandmitglied 1992-1994 Grüner Klub Wien (Politische Referentin) 1990-200 Nationalratsabgeordnete 1993-1994 Bezirksrätin 2007-2013 Volksanwältin 1994-1996 Lehrgang Organisationsentwicklung 1994-1997 Landesgeschäftsführerin der Wiener Grünen Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01902/index.shtml (1.7.2013) 1994- Organisationsberaterin und Trainerin 1995 Landessprecherin der Wiener Grünen 1998-2001 Bundesgeschäftsführerin der GRÜNEN 2001-2002 Politische Koordinatorin der Grünen Wirtschaft 2002-2008 Nationalratsabgeordnete 2004- Bundesgeschäftsführerin der GRÜNEN

Quelle: http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_14695/index.shtml (19.6.2007)

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