Migrantinnen Als Akteure Der Österreichischen Politik

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Migrantinnen Als Akteure Der Österreichischen Politik View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES MigrantInnen als Akteure der österreichischen Politik Politische Partizipation der neuen Minderheiten: Teilhabemöglichkeiten und -barrieren, erste Erfahrungen ethnischer MandatsträgerInnen (elektronische Version in PDF-Format) Diplomarbeit zur Erlangung des akad. Grades Magistra der Philosophie an der Human- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien eingereicht von Alexandra Grasl Studienrichtung: Politikwissenschaft Betreuer: Univ.Prof.Dr. Karl Ucakar Wien, Mai 2002 1 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 5 1.1. Zum Begriff „AkteurInnen“ 6 1.2. Zum Begriff „MigrantInnen“ 8 1.3. Zum Begriff „Integration“ 8 2. Methodische Vorgangsweise 10 2.1. Fragestellung 10 2.2. Arbeitsthesen 11 2.3. Methode 12 2.4. Gesprächsleitfaden 13 2.5. Auswahl der InterviewpartnerInnen 13 2.6. Interviewsituation 15 2.7. Zur Rolle der Interviewerin 15 2.8. Auswertung der Interviews 16 2.9. Kategorien 17 3. MigrantInnen in Österreich 18 3.1. Österreichs Migrantenpopulation in Zahlen 18 3.2. Migrationsgeschichte der 2. Republik 19 3.3. Lebensbedingungen von Einwanderern 20 3.3.1. Staatsbürgerschaftsrechtliche Folgen für MigrantInnen 20 3.3.2. Aufenthalts- und Niederlassungsgesetz 21 3.3.3. Ausländerbeschäftigungsgesetz und Arbeitsmarkt 22 3.3.4. Die sozioökonomische Lage von MigrantInnen 23 3.3.5. Bildungs- und Ausbildungssituation 24 3.4. Resümee 26 4. Politische Partizipation von MigrantInnen in Österreich 27 4.1.1. Zum Begriff „Politische Partizipation“ 27 4.1.2. Politische Partizipation von MigrantInnen 28 4.1.3. Konventionelle Formen politischer Partizipation 30 4.1.4. Politische Rechte als Staatsbürgerrecht 30 4.1.5. Die Entwicklung des Staatsbürgerbegriffs 30 4.1.6. Politische Rechte der nicht-österreichischen Bevölkerung 32 4.1.7. EU-Kommunalwahlrecht-Richtlinie 33 4.1.8. Kommunales Ausländerwahlrecht in Diskussion 34 4.1.9. Ausländerbeiräte 35 4.1.10. Ausländerbeiräte in Diskussion 36 4.1.11. Betriebsrats- und Arbeiterkammerwahlen 37 4.1.12. Passives Wahlrecht in Diskussion 40 4.3.2.1 Kammerwahlen 42 4.1.13. WK: Neuinterpretation des Passus der „Gegenseitigkeit“ 43 4.1.14. Unkonventionelle Formen politischer Partizipation 44 4.1.15. Selbstorganisationen 44 4.1.16. Initiativen mit partizipativer Ausrichtung 49 4.1.17. Politikwissenschaftliche Beiträge zur Partizipationsdebatte 51 4.1.18. Resümee 53 5. Politische Partizipation von Einwanderern aus Sicht der Parteien 55 5.1 Sozialdemokratische Partei Österreichs 55 5.2 Freiheitliche Partei Österreichs 57 2 5.3 Österreichische Volkspartei 58 5.4 Die Grünen 59 5.5 Liberales Forum 60 5.6 Kommunistische Partei Österreichs 60 5.7 Bundesregierung 61 5.8 Chronologie der Wahlrechtsdiskussion in Wien 62 5.9 Resümee 64 6. Individuelle Rahmenbedingungen politischer Partizipation 66 6.1 Politische Sozialisation 66 6.2 Herkunftsbedingte Ungleichheit als Partizipationshürde 68 6.3 Partizipationsressourcen 70 6.4 Bindungsmotive für parteipolitisches Engagement 71 6.5 Resümee 73 7. Wahlverhalten von MigrantInnen 75 7.1 Wahlverhalten von Eingebürgerten 75 7.2 Politisches Interesse bei MigrantInnen 76 7.3 Resümee 78 8. Politische Klasse und politische Karrieren 79 8.1 Zum Begriff „Politische Klasse“ 79 8.2 Die Rolle von Eliten bei der Politikerrekrutierung 80 8.3 Politische Karrieren 81 8.3.1 Sozialisation im politischen Sektor 82 8.3.2 Karriereverläufe 84 8.4 Resümee 85 9. MigrantInnen als Teil der politischen Klasse? 86 9.1 Elitenrekrutierung in Migranten-Communities 86 9.2 Ethnische MandatsträgerInnen in der Wiener Kommunalpolitik 88 9.2.1 86 ethnische Kandidaturen bei SPÖ, Grünen und LiF 90 9.2.2 Funktionen in den Bezirksvertretungen 92 9.2.3 Geschlechtsspezifische Verteilung der Mandate 93 9.2.4 Parteiinitiativen zur Rekrutierung 93 9.3 Resümee 95 10. Auswertung der Interviews – MigrantInnen in der Politik 1: Sozialisation und Politisierung 97 10.1 Sozioökonomischer Hintergrund 97 10.1.1 Beruf der Eltern 97 10.1.2 Ausbildung und Beruf der InterviewpartnerInnen 97 10.2 Migration als prägende Erfahrung 99 10.2.1 Die Emigration 101 10.2.2 Sprachkenntnisse 103 10.2.3 Diskriminierungserfahrungen 104 10.2.4 Bindestrich-Identitäten 106 10.3 Politisierung in der Familie 109 10.4 Außerfamiliäre Politisierung 112 10.4.1 Schule 112 10.4.2 Universität 114 10.4.3 Bürgerinitiativen 115 10.4.4 Jugendorganisationen 116 10.4.5 Selbstorganisationen 117 10.4.6 Religiöse Einrichtungen 119 3 10.4.7 Arbeitsplatz 119 10.4.8 Gewerkschaftliche Arbeit 121 10.4.9 Politische Parteien 123 10.5 Resümee 124 11. MigrantInnen in der Politik 2: Der Einstieg in die politische Klasse 126 11.1 „Willst Du mitbestimmen?“ – Frau A, SPÖ 126 11.2 „Sichtbar werden“ – Herr C, Die Grünen 127 11.3 „Meine Herkunft spielt keine Rolle“ – Herr E, LiF 129 11.4 „Ich habe da sicher eine Brückenfunktion“ – Frau I, ÖVP 130 11.5 „Die Leute brauchen immer Hilfe“ – Herr L, unabh. WK-Liste 132 11.6 „Es ist zu wenig, zu sagen, die Tür ist eh offen“ – Frau N, Die Grünen 133 11.7 „Kein Blatt, das sich nach dem Wind dreht“ – Herr O, Die Grünen 135 11.8 „Nicht als Aushängeschild“ – Frau P, SPÖ 136 11.9 „Ich arbeite, dass Dinge verbessert werden“ – Frau R, SPÖ 137 11.10 „Wir sind in erster Linie für Österreich da“ – Herr S, FPÖ 139 11.11 „Wir wollen nicht mehr betreut werden“ – Frau T, unabh. AK-Liste 140 11.12 „... weil Politik machen wollte ich“ – Frau U, Grüne 142 11.13 „Wenn man es als Betroffene sagt, ist es viel identischer“ – Frau Z, SPÖ 143 11.14 Resümee 144 12. MigrantInnen in der Politik 3: Der Fraktions-Alltag 147 12.1 Aufnahme durch die eigene Fraktion 147 12.1.1 Funktionen in den politischen Gremien 147 12.2 Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen 148 12.2.1 Kommunikation mit der FPÖ 149 12.2.2 Diskussionen zur Integrationsthematik 150 12.3 Reaktionen auf eingewanderte Mandatare 151 12.4 Resümee 153 13. MigrantInnen in der Politik 4: Werben um die Stimmen der Einwanderer 154 13.1 Wahlkampf in den Migranten-Communities 154 13.1.1 Wahlkampf der Grünen 155 13.1.2 Wahlkampf der SPÖ 156 13.1.3 Wahlkampf des Liberalen Forums 157 13.1.4 Wahlkampf der ÖVP 158 13.1.5 Wahlkampf der FPÖ 158 13.1.6 Authentizität oder Alibi – Parteien im ethnischen Wettbewerb 159 13.1.7 Community-VertreterInnen als „Zugpferde“ 162 13.2 Kontakt zu Selbstorganisationen und Bürgerinitiativen 167 13.3 Angebote der Parteien an MigrantInnen 169 13.4 Feedback von Landsleuten 171 13.5 Resümee 173 14. MigrantInnen in der Politik 5: Politische Rechte für Einwanderer 176 14.1 Zur Partizipation ermutigen 179 14.2 Kandidaturverbot in Kammern und Betriebsrat abschaffen 180 14.3 Resümee 183 15. Schlussfolgerungen 184 Gesprächsleitfaden 191 Bibliographie 193 Dank, Lebenslauf 205 4 Tabellenverzeichnis Tab. 1 Ausländische StaatsbürgerInnen mit Hauptwohnsitz in Österreich 18 Tab. 2 Sozioökonom. Vergleich Migranten- und Gesamtbevölkerung 25 Tab. 3 Grundformen polit. und sozialer Partizipation von MigrantInnen 29 Tab. 4 Polit. Rechte in Österreich, abgestuft nach Staatsbürgerschaft 54 Tab. 5 Politische Tätigkeiten und Partizipationsressourcen 70 Tab. 6 Motive für Parteibindungen 72 Tab. 7 Mandatsstand im Wiener Landtag, April 2002 89 Tab. 8 Mandatsstand auf Wiener Bezirksebene, April 2002 90 Tab. 9 Anzahl Kandidaturen und Mandate im Vergleich, April 2002 91 Tab. 10 Funktionen von BezirksrätInnen der 1./2. Migrantengeneration 92 Tab. 11 MandatarInnen der 1./2.Generation nach Geschlecht 93 Tab. 12 Die InterviewpartnerInnen im Überblick 100 5 1. Einleitung „Man hat Arbeitskräfte gerufen und es kamen Menschen.“ Max Frisch Seit den fünfziger Jahren emigrieren Menschen in die Industriezentren West- und Mittel- europas. Den Pionierwanderern, die durch gezielte Rekrutierungsmaßnahmen der west- europäischen Länder angeworben wurden, folgten andere nach, angezogen von besseren Verdienstmöglichkeiten oder um mit Familienangehörigen zusammen zu leben. In Öster- reich wurden die ersten Gastarbeiter Mitte der sechziger Jahre bei ihrer Ankunft am Süd- bahnhof mit Blaskapellen begrüßt. Wirtschaft, Politik und die Betroffenen selbst nahmen an, dass sie nach einem temporären Arbeitsaufenthalt in ihr Herkunftsland zurückkehren würden. Als sich herauskristallisierte, dass viele bleiben und die „Gastländer“ zu „Einwan- derungsländern“ werden, gerieten „die Ausländer“ ins Visier rechtspopulistischer, nationa- listischer Politik. Die Aufnahmegesellschaften standen nun vor der Aufgabe, die neuen Minderheiten mit ihrer sprachlichen, religiösen und kulturellen Vielfalt zu integrieren. Dabei kommt vor allem Städten und Gemeinden eine zentrale Aufgabe zu, denn „die Chancen und Konflikte der multikulturellen Gesellschaft[...]entwickeln sich vor Ort“ (Krummacher/Waltz 1996: 8). Überall in Europa drifteten in Folge der Arbeitsmigration die Größe der Wohnbevölkerung und die Zahl der Wahlberechtigten auseinander. In vielen Ländern setzte ab den siebziger Jahren eine Debatte über die politische Mitwirkung der Einwanderer ein. Die Niederlande, Irland, Dänemark, Schweden und Norwegen erleichterten ihrer ausländischen Wohnbevöl- kerung den Zugang zu politischer Partizipation: Dauerhaft ansässige Immigranten sind auf Gemeindeebene stimmberechtigt sowie sozial und politisch der einheimischen Bevölke- rung gleichgestellt (vgl. Einwallner/Zuser 2000: 29). Die Demokratisierung auf kommu- naler Ebene macht an den Grenzen des deutschsprachigen Raums Halt, wo sich politische Rechte vom ius sanguinis, dem Abstammungsprinzip, ableiten und den Erwerb der Staats- bürgerschaft voraussetzen. Österreich, die Schweiz und Deutschland halten am Staatsbür-
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    CHRONIK DER GRÜNEN ALTERNATIVE DIE GRÜNE ALTERNATIVE ALS PARLAMENTSPARTEI (1986 - 2015) 23. November 1986: Bei der Nationalratswahl erreicht die nach einem mühevollen (und teilweise kontrovers verlaufenen) Einigungsprozess im September 1986 als Partei im Innenministerium registrierte „Grüne Alternative - Liste Freda-Meissner-Blau“ (Kurzbezeichnung: GRÜNE) 234.028 Stimmen, das sind 4,82% (Bundesländer-Ergebnisse: Vorarlberg 8,83%, Wien 6,09%, Salzburg 5,91%, Tirol 5,76%, Oberösterreich 4,87%, Steiermark 4,08%, Kärnten 3,78%, Niederösterreich 3,59%, Burgenland 2,48%). Das beste Gemeinde-Ergebnis wird in der slowenisch-sprachigen Gemeinde Zell/Pfarre in Südkärnten mit 24,55% erzielt (es bleibt das beste Grün-Ergebnis aller Nationalratswahlen im 20. Jahrhundert). Der Grünen Alternative gelingt somit als vierter Partei, mit 8 Mandaten, der Einzug ins Parlament. Gegenkandidaturen bleiben ohne Erfolg: Der linke Flügel der ALW (Alternative Liste Wien) mit der Spitzenkandidatin Andrea Komlosy, der im Wahlkreis Wien unter dem Namen „Die Grünalternativen - Demokratische Liste“ (Kurzbezeichnung: GAL) kandidiert, kommt auf 6.005 Stimmen, das sind 0,66% in Wien und 0,12% österreichweit. Die Kärntner VGÖ (Vereinte Grüne Österreichs), denen die Politik der Grünen Alternative „zu slowenInnen- freundlich“ ist, kandidieren unter dem Namen „Kärntner Grüne - VGÖ - VÖGA - Unabhängige Gemeinderäte“ und erreichen 1.059 Stimmen (das sind 0,29% in Kärnten und 0,02% österreichweit). 17. Dezember 1986: Die 8 Nationalratsabgeordneten der Grünen Alternative (Josef Buchner, Herbert Fux, Walter Geyer, Freda Meissner-Blau, Peter Pilz, Karel Smolle, Manfred Srb, Andreas Wabl) werden angelobt. Erste Klubobfrau wird Freda Meissner-Blau. SPÖ und ÖVP einigen sich in der Folge auf die Bildung einer „großen Koalition“, die am 21.
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