Strategisches Konzept zur künftigen räumlichen Entwicklung der Einzelhandelsstand- orte , sowie und insbesondere der Entwicklung der Nahversorgung Einzelhandelsanalyse und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

Einzelhandelskonzept Schwetzingen

imakomm AKADEMIE GmbH Ulmer Str. 130 73431 Aalen www.imakomm-akademie.de

Projektleitung: ppa. Matthias Prüller

Projektbearbeitung: Dipl.-Geographin Julia Bubbel Teresa Nitsche, M.Sc.

Aalen/Oftersheim/Plankstadt/Schwetzingen, im Juli 2019 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

Vorbemerkungen

Die Stadt Schwetzingen sowie die Gemeinden Oftersheim und Plankstadt haben im Oktober 2018 die imakomm AKADEMIE, Aalen, mit der Erarbeitung des „Einzelhandels- und Nahver- sorgungskonzeptes Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen“ beauftragt. Hierbei handelt es sich um die Fortschreibung des bestehenden interkommunalen Einzelhandelskonzeptes aus dem Jahr 2010.

Ziel:

Ziel der Fortschreibung des Einzelhandels- und Nahversorgungskonzeptes Ofters- heim-Plankstadt-Schwetzingen ist es, auf Basis belastbarer & aktualisierter Bestands- und Prognosedaten die Ziele und Standorte der künftigen Einzelhandelsentwicklung insgesamt festzulegen (Einzelhandelskonzept). Dazu sind entsprechende planungs- rechtliche Instrumente (v.a. Zielsystem, begründete Abgrenzung des zentralen Ver- sorgungsbereiches, kommunale Sortimentsliste, Standortkonzept) fortzuschreiben. Ein besonderer Fokus ist auf die Steuerung und Entwicklung der Grund- respektive Nahversorgung zu legen (Nahversorgungskonzept).

Nutzen:

Die folgende Dokumentation gibt die zentralen Ergebnisse aus der Analyse, Prognose und den grundsätzlichen Strategieempfehlungen wieder.

Anhand der Ergebnisse des Einzelhandelskonzeptes ist es möglich, künftig denkbare Ent- wicklungen im Bereich Einzelhandel zu bewerten und Ansiedlungsanfragen ohne aufwän- dige Einzelfallprüfungen (soweit ein Vorhaben entsprechend unkritisch ist bzw. raumordne- risch eine formale Prüfung nicht verlangt wird) zu bewerten.

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Umsetzung des Einzelhandelskonzeptes:

Für die gesamtstädtische Einzelhandelssteuerung – als wichtige Rahmenbedingung für eine erfolgreiche Standortentwicklung – gilt: Es handelt sich für die planungsrechtliche Umsetzung letztlich um ein Einzelhandelskonzept mit folgender Funktion:

. Das grundsätzliche Ziel des Einzelhandelskonzeptes lehnt sich an die Formulie- rungen des Einzelhandelserlass Baden-Württemberg an:

Bei der Steuerung der Einzelhandelsentwicklung kommt den Gemeinden eine ent- scheidende Rolle zu. Mit der Aufstellung von gemeindlichen Einzelhandelskonzep- ten und der planungsrechtlichen Absicherung dieser Konzepte durch Bauleitpläne können die Gemeinden die Entwicklung ihrer Zentren und Nebenzentren unterstüt- zen und für eine ausgewogene Versorgung sorgen. Vorhandene regionale Einzel- handelskonzepte sind dabei zu berücksichtigen. Einzelhandelskonzepte schaffen einerseits eine Orientierungs- und Beurteilungsgrundlage für die Bauleitplanung und die Beurteilung von Vorhaben wie auch andererseits Planungs- und Investitionssi- cherheit für den Einzelhandel, Investoren und Grundstückseigentümer. (…) In den Einzelhandelskonzepten legen die Gemeinden ihre Entwicklungsziele für den Ein- zelhandel und die Standorte für die weitere Entwicklung des Einzelhandels fest. Bei der Aufstellung kommunaler Einzelhandelskonzepte ist insbesondere eine Beteili- gung der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern und Organisati- onen des Einzelhandels, der Regionalverbände sowie eine Abstimmung mit den be- troffenen Nachbargemeinden im Sinne einer freiwilligen interkommunalen / regiona- len Abstimmung zu empfehlen (Quelle: Verwaltungsvorschrift des Wirtschaftsminis- teriums zur Ansiedlung von Einzelhandelsgroßprojekten – Raumordnung, Bauleit- planung und Genehmigung von Vorhaben, vom 21. Februar 2001).

. Letztlich muss das Einzelhandelskonzept (1) eine klare Definition bzw. Abgren- zung des zentralen Versorgungsbereichs (= Schutzgut, das von schädlichen Aus- wirkungen durch Ansiedlungen an anderer Stelle nicht betroffen sein darf) und (2) eine belastbare, weil aus der ortsspezifischen Situation abgeleitete, Sortimentsliste liefern.

. Notwendig ist eine Verabschiedung des Einzelhandelskonzeptes durch den Ge- meinderat, um dieser Konzeption den Status eines städtebaulichen Entwicklungs- konzeptes im Sinne von §1 Abs. 6 Nr. 11 mit interner Bindungswirkung für Verwal- tung und Gemeinderat zu verleihen und den rechtssicheren Einsatz der beiden In- strumente Abgrenzung zentraler Versorgungsbereich und Sortimentsliste zu ge- währleisten. Dabei stellt das Einzelhandelskonzept die Richtschnur für Verwaltung und Rat bei künftigen Entscheidungen für die Ansiedlung von Einzelhandelsbetrie-

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ben, deren Erweiterung oder grundlegender Sortimentsänderungen (Nutzungsän- derungen bei bestehendem Bebauungsplan) dar. Es steht als informelles Pla- nungsinstrument unter dem Abwägungsvorbehalt, d.h. es kann von den Regelun- gen des Konzeptes abgewichen werden. Dies sollte allerdings nur in wenigen, wohl begründeten Ausnahmefällen erfolgen, da sonst das Konzept seine Funktion als Planungsinstrument v.a. auch nach außen hin verliert und als solche bei- spielsweise auch in gerichtlichen Auseinandersetzungen nicht mehr anerkannt werden würde.

. Im Rahmen der Umsetzung des Einzelhandelskonzeptes bleibt zu empfehlen, ent- sprechend relevante Bebauungspläne auf Ihre aktuellen Zulässigkeiten im Bereich Einzelhandel und eine rechtssichere Formulierung und Begründung zu überprüfen.

. Wird das Einzelhandelskonzept als städtebauliches Entwicklungskonzept verab- schiedet, dient es in allererster Linie als Begründungs- und Abwägungsmaterial bei der Aufstellung von Bebauungsplänen mit Einzelhandelsbezug. Die Sorti- mentsliste wird ggf. Bestandteil von Bebauungsplänen; die Regelungen des Ein- zelhandelskonzeptes werden als Begründung für die Zulässigkeit oder den Aus- schluss von Einzelhandel oder bestimmter Sortimente Bestandteil des Bebau- ungsplans (textliche Begründungen des Bebauungsplans beziehen sich dann auf die Regelungen im Einzelhandelskonzept).

. Schließlich gibt das Einzelhandelskonzept auch Planungssicherheit für Projekt- entwickler und ansiedlungswillige Unternehmen.

ppa. Matthias Prüller, im Juli 2019.

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Inhaltsverzeichnis

1 Ausgangssituation ...... 7

1.1 Vorgaben der Raumordnung ...... 7 1.2 Methodische Grundlagen ...... 11

2 Aktuelle Situation der Einzelhandelsstandorte Oftersheim- Plankstadt-Schwetzingen ...... 13

2.1 Die Nachfragesituation ...... 13 2.2 Die Angebotssituation ...... 17

2.2.1 Zentrale Kennziffern der Einzelhandelsstandorte Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen ...... 17 2.2.2 Angebotssituation im regionalen Vergleich ...... 19 2.2.3 Angebotssituation im Detail: Gemeinde Oftersheim ...... 21 2.2.4 Bewertung des Einzelhandelsstandortes Oftersheim insgesamt ...... 25 2.2.5 Angebotssituation im Detail: Gemeinde Plankstadt ...... 26 2.2.6 Bewertung des Einzelhandelsstandortes Plankstadt insgesamt ...... 30 2.2.7 Angebotssituation im Detail: Stadt Schwetzingen ...... 32 2.2.8 Bewertung des Einzelhandelsstandortes Schwetzingen insgesamt ...... 39 2.2.9 Bewertung des Einzelhandelsstandortes Oftersheim-Plankstadt- Schwetzingen (Gesamtbetrachtung) ...... 42

3 Bewertung der Nahversorgungssituation ...... 44

3.1 Ausstattungskennziffern Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen ...... 44 3.2 Wettbewerbscheck: Ausstattungskennziffern Brühl – ...... 46 3.3 Bewertung Nahversorgungsstandort Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen ...... 48 3.4 Verkaufsflächenpotenzialanalyse Nahversorgung ...... 53

3.4.1 Prognose 2030 ...... 53 3.4.2 Bewertung nach Kommunen ...... 57

4 Verkaufsflächenpotenzialanalyse Non-Food ...... 69

4.1 Methodik ...... 69 4.2 Prognosedaten ...... 72 4.3 Prognose des künftigen Flächenbedarfs (quantitative Entwicklungspotenziale) ...... 74

5 Konsequenzen ...... 81

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6 Detailanalysen für die Stadt Schwetzingen ...... 84

6.1 Die Sicht und Planungen der Einzelhandelsbetriebe in Schwetzingen ...... 84 6.2 Das Marktgebiet von Schwetzingen ...... 86

7 Einzelhandelskonzept Stadt Schwetzingen ...... 89

7.1 Ziele und planungsrechtliche Umsetzung der Einzelhandelssteuerung ...... 89 7.2 Abgrenzung zentraler Versorgungsbereich ...... 92 7.3 Grundsätze der Einzelhandelssteuerung ...... 94 7.4 Sortimentsliste ...... 101 7.5 Standortkonzept ...... 105

8 Anhang ...... 108

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1 Ausgangssituation

1.1 Vorgaben der Raumordnung

Über den Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg bzw. Einzelhandelserlass und den einzelnen Regionalplänen der Planungsregionen werden lediglich Einzelhandels- großprojekte planungsrechtlich gesteuert. Hierbei sind besonders Einkaufszentren, großflä- chige Einzelhandelsbetriebe (ab ca. 800 m² Verkaufsfläche) sowie sonstige großflächige Handelsbetriebe wie ggf. auch Einzelhandelsagglomerationen zu berücksichtigen.

Eine räumliche Steuerung von kleinflächigen Einzelhandelsbetriebe (<800 m² Verkaufs- fläche) erfolgt ausschließlich auf kommunaler Ebene über kommunale Einzelhandelskon- zept und deren Umsetzung durch planungsrechtliche Festsetzungen auf Bebauungsplane- bene. Vorgaben der Raumordnung sind dabei zu berücksichtigen.

Für die Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen wurde darüber hinaus ein gemeinsames Leitbild zur Steuerung des Einzelhandels im Jahr 2009 erarbeitet.

Einheitlicher Regionalplan Rhein-

Der „Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar“ (2014) trifft in Kapitel 1.7 (Einzelhandelsgroß- projekte – Einkaufszentren, großflächige Einzelhandelsbetriebe und sonstige großflächige Handelsbetriebe) folgende relevante Aussagen:

1.7.1 Verbrauchernahe Versorgung 1.7.1.1 Verbrauchernahe Versorgung (G) Die verbrauchernahe Versorgung (Nahversorgung) zur Deckung des kurzfristigen, täglichen Bedarfs (ins- besondere mit Lebensmitteln) soll in allen Städten und Gemeinden der Metropolregion Rhein-Neckar ge- währleistet und sichergestellt werden. Hierzu soll eine auf die örtliche Grundversorgung abgestimmte An- siedlung und Sicherung von Einzelhandelsbetrieben in räumlicher und funktionaler Zuordnung zu den Stadt- und Ortsteilzentren angestrebt werden.

Die für den Fußgänger- und Fahrradverkehr gut erschlossenen sowie mit dem öffentlichen Personennah- verkehr erreichbaren integrierten Standorte sollen gefördert und gesichert werden. Dabei sollen die Belan- ge von nicht motorisierten und in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen, Familien mit Kindern, Perso- nen, die Beruf und Familie vereinbaren, älteren und betagten Menschen und Menschen mit Behinderun- gen berücksichtigt werden.

1.7.2 Allgemeine Vorgaben 1.7.2.1 Raumordnerische Verträglichkeit (Z) Die raumordnerische Verträglichkeit von Einzelhandelsgroßprojekten ist gemäß Z 1.7.2.2 bis Z 1.7.2.5 nachzuweisen.

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1.7.2.2 Zentralitätsgebot (Z) Einzelhandelsgroßprojekte sind in der Regel nur in den Ober-, Mittel- sowie in Baden-Württemberg in den Unterzentren zulässig. In Rheinland-Pfalz gilt dies auch in den Grundzentren für Vorhaben bis max. 2.000 m2 Verkaufsfläche.

Ausnahmsweise kommen für Einzelhandelsgroßprojekte auch andere Standortgemeinden in Betracht, wenn dies ausschließlich zur Sicherung der Nahversorgung geboten ist und keine negativen Auswirkun- gen auf Ziele der Raumordnung zu erwarten sind. Für den baden-württembergischen Teil gilt die Ausnah- meregelung für andere Standortgemeinden auch dann, wenn diese in Verdichtungsräumen liegen und mit Siedlungsbereichen benachbarter Ober-, Mittel- oder Unterzentren zusammengewachsen sind. Z 1.7.2.3 bis Z 1.7.2.5 gelten entsprechend.

1.7.2.3 Kongruenzgebot (Z) Verkaufsfläche, Warensortiment und Einzugsbereich von Einzelhandelsgroßprojekten sind insbesondere auf die Einwohnerzahl der Standortgemeinde und deren Verflechtungsbereich sowie auf die zentralörtliche Funktionsstufe abzustimmen. Dabei darf der zentralörtliche Verflechtungsbereich nicht wesentlich überschritten werden.

1.7.2.4 Beeinträchtigungsgebot (Z) Einzelhandelsgroßprojekte dürfen die städtebauliche Entwicklung, Ordnung und Funktionsfähigkeit der Stadt- und Ortskerne der Standortgemeinde, anderer Zentraler Orte sowie die Nahversorgung der Bevöl- kerung im Einzugsbereich nicht wesentlich beeinträchtigen.

1.7.2.5 Integrationsgebot (Z) Einzelhandelsgroßprojekte sind an städtebaulich integrierten Standorten anzusiedeln. Ausnahmsweise kommen für Vorhaben mit nicht zentrenrelevanten Warensortimenten (vgl. Sortimentsliste; Begründung zu Z 1.7.3.3) entsprechend Z 1.7.3.2. auch andere Standorte in Betracht.

1.7.2.6 Hersteller-Direktverkaufszentren (Z) Hersteller-Direktverkaufszentren sind nur an integrierten Standorten von Oberzentren zulässig. Aus- nahmsweise kommen hierfür auch Mittelzentren in Betracht, sofern die raumordnerischen Zielvorgaben gemäß Z 1.7.2.3 bis Z 1.7.2.5 eingehalten werden.

1.7.2.7 Erreichbarkeit (G) Neue Standorte für Einzelhandelsgroßprojekte sollen mit einem entsprechend der Größe sowie dem Ein- zugsbereich des Vorhabens angemessenen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erreichbar sein.

1.7.3 Räumliche Zuordnung 1.7.3.1 Zentralörtliche Standortbereiche für Einzelhandelsgroßprojekte (Z) In den Ober-, Mittel- sowie im baden-württembergischen Teilraum in den Unterzentren sind Einzelhan- delsgroßprojekte in den in der Raumnutzungskarte gebietsscharf festgelegten „Zentralörtlichen Standort- bereichen für Einzelhandelsgroßprojekte“ anzusiedeln. Die Ausweisung, Errichtung und Erweiterung von Einzelhandelsgroßprojekten mit zentrenrelevanten Sortimenten (vgl. Sortimentsliste in der Begründung) ist nur in diesen Standortbereichen zulässig.

Einzelhandelsgroßprojekte mit zentrenrelevanten Sortimenten, die ausschließlich der Nahversorgung die- nen (vgl. Sortimentsliste; Begründung zu Z 1.7.3.3) kommen ausnahmsweise auch an anderen integrierten Standorten in Betracht, sofern keine schädlichen Wirkungen insbesondere auf „zentrale Versorgungsbe- reiche im Sinne des BauGB“ und die verbrauchernahe Versorgung der Standortgemeinde sowie anderer Gemeinden und deren Ortskerne zu erwarten sind.

1.7.3.2 Ergänzungsstandorte für Einzelhandelsgroßprojekte (Z) Einzelhandelsgroßprojekte mit nicht-zentrenrelevanten Sortimenten sind auch in den in der Raumnut- zungskarte gebietsscharf festgelegten „Ergänzungsstandorten für Einzelhandelsgroßprojekte“ zulässig, so- fern für solche Betriebe in den „Zentralörtlichen Standortbereichen für Einzelhandelsgroßprojekte“ keine geeigneten Flächen zur Verfügung stehen.

Im Einzelfall ist die Ausweisung, Errichtung und Erweiterung von Einzelhandelsgroßprojekten mit nicht- zentrenrelevanten Sortimenten außerhalb der „Ergänzungsstandorte für Einzelhandelsgroßprojekte“ aus- nahmsweise möglich, wenn in diesen keine geeigneten Flächen verfügbar sind, die raumordnerische Ver- träglichkeit entsprechend Z 1.7.2.1 nachgewiesen wird und sich das Vorhaben in ein kommunales Einzel- handelskonzept einfügt.

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1.7.3.3 Zentrenrelevante Randsortimente (Z) Zentrenrelevante Randsortimente sind in den „Ergänzungsstandorten für Einzelhandelsgroßprojekte“ so- wie in den unter Z 1.7.3.2 definierten Ausnahmefällen zulässig, sofern sie gemäß Z 1.7.2.1 raumordne- risch abgestimmt sind. Sie sind auf insgesamt maximal zehn Prozent der Gesamtverkaufsfläche, höchstens jedoch 800 m2 Verkaufsfläche zu begrenzen.

1.7.4 Weitere regionalplanerische Vorgaben 1.7.4.1 Einzelhandelsagglomeration (Z) Mehrere nicht großflächige Einzelhandelsbetriebe, bei denen auf Grund ihrer engen räumlichen und funk- tionalen Verknüpfung negative raumordnerische und städtebauliche Auswirkungen zu erwarten sind (Ag- glomeration), sind zu vermeiden und raumordnerisch wie ein Einzelhandelsgroßprojekt zu beurteilen.

1.7.4.2 Bestandsschutz von Einzelhandelsgroßprojekten (G) Bestehende großflächige Einzelhandelsbetriebe an Standorten außerhalb der „Zentralörtlichen Standort- bereiche und der „Ergänzungsstandorte für Einzelhandelsgroßprojekte“ genießen Bestandsschutz.

Bestandsorientierte Modernisierungen sollen unter Beachtung der vorstehenden Plansätze auf ihre Raum- verträglichkeit geprüft werden. Eingetretene raumordnerische und städtebauliche Fehlentwicklungen dür- fen dabei nicht weiter verfestigt werden.

1.7.4.3 Erarbeitung von Einzelhandelskonzepten (G) Die Städte und Gemeinden in der Metropolregion Rhein-Neckar sollen zur Stabilisierung ihrer innerstädti- schen Versorgungs- und Einzelhandelsstrukturen sowie zur Sicherung der Nahversorgung in Abstimmung mit der Regionalplanung kommunale/interkommunale Einzelhandelskonzepte erarbeiten.

Auf der Grundlage von Einzelhandelskonzepten sollen alle Bebauungspläne mit GE- bzw. GI- Festsetzungen an die jeweils aktuelle Baunutzungsverordnung angepasst werden.

1.7.4.4 Grenzüberschreitende Abstimmung (G) Bei Einzelhandelsgroßprojekten, die sich über Staats- und Landesgrenzen hinaus auswirken, soll eine frühzeitige Information und Abstimmung erfolgen.

Leitbild zur Steuerung des Einzelhandels in Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen (2009)

Im bestehenden Leitbild werden dabei zunächst planungsrechtliche Bestimmungen aufge- griffen: Die Zulässigkeiten von Einzelhandel richten sich nach einer Reihe von Bestimmungen, die vom Flächen- nutzungsplan des Nachbarschaftsverbandes über Vorgaben der Landes- und Regionalplanung bis zu Bundesgesetzen reichen. Für die Gemeinden Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen sind insbesonde- re folgende Regelungen relevant:

Flächennutzungsplan 2015/20 Das Leitbild des FNP des Nachbarschaftsverbandes enthält folgende Bestimmungen: - Die Nahversorgung bleibt in den Orten und Stadtteilen integriert. - Die Innenstädte von , und Schwetzingen bleiben wichtigste Einkaufsberei- che im Verbandsgebiet. - Die Flächenbereitstellung für den Einzelhandel durch den FNP 2015/20 ist so zu dimensionieren, dass die Nahversorgung in jeder einzelnen Stadt oder Gemeinde gesichert bleibt.

Regionalplanung Grundsatz Nr. 2.2.5.1.2: Der Einzelhandel soll eine verbrauchernahe Versorgung in allen Teilen der Regi- on gewährleisten. Hierzu sind im Rahmen der Bauleitplanung die innerörtlichen zentral und günstig zu Wohngebieten gelegenen Standorte des Einzelhandels zu fördern.

Fazit Aufgabe von Schwetzingen ist die wohnortnahe Nahversorgung von Schwetzingen in integrierter Lage und die Wahrnehmung der Funktion als Mittelzentrum. Die Übernahme der Nahversorgung von Plankstadt und Oftersheim ist nicht vorgesehen.

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Die Aufgabe von Plankstadt und Oftersheim ist die wohnortnahe Nahversorgung für die eigene Gemeinde in integrierter Lage.

Sortimente der Nahversorgung sind im wesentlichen Lebensmittel, Getränke, Drogerie, Kosmetika, Haus- haltswaren.

Darüber hinaus wurden Leitlinien zur Steuerung des Einzelhandels definiert und dazugehöri- ge Maßnahmen zur Umsetzung beschlossen.

Leitbild:

1. Stärkung der Nahversorgung in integrierten Lagen Alle drei Gemeinden streben eine Stärkung des nahversorgungsbezogenen Einzelhandels in integrierten Lagen an. Aufgrund der beste- henden deutlichen Unterversorgung hinsichtlich der verbrauchernahen Nahversorgung in Oftersheim und Plankstadt haben diese Gemeinden derzeit Vorrang.

1) Neue Ansiedlungen nur in Vereinbarkeit mit dem Leitbild In allen drei Gemeinden wird ab sofort kein weiterer nahversorgungsbezogener Einzelhandel zugelassen, ohne dass dieser auf Vereinbarkeit mit dem vorliegenden Leitbild geprüft wurde. Falls ein geplantes Vorhaben diesen Zielen widerspricht, wird die betroffene Gemeinde geeig- nete Maßnahmen zur Verhinderung durchführen. Dies gilt auch im Falle einer bestehenden pla- nungsrechtlichen Zulässigkeit. Mögliche Maßnahmen sind in den §§ 14 -18 BauGB „Verände- rungssperre und Zurückstellung von Baugesuchen“ geregelt.

2) Prüfung der bestehenden planungsrechtlichen Zulässigkeiten Alle drei Gemeinden prüfen flächendeckend die derzeit bestehenden planungsrechtlichen Zu- lässigkeiten hinsichtlich nahversorgungsbezogenem Einzelhandel in den nicht integrierten La- gen, also insbesondere im Bereich der gewerblichen Bauflächen. Im Falle bestehender Zuläs- sigkeiten sollen die Bebauungspläne entsprechend dem Leitbild geändert werden. Hierzu gehö- ren ggfs. auch „Umstellungen“ auf die BauNVO von 1990 oder die Nutzung des § 9 (2A) BauGB (Steuerung von Zulässigkeitsvoraussetzungen in Gebieten nach § 34 BauGB).

3) Zulässigkeit in integrierten Lagen In allen drei Gemeinden ist nahversorgungsbezogener Einzelhandel weiter möglich, wenn sich der Standort in integrier- ter Lage befindet und wenn die planungsrechtlichen Zulässigkeiten keine negativen Wirkungen auf das hier niedergelegte Leitbild, insbesondere in Bezug auf die angestrebte Entwicklung in den Nachbarkommunen, erwarten lassen.

4) Oftersheim und Plankstadt mit Vorrang bei der Ansiedlung Aufgrund der bestehenden Unterversorgung von Oftersheim und Plankstadt haben diese Ge- meinden grundsätzlich solange Vorrang bei der Ansiedlung von nahversorgungsbezogenem Einzelhandel, bis ein Ausgleich soweit wie möglich geschaffen ist. Die bestehenden Konzepte zum nahversorgungsbezogenen Einzelhandel von Oftersheim und Plankstadt werden mit Sch- wetzingen abgestimmt. Schwetzingen unterstützt die beiden anderen Gemeinden bei ihren Be- strebungen zur Ansiedlung.

5) Langfristige Steuerung der Nahversorgung in integrierte Lagen Die bestehenden Betriebe in nicht integrierter Lage stehen unter Bestandsschutz. Im Falle mög- licher Änderungen wie bspsw. Erweiterungs- oder Verlagerungswünschen soll eine Steuerung in die integrierten Lagen erfolgen. Eine Erweiterung der Verkaufsfläche im Zuge einer Verlage- rung kann ggfs mitgetragen werden, wenn es insgesamt zu einer Verbesserung der Gesamtsi- tuation führt.

2. Stärkung der mittelzentralen Funktion von Schwetzingen Die Funktionsstärkung von Schwet- zingen als Mittelzentrum wird von allen drei Gemeinden unterstützt. Oftersheim und Plankstadt streben keine Zulässigkeiten an, die in Konkurrenz zu Schwetzingen als Mittelzentrum stehen könnten.

1) Stärkung der Innenstadt von Schwetzingen Schwetzingen fokussiert die Entwicklung seiner mittelzentralen Funktion auf die Innenstadt.

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2) Ausschluss planungsrechtlicher Zulässigkeiten Alle drei Gemeinden prüfen flächendeckend die derzeit bestehenden planungsrechtlichen Zu- lässigkeiten. Im Falle bestehender Zulässigkeiten, die der Stärkung der Schwetzinger Innen- stadt entgegenstehen können, werden die Bebauungspläne entsprechend geändert.

3. Der Nachbarschaftsverband koordiniert die Maßnahmenumsetzung Der Nachbarschaftsver- band initiiert, koordiniert und überprüft in neutraler Funktion in enger Abstimmung mit den drei Gemeinden die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen. Der Nachbarschaftsverband stellt den erforderlichen Informationsaustausch sicher.

1) Informationsaustausch zwischen den drei Kommunen Der Nachbarschaftsverband ruft je nach Bedarf eine Bürgermeisterrunde zusammen. Der An- stoß hierzu kann auch von einzelnen Gemeinden kommen.

2) Einbindung des Nachbarschaftsverbandes Der Nachbarschaftsverband wird eingebunden bei allen einzelhandelsbezogenen Themen, ins- besondere in die Umsetzung und Prüfung der oben genannten Maßnahmen (z.B. auch ge- wünschte Bestandserweiterungen, neue Anfragen von Investoren).

3) Monitoring Der Nachbarschaftsverband erstellt im Sinne einer Erfolgskontrolle der oben genannten Maß- nahmen eine Analyse der eingetretenen Einzelhandelsentwicklung und stellt diese den Ge- meinden zur Verfügung.

1.2 Methodische Grundlagen

Es ist offensichtlich, dass einem langfristigen Entwicklungskonzept eine fundierte Datenbasis zugrunde gelegt werden muss. Dies stellt jedoch ein komplexes Unterfangen dar, das einer zuverlässigen Methodik bedarf. Um belastbare Ergebnisse liefern und um einen reibungslo- sen und erfolgreichen Ablauf garantieren zu können, haben wir uns im Vorfeld der Untersu- chungen in Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen – in Absprache mit dem Auftraggeber– für die Anwendung unterschiedlicher Erhebungsmethoden entschieden („Methodenmix“).

Die folgende Abbildung gibt einen Überblick.

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Grafik: Übersicht über die Methoden im Rahmen des Einzelhandels- und Nahversor- gungskonzeptes in Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen Übersicht über die Methoden im Rahmen der Konzepterstellung

. Gemeinsamer Projektauftakt mit den beteiligten Kommunen Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen sowie Regionalverband Rhein-Neckar und Nachbarschaftsverband Heidel- berg-Mannheim am 29.11.2018 . Quantitative und qualitative Bestandserhebung aller Einzelhandelsbetriebe1 *) im Novem- ber / Dezember 2018: Oftersheim 37 Betriebe Plankstadt 32 Betriebe Schwetzingen 182 Betriebe . Kurz-Interviews mit den Einzelhandelsbetrieben in Oftersheim und Schwetzingen (bzw. Ab- gabe schriftlicher Fragebögen): Oftersheim: 15 mündliche bzw. schriftliche Befragungen Beteiligungsquote: 41%) Schwetzingen: 91 mündliche bzw. schriftliche Befragungen Beteiligungsquote: 50%) . Wettbewerbscheck Nahversorgung: Quantitative und qualitative Bestandserhebung aller Nahversorgungsbetriebe in Brühl, Eppelheim und Ketsch . Berechnung zentraler Einzelhandelskennziffern2 und Prognose bestehender Verkaufsflä- chenpotenziale für das Jahr 2030 unter Berücksichtigung überregionaler Einflussfaktoren (siehe Entwicklung Online-Handel)3 . Abstimmung zentraler Analyseergebnisse und strategischer Empfehlungen mit der Stadt Schwetzingen am 07.02.2019, der Gemeinde Plankstadt am 08.02.2019 und der Ge- meinde Oftersheim am 08.02.2019. . Gemeinsamer Abstimmungstermin mit den beteiligten Kommunen Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen sowie Regionalverband Rhein-Neckar und Nachbarschaftsverband Hei- delberg-Mannheim am 21.02.2019. Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

1 Hinweis: Diese Zahl beinhaltet ausschließlich die als stationäre Einzelhandelsgeschäfte definierten Betriebe; Ladenhandwerksbetriebe aus den Bereichen Reinigung und Friseure (Betriebe mit Umsatzschwerpunkt im Be- reich Dienstleistung und nicht Einzelhandel) wurden nicht mit berücksichtigt. Zudem wurde eine sortimentsscharfe Bestandserhebung innerhalb einzelner Betriebe durchgeführt. Aus diesem Grunde können sich in Vergleichen mit früheren Erhebungen anderer Beratungsunternehmen Abweichungen und damit eine eingeschränkte Vergleich- barkeit ergeben. 2 Verwendung der Kaufkraftzahlen der GfK Nürnberg 2017/2018. 3 Verwendung statistischer Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg sowie zusätzlicher Anga- ben der Kommunen. Prognosen zur Entwicklung des Online-Handels wurden aus verschiedenen bestehenden Prognosedaten (Quelle: EHI, handelsdaten.de, 2018) abgeleitet.

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2 Aktuelle Situation der Einzelhandelsstandorte Oftersheim-Plankstadt- Schwetzingen

2.1 Die Nachfragesituation

Auf der Basis von Kaufkraftzahlen der GfK Nürnberg betrug die einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Einwohner (ohne Kfz-Handel und Brennstoffhandel) im Bundesdurchschnitt ca. 5.740 Euro pro Einwohner.4

Zu berücksichtigen gilt: Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft ist regional unterschiedlich ver- teilt. Diese räumlich unterschiedliche Verteilung kann für jede Stadt und Gemeinde anhand des Kaufkraftkoeffizienten angegeben werden. Dieser gibt an, inwieweit eine Kommune über bzw. unter dem genannten Bundesdurchschnitt liegt. Dieser wird über den sogenannten Kaufkraftkoeffizienten abgebildet. Ein Wert von 100 entspräche dem deutschlandweiten Durchschnitt.

Grafik: Aktuelle Kaufkraftdaten Einwohner Kaufkraftkoeffi- Kaufkraft Anteil der Kommune 5 (Stand: in Mio. € pro zienten 6 Kaufkraft 31.07.2017) Jahr 108,3 Oftersheim 12.115 75,3 27% überdurchschnittlich 109,6 Plankstadt 10.224 64,3 23% überdurchschnittlich 111,3 Schwetzingen 21.546 137,7 50% überdurchschnittlich

Oftersheim-Plankstadt- 110,1 43.885 227,3 100% Schwetzingen überdurchschnittlich

Umliegende Kommunen

115,5 Brühl 14.264 94,6 -- überdurchschnittlich 99,9 Eppelheim 15.250 87,5 -- durchschnittlich 112,0 Ketsch 12.758 82,0 -- überdurchschnittlich Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

4 GfK Nürnberg, Stand: 2017 / 2018. 5 GfK Nürnberg, Stand: 2017 / 2018. 6 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018 (Stand 31.12.2017).

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Differenziert nach Warengruppen und Sortimenten, ergibt sich folgendes Bild:

Grafik: Aktuelle Kaufkraft für den Einzelhandelsstandort Gemeinde Oftersheim Warengruppe Kaufkraft Warengruppe Kaufkraft Oftersheim Oftersheim Sortiment in Mio. € pro Jahr Sortiment in Mio. € pro Jahr

Kurzfristiger Bedarfsbereich langfristiger Bedarfsbereich

Nahrungs- und Genussmittel 31,0 Elektrowaren 7,6

Gesundheit / Körperpflege7 6,0 Weiße Ware8, Lampen 2,7

Blumen / Zoologischer Bedarf 1,3 Braune Ware9, sonstige10 4,9

Blumen 0,6 Hausrat / Einrichtungsbedarf 7,4

zoologischer Bedarf 0,7 Haushaltswaren / GPK11 1,2

Mittelfristiger Bedarfsbereich Möbel 4,4

Bücher / PBS / Spielwaren 4,8 Haus- und Heimtextilien 1,8

Bücher / Zeitschriften 2,6 Sonstiger Einzelhandel 9,2

PBS12 0,6 Bau- und Heimwerkerbedarf 3,8

Spielwaren 0,9 Gartenbedarf 1,9

Hobby13 0,7 Optik / Akustik 0,8

Bekleidung / Schuhe / Sport 8,0 Uhren / Schmuck 1,0

Bekleidung 5,6 Fahrrad und Zubehör 0,5

Schuhe / Lederwaren 1,4 sonstige Sortimente14 1,1

Sportbekleidung / -artikel 1,1 1,8

Einzelhandel insgesamt 75,3

Non-Food 44,3

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

7 Gesundheit / Körperpflege: Drogeriewaren, Kosmetik, Parfümeriewaren, Wasch- und Putzmittel, frei verkäufli- che medizinische und orthopädische Artikel 8 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 9 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 10 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 11 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 12 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 13 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc. 14 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

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Grafik: Aktuelle Kaufkraft für den Einzelhandelsstandort Gemeinde Plankstadt Warengruppe Kaufkraft Warengruppe Kaufkraft Plankstadt Plankstadt Sortiment in Mio. € pro Jahr Sortiment in Mio. € pro Jahr

Kurzfristiger Bedarfsbereich langfristiger Bedarfsbereich

Nahrungs- und Genussmittel 26,5 Elektrowaren 6,4

Gesundheit / Körperpflege15 5,2 Weiße Ware16, Lampen 2,3

Blumen / Zoologischer Bedarf 1,1 Braune Ware17, sonstige18 4,1

Blumen 0,5 Hausrat / Einrichtungsbedarf 6,3

zoologischer Bedarf 0,6 Haushaltswaren / GPK19 1,0

Mittelfristiger Bedarfsbereich Möbel 3,8

Bücher / PBS / Spielwaren 4,1 Haus- und Heimtextilien 1,6

Bücher / Zeitschriften 2,2 Sonstiger Einzelhandel 7,8

PBS20 0,5 Bau- und Heimwerkerbedarf 3,3

Spielwaren 0,8 Gartenbedarf 1,6

Hobby21 0,6 Optik / Akustik 0,7

Bekleidung / Schuhe / Sport 6,9 Uhren / Schmuck 0,9

Bekleidung 4,8 Fahrrad und Zubehör 0,5

Schuhe / Lederwaren 1,2 sonstige Sortimente22 0,9

Sportbekleidung / -artikel 0,9

Einzelhandel insgesamt 64,3

Non-Food 37,8

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

15 Gesundheit / Körperpflege: Drogeriewaren, Kosmetik, Parfümeriewaren, Wasch- und Putzmittel, frei verkäufli- che medizinische und orthopädische Artikel 16 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 17 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 18 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 19 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 20 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 21 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc. 22 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

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Grafik: Aktuelle Kaufkraft für den Einzelhandelsstandort Stadt Schwetzingen Warengruppe Kaufkraft Warengruppe Kaufkraft Schwetzingen Schwetzingen Sortiment in Mio. € pro Jahr Sortiment in Mio. € pro Jahr

Kurzfristiger Bedarfsbereich langfristiger Bedarfsbereich

Nahrungs- und Genussmittel 56,7 Elektrowaren 13,8

Gesundheit / Körperpflege23 11,0 Weiße Ware24, Lampen 4,9

Blumen / Zoologischer Bedarf 2,3 Braune Ware25, sonstige26 8,9

Blumen 1,1 Hausrat / Einrichtungsbedarf 13,6

zoologischer Bedarf 1,2 Haushaltswaren / GPK27 2,1

Mittelfristiger Bedarfsbereich Möbel 8,1

Bücher / PBS / Spielwaren 8,8 Haus- und Heimtextilien 3,3

Bücher / Zeitschriften 4,8 Sonstiger Einzelhandel 16,8

PBS28 1,1 Bau- und Heimwerkerbedarf 7,0

Spielwaren 1,7 Gartenbedarf 3,4

Hobby29 1,3 Optik / Akustik 1,5

Bekleidung / Schuhe / Sport 14,7 Uhren / Schmuck 1,9

Bekleidung 10,2 Fahrrad und Zubehör 1,0

Schuhe / Lederwaren 2,5 sonstige Sortimente30 2,0

Sportbekleidung / -artikel 1,9

Einzelhandel insgesamt 137,7

Non-Food 81,0

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

23 Gesundheit / Körperpflege: Drogeriewaren, Kosmetik, Parfümeriewaren, Wasch- und Putzmittel, frei verkäufli- che medizinische und orthopädische Artikel 24 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 25 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 26 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 27 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 28 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 29 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc. 30 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

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2.2 Die Angebotssituation

2.2.1 Zentrale Kennziffern der Einzelhandelsstandorte Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen

Die folgenden Grafiken zeigen den Einzelhandelsbestand in Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen nach quantitativer Ausstattung und Leistungsstärke.

Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation – quantitative Ausstattung Kennziffern zur Oftersheim Plankstadt Schwetzingen Angebotssituation 2018 Zahl der Betriebe 37*) 32*) 182*) im Einzelhandel:

Verkaufsfläche Einzelhandel 5.405 m² 4.350 m² 91.185 m² insgesamt:

Verkaufsfläche im Lebensmit- 2.645 m² 2.810 m² 16.105 m² (= 49% der (= 65% der (= 18% der telbereich (Food): Gesamtverkaufsfläche) Gesamtverkaufsfläche) Gesamtverkaufsfläche) Verkaufsflächen Innenstadt / 2.305 m² 1.790 m² 14.975 m² Ortszentrum (= 43% der (= 41% der (= 16% der (Zentraler Versorgungsbereich): Gesamtverkaufsfläche) Gesamtverkaufsfläche) Gesamtverkaufsfläche) Verkaufsfläche pro 446 425 4.232 1.000 Einwohner m² / 1.000 Einwohner m² / 1.000 Einwohner m² / 1.000 Einwohner

*) Hinweis: Diese Zahl beinhaltet ausschließlich die als stationäre Einzelhandelsgeschäfte definierten Betriebe; Ladenhandwerksbetriebe aus den Bereichen Reinigung und Friseure (Betriebe mit Umsatzschwerpunkt im Be- reich Dienstleistung und nicht Einzelhandel) wurden nicht mit berücksichtigt. Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018, Stand Betriebserhebungen: November / Dezember 2018.

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Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation – Leistungsstärke Kennziffern zur Oftersheim Plankstadt Schwetzingen Angebotssituation 2018 Umsatz im Einzelhandel 23,7 Mio. € 17,6 Mio. € 239,7 Mio. € insgesamt: Umsatzanteil mit Kunden aus dem eigenen Ort / 61% / 39% 65% / 35% 56% / 44% von außerhalb

Umsatz im Bereich Food: 13,3 Mio. € 11,7 Mio. € 83,4 Mio. €

Zentralität31: 31% 27% 174%

Food: 43% 44% 147%

Non-Food: 23% 16% 193%

Kaufkraftbindungsquote32 19% 18% 77% Einzelhandel insgesamt:

Food: 27% 30% 87%

Non-Food: 14% 9% 71%

*) Hinweis: Diese Zahl beinhaltet ausschließlich die als Einzelhandelsgeschäfte definierten Betriebe; Laden- handwerksbetriebe aus den Bereichen Reinigung und Friseure (Betriebe mit Umsatzschwerpunkt im Bereich Dienstleistung und nicht Einzelhandel) wurden nicht mit berücksichtigt grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

Es zeigt sich, dass die Stadt Schwetzingen derzeit eine überörtliche Versorgungsfunk- tion für den seitens der Raumordnung zugewiesenen Mittelbereich wahrnimmt (Zentralität >100%). Die Gemeinden Oftersheim und Plankstadt haben hingegen deutliche Kaufkraft- abflüsse (und dies auch im Food-Bereich) zu verzeichnen.

31 Zentralität = Maß für die Attraktivität eines Einzelhandelsstandortes. Sie gibt an, ob Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland größer / kleiner als die Umsatzabflüsse aus Schwetzingen sind. Berechnung: Einzelhandelsumsatz in Schwetzingen mit allen Kunden (unabhängig von deren Herkunft) dividiert durch die einzelhandelsrelevante Kauf- kraft der Bevölkerung von Schwetzingen. Beispiel: Ein Wert größer 100 gibt an, dass die Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland die Kaufkraftabflüsse aus der Standortgemeinde übersteigen. 32 Kaufkraftbindungsquote = Indikator dafür, in welchem Maß es dem Einzelhandel einer Kommune gelingt, die Einwohner der Kommune selbst (nicht des Umlandes!) an sich zu binden. Die Kaufkraftbindungsquote errechnet sich aus der Gegenüberstellung des (sortimentsspezifischen) Umsatzes aller Einzelhandelsbetriebe, den sie mit Einwohnern aus der Kommune erwirtschaften (Unterschied zur Zentralitätskennziffer, bei der der Gesamtumsatz mit allen Kunden, also auch Kunden aus dem Umland, verwendet wird), mit der einzelhandelsrelevanten (sorti- mentsspezifischen) Kaufkraft der Einwohner der Kommune.

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2.2.2 Angebotssituation im regionalen Vergleich

Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation – Leistungsstärke im Vergleich

Kommune Einwohner33 Zentralität34 Mittelbereich

Mosbach 23.100 178% Schwetzingen 21.500 174% Schwetzingen 15.500 166% 21.600 154% Schwetzingen Buchen 17.900 133% 45.000 124% Brühl 14.100 117% Schwetzingen 35.400 111% 26.500 105% 14.700 101% Walldürn 11.600 93% Edingen-Neckarhausen 14.000 93% 11.600 80% St. Leon-Rot 13.600 76% 12.100 72% Hemsbach 12.100 72% Neckargemünd 13.300 65% Eppelheim 15.200 65% Ketsch 12.700 64% Schwetzingen 14.900 61% 15.000 58% 12.400 56% 11.400 56% 27.100 48% Nußloch 11.000 45% Oftersheim 12.100 31% Schwetzingen Plankstadt 10.200 27% Schwetzingen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

33 Oftersheim, Plankstadt, Schwetzingen (Stand: 31.12.2017), alle weiteren Kommunen Stand 2016 (gerundet). 34 Quelle: eigene Berechnungen, IHK Rhein-Neckar: Einzelhandelsumsatz und Zentralität 2018.

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Im überörtlichen Vergleich ist zu erkennen, dass im Mittelbereich Schwetzingen neben dem Mittelzentrum Schwetzingen vor allem das Unterzentraum Hockenheim sowie Brühl überörtliche Versorgungsfunktionen übernehmen.

In der Gesamtbetrachtung von Schwetzingen gemeinsam mit Plankstadt und Oftersheim wird deutlich, dass die überörtliche Versorgungsfunktion (gemessen an der Zentralität) gerade ausreicht um die Versorgung aller drei Standorte sicherzustellen.35 Ein über den Mittelbereich hinausgehender wesentlicher Kaufkraftzufluss (der nicht durch eigene Kaufkraftabflüsse ausgeglichen wird) ist vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten.

Auch künftig gilt es daher das Mittelzentrum Schwetzingen in seiner mittelzentralen Versorgungsfunktion zu stärken.

35 Schwetzingen übernimmt die Versorgung von ca. 1,74-mal der eigenen Einwohnerzahl (entspricht ca. 37.400 Einwohnern, als zusätzlich ca. 15.900 Einwohnern) / Oftersheim und Plankstadt übernehmen die Versorgung von ca. 0,31 bzw. 0,27-mal der eigenen Einwohnerzahl (entspricht ca. 3.750 + 2.750 = 6.500 Einwohner). Damit wer- den ca. 15.800 Einwohner rechnerisch von anderen Standorten versorgt. Dies entspricht dem Versorgungsum- fang von Schwetzingen.

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2.2.3 Angebotssituation im Detail: Gemeinde Oftersheim

1) Einzelhandelskennziffern nach Warengruppen und Sortimenten

Im Folgenden werden zentrale Einzelhandelskennziffern nach Warengruppen sowie nach einzelnen Sortimenten dargestellt. Die Angabe aller Kennziffern beruht auf einer sortiments- scharfen Datenerhebung, das heißt auch alle Randsortimentsflächen werden in den Ver- kaufsflächen und Umsatzangaben sowie den zugehörigen Kennziffern berücksichtigt.

Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation nach Warengruppen und Sortimenten I Warengruppe Kaufkraft- Verkaufsfläche Umsatz Zentralität bindungs- in m² in Mio. € Sortiment quote

Kurzfristiger Bedarfsbereich

Nahrungs- und Genussmittel 2.645 13,3 43% 27%

Gesundheit / Körperpflege36 650 3,3 54% 36%

Blumen / Zoologischer Bedarf 230 0,8 63% 43%

Blumen 170 0,5 83% 60% zoologischer Bedarf* 60 0,3 43% 27% Mittelfristiger Bedarfsbereich

Bücher / PBS / Spielwaren 420 1,7 34% 23% Bücher / Zeitschriften* 60 0,3 10% 7% PBS37 125 0,6 99% 76% Spielwaren* 130 0,5 58% 32% Hobby38 105 0,3 39% 24%

Bekleidung / Schuhe / Sport 515 1,0 13% 6% Bekleidung 450 0,8 15% 8% Schuhe / Lederwaren* 65 0,2 14% 5% Sportbekleidung / -artikel* <10 <0,1 <5% <5% Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen // k.A. = Vermeidung einzelbetrieblicher Angaben. * nur als Randsortiment vorhanden (daher keine einzelbetriebliche Angabe grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018..

36 Gesundheit / Körperpflege: Drogeriewaren, Kosmetik, Parfümeriewaren, Wasch- und Putzmittel, frei verkäufli- che medizinische und orthopädische Artikel 37 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 38 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc.

© 2019 imakomm AKADEMIE GmbH Seite 21 von 109 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation nach Warengruppen und Sortimenten II Warengruppe Kaufkraft- Verkaufsfläche Umsatz Zentralität bindungs- in m² in Mio. € Sortiment quote

Langfristiger Bedarfsbereich

Elektrowaren* 75 0,2 <5% <5%

Weiße Ware39, Lampen* 50 0,2 6% <5%

Braune Ware40, sonstige41* 25 <0,1 <5% <5% Hausrat / Einrichtungsbedarf 420 1,2 16% 9%

Haushaltswaren / GPK42 195 0,7 57% 35% Möbel 160 0,4 10% 5% Haus- und Heimtextilien 65 0,1 5% 3% Sonstiger Einzelhandel 450 2,2 24% 13% Bau- und Heimwerkerbedarf k.A. k.A. <5% <5% Gartenbedarf* <10 <0,1 <5% <5% Optik / Akustik 170 1,1 134% 87% Uhren / Schmuck k.A. k.A. 50-60% 20-30%

Fahrrad und Zubehör k.A. k.A. 20-30% 10-20% sonstige Sortimente43 100 0,3 29% 14% Einzelhandel insgesamt 5.405 27,7 31% 19%

Non-Food 2.760 10,4 23% 14% Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen // k.A. = Vermeidung einzelbetrieblicher Angaben. * nur als Randsortiment vorhanden (daher keine einzelbetriebliche Angabe grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

39 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 40 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 41 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 42 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 43 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

© 2019 imakomm AKADEMIE GmbH Seite 22 von 109 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

2) Einzelhandelskennziffern nach Standortlagen

Von besonderer Bedeutung für die künftige Einzelhandelsentwicklung ist die Stärke einzel- ner Standortlagen (v.a. Ortskern.). Die folgenden Grafiken zeigen daher den Einzelhan- delsbestand in Oftersheim und seinem Ortskern:

Grafik: Umsatzanteile sowie Betriebszahl nach Standortlagen

n=37

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

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Grafik: Verkaufsflächenanteile nach Standortlagen nach Bedarfsbereichen

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

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2.2.4 Bewertung des Einzelhandelsstandortes Oftersheim insgesamt

Die Analyse der Position des Einzelhandelsstandortes Oftersheim zeigt:

. Die quantitative Ausstattung ist für diese Gemeindegröße unterdurchschnittlich, allerdings bedingt durch die räumliche Sondersituation im direkten Anschluss an Versorgungslagen in Schwetzingen kaum veränderbar.

. Die wesentliche Anzahl der Betriebe befindet sich im Ortskern von Oftersheim. Dies ist für die Zukunftsfähigkeit zum Erhalt zumindest einer Einzelhandelsgrundaus- stattung elementar, damit Betriebe durch Fühlungsvorteile voneinander profitieren können und so größere Chancen auf die Bindung von Marktanteilen besitzen. Eine zentrale Rolle für Kundenfrequenzen spielt dabei das innerörtliche Lebensmitte- langebot sowie vor allem Sortimente aus dem mittelfristigen Bedarfsbereich, aber auch frequenzbringende Nutzungen abseits von Einzelhandel (beispielweise öf- fentliche Einrichtungen wie das Rathaus, Dienstleistungen wie Banken etc.). Beste- hende Angebote sind damit aktuell an den „richtigen“ Standorten verortet.

. Wesentliche Umsatzanteile werden außerhalb des Ortskerns umgesetzt, was vor allem auf die im Vergleich zum Ortskern hohe Leistungsfähigkeit der Lebensmittel- und Drogeriewarenanbieter zurückzuführen ist. Durch diese kann die Grundver- sorgungsfunktion in Oftersheim ganz wesentlich erhalten werden, die bestehenden Angebote außerhalb der Ortsmitte daher auch notwendig.

. Für Oftersheim gilt es bestehende Einzelhandelsangebote vor Ort (mit einer möglichst großen Konzentration in der Ortsmitte) zu halten. Gelingt dies, ist das (vor dem Hintergrund eines veränderten Kundenverhaltens und zunehmender Kaufkraftabflüsse beispielsweise auch in den Online-Handel) bereits als großer Er- folg zu bewerten. Ansiedlungen, die Bestandsbetriebe in der Ortsmitte gefährden (insbesondere im mittelfristigen Bedarfsbereich) und selbst außerhalb liegen sind damit im Sinne einer Bestandssicherung zu vermeiden.

© 2019 imakomm AKADEMIE GmbH Seite 25 von 109 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

2.2.5 Angebotssituation im Detail: Gemeinde Plankstadt

1) Einzelhandelskennziffern nach Warengruppen und Sortimenten

Im Folgenden werden zentrale Einzelhandelskennziffern nach Warengruppen sowie nach einzelnen Sortimenten dargestellt. Die Angabe aller Kennziffern beruht auf einer sortiments- scharfen Datenerhebung, das heißt auch alle Randsortimentsflächen werden in den Ver- kaufsflächen und Umsatzangaben sowie den zugehörigen Kennziffern berücksichtigt.

Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation nach Warengruppen und Sortimenten I Warengruppe Kaufkraft- Verkaufsfläche Umsatz Zentralität bindungs- in m² in Mio. € Sortiment quote

Kurzfristiger Bedarfsbereich

Nahrungs- und Genussmittel 2.810 11,7 44% 30%

Gesundheit / Körperpflege44 590 2,7 53% 25%

Blumen / Zoologischer Bedarf 85 0,3 27% 18%

Blumen k.A. k.A. 30-40% 20-30% zoologischer Bedarf* k.A. k.A. 24% 16% Mittelfristiger Bedarfsbereich

Bücher / PBS / Spielwaren 190 0,7 16% 11% Bücher / Zeitschriften* 30 0,2 8% 5% PBS45 k.A. k.A. 50-60% 30-40% Spielwaren* <10 <0,1 <5% <5% Hobby46 k.A. k.A. 30-40% 20-30%

Bekleidung / Schuhe / Sport 125 0,5 8% 5% Bekleidung 85 0,3 7% 4% Schuhe / Lederwaren* 30 0,1 12% 7% Sportbekleidung / -artikel* <10 <0,1 <5% <5% Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen // k.A. = Vermeidung einzelbetrieblicher Angaben. * nur als Randsortiment vorhanden (daher keine einzelbetriebliche Angabe grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018..

44 Gesundheit / Körperpflege: Drogeriewaren, Kosmetik, Parfümeriewaren, Wasch- und Putzmittel, frei verkäufli- che medizinische und orthopädische Artikel 45 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 46 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc.

© 2019 imakomm AKADEMIE GmbH Seite 26 von 109 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation nach Warengruppen und Sortimenten II Warengruppe Kaufkraft- Verkaufsfläche Umsatz Zentralität bindungs- in m² in Mio. € Sortiment quote

Langfristiger Bedarfsbereich

Elektrowaren <100 k.A. <10% <10%

Weiße Ware47, Lampen k.A. k.A. k.A. k.A.

Braune Ware48, sonstige49 k.A. k.A. k.A. k.A. Hausrat / Einrichtungsbedarf 230 0,4 6% 4%

Haushaltswaren / GPK50 k.A. k.A. 10-20% 10-20% Möbel k.A. k.A. <10% <10% Haus- und Heimtextilien* <10 <0,1 <5% <5% Sonstiger Einzelhandel 235 1,0 13% 9% Bau- und Heimwerkerbedarf <10 <0,1 <5% <5% Gartenbedarf <10 <0,1 <5% <5% Optik / Akustik k.A. k.A. 50-60% 30-40% Uhren / Schmuck* 20 <0,1 8% 5%

Fahrrad und Zubehör k.A. k.A. 50-60% 30-40% sonstige Sortimente51 75 0,3 35% 22% Einzelhandel insgesamt 4.350 17,6 27% 18%

Non-Food 1.540 5,9 16% 9% Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen // k.A. = Vermeidung einzelbetrieblicher Angaben. * nur als Randsortiment vorhanden (daher keine einzelbetriebliche Angabe grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

47 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 48 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 49 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 50 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 51 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

© 2019 imakomm AKADEMIE GmbH Seite 27 von 109 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

2) Einzelhandelskennziffern nach Standortlagen

Von besonderer Bedeutung für die künftige Einzelhandelsentwicklung ist die Stärke einzel- ner Standortlagen (v.a. Ortskern.). Die folgenden Grafiken zeigen daher den Einzelhan- delsbestand in Plankstadt und seinem Ortskern:

Grafik: Umsatzanteile sowie Betriebszahl nach Standortlagen

n=32

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

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Grafik: Verkaufsflächenanteile nach Standortlagen nach Bedarfsbereichen

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

© 2019 imakomm AKADEMIE GmbH Seite 29 von 109 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

2.2.6 Bewertung des Einzelhandelsstandortes Plankstadt insgesamt

Die Analyse der Position des Einzelhandelsstandortes Plankstadt zeigt:

. Die quantitative Ausstattung ist für diese Gemeindegröße zunächst unterdurch- schnittlich. Es ist jedoch aufgrund der räumlichen Nähe wesentlicher Wohngebiete im Gemeindegebiet zur Stadtmitte von Schwetzingen und weiteren Versorgungsan- geboten auf eine räumliche Sondersituation zu verweisen, die in ihren Grundzügen kaum veränderbar scheint.

. Im Ortskern ist noch die wesentliche Anzahl der Betriebe von Plankstadt vorhan- den, auch wenn ein Großteil der Verkaufsflächen und Umsätze außerhalb sind. Eine möglichst hohe Betriebsanzahl in der Ortsmitte ist für die Zukunftsfähigkeit der be- stehenden Einzelhandelsbetriebe sehr wichtig, damit zumindest der Erhalt einer in- nerörtlichen Einzelhandelsgrundausstattung möglich ist. Hintergrund: Je mehr Betrie- be vor Ort sind, desto größer sind die Chancen durch sogenannte Fühlungsvorteile voneinander profitieren zu können und damit Marktanteile binden zu können. Neben Einzelhandelsangeboten (vor allem aus dem kurz- und mittelfristigen Bedarfsbereich) werden zukünftig auch frequenzbringende Nutzungen abseits von Einzelhandel (beispielweise öffentliche Einrichtungen wie das Rathaus, Dienstleistungen wie Ban- ken etc.) von immer größerer Bedeutung um Kunden in der Ortsmitte halten zu kön- nen. Bestehende Angebote sind damit aktuell an den „richtigen“ Standorten ver- ortet (siehe Verkaufsflächenanteile des mittelfristigen Bedarfsbereichs).

. Wesentliche Verkaufsflächen- und Umsatzanteile außerhalb des Ortskerns stammen vor allem von den bestehenden Standorten der Lebensmittelbetriebe, die eine (im Vergleich zur Ortsmitte) hohe Leistungsfähigkeit aufweisen. Die Ansiedlung außerhalb der Ortsmitte ist zur Sicherung zumindest einer Grundversorgungsfunk- tion absolut notwendig.

. Für Plankstadt gilt: Gelingt es bestehende Einzelhandelsangebote (mit einer möglichst hohen Konzentration in der Ortsmitte) vor Ort zu halten, ist dies be- reits als großer Erfolg zu bewerten. (Grund hierfür ist ein verändertes Kundenver- halten und zunehmende Kaufkraftabflüsse beispielsweise auch in den Online-

© 2019 imakomm AKADEMIE GmbH Seite 30 von 109 Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

Handel). Ansiedlungen, die Bestandsbetriebe in der Ortsmitte gefährden (insbeson- dere im mittelfristigen Bedarfsbereich) und selbst außerhalb liegen, sind damit im Sinne einer Bestandssicherung zu vermeiden.

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2.2.7 Angebotssituation im Detail: Stadt Schwetzingen

1) Einzelhandelskennziffern nach Warengruppen und Sortimenten

Im Folgenden werden zentrale Einzelhandelskennziffern nach Warengruppen sowie nach einzelnen Sortimenten dargestellt. Die Angabe aller Kennziffern beruht auf einer sortiments- scharfen Datenerhebung, das heißt auch alle Randsortimentsflächen werden in den Ver- kaufsflächen und Umsatzangaben sowie den zugehörigen Kennziffern berücksichtigt.

Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation nach Warengruppen und Sortimenten I Warengruppe Kaufkraft- Verkaufsfläche Umsatz Zentralität bindungs- in m² in Mio. € Sortiment quote

Kurzfristiger Bedarfsbereich

Nahrungs- und Genussmittel 16.105 83,4 147% 87%

Gesundheit / Körperpflege52 2.880 15,3 139% 82%

Blumen / Zoologischer Bedarf 2.215 3,4 146% 78%

Blumen 495 1,3 113% 69% zoologischer Bedarf 1.720 2,1 176% 87% Mittelfristiger Bedarfsbereich

Bücher / PBS / Spielwaren 1.900 7,4 83% 47% Bücher / Zeitschriften 695 3,0 63% 36% PBS53 425 1,8 165% 91% Spielwaren 570 2,1 126% 74% Hobby54 210 0,5 37% 20%

Bekleidung / Schuhe / Sport 6.985 20,8 142% 72% Bekleidung 4.770 13,9 136% 74% Schuhe / Lederwaren 1.000 3,2 128% 73% Sportbekleidung / -artikel 1.215 3,7 192% 57% Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018..

52 Gesundheit / Körperpflege: Drogeriewaren, Kosmetik, Parfümeriewaren, Wasch- und Putzmittel, frei verkäufli- che medizinische und orthopädische Artikel 53 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 54 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc.

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Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation nach Warengruppen und Sortimenten II Warengruppe Kaufkraft- Verkaufsfläche Umsatz Zentralität bindungs- in m² in Mio. € Sortiment quote

Langfristiger Bedarfsbereich

Elektrowaren 4.170 10,8 78% 44%

Weiße Ware55, Lampen 2.970 5,7 116% 62%

Braune Ware56, sonstige57 1.200 5,1 58% 33% Hausrat / Einrichtungsbedarf 39.500 56,5 417% 86%

Haushaltswaren / GPK58 3.945 4,8 222% 90% Möbel 30.845 45,1 559% 87% Haus- und Heimtextilien 4.710 6,6 199% 80% Sonstiger Einzelhandel 17.430 42,0 250% 84% Bau- und Heimwerkerbedarf 11.620 22,4 318% 86% Gartenbedarf 2.695 5,4 158% 75% Optik / Akustik 735 4,5 305% 89% Uhren / Schmuck 580 4,1 214% 88%

Fahrrad und Zubehör 990 2,1 207% 86% sonstige Sortimente59 810 3,7 181% 87% Einzelhandel insgesamt 91.185 239,7 174% 77% Non-Food 75.080 156,2 193% 71% Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

55 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 56 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 57 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 58 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 59 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

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2) Einzelhandelskennziffern nach Standortlagen

Von besonderer Bedeutung für die künftige Einzelhandelsentwicklung ist die Stärke einzelner Standortlagen (Innenstadt, Gewerbegebietslagen usw.). Gemäß den raumplanerischen Vor- gaben können folgende Standortlagen unterschieden werden:

1. Zentraler Versorgungsbereich (ZVB) (= „Innenstadt“) von Schwetzingen,

2. sonstige / restliche städtebaulich integrierte Lagen in Schwetzingen (= restliches Stadtgebiet ohne Gewerbegebietslagen),

3. Gewerbegebietslagen (überwiegend nicht integrierte Lagen).

Die folgende Grafik zeigt den Einzelhandelsbestand in Schwetzingen nach einzelnen Stand- ortlagen:

Grafik: Umsatzanteile sowie Betriebszahl nach Standortlagen

n=182

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

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Grafik: Verkaufsflächenanteile nach Standortlagen nach Bedarfsbereichen

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

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Grafik: Verkaufsflächen nach Standortlagen nach Sortimenten (Non-Food)

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

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Grafik: Verkaufsflächen nach Standortlagen nach Sortimenten (Sortimente mit über 10.000 m² Gesamtverkaufsfläche)

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

Grafik: Verkaufsflächen des Zentralen Versorgungsbereichs am Gesamtbestand nach Sortimenten (Datentabelle) Zentraler sonstige Verkaufsfläche Gewerbe- Versorgungs- integrierte GESAMT in m² gebietslagen bereich Lagen Nahrungs- und Genussmittel 3.460 1.840 10.805 16.105 Gesundheit / Körperpflege 1.450 255 1.175 2.880 Blumen <200 <100 325 495 zoologischer Bedarf 145 830 745 1.720 Bücher / Zeitschriften 545 <50 <100 695 Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 325 <50 <100 425 Spielwaren / Hobby 390 <50 <200 570 Bekleidung 2.770 1.525 475 4.770 Schuhe / Lederwaren 800 <200 <200 1.000 Sportbekleidung / -artikel <50 <50 1.150 1.215 Weiße Ware, Lampen <150 <50 2.805 2.970 Braune Ware, sonstige Elektrowaren 505 215 480 1.200 Haushaltswaren / GPK 995 140 2.810 3.945 Möbel 470 <50 30.370 30.845 Haus- und Heimtextilien <200 <100 4.495 4.710 Bau- und Heimwerkerbedarf 175 150 11.295 11.620 Gartenbedarf <50 <200 2.580 2.695 Optik / Akustik 720 <50 <50 735 Uhren / Schmuck 520 <50 <50 580 Fahrrad und Zubehör 865 - <200 990 sonstige Sortimente 195 - 615 810 Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018. // <100 etc. = Vermeidung einzelbetrieblicher Angaben.

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Grafik: Ausstattung von Standortlagen nach Warengruppen Innenstadt (=ZVB) Anteil an der Ge- Verkaufsfläche Umsatz Anzahl der samt-Verkaufsfläche in m² in Mio. € Betriebe *) (je Warengruppe) Sortiment von Schwetzingen Nahrungs- und Genussmittel 3.460 19,0 23 21% Gesundheit / Körperpflege 1.455 7,4 10 50% Blumen, zoologischer Bedarf 265 0,6 3 12% Bücher, PBS, Spielwaren 1.415 5,3 7 80% Bekleidung, Schuhe, Sport 3.605 9,3 26 56% Elektrowaren 640 2,8 8 15% Hausrat, Einrichtungsbedarf 1.625 2,7 12 4% Sonstiger Einzelhandel 2.510 11,0 23 14% Einzelhandel insgesamt 14.975 58,1 112 16%

Sonstige integrierte Lagen Anteil an der Ge- Verkaufsfläche Umsatz Anzahl der samt-Verkaufsfläche in m² in Mio. € Betriebe *) (je Warengruppe) Sortiment von Schwetzingen Nahrungs- und Genussmittel 1.840 9,0 9 11% Gesundheit / Körperpflege 255 1,1 4 9% Blumen, zoologischer Bedarf 960 1,2 2 42% Bücher, PBS, Spielwaren 65 0,2 - 4% Bekleidung, Schuhe, Sport 1.630 4,4 2 25% Elektrowaren 245 0,4 2 6% Hausrat, Einrichtungsbedarf 200 0,4 - 1% Sonstiger Einzelhandel 230 0,2 2 1% Einzelhandel insgesamt 5.425 16,9 21 6%

Gewerbegebietslagen Anteil an der Ge- Verkaufsfläche Umsatz Anzahl der samt-Verkaufsfläche in m² in Mio. € Betriebe *) (je Warengruppe) Sortiment von Schwetzingen Nahrungs- und Genussmittel 10.805 55,5 25 67% Gesundheit / Körperpflege 1.175 6,9 2 41% Blumen, zoologischer Bedarf 1.070 1,6 - 47% Bücher, PBS, Spielwaren 285 1,6 - 16% Bekleidung, Schuhe, Sport 1.170 5,2 1 18% Elektrowaren 3.285 7,6 1 79% Hausrat, Einrichtungsbedarf 37.675 53,5 3 95% Sonstiger Einzelhandel 15.320 32,7 17 85% Einzelhandel insgesamt 70.785 164,7 49 78% Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018. // ZVB = Zentraler Versorgungsbereich // *) Betriebe, welche die Waren- gruppe als Hauptsortiment führen (In den Verkaufsflächen- und Umsatzangaben sind zusätzlich auch Betriebe enthalten, welche die Warengruppe als Randsortiment führen. Damit liegen keine Einzelbetriebsangaben vor.).

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2.2.8 Bewertung des Einzelhandelsstandortes Schwetzingen insgesamt

Die Analyse der Position des Einzelhandelsstandortes Schwetzingen aktuell zeigt:

. Schwetzingen weist ein für seine Stadtgröße überdurchschnittliches Einzel- handelsangebot auf. Es kann deutlich mehr Kaufkraft an den Standort gebunden werden, als in Schwetzingen eigentlich zur Verfügung steht (siehe Kennziffer Zentrali- tät = 174%). Dies relativiert sich allerdings etwas, wenn der Einzelhandelsbesatz in Relation zur insgesamt vorhandenen Kaufkraft im Mittelbereich gesetzt wird. Durch den generierten Umsatz kann maximal bis zu ca. 30-35% der vorhandenen Kaufkraft im gesamten Mittelbereich abgeschöpft werden. Insgesamt stellt Schwetzingen aber dennoch einen starken Einzelhandelsstandort für ein Mittelzentrum unter Berück- sichtigung seiner Größe dar.

. Nur in wenigen Sortimenten kann die „eigenen“ Kaufkraft derzeit zu wenig stark gebunden werden (siehe Kaufkraftbindungsquoten von <50%). Dies gilt beispiels- weise für Sortimentsgruppen wie Bücher / Zeitschriften oder Braune Ware im Bereich Elektrowaren. Bereits hier wird deutlich, dass es sich dabei vor allem um Sortimente mit einer hohen Konkurrenzsituation im Online-Handel handelt, so dass insbesondere in diesen Sortimenten kaum eine hohe Kaufkraftbindungsquote erreicht werden kann. Tatsächlich ableitbare Potenziale in einzelnen Sortimenten sind unter Berücksichti- gung der beschriebenen Einflussfaktoren dem Kapitel Verkaufsflächenpotenziale Non-Food zu entnehmen.

. Auch ist festzustellen, dass durch Sortimente aus dem Non-Food-Bereich eine deut- lich höhere Zentralität erreicht wird als im Lebensmittelbereich. Schwetzingen nimmt damit – wie auch seitens der Raumordnung vorgesehen – einen deutlich stärken Versorgungsauftrag in den mittel- und langfristigen Sortimentsbereichen war, als im kurzfristigen Bedarfsbereich. Dennoch besteht im kurzfristigen Bedarfsbereich eine überörtliche Versorgungssituation.

. Die Einzelhandelsausstattung in Schwetzingen wird zudem ganz wesentlich durch die Angebote des Anbieters Möbel Höffner geprägt, der ein deutlich über das Marktgebiet von Schwetzingen hinausreichendes Einzugsgebiet umfasst (siehe Zentralität im Sor- timent Möbel >550%). Wird der Anbieter aus dem Einzelhandelsbestand herausge-

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rechnet, ergibt sich für den Einzelhandelsstandort Schwetzingen eine Zentralität von ca. 136% (ohne Möbel Höffner). Auch damit stellt Schwetzingen einen im regi- onalen Vergleich starken Einzelhandelsstandort dar. Die Stärke Schwetzingen re- sultiert damit klar nicht nur auf Basis eines einzelnen großen Anbieters, sondern zieht sich durch alle Sortimente.

Die Analyse nach Standortlagen in Schwetzingen aktuell zeigt:

. Die Innenstadt von Schwetzingen weist im Vergleich zu den Gewerbegebietsla- gen eine deutlich größere Betriebsanzahl auf –ca. drei Fünftel aller Betriebe liegen in der Innenstadt, wobei allerdings weniger als ein Viertel der Einzelhandelsflächen und -umsätze in der Innenstadt liegen.

. Dies ist vor allem hohe Flächenanteile in Gewerbegebietslage in den langfristi- gen Sortimentsbereichen zurückzuführen (siehe Möbel, Haushaltswaren / GPK60, Haus- und Heimtextilien, Bau- und Heimwerkerbedarf, Gartenbedarf). Dies ist auf- grund des notwendigen Flächenbedarfs in diesen Sortimenten auch sinnvoll um die Sortimente überhaupt vorhalten zu können. Andere zentrenrelevante Sortimente sind in den Gewerbegebietslagen nur in geringem Umfang vorhanden.

. In den innenstadtprägenden Sortimentsbereichen (siehe mittelfristiger Bedarfs- bereich) sind ebenso drei Fünftel der Verkaufsflächen in der Innenstadt, ein weite- res Fünftel in sonstigen integrierten Lagen. Eine Konzentration des innenstadtprä- genden Einzelhandels auf die Innenstadt ist damit gegeben.

. Die innenstadtprägenden Sortimentsgruppen Bücher, PBS61, Spielwaren sowie Be- kleidung, Schuhe sind vorrangig in der Innenstadt von Schwetzingen vertreten. Es muss dennoch auch in Zukunft weiterhin eine restriktive Ansiedlungspolitik au- ßerhalb erfolgen, damit notwendige Kundenfrequenzen der Innenstadt erhalten bleiben.

60 GPK= Glas, Porzellan, Keramik 61 PBS = Papier, Bürobedarf, Schreibwaren

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Dies bedeutet: die angestrebte Konzentration von zentrenrelevantem Einzelhandel zur Stärkung der Kundenfrequenz in der Innenstadt gelingt. Die bisher umgesetzte, restrikti- ve Einzelhandelssteuerung mit dem Ziel der Konzentration von Ansiedlungen in der Innenstadt funktioniert.

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2.2.9 Bewertung des Einzelhandelsstandortes Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen (Gesamtbetrachtung)

Wie die Analyse nach einzelnen Standortlagen in Oftersheim, Plankstadt und Schwetzin- gen zeigt, wird deutlich, dass Schwetzingen die wesentliche Versorgungsfunktion der Kom- munen insgesamt übernimmt. Aufgrund der unmittelbaren räumlichen Nähe, mit teilweise ineinander übergehenden Siedlungskörpern, werden im Folgenden die Einzelhandelskenn- ziffern für die gesamte Raumschafft dargestellt:

Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation nach Warengruppen und Sortimenten – Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen I Verkaufsflä- Warengruppe Verkaufsfläche Umsatz chenanteile in % Zentralität in m² in Mio. € Sortiment O P S

Kurzfristiger Bedarfsbereich

Nahrungs- und Genussmittel 21.560 108,4 95% 12% 13% 75%

Gesundheit / Körperpflege62 4.120 21,3 96% 16% 14% 70%

Blumen / Zoologischer Bedarf 2.530 4,4 95% 9% 3% 88% Blumen 720 1,9 85% 24% 8% 69% zoologischer Bedarf 1.810 2,5 105% 3% 2% 95% Mittelfristiger Bedarfsbereich

Bücher / PBS / Spielwaren 2.510 9,7 54% 17% 8% 76% Bücher / Zeitschriften 785 3,4 36% 8% 4% 89% PBS63 615 2,6 121% 20% 11% 69% Spielwaren 705 2,7 79% 18% 1% 81%

Hobby64 405 1,0 36% 26% 22% 52% Bekleidung / Schuhe / Sport 7.625 22,4 76% 7% 2% 92% Bekleidung 5.305 15,1 73% 8% 2% 90% Schuhe / Lederwaren 1.095 3,6 70% 6% 3% 91% Sportbekleidung / -artikel 2.510 9,7 54% 17% 8% 76% Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen // grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018. // O=Oftersheim , P= Plankstadt, S = Schwetzingen

62 Gesundheit / Körperpflege: Drogeriewaren, Kosmetik, Parfümeriewaren, Wasch- und Putzmittel, frei verkäufli- che medizinische und orthopädische Artikel 63 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 64 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc.

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Grafik: Kennziffern zur Angebotssituation nach Warengruppen und Sortimenten – Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen II Verkaufsflächen- Warengruppe Verkaufsfläche Umsatz anteile in % Zentralität in m² in Mio. € Sortiment O P S

Langfristiger Bedarfsbereich

Elektrowaren 4.330 11,4 41% 2% 2% 96%

Weiße Ware65, Lampen 3.080 6,1 61% 2% 2% 96%

Braune Ware66, sonstige67 1.250 5,3 30% 2% 2% 96%

Hausrat / Einrichtungsbedarf 40.150 58,1 213% 1% 1% 98% Haushaltswaren / GPK68 4.257 5,6 130% 5% 3% 93% Möbel 31.115 45,8 281% 1% <1% 99% Haus- und Heimtextilien 4.778 6,8 100% 1% <1% 99% Sonstiger Einzelhandel 18.115 45,2 134% 2% 1% 96% Bau- und Heimwerkerbe- 11.675 22,5 159% <1% <1% 100% darf Gartenbedarf 2.705 5,4 79% <1% <1% 100% Optik / Akustik 960 5,9 200% 18% 6% 77% Uhren / Schmuck 690 4,7 123% 13% 3% 84% Fahrrad und Zubehör 1.100 2,4 121% 3% 7% 90% sonstige Sortimente69 985 4,3 106% 10% 8% 82% Einzelhandel insgesamt 100.940 280,9 101% 5% 4% 90%

Non-Food 79.380 172,5 106% 3% 2% 95% Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen // grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2018.

Es wird deutlich: Die bei alleiniger Betrachtung Schwetzingens bestehende Stärke über fast alle Sortimente hinweg, wird etwas relativiert. In einigen Sortimenten zeichnen sich damit auch für Schwetzingen noch Ansiedlungspotenziale (siehe beispielsweise Beklei- dung, Schuhe, Sportbedarf, Elektrowaren, Gartenbedarf) zur Versorgung des eigenen Mittelbereichs und insbesondere der Raumschafft Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen ab.

65 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 66 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 67 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 68 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 69 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

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3 Bewertung der Nahversorgungssituation

3.1 Ausstattungskennziffern Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

Wie bereits dargestellt übernimmt Schwetzingen aktuell eine zentrale Nahversorgungsfunkti- on für die Gemeinden Plankstadt und Oftersheim mit. Für aktuelle und künftige Ansiedlungs- potenziale für die gesamte Raumschafft ist neben vorhandenen Potenzialen der einzelnen Kommunen aber auch die Gesamtbetrachtung von großer Bedeutung.

Insgesamt weisen Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen leichte Kaufkraftabflüsse so- wohl in der Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel (Zentralität von ca. 95%) als auch in der Warengruppe Gesundheit / Körperpflege (Zentralität von ca. 96%) auf.

Neuansiedlungen scheinen vor diesem Hintergrund damit grundsätzlich möglich zu sein. Entscheidend wird dabei vor allem die Standortwahl für eine aus räumlicher Sicht möglich gute Versorgung sein.

Grafik Aktuelle Einzelhandelskennziffern im Vergleich – Nahrungs- und Genussmittel

Verkaufsflä- Kaufkraft Verkaufsflä- Umsatz Zentrali- che pro 1.000 Umsatz pro in Mio. € che in m² in Mio. € tät Einwohner m² im Jahr Oftersheim 31,0 2.645 13,3 43% 218 5.029 Plankstadt 26,5 2.810 11,7 44% 275 4.151 Schwetzingen 56,7 16.105 83,4 147% 747 5.181 GESAMT 114,2 21.560 108,4 95% 491 5.028 Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019. grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss

Grafik Aktuelle Einzelhandelskennziffern im Vergleich – Gesundheit / Körperpflege

Verkaufsflä- Kaufkraft Verkaufsflä- Umsatz Zentrali- che pro 1.000 Umsatz pro in Mio. € che in m² in Mio. € tät Einwohner m² im Jahr Oftersheim 6,0 650 3,3 54% 54 5.036 Plankstadt 5,2 590 2,7 53% 58 4.602 Schwetzingen 11,0 2.880 15,3 139% 134 5.321 GESAMT 22,2 4.125 21,3 96% 94 5.171 Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019. grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss

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Im Vergleich zu den letztmaligen Bestandserhebungen im Jahr 2008 lassen sich folgende Veränderungen in der Verkaufsflächenausstattung erkennen:

Grafik: Vergleich der Verkaufsflächenentwicklung 2008 und 2018

Verkaufsfläche

in m² Veränderungen Nahrungs- und 2008 2018 Genussmittel Verkaufsflächenreduktion durch: Wegfall Plus

Oftersheim 1.305 2.645  Verkaufsflächenzunahme durch: Neuansiedlung Edeka, Rossmann (Randsor- timent), Netto (Altstandort Plus) Verkaufsflächenreduktion durch: Wegfall Ihre Kette

Plankstadt 2.980 2.810  Verkaufsflächenzunahme durch: geringfügige Verschiebungen durch ange- passte Randsortimente Verkaufsflächenreduktion durch: Wegfall Penny (2x), Edeka, Norma(2x) , Plus sowie einem Getränkemarkt

Schwetzingen 17.340 16.105  Verkaufsflächenzunahme durch: Neuansiedlung Kaufland (Altstandort Ede- ka), Netto (Altstandort Plus), Denns (Alt- standort Norma), Erweiterung Aldi Süd (Schubertstraße) Gesundheit / 2008 2018 Körperpflege Verkaufsflächenreduktion durch: Wegfall Schlecker, geringfügige Verschie- bungen durch angepasste Randsortimente Oftersheim 390 650  Verkaufsflächenzunahme durch: Neuansiedlung Rossmann Verkaufsflächenzunahme durch: Plankstadt 400 590  geringfügige Verschiebungen durch ange- passte Randsortimente Verkaufsflächenreduktion durch: Wegfall Schlecker (2x) sowie Parfümerie- fachgeschäften (5x) Schwetzingen 4.085 2.880  Verkaufsflächenzunahme durch: Erweiterung Müller (überwiegend nicht im Drogeriewarenbereich) Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

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3.2 Wettbewerbscheck: Ausstattungskennziffern Brühl – Ketsch – Eppelheim

Neben der Betrachtung der Raumschafft Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen sollten auch die weiter im unmittelbaren Umland liegenden Kommunen Brühl, Eppelheim und Ketsch mitbetrachtet werden, um konkrete Aussagen zu Entwicklungspotenzialen insge- samt treffen zu können.

Aktuelle übernimmt in der Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel die Gemeinde Brühl einen Versorgungsauftrag, der über das eigene Gemeinde Gebiet deutlich hinausgeht (ca. 1,6 fache der notwendigen Versorgung bei einer Zentralität von ca. 100%). Die Gemein- den Eppelheim und Ketsch haben hingegen noch Potenziale bis zur vollständigen Ei- genversorgung (Zentralitäten: Eppelheim ca. 83%, Ketsch ca. 74%.)

Grafik Aktuelle Einzelhandelskennziffern im Vergleich – Nahrungs- und Genussmittel

Verkaufsflä- Kaufkraft Verkaufsflä- Umsatz Zentrali- che pro 1.000 Umsatz pro in Mio. € che in m² in Mio. € tät Einwohner m² im Jahr Brühl 38,9 10.795 61,0 157% 757 5.653 Eppelheim 36,0 5.125 29,9 83% 336 5.835 Ketsch 33,7 3.765 25,0 74% 295 6.646 Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019. grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss

Eine Betrachtung des gesamten Bezugsraums Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen zeigt, dass sich innerhalb des Bezugsraums Über- und Un- terausstattungen in der Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel gegenseitig aus- gleichen. Insgesamt liegt eine Zentralität von ca. 101% vor.

Grafik: Gesamtbetrachtung des Bezugsraums – Nahrungs- und Genussmittel

Brühl, Verkaufsflä- Eppelheim, Kaufkraft Verkaufsflä- Umsatz Zentrali- che pro 1.000 Umsatz pro Ketsch, in Mio. € che in m² in Mio. € tät Einwohner m² im Jahr Oftersheim, Plankstadt, 222,8 41.245 224,4 101% 479 5.439 Schwetzingen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019. grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss

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In der Warengruppe Gesundheit / Körperpflege sind ähnliche Ausstattungsmerkmale wie bei Nahrungs- und Genussmittel zu beobachten. Brühl übernimmt ebenfalls eine überörtliche Versorgungsfunktion (wenn auch deutlich schwächer als bei Lebensmittel ausgeprägt), wäh- rend Eppelheim und Ketsch noch Potenziale zur Eigenversorgung aufweisen. Insbeson- dere in Ketsch besteht dabei noch kein umfassendes Angebot zur Sicherung der Grundversorgung.

Grafik Aktuelle Einzelhandelskennziffern im Vergleich – Gesundheit / Körperpflege

Verkaufsfläche Kaufkraft Verkaufsfläche Umsatz pro 1.000 Ein- Umsatz pro in Mio. € in m² in Mio. € Zentralität wohner m² im Jahr Brühl 7,6 1.305 8,8 116% 91 6.752 Eppelheim 7,0 890 2,3 75% 58 5.938 Ketsch 6,6 340 5,3 35% 27 6.764 Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019. grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss

Bei Betrachtung des gesamten Bezugsraums Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen sind noch Kaufkraftabflüsse in der Warengruppe Gesund- heit / Körperpflege festzustellen (Zentralität ca. 87%).

Grafik: Gesamtbetrachtung des Bezugsraums – Gesundheit / Körperpflege

Brühl, Verkaufsflä- Eppelheim, Kaufkraft Verkaufsflä- Umsatz Zentrali- che pro 1.000 Umsatz pro Ketsch, in Mio. € che in m² in Mio. € tät Einwohner m² im Jahr Oftersheim, Plankstadt, 43,4 6.660 37,7 87% 77 5.665 Schwetzingen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019. grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss

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3.3 Bewertung Nahversorgungsstandort Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen

Neben der rein quantitativen Betrachtung der Ausstattung in den Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel und Gesundheit / Körperpflege ist auch die räumliche Verteilung für die Bewertung künftiger Entwicklungen von großer Bedeutung.

Hierbei ist insbesondere für die Warengruppe Gesundheit / Körperpflege zu berücksichti- gen, dass wesentliche Umsatzanteile durch Randsortimentsangebote der Lebensmit- telanbieter generiert werden. Die Versorgung damit nur in Teilen durch bestehende Droge- riemärkte übernommen wird. Eine Gesamtbetrachtung der Anbieter beider Warengruppen daher zwingend notwendig ist.

Die Betrachtung größerer (ab ca. 300 m² Verkaufsfläche) im gesamten Bezugsraum Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen vorhandener Anbieter in den Sortimenten Nahrungs- und Genussmittel und Gesundheit / Körperpflege zeigt:

. Oftersheim

In Oftersheim ist aktuell eine Versorgung sowohl durch Anbieter aus dem Lebens- mittelvollsortiments- und Lebensmitteldiscountbereich als auch durch einen Drogeriefachmarkt gegeben, ergänzt um Angebote im spezialisierten Getränkebe- reich. Ergänzt wird das Angebot durch Lebensmittelhandwerk und Apotheken.

Mit dem bestehenden Lebensmitteldiscounter in der Ortsmitte sowie dem Super- markt- und Drogeriefachmarktangebot an der Eichendorffstraße besteht eine gute fußläufig erreichbare Versorgungssituation in räumlicher Hinsicht, allerdings ist darauf zu verweisen, dass die Gefahr besteht, dass diese mittel- bis langfristig auf- grund der geringen innerörtlichen Verkaufsfläche (ohne vorhandene Erweiterungs- möglichkeiten) nicht dauerhaft gehalten werden kann (auch wenn absolute Priorität darauf gelegt werden muss).

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. Plankstadt

Plankstadt weist mit zwei Lebensmitteldiscountern (im nördlichen und südlichen Randbereich des Gemeindegebiets) eine räumliche Versorgungslücke in der Ortsmitte auf (wobei hier keine ausreichende Flächenverfügbarkeit gegeben ist). Es fehlt zudem die Angebotsform eines Lebensmittelvollsortimenters (Supermarkt).

Darüber hinaus bestehen an größeren Betrieben aktuell nur noch Getränkemärkte. Ergänzt wird das Angebot durch Lebensmittelhandwerk, spezialisierten Lebensmittel- handel sowie Apotheken und Sanitätswaren.

. Schwetzingen

Schwetzingen weist ein umfassendes Versorgungsangebot mit allen Betriebsty- pen auf. Die Versorgung konzentriert sich im Wesentlichen auf die Versorgungs- standorte Innenstadt und Scheffelstraße sowie ergänzend Hockenheimer Land- straße und Borsigstraße, wobei sich umfassende Angebote im Drogeriewarenbe- reich vor allem auf die Innenstadt sowie den Standort Hockenheimer Landstraße konzentrieren.

Betriebe des Lebensmittelhandwerks, spezialisierten Lebensmittelhandels, Parfüme- rie- / Kosmetikwaren, Apotheken und Sanitätswaren sind (auch) in der Innenstadt vorhanden.

Aus räumlicher Sicht bestehen in den zentralen und südlichen Stadteilen keine Ver- sorgungslücken, diese ist allerdings in den nördlichen Stadteilen gegeben. Ein aus- reichendes Versorgungsangebot ist dort nicht gegeben.

. Brühl

Die Gemeinde Brühl weist zwei zentrale Versorgungsstandorte auf. Neben dem in- nerörtlichen Angebot durch einen modern und zeitgemäß aufgestellten Lebensmit- teldiscounter und ergänzenden Angeboten aus dem Lebensmittelhandwerk ist vor allem auf den überörtlich wirkenden Versorgungsstandort Mannheimer Land-

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straße zu verweisen. Hier sind die Betriebstypten SB-Warenhaus, Lebensmittelvoll- sortiment, -discounter sowie Drogeriefachmarkt vertreten. Ergänzende Versorgungs- angebote aus dem Lebensmitteldiscountbereich bestehen in Rohrhof.

Damit weist Brühl eine quantitativ umfassende, über den die Gemeinde hinausrei- chende Versorgungsfunktion auf, die aus räumlicher Sicht Defizite im Bereich des Lebensmittelvollsortiments für die südlichen Teilräume aufweist.

. Eppelheim

Die Versorgung in Eppelheim wird überwiegend durch Versorgungsstandorte ent- lang der Handelsstraße am nördlichen Stadtrand übernommen (Betriebstypen Le- bensmitteldiscounter, -vollsortiment, Drogeriefachmarkt), ergänzt um ein Nahver- sorgungsangebot am südlichen Stadtrand durch einen Supermarkt am Standort Rudolf-Wild-Straße.

In der Stadtmitte sind lediglich Angebote aus dem Lebensmittelhandwerk, speziali- sierten Lebensmittelhandel sowie Apotheken vorhanden. Eine umfassende Versor- gung ist hier nicht gegeben. Darüber hinaus bestehen aus räumlicher Sicht keine Angebotsdefizite für eine ausreichende Nahversorgung.

. Ketsch

Der Hauptversorgungsstandort der Gemeinde Ketsch befindet sich am südlichen Stadtrand am Standort Hockenheimer Straße mit den Betriebstypen Lebensmittel- vollsortiment und -discounter. Ergänzt wird das Angebot mit einem Supermarkt in der Ortsmitte sowie Lebensmittelhandwerk und Apotheken. Die Angebotsform Dro- geriefachmarkt ist am Standort nicht vorhanden.

Aus räumlicher Sicht bestehen im Ortszentrum bzw. in den nördlichen Gemein- debereichen Angebotsdefizite, da eine umfassende Versorgung im Drogeriewa- renbereich (auch durch Randsortimente) nicht ausreichend abgedeckt werden kann und zudem die Verkaufsflächengröße des bestehenden Supermarktes klare Stand- ortnachteile gegenüber anderen Standortlagen besitzt.

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Grafik: Wesentliche Anbieter in den Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel und Gesundheit / Körperpflege in Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen sowie Ketsch, Brühl und Eppelheim

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

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Grafik: Verkaufsflächen der wesentlichen Nahversorgungsstandorte inklusive kleine- rer Lebensmittelanbieter und Randsortimentsangeboten

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

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3.4 Verkaufsflächenpotenzialanalyse Nahversorgung

3.4.1 Prognose 2030

Wie bereits die Ist-Analyse zeigt, bestehen in der Gesamtbetrachtung von Oftersheim- Plankstadt- Schwetzingen noch kleinere Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich eine umfassenden Nahversorgung (siehe Zentralität Nahrungs- und Genussmittel ca. 95%, Ge- sundheit / Körperpflege ca. 96%). Bei einer Zentralität von 100% wären diese quantitativen Optimierungsmöglichkeiten ausgeschöpft – räumlicher Optimierungsbedarf der Versor- gungssituation kann dabei durchaus gegeben sein.

In der Betrachtung der vorhandenen Optimierungspotenziale gilt es dabei auch aktuelle Ent- wicklungen hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung zu berücksichtigen. Hierbei sind neben den erwarteten Einwohnerzu-/abnahmen auch der Einfluss von Wohnbauprojekten mit er- heblichem Einfluss auf die Einwohnerentwicklung zu berücksichtigen. Betrachtungshori- zont für die Verkaufsflächenpotenzialanalyse Nahversorgung ist das Jahr 2030.

Insbesondere ist in Schwetzingen auf die geplante Entwicklung des Pfaudler-Areals mit ak- tuell geplanten ca. 600 Wohneinheiten und einer prognostizierten Einwohnerzahl von ca. 1.500 zusätzlichen Einwohnern zu verweisen. Unter Berücksichtigung dieses Vorhabens ist für das Jahr 2030 gemäß Statistischem Landesamt Baden-Württemberg mit folgenden Ein- wohnerwerten zu rechnen:

Bevölkerung: Ist-Situation Prognose: Veränderung 31.12.2017 und Prognose Einwohner 2030*) in % Oftersheim 12.115 12.989 +7,2%

Plankstadt 10.224 10.889 **) +6,5%

Schwetzingen 21.546 23.358 ***) +8,4% Weitere Kommunen im 69.390 70.402 +1,5% Mittelbereich von Schwetzingen Gesamter Mittelbereich 113.275 117.638 +3,9% von Schwetzingen *) Hier wurde mit Daten vom 31.12.2017 gerechnet, korrigiert um den jeweiligen "Korrekturfaktor". Beispielsweise für Oftersheim gilt dann: Prognosewert für 2030 liegt laut StaLa bei 13.685 EW (Basis: Jahr 2014); der prognosti- zierte Wert für 2017 (12.698 EW) liegt jedoch über dem tatsächlichen Wert (+583). Daher: Dieser "Korrekturfaktor" wurde in den Prognosewert eingerechnet. **) Aufgrund Entwicklungen von Neubaugebieten werden in Plankstadt ca. 11.572 Einwohner bis 2035 erwartet. ***) Neben den korrigierten Prognosewerten des Statistischen Landesamtes sind zusätzlich ca. 1.500 zusätzliche Einwohner für die geplante Entwicklung des Wohngebietes auf dem Areal Pfaudler eingerechnet. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2019.

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Basierend auf der erwarteten Bevölkerungsentwicklung sind in den Standortkommunen so- wie den Wettbewerbskommunen zusätzliche Kaufkraftpotenziale zu verzeichnen. Basierend auf einem gleichbleibenden Besatz bis zum Jahr 2030 ergeben sich damit folgende Ausstat- tungskennziffern im Bereich der Nahversorgung:

Grafik Einzelhandelskennziffern 2030 – Nahrungs- und Genussmittel zusätzlich vorhandene Kaufkraft Zentralität Kaufkraft bis 2030 2030 2030 in Mio. € in Mio. € Oftersheim 3,3 34,3 39% Plankstadt 2,7 29,1 40% Schwetzingen 6,8 63,5 131% Oftersheim, Plankstadt, 12,8 126,9 85% Schwetzingen Brühl 1,4 40,3 151% Eppelheim 2,4 38,4 78% Ketsch 0,5 34,2 73% Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt, 17,0 239,9 94% Schwetzingen Rundungsdifferenzen möglich. // grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

Grafik Einzelhandelskennziffern 2030 – Gesundheit / Körperpflege zusätzlich vorhandene Kaufkraft Zentralität Kaufkraft bis 2030 2030 2030 in Mio. € in Mio. € Oftersheim 0,7 6,0 49% Plankstadt 0,5 5,2 48% Schwetzingen 1,3 11,0 124% Oftersheim, Plankstadt, 2,5 22,2 86% Schwetzingen Brühl 0,3 7,6 112% Eppelheim 0,5 7,5 71% Ketsch 0,1 6,7 78% Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt, 3,3 46,7 81% Schwetzingen Rundungsdifferenzen möglich. // grün = wesentlicher Kaufraftzufluss gelb = wesentlicher Kaufkraftabfluss Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

Basierend auf einer Zielzentralität von 100% (Vollversorgung) ergeben sich pro Kommune sowie für den Gesamtbereich freie Kaufkraftpotenziale, die für Ergänzungen im Bereich der Nahversorgung genutzt werden können.

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Nicht berücksichtigt sind dabei heute noch kaum abschätzbare Entwicklungen im Bereich des Online-Handels. Daher werden in einer zweiten Variante freie Kaufkraftpotenziale unter Berücksichtigung von Kaufkraftabflüssen (Nahrungs- und Genussmittel bis zu ca. 5%, Gesundheit / Körperpflege bis zu ca. 10%) ausgewiesen.

Grafik Umsatzpotenziale 2030 – Nahrungs- und Genussmittel

Szenario 1 Szenario 2

freies Kaufkraft- freies Kaufkraft- Zielzentralität potenzial 2030 Zielzentralität potenzial 2030 in Mio. € in Mio. € Oftersheim 100% 21,0 95% 19,3 Plankstadt 100% 17,5 95% 16,0 Schwetzingen 100% „Überschuss“ 95% „Überschuss“ Oftersheim, Plankstadt, 100% 18,5 95% 12,2 Schwetzingen Brühl 100% „Überschuss“ 95% „Überschuss“ Eppelheim 100% 8,5 95% 7,5 Ketsch 100% 9,2 95% 6,6 Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt, 100% 15,5 95% 3,5 Schwetzingen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019. Rundungsdifferenzen möglich.

Grafik Umsatzpotenziale 2030 – Gesundheit / Körperpflege

Szenario 1 Szenario 2

freies Kaufkraft- freies Kaufkraft- Zielzentralität potenzial 2030 Zielzentralität potenzial 2030 in Mio. € in Mio. € Oftersheim 100% 3,4 90% 3,1 Plankstadt 100% 3,0 90% 2,7 Schwetzingen 100% „Überschuss“ 90% „Überschuss“ Oftersheim, Plankstadt, 100% 3,4 90% 2,1 Schwetzingen Brühl 100% „Überschuss“ 90% „Überschuss“ Eppelheim 100% 2,2 90% 1,8 Ketsch 100% 4,4 90% 4,0 Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt, 100% 9,0 90% 6,7 Schwetzingen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019. Rundungsdifferenzen möglich.

Basierend auf diesen freien Kaufkraftpotenzialen können nun Verkaufsflächenpotenziale ermittelt werden. Dabei ist zu beachten, dass je nach Angebotsform (Supermarkt, Lebens-

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mitteldiscounter etc.), aber insbesondere im Lebensmitteldiscount- sowie Drogeriemarktbe- reich auch je nach konkretem Anbieter unterschiedliche Umsätze pro m² und Jahr (= Flä- chenproduktivität) erzielt werden. Daher werden nachfolgend Verkaufsflächenpotenziale für die entsprechenden Marktführer sowie Durchschnittswerte je nach Angebotsform ausgewie- sen.

Grafik Verkaufsflächenpotenziale 2030

70 71 Verkaufsflä- Nahrungs- und Genussmittel Gesundheit / Körperpflege chenpotenzial in m² Lebensmitteldiscounter Supermarkt Drogeriemarkt Angabe: von-bis- Markt- Markt- Werte Durchschnitt Durchschnitt Marktführer Durchschnitt (Szenario 1 - 2) führer I führer II (ohne Marktführer) (ohne Marktführer) 1.900 2.700 4.200 4.500 450 600 Oftersheim ------2.100 3.000 4.600 4.900 500 650 1.600 2.300 3.500 3.700 400 500 Plankstadt ------1.700 2.500 3.800 4.100 450 550

Schwetzingen ------

Oftersheim, 1.200 1.700 2.600 2.800 300 450 Plankstadt, ------Schwetzingen 1.900 2.600 4.000 4.300 500 650

Brühl ------

700 900 1.400 1.500 300 350 Eppelheim ------800 1.200 1.800 2.000 350 400 800 1.100 1.600 1.700 600 750 Ketsch ------900 1.300 2.000 2.100 650 800 Brühl, Eppel- heim, Ketsch, 400 500 800 800 1.000 1.250 Oftersheim, ------Plankstadt, 1.600 2.200 3.400 3.600 1.350 1.700 Schwetzingen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

70 Aktuelle Flächenproduktivitäten: Lebensmitteldiscounter: Aldi Süd ca. 10.000 € / m², Lidl ca. 7.100 € / m², weite- re Anbieter (Penny, Netto, Norma) im Schnitt ca. 4.600 € / m², Supermarkt (Edeka, Rewe) im Schnitt ca. 4.300 € / m², Quelle: EHI, handelsdaten.de, 2019. 71 Aktuelle Flächenproduktivitäten: Drogeriemarkt dm ca. 6.720 € / m², weitere Anbieter (Rossmann, Müller) im Schnitt ca. 5.300 € / m², Quelle: EHI, handelsdaten.de, 2019.

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3.4.2 Bewertung nach Kommunen

3.4.2.1 Überblick über die Versorgungssituation 2030 in Oftersheim-Plankstadt- Schwetzingen

Im Folgenden wird die Versorgungssituation der einzelnen Kommunen im Jahr 2030 sowie zentrale bestehende Kaufkraftströme zueinander in den Warengruppen Nahrungs- und Ge- nussmittel sowie Gesundheit / Körperpflege dargestellt.

. Oftersheim

Mit einer Zentralität von ca. 39% in der Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel (bzw. 49% im Bereich Gesundheit / Körperpflege) im Jahr 2030 bestehen auch künf- tig wesentliche Kaufkraftabflüsse.

Wesentliche Versorgungsanteile von Oftersheim werden durch Schwetzingen durch die Lebensmittelanbieter an der Scheffelstraße mit übernommen. Zwi- schen den Standorten Hockenheimer Landstraße in Schwetzingen und Eichen- dorffstraße in Oftersheim findet aufgrund der unterschiedlichen Angebotsformen (Supermarkt vs. Lebensmitteldiscounter) sowie unterschiedlicher Anbieter im Droge- riefachmarktbereich mit ähnlicher Größe (dm und Rossmann) tendenziell ein Kauf- kraftaustausch statt.

. Plankstadt

Plankstadt weist mit dem heutigen Besatz im Jahr 2030 eine Zentralität von ca. 40% in der Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel (bzw. 48% im Bereich Gesundheit / Körperpflege, vor allem Randsortimente und spezialisierte Angebote wie durch Apo- theke, Sanitätswaren) auf. Auch in Plankstadt bestehen künftig wesentliche Kauf- kraftabflüsse. Eine räumliche Unterversorgung liegt vor allem in den zentralen Be- reichen um die Ortsmitte (West-Ost-Achse) vor.

In Plankstadt werden Versorgungsanteile durch Schwetzingen vor allem an den Standorten Borsigstraße (Lebensmitteldiscounter) und dem Anbieter Kaufland

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gebunden, da diese Angebote an der direkten Straßenverbindung zwischen beiden Standorten liegen. Ergänzend fließen auch Kaufkraftströme an den Standort Schef- felstraße mit der dort vorhandenen, in Plankstadt fehlenden Angebotsform Super- markt.

. Schwetzingen

Schwetzingen wird in den zentralen und südlichen Stadtteilen auch in Zukunft ei- nen Versorgungsüberschuss aufweisen. In der Warengruppe Nahrungs- und Ge- nussmittel werden Zentralitäten von zum Teil deutlich über 100%, in der Oststadt (Nord und Süd sogar das 3- bzw. 5-fache des Eigenbedarfs im jeweiligen Stadtteil) erwartet. In der Warengruppe Gesundheit / Körperpflege werden Zentralitäten von ebenfalls über 100% erwartet (dabei nicht wesentlich mehr als das Doppelte des Ei- genbedarfs am Standort Innenstadt).

Schwetzingen übernimmt damit eine überörtliche Versorgungsfunktion. Neben den beschriebenen Kaufkraftzuflüssen aus Oftersheim und Plankstadt sind auch Kauf- kraftzuflüsse aus den östlichen Stadteilen von Ketsch zu erwarten, da die dorti- gen Lebensmittelangebote vor allem auf den südlichen Randbereich konzentriert sind. Angebote aus dem Lebensmitteldiscountbereich befinden sich zudem nicht in der dortigen Ortsmitte sowie ein umfassendes Drogeriewarenangebot ist überhaupt nicht vorhanden.

Wesentliche Kaufkraftverluste zeigen sich in den Stadtteilen Hirschacker sowie Nordstadt / Kleines Feld. Mit Zentralitäten in beiden Warengruppen von zum Teil deutlich unter 20%.

Damit hat Schwetzingen Kaufkraftabflüsse in den nördlichen Stadteilen zu ver- zeichnen, wo wesentliche Kaufkraftanteile durch den sehr starken Brühler Versor- gungsstandort an der Mannheimer Landstraße gebunden werden (vorhandene Betriebstypen SB-Warenhaus, Supermarkt, Lebensmitteldiscounter und Drogerie- fachmarkt). Dieser Versorgungsstandort weist eine größere räumliche Nähe zu den nördlichen Schwetzinger Wohngebieten (v. Hirschacker und in Teilen Nordstadt, Kleines Feld) auf, als dass dies die vorhandenen Angebote in Schwetzingen selbst der Fall ist.

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Grafik: Zentralitäten und wesentliche Kaufkraftströme 2030 auf Stadtteilebene – Nah- rungs- und Genussmittel

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

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Grafik: Zentralitäten und wesentliche Kaufkraftströme 2030 auf Stadtteilebene – Ge- sundheit / Körperpflege

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

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3.4.2.2 Oftersheim

Die Gemeinde Oftersheim wird auch im Jahr 2030 wesentliche Kaufkraftabflüsse zu ver- zeichnen haben. Neben einem Nahversorgungszentrum (Supermarkt und Drogeriemarkt) am Standort Eichendorffer Straße ist davon auszugehen, dass der aktuell noch bestehende in- nerörtliche Versorgungsstandort aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Verkaufsfläche nur schwer nachbesetzt werden wird können.

Hinweis: Dieses dann ggf. freie Verkaufsflächenpotenzial ist bei möglichen Ansiedlungen dem ausgewiesenen Potenzial hinzuzurechnen! = ca. 550 m² im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel und sollte ausschließlich für Entwicklungen in Oftersheim – ggf. doch für eine Nachfolgenutzung am heutigen Standort – verwendet / frei gehalten werden. Aktuell mögli- che Anbieter: CAP, Bonus (beides integrative Anbieter mit sozialem Ansatz), tegut (auf Ex- pansionskurs). Weitere Anbieter wie nah und gut (Edeka), nahkauf (Rewe), Landmarkt (Ok- le), Um’s Eck (Utz) sind darauf angewiesen einen Marktbetreiber zu besitzen und werden lediglich beliefert.

Insgesamt ist davon auszugehen, dass der Betriebstyp Lebensmitteldiscounter in Ofters- heim nicht besetzt werden kann. Die bestehenden freien Kaufkraftpotenziale sollten für diesen Betriebstyp entsprechend Verwendung finden. Gemäß Szenario 2 bestehen Ei- genpotenziale im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel von ca. 4.200 m² in Oftersheim (durchschnittlicher Discounter), wobei bereits durch Anbieter in Schwetzingen ein hoher An- teil davon gebunden wird, so dass in der gesamten Raumschafft Oftersheim-Plankstadt- Schwetzingen noch ca. 2.600 m² Verkaufsflächenpotenzial verbleiben. Da auch Plankstadt einen Kaufkraftabfluss in ähnlicher Größe zu verzeichnen hat, sollten die bestehenden freien Kaufkraftpotenziale auf beide Kommunen aufgeteilt werden.

Dies bedeutet für den Standort Oftersheim, dass eine (marktfähige) Entwicklung eines Lebensmitteldiscounters mit einer Verkaufsfläche von bis zu ca. 1.200 m² grundsätzlich möglich erscheint.72 Entwicklungen darüber hinaus sollten nur im Rahmen untergeordneter Verkaufsflächenerweiterungen zur Bestandssicherung erfolgen.

72 Aktuelles Potenzial ca. 12,2 Mio. € (Szenario 2), abzüglich der Entwicklung eines durchschnittlichen Lebens- mitteldiscounters mit bis zu ca. 1.200 m² (Anteil Nahrungs- und Genussmittel ca. 85%) = ca. 4,7 Mio. € ergibt ein dann noch freies Potenzial von ca. 7,5 Mio. €. Bei Umsetzung eines entsprechenden Vorhabens in Plankstadt (abzüglich 5,1 Mio. €) verbleiben ca. 2,4 Mio. €, die in der gesamten Raumschafft zur Bestandssicherung einge- setzt werden sollten. Dies gilt auch für ggf. noch zusätzlich vorhandene Kaufkraft (= Absicherung): Eine zusätzli-

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Im Sortimentsbereich Gesundheit / Körperpflege besteht in Oftersheim bereits ein Anbie- ter, so dass die bestehenden Potenziale für den Standort Plankstadt freigehalten werden sollten (dort noch kein Anbieter mit einem umfänglichen Hauptsortiment vorhanden), da bei Betrachtung der gesamten Raumschafft Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen durch die bestehende gute Versorgungssituation in Schwetzingen lediglich insgesamt noch ca. 450- 650 m² Verkaufsflächenpotenzial bestehen. Bei den aktuellen Flächenkonzepten der in Frage kommenden Anbieter beträgt der Sortimentsanteil Gesundheit / Körperpflege ca. 50- 60%, so dass bei einer erwarteten Verkaufsfläche von ca. 600-800 m² eine Umsetzung bei Betrachtung des Potenzials realistisch erscheint. Die Umsetzung eines zweiten Marktes in Oftersheim wird aber kaum mehr ohne wesentlich erhöhten Wettbewerbsdruck in Oftersheim selbst möglich sein, wenn die räumliche Verortung der bestehenden Drogerie- fachmärkte in der gesamten Raumschaft Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen berücksichtigt werden.

3.4.2.3 Plankstadt

Auch die Gemeinde Plankstadt wird im Jahr 2030 wesentliche Kaufkraftabflüsse zu ver- zeichnen haben. Es erfolgt eine Nahversorgung durch zwei Lebensmitteldiscounter im nörd- lichen sowie im südlichen Gemeindegebiet, die zugleich auch der Versorgung im Sortiment Gesundheit / Körperpflege durch ihre Randsortimente dienen.

Der Betriebstyp Supermarkt fehlt in Plankstadt. Entsprechend sollten die bestehenden freien Kaufkraftpotenziale für diesen Betriebstyp Verwendung finden. Gemäß Szenario 2 bestehen Eigenpotenziale im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel von ca. 3.700 m² in Plankstadt (Supermarkt), wobei durch Anbieter in Schwetzingen bereits ein hoher Anteil da- von gebunden wird, so dass in der gesamten Raumschafft Oftersheim-Plankstadt- Schwetzingen noch ca. 2.800 m² Verkaufsflächenpotenzial verbleiben. Da auch Oftersheim einen Kaufkraftabfluss in ähnlicher Größe zu verzeichnen hat, sollten die bestehenden freien Kaufkraftpotenziale auf beide Kommunen aufgeteilt werden.

che Absicherung der Entwicklung erfolgt zudem durch Verwendung der Kennzahlen des Prognoseszenarios 2, da hier weitere 5% freie Kaufkraft unberücksichtigt bleiben, die dem Online-Handel zugeschrieben werden, bei einer hohen Attraktivität aber auch im stationären Einzelhandel in Teilen erhalten bleiben können.

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Dies bedeutet für den Standort Plankstadt, dass eine (marktfähige) Entwicklung eines Supermarktes mit einer Verkaufsfläche im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel von bis zu ca. 1.400 m² grundsätzlich möglich erscheint.73 Mögliche Anbieter sind: Edeka, Rewe, tegut, HIT. Entwicklungen darüber hinaus sollten nur im Rahmen untergeordneter Ver- kaufsflächenerweiterungen zur Bestandssicherung erfolgen. Gegebenenfalls vorhande- ne Auswirkungen sind im Rahmen einer städtebaulichen und raumordnerischen Auswir- kungsanalyse bei eine konkret vorliegenden großflächigen Einzelhandelsprojekt zu prüfen.

Im Sortimentsbereich Gesundheit / Körperpflege besteht in Plankstadt derzeit noch kein Anbieter mit einem umfänglichen Hauptsortiment, so dass die bestehenden Potenziale für den Standort Plankstadt freigehalten werden sollten.

Hintergrund: bei Betrachtung der gesamten Raumschafft Oftersheim-Plankstadt- Schwetzingen verbleiben, bedingt durch die bestehende gute Versorgungssituation in Sch- wetzingen, lediglich insgesamt noch ca. 450-650 m² Verkaufsflächenpotenzial. Bei den aktuellen Flächenkonzepten der in Frage kommenden Anbieter beträgt der Sortimentsanteil Gesundheit / Körperpflege ca. 50-60%, so dass bei einer erwarteten Verkaufsfläche von ca. 600-800 m² eine Umsetzung eines zusätzlichen neuen Marktes bei Betrachtung des Po- tenzials nur an einem zusätzlichen Standort (= Plankstadt) möglich ist.

3.4.2.4 Schwetzingen

Die Stadt Schwetzingen weist auch für das Jahr 2030 eine quantitativ ausreichende um- fassende Nahversorgung mit allen Betriebstypen (Supermarkt, SB-Warenhaus (Lebensmit- telvollsortiment), Lebensmitteldiscounter und Biosupermarkt sowie Drogeriemärkten) auf. Zusätzliche Ansiedlungen sind aus quantitativer Sicht nicht notwendig (aus räumlicher

73 Aktuelles Potenzial ca. 12,2 Mio. € (Szenario 2), abzüglich der Entwicklung eines durchschnittlichen Lebens- mitteldiscounters mit bis zu ca. 1.200 m² (Anteil Nahrungs- und Genussmittel ca. 85%) = ca. 4,7 Mio. € ergibt ein dann noch freies Potenzial von ca. 7,5 Mio. €. Bei Umsetzung eines entsprechenden Vorhabens in Plankstadt (abzüglich 5,1 Mio. €) verbleiben ca. 2,4 Mio. €, die in der gesamten Raumschafft zur Bestandssicherung einge- setzt werden sollten. Dies gilt auch für ggf. noch zusätzlich vorhandene Kaufkraft (= Absicherung): Eine zusätzli- che Absicherung der Entwicklung erfolgt zudem durch Verwendung der Kennzahlen des Prognoseszenarios 2, da hier weitere 5% freie Kaufkraft unberücksichtigt bleiben, die dem Online-Handel zugeschrieben werden, bei einer hohen Attraktivität aber auch im stationären Einzelhandel in Teilen erhalten bleiben können. Insgesamt würde dies für einen Supermarkt inkl. 10% Randsortimente dann eine Verkaufsfläche von max. ca. 1.540 m² bedeuten.

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Sicht besteht lediglich in den nördlichen Stadtteilen eine Unterversorgung). Es sollte eine Strategie der Sicherung bestehender Betriebe verfolgt werden.

Aktuell sind in Schwetzingen am Standort „Hockenheimer Landstraße“ konkrete Anfragen für Erweiterungen von bestehenden Anbietern vorhanden. Konkret handelt es sich dabei um die Vergrößerung der Anbieter:

Anbieter aktuell geplant Erweiterung

Lidl ca. 800 m² ca. 1.400 m² + 600 m²

Aldi Süd ca. 799 m² ca. 936 m² + 137 m² dm ca. 623 m² ca. 885 m² + 262 m²

Dabei wird in der nachfolgenden Bewertung von einer Erweiterung im jeweiligen Hauptsortiment ausgegangen. Nach Umsetzung der Erweiterung würden folgende ungefäh- ren Umsatzerwartungen zu erwarten sein:

Nahrungs- und Gesundheit / Sonstige

Genussmittel Körperpflege Randsortimente ca. 8,4 Mio. € ca. 0,5 Mio. € ca. 1,0 Mio. € Lidl (ca. 85%) (ca. 5%) (ca. 5%) ca. 8,0 Mio. € ca. 0,5 Mio. € ca. 0,9 Mio. € Aldi Süd (ca. 85%) (ca. 5%) (ca. 5%) ca. 1,2 Mio. € ca. 3,3 Mio. ca. 1,5 Mio. dm (ca. 20%) (ca. 55%)€ (ca. 25%)€

Im Zuge der geplanten Verkaufsflächenerweiterungen kann dabei von folgenden zusätzli- chen Umsätzen der Anbieter ausgegangen werden:

Zusätzliche Umsatz Anbieter Umsatzerwartung Gesamtvorhaben Lidl ca. 4,3 Mio. € ca. 9,9 Mio. €

Aldi Süd ca. 1,4 Mio. € ca. 9,4 Mio. € dm ca. 1,7 Mio. € ca. 5,9 Mio. € Nahrungs- und ca. 5,7 Mio. € -- Genussmittel Gesundheit / ca. 1,7 Mio. € -- Körperpflege

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In Bezug auf die bestehenden freien Kaufkraftpotenziale bedeutet dies:

. Schwetzingen selbst hat keine eigenen freien Kaufkraftpotenziale zur Verfügung. Ansiedlungen bzw. Erweiterungen sind damit nur über einen „Rückgriff“ auf beste- henden Potenziale des Gesamtraums „Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen“ möglich. Hier bestehen freie Kaufkraftpotenziale im Sortiment

o Nahrungs- und Genussmittel von mindestens ca. 12,2 Mio. € (Szenario 2) o Gesundheit / Körperpflege von mindestens ca. 2,1 Mio. € (Szenario 2)

Eine Deckung des Bedarfs ohne überörtliche Auswirkungen außerhalb von Oftersheim-Plankstadt-Schwetzingen ist damit umsetzbar.

. Nach Umsetzung der Vorhaben würden damit noch freie Kaufkraftpotenziale von ca. 54% (ca. 6,5 Mio. €74) im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel, sowie ca. 19% (ca. 0,4 Mio. €75) im Sortiment Gesundheit / Körperpflege verbleiben. Bei ak- tuellen Mindestanforderungen für Flächenkonzepte für einen Supermarkt würde damit künftig nur mehr das Potenzial für einen Supermarkt oder einen Lebensmittel- discounter bestehen, die Umsetzung eines Drogeriemarktes wäre durch eigene Kaufkraftpotenziale nicht mehr möglich.

Vor dem Hintergrund der angeführten Konsequenzen und entsprechenden Wirkungen kön- nen folgende Empfehlungen im Sinne einer räumlich ausgewogenen Entwicklung zwi- schen Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen ausgesprochen werden:

Empfehlung:

. Verzicht der Erweiterung des bestehenden Drogeriemarktes in Schwetzingen mit der geplanten Verkaufsflächendimensionierung zu Gunsten einer (hinsichtlich der Potenziale noch möglichen!) Entwicklung am Standort Plankstadt (aktuell noch kein Anbieter mit dem Hauptsortiment vorhanden):

74 Entspricht einer Verkaufsfläche von ca. 1.500 m² für einen durchschnittlichen Supermarkt. 75 Entspricht einer Verkaufsfläche von ca. 100 m² für einen durchschnittlichen Drogeriemarkt.

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Bei der Umsetzung eines Marktes in Plankstadt mit ca. 600-800 m² Verkaufsfläche (bei ca. 50-60% Verkaufsflächenanteil Drogeriewaren) werden von den bestehenden Potenzialen damit ca. 360-480 m² gebunden. Damit verbleiben von den vorhandenen Potenzialen von ca. 450-650 m² noch ca. 90-170 m² Verkaufsfläche. Eine reduzierte Erweiterung des bestehenden Drogeriemarktes auf ca. 750-800 m² (maximal 800 m² analog zu einem möglichen Markt mit maximal 800 m² Verkaufsfläche in Plank- stadt!) erscheint daher möglich, ohne dass eine Gefährdung einer zusätzlichen An- siedlung in Plankstadt durch die geplante Erweiterung zu erwarten ist. Eine be- standsorientierte Erweiterung des bestehenden Drogeriemarktes auf maximal 800 m² Verkaufsfläche kann damit begründet mitgetragen werden.

Sollte die Erweiterung hauptsächlich außerhalb des Drogeriewarenbereiches mit in- nenstadtrelevanten Hauptsortimenten umgesetzt werden sollen, ist zum Schutze der Innenstadt von Schwetzingen von einer Erweiterung durch die dann überwiegend in- nenstadtrelevanten Sortimente abzuraten.

Auswirkungen auf bestehende Standorte wären durch eine reduzierte Erweite- rung aufgrund der noch vorhandenen Potenziale nicht zu erwarten (siehe auch Zentralität 81% für den Gesamtraum Brühl-Eppelheim-Ketsch-Oftersheim-Plankstadt- Schwetzingen 2030), zusätzliche Ansiedlungen an Standorten ohne heutige Versor- gungssituation wären bei einer Vorhabenrealisierung – ohne eine angepasste Ver- kaufsflächendimensionierung! – aber kaum mehr ohne erhöhte Wettbewerbsintensität umsetzbar. Bei Umsetzung mit einem reduzierten Flächenlayout (bis maximal 800 m² Gesamtverkaufsfläche) kann einerseits das Entwicklungspotenzial für Plankstadt abgesichert werden, andererseits bestehen weiterhin Entwicklungspotenziale am Standort Ketsch von mindestens 4,0 Mio. € Kaufkraftpotenzial (bei einer Zielzentrali- tät von ca. 90%), was in etwa einer Verkaufsfläche für einen durchschnittlichen Dro- geriefachmarkt von ca. 750-800 m² im Sortiment Gesundheit / Körperpflege ent- spricht.

Selbst beim nur hypothetisch möglichen Fall, dass alle zusätzlichen Umsätze der Er- weiterung am Standort Hockenheimer Landstraße aus Ketsch generiert werden wür- den (= maximal ca. 1,2 Mio. € bei zusätzlich ca. 175 m² Verkaufsfläche), würden im- mer noch ein Kaufkraftpotenzial in Höhe von 2,8 Mio. € verbleiben, was einer Ver- kaufsfläche von ca. 500-550 m² entspricht. Selbst dann wäre unter Berücksichtigung

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von anzusetzenden Randsortimenten ein neuer Drogeriefachmarkt mit einer Ge- samtverkaufsfläche von ca. 800 m² in Ketsch durch Kaufkrafteigenpotenziale immer noch umsetzbar.

. Angepasste Entwicklung im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel am Standort Hockenheimer Landstraße zu Gunsten einer Sicherung von möglichen zusätzlichen Lebensmittelanbietern an den Standorten Plankstadt (ein Lebensmittelvoll- sortimenter) und Oftersheim (ein Lebensmitteldiscounter):

Nach Absicherung dieser möglichen Entwicklungen verbleiben Umsatzpotenziale in Höhe von ca. 2,4 Mio. €76.

Mit diesem freien (in Plankstadt und Oftersheim durch eigene Märkte (zu geringes Potenzial für einen zusätzlichen Markt) nicht umsetzbaren) Potenzial können folgen- de Entwicklungen umgesetzt werden, ohne dass überörtliche Auswirkungen zu er- warten sind:

o Bestandsorientierte Erweiterung des Anbieters Aldi Süd um ca. 135 m² Verkaufsfläche (= ca. 1,4 Mio. €), damit zugleich Annäherung an üblicher- weise für den Betriebstyp umgesetzte Flächenlayouts.

o Verwendung der restlichen „freien Kaufkraftpotenziale“ in Höhe von ca. 1,0 Mio. € für eine angepasste bestandsorientierte Erweiterung des Anbieters Lidl (entspricht ca. 145 m² Verkaufsfläche), damit kann zugleich auch hier einen Annäherung an üblicherweise für den Betriebstyp umgesetzte Flä- chenlayouts umgesetzt werden. Inwieweit der Anbieter diese Option tatsäch- lich wahrnehmen wird ist allerdings fraglich, da aktuelle Konzepte von ca. 1.200-1.400 m² Verkaufsfläche ausgehen.

o Auswirkungen auf bestehende Standorte in Ketsch können durch diese reduzierten Erweiterungen ebenfalls ausgeschlossen werden. Würden sich

76 Aktuelles Potenzial ca. 12,2 Mio. € (Szenario 2), abzüglich der Entwicklung eines Supermarktes mit bis zu ca. 1.400 m² Verkaufsfläche (Anteil Nahrungs- und Genussmittel ca. 85%) = ca. 5,1 Mio. €, sowie eines durchschnitt- lichen Lebensmitteldiscounters mit bis zu ca. 1.200 m² (Anteil Nahrungs- und Genussmittel ca. 85%) = ca. 4,7 Mio. € (12,2-(5,1+4,7)=2,4). Eine zusätzliche Absicherung der Entwicklung erfolgt zudem durch Verwendung der Kennzahlen des Prognoseszenarios 2, da hier weitere 5% freie Kaufkraft unberücksichtigt bleiben, die dem Onli- ne-Handel zugeschrieben werden, bei einer hohen Attraktivität aber auch im stationären Einzelhandel in Teilen erhalten bleiben können.

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die gesamten zusätzlichen Umsätze (ca. 2,4 Mio. € - Aldi Süd + Lidl) hypothe- tisch vollständig gegen vorhandene Standortlagen in Ketsch richten (Umsatz im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel insgesamt in Höhe von ca. 25,0 Mio. €), ergäben sich immer noch Umsatzumverteilungsquoten von unter 10%. Dies wird durch die noch vorhandene freien Kaufkraftpotenziale von Ketsch selbst in Höhe von ca. 6,6-9,2 Mio. € entsprechend gestützt.

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4 Verkaufsflächenpotenzialanalyse Non-Food

4.1 Methodik

Grafik: Grundsätzliche Vorgehensweise der Prognoseberechnungen

Die Prognose der künftigen Einzelhandelsentwicklung ist schwierig, da die Entwicklung zahlreiche Einflussfaktoren berücksichtigt und deren künftiges, sehr komplexes Zusammenspiel abgeschätzt werden muss. Um die künftige Nachfragesituation wie auch die künftige Angebotssituation eines Ein- zelhandelsstandortes abschätzen zu können, sind v.a. folgende Einflussfaktoren zu berücksichtigen:

. Entwicklung der Einwohnerzahlen im Marktgebiet und im Prognosezeitraum, . Entwicklung der einzelhandelsrelevanten Ausgaben pro Kopf im Marktgebiet, . Entwicklung der Kaufkraftbindungsquoten des betrachteten Standortes, . Entwicklung der Marktanteile des Onlinehandels differenziert nach unterschiedlichen Sorti- menten.

Für eine möglichst realitätsnahe Abschätzung der Einzelhandelsentwicklung werden für die genann- ten Einflussfaktoren unterschiedliche Annahmen getroffen und in Szenarien der Einzelhandelsent- wicklung zusammengefasst.

Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass der Online-Handel eine wesentliche Bedeutung bei den zu Verfügung stehenden Potenzialen spielen kann. Bereits jetzt vereint der Onlinehandel einen Kauf- kraftanteil von ca. 13% auf sich, der natürlich zwischen den einzelnen Sortimenten stark variiert (höchste Werte in Bereich Elektrowaren, v.a. Telekommunikation, aber auch Bücher und Zeitschrif- ten). Nach aktuellen Studien (z.B. EHI) wir dieser Wert auch in den kommenden Jahren noch weiter steigen und so auch die weitere Erhöhung der Marktanteile des Handels vor Ort weiter erschweren. Es gilt umso mehr für den stationären Handel sich zu positionieren, und so seine Position auch ge- genüber neuen Handelsformen zu wahren. Da es sich auch bei der Ausweitung des Online-Handels nur um Prognosewerte handeln kann, werden im Folgenden unterschiedliche Szenarien gerechnet, die Stagnation und Wachstum auch für diese „Stellschraube“ einbeziehen. Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

Für die Einzelhandelsstandorte Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen sind als zent- rale „Stellschrauben“ für die künftige Entwicklung die Kaufkraftbindungsquoten und ins- besondere für Schwetzingen die Entwicklung der Marktanteile im Marktgebiet sowie insbe- sondere auch im eigenen Mittelbereich zu berücksichtigen. Die Analyse der derzeitigen Position der Einzelhandelsstandorte hatte gezeigt, dass Schwetzingen bereits heute einen Kaufkraftzufluss zu verzeichnen hat, während in Oftersheim und Plankstadt Kaufkraftabflüs- se zu verzeichnen sind.

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Im Folgenden wird mit unterschiedlichen Szenarien gearbeitet und die dabei getroffenen Annahmen bei den künftigen Bindungsquoten und den Marktanteilen im eigenen Gemeinde- gebiet bzw. Mittelbereich klar dokumentiert.

Differenzierte Prognosen für Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen in drei Szenarien:

Es werden darauf basierend drei Szenarien betrachtet:

Erhöhung Marktan- Erhöhung der Markt- Erhöhung der teile Online-Handel anteile im Umland Szenarien für Oftersheim Bindungsquoten (= weniger ver- (= Erweiterung des (Oftersheim) fügbare Kaufkraft Marktgebietes) für Oftersheim) Szenario 1: Klar optimistisches Szenario +++ -- -- bei Stagnation Online-Handel Szenario 2: Optimistisches Szenario bei ++ -- ++ Wachstum Online-Handel Szenario 3: Vorsichtig optimistisches + -- +++ Szenario bei starkem Wachs- tum Online-Handel Erhöhung: -- = nicht möglich / + = geringfügig / ++ = möglich / +++ = erheblich

Erhöhung Marktan- Erhöhung der Markt- Erhöhung der teile Online-Handel anteile im Umland Szenarien für Plankstadt Bindungsquoten (= weniger ver- (= Erweiterung des (Plankstadt) fügbare Kaufkraft Marktgebietes) für Plankstadt) Szenario 1: Klar optimistisches Szenario +++ -- -- bei Stagnation Online-Handel Szenario 2: Optimistisches Szenario bei ++ -- ++ Wachstum Online-Handel Szenario 3: Vorsichtig optimistisches + -- +++ Szenario bei starkem Wachs- tum Online-Handel Erhöhung: -- = nicht möglich / + = geringfügig / ++ = möglich / +++ = erheblich

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Erhöhung der Erhöhung der Erhöhung Erhöhung Marktanteile Marktanteile Marktanteile der Bin- im Mittelbe- im Umland Online-Handel dungsquo- Szenarien für Schwetzingen reich (= Erweite- (= weniger ten (= stärkere rung des verfügbare (Schwetzin- Marktdurch- Marktgebie- Kaufkraft für gen) dringung) tes) Schwetzingen) Szenario 1: Klar optimistisches Szenario +++ ++ -- -- bei Stagnation Online-Handel Szenario 2: Optimistisches Szenario bei ++ ++ -- ++ Wachstum Online-Handel Szenario 3: Vorsichtig optimistisches + ++ -- +++ Szenario bei starkem Wachs- tum Online-Handel Erhöhung: -- = nicht möglich / + = geringfügig / ++ = möglich / +++ = erheblich

Aus diesen Szenarien lassen sich dann Ansiedlungspotenziale in m² Verkaufsfläche im Be- reich Einzelhandel ableiten.

Grafik: Nutzen und Grenzen der Prognosewerte

Für die Interpretation von Ansiedlungspotenzialen gilt unbedingt zu beachten:

(1) Ansiedlungspotenziale dienen als grobe Orientierungswerte, für die gilt: Ein Überschreiten der Ansiedlungspotenziale durch ein Vorhaben führt nicht automatisch zur Unzuläs- sigkeit dieses Vorhabens. In jedem Falle bedarf es der Einzelfallprüfung – bei großflächigen Vorhaben beispielsweise anhand der raumordnerischen Prüfkriterien (v.a. Kongruenzgebot und Beeinträchtigungsverbot). Die Ansiedlungspotenziale zeigen aber auf, ob ein Vorhaben – bei klarem Unterschreiten der Ansiedlungspotenziale – den Standort „bereichern“ dürfte, ohne schädliche Auswirkungen auf bestehende Standortlagen in der Kommune nach sich zu zie- hen, oder ob – bei deutlichem Überschreiten des Ansiedlungspotenzials – eine Wettbewerbs- verschärfung und ggf. sogar negative Auswirkungen auf Standortlagen innerhalb der Kom- mune (und evtl. im Umland) zu erwarten sind.

(2) Die Prognosen des künftigen Flächenbedarfes basieren auf unterschiedlichen Annahmen, u.a. auch hinsichtlich der Entwicklung einzelner Vertriebsformen. Bei Aufkommen neuer Vertriebsformen und Flächenkonzepte des stationären Einzelhandels kommt evtl. auch der Standort Schwetzingen für Ansiedlungen derartiger Konzepte in Betracht. Entsprechend kann dann bei Aufkommen derartiger neuer Konzepte der notwendige Flächenbedarf über dem hier prognostizierten Flächenbedarf liegen.

(3) Spezialisierte Angebote – bspw. im Bereich Bekleidung auf eine eng umfasste Altersgruppe (z.B. 15-30-Jährige) und auf einen klar definierten modischen Stil (z.B. sportive, flippige Mo- de) zugeschnittenes Betreiberkonzept – bedienen ein über das dargestellte Marktgebiet hin- ausgehendes Klientel, so dass Ansiedlungen auch in einem Umfang möglich sind, die über die dargestellten Flächenwerte hinaus gehen.

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(4) Nicht berücksichtigt werden können natürlich auch Ansiedlungen als Ersatz für einen in den kommenden Jahren „wegfallenden“ Anbieter.

(5) Für die vorliegenden Prognosewerte wurden Erwartungen bezüglich der Entwicklung des On- line-Handels herangezogen, die einer Weiterentwicklung des heutigen Marktes zugrunde lie- gen. Diese Prognose kann nur einen groben Richtwert darstellen. Sollten hier neue Vertriebs- formen den Online-Markt nochmals verändern oder für bestimmte Sortimente eine noch stär- kere Verschiebung hin zu neuen Vertriebswegen erfolgen, so kann sich hierdurch noch eine weitere Veränderung bei den Flächenpotenzialen ergeben. Andererseits ist aber auch denk- bar, dass der stationäre Einzelhandel durch eine stärkere Positionierung Marktanteil halten kann und weitere Verschiebungen hin zum Online-Handel in einzelnen Sortimenten stagnie- ren. Um diesem Vorgang weitestgehend gerecht zu werden, werden zwei unterschiedliche Ansätze in den Prognoseszenarien berücksichtigt (Stärkung und Stagnation Online-Handel). Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

4.2 Prognosedaten

Grundannahmen bei allen Szenarien:

Zeithorizont für sämtliche Überlegungen ist das Jahr 2030. Folgende Annahmen werden für die Einzelhandelsstandorte Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen zunächst getroffen:

. Leichte Zunahme der einzelhandelsrelevanten Ausgaben pro Kopf um ca. 0,25% pro Jahr bis 2030. Wir gehen davon aus, dass im Betrachtungszeitraum keine wesentli- che Änderung des Spar- und Ausgabeverhaltens der Verbraucher eintritt.

. Für das Jahr 2030 ist gemäß Statistischem Landesamt Baden-Württemberg mit ei- nem erheblichem Einwohnerwachstum in Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen (sowie dessen Mittelbereich) zu rechnen: (Details siehe Verkaufsflächenpotenzial- analyse Nahversorgung)

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Die folgende Übersicht zeigt die wesentlichen Annahmen bei Bindungsquoten und Markt- anteilen für die Verkaufsflächenprognosen im Überblick auf.

Überblick: Annahmen der drei Szenarien - Oftersheim

Bedarfsbereich aktuell Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Verfügbare Kaufkraft aufgrund von Kaufkraftabflüssen in den Online- und Versandhandel im Ver- gleich zu heute (unter Berücksichtigung einer wachsenden Einwohnerentwicklung) Oftersheim 100% 110-111% 106-107% 100-101% Steigerung von Bindungsquoten / Marktanteilen (unter Berücksichtigung einer erhöht / reduziert zur Verfügung stehenden Kaufkraft in Oftersheim -- 30-35% 30-35% 30-35%

Überblick: Annahmen der drei Szenarien - Plankstadt

Bedarfsbereich aktuell Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Verfügbare Kaufkraft aufgrund von Kaufkraftabflüssen in den Online- und Versandhandel im Ver- gleich zu heute (unter Berücksichtigung einer wachsenden Einwohnerentwicklung) Plankstadt 100% 110-111% 105-106% 99-100% Steigerung von Bindungsquoten / Marktanteilen (unter Berücksichtigung einer erhöht / reduziert zur Verfügung stehenden Kaufkraft in Plankstadt -- ca. 35% ca. 35% ca. 35%

Überblick: Annahmen der drei Szenarien - Schwetzingen

Bedarfsbereich aktuell Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Verfügbare Kaufkraft aufgrund von Kaufkraftabflüssen in den Online- und Versandhandel im Ver- gleich zu heute (unter Berücksichtigung einer wachsenden Einwohnerentwicklung) Schwetzingen 100% 111-112% 107-108% 101-102% Mittelbereich 100% 106-107% 102-103% 95-96% Steigerung von Bindungsquoten / Marktanteilen (unter Berücksichtigung einer erhöht / reduziert zur Verfügung stehenden Kaufkraft in Schwetzingen -- <5% <5% <5% im Mittelbereich -- 10-15% 10-15% 10-15%

Fazit: Um verschiedene mögliche Entwicklungsszenarien aufzuzeigen, ergeben sich auch unterschiedliche Prognosewerte für den zukünftigen Flächenbedarf. Wir halten Szenario 3 (= vorsichtige Einschätzung der positiven Entwicklung) für realistisch. Dass die hierbei ge- troffenen Annahmen noch übertroffen werden können, ist möglich, allerdings mit erheblichen Anstrengungen verbunden. Weiterhin werden auch die Potenziale angeführt, die sich bei einer Stagnation des Online-Handels ergeben (=Szenario 1), um auch diese optimistische Entwicklung und somit die maximalen Potenziale darzustellen, die sich für von innen heraus ergeben.

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4.3 Prognose des künftigen Flächenbedarfs (quantitative Entwicklungspotenziale)

Anhand der getroffenen Annahmen und Szenarien wird es nun möglich, die Entwicklung des Umsatzes aller Einzelhandelsbetriebe insgesamt bis zum Jahr 2030 in verschiede- nen Szenarien zu prognostizieren. Es ist zu berücksichtigen, dass für Szenario 1 sich ein Wert ergibt, der die optimistische Entwicklung bei einer Stagnation des Online-Handels wie- dergibt. Für die beiden Szenarien 2 und 3 ergibt sich hingegen ein „Korridor“ für die Umsatz- situation im Jahr 2030. Die prognostizierte Umsatzausweitung hat u.a. Auswirkungen auf den künftigen Flächenbedarf für zusätzliche Einzelhandelsflächen am Standort. Für die Abschät- zung des künftigen, zusätzlichen Bedarfs an Einzelhandelsflächen wurden durchschnittliche Verkaufsflächenproduktivitäten77 nach Sortimenten zugrunde gelegt:

Der zusätzliche Bedarf an Einzelhandelsflächen errechnet sich dann aus einer Bewertung des zusätzlichen Einzelhandelsumsatzes bis zum Jahr 2030 anhand der dargestellten durchschnittlichen Flächenproduktivitäten. Wichtig: Der zusätzliche Flächenbedarf beziffert die Einzelhandelsfläche, die ohne spürbare Umsatzumverteilungen zu bestehenden An- bietern theoretisch realisiert werden könnte.

77 Quellen: Branchenübliche Werte u.a. laut BBE: Struktur und Marktdaten, Handelsjournal factbook, Institut für Handelsforschung, EHI: handelsdaten.de, 2018/2019.

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Grafik: Oftersheim – Verkaufsflächenpotenziale nach Warengruppen / Sortimenten I Warengruppe Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Sortiment

Kurzfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²) – ohne Nahversorgung

Blumen / Zoologischer Bedarf 150 100 100 Blumen 50 <50 <50- zoologischer Bedarf 100 100 100 Mittelfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²)

Bücher / PBS / Spielwaren 450 300 300 Bücher / Zeitschriften 250 200 200 PBS78 - - - Spielwaren 100 50 50 Hobby79 100 50 50 Bekleidung / Schuhe / Sport 650 550 500 Bekleidung 400 350 300 Schuhe / Lederwaren 100 100 100

Sportbekleidung / -artikel 150 100 100 Wichtig: Die Verkaufsflächenpotenziale stellen keine Obergrenze für ein oder mehrere Vorhaben dar, sondern eine erste Orientierung welche Sortimente vor Ort noch stärker aufgestellt werden kön- nen und sollten. Für die Bewertung eines Vorhabens ist zwingend eine Einzelfallprüfung notwendig! (siehe Prüfung unkritische Wettbewerbsintensität, mögliche Ausweitung Marktgebiet etc.)

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

78 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 79 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc.

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Grafik: Oftersheim – Verkaufsflächenpotenziale nach Warengruppen / Sortimenten II Warengruppe Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Sortiment

Langfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²)

Elektrowaren 300 300 250

Weiße Ware80, Lampen 100 100 100

Braune Ware81, sonstige82 200 200 150 Hausrat / Einrichtungsbedarf 700 650 550

Haushaltswaren / GPK83 100 100 50 Möbel 150 150 100 Haus- und Heimtextilien 450 400 400 Sonstiger Einzelhandel 1.200 1.100 1.000 Bau- und Heimwerkerbedarf 550 500 450 Gartenbedarf 450 450 400 Optik / Akustik <50 - - Uhren / Schmuck <50 <50 -

Fahrrad und Zubehör 100 50 50 sonstige Sortimente84 50 50 <50 Einzelhandel insgesamt 3.450 3.000 2.700 (ohne Nahversorgung) Wichtig: Die Verkaufsflächenpotenziale stellen keine Obergrenze für ein oder mehrere Vorhaben dar, sondern eine erste Orientierung welche Sortimente vor Ort noch stärker aufgestellt werden kön- nen und sollten. Für die Bewertung eines Vorhabens ist zwingend eine Einzelfallprüfung notwendig! (siehe Prüfung unkritische Wettbewerbsintensität, mögliche Ausweitung Marktgebiet etc.)

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

80 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 81 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 82 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 83 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 84 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

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Grafik: Plankstadt – Verkaufsflächenpotenziale nach Warengruppen / Sortimenten I Warengruppe Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Sortiment

Kurzfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²) – ohne Nahversorgung

Blumen / Zoologischer Bedarf 250 150 150 Blumen 100 50 50 zoologischer Bedarf 150 100 100 Mittelfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²)

Bücher / PBS / Spielwaren 500 450 400 Bücher / Zeitschriften 200 200 200 PBS85 <50 <50 <50 Spielwaren 150 150 150 Hobby86 100 50 50 Bekleidung / Schuhe / Sport 550 550 450 Bekleidung 350 350 300 Schuhe / Lederwaren 100 100 50

Sportbekleidung / -artikel 100 100 100 Wichtig: Die Verkaufsflächenpotenziale stellen keine Obergrenze für ein oder mehrere Vorhaben dar, sondern eine erste Orientierung welche Sortimente vor Ort noch stärker aufgestellt werden kön- nen und sollten. Für die Bewertung eines Vorhabens ist zwingend eine Einzelfallprüfung notwendig! (siehe Prüfung unkritische Wettbewerbsintensität, mögliche Ausweitung Marktgebiet etc.)

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

85 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 86 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc.

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Grafik: Plankstadt – Verkaufsflächenpotenziale nach Warengruppen / Sortimenten II Warengruppe Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Sortiment

Langfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²)

Elektrowaren 250 250 200

Weiße Ware87, Lampen 100 100 50

Braune Ware88, sonstige89 150 150 150 Hausrat / Einrichtungsbedarf 700 650 600

Haushaltswaren / GPK90 150 150 150 Möbel 150 150 150 Haus- und Heimtextilien 400 350 300 Sonstiger Einzelhandel 1.000 900 900 Bau- und Heimwerkerbedarf 500 450 400 Gartenbedarf 400 350 350 Optik / Akustik 50 50 50 Uhren / Schmuck <50 <50 <50

Fahrrad und Zubehör <50 <50 <50 sonstige Sortimente91 <50 <50 <50 Einzelhandel insgesamt 3.250 2.950 2.700 (ohne Nahversorgung) Wichtig: Die Verkaufsflächenpotenziale stellen keine Obergrenze für ein oder mehrere Vorhaben dar, sondern eine erste Orientierung welche Sortimente vor Ort noch stärker aufgestellt werden kön- nen und sollten. Für die Bewertung eines Vorhabens ist zwingend eine Einzelfallprüfung notwendig! (siehe Prüfung unkritische Wettbewerbsintensität, mögliche Ausweitung Marktgebiet etc.)

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

87 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 88 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 89 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 90 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 91 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

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Grafik: Schwetzingen – Verkaufsflächenpotenziale nach Warengruppen / Sortimenten I Warengruppe Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Sortiment

Kurzfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²) – ohne Nahversorgung

Blumen / Zoologischer Bedarf 500 400 200 Blumen 300 300 200 zoologischer Bedarf 200 100 - Mittelfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²)

Bücher / PBS / Spielwaren 2.400 1.500 1.200 Bücher / Zeitschriften 1.200 700 600 PBS92 100 100 - Spielwaren 400 200 100 Hobby93 700 500 500 Bekleidung / Schuhe / Sport 4.200 3.400 2.700 Bekleidung 2.500 2.000 1.600 Schuhe / Lederwaren 600 500 400

Sportbekleidung / -artikel 1.100 900 700 Wichtig: Die Verkaufsflächenpotenziale stellen keine Obergrenze für ein oder mehrere Vorhaben dar, sondern eine erste Orientierung welche Sortimente vor Ort noch stärker aufgestellt werden kön- nen und sollten. Für die Bewertung eines Vorhabens ist zwingend eine Einzelfallprüfung notwendig! (siehe Prüfung unkritische Wettbewerbsintensität, mögliche Ausweitung Marktgebiet etc.)

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

92 PBS: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren 93 Hobby: Bastelware. Wolle, Handarbeiten, Musikinstrumente, Briefmarken etc.

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Grafik: Schwetzingen – Verkaufsflächenpotenziale nach Warengruppen/ Sortimenten II Warengruppe Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Sortiment

Langfristiger Bedarfsbereich (Angabe Verkaufsflächenpotenzial in m²)

Elektrowaren 2.600 1.500 1.200

Weiße Ware94, Lampen 600 300 200

Braune Ware95, sonstige96 2.000 1.200 1.000 Hausrat / Einrichtungsbedarf 200 - -

Haushaltswaren / GPK97 100 - - Möbel - - - Haus- und Heimtextilien 100 - - Sonstiger Einzelhandel 3.000 1.900 1.400 Bau- und Heimwerkerbedarf 500 - - Gartenbedarf 1.900 1.500 1.200 Optik / Akustik - - - Uhren / Schmuck - - -

Fahrrad und Zubehör 400 300 200 sonstige Sortimente98 200 100 - Einzelhandel insgesamt 12.900 8.700 6.700 (ohne Nahversorgung) Wichtig: Die Verkaufsflächenpotenziale stellen keine Obergrenze für ein oder mehrere Vorhaben dar, sondern eine erste Orientierung welche Sortimente vor Ort noch stärker aufgestellt werden kön- nen und sollten. Für die Bewertung eines Vorhabens ist zwingend eine Einzelfallprüfung notwendig! (siehe Prüfung unkritische Wettbewerbsintensität, mögliche Ausweitung Marktgebiet etc.)

Hinweis: Ungefähre Angaben, etwaige Abweichungen durch Rundungen Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

Es ist jedoch nochmals darauf zu verweisen, dass ein Überschreiten der Ansiedlungspo- tenziale durch ein Vorhaben nicht zur Unzulässigkeit dieses Vorhabens führt. Auch An- siedlungen von spezialisierten Angeboten sind in einem Umfang möglich, die über die dar- gestellten Flächenwerte hinausgehen können.

94 Weiße Ware: Elektrohaushaltsgeräte 95 Braune Ware: Unterhaltungselektronik, elektronische Medien 96 sonstige Elektrowaren: Informationstechnologie / Telekommunikation / Foto 97 GPK: Glas / Porzellan / Keramik 98 sonstige Sortimente: Autozubehör, Waffen-/Jagdbedarf, Kinderautositze, Erotikartikel etc.

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5 Konsequenzen

a) Grundstrategie

Mit den dargestellten Potenzialen in Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen ergeben sich entsprechend auch Konsequenzen für die künftige Einzelhandelsentwicklung und Ein- zelhandelssteuerung der drei Kommunen. Insgesamt kann festgehalten werden:

. Die gemeinsame Einzelhandelsteuerung über das gemeinsame „Leitbild zur Steuerung des Einzelhandels“ hat sich bewährt und sollte fortgesetzt werden.

. Die grundsätzliche Strategie der Übernahme der wohnortnahen Nahversorgung in Schwetzingen, Plankstadt und Oftersheim, ohne dass Schwetzingen die Nahver- sorgung von Plankstadt und Oftersheim mit übernimmt kann fortgesetzt werden

. Ebenso kann Wahrnehmung der Funktion als Mittelzentrum durch Schwetzingen mit einer überörtlichen Versorgung in den sonstigen Sortimentsbereichen wei- ter verfolgt werden.

b) Empfehlungen zur Umsetzung

Die Leitlinien des Leitbildes zur Steuerung des Einzelhandels mit den dazugehörigen Maßnahmen können ebenso bestätigt werden. Folgende Vorgaben sollten eingehalten werden:

. Oftersheim und Plankstadt sollte in der Nahversorgungsentwicklung weiterhin Vorrang in der Entwicklung gewährt werden. Nun allerdings mit einer unterschiedli- chen Akzentuierung der Zielsetzungen:

o Oftersheim: Erhalt des innerörtlichen Lebensmittelanbieters + ergänzen- de Ansiedlung maximal eines Lebensmitteldiscounters, darüber hinaus ma- ximal bestandsorientierte Erweiterungen.

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o Plankstadt: Neuansiedlung maximal eines Lebensmittelvollsortimenters und eines Drogeriefachmarktes, darüber hinaus maximal bestandsorien- tierte Erweiterungen.

. Schwetzingen hat in den letzten Jahren Verkaufsflächen in den nahversorgungsre- levanten Sortimenten abgebaut. Dennoch sollten weiterhin keine zusätzlichen Neu- ansiedlungen umgesetzt werden. Entwicklungen sollten sich auf maximal be- standsorientierte Erweiterungen beschränken, die dargestellte mögliche Neuan- siedlungen in Oftersheim und Plankstadt nicht gefährden.

. Bei allen Nahversorgungsentwicklungen sollte die Einhaltung der ermittelten Kaufkraft- bzw. Verkaufsflächenpotenziale geprüft werden.

. Ansiedlungen von innenstadtrelevanten Sortimenten sollten vorrangig in den Ortsmitten von Oftersheim und Plankstadt sowie in der Innenstadt von Schwet- zingen erfolgen.

. Schwetzingen übernimmt damit die zentrale Versorgungsfunktion als Mittel- zentrum (innenstadtrelevante und nicht zentrenrelevante Sortimente). Oftersheim und Plankstadt streben keine Ansiedlungen an, die diese Versorgungsfunktion ge- fährden.

c) Empfehlung für konkrete oder potenzielle Vorhaben

Oftersheim

. Erhalt des innerörtlichen Nahversorgers (Schutz der Kaufkraftpotenziale für die- sen) . Option auf Entwicklung eines Lebensmitteldiscounters mit maximal ca. 1.200 m² Gesamtverkaufsfläche (Einzelfallprüfung je nach Anbieter und Standort ggf. not- wendig – Prüfung Einhaltung raumordnerischer Vorgaben). . Notwendigkeit bestandsorientierter Erweiterungen zur Bestandssicherung aktuell nicht absehbar.

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Plankstadt

. Option auf Entwicklung eines Lebensmittelvollsortimenters mit bis zu ca. 1.500 m² Gesamtverkaufsfläche (Einzelfallprüfung je nach Anbieter und Standort ggf. notwendig – Prüfung Einhaltung raumordnerischer Vorgaben). . Option auf Entwicklung eines Drogeriefachmarktes mit bis zu ca. 800 m² Gesamt- verkaufsfläche (Einzelfallprüfung je nach Anbieter, konkreten Flächenlayout und Standort ggf. notwendig – Prüfung Einhaltung raumordnerischer Vorgaben). . Mögliche bestandsorientierter Erweiterungen zur Bestandssicherung sind im Ein- zelfall zu prüfen.

Schwetzingen

. Mögliche bestandsorientierter Erweiterungen zur Bestandssicherung sind im Ein- zelfall zu prüfen. Aktuell:

o Bestandsorientierte Erweiterungen der Anbieter Aldi Süd auf ca. 935 m² Verkaufsfläche und Lidl auf maximal ca. 945 m² Verkaufsfläche am Standort Hockenheimer Landstraße können ohne Gefährdung der Entwick- lungsoptionen in Oftersheim und Plankstadt bzw. ohne Gefährdung beste- hender Nahversorgungslagen (auch in Ketsch) mitgetragen werden.

o Eine Bestandsorientierte Erweiterungen des Anbieters dm auf maximal ca. 800 m² Verkaufsfläche am Standort Hockenheimer Landstraße kann ohne Gefährdung der Entwicklungsoptionen in Plankstadt (bzw. auch in Ketsch) und Gefährdung des Bestandes in Oftersheim mitgetragen werden.

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6 Detailanalysen für die Stadt Schwetzingen

6.1 Die Sicht und Planungen der Einzelhandelsbetriebe in Schwetzingen

Im Folgenden sind die zentralen Ergebnisse der schriftlichen und mündlichen Einzelhandels- befragungen am Standort Schwetzingen dargestellt. Durch die imakomm AKADEMIE erho- ben wurden alle 182 Einzelhandelsbetriebe (=Vollerhebung), weiterführende Angaben in Form einer mündlichen oder schriftlichen Befragung machten 91 Betriebe.99

Schwetzingen Bewertung

Standortzufriedenheit

90 Nennungen

Note: 2,0

Umsatzentwicklung zum Vorjahr

65 Nennungen

99 Hinweis: Betriebe, die sich sowohl an der mündlichen, als auch schriftlichen Befragung beteiligt haben, werden nur einfach gewertet. Eine Verzerrung der Ergebnisse durch Mehrfachangaben ist somit ausgeschlossen.

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Veränderungsabsichten in nächsten 2-3 Jahren

88 Nennungen

. Keine Veränderungsabsichten bei 63 Betrieben (72%)

. Umbau / Renovierung 6 Betriebe . Verkaufsflächenvergrößerung 5 Betriebe . Sortimentsanpassung 3 Betriebe . Online-Handel einführen / erweitern 3 Betriebe

. Verlagerung innerhalb des Stadtgebietes 4 Betriebe

. (eventuelle) Betriebsschließung 3 Betriebe . Verlagerung nach außerhalb 1 Betrieb

. Sonstiges 3 Betriebe

Online-Präsenz

Zentrale Ergebnisse aus dem Online-Barometer Schwetzingen (nur Betrachtung Innenstadt – 2018, n = 116):

. Online-Präsenz 92% . Online-Shop: 49%

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

Genannte Verbesserungsvorschläge (TOP 5) 187 Nennungen

Parksituation verbessern (mehr Kurzzeitparken, günstiger/kostenlos) 53

Besserer Branchenmix / Angebotserweiterung 38

Optische Aufwertung / Attraktivitätssteigerung (Begrünung, Spielgeräte) 17

Öffentlicher Nahverkehr in die Innenstadt verbessern 12

Leerstandsmanagement verbessern 10 Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

Weitere Ergebnisse – Fragen zu Umsatz, Verkaufsflächenausstattung, Kundenherkunft usw. – werden hier nicht dargestellt. Diese haben Eingang gefunden in die Daten zur Angebotssi- tuation, werden dort aber nicht im Einzelnen (Stichwort Datenschutz!) dargestellt.

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6.2 Das Marktgebiet von Schwetzingen

Das Markt- bzw. Einzugsgebiet eines Einzelhandelsstandortes umfasst jenes Gebiet, aus dem sich zum überwiegenden Teil die Einzelhandelskunden rekrutieren. Mit anderen Wor- ten: Die Bevölkerung aus diesem Gebiet kommt mehr oder weniger regelmäßig an den Standort und tätigt dort u.a. Einkäufe.

Die Größe des Einzugsgebietes ist grundsätzlich abhängig von

. der überörtlichen Verkehrsanbindung, . den wirtschafts- und siedlungsstrukturellen Gegebenheiten in der Standortgemeinde, . den topografischen und siedlungsstrukturellen Bedingungen im Umfeld (bspw. gerin- ge Bevölkerungsdichte im ländlichen Raum, naturräumliche Grenzen), . dem vorhandenen Angebot am Standort sowie . der Lage zu konkurrierenden Zentren und der Attraktivität dieser Zentren (für Sch- wetzingen beispielsweise die räumliche Lage und verkehrliche Anbindung zwischen den Oberzentren Heidelberg und Mannheim sowie dem Mittelzentrum100 Speyer.

Zudem wurde die Abgrenzung des Marktgebiets von Schwetzingen im Detail zusätzlich überprüft auf Basis der Angaben der Einzelhandelsbetriebe (Angaben zur Herkunft der Kun- den).

Unter Berücksichtigung der skizzierten Einflussfaktoren umfasst das Einzugsgebiet der Stadt Schwetzingen ein Kerneinzugsgebiet (Zone 1) mit einer überwiegenden Kaufkraftbindung nach Schwetzingen, einem erweiterten Kerneinzugsgebiet (Zone 2) mit wesentlichen Kaufkraftzuflüssen sowie einem erweiterten Einzugsgebiet (Zone 3) mit schwächeren, aber immer noch vorhandenen Kaufkraftzuflüssen. Zone 4 weist nur noch untergeordnete Verkaufsflächenströme nach Schwetzingen auf.

Einzelne Kaufkraftzuflüsse reichen auch über die Einzugsgebiete hinaus, allerdings werden diese von den Marktgebieten der benachbarten Zentralen Orte zu stark überlagert, als dass sie dem Marktgebiet von Schwetzingen zugeordnet werden können. Bereits in Zone 3 sind entsprechende Effekte festzustellen wie beispielsweise in Eppelheim (S-Bahn-Anbindung

100 mit Teilfunktion eines Oberzentrums.

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nach Heidelberg) oder noch stärker in Hockenheim, , Altlußheim, Neulußheim (ei- gene starke Einzelhandelsausstattung von Hockenheim). Aufgrund der Angaben der befrag- ten Einzelhändler können diese Standorte aber dennoch noch zum Marktgebiet von Schwet- zingen gezählt werden.

Das Marktgebiet von Schwetzingen umfasst damit durch sein Kerneinzugsgebiet im We- sentlichen den raumordnerisch vorgesehen Mittelbereich (ohne Hockenheim), das er- weiterte Einzugsgebiet reicht dafür etwas über den eigenen Mittelbereich hinaus.

Kommunen 101 Marktgebiet Einwohner (Kommunen im Mittelbereich Schwetzingen)

Schwetzingen 21.546 Zone 1 Oftersheim 12.115 43.885 Plankstadt 10.224

Brühl 14.264 Ketsch 12.758 27.022 Zone 2 ______(erweitertes) Kerneinzugsgebiet 70.907

Eppelheim 15.250 Zone 3 Friedrichsfeld, Rheinau 30.286 45.536 (Ortsteile von Mannheim102)

Altlußheim 6.017 Hockenheim 21.739 Zone 4 42.368 Neulußheim 7.038 Reilingen 7.574

101 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2019 (Stand 31.12.2017). 102 Quelle: Stadt Mannheim, 2016.

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Grafik: Räumlicher Überblick – das ungefähre Marktgebiet von Schwetzingen

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

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7 Einzelhandelskonzept Stadt Schwetzingen

7.1 Ziele und planungsrechtliche Umsetzung der Einzelhandelssteuerung

Folgende zentrale Zielsetzungen lassen sich für die künftige (und auch bisherige!) Ein- zelhandelssteuerung in der Stadt Schwetzingen ableiten:

. Stärkung des Zentralen Versorgungsbereichs (Innenstadt von Schwetzingen)

o durch Konzentration von Ansiedlungen mit innenstadtrelevanten (=zentrenrelevanten) Sortimenten auf diese Standortlagen o durch Beschränkung innenstadtrelevanter Randsortimente außerhalb dieser Standortlagen o durch Antizipation von weiteren Marktanteilsverlusten bei stationären Betrie- ben in der Innenstadt mit innenstadtrelevantem Hauptsortiment durch den On- line-Handel – Einzelvorhaben müssen vor diesem Hintergrund bewertet und raumordnerische und v.a. städtebauliche Prüfkriterien in diesem Sinne inter- pretiert werden

. Konzentration von Einzelhandelsansiedlungen

o durch gezielte Ausweisung von Gebieten mit Einzelhandelsnutzungen (insbe- sondere nicht zentrenrelevanter Einzelhandel) o durch Ausschluss von Einzelhandelsnutzungen an anderen Standorten o durch Stärkung von ausgewiesenen Standortlagen in und um die Innenstadt

. Flächendeckende Nahversorgung

o durch Schließung räumlicher Versorgungslücken o durch Bestandssicherung wohnortnaher Grund- und Nahversorgung o durch angepasste Flächenentwicklungen zum Erhalt der Nahversorgungs- standorte

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Diese Strategie bestätigt auch die bisherige Einzelhandelsstrategie, dokumentiert im Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2010 der Stadt Schwetzingen.

Elemente der Einzelhandelsteuerung zur Umsetzung der dargestellten Ziele:

. Definition / Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereiches (=Innenstadt von Schwetzingen),

. Grundsätze der Einzelhandelssteuerung,

. räumliche Konkretisierung dieser Strategien und Ziele (= Standortkonzept) sowie

. eine ortsspezifische Sortimentsliste („Schwetzinger Liste“) als konkretes sachliches Bewertungsinstrument von Einzelhandelsvorhaben (Ansiedlungen, Erweiterungen).

Hinweis: Nachfolgende Kapitel ersetzen das bisherige Einzelhandelskonzept der Stadt Schwetzingen. Vorliegende Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes soll beste- hende Regelungen allerdings nicht konterkartieren, sondern die funktionierende Ein- zelhandelssteuerung überprüfen und ggf. sinnvoll ergänzen. Bestehende (und damit übernommene) Formulierungen aus dem vorliegenden Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2010 werden daher farblich gelb hinterlegt markiert. Somit ist eine einfach Nach- vollziehbarkeit tatsächlicher Änderungen gegeben.

Änderungen, die lediglich ergänzende Erläuterungen bzw. Umformulierungen darstel- len sind kursiv gefasst und hellgrau hinterlegt.

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Wichtig: Basis für die planungsrechtliche Umsetzung sind regionalplanerische Vorgaben. Diese sind zu berücksichtigen. Hierbei ist besonders auf „Zentralörtliche Standortbereiche für Einzelhandelsgroßprojekte“ (für Schwetzingen gebietsscharf ausgewiesen) und „Er- gänzungsstandorte für Einzelhandelsgroßprojekte“ (für Schwetzingen nicht gebiets- scharf ausgewiesen) zu verweisen.

Grafik: Raumnutzungskarte Region Rhein-Neckar

Quelle: Region Rhein-Neckar: Raumnutzungskarte - Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar, 2013.

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7.2 Abgrenzung zentraler Versorgungsbereich

Der zentrale Versorgungsbereich stellt den innerstädtischen Bereich einer Stadt / Gemeinde dar, in dem sich einerseits Einzelhandelsnutzungen, aber auch ergänzende Nutzungen wie Dienstleistungen, Verwaltungseinrichtungen, Kultureinrichtungen oder Gastronomie konzent- rieren. Der zentrale Versorgungsbereich stellt damit den Hauptversorgungsstandort dar, dem somit für die Gesamtstadt eine wichtige Rolle zukommt. Ergänzend können zentrale Versor- gungsbereiche auch in gewachsenen Stadtteilzentren ausgewiesen werden, die eine Bedeu- tung für die Umgebung und somit eine schützenswerte Position einnehmen.

Durch die Festschreibung der „Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche“ (vgl. §1, Absatz 6, Punkt 4 BauGB) sowie der klaren Aussagen zur Steuerung der zulässigen baulichen Nutzungen im Sinne des Schutzes des zentralen Versorgungsbereichs, ist ein wirksames Instrument geschaffen, die Innenentwicklung von Gemeinden zu stärken. Mit dem Beschluss dieses Gutachtens als städtebauliches Entwicklungskonzept gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB wird auch dieser „zu erhaltende und zu entwickelnde zentrale Versorgungsbe- reich“ festgesetzt.103 Er stellt das „Schutzobjekt“104 bei allen weiteren Überlegungen zur Wei- terentwicklung des Einzelhandelsstandortes Schwetzingen, also beispielsweise auch bei Ansiedlungsüberlegungen in nicht integrierten Lagen, dar.

Der zentrale Versorgungsbereich in Schwetzingen kann anhand folgender Kriterien abge- grenzt werden:

. Angebotsdichte und Nutzungsvielfalt (Einzelhandel, öffentliche und private Dienstleis- tungen, weitere Innenstadtfunktionen wie Gastronomie usw.), . Fußläufige Erreichbarkeit der Versorgungseinrichtungen,

103 § 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB: „Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind insbesondere zu berücksichtigen: die Er- haltung, Erneuerung, Fortentwicklung, Anpassung und der Umbau vorhandener Ortsteile sowie die Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche.“ 104 § 34 BauGB Abs. 1-3: „(1) Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben; das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt wer- den. (2) Entspricht die Eigenart der näheren Umgebung einem der Baugebiete, die in der auf Grund des § 9a erlasse- nen Verordnung bezeichnet sind, beurteilt sich die Zulässigkeit des Vorhabens nach seiner Art allein danach, ob es nach der Verordnung in dem Baugebiet allgemein zulässig wäre; auf die nach der Verordnung ausnahmsweise zulässigen Vorhaben ist § 31 Abs. 1, im Übrigen ist § 31 Abs. 2 entsprechend anzuwenden. (3) Von Vorhaben nach Absatz 1 oder 2 dürfen keine schädlichen Auswirkungen auf zentrale Versorgungsberei- che in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden zu erwarten sein.“

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. Aufenthaltsqualität, . Barrierewirkungen (Bahnlinien, Straßen, etc.), . städtebauliche Gesichtspunkte (verkehrliche Erreichbarkeit, fußläufige Erreichbarkeit, mögliche Verflechtungspotenziale, Erweiterungspotenziale usw.).

Im Februar 2019 wurde die Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs erneut vor Ort überprüft. Die vorliegende Abgrenzung kann mit den dargestellten Kriterien entsprechend bestätigt werden

Grafik: Zentraler Versorgungsbereich Schwetzingen

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019.

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7.3 Grundsätze der Einzelhandelssteuerung

Hinweis: Die dargestellten Grundsätze dienen der Einzelhandelssteuerung von Schwetzin- gen sowohl für großflächigen als auch kleinflächigen Einzelhandel. Bei allen Grundsätzen sind selbstverständlich raumordnerische Vorgaben durch den LEP Baden-Württemberg / Einzelhandelserlass, den Regionalplan Rhein-Neckar sowie auch Vereinbarungen des Leit- bildes zur Steuerung des Einzelhandels zu berücksichtigen und gemäß der gesetzlichen Vorgaben anzuwenden. Ziele der Raumordnung können durch Grundsätze eines Einzelhan- delskonzeptes nicht „ersetzt“ werden.

Hinweis: Der Begriff „sonstiger zentrenrelevanter“ Einzelhandel wird durch „innenstadtrele- vanter“ Einzelhandel ersetzt. Damit ist eine sprachlich einfachere Unterscheidung zwischen „zentrenrelevantem“ (= „innenstadtrelevanter“ Einzelhandel und „nahversorgungsrelevanter“ Einzelhandel) und „sonstigem zentrenrelevanten“ Einzelhandel (= nur „innenstadtrelevanter“ Einzelhandel) möglich. Änderungen in der grundsätzlichen Einstufung von Sortimenten nach Ihrer Zentrenrelevanz (siehe Sortimentsliste) gehen mit Anpassung der Begrifflichkeit nicht einher. Als „sonstige zentrenrelevante“ Sortimente erfasste Sortimente in bestehenden Be- bauungsplänen behalten selbstverständlich auch mit Fortschreibung des Einzelhandelskon- zeptes ihre Gültigkeit.

Grundsatz 1: Zentrenrelevanter (innenstadtrelevanter und nahversorgungsrelevanter) Einzelhandel (jeweils Hauptsortiment) künftig nur im zentralen Versorgungsbereich Schwetzingens.

1a Innenstadtrelevanter Einzelhandel (Hauptsortiment) soll künftig grundsätzlich nur noch im zentralen Versorgungsbereich von Schwetzingen angesiedelt werden. Dies gilt so- wohl für großflächigen als auch kleinflächigen innenstadtrelevanten Einzelhandel, so- weit nicht regionalplanerische Vorgaben (z.B. die Festsetzung des zentralörtlichen Standortbereichs) entgegenstehen. Innenstadtrelevanter Einzelhandel – gleich ob groß- oder kleinflächig – wird künftig außerhalb der Innenstadt grundsätzlich ausge- schlossen.105

105 Hinweis: der ehemalige Grundsatz 2.1c wird in Grundsatz 1a aufgenommen. Die Grundsätze 1a und 1b tren- nen gemäß ihren Formulierungen die Bewertung von innenstadtrelevanten und nahversorgungsrelevanten Sorti- menten, um eine einfachere Bewertung vornehmen zu können. Eine inhaltliche Änderung ergibt sich damit aber nicht.

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1b Nahversorgungsrelevanter Einzelhandel (Hauptsortiment) soll künftig ebenfalls nur noch im zentralen Versorgungsbereich von Schwetzingen angesiedelt werden. Nah- versorgungsrelevanter Einzelhandel kann ausnahmsweise außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs von Schwetzingen angesiedelt werden, wenn das entsprechende Vorhaben ganz überwiegend der Versorgung des jeweiligen Gebietes dient und damit eine standortgerechte Verkaufsflächendimensionierung aufweist. Das Vorhaben ist ei- ner Einzelfallprüfung zu unterziehen und muss mit dem Leitbild zur Einzelhandelssteu- erung zwischen Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen vereinbar sein. Regelung 1b gilt sowohl für groß- als auch kleinflächige nahversorgungsrelevante Einzelhandelsbe- triebe.

1c Für bestehenden innenstadtrelevanten und nahversorgungsrelevanten Einzelhandel soll ein qualifizierter (= aktiver) Bestandschutz realisiert werden, d.h. untergeordnete Verkaufsflächenerweiterungen sollen nach Einzelfallprüfung möglich sein. Schädliche Auswirkungen auf den Zentralen Versorgungsbereich müssen ausgeschlossen werden können. Hierbei sind auch bei Erweiterungen die Leitlinien des interkommunalen Leit- bildes zur Steuerung des Einzelhandels in Plankstadt, Oftersheim und Schwetzingen zu beachten.

1d Angesichts eines beschränkten Flächenpotenzials für größere Einzelhandelsansied- lungen in der Innenstadt von Schwetzingen und einer eingeschränkten Möglichkeit, Be- triebe direkt mit dem Pkw anzufahren, wird in Ergänzung zur Innenstadt der für Einzel- handelsnutzungen bereits etablierte und nahe der Innenstadt liegende Standort „Mar- stallstraße – südlicher Bereich“ (Bebauungsplan-Nummer 55) als „Ausweichstandort“106 für nahversorgungsrelevante und innenstadtrelevante Sortimente festgelegt, soweit die Schwelle zur Großflächigkeit im Sinne des § 11 Abs. 3 BauNVO (derzeit 800 m² Ver- kaufsfläche) nicht überschritten wird. 107 Ebenso besteht eine Zulässigkeit von kleinflä-

106 Der Begriff „Ausweichstandort“ ersteht den Begriff „Ergänzungsstandort“. Hintergrund: Bei dem verwendeten Begriff „Ergänzungsstandort“ handelt es sich auch um den regionalplanerisch verwendeten Begriff eines Ergän- zungsstandortes. Mit Änderung der Begrifflichkeit soll eine einfachere Unterscheidung der Standortlagen möglich sein. Es handelt sich hierbei also auch nicht um einen regionalplanerisch festgelegten Ergänzungsstandort. Wich- tig: Am relevanten Standort werden einzelne nahversorgungsrelevante und innenstadtrelevante Sortimente (je- weils Hauptsortiment, jeweils Verkaufsfläche unterhalb der Grenze zur Großflächigkeit) zugelassen. Nicht zen- trenrelevante Sortimente (Hauptsortiment, Verkaufsfläche unterhalb der Grenze zur Großflächigkeit) sind grund- sätzlich zulässig und werden hier nicht explizit aufgeführt. 107 Damit orientiert sich die Regelung in Grundsatz 1d an dem von der Rechtsprechung herausgearbeiteten Schwellenwert für die Annahme der Großflächigkeit und damit für das mögliche Vorliegen städtebaulicher Aus- wirkungen (BVerwG, Urteil vom 24.08.2005, AZ: 4 C 10.04). Schädliche Auswirkungen sollen bei Ansiedlungen

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chigem nicht zentrenrelevantem Einzelhandel. Dabei werden Ansiedlungen von fol- genden innenstadtrelevanten Sortimenten ausgeschlossen: 108

. Papier, Bürobedarf, Schreibwaren, . Bekleidung (z.B. gemischtes Sortiment, Damenoberbekleidung, Herrenober- bekleidung, Kinder-/Babybekleidung, Sportbekleidung, sonstige Oberbeklei- dung, Berufsbekleidung), . Schuhe (auch Sportschuhe), . Haushaltswaren (z.B. Schneidwaren / Bestecke, Tafelgeschirr, Silberwaren), Glas / Porzellan / Keramik, Einrichtungsbedarf (ohne Möbel), Dekorationsarti- kel, Geschenkartikel und Souvenirs, . Augenoptik, . Hörgeräte, . Uhren / Schmuck.

Für mögliche Ansiedlungen aller weiteren innenstadtrelevanten Sortimente an diesem Ausweichstandort ist zwingend einen Einzelfallprüfung durchzuführen. Prüfkriterien sind:

. Prüfung hinsichtlich etwaiger schädlicher Auswirkungen auf den zentralen Ver- sorgungsbereich von Schwetzingen. Dabei ist nicht nur das Einzelvorhaben zu berücksichtigen, sondern auch bereits andere außerhalb des Zentralen Versor- gungsbereichs liegende das Vorhaben mittelbar betreffende innenstadtrelevan- te Sortimente.

am Standort „Marstallstraße – südlicher Bereich“ vermieden werden. Um den jeweiligen Umständen Rechnung tragen zu können, ist hier eine weitere Prüfung vorgesehen. 108 In der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes wird statt einer Positivliste zulässiger innenstadtrelevanter Sortimente eine Negativliste innenstadtrelevanter Sortimente angeführt. Damit kann weiterhin ausgeschlossen werden, dass Sortimente mit einer jeweils vorhandenen faktischen Zentrenrelevanz (vgl. Sortimente wie Beklei- dung, Schuhe, Bücher usw.) eine zu starke Konkurrenzsituation zur Schwetzinger Innenstadt bei Ansiedlung am Standort „Marstallstraße – südlicher Bereich“ entfalten würden und dies zu Funktionsverlusten der Schwetzinger Innenstadt als Einkaufsstandort könnte. Zugleich werden Sortimente zugelassen, die bisher in der Innenstadt von Schwetzingen nicht bzw. am Gesamtstandort Schwetzingen kaum vorhanden sind (Branchenlücken – siehe bei- spielsweise kleinteilige Elektrowaren) bzw. aufgrund ihres hohen Spezialisierungsgrades nicht eindeutig den innenstadtrelevanten Sortimente zugeordnet werden können und bisher auch noch nicht am Standort vorhanden sind, somit zur Stärkung des Gesamtstandortes beitragen und schädliche Auswirkungen auf die Innenstadt ent- sprechend ausgeschlossen werden können. Hierbei hat immer eine Einzelfallprüfung zu erfolgen. Beispiel: „Musi- kalien / Musikinstrumente und Zubehör“ ist zunächst (nach Einzelfallprüfung) am Standort zulässig. Besteht ein Anbieter mit einem ähnlichen Sortiment in der Innenstadt (beispielsweise Musikinstrumente wie Gitarren, Noten- bücher etc.) ist die Einzelfallprüfung negativ zu bescheiden, sollen aber beispielsweise im gleichen Fall „Musik- großinstrumente“ wie Klaviere angeboten werden, wäre eine positive Einstufung nach Einzelfallprüfung möglich, da dieses Teilsortiment aufgrund des eschwerten Abtransportes einzelner Waren in Innenstadtlage nur schwer ansiedelbar wäre.

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. Nachweis einer fehlenden Flächenverfügbarkeit / Realisierungsmöglichkeit im Zentralen Versorgungsbereich.

1e Für den innenstadtrelevanten Einzelhandel gilt: Abweichungen von den Grundsätzen 1a-d sind in jedem Falle zu begründen. Sie sollen nur dann überhaupt möglich sein, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

Jedes Vorhaben, gleich ob groß- oder kleinflächig, ist bei Abweichung einer Einzelfall- prüfung zu unterziehen. Das Vorhaben muss zwingend zwei Bedingungen erfüllen:

Bedingung 1: Das Vorhaben darf nachweislich keine schädigenden städtebaulichen Auswirkungen auf den zentralen Versorgungsbereich auslösen,

UND

Bedingung 2: Mit dem Vorhaben muss gleichzeitig eine nachweisbare Stärkung des zentralen Versorgungsbereiches oder des gesamten Einzelhandelsstandortes verbun- den sein. Nachzuweisen ist mindestens einer der folgenden Effekte:

. Mit dem Vorhaben erfolgt eine nachweisbare und mit der Ansiedlung kausal di- rekt verbundene Stärkung des zentralen Versorgungsbereiches,

. durch das Vorhaben erfolgt eine deutliche Erhöhung der Zentralität innerhalb des relevanten Hauptsortimentes,

. durch das Vorhaben kann eine gänzlich neue Zielgruppe für den Einzelhan- delsstandort Schwetzingen gewonnen werden, eine Zielgruppe also, die bisher den Einzelhandelsstandort Schwetzingen nicht oder kaum frequentiert hat,

. mit dem Vorhaben werden quantitativ belegbare positive Kopplungseffekte für den zentralen Versorgungsbereich ausgelöst, d.h. ein Einkauf beim zu prüfen- den Einzelhandelsvorhaben wird nachweislich und häufig dann auch mit einem Innenstadtbesuch verbunden.109

109 Damit nur für geplante Verkaufsflächenerweiterungen nachweisbar.

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Grundsatz 2: Nicht zentrenrelevanter Einzelhandel soll auf bereits etablierte Einzel- handelsstandorte konzentriert und an einzelnen Standorten gänzlich ausgeschlossen werden.

2a Großflächiger nicht zentrenrelevanter Einzelhandel kann gemäß Vorgaben des Regio- nalplans ausnahmsweise auch außerhalb des Zentralörtlichen Standortbereichs für Einzelhandelsgroßprojekte ausgewiesen werden. Vorrangig zu prüfende Standorte für großflächigen nicht zentrenrelevanten Einzelhandel sind in Schwetzingen etablierte Einzelhandelsstandorte. An nicht etablierten Einzelhandelsstandorten ist das jeweilige Vorhaben einer Einzelfallprüfung zu unterziehen.

Etablierte Einzelhandelsstandorte stellen insbesondere die Standorte

. GE Zündholz . GE südlich der Marstallstraße, . GE Hockenheimer Landstraße . GE westliche Scheffelstraße und angrenzende Bereiche . Nördlicher Teil GE ehemaliges Ausbesserungswerk

dar.

Die Ansiedlung von kleinflächigem nicht zentrenrelevantem Einzelhandel soll an bereits bestehenden Einzelhandelsstandorten oder im zentralen Versorgungsbereich erfolgen. An nicht etablierten Einzelhandelsstandorten ist das jeweilige Vorhaben ebenfalls einer Einzelfallprüfung zu unterziehen.

2b Angesichts der erarbeiteten Ziele der künftigen Einzelhandelssteuerung in Schwetzin- gen kann ein vollständiger Ausschluss von Einzelhandelsansiedlungen an einzelnen Standorten sinnvoll sein. An folgenden Standorten sollen künftig keine Einzelhandels- ansiedlungen mehr möglich sein, um einer anderweitigen gewerblichen Entwicklung (z.B. Handwerksbetriebe, Logistik, Dienstleistungsbetriebe, Vergnügungsstätten) in Schwetzingen Flächen vorhalten zu können

. Standort „Lange Sandäcker“ (Bebauungsplan-Nummer 29, 3. Änderung) . Standort „Südlicher Hirschacker“ (Bebauungsplan-Nummer 54/2)

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. Weitere Standorte können im Rahmen von Bebauungsplanverfahren ebenfalls als Standorte mit künftig vollständigem Ausschluss von Einzelhandelsansied- lungen definiert werden.

2c Bei Ansiedlungen von nicht zentrenrelevantem Einzelhandel (gleich, ob groß- oder kleinflächig) sollen zentrenrelevante Randsortimente begrenzt werden. Sie sind nur zu- lässig, wenn keine Auswirkungen auf den zentralen Versorgungsbereich und auf die Ziele des Leitbildes zu erwarten sind, was erfahrungsgemäß bei einer Beschränkung auf maximal 10% der Verkaufsfläche bzw. abweichend davon auf maximal 800 m² (im Einzelfall zu prüfen110) gegeben ist, ggf. kann auch eine nähere Bestimmung der zuläs- sigen Sortimente mit einer jeweiligen maximalen Verkaufsflächenbegrenzung erforder- lich sein. Darüber hinaus muss das Randsortiment einen direkten Bezug zum Hauptsortiment aufweisen (= branchentypisches zentrenrelevantes Randsortiment), die Dimensionierung des zentrenrelevanten Randsortiments muss zudem mit dem Leitbild zur Einzelhandelssteuerung zwischen Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen ver- einbar sein.

2d Für einzelne, nicht zentrenrelevante Sortimente ist bei einer geplanten Ansiedlung au- ßerhalb des Zentralen Versorgungsbereichs eine Einzelfallprüfung erforderlich. Diese Sortimente sind teilweise noch in der Innenstadt vertreten bzw. Teilsortimente können in der Innenstadt vorkommen. Die Bereitstellung eines umfassenden Sortiments ist im Zentralen Versorgungsbereich aufgrund nicht ausreichender Standortvoraussetzungen (notwendiger Flächenbedarf, Abtransport der meist sperrigen Ware) mittel- bis langfris- tig aber kaum möglich. Als nicht zentrenrelevante Sortimente mit notwendiger Einzel- fallprüfung werden ausgewiesen:

. Fahrräder und Fahrradzubehör . Tiere, Güter des zoologischen Bedarfs(z.B. Tierfutter, Käfige, Katzenbäume) . Großteilige Elektrowaren (z.B. Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspülmaschinen) . Bettwaren (z.B. Matratzen, Lattenroste, Ober- / Unterdecken), Tapeten, Boden- beläge (inkl. Teppiche), Gardinenstangen . Lampen und Leuchten, Leuchtmittel

110 Als Verkaufsflächenobergrenze der Randsortimente wird dabei auf die Grenze zur Großflächigkeit im Sinne von § 11 Abs. 3 BauNVO abgestellt.

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In der Einzelfallprüfung sind noch vorhandene Ansiedlungspotenziale oder nachweis- lich keine schädigenden Auswirkungen nachzuweisen:

Grundsatz 3: In Gebieten mit Ausschluss von Einzelhandel ist für Gewerbebetriebe der Verkauf von selbst hergestellten / montierten Waren auf einer untergeordneten Fläche bis zu 800 m² ausnahmsweise zulässig.

3a In Gebieten mit Ausschluss von Einzelhandelsbetrieben kann Einzelhandel aus- nahmsweise zugelassen werden, wenn in dort angesiedelten Gewerbebetrieben im Gebiet hergestellte / montierte Waren verkauft werden sollen.111

3b Die Verkaufsfläche soll untergeordnet zum eigentlichen Gewerbebetrieb sein. Des Wei- teren müssen sie diesem räumlich zugeordnet sein und in betrieblichem Zusammen- hang stehen. Als Verkaufsflächenobergrenze wird auf die Grenze zur Großflächigkeit im Sinne von § 11 Abs. 3 BauNVO abgestellt. Nach der aktuellen Rechtsprechung liegt diese derzeit bei 800 m², ggf. kann aber auch eine nähere Bestimmung der zulässigen Sortimente mit einer jeweiligen maximalen Verkaufsflächenbegrenzung erforderlich sein.

3c Für Handwerksbetriebe des Lebensmittelhandwerks und innenstadtrelevanten Sorti- mente ist das jeweilige Vorhaben einer Einzelfallprüfung zu unterziehen112 und muss mit dem Leitbild zur Einzelhandelssteuerung zwischen Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen vereinbar sein.

111 Eine große Zahl an Bauflächen in Schwetzingen ist bereits jetzt durch Einzelhandelsbetriebe geprägt. Ein gänzlicher Ausschluss von Einzelhandelsbetrieben in einzelnen Gebieten ist damit städtebaulich sinnvoll. Gleich- wohl sollen in diesen Gebieten aber den dort ansässigen Gewerbebetrieben Entwicklungsmöglichkeiten im Sinne einer umfassenden Wirtschaftsförderung (Bestandspflege / Bestandsentwicklung) am Standort Schwetzingen grundsätzlich offen gehalten werden. Folgerichtig kann es sinnvoll sein, den Betrieben ausnahmsweise auch Verkaufsflächen zum Verkauf von Waren zuzulassen. Regelungen hierfür werden in Grundsatz 3 getroffen. Hin- weis: Grundsatz 3 bezieht sich sowohl auf die unter Grundsatz 2.2c genannten Standorte als auch auf weitere Standorte, bei denen im Rahmen von Bebauungsplanverfahren Einzelhandelsansiedlungen ebenfalls grundsätz- lich ausgeschlossen werden sollen. 112 Begründung für die Notwendigkeit einer Einzelfallprüfung für diese beiden Sortimente: Nahversorgungsrele- vante Sortimente, insbesondere Lebensmittelbetriebe, sowie innenstadtrelevante Sortimente außerhalb des zent- ralen Versorgungsbereiches können die zu stärkende Innenstadt und die wohnortnahe Versorgung mit Lebens- mitteln schwächen und damit die grundsätzliche Strategie einer Innenstadtstärkung in Schwetzingen konterkarie- ren. Sie sind daher gemäß Grundsatz 1 grundsätzlich auf die Innenstadt zu konzentrieren. Mit Grundsatz 3 soll eine untergeordnete Einzelhandelsentwicklung speziell für die in 2a genannten Betriebe an Standorten mit Ein- zelhandelsausschluss zwar ermöglicht werden, es soll aber gleichzeitig ebenso sichergestellt werden, dass bei entsprechenden Ausnahmen im Sinne von Grundsatz 3 eine Innenstadtschädigung trotzdem vermieden wird.

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7.4 Sortimentsliste

Zentrales, planungsrechtliches Steuerungsinstrument für die Umsetzung der Grundsätze stellt eine ortsspezifische Sortimentsliste dar („Schwetzinger Liste“).113 Im Folgenden darge- stellt ist

. die eigentliche Sortimentsliste („Schwetzinger Liste“) auf Basis der Bestandserhe- bungen aller Einzelhandelsbetriebe in Schwetzingen inklusive der

. Begründungen für die Zuordnung der einzelnen Sortimente zu den

o zentrenrelevanten Sortimenten: . „nahversorgungsrelevante Sortimente“, . „innenstadtrelevante Sortimente“ (=sonstigen zentrenrelevante Sorti- mente) o bzw. „nicht zentrenrelevanten“ Sortimenten.

Maßgeblich für die Zuordnung sind hier die örtlichen Gegebenheiten in Schwetzin- gen114. Ergänzend sind auch teilweise Sortimente aus strategischen Gründen als in- nenstadtrelevant einzustufen, da es sich typischerweise um innenstadtrelevante Sor- timente handelt. Diese Warengruppen werden in der Schwetzinger Innenstadt derzeit zwar nicht angeboten, könnten aber grundsätzlich eine Steigerung der Attraktivität der Innenstadt mit sich bringen und sind somit bevorzugt auf die Innenstadt zu kon- zentrieren. Die Anmerkungen beruhen auf der Bestandserhebung im Jahr 2018.

Hinweis: Die Zentrenrelevanz einer Warengruppe / eines Sortiments wird mit der „tatsächli- chen Zentrenrelevanz“ (= das Angebot ist aktuell in der Innenstadt von Schwetzingen vor- handen) bzw. der „typischerweisen Zentrenrelevanz“ (= aktuell in der Innenstadt von Sch- wetzingen tatsächlich nicht vorhandenes Angebot, es sollte aber aus Versorgungsgründen oder strategischen / städtebaulichen Überlegungen heraus versucht werden, dieses Angebot

113 Vgl. hierzu beispielsweise VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 02.05.2005, 8 S 1848/04, Urteil vom 30.01.2006, 1 S 1259/05. 114Die Begründungen greifen explizit die Anforderungen der Rechtsprechung an ortsspezifischen Sortimentslisten auf, wonach jeweils die örtlichen Gegebenheiten (und somit der spezifischen Begründung für einen Standort) entscheidende Bedeutung für diese Einteilungen zukommen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 02.05.2005, 8 S 1848/04, Urteil vom 30.01.2006, 1 S 1259/05).

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in der Innenstadt anzusiedeln; und: üblicherweise findet sich dieses Sortiment in zentralen Lagen aufgrund der Sortimentseigenschaften, Stichwort „Handtaschensortiment“ u.Ä.) be- gründet.

Hinweis: Die Begrifflichkeit „zentrenrelevante Sortimente“ umfasst sowohl „nahversorgungs- relevante Sortimente“ als auch „innenstadtrelevante“ (=„sonstige zentrenrelevante“) Sorti- mente, dient somit als Überbegriff für die beiden Klassifizierungen.

Auf Basis der Bestandserhebungen aller Einzelhandelsbetriebe in Schwetzingen im Jahr 2018 lässt sich folgende Sortimentsliste für Schwetzingen ableiten (Auflistung):

Grafik: „Schwetzinger Liste“

Zentrenrelevante Sortimente / Warengruppen

Nahversorgungsrelevante Sortimente / Warengruppen, zugleich zentrenrelevant

Lebensmittel / Getränke (ohne große Gebinde) 1)

Apotheken 1) Gesundheit- / Körperpflege / Drogeriewaren (inkl. Putz-, Wasch- und Reinigungsmittel) / 1) Parfümerie- und Kosmetikartikel

Genussmittel / Tabakwaren 1)

Zeitschriften / Zeitungen 1)

Innenstadtrelevante (=sonstige zentrenrelevante) Sortimente / Warengruppen

Reformwaren (insbesondere Lebensmittel) 2)

Blumen 2)

Bücher, auch antiquarische Bücher 2)

Papier, Bürobedarf, Schreibwaren 2)

Spielwaren inkl. Modellbau 2)

Bastelartikel 2) Bekleidung (z.B. gemischtes Sortiment, Damenoberbekleidung, Herrenoberbekleidung, 2) Kinder-/Babybekleidung, Sportbekleidung, sonstige Oberbekleidung, Berufsbekleidung) Haus- und Heimtextilien / Kurzwaren (auch Wolle usw.) / Handarbeit / Nähzubehör / 2) Stoffe Kleinteilige Baby- und Kinderartikel (z.B. Bekleidung, Spielwaren speziell für Babys und 3) Kleinkinder)

Schuhe (auch Sportschuhe) 2)

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Lederwaren, Taschen, Koffer, Schirme 2) Kleinteilige Elektrowaren (z.B. Toaster, Kaffeemaschinen, Rühr- und Mixgeräte, Staub- sauger, Bügeleisen) sowie Unterhaltungselektronik (z.B. Rundfunk-, Fernseh-, fototech- 2) nische Geräte, Videokameras)

Telekommunikationsendgeräte / Mobilfunkgeräte und Zubehör 2)

Computer und Zubehör, Software und Zubehör 4)

Bild- und Tonträger 2) Haushaltswaren (z.B. Schneidwaren / Bestecke, Tafelgeschirr, Silberwaren), Glas / Porzellan / Keramik, Einrichtungsbedarf (ohne Möbel), Dekorationsartikel, Geschenkar- 2) tikel und Souvenirs

Medizinisch-orthopädische Artikel 2)

Augenoptik 2)

Hörgeräte 2)

Kunstgewerbe, Bilder, Rahmen, Antiquitäten (außer Möbel) 2)

Briefmarken / Münzen 3)

Uhren, Schmuck 2)

Musikalien / Musikinstrumente und Zubehör 2)

Nicht zentrenrelevante Sortimente / Warengruppen

Korb-, Kork- und Flechtwaren 6) Pflanzen / Gartenbedarf (z.B. Düngemittel, Erde, Torf, Gartenhäuser, Pflanzengefäße, 6) Bäume, Sträucher, Beetpflanzen, Baumschul- und Topfpflanzen, Gartengeräte) Möbel (z.B. Wohnmöbel, Kücheneinrichtungen, Büromöbel, Badeinrichtungen, antiqua- 6) rische Möbel, Betten) Bettwaren (z.B. Matratzen, Lattenroste, Ober- / Unterdecken), Tapeten, Bodenbeläge 6) (inkl. Teppiche), Gardinenstangen Bau- und Heimwerkerbedarf (z.B. Bauelemente, Baustoffe, Werkzeuge, Maschinen, 5) Leitern), Holz / Holzmaterialien, Naturhölzer

Großteilige Sport- und Campingartikel (z.B. Laufbänder, Heimtrainer, Tische, Stühle) 5) Kleinteilige Sport- und Campingartikel (z.B. kleinere Sportgeräte, Hanteln, Fußbälle, 5) kleinere Campingausrüstung, Kocher)

Farben, Lacke, Malereibedarf 6) Großteilige Baby- und Kinderartikel (z.B. Möbel, Bettwaren, Kindersitze / Autositze, 5) Matratzen, Kinderwagen) Großteilige Elektrowaren (z.B. Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Wäsche- 6) trockner, Geschirrspülmaschinen)

Lampen und Leuchten, Leuchtmittel 5)

Fahrräder und Fahrradzubehör 6) Großteilige Getränke (meint Getränke als Hauptsortiment in großen Gebinden, also 6) bspw. reine Getränkemärkte)

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Tiere, Güter des zoologischen Bedarfs (z.B. Tierfutter, Käfige, Katzenbäume) 6)

Boote und Zubehör 5)

Brennstoffe 5)

Eisenwaren, Beschläge, Schlösser 5)

Fenster, Gitter 5)

Markisen, Rollläden 5)

Kfz-Handel, Kfz- und Motorrad-Zubehör 5)

Mineralölerzeugnisse 5)

Gartengeräte, Gartenmöbel und Polsterauflagen, Gartenhäuser 5)

Bad- / Sanitäreinrichtungen und Zubehör 5)

Türen, Zäune 5)

Büromaschinen und Einrichtungen 5)

Elektroinstallationsmaterial 6)

Heizungen, Kamine und (Kachel-)Öfen 5)

Waffen, Angel-, Reit- und Jagdbedarf (ohne Bekleidung im Hauptsortiment) 5)

Erotikartikel 5) 1) täglicher Bedarf115, bei Arzneimittel schnelle Versorgung nötig (siehe Apotheken) 2) tatsächlich zentrenrelevant116 3) typischerweise zentrenrelevant, in Schwetzingen nicht mehr bzw. nur noch als untergeordnetes Rand- sortiment innerhalb des Zentralen Versorgungsbereichs vertreten 4) In Schwetzingen als untergeordnetes Randsortiment innerhalb des Zentralen Versorgungsbereichs ver- treten, aus strategischen Gründen als zentrenrelevantes Sortiment einzustufen. 5) Tatsächlich nicht zentrenrelevant in Schwetzingen und im Einzelhandelserlass Baden-Württemberg nicht als zentrenrelevant eingestuft, d.h. es kann auch davon ausgegangen werden, dass dieses Sorti- ment auch typischerweise nicht zentrenrelevant ist. 6) In Schwetzingen zum Teil noch im Zentralen Versorgungsbereich anzutreffen, allerdings gilt: Die Standortanforderungen für dieses Sortiment können aufgrund des erschwerten Abtransportes, des ho- he Flächenbedarfs beispielsweise aufgrund von Außenflächen usw. in der Innenstadt nicht befriedigt werden. Quelle: imakomm AKADEMIE; 2019.

115 Die Abgrenzung / Begründung anhand des Kriteriums „täglicher Bedarf“ entspricht im Wesentlichen Punkt 2.2.5 des Einzelhandelserlasses Baden-Württemberg (Verwaltungsvorschrift des Wirtschaftsministeriums zur Ansiedlung von Einzelhandelsgroßprojekten – Raumordnung, Bauleitplanung und Genehmigung von Vorhaben, vom 21. Februar 2001, Az.: 6-2500.4/7). Hinweise: Grundsätzliche Sortimente des täglichen Bedarfs wie Le- bensmittel, Zeitschriften usw. sollen – wie zentrenrelevante Sortimente – grundsätzlich nur in den zentralörtlichen Versorgungskernen angesiedelt werden. 116 In der Fachliteratur zeichnen sich innenstadtrelevante Sortimente dadurch aus, dass sie eine hohe Verbund- wirkung mit anderen Sortimenten entfalten, eine hohe Beratungsintensität benötigen, eine hohe Flächenintensität besitzen und eine gute Handlichkeit bzw. geringe Sperrigkeit aufweisen und damit auch ohne PKW transportabel sind. Entscheidend für die Einstufung bleibt letztendlich allerdings die tatsächliche Situation vor Ort.

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7.5 Standortkonzept

Zur Konkretisierung der Grundsätze der Einzelhandelssteuerung sollen im Folgenden noch- mals in einer räumlichen Definition die Standorte gemäß ihrer zukünftigen Zulässigkeit für den Einzelhandel dargestellt werden. Mit anderen Worten: Das Standortkonzept stellt die „Übersetzung“ der Grundsätze in Standorte dar:

1. Zentraler Versorgungsbereich: Standort für den innenstadtrelevanten und nahver- sorgungsrelevanten Einzelhandel, aber auch für den nicht zentrenrelevanten Einzel- handel (Letzterer ist aber grundsätzlich auch außerhalb des Zentralen Versorgungs- bereichs zulässig). Diesem Bereich kommt in der Entwicklung des Einzelhandels die vorrangige Bedeutung im Stadtgebiet zu. An Standorten innerhalb des Zentralen Ver- sorgungsbereichs aber außerhalb des regionalplanerisch abgegrenzten „Zentralörtli- chen Standortbereichs für Einzelhandelsgroßprojekte“ ist gemäß regionalplanerischer Vorgaben nur kleinflächiger Einzelhandle umsetzbar.

2. Ausweichstandort Marstallstraße südlicher Bereich: Etablierter Einzelhandels- standort und künftiger Ausweichstandort für kleinflächigen nahversorgungsrelevanten und innenstadtrelevanten Einzelhandel soweit im Zentralen Versorgungsbereich eine mangelnde Flächenverfügbarkeit vorliegt und keine schädlichen Auswirkungen auf den Zentralen Versorgungsbereich zu erwarten sind. Ausgewählte, innenstadtprä- gende innenstadtrelevante Sortimente sind am Ausweichstandort grundsätzlich aus- geschlossen. Kleinflächiger nicht zentrenrelevanter Einzelhandel ist am Standort zu- lässig.

3. Etablierte Einzelhandelsstandorte: Vorrangige Standorte für klein- und großflächi- gen nicht zentrenrelevanten Einzelhandel. Innenstadtrelevanter Einzelhandel wird als Hauptsortiment ausgeschlossen.

4. Etablierte Nahversorgungsstandorte: Bestandsicherung bestehender Nahversor- gungsbetriebe (klein- und großflächig, nur bestandsorientierte Erweiterungen mög- lich).

5. Ausschlussgebiete: Standorte mit Ausschluss von Einzelhandelsansiedlungen.

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Restliches Stadtgebiet: Ausschluss von weiterem innenstadtrelevantem Handel, nicht zen- trenrelevanter Handel nur nach Einzelfallprüfung. Ausnahmen: Nahversorgungsangebote in integrierter Lage zur Versorgung des jeweiligen Gebietes und qualifizierter (aktiver) Be- standsschutz für bestehende Einzelhandelsbetriebe. Grundsätzlich ist das Ziel einer Kon- zentration von Einzelhandelsansiedlungen zu verfolgen.

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Grafik: Standortkonzept Schwetzingen

Quelle: imakomm AKADEMIE, 2019, Kartengrundlage: Region Rhein-Neckar: Raumnutzungskarte - Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar, 2013.

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8 Anhang

Hinweis zur Bestandserhebung Einzelhandel:

Es wurden sämtliche Einzelhandelsbetriebe in den Standortkommunen erhoben. Dabei wurden sowohl quantitati- ve Kriterien (v.a. Verkaufsfläche in m2) als auch qualitative Kriterien (u.a. Qualitätssegment des jeweiligen Sorti- mentes) erhoben. Zur Erhebung wurden alle Einzelhandelsbetriebe aufgesucht und abgelaufen.

Die Bestandserhebung erfolgte „sortimentsscharf“. Das bedeutet: Die Sortimente wurden einzeln erhoben und berücksichtigt, statt Betriebe anhand ihres Umsatzschwerpunktes pauschal nur einem Sortiment zuzuordnen. So ist gewährleistet, dass Ergänzungssortimente, die bei einem einzelnen Betrieb evtl. tatsächlich nur von unterge- ordneter Bedeutung sind, in der Summe über alle Betriebe jedoch von Bedeutung sein können, auch wirklich berücksichtigt werden. Beispiel: Die Verkaufsfläche eines Betriebes aus dem Bereich Lebensmitteleinzelhandel wurde nicht pauschal dem Bereich „Nahrungs- und Genussmittel“ zugerechnet, sondern auf Basis der tatsächli- chen Verkaufsflächenausstattung nach Sortimenten anteilig den Bereichen „Nahrungs- und Genussmittel“, „Ge- sundheit / Körperpflege / Drogeriewaren“ usw. zugeordnet.

Außenflächen – beispielsweise bei Baumärkten und Gartencentern – wurden wie üblich anteilig zur Verkaufsflä- che gerechnet (überdachte Bereiche: 50%, nicht überdachte Bereiche: 25%).

Hinweis zur Methodik der Kaufkraftberechnung:

(1) Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft eines Einzelhandelsstandortes sowie die einzelhandelsrelevante Kaufkraft in dessen Marktgebiet lässt sich theoretisch aus der verfügbaren Kaufkraft (synonym: Verfügbares Ein- kommen) und letztlich der ungebundenen Kaufkraft ableiten. Das folgende Schema zeigt die Zusammenhänge zwischen einzelnen Kaufkraftbegriffen.

Schematische Darstellung verschiedener Kaufkraftbegriffe

Transfer- Vermögens- Konsumkredit- Primäreinkommen einkommen verbrauch aufnahme Potentielle Kaufkraft Steuern+Sozial- Verfügbare Kaufkraft = versicherungs- Verfügbares Einkommen beiträge

Ersparnis Konsumtive Kaufkraft Kredittilgung Zinsaufwand

Ungebundene (freie) Gebundene Kaufkraft Kaufkraft1)

Einzelhandels- Dienstleistungs- relevante relevante Kauf- Kaufkraft kraft 1) Mieten, Wohnungsnebenkosten, Laufende Übertragungen an Dritte

Quelle: Statistische Landesamt Baden-Württemberg, zur Verfügung gestellt von Referat 61, verändert.

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(2) Daten zur ungebundenen Kaufkraft sind beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg abrufbar. Daten zur einzelhandelsrelevanten Kaufkraft werden von den statistischen Ämtern jedoch nicht erhoben. Hier- für werden in der Regel Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) verwendet. Aufgrund methodi- scher Unterschiede in der Datenerhebung lässt sich aber die einzelhandelsrelevante Kaufkraft nicht unmittelbar aus der ungebundenen Kaufkraft ableiten. Da jedoch die GfK-Daten allgemein anerkannt sind, wird im Rahmen der vorliegenden Untersuchung auf die GfK-Datenzurückgegriffen.

(3) Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft ist jedoch regional unterschiedlich verteilt. Dies wird anhand unter- schiedlicher Kaufkraftkoeffizienten für die einzelnen Städte und Gemeinden berücksichtigt, die für sämtliche Städte und Gemeinden in Deutschland vorliegen und von der GfK errechnet werden. Der durchschnittliche Kauf- kraftkoeffizient in Deutschland pro Einwohner und Jahr beläuft sich somit auf 100,0. Durchschnittlich verfügt ein Einwohner in Deutschland demnach über eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von 5.740 Euro pro Jahr (= 100,0) (Angaben laut GfK). Ein Kaufkraftkoeffizient über 100,0 gibt an, dass in der entsprechenden Kommune eine überdurchschnittliche einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Einwohner und damit auch insgesamt zur Verfü- gung steht. Ein Kaufkraftkoeffizient unter 100,0 gibt an, dass hier eine im Bundesvergleich nur unterdurchschnitt- liche einzelhandelsrelevante Kaufkraft für Konsumausgaben in diesem Bereich zur Verfügung steht.

Hinweise zu Berechnungen:

Um eine Scheingenauigkeit zu vermeiden, wird praktisch an allen Stellen im Rahmen der Untersuchung mit „ca.- Werten“ gearbeitet. Rundungsdifferenzen sind somit nicht zu vermeiden, sie haben aber keinerlei Auswirkung auf die zentralen Ergebnisse / Aussagen.

Die imakomm AKADEMIE wendet grundsätzlich das Verfahren einer sortimentsscharfen Bestandserhebung an, d.h. es werden bei einem Anbieter sowohl Haupt- als auch wesentliche Randsortimente erfasst. Diese gehen differenziert in die Bestandsdaten (Verkaufsflächen) ein. Mögliche Abweichungen bei den Bestandszahlen (Ver- kaufsflächen, Umsätze) von anderen Gutachten sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf diese sortimentsscharfe Bestandserfassung zurückzuführen (wird nur selten tatsächlich im Rahmen von Gutachten durchgeführt).

Für sämtliche Berechnungen von Umsätzen (Planumsätze, Bestandsumsätze) werden grundsätzlich belastbare Durchschnittswerte v.a. folgender Quellen wie EHI (EuroHandelsInstitut, Köln) und IfH (Institut für Handelsfor- schung) sowie BBE verwendet. Diese Durchschnittswerte werden dann auf die jeweilige Vor-Ort-Situation ange- wandt und ggf. leicht korrigiert. Die verwendeten Quellen werden an entsprechender Stelle der Untersuchung dokumentiert. Teilweise erfolgt zudem in einzelnen Untersuchungen eine Kurzbefragung bestehender Einzelhan- delsbetriebe, um die angenommen Umsatzwerte zu verifizieren und weitere Informationen wie beispielsweise die aktuelle Kundenherkunft (zur Berechnung von aktuellen Kaufkraftbindungsquoten) realistisch zu erfassen.

Hinweise zu Begrifflichkeiten:

Im Rahmen der vorliegenden Ausarbeitung werden die Begriffe „Lebensmittel“ bzw. „Food-Bereich“ und „Nah- rungs- und Genussmittel“ synonym verwendet.

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