Entwicklungskonzept Region Hunsrück/Flughafen -Hahn

Ergebnisse der gutachterlichen Stellungnahme

Ministerium des Innern und für Sport Entwicklungskonzept Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn

Ergebnisse der gutachterlichen Stellungnahme Impressum

Herausgeber: Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz - Oberste Landesplanungsbehörde - Abteilungsleiter: Hans-Egon Baasch Referatsleiter: Dr. Gerd Rojahn Schillerstraße 9 • 55116 Mainz Telefon: 06131 163173 • Fax: 06131 163196 • E-Mail: [email protected]

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Inhaltliche Bearbeitung: FIRU - Forschungs- und Informations-Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung mbH Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Andreas Jacob Bahnhofstraße 22 • 67655 Kaiserslautern Telefon: 0631 36245-0 • E-Mail: [email protected] • Internet: www.FIRU-mbh.de Andreas Jacob, Ralf Meyer, Meike Dommes

Bachtler, Böhme + Partner Stadtplanung - Landschaftsplanung Dipl.-Ing. Reinhard Bachtler, Dipl.-Ing. Frank Böhme, Dipl.-Ing. Heiner Jakobs, Roland Kettering Bruchstraße 5 • 67655 Kaiserslautern Telefon: 0631 36158-0 • E-Mail: [email protected] • Internet: www.bbp-kl.de Frank Böhme, Peter Riedel, Conny Ziegler

DTZ Consulting & Research GmbH Frankfurt a.M. Direktor: Bernhard Hildebrand Eschersheimer Landstraße 6 • 60332 Frankfurt Telefon: 069 90100-0 • E-Mail: [email protected] • Internet: www.dtz.com Bernhard Hildebrand, Susanne Susemihl Textsatz, Bildbearbeitung und Gestaltung: Agentur für Kommunikationsstrategien, Text und Design Magdeburgstraße 11 • 65510 Idstein Telefon: 0 61 26 58 86 88 • Fax: 0 61 26 58 86 89 E-Mail: [email protected] Internet: www.meinhardt-agentur.de

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Bildnachweis: FIRU mbH und Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz Kaiserslautern, Mainz, im Juli 2007

2 Vorwort der Staatsminister Karl Peter Bruch und Hendrik Hering

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, troffenen in der Region zusammen gearbeitet haben, sagen wir Dank. Die Vorschläge, die der Flughafen Frankfurt-Hahn ist der Jobmotor im Huns - Sie in dieser Broschüre finden werden, stim - rück und internationales Luftverkehrskreuz in Rheinland- men naturgemäß nicht immer mit den Pla - Pfalz. Die andauernde Dynamik der Entwicklung strahlt nungsüberlegungen der Fachressorts überein. immer stärker in die gesamte Region aus. Sowohl für die öffentliche Hand als auch für private Investoren gilt es, Die Vielzahl der Vorschläge können jedoch die vorhandenen Stärken weiter zu stärken und die Chan - wichtige Hinweise für längerfristige Überle - cen zu nutzen. Alle Akteure in der Region sind gefordert, gungen sein. Insbesondere im Bereich Ver - ihr Engagement einzubringen, damit ein langfristiges und kehr gilt es, sich Gedanken zu machen, wie ei - nachhaltiges Wachstum in der Region und in den Kom - ne Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte munen gesichert werden kann. aussehen kann. Ob Eisenbahn oder Straße, al - le Verkehrsträger müssen Beachtung finden. Mit der Konferenz >>Flughafen Frankfurt-Hahn – Jobmo - Mit dem zügigen Ausbau der B50, der ge - Karl Peter Bruch tor für die Region Hunsrück<< im Januar 2006 hat die planten Reaktivierung der Hunsrückbahn und Landesregierung den Erarbeitungsprozess für ein regio - den Überlegungen für eine Schnellbahntrasse nales Entwicklungskonzept gestartet. Zahlreiche Akteu - im neuen Landesentwicklungsprogramm hat re und Verantwortliche in Kommunen, Verbänden und sich das Land den wesentlichen Themen ge - Wirtschaft haben sich mit Ideen, Anregungen und Vor - stellt und notwendige Weichenstellungenvor - schlägen eingebracht. Für die Unterstützung aus der Re - genommen. gion bei der Aufstellung des Entwicklungskonzeptes be - danken wir uns ausdrücklich. Wir möchten Sie mit der Veröffentlichung die - ser Broschüre einladen, sich weiterhin für die Wir freuen uns, Ihnen die zusammengefassten Ergeb - Region Hunsrück und ihren Flughafen zu en - nisse der Planungsbüros FIRU mbH, Bachtler, Böhme + gagieren. Für einen erfolgreichen Entwick - Partner und DTZ in dieser Broschüre vorstellen zu kön - lungsprozess werden nicht nur gute Pläne, nen. Die wichtigsten Erkenntnisse wurden bereits auf der sondern auch viel Engagement benötigt. Wir Regionalkonferenz am 8. März 2007 präsentiert, die sind sicher – das hat der Aufstellungsprozess gleichzeitig Startschuss für die Region war, in den weite - gezeigt –, dass der Hunsrück bereit ist, neue Hendrik Hering ren Entwicklungs- und Umsetzungsprozess einzutreten. Wege zu gehen, um die einmaligen Zukunfts- Insbesondere die >>Hunsrücker Erklärung<< macht deut - chancen zu nutzen. lich, dass die Region gewillt ist, gemeinsam ihre Chancen wahrzunehmen. Mittlerweile gibt es an zahlreichen Stel - len Gespräche, wie die Ansätze des >>Entwicklungskon - zeptes Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn<< umgesetzt werden können. Die Landesregierung wird den Fortgang des Entwicklungsprozesses im Hunsrück auch weiterhin unterstützen. Karl Peter Bruch Hendrik Hering Staatsminister des Staatsminister des Die Beauftragung eines externen Gutachters hat neue Ministeriums des Innern Ministeriums für Wirtschaft, Sichtweisen für die Diskussion zu Tage gebracht. Für die und für Sport Verkehr, Landwirtschaft und engagierte Arbeit der Planungsbüros, die eng mit den Be - Weinbau

3 Hunsrücker Erklärung

4 5 Hunsrücker Erklärung

1 Die Unterzeichnung der Hunsrücker Erklärung erfolgte im Rahmen der Regionalkonferenz am 8. März 2007. 6 Entwicklungskonzept Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn Ergebnisse der gutachterlichen Stellungnahme

Auftraggeber: Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz Abteilung Raumordnung und Landesplanung - Oberste Landesplanungsbehörde - Abteilung 7 Schillerstraße 9 55116 Mainz

Telefon: 0 61 31/16-31 73 Fax: 0 61 31/16-31 96 E-Mail: [email protected] www.ism.rlp.de in der Rubrik Landesplanung

Auftragnehmer: Forschungs- und Informations-Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung mbH (FIRU), Kaiserslautern in Arbeitsgemeinschaft mit:

Bachtler, Böhme + Partner, Stadtplanung - Landschaftsplanung, Kaiserslautern

und DTZ Consulting & Research GmbH, Frankfurt a.M.

7 Gutachterliche Stellungnahme Entwicklungskonzept Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn

8 Übersicht

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...... 3 Karl Peter Bruch Staatsminister des Ministeriums des Innern und für Sport Hendrik Hering Staatsminister des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Hunsrücker Erklärung ...... 4

1. Kurzporträt des Projektes ...... 10

2. Szenario >>Leuchtturm Hahn<< - Positiv-Szenario ...... 12

3. Leitempfehlungen ...... 13

4. Fokusorientierte Konzeption ...... 15 4.1 Zielbereiche regionalen Handelns sowie Vorschläge zur räumlichen Konkretisierung ...... 15 4.1.1 Siedlungs- und Bevölkerungsstruktur ...... 15 4.1.2 Wirtschaftsstruktur - Bildung/Forschung/Entwicklung/Energie ...... 15 4.1.3 Tourismus ...... 19 4.1.4 Verkehrliche Infrastruktur ...... 21 4.1.5 Freiraumstruktur und Umwelt ...... 23 4.2 Beispiele für administrative und investive Umsetzungsmodelle ...... 24 4.2.1 Bestehender Zweckverband Flughafen Frankfurt-Hahn ...... 25 4.2.2 ZEH - Zweckverband Entwicklungsgebiet Hahn - Airport-Umfeld ...... 26 4.2.3 Neue regionale Kooperationsstruktur im Hunsrück: Arbeitsgemeinschaft der Landkreise ...... 27 4.2.4 Investive Umsetzung ...... 27 4.3 Umgang mit laufenden Projekten ...... 29 4.3.1 Entwicklung der Kernzone gemäß Ergebnissen Masterplan ...... 29 4.3.2 Umsetzung von Verkehrsinfrastrukturprojekten - Achsen ...... 30 4.3.3 Umsetzung von Freizeitinfrastrukturprojekten - Zwischenraum ...... 30

5. Zusammenfassendes Konzept ...... 31

6. Wichtigste Ergebnisse ...... 32

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Engerer und weiterer Verflechtungsbereich ...... 10 Abbildung 2: Interkommunaler gewerblicher Entwicklungsschwerpunkt Blümlingshof ...... 18 Abbildung 3: Tourismus-Regionen um den Flughafen Frankfurt-Hahn ...... 19 Abbildung 4: Leitprojekt >>Dreieck<< - Kreuzungsfreie Verknüpfung B50/B327 ...... 23 Abbildung 5: Skizze: Entwicklungsbereiche Kernzone ...... 24 Abbildung 6: Gebiet bestehender Zweckverband Flughafen Hahn ...... 25 Abbildung 7: Mögliche Abgrenzung des Gebietes des ZEH ...... 26 Abbildung 8: Mögliche Abgrenzung der Arbeitsgemeinschaft ...... 27 Abbildung 9: Impulsplan als Aufgabe der AG der Landkreise ...... 28 Abbildung 10: Struktur des regionalen Entwicklungsträgers Hunsrück ...... 29 Abbildung 11: Regionales Entwicklungskonzept - grafische Darstellung ...... 31

9 I Kurzporträt des Projektes

Anlass und Handlungserfordernis Zielstellung

Aufgrund des starken Wachstums des Flughafens Frank - Ziel des regionalen Entwicklungskonzeptes ist es, das be - furt-Hahn im Passagieraufkommen und in der reinen Luft - deutende Entwicklungspotenzial sowie die erkennbare Dy - fracht während der letzten zehn Jahre sieht es das Land namik des Flughafens Frankfurt-Hahn sowohl für die um - Rheinland-Pfalz für unabdingbar an, diese Entwicklung ver - liegenden Gemeinden wie auch für die Region im weiteren mehrt als Motor für die Region Hunsrück zu nutzen und ge - Sinne stärker und koordiniert nutzbar zu machen zielt zu steuern. Die Planungsüberlegungen haben zum (>>Leuchtturmfunktion<<). Die Ausarbeitung einer ganz - Ziel, eine optimale Weiterentwicklung des Flugbetriebes zu heitlichen, informellen, auf Konsens und Selbstbindung sichern und die sich daraus ergebenden Entwicklungs - beruhenden Strategie verhilft der Region, eine abge - chancen für die Region zu nutzen. stimmte Handlungsstrategie zu entwickeln, um Projekte öf - fentlicher und privater Institutionen erfolgreich umzuset - Der Vergleich mit anderen Flughäfen in Deutschland be - zen. Langfristig wird ein dauerhafter, zielgerichteter und züglich der Fluggastentwicklung zeigt, dass die Bedeutung sich selbst verstärkender Entwicklungsprozess initiiert, des Flughafens Frankfurt-Hahn bereits jetzt sehr groß ist dessen positive Effekte auch die Folgen des demogra- (2006 an zwölfter Stelle im bundesdeutschen Vergleich) fischen Wandels abfedern sollen. und im Hinblick auf die Prognosen der Flughafen Frankfurt- Hahn GmbH (FFHG) und auf die allgemeinen Prognosen Das regionale Entwicklungskonzept für die Region Huns - über das Wachstum des Luftverkehrs weiterhin steigen rück/Flughafen Frankfurt-Hahn soll grundsätzlich in zwei dürfte. Zudem ist die besondere Lage des Flughafens in Richtungen wirken: Zum einen soll dadurch eine > >Selbst - einer ländlich geprägten Region und an der Nahtstelle von findun g<< im Sinne von Identifizierung, Bewusstwerdung fünf Landkreisen und drei Planungsregionen zu berück - und Aktivierung der spezifischen Stärken der Region unter sichtigen. Einbeziehung der Interessen vieler Akteure initiiert und ge - fördert werden. Zum anderen soll eine Bündelung und Kon - Das vom Ministerium des Innern und für Sport beauftrag - zentration auf ausgewählte regionale Potenziale/Projekte te Entwicklungskonzept Region Hunsrück/Flughafen stattfinden, die eine Profilbildung der Region nach außen Frankfurt-Hahn stellt einen Vorschlag für einen Zukunfts - hin bewirken und damit regionale Gemeinsamkeiten, Ge - entwurf zur weiteren Entwicklung der Region dar. Das Land schlossenheit und Gestaltungswillen zum Ausdruck brin - Rheinland-Pfalz beabsichtigt gemeinsam mit Kommunen, gen soll. Verbänden und Wirtschaft eine Basis für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Flughafens und der Flughafenregion zu schaffen.

Zeichenerklärung Engerer Verflechtungsraum Weiterer Verflechtungsraum Kreisgrenze Flughafen Frankfurt-Hahn Abb. 1: Engerer und weiterer Verflechtungsbereich 2

2 Quelle: Eigene Darstellung 10 Methodik Festlegung der in das Verfahren eingebundenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Dem regionalen Entwicklungskonzept Region Huns - rück/Flughafen Frankfurt-Hahn liegt ein dreistufiger Auf - Der in das Verfahren eingebundene Teilnehmerkreis setz - bau mit inhaltlicher Ebene, administrativer Ebene sowie te sich aus folgenden Gruppen zusammen: Umsetzungs-/ Investivebene zugrunde.  Verbandsgemeinden im engeren und weiteren Ver - Um ein umfassendes Bild der Region zu erhalten, wurden flechtungsraum, Gespräche mit zahlreichen Beteiligten in der Region ge - führt. Des Weiteren wurde eine wirkungsanalytische Be -  5 Landkreise und 3 Planungsgemeinschaften, standsaufnahme zur Situationsbeschreibung der Region und bestehender Planungsüberlegungen durchgeführt. Auf  Ministerium des Innern und für Sport, dieser Grundlage schloss sich eine regionale Wirkungsa - nalyse an. Die Resultate dieser Analyse dienten als Basis  Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft für Workshops, in denen vor allem mit in der Region täti - und Weinbau, gen Akteuren Chancen/Risiken, Leitprojekte und Leitzie - le als Ansätze eines Leitbildes herausgearbeitet wurden.  regionale Akteure des wirtschaftlichen und gesell - In einem ersten Entwurf des Entwicklungskonzeptes wur - schaftlichen Lebens. den die bisherigen Ergebnisse zusammengefasst, über ein Szenario und ein Leitbild die wichtigsten regionalen Ziele für die Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn ent - wickelt sowie eine fokusorientierte Konzeption erstellt, die sich auf zentrale Empfehlungen für Maßnahmen und Pro - jekte konzentriert. Ergänzender Teil der Konzeption war die Darstellung von beispielhaften administrativen und in - vestiven Umsetzungsmodellen.

Die Ergebnisse des Entwicklungskonzeptes wurden im Rahmen einer Regionalkonferenz am 8. März 2007 den kommunalen Vertretern der Region sowie der Öffentlich - keit vorgestellt.

11 Szenario > >Leuchtturm Hah n<< – II Positiv-Szenario

Der Flughafen Frankfurt-Hahn plant im Jahr 2012 nach gemeinschaft der Landkreise und kommunaler Planungs - der Aufstockung der Ryanair-Flugzeugflotte auf 18 Ma - zweckverband – siehe Kapitel 4.2) zu fördern und damit ein schinen mit einem Aufkommen von etwa 9,4 Millionen abgestimmtes kommunales Netzwerk zu etablieren. Da - Passagieren. Für das Jahr 2020 wird mit einer Passa - durch kann der auf den Flugbetrieb zurückgehenden Stei - gierzahl von ca. 11,2 Millionen gerechnet. 3 Das Fracht - gerung der Arbeitsplätze, Einkommen und Wertschöpfung segment wird in Zukunft ebenfalls weiter wachsen. (ökonomischer Motor) ein zweites Standbein hinzugefügt werden. Der ländliche Raum gewinnt und wird als attrak - Die flughafenbezogene Entwicklung ermöglicht eine ver - tiver Lebens- und Arbeitsraum gesichert. stärkte wirtschaftliche Betätigung auch außerhalb der reinen flugbezogenen Aktivitäten: Hieraus resultiert wei - Der Flughafen Frankfurt-Hahn fungiert als >>Leucht - terer Flächenbedarf im engeren und weiteren Umfeld. turm<< der Region. Weiterhin wächst die Zahl der ankommenden Fluggäste (Incoming-Tourismus) dynamisch, das heißt, es entsteht Diese Vision ist der Schlüssel zur Zukunft der Region eine zusätzliche touristische Wertschöpfung. Auch der Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn. Diese kann sich als Einzelhandel auf dem Flughafen Hahn führt dabei zu zu - starke Mitte von Rheinland-Pfalz entwickeln, die vernetzt sätzlichem Nachfragepotenzial. im Land und mit den Nachbarn wirksam werden soll. Um diesem Ansatz gerecht werden zu können, sollte ide - Die Zahl der am Flughafen ansässigen Betriebe und die altypisch von einer flugbetrieblichen und städtebaulichen Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt eben - Leitvision im Sinne eines >>ganzheitlichen Konzeptes<< falls. für den Bereich des Flughafens sowie seines direkt wirk - samen städtebaulichen Umfeldes (Kernzone) ausgegan - Der Flughafen operiert weiter mit einer Start- und Lande- gen werden. bahn. Der >>Leuchtturm<< Flughafen wirkte bisher durch die Durch eine verbesserte Infrastruktur wird eine Aufwer - Komponenten >>Passagiere, Cargo, Gewerbeentwick - tung des Raumes, insbesondere im verkehrlichen Be - lung<<. Um den Leuchtturm verstärkt zu positionieren, reich, erreicht. sollen weitere Komponenten eine deutlichere Ausprä - gung erfahren: zum Beispiel Einzelhandel, Bildung, Frei - Es gelingt, ein abgestimmtes Konzept für die Region zu eta - zeit (Sommer- und Wintersport, Golf), Infrastruktur, Ho - blieren, die Zusammenarbeit der Planungsträger (Arbeits - tels/Gastronomie, sonstige Dienstleistungen.

3 Quelle: fernmündliche Aussage der FFHG vom 30.04.2007, vgl. ebenfalls dazu www.hahn-airport.de. 12 Leitempfehlungen III

Im Vergleich mit anderen Low-Cost-Carrier-Flughäfen in fördern. Ebenfalls sind das Logistik-Profil des Stand - Deutschland und Großbritannien wird deutlich, dass der ortes zu schärfen und Standortqualitäten systema - Flughafen Frankfurt-Hahn trotz vieler erkennbarer Paral - tisch zu optimieren, um den Cargobereich als zweite lelen mit möglichen Vergleichsflughäfen auch viele Be - stabile Säule zu stützen und zu etablieren. sonderheiten aufweist, die aus seinen spezifischen Rah - menbedingungen, Chancen und Risiken resultieren. Eine  >>Von den Besten lerne n<<: aus Erfahrungen besondere Stärke des Flughafens Frankfurt-Hahn liegt in anderer vergleichbarer (Flughafen-) Entwicklungen der erfolgreichen Entwicklung der beiden Segmente Pas - lernen. Viele Informationen sind nicht öffentlich sagier- und Frachtaufkommen im Low-Cost-Sektor. Die - zugänglich, sondern müssen vor Ort ermittelt werden. se Struktur weisen nur wenige europäische Flughäfen Im Rahmen der Datenerhebung kann die Zusammen- auf, was somit Potenzial für eine differenzierte Entwick - arbeit mit Hochschulen geprüft und können Netz - lung der Wirtschaftsregion bietet. Hier liegen auch die werke geschaffen sowie der fachliche Austausch Chancen für ein eigenständiges Profil, sowohl für den etabliert und gepflegt werden. Flughafen selbst wie auch für die Region. Leitziele Ableitung von Leitempfehlungen Aus den durchgeführten Workshops, dem Vergleich mit

 Infrastruktur schaffen: Langfristig wird die Region der Entwicklung anderer Flughafenstandorte sowie einer nur vom Flughafen profitieren, wenn jetzt die Wei - umfassenden Analyse der Region lassen sich die nach - chen für Strukturen gestellt werden, die den Flugha - folgend aufgeführten Leitziele ableiten: fenstandort langfristig stabilisieren (insbesondere

durch Schaffung der erforderlichen Flugbetriebs-,  Wohnen + Bevölkerung (Stabilisierung): Straßen- und Schieneninfrastruktur). – Konzentration der Wohnbauflächenausweisung auf die im Landesentwicklungsprogramm sowie in den

 Incoming-Potenzial systematisch nutzen: Um die Regionalen Raumordnungsplänen festgelegten zen- einreisenden Touristen als Besucher für Rheinland- tralen Orte und Schwerpunktgemeinden; Pfalz sowie die Region zu gewinnen, sind attraktive – Wohnentwicklung (vorzugsweise) nur entlang der Produkte und Angebote zu entwickeln, die zielge - gekennzeichneten Verkehrsachsen sowie gezielte richtet und aktiv vermarktet werden, um so einen re - Stärkung der Ortskerne; levanten Anteil von Kaufkraft in der Region abzu - – Schaffung geeigneter Perspektiven zur Steigerung schöpfen. der Attraktivität als Wohn- und Arbeitsstandort und zur Stabilisierung der Bevölkerungsentwick-

 Region profilieren - Alleinstellungsmerkmal >>inter - lung in der Region. nationaler Flughafen<< nutzen: Der Flughafen bietet

der Region die Chance, ein eigenständiges Profil im  Gewerbe (gesteuerte Ansiedlung): Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsregionen zu ent - – Betrachtung der Region als >>Kooperationsraum wickeln. Hierfür sind auch das Logistikprofil des Wirtschaftsförderung<< mit einer gemeinsamen Standortes zu schärfen und die Standortqualitäten Vermarktungs- und Ansiedlungspolitik; systematisch zu optimieren, um den Frachtbereich – Entwicklung der Region als konkurrenzfähigen Ge- als zweite stabile Säule weiter zu entwickeln. Dieser werbestandort durch: Prozess muss aktiv angegangen, gesteuert und von • ein Angebot an verkehrsgünstigen Standorten allen Beteiligten getragen werden. mit ausreichend großen Gewerbeflächen, • Schaffung der hierfür notwendigen Infrastruktur,

 Momentane Wachstumsdynamik nutzen – Unab - • Aus- und Weiterbildung der benötigten Arbeits- hängigkeit von Flughafen und Low-Cost-Carrier kräfte. stärken: Die schnelle und positive Gesamtentwick -

lung des Flughafens ermöglicht der Region auch In -  Bildung + Forschung + Wirtschaft (Vernetzung): vestitionen und Planungen, die sonst nicht möglich – Schaffung geeigneter Bildungseinrichtungen (Hoch- gewesen wären. Dies sollte genutzt werden, um flug - schulen/Berufsschulen/Weiterbildungszen tren) hafenunabhängige Wirtschaftsstrukturen gezielt zu und Etablierung eines Bildungsnetzwerkes.

13 III Leitempfehlungen

 Tourismus (Kommunikation und Kooperation): – Durchführung eines gemeinsamen Marketings der Tourismusregionen Hunsrück, Mosel, Nahe und Rhein auf den wichtigsten Auslandsmärkten mit koordinierender Funktion durch die Rheinland- Pfalz Tourismus GmbH; eine Beteiligung an diesem gemeinsamen Auslandsmarketing ist auch für alle anderen Tourismusregionen des Landes möglich; – konzeptionelle Verknüpfung der verschiedenen Tourismusregionen; – Schaffung einer der Entwicklung des Flughafens angemessenen touristischen Infrastruktur im Um- feld des Flughafens (insbesondere Ansiedlung wei- terer Hotelbetriebe).

 Infrastruktur (bedarfsgerechter Ausbau): – Schaffung einer der Entwicklung des Flughafens angemessenen flughafengerechten Verkehrsin- frastruktur; – Verbesserung des ÖPNV- und Fernverkehran- schlusses des Flughafens.

 Nachhaltigkeit/Ökologie (Erhalt und Weiterentwick - lung der natürlichen Ressourcen/des Landschafts - bildes): – Entwicklung der Arbeits- und Wohnstandorte in der Region im Einklang mit der Natur.

 Organisation (umfassendes Konzept/leistungsfähige Entscheidungsinstanzen): – Umsetzung eines gesamtheitlichen Ansatzes mit leistungsfähiger Entscheidungsinstanz; – Schaffung eines Kooperationsraumes mit dem >> Produkt: Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt- Hahn <<; – Erstellung eines ausgewogenen Konzeptes insbe- sondere für Wirtschaft, Wohnen und Infrastruktur für die gesamte Region; – Etablierung eines Gewinn-Lasten-Ausgleichs zwi- schen den Kommunen zur Förderung der Akzep- tanz der Flughafen- und Wirtschaftsentwicklung.

Eine Leitvision ist der Schlüssel zur Zukunft. Für die Re - gion Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn als starke Mit - te von Rheinland-Pfalz, eine erfolgreiche Wirtschafts- und Freizeitregion, die mit Nachbarn in Europa vernetzt ist, lässt sich folgendes Motto als Leitmarke, das gleicher - maßen Inhalt und Intention andeutet, platzieren:

>>Fly Hunsrück - eine Region hebt ab<< - Netzwerkre - gion mit Zukunft!

14 Fokusorientierte Konzeption IV

4.1 Zielbereiche regionalen Handelns sowie  Fokussierung auf die Ortskerne: qualitative Aufwer - Vorschläge zur räumlichen Konkretisierung tung der Entleerung der Orts- und Stadtkerne durch geeignete Ortsentwicklungskonzeptionen. Zielaussagen werden schwerpunktmäßig zu den The - menbereichen Siedlungs- und Bevölkerungsstruktur, 4.1.1.2 Handlungsempfehlungen Wirtschaftsstruktur, Tourismus, verkehrliche Infrastruktur Sowohl der Entwurf des Landesentwicklungsprogramms sowie Freiraumstruktur/Umwelt getroffen. Die organi - LEP IV (Stand Dezember 2006) als auch die Regionalen satorischen Leitziele folgen in einem eigenständigen Ka - Raumordnungspläne haben bezüglich des Themas Steu - pitel. erung der Wohnbauflächenausweisung aus raumordneri - scher, übergeordneter Sicht eindeutige Aussagen ge - Diesen Überlegungen liegt ein räumliches (Ordnungs-) troffen, die aus gutachterlicher Einschätzung als Modell zugrunde: Dieses enthält zunächst die Kernzone hinreichend und treffend bewertet werden. als Bereich im unmittelbaren Umfeld des Flughafens Der Prozess der > >Entleerung der Ortskern e<< steht in Frankfurt-Hahn, in dem es die sich abzeichnenden struk - keinem unmittelbaren Wirkungszusammenhang mit der turellen Veränderungen städtebaulich und funktional zu Entwicklung des Flughafens Frankfurt-Hahn, sondern ordnen gilt. Weiterhin werden Zielaussagen zu den Ent - stellt ein allgemeines Phänomen dar, das ebenfalls in den wicklungsachsen getroffen, in denen sich bereits Ver - Aufgabenbereich der Landes- und Regionalplanung fällt. änderungstendenzen abzeichnen. Für die Bereiche zwi - Über bestehende Planungsinstrumentarien hinausge - schen diesen Entwicklungsachsen – die Zwischenräume – hender Handlungsbedarf besteht somit zum Themen - werden innerhalb eines Gesamtkonzeptes Lösungen zur komplex Siedlungsstruktur im Hinblick auf die Wohn - funktionalen Profilierung angeboten. bauflächenausweisung nicht. Ebenso wenig werden in diesem Zusammenhang Abweichungen von den regio - 4 Der innere Verflechtungsraum wird gemäß den Ergeb - nalplanerischen Zielsetzungen durch das regionale Ent - nissen der Analyse auf seine tatsächlichen sozioökono - wicklungskonzept erforderlich. mischen Verflechtungen in seinen Abmessungen redu - ziert und im Sinne eines > >Nahbereich s<< um den Flughafen Frankfurt-Hahn herum >>weich<< abgegrenzt. 4.1.2 Wirtschaftsstruktur - Er umfasst ein Gebiet, für das eine 30-Minuten-Erreich - Bildung/Forschung/Entwicklung/Energie barkeitsisochrone (PKW), ausgehend vom Flughafen 4.1.2.1 Zielbereiche Frankfurt-Hahn als zentralem Ausgangspunkt, zugrunde gelegt wird.  Fokussierung der Nutzungen im unmittelbaren Flug - hafenumfeld auf Aviation Business/Logistik/Cargo- Der äußere Verflechtungsraum entspricht der Abgren - affine Aktivitäten sowie Handel/Dienstleistung; Bün - zung des Gesamtraums der Region Hunsrück/Flughafen delung mit ergänzenden Funktionen wie Tagung/ Frankfurt-Hahn und stellt die äußere Grenze der umlie - Konferenz//Bildung. genden fünf Landkreise dar.

 Konkretisierung der Vorgaben des LEP IV bezüglich Auf diese Strukturierung aufbauend, werden Handlungs - der Ausweisung des Umfelds Flughafen Frankfurt- empfehlungen gegeben. Exemplarisch werden Maßnah - Hahn/VG Kirchberg als Zentrum mit besonderer men- und Projektvorschläge im Sinne von Leitprojekten Funktion (Mittelzentrum). unterbreitet.

 Definition von Wirtschaftsschwerpunkten als mögli - 4.1.1 Siedlungs- und Bevölkerungsstruktur che Bereiche/Flächen gewerblicher/industrieller Ent - wicklung (Entwicklungsachsen). 4.1.1.1 Zielbereiche

 Konzentration der Wohnbauflächenausweisung über  Entwicklung nachfrageorientierter Standorte für ge - die Eigenentwicklung hinaus auf die im Landesent - werbliche Großprojekte (Fläche und Infrastruktur). wicklungsprogramm sowie die in den Regionalen

Raumordnungsplänen festgelegten zentralen Orte  Thematische Profilierung der festzusetzenden Ent - und Schwerpunktgemeinden. wicklungsbereiche (Entwicklungsachsen).

4 Vorläufige Abgrenzung des engeren (inneren) Verflechtungsbereichs gemäß Skizze des Ministeriums des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz >>Oberste Landesplanungsbe- hörde<< (Stand August 2006) . 15 IV Fokusorientierte Konzeption

 Verknüpfung des Entwicklungsbereichs Flughafen traler Anlaufstelle in Fragen der Handels- und Wirt- Frankfurt-Hahn mit Logistikbetrieben/Cargo-affinen schaftsförderung mit den Ländern Mittel- und Ost- Nutzungen entlang der gut erschlossenen Verkehrs- europas, Erschließung neuer Märkte/Herstellen achsen sowie umliegenden Güterverkehrszentren von Kontakten in den Ziel-/Quellräumen sowie zur (Entwicklungsachsen). weiteren europaweiten Vernetzung der Ausbildung. Vernetzung dieser Einrichtungen mit den Hoch-

 Nutzung der Potenziale im weiteren Betrachtungs - schulen der benachbarten Regionen. raum hinsichtlich der Nutzung regenerativer Energien (Zwischenräume). Definition von Entwicklungsachsen/-flächen (Achsen)  Stärkung der kleinen und mittelständischen Unter - nehmen (Bereich Umwelttechnik) zur Förderung eines  Festlegung von Achsen zur Steuerung wirtschaft - Stoffstrommanagements (Zwischenräume). licher Entwicklungen im Wesentlichen entlang der de - finierten Verkehrsachsen.

 Stärkung des regional produzierenden Gewerbes so - wie einer engeren Verzahnung des Mittelstands mit  Unterteilung dieser Entwicklungsachsen: dem Bereich Forschung (Prüfung einer >>Cluster-Bil - – Kategorie 1 bezeichnet Bereiche entlang den Ent- dung<< im Gesamtraum). wicklungsachsen , in denen über die bereits beste- henden Gewerbeflächen hinaus weitere Gebiete

 Verknüpfung des Flughafens mit Bildungs- und For - über die Eigenentwicklung der jeweiligen Standor- schungseinrichtungen der Region, Ausbau vorhande - te (auf der gesamten Achse) hinaus zugelassen ner Beziehungen (Gesamtraum). werden sollen, soweit dies insbesondere aus ört- lichen, ökologischen, immissionsschutzrechtlichen und topografischen Gründen vertretbar ist. 4.1.2.2 Handlungsempfehlungen – Für Kategorie 2 werden im herkömmlichen Sinne Masterplanung Kernzone Entwicklungsschwerpunkte definiert, auf die sich die Ausweisung gewerblicher Flächen über die Ei-

 Erarbeitung eines städtebaulichen Masterplans für genentwicklung (nur im Bereich des Entwicklungs- die Kernzone um den Flughafen Frankfurt-Hahn, der schwerpunktes) hinaus konzentrieren soll. 5 Aussagen zu anstehenden Bau- und Investitionsent - – Kategorie 3 bezeichnet vorhandene kleinteilige Ge scheidungen sowie zu funktionalen Zuordnungen und werbeansiedlungen, die sinnvoll ergänzt werden Flächenkontingenten trifft. Parallel zur Entwicklung sollen. des Flughafens kann eine Detaillierung dieser Pla -

nung in Abschnitten erfolgen.  Sofern möglich und notwendig, thematische Profilie - rung der festzusetzenden Entwicklungsbereiche:

 Einbeziehung der verkehrlichen Belange, um eine der Orientierung der unmittelbar an großräumigen Ver - Entwicklung des Flughafens angemessene Erschlie - kehrsverbindungen gelegenen und somit hervorra - ßungsqualität zu erreichen. gend an das leistungsfähige Fernverkehrsnetz ange - bundenen Flächen mit dem Profil Logistik; Ausprä- Flughafen Frankfurt-Hahn als Drehpunkt gung der weniger günstig erschlossenen Flächen thematischer Netzwerke (Kernzone) (Konversionsflächen) zum Beispiel in Richtung Nut - zung regenerativer Energien.

 Zentralisierung der im Wirkungszusammenhang mit dem Flughafen Frankfurt-Hahn stehenden Bereiche Handlungsbereiche für Land- und Forstwirtschaft am Standort Flughafen selbst: (Zwischenraum) – Netzwerk Arbeit/Bildung/Forschung: Einrichtung

weiterer Bildungsinstitutionen zur Stärkung der  Vor dem Hintergrund des ökonomischen Wandels Bildungs-, Weiterbildungs- und Forschungskompe- wird die Sicherung und Erhaltung der historischen tenz am Flughafen Frankfurt-Hahn: Fachhochschu- Kulturlandschaft durch die Landwirtschaft von wach - le/berufsbildende Schule/Weiterbildungszentrum sender Bedeutung sein. Insbesondere angesichts der mit europäischem Bezug sowie einer thematischen Bedeutung des Tourismus für die Region sind die vor - Ausrichtung auf Servicequalität/Logistik/ Hotelle- rangig zu erhaltenden Bereiche zu ermitteln und als rie/Gastronomie. Erhaltungsschwerpunkte zu definieren. – Aufbauend auf bestehenden Einrichtungen wie dem Mittel- und Osteuropazentrum (MOEZ) als zen-

5 Im Hinblick auf die Umsetzung der ausgewiesenen Kategorien 1 und 2 sind Detail- untersuchungen erforderlich. 16  Übertragung der Ansätze des Integrierten ländlichen Interkommunale Vernetzung Entwicklungskonzeptes (ILEK) für die Region Soon - wald-Nahe auf den gesamten Raum: optimierte Aus - Im Rahmen der Betrachtung der bestehenden Gewerbe - nutzung der hohen Potenziale der Region in Form von flächen wurde herausgearbeitet, dass im Untersu - Holz und Biomasse zur Erzeugung erneuerbarer Ener - chungsbereich eine Vielzahl interkommunaler Gewerbe - gien im Sinne einer nachhaltigen und sinnvollen Ener - gebiete vorhanden ist. gienutzung und zur Schaffung zusätzlicher Einkom - mensquellen für Land- und Forstwirtschaft. Insbesondere hinsichtlich der bauplanungsrechtlichen Forderung nach einem sparsamen Umgang mit Grund Impulsplan Innerer Verflechtungsraum und Boden (§1a Abs. 2 Satz 1 BauGB) erscheint diese Entwicklung sowohl aus ökologischer als auch aus öko -

 Erarbeitung eines Impulsplanes >>Innerer Verflech - nomischer Sicht geboten. Gerade für kleine und mittlere tungsbereich<< als regionaler Flächenaktivierungs - Städte und Gemeinden im ländlichen Raum bieten inter - plan für das direkt an die Kernzone angrenzende Ge - kommunale Gewerbegebiete die Chance, qualitativ hoch - biet - insbesondere als Grundlage zur Durchführung wertige und überregional bedeutsame Gewerbeflächen eines Vor- und Nachteilsausgleich s 6 . zu entwickeln, mit denen sie wettbewerbsfähig bleiben können. 7 Insbesondere wirkt sich der Ansatz durch ge - Netzwerke (Gesamtraum) meinsame Planung, Entwicklung und Vermarktung kos - tensenkend für die Beteiligten aus.  Netzwerk Logistik: Aufbau einer in Richtung Aviation Business/Logistik/Cargo-affine Nutzungen profilier - Leitprojekte Themenschwerpunkt Wirtschafts- ten Kernzone und Vernetzung mit entsprechenden struktur - Bildung/Forschung/Entwicklung/Energie Bereichen entlang der Hauptinfrastrukturbänder so - wie mit den Güterverkehrszentren Trier, Koblenz und  Steigerung (Ausbau) der digitalen Leistungsfähig - Nahetal. keit für die Gesamtregion Die Wirtschaftskraft einer Region und der dort an -  Netzwerk der gewerblichen Entwicklungspole: Ver - sässigen Unternehmen hängt auch von einer opti - knüpfung bestehender und geplanter regional be - malen Ausstattung ihrer digitalen Leistungsfähigkeit deutsamer Gewerbe- und Industriestandorte mit ab. Im Hinblick darauf sollte eine detaillierte Unter - unterschiedlichen, sich ergänzenden Standortprofilen suchung/Abstimmung der digitalen Ausstattung der mit dem Zentrum der Kernzone um den Flughafen Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn durch - Frankfurt-Hahn. geführt werden.

 Netzwerk Bildung - Ausbildung - Forschung unter Ein - Hierbei kann auf das Konzept > > Bestehende DSL- bindung der bestehenden Bildungs- und Forschungs - Verfügbarkeit in der Regio n<<8 aufgebaut werden. Es einrichtungen der Region sowie IHK/HWK und der vor sollten weiterhin Bedarfsschwerpunkte für die Über - Ort existierenden Interessenvertreter sowie vor dem mittlung von größeren Datenmengen ermittelt und Hintergrund der Ausweitung der Bildungsfunktionen das Ziel gesetzt werden, ein optimales digitales Kon - auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn selbst. zept unter Einbindung der Maßnahmen privater Ak - teure (Funknetz, zum Beispiel WMAX) zu erhalten.  Netzwerk Energie unter Bezugnahme auf die beste - henden Standorte sowie weiterer potenzieller Flä - Die Durchführung der Untersuchung sollte durch ei - chen für die Erzeugung von Biomasse. Hierbei sind nen Entwicklungsträger sowie die Arbeitsgemein - auch die Entwicklungspotenziale bestehender oder schaft der Landkreise in Kooperation mit regionalen geplanter Gewerbeflächen als Energieparke zu be - Akteuren koordiniert werden. rücksichtigen.

Für einen erfolgreichen Lebenszyklus eines solchen Clus - ters bedarf es einer starken - auch finanziellen - Impuls - gebung sowie einer kontinuierlichen Begleitung und Unterstützung.

6 Einige Gemeinden haben durch die Entwicklung des Flughafens Frankfurt-Hahn auf- 7 Quelle: vgl. Wuschansky, Bernd, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung grund ihrer räumlichen Lage Vorteile (zum Beispiel geeignete verkehrsgünstig gelege- und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS NRW): Vortrag an der Fakultät ne gewerbliche Bauflächen, die zur Entwicklung anstehen), andere eher Nachteile (zum Raumplanung der Universität Dortmund, November 2005. Beispiel Lärmbelastung durch startende und landende Flugzeuge). Hier sollten im Rah- 8 Quelle: Breitbandportal des BMWi, www.zukunft-breitband.de, 2006. 17 men eines Konzeptes Vorschläge im Sinne eines Vor- und Nachteilsausgleichs unter- breitet werden. IV Fokusorientierte Konzeption

 Interkommunaler gewerblicher Ent- wicklungsschwerpunkt Blümlings- hof (innerer Verflechtungsbereich)

Vor dem Hintergrund der Vorteile interkommunaler Gewerbegebiete beabsichtigen die Ortsgemeinden Bell (VG ), Wüschheim (VG ), Kappel und Re - ckershausen (VG Kirchberg) bereits erschlossene ehemalige Militärflä - chen im Umfeld des Knotenpunk - tes von B 327 und L 226 (Blüm - lingshof nördlich von Kappel) gemeinsam zu entwickeln. Mit der Nutzung dieser Flächen und der vorhandenen Infrastrukturen (Stra - Abbildung 2: Interkommunaler gewerblicher Entwicklungsschwerpunkt Blümlingsho f 11 ßen, Abwasserbeseitigung, Strom - versorgung etc. sind größtenteils bereits vorhanden) gehensweise der Prognos AG ein dreistufiger Ansatz können kostengünstig Gewerbeflächen angeboten vorgeschlagen: werden. – Identifizierung deutscher Leit- und Wachstums- branchen im Vergleich zur EU, Es handelt sich hierbei um ein Hochplateau, sodass eine – Identifizierung regionaler Konzentrationen und spätere Erweiterbarkeit gewährleistet wäre. Angesichts Clusterpotenziale der ausgewählten Leit- und Wachs- der hervorragenden Lage der Fläche an der B327/B421 tumsbranchen in Deutschland, (10 km bis zum Flughafen Frankfurt-Hahn, 26 km bis zur – detaillierte Analyse der fünf Landkreise im Hinblick BAB 61und 8 km zur B 50 bei Kirchberg) erscheint sie als auf Leit- und Wachstumsbranchen und Clusterpo- entwicklungsfähiger Großgewerbestandort geeignet und tenziale. 12 könnte bei der Umsetzung des Entwicklungskonzeptes ei - ne Vorreiterrolle einnehmen. Für die Durchführung dieser Untersuchung sollen ein Entwicklungsträger und die Arbeitsgemeinschaft der Die beteiligten Kommunen beabsichtigen für die Reali - fünf betroffenen Landkreise in Zusammenarbeit mit sierung der Maßnahme die Gründung eines Planungs - in der Region tätigen Akteuren des wirtschaftlichen zweckverbandes sowie die Einbeziehung eines Ent - Bereichs verantwortlich sein. wicklers im Sinne eines Public-Private-Partnership-

Modells.  Einrichtung eines European Welcome- and Infocen - ters

 Identifikation der Wachstums- und Leitbranchen für Im Bereich der Kernzone, idealerweise am Flughafen alle fünf Landkreise der Region (Gesamtregion) Frankfurt-Hahn, wird die Implementation eines Euro - Eine hohe Dichte von Unternehmen aus Leit- und pean Welcome- and Infocenters als Infoplattform für Wachstumsbranchen trägt zum Wirtschaftswachs - die Bereiche Wirtschaft, Bildung und Tourismus vor - tum einer Region und deren Standortstärkung bei. geschlagen. Entscheidend ist dabei das Erreichen einer > > kriti- schen Mass e <<, das heißt einer Mindestanzahl von Diese zentrale Anlaufstelle soll der Repräsentation Unternehmen aus einer Branche, denn der Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn die- – Unternehmen aus einer Branche, die sich in einer nen, indem eine umfassende Information von Bevöl- Region konzentrieren und miteinander kooperie- kerung, Kunden und Gästen gewährleistet wird. Die - ren, haben enorme Vorteile ; 9 se Plattform soll Informationen und Angebote in den – Regionen mit einer überdurchschnittlichen Dichte Bereichen Wirtschaft (zum Beispiel Gewerbeflächen - an Unternehmen aus Leit- und Wachstumsbran- management), Bildung (zum Beispiel Ausbildungsbe - chen stehen in aller Regel wirtschaftlich besser da .10 ratung) und Tourismus (zum Beispiel Überblick über das Tourismusangebot der Gesamtregion) koppeln Für die Identifikation der Leitbranchen und der (weitere Bereiche sind denkbar) und damit gleichzei - Wachstumsbranchen in der Region Hunsrück (5 Land - tig als zentrale Koordinierungsstelle für regionale Auf - kreise) wird in methodischer Anlehnung an die Vor - gaben (zum Beispiel Erarbeitung Angebotspakete)

9 Quelle: vgl. Handelsblatt Zukunftsatlas 2006, S. 6 und 7. 11 Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage der TK 50 des LVermGeo RP, ohne Maßstab. 10 Ebenda. 12 Methodisch an Vorgehensweise der Prognos AG 2006 angelehnt. 18 fungieren. Um personelle und finanzielle Vorteile zu Organisation, Marketing und Qualität des Tourismus - ermöglichen, sollten die einzelnen Infoplattformen angebots sowie in Ausbildung/Schulung von perso - bausteinartig aufgebaut sowie untereinander auch nellen Ressourcen. im infrastrukturellen Bereich (Personalsharing/Büro -

infra- struktur) gekoppelt sein. Des Weiteren wäre  Stärkung des Incoming-Tourismus, bessere Aus - auch die Möglichkeit der Integration bzw. Anbindung schöpfung des vorhandenen Potenzials durch Schaf - an schon bestehende Einrichtungen (zum Beispiel an fung von verstärkten Anreizen für Touristen (Leitpro - das Mittel- und Osteuropazentrum [MOEZ] Rheinland- jekte). Pfalz) näher zu untersuchen.

 Schaffung einer einheitlichen zentralen Repräsentanz Die Umsetzung sowie der Betrieb des Projektes Wel - der Region sowie Ausbau der touristischen Infras - come- and Infocenter sollte in Kooperation von Wirt - truktur und Ausnutzung der touristischen Potenziale. schaft und öffentlicher Hand erfolgen (ppp-Verein - barung). 4.1.3.2 Handlungsempfehlungen

Um diese Ziele im Bereich Tourismus umzusetzen, sind 13 4.1.3 Tourismus unterschiedliche Handlungsempfehlungen zu definieren: 4.1.2.1 Zielbereiche Konsolidierung unter einem Dach (Gesamtregion)  Schaffung eines positiven Images und einer starken Identität für die touristischen Regionen im Bereich Für eine umfassende, erfolgreiche Vermarktung der ge - des Flughafens. samten Region Hunsrück ist es notwendig, diese unter ei - nem überspannenden Dach zu organisieren. Diese Auf -  Schaffung einer klaren Profilierung der Regionen im gabe wird bereits durch die Rheinland-Pfalz Tourismus europäischen Maßstab durch ein einheitliches Auf - GmbH übernommen, der die Hunsrück-Touristik GmbH, treten/Marketing. Moselland Touristik GmbH, Naheland Touristik GmbH und Romantischer Rhein Tourismus GmbH angehören. Jedoch  Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Regio - sind hier, um einen überzeugenden In- und Auslandser - nen durch Investitionen in touristische Infrastruktur, folg zu erzielen, stärkere finanzielle und personelle Res - sourcen erforderlich. Die touris - tischen Regionen des Landes Rheinland-Pfalz sind auf der eu - ropäischen Wahrnehmungsskala insgesamt noch stärker zu eta - blieren.

Vor allem ist eine stärkere Ver - netzung aller mit touristischen Belangen in der Region befassten Akteure in ein Handlungsnetz - werk notwendig.

Auf dieser Grundlage sollte zum Beispiel unter Federführung der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH eine Marketingstrategie etabliert werden, die mithilfe des Flugha - fens Frankfurt-Hahn als Aus - gangspunkt das vorhandene In - coming-Potenzial nutzt. Dazu sollten nicht nur im Inland Wer - beaktionen durchgeführt werden, sondern es sollten vor allem Mar - ketingmaßnahmen in den inter - nationalen Quellmärkten durch - Abbildung 3: Tourismus-Regionen um den Flughafen Frankfurt-Hahn 14

13 Zu diesen Sachverhalten fanden Gespräche und Abstimmungen mit der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH statt. 14 Quelle: Ministerium des Innern und für Sport - Abteilung Raumordnung und Landes- 19 planung. IV Fokusorientierte Konzeption

geführt werden. Hierbei können Netzwerke ausgebaut In diese Themenketten können bestehende, sich in Um- (zum Beispiel Dart, ECN) oder neu gebildet werden, um setzung oder Planung befindliche Projekte und Projekt - den Ausbau von touristischen, wirtschaftlichen und kul - ideen integriert werden. Da es in diesen thematisch turellen Bindungen zwischen den beteiligten Partnern zu geordneten Ketten zu Überschneidungen und Verknüp - fördern. fungen untereinander kommt, entsteht ein > > Wirkungs - netz Tourismu s <<. Im Rahmen des Marketingkonzeptes sollten die einzelnen Projekte und Maßnahmen, die zurzeit angeboten wer - Flächendeckende Angebote (Gesamtregion) den, gebündelt und strukturiert werden. Es sind daraus profilierte Angebotspakete zu > >schnüre n<<, die in ei - Verstärkt wird dieses Wirkungsnetz durch flächende - nem größeren Rahmen vermarktet werden können. Be - ckende Angebote. Hierzu ist es notwendig, beispielsweise sonderes Augenmerk bei der Vermarktung sollte auf eine Verknüpfung bisher voneinander unabhängiger Wan - raumwirksame Projekte gelegt werden. der-, Rad- und Themenwege zu erzielen, sodass ein flä - chendeckendes > >Syste m<< in der Region Hunsrück Nachfolgend werden einige wichtige Bausteine des Mar - entsteht, um so ein außergewöhnliches, sich von anderen ketingkonzeptes aufgeführt: Regionen abhebendes Angebot zu erreichen.

Vernetzung vorhandener Potenziale durch Etablierung Bei der Vernetzung sollte darauf geachtet werden, dass von Themen-Wirkungsketten (Gesamtregion) zentrale Ausgangspunkte des Wegenetzes in den betei - ligten Landkreisen sowie im Bereich des Flughafens ge - Die Projekte und Maßnahmen des touristischen Bereichs schaffen werden. lassen sich, räumlich gesehen, nicht fokussiert verorten, sodass keine spezielle Zuordnung zu den Bereichen Kern - Weiterhin ist vorrangig eine Verknüpfung der einzelnen zone, Achsen oder Zwischenräume vorgenommen wird. Wegstrecken zu bestimmten bedeutsamen Bereichen Umgesetzte und geplante Maßnahmen und Projekte (zum Beispiel zu Sehenswürdigkeiten) zu erreichen. Des orientieren sich je nach Inhalt an verschiedenen Aspek - Weiteren sollten direkt am zentralen Ausgangspunkt ten: Hahn Rad- und Wanderwege beginnen, die in die Region hineinleiten.

 Erreichbarkeit (zum Beispiel Hotelanlage), Einheitliche Beschilderung (Gesamtregion)  vorhandene kulturelle oder naturräumliche Sehens - würdigkeiten (zum Beispiel Wanderwege), Im Rahmen eines gemeinsamen Auftritts der Region soll - te, vom Flughafen Frankfurt-Hahn ausgehend, ein ein -

 Landschaften, heitliches Beschilderungssystem für Wegeinfrastruktur sowie touristische Einrichtungen konzipiert und zeitnah

 topografische Verhältnisse (zum Beispiel Winter - umgesetzt werden. sport), Ausbau der Hotel- und Gastronomieinfrastruktur  Grün- und Flächenstrukturen (zum Beispiel Jugend - (vorrangig Kernzone und Achsen) camp). Zur besseren Ausschöpfung des Incoming-Tourismus-Po - Aus diesem Grund ist es durch touristische Projekte auch tenzials ist der quantitative und qualitative Ausbau der möglich, Bereiche der Region zu fördern, die sich abseits Hotellerie- und Gastronomie-Infrastruktur notwendig. der Haupterschließungen und Hauptorte befinden. Mittels einer differenzierten Auswahl an hochwertigen, aber auch an preiswerten klassifizierten Hotellerie- und Bei Vermarktung und Neuentwicklung von Projekten soll - Gastronomieangeboten schwerpunktmäßig entlang der te jedoch vor allem auf raumwirksame Effekte geachtet Achsen und verkehrsgünstig gelegenen Bereiche kann werden. Insbesondere im Bereich Tourismus sollte eine die Zahl der Übernachtungen gesteigert werden. Die über Themenkette entwickelt und gezielt vermarktet werden, den Flughafen Frankfurt-Hahn ankommenden Gäste sol - die zur Profilierung und Bekanntheit der Region beiträgt. len verstärkt darüber informiert werden, dass in diesem Diese Projekte müssen nicht unbedingt baulicher Natur Sektor in der Region Qualität geboten wird. sein, auch ein im bestimmten Rhythmus wiederkehren - des Event kann solche positiven Effekte für die Region be - Gestützt wird dies durch themenorientierte Schwer - wirken. punkte in der Angebotsauswahl - zum Beispiel Wellness, Gourmet -, die sich auch in den Zwischenräumen befin -

20 den können und sollen, um auch für diese Bereiche eine beinhaltet die Ausarbeitung und Vernetzung von Rad - Aufwertung zu ermöglichen. AktivRouten über die gesamte Region Hunsrück. Da - bei handelt es sich um anspruchsvolle Radwege mit Schwerpunkte des Hotelangebots sollten in der Kernzo - Mountainbike-Charakter. Zurzeit umfasst dieses Pro - ne sowie entlang der Achsen vor allem im quantitativen jekt 9 Routen, die über bestehende Radwege ver - Angebot (zum Beispiel Unterbringungsmöglichkeiten für netzt sind. die Passagierzahl eines Durchschnittsfluges, Flugzeug - besatzungen, Busreisende wie auch Geschäftsreisende) Ziel ist es, eine Vernetzung der bereits bestehenden liegen. In den Zwischenräumen sollten auf geeigneten sowie der neu zu schaffenden RadAktivRouten in der Flächen vor allem Themenhotels (zum Beispiel Sport-/ gesamten Region sowie darüber hinaus mit ähnlichen Fitnesshotel), Familienhotels sowie Hotellerieeinrichtun - Angeboten in den Nachbarregionen zu erreichen und gen der gehobenen Art (zum Beispiel Wellness- oder dies durch eine flächendeckende einheitliche Aus - Gourmethotel) und des Naturbezugs (zum Beispiel Hotel, schilderung kenntlich zu machen. das nur regionale Produkte anbietet und verwendet/re - gionale Küche) platziert werden.  Kooperationsprojekt Straße der Römer Das Projekt > >Straße der Röme r<< stellt die Inwert - Umsetzung/Initiierung von Leitprojekten (prioritär in setzung und touristische Erschließung des keltisch-rö - der Kernzone und im Bereich der Achsen) mischen Erbes in den Tourismusregionen Hunsrück, Mosel und in den Vordergrund. Ziel ist es, da - Den zentralen Ansatz zur Aktivnutzung des touristischen durch eine nachhaltige Förderung des internationalen Potenzials für die Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt- Tourismus und des Ausflugsverkehrs zu erreichen, in - Hahn bildet die umfassende Aus- und Inlandswerbung. Ei - dem eine touristische Straße etabliert wird. nen idealen Ansatz stellen die touristischen Leitprojekte 16 dar, die dazu geeignet sind, die Aufmerksamkeit auf die  Wein- und Gourmetwelt Hahn touristische Region zu lenken sowie eine inhaltliche Ver - Weiteres Leitprojekt im Bereich Tourismus, das Auf - bindung zwischen Region und Projekt zu schaffen. Solche merksamkeit über die Region hinaus erregen kann, ist Leitprojekte müssen allerdings auf einem europäischen die Wein- und Gourmetwelt Hahn, die in unmittelba - Niveau als > >außergewöhnlic h<< und > >qualitativ hoch - rer Nähe des Flughafens Frankfurt-Hahn bzw. direkt werti g<< wahrgenommen werden. am Airport installiert werden sollte.

Leitprojekt e 15 sollten in allen Tourismusregionen der Ziel des Projektes ist, ein hochwertiges Indoorange - Großregion Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn entste - bot in Bezug auf Wein und regionale Produkte im Rah - hen. Beispielhaft werden die folgenden Projekte aufge - men eines multifunktionalen Freizeit- und Dienstleis - führt: tungszentrums zu schaffen (ggfs. mit EWIC gekop- pelt). 17 Folgende Bereiche sollten Teil dieses Zen -

 Premiumwanderregion (Prädikatswanderwege) Huns - trums sein: rück/Rheinland-Pfalz – Verkauf von Wein und regionalen Produkten, Ziel dieses Projektes ist die Schaffung von qualitativ – Informationsplattform zu diesen Produkten und da- hochwertigen Wanderwegen als Bestandteil des Wan - mit auch Informationen bezüglich der Region, derlandes Rheinland-Pfalz. Dazu ist es unabdingbar, – ein qualitativ hochwertiges gastronomisches An- eine verbesserte und teilweise neue Infrastruktur in gebot, Hinsicht auf die Entwicklung von Premiumwander - – ein umfassendes Unterhaltungsangebot, wegen und Kurztouren für die Zielgruppe Wanderer zu – ein Erlebnismuseum, das Wissen zur Thematik schaffen. Hierfür müssen bedeutende/bestehende Wein und regionalen Produkten den Besucherin- Wanderwege aufgewertet und Qualifizierungsmaß - nen und Besuchern auf unterhaltsame Art und nahmen für Leistungsträger umgesetzt werden, um Weise vermittelt. so ein hochwertiges Angebot zu erreichen.

Weiterhin müssen die Premiumwanderwege Saar-Huns - 4.1.4 Verkehrliche Infrastruktur rück-Steig und Soonwaldsteig als Leuchtturmwanderwe - 4.1.4.1 Zielbereiche ge der Region Hunsrück national und international plat - ziert werden.  Optimierung der verkehrlichen Anbindung im Nahbe - reich des Flughafens Frankfurt-Hahn.

 RadAktivRouten Rheinland-Pfalz Das Projekt > >RadAktivRouten Rheinland-Pfal z<<  Einrichtung einer schnellen Schienenverbindung ent -

15 Quelle: Befragung der betroffenen Tourismusorganisationen per E-Mail, Februar 2007. 17 Bei der touristischen Vermarktung ist zu beachten, dass die konkret durchgeführten Marketingmaßnahmen auf das jeweilige Quellgebiet zugeschnitten sein müssen. Da 16 Quelle: Ergebnis der Workshops am 15. und 16.11.2006, Kreisverwaltung Simmern. Die bei sind insbesondere Reisethema sowie Reiseanlass zu berücksichtigen und das je Detaillierung des Projektes erfordert nähere gesonderte Untersuchungen, die nicht Be- weilig vor herrschende Klischee zu den rheinland-pfälzischen Tourismusregionen zu 21 standteil des REK sind. bedienen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Betonung der sogenannten IV Fokusorientierte Konzeption

lang der B 50 zur Erzielung einer Bündelungswirkung  Bau der Ortsumgehung Bärenbach im Zuge der L 194 (Gesamtraum). mit einem Anschluss für den Cargo-Bereich des Flug - hafens.

 Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs auf Straße und Schiene.  Lückenschluss der B 327 (alt) auf der Nordseite des Flughafens in Richtung B 50 zur Anbindung der Ge -

 Optimierung der an das Netz der Bundesfernstraßen meinde nördlich des Flughafens an das überregiona - bzw. europäischen Fernstraßen anschließenden le Straßennetz. 19 Hauptverbindungen der Region (Gesamtraum).

 Einbindung der Hunsrückbahn und einer schnellen  Bedarfsgerechter Ausbau der vernetzenden, regional Bahnverbindung in einen neuen Bahnhof > >Flugha - bedeutsamen Straßenverbindungen (Gesamtraum). fe n<< an geeigneter Stelle (Freihaltung von Trassen).

4.1.4.2 Handlungsempfehlungen Projekt-Empfehlungen für den Gesamtraum:

Kernzone  Ausbau der B 50 als > >Großräumige Straßenverbin - dun g<< (Hauptachse mit europäischer Bedeutung: Die Umsetzung der Ziele der verkehrlichen Infrastruktur Amsterdam/Antwerpen - Rhein-Main), vierspurig und innerhalb der Kernzone ist im Gesamtzusammenhang zu kreuzungsfrei in Richtung Autobahnkreuz Wittlich sehen. Insbesondere vor dem Hintergrund der sich ab - (BAB 1/BAB 60) unter Berücksichtigung einer paral - zeichnenden Entwicklungsdimensionen wird deutlich, lelen Führung der langsamen Verkehre. dass Einzellösungen wenig geeignet erscheinen, die an -

stehenden Aufgaben der zukünftigen verkehrlichen An -  Schnelle Realisierung des Hochmoselübergangs zur bindung des Flughafens Frankfurt-Hahn zu bewältigen. Es Anbindung der Bereiche westlich der Mosel (Lücken - wird daher empfohlen, die derzeit angedachten bzw. schluss) zur besseren Anbindung des Moseltales (An - bereits in konkreteren Planungsständen befindlichen schlussstelle zu B 53). Überlegungen in die zu erarbeitende Masterplanung für

die Kernzone um den Flughafen einzubeziehen mit dem  Ausbau der überregionalen Straßenverbindungen, Ziel, ein planerisches Gesamtkonzept für das Umfeld des Qualitätsstandard: dreispurig und ohne Ortsdurch - Flughafens zu entwickeln. fahrten.

Die Handlungsempfehlungen für den Bereich Infrastruk -  Ausbau der regional bedeutsamen, flächenerschlie - tur (hier Infrastrukturausbau) besitzen projektbezogenen ßenden Straßenverbindungen im Nahe-Hunsrück-Mo - Charakter. Nachfolgend sind die wichtigsten exempla - sel-Raum. risch aufgeführt.

 Trassensicherung für eine schnelle Bahnverbindung Beispielhafte Projekte Flughafen Frankfurt-Hahn - Flughafen Rhein-Main ent - lang der B 50. Projekt-Empfehlungen für die Kernzone:

 Ausbau der Hunsrückbahn zum raumerschließenden  Vierspuriger Ausbau der B 50 über den Knoten > >Bü - Verkehrsmittel (ÖPNV) mit Anbindung der wichtigen chenbeure n<< hinaus in Richtung Westen. Städte und Gemeinden (Zentren).

 Leistungsgerechte Anbindung einer neuen Ortsum -  Prüfung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses einer Re - gehung Bärenbach im Zuge der L 194 an die B 50. 18 aktivierung der Hunsrückbahn vom Flughafen in Rich - tung Westen über Morbach - Thalfang - Hermeskeil  Leistungsfähiger Ausbau der K 2 vom Knoten Bü - nach Türkismühle für den Personen- und/oder Gü - chenbeuren mit entsprechenden Straßenvernetzun - terverkehr. gen zur Erschließung des Flughafens (Terminal, Car - go, Flughafen-City-West und -Süd).

 Leistungsfähiger Ausbau der L 182 vom Knoten Bü - chenbeuren in Richtung Süden mit Verknüpfung in die Entwicklungsbereiche Büchenbeuren und .

Romantikfaktoren, die bei ausländischen Gästen ein wichtiges Motiv für einen Besuch der 18 Die leistungsgerechte Anbindung der geplanten Umgehung Bärenbach erfolgt im Rahmen rheinlandpfälzischen Tourismusregionen darstellen. Hierunter fallen zum Beispiel Burgen, des planfestgestellten Ausbaus an der Abfahrt Sohren. Die Aussagen des Gutachters zum 22 Schlösser, Fachwerk oder kleine Städte. Unter diesem Gesichtspunkt sind weitere Leit- Leitprojekt Dreieck" entsprechen ausdrücklich nicht den Planungsabsichten des Landes. projekte zu identifizieren und entsprechend zu vermarkten. 19 Seitens des Landes bestehen zum Ausbau der B327 in Richtung B50 keine Planungsab- sichten. Leitprojekt >>Dreieck<< - Kreuzungsfreie Verknüpfung B 50/B 327 20

Sowohl die B 50 als auch die B 327 stellen die zentralen Verkehrsachsen im Hunsrück sowie im Bereich des Flughafens Frankfurt- Hahn dar. Mit dem dringend umzusetzen - den Hochmoselübergang erlangt die B 50 eine internationale Verkehrsbedeutung in der Achse Amsterdam/Antwerpen – Rhein- Main/Südwestdeutschland.

Die Schnittstelle am Flughafen Frankfurt- Hahn mit den steigenden Verkehrserford - ernissen verlangt eine leistungsfähige Verknüpfung mit der B 327 in den Raum Mittelrhein-Koblenz bei gleichzeitiger op - timaler Anbindung des Flughafens mit den Bereichen Passage, Cargo, Hahn- Campus. Zur Entlastung der Ortslagen sind Umfahrungsstraßen in das Straßen - netz einzuknüpfen. Mittels kreuzungs - freier und autobahnähnlich ausgebauter Abbildung 4: Leitprojekt >>Dreieck<< - Kreuzungsfreie Verknüpfung B 50/B 327 21 Verknüpfungspunkte ist innerhalb der Kernzone auf den Gemarkungen Büchenbeuren, Soh - 4.1.5.2 Handlungsempfehlungen/Projekte ren, Bärenbach und Hahn ein optimiertes Straßensys - tem mittelfristig auszubauen. In dieses Ausbaukonzept Die genannten Aussagen betreffen vorwiegend Zielbe - gilt es, die geplante schnelle Schienenverbindung pa - reiche, die in den Aufgabenbereich der Landes- und Re - rallel zur B 50 zu integrieren. gionalplanung fallen und bezüglich derer sowohl das LEP IV (Entwurfsfassung) als auch die Regionalen Raumord - nungspläne eindeutige Aussagen treffen, die den The - 4.1.5 Freiraumstruktur und Umwelt menbereich hinreichend regeln. 4.1.5.1 Zielbereiche Zur Detaillierung werden aus gutachterlicher Sicht fol - gende Handlungsempfehlungen gegeben:  Erhalt und Weiterentwicklung der naturräumlichen Potenziale (Biotopverbund), Erweiterung und Vernet -  Erstellung von Konzepten zur Vernetzung der Natur - zung der Naturräume. räume/Naturparke als zusammenhängende Natur- und Erholungsräume (Biotopverbund);  Sicherung und Entwicklung der Erholungs- und Er - lebnisräume.  flächendeckende Erstellung von Integrierten Land - wirtschaftlichen Entwicklungskonzepten (ILEK), Her -  Profilierung der Region hinsichtlich der naturräum - ausarbeitung der Landschaftsleitbilder mit Aufgaben lichen Potenziale. und Funktionen der Naturräume und Kulturland - schaften;  Herausarbeitung der spezifischen Stärken und tou - ristischen Potenziale analog ILEK > >Soonwald-Na -  Herausarbeiten von Perspektiven und zukunftsträch - he<<. tigen Handlungsfeldern für die Kulturlandschaften in Verbindung mit Forst- und Landwirtschaft sowie dem  Erhalt und Weiterentwicklung der Kulturlandschaften Handwerk zur nachhaltigen Regional- und Wirt - mit Bewahrung des Landschaftscharakters, der his - schaftsentwicklung; torischen Ortsbilder und des kulturellen Erbes.

 Definition der Räume für kompensatorische Maß -  Sicherung des Beitrags der Landwirtschaft zu Erhalt nahmen für Eingriffe in der Kernzone bzw. den Ent - und Pflege der regionaltypischen Kulturlan schaften. wicklungsachsen im Verbundsystem;

20 Die Aussagen des Gutachters zum "Leitprojekt Dreieck" entsprechen ausdrücklich 21 Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage der TK 50 des LVermGeo RP, ohne Maßstab. nicht den Planungsabsichten des Landes. 23 IV Fokusorientierte Konzeption

 Übernahme der Eingriffsregelung auf regionaler Ebe -  Entwicklungsbereich 2a > >Cargo-Logisti k<<: Schaf - ne mit Instrumentarien der Umsetzung und Finanzie - fung der Voraussetzungen zur Ansiedlung von Logis - rung; tikunternehmen bzw. Cargo-affinen Nutzungen sinn - voll/erforderlich.

 Konzepte mit Aufgaben und Funktionen der Natur-, Freiraum und Erholungsräume zur Tourismusprofilie -  Entwicklungsbereich 2b > >Wes t<<: Etablierung/Neu - rung der Region durch Alleinstellungsmerkmale, ak - ansiedlung/Weiterentwicklung folgender Nutzungen tive Outdoor- und Wellnessaktivitäten. sinnvoll/erforderlich: Polizeischule/Bildung, Tagung/ Hotel. 4.2 Beispiele für administrative und investive Umsetzungsmodelle  Entwicklungsbereich 3 > >Flughafen Os t<< : Würrich – Bärenbach – Sohren: Ausweisung und Etablierung Zur Umsetzung der regionalen und lokalen Entwick - weiterer Gewerbe- (ggf. Industrie-) Gebiete sinn - lungsziele des dynamischen Entwicklungspols Flughafen voll/erforderlich. Frankfurt-Hahn und seines Umfelds ist eine geeignete

Organisationsstruktur erforderlich, die örtliche und re -  Entwicklungsachse B 50/Schnellbahntrasse: Aus - gionale Akteure sowie Stellen des Landes Rheinland-Pfalz weisung und Etablierung weiterer Gewerbe- (ggf. In - umsetzungsorientiert einbindet. Zu berücksichtigen sind dustrie-) Gebiete sinnvoll/erforderlich. weiterhin Aspekte der Die Kernzone und hierin ganz besonders der Bereich

 Effizienz bereits bestehender und zukünftiger Orga - >>Airport-Entre e<< ist als Destination zu gestalten. Da - nisationsstrukturen, bei sind interne und externe Flächenarrondierungen durchzuführen, um ein nach Lage, Struktur und Größen -

 Finanzierungsformen und Ressourcen, ordnung signifikantes Areal zu profilieren. Deshalb sind diesbezüglich interkommunale Modelle der zielgerichte -

 Einbindung privaten Kapitals (ppp-Modelle zur Rau - ten planungsrechtlichen Bereitstellung von Flächen zu mentwicklung), prüfen.

 politische und gesellschaftliche Akzeptanz vor Ort Für die Entwicklung der Kernzone auf interkommunaler und in der Region. Ebene sind drei grundsätzliche Varianten denkbar:

Gutachterseitig sind hinsichtlich der Etablierung geeig - neter Organisationsstrukturen folgende Aspekte ent - scheidungsprägend:

 im engsten Flughafenumfeld (>>Kernzone<<) in Form einer neuen leistungsfähigen Planungs-, Erschlie - ßungs- und Entwicklungseinheit als Planungszweck - verband mit zugeordneten Flächenkontingenten so - wie Genehmigungs- und Vollzugsoptimierung;

 im weiteren und regionalen Umfeld in Form einer leis - tungsfähigen Regionaleinheit mit demokratischer Ver - fasstheit und noch zu treffenden Zuständigkeiten.

Engstes Flughafenumfeld (> >Kernzon e<<)

Die Kernzone als Zentrum mit besonderer Funktion bein - haltet nachfolgend detailliert genannte Entwicklungsbe - reiche mit mittlerem bis sehr hohem Handlungsbedarf:

 Entwicklungsbereich 1 >>Airport-Entree<<: Entwick - lung einer hochwertigen Eingangssituation für den Flughafen sinnvoll/erforderlich (zum Beispiel Dienst - leistung/Gewerbe/Handel). Abbildung 5: Skizze: Entwicklungsbereiche Kernzone 22

22 Quelle: eigene Darstellung, ohne Maßstab; Kartengrundlage ISM.

24  Option 1: einfache öffentlich-rechtliche Planungsver - einbarungen zwischen Kommunen;

 Option 2: Erweiterung des bestehenden Zweckver - bandes Flughafen Hahn ZFH vom 01.01.2002 sowie dessen räumlichen und sachlichen Zuständigkeits - bereichs;

 Option 3: Zweckverband ZEH - zusätzlicher Zweck - verband zur räumlichen und siedlungsstrukturellen Entwicklung im näheren Umfeld des Flughafens Hahn (§ 205 BauGB + ZVG RLP).

Von zentraler Bedeutung ist, dass der Flughafen Frank - furt-Hahn mit seinen Entwicklungsperspektiven 2012 (ca. 9,4 Mio. Passagiere) bis 2020 (ca. 11,2 Mio. Passagiere) trotz seiner relativ peripheren Lage in einem ländlichen Raum hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit dem Air - porttyp einer Metropolregion entspricht bzw. entspre - chen muss (>>Chancengleichheit<<). Mit der Flugbe - triebsgesellschaft Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und Abbildung 6: Gebiet bestehender Zweckverband Flughafen Hah n 23 deren Gesellschafter Fraport AG sowie den Ländern Hes - sen und Rheinland-Pfalz stehen hierbei entsprechende selbst ver stärkenden Entwicklungsprozesses in der leistungsfähige Partner für den Flughafenbetrieb bereits Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn auf regio - zur Verfügung. naler Ebene erforderlich

Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die gegenwär -  zur Schaffung einer starken regionalen Identität, tig bestehenden administrativen Verantwortungsebenen hinsichtlich Planung, Genehmigungen sowie Verfahrens -  zur Profilbildung nach außen und zuständigkeiten im Hinblick auf den Flächenbedarf für

Non-Aviation-Nutzungen (Gewerbe/Dienstleistung/Han -  zum Vor- und Nachteilsausgleich. del/Infrastruktur) im Umfeld des Flughafens Frankfurt- Hahn in der Zukunft als nicht ausreichend leistungsfähig Zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben für die über - einzuordnen sind. Im Mittelpunkt steht deshalb die Schaf - geordnete Zielsetzung der Etablierung einer Region wird fung verbindlicher Formen der kommunalen Kooperation die Beibehaltung bzw. Einrichtung folgender administra - auf den Feldern der gemäß Art. 28 GG den Gemeinden tiver Strukturen auf drei Ebenen vorgeschlagen: zugeordneten Aufgaben. Dies beruht auf den Prinzipien der Effizienz und Freiwilligkeit und ist im Sinne eines Vor - 4.2.1 Bestehender Zweckverband Flughafen teils-Nachteils-Ausgleichs zu konzipieren. Selbstver - Hahn ständlich sind dabei die gewachsenen lokalen Strukturen, Abhängigkeiten und Verflechtungen sowie Eigenheiten Mitglieder: Ortsgemeinden Bärenbach, Büchenbeuren, und Gewichte zu berücksichtigen. Allerdings sind neben Hahn, , VG Kirchberg, Rhein-Hunsrück- den örtlichen Belangen insbesondere auch übergeord - Kreis, Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH nete und in der Bedeutung vorrangige raumordnerisch- funktionale sowie regionale und investive Gründe des Beweggründe Wohls der Allgemeinheit zu beachten. Gutachterseitig wird die Option 3: Zweckverband ZEH empfohlen, da dies >>Der ehemalige Militärflugplatz Hahn soll zu einem den Entwicklungsanforderungen gerecht wird. internationalen Flughafen ausgebaut, die v. g. Flächen und Immobilien sollen in diesem Zusammenhang ver - Hinsichtlich der Etablierung geeigneter Organisations - marktet werden. Zur Sicherstellung bedarf es möglichst strukturen für das weitere regionale Umfeld wird offener und flexibler Planungen, um den individuellen empfohlen, eine leistungsfähige Regionaleinheit mit de - Wünschen der anzusiedelnden Unternehmen angemes - mokratischer Verfasstheit und noch zu treffenden sen entsprechen zu können. (...) Zuständigkeiten einzurichten. Hierbei ist eine ganzheit - Da von der ggf. erforderlichen Überplanung und der öf - liche Strategie zur Initiierung eines dauerhaften, sich fentlichen Erschließung des Plangebietes verschiedene

23 Quelle: Zweckverband Flughafen Hahn, eigene Darstellung, ohne Maßstab.

25 IV Fokusorientierte Konzeption

Gebietskörperschaften betroffen sind und die einzelnen Mitglieder: Der ZEH wird nach den Vorschriften des Gebietskörperschaften mit dieser Aufgabenerfüllung Zweckverbandsgesetzes Rheinland-Pfalz konzipiert. Er überfordert würden, bilden die betroffenen Gebiets- umfasst an Mitgliedern: Rhein-Hunsrück-Kreis, VG Kirch - körperschaften, nämlich die Ortsgemeinden Bärenbach, berg, Ortsgemeinden Bärenbach, Büchenbeuren, Hahn, Büchenbeuren, Hahn, Lautzenhausen, die VG Kirchberg, Lautzenhausen, Sohren, Würrich sowie ggf. die Ortsge - der Landkreis Rhein-Hunsrück sowie die Flughafen Frank - meinden Lötzbeuren und . furt-Hahn GmbH einen Zweckverband.<< 24 Beweggründe Aufgaben Da für die Kernzone um den Flughafen Frankfurt-Hahn Aufgabe des Zweckverbandes Flughafen Frankfurt- weitere Planungen sowie aktuelle Genehmigungsverfah - Hahn 25 ist es, die ökonomische, technologische und ren anstehen, die dringend einer Entscheidung bedür - soziale Entwicklung im Bereich des internationalen fen, kristallisiert sich immer stärker die Notwendigkeit Flughafens Hahn durch Erschließung des Verbands- heraus, einen >>städtebaulich-funktionalen Master - gebietes – ohne Flugsicherungsbereich – zu fördern. In plan<< zu erstellen, insbesondere für die Nahtstelle des Erfüllung seiner Aufgaben übernimmt der Zweckverband Flughafens Frankfurt-Hahn mit der Landseite Lautzen - beispielsweise: hausen und Umfeld im Übergangsbereich. Da für diese Überplanung und die öffentliche Erschließung des Plan -

 die erstmalige Herstellung der öffentlichen Erschlie - gebietes verschiedene Gebietskörperschaften zuständig ßungsanlagen gemäß § 127 BauGB bzw. die Erneue - sind und diese einzeln mit der Aufgabenerfüllung in fi - rung und Sanierung der bestehenden öffentlichen nanzieller, städtebaulicher und organisatorischer Hinsicht Erschließungsanlagen i. S. v. § 127 BauGB; über Gebühr belastet würden, bilden die betroffenen Ortsgemeinden, die VG Kirchberg sowie der Rhein-Huns -

 die Schaffung der planungsrechtlichen und er- rück-Kreis einen Planungsverband nach § 205 BauGB. schließungstechnischen Rahmenbedingungen zur Entwicklung des Flughafens Frankfurt-Hahn im Aufgaben Verbandsgebiet auf der Grundlage der fortzuschrei - benden Rah- menplanung und die Durchführung der Der Zweckverband hat die Aufgabe, die Kernzone Air - dazu erforderlichen Vor- und Fachplanungen. port-Umfeld mit den Gemarkungen der genannten Ge - meinden hinsichtlich Planung, städtebaulicher Ordnung und Entwicklung sowie Vermarktung aktiv zu gestalten 4.2.2 ZEH - Zweckverband Entwicklungsge - und damit die Grundlagen für die ökonomische, techno - biet Hahn - Airport-Umfeld logische und soziale Entwicklung in seinem Verbandsge - biet durch die Ansiedlung von Unternehmen, Folgenutzungen und -einrichtungen zu fördern. Arbeitsplätze und Wirtschafts - kraft schaffende Nutzungen sollen dabei in funktional und visuell attraktiver Ausprägung verwirklicht werden.

Abbildung 7: Mögliche Abgrenzung des Gebietes des ZEH 26

24 Quelle: Verbandsordnung des Zweckverbandes Flughafen Hahn, Einleitung, 2001. 25 Quelle: Verbandsordnung des Zweckverbandes Flughafen Hahn, § 4, 2001. 26 26 Quelle: eigene Darstellung, ohne Maßstab. 4.2.3 Neue regionale Kooperationsstruktur Aufgaben im Hunsrück: Arbeitsgemeinschaft der Landkreise Diese Arbeitsgemeinschaft hat die Auf - gabe, die Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn hinsichtlich Entwicklung und Vermarktung aktiv zu gestalten. Wei - tere Aufgaben sind:

 Unterstützung der Zusammenar beit von Gemeinden zur Stärkung teil - räumlicher Entwicklungen,

 Trägerschaft und Koordinierung im Zusammenwirken mit den in der Region tätigen Institutionen und Einrichtungen.

Als erste konkrete Aufgabe ist die Er - stellung eines Impulsplanes für den in - neren Verflechtungsbereich zu nennen.

Der innere Verflechtungsbereich stellt direkt nach der Kernzone im Sinne eines >>Zwiebelschalenmodells<< den näch - sten >>Rahmen<< der Handlungsprio - rität in Bezug auf das >>Zunutzema - chen<< der Ausstrahlwirkung des Flug- hafens Frankfurt-Hahn dar. Dabei um - Abbildung 8: Mögliche Abgrenzung der Arbeitsgemeinschaft 27 fasst dieser innere Verflechtungsraum, ausgehend vom Flughafen Frankfurt- Mitglieder: Landkreise Bad Kreuznach, Bernkastel-Witt - Hahn, weitgehend die 30-Minuten-Erreichbarkeitsiso - lich, Birkenfeld, Cochem-Zell, Rhein-Hunsrück chrone (PKW), die Mittelzentren Bernkastel-Kues, Kas- tellaun, Simmern, Traben-Trarbach und Zell sowie das Beweggründe Grundzentrum Morbach.

Zur Umsetzung einer ganzheitlichen Strategie ist eine Lö - Der Impulsplan, der auf diesen inneren Verflechtungsbe - sung auf regionaler Ebene für das Gebiet der fünf Land - reich Bezug nimmt, dient dabei als regionaler Flächenak - kreise zu finden und zu konstituieren. Nur so können ein tivierungsplan für den direkt an die Kernzone angrenzen - dauerhafter, sich selbst verstärkender Entwicklungspro - den Bereich. Mithilfe dieses Flächenaktivierungs- planes zess in der Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn sollen Themenstellungen wie die Herausarbeitung von Flä - gefunden sowie eine geordnete und Konflikte vermei - chenpotenzialen unter der Berücksichtigung von Restrik - dende Entwicklung der Region auf den Weg gebracht tionen, die weitere Verfeinerung der Erschließung sowie werden. Aussagen zum Vor- und Nachteilsausgleich geklärt werden.

In einem ersten Schritt sollen die Landkreise in einer Ar - 4.2.4 Investive Umsetzung beitsgemeinschaft zusammengeführt werden. Ebenfalls ist ein gemeinsamer Ausschuss, bestehend aus Mitglie - Die Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt-Hahn benö - dern der drei Planungsgemeinschaften Mittelrhein-West - tigt einen starken Entwicklungsträger als Komplementär erwald, Rheinhessen-Nahe und Trier, zu konstituieren, zur Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und als Plattform zur die anteilig in der Region Hunsrück/Flughafen Frankfurt- Einbindung privaten Kapitals. Dabei ist entweder ein star - Hahn vertreten sind.. ker/mehrere starke private(r) Partner in der Stadt bzw. der Region vorhanden, oder aber es wird eine Stellver - treterstruktur aufgebaut, das heißt, es wird eine Part - nerschaft zu privaten/semi-privaten Akteuren außerhalb der Region aufgebaut, die als Kapitalgeber zur Verfügung stehen.

27 Quelle: eigene Darstellung, ohne Maßstab.

27 IV Fokusorientierte Konzeption

 Entwicklung und Umsetzung der Vision in Stufen: – Stufe 1: Strukturen aufbauen, – Stufe 2: Etablieren von Projekten, – Stufe 3: Vernetzen und Clusterbildung;

 Ziel ist eine sich selbst verstärkende regionale Clus - terdynamik in den Bereichen Luftverkehr, Gewerbe/ Cargo/Logistik, Tourismus/Sport/Freizeit- und Ge - sundheitswirtschaft sowie Messe/Ausstellungen und Dienstleistungen.

Hierzu ist es erforderlich, eine ppp-Struktur aufzubauen mit >>Invest<< in Bereichen, die langfristig wirtschaftlich erfolgreich sind (>>Wachstumsprinzip<<). Prioritäre Ziel - setzung ist, die Unterstützung des Landes auch in finan - zieller Hinsicht zu sichern.

Es soll ein Entwicklungsträger für den Standort und das regionale Umfeld als ppp-Modell etabliert werden, der in folgenden Geschäftsfeldern tätig sein soll:

Stufe 1:

 Projekt- und Baulandentwicklung, zum Beispiel In - wertsetzung der Liegenschaft durch städtebauliche Maßnahmen/Projektentwicklung;

 Freizeit, Tourismus und Marketing, zum Beispiel Fi - nanzierung eines umfassenden Marketingkonzeptes zur klaren Positionierung der gesamten Region.

Stufe 2:

 Forschung, Innovation und Qualifizierung, zum Bei - spiel Schaffung einer Ausbildungsplattform für Tou - rismus, Cargo/Logistik, Gesundheitsökonomie, re - generative Energien in Zusammenarbeit mit den Partnern Umweltcampus Birkenfeld, den Universitä - ten Mainz und Trier, den Fachschulen in Simmern;

 Ausgründung/neue Geschäftsmodelle, zum Beispiel Schaffung einer Plattform für Tourismus, Cargo/Lo - Abbildung 9: Impulsplan als Aufgabe der AG der Landkreise 28 gistik, Gesundheitsökonomie, regenerative Energien und Einzelhandel. ppp-Modell Parallel zu den Phasen 1 und 2:

Aus den Erfahrungen/Vorbildern bei der Umsetzung ei -  Finanzierung und Wagnis-Fonds, zum Beispiel Vorfi - ner nachhaltigen Stadtentwicklung sowie einer ökono - nanzierung öffentlicher Infrastruktur, Finanzie - misch ausgerichteten Regionalentwicklung an anderen rung/Vorfinanzierung von Infrastruktur (Straßen, Brü - Orten der Bundesrepubli k 29 wird für die Region Huns - cken) und Verkehrsinfrastruktur im engeren und rück/Flughafen Frankfurt-Hahn folgendes ppp-Modell weiteren Flughafenumfeld vorgeschlagen:

 Beteiligte: öffentliche Seite (zum Beispiel Land RLP, Arbeitsgemeinschaft der Landkreise) und private Sei - te (zum Beispiel Betriebe der Region, Bankenkonsor - tium);

28 Quelle: eigene Darstellung, ohne Maßstab. 29 Quelle: vgl. Weserbergland AG, Internetzugriff vom 02.01.07 unter 28 www.weserberglandag.de , sowie Wernigerode AG, Internetzugriff vom 02.01.07 unter www.wernigerode-ag.de Vorschlag ppp-Modell zur Entwicklung des Hunsrücks

Abbildung 10: Struktur des regionalen Entwicklungsträgers Hunsrück 30

4.3 Umgang mit laufenden Projekten  Aussagen zu Flächenkontingenten für spezifische Nutzungen, insbesondere Gewerbe, Einzelhandel und 4.3.1 Entwicklung der Kernzone gemäß Wohnen, bezogen auf die innerhalb der Kernzone an - Ergebnissen Masterplan sässigen Ortsgemeinden in Abhängigkeit zu definier - ten Zeithorizonten; Für die Kernzone wird zurzeit für einen Teilbereich ein ei - genständiger Masterplan erarbeitet. Innerhalb dieses  Aussagen zum Umgang und zu Realisierungsmög - Masterplanes werden lichkeiten der bei der obersten Landesplanungsbe - hörde vorliegenden Verfahren getroffen.

 Aussagen in der Qualität eines Flächennutzungspla - nes zum Entwicklungsbereich > >Airport-Entre e<< und einer nutzungsspezifischen Zonierung innerhalb dieses Bereichs sowie einer idealtypischen zeitlichen Realisierungsabfolge;

30 Quelle: eigene Darstellung. 29 IV Fokusorientierte Konzeption

4.3.2 Umsetzung von Verkehrsinfrastruktur - 4.3.3 Umsetzung von Freizeitinfrastrukturpro - projekten - Achsen jekten - Zwischenraum

Für die nachfolgend genannten Verkehrsinfrastruktur - Eine zeitliche Priorisierung wird für die drei folgenden projekte werden gutachterlich ein erheblicher Hand - möglichen Leitprojekte: lungsbedarf und eine idealtypische zeitliche Realisie -

rungsabfolge angegeben.  Indoor-Skihalle mit Freizeitpark im Bereich Idar-Kopf (Stipshausen), VG Rhaunen, LK Birkenfeld;

 Vierstreifiger Ausbau B 50 zwischen Flughafen und Simmern-Ost: hoher Handlungsbedarf in Abhängig -  Realisierung einer mittelalterlichen Stadt in der Ge - keit von der Entwicklung des Flughafens. markung , VG Simmern:

 Ausbau der Leistungsfähigkeit der K 2: hoher Hand -  Mosel - Marina Moselschleife südlich von Zell lungsbedarf. im Rahmen des Entwicklungskonzeptes nicht ausge -

 Hochmoselübergang und Ausbau B 50: sehr hoher sprochen, empfohlen wird: Handlungsbedarf, da so eine Ost-West-Verbindung

zwischen A 1 und A 61 geschaffen wird.  diese Projekte in ein zielgerichtetes gemeinsames Tourismus-Marketing-Konzept der Region unter Fe -

 Hunsrückbahn: hoher Handlungsbedarf in Richtung derführung der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH ein - Bingen, da dort starke sozioökonomische Verflech - zubinden, tungen gegeben sind; mittelfristig Handlungsbedarf in

Richtung Saarland (ebenfalls sozioökonomische Ver -  Andockmöglichkeiten für privates Kapital (für diese flechtungen vorhanden, etwas schwächer als in Rich - Vorhaben) zu schaffen, tung Rhein-Main).

 Einbindung in Themen-Wirkungsketten vorzunehmen,  Schnellbahntrasse: Handlungsbedarf in Abhängigkeit von der Flughafenentwicklung, eine entsprechende  eine zentrale Anlaufstelle (Kernzone) einzurichten, Trassenbreite ist freizuhalten. Handlungsbedarf für

die Trassensicherung sehr hoch, da Gemeinden  den Dachverband (Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH) in Entwicklungsabsichten/Planungshoheit einge - besser mit finanziellen Mitteln auszustatten. schränkt werden.

 Ortsumgehung Bärenbach im Zuge der L 194: hoher Handlungsbedarf in Abhängigkeit von der Flughafen - entwicklung.

 Ortsumgehung Kastellaun und Gödenroth im Zuge der B 327: mittelfristig bis hoher Handlungsbedarf.

 L 190 - Verbindungsspange B 41 zur B 50/B 327: mittelfristig bis hoher Handlungsbedarf, da diese Ver - bindung den Raum im Süden anbindet.

30 Zusammenfassendes Konzept V

Abbildung 11: Regionales Entwicklungskonzept - grafische Darstellung 31

In vorstehender Grafik wurden abschließend die Aussa - schung/Entwicklung/Energie, Tourismus, verkehrliche gen, die in den Konzeptbereichen Siedlungs- und Bevöl - Infrastruktur und Freiraumstruktur und Umwelt getroffen kerungsstruktur, Wirtschaftsstruktur - Bildung/For - wurden, nochmals grafisch zusammengefasst.

31 eigene Darstellung, ohne Maßstab. 31 VI Wichtigste Ergebnisse

Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse/Empfeh - Innerer Verflechtungsraum lungen des regionalen Entwicklungskonzeptes Region Huns -

rück/Flughafen Frankfurt-Hahn kurz zusammengefasst:  Implementierung einer regionalen Kooperations - struktur (Arbeitsgemeinschaft der Landkreise), Allgemeine Leitempfehlungen  Erstellung eines Impulsplanes Nahbereich als regio - nalen Flächenaktivierungsplan,  Infrastruktur schaffen bzw. optimieren,

 Flugbetrieb optimal weiterentwickeln,  Schaffung eines Vor- und Nachteilsausgleichs,

 Incoming-Potenzial des Flughafens Frankfurt-Hahn  Umsetzung des Leitprojektes > >Blümlingsho f<< - Ent - systematisch nutzen, wicklung eines interkommunalen gewerblichen Ent - wicklungsschwerpunktes.  Profilierung der Region Hunsrück durch den > >Leucht - turm Hah n<<, Gesamtregion Unabhängigkeit von Flughafen und > >Lowcost-Car -  Etablierung einer Investivstruktur: Schaffung eines rie r<< stärken,  Entwicklungsträgers als ppp-Modell; Umsetzung der Handlungsempfehlungen des regio -  Ausbau der Leuchtturmfunktion des Flughafens Frank - nalen Entwicklungskonzeptes, hier Prioritätensetzung  furt-Hahn; auf die vorgeschlagenen Leitprojekte. Umsetzung der vorgeschlagenen Leitprojekte: Kernzone 

 Gründung eines neuen Planungszweckverbandes nach Konzeptbereich Wirtschaftsstruktur § 205 BauGB zur räumlichen und siedlungsstruktu - – Identifikation der Leitbranchen und der Wachs- rellen Entwicklung im näheren Umfeld des Flughafens tumsbranchen für alle fünf Landkreise der Region, Frankfurt-Hahn; – Untersuchung zur Steigerung der digitalen Leis- tungsfähigkeit in der Region;  Erstellung einer städtebaulichen Entwicklungskon - zeption, prioritär für den Bereich Airport-Entree; Konzeptbereich Tourismus – Entwicklung eines umfassenden Tourismus-Marke-  Umsetzung der Leitprojekte – >>Dreieck<< - Kreuzungsfreie Verknüpfung B 50/B tingkonzeptes 32 zur klaren Positionierung der ge- 327, Einbindung schnelle Bahnverbindung, Reakti- samten Region, vierung der Hunsrückbahn (Konzeptbereich Ver- – Premiumwanderregion Hunsrück, kehr); – RadAktivRouten für die gesamte Region, – European Welcome- and Infocenter am Flughafen – Kooperationsprojekt Straße der Römer; Frankfurt-Hahn als Infoplattform für die Bereiche Wirtschaft, Bildung, Qualifikation und Tourismus Konzeptbereich Verkehr (konzeptbereichübergreifend); – vierstreifiger Ausbau B 50 zwischen Flughafen und – Wein und Gourmetwelt am Flughafen Frankfurt- Simmern-Ost, Hahn (Konzeptbereich Tourismus). – Hochmoselübergang und Ausbau B 50, – Hunsrückspange zwischen B 50 und B 41 und wei- Entwicklungsachsen ter als B 270 in Richtung Kaiserslautern.

 Optimierung der verkehrlichen Infrastruktur,

 Konzentration von Entwicklungsschwerpunkten (zum Beispiel Gewerbe),

 Ausbau der Hotel- und Gastronomieinfrastruktur.

32 Einstufung erfolgt hier als Leitprojekt, um die Wichtigkeit zu verdeutlichen. 32 Quelle: Entwurf des Landesentwicklungsprogramms Rheinland-Pfalz (LEP IV), Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz, Mainz, im November 2006