UID 2005 Nr. 38 Beilage: Union in Europa Nr. 17, Union in Deutschland
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ION IN EUROPA DU/CSU Gruppe in der Nummer 17 • 28. November 2005 • www.cdu-csu-ep.de Bundeskanzlerin besucht Inhalt Europäisches Parlament H. NassauerAA/. Langen: Chemikalienpolitik Unmittelbar nach ihrem Besuch in Paris besuchte Seite 2 Bundeskanzlerin Angela Merkel die europäischen In- Joachim Wuermeling: stitutionen in Brüssel. Die Tatsache, dass sie den Dienstleistungsrichtlinie Kommissionspräsidenten Barroso und den Parlam- Seite 3 entspräsidenten Borrell so schnell nach ihrem Amts- Andreas Schwab: antrittaufsuche, zeige, dass Europa in derdeutschen Maschinenrichtlinie Politik wieder erheblich an Gewicht gewinnen werde, Seite 5 erklärten der Co-Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe, Angelika Niebier: Markus Ferber (CSU), und der Parlamentarische Ge- Datenschutz schäftsführer der Gruppe Werner Langen (CDU). Seite 6 REACH HARTMUT NASS AUER / WERNER LANGEN: Abstimmung über europäische Chemikalienpolitik KOMPROMISS ZUM REGISTRIERUNGSVERFAHREN POSITIV ABER NOCH WEITER WEG BIS ZU STIMMIGEM ANSATZ Der Berichterstat- ter der EVP-ED- Fraktion im Aus- schuss für Binnen- markt und Verbrau- cherschutz, Hartmut Nassauer, begrüßt die Annahme des zwi- schen ihm und dem SPE-Berichterstatter Guido Sacconi verein- barten Kompromis- ses zur Registrierung Hartmut Nassauer MdEP Langen MdEP von Chemikalien bei der Plenarabstimmung in Straßburg. zur Registrierung von Chemikalien die Scharfe Kritik äußert Nassauer aber an Zustimmung des Rates finden wird: der vom Parlament beschlossenen Po- „Dies ist der einzige Punkt, der vom sition zur Genehmigung. Parlament mit qualifizierter Mehrheit Mit der Einführung einer auf fünf Jah- angenommen worden ist, an dieser Re- re befristeten Genehmigung für Pro- gelung kommt der Rat nicht vorbei". Mit dukte wird keinerlei umweltpolitischer dem „Sacconi/Nassauer-Kompromiss" Mehrwert erzielt. Den unternehmeri- wird die Registrierung im Bereich der schen Erfordernissen an langfristige Volumen von 1 bis 100 Tonnen erheb- Planbarkeit wird aber erheblicher Scha- lich vereinfacht. Gerade für kleine und den zugefügt. Nassauer stellt klar, mittlere Unternehmen wird die Erfül- dass seine Zustimmung zum Bericht lung der Vorgaben von REACH damit nur möglich war, weil die britische Prä- wesentlich erleichtert. Die Vorgabe sidentschaft vorab mitgeteilt hat, dass des Kommissionsvorschlags, nach elf im Rat Einmütigkeit bei der Ablehnung Jahren eine vollständige Erfassung al- einer solchen Befristung von Geneh- ler Chemikalien zu erreichen, wird den- migungen besteht. noch nicht gefährdet. Nassauer rechnet hingegen fest da- Scharf kritisiert Nassauer das Ab- mit, dass der vereinbarte Kompromiss stimmungsverhalten bei der Regelung 2 • UNION IN EUROPA 17/2005 EU-DlENSTLEISTUNGSRICHTLINIE der Genehmigung: Ein in letzter Minu- seine wachsende Rolle im europäi- te verhandelter interfraktioneller Kom- schen Gesetzgebungsprozess nur dann promiss verfehlte knapp die Mehrheit, ernsthaft wahrnehmen, wenn man da die liberale Fraktion sich nicht ent- nicht darauf vertrauen muss, dass der schließen konnte einstimmig gegen Rat den größten Unsinn ablehnt." In die desaströsen Vorschläge von So- der vom Parlament verabschiedeten zialisten, Grünen und Kommunisten Form sei REACH trotz der erheblichen zur Genehmigung zu stimmen. Erleichterungen bei den Registrie- Der Berichterstatter der EVP-ED- rungsanforderungen nach wie vor ein Fraktion im Industrieausschuss des „bürokratisches, teures und kaum ver- Europäischen Parlaments, Werner antwortbares Monster", so Langen. Es Langen, zeigte sich überzeugt, dass sei noch ein weiter Weg zu einen ver- diejenigen Beschlüsse des EP, die mit nünftigen Ausgleich zwischen berech- einer knappen linken Mehrheit verab- tigten Interessen des Umwelt- und Ver- schiedet wurden, weder im Rat noch in braucherschutzes einerseits und der der zweiten Lesung eine realistische Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Chance haben. „Das Parlament kann europäischen Industrie andererseits. JOACHIM WUERMELING: „Entscheidende Weichen richtig gestellt" ABSTIMMUNG DES BINNENAUSSCHUSSES üBER EU-DLENSTLEISTUNGSRICHTLINIE s ist uns gelun- die exportorientierte gen, eine ausge- deutsche Wirtschaft. wogene Regelung für Damit hätten Vernunft den Handel mit Dienst- und Augenmaß über leistungen auf den Weg den Versuch gesiegt, zu bringen.", so die Bi- unter dem Deckmantel lanz des CSU-Euro- der „Dienstleistungs- paparlamentariers Joa- richtlinie" nationale chim Wuermeling zur Märkte über das beste- Abstimmung des Bin- ^ hende Maß hinaus ab- nenmarktausschusses ^H zuschotten. Wuerme- über die EU-Dienstleis- ling ist zuversichtlich, tungsrichtlinie. Das Joachim Wuermeling MdEP dass das Ausschuss- Ausschussvotum, so votum gute Aussichten Wuermeling, eröffne die Chance für auf eine Mehrheit im Parlamentsple- mehr Arbeitsplätze und Wachstum für num hat. UNION IN EUROPA 17/2005 • 3 EU-DlENSTLEISTUNGSRICHTLINIE Vorbehaltlich der amtlichen Bestäti- als Instrument der Marktabschottung gung der Abstimmungsergebnisse missbrauchen. konnten sich Christdemokraten und Li- berale in den umstrittenen Punkten „Anwendungsbereich der Richtlinie" Anwendungsbereich und „Herkunftslandprinzip" mit ihrer gemeinsamen Abstimmungslinie weit- Christdemokraten und Liberale gehend durchsetzen. konnten außerdem verhindern, dass der Anwendungsbereich der Richtlinie vollständig durchlöchert wurde. Be- Herkunftslandprinzip dauerlich sei zwar, dass gerade die Wachstumsbranche der privaten Ge- Sie haben das reine „Herkunfts- sundheitsdienstleistungen aus der landprinzip" durch ein vernünftiges Richtlinie ausgeschlossen wurde. Zusammenspiel von Herkunfts- und Wichtig sei jedoch, dass Dienstleis- Bestimmungsland ersetzt. Bereiche, tungen von allgemeinem wirtschaftli- in denen die Anwendung des Her- chem Interesse weiterhin erfasst sind. kunftslandes unproblematisch ist, Die beschlossenen Änderungen er- wurden in einer „Positivliste" zusam- zwingen keine Liberalisierung der Da- mengefasst. Grundsätzlich soll das sei nsvorsorge, ermöglichen aber, dass Recht des Herkunftslandes gelten. Je- die Richtlinie überall dort angewendet doch kann das Land, in dem die werden kann, wo Dienstleistungen Dienstleistung erbracht wird, weiter- dem Wettbewerb unterliegen. hin verlangen, dass gerechtfertigte Schutzregeln eingehalten werden. Die Dr. Joachim Wuermeling (CSU) ist Mitgliedstaaten erhalten damit die stellv. Koordinator der EVP-ED-Fraktion Möglichkeit, verbindliche Umwelt-, Si- im Ausschuss für Binnenmarkt und Ver- cherheits- und Sozialstandard durch- braucherschutz des Europäischen Par- zusetzen. Sie können sie jedoch nicht laments. Neue Europaabgeordnete Der Berliner Europaabgeordnete Ingo Schmitt (CDU) ist nach der Bundestagswahl aus dem Europäischen Parlament ausgeschieden und ist nun Mitglied des Deutschen Bun- destages. Für Schmitt rückte Roland Gewalt (CDU) aus Berlin ins Europäische Parla- ment nach. Für den verstorbenen Europaabgeordneten Prof. Dr. Jürgen Zimmerling (CDU) aus Essen rückte der Bochumer Prof. Dr. Horst Posdorf (CDU) nach. Mit Beginn des nächsten Jahres wird voraussichtlich Dr. Joachim Wuermeling (CSU) aus dem Europäischen Parlament ausscheiden um als beamteter Staatssekretär ins Bundeswirtschaftsministerium zu wechseln. Für ihn wird voraussichtlich Dr. Gabriele Stauner (CSU) ins Europäische Parlament nachrücken. 4 • UNION IN EUROPA 17/2005 MASCHINENRICHTLINIE ANDREAS SCHWAB: Maschinenrichtlinie bringt Erleichterungen für KMUs Die Maschinenrichtli- Oberste Priorität ist nie - für die ich in es, einen Ausgleich zwi- zweiter Lesung Berichter- schen den Bedürfnissen statter bin - gilt für alle der Unternehmen und fest installierten und be- dem Schutz der Arbeit- weglichen Maschinen zur nehmerund Endverbrau- kommerziellen, gewerbli- chersicherzustellen. Ein chen und privaten Nut- weiteres meiner Ziele zung und ist damit für die war es klarzustellen, Gesundheit und Sicher- dass die CE-Kennzeich- heit von Millionen Ver- nung mit der Absicht ge- brauchern von Bedeu- schaffen wurde, einen tung. Die wichtigsten Zie- Andreas Schwab MdEP „Pass" für den freien le der Überarbeitung der Transport von Waren im Richtlinie sind: europäischen Binnenmarkt zu schaf- Eine genauere Festlegung des An- fen. Ich habe mich daher gegen grund- wendungsbereichs und eine besse- legende Abweichungen von diesem re Abgrenzung gegenüber anderen Konzept ausgesprochen. Außerdem ha- Richtlinien, um eine doppelte Regu- be ich mich dafür eingesetzt, dass die lierung endlich zu beenden. Festlegung von Belastungen für die Her- • Eine Verbesserung der Marktauf- steller, die sich durch die generelle Ver- sicht, die eine Kontrolle von Billig- pflichtung zur Entsorgung ergeben hät- importen erleichtern würde. ten, aus der Richtlinie herausgenom- Die Einführung eines Verfahrens zur men werden. Die Frage des Umgangs umfassenden Qualitätssicherung für mit Altmaschinen muss außerhalb die- bestimmte Maschinengattungen. ser Richtlinie entschieden werden. Das Europäische Parlament hat sich Erheblicher Verbesserungsbedarf be- in wesentlichen Punkten mit seinen steht aberweiterhin im Bereich derTrak- Ideen zum Vorschlag der Kommission toren. Es ist unverständlich, warum für durchgesetzt, so wird z.B. die Selbstzer- Traktoren weiter die Maschinenrichtli- tifizierung des Herstellers durch eine Er- nie parallel gelten soll, wo es doch zu- klärung anstelle der Zertifizierung durch sätzliche 25 Richtlinien gibt, um die Ge- eine Prüfstelle bei Maschinen mit erhöh- fahren von Traktoren zu regeln. Ich bin tem Gefahrenpotenzial ermöglicht, was daher an Kommissar Verheugen mit letztlich weniger Bürokratie bedeutet. dem Vorschlag