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Geologie der Harzregion erlebbar und verständlich zu machen. Men- Seit 2002 ist der in Quedlinburg ge- schen, die den an Wochenen- schäftsansässige Regionalverband den im Urlaub besuchen, Harz federführend beteiligt an nehmen dieses Angebot dankbar an. Aufbau und Betrieb des Geoparks. Gleichzeitig ist jedoch vielen Einhei- Mit seinem Netz von Landmarken mischen nicht bewusst, dass sie in- und Geopunkten stellt er sich der mitten eines der weltweit ächen- Herausforderung, die komplizierte größten Geoparks leben.

Erde und der Landschaft. Geoparks dienen nicht allein dem Schutz des geologischen Erbes, sondern auch der Regionalentwicklung (z. B. durch Was ist ein Geopark? Ein Geopark ist die Förderung eines nachhaltigen ein klar abgegrenztes Gebiet mit Tourismus). Darüber hinaus hat der einer großen Dichte geologischer Träger eines von der UNESCO aner- Phänomene (Geotope), die Einblick kannten Geoparks einen Bildungs- geben in die Entwicklung unserer auftrag zu erfüllen.

Warum be ndet sich hier die landschaftliche als auch die histo- die südliche Grenze rische Grenze. Der ist ein des Geoparks? Buntsandsteinhöhenzug. Er trennt den Verlauf der unweit von hier Es ist die Grenze zwischen Harz und entspringenden von dem . Politisch markiert sie die der Oder, ihrem im Oberharz ent- Grenzen der Stadt springenden rechten Neben uss. Die mit dem Ortsteil Pöhlde, wozu auch Rhumequelle ist eine der ergiebigs- Rhumasprung gehört. Bis 31. Okto- ten Karstquellen in Mitteleuropa. ber 2016 war die Gemeindegrenze Dass genau hier, inmitten von Ton-, zwischen Herzberg am Harz und Schlu- und Sandsteinen aus der Un- auch die Grenze des teren Buntsandsteinzeit (jünger als Landkreises am Harz, 1992 250 Mio. Jahre), die eher was- einer der Gründer des Regionalver- serstauend wirken, eine ergiebige bandes Harz. Heute sind die Nach- Quelle sprudelt, ist durch eine bargemeinden im neuen Landkreis Schichtverwerfung verursacht. An Göttingen vereint. Bis 1803 gehörte dieser treten die darunterliegenden das Eichsfeld mit Rhumspringe zum Gesteine, Dolomit und Gips, aus der Kurfürstentum Mainz. Die Rhume- Zechsteinzeit (zwischen 250 und 255 quelle selbst war bereits Teil des an- Mio. Jahre alt) an die Erdober äche. grenzenden Kurfürstentums Braun- Beide Gesteine bestehen aus Calci- schweig-Lüneburg (ab 1814 König- um und anderen leicht wasserlösli- reich Hannover). Während das Eichs- chen Mineralen. Die Gesteine des feld bereits 1803 an Preußen gefallen Zechsteins sind daher stark zerklüf- war, verlor das Königreich Hannover tet. Unter unseren Füßen bendet erst 1866 seine Unabhängigkeit. Der sich deshalb ein weit verzweigtes in Nordwest-Südost-Richtung ausge- Höhlensystem, durch das Wasser aus richtete Rotenberg (höchster Punkt mehreren Kilometern Entfernung 317,3 m über NHN) markiert sowohl herbeiströmt.

Rhumequelle Dolomit und Buntsandstein im Mauerwerk Rhume spring der Kirche Pöhlde Dolomite and Bunter sandstone in the walls of Poehlde Church

This stele was erected in 2018 by ter-soluble stones. Here at the foot of the Regional Association Harz. It is a Rotenberg Hill (Bunter sandstone), at visual symbol of pride in the park's a geological fault, the River Rhume recognition as a UNESCO Global Geo- has its source. The Rhume spring is park in 2015. Dolomite can be seen one of the highest yielding karst in the plinth. This stone, part of the springs in central Europe. Rotenberg Zechstein unit, was formed during Hill marks the border between the the Late Permian more than 250 Harz and Eichsfeld regions. It was MYA. Dolomite and gypsum are the also the historical border between characteristic stones of the karst the Electorates of Mainz (Eichsfeld) landscape of the southern Harz and Hannover and today is the Mountains. A widely-branching cave southern boundary of the largest system has been formed in these wa- UNESCO Global Geopark in .

Text: Dr. Klaus George & Hendrik Block • Fotos: Dr. Klaus George • Übersetzung: Darren Mann

Gestaltung: Xyberdyn Kreativagentur, Thale • Technische Ausführung: Schlosserei Kälz,

© Regionalverband Harz e. V. Quedlinburg 2018 www.harzregion.de

Das Projekt wurde gefördert: