Jahresbericht Der Stiftung Berliner Mauer 2012 Seite 2 Von 89

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Jahresbericht Der Stiftung Berliner Mauer 2012 Seite 2 Von 89 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2012 INHALTSVERZEICHNIS 111 DIE STIFTUNG BERLINER MAUER 555 1.1 Stiftungsauftrag und Standorte 6 1.2 Gremien 6 1.3 Finanzierung und Verwaltung 10 1.4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 11 222 DIE ERWEITERUNG DER GEDENKSTÄTTE BERLINER MAUER 141414 2.1 Die Erweiterung der Außenausstellung 15 2.2 Umbau des Dokumentationszentrums, Bernauer Straße 111 19 2.3 Ausblick 19 333 DIE ARBEITSBEREICHE DER STIFTUNG BERLINER MAUER 202020 3.1 Forschung und Dokumentation 21 3.2 Zeitzeugenarbeit und Biografieforschung 32 3.3 Historisch-politische Bildungsarbeit 40 3.4 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 49 444 VERANSTALTUNGEN UND KOOPERATIONSPARTNER DER STIFTUNG BERLINER MAUER 2012 565656 4.1 Veranstaltungen 57 4.2 Kooperationspartner 81 555 VORTRÄGE VON MITARBEITERINNEN UND MITARBEITERN 838383 666 PUBLIKATIONEN 878787 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2012 Seite 2 von 89 VORWORT 2012 war für die Stiftung Berliner Mauer ein Jahr ohne große historische Jahrestage. So könnte man meinen: Keine besonderen Vorkommnisse, ein Jahr des normalen Gedenkstättenbetriebes, in dem die alltäglichen Aufgaben einer Gedenkstätte mit etwas mehr Ruhe erledigt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung schreiben das Jahr aber durchaus anders, denn tatsächlich begleiten immer wieder neue Herausforderungen den Arbeitsalltag. Noch nie kamen so viele Besucher in die Gedenkstätte Berliner Mauer wie im Jahr 2012: Insgesamt kamen mehr als 700.000 Menschen in die beiden Häuser der Stiftung Berliner Mauer in der Bernauer Straße und nach Marienfelde. Die Gedenkstätte Berliner Mauer gehört damit heute zu den meistbesuchten touristischen Orten in Berlin. Und auch immer mehr Berlinerinnen und Berliner nutzen das vielfältige Angebot von Führungen und Veranstaltungen. Das im Jahr 2009 eröffnete Besucherzentrum funktioniert als Ort der Begegnung und des Austauschs: 2012 wurden mehr als 2.000 Führungen und Seminare angeboten, im Mai fand eine zweitägige Konferenz mit mehr als 25 Historikerinnen und Historikern aus dem In- und Ausland statt. Das Angebot wird dabei stetig erweitert: Seit November haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, mit internetfähigem Smartphone oder Tablet-PC über die mobile Internetseite www.berliner-mauer.mobi selbst eine Führung über das Außengelände der Gedenkstätte zu wählen. Die Eröffnung eines neuen Teilbereichs der Außenausstellung der Gedenkstätte Berliner Mauer, der Jahrestag des Mauerbaus mit einem World-Café und die Sonderveranstaltung zum 50. Todestag von Peter Fechter bildeten die Höhepunkte der Tätigkeit der Stiftung Berliner Mauer im Jahr 2012. Erstmals hat die Stiftung Berliner Mauer im Rahmen der Sonderveranstaltung zum Mauerbau am 13. August ein World-Café ausgerichtet. Es wurde vom Arbeitsbereich Politische Bildung vorbereitet und fand in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde statt. Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler aus Berlin und Brandenburg diskutierten dabei mit Zeitzeugen und Historikern an verschiedenen Thementischen über unterschiedliche Aspekte von Mauer und Teilung und dem Leben mit der Mauer im geteilten Berlin. Mit der Ausstellung “Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft”, die in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde gezeigt wurde, ist es der Stiftung Berliner Mauer gelungen, erstmals eine umfassende Ausstellung zum Thema Freikauf in einem Museum zu zeigen. Gleichzeitig haben die Vorbereitungen für die neue Dauerausstellung im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte in der Bernauer Straße begonnen, das Ausstellungsteam wurde zusammengestellt und die Gestalter ausgewählt. Sie soll im Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2012 Seite 3 von 89 Herbst 2014 zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls eröffnet werden. Mit der Neugestaltung geht die Sanierung des Gebäudes einher, das 1965 als Gemeindezentrum der im Grenzstreifen “eingemauerten” Versöhnungskirche erbaut wurde. Auf dem Fundament der 1985 gesprengten Kirche wurde nach dem Fall der Mauer die Kapelle der Versöhnung errichtet, die heute integraler Bestandteil des Außengeländes ist und zu den Hauptattraktionen der Gedenkstätte zählt. Im März 2012 konnte dort die 1.000.000 Besucherin begrüßt werden. Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Kulturstaatssekretär André Schmitz, resümierte im Juni 2012 anlässlich der Eröffnung des neuen Ausstellungsbereichs im Außengelände der Gedenkstätte Berliner Mauer: „Die Gedenkstätte Berliner Mauer ist ein wichtiger Ort für Berlin. Hier wird Geschichte spürbar und die Bedeutung von Demokratie und Freiheit und Demokratie deutlich: Diktaturen können überwunden, Freiheit kann errungen werden. Das müssen wir gerade denjenigen zeigen, die die Mauer nicht selbst erlebt haben.” Damit fasste er den zentralen Auftrag der Stiftung zusammen. Zwei Monate später forderte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, im Rahmen einer Diskussion mit Schülerinnen und Schülern zum Wert der Freiheit: “Der Demokratisierungsprozess muss aus der Gesellschaft kommen.” Bei der Diskussion, die anlässlich des 50. Todestages von Peter Fechter stattfand, wurde deutlich, wie wichtig der generationsübergreifende Austausch zum Thema Demokratie, Flucht und Teilung ist. Unserem Stiftungsauftrag entsprechend, arbeiten wir in allen Arbeitsbereichen und an beiden Standorten daran, diesen Dialog erfolgreich fortzuführen. Diese vielfältigen Tätigkeiten zu erledigen ist mit überaus motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich und deshalb danke ich allen Kolleginnen und Kollegen für ihren besonderen Einsatz. Besonders hervorheben möchte ich die Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung, die nicht nur im laufenden Betrieb weiter optimiert wurde, sondern die zugleich noch damit beschäftigt war, “Altlasten” aus den Jahren der Stiftungsgründung aufzuarbeiten und zugleich den reibungslosen Ablauf des Alltagsgeschäftes zu garantieren. Neue Kolleginnen und Kollegen kamen hinzu und bereichern und verstärken seitdem das Team. Mit dem Wechsel von Mitarbeiterinnen gingen vereinzelt auch Strukturveränderungen einher. Die Stiftung sieht auch im fünften Jahr ihres Bestehens weiteren strukturellen Veränderungen entgegen, um dem Stiftungsauftrag an beiden Standorten noch effizienter nachkommen zu können. In diesem Sinne möchten wir Sie mit dem vorliegenden Tätigkeitsbericht zu einem Rückblick auf unsere Arbeit im Jahr 2012 einladen und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! Prof. Dr. Axel KlausmeierKlausmeier,, Direktor der Stiftung Berliner Mauer Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2012 Seite 4 von 89 111 DIE STIFTUNG BERLINER MAUER Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2012 Seite 5 von 89 „Zweck der Stiftung ist es, die Geschichte der Berliner Mauer und der Fluchtbewegungen aus der Deutschen Demokratischen Republik als Teil und Auswirkung der deutschen Teilung und des Ost-West-Konflikts im 20. Jahrhundert zu dokumentieren und zu vermitteln, sowie deren historische Orte und authentische Spuren zu bewahren und ein würdiges Gedenken der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft zu ermöglichen.“ Stiftungsgesetz, §2, (1) 1.11.11.1 Stiftungsauftrag und Standorte Nach Verabschiedung des Gesetzes über die Errichtung der Stiftung Berliner Mauer und der Konstitution des Stiftungsrats im Jahr 2008 hat die Stiftung Berliner Mauer im Januar 2009 ihre Arbeit aufgenommen. Ihre Gründung ist Teil des 2006 vom Berliner Senat verabschiedeten dezentralen Gedenkstättenkonzepts. Zweck der Stiftung ist es, die Geschichte der Berliner Mauer und der Fluchtbewegungen aus der Deutschen Demokratischen Republik als Teil und Auswirkung der deutschen Teilung und des Ost-West- Konflikts im 20. Jahrhundert zu dokumentieren und zu vermitteln. Die historischen Orte und authentischen Spuren sollen bewahrt und ein würdiges Gedenken der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft ermöglicht werden. In der Stiftung wurden die beiden bestehenden Institutionen Gedenkstätte Berliner Mauer und Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde zusammengeführt. Sie bilden heute die beiden Standorte der Stiftung. 1.21.21.2 Gremien Die drei gesetzlichen Organe der Stiftung Berliner Mauer sind der StiftungsratStiftungsrat, der Vorstand und der BeiratBeirat. Der Stiftungsrat beschließt alle Angelegenheiten von grundsätzlicher oder besonderer Bedeutung sowie den Haushaltsplan. Vorsitzender ist laut Gesetz das für kulturelle Angelegenheit zuständige Mitglied des Berliner Senats. Der Stiftungsrat, der sich in seiner ersten Sitzung am 7.11.2008 konstituierte, tagte 2012 zwei Mal. Die jeweiligen Sitzungsprotokolle liegen vor. Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2012 Seite 6 von 89 Stiftungsrat Eröffnung der neuen Ausstellungsabschnitte am 18. Juni 2012, v.l.n.r: Dr. Axel Klausmeier, Ministerialdirektorin Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel, Staatssekretär André Schmitz, Pfarrer Manfred Fischer © Stiftung Berliner Mauer Vorsitzender Staatssekretär André Schmitz Der Regierende Bürgermeister von Berlin / Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Vertreten durch: Rainer E. Klemke, SKzl - Kulturelle Angelegenheiten StellvertreteriStellvertreterinnnn Ministerialdirektorin Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel Abteilungsleiterin beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Vertreten durch: Dr. Susanne Olbertz, BKM Mitglieder (alphabetisch) Dr. Petra Bahr Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Vertreterin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) Pfarrer Manfred Fischer Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Berliner Mauer Vertreten durch: Rudolf Prast Jahresbericht
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