Müller Und Mühlen in Aarburg Im Wandel Der Zeit
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Müller und Mühlen in Aarburg im Wandel der Zeit Autor(en): Müller, Hugo Objekttyp: Article Zeitschrift: Aarburger Neujahrsblatt Band (Jahr): - (1986) PDF erstellt am: 06.10.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-787881 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Kreuzzug ins Heilige Land, das von den dem sich Aarburg befand, umfasste das Zeit verwaltet worden war. Die damalige Türken erobert worden war, in den Jahren ganze Gebiet zwischen Aare und Reuss Bevölkerung lebte zerstreut in Höfen und 1189/91 teilgenommen hatten, sahen auf und wurde von den Grafen von Lenzburg betrieb Landwirtschaft, die auf Selbstversorgung ihrem Feldzug durch den vordem Orient verwaltet. Als im Jahre 1173 Ulrich von eingestellt war. Es war deshalb grosse und reiche Städte. Der Wunsch der Lenzburg, der letzte männliche Vertreter, eine der wichtigsten Aufgaben der Heimkehrenden lag deshalb auf der Hand, starb, wurde sein Gebiet unter verschiedene damaligen Grafen, für den Schutz der Güter den Wohlstand ihrer Länder durch den Bau Grafenhäuser aufgeteilt. Dies geschah ihrer Untertanen zu sorgen. Zu diesem von Städten zu fördern. Der Herzog von durch Kaiser Friedrich I., genannt «Barbarossa», Zweck bauten zum Beispiel die Grafen von Zähringen war bahnbrechend (Burgdorf, der zu diesem Zwecke mehrere Frohburg in ihrem Herrschaftsbereich über Bern, Freiburg, Thun, u.a.), und die mit ihm Monate in Lenzburg weilte. 40 Burgen, unter anderen Scherenberg, verschwägerten Frohburger standen ihm Die Grafen von Frohburg verwalteten in die beiden Wartburgen, und für unsern Fall nicht viel nach. Sie erbauten innert weniger jener Zeit den anstossenden Buchsgau wie von besonderer Bedeutung, die ursprüngliche Jahre die Städte Zofingen, Liestal, Waldenburg, auch den Sissgau. Durch Heirat mit Sophie Aarburg. Falkenstein, Wiedlisbach, Fridau, von Lenzburg war Graf Adalbero von Frohburg Die Geschichte zeigt aber, dass diese Burgen Aarburg und Ölten. Ober die genaue unter den Erbberechtigten, und es die ihnen zugedachte Rolle nur kurze Baugeschichte fehlen leider die Angaben. Aber wurde ihm das Gebiet rechts der Aare Zeit ausüben konnten. Die Hilfeleistung bei der Teilung des Frohburgerreiches 3 in Zofinger- und Waldenburgerlinie im Aeschwuhr) sorgte für eine geregelte und später immer an die Mühlen und nicht an Jahre 1245 waren diese Städte bereits gesicherte Betriebsführung. Es scheint, die jeweiligen Müller verhaftet. (Ehehafte gut etabliert. dass schon früh, wenn nicht gar von Rechte) Mit den vielen Städtegründungen im grossen Anfang an, 2 Wasserräder im Einsatz waren. Fränkischen Reich wurde auch das Unklar ist dagegen, seit wann 2 Mühlen Handwerk und der Handel entwickelt. notwendig waren, wie dies in Zofingen Das Wirtschafts- und Planungszentrum schon zur Zeit des Überganges an die Laufender Kampf um Kaiser Barbarossas befand sich in Frankfurt Habsburger belegt ist. am Main. Bei uns sorgten die Herzoge Die Frohburger waren durch den Bau der Wassernutzung von Zähringen für die Alpenübergänge und vielen Burgen und der Gründung von Welche Bedeutung dem Wasser in unserem die Grafen von Frohburg für diejenigen 8 Städten in ihrem Vermögen überfordert, Leben zukommt, können wir ermessen, über den Jura. Die Zähringer erschlossen und Volmar IV. von Frohburg verkaufte wenn wir den dauernd sich steigernden um das Jahr 1200 die bis dahin unbegehbare 1299 den Söhnen König Albrechts die Kampf um die Wassernutzung aus der Schöllenen für den Verkehr. Rasch Aarburg mit ihrer Zubehör, und gleichzeitig Wigger verfolgen. Unter der Bernischen ergab sich dann die neue Route vom Gotthard ging auch die frohburgische Stadt Herrschaft von, 1415 bis 1.803 müssen über Flüelen, Luzern, Werthenstein, Zofingen an die Herzoge von Österreich über. Schultheiss und Rath zu Bern in über Geiss, Willisau, Zell, St. Urban, Fridau und Mit dem Aarburger Kaufbrief von 1299 40 «Spruch-Briefen» zur altverbrieften von dort über den Obern Hauenstein. Im beginnen die in unserer Arbeit verwendeten Nutzung des Wiggerwassers verhalten. Jahre 1280 erschlossen die Frohburger Urkunden. Im Jahre 1306 wird das Besonders die Bauern haben in trockenen den Untern Hauenstein, was eine Amt Aarburg, das «Officium Arburch» im Jahren Mühe zu begreifen, dass die Mühle Wegverkürzung über Zofingen-Ölten ergab. Habsburger Urbar erstmals genannt. zur Erfüllung ihrer öffentlichen Pflichten Dadurch nahm die Bedeutung der Region — Der in jenem Urbar verzeichnete eines besonderen Schutzes bedarf, das Ölten -Aarburg gewaltig zu. Die Verkehrswege beträchtliche herrschaftliche Grundbesitz im heisst ein Vorrecht auf eine gewisse von Nord nach Süd und von West Amt Aarburg und im Banne von Zofingen Menge Wasser hat. Die Mühlen zu Aarburg nach Ost kreuzten sich hier. In der gleichen erlitt schon bald nach dem Erwerb starke hatten Anrecht auf Wasser zum Antrieb Zeit nahm aber auch der Schiffsverkehr Einbussen. Als Gläubiger Herzog Leopolds für 2 Räder. auf der Aare rasch zu. Aarburg mit seiner von Österreich liess Ritter Ulrich von Im Spruch-Brief von 1551 erstellt vom «Waage» bot einen idealen Anlege- und Büttikon sich 1310 von demselben Schultheiss und Rath der Stadt Bern Umschlagsort. bestimmte Einkünfte von Gütern zu Oftringen «zwüschen den Müllern zu Zofingen und Mit diesen wirtschaftlichen Veränderungen und von den 3 der Herrschaft zustehenden Aarburg und Denen, so aus der Wigeren war aber auch die Voraussetzung Mühlen in Zofingen und Aarburg verpfänden. waesseren und dem Aarburgerteich» für eine Arbeitsteilung geschaffen. Dazu Die Pfänder wurden dann aber von erscheinen erstmals die genauen Namen gehörte schon früh der Bau einer Mühle. Leopolds Schwester, der Königin Agnes der Müller: Es war für den einzelnen Bauern schon von Ungarn, eingelöst, indem sie 1324 Wälti Ryser, Niedermüller, Adam Müller, immer eine mühsame Arbeit gewesen, ihren Brüdern um 320 Mark Silbers auf obern Mühli (beide in Zofingen) und das zum Lebensunterhalt angepflanzte verschiedenen Grundbesitz in den Gemeinden Heinrich Pfister von Aarburg. Getreide auch selbst zu mahlen. Die Zofingen, Oftringen, Aarburg und Rothrist, 1567 wird am Tych die Errichtung einer Landesherren erkannten rasch die Zweckmässigkeit (so 3 Mühlen in Zofingen und 1 Mühle in Hammerschmitte bewilligt. Der Besitzer, von grössern Mahleinrichtungen, Aarburg) abkaufte, und alles dem Kloster Hans Rickert von Zofingen, muss einen und so wurden an geeigneten Wasserläufen Königsfelden schenkte. Schon drei Jahre Revers unterschreiben, worin er sich Mühlen gebaut. Da Strassen und (1327) später begannen die Verpfändungen verpflichtet, die Rechte der Mühlen zu Wasserläufe Eigentum des Landesherrn an die Ritterfamilie der Kriech, welche respektieren. waren, ergaben sich damit auch neue schliesslich, nachdem sie auch mit dem zur 1602 erscheint im Spruch-Brief Nr. 10 Einnahmequellen, die bis anhin ohnedies verpfändeten Burg gehörenden Gerichtsbann Hans Stirnemann als Müller in Aarburg. sehr spärlich waren. belehnt worden, den Titel von Ihm folgt 1627 Jacob Stirnemann. Pflegern oder Burggrafen zu Aarburg 1646 wird von den zuständigen Instanzen führten. Auf diese Verpfändungen an den Müllern zu Aarburg bestätigt, dass die Kriech und den Übergang ihres sie jederzeit das gehörige Wasser zu Erste Mühle in Aarburgischen Pfandbesitzes an Bern in 2 Rädern beanspruchen können. Aarburg den Jahren 1415/16 beziehen sich die 1658 scheint wiederum ein trockenes Aus den uns bekannten Geschehnissen hauptsächlichsten ältern Urkunden. Jahr gewesen zu sein, und die «Gnädigen und aus den in spätem Urkunden gegebenen Der Aarburger Mühletych wurde mit Herren in Bern» mussten wieder Bestätigungen können wir annehmen, ziemlicher Sicherheit schon unter der bemüht werden. In einem Wässerungsbrief dass schon in der Zeit der Stadtgründung Frohburgischen Herrschaft gebaut. Er zwüschen den Müllern zu Aarburg und durch die Frohburger auch eine Mühle diente vorerst nur dem Betrieb der Mühle. Denen die aus dem Aarburger Tych wässern vorgesehen war. Da die Aare als Antriebskraft Rasch