4 2013 SENIOREN Zeitschrift

Seniorentelefon 212-37070 www.senioren-zeitschrift-.de Wichtige Telefonnummern Polizei 110 AWO Kreisverband 29 89 01-0 Feuerwehr / Rettungswagen 112 Caritas-Verband 29 82-0 Giftnotruf 06131/19240 Deutscher Paritätischer Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117 Wohlfahrtsverband Ffm. 95 52 62-51 Diakonisches Werk für Frankfurt a.M. 92105-66 20 Zahnärztlicher Notruf (Bandansage) 01805/60 7011 Die Johanniter Service Center 36 60 06-6 00 Apothekennotruf (Bandansage) 01801/5557779317 DRK Bezirksverband Frankfurt 7191910 Zentrale für Krankentransporte 80060100 Frankfurter Verband 29 98 07-0 Mainova-Service 08 00/114 44 88 Fahrgastbegleitservice VGF 213 2 31 88 Notruf Hessisches Amt für Versorgung und Soziales 15 67- 1 (Störung: Gasgeruch, Wasser etc.) 069/21 38 81 10 Malteser 71 03 37 70 FES (Hausrat-, Sperrmüll- u. Sondermüllabfuhr) kostenfrei 08 00/20 08 00 70 SoVD-Stadtkreisverband (Sozialverband Deutschland) 31 90 43 Telekom-Auskunft 118 33 VdK-Stadtkreisverband 4365213 EC-Karten-Sperre in Deutschland 116 116 Weißer Ring Frankfurt 25 25 00 Behördennummer 115 Stadtverwaltung, Zentrale und Vermittlung 212-01 Heißer Draht für pflegende Angehörige 95 52 4911 Römertelefon 212-40000 Pflegebegleiter Initiative 78 09 80 Seniorentelefon 212-37070 Notmütterdienst, Familien- u. Seniorenhilfe Frankfurt 776611 „Not sehen und helfen” 2 12-70070 Selbsthilfe-Kontaktstelle 55 93 58 Kinder- und Jugendschutztelefon Evangelische Seelsorge 08 00 /1110111 (kostenfrei) 08 00 /2 010111 Katholische Seelsorge 08 00 /1110222 Hospiz- und Palliativtelefon 97 201718 Beförderungsdienst für Schwerbehinderte 212-35973 Sozialdienste für Bürgerinnen und Bürger in den jeweili- gen Sozialrathäusern: Beratung und Unterstützung bei Rathaus für Senioren, Infostelle 212-49911 Fragen und Problemen aller Lebensbereiche Älterer; Zentrale Heimplatzvermittlung 212-49922 Intervention, Konfliktberatung und Krisenbewältigung; Vergabe Frankfurt-Pass; Vermittlung und Koordination Soziale Hilfen für Heimbewohner 212-49933 von Hilfe- und Unterstützungsangeboten sowie Klärung Leitstelle Älterwerden 212-38160 der Finanzierungsmöglichkeiten: Wohnungsberatung für Körperbehinderte Bürgertelefon / Infostellen der Sozialrathäuser und Senioren / Wohnen im Alter 212-70676 Sozialrathaus Gallus 212-38189 Essen auf Rädern / Seniorenrestaurants 212-35701 Sozialrathaus Bockenheim 212-74304 Seniorenreisen 212-49944 Sozialrathaus Bornheim / Obermain 212-46115 Tagesfahrten 212-34547 Sozialrathaus Sachsenhausen / Goldstein 212-33811 Theatervorstellungen 212-34085 Sozialrathaus Höchst 212-45527 Senioren Zeitschrift 212-33405 Sozialrathaus Nordweststadt 212-32274 Betreuungsbehörde 212-49966 Sozialrathaus Bergen-Enkheim 212- 412 11 Pflegestützpunkt Frankfurt am Main 08 00/5893659 Sozialrathaus am Bügel 212-38038 ASB (Servicenummer) 08 00 /19212 00 Sozialrathaus Dornbusch / 212-70735

2 SZ 4 / 2013 Final_SZ_Inhalt_04_2013__ 20.09.13 11:22 Seite 3

Vorwort Aus dem Inhalt Vorwort: Daniela Birkenfeld 3 ▼ Begegnung der Kulturen ▼ Vom Umgang mit Erinnerungen Hiwa heißt Hoffnung 48–49 Wie Menschen sich erinnern 4–5 Lebenswelten miteinander vernetzen 50 Im Porträt: Ingeborg Kuhl de Solano 6 Marathon international Hier wird Erlebtes gesammelt 7 und grenzenlose Kunst 51 Luftkrieg in Frankfurt 8–9 ▼ Kultur in Frankfurt „Fragt uns alles, was ihr wollt – Schauspiel Frankfurt solange es noch möglich ist!” 10–11 startet in die neue Spielzeit 52–53 Kriegsgespräche 12–13 Ja(t)zz geht’s los 54 Liebe Frankfurterinnen Die befreiende Kraft der Kreativität „Winterlicht” verzaubert und Frankfurter, schert sich um kein Alter 13 Palmengarten 55 Die Angst vor dem Älterwerden Was – wann – wo? 20 vor wenigen Tagen bin ich mit nehmen 14–15 Für Sie gelesen 67 einer Delegation aus Frankfurt nach Hohe Hürden für sensible Daten 16–17 Krakau gereist, um mich mit Kolle- ▼ Blick über den Tellerrand Wohin mit den schönsten Eine Brücke in die Türkei 56–57 ginnen und Kollegen über Facetten Erinnerungen? 18 der Altenhilfe in den beiden Partner- Kindheit an der Ronneburg 19 ▼ Frankfurt und seine Stadtteile städten auszutauschen. Zwar ist die Dornbusch 58–59 Ausgangssituation unterschiedlich – ▼ Das Sozialdezernat informiert eine Pflegeversicherung gibt es in Vorhang auf und Bühne frei 21 ▼ Früher und Heute Polen beispielsweise nicht. Die The- Ab Herbst gibt es Tagesfahrten Frankfurt und seine Plätze: men, die die Praktiker in unseren statt Reisen 22–23 Der Adlhochplatz 62–63 Städten beschäftigten, sind aber ver- Aus dem Seniorenbeirat 24 ▼ gleichbar: Auch die Krakauer stehen Ratgeber Das bietet der Frankfurt-Pass 24–25 vor der Herausforderung, ihre Struk- Wichtige Telefonnummern 2 turen auf den steigenden Anteil von Vernissage in Bergen-Enkheim 25 Tipps und Termine 62–66 Älteren in der Bevölkerung auszu- Was lange währt 26 Beratungs- und Versorgungs- richten. Von der Natur zurückerobert 27 verbünde 68 Nicht nur deshalb war der Aus- ▼ Aktuelles und Berichte ▼ Leserecke tausch bereichernd. Wir haben auch Neues Beratungsmobil auf Märkten Abenteuer Großeltern 69 feststellen können, wie groß die unterwegs 28 Rätsel und Impressum 70 Schnittmenge unserer Wertvorstel- Exklusive Führung für SZ-Leser 29 Wolfgang Kaus zitiert 71 lungen ist. In Krakau wie in Frank- Bewegt und engagiert 30 furt wollen die meisten im Alter so Ältere Nutzer an Entwicklung Diese Senioren Zeitschrift ist mit einem lange wie möglich zu Hause wohnen beteiligen 31 Jahreskalender für 2014 bestückt. Auf bleiben. Und in beiden Städten enga- Wir sitzen alle in einem Boot 32 gieren sich weitaus mehr Angehörige dessen Rückseite sind der Artikel „Grüner Haken” für Lebensqualität „Pioniere der Zusammenarbeit”, der in der Pflege, als es gemeinhin ange- in Altenheimen 33 nommen wird. Abo-Coupon für die SZ sowie die Zusammenleben – aber wie? 34 Mittagstische für Senioren abgedruckt. Es ist gut, solche Gemeinsamkei- Volksbühne sucht Darsteller 35 ten zu sehen – gerade auch mit Blick Hoffnung ist eine unverzichtbare auf den Nationalsozialismus und des- Lebenskraft menschlichen Zum Titelbild sen gravierende Folgen für unsere Zusammenlebens 36 Die dunkle Jahreszeit weckt bei beiden Länder. Die Erinnerung an die Das Leben ist lebenswert – vielen Menschen die unterschied- Vergangenheit und die Gestaltung auch mit 100 Jahren 37 lichsten Erinnerungen. Einigen der Gegenwart sind miteinander ver- Im Gespräch: wird einfallen, wie Weihnachten bunden. Diesen Bezug dürfen wir Reimer Gronemeyer 38–39 in der Kindheit gefeiert wurde. nicht außen vor lassen, wenn wir wie Deshalb hat die Redaktion der SZ Stücke, wie das Leben sie schreibt 40 in dieser Ausgabe der SZ „Vom Um- das Thema „Vom Umgang mit gang mit Erinnerungen“ sprechen. Stärken entdecken – das passende Erinnerungen“ als Schwerpunkt- Ehrenamt finden 40–41 thema ausgewählt. Doch wohl Ihre Vom deutschen Käsepapst und einem kaum einer hat in seiner Jugend Käseheiligen 42 solch einen Christbaum zu sehen ▼ bekommen, wie er unser Titelbild Prof. Dr. Daniela Birkenfeld Gesundes Leben schmückt und im vergangenen Stadträtin – Dezernentin „Gesundheit im Alter – Jahr bei der ersten „Winterlichter- für Soziales, Senioren, Jugend den Jahren mehr Leben geben” 43 Veranstaltung“ im Palmengarten und Recht Sucht – (k)eine Frage des Alters 44–45 stand. Foto: Tom Wolf

SZ 4 / 2013 3 Vom Umgang mit Erinnerungen

Erinnerungsspur werden die Einzel- Wie Menschen sich erinnern heiten immer wieder gespeichert. Das ist auch der Grund dafür, dass manche Leute steif und fest behaup- ten, dass sie sich an Ereignisse aus ihrem Kleinkindalter erinnern, ob- wohl es gut sein kann, dass sich das nur aus den Erzählungen von Fami- lienmitgliedern speist. In Gruppen funktioniert das Erinnern ziemlich gut, denn dann verstärken Schlüssel- wörter, Begriffe und ähnliche Situa- tionen die eigenen Erlebnisse.

Das Zurückdenken an früher scheint mit der Zeit zuzunehmen. Je älter Menschen werden, desto öfter und stärker erinnern sie sich an ihre Ju- gend oder an andere spannende Zei- ten. Manchmal könnte man meinen, Neu Anspach/Hessenpark, Museumstheater: Neu Anspach/Hessenpark: wiedereröffnete ältere Menschen lebten sehr stark in Waschweiber zeigen in der Nähe vom neuen Schmiede aus Weinbach. Der Schmied vom ihren Erinnerungen und erzählten Wäsche-Waschplatz, wie mit einem Wasch- Hessenpark, Heiko Rau, schmiedet Hufeisen. häufiger als junge von früher. Warum zuber gewaschen wurde. Fotos (2): Oeser ist das so? Generell seien Erinne- rungen in jedem Alter wichtig, sagt er sich erinnert, kehrt zu- wählt, was die Sinne besonders an- Singer, der im März 2013 selbst rück in die Vergangenheit und spricht. Das Gehirn speichert über 70 Jahre alt geworden ist. Dass älte- Wverändert sie dabei immer die beteiligten Nervenbahnen Erin- re Menschen öfter an früher denken, auch ein bisschen, sagt der Hirnfor- nerungen in unterschiedlichen Re- liege vor allem daran, „dass sie meist scher Wolf Singer. Viele ältere Men- gionen. Das heißt auch, dass sie weniger erleben, es passiert einfach schen wollen zurückliegende Ereig- nicht statisch sind, „sie verändern nicht so viel“. Es kämen wenig neue nisse genau festhalten und erinnern sich jedes Mal, wenn wir uns an Ereignisse hinzu, deshalb speichere in Büchern an früher. Sie schreiben etwas erinnern, weil sich die Ner- das Gehirn generell weniger ab und über die Liebe, den Krieg und die Fa- venzellen neu sortieren“, erklärt denke eher an frühere, aufregende milie. Die Senioren Zeitschrift stellt Singer. Letztendlich wird die Erin- Zeiten. „Routinen wie Aufstehen, einige Projekte vor. nerung also immer ein bisschen neu Waschen oder Einkaufen werden geschrieben. Das erklärt vielleicht, nicht so genau vom Gedächtnis ge- „Ein Strauch zittert, weil ein Vogel weshalb Geschichten aus der Kind- speichert.“ Darum verbrächten Älte- darüber flog. Das Herz erzittert, weil heit, die Eltern erzählen oder die re mehr Zeit in Gedanken an früher. Erinnerung es durchzog.“ Dieses ins Gedächtnis zurückkehren, wenn „Das gilt natürlich nicht für jeden. Zitat des ungarischen National- jemand Fotos von früher anschaut, Wer in seinem Leben aktiv ist und dichters Sándor Petöfi (1823–49) be- manchmal ein klein wenig anders viel erlebt, beschäftigt sich deutlich schreibt den Zustand sehr emotional, klingen. „Die Erinnerungen verän- weniger mit der Vergangenheit.“ der einsetzt, wenn Menschen sich dern sich durch das Erinnern“, sagt erinnern. Gedanken an das Vergan- Singer. Es komme ein neuer Zusam- Projekte über das Erinnern: gene berühren das Innerste, unser menhang hinzu, ein Detail, das der Liebe, Krieg und Familie Herz und die Gefühle. „Reize von au- Anlass für das Erinnern an die be- Die Krimiautorin Gisa Klönne hat ßen erleichtern es uns, Situationen stimmte Situation war. zum Beispiel gar nicht die Zeit, um und Ereignisse aus dem Gedächt- viel über das Gestern nachzudenken. nis hervorzuholen“, so der Hirn- Reize von außen Sie lernte für ihr Buch „Das Lied der forscher Wolf Singer, 2011 am Max- Je mehr Reize, etwa Gerüche, Bilder Stare nach dem Frost“ extra die alt- Planck-Institut für Hirnforschung oder Geräusche, und je mehr Details deutsche Schreibschrift Sütterlin emeritiert. Solche Reize haben im- durch das Erinnern und Erzählen und bereiste die Heimat ihrer Mut- mer auch mit den Sinnen zu tun, auftauchen, desto stärker werden die ter in Mecklenburg-Vorpommern. Sie mit dem Riechen, Schmecken, Hören Bilder aus der Vergangenheit. Und je las Briefe, Tagebücher und Dokumen- und Sehen. Erinnerungen entste- öfter Menschen an solche Ereignisse te ihrer Verwandten, um sich besser hen, wenn Reize auf den Körper tref- denken, desto stärker und besser blei- einfühlen zu können. Ihr Buch setzt fen und das Gehirn intuitiv das aus- ben sie im Gedächtnis. Wie in einer sich mit der Kraft der Erinnerung

4 SZ 4 / 2013 Vom Umgang mit Erinnerungen auseinander und wie sie im Leben Weniger Liebes-, dafür Kriegser- nicht ausgebildet“, erklärt Hirnfor- der Menschen wirkt. Dafür hat sich lebnisse schildert Werner Niegisch scher Wolf Singer. Mit einem Blick die Autorin, die in Roßdorf bei Darm- in seinem Tatsachenbericht „Kriegs- von außen schildert man so den stadt groß geworden ist, mit dem erlebnisse eines Jungen“. Er be- Kindern, wie sie sich entwickelt Thema Traumaforschung befasst. schreibt, was er während des Zwei- haben. ten Weltkrieges und danach bis zu Viele ältere Menschen grübeln über seiner Flucht aus der DDR erlebt „Solche Erinnerungen, sofern sie schwere Ereignisse in der Vergan- hat. Der frühere Baudirektor in der nicht in Monologen verfestigt sind, genheit, viele hängen aber auch schö- Stadt Frankfurt war damals gerade schlagen Brücken zwischen Men- nen Erinnerungen nach. Manche mal zwölf Jahre alt. In Berlin gebo- schen unterschiedlicher Generatio- schreiben diese Geschichte auf. Die ren, zog er mit seiner Mutter und der nen und Kulturen“, schreiben Caro- Redaktion der Senioren Zeitschrift sieben Jahre jüngeren Schwester im line Osborn, Pam Schweitzer und bekommt beispielsweise immer wie- Sommer 1943 in den Spreewald. Er Angelika Trilling in dem Buch „Erin- der Buchempfehlungen von Verla- glaubt, dass sich besonders ältere nern“, einer Anleitung zur Biogra- gen oder Autoren, die ihre Biografie Menschen für seine Geschichte fie-Arbeit mit älteren Menschen. oder die Geschichte ihrer Eltern interessieren. So wie beispielsweise das moderne recherchieren und aufgeschrieben Projekt im Internet „Erinnerungen haben. Dazu gehört auch Isabella Erinnerungsbücher im Netz“. Dieser multimediale Aus- von der Heides „Die Schatten meiner Auch Bestsellerautoren speisen flug in die Vergangenheit des Stadt- Worte“. Es sind Liebesbriefe ihrer ihre Buchprojekte aus Erinnerun- teils Agathof im Osten von Kassel hat Eltern, die sie veröffentlicht hat, um gen. Der schwedische Schriftsteller sich von einem Treffen geschichts- ihnen „in großer Dankbarkeit“ ein Henning Mankell reiste beispiels- interessierter Senioren zu einer Me- Denkmal zu setzen. Sie wünscht sich, weise nach Uganda, um mit Aids- dienbibliothek entwickelt. In einer dass die „in Briefform gegossenen kranken und ihren Angehörigen zu Zeitleiste finden sich die Beiträge schönen Schatten der Worte von sprechen. Gemeinsam mit Entwick- chronologisch geordnet, sie reichen Hannelore und Norbert nicht verge- lungshelfern begann er das Projekt bis ins 13. Jahrhundert zurück. Da- hen!“ Sie fand die Briefe und Doku- Memory Books. Die afrikanischen El- rin sind mehr als 200 Audiobeiträ- mente aus den Jahren 1944/47 chro- tern verfassten für ihre Kinder klei- ge, Bildergalerien und Texte von nologisch geordnet, nachdem ihr ne Hefte mit eingeklebten Bildern Zeitzeugen. Sie berichten über mo- Vater mit 86 Jahren plötzlich starb. und Texten. Sie sollen den Kindern derne Kultur wie etwa die Docu- Ihre Mutter lebte nur noch drei als Erinnerung bleiben, wenn die El- menta oder Lieblingsorte in Kassel, Jahre länger. Die Korrespondenz tern sterben, denn sie sollen erfah- schreiben Kurzporträts über Men- besteht aus rührenden Liebeser- ren, wer Vater und Mutter waren, schen aus dem Kasseler Osten, über klärungen mitten im und nach dem woher sie kamen und wie sie selbst Themen wie Kriegskindheiten, be- Krieg. „Zwei Menschen, die in ihrem als kleine Kinder aufgewachsen sind. liebte Gaststätten oder bekannte Denken und Erleben so ineinander Die herzzerreißenden Bekenntnisse Firmen- und Industriegeschichte. gekettet sind wie Du und ich, wer- zeigen, dass es wichtig ist, frühkind- Egal welches Projekt es letztendlich den sich nie ganz verlieren können“, liche Erlebnisse aufzuschreiben, ist: Wer sich erinnert, der weiß, wer schreibt Hannelore einmal ihrem „denn bis zum dritten, vierten Le- er ist und woher er kommt. geliebten Norbert. bensjahr ist das Gedächtnis noch Nicole Galliwoda

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SZ 4 / 2013 5 Im Porträt „Ich bin meinem Vater ganz neu begegnet” ie Autorin Ingeborg Kuhl de Solano ist in ob das stimmt? Dort wurden Kriegs- Frankfurt am Main geboren und aufge- gefangene in Lagern der russischen Dwachsen. Beruflich gesehen weist sie viele Rüstungsindustrie beschäftigt. Unse- verschiedene Facetten auf, hat aber vor allem re Mutter forschte damals nicht wei- einen Schwerpunkt: Sie ist Hispanistin und hat ter nach. In uns mischten sich stets unter anderem mehrere Jahre in Spanien gelebt. Verzweiflung und Hoffnung. Als Übersetzerin und Dolmetscherin war sie für Gerichte, offizielle Auftraggeber und viele Unter- SZ: Wie hat Sie das Schreiben nehmen tätig, bevor sie in den Lehrerberuf ein- gefühlsmäßig beeinflusst? stieg. Nun, mit inzwischen weit über 70 Jahren, Kuhl de Solano: Als das Buch fertig veröffentlicht sie als Autorin eine Biografie über war, geschah eines Abends Folgen- ihre Mutter mit dem Titel „Durch die Wolken zu des: Ich hatte mich hingelegt, um zu den Sternen“ (August von Goethe Literaturver- schlafen, konnte aber nicht einschla- lag). Darin begibt sie sich auf eine Erinnerungs- fen, weil plötzlich eine sehr aufwüh- reise zu den mütterlichen Wurzeln und in die Jah- Ingeborg Kuhl de Solano lende Erinnerung hochkam. Starke, re 1910 bis 1980. Mit ihr sprach Nicole Galliwoda. Foto: privat nicht zu beherrschende Gefühle zu meinem Vater übermannten mich. Ich SZ: Wie kamen Sie dazu, die in der Nase. Was ich auch nie verges- bin ihm wie neu begegnet. Ich spür- Geschichte Ihrer Mutter sen werde, ist die Hausschlachtung te, wie tief wir miteinander verbunden Elisabeth Kuhl aufzuschreiben? des kleinen Schweinchens, das ich waren. Heiße Tränen strömten über Kuhl de Solano: Anlass war die immer wieder mal ausführte, und mein Gesicht, wo ich sonst so gut wie Aufarbeitung von Unterlagen aus vor allem sein jämmerliches Quieken nie weine. Ich habe das geschehen ihrem Nachlass. Sie hatte einen kurz vor seinem Tod. lassen. Es war sehr schmerzhaft, aber größeren Stapel mit Papieren – auch irgendwie wunderbar. Briefe und Dokumente – hinterlas- SZ: Was haben Sie in den sen, der viele Jahre auf dem Boden Dokumenten noch gefunden? SZ: Wie haben Leser reagiert? meines Kleiderschranks schlum- Kuhl de Solano: Das Beeindruckends- Kuhl de Solano: Eine Leserin mei- merte und darauf wartete, wie ein te waren die Briefe meines Vaters aus nes Alters rief mich an und sagte, Schatz von mir gehoben zu werden. dem Krieg. Aber ich fand auch seine dass sie die Schilderung über das wunderschönen Liebesbriefe an sei- Verhältnis meiner Mutter zu ihren SZ: An was haben Sie sich durch ne damalige Braut, unsere Mutter. Sie Kindern stark an das Verhältnis zu die Unterlagen Ihrer Mutter sind anfangs noch sehr respektvoll ihrer Mutter erinnert hat. Auch sie besonders erinnert? formuliert und beginnen mit „Sehr musste weinen. Aber bei ihr hing es Beim Aufarbeiten ihres Lebens habe geehrtes Fräulein Horn“, wie meine damit zusammen, dass sie zu ihrer ich auch meine eigene Kindheit er- Mutter mit Mädchennamen hieß. Mutter 20 Jahre vor ihrem Tod kei- neut stark durchlebt. Dabei kamen nen Kontakt mehr hatte. Das Ver- sukzessive sehr viele Details wieder SZ: Was hat das Lesen dieser hältnis war wohl sehr schwierig. Sie an die Oberfläche. Es war wie ein Briefe bei Ihnen bewirkt? sagte, sie hätte gern auch so eine Anstoß, ein elektrischer Impuls. Un- Kuhl de Solano: Nun, das hat mich Mutter wie ich gehabt. zählige Erinnerungen stiegen in mir alles sehr bewegt. Ich war erst sieben auf. Sie betrafen alle Sinne: die des Jahre alt, als mein Vater in den Krieg SZ: Warum finden Sie es wichtig, Sehens und des Hörens, des Rie- eingezogen wurde. Ich kannte ihn sich mit früheren Ereignissen zu chens, Schmeckens und Fühlens. kaum. Meine Mutter versuchte im- beschäftigen? mer, in uns Kindern die Erinnerung Kuhl de Solano: Es ist gut, die Ver- SZ: Schildern Sie uns doch an ihn wachzuhalten. Aber das ist gangenheit zu kennen, sich seiner Ge- einige dieser Erinnerungen! nicht dasselbe, als wenn der Vater an- fühle bewusst zu werden, um in der Kuhl de Solano: Gerne. In der Eva- wesend ist. Sie ging anfangs oft zum Gegenwart die richtigen Entscheidun- kuierungszeit lebten wir auf dem Ostbahnhof, wo Züge mit Heimkeh- gen für die Zukunft zu treffen. Ich Land. Da gab es die gute Oma, die rern eintrafen, kam aber jedes Mal wollte nachvollziehen können, warum noch am Spinnrad drehte, und aus schweren Herzens alleine zurück. meine Mutter zu der Frau wurde, die den gesponnenen Wollfäden lehrte Welch ein Schmerz! Einige Jahre spä- sie war. Ich glaube, ich habe sie jetzt sie uns, Pullover, Handschuhe oder ter erschien bei uns ein Mann mit besser verstanden. Sie sagte einmal, Schals zu stricken. Alle Frauen haben der Nachricht, dass ein Kamerad in sie würde so gerne ein Buch über ihr damals im Dorf das Brot noch selbst einem Lager im Ural mit unserem Leben schreiben. Dazu kam es nicht gebacken. Den Duft habe ich bis heute Vater zusammen gewesen sei. Doch mehr. Nun habe ich das für sie getan.

6 SZ 4 / 2013 Vom Umgang mit Erinnerungen

Hier wird Erlebtes gesammelt schichte spannend, von der Gründung des ersten Das Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterklos- Frauenhauses über den ersten Skat-Club oder andere ter in der Münzstraße 9 interessiert sich sehr für die Unterlagen von Vereinen und Vereinigungen. Auch Erinnerungen von Frankfurtern. In den Sammlungen wer das Manuskript seiner Lebenserinnerungen, die schlummern allein 400 Nachlässe, das sind unter er für die Familie aufgeschrieben und vervielfältigt anderem Briefe, Fotos, Tagebücher, Filme, Postkarten hat, nicht in einer Schublade liegen lassen will, kann und Urkunden von meist bedeutenden Persönlich- es ins Institut bringen. keiten, die für die Geschichte der Stadt wichtig sind. Zuständig ist die Leiterin, Dr. Alexandra Lutz, Te- Die Erinnerungen müssen aber nicht von berühmten lefon 0 69/212-36276, E-Mail: alexandra.lutz@stadt- Menschen stammen. Es können auch beispielsweise frankfurt.de. Aufzeichnungen eines Frankfurter Lehrers sein, der seine Erlebnisse in der Nazizeit schildert, oder Tage- Auf der Internetseite www.stadtgeschichte-ffm.de bücher aus der Zeit der Studentenrevolte. „Selbst kann jeder in der Archiv-Datenbank recherchieren wer beim Occupy-Camp dabei war und davon erzäh- und seine Erinnerungen überprüfen und auffrischen, len kann oder Dokumente darüber hat, ist für uns über das Suchfenster Dokumente nach Stichworten bestimmt mal interessant“, sagt Jutta Zwilling vom eingeben, sie online bestellen und dann im Lesesaal Institut. Im Grunde sind alle Themen der Zeitge- angucken, montags bis freitags von 8.30 bis 17 Uhr. gal

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SZ 4 / 2013 7 Vom Umgang mit Erinnerungen

tember 1943 eingezogen worden und Luftkrieg in Frankfurt damals in Bad Hersfeld stationiert, meine Mutter schildert ihm das Er- Briefe einer Augenzeugin leben im Frankfurter Nordend.

Am Mittag des 4. Oktober 1943 nach einem kleineren Angriff kurz zuvor schreibt meine Mutter eine Postkarte an meinen Vater: Damit Du Dich nicht aufregst, falls Du etwas vom Bombenabwurf über Ffm hörst, teile ich Dir schnell mit, daß bei uns alles gut gegangen ist. Ich war gerade unterwegs mit Bübchen, es war 11 Uhr u. mußte in einen fremden Keller.

Um 20.50 Uhr beginnt meine Mutter einen Brief zu schreiben, in dem sie von Alltäglichkeiten, aber auch von sorgenvoller Nachfrage von Bekannten berichtet. Um 21.05 Uhr jedoch zwingt der Alarm sie, den Federhalter niederzulegen und Die schweren Luftangriffe legten einen Großteil der Stadt Frankfurt in Schutt und Asche. Das mit ihrem kleinen Sohn in den haus- Foto zeigt zerbombte Häuser im Nordend im Oktober 1943. eigenen Keller zu gehen. Um 0.15 Uhr Foto: Max Göllner / Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main setzt sie das Schreiben fort und muss nun vom ersten Großangriff or 70 Jahren, am 4. Oktober Jahrhunderte in Schutt und Asche auf Frankfurt berichten: Es liegt 1943, erfolgte der erste massive fielen“, schreibt Kulturdezernent allerhand hinter uns. Wir waren V Großangriff des Zweiten Welt- Professor Felix Semmelroth in sei- einige Stunden im Keller bei dau- kriegs auf Frankfurt am Main, der nem Grußwort im Begleitband. erndem Schießen und Bombenge- zwei Stunden währte und bei dem pfeif. Bald schon ging’s Licht aus 400 bis 500 Flugzeuge Spreng- und Ausstellung und Begleitband wid- und wir saßen bei Kerzenbeleuch- Brandbomben und Phosphorkanis- men sich „der Zivilgesellschaft im tung. Wir sehen Brände Richtung ter abwarfen. Diesen Jahrestag nahm Luftkrieg unter den Bedingungen der Süden, Richtung Zeil, Eschenheimer- das Institut für Stadtgeschichte zum NS-Diktatur“, so Dr. Michael Fleiter, tor, wie man sie sich nicht vorstel- Anlass, eine umfangreiche Ausstel- Kurator der Ausstellung, und heben len kann. Angeblich war 11.45 Uhr lung über „Heimatfront – Frankfurt sich damit von früheren Ausstellun- Entwarnung, aber die Sirenen gehen am Main im Luftkrieg“ zu erarbei- gen über diese Jahre der Zerstö- doch nicht mehr. Vor viertel Stunde ten. Vom 3. Oktober bis März 2014 rungen, der Unterdrückung und der ist anscheinend wieder neuer Alarm ist sie im Refektorium des Karmeliter- Leiden ab. Die Ausstellung basiert gekommen ... Bei uns ist anscheinend klosters zu sehen. Zur Ausstellung auf den Beständen des Instituts für nichts passiert, nur die Badezim- ist ein Begleitband mit 20 Beiträgen Stadtgeschichte: den Akten der Stadt- merfenster sind aufgeflogen. Aber, erschienen, auch finden zahlreiche verwaltung, der Fotosammlung und Du armes Frankfurt. Altstadt, Zeil, Begleitveranstaltungen statt. der Sammlung Gus Lerch. Sie er- Lokalbahnhof, am Eschenheimertor, bringt auch neue Erkenntnisse zur Sachsenhausen, Opernplatz sollen „In der über 1200-jährigen Ge- Krisenbewältigung durch Ausplün- arg mitgenommen sein, die Post am schichte der Stadt Frankfurt am Main derung der Juden oder die Verschie- Südbahnhof ... Frau F., die Ärmste, hat kein Ereignis das Bild Frank- bung von Kranken und Alten. kam um 24 Uhr vollkommen erledigt furts so nachhaltig verändert wie die Hans-Otto Schembs hier an. Sie war in der Friedens- schweren Luftangriffe zwischen dem straße in einem ÖLKeller. Sie ging 4. Oktober 1943 und dem 22. März Der 4. Oktober 1943 war auch für über Eschenheimer Tor, d.h. sie stieg 1944. Ein halbes Jahr nur, in dem mich Anlass, den Briefwechsel zwi- nach Hause über Schutt und Glas. nahezu 6.000 Menschen ums Leben schen meiner Mutter und meinem Jetzt geht mal wieder eine Sirene kamen, Hunderttausende obdachlos Vater in dieser Zeit hervorzuholen irgendwo und irgendwie. Gut, daß wurden und ein großer Teil der bau- und nachzulesen, wie sie diesen Tag wir noch rote Kerzen haben. Jetzt lichen Zeugnisse der vergangenen erlebten. Mein Vater war im Sep- lege ich Bübchen mal ins Bettchen.

8 SZ 4 / 2013 Vom Umgang mit Erinnerungen

Gerade serviert Frau F. und Frl. H. Bei einem morgendlichen Gang mit eigenen Augen die Zerstörungen wunderbaren Bohnenkaffee ... Es durchs Nordend sieht meine Mutter sieht: Volksbildungsheim, Kaufhof, tut gut; ich trinke ihn auf Dein und entsetzt die vielen zerstörten Häuser, Kleinmarkthalle. Sie erfährt von unser aller Wohl. auf der Straße stehende Möbel, um- den Schäden in anderen Stadtteilen, herirrende Menschen. so im Ostend (Zoo, Kinderkranken- Am Morgen des folgenden Tags, haus im vormaligen israelitischen Dienstag, 5. Oktober 1943, schildert In einem Brief vom Nachmittag Krankenhaus), in , in Hed- meine Mutter weitere Einzelheiten des 5. Oktober heißt es: Heute sind dernheim (Kupferwerke). In einem und die Folgen des Angriffs: Der Ver- wir beinahe von der Außenwelt ab- dritten Brief vom 5. Oktober, nun kehr jeder Art stockt in Frankfurt, geschlossen. Telefon ist abgeschaltet, am Abend, gibt sie weitere Berichte nur Störtrupps, Soldaten und ent- Post kommt nicht. Radio läuft aller- von Zerstörungen im Nordend. Ja, sprechende Autos und Feuerwehr be- dings wieder. Gas soll abgesperrt den Mond schauen wir uns auch herrschen das Straßenbild von der sein, aber ich habe schnell Bubis immer an und denken an Papa Nordendstraße an stadtwärts und Milch und Zwiebacksbreichen für und sprechen von ihm. Auch heute nach Bornheim zu. In der Stadt wird heute abend gekocht. Die Explosions- schaute er über die Ruinen. Über- es ja unvergleichlich schlimmer sein gefahr ist ja wohl nur dort, wo Blind- haupt war herrliches Wetter und als bei uns. Licht und Wasser haben gänger liegen. Wasser ist keins da. dabei all das Elend ... Gottlob haben wir keins, Gas brennt mit ganz ge- Ich habe nach 2 Uhr einige Eimer- wir Licht heute abend. Telefon ist ringem Druck. Schellen, Radio, was chen in der Weberstraße geholt. aber noch immer abgeschaltet. Das mir am schlimmsten ist wegen etwa- Dort ist ein Hydrant aufgeschlos- Gas wird jetzt auch endgültig am iger Luftgefahr, Sirenen gehen na- sen. Aber das ist ja alles garnicht Haupthahn abgedreht. türlich auch nicht, Straßenbahnen schlimm und gesund sind wir auch. ebenso nicht. Wasser habe ich noch Am 26. November 1943 traf es etwas in der Waschküche ergattert. Sie berichtet von einem Gang auch uns, Wohnung und Haus wur- Nun ist es auch dort völlig erschöpft. Richtung Innenstadt, auf dem sie den zerstört. Hans-Otto Schembs

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SZ 4 / 2013 9 Vom Umgang mit Erinnerungen „Fragt uns alles, was ihr wissen wollt – solange es noch möglich ist!” Aus der Erinnerung lernen

russische Zwangsarbeiterinnen bei Luftangriffen mit in die Schutzräu- me, obwohl das verboten war. „Die arbeiten doch mit mir zusammen“, so das einfache Argument. Auch manch ein zusätzliches Stück Brot steckte sie ihnen trotz Verbots zu.

Inge Meisner hat die Briefe, mit denen der Soldat aus Russland ihr antwortete, von Neuem gelesen. Ob es der Zensur geschuldet war oder seine ehrliche Überzeugung, als „Rudi“ ihr im August ’42 schrieb: „… in … Russland ist ja nichts zu haben wie Läus, Wanzen und Dreck. Hier ist es wirklich nicht schön ...“ Auch weiß er wahrscheinlich von Ein letzter Gruß zum Pfingstfest 1949. den schweren Bombenangriffen der Engländer Ende Juli auf deutsche nd dann hatte sie plötzlich Die Schulzeit und ihr Elternhaus Städte. Die belastende Situation fin- diese Briefe in der Hand. „Jahr- standen ihr plötzlich wieder leben- det sich in Worten wieder wie: Uzehntelang hatte ich nicht da- dig vor Augen. Auf die Hauptschule „Wenn es hier fertig ist, dann soll ran gedacht. Doch dann kam die Er- ging sie damals, nicht zu verwech- auch für England der Tag der Rache innerung wieder“, sagt Inge Meisner seln mit der heutigen Hauptschule. kommen.“ Dies klingt schon von der (Name von der Redaktion geändert). In der Zeit des Nationalsozialis- Wortwahl her wie ein Satz der Gerade mal elf Jahre war sie alt, als mus waren dies Ausleseschulen für Kriegspropaganda. sie Briefe mit Feldpost nach Russ- ausgewählte Schüler. Vor allem Kin- land schickte, um einem Soldaten der aus Familien, die keine Mittel Sehr berührt ist Inge Meisner von dort eine Freude zu machen. Nicht hatten, ihre Kinder auf Mittelschule einem Brief aus dem Dezember ’42. aus Eigeninitiative, aber doch gerne. oder Gymnasium zu schicken, wur- Darin beschreibt Rudi den schwe- In der Schule waren die Mädchen auf- den dorthin empfohlen. „Die Lehrer ren Abschied von seinen Eltern gefordert worden, jungen Männern, waren entsprechend ausgewählt nach dem Heimaturlaub: „Du darfst die unverheiratet waren und wenig und indoktriniert“, erinnert sich Inge es mir glauben, daß dies schwerer Post bekamen, mit Briefen an die Meisner. „Ich bin in Elternhaus und für mich ist, als der härteste Einsatz Front eine Freude zu machen. „Ich Schule zu einer Anhängerin des herr- draußen im Feindesland. Meine El- schrieb schon damals mit Freude und schenden Systems erzogen worden“, tern sind untröstlich … Aber alles habe auch gerne gelesen.“ So war es erinnert sie sich und beschreibt, hilft und nützt nichts, wenn man die für Inge Meisner keine Frage, dass sie wie die ganze Familie vor dem Radio Hoffnung nicht verlieren will. So sich hinsetzte und einen Brief „ins lauschte, wenn „der Führer“ sprach. heißt es auch hier tapfer sein, wenn Feld“ schrieb. Ob sie dabei besonde- „Mein Vater hatte vor Ehrfurcht oft es auch schwer fällt. Einmal wird re Gefühle hatte, zum Beispiel etwas Tränen in den Augen“, sagt sie und dies doch auch ein Ende nehmen Gutes zu tun und einen Menschen schüttelt den Kopf. Und doch: und wir können wieder zu Hause bei glücklich zu machen? „Das weiß ich „Meine Eltern waren einfach ganz unseren Lieben bleiben, für immer.“ nicht mehr“, gibt die 82-Jährige zu. normale Menschen, die niemandem Zum letzten Mal hörte sie von Rudi Das ist es auch nicht, was sie heute etwas zuleide taten.“ Auch ihre Mut- aus der russischen Kriegsgefangen- beschäftigt, nachdem sie die Briefe ter, die sich freiwillig zur Arbeit in schaft, aus der er ihr noch Pfingsten gefunden hat. Nach dem Tod ihres einem Rüstungsbetrieb meldete und 1949 selbst illustrierte Post schickte. Mannes hatte sie begonnen, alte Pa- die Schlüssel für zwei Luftschutz- piere zu sichten und zu sortieren und bunker verwaltete, zeigte bisweilen Stärker bewegt haben sie später war dabei auf diese Briefe gestoßen. überraschende Zivilcourage. Sie ließ wohl die Briefe eines Soldaten, der

10 SZ 4 / 2013 Vom Umgang mit Erinnerungen

Anzeige in Ägypten in englischer Gefangen- Welt-Arbeit engagiert.“ Auch als sie schaft war. Werner war 25 Jahre alt für ihren Sohn, der den Wehrdienst und offenbar ein gebildeter Mann. verweigern wollte, einen Brief zur Be- Im Lager arbeitete er in einem Aus- gründung schrieb, waren die Erin- bildungszentrum der britischen Ar- nerungen wieder da: „Ich sah die mee und weckte damit bei der nun Todesanzeigen in der Zeitung vor schon 17-jährigen Inge die Lust, ihr mir. Darin sprachen Mütter, die drei eigenes Englisch fortzubilden. Und Söhne verloren hatten, von ,stolzer so tauschten sie Briefe in englischer Trauer‘ – schrecklich.“ Noch heute Pflege ist Sprache. „Aber es kam kein Wort kann sie kein Feuerwerk ertragen, Vertrauenssache über die Zustände im Lager oder weil die Geräusche in ihren Ohren über den hinter ihm liegenden den Krieg heraufbeschwören. Krieg“, stellt Inge Meisner fest. Ob Pflege zu Hause die Zensur eingegriffen hatte oder Nach dem Krieg, auch das eine Wir sind in Ihrer Nähe ob die Engländer ihre Kriegsgefan- traurige Erinnerung, redeten die Er- genen menschlicher behandelten? wachsenen nicht von ihren Erleb- Caritas-Zentralstationen Der Austausch mit dem Soldaten in nissen. „Sie haben sie verdrängt, oder für ambulante Pflege einem Alter, als sie schon reflektier- konnten nicht darüber sprechen. Sie und Beratung te, was der Krieg für ihr Land und haben schreckliche Dinge gesehen Telefon: 069 2982-107 ihre Familie bedeutet hatte, hat sich und wahrscheinlich große Schuld- in allen Stadtteilen offenbar eingeprägt. Vor allem der gefühle gehabt“, vermutet sie. Sie be- alle Kassen/Sozialämter eine Satz, den er aus der Gefangen- reut, dass sie nicht hartnäckig nach- schaft schrieb: „Wissen und Charak- gefragt hat. Die junge Generation Wohnen und ter sind die einzigen wirklichen Reich- aber fordert sie auf: „Fragt uns alles, tümer der Menschen.“ Heute sagt sie: was ihr wissen wollt, interessiert euch Pflege in unseren „Schade, dass der Kontakt nach sei- dafür – solange es noch möglich ist.“ Altenzentren ner Freilassung abbrach. Vielleicht – Nur so könne Erinnerung bewahrt wenn ich die Briefe zehn Jahre frü- und daraus gelernt werden. Für sie Vollstationäre Dauerpflege her gefunden hätte?“ selbst bleibt die Erkenntnis: „Für Kurzzeitpflege mich bleibt als Fazit dieser schreck- Seniorenwohnanlage Auch diese Briefe aus der lichen Kriegszeit, alles zu tun, was Nachkriegszeit weckten Erinnerun- möglich ist, um einen Krieg zu ver- Santa Teresa gen an den Krieg: „Wir waren eva- meiden.“ Lieselotte Wendl Frankfurt-Hausen kuiert nach Franken.“ Bei einer gut Große Nelkenstraße 12–16 katholischen Bäuerin half Inge Anzeige Telefon: 069 247860-0 Meisner auf dem Bauernhof mit. „Ich habe gelernt, wie viel Mühe es St. Josef macht, den täglichen Nahrungsbe- Senioren Alltagshilfe darf zu decken.“ Täglich war sie mit Frankfurt- der Bäuerin draußen unterwegs, sei e.K. Frankfurt Goldsteinstraße 14 es um Holz im Wald zu suchen, sei es Hauswirtschaftliche Dienstleistungen Telefon: 069 677366-0 auf dem Acker. Und immer die Tief- Eine mögliche Alternative für Senioren flieger, vor denen man sich in die ihren Lebensabend im eigenen Zuhause Lebenshaus Gräben werfen musste – „immer auf zu verbringen. die richtige Seite“. Viel Barmherzig- Wir bieten Ihnen und Ihren Angehörigen St. Leonhard keit hat sie dort erlebt: „Die Bäuerin eine auf Sie individuell angepasste Hilfe Frankfurt-Altstadt schickte keinen ohne etwas zu essen u.a. in folgenden Bereichen: Buchgasse 1 von ihrer Tür weg.“ Erst später habe • Hauswirtschaft Telefon: 069 2982-8500 sie wirklich ermessen können, was und Haushaltshilfe für Senioren diese Frau ihr an Werten vorgelebt • Betreuung von Senioren – Begleitung und mitgegeben habe, sagt Inge • Persönlicher Bereich Rufen Sie uns an. Meisner nachdenklich. Trotz der Inh. Petra Topsever Gemeinsam Indoktrinierung in der Schule und Rufen Sie uns einfach an. der kritiklosen Begeisterung ihrer Telefon: 069/97 94 88 59 entwickeln wir Eltern hat Inge Meisner ihren Weg in Fax: 069/97 78 33 47 ein demokratisches Deutschland ge- Mobil: 0173/ 9 81 20 75 Lösungen! [email protected] macht. „Ich habe mich in der Frie- www.seniorenhilfe-frankfurt.de www.caritas-frankfurt.de densbewegung und in der Dritte-

SZ 4 / 2013 11 Vom Umgang mit Erinnerungen Kriegsgespräche Wehrmachtssoldaten schreiben an Schülerinnen

Afrikakorps im Frühjahr 1943 kapi- tulieren; 130.000 Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft, die sie teils unter entbehrungsreichen Umstän- den in der Wüste verbrachten. Die kämpfende Truppe stabilisieren Weil das Militär erkannte, dass die Kommunikation mit der Heimat eine stabilisierende Wirkung auf die kämpfende (oder sich fern des Heimat- ortes langweilende) Truppe hatte, wurde das Schreiben von Briefen pro- pagiert: Die jungen Schüler schrieben Briefe an ihre Väter nach Diktat, und für junge Soldaten, die keine Fami- lien hatten, organisierte man in Schulen und beim Bund Deutscher Briefgespräche dauerten oft über den Krieg hinaus. Mädel (BDM) Briefpatenschaften mit älteren Schülerinnen. Sie schrie- ehr als 30 Milliarden soge- führten die deutschen Soldaten ein ben an ihnen völlig unbekannte Sol- nannte Feldpostsendungen Leben in der Etappe und das Briefe- daten, und daraus entstand ein Brief- Mgingen während der sechs schreiben war eine willkommene gespräch, das manchmal noch über Jahre des Zweiten Weltkriegs zwi- Abwechslung. Das änderte sich im das Kriegsende hinausreichte, etwa schen den deutschen Soldaten und Juni 1941, als die Wehrmacht die wenn der Soldat in Kriegsgefangen- ihren Familien hin und her. Mütter Sowjetunion angriff. Eigentlich soll- schaft kam. schrieben an ihre Söhne, Kinder an te es wieder ein schneller Sieg wer- ihre Väter, Frauen an ihre Männer. den, doch diesmal kam es anders: Und die Soldaten antworteten, erkun- Ein zäher und grausamer Krieg wur- Rätselauflösung digten sich nach dem Leben zu Hause de geführt, und spätestens ab Fe- und schrieben über ihren soldati- bruar 1943 mussten sich die deut- Schwedenrätsel: schen Alltag, der ja nur selten aus schen Truppen zurückziehen, bis A E S L Kampfhandlungen bestand. Diese sie im Mai 1945 in Berlin kapitu- F A H R G A S T S C H I F F Briefe ersetzten das familiäre Ge- lierten. An der „Ostfront“ starben M S A L T O H B I R spräch, das durch den meist jahre- 2,7 Millionen Wehrmachtssoldaten. K A R E L I S O N A T E lang dauernden Militärdienst unter- Drei Millionen deutsche Soldaten L N D R A E N N G brochen war. Und Urlaub gab es nur gerieten in russische Kriegsgefan- D E K A D E N D S O D A selten. So ist es kein Wunder, dass genschaft, eine Million überlebten G R A L N B A R O N E T jeden Tag mehrere Millionen Briefe diese nicht. Aus der Kriegsgefan- R R A H E N F Z T gewechselt wurden – eigene Feldpost- genschaft kehrten die letzten erst W A R N E R E M A N I E ämter organisierten den Transport 1955 nach Deutschland zurück. B E D E T U I S G und die Zustellung an die Soldaten, 30 Millionen Russinnen und Russen G E S E L L E N A R T die im ganzen besetzten Europa sta- sind in diesem Krieg gestorben. A S I R I G U N N A R tioniert waren. B R E S O L U T O M I Aber auch in Nordafrika kämpften V E R E I N T T E R A M O Im September 1939 überfiel das deutsche Soldaten: Im Februar 1941 Deutsche Reich Polen und eroberte landete das „Afrikakorps“ unter Er- Wabenrätsel: das Land in kurzer Zeit. Im Jahr win Rommel im libyschen Tripolis, 1. Stella, 2. Rhodos, 3. bigott, darauf wurden Dänemark und Nor- um die italienischen Truppen beim 4. Floete, 5. Odense, 6. Elegie, wegen besetzt und bald auch noch Angriff auf das britische Ägypten zu 7. Amalfi, 8. Disney, 9. Eleate, Frankreich, Belgien und die Nieder- unterstützen. Nach einem wechsel- 10. Maoist, 11. nobody, 12. Etalon. lande erobert. In diesen Ländern haften Kriegsverlauf musste das

12 SZ 4 / 2013 Vom Umgang mit Erinnerungen

Briefe erzählen von Gefühlen dass man nicht über alles schreiben Privates wird öffentlich und Gedanken konnte oder wollte. Dies gilt es bei Briefe bleiben etwas Privates, auch Immer wieder findet man heute in der heutigen Lektüre immer zu be- wenn sie staatlicherseits erwünscht verstaubten Schachteln oder auf rücksichtigen. waren, und darum ist denjenigen zu Dachböden alte Feldpostbriefe, und danken, die Briefe, die sie schrieben in den vergangenen Jahren hat auch Militärische Details durften nicht oder die an sie gerichtet waren, der die Geschichtswissenschaft die Be- ausgeplaudert werden (darum wur- Öffentlichkeit übergeben. Manchmal deutung dieser Briefe erkannt. An- den die Briefe auch zensiert, wenn- mag es auch einen Grund geben, ders als spätere Erinnerungen wur- gleich nur ein ganz geringer Teil, warum man Briefe in eine Schachtel den sie aus unmittelbarem Erleben was angesichts der großen Zahl legt – man will sie nicht wegwerfen, heraus verfasst, und der heutige Le- verständlich ist). Und mit Erlebnis- weil sie eine Bedeutung haben, und ser erfährt etwas über die Gefühle sen, die den damaligen Leser ver- andererseits ist man froh, die Er- und Gedanken der Schreibenden. stören würden, hielt man auch hin- innerung an eine Zeit, die nicht Gleichzeitig wussten diese aber auch, ter dem Berg. leicht war, auf diese Weise gebannt zu haben. Öffnet man nach Jahr- zehnten eine solche Schachtel wie- Im Jahr 2000 zeigte das Frankfurter Museum für Kommunikation die der, dann stürmen möglicherweise Ausstellung „Abends wenn wir essen, fehlt uns immer einer. Kinder die gebannten Erinnerungen auf schreiben an die Väter 1939--1945“. Den farbig illustrierten Katalog und einen ein. Man staunt, solche Briefe ein Begleitbuch mit gesammelten Briefen kann man zum Preis von je- komplett vergessen zu haben – weil weils 5,80 Euro an der Kasse des Museums erwerben. das Leben einfach weiterrennt – Benedikt Burkard ist freiberuflicher Ausstellungskurator und bereitet und letztlich tauchen immer wieder derzeit für das Historische Museum Frankfurt eine Ausstellung über die Fragen auf: „Wie konnte das alles den Ersten Weltkrieg vor. red überhaupt passieren?“ Benedikt Burkard

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Rauchmelder Vom Umgang mit Erinnerungen

Die Authentizität der Protagonis- Die befreiende Kraft der Kreativität ten lässt Gekünsteltem keinen Raum. Deren Mimik und Gestik ist stets un- schert sich um kein Alter mittelbar, sie scheinen gar nicht zu registrieren, dass eine Kamera in „Nein!“ Für Magdalena Reisin- der Ecke steht. Man verfolgt deshalb ger sind im Alter alle Zweifel aus- mit großer Anteilnahme, wie die Be- geräumt. Wenn sie in dem Film gegnung mit König Blockaden ein- „Das Lied des Lebens“ ihre Ant- reißt, wie Schicksale nach und nach wort auf Zarah Leanders rhetori- in tonale Gestalten schlüpfen, wie sche Frage „Kann denn Liebe Sün- ein Stück Musik die Quintessenz de sein?” verkündet, wird man Zeu- eines Daseins transportiert. Die Ver- ge eines Befreiungsschlags. In der knüpfung von Königs wegweisender schwäbischen Provinz mit 15 Jah- Biografiearbeit, die beeindrucken- ren ein Kind zu bekommen – oben- den Persönlichkeiten der Seniorin- drein in einer mehr als engstirni- nen und Senioren und die einfühlsa- gen Zeit –, ist eine traumatische me Regie machen „Das Lied des Le- Erfahrung. Im Dorf zum Paria ge- bens“ zu einem Film von atemberau- stempelt und von der Mutter un- bender Intensität. zählige Male verprügelt, glich ihr Leben damals einem Spießruten- Ob der 90-Jährige den im Schüt- lauf. In Gesprächen mit dem Mu- zengraben des Zweiten Weltkriegs siker Bernhard König lässt Magda- erlebten Albtraum mittels Gesang lena Reisinger ihr Martyrium Revue verscheucht, die blinde Frau ein passieren und setzt ihm jenen be- Ein berührender Film: Das Lied des Lebens musikalisches Ventil für den frühen rühmten Schlager entgegen. Indem Verlust ihrer Mutter findet oder der die fast 80-Jährige das Lied ihres es, das klangliche Pendant für gra- vom Schlaganfall gezeichnete Akkor- Lebens singt, überwindet sie eine vierende Erlebnisse auszuloten. Bei deonist das Keyboard für sich ent- quälende Vergangenheit. seiner Arbeit in einem Stuttgarter deckt. Der Film nimmt auf eine Seniorenheim sowie mit einem erschütternde Reise durch Innen- Die Tragweite von Königs musika- Kölner Experimentalchor, dessen Mit- räume und Außenwelten mit, die lischer Biografiearbeit dürfte einzig- glieder den 70. Geburtstag bereits mitleiden lässt, aber auch Freude, artig sein. Er öffnet Türen zu emo- hinter sich haben, begleitete ihn Re- Hoffnung und Mut vermittelt. „Das tionalen Tiefenschichten, die Worte gisseurin Irene Langemann fast ein Lied des Lebens“ macht klar, dass niemals erreichen können. Das liegt Jahr lang mit der Kamera. Heraus- sich die befreiende Kraft der Kreati- nicht zuletzt an dem unglaublichen gekommen ist eine großartige Doku- vität um kein Alter schert und man Einfühlungsvermögen des Komponis- mentation, ein „Filmjuwel“, das in auch als Hundertjähriger noch emo- ten. Fasziniert von den „faltigen Stim- allen Gefühlsfacetten funkelt, aber tionale Berge versetzen kann. men“ älterer Menschen versteht er an keiner Stelle pathetisch wird. Doris Stickler Die Angst vor dem Älterwerden nehmen uch hervorragende Ideen schla- räumlich zog es weite Kreise. klassiger Produktionen. Nach jedem gen nicht immer gleich wie eine Nachdem sich Hanau bereits 2012 Film bietet sich dem Publikum Gele- ABombe ein. Die Premiere des zu den Vorreitern Frankfurt und genheit, mit Regisseuren, Veranstal- Filmfestivals der Generationen ent- Heidelberg gesellte, stiegen in die- tern und Altersforschern über die puppte sich 2010 jedenfalls als Flop – sem Jahr Mannheim, Lissabon und Inhalte ins Gespräch zu kommen. zumindest was die Besucherzahlen Manchester mit ins Festivalboot. Ins- anbelangt. Die „fast leeren Säle“ gesamt wartete es mit sieben Spiel- Ausgezeichnete Beiträge schreckten Initiator Matthias Roos und vier Dokumentarfilmen sowie Dass Musik dieses Mal einen klei- glücklicherweise nicht ab. Inzwi- mehreren Kurzfilmeinheiten auf, nen Schwerpunkt bildete, ist gewis- schen erlebt der Mitarbeiter des die einen positiven Blick auf das sermaßen dem Markt zu verdanken. Frankfurter Amts für Gesundheit Alter werfen und Brücken zu jünge- Zum Thema Musik und Alter liegen nämlich das Gegenteil. Beim 4. „Sil- ren Menschen schlagen sollen. Was ausgezeichnete Beiträge vor. Wie et- ver Screen“-Festival waren etliche das Festival zum Festival macht, ist wa „Das Lied des Lebens“ (siehe Vorstellungen ausgebucht und auch freilich nicht allein die Ballung erst- oben), mit dem an jedem Standort

14 SZ 4 / 2013 Vom Umgang mit Erinnerungen das jüngste „Silver Screen“-Festival eröffnet worden ist. Im Frankfurter Kino Cine-Star Metropolis lief er im Beisein von Regisseurin Irene Lange- mann, die nach der Vorführung Ein- blick in den nicht minder bewegen- den Entstehungsprozess gewährte. Welchen Gewinn gerade ältere Men- schen aus Musik ziehen können, führt auch „Song for Marion“ vor Au- gen. Die Tragikomödie zeigt, wie das Singen im Chor zur Quelle von Ge- meinschaft und neuer Lebensfreude wird. Die Filme „Quartett“ und „Die Foto: Copyright Jane Dunker/Lichtfilm Spätzünder“ verlagern ihre Schau- plätze in eine Seniorenresidenz für Der Schlaganfallpatient Willi Günther spielt mit Bernhard König Klavier. ehemalige Opernstars und ein Alten- heim, in dem sich heimlich eine ren würden die Filme ein vielseiti- Filme beim Betrachter Neugierde Rockband formiert. ges Bild des Älterwerdens zeichnen schüren oder ungeahnte Denkpro- und damit Senioren zu einer positi- zesse ins Rollen bringen, trage das Doch auch die Filme ohne musikali- ven Lebenseinstellung ermutigen. schließlich zum Wohlergehen bei. sche Bezüge können bezeugen, dass Altern sei eben nicht etwas, das man Das steigende Interesse am Festival, Alter nicht nur Grenzen und Beein- passiv erleiden muss, sondern ein für das er „rundum positive Rück- trächtigung heißt, sondern auch Vorgang, den man „gestalten und meldungen“ erhält, liest Roos als Chancen der Neugestaltung, Krea- beeinflussen“ kann, weiß die 83-jäh- Bestätigung. Er ist überzeugt, dass tivität und Tatkraft birgt. Die frühe- rige Gründerin des Heidelberger „gelingendes Älterwerden auf der re Bundesministerin Ursula Lehr be- Instituts für Gerontologie aus eige- Leinwand einen Beitrag zum gelin- grüßte die wachsende Resonanz auf ner Erfahrung. genden Älterwerden in der Wirk- das Filmfestival. Für die Schirmher- lichkeit“ leisten kann. Aus diesem rin fördert das ambitionierte Pro- Genau diese Erkenntnis will Mat- Grund folgt das von ihm und dem jekt zum einen das „gegenseitige Ver- thias Roos mit dem „Silver Screen“- Heidelberger Altersforscher Michael ständnis zwischen den Generatio- Angeboten vermitteln. Im Amt mit Doh organisierte Festival von Anfang nen“. Zumal seit 2012 auch Schul- der Gesundheitsförderung älterer an einem wegweisenden Leitmotiv: klassen die Vorstellungen besuchen Bürger betraut, räumt er der Medi- „Die Angst vor dem Älterwerden zu und rege mitdiskutieren. Zum ande- zin keine Allmachtstellung ein. Wenn nehmen.“ Doris Stickler

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SZ 4 / 2013 15 Vom Umgang mit Erinnerungen

Hohe Hürden für sensible Daten as Internet sorgt dafür, dass Erinnerungen an Personen Dnoch lange nach ihrem Tod be- stehen bleiben. Wer sich dort tum- melt, hinterlässt Spuren. Je aktiver jemand ist, desto mehr Informatio- nen gibt es über ihn. Das können Bildergalerien auf Flickr sein, meh- rere E-Mail-Accounts, Profile auf Seniorenportalen, Beiträge in Foren, private Videos bei Youtube oder sogar eigene Webseiten. Doch was passiert mit all diesen Daten, wenn jemand stirbt? Hinterbliebene sind meist mit der Trauer beschäftigt, sodass es für sie anstrengend und aufreibend ge- nug ist, die Beerdigung zu organisie- ren und die Verwaltungsangelegen- heiten zu klären. Die meisten wissen gar nicht, wie sie Daten oder Online- Wer heute unbedarft persönliche Daten ins Netz stellt, sollte schon darüber nachdenken, wie Zugänge löschen können. man diese Spuren auch löschen kann. Foto: Oeser

Das Gesetz regelt, dass sich die risten gehen davon aus, dass die Er- währen Erben unbürokratisch Zu- rechtmäßigen Erben um den digita- ben ein Recht auf den Zugriff auf die gang zu den Daten, andere löschen len Nachlass kümmern müssen. Ju- E-Mail-Konten haben, denn sie erben einfach den Account. Facebook ver- ristisch gesehen ist das die Gesamt- neben dem Vermögen auch die Schul- langt etwa eine Todesanzeige, einen rechtsnachfolge. Grundsätzlich gehö- den eines Verstorbenen. Um Vertrags- Zeitungsartikel oder etwas Ähnli- ren den Hinterbliebenen zunächst verhältnisse zu klären, müssen sie ches als Nachweis. Das Profil wird einmal alle Güter, also auch der über Mails zu Online-Bestellungen in den „Gedenkstatus“ gesetzt, ent- Computer und die Festplatte. Alle und Rechnungen verfügen können. hält dann wenige Infos, etwa das Ge- Verträge mit Online-Diensten gehen Grüße oder gar Liebesmails müssen burtsdatum, und ist nur noch für an ihn über, egal, ob sie etwas kosten hingegen privat bleiben. Das regelt das einen eng begrenzten Personenkreis oder nicht. Dazu gehören Einträge Persönlichkeitsrecht, aber praktisch einzusehen. Die Zugangsdaten zum in soziale Netzwerke, E-Mail-Konten lässt sich das kaum umsetzen, denn Konto bekommen Hinterbliebene und andere Zugänge zu Online-Diens- Nachrichten lassen sich nur schwer nicht. Endgültig löschen können sie ten. Das bedeutet auch: Der Erbe hat aussortieren, ohne sie vorher zu lesen. das Konto, wenn sie über ein Web- gegenüber den Diensten das Recht formular die Sterbeurkunde oder auf die Daten und Zugangscodes. Zu- Facebook, Xing, Yahoo & Co. einen anderen Nachweis hochladen. mindest, wenn die Allgemeinen Ge- Eigene Webseiten gehen automa- Das Netzwerk Xing gibt die Zugangs- schäftsbedingungen (AGB) nichts tisch an die Erben über. Wie diese daten auch nicht an Dritte oder anderes regeln. Die Rechtslage für Übertragung genau läuft, das regeln Erben heraus. Das regeln die AGBs. die modernen Medien ist dennoch die Anbieter unterschiedlich. Eine Wenn das Portal eine Mitteilung nicht ganz eindeutig. Im Grunde schriftliche Anfrage per Mail klärt über den Tod eines Mitglieds be- konkurrieren das Erbrecht, das Post- das meist. Ähnlich verschieden ge- kommt, löschen sie den Eintrag und geheimnis und die Bestimmungen hen Online-Dienste mit den Daten schicken eine Info-Mail an den Ein- des Datenschutzes miteinander. Ju- von Verstorbenen um. Manche ge- sender. Yahoo verfährt genauso.

Anzeige Um bei Google etwas zu löschen, wird es für Erben richtig kompli- Für ältere Männer, die Männer lieben ziert. Das liegt vor allem daran, dass viele verschiedene Daten gespei- (im Switchboard, Alte Gasse 36) Café Karussell chert werden, neben den E-Mails Zusammenfinden – Zusammen erleben Infotelefon und Beratung etwa auch der Kalender und der Ser- jeden 1. und 3. Dienstag im Monat vice Google+. Die Korrespondenz von 15.00 bis 18.00 Uhr 069/295959 jeden Dienstag von 14 bis 16 Uhr muss über die US-amerikanische

16 SZ 4 / 2013 Vom Umgang mit Erinnerungen

Clearance-Stelle laufen. Das hat auf dieses Thema spezialisiert. Nicht rechtliche Gründe. Google verlangt alle wirken seriös. Solide scheint Rolf Ohligschläger unter anderem die Sterbeurkunde, das Angebot von der Firma Semno gestorben eine Kopie des Personalausweises, in Freiburg (www.semno.de) zu sein. und das alles muss ins Englische „Nicht mit den Zähnen knirschen, übersetzt nach Kalifornien gefaxt Die Theologin Birgit Aurelia Ja- sondern machen, was geht“ – werden. Das sind hohe Hürden für netzky hat das Unternehmen zusam- dahinter steckte ein starker Wil- sensible Daten. Wer eine beglaubigte men mit einem Computerspezialis- le, den Rolf Ohligschläger viel- Sterbeurkunde vorlegt, könne aber ten gegründet. Für 139 Euro analy- fältig umsetzte: In seinen Stadt- durchaus erwarten, dass der Account siert die Firma den eingeschickten quiz-Büchern, aber auch, wenn inklusive aller damit verbundenen PC und schickt ein Gutachten über er trotz einer Gehbehinderung Daten gelöscht wird, schreibt das den Umfang des digitalen Nachlas- fast den gesamten Grüngürtel um Computermagazin c’t in einem Arti- ses. Die Firma verlangt rund 25 Frankfurt herum in kleinen Etap- kel in Heft 2, Ausgabe 2013. Euro für jeden zu löschenden Online- pen erwanderte. Die Senioren Account. Wer es einfacher haben Zeitschrift berichtete noch in der Die deutschen E-Mail-Dienste GMX möchte, sorgt dafür, dass sämtliche Ausgabe 2 dieses Jahres von sei- und Web.de bieten ein relativ einfa- Passwörter von Internet-Diensten, nen Plänen für weitere Bücher. ches Prozedere an: Hinterbliebene, Netzwerken und Online-Banken hin- Am 9. August ist Rolf Ohligschlä- die sich mit einem Erbschein aus- terlegt sind, am besten zusammen ger im Alter von 64 Jahren in weisen können, bekommen ein neu- mit dem Testament. Wer auf Num- Frankfurt gestorben. Die Redak- es Passwort für das entsprechende mer sicher gehen will, speichert die tion der Senioren Zeitschrift fühlt Konto. Dann können sie sich anmel- Daten verschlüsselt auf einem USB- mit seiner Familie und erinnert den und kommen so an die E-Mails Stick. Dafür gibt es spezielle Sicher- sich gerne an den „begeisterten des Verstorbenen. Mittlerweile haben heitsprogramme, beispielsweise das Neufrankfurter“. wdl sich auch mehrere Unternehmen Open-Source-Tool Keepass. gal

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SZ 4 / 2013 17 Vom Umgang mit Erinnerungen Wohin mit den schönsten Erinnerungen? Tipps sind gefragt

imone H. hebt seit ihrem Grundschulalter vieles auf, was ihr wichtig ist. Die 62-Jährige hatte bis- S her in ihrer geräumigen Drei-Zimmer-Wohnung im Frankfurter Ostend immer genug Platz. Doch jetzt zieht die selbstständige Sozialpädagogin um. Nach langem Suchen hat sie in Preungesheim eine schnuckelige, klei- ne Eineinhalb-Zimmer-Wohnung für 550 Euro Warm- miete gefunden. Jetzt fragt sie sich, wohin mit den vielen Romanen, Krimis, Briefen, Fotoalben, Tagebüchern und Erinnerungen an die Kindheit ihres Sohnes, der erst vor rund sechs Monaten zum Studieren nach Düsseldorf Fotoalben kann man einfach nicht wegwerfen. Foto: Oeser gegangen ist. „Ich habe einige alte Spielsachen von ihm, die noch gut erhalten sind, an Nachbarn und Freunde Auto“, erzählt sie. Viele Bücher, die sie bereits mehrmals verschenkt, die Kinder haben“, erzählt sie. Darunter wa- gelesen hat, stehen jetzt im öffentlichen Bücherschrank ren Märchenbücher, Lernspiele, eine große Kiste mit Lego- vor der Volkshochschule am Paul-Arnsberg-Platz. Etwa steinen und sogar noch das Jugendfahrrad. Die ersten Reiseführer nach Rom, New York und Mallorca oder ein Schuhe wegzugeben, mit denen ihr Sohn Harald vor paar unterhaltsame Romane. „Ich habe nur ein paar Fach- 18 Jahren laufen gelernt hat, hat sie nicht übers Herz bücher aufgehoben, die ich beruflich noch brauche.“ gebracht. „Die habe ich ihm in der Original-Schachtel Den Rest lese sie sowieso nicht noch einmal. überreicht. Sie hängen jetzt an seinem Innenspiegel im Besonders schwergefallen sei es ihr, die vielen Fotos Anzeige und Dias auszusortieren. Deshalb hat sie sich von einem Freund, der sich mit dem Fotoprogramm Picasa gut auskennt, helfen lassen. „Ich habe mir einen Scanner gekauft und wir haben zusammen angefangen, die vie- len losen Fotos einzuscannen.“ Das sei eine langwierige Prozedur, weil alle Bilder ordentlich mit Schlagworten versehen werden müssten, „damit ich sie leicht wieder- finde“, sagt sie. Denn es sind mindestens 500 Bilder und Dias, die sie nach dem ersten, groben Suchen unbedingt aufheben möchte. Vermutlich werde sie dieses Projekt noch ein paar Monate beschäftigen. „Aber dafür sind dann alle Bilder und Dias in meinem PC und nehmen in der kleineren Wohnung keinen Platz mehr weg.“ Übrigens, wer keine Freunde hat, die ihn in Picasa oder andere Fotoprogramme einweisen können, kann Kurse besuchen, zum Beispiel in der Volkshochschule oder in Clubs und Cafés etwa des Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe. Die Alben, in die Simone H. Fotos eingeklebt hat, wird sie alle behalten, denn in die hat sie Eintrittskarten, Schnipsel und andere Erinne- rungszettel eingeklebt und beschriftet. Auch ihre Tage- bücher stellt sie wieder in den jetzt etwas kleineren Bücherschrank. „Solche Dinge sind einfach unersetzlich.“ Was machen Sie mit Ihren Erinnerungen? Welche sind Ihnen wichtig? Welche geben Sie weg? Und an wen? Wie bewahren Sie sie auf? Schreiben Sie Ihre Ideen an die Redaktion Senioren Zeitschrift, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt, damit auch andere davon profitieren können. Die schönsten Ideen und Geschichten werden in den nächsten Ausgaben veröffentlicht. Nicole Galliwoda

18 SZ 4 / 2013 Vom Umgang mit Erinnerungen Kindheit an der Ronneburg Erinnerungen an schöne und schwierige Jahre

schon beinahe ein Fest. Abends gab es bei der Tante in der Küche frischen Kuchen und ein Glas Ziegenmilch. Konnte es irgendwo auf der Welt schöner sein?“ Der seltsame goldene Ball Die vergleichsweise sorglose Zeit auf dem Land ging mit dem Einzug der Amerikaner zu Ende. Den hat sie noch in lebhafter Erinnerung. Denn als „die Amis“ – wie man sie nannte – auf großen Wagen einfuhren, stieg ein- mal einer ab und schenkte ihrer Schwester Gisela einen goldenen Ball. „Aber der dopscht (hüpft) noch nicht mal“, stellte die enttäuscht fest. Kein Wunder: Der „Ball“ war die erste Apfelsine, die den Kindern zu Gesicht kam.

Ein anderes Ereignis ist Kriegs- und Nachkriegskin- Hilde Lommel zeigt ihr handgeschriebenes Büchlein. Foto: Oeser dern wahrscheinlich in ähnlicher Form ebenfalls wider- fahren. „Eines Tages“, so schreibt Hilde Lommel, „kam s war ein liebevolles Geschenk, das Hilde Lommel ein fremder Mann mit dicken Filzstiefeln und Ruck- vor Jahren ihrer Tante Christine zum 90. Geburts- sack die Dorfstraße entlang. Unsere Mutter sagte: Das Etag machte. In einem kleinen, handgeschriebenen ist euer Vater, er kommt aus der Gefangenschaft.“ Büchlein hatte sie ihre Kindheitserinnerungen aufge- zeichnet, in denen eben jene Tante und die schwierigen Damit war die Zeit in Hüttengesäß zunächst mal zu Kriegs- und Nachkriegszeiten eine wichtige Rolle spielen. Ende, und es ging zurück ins noch weitgehend zer- bombte Offenbach. Schön war’s nicht. Zwangseinquar- Per Fahrrad aufs Land tierung, eine Toilette für 15 Personen im Treppenhaus, Zwar war Hilde Lommel bei Kriegsende erst vier Jah- handgestrickte, elend kratzende Strümpfe und Schul- re alt, „aber mein Gedächtnis reicht erstaunlich weit speisung für unterernährte Kinder. Da wurden die zurück“, sagt sie. So weiß sie noch genau, wie es war, als Ferien bei der netten Tante in Hüttengesäß natürlich im heimischen Offenbach die Bomben fielen und man immer besonders sehnsüchtig erwartet. sich weder im Keller noch im Bunker mehr sicher füh- len konnte. Also fuhr die Familie kurz entschlossen Auch später, als Heranwachsende und schließlich Er- aufs Land, nach Hüttengesäß an der Ronneburg. Und wachsene blieb Hilde Lommel den geliebten Stätten der das im kalten Spätherbst und per Fahrrad, was eine ganz Kindheit treu und besuchte sie immer wieder. Ihre klei- schön lange Strecke ist. ne Broschüre wird heute vom Ronneburg-Heimatverein in Hüttengesäß verkauft. Gern würde sie auch gelegent- Drei Jahre blieben sie dort, die Hilde Lommel unter lich Kindern daraus vorlesen, damit die sich ein Bild da- dem Titel „Kindheit an der Ronneburg“ mit vielen klei- von machen können, wie es Gleichaltrigen früher erging. nen Erlebnissen schildert. Da war nicht nur die offen- Lore Kämper bar herzensgute Tante Christine, da gab es auch die bös- artigen Gänse, die den Stadtkindern höllischen Respekt Anzeige einjagten. Da waren auch die stets zu Streichen aufge- legten Dorfbuben, die sogar einmal Klein-Hildes heiß 6c`Vj[kdcbdYZgcZcBŽWZac geliebten Teddybären zu ihrem großen Kummer in seine Einzelteile zerlegten. 9Zh^\c@aVhh^`Zgc Bescheidene Genüsse Wie bescheiden es in jenen kargen Zeiten zuging, kön- nen sich Kinder von heute wohl kaum noch vorstellen. L^g`Vj[Zc>]gZLd]c`aVhh^`Zg „Eine dicke Scheibe Brot mit Rotwurst und Apfel waren YZg:edX]Zc*%ZgW^h,%Zg?V]gZ# Köstlichkeiten. Hauptsache satt“, weiß sie noch. Oder 9~c^hX]ZIZV`"jcYEVa^hVcYZgbŽWZa!7“gdEgVm^h" wenn gemeinsam im Dorf gebacken wurde und „aus Z^cg^X]ijc\Zc#

SZ 4 / 2013 19 Was – wann – wo?

Die Europa-Kulturtage der metzel ins eigene Schwert stürzt – etwas von Kriegs- EZB, die es seit 2003 gibt, heimkehrern heute zu sehen. dauern erstmals einen vollen Monat (16. Oktober bis 15. No- In der Naxoshalle schafft das Theater Willy Praml Platz vember). Diesmal trägt das fürs Ensemble 9. November (E9N), das sein Oratori- baltische EU-Mitglied Lettland um über das Mädchenorchester von Auschwitz, Szenen seinen kulturellen Reichtum eines Kulturvolkes, neuinszeniert (im Gallus-Theater: Copyright: Production company auf den Marktplatz Frank- 3. bis 4. Dezember). Es ist dies zugleich eine Unheilsfei- VFS FILMS furt, um im Spiegel seiner er von 75 Jahren Reichspogromnacht, der Namenspatin Kultur seine Wurzeln, Ideen und Werte mit Europa zu des „E9N“. Leichtere Kost bieten Die Komödie (etwa: Emil teilen. Es gibt Musik (Klassik bis Indie-Pop), Tanz, Steinberger ab 31. Oktober) und das Fritz Rémond The- Theater, Kunst, Ausstellungen, Lesungen, Filme, Vor- ater im Zoo mit The King’s Speech ab 24. Oktober träge. Eröffnung ist in der Alten Oper (16. Oktober). Im (siehe dazu auch Seite 21) und mit einem Stück von HR-Sendesaal findet das 44. Deutsche Jazzfestival statt Labiche ab 12. Dezember. (24. bis 26. Oktober). Das Motto „Bits’n’Bytes“ deutet In der Oper Frankfurt hat Christoph Willibald Glucks an, dass es um elektronische Impulse als klingenden „Ezio“ Premiere (10. November). Das Werk spielt in der Stilfaktor geht – und wäre es nur, weil der Elektro-Bass Völkerwanderungszeit und handelt von der Ermordung so oft den sperrigen Kontrabass ablöst. Mitgedacht sind des letzten Feldherrn, der drauf und dran war, das indes auch die Technikzauberer von „Kraftwerk“, ob römische Gesamtreich zu retten (sein Name: Aëtius – beim Franko-Saxofonisten Guillaume Perret oder im eben „Ezio“). Bei George Enescus lyrischer Tragödie „Kraftwerk“-Projekt der HR-Bigband. Oedipe (8. Dezember) verhindert Hans Neuenfels’ Regie Die Alte Oper wartet wie immer mit einem umwerfenden zu einer verdichteten Fassung jede (Er-)Lösung auf den Klassik-Programm auf. Es kommt aber auch der Jazzer letzten Drücker. Jan Garbarek mit dem Inder Trilok Gurtu (29. Oktober), Zu den Ausstellungen. Als das Städel 2010 ein Bildnis und eine „West Side Story“ versüßt, nicht zum ersten Mal, von Julius II. erwarb und es als Gestaltungsvariante die Weihnachtswochen (ab 19. Dezember). Die Festhalle von Händen Raffaels und der Werkstatt zum anerkann- hat etwa den „Cirque du Soleil“ zu Gast (ab 30. Oktober) ten Julius II.-Porträt in den Uffizien ausstellte, fand die und die „Aida Night of the Proms“ (6. bis 7. Dezember). Zuschreibung viel Gnade. Vom 8. November an vergleicht Im Theater läuft die Spielzeit schon. Ersten Schauspiel- die Galerie sein Herrscherbildnis, an dessen Motiv sich haus-Premieren folgt Dostojewskis Der Idiot, sein Chris- nicht nur Francis Bacon abarbeitete, systematisch mit tus- oder Franziskus-Roman. Regie führt Stephan Kim- der Uffizien-Fassung, einer Kopie Tizians und der Lon- mig (ab 8. November). Am 17. November uraufführt doner Version und präsentiert die Befunde. Spannend! Intendant Oliver Reese Wille zur Wahrheit: Thomas Auch wird über Albrecht Dürer ausgestellt, von dem Bernhards Autobiografie in Bühnenfassung. Das han- allein 25 Tafel- und Leinwandbilder zu sehen sind (ab delt von der funkenschlagenden Hassliebe zwischen 23. Oktober). Die Schirn richtet eine erste deutsche Bernhard und Österreich, was ein heißes Theaterge- Einzelausstellung Théodore Géricaults aus (ab 18. Okto- fecht verspricht. Lisa Stiegler spielt im Weihnachtsstück ber), stellt mit Philip Guston einen US-Maler vor, der Ronja Räubertochter ebendiese (24. November, Musik: als Abstrakter Expressionist das Pendel zur figürlichen Martin Lejeune & Co.), Andrea Moses inszeniert Gorkis Malerei zurückschwingen ließ (ab 6. November), und Kinder der Sonne (24. November). Florian Fiedler mel- macht auf Roni Horn aufmerksam (ab 12. Dezember). det sich am Main zurück, um Schnitzlers Anatol angeb- Im Goethehaus belegt die lich gegen den Sigmund-Freud-Strich zu bürsten, indem große Schau „Verwand- er Anatols heißes Sexlife kein bisschen therapiebedürf- lung der Welt: die ro- tig findet (22. November). Sébastien Jacobi wagt sich mantische Arabeske (ab mit Jugendlichen an Kleists Schauerfetzen Familie: 1. Dezember) dies Medium Schroffenstein (19. Oktober), die Doppelpunkte darin romantischer Fantasten. stehen mutmaßlich für geheime Zutaten. Kurz vor Weih- Die Caricatura beweist nachten übersetzt Christopher Rüping Kieslowskis Zehn- anhand der neuen Meister Gebote-Film Dekalog in Theater (13. Dezember). Im Ja- Sowa Hurzlmeier Kahl, nuar stellt sich Felix Rothenhäusler den dionysischen dass es in der Cartoon- Caricatura Sohuka. Bakchen des Euripides; da hat das Regiewunder der kunst altmeisterlich opulent zugehen kann (ab 14. No- Niederlande, Thibaud Delpeut, schon Sophokles’ Ajax ins vember). Und das Museum für Kommunikation stellt Bockenheimer Depot getragen (1. Dezember), nicht ohne die maximal-relevante Zeitfrage Außer Kontrolle? im desorientierten Helden vor Troja – der sich vor Scham Leben in einer überwachten Welt (ab 2. Oktober). über sein gottverhängtes, verblendetes Schweinege- Marcus Hladek

20 SZ 4 / 2013 Das Sozialdezernat informiert

Vorhang auf und Bühne frei ...... für die Theatervorstellungen in der Vorweihnachtszeit – Kartenverkauf am 4. November

as Rathaus für Senioren bietet wieder verschiedene unter- FRITZ RÉMOND D haltsame Theatervorstellun- T HEATER IM ZOO gen für Frankfurter Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren an. Dienstag, 3. Dezember 2013 Donnerstag, 12. Dezember 2013 Vorstellungsbeginn ist jeweils um Donnerstag, 5. Dezember 2013 Montag, 16. Dezember 2013 14 Uhr. Wie in der SZ 3/13 angekün- „Die Rede des Königs“ „Der Mustergatte“ digt, konnten Theaterkarten bereits von David Seidler Komödie von Avery Hopwood über Verbände der freien Wohl- fahrtspflege, bei Sozialbezirksvor- Das Londoner Wembley-Stadion Nach zwei Jahren in scheinbar stehern und anderen Institutionen im Jahre 1925: Albert, Herzog von glücklicher Ehe muss der überkor- bestellt werden. York, der zweitgeborene Sohn des rekte schüchterne Bankier Billie britischen Königs, soll eine Rede Bartlett erkennen, dass sich seine Wann und wo gibt es Karten? halten, die durch das neue Massen- Frau Margaret – schwer gelangweilt Weitere Karten zum Preis von medium Radio in Abertausende von dem unspektakulären Leben an 11 Euro gibt es am 4. November ab Haushalte übertragen wird. Die An- seiner Seite – scheiden lassen will. 8 Uhr unter Vorlage des gültigen sprache wird zum Desaster – denn Vollkommen bestürzt bittet Billie Personalausweises im Rathaus für Albert ist seit frühester Kindheit seinen Freund Jack um Hilfe. Dieser Senioren, Hansaallee 150. Stotterer. Kein Arzt scheint ihm hel- empfiehlt ihm, sich – wie er selbst – da- fen zu können – bis seine Frau durch interessanter zu machen, dass Elisabeth Kontakt zu dem exzentri- er seine Gattin eifersüchtig macht. schen Sprachtherapeuten Lionel Logue aufnimmt. Und plötzlich sitzt der Mustergatte da mit der Frau seines Freundes, Bald stellen sich erste Erfolge ein, und was als „Mauerblümchen-Tref- und es entsteht eine vorsichtige fen“ begann, entwickelt sich zu einem Freundschaft. Doch dann überschla- furiosen Abend. red gen sich die Ereignisse: George VI. wird zum König. Der Druck auf ihn Weitere Informationen zu wächst – nicht zuletzt durch den dro- den Theatervorstellungen gibt Mittwoch, 11. Dezember 2013 henden Krieg gegen Nazideutsch- es auch telefonisch unter Dienstag, 17. Dezember 2013 land. Wie wird der junge König seine 069/212-34085. öffentlichen Auftritte meistern? „Josef und Maria“ ein „Weihnachtsmärchen für Erwachsene“ von Peter Turrini Heiligabend nach Ladenschluss: Sprechstunden in der Leitstelle Älterwerden Die letzten Kunden sind mit Ge- schenken nach Hause geeilt. Jetzt be- Beratung zu Demenz – offene Sprechstunde ginnt für die Putzfrau Maria die Montags von 9 bis 11 Uhr alle 14 Tage ab 14. Oktober Schicht. Im Personalraum begegnet Frankfurter Programm Würde im Alter – es berät Ruth Müller, sie Josef, dem Mann vom Wachdienst. Alzheimer Gesellschaft, auch mit Terminabsprache unter 0171/5 43 05 92 Zunächst zögernd erzählen sie ein- Sprechstunde Hörverlust im Alter | In der Regel am ersten Dienstag ander aus ihrem Leben – Komisches im Monat von 14 bis 16 Uhr. Termine: 29. Oktober/3. Dezember 2013 mischt sich mit Tragischem, Gegen- Deutscher Schwerhörigenbund – es berät Horst Buchenauer. wart mit Vergangenheit. Zwei ältere Menschen plaudern, streiten, lachen Sprechstunde Sehverlust im Alter | In der Regel am letzten Dienstag und finden ihr Glück, von dem bei- im Monat von 14 bis 16 Uhr. Termine: 29. Oktober /26. November / de nicht mehr zu träumen gewagt 17. Dezember 2013 usw. Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehin- haben. – Eine ganz besondere weih- derte, es berät Sonja Driebold. nachtliche Liebesgeschichte.

SZ 4 / 2013 21 Das Sozialdezernat informiert Ab Herbst gibt es noch mehr Tagesfahrten

Charakter kleinerer regionaler Weih- nachtsmärkte können die Teilnehmer bei den Touren nach Seligenstadt, Aschaffenburg und Michelstadt im Odenwald genießen. Jeweils zwei Busse mit insgesamt maximal 94 Fahrgästen werden zu den einzelnen Terminen unterwegs sein. Vor Ort haben die Reisenden zirka drei Stunden Zeit, um über die Märkte zu bummeln. Es wird in Frankfurt zwei zentrale Abfahrtsstellen geben, die gut mit dem öffentlichen Nahver- kehr erreichbar sind. Zum einen am Rathaus für Senioren in der Hansa- allee 150 und zum anderen in Sach- senhausen unweit vom Südbahnhof Der Weihnachtsmarkt in Michelstadt hat bei Schnee eine besondere Atmosphäre. in der Hedderichstraße an der Frei- Foto: Stadt Michelstadt herr-vom-Stein-Schule. Die Abfahrts- zeiten für Heidelberg, Mainz, Wies- chon seit vielen Jahren bietet geteilt haben, berücksichtigt wer- baden und Mannheim sind um 10.30 die Leitstelle Älterwerden im den“, berichtet Pia Flörsheimer aus beziehungsweise 11 Uhr vorgesehen. SRathaus für Senioren günstige der Leitstelle Älterwerden. Für die regionalen Märkte in Seli- Tagesfahrten mit einer sogenannten genstadt, Aschaffenburg und Mi- Kombikarte an. Dadurch haben Frank- Sie erhofft sich, dass auch ältere chelstadt wird es spätere Abfahrten furter Seniorinnen und Senioren in Bürger mit einem „schmaleren Bud- um 13 beziehungsweise 13.30 Uhr ge- den Sommermonaten die Gelegen- get“, die bisher bei den Seniorenrei- ben, weil sie erst am frühen Nach- heit, jeweils an einer Busreise und sen aus finanziellen Gründen nicht mittag öffnen. einer Schifffahrt teilzunehmen. Dass mitfahren konnten, sich von dem An- die Nachfrage zugenommen hat, ist gebot der Tagesfahrten angesprochen Wer Wärme und Wellness sucht auch Prof. Dr. Daniela Birkenfeld fühlen. Je nach Ziel und Unterneh- und gleichzeitig etwas für die Ge- nicht entgangen: „Wir beobachten mung wird ein Eigenanteil zwischen sundheit tun will, fährt mit zu den schon lange, dass sich die gemeinsa- 2 Euro und 14 Euro erhoben (alle An- renommierten Thermalbädern in der men Ein-Tages-Ausflüge in die Umge- gaben sind auf der Folgeseite abge- Region: Taunus-Therme in Bad Hom- bung Frankfurts größter Beliebtheit druckt). Das Angebot ist zukünftig burg, Toskana-Therme in Bad Orb erfreuen. Kaum sind die Teilnahme- für Inhaber des Frankfurt Passes und und Thermalbad Aukammtal in Wies- karten gedruckt, sind sie auch schon für Bezieher von Grundsicherungs- baden. „Jede einzelne Therme hat ausverkauft und nicht immer konn- leistungen kostenfrei. Viele Ältere, so ihren eigenen Charme. Die Taunus- ten wir alle Wünsche erfüllen“, so die die Leiterin der Leitstelle, würden Therme legt Wert auf Sauna und Seniorendezernentin. „Um das Ange- die Einkommensrichtlinien für den Wellness, während die Toskana- bot zu erweitern und auch die Men- Frankfurt Pass erfüllen, wüssten Therme für ihr Lichtkonzept be- schen anzusprechen, die einen ge- dies aber nicht und würden ihn da- kannt ist“, erklärt Flörsheimer. Teil- meinsamen Ausflug innerhalb Frank- her nicht beantragen. Deshalb appel- nehmern empfiehlt sie, sich vorab furts machen möchten, habe ich die liert sie an die Senioren, sich die Vor- bewusst zu machen, dass der Be- Leitstelle Älterwerden gebeten, ein gaben anzuschauen und einen Antrag such eines Thermalbades angesichts neues Konzept zu erarbeiten.“ Mit bei den Sozialrathäusern zu stellen, des dort herrschenden warmfeuch- Hochdruck machte sich das Team um in den Genuss vieler Vergünsti- ten Klimas für den Kreislauf an- im Rathaus für Senioren ans Werk. gungen in der Stadt zu kommen (sie- strengend sein kann. „Wer unsicher Entstanden ist ein Programm mit he Seiten 24/25). ist, sollte vorher mit seinem Arzt völlig neuen Aktivitäten, das bereits sprechen.“ Die erste Thermalbad- Ende November startet. „Wir stellen Zum Auftakt im Herbst und Win- Tour mit jeweils einem Reisebus jetzt Zug um Zug auf ein ganzjähriges ter stehen vom 26. November Tou- und maximal 47 Personen führt am Angebot um, in dem die Wünsche und ren zu den großen Weihnachtsmärk- 12. November nach Bad Homburg. Bedürfnisse, die die älteren Men- ten Heidelberg, Wiesbaden, Mainz Die übrigen Termine sind im Novem- schen uns in der Vergangenheit mit- und Mannheim an. Den romantischen ber und im Januar. Die Abfahrtszei-

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Termine Thermalbäder Abfahrten 9/9.30 Uhr Taunus-Therme Bad Homburg (10 Euro) – Dienstag 12. November – Donnerstag 23. Januar Toskana-Therme Bad Orb (14 Euro) – Donnerstag 14. November – Montag 27. Januar Aukammtal Wiesbaden (10 Euro) Farbspiele erzeugen in der Toskana-Therme in Bad Orb besondere Stimmungen. Foto: Ollertz – Montag 18. November – Mittwoch 29. Januar ten an den zentralen Einstiegsstel- Radius von maximal 80 bis 100 Kilo- len werden um 9 und um 9.30 Uhr meter von Frankfurt entfernt liegen. Palmengarten sein. Als Aufenthalt in den Bädern Führung 90 Minuten (2 Euro) sind vier Stunden eingeplant. Neben qualifizierten Kräften, die – Dienstag 17. Dezember, 17 Uhr die Gruppen bei den Ausflügen zu (inklusive Weihnachtsausstellung) Neu sind auch Unternehmungen den Weihnachtsmärkten und in die – Dienstag 14. Januar, 17.30 Uhr innerhalb Frankfurts, die unter Thermalbäder begleiten, werden auch – Donnerstag 16. Januar, 17.30 Uhr anderem zum „Winterlichterfest“ in Mitarbeiter aus dem Rathaus für – Dienstag 21. Januar, 17.30 Uhr den Palmengarten führen. Nach der Senioren mitfahren, um zu erfah- – Mittwoch 22. Januar, 17.30 Uhr erfolgreichen Premiere im vergange- ren, ob die Organisation noch weiter nen Jahr wird erneut diese Grün- verbessert werden kann und welche Städel oase im Herzen der Stadt von einem Ziele die Teilnehmerinnen und Teil- Führung 60 Minuten (2 Euro) Beleuchtungskünstler spektakulär nehmer zukünftig gerne ansteuern – Freitag 15. November, 10 Uhr mit Lichtinstallationen in Szene ge- würden. „Es ist für uns auch eine – Mittwoch 15. Januar, 10 Uhr setzt. Die Illumination können älte- experimentelle Situation“, sagt Pia re Bürgerinnen und Bürger bei Grup- Flörsheimer. Prinzipiell erhofft sie Weihnachtsmärkte penführungen, die die Leitstelle sich, mit dem neuen Ausflugspro- Heidelberg (7 Euro) Älterwerden ebenfalls organisiert, gramm auch Gäste anzusprechen, die – Dienstag 26. November am 17. Dezember (inklusive Besuch es bevorzugen, tagsüber etwas zu Abfahrt 10.30/11 Uhr der Weihnachtsausstellung) und an unternehmen und dann abends wie- Wiesbaden (7 Euro) vier Terminen im Januar erleben. der im eigenen Bett zu schlafen. – Montag 2. Dezember Zudem werden am 15. November Abfahrt 10.30/11 Uhr und am 15. Januar zwei 60-minüti- Die Karten für die Tagesfahrten wer- ge Führungen im Städel angeboten. den an vier fixen Terminen im Rat- Mainz (7 Euro) Wer länger bleiben will, kann dies haus für Senioren verkauft (Hansa- – Dienstag 10. Dezember ohne weiteres tun. allee 150), und zwar am Dienstag, 15., Abfahrt 10.30/11 Uhr und Donnerstag, 17. Oktober, von 8 bis Mannheim (7 Euro) Mit diesen neuen Tagesfahrten- 13 Uhr. Restkarten werden am Diens- – Mittwoch 18. Dezember Angeboten von November bis Janu- tag, 29., und Donnerstag, 31. Okto- Abfahrt 10.30/11 Uhr ar möchte die Leitstelle knapp 600 ber, verkauft. Mitzubringen sind der Menschen erreichen. Ihren Fokus Personalausweis und gegebenenfalls Seligenstadt (5 Euro) lenken die Organisatoren nun be- der Frankfurt Pass oder der Grund- – Donnerstag 28. November reits auf das kommende Frühjahr sicherungsbescheid. Pia Flörsheimer Abfahrt 13/13.30 Uhr und den nächsten Sommer, um den rät allen, die erst in der zweiten Wo- Aschaffenburg (5 Euro) Wegfall der Seniorenreisen zu kom- che zum Kartenkauf kommen können, – Mittwoch 4. Dezember pensieren. Fest steht, dass die Ka- vorher bei der Hotline 212/49944 an- Abfahrt 13/13.30 Uhr pazitäten für die bereits bestehen- zurufen und nachzufragen, für welche den und beliebten Tagesfahrten und Termine es noch Tickets gibt. Das Pro- Michelstadt (5 Euro) Schiffsausflüge erweitert werden. gramm der Tagesfahrten steht auch – Donnerstag 12. Dezember Auch für das Jahr 2014 wird es wie- online unter: www.aelterwerden-in- Abfahrt 13/13.30 Uhr der neue Ziele geben, die in einem frankfurt.de. Sonja Thelen

SZ 4 / 2013 23 Das Sozialdezernat informiert Aus dem Seniorenbeirat In die Augustsitzung war Dr. Gisela verändert werden könne. Danach sol- se Bevölkerungsgruppen nicht ge- Bockenheimer-Lucius eingeladen, len alle Menschen mit einem Behin- nügend erreicht zu werden (Anmer- um über das Netzwerk Ethik in der dertenausweis, der die Eintragung kung der Redaktion: Die Senioren Altenpflege zu sprechen. Das Netz- ag (außergewöhnlich gehbehindert) Zeitschrift wird sowohl an Moschee- werk biete, so die Referentin, die Mög- trägt, künftig im Jahr Taxifahrten vereine als auch an Religionsgemein- lichkeit, ethische Probleme in der für 500 Euro bezahlt bekommen, die schaften kostenfrei ausgeliefert). Pflege zu diskutieren. Das Gremium mit einer Kundenkarte einfach abzu- sei von den verschiedensten wissen- rechnen seien. Wenn zudem ein Frank- Wiederholt hat die Senioren Zeit- schaftlichen Fachrichtungen inter- furt-Pass vorhanden sei (siehe dazu schrift darüber berichtet, dass der disziplinär besetzt und berate die in Artikel unten), sei ein Budget für Seniorenbeirat eine eigene Öffent- der Pflege Tätigen. Denn es sei für Fahrten innerhalb des Stadtgebietes lichkeitsarbeit machen will. Dieser in der Pflege tätige Menschen nicht von insgesamt 1.000 Euro jährlich Sachverhalt war erneut Gegenstand immer einfach, zwischen dem Wohl nutzbar. Am Beförderungsdienst mit einer lebhaften Diskussion. Zu dem der zu Pflegenden und deren eigenem Spezialfahrzeugen ändert sich da- Thema sollen jetzt sowohl Oberbür- Willen abzuwägen: Tablettenverwei- durch nichts. Köhler wies darauf hin, germeister Peter Feldmann wie auch gerung, gewalttätige Klientel oder dass Arztbesuche weiterhin und zu- Seniorendezernentin Prof. Dr. Da- Suchtprobleme seien ebenso ein Pro- sätzlich von den Krankenkassen zu niela Birkenfeld in die nächste Sit- blem wie die einfache Entscheidung zahlen seien und dort auch beantragt zung eingeladen werden. der Pflegebedürftigen etwas nicht zu werden müssten. Außerdem verwies wollen. Gisela Bockenheimer-Lucius Köhler auch auf die Fortschritte zum Die Einsetzung und Ausbildung von verdeutlichte diese Problematik an Thema Barrierefreiheit des öffentli- Sicherheitsberatern forderte Dr. einem Beispiel. Die Angehörigen chen Nahverkehrs in Frankfurt. Die Klaus Schaeffer zusammen mit sei- einer Frau drängten zu deren eigenem Stadtverordneten hatten 1989 be- nem Stellvertreter Rainer Luckhaus Wohl darauf, dass sie regelmäßig an schlossen, das Verkehrsnetz barriere- vom Ortsbeirat 16. Der Schwerpunkt die frische Luft begleitet würde. Die- frei auszubauen. sollte auf ehrenamtlichen Senioren- se wollte aber lieber in Fotoalben Sicherheitsberatern liegen, die in en- oder Illustrierten blättern. Das Span- Zu den von der Stadt veranstalteten ger Zusammenarbeit mit der Polizei nungsfeld zwischen der Fürsorge- Tagesfahrten für Senioren äußerte und mit bestehenden Präventions- pflicht, der Autonomie und den die Vorsitzende Dr. Renate Sterzel angeboten Senioren beratend und wohlmeinenden Ansichten der Ange- ihr Bedauern, dass diese von Mig- aufklärend über Kriminalität infor- hörigen gelte es in angemessenem rantinnen und Migranten überhaupt mieren. Die Sicherheitsberater soll- Rahmen auszugleichen. Das Netzwerk nicht angenommen würden. „Das ten auch ein Informationsdefizit von Ethik ist unter www.ethiknetzwerk- treibt mich um“, sagte sie, denn das älteren Leuten ausgleichen („Viele altenpflege.de im Internet zu finden. entspreche nicht der Bevölkerungs- ältere Menschen lesen keine Zeitung struktur der Stadt Frankfurt. Elke mehr“): Häufig sei bei den Senioren Zur „Weiterentwicklung des Beför- Golde, Leiterin des Rathauses für der mittlerweile hinlänglich bekann- derungsdienstes für Menschen mit Senioren, sagte, man habe wiederholt te „Enkeltrick“ nicht geläufig, und außergewöhnlichen Gehbehinder- versucht, ein entsprechendes Inte- solche Trickbetrüger hätten ein all- ungen“ sprach während der Sitzung resse zu wecken. Künftig solle aber zu leichtes Spiel, erläuterte Rainer des Seniorenbeirates Andreas Köh- der Kontakt mit den einschlägigen Mi- Luckhaus. Der Seniorenbeirat ver- ler vom Jugend- und Sozialamt. Er granten-Vereinen verstärkt werden, abschiedete diesen Antrag, der nun berichtete über eine abstimmungs- um die Situation zu verbessern. Über an den Magistrat weitergeleitet wird. fähige Vorlage, die allerdings noch die Senioren Zeitschrift schienen die- Felix Holland Das bietet der Frankfurt-Pass

inen Frankfurt-Pass kann bean- wie zu ermäßigten Preisen die städ- Eine weitere Voraussetzung, um den tragen, wer seinen ersten Wohn- tischen Frei-, Erlebnis- und Hallen- Pass zu beantragen ist das Einkom- Esitz in Frankfurt hat. Dieser bäder, städtische Einrichtungen wie men. Die Netto-Einkommensgrenze Frankfurt-Pass bietet zahlreiche Ver- Zoo, Palmengarten, Museen, Theater beträgt bei einem Einpersonenhaus- günstigungen: unter anderem die oder Oper zu besuchen, Kurse der halt 869 Euro. Für jedes weitere Mit- Möglichkeit, kostenlos den Ausweis VHS zu buchen oder die Monats- und glied der Haushaltsgemeinschaft für die Stadtbücherei zu erhalten so- Jahreskarten des RMV zu kaufen. erhöht sich der Betrag um 256 Euro.

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Bearbeitet werden die Anträge für den Frankfurt- Das Antragsformular und das Merkblatt zum Frankfurt- Pass in den Sozialrathäusern und bei den Besonderen Pass finden sich im Internet: www.frankfurt.de unter den Diensten des Jugend- und Sozialamtes. Die Sprechzei- Stichworten Frankfurt von A–Z. Sonja Thelen ten sind von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag von 13 bis 15 Uhr. Zuständig ist immer das Sozialrathaus, in dessen Bereich der An- tragsteller seinen Wohnsitz hat, oder die Dienststelle, von der er Sozialhilfeleistung erhält.

Zur Antragstellung müssen folgende Unterlagen mit- gebracht werden: gültiger Personalausweis/Reisepass, Mietvertrag, vollständige Einkommensnachweise, Licht- bild sowie gegebenenfalls Leistungsbescheide des Sozial- amtes und Bescheide über Arbeitslosengeld I oder II.

>> Öfter mal die Treppe nehmen Bewegung ist gesund und kann zum Beispiel den Vernissage Blutdruck senken und damit schwereren Erkran- kungen vorbeugen. Um etwa das lange Sitzen im in Bergen-Enkheim Büro auszugleichen, ist jedoch nach Feststellungen des Sportmediziners Professor Winfried Banzer Alle Interessierten sind herzlich zur Vernissage (Goethe-Universität Frankfurt) nicht unbedingt ein der Fotoausstellung „Mein schönster Treffpunkt ausgefeiltes Sportprogramm nötig. Nach seiner An- im Stadtteil“ am 29. Oktober um 18 Uhr in die sicht wird die Bedeutung der Alltagsbewegung völlig Stadthalle Bergen eingeladen. Auf Anregung der unterschätzt. Ohne extra Sportkleidung anzuziehen Seniorenbeiräte aus Bergen-Enkheim, Dr. Klaus oder einem Verein beizutreten, könnten auch Spazier- Schaeffer und Rainer Luckhaus, wird die Foto- gänge, Gartenarbeit oder Treppenlaufen dazu beitra- ausstellung, mit der die diesjährigen Aktionswo- gen, die Bewegungsarmut auszugleichen, sagt er. Er chen Älterwerden eröffnet wurden, vom 29. Okto- rät, zum Beispiel öfter Handlungen im Stehen zu ver- ber bis zum 20. November gezeigt. Zu sehen ist richten wie etwa Telefonieren. Stehpulte und höhen- dort auch das Foto von Renate Krimmel vom Senio- verstellbare Schreibtische trügen auch zu mehr Be- renparcours im Niddapark (siehe links unten). wegung bei. Geradezu als Fitness-Studio könne sich Nicht nur das, im Sommer fand ein zusätzlicher ein Treppenhaus erweisen, wenn man auf das Auf- Wettbewerb statt, mit dem Fotos zum schönsten zugfahren verzichte und die Stufen zu Fuß nehme. Treffpunkt in Bergen-Enkheim gesucht wurden. Dreimal wöchentlich 40 Minuten strammes Gehen Auch diese werden während der Ausstellung zu wirkt sich nach den Worten des Professors auf die sehen sein. Gerd Becker Ausdauer und sämtliche körperlichen Funktionen äußerst positiv aus. wdl In den 50er Jahren fotografierte Gertrud Hettinger-Ruf aus Bergen diesen „einmaligen Weihnachts- baum” (siehe Foto), bei dem es sich um eine Eibe handelt. Die 85 Jahre alte Dame erinnert sich, dass dieser in der Adventszeit mit einer Lichterkette geschmückt war, die auf den „Stufen” befes- tigt waren. Für sie ein „unvergess- liches Erlebnis”. Die Eibe stammt ursprünglich aus dem Rothschildschen Garten in Frankfurt, ist also über 200 Jahre alt und steht heute immer noch im Garten ihres „Vater / Ahnen-Hauses”. Als Wunder der Natur bezeichnet Gertrud Hettinger-Ruf, dass sich wieder grüne Nadelästchen am alten Stamm zeigen. Sie wünscht sich, dass noch viele Menschen diesen Baum sehen und mögen. „Yes I can”. Sichtlich Spaß macht das Ausprobieren des „Senioren- Für sie ist diese alte Eibe eine „Schönheit im Alter!” parcours” im Niddapark. Foto: Renate Krimmel

SZ 4 / 2013 25 Das Sozialdezernat informiert

wir das einhalten. Der Neubau soll Was lange währt… bis März fertig sein. Dann haben wir genug zeitlichen Puffer, da Ende Endlich Richtfest im Heinrich-Schleich-Haus Juni unser Mietvertrag in Offenbach endet“, erklärt Frédéric Lauscher.

90 Wohnplätze entstehen im neu- en Heinrich-Schleich-Haus. Entspre- chend einem neuen inhaltlichen Konzept leben jeweils zehn Bewoh- ner in einer Wohngemeinschaft. Je- de Einheit versorgt sich autark und verfügt über gemeinschaftliche Räu- me. Es wird zusammen gekocht, ge- gessen, Wäsche gewaschen. Jeder bringt sich nach seinen Fähigkeiten ein. Wer keine Lust auf Gemeinschaft hat, kann sich in sein Zimmer zu- rückziehen, aber sich ebenso mit Be- wohnern aus anderen Gemeinschaf- ten treffen oder sich an dort angebo- tenen Aktivitäten beteiligen. Außer- dem verfügt das Haus über ein Tages- Das Richtfest zog viele Besucher an. Foto: Oeser pflegeheim mit 20 Plätzen. Komplet- tiert wird das Heinrich-Schleich-Haus ie Erleichterung ist Frédéric scheide vorlagen, Probleme wegen von 16 behindertengerecht ausgestat- Lauscher anzuhören. „Nach des Mobilfunkantennenvertrags auf teten Appartements für betreutes D dem ganzen Hickhack und dem Altbau und mit dem Generator Wohnen, in denen Singles oder Paare nachdem der bürokratische Gordi- gelöst und Ausschreibungen abge- leben können. Insgesamt kostet der sche Knoten endlich durchschlagen schlossen waren, sollten noch ein- Neubau zwölf Millionen Euro. war, konnte es richtig losgehen“, mal anderthalb Jahre vergehen. Sonja Thelen sagt der Vorstandsvorsitzende des Frankfurter Verbandes für Alten- „Aber jetzt läuft es gut. Die Neuer Tagesaufenthalt und Behindertenhilfe und freut sich, Architekten und die Baufirma Züb- >> endlich Richtfest für das neue Hein- lin liegen voll im Zeitplan, sind für Wohnungslose rich-Schleich-Haus in der Fechen- sogar zum Teil schneller“, lobt Lau- Der Caritasverband hat eine neue heimer Bregenzer Straße feiern zu scher: „Der Rohbau wurde sogar als Tageseinrichtung für wohnungslose können. Viele Hürden, die das Neu- mängelfrei abgenommen. So etwas Menschen eröffnet. Das Haus in der bauprojekt und den avisierten Fertig- ist sehr selten.“ Auch Sozialdezer- Bärenstraße 1 im Frankfurter Ostend stellungstermin eins ums andere nentin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld ist bereits seit Ende April in Betrieb Mal über den Haufen warfen, galt es dankte beim Richtfest vor allem den und ersetzt den früheren Tagesauf- zu überwinden. Handwerkern und allen anderen, enthalt in der Hagenstraße. Die die bisher am Bau mitgewirkt ha- neue Einrichtung bietet Möglichkei- Wegen nicht erfüllbarer Brand- ben, „für das bisherige gute Gelin- ten zum Duschen und Wäschewa- schutzauflagen wurde dem damali- gen. Wenn im Vorfeld alles so rei- schen und verfügt über eine Klei- gen Betreiber des 1972 errichteten bungslos und zauberhaft verlässlich derausgabe. Täglich werden dort zwi- Pflegeheims, der Heinrich-Schleich- gelaufen wäre wie jetzt in der Bau- schen 150 und 180 Mahlzeiten ge- Stiftung, die Betriebserlaubnis ent- phase, dann hätten wir alle viel Zeit kocht und ausgegeben. Von 9 bis zogen. Das Haus wurde 2008 ge- und Nerven gespart“. Nach all dem 17 Uhr ist der Empfangstresen be- schlossen. Die Bewohner leben seit- Hin und Her ist die Dezernentin setzt. Dort werden Duschmarken her in einem Übergangsquartier in überzeugt, „dass das Ergebnis alle und Spiele ausgegeben, Wäsche in Offenbach. 2009 sprang der Frank- versöhnen wird: Der Stadtteil be- Empfang genommen, und einmal in furter Verband für Alten- und Be- kommt ein modernes, architektonisch der Woche sind die Sozialarbeiter von hindertenhilfe in die Bresche und ansprechendes Altenpflegeheim.“ Casa 21 zur Beratung anwesend. In übernahm die Einrichtung. 2011 be- der Küche finden Langzeitarbeits- gann der Abriss des Gebäudes. Doch Bis spätestens Mitte nächsten Jah- lose Beschäftigungsmöglichkeiten in bis endlich alle Förderbescheide, res soll der Neubau bezogen sein. Zusammenarbeit mit den Cariteam- Baugenehmigungen, Bewilligungsbe- „Ich bin sehr zuversichtlich, dass Beschäftigungsbetrieben. wdl

26 SZ 4 / 2013 Von der Natur zurückerobert

uch ein heftiger Regenguss schreckte rund 30 Leser Anzeige der Senioren Zeitschrift nicht davon ab, sich auf A dem Alten Flugplatz selbst ein Bild davon zu machen, was sich nach dem Abzug des amerikanischen Militärs dort getan hat. Das Umweltamt der Stadt Frank- furt hatte in Zusammenarbeit mit der SZ-Redaktion eine Exklusivführung angeboten.

Die Brücke über die Nidda wird vom Grüngürteltier be- wacht. Rainer Zimmermann (am Geländer) vom Umwelt- amt erklärt die Renaturierung.

Wo einst Beton war, entstand ein verborgener Teich, der von Schilf umwuchert ist (links). Kardendisteln zeigen ihre kratzige Schönheit (rechts oben).

Kein Hubschrau- berlärm und keine Maschinen mehr – stattdes- sen Landschafts- schutzgebiet, das Erholungsraum für viele Menschen bietet.

Fotos (5): Rohnke

SZ 4 / 2013 27 Aktuelles und Berichte Neues Beratungsmobil auf Märkten unterwegs Neuer Ratgeber Pflege Die aktuell wichtigsten Informationen im Kofferraum des Beratungsmobils lassen sich auch von der Internet- seite des Verbandes herunterladen. Es gibt sie als Bro- schüren bei Ärzten, in Apotheken und Sozialrathäu- sern – und sie stehen im neuen „Ratgeber Pflege“ des Verbandes. Darin werden vor allem die Leistungen, Möglichkeiten und Grenzen der Pflegeversicherung er- läutert. Diese haben sich seit dem 1. Januar mit dem bundesweit gültigen „Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz“ stark verändert. Danach gilt: An Demenz erkrankte Men- schen erhalten jetzt höhere Leistungen. Tipps gegen Einsamkeit Zudem werden laut Lauscher die Betreuungsleistun- gen für Demenzkranke um etwa 200 Euro erhöht. Ins- gesamt erhielten ambulante Pflegepatienten bis zu 700 Euro mehr aus der Pflegeversicherung, was bei De- menzkranken somit bis zu 900 Euro ausmachen könne. „Die Leute wollen zu Hause alt werden. Diesem Wunsch wird nun entsprochen“, sagt Lauscher. Soll auffallen: das rote Infomobil. Foto: Oeser Das neue Beratungsmobil des Verbandes informiere it einem kleinen roten Infomobil will der über solche wichtigen Änderungen und biete Tipps für Frankfurter Verband für Alten- und Behinderten- praktische Hilfe an. „Außerdem wollen wir zeigen, dass Mhilfe künftig Menschen besser zum Thema Pflege man im Alter sehr viel machen kann, um möglichst lange informieren. „Nach wie vor fällt es älteren Menschen fit zu bleiben, nicht zu vereinsamen und Spaß zu haben“, schwer, die bestehenden und vielfältigen Angebote im sagt Lauscher. Judith Gratza Pflegebereich rechtzeitig aufzusuchen, vor allem, wenn sie noch fit sind“, sagt Verbandschef Frédéric Lauscher. „Wir wollen die Hemmschwelle abbauen und auf die Das neue Beratungsmobil kann auch kostenlos Leute aktiv zugehen.“ Und so kommt seit Juli ein drei- von anderen Initiativen aus dem Bereich Altenhil- rädriger Kastenwagen dorthin, wo sich die Bürger der fe genutzt werden. Nähere Informationen erteilt Stadt treffen – auf Wochenmärkten und Straßenfesten. die Geschäftsstelle des Verbandes, Gummersberg- Neben einem Mitarbeiter, zwei Tischen und vier Stüh- straße 24, Telefon 0 69/299807-0, www.frankfur- len enthält das kleine Gefährt vor allem Prospekte und ter-verband.de Ratgeber zum Thema Pflege und zu den Angeboten des Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe. Anzeige Hausnotruf kann retten Erste Erfahrungen haben gezeigt: Der Einsatz lohnt sich. „Es gab einige Aha-Effekte“, sagt Lauscher. So wuss- ten manche nicht, dass es einen Hausnotruf gibt, mit „Mein Buch ist dem ältere Menschen, die noch zu Hause wohnen, schnell Hilfe holen können. „Diesen Service bekommen Pfle- gebedürftige von uns kostenlos“, erläutert Lauscher. fertig. Und jetzt?“ Der Frankfurter Verband stelle einen Antrag an die je- weilige Pflegekasse, die dann in der Regel die Kosten Wir verö entlichen es. übernehme. Andere, vor allem Jüngere, seien zum Bera- tungsmobil gekommen, um sich nach Bildungs- und Wagner Verlag GmbH Freizeitangeboten für ihre Eltern zu erkundigen und Langgasse 2 · 63571 Gelnhausen sich mit entsprechenden Prospekten zu versorgen. Und Tel.: 06051/ 88381-11 siehe da: „Es kamen einige Notrufanschlüsse zustande, [email protected] und auch bei unseren Bildungskursen konnten wir eini- www.wagner-verlag.de ge Neuzugänge begrüßen“, berichtet Lauscher.

28 SZ 4 / 2013 Aktuelles und Berichte Exklusive Führung für SZ-Leser

Mord und Totschlag, Raub und Betrug – in römischer opfers ist ein weiterer faszinierender Bestandteil der Zeit mussten sich die Menschen vor einer Vielzahl kri- Ausstellung. Die großen und kleinen Besucher wagen mineller Machenschaften in Acht nehmen. Mit welchen sich in eine Welt voller krimineller Umtriebe und können Delikten hatte man zu kämpfen, wie schützte man sich beim Mitmachprogramm zur Ausstellung selbst auf und sein Eigentum und wie ging der römische Staat ge- Spurensuche gehen oder sich von Polizeibeamten über gen die Übeltäter vor? In einer Gesellschaft ohne Polizei neueste Ermittlungsmethoden informieren lassen. red war man häufig auf sich allein gestellt. Nicht selten ver- fluchten hilflose Opfer die Täter mit okkulten Praktiken Zur Sonderausstellung und versuchten so, sich Gerechtigkeit zu verschaffen. „Gefährliches Pflaster – Kriminalität im Römischen Die Ausstellung „Gefährliches Pflaster – Kriminali- Reich“ lädt das Archäolo- tät im Römischen Reich“ (noch bis 16. Februar 2014) gische Museum die Leser der im Archäologischen Museum zeigt erstmals in Frank- Senioren Zeitschrift ein. Ter- furt die Vielfalt archäologischer Zeugnisse und antiker min ist der 6. November, um Textquellen zu Verbrechen, Strafverfolgung und Recht- 15 Uhr. Treffpunkt ist das sprechung im Römischen Reich. Die lebendig präsen- Foyer des Museums. Die tierten Ausstellungsstücke werden durch zahlreiche groß- Teilnehmerzahl ist begrenzt. formatige Illustrationen ergänzt, in denen die Täter und Telefonische Anmeldung: Opfer in Szene gesetzt werden. 0 69/212-35896 Die Führung ist kostenfrei, Ein Schwerpunkt der Frankfurter Schau sind Expona- inklusive freiem Eintritt. te aus dem Rhein-Main-Gebiet. Die Präsentation der ange- Bild: Sebastian Simonis, Axel Thünker fertigten Gesichtsrekonstruktion eines weiblichen Mord- DGPh, Burkard Pfeifroth Anzeige Wir stiften Wohlbefinden Wohnen und Leben mit Anspruch I Sie planen und gestalten Ihr Leben bewusst und wissen, was Sie wollen. I Sie haben Interesse am Gemeinschaftsleben und besonderen kulturellen Veranstaltungen. I ... und wenn Sie krank werden, erwarten Sie kompetenten, individuellen und menschlichen Service – durch unseren GDA-Betreuungs- und ambulanten Pflegedienst oder stationär bei uns im Wohnpflegebereich, in dem wir auch Kurzzeitpflege, z. B. nach einem Krankenhausaufenthalt, anbieten. Info-Nachmittage Am Sonntag, den 27. Oktober und am 24. November, jeweils um 15:00 Uhr Besuchen Sie uns und lernen Sie uns kennen: Das Wohnstift, die Leistungen und die Menschen, die dort wohnen und arbeiten. Wir freuen uns auf Sie!

GDA Wohnstift Frankfurt am Zoo Waldschmidtstraße 6 · 60316 Frankfurt Telefon 069 40585-0 oder 0800 3623777 (gebührenfrei)

www.gda.de 11x in Deutschland

SZ 4 / 2013 29 Aktuelles und Berichte Bewegt und engagiert

„Wir haben gelernt, als Blinde und Sehbehinderte selbstbewusst unsere Interessen zu vertreten“ – es ist kein Versprecher, wenn Hans-Georg Döring „wir“ sagt. Zwar ist der Pfarrer weder blind noch sehbehindert, doch die evangelische Blindenarbeit mit ihren regelmäßigen Treffen, mit der Begleitung durch ein Helferteam und der Arbeit der Hörbücherei ist „sein Kind“. Gelebte Inklu- sion, das heißt für Döring eben nicht nur, behinderte Menschen selbstverständlich überall miteinzuschließen. Umgekehrt müsse es genauso sein, sagt er. „Keine Verein- zelung“ ist für ihn ein wichtiger Grundsatz. Hans-Georg Döring Foto: privat

Seit 1995 engagiert sich Hans-Georg ring. Der im Mai 2013 gestorbene dest zum Teil. Die Evangelische Döring zusammen mit behinderten Schriftsteller war durch seine kriti- Blindenarbeit wird fortgeführt und Menschen für deren Interessen. Von schen Arbeiten zur Situation behin- ist für die nächsten drei Jahre gesi- 2004 bis 2013 war er Pfarrer speziell derter Menschen und zur Ermordung chert. Allerdings gibt es dafür keine für die Blindenarbeit. Döring hatte kranker und behinderter Menschen spezielle Pfarrstelle mehr. Vielmehr sein Theologiestudium in Schwe- im Nationalsozialismus bekannt ge- ist dafür jetzt eine halbe Stelle im den absolviert und dort einige Jahre worden. Seine eigenen Erfahrungen Rahmen der Gemeindepädagogik als Gemeindepfarrer in einem sozia- bewegten Döring auch, sich an der vorgesehen, die von EKHN und dem len Brennpunkt verbracht. 1979 Gründung des Konvents von behin- Diakonischen Werk für Frankfurt dann kehrte er nach Deutschland derten Seelsorger/innen und Behin- gemeinsam finanziert wird. zurück und wurde in die Evange- dertenseelsorger/innen zu beteiligen. lische Kirche in Hessen und Nassau Auf der Strecke geblieben ist dabei (EKHN) übernommen. Bis 1994 war Als der Pfarrer sich von 2004 an vorerst die Hörbücherei. Dort wur- er Gemeindepfarrer in Frankfurt- schließlich ganz der Blindenarbeit den nicht nur rund 160 Hörbücher Höchst, bis er sich der Behinderten- widmete, lag ihm besonders am Her- im Jahr produziert. Dort wurde auch arbeit widmete. zen, die Arbeit zusammen mit den eine tägliche Andacht produziert Betroffenen fortzuentwickeln. Ein- sowie die evangelische Sonntagszei- Um sich auf diese Tätigkeit vorzu- gebunden in die vorhandene Arbeit tung und das Evangelische Frank- bereiten, besuchte Döring im Vorfeld anderer Organisationen in Frank- furt und nicht zuletzt die Senioren in einem dreimonatigen Studienur- furt wie Blindenbund und Stiftung Zeitschrift als Hörversion herge- laub Heime und Einrichtungen für für Blinde und Sehbehinderte, ent- stellt. Ehrenamtliche Aufleserinnen behinderte Menschen. Dabei verfes- standen nach und nach die drei und Aufleser sowie eine Verwal- tigte sich bei ihm schnell die Hal- Säulen, auf denen die Arbeit heute – tungskraft sorgten dafür, dass die tung, dass eine Arbeit mit und für noch – ruht: Publikationen und Bücher über die behinderte Menschen nur „fern aller 1. Blindentreffen mit zirka 45 verschiedenen technischen Kanäle Heime“ geschehen könne. Das war Besuchern, Adventsfeiern mit an die Abonnenten verschickt wer- auch die Zeit, als behinderte Men- bis zu 160 Besuchern, Bibelkurs den konnten. schen anfingen, sich selbst zu organi- und Hausbesuche sieren. Unter dem selbst gewählten 2. Helferteam von arbeitslosen Wie es weitergehen wird, steht noch Namen „Krüppelbewegung“ wand- 1,50-Euro-Kräften zur Begleitung nicht fest. Die technische Ausrüs- ten sie sich gegen die etablierte Be- und Unterstützung von Blinden tung ist vorhanden. Aber es müsste hindertenhilfe und deren Fürsorge- und Sehbehinderten sich eine Organisation finden, die ansatz. Sie protestierten gegen das 3. Hörbücherei die Koordination der ehrenamtlichen Internationale Jahr der Behinderten Helfer und den Versand übernimmt. 1981 und gegen Menschenrechtsver- Mit seinem Ruhestand hatte die letzungen in Pflegeheimen, Werk- Evangelische Kirche in Hessen und Bevor Döring sich in den Ruhe- stätten für Behinderte und Psychia- Nassau diese beim Diakonischen stand nach Brasilien – der Heimat trien und forderten Autonomie für Werk Frankfurt angesiedelte Pfarr- seiner Frau – verabschiedet hat, hat sich ein. stelle zunächst gestrichen. Und um- er noch Aktionen der Blinden und gehend hatten die Menschen, die Sehbehinderten gegen die geplanten Auch die Begegnungen mit dem von der Blindenarbeit profitierten, Streichungen organisiert – seinen Journalisten und Filmemacher Ernst ihren Protest selbstbewusst und persönlichen Protest inklusive. Klee hätten ihn beeinflusst, sagt Dö- laut artikuliert. Mit Erfolg, zumin- Lieselotte Wendl

30 SZ 4 / 2013 Final_SZ_Inhalt_04_2013__ 20.09.13 11:39 Seite 31

Aktuelles und Berichte Ältere Nutzer an Entwicklung beteiligen Werkstattgespräch zum Wissenschaftsjahr „Die demografische Chance”

ans Wörner ist entnervt: „Wenn ich den Entwickler dieses Ge- Hrätes mal erwische, dann hau ich ihm das links und rechts um die Ohren“, sagt er wütend. Die Rede ist von seiner Braille-Schreibmaschine, die er immer noch im Einsatz hat. Angesichts der teuren Anschaffungs- kosten ist der erblindete Mann trotz Mängeln bei ihr geblieben. Seine Hauptkritik an dem Gerät ist, dass sie scharfe Kanten hat, an denen er sich immer die Finger stößt, wenn er sich ihr nähert. Eigentlich eine leicht zu beheben- de Nachlässigkeit bei der Konstruk- tion, sollte man meinen – Wörner ver- Es gibt auch nutzerfreundliche Technik. Fotos (2): Oeser ursacht sie immer wieder Schmer- nioren, die bereits bei der Ideenent- Die Zahlen sprechen für sich: zen. Der Entwickler hat sich auf die wicklung zusammenwirken wollen, 6.522 Menschen feierten in der Bun- technische Umsetzung dieser Präge- um Fehlkonstruktionen wie die oben desrepublik im Jahr 2012 ihren maschine konzentriert, den Benutzer beschriebene zu vermeiden. 100. Geburtstag, zu dem der Bundes- davor aber weitgehend unbeachtet präsident regelmäßig schriftlich gra- gelassen. Der Tagesworkshop war Teil einer tuliert. Das nächste Schreiben vom Serie von „Demografie-Werkstattge- Produkte mit solchen Mängeln gibt ersten Mann im Staat bekommen die sprächen“ des Bundesministeriums es zuhauf auf dem Markt für Hilfsge- Senioren dann mit 105. Das waren für Bildung und Forschung (BMBF). räte, die auch ältere Menschen im 2012 bereits 555 Personen. Im Jahr Durch die Kooperation mit der Alltag einsetzen. Dabei wäre die Er- zuvor waren es noch 475 Geburtstage Bundesarbeitsgemeinschaft der Se- fahrung der Nutzer bei der Entwick- mit dem Alter von 105 Jahren. Ins- nioren-Organisationen (Bagso) und lung solcher Geräte von großer Be- gesamt werden an 12.600 Personen der Fachhochschule (FH) Frankfurt deutung für deren Verwendbarkeit. über 100 Jahren Renten ausgezahlt. konnte diese Veranstaltung mit Know- Zum Vergleich: 60 Jahre und älter In der Softwareindustrie ist der Test how und Hintergrund abgerundet sind in Deutschland rund 13 Millionen in der Praxis heute bereits üblich werden. In der FH Frankfurt mit Bürger. Thomas sprach daher auch und für den Erfolg der Programme 11.000 Studierenden haben 2.300 das von einer „Gesellschaft des langen entscheidend. Findet sich ein Nut- Fach Soziale Arbeit mit Fokussie- Lebens“. Es gibt bundesweit 2,5 Mil- zer intuitiv zurecht oder muss er sich rung auf die Pflege gewählt, jenem lionen pflegebedürftige Menschen, in Untermenüs abmühen und findet Thema – das auch das Frankfur- und im Alter jenseits der 90 leidet sein Ziel gar nicht oder nur auf Um- ter Werkstattgespräch zum Schwer- mehr als jeder Dritte (35 Prozent) an wegen? Jetzt soll das auch bei Pro- punkt gemacht hatte. demenziellen Erkrankungen. dukten für Senioren geschehen: In Für die Beteiligung der Senioren der Fachhochschule Frankfurt am Mehr Informationen gibt es im an der Entwicklung werden vom Bun- Nibelungenplatz gab es ein Zusam- Internet unter www.demografische- desministerium 400 Millionen Euro mentreffen von Forschern und Se- chance.de. Felix Holland bereitgestellt. Dieser Betrag ist ein- gebettet in das Wissenschaftsjahr 2013 mit dem Titel „Die demografische Anzeige Chance“ (siehe auch Beitrag zu MS Wissenschaft, Seite 32). Dr. Christi- Ankauf von privat ne Thomas vom Ministerium formu- Pelze, Mäntel, Jacken • Hochwertiges lierte, worum es geht: „Eine passge- aus Nachlässen • Termin-Vereinbarung naue Entwicklung der Forschung“ unter Telefon 0671/9208641 solle sich mit der Teilhabe der Se- Komme ins Haus. Seriöse Abwicklung! Lesehilfe nioren an diesem Projekt ergeben.

SZ 4 / 2013 31 Aktuelles und Berichte

matisierung gestaltete Abteilung Wir sitzen alle in einem Boot „Sicherheit zu Hause“ reizte junge Besucher, die in einer technisierten Ausstellungsschiff informierte zur demografischen Entwicklung Welt aufgewachsen sind, ohne ängst- liche Distanz einen „intelligenten“ Elektrorollstuhl oder eine Sensor- matte auszuprobieren. Manch einer ließ sich voller Vergnügen auf die Sturzmatte fallen, um zu sehen, wie diese erkennt, ob der Sturz von einem Menschen oder einem Möbelstück herrührt und ob daher die Alarmie- rung von Hilfe notwendig ist.

Nicht fehlen durfte die durch die Medien hinlänglich bekannt gemach- te elektronische Robbe Paro. Dem Drang zum Kuscheln konnte sich kaum einer entziehen, der ihr run- des Köpfchen streichelte und damit ein zutrauliches Fiepen und einen seelenvollen Augenaufschlag der Wie gut sieht man im Alter? Foto: Ilja Hendel/Wissenschaft im Dialog schwarzen Knopfaugen auslöste.

nfang August machte in Frank- proben an. Wie ist das eigentlich, Technik kontra Zuwendung? furt die MS Wissenschaft fest. wenn die Hand zittert? Kann man Die immer ausgefeiltere Technik A Für zwei Tage lag das vom Bun- dann noch schreiben? Wie alt werden zur Ausstattung von Seniorenwoh- desministerium für Bildung und Mäuse oder Katzen? Was erwarten nungen und zur Erleichterung des Forschung auf den Weg geschickte junge Menschen vom Leben? Wie wer- täglichen Lebens mag aber auch bei Ausstellungsschiff am Mainkai und de ich aussehen, wenn ich alt bin? den Besuchern Diskussionen über lud dazu ein, sich ein Bild von der Beim Rundgang durch die Ausstellung die Zukunft der Pflege ausgelöst Altersentwicklung in der deutschen gab es Antworten auf diese Fragen. haben. Kann Technik die mensch- Gesellschaft zu machen. Etwa dass Mäuse vier, Katzen aber liche Zuwendung ersetzen? Oder bis zu 35 Jahre alt, Karpfen hingegen kann sie sie andererseits erleich- „Alle Generationen in einem Boot“ – sogar 100 Jahre werden können, oder tern, weil belastende Pflege durch das Motto der Ausstellung machte dass junge Männer und junge Frau- Technik übernommen wird und da- deutlich, dass die demografische Ent- en in ihren Lebenszielen oft gar nicht mit Zeiträume für Gespräche und wicklung Deutschlands eine Sache so weit voneinander entfernt sind. Zuwendung öffnet? Offene Fragen, aller Altersstufen ist. Denn nicht die sich in den nächsten Jahren nur die Lebensstile der Alten verän- Wie sehe ich im Alter aus? immer öfter stellen werden. dern sich, auch die Ziele junger Besonders spannend für die meis- Menschen, ihre Erwartungen an das ten Besucher waren die Stationen, Die MS Wissenschaft, die von Frank- Leben sind nicht mehr die gleichen an denen sie selbst ausprobieren furt aus weiter Richtung Bayern wie noch vor einigen Jahrzehnten konnten, wie fit sie noch im Kopf fuhr und im September ihre Reise in und werden sich voraussichtlich sind, oder wie sich das anfühlt, wenn Österreich beendete, soll im nächs- auch in der Zukunft immer wieder jede Bewegung mühsam wird, weil ten Jahr wieder auf Tour gehen. wandeln. die Altersbeschwerden die Beweglich- Dann wird voraussichtlich das The- keit einschränken. Diese „Morphing- ma Computer präsentiert. Seit gut Demografische Entwicklung, das Station“ oder der Spiegel, an dem ein zehn Jahren reist die MS Wissen- heißt immer wieder auch darüber Computerprogramm das eigene Ge- schaft auf den deutschen Flüssen mit nachzudenken, was Alter ist, welche sicht des Betrachters „alterte“, zog Ausstellungen, die sich an das The- Möglichkeiten es gibt, das Leben im eher junge Menschen an. Wer will ma des jeweiligen Wissenschafts- Alter zu erleichtern und wie man schon, wenn sich längst die ersten jahres anlehnen. In den vergange- sich darauf vorbereiten kann. Aus- Alterserscheinungen zeigen, noch nen Jahren waren dies beispiels- drücklich als Mitmachausstellung mehr Falten sehen? weise die Zukunft der Energie, das konzipiert, bot die MS Wissenschaft Zukunftsprojekt Erde oder Gesund- denn auch für die Besucher allerlei Auch die vom Fraunhofer-Institut heit, Mathematik und Geisteswis- Stationen zum Lernen und selbst Er- für Produktionstechnik und Auto- senschaften. Lieselotte Wendl

32 SZ 4 / 2013 Aktuelles und Berichte

„Grüner Haken” für Lebensqualität in Altenheimen

ehr als 1.400 Alten- und Pflege- turelle Öffnung der Einrichtungen für deren Besonderheiten. So gelten In- einrichtungen in Deutschland die Bewertung mit herangezogen und formationen in der Muttersprache M haben den „Grünen Haken“ nachgeschaut, inwieweit die Heim- für ältere Menschen nur dann als für Lebensqualität im Alter und Ver- bewohner in die Angelegenheiten des Prüfpunkt, wenn in der Einrichtung braucherfreundlichkeit bekommen. Hauses einbezogen sind. auch eine nennenswerte Anzahl von Diese Auszeichnung wird verliehen, Menschen wohnt, die einen Migra- Gefragt wird nun beispielsweise wenn sich eine Einrichtung freiwilig tionshintergrund haben und eine auch, ob Bewohner freiwillig kleine- der Begutachtung durch ehrenamtli- andere Sprache sprechen. In der re Arbeiten übernehmen und den che Gutachter stellt, die in der Ein- Online-Datenbank von Heimver- Speiseplan mitgestalten können. richtung prüfen, inwieweit Kriterien zeichnis.de sind fast 10.000 Senio- Auch die Ästhetik und Gestaltung für Autonomie, Teilhabe und Men- reneinrichtungen gelistet, die nach der Räume sowie die Frage, ob Alko- schenwürde eingehalten werden. Name oder Region und Ort gesucht hol und Tabak genossen werden Wie die Trägergesellschaft der Inter- werden können. Mehr als 3.000 Häu- können, spielen jetzt eine Rolle bei netseite www.heimverzeichnis.de ser bieten umfassende Informatio- der Vergabe von Gütesiegeln. Insge- mitteilte, wurden seit Freischaltung nen zu ihren Angeboten. Fünf Jahre samt werden 137 Prüfkriterien ange- der Seite vor vier Jahren 2.208 Pfle- lang wurde der Aufbau beziehungs- wandt, davon 59 im Bereich Auto- geeinrichtungen untersucht und ins- weise der Betrieb der Internetseite nomie, 40 für Teilhabe und 38 für gesamt 5.175 Gütesiegel ausgestellt. vom Verbraucherministerium geför- Menschenwürde. Die Prüfkriterien seien inzwischen dert. Seit 2012 steht die Seite als modernisiert und der aktuellen Ent- Die Prüfkriterien werden nicht gemeinnützige GmbH rechtlich und wicklung in den Heimen angepasst einheitlich auf alle Einrichtungen an- wirtschaftlich auf eigenen Füßen. worden. So werde etwa die interkul- gewendet, sondern richten sich nach Lieselotte Wendl

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Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Frankfurt am Main e. V. | Tel: 069 / 298901-0 | www.awo-frankfurt.de | [email protected] Leben im Alter: die Altenhilfezentren und die Ambulanten Dienste der Arbeiterwohlfahrt

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Ein Zuhause. Mitten im Leben. Aktuelles und Berichte Zusammenleben – aber wie?

s herrschten turbulente Tage bei den Bewohnern des GDA Wohn- E stiftes in der Waldschmidtstra- ße. Zwei Tage lang waren einige der Gemeinschaftsräume blockiert. Der Grund: An diesen Tagen tauschten sich die Teilnehmer des Zukunfts- kongresses dort und gegenüber im Mousonturm über die Frage aus „Wie wollen wir leben?“. Aber nicht nur graue Theorie, geäußert von gerontologischen Experten, Sozio- und Gesellschaftswissenschaftlern, sollte am Ende des Kongresses her- auskommen, sondern auch ein Stück Lebenswirklichkeit. Anliegen der Organisatoren, die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) und die Wie fühlt es sich an, auf „alt” frisiert zu werden? Foto: Zeno Pensky/bpb Gemeinschaft Deutsche Altenhilfe (GDA), war es, dass Menschen, die mer miteinander sprechen, Ideen er, aber auch Beschäftigte aus der täglich im Kontakt mit Älteren ste- entwickeln, ein Gefühl für die jünge- Werbe- und Kommunikationsbran- hen, mit ihnen arbeiten, die genera- ren Menschen und für das Älterwer- che, Mitglieder von generationsüber- tionsübergreifend vernetzt sind, aber den bekommen und gemeinsam Zu- greifenden Initiativen oder Alten- auch Jüngere, die bislang kaum Kon- kunftsszenarien entwerfen, erläuter- gruppen, Studierende und vor allem takt mit der älteren Generation hat- te der Präsident des BpB, Thomas neugierige ältere Menschen. „Wir ten, zu Wort kommen sollten – und Krüger, den Ansatz: „Wir wollen sind froh, dass der Kongress in unse- vor allem Senioren selbst. In The- komplexe Inhalte kontrovers abbil- rer Nachbarschaft stattfindet und ater- und Tanzworkshops, thema- den und diskutieren. Jung und Älter unsere Bewohner sich einbringen tisch bezogenen Foren, Gesprächs- für Themen sensibilisieren. Und da- können“, erklärte Lothar Türkis, Lei- runden sollten die gut 300 Teilneh- zu anregen, über alle Altersgrenzen ter des GDA Wohnstiftes Frankfurt hinweg über das Zusammenleben am Zoo. Anzeige heute und in Zukunft nachzudenken.“ Der Kongress wollte begreiflich Um ein Gefühl dafür zu bekom- machen, dass das Altern nicht nur men, wie sich Jugendliche das Alter ein bloßer Prozess ist, der sich auf vorstellen, hatten die Macher des die Gesellschaft auswirkt, sondern Kongresses im Vorfeld eine Real- ein individuell zu gestaltender und schulklasse in Bonn besucht. „Für glücklich machender Lebensabschnitt die Schüler war alles jenseits von sein kann. Und so passte es, dass der 30 Jahren schon alt. Als ich erzählte, Kabarettist und Autor Eckart von dass ich mein erstes Kind mit über Hirschhausen und der FAZ-Journa- 40 Jahren bekommen habe, waren list Claudius Seidl zum Auftakt über sie nahezu fassungslos“, erzählte Glücksformeln im Alter und „sexy Sabine Dengel von der Bundeszen- Greise“ sprachen. Auch konnten die trale, die den Kongress mit ihrem Teilnehmer einmal die Perspektive Kollegen Benedikt Meurer feder- wechseln: Wie sich das Alter im Kör- führend vorbereitet hatte. per anfühlen kann, mit welchen mo- torischen Einschränkungen man zu Der umfassende demografische leben lernen muss, erspürten diejeni- Wandel verlange, dass man sich mit gen, die sich in einen Alterssimula- ihm nicht nur theoretisch auseinan- tionsanzug zwängten. Eine optische dersetze, sondern lebensnah. Daher Veränderung erfuhren Ältere und stellte der Kongress die Teilnehmer Jüngere, die sich im „Frisiersalon“ auf als Akteure in den Mittelpunkt: Das jünger oder älter frisieren ließen. waren Altenpfleger, Seniorenbetreu- Sonja Thelen

34 SZ 4 / 2013 Aktuelles und Berichte Volksbühne sucht Darsteller Horst Keller weiß für jeden die richtige Rolle

as frivole Amtsgeheimnis ist Sein langjähriges Engagement als auf den ersten Blick schnell Chef des Niederräder Carneval- D erzählt: Ein Bürger will einen Clubs Blau-Rot brachte ihn auf die Bauantrag stellen, doch als er die Idee: „Wir hatten damals keine Lust, Amtsräume betritt, trifft er keinen einfach nur Karneval zu feiern und an, weil alle zu einer Geburtstags- spielten stattdessen Theater mit feier gegangen sind. Wie es weiter- karnevalistischem Einschlag.“ Und geht, wird an dieser Stelle nicht ver- so gründete Keller das Boulevard- raten. Wie viele Darsteller mitwirken, und Musical Theater Frankfurt – ist völlig offen. Denn Horst Keller Volksbühne Niederrad. Sein Ziel: Vor schreibt und inszeniert seine Thea- allem älteren Bürgern in Niederrad terstücke selbst, „da ist es kein Pro- Kultur zu bieten, die nicht mehr so blem, eine weitere Rolle hinzuzufü- mobil sind, das Angebot in der Horst Keller Foto: Oeser gen“, sagt der 77-Jährige. Daher ist Innenstadt zu nutzen. Für sein En- der Leiter der Volksbühne Niederrad gagement wurde er im Mai mit der lässig die Proben zu besuchen“, be- stets auf der Suche nach neuen Ehrenamtscard der Stadt Frankfurt tont Keller. Einmal die Woche tref- Darstellern, die seine Stücke berei- ausgezeichnet. fen sich die derzeit zwölf Laienspie- chern. „Weder Alter noch Kleider- ler, um im Kulturhaus Mainfeld in größe spielen eine Rolle“, betont er. Zwölf Stücke wurden bisher auf Niederrad dem frivolen Amtsge- den Brettern der Volksbühne ge- heimnis auf den Grund zu gehen. Nach einem Vorgespräch, in dem zeigt. Die Kulissen sind selbst ge- Wie viele es noch tun werden, bleibt das Stück sowie Ansprüche und baut, das Repertoire bunt gemischt, abzuwarten. Judith Gratza Wünsche besprochen werden, erfin- die Altersstufen ebenfalls. „Der Ältes- det Keller eine Darstellerrolle, die te bin ich, die Jüngsten sind zwi- Wer bei der Volksbühne mit- maßgeschneidert auf den Charakter schen zehn und zwölf Jahre alt“, so wirken möchte, kann sich an des Neuzugangs und in die laufende Keller. Denn neben der Volksbühne Horst Keller unter Telefon Produktion passt. „Man weiß schon, hat er eine Schauspielschule für 0 69/13823482 oder per wer sich für was eignet“, sagt der The- Kinder ab sieben Jahren ins Leben E-Mail: [email protected] aterchef. Denn bevor Keller in Rente gerufen. Für Jung und Alt gilt: wenden. Teilnehmer zahlen ging, war er beim HR-Fernsehen Anfänger erhalten eine sogenannte einen Mitgliedsbeitrag von tätig, arbeitete sich vom Tontech- Einstiegsrolle, die leicht zu erlernen fünf Euro pro Monat. Horst niker zum Programm- und Personal- ist. Eine Aufführung dauert nicht Keller bietet auch Theater- planer hoch. Auch nach seinem länger als 45 Minuten. „Wichtig sind workshops für Bewohner von Ausscheiden im Jahre 2000 „musste die Freude am Spiel und die Pflegeheimen an. ich unbedingt etwas tun“. Bereitschaft, pünktlich und zuver-

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SZ 4 / 2013 35 Aktuelles und Berichte Hoffnung ist eine unverzichtbare Lebenskraft menschlichen Zusammenlebens s herrscht schon eine besonde- käme es darauf an, „andere Bedin- re Atmosphäre, wenn man sich gungen mitzudenken“. Als Beispiel Emit mehreren hundertjährigen führt sie unterschiedliche Grunder- Menschen in einem Raum aufhält. fahrungen an, mit denen sie im Ge- Eine gewisse Ehrfurcht gegenüber gensatz zu ihren Enkeln aufwuchs. diesen Hochbetagten war denn auch „Ein Studium in den USA ist wäh- bei denjenigen zu spüren, die bei der rend meiner Schulzeit kaum möglich Vorstellung der Zweiten Heidelber- gewesen“, erklärt sie. Zur heutigen ger Hundertjährigen-Studie anwe- Zeit gehöre es, die neuen Erfahrun- send waren. Ihre klugen Gedanken gen aus anderen Kulturen mit in sein fasste Dr. Gerta Scharffenorth (Jahr- Leben einzubeziehen. Diese Erkennt- gang 1910) in Worte. nis wolle sie für sich nicht bewerten, sondern „mitdenken“. Für Dr. Gerta Angesichts der Schwierigkeiten, Scharffenorth selbst sei es zwar in- anderen Generationen wesentliche teressant, Medien wie etwa das Inter- Erfahrungen vermitteln zu können, net zu kennen. Sie lehnt es in ihrem wollte sie doch eine Grunderfah- hohen Alter jedoch ab, neue Kennt- rung unbedingt weitergeben. Sie be- nisse diesbezüglich zu erwerben. tonte, dass ihre Generation in Zeiten der Kriege nicht ohne Hoffnung hät- Auf ihr Alter angesprochen, teilt sie te überleben können. So bezeichne- den Zuhörern mit: „Mir ist es völlig te sie denn auch „die Hoffnung als unerwartet passiert, dass ich 100 Jah- unverzichtbare Lebenskraft mensch- Dr. Gerta Scharffenort Foto: Schmidtke re alt bin.“ Allerdings sei sie manch- lichen Zusammenlebens“. Die über mal selbst überwältigt von der Spann- 100 Jahre alte gebürtige Schlesierin lichkeit der Kommunikation neu zu weite der eigenen Erfahrungen. Die hat mit 44 Jahren Politologie und The- entwickeln“, sagt Dr. Scharffenorth. Gesellschaft müsse sich damit aus- ologie studiert und mit 50 Jahren Die Kommunikationsmöglichkeiten einandersetzen, welche Fragen und promoviert. Sie hat ihr erfahrungs- zwischen den Generationen müss- konkreten Erfahrungen die Zahl der und erkenntnisreiches Berufsleben ten unbedingt verbessert werden. langen Lebensjahre für das mensch- der Friedensforschung gewidmet. Wichtig erscheint es ihr, trotz ver- liche Zusammenleben bedeuteten. Es schiedenartiger Vergangenheiten von- müssten kreative und anregende Fra- „Eine wichtige Aufgabe, die wir ge- einander zu lernen, miteinander zu gen gestellt werden, um neue Wege sellschaftlich stärker in den Blick scherzen, aber auch das Schwere mit- und Formen zu finden, miteinander nehmen sollten, ist die, zwischen den einander zu tragen. Um den Zusam- zu leben und sich miteinander aus- Generationen eine fruchtbare Mög- menhalt in der Familie zu stärken, zutauschen. Jutta Perino

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36 SZ 4 / 2013 Kalender außen_2014__ 20.09.13 11:49 Seite 1

zur Lebensqualität in Frankfurter Altenheimen gelei- Pioniere der Zusammenarbeit stet, indem es den Anstoß zum Frankfurter Programm Frankfurter Forum für Altenpflege besteht 20 Jahre Würde im Alter gegeben habe. 1998 initiierte das Forum die Kampagne „Die Würde des Alters ist antastbar“, die später in das Frankfurter Programm für eine bessere psychosoziale Betreuung von Heimbewohnern und ambulant betreuten Menschen mündete. Die Mittel des Programms sind vor allem für Menschen mit demenziellen Erkrankungen bestimmt. In ihrer Festrede plädierte Bundestagspräsidentin a.D. Rita Süssmuth dafür, möglichst viele Lebensent- würfe bei Betreuung und Pflege im Alter einzubezie- hen. Wichtig sei es, den alten Menschen, egal welches Modell sie wählten, Zugehörigkeit zu vermitteln, „damit Foto: Oeser sie spüren, dass sie so lange wie möglich gebraucht wer- Feiern gemeinsam das Jubiläum (v.l.n.r): Seniorendezernentin Prof. den“. Sie wie auch etliche Teilnehmer der nachfolgenden Dr. Daniela Birkenfeld, Kordula Schulz-Asche, Landtagsabgeordnete von Podiumsdiskussion kritisierten den hohen Zeitaufwand, Bündnis 90/Die Grünen, Willi Zylajew, CDU, Bundestagsabgeordneter den die geforderte Dokumentation der Pflege bedeute. und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Außerdem müssten soziale Berufe mehr wertgeschätzt Bundestagspräsidentin a.D., und Oberbürgermeister Peter Feldmann. werden. Mit seiner Öffentlichkeitsarbeit leiste das Frank- furter Forum einen Beitrag dazu und mache auch it einer Jubiläumsveranstaltung in der Frank- immer wieder deutlich, dass den Kommunen ange- furter Paulskirche hat das Frankfurter Forum sichts des demografischen Wandels eine Führungsrolle Mfür Altenpflege (FFA) sein 20-jähriges Bestehen zukomme, sagte Süssmuth. Dem Forum und der Stadt gefeiert. Die Festredner lobten übereinstimmend die Frankfurt wünschte sie, dass diese auch weiterhin ge- Pionierleistung der Frankfurter Alten- und Pflege- meinsam Neues entwickeln mögen. heime, die sich zusammengeschlossen hätten, um über Aus Sicht der Praktikerin beschrieb die Altenpflege- den Wettbewerb zwischen den verschiedenen Trägern kraft Manuela Deppe die schwierige Situation des hinweg zum Wohle ihrer Bewohner tätig zu sein. Pflegepersonals in der Altenpflege. Die Bedingungen, Oberbürgermeister Feldmann nannte es in seinem unter denen die Fachkräfte in den Einrichtungen arbei- Grußwort „eine der größten Herausforderungen für die teten, seien ein „tagtäglicher Kraftakt“, sagte sie. „Das Zukunft der Altenpflege“, das vielfältige Altern in der macht krank und traurig.“ Der Berufsstand habe an An- Gesellschaft zu begleiten. Denn heute gebe es viele ver- sehen verloren, Personalstellen würden gekürzt, und der schiedene Lebensentwürfe, sagte Feldmann, der selbst „Überregulierungswahnsinn durch die Pflegeversiche-

einmal Leiter eines Altenheims war. Das Frankfurter rung“ sei kaum zu bewältigen, kritisierte auch Hartmut

Forum für Altenpflege habe einen nachhaltigen Beitrag Fritz, Direktor des Caritasverbands Frankfurt. red ✂

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16 Do ᓄ 16 So 16 So ᓄ 16 Mi 16 Fr 16 Mo 25. Woche ᓂ 17 Fr 17 Mo 8. Woche 17 Mo 12 Woche 17 Do 17 Sa 17 Di 18 Sa 18 Di 18 Di 18 Fr Karfreitag 18 So 18 Mi

19 So 19 Mi 19 Mi 19 Sa 19 Mo 21. Woche 19 Do Fronleichnam Vollmond ᓄ 20 Mo 4. Woche 20 Do 20 Do 20 So Ostersonntag 20 Di 20 Fr 21 Di 21 Fr 21 Fr 21 Mo Ostermontag 21 Mi 21 Sa 22 Mi 22 Sa 22 Sa 22 Di 17. Woche 22 Do 22 So 23 Do 23 So 23 So 23 Mi 23 Fr 23 Mo 26. Woche 24 Fr 24 Mo 9. Woche 24 Mo 13. Woche 24 Do 24 Sa 24 Di 25 Sa 25 Di 25 Di 25 Fr 25 So 25 Mi 26 So 26 Mi 26 Mi 26 Sa 26 Mo 22. Woche 26 Do 27 Mo 5. Woche 27 Do 27 Do 27 So 27 Di 27 Fr ᓂ 28 Di 28 Fr 28 Fr 28 Mo 18. Woche 28 Mi ᓂ 28 Sa 29 Mi 29 Sa 29 Di ᓂ 29 Do Christi Himmelfahrt 29 So 30 Do ᓂ 30 So ᓂ 30 Mi 30 Fr 30 Mo 27. Woche

31 Fr 31 Mo 14. Woche 31 Sa zunehmender Mond abnehmender Mond

Weihnachtsferien: 22. Dezember 2013 – 10. Januar 2014 ● Osterferien: 14. April 2014 – 26. April 2014 ● Sommerferien: 28. Juli 2014 – 05. September 2014 Aktionswochen Älterwerden in Frankfurt Herbstferien: 20. Oktober 2014 – 01. November 2014 ● Weihnachtsferien: 22. Dezember 2014 – 10. Januar 2015 Stand: Juli 2013 (ohne Gewähr) von 16. bis 29. Juni 2014 SENIOREN 2014 Zeitschrift Juli August September Oktober November Dezember 1 Di 1 Fr 1 Mo 36. Woche 1 Mi 1 Sa Allerheiligen 1 Mo 49. Woche 2 Mi 2 Sa 2 Di 2 Do 2 So 2 Di 3 Do 3 So 3 Mi 3 Fr Tag der dt. Einheit 3 Mo 45. Woche 3 Mi 4 Fr 4 Mo 32. Woche 4 Do 4 Sa 4 Di 4 Do 5 Sa 5 Di 5 Fr 5 So 5 Mi 5 Fr 6 So 6 Mi 6 Sa 6 Mo 41. Woche 6 Do ᓄ 6 Sa ᓄ Nikolaus 7 Mo 28. Woche 7 Do 7 So 7 Di 7 Fr 7 So 2. Advent 8 Di 8 Fr 8 Mo 37. Woche 8 Mi ᓄ 8 Sa 8 Mo 50. Woche 9 Mi 9 Sa 9 Di ᓄ 9 Do 9 So 9 Di 10 Do 10 So ᓄ 10 Mi 10 Fr 10 Mo 46. Woche 10 Mi 11 Fr 11 Mo 33. Woche 11 Do 11 Sa 11 Di 11 Do 12 Sa ᓄ 12 Di 12 Fr 12 So 12 Mi 12 Fr 13 So 13 Mi 13 Sa 13 Mo 42. Woche 13 Do 13 Sa 14 Mo 29. Woche 14 Do 14 So 14 Di 14 Fr 14 So 3. Advent 15 Di 15 Fr Mariä Himmelfahrt 15 38. Woche 15 15 Sa 15 Mo 51. Woche

Mo Mi Neumond

16 Mi 16 Sa 16 Di 16 Do 16 So Volkstrauertag 16 Di ᓂ 17 Do 17 So 17 Mi 17 Fr 17 Mo 47. Woche 17 Mi 18 Fr 18 Mo 34. Woche 18 Do 18 Sa 18 Di 18 Do

19 Sa 19 Di 19 Fr 19 So 19 Mi Buß- und Bettag 19 Fr Vollmond ᓄ 20 So 20 Mi 20 Sa 20 Mo 43. Woche 20 Do 20 Sa 21 Mo 30. Woche 21 Do 21 So 21 Di 21 Fr 21 So 4. Advent 22 Di 22 Fr 22 Mo 39. Woche 22 Mi 22 Sa ᓂ 22 Mo ᓂ 52. Woche 23 Mi 23 Sa 23 Di 23 Do ᓂ 23 So Totensonntag 23 Di 24 Do 24 So 24 Mi ᓂ 24 Fr 24 Mo 48. Woche 24 Mi Heiligabend 25 Fr 25 Mo ᓂ 35. Woche 25 Do 25 Sa 25 Di 25 Do 1. Weihnachtsfeiertag 26 Sa 26 Di 26 Fr 26 So 26 Mi 26 Fr 2. Weihnachtsfeiertag 27 So ᓂ 27 Mi 27 Sa 27 Mo 44. Woche 27 Do 27 Sa 28 Mo 31. Woche 28 Do 28 So 28 Di 28 Fr 28 So 29 Di 29 Fr 29 Mo 40. Woche 29 Mi 29 Sa 29 Mo 30 Mi 30 Sa 30 Di 30 Do 30 So 1. Advent 30 Di

31 Do 31 So 31 Fr Reformationstag 31 Mi Silvester zunehmender Mond abnehmender Mond

Weihnachtsferien: 22. Dezember 2013 – 10. Januar 2014 ● Osterferien: 14. April 2014 – 26. April 2014 ● Sommerferien: 28. Juli 2014 – 05. September 2014 Herbstferien: 20. Oktober 2014 – 01. November 2014 ● Weihnachtsferien: 22. Dezember 2014 – 10. Januar 2015 Stand: Juli 2013 (ohne Gewähr) Mittagstisch für Senioren

Seniorenrestaurants Essen auf Rädern Preis 4,70 Euro Preis 4,70 Euro zuzüglich Essen ohne Anmeldung zu den Öffnungszeiten Anlieferungspauschale von 1,30 Euro Bockenheim Pflegeheim Bockenheim Bestellung direkt beim Anbieter: Friesengasse 7, 60487 Frankfurt am Main Arbeiter-Samariter-Bund / Stadtgebiet Frankfurt Telefon 069/299807-0, Fax 069/299807-648 Silostraße 23, 65929 Frankfurt am Main U 6 Richtung Heerstraße, U 7 Richtung Hausen Telefon 0800/1921200, Fax 069/94 99 72 22 Haltestelle Kirchplatz, Deutsches Rotes Kreuz, Bezirksverband Frankfurt e.V. Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr Stadtgebiet Frankfurt • Florianweg 9, 60388 Frankfurt am Main Julie-Roger-Heim warmes Essen: Telefon 069/30 05 99 91, Gummersbergstraße 24, 60435 Frankfurt am Main Tiefkühlkost: Telefon 06109/30 04 29 Telefon 069/29 98 07-0, Fax 069/29 98 07-216 U 5 Richtung Preungesheim oder Bus Nr. 34 Richtung Essen auf Rädern von verschiedenen Cateringfirmen Bornheim-Mitte, Haltestelle Marbachweg/Sozialzentrum, vermitteln folgende Sozialverbände: Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe e.V. Ostend Nachbarschaftszentrum Ostend Stadtgebiet Frankfurt Uhlandstraße 50, Hinterhaus, 60314 Frankfurt am Main Gummersbergstraße 24, 60435 Frankfurt am Main Telefon 069/43 96 45, Fax 069/43 69 72 Telefon 069/300599-92, Fax 0 69/300599-96 U 6/U 7 Haltestelle Zoo oder S 1 bis S 6/S 8 oder Straßenbahnlinien 11/14 Haltestelle Ostendstraße, Hufeland-Haus / Bergen-Enkheim, , Seckbach, Öffnungszeit: Mo–Fr 12.00 bis 14.00 Uhr Bornheim, teilweise Nordend und Ostend Wilhelmshöher Straße 34, 60389 Frankfurt am Main Pflegeheim Praunheim Telefon 069/4704344, Fax 0 69/4704315 Alt-Praunheim 48, 60488 Frankfurt am Main Telefon 069/29 98 07-0, Fax 069/29 98 07-744 Der Eigenanteil für die Inhaber der „Grünen Karte” U 6 bis Endstation Heerstraße und Bus Nr. 60 wurde auf 2,80 Euro festgelegt. Richtung , Haltestelle Graebestraße, Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr Anzeige Rödelheim Sozial- und Reha-Zentrum West Alexanderstraße 92-96, 60489 Frankfurt am Main Telefon 069/29 98 07-0, Fax 069/29 98 07-8198 S 3/S 4 Richtung Bad Soden/Kronberg oder S 5 Richtung Friedrichsdorf, Haltestelle Rödelheim Bahnhof oder Bus Nr. 34, Richtung Bornheim Mitte, Haltestelle Reifenberger Straße, Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr Sachsenhausen Bürgermeister-Gräf-Haus Hühnerweg 22, 60599 Frankfurt am Main Telefon 069/29 98 07-0, Fax 069/6032105 Bus Nr. 36 Richtung Hainer Weg oder Bus Nr. 47 vom und zum Südbahnhof, Haltestelle Wendelsplatz, Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr Seckbach Hufeland-Haus Wilhelmshöher Straße 34, 60389 Frankfurt am Main Telefon 0 69/47 04-3 44, Fax 0 69/4 70 43 15 Bus Nr. 38 Richtung Atzelberg oder Bus Nr. 43 Richtung Bergen oder Bornheim Mitte, Haltestelle Hufeland-Haus, Öffnungszeit: Mo–Fr 8.00 bis 16.00 Uhr, Sa 11.30 bis 16.00 Uhr, So 11.30 bis 17.00 Uhr Victor-Gollancz-Haus Kurmainzer Str. 91, 65936 Frankfurt am Main Telefon 069/29 98 07-0, Fax 069/29 98 07-453 Bus 55, Haltestelle Eltviller Straße, Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr

Haben Sie Fragen zum Mittagstisch? Telefon: 212-35701 Aktuelles und Berichte Das Leben ist lebenswert – auch mit 100 Jahren ie Zahl der hundertjährigen ausgearbeitet. Dazu gehört insbeson- Menschen hat sich innerhalb dere die Entwicklung alternativer D von zehn Jahren in Deutsch- Pflegestrukturen. In der anschließen- land auf rund 13.000 mehr als ver- den Diskussion wurde wieder einmal doppelt. Mit der Zweiten Heidelber- deutlich, dass die Pflege im Sekun- ger Hundertjährigen-Studie haben den- und Minutentakt alles andere als Wissenschaftler des Instituts für Ge- menschenwürdig und gesundheits- rontologie der Heidelberger Univer- erhaltend ist – und dringend einer sität ein umfassendes Bild von Hun- Reform bedarf. dertjährigen und ihrer Lebenssitua- tion in Deutschland ermittelt. Dabei Eine weitere wichtige gesellschaft- hat sich gezeigt, dass für die Lebens- liche Aufgabe sei es, so die Forscher, qualität und Zufriedenheit von Senio- mobilitätssteigernde Maßnahmen ren in sehr hohem Alter psychologi- gezielt zu fördern, da diese zentral sche Stärken wie eine optimistische für den Erhalt der Selbstständigkeit Einstellung und Lebenswillen wich- seien. Ebenso wichtig sei es, hochbe- tiger sind als die geistige Leistungs- tagte Menschen zu ermutigen, an fähigkeit oder Gesundheit. Auch in Frankfurt leben etliche frohgemute sinnstiftenden Aktivitäten teilzu- Hundertjährige, zum Beispiel Rosel Hartmann nehmen, und ihnen Möglichkeiten zur 112 Hundertjährige aus Heidelberg aus Sachsenhausen mit ihren 104 Jahren. Teilhabe am sozialen Leben zu bieten. und Umgebung wurden zu den The- Foto: Oeser Jutta Perino men alltägliche Herausforderungen, Aktivitäten, soziale Einbindung und denheit spielten psychologische Stär- Informationen zur Zweiten Lebensqualität befragt. Die Studie ken wie eine optimistische Einstel- Heidelberger Hundertjährigen- schließt an eine erste Studie aus dem lung, Lebenssinn und Lebenswillen. Studie sind im Internet unter Jahr 2001 an. www.gero.uniheidelberg.de/for Wie die Studie zeigt, leben etwa schung/hd100ii.html zu finden. Im Vergleich dazu traten nach An- 59 Prozent der Hundertjährigen in Die Studie wurde von der gaben von Studienleiterin Prof. Dr. Privathaushalten. Bei einer großen Robert Bosch Stiftung und der Daniela Jopp bei den Hundertjähri- Anzahl davon leisten Kinder oder Dietmar Hopp Stiftung gefördert. gen in einigen für die Selbstständig- andere Familienangehörige Unter- keit zentralen Funktionsbereichen stützung. Professionelle Hilfe nut- Anzeige prozentuale Verbesserungen ein. So zen diese Senioren vor allem im Haus- seien heute mehr Hochbetagte in halt. Bei der Pflege werde Hilfestel- der Lage, selbstständig zu essen, lung dagegen deutlich seltener in An- sich um ihr Aussehen zu kümmern, spruch genommen als in den USA, zu telefonieren, Mahlzeiten zuzube- wie eine amerikanische Vergleichs- reiten oder Geldangelegenheiten zu studie zeige. regeln. Rund die Hälfte der Interview- ten habe keine oder nur geringe geis- „Zusammenfassend zeigen die Er- tige Defizite. „Allerdings sind die gebnisse unserer Studie, dass das Fortschritte nicht so ausgeprägt, Erleben von Verlusten durch Ein- dass sie sich in einer geringeren schränkungen, beispielsweise im ge- Pflegebedürftigkeit niederschlagen“, sundheitlichen Bereich, sich nur sagt die Studienleiterin. Nur jeder bedingt auf das Wohlbefinden aus- fünfte Befragte sei gesundheitlich so wirkt und dass ein sehr hohes Alter fit, dass keine Leistungen der Pflege- auch positive Seiten hat, etwa eine versicherung nötig sind. deutliche Wertschätzung des Le- bens“, erklärt Daniela Jopp. Für die „Trotz vieler Einschränkungen und zukünftige Unterstützung sehr alter Verluste erleben mehr als 80 Prozent Menschen haben die Heidelberger der Hundertjährigen ihr Leben als Wissenschaftler Handlungsempfeh- lebenswert“, erklärte Dr. Christoph lungen in den Bereichen Gesund- Rott, Co-Leiter der Studie. Eine heit, Pflege, Psychologie sowie für große Rolle bei der Lebenszufrie- soziale und gesellschaftliche Aspekte

SZ 4 / 2013 37 Aktuelles und Berichte

>> Im Gespräch: Professor Reimer Gronemeyer „Wir müssen über gesellschaftliche Alternativen nachdenken”

Reimer Gronemeyer, Professor für Soziologie und Theologie an der Uni Gießen, ist unter anderem Vorstandsvorsitzender der Aktion Demenz und Autor des Buchs: „Das 4. Lebensalter. Demenz ist keine Krankheit“ (Pattloch Verlag). Mit ihm sprach Beate Glinski-Krause.

Gronemeyer plädiert für eine Gesellschaft der wärmenden Gastlichkeit Foto: Michaela Fink und der zugewandten Beziehungen der Menschen füreinander

SZ: Herr Gronemeyer, welchen leicht verrückt. Es ist wichtig, sich Vielleicht verstehen wir die Spra- Zusammenhang sehen Sie das nicht zu ersparen. Es liegt ja che der Menschen, die an Demenz zwischen unserer gegenwärtigen zutage, dass wir in einer Gesell- erkrankt sind, nicht mehr oder Gesellschaft und der alters- schaft der Beschleunigung und der nicht immer oder selten. Aber sie bedingten Demenz, die – wie Sie Innovationsbesessenheit leben. haben vielleicht etwas mitzutei- sagen – keine Krankheit sei? Wir erinnern nichts mehr, weil len. Diejenigen, die mit an Demenz wir alles auf der Festplatte ge- erkrankten Menschen arbeiten, Gronemeyer: Egon Friedell, ein speichert haben. Wir sind gewis- sagen ja, dass die Gefühlswelt, die österreichischer Literat, hat ein- sermaßen eine Gesellschaft der emotionale Seite, an Stärke ge- mal gesagt: Jede Zeit bringt die Löschtaste. winnen kann. Krankheiten hervor, die zu ihr gehören. Ich denke, dass die De- SZ: Was hat diese Entwicklung SZ: Sie schreiben in Ihrem Buch, menz ein Phänomen, eine Patho- mit Demenz zu tun? dass eine Demenz dadurch be- logie ist, die zu uns passt. Viel- dingt sein könne, dass die Be- leicht machen wir uns nicht die Gronemeyer: Der Begriff Demenz troffenen das Vertrauen in ihr Mühe zu gucken, welche krank- ist das Dach über unglaublich eigenes Denken, zum Beispiel machenden Bedingungen in der unterschiedlichen Phänomenen. durch ein stark verändertes Gesellschaft eigentlich zu bestimm- Demenz heißt ohne Verstand und Lebensumfeld, verloren hätten? ten Phänomenen führen. Wenn das stimmt oft nicht. Wir müssen man einigermaßen sensibel ist uns die Mühe machen, genauer Gronemeyer: Es lohnt sich, einen und nachdenkt, dann sieht man hinzuhören, was uns Menschen, Blick auf die Lage alter Menschen ja, dass unsere Gesellschaft eine die an Demenz erkrankt sind, bei uns zu werfen, dann kann Gesellschaft des Vergessens ist. eigentlich mitteilen. Die Frau, die man das besser verstehen. Alte Eine Gesellschaft, in der man ihre Tochter nicht mehr erkennt, Menschen sind bei uns finanziell nicht aufmerksam ist. Wir sehen aber von ihrem Mann, der vor so gut versorgt wie noch nie in das zuerst bei den Kindern mit 15 Jahren gestorben ist, erwartet, der Geschichte Deutschlands. diesem berühmten ADHS-Phäno- dass er gleich durch die Tür tritt. Das ist gut so, aber das wird sich men, wo der Mangel an Auf- Ist sie verrückt? Hat sie den Ver- ändern, wie wir wissen. Und merksamkeit für uns alle erkenn- stand verloren? Man könnte auch gleichzeitig leben diese älter wer- bar mit dem zusammenhängt, sagen: Für sie ist die Geschichte denden Menschen in einer Art was auf Kinder heute einstürzt mit diesem Mann ganz wichtig, sozialer Wüste. Sie sind nicht und einströmt. die geht ihr nach. Ihre Tochter mehr gefragt. ist für sie jetzt nicht mehr so SZ: Was schlagen Sie vor, wie wichtig. Das ist nicht schön für In Afrika genießen die alten Men- man dem auf den Grund gehen die Tochter, das ist auch nicht schen Respekt, weil sie wichtig kann? schön für die Mutter und für alle sind. Die alten Frauen in Nami- Beteiligten. Man macht es sich bia kümmern sich um ihre Enkel, Gronemeyer: Wir tun gut daran, aber zu leicht, wenn man sagt, die zu Waisen geworden sind. über Demenz so nachzudenken da sind ein paar Hirnzellen Der Respekt vor den Alten hat und zu fragen: Was stürmt eigent- durcheinandergekommen und etwas damit zu tun, dass man von lich auf die älter werdenden Men- deswegen kommt nur noch ihnen auch etwas erwartet. schen ein und was macht sie viel- Blödsinn raus. Was wird von den Alten hierzu-

38 SZ 4 / 2013 Aktuelles und Berichte lande erwartet? Dass sie sich ohne auf die Profis in der Pflege SZ: Heißt das, die Diagnose De- amüsieren, dass sie gesund essen, zurückzugreifen. menz verhindert die gesellschaft- sich fit halten. Sie sind auf die- liche Auseinandersetzung? se Egomanie festgenagelt, wäh- SZ: Warum explodieren diese rend sie keine sozialen Rollen Phänomene so? Gronemeyer: Einmal davon abge- mehr haben. Dieser Generation sehen, dass die Pflegeindustrie von Alten wird andauernd mitge- Gronemeyer: Wir sind von der daran ein Interesse hat, dass die teilt: Nichts, was du in deinem Disziplinargesellschaft zur Leis- Zahl der Klienten größer wird. Leben gelernt hast, spielt noch tungsgesellschaft übergegangen, Bemühen wir uns eigentlich darum, eine Rolle, das kannst du alles in der unablässig jeder mit allen die Leute aus den Pflegeheimen vergessen. seinen Kräften gefordert ist. Die auch wieder herauszukriegen? Gibt Zahl, die das irgendwann einmal es da Chancen? Würde sich nicht SZ: Wie kommen Sie darauf? nicht mehr aushält, wächst natur- mancher Gang ins Pflegeheim er- gemäß. übrigen, wenn es eine Aufnahme Gronemeyer: Die Frage ist: Wo- beispielsweise in Wohngemeinschaf- für sind die Alten gut? Wenn eine SZ: Diejenigen, die es nicht mehr ten gäbe? Was passiert mit Men- Gesellschaft ihren Alten unab- aushalten, vereinsamen, können schen, die an Demenz erkrankt sind, lässig ins Ohr flüstert: Das, was die Anforderungen nicht mehr wenn sie aus dem Krankenhaus du gelernt hast, ist gar nichts erfüllen, geraten außer sich. entlassen werden? Ein durchaus mehr wert, dann muss man sich dramatischer Akt, wo oft das nicht wundern, dass die Zahl der Gronemeyer: Genau. Und des- Pflegeheim der einzige Weg zu sein Menschen, die ihren Verstand an wegen meine ich auch, dass es scheint. Aber es gäbe auch andere. der Garderobe abgeben, zunimmt. sinnvoll ist, sich einmal die Frage Das heißt, wir müssen über Alterna- Wir können so nicht weiterma- zu stellen, ob Demenz nicht so tiven nachdenken. chen. Wir müssen uns gerade mit etwas wie ein Alters-Burn-out ist, Blick auf Demenz neue Wege aus- wo die Leute sagen: Ich kann denken und ausprobieren. Man- das alles nicht mehr. Wir fragen ches wird scheitern – manches überhaupt nicht danach, woher wird gelingen. das, was wir als Störungen wahr- nehmen, eigentlich kommt, son- Ich denke, dass wir viele Mühen dern wir schicken die alten Men- vor uns haben, dass wir viel aus- schen in die Diagnose und dann probieren müssen, was geht, und gibt es eine Demenzerkrankung was auch nicht geht – und zwar und man darf unglücklich sein. Gewinner der Schmerzen erkennen bei Demenz Wenn Menschen an Demenz er- Reaktionen wie veränderter Atem- Buchverlosung kranken, ist die Kommunikation rhythmus, erhöhter Blutdruck oder oft nicht oder nur sehr einge- Muskelanspannung können von In der SZ 3 /2013 auf Seite 69 schränkt möglich. Wenn demenz- nicht erkannten Schmerzen her- konnten zwei SZ-Leser je ein kranke Menschen Schmerzen ha- rühren. Des Weiteren finden sich Exemplar des Buchs „Rentner- ben, sind diese nur schwer zu in der Broschüre Tipps, wie man WG“ von Rotraut Mielke, Main- erkennen, zu lokalisieren und den Schmerzen vorbeugen kann und book-Verlag, gewinnen. Schmerzen abzuhelfen. welche Therapien angewendet wer- den können. Das Lösungswort lautet: Eine kleine Broschüre der Deut- „Niederrad“. schen Seniorenliga soll dabei hel- Der Ratgeber kann Gewonnen fen. Das Heft zeigt auf, welche kostenlos bestellt haben: Schmerzen im Alter auftreten und werden bei: Roswitha welche am häufigsten sind. Zur Er- Deutsche Senioren- Walker und kennung von Schmerzen bei De- liga, Heilsbachstra- Margit Janz menzkranken gibt es eine Liste ße 32, 53123 Bonn. von Verhaltensreaktionen, die auf Bestell-Hotline Die Schmerzen hindeuten können wie 01805/001905 SZ-Redaktion etwa Unruhe und Aggressivität, (0,14 Euro/Min. gratuliert! Appetitverlust oder ängstlicher Ge- aus dem deutschen sichtsausdruck. Auch vegetative Festnetz). wdl

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an stehen die Biografien der maxi- Stücke, wie das Leben sie schreibt mal 25 Teilnehmer, die das Jobcen- ter Maria Böhm bei Interesse ver- Theaterprojekt „Eigenlicht” für Arbeitslose über 50 Jahre mittelt, im Vordergrund. Es sind private, teils sehr persönliche Erin- nerungen, die Regisseur Wolfgang Spielvogel zu einer Collage verdich- tet auf die Bühne bringt. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. „Bei der letzten Produktion haben wir uns drei Monate lang nur Geschichten erzählt“, sagt Maria Böhm. Das fällt nicht jedem leicht. Aber: „Als andere mir zuhörten, wurde ich als Person wahrgenommen und geschätzt. Durch das Sich-Überwinden und auf der Bühne etwas Vortragen wurde ich mutiger“, sagte etwa ein Teilnehmer in einer anonymen Befragung. Das stärkt das Selbstbewusstsein, das ist wichtig für eine erfolgreiche Be- werbung. Spielen mit Masken, die „Eigenlichter”. Foto: Oeser „Auf der Bühne sind die Eigenlich- ie sind erfolgreiche Selbststän- chen Hoffnung selbst in schwierigs- ter nicht allein, sondern unter Gleich- dige, Verkäufer, Akademiker, ten Situationen noch Halt und Orien- gesinnten“, betont Maria Böhm. „Die SPädagogen, IT-Fachleute – doch tierung gibt“, erklärt Projektleiterin bedrückende Welt der Hartz-IV-Para- plötzlich werden sie arbeitslos, Maria Böhm. Da sie selbst zwei grafen scheint weit weg.“ Gemein- wegrationalisiert, mit Anfang 50. Jahre lang im Jobcenter Frankfurt sam scherzen und flirten sie, treffen Schnell kommt das Gefühl auf, nicht Langzeitarbeitslose über 50 Jahre sich auch privat, gehen ins Museum mehr dazuzugehören, ein Versager betreute, kennt sie die spezielle oder Theater. Das eröffnet neue Per- zu sein. Frust, Scham, Selbstzweifel, Situation älterer Arbeitssuchender spektiven, macht Mut nach vorne zu Mut- und Hoffnungslosigkeit ma- sehr gut. „Theater spielen kann hel- schauen, so Maria Böhms Erfah- chen sich breit und treiben ältere fen, der Spirale aus Selbstzweifeln rung. Auch nach der fast einjährigen Arbeitssuchende oft in die Isolation. und Hoffnungslosigkeit zu entkom- Projektzeit kümmert sie sich um die Genau da setzt ein Theaterprojekt men, Blockaden zu lösen und neue Teilnehmer, führt mit ihnen Einzel- der besonderen Art an: „Eigenlicht“ Lebens- und Berufswege zu finden.“ gespräche, hilft bei drohender heißt das Ensemble, in dem Langzeit- 2010 entwickelte sie daher die Idee Insolvenz, gesundheitlichen Proble- arbeitslose, die über 50 Jahre alt sind, und das Konzept für das Theater- men und bei der Jobsuche weiter. ihre eigene Geschichte auf die Büh- projekt, das das Frankfurter Auto- Denn die Gruppe sei bunt zusam- ne bringen, neues Selbstvertrauen ge- ren Theater in Kooperation mit dem mengesetzt, entsprechend unter- winnen und manchmal sogar einen Jobcenter Frankfurt organisiert und schiedlich seien die Chancen, wie- neuen Job finden. das vom Bundesprogramm Pers- der eine Arbeit zu finden. Immer- pektive 50 plus finanziert wird. hin: Nach der ersten Produktion „Eigenlicht, das ist der Schimmer, bekamen fünf Teilnehmer einen Job, den man auch bei völliger Dunkelheit „Woher kommen sie, wie leben sie, nach der zweiten zumindest einer. noch wahrnimmt, so wie ein Fünk- was ist ihnen wichtig?“ Von Anfang Judith Gratza Stärken entdecken – das passende Ehrenamt finden indern vorzulesen hatte sich entierungs-Seminartag „Für meine Bereich ist sie besser aufgehoben. Ingrid Müller (Name von der Talente das passende Ehrenamt“ Mit dieser Erkenntnis sucht sie nun K Redaktion geändert) als span- kam ihr deshalb sehr gelegen. Sich nach einer ihren Neigungen gemä- nende Aufgabe vorgestellt. Selbst einen Tag lang aus verschiedenen ßen Tätigkeit. eine Leseratte, übernahm sie den Perspektiven zu vergegenwärtigen, ehrenamtlichen Job, fühlte sich da- was ihr wirklich am Herzen liegt, Mechthild Messer gibt Kurse im mit aber nie so richtig wohl. Der Ori- machte klar: Im organisatorischen Haus der Volksarbeit. Sie ist mit der-

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Spielzeug reparieren wie es Rüdiger Frank aus Dietzenbach tut ... oder Kleiderflohmarkt organisieren – Ehrenämter gibt es viele. Fotos (2): Oeser lei Fehlgriffen gut vertraut. Als sich jetzt zum Beispiel zu, den sozia- ben sorgt. Nicht zuletzt, weil man Laufbahnberaterin begegnet sie len Bereich außer Acht zu lassen, zielgerichteter nach einer Tätigkeit häufig Menschen, die mit diffuser eine andere wolle den Schwerpunkt suchen könne. In dieser Hinsicht ha- Unzufriedenheit kämpfen, weil innerhalb ihres bestehenden Enga- be sich auch der ebenfalls von ihr ge- Vorstellung und reale Gegebenhei- gements aufs Künstlerische verla- leitete Kurs „Bilanzieren Sie Ihre ten mit ehrenamtlichen Tätigkeiten gern. Wie Messer den Rückmeldun- Stärken und Ihr Können – die ,Pro- oft auseinanderklaffen. Vor diesem gen entnehmen konnte, sind sich die fil-Pass-Beratung‘ für (zukünftige) Hintergrund bot sie im Juni erst- Frauen außerdem über ihre Motive Ehrenamtliche“ als hilfreich erwie- mals einen „Orientierungs-Seminar- viel bewusster geworden. Die wur- sen. An insgesamt vier Abenden tag für ehrenamtlich Engagierte und zelten mehrheitlich in dem Wunsch werden hier Stärken und Können solche, die es werden möchten“ an. nach sinnvoller Betätigung, nach unter die Lupe genommen sowie Dabei wurde Vorlieben, Stärken so- einem strukturierten Tagesablauf, eine Art „persönliche Kompetenz- wie unerkannten Begabungen nach- sozialen Kontakten oder nach der bilanz“ gezogen. Am Ende erhält gespürt, erkundet, auf welchem Ge- Weitergabe von Wissen. jeder Teilnehmer von Messer ein biet die größte Schöpferkraft liegt, schriftliches Kompetenzprofil, das und ausgelotet, mit welchen Tätigkei- Mechthild Messer ist überzeugt, ihrer Erfahrung nach eine „ausge- ten die eigenen Talente korrespondie- dass die Klarheit über eigene Gaben zeichnete Grundlage für die Suche ren. Messer verschaffte zudem Ein- und Fähigkeiten für größere Zufrie- nach dem passenden Ehrenamt“ blick in die Vielfalt der möglichen denheit mit ehrenamtlichen Aufga- bietet. Doris Stickler Betätigungsfelder. Namentlich in je- ne, die noch relativ unbekannt sind Den nächsten Orientierungs-Seminartag bietet Mechthild Messer am wie etwa Begegnungsclownin im 1. Februar 2014, 10 bis 17 Uhr, im Haus der Volksarbeit, Eschenheimer Altenheim, Arbeiten in Archiven Anlage 21, an. Wer daran teilnehmen möchte, wird um eine schriftliche oder in ökologischen Bereichen. Anmeldung unter der E-Mail-Adresse [email protected] oder via Post an Katholische Erwachsenenbildung, Domplatz 3, 60311 Frankfurt, Dass sich die Anzahl der Personen gebeten – falls möglich, mit einem Nachweis über das ehrenamtliche auf acht Teilnehmerinnen beschränk- Engagement. Der Unkostenbeitrag von 10 Euro ist direkt im Kurs zu te, wundert Messer wenig. Das Ange- entrichten. bot habe sich noch nicht herum- gesprochen und die erforderliche Die nächste „Profil-Pass-Beratung“ findet am 28. Oktober, 1., 18. und Bereitschaft, über sich selbst zu 25. November, jeweils von 17 bis 20 Uhr, im Haus der Volksarbeit statt. reflektieren, sei bei Frauen einfach Für bereits ehrenamtlich Engagierte ist die Teilnahme bei Vorlage eines größer als bei Männern. Aufgrund Nachweises kostenlos. Alle anderen zahlen die Gebühr von 50 Euro der überaus positiven Resonanz direkt im Kurs. Eine schriftliche Anmeldung bei der oben angegebenen verbucht sie das Seminar dennoch Adresse ist auch hier obligatorisch. als Erfolg. Die meisten hätten ihr zum Schluss dafür gedankt, „sich Weitere Informationen sind bei der Katholischen Erwachsenenbildung selbst auf die Spur gekommen zu unter der Telefonnummer 069/80 08 7184 69 erhältlich. sti sein“. Eine Teilnehmerin gestehe

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keiten zu finden. „An die 80 Bewer- >> Vom deutschen Käsepapst bungen habe ich geschrieben.“ und einem Käseheiligen Entscheidende Begegnung Aber dann kam die erste Begeg- nung mit dem Käse. Dem Chef einer Allgäuer Firma gefiel der junge Mann, und er stellte ihn ein. „Ich hatte kei- ne Ahnung von Käse“, aber „das ler- nen Sie bei uns“, hieß es. Was auf ei- ner Molkerei-Fachschule auch geschah.

Ältere Leser erinnern sich vermut- lich noch an den damals sehr belieb- ten „Velveta-Schmelzkäse“. Von dem allerdings verabschiedete sich Johan- nes Münnich später, nachdem er Kontakt zu französischen Molkerei- en aufgenommen hatte und daran- ging, ein Vertriebsnetz für Deutsch- land aufzubauen. „Es war die härtes- te Zeit meines Lebens“, sagt er heu- te, „ich hatte nichts als ein Auto, ein Telefon und meine Arbeitskraft und war ständig unterwegs.“ Seither hat Der „deutsche Käsepapst” Johannes Münnich mit seinen Orden. Foto: Oeser er unzählige Mitarbeiter und Fach- verkäufer geschult und wurde zum rgendwann im 12. Jahrhundert auf seiner Brust ziert. Zudem trägt Wegbereiter hierzulande unbekann- lebte in den Bergen des Tessins der er die seinerzeit von der Presse ver- ter Sorten, zum in Fachkreisen be- Ijunge Hirte Uguzon, der die Schaf- liehene – eher inoffizielle – Bezeich- rühmten „Spezialisten der Speziali- und Ziegenherden eines reichen Groß- nung „Deutscher Käsepapst“. Sein täten“, zum „Chevalier“, später „Grand grundbesitzers hütete. Und weil er offizieller Titel lautet erheblich auf- Officier“ in der französischen Käse- ein gutes Herz besaß, schenkte er ar- wendiger und füllt fast eine halbe bruderschaft und schließlich zum men Leuten oft Milch oder Käse. Das Visitenkarte: „Maitre Conseil en Fro- deutschen Käsepapst. gefiel seinem geizigen Chef über- mages, Grand Officier du Taste Fro- haupt nicht, sodass er ihn kurzer- mage de France, Ehrenpräsident der Mit Schnaps gewaschen hand entließ. Uguzon fand bei einem Guilde Internationale – Confrérie de Den seit Jahrzehnten schon zum Nachbarn neue Arbeit, beschenkte Saint Uguzon“. Frankfurter gewordenen beseelt noch aber weiterhin auch aus dessen immer die Leidenschaft für all die Besitz die Armen. Seltsamerweise Tatkraft und delikaten Produkte, die zwischen Nor- wurde sein neuer Herr trotzdem im- Unternehmungsgeist mandie und Baskenland, der Ven- mer reicher, während der alte mehr Wie es zu seinem Werdegang kam, dée und der Schweizer Grenze zu und mehr verarmte. Voller Zorn dar- schildert der heute 82-jährige, in Hunderten hergestellt werden. Häu- über erstach er eines Tages den Essen geborene Johannes Münnich. fig reist er zu Vorträgen und „Käse- Jungen. Und wie die Legende er- Darin spiegelt sich eine typische Events“ und ist charmanter Plaude- zählt, entsprang an der Stelle, auf Kriegs- und Nachkriegsentwicklung, rer in Rundfunk- und TV-Sendungen, die sein Blut geflossen war, eine wie sie heute kaum noch denkbar wenn es um das Thema „Kulturgut Quelle mit wundertätigem Wasser. wäre. Ein Leben, in dem er manches Käse“ geht. Folgerichtig wurde der gutherzige Mal auf die Nase, aber immer wieder Hirte später heiliggesprochen und auf die Füße fiel. Mit 14 Jahren ge- Was er selbst am liebsten isst? „Ei- gilt seither als Schutzherr der Mel- riet er in russische Gefangenschaft nen Epoisses aus Burgund, der nicht ker und Hirten. in Hinterpommern. Nach der Kapi- mit Salzwasser, sondern mit Schnaps tulation schlug er sich allein bis nach gewaschen wird.“ In seiner großen Johannes Münnich erzählt diese Hause durch. Schule, Ausbildung Familie, schmunzelt Johannes Mün- Geschichte gern, fühlt er sich dem zum Groß- und Einzelhandelskauf- nich, „isst übrigens kaum noch je- Heiligen doch eng verbunden, des- mann, Arbeitslosigkeit und immer mand Wurst, alle bevorzugen Käse“. sen Abbild einen dekorativen Orden wieder Versuche, als inzwischen Ein Papst kann eben sehr überzeu- an grün-weiß-orangefarbenem Band 23-jähriger Vater Verdienstmöglich- gend sein! Lore Kämper

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Veranstaltungsreihe geht weiter – bereits im fünften Jahr: „Gesundheit im Alter – den Jahren mehr Leben geben” it jetzt schon weit mehr als 4.000 Besuchern übertrifft die Veranstaltungsreihe „Gesundheit Folgende Veranstaltungen M im Alter – den Jahren mehr Leben geben“ im Amt für Gesundheit die kühnsten Erwartungen der stehen auf dem Programm Initiatoren. Die Reihe soll auch im Herbst/Winter mit 13. November 2013, 16 bis 17.30 Uhr interessanten Veranstaltungen fortgesetzt werden. Von Wie geht’s der Prostata mit 70? Oktober bis zum Juni des Folgejahres trifft man sich je- Referent: Joachim Kraus, Facharzt für Urologie, den zweiten Mittwoch im Monat im Amt für Gesundheit Ärztehaus Galluswarte zu einem bunten Strauß von Terminen rund um die Themen Gesundheitsförderung, Unterstützung des all- 11. Dezember 2013, 16 bis 17.30 Uhr gemeinen Wohlbefindens und eines gelingenden Älter- Erdbeeren zur Weihnachtszeit – eine gesunde werdens. Sache? Referentin: Gisela Burger, Freie Redakteurin, Schwerpunkt „Lebensmittel”, Würzburg 08. Januar 2014, 14 bis18 Uhr Was kann ich für mich tun? Aktiv und bewegt ins neue Jahr. Ein bunter Aktionsnachmittag mit den besten Angeboten (Tai Chi, Yoga, Flexi Bar...) im Amt für Gesundheit Die Veranstaltungen finden im Auditorium im Amt für Gesundheit in der Breite Gasse 28 in 60313 Frankfurt statt. Sie sind barrierefrei und kostenlos. Die Veranstaltungsbroschüre gibt es beim Amt für Gesundheit, nähere Auskünfte unter Telefon 069/212-33630. Außerdem wird weiterhin ganzjährig, jeden Don- nerstag von 10 bis 11 Uhr, der Frankfurter Gesund- heitsspaziergang für alle Alters- und Bewegungs- stufen unter fachlicher Anleitung angeboten (siehe dazu auch SZ 2/2013, Seite 49) Treffpunkt: am Empfang im Amt für Gesundheit. Dr. med. Thomas Götz, Leiter der Abteilung Psychiatrie, Bewegung tut gut. Unser Foto zeigt Männer bei der Gymnastik im Be- Amt für Gesundheit gegnungszentrum . Foto: Oeser >> Reisen möglich machen – Schulung für Reiseassistenz Wer Menschen mit Behinderung auf Reisen begleiten „Welche Pflege benötigt ein querschnittsgelähmter möchte, kann sich dafür als Reiseassistent ausbilden Mensch auf Reisen?“, „Wie begleite ich eine blinde Per- lassen. Der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehin- son?“ oder „Welche unterschiedlichen Behinderungs- derter e.V. bietet dafür vom 4. bis 10. November einen arten gibt es überhaupt?“ Ziel ist es, die Teilnehmenden einwöchigen Workshop in Krautheim/Baden-Würt- für die Anforderungen und Bedürfnisse von Menschen temberg an. Teilnehmen können Personen, die mindes- mit Behinderung zu sensibilisieren. tens 18 Jahre alt und körperlich belastbar sind sowie über Einfühlungsvermögen, Geduld und Ausdauer Das detaillierte Programm, weitere Informationen und verfügen. Während des kostenpflichtigen Workshops die Anmeldeunterlagen gibt es auf der Webseite der werden in praktischen und theoretischen Übungen BSK-Reisen GmbH www.bsk-reisen.org unter Reiseas- unter anderem die Fragen beantwortet: „Wie helfe sistenz oder bei BSK-Reisen, Altkrautheimer Straße 20, ich einem Rollstuhlfahrer an einer Bordsteinkante?“, 74238 Krautheim, E-Mail: [email protected]. wdl

SZ 4 / 2013 43 Gesundes Leben Sucht – (k)eine Frage des Alters Frankfurter Drogenreferat will auf abhängige Senioren zugehen

derschuhen. Neben den bereits vor- handenen Suchtberatungsstellen ge- be es im Bereich der offenen Alten- hilfe „bislang keine speziellen Bera- tungs- und Hilfekonzepte für ältere Menschen mit Abhängigkeitserkran- kungen“. Das Amt für Gesundheit habe inzwischen zumindest Infor- mationsveranstaltungen zu Sucht im Alter im Programm und das Fachforum Offene Altenhilfe die Notwendigkeit von Fortbildungen in Sachen Suchtmittelmissbrauch unterstrichen. Für Scheffler ist es keine Frage, dass Handlungsbedarf existiert. Zumal nicht nur die evan- gelische Suchtberatung mit einer steigenden Zahl alkohol- oder medi- kamentenabhängiger Senioren rech- net und auch Caritas neuerdings Beraten bei Drogen (v.l.): Regina Ernst, Gabriele Scheffler und Renate Lind-Krämer. auf diesen Personenkreis zugeschnit- Foto: Oeser tene Beratung und Gesprächsgrup- pen bietet. n Deutschland lange Jahre ausge- Dieses Ergebnis spiegelt für die blendet, rücken die Suchtproble- Leiterin des Drogenreferats in Frank- Neue Aufgaben stellen die Sucht- Ime älterer Menschen inzwischen furt, Regina Ernst, einen generellen probleme älterer Menschen freilich verstärkt in den Blick der Öffent- Handlungsbedarf wider. So gebe es lichkeit. Anfang des Jahres belegte in Frankfurt zwar Suchtberatungs- eine bundesweite Studie in statio- stellen, die professionelle Hilfe bie- Das Frankfurter Drogenreferat nären und ambulanten Pflegeein- ten. Senioren fänden jedoch nur sel- hat einen Flyer mit den Arbeits- richtungen, dass dort rund 14 Pro- ten den Weg dorthin. Seit rund einem schwerpunkten der Suchtbera- zent der Senioren Suchtprobleme halben Jahr würden im Drogenrefe- tungsstellen und verschiedener haben. Nach Beobachtungen des rat deshalb „systematisch die erfor- Selbsthilfe- Pflegepersonals tun sich hier deut- derlichen Maßnahmen ermittelt gruppen sowie liche Unterschiede zwischen Frauen sowie überlegt, wie sich ältere Men- deren Kontakt- und Männern auf. Während beim schen besser erreichen lassen“. Ge- daten zusam- Arzneimittelmissbrauch 73 Prozent meinsam mit dem Jugend- und So- mengestellt. der Personen weiblich sind, beläuft zialamt lote man unter anderem aus: Er ist unter sich deren Anteil bei Alkoholmiss- „Wen brauchen wir mit im Boot, um anderem im brauch auf 39 Prozent. Im Rahmen ein tragfähiges Netzwerk aufzubau- Rathaus für Se- einer repräsentativen Umfrage stell- en?“ Ernsts Einschätzung nach geht nioren, im Ju- te das Zentrum für interdisziplinäre es vor allem darum, die „oft von den gend- und So- Suchtforschung (ZIS) der Universi- Betroffenen verheimlichten oder von zialamt, im tät Hamburg zudem fest, dass in Außenstehenden ignorierten Sucht- Amt für Ge- zwei Drittel der Einrichtungen ent- probleme wahrzunehmen und den sundheit so- sprechende Versorgungskonzepte Senioren die Zugänge zu den Hilfe- wie in vielen fehlen. Obgleich das ZIS die Koope- angeboten zu erleichtern. Arztpraxen zu ration von Altenhilfe und Suchthilfe finden. Ebenso als „wesentlichen Faktor“ empfiehlt, Spezielle Konzepte fehlen noch kann der Flyer im Drogenrefe- „um alte Menschen adäquat zu be- Letztere stecken zum Bedauern rat unter der Telefonnummer handeln“, unterhält weniger als ein der wissenschaftlichen Mitarbeite- 069/21 23 01 24 angefordert Fünftel der Häuser Kontakt zum rin des Drogenreferats, Gabriele werden. sti Suchthilfesystem. Scheffler, vielerorts noch in den Kin-

44 SZ 4 / 2013 Gesundes Leben auch dem Drogenreferat. 1989 we- gen der immer größer werdenden Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bietet zum Thema Drogenszene ins Leben gerufen, hat- Sucht im Alter zwei Broschüren an: ten es Leiterin Regina Ernst und „Substanzbezogene Störungen im Alter. Informationen und Praxishil- ihre Stellvertreterin Renate Lind- fen“ richtet sich vor allem an Angehörige, Freunde und Professionelle Krämer bis vor zwei Jahren vor verschiedener Berufsfelder, die hier Hintergrundwissen, Anregungen allem mit illegalen Substanzen zu und Hilfestellungen finden. tun. Die Herausforderung sehen die beiden gegenwärtig darin, auf dem „Alkohol, Medikamente, Tabak. Informationen für die Altenpflege“ Feld der „komplexen und vielschich- wendet sich in erster Linie an Pflegekräfte, die neben Sachinformatio- tigen Drogenthematik“, den unter- nen auch Anleitungen erhalten, wie sie in ihrem Umfeld Abhängig- schiedlichsten, betroffenen Gruppen, keiten erkennen und ansprechen können. zu denen Jugendliche wie Senioren Die Broschüren sind kostenlos und bei der DHS unter der Telefonnum- gehören, gerecht zu werden. Allein die mer 02381/90150 oder via E-Mail [email protected] zu bestellen. überholte Referatsbezeichnung baut hier ihrer Ansicht nach eine Hürde Außerdem bietet die DHS im Internet einen Service an, mit dem Inte- auf. Mit Drogen würden meist nur ressierte nach Beratungsstellen und Behandlungseinrichtungen in Haschisch oder Heroin assoziiert, die ihrer Nähe suchen können. Hierfür finden Nutzer ein Suchformular wenigsten dächten auch an Alkohol auf der Internetseite der DHS. Die Suche erfolgt, indem der Nutzer oder Medikamente. „Wir haben bis- Eingaben in dem Formular tätigt, die seiner Suche entsprechen. Das her noch keinen passenden Namen Suchformular erreicht man, indem man den Link http://www.dhs.de/ gefunden, der die unterschiedlichen einrichtungssuche/online-suche.html in die Adresszeile des Browsers Betroffenen anspricht“, so Ernst. „Je- eingibt, oder indem man dem Menü auf der Homepage der DHS der gute Vorschlag wird im Drogen- (www.dhs.de) folgt >Einrichtungssuche >Online-Suche. sti referat begrüßt.“ Doris Stickler

Anzeige Es war einmal MÄRCHEN UND DEMENZ Unter diesem Titel beginnt MÄRCHENLAND e.V. aus Berlin am 1. August 2013 ein Forschungsprojekt unter der Schirmherrschaft von Dr. Maria Furtwängler und der Förderung u.a. durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. ANGEHÖRIGEN-AKADEMIE Jeweils von Oktober bis März finden Märchenveranstal- tungen für demenziell erkrankte Bewohner im AGAPLESION Di 15.10.2013, 17:30 – 19:00 Uhr, Haus Saalburg OBERIN MARTHA KELLER HAUS und der AGAPLESION Seelsorge als Möglichkeit der Entlastung für Pfl egebedürftige und ihre Angehörigen TAGESPFLEGE statt. Einmal in der Woche wird eine profes- Pfarrer Winfried Hess, Altenpfl egeheimseelsorge der Ev. Kirche, sionell ausgebildete Schauspielerin oder Erzähler kom- AGAPLESION HAUS SAALBURG men. Märchen, so wie sie die Bewohner kennen, in der Sprache und mit den Worten aus ihrer Kindheit und ganz Mi 30.10.2013, 17:30 – 19:00 Uhr, Tagespfl ege im OMK Obacht im Straßenverkehr – Tipps zur Verkehrssicherheit auf den Moment abgestimmt. Im bodenlangen Märchen- insbesondere in der dunklen Jahreszeit und wie Sie sich mantel, in ruhiger Atmosphäre beschreiten sie zusammen schützen können mit allen Beteiligten den Weg in die Erinnerung. Emotio- Silvia Schwalba, Polizeioberkommissarin, Verkehrserziehung und nen werden lebendig, die mit Märchen verbunden sind: -aufklärung und Seniorenbetreuung, Polizeipräsidium Frankfurt/M. Sicherheit und Geborgenheit, der Moment der Zuwendung Mi 27.11.2013, 17:30 – 19:00 Uhr, Tagespfl ege im OMK und die Gewissheit, dass sich alles zum Guten wendet. Burnout – Anzeichen und Prävention Der Kreis der Generationen schließt sich – vom Kind Dr. Gottfried Teichner, Betriebsmediziner, zum Greis – von der Vergangenheit in die Zukunft. Eine AGAPLESION MARKUS DIAKONIE Zukunft für die ganz besonderen Herausforderungen in Anmeldung: T (069) 46 08 - 572, Teilnahme: kostenfrei der Pflege von Demenzpatienten. Mehr Informationen erhalten Sie im Internet unter TAGESPFLEGE im AGAPLESION OBERIN www.markusdiakonie.de MARTHA KELLER HAUS (OMK), Dielmannstr. 26, 60599 Frankfurt VorträgeVorträge AGAPLESION MARKUS DIAKONIE AGAPLESION HAUS SAALBURG Okt.Okt. – NovNov.. Usingerstraße 9, 60385 Frankfurt am Main Saalburgallee 9, 60385 Frankfurt 20132013 Email: [email protected] www.markusdiakonie.de Telefon: (0 69) 46 08-572

SZ 4 / 2013 45 Hintergründe

Gewalt gegen Ältere: Es gibt sie – und es gibt Hilfe dagegen er Schock ist meistens heftig. Wer nach den Gründen für Gewalt Immer einmal wieder wird die gegen Ältere forscht, sollte nicht nur DÖffentlichkeit von Berichten die einzelne, Gewalt ausübende Per- über Missstände und – schlimmer son betrachten. Vielmehr muss er noch – Gewalt gegen alte Menschen zwangsläufig fragen, ob nicht auch etwa in Pflegeheimen aufgeschreckt. die Strukturen unserer Gesellschaft Das geht von Bildern wundgelege- und der Pflege alter Menschen Gewalt ner Greise über Fixierungen im Bett befördern. oder Rollstuhl bis hin zu Klagen über Schläge oder Anschreien. Die Strukturelle Ursachen Formen von Gewalt gegen alte Men- Pflege im Minutentakt, Personal- schen sind vielfältig und längst mangel und hoher Arbeitsdruck wer- nicht auf direkte körperliche An- den immer wieder genannt, wenn griffe beschränkt. Und sie sind ernst stationäre Einrichtungen oder ambu- zu nehmen. lante Pflegedienste kontrolliert wer- den. Die hohe Zahl Beschäftigter mit Eine von der Europäischen Union nichtdeutschem Hintergrund, die oft geförderte Studie der evangelischen verzweifelte Suche nach Fachperso- Hochschule Ludwigsburg in sieben nal werfen ein Licht auf die Heraus- europäischen Ländern hat festge- forderungen, vor die der demografi- stellt, dass eine „bedeutende Zahl“ sche Wandel, also die immer größe- von Menschen innerhalb eines Jah- re Zahl alter und pflegebedürfti- res vor Befragung (die Studie wurde ger Menschen, die Altenpflege stellt. 2013 veröffentlicht) Gewalt in unter- Körperliche oder psychische Gewalt kommt Unnötige Fixierungen, Vernachläs- schiedlicher Form erfahren hatte. nicht nur in Heimen bisweilen vor. sigung, Pflege im Eiltempo, die Übertragen auf die Gesamtbevölke- Foto: Oeser keine Kommunikation oder Zärtlich- rung der 60- bis 84-Jährigen ergäbe keit erlaubt, kommen daher immer dies laut Studie eine Anzahl von dass eine Selbstgefährdung vorliegt wieder vor. Am ehesten leiden die 350.000 Menschen. beziehungsweise obwohl andere Personen unter solchen Zuständen, Schutzmöglichkeiten vorhanden wä- die keine Angehörigen oder Betreu- Die Forscher haben detailliert nach ren. Auch „Tricks“, mit denen etwa er haben, die sich um sie kümmern, der erfahrenen Gewalt gefragt und Demenzkranke am Weglaufen gehin- die durch regelmäßige Besuche Nach- dabei Unterschiede festgestellt, je dert werden sollen, wie nicht erkenn- lässigkeiten schneller wahrnehmen nachdem, aus welchem Land die Be- bare Türen oder schwierige Öff- und monieren. fragten stammten oder welches Ge- nungsmechanismen, sehen manche schlecht sie hatten. Sie haben auch Kritiker als Freiheitsberaubung und Fachkräfte sind rar, und die Be- nach den unterschiedlichen Formen daher eine Form von Gewalt an. treiber von Pflegeheimen haben oft von Gewalt gefragt: Physische Gewalt Mühe, die vorgeschriebene Zahl der wie Schläge oder Fixierungen, psy- Wo aber liegen die Ursachen, wenn Examinierten auch einzustellen. Wer- chische Gewalt wie Anschreien und Pflegende, Betreuer, Angehörige ge- beaktionen für Berufe in der Alten- Beleidigungen, finanzielle Gewalt genüber alten Menschen gewalttätig pflege und innovative Ideen nehmen wie erzwungene Geldübergabe oder werden? Sind diese Menschen gefühl- daher zu. Der Frankfurter Verband Drohungen. los, brutal? Die Gründe sind vielfäl- für Alten- und Behindertenhilfe et- tig und die Wissenschaft hat dazu wa bietet seinen ungelernten Kräf- Gewalt hat viele Gesichter verschiedene Theorien entwickelt. ten seit mehr als einem Jahr die Die Gesetzeslage in Deutschland er- Familiäre Abhängigkeiten, die sich Weiterbildung zur Fachkraft berufs- laubt es zum Beispiel nicht, einen im Alter umkehren, werden zum Bei- begleitend an – mit großem Erfolg Menschen an seinem Bett oder im spiel angeführt. Auch sozial erlerntes (siehe SZ 3/13). Rollstuhl zu fixieren, ohne dass ein Verhalten, welches durch das gesell- Richter dies geprüft und genehmigt schaftliche Umfeld beeinflusst wird, Hilfe annehmen hat – etwa, weil der Betroffene sich kann solche Auswirkungen haben. Aber auch im privaten Bereich selbst gefährden könnte. Und doch Häufig wird die Überlastung von Pfle- kommt es nicht selten zur Überforde- wird nach Ansicht von Experten die gepersonen angeführt, Stichwort: rung des Pflegenden. Oft spitzt sich Fixierung oft genug genehmigt, ohne Pflegereform oder Pflegenotstand. die Situation dort noch schneller zu,

46 SZ 4 / 2013 Hintergründe weil die familiären Beziehungsge- der Palliativstationen, der Kranken- flechte kaum erlauben, innerlich Ab- Sterben kassen und anderer in diesem Be- stand zu gewinnen oder die Lage zu reich tätigen Einrichtungen ihre entschärfen, indem man räumlich Ab- in der Großstadt Arbeit in der Versorgung Schwerst- stand nimmt. Auch liegt dort die Pfle- kranker und Sterbender vor. ge oft auf den Schultern Einzelner – Parallel dazu finden Workshops zu sei es, dass diese keine Unterstüt- Themen wie „Vorsorgevollmacht und zung bekommen, sei es, dass sie sie Patientenverfügung“ oder „Betroffe- nicht annehmen oder nicht über ne Angehörige berichten von ihren Hilfeangebote informiert sind. Häu- Erfahrungen“ statt. figer noch als in stationären Einrich- tungen bleibt im privaten Bereich Begleitend zum Frankfurter Hos- Gewalt gegen alte Menschen verbor- piz- und Palliativtag/Sterben in der gen. Die Betroffenen sind oft in ei- Großstadt gibt es unter dem Motto ner abhängigen und hilflosen Lage „Wege im Dunkeln – Wege im Licht“ und haben keine Möglichkeit, um Hil- eine Ausstellung im Haus am Dom. fe nachzusuchen. Gezeigt werden Bilder und Skulptu- ren, die Kinder und Jugendliche ge- Notfalltelefon für beide Seiten schaffen haben, die unter lebensver- Schon seit einigen Jahren gibt es kürzenden Erkrankungen leiden, und die Aktion „Handeln statt Misshan- Foto: Menuet Films / Pandora Film, 2012 deren Familien. deln“, die sich dieses Themas an- Vom 31. Oktober bis 6. November nimmt. An die Berater am Notfall- nter dem Motto „Sterben in wird begleitend zu dem Frankfurter telefon können sich von Gewalt der Großstadt“ veranstaltet Hospiz- und Palliativtag 2013 eine Betroffene wenden. Aber auch U das Netzwerk „Hospiz- und Filmreihe im Filmforum Höchst ge- für Pflegepersonen, die fürchten, Palliative Care“ unter der Modera- zeigt. Zu sehen sind Filme wie „Lie- selbst gewalttätig zu werden, sind tion des Amtes für Gesundheit der be“, „The Broken Circle“ und „Nokan die Berater da, genauso wie für Stadt Frankfurt am Main am 31. Okto- – die Kunst des Ausklangs“. Pflegepersonal, das Gewalttätigkeit ber und 1. November den Frankfur- beobachtet. ter Hospiz- und Palliativtag 2013. Die Dr. med. Thomas Götz, Schirmherrschaft für diese Veranstal- Leiter der Abteilung Das Team der Frankfurter Initia- tung hat der Oberbürgermeister der Psychiatrie, tive gegen Gewalt im Alter besteht Stadt, Peter Feldmann, übernommen. Amt für Gesundheit aus Juristen, Sozialgerontologen, Am Abend des 31. Oktober sind der Psychologen, Ärzten, rechtlichen Palliativmediziner Dr. Michael de Anzeige Betreuern sowie Altenpflegerin- Ridder und der Kölner Buchautor nen. Beratungen sind möglich auch und Künstler Dada Peng ins Haus in Türkisch, Polnisch, Amharisch am Dom geladen. Dr. de Ridder wird (äthiopische Sprache) und Tigringa einen Vortrag mit dem Titel „Medi- Kistner + Scheidler (eritreische Sprache). Die Sprech- zinische Entscheidungen am Lebens- Bestattungen zeiten: jederzeit nach telefonischer ende: Sinnvolle Lebensverlängerung Terminvereinbarung, Frankenallee oder unnötige Sterbeverzögerung“ Zeit zum 144 (Quartierspavillon Quäkerwie- halten; Dada Peng aus seinem Buch se), 60326 Frankfurt, Telefon (mon- Abschiednehmen „Mein Buch vom Leben und Sterben“ tags bis freitags): 069/24240666, In unserem Bestattungshaus können vorlesen und Lieder von seiner CD E-Mail: [email protected], Sie sich nach Ihren Vorstellungen „Meine Lieder vom Leben und Ster- www.hsm-frankfurt.de. von Ihren Verstorbenen verabschie- ben“ vortragen. Da bei dieser Veran- den. Wir lassen Ihnen Zeit und begleiten Sie. Ihre Trauerfeier kann in Mehr dazu im Internet staltung die Plätze begrenzt sind, wird um Voranmeldung unter der Te- unserem Haus stattfinden. Auf der Internetseite der Senioren Wir ermöglichen Hausaufbahrungen lefonnummer 069/972017 35 gebeten. Zeitschrift hat die Redaktion weite- und erledigen alle Formalitäten. re Beiträge zusammengestellt, die Am 1. November präsentieren sich Sabine Kistner und Nikolette Scheidler über das Thema informieren. Dort die Mitglieder des Netzwerkes Hos- Hardenbergstraße 11, 60327 Frankfurt finden sich auch Adressen und piz- und Palliative Care in den Hallen [email protected] Telefonnummern bei denen Betrof- des Römers. Hier stellen Mitarbeiter www.kistner-scheidler.de fene und Interessierte sich beraten der Frankfurter Hospize, der Spezia- Telefon: 069-153 40 200 lassen können. lisierten Ambulanten Palliativver- Tag und Nacht Lieselotte Wendl sorgung, der Kinderhospizdienste,

SZ 4 / 2013 47 Begegnung der Kulturen Hiwa heißt Hoffnung Beratungsstelle für ältere Migranten besteht 20 Jahre

ie Beratungsstelle für ältere Migranten „Hiwa“ (kurdisch für „Hoffnung“) des DRK Bezirksver- Dbandes Frankfurt am Main hat mit einer Feier ihr 20-jähriges Jubiläum begangen. Das Persönliche dieser Feierstunde machte das Engagement der Menschen aus, die sich rund um die Hiwa-Filiale und deren Mitarbei- ter angesammelt haben. Sie backten, kochten und berei- teten zahlreiche Speisen für das sehr internationale Buffet, das sich von dem üblichen Catering solcher Ver- anstaltungen deutlich absetzte. Für einige, die zum Ge- lingen der Feier beitrugen, ist die Beratungsstelle eine zweite Heimat geworden. Denn zusätzlich zur Beratung in vielen Fragen des Lebens älterer Migranten ist Hiwa auch zu einem Treffpunkt geworden.

Neben den Engagierten und den Mitarbeitern der Be- ratungsstelle waren auch Stadträtin Prof. Dr. Daniela Bir- kenfeld und der Geschäftsführer des DRK Bezirksver- bandes Frankfurt, Oliver Backhaus, dabei. Birkenfeld lobte die gelebte Kooperation von Trägern der Altenhilfe einerseits und Migrantenorganisationen andererseits. Hiwa sei mittlerweile eine wichtige Anlaufstelle für Mi- Feiern gemeinsam (v.l.n.r): Nargess Eskandari-Grünberg, Leiterin der grantinnen und Migranten geworden, auch neben dem Beratungsstelle Hiwa und Dezernentin für Multikulturelle Angelegen- „Kerngeschäft“ der Einzelberatungen und Gruppentreffen. heiten, Oliver Backhaus, Geschäftsführer des DRK Bezirksverbandes Frankfurt, und Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld. Foto: Yazici-Muth Zum Jahreswechsel hatte Hiwa, nur wenige Meter von ihrem alten Standort entfernt, in der Gutleutstraße 17a, – im Alter allein lebten und nicht, wie es das Klischee neue Räumlichkeiten bezogen. Dort können die Beratun- immer wieder in Filmen zeige, inmitten ihrer großen gen und Gruppenveranstaltungen räumlich getrennt Familie. von anderen Aufgaben und der Verwaltung zur gleichen Zeit stattfinden. DRK-Geschäftsführer Oliver Backhaus verdeutlichte an einem Beispiel, dass der Umgang mit Dienstleistun- Die Leiterin der Beratungsstelle und Stadträtin Nar- gen unter Migranten anders gehandhabt werde als unter gess Eskandari-Grünberg machte darauf aufmerksam, Deutschen. So sei der vom DRK getragene türkisch- dass viele ältere Menschen – und eben auch Migranten sprachige Hausnotruf anfänglich kaum angenommen worden. Erst wenn ein solcher Service den Betroffenen Anzeige auf persönlicher Ebene vermittelt werde, würden solche Hilfeleistungen auch aktiv genutzt. Hiwa leiste hierbei Agentur für vorbildliche Arbeit, sagte er. Die Mitarbeitenden der Be- ratungsstelle hätten den fremdsprachigen Hausnotruf Lebensgestaltung publik gemacht. Das habe bei den Menschen, für die er im Alter gemacht sei, die Schwelle gesenkt, ihn auch zu nutzen. Inh. Frank Albohn, Diplom-Pflegewirt (FH) Den Aspekt, dass Hiwa nun auch verstärkt ein Ort der Stundenweise Seniorenbetreuung Zusammenkunft sei, betonte Backhaus besonders. Im Sommer sollen daher künftig vermehrt Tische vor die zu Hause, wir sind von Tür gestellt werden, an denen sich Menschen zusam- der Pflegekasse anerkannt! mensetzen könnten. Man sei noch mit dem Ordnungs- Auch qualitätsgesicherte amt im Gespräch. 24-Stunden-Betreuung möglich! „150 Jahre DRK-Jubiläum und 20 Jahre Hiwa passen gut zusammen“, sagte Backhaus. Zumal im Hiwa-Grün- Homburger Landstraße 82 · 60435 Frankfurt am Main dungsjahr 1993 – die Migranten aus der ersten Gast- Telefon 069/74731-552 · Mobil 0179/9465919 arbeiterwelle der 60er Jahre kamen damals gerade ins www.julema.de Seniorenalter – diese Beratungsstelle bundesweit ein-

48 SZ 4 / 2013 Begegnung der Kulturen malig gewesen sei. Das Konzept sei dann vielfach in Workshop im Dezember anderen Städten kopiert worden. Darauf könne man in Der nächste Workshop wird sich voraussichtlich mit Frankfurt stolz sein. dem Thema „Mehrsprachigkeit in der Altenhilfe“ befassen und wird am Freitag, 6. Dezember, von 12 bis 15.30 Uhr Neben den persönlichen Beratungen zu Gesundheit, im Haus der Jugend, Großer Saal, Deutschherrnufer 12, Altersversorgung und Pflege veranstaltet Hiwa regel- stattfinden. Das Besondere an den Workshops von Hiwa mäßig Reisen und auch Workshops zu aktuellen The- sei es, dass Migranten und Fachleute zusammenkommen men, die Bezug haben zu Senioren mit Migrantenver- und Migranten ihre Bedürfnisse formulieren und Fach- gangenheit. So waren der Euro, die Rente, die Gesund- kräfte ihnen passende Angebote machen können. In Ar- heitsreform, die gesetzliche Betreuung, „Älter werden beitsgruppen könnten die Themen der Vorträge vertieft in Frankfurt“, Armut und Schulden, Behinderung und werden, dazu stünden Dolmetscher zur Verfügung, sagte Demenz neben Gesundheit und Pflege im Alter Themen die langjährige Mitarbeiterin Yasemin Yazici-Muth. Die der vergangenen Jahre. Teilnahme an den Workshops ist kostenlos. Felix Holland

Anzeige >> 7. Frankfurter Barrierefreies Wohnen am Riedberg – Familienkongress Neue Wohnanlage mit öffentlich-geförderten Seniorenwohnungen An der Hans-Leistikow-Straße in Frankfurt-Riedberg entsteht eine moderne Wohnan- lage, die Senioren ein neues Zuhause bietet. Anfang 2014 sind die bezahlbaren Wohnun- gen bezugsfertig. Das Wohnraumangebot für Senioren umfasst barrierefreie 2-Zimmer-Mietwohnungen von ca. 48 bis 62 Quadratmetern. Zur Ausstattung gehören Balkon, Loggia oder Terrasse, Gärten für Familien und die ein Badezimmer mit ebenerdiger Dusche und Waschmaschinenanschluss, Telefon- und Natur in der Stadt sind Schwer- Kabelanschluss, sowie Abstellraum und Kellerraum. Hauseingang, Wohnungen, Balkon, punktthema des 7. Frankfurter Abstellraum, Gemeinschaftsraum, Keller, Tiefgarage und Aufzug sind auch mit Gehhilfen Familienkongresses, zu dem problemlos zugänglich. Zum Leistungsangebot zählen außerdem ein Hauswartservice, das Frankfurter Bündnis für die regelmäßige Reinigung des Treppenhauses und ein technischer Notruf. Familien am 28. November ein- Mittelpunkt und Herzstück der neuen Wohnanlage wird ein großzügiger Gemeinschafts- lädt. Von 9 bis 17 Uhr geht es im raum sein, der als Nachbarschaftstreff zum Austausch und geselligen Beisammensein Haus am Dom darum, welche einlädt. Unterstützt von der gemeinnützigen Dienstleistungsgesellschaft Parea werden Angebote es für Familien zum hier künftig auch vielfältige Freizeitaktivitäten für Senioren angeboten. Gärtnern in der Großstadt gibt. Seniorinnen und Senioren, die sich für eine barrierefreie Mietwohnung interessieren, Gesundes Grün oder interkultu- wenden sich direkt an den Eigentümer Sahle Wohnen, Tel. 069/59 79 31 99. Dort werden relle Gärten sind nur einige der sie auch beraten, ob sie zum Kreis der Wohnberechtigten gehören. Denn vielen Senioren Themen, die in Vorträgen und ist nicht bewusst, dass sie trotz höherer Einkünfte berechtigt sind. Die Vermietung erfolgt Dialoggruppen sowie einer stets provisionsfrei! Da es sich um öffentlich geförderte Mietwohnungen handelt, benö- ganztägigen Infobörse behan- tigen Interessenten eine Registriernummer des Wohnungsamtes Frankfurt. delt werden. Am Nachmittag werden bei Exkursionen zehn Orte in Frank- Wohnen für Menschen furt besucht, an denen das The- mit Weitblick. ma Familie und Garten histo- Sie wollen bis ins hohe Alter selbst- risch und künstlerisch erlebbar bestimmt wohnen? Bei uns am Ried- wird. Auch Beispiele aus ande- berg nden Sie barrierefreie 2-Zimmer- ren Großstädten werden vor- Förderwohnungen (Neubau mit 48- 62 m²). Und das zu einer Kaltmiete gestellt. Das ausführliche Pro- 2 gramm ist ab Oktober erhältlich von 5 Euro/m . Provisionsfrei, mit Nachbarschaftstre, Hauswartservice unter:http://www.frankfurter- und Treppenhausreinigung. buendnis-fuer-familien.de. Interessiert? Wir helfen weiter, auch An der Vorbereitung des Fa- bei Fragen zur Wohnberechtigung. milienkongresses arbeiten ver- schiedene Frankfurter Ämter wie das Umweltamt und das

Grünflächenamt sowie Vereine Sahle Wohnen-Kundencenter Frankfurt und Unternehmen mit. Koor- Ihre Ansprechpartner: Marion Volz, Sebastian Hartwich diniert wird das Bündnis vom Valentin-Senger-Straße 136b, 60389 Frankfurt Frankfurter Kinderbüro. red Tel.: 069 / 59793199, [email protected], www.sahle.de

SZ 4 / 2013 49 Begegnung der Kulturen Lebenswelten miteinander vernetzen ortgebundenen Umkreissuche für mobile Endgeräte“, sagt er. Mit einer Smartphone-Version soll künftig an jeder Stelle der Stadt zu erfahren sein, was in Sachen Integration im Umkreis von 300 Metern in den nächsten zwei Wochen los ist. So könne man zum Beispiel am Main- ufer stehen und per Smartphone nach islamischen Einrichtungen in der Nä- he suchen. Das wird vermutlich 2014 möglich sein, schätzt der Teamleiter. Ratgeber und viele Projekte sind schon jetzt miteinander vernetzt, so- dass beispielsweise in den Infos zu den Interkulturellen Wochen auf den Die Integrationsdezernentin testet die neue Webseite. Foto: Oeser generationsübergreifenden Treff „Alt und Jung“ verlinkt wird. Unter der ulturen begegnen sich im Inter- sammenzustellen. „Wir haben uns Kachel „Soziales & Zusammenle- net. Frankfurt ist eine multikul- bewusst zurückgehalten und keine ben“ finden sich Angebote der „Leit- Kturelle Stadt, die vielen Men- Themenschwerpunkte gesetzt“, sag- stelle Älterwerden“, zu „Migration & schen aus verschiedenen Ländern te Schärfl. Über ein Filtersystem kann Alter“ sowie „Stationäre Pflegeein- ganz spezielle Angebote und Anlauf- man eingeben, was man sucht. In richtungen“ und seit Neuestem auch stellen bietet. Die neue Internet-Platt- der Navigationsleiste (Wegweiser) über die Senioren Zeitschrift. Der form www.vielfalt-bewegt-frankfurt. lassen sich das Thema und die Art Online-Wegweiser zeigt auch Filme, de bündelt jetzt viele Aktivitäten der Veranstaltung, also der Inhalt, Fotos sowie Themen und Termine der Stadt, aber auch von Vereinen festlegen. „So kann jeder selbst ent- zur Integration, die über mehrere und Organisationen, übersichtlich scheiden, was er sucht und be- Suchfunktionen etwa zu verschiede- auf einer interaktiven Seite. Diese kommt nicht von den Betreibern der nen Sprachangeboten oder Stadttei- wurde von einem Team des Amtes Seite Schwerpunkte vorgegeben“, len leicht zu finden sind. Auf einer für multikulturelle Angelegenheiten beschreibt Schärfl den neuen Kom- Karte der Vielfalt sind entsprechen- (AmkA) entwickelt, das sich mit den munikationsweg der Stadt. Die In- de Orte eingezeichnet. Themen Vielfalt, Integration und formationen seien gleichgewichtet Nicole Galliwoda Zuwanderung beschäftigt. Das Pro- und unkommentiert, ähnlich wie in jekt basiert auf dem Integrationskon- einem Telefonbuch. Ein zweiter Weg- >> Wie gut kennen zept der Stadt Frankfurt und ist eins weiser auf der Seite, der klassisch Sie Europa? der darin formulierten Ziele. Auf der nach Themen aufgebaut ist, richtet bunten Seite stehen Informationen sich unter anderem an Politik, Ver- Der Verein Bürger Europas startet über Bildung und Sprache, Diskri- waltung und Medien. ein neues Europa-Quiz. Mit acht minierung, Gesundheit, Kultur, Sozia- Fragen können Interessierte ihr les und Zuwanderung. „Wir wollen Zusätzlich kann jeder, der sich re- Wissen rund um Europa und die unterschiedliche Lebenswelten mit- gistriert, seine Fragen schriftlich for- EU testen und dabei tolle Preise einander vernetzen“, erklärte Hans mulieren, Kommentare abgeben oder gewinnen. Wer das richtige Lö- Schärfl, Teamleiter für den Bürger- eine eigene Veranstaltung vorstellen sungswort findet, hat die Chance dialog und Netzwerkarbeit im AmkA. und somit sein eigenes Angebot ins auf eine von fünf Berlin-Reisen Ziel sei es, mithilfe des Internets Netz stellen. Dieses interaktive An- oder einen attraktiven Sachpreis. Anlässe für reale Begegnungen in gebot will das AmkA noch weiter Der Verein Bürger Europas führt der Mainmetropole zu schaffen. ausbauen. Zunächst werde es einen das Preisausschreiben mit Unter- Community-Bereich geben, mit der stützung des Presse- und Infor- Das relativ einfach konzipierte, Möglichkeit über Chat-Room, das mationsamtes der Bundesregie- farbige Kachelsystem ermöglicht es, sind Plauderseiten, miteinander über rung durch. Einsendeschluss ist die Angebote von Vereinen, Nicht- Themen zu diskutieren und sich aktiv der 30. November. Die Fragen Regierungsorganisationen (NGOs), über das Portal auszutauschen. Aber findet man im Internet unter privaten und kommerziellen Anbie- der Teamleiter hat noch mehr vor. www.buerger-europas.de/europa- tern über einen Wegweiser selbst zu- „Wir basteln gerade an einer stand- quiz/index.php. wdl

50 SZ 4 / 2013 Begegnung der Kulturen Marathon international und grenzenlose Kunst Interkulturelle Wochen mit vielfältigem Programm

Am Höchster Mainufer treffen sich derweil Menschen, denen eher an Kunst als an Sport gelegen ist. Montmar- tre am Main heißt die Gruppe mit wechselnder, aber internationaler Besetzung, die sich alle zwei Wochen an der „Batterie“ am Abgang vom Zolltor trifft, um gemein- sam im Freien zu malen und zu zeichnen. „Wir bringen Staffelei und Skizzenblock, auch gerne einen Imbiss mit und haben Spaß daran, gemeinsam künstlerisch zu ar- beiten“, sagt Karin Tart, die selbst fotorealistische Öl- bilder malt. Es ist ein freies Miteinander von professio- nellen Künstlern und solchen, die die Kunst eher als Frei- zeitbeschäftigung sehen. Auch hier ist die Besetzung international. Regelmäßige Teilnehmer kommen etwa 2010 ging die Mannschaft für den Interkulturellen Staffelmarathon aus Nicaragua und Italien, den USA oder Spanien. Die erstmals an den Start. Foto: Sportkreis Frankfurt am Main Künstler sind von 14 bis 16 Uhr am Mainufer anzutreffen.

unt und vielfältig geht es wieder zu bei den Inter- Daneben finden während der Interkulturellen Wochen kulturellen Wochen in Frankfurt, die in diesem zahlreiche Lesungen, Ausstellungen, Konzerte und Dis- BJahr vom 27. Oktober bis zum 17. November statt- kussionen statt. Auch Theateraufführungen, Tanzwork- finden. Mit um die 100 Veranstaltungen haben die ver- shops oder Frühstückseinladungen stehen auf dem Pro- schiedenen Akteure der Stadt, der Kirchen, des Sports gramm. Verschiedene Religionsgemeinschaften laden und der Kultur wieder ein abwechslungsreiches Pro- in ihre Tempel und Gotteshäuser ein und informieren gramm zusammengestellt. Kulturelle Vielfalt, Gesell- über ihre jeweilige Religion. In der Regel sind die Ver- schaft – Arbeit – Politik, Religionen in Frankfurt und anstaltungen kostenfrei, bei einigen wenigen wird ein Veranstaltungen für Kinder, Eltern und Familien sind in Beitrag erhoben. Lieselotte Wendl der Broschüre aufgelistet, die vom Amt für Multikultu- relle Angelegenheiten herausgegeben wird und die in Büchereien und Bürgerämtern sowie im Internet unter www.interkulturellewochen.frankfurt.de zu finden ist.

Der Beginn der Wochen fällt zusammen mit dem Frank- furt-Marathon am 27. Oktober. Das nutzt der Sportkreis Frankfurt zum wiederholten Mal, um zum Interkultu- rellen Staffelmarathon aufzurufen. Ein oder zwei Grup- pen mit jeweils vier Personen sollen sich die Marathon- strecke aufteilen. Die einzelnen Läufer legen dabei zwi- schen sieben und 13,5 Kilometern zurück. Als Zeichen für das Verbindende des Sports über die Kontinente hin- weg sind diesmal Sportler aus den außereuropäischen Partnerstädten Frankfurts zum Mitmachen aufgerufen. Ob aus Dubai oder Granada, Guangzhou, Kairo oder Tel Die Künstler von Montmartre am Main kommen aus vielen unterschied- Aviv-Yafo, aus Toronto, Yokohama oder der neuen türki- lichen Ländern. Foto: privat schen Partnerstadt Eski ehir (siehe auch Seite 56), „wir freuen uns über jeden,ş der mitmacht“, sagt Ralph Anzeige Tschirner, der für den Sportkreis Frankfurt die Organi- sation übernommen hat. „Auch ältere Läufer sind uns Unterstützung bei Ihrer Residenz- und Altenheimsuche willkommen“, betont er. Unter den rund 800 Staffeln, Sie tragen sich mit dem Gedanken, Ihre gewohnte Umgebung aufzugeben? die beim Frankfurt-Marathon mitlaufen werden, hätten Ich unterstütze Sie bei der Suche nach einer geeigneten Seniorenresidenz die internationalen Staffeln einen hohen Symbolcha- oder Altenwohnanlage. rakter für das multikulturelle Gesicht der Stadt. Wer Ralf Scherer am 27. Oktober noch mitlaufen möchte, kann sich bei Tel. 0151-51827374 Ralph Tschirner melden (0176/70 54 36 28), vielleicht ist 65835 Liederbach www.heimfinden.com ja noch ein Platz in der Staffel frei.

SZ 4 / 2013 51 KULTUR IN FRANKFURT

„Kultureinrichtungen, die Sie in dieser Vielfalt in keiner anderen >> deutschen Stadt finden, warten auf Sie. Lassen Sie sich inspirieren!”

Ihr

Prof. Dr. Felix Semmelroth, Kulturdezernent

Schauspiel Frankfurt startet in die neue Spielzeit Themen des Alterns sollen mehr Raum bekommen

Lupe. Dabei geht es am Ende um die Auf dem Spielplan stehen außerdem Fragen, ob sich Ältere in Zukunft viele Neuproduktionen und Premieren. in die ihnen zugedachten Rollen fügen. Das Stück will die Zuschauer dazu anregen, sich Gedanken darü- ber zu machen, wie sie im Alter le- ben wollen.

Gut zu verstehen Dass ältere Menschen und Men- schen mit Hörbehinderungen auch Freude am Theater haben können, dafür sorgen in Frankfurt verschie- dene Faktoren. Die Spielstätten sind räumlich so ausgestattet, dass die Akustik gut ist und unangenehme Verzerrungen nicht entstehen kön- nen. Bei den Schauspielern wird auf deutliches Sprechen geachtet. Mehr- John Gabriel Borkman (Henrik Ibsen) Foto: Bernd Uhlig mals pro Spielzeit werden bestimm- te Stücke auch in Gebärdensprache eit Oliver Reese in der Spiel- sein“, meint Oliver Reese und offen- begleitet. Informationen dazu fin- zeit 2009/10 die Intendanz des bart damit eine Haltung, die nichts det man im Leporello des Schau- SSchauspiels übernahm, stiegen mit einem Elfenbeinturm zu tun hat. spiels Frankfurt. Alle Spielorte sind die Zuschauerzahlen stetig an. In der barrierefrei. vergangenen Saison brach das Schau- Alter auf der Bühne spiel die Zuschauerrekorde der letz- Auch für Senioren tut sich einiges Neue Welten entstehen ten 30 Jahre: Über 170.000 Besucher auf den Brettern, die die Welt be- Dass auf ein und derselben Bühne sahen die Vorstellungen auf den vier deuten. „Josefin Platt, eine unserer immer wieder neue Welten entste- Bühnen. Die Zahl der Abonnenten Schauspielerinnen, bemerkte, dass hen können, hat Oliver Reese immer stieg um 110 Prozent. „Gerade unter das Thema Alter viel zu selten auf am Theater fasziniert. In der kom- den Abonnenten sind viele ältere die Bühne kommt. Ich finde, sie hat menden Spielzeit erwarten insgesamt Bürger, die es schätzen, regelmäßig recht“, stellt Oliver Reese fest, „das 25 Neuproduktionen und 35 Wieder- einen Platz im Theater zu haben“, ist ein Gedanke, den ich in den nächs- aufnahmen die Zuschauer. Darunter beobachtet Oliver Reese. Mit einem ten Jahren verfolgen möchte.“ In der sind so bekannte Stücke wie die Ni- Theaterabonnement erhält man Ra- kommenden Spielzeit geht das belungen, Molières Menschenfeind batt auf die Einzelkarten, ein Vor- Theater mit dem Stück „Der Zwerg oder Dostojewskis Idiot. Reese selbst kaufsrecht und jeweils ein RMV- reinigt den Kittel“ das Thema Alten- hat die Tagebücher des Balletttän- Ticket zur Aufführung. Dass die Vor- heim auf die Bühne. Das Stück, das zers und Choreographen Vaclav Ni- stellungen zu 85 Prozent ausgelastet nach Anita Augustins Debütroman jinski inszeniert. Dieser choreogra- sind – ein hoher Wert für städtische inszeniert wurde, wird im Mai 2014 phierte auch die Uraufführung von Bühnen –, liegt nicht nur daran, dass uraufgeführt. Es nimmt die Lebens- Strawinskys „Le Sacre du Prin- Reeses Ideen gut ankommen. „Das verhältnisse Älterer in Pflegeeinrich- temps“ in Paris 1913. Das Stück ist Theater soll für die Zuschauer da tungen ironisch und bissig unter die eine Kooperation mit der Alten Oper

52 SZ 4 / 2013 haben sich aufeinander eingespielt. von einem Kuratorium ausgewählte Auch gemeinsame Erfahrungen wie Nachwuchsregisseure können dabei Gastspiele schweißen zusammen.“ die Box als Spielort nutzen und ihre Reese füllte die vier Spielorte, Schau- eigene künstlerische Handschrift spielhaus, Kammerspiele, Bocken- entwickeln. „Das ist im deutschspra- heimer Depot und Box, mit Leben. chigen Raum einmalig“, erklärt Oli- Die Box sollte Raum geben für Nach- ver Reese stolz. Außerdem gibt es am wuchskünstler und Theaterexperi- Schauspiel Vorstellungen für Kinder mente. Ab der Spielzeit 2013/14 und Jugendliche und einen Jugend- steht die Box für das neue Projekt club, einem Programm für theater- Regiestudio zur Verfügung. Drei begeisterte Jugendliche.

Die Möwe (Anton Tschechow)

Frankfurt und wurde im September im Rahmen des Musikfests „Le Sacre du Printemps“ uraufgeführt. Dort kann man es auch im Oktober und im Februar noch ansehen. Medea (Euripides) Fotos (2): Birgit Hupfeld

Kreativität hat Priorität Seit Oliver Reeses erster Frankfur- Sehen und Erleben ter Spielzeit 2009/2010 hat sich am Schauspiel Frankfurt, der größten 20 Leser der SZ haben die Möglichkeit an einer kostenlosen Führung Bühne im deutschsprachigen Raum, hinter die Kulissen des Schauspiels Frankfurt teilzunehmen. Dabei ler- einiges getan. So wurden nicht nur nen sie die Hintergründe der Bretter, die die Welt bedeuten, kennen. die Bühnen renoviert und auf den Die Teilnehmer sehen zum Beispiel die technischen Bühnenanlagen, die technisch neuesten Stand gebracht. Maske und den Malersaal. Sie bekommen einen tieferen Eindruck Reese begann auch mit einem kom- davon, wie viele Menschen daran mitarbeiten, dass der Theaterbetrieb plett neuen, größeren Ensemble an funktioniert. Interessenten melden sich bitte unter der Telefonnum- Schauspielern. „Künstlerisch sind wir mer 069/212-49494 unter dem Stichwort „Senioren Zeitschrift“ für die jetzt auf einem sehr guten Stand“, Führung am 18. Dezember 2013 um 15 Uhr an. berichtet er, „die 31 Schauspieler

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präsentiert: EDDIE ROSNER hommage

Das Album ist chronologisch aufgebaut. Auf der ersten CD einen Teil seines Werks als Musiker, Komponist, Arrangeur hört man den Trompeter Eddie Rosner in der Besetzung der und Bandleader in der Sowjetunion, wo er 33 Jahre seines seinerzeit international berühmten Band „Weintraubs Lebens verbrachte. 1976 starb Eddie Rosner im Alter von Syncopators“. Die zweite und die dritte CD dokumentiert 66 Jahren in seiner Geburtsstadt Berlin.

Machen Sie sich oder Ihren Lieben eine Freude. Sonderpreis Bestellen Sie die einmalige, musikalische Reise mit Eddie Rosner. Limitierte Auflage 15,00 €

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SZ 4 / 2013 53 Kultur in Frankfurt Anzeige Ja(t)zz geht’s los! Heißer Draht für Pflegende Angehörige Die Neuentdeckung eines alten Phänomens Erschöpfung – Sorgen – Fragen zur Pflege? Wir hören zu und geben Orientierung! die Jugend dazu. Viele junge Zu- 069–95524911 hörer haben den Jazz neu entdeckt. Obwohl einige Top-Jazzer, wie Al- Mo.-Fr. 9–19 Uhr – auch anonym – bert Mangelsdorff, Volker Kriegel, Charlie Mariano oder Peter Herbolz- heimer viel zu früh verstorben sind, gruppen mit mehr oder weniger in- stehen heute noch immer „Die Alten“ tellektuellen Gesprächen und dem zur Freude des Publikums auf der nötigen Quantum an Fachgesimpel. Bühne und verzaubern mit ihrer Musik und der ein oder anderen Ge- Die Faszination dieser Musikrich- schichte aus ihrem Leben die Fans. tung ist altersunabhängig. Sowohl Allen voran natürlich das Frankfur- als aktiver Spieler als auch als Zu- ter Jazz-Urgestein Emil Mangels- hörer scheint es keine Altersgrenze dorff, das im April seinen 88. Geburts- zu geben. Die einen schwelgen in tag feiern durfte. Der Bassist Gün- Erinnerungen der 50er Jahre, wo der ter Lenz, der anlässlich seines 75. Ge- Jazzkeller in Frankfurt, unter der burtstags ein wunderschönes Kon- Leitung von Carlo Bohländer, in der zert während der Reihe „Jazz im Pal- gesamten Republik ein Begriff war. mengarten“ gegeben hat, ist jung ge- Die anderen entdecken Neuland für blieben. An gleicher Stelle begeister- sich und die Kombination von guter, Unvergessen: Albert Mangelsdorff beim Jazz ten Janusz M. Stefansky (67) und handgemachter Musik auf höchstem im Palmengarten 2003. Foto: Oeser Jürgen Wuchner (65) mit ihren Kol- Niveau in gemütlicher, fast intimer Umgebung, mit der Möglichkeit, un- ugg ema, iss der net aach neu?“ legen die Zuhörer. Der Saxophonist verkrampft zu kommunizieren. Bei – „Kann schon sei – abber die Heinz Sauer (80) ist regelmäßiger welchen Konzerten kann man schon Gzwaa dahinne habb ich hier Gast auf Frankfurter Bühnen und mal mit einem Glas Wein oder Bier in aach noch net gesehe!“ „Is doch schee, wird immer noch mit dem ihm eige- der Hand direkt den Künstlern aus da kimmt mehr Lebe in die Bud …“ nen Sound und jungen Partnern wie nächster Nähe auf die Finger schauen? „hoffentlich wärns net zu viel, des Michael Wollny (35) gefeiert. Auch halte mei Nerve net mer aus.“ „Reech Bob Degen (69), Thomas Cremer (65) Dich net uff mit deine 60 Lenze – und Ralf Hübner (74) sind lokale Die engagierten Kümmerer Möglich wird dies alles auch da- wenn du erst ema in mei Alter Größen, die altersmäßig im Ruhe- durch, dass Menschen solche Kon- kimmst …“ stand sein könnten, dies aber zum Glück nicht sind. Sie bereichern zerte engagiert und oft auch ehren- So oder so ähnlich könnte ein Dia- immer noch die Szene, und obwohl amtlich organisieren. Diese „Kümme- log in den vielen neuen und alten viele Junge nachwachsen, möchte rer“ sind seit vielen Jahren etwa in „Locations“ der Frankfurter Musik- keiner die Musiker dieser Genera- der Frankfurter Jazzinitiative aktiv, szene, wie Südbahnhof, Palmengar- tion missen. die als gemeinnütziger Verein mit ten, Romanfabrik, Club Voltaire, Jazz- 230 Mitgliedern viele tolle Konzerte keller oder Dr. Hoch’s Konservato- Die treue Gemeinde für kleines Eintrittsgeld managt. Im- rium, um nur ein paar wenige zu Die in den vergangenen Jahren merhin 25 sind es in jedem Jahr, die nennen, abgelaufen sein. deutlich verjüngte HR-Bigband hat Initiative nimmt auch die künstleri- einen Freundeskreis, der treu und sche Leitung der Reihe „Jazz im Pal- Die Modern-Jazz-Szene in Frank- voller Begeisterung die Truppe beglei- mengarten“ wahr. Unterstützt wird furt konnte sich in der Vergangen- tet und dabei einzigartige Musik zu hö- sie vom Frankfurter Kulturamt und heit auf ein treues Publikum verlas- ren bekommt, ohne auf ihren Spaß der Frankfurter Sparkasse. sen. Wer regelmäßig die großen und und die Kommunikation mit anderen Dr. Hans-Joachim Kirschenbauer kleinen Konzerte besuchte, stellte aus der Jazz-Gemeinde zu verzichten. immer wieder fest – es ist fast wie Wer mehr darüber wissen „nach Hause kommen“ – eine fami- Vielleicht ist das auch das Geheim- möchte, kann sich unter liäre Atmosphäre. Viele Stammgäste nis und der Unterschied zu anderer www.jazz-frankfurt.de blieben der Musik über Jahrzehnte Musik – die Kommunikation, das un- oder bei einem der nächsten verbunden und wurden gemeinsam komplizierte Zusammensein sehr Konzerte informieren. mit den Musikern älter. Jetzt kommt unterschiedlicher Typen aller Alters-

54 SZ 4 / 2013 Kultur in Frankfurt „Winterlicht” verzaubert Palmengarten Lichtkunst sorgt für stimmungsvolle Abendstunden

Schnee und Licht verzaubern Park und Gebäude. Foto: Tom Wolf

Lichtobjekte, Klang- und Video- ren – runden die Veranstaltung ab. Während des Winterlichts ist auch installationen von Lichtkünstler Etwa zwei Wochen benötigt das sechs- die jährlich stattfindende Weih- Wolfgang Flammersfeld säumen bis siebenköpfige Team des Künstlers, nachtsausstellung in den Abend- ab dem 14. Dezember die Wege im um den Palmengarten zu verwan- stunden geöffnet. Sie zeigt winterli- Palmengarten. deln. Während des Winterlichts bleibt che Pflanzen, wie Christrosen und immer ein Mitarbeiter vor Ort. Weihnachtssterne, mit weihnachtli- Bis zum 26. Januar 2014 verwan- cher Dekoration und stimmungsvol- delt die Veranstaltung „Winterlicht“ Seit sechs Jahren widmet der ler Beleuchtung. Die Ausstellung Frankfurts beliebten Palmengarten 60-jährige Lichtkünstler sich der Illu- findet vom 28. November bis zum in ein Lichtermeer. Wie schon im mination von Parks, Gärten und 26. Dezember statt. vergangenen Winter gestaltet Wolf- Schlössern – bundesweit. Der Gitar- gang Flammersfeld die Gartenan- rist und ausgebildete Dozent für Rock- Aufwärmen und stärken kann man lage mit Kunst aus Licht und Klang. musik war viele Jahre im Event- sich in der Galerie am Palmenhaus. Es entsteht eine Fantasiewelt aus Bereich tätig, organisierte beispiels- Hier gibt es Sitzgelegenheiten und Licht, Farben, Formen und Tönen. weise die Meisterfeiern des Dort- einfache Speisen, wie Suppen oder Jeden Abend von 17 bis 20 Uhr kön- munder Fußballvereins BVB. Mit Würstchen, und Getränke. Im Win- nen Besucher sich von seinen Ideen den Illuminationen kann er eigene ter darf natürlich der Glühwein nicht überraschen und begeistern lassen. Ideen umsetzen, kreativ sein. fehlen. Die Wege des Palmengartens, die durch das Winterlicht, die Weih- In Szene gesetzt Winterlicht und nachtsausstellung und zum Gastro- Flammersfeld geht es in erster Weihnachtszauber Bereich führen, sind barrierefrei. Linie darum, den Palmengarten selbst Flammersfelds Lichtkunst kommt in ein anderes Licht zu rücken: an, so auch im Palmengarten. „Die Freikarten gewinnen! Bäume und Sträucher, Wiesen und Resonanz des vergangenen Jahres Die SZ verlost unter ihren Lesern Gebäude werden erleuchtet und tau- war sehr gut. Wir hatten mehr als zehn Freikarten für die Veranstal- chen den Garten in eine besondere 15.000 Winterlicht-Besucher in den tung „Winterlicht“ im Palmengarten. Atmosphäre. Außerdem verwendet Abendstunden, in denen der Garten Wer an der Verlosung teilnehmen der Künstler handelsübliche Materia- normalerweise um diese Jahreszeit möchte, kann bis zum 8. November lien aus Baumärkten, wie günstige gar nicht geöffnet ist“, berichtet unter dem Stichwort „Winterlicht Stühle oder Dachlatten, um Lichtob- Andrea Just aus der Abteilung Ver- Palmengarten“ eine Postkarte an die jekte zu gestalten. „Ein Highlight der anstaltungen und Öffentlichkeitsar- Redaktion der Senioren Zeitschrift, kommenden Veranstaltung wird die beit des Palmengartens. Hansaallee 150, 60320 Frankfurt, Grotte am See sein“, kündigt Wolf- senden. Die Redaktion wünscht viel gang Flammersfeld an und erklärt: „Eigentlich hatten wir das Ende Glück! Claudia Sˇabic´ „Bei der Gestaltung entwerfen wir schon auf den 6. Januar 2013 gelegt. einzelne Szenen für verschiedene Aber wegen der erfreulichen Besu- Winterlicht Stellen im Park. So können die Besu- cherresonanz haben wir bis zum 14. Dezember bis 26. Januar, cher von Szene zu Szene gehen. Dabei 27. Januar verlängert. Daher planen Palmengarten, Siesmayer- lenkt die Beleuchtung den Blick schon wir das kommende Winterlicht von straße 61, 60323 Frankfurt, auf die nächste Szene, sodass jeder vornherein bis Ende Januar.“ Das Telefon 069/21 23 39 39, täglich weiß, wo es weitergeht.“ Außerdem „Winterlichter-Fest“ kann auch mit (außer 24. und 31. Dezember) von 17 bis 20 Uhr, 5 Euro kann man Märchen lauschen, denn der Leitstellte Älterwerden besucht Erwachsene / 2 Euro Kinder Märchenerzähler – größtenteils Senio- werden (siehe Seiten 22 und 23).

SZ 4 / 2013 55 Blick über den Tellerrand

gemacht werden“, sagt er auf die Eine Brücke in die Türkei Frage nach Projekten vor dem Hin- tergrund der Städtepartnerschaft. Eskis¸ehir ist Frankfurts 16. Partnerstadt Einzelne Austauschprogramme von Lehrern, Schulleitungen und Schü- lern finden bereits statt. Es gebe außerdem bereits erste Annähe- rungen zwischen den Universitäten sowie Anfragen verschiedener Schu- len und eines Tennisvereins mit Interesse an Austausch. „Reisebü- ros möchten auch spezielle Reisen nach Eskis¸ehir anbieten. Das ist besonders für Senioren interessant. Denn die Stadt ist für ihre Thermal- bäder bekannt“, berichtet er weiter. Konkrete Angebote gebe es aller- dings noch nicht. Große Hoffnungen setzt Adnan Erden auf das Höchster Natürlich lässt sich die Delegation aus der Partnerstadt vor dem Frankfurter Wahrzeichen Schlossfest im Sommer 2014. Denn ablichten. Foto: Stadt Frankfurt Eskis¸ehir soll Partner des Fests sein. Geplant sind bisher unter an- Seit dem 23. April ist Frankfurt Jahren gegründet. Die meisten ent- derem eine Messe türkischstämmi- mit der Stadt Eskis˛ehir in Anato- standen jedoch ab den 1990er Jah- ger Unternehmer in der Jahrhun- lien verschwistert. „Endlich eine ren. Der Großteil der türkischen derthalle Höchst und gemeinsame türkische Stadt“, freuen sich nicht „Bruderstädte“, wie sie türkisch Sportveranstaltungen. nur die 40.000 türkischstämmigen heißen, liegt im Westen der Türkei Frankfurter. und an der Mittelmeerküste. Ein gegenseitiges Kennenlernen soll auch die Bürgerreise nach 750.000 Einwohner hat die Stadt „Ideen für eine Partnerschaft mit Eskis¸ehir ermöglichen, die das Re- am Porsuk. Sie ist eine moderne einer türkischen Stadt gab es in ferat für Internationale Angelegen- Stadt mit zwei Universitäten und Frankfurt seit etwa 2011“, berichtet heiten für 2014 plant. „Die Teilneh- einem reichen kulturellen Leben. Tarkan Akman, Leiter der Stabs- mer bekommen einen Einblick hin- Ihre Geschichte reicht zurück ins stelle Internationale Zusammenar- ter die Kulissen der Stadt. Das ist erste Jahrtausend vor Christus, als beit, Wirtschaft und Wissenschaft, mehr als ein rein touristisches An- sie von Phrygern gegründet wurde. Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Frank- gebot“, erläutert Tarkan Akman. Die Ihren Namen „Alte Stadt“ – so die furt. Seit 2012 hätte es konkrete Vor- Reise findet voraussichtlich im deutsche Übersetzung – trägt sie bereitungen gegeben und im Sep- Herbst 2014 statt. Informationen also zu Recht. Mit Frankfurt hat sie tember 2012 einen ersten Austausch gibt es auf der Website www.interna- nicht nur die Einwohnerzahl, die mit Eskis¸ehir. Dass es in Frankfurt tionalesreferat.frankfurt.de. Lage am Fluss und das universitäre den 2007 gegründeten Europäi- Leben gemeinsam. „Eskis¸ehir hat schen Eskis¸ehir-Verein gibt, hat den Türkisch-europäische auch einen Fußballverein, und des- Prozess erleichtert. Der Verein war Spannungen? sen Fans haben die gleiche Menta- von Beginn an eingebunden. „Die Dass die Partnerschaft so vielver- lität wie die Eintracht-Fans: Sie sind Mitglieder haben ihre Wurzeln in sprechend beginnt, hätten Skepti- sehr temperamentvoll“, schmunzelt Eskis¸ehir, verstehen sich aber auch ker sicherlich nicht gedacht. Schließ- Adnan Erden, Vorsitzender des Eu- als Frankfurter. So kann der Verein lich unterzeichneten Oberbürger- ropäischen Eskis¸ehir-Vereins in eine Brückenfunktion einnehmen“, meister Peter Feldmann (SPD) und Frankfurt. sagt Tarkan Akman, „es ist jedoch sein Amtskollege Prof. Dr. Yilmaz wichtig, dass, von unserer Seite aus Büyükers¸en sie in einer politisch Partnerschaft lebt durch gesehen, alle Bürger Frankfurts der angespannten Phase zwischen Eu- alle Bürger Partnerschaft Leben einhauchen.“ ropa und der Türkei. Während die Städtepartnerschaften zwischen Regierung Erdo˘gan wegen ihres türkischen und deutschen Kommu- Ein Teil von Eskis¸ehir Vorgehens gegen friedliche Demon- nen liegen im Trend. 90 Partner- in Frankfurt stranten in die Kritik geriet, blickte schaften bestehen bundesweit mit Adnan Erden bezeichnet den man auch in der Türkei aufmerksam Städten in der Türkei. Einige weni- Verein als „Teil von Eskis¸ehir in nach Deutschland: Denn im NSU- ge wurden in den 1960er oder 1970er Frankfurt“. „Jetzt muss ein Anfang Prozess geht es um die Morde Rechts-

56 SZ 4 / 2013 Blick über den Tellerrand

schen Beziehungen zwischen der EU und der Türkei bei den Städtepartnerschaften kaum eine Rolle spielen. Es geht vielmehr um Fragen des Zusammenlebens vor Ort, um Integration. Neben Austauschprogrammen im Be- reich Sport, Kultur und Bildung sowie Bürgerreisen kooperieren die deutschen und türkischen Kommunen zunehmend auch in Energie-, Umwelt- und Zukunfts- fragen. Viele Kommunen entwickeln auch Projekte zum Beispiel im Bereich Altenpflege. Kleine Schritte Richtung Frieden Dr. Ulrike Dufner, Türkei-Expertin der Heinrich-Böll- Stiftung und Leiterin des Stiftungsbüros in Istanbul, verweist auf eine friedenspolitische Dimension von Part- nerschaften zwischen deutschen und türkischen Städ- ten. Schließlich habe die Türkei eine Schlüsselposition Amtskollegen Yilmaz Büyükers˛en (l.) und Peter Feldmann. im Nahen Osten. Wie das im Kleinen aussieht, zeigen Foto: Stadt Frankfurt Eskis¸ehir, Frankfurt und Tel Aviv. Derzeit schreiten die Planungen für einen trilateralen Jugendaustausch voran. radikaler an Migranten aus der Türkei und anderen „Ziel dieses Austauschprojektes ist es, den Jugendli- Ländern. Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskan- chen mit unterschiedlichen kulturellen wie religiösen dari-Grünberg sieht im Jugendaustausch Chancen, ver- Hintergründen gegenseitiges Kennenlernen und Verständ- zerrte Bilder des Gegenübers zu korrigieren: „Program- nis über gemeinsames Lernen und Erfahren zu ermögli- me zum Schüleraustausch oder Klassenfahrten tragen chen“, erklärt Oberbürgermeister Peter Feldmann. dazu bei, die tatsächlichen Lebensverhältnisse in einem Claudia Sˇabic´ Land näher kennenzulernen“, meint sie und fährt fort: „Die Städtepartnerschaft soll ein besseres Verständnis Anzeige unseres Zusammenlebens fördern. Viele Menschen haben familiäre Beziehungen oder Kontakte in die Türkei. Hin- zu kommt, dass Frankfurt ein Zentrum türkischspra- „Jeder Mensch braucht einen Anker. chiger Medien in Europa sowie der Hauptsitz zahlrei- Wir haben ihn...“ cher internationaler und türkischer Unternehmen ist. Durch die Städtepartnerschaft werden die bereits vor- handenen Verbindungen vertieft und neue Kontakte Versorgungshaus & Wiesenhüttenstift Stiftung des öffentlichen Rechts erleichtert und gefördert.“ Wohnen und Leben im Wiesenhüttenstift Annäherung von unten ist einfach angenehm! Die Heinrich-Böll-Stiftung untersuchte 2011 Städte- partnerschaften zwischen deutschen und türkischen Städten. Ein Ergebnis dieser Studie ist, dass die politi-

Mehr Infos unter: Frau A. Braumann 0 69 - 1 50 51 11 24

„Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sollen sich rundum wohlfühlen und ihr Leben jeden Tag genießen können. Das ist für uns das Wichtigste. Deshalb ist unser Umgang geprägt von Respekt und großem Verständnis für die Bedürfnisse des Einzelnen“. Beatrix Schorr, Direktorin

Zertifiziert nach IQD

Versorgungshaus & Wiesenhüttenstift Gravensteiner-Platz 3 D-60435 Frankfurt am Main Die Stadt Eskis˛ehir wurde im ersten Jahrtausend v. Chr. am Fluss Telefon: +49 69 15051-0 Telefax: +49 69 15051-1111 Porsuk von den Phrygern gegründet und liegt an einer der wichtigs- E-Mail: [email protected] Internet: www.wiesenhuettenstift.de ten Kreuzungen Anatoliens. Foto: Fotolia

SZ 4 / 2013 57 Frankfurt und seine Stadtteile / Serie

Dornbusch

erschwinglicher und guter Mittags- tisch auch für Besucher angeboten. Sie nimmt wahr, wie ältere einen Plausch in der Apotheke, in dem klei- nen Kleidergeschäft oder auf dem Dienstagsmarkt halten. „Es ist gut, dass es diese Möglichkeiten im Stadt- teil gibt“, sagt die Pfarrerin. Dass die Älteren es genießen, mitten im Ge- schehen zu sein, stellt sie auch bei dem jährlichen Gemeindeflohmarkt fest. Dort gibt es ein Café für die Besucher, in dem stets Vollbetrieb herrscht. Ähnlich verhält es sich mit der offenen Kaffeerunde, zu der die Gemeinde immer nach den Gottes- Alte Villen in beliebter Wohnlage. Fotos (3): Oeser diensten einlädt. Ein verwitweter älterer Herr erzählte der Pfarrerin, as namensgebende Gewächs dass gerade Ältere das zu schätzen dass er das Angebot auch deshalb ist längst aus dem Stadtteil wissen: 5.000 der insgesamt etwa genieße, weil er die ganze Woche über Dverschwunden: Ein Stachel- 19.000 Bewohner haben ihren 60. Ge- sonst kein Wort gesprochen hat. „Da dickicht aus Dornbüschen diente burtstag bereits hinter sich. Und sieht man, wie wichtig solche Kon- seit dem Mittelalter dazu, Eindring- auch Hochbetagte wohnen gerne taktangebote sind.“ Das gilt beson- linge von der Siedlung im Norden am Dornbusch, so die Erfahrung der ders, weil der Stadtteil keinen wirk- Frankfurts fernzuhalten. Heute sind Seniorenbeirätin. lichen Ortsmittelpunkt, wie zum die dornigen Gewächse nur noch Beispiel einen zentralen Marktplatz, vereinzelt zu finden. Im Sinaipark, Doch der Stadtteil kennt auch besitzt, der sonst für Begegnungen der weitläufigen und von den Be- andere Fakten: Nur etwas mehr als sorgen könnte. wohnern gern genutzten grünen ein Prozent der Wohnungen sind al- Lunge des Stadtteils, wachsen noch tersgerecht oder barrierefrei gestal- Gute Innenstadtverbindungen einige von ihnen. tet. Nicht ideal für die Älteren, die Ansonsten gilt für den Dornbusch: wie auch in vielen anderen Stadttei- Wer noch einigermaßen gut zu Fuß Die Anlage, die sich von der Eschers- len, in der Mehrzahl alleine leben. unterwegs ist, findet den Anschluss heimer Landstraße bis nach Ecken- „Es wäre gut, wenn die Alten in der an das pralle Leben in nächster Nä- heim erstreckt, ist nur ein Grund Diskussion um Wohnraum stärker he: So liegt der Uni-Campus Westend für die Beliebtheit des vergleichs- vorkämen. Natürlich sind sie für das mit seinen jungen Leuten fünf Geh- weise jungen Stadtteils, der erst im Bauprinzip ,mehr Lifts statt Lofts’. minuten vom Dornbusch entfernt. Die Jahr 1946 aus Teilen der angrenzen- Nur können sie nicht mehr so gut Verbindung zur Innenstadt könnte den Gebiete Ginnheims und Ecken- Lärm machen und auf Demos mit- nicht besser sein: Die U-Bahnlinien heims entstand: Das bekannte Funk- laufen“, sagt Achenbach. U1, U2, U3 und U8 machen an meh- haus des Hessischen Rundfunks an reren Haltestellen im Stadtteil Sta- der Bertramswiese ist hier zu finden. Kontaktmöglichkeiten tion. Busse schaffen zusätzlich Ver- Das berühmte Dichterviertel mit sei- sind wichtig bindung nach Bockenheim, zum nen Villen im Baustil der Gründer- Dass viele Ältere das Leben am Rebstock und nach Ginnheim. zeit bietet begüterten Frankfurtern Dornbusch genießen, ist der Eindruck ein schönes und ruhiges Zuhause. von Doris Müller-Fischer, Pfarrerin Gefahr durch Schienen „Aber auch die anderen Siedlun- in der evangelischen Dornbuschge- und Straße gen des Dornbuschs stellen mittlere meinde. Wenn die Pfarrerin in ihrem Dieser Vorteil hat seinen Preis. Die bis gute Wohnlagen dar“, weiß Doris Stadtteil unterwegs ist, beobachtet Eschersheimer Landstraße und der Achenbach, die sich als Mitglied sie, wie viele Ältere mitten im Leben doppelte oberirdische Schienenstrang des Seniorenbeirats für den Stadt- stehen. Senioren entdecken zum Bei- zerschneiden das Quartier in zwei teil nördlich der Frankfurter Innen- spiel die Kantine des Hessischen Teile. Für Doris Achenbach bedeu- stadt engagiert. Die Zahlen verraten, Rundfunks für sich. Dort wird ein tet das gleichermaßen Fluch und Se-

58 SZ 4 / 2013 Schienenstrang und Straße zerschneiden das Quartier. Rathaus für Senioren an der Hansaallee. gen. „Viele empfinden die Teilung zum Teil gefährliche Abkürzungen busch. „Die Straße und die oberirdi- als störend, andererseits ist der genommen werden, sind die Folgen. sche Trasse sind auch ein Standort- Dornbusch gut angebunden, was für vorteil, denn so werden unsere Ge- Senioren besonders wichtig ist.“ Die Last der Teilung bekommen schäfte von den vorbeifahrenden Schienen und Straße können zudem auch die Einzelhändler zu spüren. Kunden gesehen.“ Der Erfolg gibt der Gefahr bedeuten. Die Unterführung Doch man kann es auch positiv se- Geschäftsfrau recht: „Ich gebe Ihnen unter der Trasse ist nicht barriere- hen. „Es kommt darauf an, wie viel nicht mehr als zwei Jahre“, sagte ein frei gestaltet, die sicheren Übergän- man selber tut, um die Kunden anzu- Kunde kurz nach der Eröffnung zu ge bedeuten lange Wege. Für nicht ziehen“, sagt Stefanie Schneider. Die der Einzelhändlerin. „In diesem Jahr mehr so mobile Senioren ein Hin- Geschäftsführerin des Weinladens in werden es nun aber schon 20 Jahre“, dernis. Tödliche Unfälle, die beim der Straße Am Dornbusch ist zweite sagt Schneider. Überqueren auch geschehen, weil Vorsitzende des Geschäftsrings Dorn- Katrin Mathias

>> 3 Fragen an ... Elke Golde (58), die das Rathaus für Senioren in der Hansaallee 150 leitet. SZ: Was bietet das Rathaus für Senioren den älteren „Wie kann ich auch im Alter in den eigenen vier Wänden Dornbusch-Bewohnern an? wohnen bleiben?“, um Fragen nach Hilfsmitteln und Elke Golde: Das Rathaus für Senioren ist keineswegs Wohnraumanpassung, und an wen man sich wenden muss, nur für die älteren Bürgerinnen und Bürger aus dem um hauswirtschaftliche Hilfen oder eine häusliche Pfle- Stadtteil Dornbusch da. Darauf lege ich größten Wert. gekraft vermittelt zu bekommen und bezahlen zu können. Das Rathaus für Senioren ist für die Senioren aus ganz Also alles Dinge, die einen mit zunehmendem Alter be- Frankfurt ausgerichtet, seine Zuständigkeit gilt stadt- treffen können. weit. Das zeigt ja schon, dass es noch das Versicherungs- amt in der Sandgasse gibt, das sich um Angelegenheiten SZ: Welchen Rat geben Sie Senioren, die diese Dinge der Sozialversicherung, insbesondere der gesetzlichen regeln wollen? Rentenversicherung kümmert, und das auch zur Verwal- Elke Golde: Zu Hause wohnen zu bleiben, ist das Ziel der tungseinheit des Rathauses für Senioren gehört. Für meisten Älteren. Daher würde ich raten, sich als erstes das Rathaus für Senioren an der Hansaallee ist es aber mit dem Thema Wohnen zu befassen und die damit zu- gerade kennzeichnend, dass eine Vielfalt stadtweit rele- sammenhängenden Fragen zu klären. Im Grunde sollte vanter Aufgaben und Angebote unter einem Dach zu- man schon im Alter um die 50 Jahre damit beginnen, zu sammengefasst ist. Etwa die Betreuungsbehörde oder überlegen: „Wie möchte ich im Alter wohnen?“ Wichtig, die Mitarbeitenden, die sich um die Heimplatzvermitt- wenn man alleine lebt, ist es vor allem auch, dass man lung kümmern, bis hin zum Café Anschluss des Frank- sich frühzeitig ein Netzwerk aus Kontakten aufgebaut hat. furter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe mit Auch dabei unterstützen die Mitarbeitenden der Leit- seinen Angeboten wie dem Internetcafé, der Hobbybör- stelle Älterwerden. Das tun sie zum Beispiel, indem sie se und der Kreativwerkstatt. regelmäßig durch Veranstaltungen für Senioren neben der Vermittlung von Informationen auch Möglichkeiten SZ: Gibt es bei aller Vielfalt einebörse n Schwerpunkt in zum Kennenlernen schaffen. Beispielhaft als eine Ini- der Arbeit des Rathauses für Senioren? tiative, die stadtweit aktiv ist, ist die Bewegung „Netz- Elke Golde: Wir erfüllen eine Art Lotsenfunktion. Das werk neue Nachbarschaften“ zu nennen. Sie hat sich heißt, wir finden die richtigen Ansprechpartner für die im Rahmen eines der vom Sozialdezernat im Jahr 2010 vielfältigen Anliegen der Ratsuchenden und geben sie organisierten Seniorenforen gegründet. An diese Ini- an diese weiter. Als einen Beratungsschwerpunkt wür- tiative können sich Senioren wenden, um die ersten de ich die Arbeit der Leitstelle Älterwerden in Frank- Schritte zu unternehmen, neue Menschen kennenzuler- furt nennen, und da ist konkret das Thema Wohnen im nen und so vielleicht nach und nach tragfähige Netzwer- Alter aktuell. Hier geht es zum Beispiel um die Frage: ke aufzubauen. Katrin Mathias

SZ 4 / 2013 59 Früher und heute

Frankfurt und seine Plätze Der Adlhochplatz Neue Mitte Sachsenhausens

Früher Straßenkreuzung, heute Treffpunkt. Foto: Oeser

o wie er gestaltet ist, der Adl- Bahntrassen wurden Verbindung vom Südbahnhof zur hochplatz in Sachsenhausen, zu Straßen Alten Brücke, die Brückenstraße. Ssei er doch überflüssig, meinte Entstanden ist der später zu Ehren vor gerade einmal zehn Jahren der Adlhochs benannte Platz, als das Gar- Betriebsam ging es in der Textor- eine oder andere Stadtteilpolitiker. ten-, Wiesen- und Ackerland vor Alt- straße und an der Kreuzung mit der Bodendeckende Bepflanzung und Sachsenhausen in den Gründerjah- Brückenstraße, also dem heutigen Einzäunung verhinderten damals das ren gegen Ende des 19. Jahrhunderts Adlhochplatz, zu: Denn seit 1889 be- Betreten dieser kleinen Insel, wo bebaut wurde. Die Straßenführung gann ein Zweig der Waldbahn, die sich Textorstraße und Brückenstra- geht auf die verkehrstechnische Ent- Schwanheim, Niederrad, Neu-Isen- ße kreuzen und Laubestraße und wicklung damals zurück. Die Textor- burg mit Frankfurt-Sachsenhausen Schwanthalerstraße hinzukommen. straße folgt nämlich der Trasse der verband, am Lokalbahnhof. Damp- Inzwischen völlig neu gestaltet, ver- Frankfurt-Offenbacher Eisenbahn fend und ratternd fuhr sie durch die kehrsreduziert, gepflastert, baumbe- von 1847/48, die von Oberrad kom- Textorstraße. Dort, wo heute das standen, mit Bänken versehen und mend zum Bahnhof Alt-Sachsenhau- „Schwanthaler Carree“ steht, hatte durch ein Straßencafé belebt, ist der sen (Lokalbahnhof) und weiter bis sie sogar ihren Betriebshof mit Werk- Adlhochplatz heute ein zentraler zur Eisenbahnbrücke (heute Frie- statt, Wagenhalle, Lokomotivschup- Platz, ein Treffpunkt, und wird gern densbrücke) und den alten Bahn- pen und Direktion. Zehn Jahre spä- – eingebunden in seine teils histori- höfen an den Wallanlagen führte. ter begann das Zeitalter der „Elektri- sche, teils moderne Bebauung rings- Als 1875 die Bebraer Bahn mit ihrem schen“ in Frankfurt, für die zwischen um – als eine neue Mitte Sachsen- Bahnhof Neu-Sachsenhausen (Süd- Textorstraße und Hedderichstraße hausens bezeichnet. bahnhof) eröffnet wurde, endete die das Depot Sachsenhausen gebaut Offenbacher Bahn am Lokalbahnhof. wurde. Die Waldbahn wurde allmäh- Seit 1998 trägt dieser Platz seinen So begann ihre Trasse zur Straße zu lich durch die Elektrische ersetzt Namen im Gedenken an Stadtpfar- werden, die bis 1899 nach dem Arzt und 1929 schließlich eingestellt. rer Monsignore Walter Adlhoch und Kommunalpolitiker Varrentrapp (1913–1985). Adlhoch hatte in Sach- hieß, und wo sich schon Industriebe- In den 1960er Jahren entstand auf senhausen die Schwanthaler Schule triebe angesiedelt hatten und erste dem Gelände des ehemaligen Wald- und das KWG (Kaiser Wilhelms Gym- einzelne Häuser errichtet worden bahndepots das Bezirksbad Sachsen- nasium) besucht, er war 1962 bis waren. Zwischen 1899 und 1907 wur- hausen (Textorbad). „Alle Einrich- 1965 Pfarrer an St. Leonhard und de die Straße, nun nach der Juristen- tungen, die zu einer modernen Voll- Caritasdirektor, dann bis 1982 Stadt- familie Textor benannt, mit Häusern badeanstalt gehören, sind vorhanden“, dekan. In seinem Beruf und in Eh- im Stil der Zeit, der Gründerjahre, sagte Bürgermeister Menzer am 4. renämtern engagierte er sich für die bebaut. Mit wenigen Ausnahmen ha- September 1964 bei der Eröffnung Ökumene, die Integration und sozia- ben sich diese bis heute erhalten. dieses vierten Frankfurter Hallen- le Belange. 1983 stiftete er zusam- Damals entstanden auch die noch schwimmbads. Denn das Bad um- men mit seinem protestantischen immer beliebten typischen Gaststät- fasste neben dem 25-Meter-Mehr- Kollegen Ernst Schäfer den „Preis ten, im Besonderen – Eingeweihte zweckbecken auch Wannen-, Brause-, für Humor in der Kirche“. Walter wissen Bescheid – auf der „Insel“. medizinische und römisch-irische Adlhoch starb nach einem Autoun- Gleiches gilt, was die Bebauung Bäder, Sauna und Gymnastiksaal. fall in der Eifel. betrifft, für die Seitenstraßen, so die Das Textorbad erfreute sich großer

60 SZ 4 / 2013 Früher und heute

Beliebtheit, was sich an der Reak- Mit dem Bau des Schwanthaler schau. Die mittlere Halle nahm das tion der Bevölkerung zeigte, als 1992 Carrees erhielt der Adlhochplatz die Bibliothekszentrum Sachsenhausen die Öffnungszeiten verkürzt werden ersehnte würdige neue Gestaltung. und die Gaststätte „Depot 1899“ mit sollten und später das Bad durch die Zur gleichen Zeit wurde er erweitert Veranstaltungssaal und Terrasse auf. geplante Neubebauung des Areals in und zur gegenüberliegenden Stra- Die östliche Halle wurde zu einem Gefahr geriet. ßenseite geöffnet. Denn mit dem Bau Supermarkt. In der Hedderichstra- des Betriebshofs Ost der VGF schlug ße ahnt man noch die einstige Nut- Beliebtes Bad musste weichen 2007 auch die letzte Stunde des De- zung des Depots: Nicht nur, dass In der Tat mussten sich die Schwim- pots Sachsenhausen. Von den drei his- dort die Linie 15 wendet, es liegen merinnen und Schwimmer mit einer torischen Hallen konnte nur wenig noch im Straßenpflaster einige der Feier am 30. April 2004 vom Textor- erhalten werden, im Wesentlichen die Gleise, die einst ins Depot führten bad verabschieden und 2007 dessen drei Frontseiten zur Textorstraße und nun im Nichts, an den Bordstei- Abbruch erleben. Doch im Herbst hin und einige Details. Das Übrige nen, enden. 2009 konnten sie wieder jubeln: Im wurde aufgrund von Vorgaben der neuen „Schwanthaler Carree“ war ein Stadt nach einer Idee des Friedber- Weiterführende Informationen zur neues Bad entstanden. Im Wesent- ger Architekturbüros BLFP und Geschichte der Textorstraße, zu den lichen beherbergt der Gebäudekom- dem Entwurf des Architekturbüros Häusern und ihren Bewohnern fin- plex mit seinen vom Büro Braun Michael Landes und Wentz Concept den sich in dem Buch von Jens-Holger Volleth Architekten entworfenen in historischem Stil in Klinkerbau- Jensen, Günter Appel, Georg Becker charakteristischen drei Türmen 79 weise wieder aufgebaut und ergänzt „Sachsenhausen näher betrachtet: Seniorenwohnungen im Modell des um einen Bürobau aus Stahl und Die Textorstraße. Geschichte & Ge- Service-Wohnens und dazu 49 Plätze Glas und aus Wohnbauten. In die schichten“. Es ist in der Edition Hen- in einer stationären Pflegestation westliche Halle mit dem integrierten rich 2012 erschienen und kostet der Markus-Diakonie. Büroturm zog die Frankfurter Rund- 14,80 Euro. Hans-Otto Schembs

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Begegnungs- und Servicezentrum Bornheim/Ostend Rhönstraße 89, 60385 Frankfurt am Main Telefon 0 69 / 44 95 82 Vor dem Besuch eines Programmpunktes wird Märchenzeit im Rhöncafé eine telefonische Terminbestätigung empfohlen. Märchen der Völker erzählt von der Märchen- erzählerin Frau Hilcher. Begegnungs- und Servicezentrum Höchst Montag, 14. Oktober, 10 bis 11.30 Uhr, Kosten: 3 € Bolongarostraße 137, 65929 Frankfurt am Main Telefon 0 69 / 31 24 18 Begegnungs- und Servicezentrum Eckenheim – Verrückter Salon im Café Herbstsonne Haus der Begegnung Das Demenzcafé lädt zu seinem 2. Geburtstag ein. Dörpfeldstraße 6, 60435 Frankfurt am Main Mittwoch, 13. November, 15 bis 17 Uhr, Verzehrkosten Telefon 069/29 98 07 26 8 Couplets von Otto Reutter und Berliner Gassenhauer Herbstlicher Strauß von Melodien Die Sketcher, Montag, 28. Oktober, 16 Uhr, kostenlos gespielt vom Seniorenorchester, ohne Kaffeetafel. Wanderungen im Leben Das Café ist ab 14 Uhr geöffnet. Im Rahmen des Blauen Salon tritt das Ensemble Montag, 21. Oktober, 15 bis 16.30 Uhr, Kosten: Spende Belcanto auf (Gesang und Klavier). erwünscht + Verzehr Kooperation mit Altenhilfezentrum Victor Gollancz Haus „Es schwinden jedes Kummers Falten, Veranstaltungsort: Kurmainzer Straße 91, 65936 Frank- so lang des Liedes Zauber walten“ furt, Samstag, 19. Oktober, 16 bis 17 Uhr, kostenlos Mit diesem Vers von Friedrich Schiller laden die Marbachlerchen zu einem fröhlichen musikalischen Die Kreativwerkstatt – Internationaler Treff Nachmittag – unter Mitwirkung des Publikums – ein. für Alt bis Jung Donnerstag, 14. November, 14.30 bis 17 Uhr, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt am Main Kosten: 5 € inkl. Kaffeetafel Telefon 069/59 7168 4 Anzeige Freier Tanz für alle Tanzen alleine, in Paaren und in der Gruppe mit Hanan Kadur, mittwochs, 17 bis 18.30 Uhr, Kosten: 38 € für 6 Stunden Das Gleiche ist „Glück im Alter“ in der Literatur Auseinandersetzung mit literarischen Texten. noch lange Leitung Karin Bangert dienstags ab 22. Oktober, 17.30 bis 19 Uhr, Kosten: 90 € für 12 Stunden nicht dasselbe! Weihnachtlicher Markt „The same procedure as every year!“ Kunsthandwerk vom Feinsten an vier Tagen. Samstag, 16. November bis Mittwoch 20. November, jeweils 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei Vertrauen Sie dem Fahrdienst, der seit Begegnungs- und Servicezentrum Bockenheim – 20 Jahren behinderte Menschen in Frankfurt Bockenheimer Treff bewegt. Die Fraternität bringt Sie sicher, Am Weingarten 18–20, 60487 Frankfurt am Main schnell und zuverlässig zu Ihrem Ziel. Telefon 069/77 52 82 Rund um die Uhr, auch am Wochenende – Sorgenkind Schilddrüse und immer bewegend freundlich. Diagnostik und gezielte Behandlung Freitag, 11. Oktober, 16 Uhr, kostenlos Märchenhaft – Autobiografische Texte aus den 50er und 60er Jahren Lesung der Seminargruppe „erlebt und erzählt“ der U3L, Teil 1 Behinderten-Selbsthilfe eV Mittwoch, 23. Oktober, 16.30 Uhr, Kosten: 2 € Fahrdienst Herbstkonzert des Seniorenorchesters . Bunte Melodien von Walzer bis Beatles T 069 54 70 15 und 54 10 07 Freitag, 8. November, 15 Uhr, Spenden erwünscht F 069.54 10 09 Weihnachtskonzert mit dem Frauenpolizeichor [email protected] Musik mit Conference und das eine oder andere Gedicht, Mittwoch, 11. Dezember, 16 Uhr, Kosten 5 €

62 SZ 4 / 2013 Anzeige Advents- und Weihnachtslieder zum Mitsingen www.DRK.de mit dem Kinderchor der Musikschule Frankfurt Mittwoch, 4. Dezember, 15.30 bis 17 Uhr, kostenlos HausNotruf – Knopfdruck genügt! Begegnungs- und Servicezentrum Gallus Frankenallee 206–210, 60326 Frankfurt am Main Telefon 069/7382545 Oktoberfest Wiesn-Stimmung mit Livemusik von „Schlager Rolf“, deftiger Brotzeit und Prämierung des schönsten Dirndls Donnerstag, 10. Oktober, 15 bis 17 Uhr, Kosten: 8 € Auf der Walz in der Pfalz Weinfahrt nach Bad Dürkheim Mittwoch, 16. Oktober, 9.30 bis 18 Uhr, Kosten: 17 € Fahrtkosten, Treffpunkt: 9.30 Uhr Ackermannschule, 10 Uhr Praunheimer Brücke/Kiosk Führung durch die Druckerei in Mörfelden und Gespräch mit einem Redakteur der FAZ Donnerstag, 24. Oktober, 15 bis 19 Uhr, Kosten: 5 €

Begegnungs- und Servicezentrum Heddernheim Aßlarer Straße 3, 60439 Frankfurt am Main Wir beraten Sie gerne! Telefon 069/57 7131 Bewegungsübungen für Körper und Geist ☎ (0 69) 71 91 91 22 Neue Bewegungsgruppe mit Karin Puck Dienstag, 15. Oktober, 15 bis 17 Uhr, Kosten: 2 € Tanzmomente – Freude an Tanz und Bewegung Beate Schmitt (Tanztherapeutin DTB) Donnerstag, 31. Oktober, 15 bis 16 Uhr, Kosten: 4 € Ein Partner von Bosch Offener Singkreis HausNotruf • Seilerstraße 23 • 60313 Frankfurt Wunschlieder mit Gitarrenbegleitung Donnerstag, 14. November, 15 bis 16 Uhr, Kosten: 1,50 €

Begegnungs- und Servicezentrum Hofgut Goldstein Tränkweg 32, 60529 Frankfurt am Main Telefon 069/66 67 79 3 Theateraufführung „Spätes Glück“ Mobiles Seniorentheater Frankfurt am Main Donnerstag, 10. Oktober, 10 bis 17 Uhr, Kosten: 3 € Wir bringen Ihnen Blick hinter die Kulissen der Städtischen Bühnen den Genuss ins Haus! Die Welt hinter der Bühne hautnah erleben. Montag, 21. Oktober, 18.30 bis 20 Uhr, Kosten: 7 € Martinsmarkt im Hofgut • Leckere Menüs ins Für den guten Zweck, Samstag, 16. November, Haus gebracht ab 11 bis 18 Uhr, Kosten: ggf. Verzehrkosten • Große Menüauswahl, dazu Desserts und Begegnungs- und Servicezentrum Nordweststadt Kuchen Gerhart-Hauptmann-Ring 298, 60439 Frankfurt am Main Telefon 069/29 98 07 55 22 • Wertvolle Ernährung zum Wohlfühlen, Martinsgans-Essen auch für Diäten im Gasthaus zum Bilstein in Schotten-Busenborn € Mittwoch, 6. November, 9.15 Uhr, Kosten: 20 Fahrpreis, Jetzt unverbindlich Führung und Orgelspiel (Vorauskasse) zzgl. Verzehrkosten. beraten lassen! Treffpunkte: 9.15 Uhr Am Ebelfeld – Endstation U6, 9.30 Uhr – Bushaltestelle GHR/Praunheimer Weg, Im Auftrag von 9.45 Uhr Kiosk/Praunheimer Brücke Michelstädter Weihnachtsmarkt DRK Bezirksverband Mittwoch, 11. Dezember, 10.15 Uhr, Kosten: 16 €, Fahrpreis Frankfurt am Main e.V. (Vorauskasse) zzgl. Verzehrkosten. Treffpunkte: 10.15 Uhr Am Tel.-Nr. 069-30059991 Ebelfeld – Endstation U6, 10.30 Uhr Bushaltestelle GHR/ Menüservice apetito AG · Bonifatiusstraße 305 · 48432 Rheine Praunheimer Weg, 10.45 Uhr Kiosk/Praunheimer Brücke

SZ 4 / 2013 63 Tipps und Termine

Begegnungs- und Servicezentrum Begegnungs- und Servicezentrum Rödelheim / Auguste-Oberwinter-Haus Senioren Initiative Höchst Burgfriedenstraße 7, 60489 Frankfurt am Main Gebeschusstraße 44, 65929 Frankfurt am Main Telefon 069/74 30 82 19 oder 78 00 26 Telefon 069/31 75 83 Training für die grauen Zellen Busfahrt in die Stadt der Brüder Grimm Workshop mit Claus Schlatter, zertifizierter Wir tafeln im Landgasthof Grüner Baum und Gedächtnistrainer und Kommunikationsexperte erleben danach eine 90-minütige Märchenstadt- Dienstag, 8. und 15. Oktober, 10 bis 12 Uhr, führung durch Steinau an der Straße. Kosten: 25 € Im Anschluss Gelegenheit zum Bummeln. Schreibwerkstatt Dienstag, 8. Oktober, 10.15 bis 18 Uhr, Biografisches oder auch kreatives Schreiben, Kosten: 15 € für Busfahrt und Führung, begleitet von der Journalistin Susanne Groß. Treffpunkte: 10.15 Uhr Bahnhof Höchst, vor dem Donnerstag, 10. Oktober, 10 bis 12 Uhr, Kosten: 65 € Bunker oder 10.30 Uhr Bolongarostraße 137 für 5 Termine mit jeweils 2 Std. Freude schöner Götterfunken Cafe Lebensart Eine Werkseinführung gibt Hiltrud Beck Gespräche und Diskussionen: Erzählte Geschichte Mittwoch, 16. Oktober, 14.30 Uhr, Kosten: 2,50 € Rödelheims, Projekt mit Zeitzeugen Donnerstag, 14. November, 18 bis 19.30 Uhr, Begegnungszentrum Ginnheim Kosten: Verzehrkosten Ginnheimer Landstr. 172/174, 60431 Frankfurt am Main Telefon 069/52 00 98 Begegnungs- und Servicezentrum Sachsenhausen – West / Riedhof Frühstückstreff Frühstück in geselliger Runde Mörfelder Landstraße 212, 60598 Frankfurt am Main Montag, 7. Oktober, 9.30 bis 11.30 Uhr, Kosten: 3 € Telefon 069/6314 014 Verkehrssicherheitstipps für Senioren Tanzcafé mit Live-Musik mit Silvia Schwalba Tanzen Sie gerne? Na dann los! Montag, 14. Oktober, 15 Uhr, Kosten: kostenlos Mittwoch, 16. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Kosten: 3,50 € 200 Jahre Grimmsche Kinder- und Hausmärchen Frankfurts neue Altstadt Lesung mit Bettina Buggle Vortrag von und mit Walter Lachner. Mittwoch, 30. Oktober, 15 Uhr, Kosten: 2,50 € Frankfurt bekommt eine neue Altstadt. Konzert des Seniorenorchesters des Wissen Sie, wie die alte ausgesehen hat? Frankfurter Verbandes Montag, 21. Oktober, 16 Uhr, Kosten: 1 € plus mit beliebten Melodien, Evergreens und Potpourris Verzehrkosten für Nichtclubmitglieder Freitag, 22. November, 15 Uhr, Kosten: 2 €

Begegnungs- und Servicezentrum Begegnungszentrum Hausen Sachsenhausen – Maintreff Hausener Obergasse 15, 60488 Frankfurt am Main Walter-Kolb-Straße 5–7, 60594 Frankfurt am Main Telefon 069/78 92 73 8 (AB) Telefon 069/15 39 21 41 5 Entspannt von Kopf bis Fuß Qigong-Schnupperstunde Autogenes Training und Progressive im Maintreff, mit Philipp Stanley Muskelentspannung zum Kennenlernen Donnerstag, 17. Oktober, 15.45 bis 17.15 Uhr, Montag, 14. Oktober, 9.30 Uhr, Kosten: 4 € Kosten: 5 € „Alles hört auf mein Kommando“ Wirbelsäulengymnastik Das merkwürdige Leben der Adele Sandrock Neu im Maintreff: 1x pro Woche, kleine Gruppen, Montag, 14. Oktober, 16 Uhr, Kosten: 2,50 € jeweils 10 Termine (Einstieg auch später möglich) Rechtsirrtümer mittwochs, ab 23. Oktober, 9 bis 11 Uhr, Kosten: Ein unterhaltsamer Vortrag mit Heinz Schilling Infos zu den Kosten unter Tel.: 0 69/66374686 vom Bürgerinstitut. Lesung: Haiku Dienstag, 26. November, 15 bis 17 Uhr, mit Erläuterungen der Autorin Doris Heck Kosten: Verzehrkosten Dienstag, 12. November, 14.30 bis 15.30 Uhr, Kosten: kostenlos Begegnungszentrum Praunheim Anzeige Heinrich-Lübke-Straße 32, 60488 Frankfurt am Main Telefon 0 69/762098 Großer vorweihnachtlicher Kreativmarkt Großes Angebot von Kunsthandwerk. Samstag, 2. November, 10 Uhr, Kosten: 4 € Gemäldeausstellung Großformatige, farbintensive Gemälde Immer dienstags bis freitags, 12 bis 17.30 Uhr, kostenlos

64 SZ 4 / 2013 Tipps und Termine

Begegnungszentrum Preungesheim Treffpunkt Bregenzer Straße Jaspertstraße 11, 60435 Frankfurt am Main Bregenzer Straße 17, 60386 Frankfurt am Main Telefon 069/5400555 Telefon 069/57 12 62 Diabetes? Was kann ich selbst tun? Weihnachtslesung Carola Blumenhagen von der Selbsthilfegruppe Humorvolle Weihnachtsgeschichten, des Diabetiker Bundes gelesen von Leonore Gauland Donnerstag, 24. Oktober, 15.30 bis 17 Uhr, vom Projekt Lesefreuden des Bürgerinstituts Kosten: Verzehrkosten Montag, 9. Dezember, 15 bis 17 Uhr, Kosten: 2,50 € für Gäste/Treffpunktmitglieder frei Begegnungszentrum Schwanheim Rheinlandstraße 14, 60529 Frankfurt am Main Treffpunkt Milseburgstraße Telefon: 069/35 53 24 und 0152/22 66 23 21 Milseburgstraße 24a, 60388 Frankfurt am Main Telefon 06109/33707 Sitztänze, Gymnastik und Spaß Gezielte Übungen zum Erhalt der Selbstständigkeit In 80 Tagen um die Welt donnerstags ab 10. Oktober, jeweils 10 bis 11 Uhr, Dr. Brandes berichtet von seiner Weltreise Kosten: 2 € Dienstag, 12. November, 15 Uhr, Impressionen aus dem Frankfurter Stadtwald Kosten: Verzehrkosten (Treffpunktmitglieder frei) Filmvorführung durch Gerd Wunderlich Wetterstadt Offenbach Donnerstag, 24. Oktober, 16 bis 17 Uhr, Kosten: 2,50 € Frau Biermann berichtet über das Wetteramt Selbstgemachtes aus der Küche und aus Papier Donnerstag, 21. November, 15 Uhr, vorweihnachtlicher Basar mit Köstlichem Kosten: Verzehrkosten (Treffpunktmitglieder frei) aus Omas Küche Geschichten aus der Vorweihnachtszeit Dienstag, 26. November, 15 bis 17 Uhr, Kosten: kostenlos Herr Riedinger liest zur Vorweihnachtszeit Fallada, Ringelnatz und Gernhardt Begegnungszentrum Sossenheim Dienstag, 10. Dezember, 15 Uhr, Toni-Sender-Straße 29, 65936 Frankfurt am Main Kosten: Verzehrkosten (Treffpunktmitglieder frei) Telefon 069/34 68 94 Anzeige Neues aus dem Pflegeversicherungsgesetz Infoveranstaltung mit Pflegewissenschaftlerin U. Ott Donnerstag, 31. Oktober, 17.30 bis 18.30 Uhr, Kosten: 3 €

Interkulturelles Begegnungs- und Servicezentrum Alt-Fechenheim 89, 60386 Frankfurt am Main Telefon 069/9769 46 92 Stadtteilfrühstück mit Infoveranstaltung der Pflegebegleiter-Initiative Dienstag, 29. Oktober, 9.30 Uhr, kostenlos Workshop mit Oma Hildes Geschenkeshop Erstellen Sie Ihr eigenes Schmuckunikat! Eine Kette aus gehäkelten Blumen oder aus Perlen unter Anleitung von Künstlerin und Designerin Doris Hensen und Günther Marks Donnerstag, 30. Oktober, 15 bis 18 Uhr, Kosten: 15 € + Verzehrkosten Adventsbasar Handarbeit, Kreatives, Hausgemachtes und Weihnacht- liches mit dem Handarbeitskreis des Begegnungs- und

Servicezentrums, dem Fechenheimer Verein RMSV 1896, Kinder- und Jugend Projekt „Unser Dieter“ Freitag, 22. November, 14 bis 18 Uhr, Kosten: Verzehrkosten

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SZ 4 / 2013 65 Tipps und Termine

Cafeteria für Jung und Alt mit selbst gebackenem Kuchen. Im Rahmen des Grimm-Jahres 2013 erzählen ausgebildete Oberlindau 20, 60323 Frankfurt TeilnehmerInnen des Märchenteams Märchen. Mittwoch, Information und Anmeldung, Telefon 069/97 2017-40 4. Dezember, 14 bis 16.30 Uhr. 3,00 € Gästebeitrag.

Veranstaltungen Treffpunkt Rothschildpark Weitere Veranstaltungen

„Unterwegs“ Die Zeit vom Tod bis zur Bestattung – was ist zu tun? Der Foto-Kreis Kreativ hat sich für die fotografische Umset- Sterben, Tod und Bestattung sind Situationen, die bewältigt zung des Themas bewusst nicht mit der klassischen Reise- werden müssen, aber wenig geübt werden können. Was ist fotografie beschäftigt, sondern versucht, die Bewegung, die zu tun in der Zeit vom Tod bis zur Bestattung? Was kann ich das Wesentliche des Unterwegsseins ist, sichtbar zu machen. heute schon vorbereiten? Wie kann ich vorsorgen? Was regele ich, was meine Angehörigen, was übernimmt üblicherweise Der Mensch bewegt sich in den naturgegebenen Bedingun- die Pietät? Die Hospizgruppe des Bürgerinstituts und Kistner gen von Raum und Zeit. Art und Ausmaß dieser Bewegung und Scheidler Bestattungen informieren gemeinsam und prägen sein Verständnis von der Welt. Für den einen ist die regen zum Gespräch an. Welt ein Dorf, für den anderen ist das Dorf die Welt. Dienstag, 29. Oktober, 14.30 Uhr Rückfragen an Frau Monika Der Begriff „Reisen“ kommt vom althochdeutschen rîsan, Müller-Herrmann, Hospizgruppe im Bürgerinstitut e.V., und bedeutet: aufstehen, aufbrechen, unterwegs irgendwo- Tel. 0 69/97 20 17 24, 3 € Gästebeitrag hin auf dem Weg sein. Unterwegs sein bedeutet demnach nicht zwangsläufig, auf Reisen zu sein, es bezeichnet aber Cafeteria auf jeden Fall nicht zu Hause zu sein. für Jung und Alt mit selbst gebackenem Kuchen. Mittwoch, 30. Oktober, 14 bis 16.30 Uhr Vernissage zur Ausstellung 15.00 Uhr Kunstparcours „Albrecht Dürer: Seine Kunst im Mittwoch, 9. Oktober, 18 Uhr Kontext ihrer Zeit“. Anhand von rund 180 Werken aus den Ausstellung vom 10. Oktober bis 18. Dezember in den wichtigsten Gemäldesammlungen der Welt präsentiert die Räumen des Bürgerinstituts (Öffnungszeiten Mo – Fr von groß angelegte Ausstellung im Städel Museum den vollstän- 9.00 – 16.00 Uhr, Einschränkungen durch Veranstaltungen) digen Albrecht Dürer. Die Ausstellung zeigt Dürers Schaffen in der ganzen Vielfalt seiner künstlerischen Ausdrucksmög- Thema Märchen lichkeiten. Lichtbildervortrag von Helga Bill zur aktuellen Ausstellung Besuch des Brüder Grimm-Hauses im Städel Museum (23.10.2013 – 2.2.2014). Eintritt frei, Im ehemaligen Amtshaus, das die Familie Grimm in Steinau Spenden erbeten. an der Straße bewohnte, befindet sich heute eines der größ- ten und wichtigsten Museen, das sich mit den Brüdern Seminar „Achtsamkeit“. Grimm und ihrem Werk befasst. Bei einer einstündigen Christel Gold-Hellenkamp, Krankenschwester und Entspan- Führung erfahren die Teilnehmenden mehr über die Kind- nungspädagogin, lädt zu Achtsamkeitsübungen im Sitzen ein. heit und Jugend der Grimms und deren Wirken als Sprach- Dienstag, 12. November, 14.30 Uhr, 3 € Gästebeitrag zzgl. 2 € und Literaturforscher. Hinweis: Gebäude ist nicht barriere- Kosten. Bitte anmelden! frei. Anschließend Einkehr zum Mittagessen. Begleitung: Maria Oltsch. Donnerstag, 24. Oktober Musikalischer Vortrag Treffpunkt: 9 Uhr Frankfurt Hauptbahnhof, Gleis 5. „O ihr Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch oder Rückfahrt gegen 16.30 Uhr. Kosten: 3,50 € für die Führung misanthropisch haltet oder erkläret, wie unrecht tut ihr mir!“ zzgl. 3 € Eintritt, ggf. Anteil an RMV-Gruppenticket. Mit Musikeinspielungen wird Hiltrud Beck das Schöpfertum Mindestteilnehmerzahl. Bitte anmelden. und Schicksal Ludwig van Beethovens näherbringen. Mittwoch, 13. November, 14.30 Uhr, 3 € Gästebeitrag Unbekannte Märchen und Geschichten für Erwachsene Nicht nur Kinder brauchen Märchen. Auch Erwachsene kön- Dekoration leicht gemacht nen davon profitieren. Sie erinnern an die Kindheit und Der kunstvoll gefaltete Weihnachtsengel ist ein Klassiker zu regen die Phantasie an. Zudem ermöglichen Märchen auch Weihnachten. Maria Oltsch zeigt, wie man aus Gesangbuch- einen Zugang zu fremden Kulturen, indem sie von kultu- blättern Engel fertigen kann. Dienstag, 19. November, 14 Uhr rellen Eigenheiten und Traditionen erzählen. Bitte mitbringen: Kleine Schere, Stift, Klebstoff und wenn Montag, 28. Oktober, 14.30 Uhr. Irmgard Rütten, ehemalige vorhanden, einen Stift mit Goldmine. Material ist vorhan- Erzieherin, liest im Treffpunkt Rotschildpark unbekannte den. Materialkosten: 1 € zzgl. 3 € Gästebeitrag. Märchen aus aller Welt. 3 € Gästebeitrag. Bitte anmelden.

101 Nacht – Neue Märchen aus dem Orient Weitere Termine und Infos Wie in „1001 Nacht“ steht bei jeder Geschichte das Leben Das Holzhausenschlösschen wird saniert. Die Jazzkonzerte einer Prinzessin auf dem Spiel, wobei auch die Liebe nicht mit dem Emil Mangelsdorff Quartett und seinem Very Special zu kurz kommt. Keine Märchenstunde für Kinder! Guest am ersten Montag im Monat finden daher im Haus am Ausgewählt und vorgestellt von Gustav Pressel von der Dom statt. Weitere Informationen zu Veranstaltungen der Gruppe „Lesefreuden“. Frankfurter Bürgerstiftung unter www.frankfurter-buerger- Mittwoch, 27. November, 15 Uhr, 3 € Gästebeitrag. stiftung.de

66 SZ 4 / 2013 Für Sie gelesen

Das Labyrinth – uraltes Symbol Fähigkeit, dem leidvollen kleinen Leben des Lebens bei aller Stagnation und Resignation, Das Labyrinth ist aus antiken Mythen Tod, lauer Freundschaft, Ehemisere, wie dem des Minotaurus im Labyrinth- Hochschul-Intriganz, Alter, Krankheit gefängnis sowie den Etruskern, alten und einer Liebe, die als einsame Insel Ägyptern und Römern bekannt, fand aus dem Leben des Helden hervorsticht, immer wieder aber auch in christliche eben doch stoisches Glück abzutrotzen. Kirchenbauten Eingang. Bettine Rei- John Williams: Stoner. Roman. Aus dem chelt, evangelische Theologin, widmet Amerik. von Bernhard Robben. dem Labyrinth zwei Büchlein im katholischen St. Deutscher Taschenbuch Verlag, geb., 351 S., 19,90 Euro. Benno-Verlag. „Suche dich selbst – finde Gott“ ist ein Bild- bändchen mit ethisch-meditativen Kurztexten neben Allegorie eines Vielvölkerstaats Labyrinthabbildern aus Kirchen und Gärten: hübsch, Der Roman „Ein Sternenzelt aus allerdings deutet der beigegebene Labyrinthanhänger, Stuck“ von Goran Petrovic´ ist eine lite- einem Amulett gleichend, vielleicht eine leichte Neigung rarische Allegorie. Es fängt im Bild des zu esoterischen Randzonen des Christlichen an. Seriö- Kinos „Jugoslavija“ mit Lust am prallen ser ist Reichelts kleinformatige Anthologie wichtiger Erzählen, aber schlicht und einfach das Labyrinth-Texte nebst eigenen Kommentaren, „Im Laby- ein, was der Name besagt: eine Allego- rinth des Lebens“, in der man sich mit Gewinn festliest. rie des Vielvölkerstaats Jugoslawien, Bettine Reichelt: Im Labyrinth des Lebens – Wege zur seiner Geschichte, Menschen, Mythen Gelassenheit, geb., 136 S., 7,50 Euro. und Strukturen. Das liest sich in dieser langen Erzäh- Suche dich selbst – finde Gott: Ermutigungen für den lung angenehm. Es bringt aber auch leicht zwiespältig Lebensweg, geb. mit Blechanhänger, 32 S., 9,95 Euro. die Krokodilstränen auf den Punkt, die zumal in Serbien, St. Benno-Verlag. das in Jugoslawien das Sagen hatte und am meisten pro- fitierte, seit dem Scheitern „Groß-Serbiens“ grassiert. Lackmustest Energiewende Immerhin gibt es ehrliche, ethisch unbedenkliche Jugo- Wenn Klaus Töpfer, UNO-Umweltpoli- slawien-Nostalgiker, und Petrovic´ scheint einer davon. tiker und Leiter der Ethikkommission, Goran Petrovic´: Ein Sternenzelt aus Stuck. Aus dem Ser- die den Atomausstieg empfahl, und bischen von Mirjana und Klaus Wittmann. Roman. dtv, Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjour- br., 200 S., 14,90 Euro. nalist, sich zusammensetzen, erwartet man kein Blabla. In dem Buch „Unsere Es ist nie zu spät Zukunft“ werden beide den Erwartun- Nina Georges Roman „Das Lavendel- gen gerecht. Grundthema ist die Energie- zimmer“ stand lange auf der Spiegel- wende nach der Atomkatastrophe von Fukushima. Bestsellerliste – nicht grundlos. Der Yogeshwar tadelt die kollektive Verdrängung nach Handlungsaufbau besticht so wie die Tschernobyl und gesteht dem „Wutbürger“ heftige Kunst, versteinerte Gefühle darzustel- Reaktionen zu. Beide sagen: „Wenn das Fehlverhalten len und auch beim Leser aufzuweichen. eines einzigen Menschen zu einer gigantischen Katas- Protagonist Jean Perdu, 50, hat 21 Jahre trophe führen kann, ist das Risiko einfach zu groß.“ Der in Trauer und Zurückgezogenheit gelebt, Lackmustest sei aber nicht das Abschalten der Atom- weil seine Geliebte Manon ihn damals verließ und Per- kraftwerke, sondern die Energiewende. du nie das Herz hatte, den hinterlassenen Brief zu öff- Klaus Töpfer, Ranga Yogeshwar: Unsere Zukunft – Ein nen. Erst als man ihn dazu drängt, erkennt er, dass Gespräch über die Welt. dtv, br., 234 S., 9,90 Euro. er Manon damals im Tode alleinließ. Bevor man sich’s versieht, legt er mit seinem Pariser Bücherschiff, der Stoisches Glück „Literarischen Apotheke“, ab und begibt sich auf ein John Williams’ Roman „Stoner“ (1965) gilt erst neuer- Fluss-Movie gen Süden, das ihn vieles lehrt und das dings als Ikone der klassischen Moderne in den USA. Licht der Provence in seine Seele lässt. Mit dabei sind Wie in anderen Romanen des Autors und zum Teil wohl der junge Schriftsteller Max, der seine Muse sucht, und auch seines eigenen Lebens lautet das Grundmuster: bald weitere Gefährten. Um die Reisebeschreibung Ein junger Mann, der Titelheld, gerät als Neuling auf ranken sich Nebenhandlungen, Manons Tagebuch, das Feld, das er künftig beackert – die Literatur und Perdus Briefe an Catherine, eine hinreißende Tango- akademische Lehre. Er leidet unter Feinden, findet Tanzszene auf dem Dorf. kein ersprießliches Verhältnis zu Frauen und Familie Nina George: Das Lavendelzimmer. Roman. Knaur, geb., und stirbt im Bewusstsein der Vergeblichkeit. Was 382 S., 14,99 Euro. „Stoner“ zum perfekten Roman macht, ist Williams’ Marcus Hladek

SZ 4 / 2013 67 Beratungs- und Versorgungsverbünde für ältere Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt am Main Beratung für ältere Bürger neu geregelt

Die Beratungsstellen für selbstständige Lebensfüh- ᭤ Leitstelle Älterwerden rung im Alter (BSL, ehemals BuV-Stellen) und die Hansaallee 150, 60320 Frankfurt, Sozialrathäuser (SRH) des Jugendund Sozialamtes Telefon 069/212 7 06 76 sind zu insgesamt drei Beratungsverbünden zusam- [email protected] mengeschlossen. www.aelterwerden-in-frankfurt.de Weiterhin beraten in der Leitstelle Älterwerden ᭤ Pflegestützpunkt Frankfurt Experten zum Thema Wohnen im Alter. Außerdem Hansaallee 150, 60320 Frankfurt, stehen im Pflegestützpunkt Ansprechpartner rund Telefon 0800/5893659 um das Thema Pflege zur Verfügung. [email protected]

Verbund Nord Verbund Mitte-Ost Verbund Süd-West ᭤SRH Am Bügel ᭤SRH Gallus ᭤SRH Sachsenhausen , , Frankfurter , Gallus, Griesheim, , Goldstein, Niederrad, Oberrad, Berg, , Kalbach-Riedberg, : Rebstöcker Straße 8, Sachsenhausen, Schwanheim: Nieder-Erlenbach, Nieder-Eschbach: 60326 Frankfurt, Paradiesgasse 8, 60594 Frankfurt, Ben-Gurion-Ring 110a, Tel. 0 69/212 3 8189 (Bürgertelefon), Tel. 069/212 3 3811 (Bürgertelefon), 60437 Frankfurt, [email protected] [email protected] Tel. 069/212 3 80 38 (Bürgertelefon), ᭤BSL Niederrad Frankfurter Verband [email protected] ᭤BSL Gallus Arbeiterwohlfahrt Bahnhofsviertel, Gallus, Griesheim, Flughafen, Goldstein, Niederrad, ᭤SRH Nordweststadt Gutleutviertel: Oberrad, Sachsenhausen, Schwanheim: Ginnheim, Hausen, Heddernheim, Gutleutstraße 329, 60327 Frankfurt, Schwanheimer Straße 20, 60528 Frankfurt, , Nordweststadt, Tel. 0 69/2710 6173, Herr Kunze, 0 69/138267-21, -22 Praunheim, Westhausen: Frau Fischer-Thöns [email protected] Nidaforum 9, 60439 Frankfurt, [email protected], ᭤BSL Sachsenhausen Frankfurter Verband Tel. 069/212 3 22 74 (Bürgertelefon), Frau Stichling Flughafen, Goldstein, Niederrad, [email protected] [email protected] Oberrad, Sachsenhausen, Schwanheim: ᭤SRH Dornbusch ᭤SRH Bornheim Gr. Bockenheimer Straße 33–35, Dornbusch, Eckenheim, Eschersheim, Altstadt, Bornheim, Innenstadt, 60313 Frankfurt, Herr Kunze, Nordend-West, Preungesheim, Nordend-Ost, Nordend-West, Ostend: Tel. 069/15 34 23 66, Westend-Nord: Eulengasse 64, 60385 Frankfurt, [email protected] Am Grünhof 10, 60320 Frankfurt, Tel. 0 69/212 3 05 47 (Bürgertelefon), ᭤SRH Höchst Tel. 069/212 7 07 35 (Bürgertelefon), [email protected] Höchst, , , Sossenheim, [email protected] ᭤SRH Bergen-Enkheim , : ᭤BSL Verbund Nord Bergen-Enkheim, Fechenheim, Palleskestraße 14, 65929 Frankfurt, Riederwald, Seckbach: Tel. 069/212 4 55 27 ᭿ Johanniter Voltenseestraße 2, 60388 Frankfurt, oder 45331 (Bürgertelefon), Karl-von-Drais-Straße 20, Tel. 0 69/212 41211 (Bürgertelefon), [email protected] 60435 Frankfurt, [email protected] Frau Pflug / Herr Ortwein, ᭤BSL Höchst Frankfurter Verband Höchst, Nied, Sindlingen, Sossenheim, Tel. 069/95 4216-43, -42 ᭤BSL Bergen-Enkheim Innere Mission [email protected] Bergen-Enkheim, Fechenheim, Unterliederbach, Zeilsheim: Riederwald, Seckbach: Kurmainzer Straße 91, ᭿ Diakonisches Werk Wilhelmshöher Straße 34, 65936 Frankfurt, Herr Kunze,, Karl-von-Drais-Straße 20, 60389 Frankfurt, Tel. 069/30 30 05, 60435 Frankfurt, Tel. 0 69/47 04-229, [email protected] Tel. 069/95 4216-71, Herr Wolf, ᭤SRH Bockenheim Herr Pegrisch, [email protected] Bockenheim, Rödelheim, Westend-Süd: alexander.pegrisch@diakonischeswerk- Rödelheimer Straße 45, frankfurt.de 60487 Frankfurt, Tel.: 069/212 3 6413 (Bürgertelefon), [email protected] ᭤BSL Bockenheim Frankfurter Verband Friesengasse 7, 60487 Frankfurt, Frau Geelhaar, Tel. 069/776018, [email protected]

68 SZ 4 / 2013 Final_SZ_Inhalt_04_2013__ 20.09.13 12:00 Seite 69

Von der Aufforderung der Senioren Zeitschrift, über Erfahrungen Leserecke mit den Enkeln zu berichten, fühlte sich SZ-Leserin Elisabeth Bundschuh aus Sprendlingen inspiriert. Sie formulierte das folgende Gedicht: Abenteuer Großeltern Was erleben Sie Alles hat seine Zeit Wir teilen sie uns schon so ein mit Ihren Enkeln? das muß bei Großeltern drinnen Wenn Enkelkinder geboren werden sein. Ist das, für Großeltern, Sie wachsen heran und werden das größte Glück auf Erden. flügge so ist nun mal des Lebens Man verwöhnt sie gerne, Tücke. die kleine Brut Die Jahre kommen, Und das tut Enkeln und die Jahre geh’n, Unsere Autorin Lore Kämper hat Großeltern gut. die Enkel auf eigenen wieder ein schönes Erlebnis mit Die Oma, der Opa sind gern Füßen steh’n ihrer Enkelin gehabt. Das möchte für sie da, das finden die Enkel und plötzlich der Spieß wird Sie mit den SZ-Lesern teilen: ganz wunderbar. umgedreht, „Hin und wieder mache ich mit Wir fahr’n euch zur Schule, das Enkelkind vor Oma und Opa meiner inzwischen 22-jährigen Enke- oder zum Sport steht, lin Mirjam einen kurzen „Frauen-Po- Es ist ganz egal zu welchem Ort. wo willst du hin, ich fahre dich wer-Urlaub“ (siehe Foto). In diesem Wir holen euch selbstverständlich früher tatest du das für mich. wieder ab auch, wenn die Zeit Nun schließt sich der Kreis, uns manchmal ist knapp. es ist soweit, denn alles im Leben hat seine Zeit.

Reaktionen auf den Artikel „Wer erinnert sich noch?“ in der SZ 2, Seiten 72 und 73 von Josef Ullrich „Ich habe mich über die Briefe mit noch gut erinnern (…). Abwechs- den Bildern sehr gefreut. Den Brief lungsreich waren die Hüttenabende von Frau Göttenauer finde ich be- z.B. Skikunde von Karl Komposch sonders schön und möchte ihn aus- (ich hatte – glaube ich – Esche ver- zugsweise wiedergeben: leimt). Dann fiel der Rosenmontag in die Urlaubszeit in Mittelberg; Frühjahr in einem kleinen türkischen Hallo Herr Ullrich, lang, lang ist’s niemand hatte etwas zum Verklei- Ort mit dem hübschen Namen Gümül- her, aber auch ich denke gern an die den mitgebracht; es war Fantasie dür. Alles prima: nettes Hotel, weit- Skiurlaube in der Alten Mühle zu- gefragt. Besonders originell waren läufige, schön bepflanzte Garten- rück. Wenn ich mich recht erinnere, die „6 Sadellos“, Jungs im Unter- anlage – (Enkelin-Bemerkung: „Oma, haben die 10 Tage Skifreizeit (…) 98 hemd, die sich vom Turnverein du nervst mit deiner dauernden Ole- DM gekostet. An Herrn Karl Kom- Steinheim kannten. Vor jedem Es- ander-Bewunderung!“) – Sonst volles posch (Skilehrer) kann ich mich sen musste jeder mal einen Tisch- Programm: Besuch der antiken Rui- spruch sagen; „Hunger ist der beste nen von Ephesus, Schwimmen im Koch“ kam natürlich öfter vor. (…) noch ziemlich kalten Meer, Wande- Ich finde jedenfalls, es war eine rung in ein entlgenes Bergdorf, Bum- schöne Zeit, um nicht zu sagen eine mel über Basare und „Probefahrten“ Bereicherung! mit einheimischen Verkehrsmitteln. Ein paar Wochen später macht sie Außer den Damen Rita Gross- mit einigen Freunden einen Party- mann, Christina Antoni, Angelika urlaub mit Disco, Tanz etc. Zurück Johannes und Irmgard Göttenauer, gekehrt und befragt, wie es denn die Sie mir mitgeteilt haben, haben war, die Antwort: „Sehr nett, aber sich noch bei mir gemeldet: Ute Ull- mit dir war es schöner und interes- rich, Hugo Herold und August Seck. santer.“ Tolles Kompliment! Oma platzt natürlich vor Stolz – und Alle haben nur schöne Erinne- denkt insgeheim an den nächsten rungen an diese Zeit. Die Alte Mühle „Frauen-Power-Urlaub“. in Mittelberg gehört heute zu einem Übrigens: Zum Geburtstag habe Hotel und ist zu Ferienwohnungen ich von ihr einen Oleander bekom- umgebaut.“ men.“ Lore Kämper Gipfelstürmer Foto: Josef Ulrich Mit besten Grüßen Josef Ullrich

SZ 4 / 2013 69 Denksport

Zeug- bereits, gut ostgot. haus, Teil engl.: Staat Fähre Königsge- gleich- des zu, früher in trai- Geleit- Waffen- gültig als er- niert, schiff schlecht lager Kopfes nach wartet Nahost in Form

tsche- Stadt an chischer Luft- der Maas Kfz-Z. Männer- rolle (Frank- Birken- name (Sport) reich) feld altrö- mehr- mische sätziges Silber- münze Tonstück Zeit- Ent- Ruhe-, kleine räume Vier- wässe- Polster- Ge- von 10 ecke rungs- möbel/ wichts- Tagen rohr Mz. einheit kohlen- Garten- säure- anlagen haltiges Wasser Ge- engl. schwätz, Adels- Klatsch titel

wunder- Teil Abk.: tätige Gebühr, Segel- der zum Schale Steuer stangen (Sage) Stunde Teil amerik.- engl. Sucht, Dichter Beses- † 1965 senheit auf Un- franz. Behäl- südost- Musiker- heil Herr- ter, asiat. en- Hinwei- scher- Hülle/ Zwerg- semble, sender anrede Mz. büffel Terzett ausge- landw. lernter Groß- Hand- grund- Spezies werker besitz Teil v. schwed. Saudi- Kfz-Z. Männer- Arabien Senegal name zusam- beherzt, Kose- men, ge- ent- name der schlos- schlos- Groß- sen sen mutter ® ital. Provinz in den Abruzzen

Wabenrätsel Anschrift und Impressum

Herausgeber: Dezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht der Stadt Frankfurt am Main in 123 Zusammenarbeit mit dem Presse- und Informationsamt. Anschrift/Redaktion: Jutta Perino (v.i.S.d.P.), Senioren Zeitschrift, Dezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt am Main, Telefon: 069/212-33405, Fax: 069/212-3 0741, E-Mail: [email protected], 45 6 Internet: www.senioren-zeitschrift-frankfurt.de Abonnement, Leseranfragen und Vertrieb: Petra Lösch, Telefon: 069/212-49289 (vormittags), 78 9 E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung/Gesamtherstellung/Gestaltung: Kreativwerkstatt, Agentur und Verlag, Oeder Weg 7–9, 60318 Frankfurt am Main, Telefon: 069/42 08 27 85, Fax: 069/42 08 27 86, 10 11 12 Mobil: 0172/6828020, E-Mail: [email protected] Anzeigenschluss für die Ausgabe 1/2014 ist der 12. November 2013 Druck: alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 , Telefon: 06151/8601-0, Fax: 06151/8601-100, www.alpha-print-medien.de (Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier) Um die Zahlenfelder bilde man sechs- Die Senioren Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und liegt kostenlos aus oder kann bei der Redaktion buchstabige Wörter, die im Pfeil- gegen einen Unkostenbetrag von 12 Euro/Jahr im Abonnement bestellt werden. Sie darf weder von feld beginnen und sich im Uhrzei- Parteien noch von Wahlbewerbern während eines Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist auch die Vertei- gersinn drehen: 1. Schauspiel lung auf Wahlveranstaltungen und an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken v. Goethe, 2. griech. Insel, 3. schein- oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Die Senioren Zeitschrift darf nicht in heilig, 4. Blasinstrument, 5. Stadt einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die Redaktion hat sich aufgrund der besseren Lesbarkeit dazu entschieden, die männliche auf Fünen, 6. Klagelied, 7. ital. Stadt, Form zu verwenden. Selbstverständlich sind in allen Fällen die Frauen ebenfalls angesprochen. 8. amerik. Filmschöpfer †, 9. An- Das jeweils neueste Heft ist erhältlich bei den städtischen Dienststellen und den Verbänden der freien hänger e. altgr. Philosophenschule, Wohlfahrtspflege, in den Apotheken, Arztpraxen sowie vielen anderen Stellen in Frankfurt. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildbeiträge können nicht bestätigt oder zurückgesandt werden. Abdruck 10. Anhänger d. Lehre d. Maos, nur nach vorheriger Anfrage, bei Quellenangaben und Übersendung von zwei Belegexemplaren möglich. 11. engl.: niemand, 12. Eichmaß. Namentlich gekennzeichnete oder eingesandte Berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei Preisausschreiben, Verlosungen etc. ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Die Lösungen finden Sie auf Seite 12

70 SZ 4 / 2013 Freizeit und Unterhaltung

Liebe Leserinnen, liebe Leser, tragen und ist froh, wenn er den ich hatte vor Kurzem wieder ein- Tag gut rumkriegt. mal Geburtstag, danke für die Keiner will alt werden, aber mit guten Glückwünsche, die Sie mir den Jahren wird man es. geschickt haben, und da macht man Der eine verdrängt es, will es sich wieder mal Gedanken, was nicht wissen, der andere versucht das Alter oder das Altern für einen damit umzugehen. Solange man ganz individuell bedeutet. Den einigermaßen gesund ist, die erfor- größten Teil des Lebens hat man derlichen Mittel dafür zur Ver- gelebt, und die Zeit, sie läuft nicht fügung hat, gibt es genug Möglich- nur, sie rennt, und man kann sie keiten. Anders, wenn sich das nicht festhalten. Schicksal bemerkbar macht und Und wenn man aufwacht, ist wie- man auf einmal feststellen muss, der eine ganze Zeitspanne vorbei. wir sind es gar nicht, die unser Also das Älterwerden kommt im- Leben bestimmen. Wir können Plä- mer falsch, nur merkt man es auf ne haben, so viel wir wollen, dann einmal. kommt etwas, was wir nicht einge- Aber ist der Altersprozess nicht plant haben, und alles ist anders. eine ganz persönliche Sache? Er- Und doch soll man an sein „Glück“ lebt nicht jeder sein eigenes Alter? glauben. Aber wir müssen auch Foto: STU GRA PHO Was für den einen gilt, braucht für lernen, die Veränderungen anzu- den andern nicht zu gelten. nehmen. verschenken und sollten das Un- Der eine will seine Ruhe, seinen Was bleibt: Genießen wir die Zeit, wesentliche vom Wesentlichen un- verdienten Ruhestand, der andere wie sie vergeht. Bleiben wir wach terscheiden. braucht seine Unruhe und seine und wir erkennen, wie viel wir Mit diesen Gedanken gehen wir Beweglichkeit. noch nicht wissen, und jede neue in den Herbst und erfreuen uns des Der eine fühlt sich noch fit, der Erkenntnis hält uns lebendig. Aber Tages. andere hat schon sein Bündel zu wir haben auch keine Zeit mehr zu Ihr Wolfgang Kaus

AHNUNG IM SEPTEMBER SEEFAHRERLIEDCHE DENKSTE Von MATHILDE VON DER LAAKE Von KURT SIGEL Von REINHOLD BRÜKL Der Stadtwald steht nun unter Ich falt merr e Hochseejacht Is des, was mer sich denkt, grauem Himmel Aus Zeitungsbabier ihr Leut’ wenn mer so denkt, Noch ist es grün und sonst ist Un schiff durch die Abendflaute aach net vergeud’t? alles stumm. Liebste zu dir. Un wer so denkt, denkt der Kein buntes fröhliches Gewimmel verkehrt? Es ist, als gehe Trauer um. Pausbackisch blas ich merr selwer Is Denke werklich denkenswert? De Wind in die Sechel Herbst wartet hinter dunklem Fluß Mei Aage flieche voraus So mancher denkt ja grad net Und Regen fällt Zwaa zärtliche Vechel schnell. wie eine schwere Last Doch, dass er denkt, is schon was! Und jeder weiß, dass man nun Mein Kompaß sitzt unnerm Gell! Abschied nehmen muss Brustkorb Sich was zu denke, fer dei Glück!? Ganz langsam – ohne jede Hast. Nor ich kann en lese Denk bloß net. Des wär Politik! Vielleicht bin ich frieher Denn vorher schmückt de Christof Columbus gewese Zu viel sich denke – lass es sei. der Herbst die Flur Doch garnix denke – bringt nix ei. Noch einmal brennt im Herzen Um Mitternacht ankert Denk, wege mir: Die Welt wär heil. heiß das Blut mei Schiffche Ich jedenfalls: Ich denk mei Deil! Noch einmal leuchtet die Natur Am ersehnte Gestade Wir taumeln – und ergeben uns Ich nemm in Besitz dann die Herz Mit freundlicher Genehmigung von der Glut. Bauch Nawwel un Wade. Kurt Sigel aus seinem gerade im POP Verlag Ludwigsburg unter dem Titel „Babbel“ Cartoons + Texte erschiene- nen Buch, und der anderen Autoren.

SZ 4 / 2013 71 Alles Liebe vom Bodensee

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Bodensee Sonnige Grüße

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