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Amt für regionale Landesentwicklung Vereinfachte Flurbereinigung Braunschweig Geschäftsstelle Göttingen Danziger Straße 40, · 37083 Göttingen

Plan über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen

Plan nach §41 FlurbG

3. Planänderung

Vereinfachte Flurbereinigung

Gieboldehausen Landkreis Göttingen

(AfL/Verf.-Nr.): 04/2447

III. Erläuterungsbericht

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Inhalt Seite

1. Grundlage für das Verfahren nach dem FlurbG 1.1 Rechtsgrundlagen 4 1.2 Lage und Abgrenzung des Flurbereinigungsgebietes 4 1.3 Ziele des Verfahrens 4

2. Allgemeine Planungsgrundlagen 2.1 Natürliche Grundlagen 2.1.1 Naturräumliche Gliederung 5 2.1.2 Geologie und Boden 5 2.1.3 Wasser 5 2.1.4 Klima, Luft 6 2.1.5 Pflanzenwelt 6 2.1.6 Tierwelt 7 2.1.7 Landschaftsbild 8

2.2 Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft 2.2.1 Besonderer Schutz nach Naturschutzrecht 9 2.2.2 Besonderer Schutz nach Wasserrecht 14

2.3 Situation der Landwirtschaft 14

2.4 Bestehende und geplante öffentliche Anlagen 2.4.1 Straßen 15 2.4.2 Gewässer 15 2.4.3 Leitungen 15

2.5 Kultur- und sonstige Sachgüter 15

2.6 Altablagerungen 16

3. Planungen 3.1 Raumbezogene Planungen 3.1.1 Regionales Raumordnungsprogramm 16 3.1.2 Landschaftsrahmenplan (LRP) 17 3.1.3 Andere raumbezogene Planungen 19

3.2 Planungsgrundsätze für das Flurbereinigungsgebiet 20 3.2.1 Die künftige land- und forstwirtschaftliche Nutzung 20 3.2.2 Die ländlichen Straßen und Wege 20 3.2.3 Die wasserbaulichen Anlagen 24 3.2.4 Der Naturschutz und die Landespflege 3.2.4.1 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 25 3.2.4.2 Weitere Gestaltungsmaßnahmen 26 3.2.4.3 Unterhaltung und Pflege 28 3.2.5 Der Bodenschutz und etwaige bodenverbessernde Anlagen 28 3.2.6 Sonstige Anlagen im Verfahrensgebiet 29

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4. Erläuterungen zu den einzelnen Anlagen 4.1 Karte und VdAF ergänzende Erläuterungen 30 4.2 Zusammenfassung der geplanten Maßnahmen 36

5. Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen 38

Abkürzungsverzeichnis 40

Datengrundlagen / Literaturverzeichnis 40

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1. Grundlage für das Verfahren nach dem FlurbG - 1.1 Rechtsgrundlagen Das Vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Gieboldehausen wurde mit Beschluss der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften, Amt für Landentwicklung Göttingen (AfL Göttingen) vom 04.08.2010 eingeleitet. Der Beschluss erging gemäß § 86 Flurbereini- gungsgesetz (FlurbG) i. d. F. v. 16.03.1976 (BGBl. I, S. 546), Stand: letzte Änderung durch das Gesetz vom 19.12.2008 (BGBl. I, S. 2794). Mit der 4. Anordnung des AfL Göttingen vom 22.05.2017 wurde das Flurbereinigungsgebiet gem. § 8 Abs. 1 FlurbG den Verfahrensanforderungen angepasst. - 1.2 Lage und Abgrenzung des Flurbereinigungsgebietes Das Flurneuordnungsgebiet Gieboldehausen liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises Göttin- gen. Die Fläche beträgt nach der 4. Anordnung 1759 ha. Der Planungsraum umfasst die Gemarkung Gieboldehausen mit Ausnahme der Ortslage und Teile der Gemarkungen , Rüdershausen, , Bernshausen, Wollbrands- hausen, Hattorf und Tauschflurstücke aus Thüringen, Gemarkung Wiedermuth. - 1.3 Ziele des Verfahrens Übergeordnetes Ziel ist es, über das Instrument Bodenordnung die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken und damit die Existenz der örtlichen Landwirtschaft langfristig zu sichern. Eine Optimierung der Bewirtschaftungsflächen wird angestrebt. Die Min- derung der Betriebskosten wird durch eine verbesserte Erschließung der Flächen erreicht. Hierfür ist eine Vergrößerung der Schläge unter Einbeziehung der Eigentums- und der Pachtflächen er- forderlich. Die Verbesserung der Flächenerschließung wird durch die geplanten Wegebaumaß- nahmen erreicht, indem das Wegenetz an die heutigen Belastungsanforderungen des landwirt- schaftlichen Verkehrs angepasst wird. Teile des Verfahrensgebietes unterliegen dem Naturschutzgebiet „Rhumeaue / Ellerniederung / Gillersheimer Bachtal". Auftretende Landnutzungskonflikte zwischen der Landwirtschaft und dem Naturschutz sollen in diesem Bereich gelöst werden. Durch Drehung der Bewirtschaftungsrichtung parallel zum Hang und die gezielte Anlage von Hecken Grünstreifen ist in Teilbereichen eine Reduzierung der Bodenerosion möglich. Der UHV soll bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie für die Gewässer II. Ordnung im Verfahrensgebiet, (Ellerbach, und Hahle) unterstützt werden. Im länderübergreifenden Projekt "Grünes Band" könnten Maßnahmen in der Rhumeniederung geplant werden. Hier ist auch die Unterstützung durch das Flurbereinigungsverfahren möglich und sinnvoll. Zur Verbesserung der Erholungsfunktion und der touristischen Attraktivität der Region ist u. a. die Anlage von Rad - und Wanderwegen und zusätzlicher Maßnahmen zur Belebung und Auf- wertung des Landschaftsbildes denkbar. Für die durch den Wegebau und die Aufhebung von Wegen verursachten Eingriffe in den Na- turhaushalt werden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchgeführt. Vorgesehen sind Gehölz- pflanzungen, Blühstreifen, Sukzessionsstreifen sowie die Ausweisung von Feuchtbiotopen, Puf- ferzonen, naturnahen Biotopen und Gewässerrandstreifen.

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2. Allgemeine Planungsgrundlagen

2.1 Natürliche Grundlagen 2.1.1 Naturräumliche Gliederung Das Verfahrensgebiet ist Teil des Eichsfelder Beckens, der sogenannten „Goldenen Mark“ und setzt sich aus den Untereinheiten des „Seeburger Becken“, des „Lindauer Becken“ und der „Hellberge“ zusammen. Das Relief weist ein charakteristisches, sanft hügliges Gepräge auf, wel- ches durch Senkungen aufgrund von Auslaugung der Zechsteinsalze im Untergrund entstanden ist. Entlang des Ellerbaches, der Suhle, der Hahle und der Rhume sind noch ausgedehnte Grün- landbereiche erhalten geblieben. Sie werden von beackerten Lößflachhängen umrahmt. Die süd- lich des Verfahrens fließende wurde neuerdings wieder in ihr ursprüngliches Bett verlegt. Die ausgedehnten, wieder vernässten Flächen geben einen Eindruck von der noch vor wenigen Jahrzehnten vorhandenen Vielfalt. 2.1.2 Geologie und Boden Das Verfahrensgebiet ist nach Westen hin durch den Anstieg der Bausandsteinplatte gegen die Kalkberge des Göttinger Waldes scharf abgegrenzt. Auch nach Osten hebt sich das Ohmgebirge deutlich über die größtenteils mit Löß bedeckte Beckenlandschaft heraus. Das Ohmgebirge be- steht überwiegend aus Gesteinen des Unteren Muschelkalkes. Im nördlichen Randbereich wird das Becken durch die Buntsandsteinformationen des Rotenberges begrenzt. Im Verfahrensgebiet selbst herrschen Schwemmlöss und Löß vor. Das Verfahrensgebiet gehört überwiegend zum Lössverbreitungsgebiet der Beckenlandschaften und zeigt Parabraunerden bzw. in den Auebereichen Pseudogley - Parabraunerden auf Löß und Auelehmen.

Die Suhle/Hahle Aue

2.1.3 Wasser Das bedeutendste Gewässer im Gebiet ist die Rhume. Aus einem Quelltopf im Zechstein ent- springt bei der Fluss aus einer der bedeutendsten Karstquellen Europas und bildet sofort eine breite, noch immer von zahlreichen Mäanderbögen und Altwässern durchzogene,

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auelehmerfüllte Talsohle. Früher wurde sie vollständig von feuchten Wiesen eingenommen. Durch Begradigungen und Entwässerung sind diese jedoch stark in Rückgang begriffen. Von Süden her fließen ihr entlang der Hellberge Suhle und Hahle zu und bilden einen charakteristi- schen Winkel, indessen Spitze die Ortschaft erbaut wurde. Hier münden auch, von Westen und Südwesten her kommend, der Totenhäuser Graben und der Ellerbach in die Suhle. Wir können daher davon ausgehen, dass sich hier vor der Besiedlung ein ausgedehntes Sumpfgebiet mit teilweise offenen Altwässern und weiten Überschwemmungsflächen befand. Heute befindet sich im Planungsraum selbst kein natürliches stehendes Gewässer. Aufgrund des Reliefs und der Beschaffenheit des Untergrundes (Zechsteinauslaugung) sind je- doch zahlreiche Vernässungszonen und abflusslose Hohlformen vorhanden, in denen allerdings nur periodisch offene Wasserflächen entstehen. Nordwestlich der Ortschaft Richtung sind noch mehrere, durch Begradigungen entstandene Altwässer in den ehemaligen Mäandern erhalten. Sie werden zurzeit als Fischteiche genutzt. Neben diesen existieren noch weitere Teich- anlagen „Am Süttenbach“, am Fuße des Rotenberges. 2.1.4 Klima, Luft Das Klima ist eher subatlantisch getönt. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 8 Grad Celsius. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt durchschnittlich 600 – 720 mm. Das klimatisch besonders begünstigte Becken ermöglichte noch bis Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhun- derts den Tabakanbau. 2.1.5 Pflanzenwelt Die potentielle natürliche Vegetation im Verfahrensgebiet würde sich aus feuchten bis frischen Laubwäldern unterschiedlicher Prägung zusammensetzen. Auf den lößüberdeckten Flachhängen würde ein artenreicher Perlgras-Buchenwald gedeihen. Die steileren Hänge auf Buntsandstein an den Hellbergen wären und sind es noch zum Teil mit einem artenärmeren Silikat Buchenwald bestockt. Talwärts entlang der Rhume schlösse sich eine ebenfalls artenreiche Hartholzaue an, in der Stieleiche, Flatterulme, Esche und Spitzahorn die charakteristischen Baumarten wären. Das unmittelbare Umfeld von Rhume, Hahle und Suhle sowie der in sie mündenden Wiesenbäche wäre von Bach-Eschen-Erlen-Wäldern bestanden. Deren auf dauernd feuchten und staunassen Bereichen vorkommende Variante ist heute nur noch in Restbeständen, zum Beispiel im „Beek- feld“, erhalten. Sämtliche anderen Wälder wurden durch standortfremde und artenarme Fich- tenkulturen (Hahnenberg, kleiner Lohberg, Lohberg) oder Ackerbau ersetzt. Rund um das Dorf würden Erlenbrüche extrem nasser Ausprägung fußen. Deren Ersatzgesellschaften stellen die noch leidlich vorhandenen Feuchtwiesenbereiche rund um Gieboldehausen dar. Diesen artenrei- chen Grünlandgesellschaften kommt eine erhebliche ökologische Bedeutung zu. Rhumeaufwärts Richtung Rüdershausen bilden sich großflächig wieder entwickelnde Röhrichte und Verlan- dungsgesellschaften den Übergang zum aquatischen Lebensraum.

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Die Jungstörche auf der alten Molkerei. Quelle: Herr Grobecker 2.1.6 Tierwelt Gesonderte faunistische Erhebungen wurden nicht vorgenommen. Während der Erkundungen und der Landschaftsbestandsaufnahme konnten jedoch einige Beobachtungen gemacht wer- den. Insekten: Im gesamten Gebiet treten etliche Arten von Schrecken und Grashüpfern auf, vor al- lem in den ausgedehnten Wiesenbereichen an Rhume, Hahle und Suhle. Nicht weiter verwun- derlich aufgrund der zahlreichen Gewässer ist der Reichtum an verschiedenen Libellenarten wie blaugrüner Mosaikjungfer, Prachtlibellen und Jungfern. Auch Hornissen sowie zahlreiche Schwebfliegenarten wurden nachgewiesen. Fische: Ebenfalls der Vielzahl an Gewässern verschiedenster Ausprägung ist es zu verdanken, das im gesamten Verfahrensgebiet zahlreiche Fischarten vorkommen. Im Fließgewässersystem von Rhume und Eller, welches zur Salmonidenregion zählt, sind die Vorkommen von Groppe, Bachneunauge und Bachforelle von Bedeutung. Auch der Gründling kommt in langsamer flie- ßenden Abschnitten der Hahle vor. Im Seeburger See sowie den beiden wieder erstandenen Seen Luttersee und Westersee wurden trotz der starken Eutrophierung aus den umgebenden Ackerflächen folgende Fischvorkommen nachgewiesen: Aal, Hecht, Zander aber vor allem Cyp- riniden wie Schleie, Rotfeder, Brasse und Karpfen. Ihr Vorkommen dürfte sich auch auf die Alt- wässer und Fischteichanlagen im Verfahrensgebiet erstrecken. Amphibien: Es ist vom Vorkommen zumindest der häufiger vorkommenden heimischen Lurche wie Erdkröte, Teich- und Grasfrosch, Bergmolch und Teichmolch auszugehen. In der Rhumeaue soll auch der Laubfrosch noch in Restvorkommen zu finden sein, was im Jahr 2012 überprüft werden soll (Quelle: Landkreis Göttingen). Reptilien: Zauneidechse und Blindschleiche dürften im Verfahrensgebiet heimisch sein. Auf ein Vorkommen der Ringelnatter lassen die zahlreichen Feuchtbiotope hoffen. Genauere Angaben waren im Internet nicht zu finden. Hier scheint ebenso wie im Fall des Laubfrosches Forschungs- bedarf zu bestehen.

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Vögel: Seeburger See, Westersee und Luttersee stellen im stark bewirtschafteten Untereichsfeld eines der vogelartenreichsten Gebiete Süd-Niedersachsens dar. Von den drei Feuchtgebieten in unmittelbarer Umgebung des Flurbereinigungsverfahrens Gieboldehausen „geht eine geradezu magnetische Anziehungskraft auf Vögel aus, die entweder den als Barriere in nordöstlicher Richtung noch vor sich oder ihn gerade überquert haben. Mindestens 255 verschiedene Arten haben das Gebiet schon als Brut- oder Rastplatz aufgesucht.“ (Quelle: AGO) In der Ellerbachnie- derung beidseitig der B 27 rasten im Herbst und im Frühling traditionell große Schwärme von Lemikolen, vornehmlich Kiebitze und Goldregenpfeifer. Den erwähnten Wiedervernässungen verdankt auch Gieboldehausen die Wiederansiedlung des Weißstorches nach fast 50 Jahrzehn- ten der Abwesenheit. Drei Brutpaare nisten inzwischen in unmittelbarer Umgebung des Pla- nungsbereiches. Von besonderer Planungsrelevanz sind weiterhin die Brutbestände des Rotmi- lans und seines Vettern, des Schwarzmilans. Der Bestand des Rebhuhnes im unteren rund um den Seeburger See ist einer der letzten in Süd-Niedersachsen und wird von der BSG Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Landkreis inzwischen intensiv gefördert.

Quelle: HGON Säuger: Hasen, Rehe und Füchse konnten beobachtet werden. Am Lohberg ist eine Dachsfami- lie beheimatet. Darüber hinaus ist vom Vorkommen sämtlicher im Harz beheimateter Säugetiere mit Ausnahme des Rothirsches auszugehen. Besondere Erwähnung verdient wohl das Vorkom- men des Fischotters. Von letzterem wurde leider ein Exemplar Anfang 2011 bei Gieboldehausen überfahren. (nachr. NABU Untereichsfeld). Auf das Vorkommen des Feldhamsters liegen keine Hinweise vor. 2.1.7 Landschaftsbild Das Landschaftsbild wird durch sanft gewellte, flache Hügel und Senken und durch die aufgrund der guten Böden sehr intensive landwirtschaftliche Nutzung bestimmt, was der Landschaft eine durchaus reizvolle Weite und Offenheit verleiht. Einen Blickfang stellen die breiten Auen mit der noch großflächigen Wiesennutzung dar, Landschaftsstrukturen wie Hecken, Gehölze und Bäu- me sind auf die Ufer der Flüsse und die feuchten Sohlen der Täler beschränkt. Waldflächen sind nur inselhaft und kleinflächig auf den höheren Kuppen wie Lohberg und kleiner Lohberg vor- handen.

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2.2 Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft 2.2.1 Besonderer Schutz nach Naturschutzrecht a) FFH-Gebiet 134 „Sieber, Oder, Rhume“

Teile des Verfah- rensgebietes liegen im FFH-Gebiet „Sieber, Oder, Rhume“ (EU- Kennzahl: 4228- 331)

Quelle: Internetseite des BUND Göttin- gen

Im Osten des Landkreises Göttingen liegt zwischen Brochthausen und Bilshausen das FFH-Gebiet 134 „Sieber, Oder, Rhume“. Es ist mit seinen 2450 ha das zweitgrößte FFH-Gebiet im Landkreis und zudem als Naturschutzgebiet ausgezeichnet. Bedeutend ist es als wichtigster Fließgewässerkomplex des Harzes und des - und - berglandes umfassenden Gebiets. Die Fluss- und Bachauen bilden ein vielfältiges Biotopmosaik mit Hochstaudenfluren und Magerrasen auf Flussschottern, Auenwäldern, Schlucht- und Hang- mischwäldern, Feuchtgrünland und natürlichen und naturnahen nährstoffreichen Stillgewässern mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften. Die Vorkommen von Auenwäldern und Uferstaudenfluren sind die größten im niedersächsischen Bergland. Eine weitere Besonderheit des Gebiets ist die am nordöstlichen Ortsrand von Rhum- springe liegende Rhumequelle, die größte Karstquelle Niedersachsens. Durch die schmale Ausprägung des Naturschutzgebietes bilden die langen Randflächen eine große Angriffsmöglichkeit. Dadurch ist das FFH-Gebiet nicht nur durch Wasserverschmutzung, Gewässerausbau und Unterhaltungsmaßnahmen gefährdet, sondern auch durch das Vordringen von Ackerflächen und Intensivierung der Grünlandnutzung. In dem sehr strukturreichen FFH-Gebiet kommen u.a. der Nördliche Kammmolch (Triturus crista- tus), die Fledermausart Großes Mausohr (Myotis myotis), die zur Familie der Libellen gehörende Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) und die Fischarten Groppe (Cottus gobio) und Bachneunauge (Lampetra planeri) vor.

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b) FFH-Vogelschutzgebiet V19 „Unteres Eichsfeld“

Im südwestlichen Verfahrensgebiet liegt ein Teil des FFH- Vogelschutzgebietes V19 „Unteres Eichs- feld“

Quelle: Internetseite des BUND Göttingen

Das FFH-Vogelschutzgebiet V19 „Unteres Eichsfeld“ ist das einzige Vogelschutzgebiet im Land- kreis Göttingen. Es erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung von bis Weißenborn und in Ost-West-Richtung von Nesselröden bis Reinhausen. Die 13.710 ha des Niedersächsischen Berglands umfassen eine halboffene Kulturlandschaft mit landwirtschaftlichen Nutzflächen, Laubwaldbereichen und Dorfrandlagen. Dadurch entsteht ein hoher Anteil an Grenzlinien und Kleinstrukturen, die für den Erhalt der Artenvielfalt der Vögel von besonderer Bedeutung sind. In das Vogelschutzgebiet ist auch der Seeburger See einbezo- gen. Das Schutzgebiet ist bedeutsam, weil es einen repräsentativen Ausschnitt aus dem niedersächsi- schen Kernvorkommen des Rotmilans (Milvus milvus) im mitteleuropäischen Verbreitungszent- rum bietet. Außerdem enthält es ein landesweit bedeutendes Vorkommen des Mittelspechts (Dendrocopos medius). Die Vielfalt an Vogelarten ist durch die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft, die Beseiti- gung von Hecken- und Feldgehölzstrukturen und durch Windkraftanlagen gefährdet. Besonders schützenswert sind zudem der Schwarzmilan (Milvus migrans), der Schwarzspecht (Dryocopus martius), der Wanderfalke (Falco peregrinus), der Neuntöter (Lanius collurio), der Wespenbussard (Pernis apivorus) und die Wachtel (Coturnix coturnix).

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c) Naturschutzgebiet „Rhumeaue, Ellerniederung und Gillersheimer Bach“

Im nördlichen Verfahrensgebiet befindet sich das Naturschutzgebiet „Rhumeaue, Ellerniederung und Gillersheimer Bach“ Das ca. 930 ha große Naturschutzgebiet liegt in den Landkreisen Northeim, Göttingen und Oste- rode zwischen den Ortschaften Katlenburg und Brochthausen. Das Gebiet umfasst ein für den Naturraum Leinebergland typisches naturnahes Fließgewässersystem. Die Rhume entspringt in einer der bedeutendsten Karstquellen Europas. Einen typischen Ober- lauf weist die Rhume nicht auf, sondern sie besitzt unmittelbar nach ihrer Quelle einen Mittel- laufcharakter und bildet hier eine breite, von zahlreichen Mäandern und Altarmen durchzogene Talaue. Der Unterlauf des Gewässers beginnt aufgrund der durch die Wehrrückstaue bedingten abnehmenden Fließgeschwindigkeit bereits wenig unterhalb von Lindau. Die Eller ist bis zu ihrer Mündung in die Rhume als typischer Mittelgebirgsbach ausgebildet und übernimmt für die Rhume die Funktion des Gewässeroberlaufes. In seiner naturnahen Ausprä- gung ist der Gillersheimer Bach als Nebengewässer der Rhume von besonderer Bedeutung für Vernetzungs- und Austauschfunktionen dieses Fließgewässersystems. Der Verlauf der Gewässer ist in seiner natürlichen Mäandrierung weitgehend erhalten und weist eine vielfältige Ufervegetation mit gut ausgebildetem Gehölzsaum auf. Die Talauen von Rhume und Eller und das Tal des Gillersheimer Baches sind geprägt durch die jährlich stattfindenden na- türlichen Überschwemmungen und die dadurch bedingten vorherrschenden Grünlandflächen unterschiedlicher Nutzungsintensität. Ihr Wert für den Naturschutz nimmt mit abnehmender Nutzungsintensität zu. Besonders wertvoll sind die noch zahlreich vorhandenen, aufgrund der

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standörtlichen Gegebenheiten nicht oder wenig genutzten Röhrichte, Seggenrieder, Staudenflu- ren, Feuchtwiesen, Flutmulden, Altarme, Gebüsche und Wäldchen. Die Gewässerläufe und Talauen von Rhume, Eller und Gillersheimer Bach sollen als naturnaher Lebensraum einer vielfältigen, regionaltypischen Pflanzen- und Tierwelt und deren Lebensge- meinschaften erhalten und entwickelt werden. Insbesondere sollen die besonders wertvollen Landschaftsbestandteile gefördert, die Wasserqualität verbessert und die Gewässerbetten natur- nah entwickelt werden. d) Landschaftsschutzgebiet „Untereichsfeld“ – GÖ 14

Im Verfahrensgebiet befindet sich das Landschaftsschutzgebiet „Untereichsfeld“ – GÖ 14 Das LSG „Unteres Eichsfeld“ hat eine Größe von 11.179 ha. Der Charakter des Landschafts- schutzgebietes, der zu erhalten und zu entwickeln ist, wird bestimmt durch landwirtschaftlich geprägte Senken- und Hügellandschaften, Laubwälder und deren Übergänge zur offenen Land- schaft, prägende Baumreihen und Hecken, uferbegleitende Gehölze sowie Bachsysteme des Hü- gellandes und deren Auen mit Feuchtflächen, Gehölzsäumen, Schilfzonen, Wiesen und Weiden. Der besondere Schutzzweck ist: 1. die Eignung des Gebietes für die Erholung zu erhalten und zu entwickeln, 2. die Erhaltung von geomorphologischen Besonderheiten, 3. die Erhaltung und Entwicklung von Gewässern und ihren Auen sowie von Feuchtflächen, 4. die Erhaltung und Entwicklung von Hecken und Gebüschen heimischer Arten und außerhalb

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des Waldes stehender Bäume sowie von naturnahen Laubwäldern und Waldrändern, 5. die Erhaltung und Entwicklung von Grünland, Magerrasen, Weg- und Ackerrainen und Uferstaudenfluren und Obstwiesen, 6. die Erhaltung von Ackerterrassen, Tilken, Wölbäckern und des Duderstädter Knicks. Alle den Charakter des Landschaftsschutzgebietes und den besonderen Schutzzweck fördernden Entwicklungsmaßnahmen werden vom Landkreis Göttingen unterstützt. Eine besondere Gestal- tungsmöglichkeit liegt in der Gewährung von Zuschüssen und der Durchführung von Maßnah- men im Rahmen des Vertragsnaturschutzes.

Westlich von Gieboldehausen befindet sich das Naturdenkmal GÖ 160301 - Lindengruppe an einer Klus.

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2.2.2 Besonderer Schutz nach Wasserrecht Teile des Verfahrensgebietes liegen im gesetzlich festgestellten Überschwemmungsgebiet der Rhume, der Hahle und der Suhle.

2.3 Situation der Landwirtschaft In Gieboldehausen wirtschaften zurzeit insgesamt 28 landwirtschaftliche Betriebe, davon 15 im Vollerwerb. Es handelt sich in der Mehrzahl um reine Ackerbaubetriebe; 4 Betriebe haben aber zusätzlich noch Milchvieh und ein Betrieb betreibt Schweinemast. Die Flächen des Verfahrensgebietes werden überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt. In der landwirtschaftlichen Produktion dominiert der Getreide- und Zuckerrübenanbau. Demzufol- ge beträgt der Ackeranteil ca. 86 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Die dominierende Fruchtfolge ist Weizen / Weizen / Raps bzw. Weizen / Gerste / Raps. Lediglich auf ca. 7-8 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Gemarkung werden Zuckerrüben angebaut.

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2.4 Bestehende öffentliche Anlagen 2.4.1 Straßen Das Verfahrensgebiet wird durch folgende klassifizierte Straßen erschlossen: die Bundesstraße B 27 die Bundesstraße B 247 die Kreisstraße K 107. 2.4.2 Gewässer Hauptvorfluter im Planungsraum sind die Gewässer II. Ordnung Rhume, Hahle, Suhle und Eller- bach. Der Rhumeverband unterhält die Gewässer II. Ordnung. Für die Unterhaltung der Gewäs- ser III. Ordnung ist die Gemeinde Gieboldehausen zuständig. 2.4.3 Leitungen Im Verfahrensgebiet verlaufen folgende Leitungen: 110 kV - Leitung Hardegsen – Pöhlde 20 kV - Leitung THW – Aussiedlerhöfe Marsfelder Berg Diese Leitungen werden von der E.ON Netz GmbH betrieben. Versorgungsanlagen zur Versorgung mit Erdgas Diese Leitungen werden von der Harz Energie betrieben. div. Trinkwasserleitungen Die Leitungen werden von der Eichsfelder Energie- und Wasserversorgung GmbH betrieben. Telekommunikationslinien Diese Leitungen werden von der Deutschen Telekom AG betrieben. Die aufgeführten Leitungen sind in der Karte zum Plan nach § 41 FlurbG dargestellt, sofern es der Maßstab erlaubt.

2.5 Kultur- und sonstige Sachgüter Im Verfahrensgebiet befinden sich vier Bereiche in denen Kulturdenkmale bekannt sind: NW Gieboldehausen (N-Hang des kleinen Lohberges) Jungsteinzeitlicher Siedlungsplatz, überackert. W Gieboldehausen Mittelalterliche Dorfstelle Dodenhusen (Totenhausen), überackert S Gieboldehausen Jungsteinzeitliche Siedlungsfläche, überackert S Gieboldehausen (NO Abhang des Marsfelder Berges) Frühgeschichtliche und mittelalterliche Dorfstelle Marsfelde, überackert

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2.6 Altablagerungen Im Flurbereinigungsgebiet befinden sich die im Altkataster des Landes Niedersachsen geführten Altablagerungen: Altablagerung 152.402 – 4 – 23: Gemarkung Gieboldehausen Flur 5, Flurstück 84 tlw. Altablagerung 152.402 – 4 – 24: Gemarkung Gieboldehausen, Flur 11, Flurstück 319/10 tlw.

3. Planungen

3.1 Raumbedeutsame Planungen und Vorhaben

3.1.1 Regionales Raumordnungsprogramm des Landkreises Göttingen (RROP) Im RROP des Landkreises Göttingen sind für das Verfahrensgebiet folgende Gebietsfestlegungen vorhanden: Gebiet zur Verbesserung des Naturhaushaltes und der Landschaftsstruktur Gebiet zur Vergrößerung des Waldanteils Vorsorgegebiete für Landwirtschaft, für Natur und Landschaft und Erholung Gebiet zur Sicherung des Hochwasserabflusses Vorsorge- und Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung. In der Stellungnahme des Landkreises Göttingen zu den Neugestaltungsgrundsätzen für das Flurbereinigungsverfahren Gieboldehausen heißt es, dass durch die mit der Flurbereinigung ver- bundenen Maßnahmen keine wesentlichen Auswirkungen auf die mit den Gebietsfestlegungen verbundenen Funktionen entstehen.

Auszug aus der zeichnerischen Darstellung des RROP 2010

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3.1.2 Landschaftsrahmenplan des Landkreises Göttingen (LRP) Das Verfahrensgebiet wird laut LRP in folgende Landschaftstypen gegliedert: Aufgelockerte Wald- und Agrarlandschaft ( und die Hellberge) Offene, schwach gewellte Agrarlandschaften (Seeburger und Lindauer Becken) Für diese Landschaftstypen werden im LRP unter anderem folgende Zielvorstellungen genannt: Die Bewahrung des ausgeprägt vielfältigen landschaftlichen Charakters und der Erhalt der auch hier noch vorhandenen positiven Aspekte für den Naturhaushalt Die Verbesserung und Entwicklung naturraumtypischer Strukturen (Gehölze, Säume) und die Durchführung den Naturhaushalt schonender Nutzungsformen.

LRP 1998 – Karte VII – Einzelziele und Maßnahmen – Anforderungen an die Nutzung –

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In den intensiv landwirtschaftlich genutzten Landschaftstypen und Teilräumen muss die Flurbe- reinigung im besonderen Maße zur Verwirklichung der Ziele von Naturschutz und Landschafts- pflege beitragen und die Leitlinien und Ziele des LRP berücksichtigen.

3.1.3 Andere raumbezogene Planungen Die Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr plant innerhalb des Flurbereinigungsgebie- tes folgende Maßnahmen: - Anlage eines Radweges an der B 247 / B 27 zwischen Bilshausen und Gieboldehausen, Bau- abschnitt 2. Für die Maßnahme ist die Planfeststellung im Juni 2009 erfolgt. Die Planung des Radweges einschließlich der landschaftspflegerischen Begleitplanung wird im Flurbereinigungsverfahren berücksichtigt . - B 247, Anlage eines Radweges auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Gieboldehausen / B27 und Rollshausen, Bauabschnitt 7. Für diese Maßnahme ist das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen. Die Kompensations- maßnahme für den Radweg ist in Abstimmung mit der UNB vorläufig auf einer ca. 1 ha gro- ßen Fläche im Verfahren angelegt. Im Rahmen der Flurbereinigung erfolgt zu gegebener Zeit (nach Einweisung in die neuen Besitzflächen) die endgültige Ausweisung dieser Fläche in Ab- stimmung mit den Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmenkonzept des Wege- und Gewässer- plans.

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3.2 Planungsgrundsätze für das Flurbereinigungsgebiet Grundlage der im Folgenden beschriebenen Maßnahmen sind, neben der hier unter Nr. 1 aufge- führten Ziele, die 2008 / 2009 für das Verfahren aufgestellten allgemeinen Grundsätze für die zweckmäßige Nutzung des Flurbereinigungsgebietes (Neugestaltungsgrundsätze nach § 38 FlurbG). Diese Grundsätze wurden mit den Trägern öffentlicher Belange und den anerkannten Natur- schutzverbänden abgestimmt. Soweit mit den Zielen des Flurbereinigungsverfahrens vereinbar, wurden Anregungen und Bedenken in dem vorliegenden Plan berücksichtigt. Die Einzelheiten zu den Planungen sind im Verzeichnis der Anlagen und Festsetzungen (VdAF) und unter Nr. 4 des Erläuterungsberichtes den einzelnen Entwurfsnummern zu entnehmen. Die genaue Lage der Maßnahmen ist in der Karte zum „Plan nach § 41“ dargestellt. 3.2.1 Die künftige land- und forstwirtschaftliche Nutzung Durch das Flurbereinigungsverfahren ist eine Änderung an den wesentlichen landwirtschaftli- chen Nutzungsformen Acker und Grünland nicht beabsichtigt. Durch Zusammenlegung oder Veränderungen an den Feldblöcken wird eine Umstrukturierung der Acker- und Grünlandflä- chen notwendig. Die Veränderungen ergeben sich aus der Sonderkarte 1 zum Plan nach §41 FlurbG. Im VdAF sind die geplanten Veränderungen mit den E.-Nr. 900 beschrieben. Diese sind in einem gemeinsamen Termin mit dem NLWKN (Obere Naturschutzbehörde) und dem Land- kreis Göttingen (Untere Naturschutzbehörde) abgestimmt worden. Ein Ziel dieser Maßnahme ist die Verringerung von Ackerflächen im Naturschutzgebiet „Rhumeaue, Ellerniederung und Gil- lersheimer Bach“. Hierbei wird das gesetzlich anzuhaltende Acker- Grünlandverhältnis eingehal- ten. Generelle Planungsgrundsätze für eine zukünftig nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung sind: - großzügige Zusammenlegung der Einlage- und Pachtflächen zu größeren und wirtschaftliche- ren geformten Feldblöcken , - Ausgestaltung der Feldblöcke für eine bodenschonende – wenn möglich hangparallele Be- wirtschaftung mit Erschließungswegen im Vorgewende, - geeigneter Ausbau von Wirtschaftswegen für einen modernen landwirtschaftlichen Verkehr, - Rekultivierung überflüssiger Wirtschaftswege zu landwirtschaftlichen Nutzflächen.

3.2.2 Die ländlichen Straßen und Wege Die innere Erschließung des Verfahrensgebietes ist durch ein ausreichend dichtes Netz von Stra- ßen und ländlichen Wegen gesichert. Eine Vielzahl der Wege ist jedoch für die derzeit in der Landwirtschaft üblichen Verkehrslasten nicht mehr ausreichend tragfähig. Ein Teil der Wege wird durch die notwendige Vergrößerung der Feldblöcke überflüssig. Fast ausschließlich erfolgt der Wegeneubau im Flurbereinigungsverfahren auf vorhandenen landwirtschaftlichen Wegen. Die Ausgestaltung der Wege ist ein Kompromiss zwischen den An- sprüchen für den modernen landwirtschaftlichen Verkehr, der Verkehrsintensität und dem Schutzgut Boden. Die Forderungen der örtlichen Landwirtschaft sind: - eine ausreichende Fahrbahnbreite, die für die Spurbreiten der benutzenden Fahrzeuge ausge- legt sind, - eine ausreichende Kronenbreite, die auch Begegnungsverkehr berücksichtigen kann, - eine der Verkehrsbelastung angemessene Bauweise und

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- möglichst umweltschonende Ausbauweisen. Die Bauweise der Wege erfolgt ausschließlich in mittelschwerer Befestigung und ist für eine maßgebende Achslast von 5t sowie einer gelegentlichen Achslast von 11,5t ausgelegt. Der Ausbau ist vorgesehen in Bit oder in Schotter nach den nachfolgenden Mustern:

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Vor der Einmündung in übergeordnete Straßen (Bundes-, Landes-, Kreisstraßen) erfolgt aus ver- kehrstechnischen Gründen eine Aufweitung des Weges auf 5,5 m Kronenbreite auf einer Länge von ca. 20 m entsprechend der RLW 99 Nr. 4.1.2.

Die in der Karte zum Plan nach § 41 FlurbG dargestellten und im VdAF nachgewiesenen Bau- werke werden entsprechend den Festsetzungen im VdAF erstellt. Bei der Dimensionierung dieser Bauwerke sind die anfallenden Wasserabflussmengen und die Dimensionierungen der benach- barten Bauwerke berücksichtigt worden. Falls sich bei der Bauausführung der Wegebaumaßnahmen herausstellt, dass bestehen bleibende Rohrdurchlässe schadhaft sind, werden diese mit erneuert. Die Dimensionierung und die Sohl- höhe bleiben dabei unverändert.

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Überörtliche Verbindungswege / Haupterschließungswege: Im Verfahrensgebiet befinden sich die überörtlichen Verbindungswege Bilshausen – Giebolde- hausen, Bernshausen – Gieboldehausen und Bodensee – Gieboldehausen.

Diese Ortsverbindungswege sind gleichzeitig Haupterschließungswege und in den zum Ausbau vorgesehenen Teilbereichen sanierungsbedürftig bzw. abgängig. Da auf diesen Wegen eine hö- here Verkehrsbelastung liegt werden sie mit einer Fahrbahnbreite von 3,5 m und einer Kronen- breite von 5,5 m ausgebaut. Hauptwirtschaftswege / Wirtschaftswege Die Hauptwirtschaftswege wurden im Rahmen eines in den 1960er Jahren durchgeführten be- schleunigten Zusammenlegungsverfahren bituminös befestigt. Diese Befestigung hält den heuti- gen Belastungen nicht mehr stand. Bei diesen Wegen wird die Deckschicht abgefräst, der Un- terbau auf 4 m verbreitert und zusätzlich verstärkt. Danach erhalten sie eine 3 m breite Trag- deckschicht aus Bitu und der Seitenstreifen wird in Schotter angeglichen.

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Die sonstigen Wirtschaftswege werden i. d. R. in Schotterbauweise durchgeführt. An Steigun- gen er folgt eine bituminöse Bauweise. Der Ausbau erfolgt in ausreichender Dimensionierung und Tragfähigkeit. Zusätzliche Erläuterungen zu den vorgesehenen Wegebaumaßnahmen siehe auch unter Ziffer 4.1.1. Die Wegebaumaßnahmen sind im VdAF (Bestandteil 2) aufgeführt und in der Karte zum Plan nach § 41 FlurbG (Bestandteil 1) dargestellt (E.-Nr. 50 bis 192).

3.2.3 Die wasserbaulichen Anlagen Wie unter 2.4 beschrieben, dienen die dort aufgeführten Gewässer als Hauptvorfluter für das über das Wegeseitengrabennetz aufgefangene Oberflächenwasser. Eine Neustrukturierung die- ses Gewässernetzes ist nicht notwendig. An einigen der auszubauenden Wege werden Maß- nahmen zur Oberflächenentwässerung getroffen. Dieses betrifft die Anlage von Wegeseitengrä- ben zur schadlosen und ordnungsgemäßen Abführung des Oberflächenwassers, um ein Aufwei- chen der Wegekörper zu verhindern. Die notwendigen Durchlassbauwerke sind im VdAF bei den „Verkehrsanlagen einschließlich Bauwerken“ erfasst. Im Verfahren sind bei drei periodisch Wasser führenden Gewässern III.O. Verrohrungen geplant, um eine bessere Bewirtschaftung der angrenzenden Feldblöcke zu ermöglichen. Die Dimensio- nierung dieser Rohrleitungen richtet sich nach den anfallenden Wassermengen und den vorhan- den Rohrdurchlässen. Neue Feldüberfahrten können derzeit nicht dargestellt werden, da ihre Lage und Notwendigkeit von der später durchzuführenden Besitzeinweisung abhängt. Die Dimensionierung wird den be- nachbarten Durchlassbauwerken angepasst. In einigen Feldblöcken werden Gewässer III.O. durch die Drehung der Bewirtschaftungsrichtung bzw. durch Wegerekultivierungen überflüssig. Die betroffenen Gräben sind bei Regenereignis- sen kaum wasserführend, es ist aber geplant, in diese Gräben eine Drainageleitung zu verlegen. Zusätzlich wird durch die hangparallele Bewirtschaftung das Oberflächenwasser besser zurück- gehalten und kann dadurch auf den Flächen versickern. Im Bereich Hahlewiesen ist die Verlegung eines Grabens (E.Nr. 306) geplant. Der Graben soll an die Bewirtschaftungsgrenze zwischen Ackerland und Grünland in dem Bereich verlegt werden, um eine klare Abgrenzung von Acker und Grünland zu gewährleisten und um im Ackerbereich eine bessere Bewirtschaftung zu schaffen.

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3.2.4 Der Naturschutz und die Landschaftspflege 3.2.4.1 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Auf der Grundlage einer maßnahmenbezogenen Landschaftsbestandsaufnahme sind unter Be- rücksichtigung einer erforderlichen Entwicklung des Landschaftsbildes und des Naturhaushaltes in Teilbereichen des Planungsgebietes sowie entsprechend der Eingriffsregelung im Sinne des NNatG landschaftspflegerische Maßnahmen geplant. Die im VdAF dargestellten Maßnahmen sind ein Ausgleich für die durch die geplanten Wegebau-, und Rekultivierungsmaßnahmen be- dingten Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes und tragen dem im Verfahren eindeutig schwerpunktmäßig zu berücksichtigenden Schutz des Rebhuhnes und des Rotmilans Rechnung. Es handelt sich hierbei um vornehmlich lineare Offenlandbiotope wie Blüh- streifen, Sukzessionsflächen und niederwüchsigen Strauchhecken oder um Kombinationen die- ser Elemente. (E.-Nrn. 500, 501 , 502, 503 , 504, 505, 517, 518, 519, 520 , 522, 542, 543, 554, 558, 552, 562, 570, 571, 572 und 573 )

Quelle: Nabu Entlang der Gewässer II. Ord. werden auf den Ackerstandorten mindestens 5 m breite Schutz- streifen und an allen anderen Fließgewässern werden auf den Ackerstandorten mindestens 3 m breite Schutzstreifen ausgewiesen, mit Eichenspaltpfählen gesichert und teilweise bepflanzt (E.- Nrn. 506, 509, 511, 512, 513, 514, 517, 518, 523, 524, 527, 529, 530, 531, 532, 533, 534, 538, 541, 542, 543, 544, 545, 546, 547, 548, 553, 557, 558, 560, 561, 563.10, 563.30 und 566 ). Die Mindestbreite der Gewässerrandstreifen wurde auf 3 m reduziert, um an allen ständig wasserführenden Gewässern einen Schutzstreifen auszuweisen. Neben den geschilderten Maßnahmen werden auch „klassische“ Maßnahmen der Flurbereini- gung wie Obstbaumreihen, Streuobstwiesen und Solitäre angelegt. (E.-Nrn. 507, 508, 550, 551 und 555) Durch Herausnahme landwirtschaftlicher Flächen aus der Ackernutzung und Umgestaltung in li- nien- und flächenhafte Biotopstrukturen und Landschaftselemente werden Pufferzonen und zu-

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sätzliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen, so dass nach Ausführung der Maß- nahmen keine Beeinträchtigungen von Naturhaushalt und Landschaftsbild zurückbleiben.

3.2.4.2 Weitere Gestaltungsmaßnahmen Neben den zu leistenden Ausgleichsmaßnahmen sind weitere Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung eines nachhaltig leistungsfähigen Naturhaushaltes möglich. Die Möglichkeiten zur Umsetzung von geplanten Maßnahmen sind jedoch abhängig von der Verfügbarkeit von Flä- chen und der Bereitschaft von Institutionen, die Trägerschaft und damit eine finanzielle Beteili- gung an den Maßnahmen zu übernehmen. Als landschaftsgestaltende Maßnahme ist bislang unter den Entwurfsnummern 607.10, 607.20 und 607.30 die Gewässerrenaturierung am Ellerbach geplant (siehe auch Einzelplanung „Rena- turierung Ellerbach“). Als Träger der Maßnahme ist der Unterhaltungsverband Rhume geplant. Zusätzlich könnte am Ellerbach eine Streuobstwiese entstehen (E.Nr. 601).

Blick vom Ortsverbindungsweg Richtung ehemaliger Bahnlinie Bei E.-Nr. 603 handelt es sich um eine Gestaltungsmaßnahme im Umfeld des Naturdenkmals “Klus“ mit der Anlage einer Streuobstwiese. Am Totenhäuser Graben soll ein Niederwildbiotop mit Wildacker (E.Nr. 602) entstehen um die- sen Bereich noch interessanter für die Tierwelt zu gestalten.

Blick vom Ortsverbindungsweg Gieboldehausen – Bodensee Richtung Höherberg

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Sonnenuntergang in der Rhumeaue zwischen Gieboldehausen und Bilshausen

Als zusätzliche Maßnahme im Naturschutzgebiet „Rhumeaue, Ellerniederung, Gillersheimer Bachtal“ ist die Schaffung einer Pufferzone für die umliegenden Landröhrichte (BGB) geplant. Hierbei handelt es sich um die Umwandlung von Acker in eine extensiv genutzte Streuobstwiese (E.Nr. 611). Am stark von naturfernen Fichtenforsten dominierten Lohberg südlich der Ortslage ist die Anla- ge eines edellaubholzreichen Buchenwaldes mit Randzonen eines wärmeliebenden Eichen - Hainbuchenwaldes vorgesehen (E.Nr. 612). Am Westrand schließt sich ein Waldsaumbiotop auf dem ehemaligen Wirtschaftsweg an.

3.2.4.3 Unterhaltung und Pflege Die Funktionsfähigkeit der als Ausgleichsmaßnahmen hergestellten landschaftsgestaltenden An- lagen und der zusätzlichen Gestaltungsmaßnahmen ist dauerhaft durch geeignete Entwicklungs- und Unterhaltungspflegemaßnahmen sicherzustellen.

3.2.5 Der Bodenschutz und etwaige bodenverbessernde Anlagen Bei den bodenverbessernden Maßnahmen handelt es sich um die Rekultivierung von Gräben (E.Nrn. 402 bis 411 ) und Wegen (E.-Nrn. 703 bis 860 ). Durch diese Maßnahmen werden bewirt- schaftungstechnisch günstigere Blöcke geschaffen und die Zusammenlegungsmöglichkeiten verbessert. Zusätzlich wird die Länge des Wegenetzes reduziert, was zur Senkung der Unterhal- tungskosten führt. In verschiedenen Feldlagen besteht durch das starke Gefälle sowie die geringe Wasseraufnahme- fähigkeit der vorhandenen Pseudogley-Parabraunerden eine hohe Wassererosionsgefährdung.

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Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen

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Im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens soll erreicht werden, dass in den wassererosionsge- fährdeten Bereichen zu deren Minimierung eine hangparallele Bewirtschaftung möglich wird. Der Erfolg dieser Vorgabe hängt allerdings auch von den Zusammenlegungsmöglichkeiten des klein zersplitterten Grundbesitzes ab. Aus der nachfolgenden Grafik ist ersichtlich wie sich eine geplante Änderung der Bewirtschaftungsrichtung in den einzelnen Feldblöcken auf die Was- sererosionsgefährdung auswirkt.

Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen Planinstandsetzungsmaßnahmen zur Herbeiführung einer wertgleichen Abfindung nach § 44 FlurbG (z.B. als Folge der Umstrukturierung der Feldblöcke) stellen unter Umständen natur- schutzrechtliche Eingriffe dar, die dann durch Ausgleichsmaßnahmen zu kompensieren wären. Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese Maßnahmen noch nicht bekannt. Die evtl. erforderliche Kom- pensation wird rechtzeitig mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Durch die Umstruk- turierung der Feldblöcke und die Neuordnung des Grundbesitzes wird es notwendig, neue Zu- fahrten zu schaffen. An den mit Gräben eingefassten Vorgewenden muss die Zufahrt durch Überfahrten ermöglicht werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Neuordnung des Grundbesitzes noch nicht erfolgt, so dass die Lage der Überfahrten nicht feststeht.

3.2.6 Sonstige Anlagen im Verfahrensgebiet Um eine kürzere und gefahrlose Anbindung des Neubaugebietes „Vogelsburg“ an das überörtli- che Radwegenetz herzustellen, ist die Querung der Suhle durch den Neubau eine Brücke und die Neuanlage eines Fuß- / Radweges in der Hahleniederung und die Sanierung der Heubrücke einschließlich dem Anschluss an die Bundesstr. B 247 geplant (siehe hierzu auch Einzelentwurf Nr. 3 und Einzelplan Entwurf Nr. 8 )

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4. Erläuterungen zu einzelnen Anlagen

4.1 Karte und Verzeichnis ergänzende Erläuterungen

E.Nr. 50 und 52: Bei den Gemeindeverbindungsstraßen ist die Erneuerung und Verbreiterung der nicht ausreichend tragfähigen Tragdeck- schicht sowie eine Verstärkung des Un- terbaus geplant.

E.Nr. 50, Blick von der Feldscheune Sinning Richtung Westen

E.Nr. 51 und die Bauwerke 51.01 bis 51.05: Die Gemeindeverbindungsstraße Gieboldehausen – Bodensee ist in dem Bereich als Betonpflas- terstraße ausgebaut. Sie ist im Untergrund nicht tragfähig und deshalb in einem sehr schlechten Zustand. Zusätzlich befinden sich noch div. Rohrdurchlässe in dem Ausbaubereich, die alle er- neuert werden müssten. Da es mit er- höhtem Kostenaufwand verbunden wä- re diesen Bereich entsprechend tragfähig auszubauen, wurde in Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde und der Gemein- de Gieboldehausen nach einer alternati- ven Verbindung zum Höherberg (Wall- fahrtsort) gesucht. Bei der jetzt gefun- denen Verbindung sind keine Probleme mit der Tragfähigkeit zu erwarten. Zu- sätzlich wird der Bereich am Totenhäuser Graben dadurch verkehrsberuhigter und somit für die Tierwelt interessanter.

E.Nr. 51, Blick von der Verfahrensgrenze Richtung Osten

Zusätzlich ist das Bauwerk E.Nr. 51.01 im Einzelplan Nr. 2 weiter erläutert.

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E.Nr. 53,10 bis 53,40 und die Bauwerke 53,12 bis 53,14; 53,21 und 53,32: Durch den Neubau einer Biogas-Anlage in der Feldlage „Marsfelde“ wird der Gemeindeverbin- dungsweg Bernshausen – Gieboldehausen mit zusätzlichem Verkehr belastet. Da derzeit bereits der Verkehr auf dem Hauptwirtschaftsweg im Bereich „An der Molkerei“ im Kreuzungsbereich zur B 27 Probleme aufwirft, ist bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes für die Biogas- Anlage der Gedanke entstanden den Anbindungsbereich an die B 27 zu entlasten und eine neue Anbindung im Knoten B 27 – Gewerbegebiet „Stockenbreite“ zu schaffen, zumal dort bereits ein Wirtschaftsweg anbindet und auf der B 27 beidseitig Linksabbiegerspuren vorhanden sind. Im Rahmen dieser Planung wird der Gemeindeverbindungsweg mit geänderter Wegeführung in den Wege- und Gewässerplan aufgenommen. Mit dieser Maßnahme wird der kritische Kreu- zungsbereich B 27 – „An der Molkerei“ entlastet und für den öffentlichen wie auch für den landwirtschaftlichen Verkehr eine sichere Anbindung an die B 27 geschaffen. Gleichzeitig wird eine Gefährdung des querenden Radwegverkehrs auf dem geplanten überörtlichen Radweg „Gieboldehausen – Rollshausen“ auf dem alten Bahndamm wirksam vermieden. E.-Nr. 53,10: Blick von Nordost nach Südwest ab Kreuzungsbe- reich mit E.-Nr. 120, links der Wall der neuen Bio- gasanlage

Zusätzlich ist das Bauwerk E.Nr. 53.21 im Einzelplan Nr. 1 weiter erläutert.

E.Nrn. 112,10 – 112,30 und die Bauwerke 112,21 – 112,24 sowie E.Nrn. 155 und 157: Der vorhandene Weg ist tlw. unbefestigt, tlw. in Schotter befestigt und im besonders starken Gefällbereich in Bitu befestigt. Durch den Ausbau dieses Wegezuges kann der landwirtschaftli- che Verkehr in diesem Bereich tlw. von der B 247 fern gehalten werden, da eine rückwärtige Er- schließung zur Ortslage über den Weg E.Nr. 157 hergestellt wird. Zur Sicherung gegen Erosi- onsschäden erhält der Weg im Gefällbereich mehrere Wasserableiter und an der Nordseite einen Wegeseitengraben.

E.Nr. 112.20: Blick von der Grenze zwischen Bitu und Schotter in Richtung B 247, auf der rechten Wegeseite wird ein Graben angelegt und beim Übergang von Schotter in Bitu ist ein Wasserablei- ter geplant.

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E.Nrn. 300 und 301: Zur Verbesserung der Bewirtschaftungsmöglichkeiten sollen in diesen Feldlagen die periodisch Wasser führenden Gräben verrohrt werden. Als Ausgleich ist die Anlage eines Gewässerrand- streifens (E.Nr. 548) an dem immer Wasser führenden Graben geplant.

E.Nr. 301: Blick Richtung Kreisstraße

E.Nr. 548 Blick von der Verfahrensgrenze Richtung Südost. Auf der rechten Seite des Baches ist im Ackerbereich ein Gewässerrandstreifen geplant, links vom Bach befindet sich das NSG-Gebiet „Rhumeaue/Ellerniederung/Gillersheimer Bachtal und das FFH-Gebiet Sieber, Oder, Rhume

E.Nr. 302: In den Feldlagen „Vorn im Sande“ und „Im Sande unter dem Wege“ soll aus Erosionsschutz- gründen die zukünftige Bewirtschaftungsrichtung hangparallel erfolgen. Um diese Feldlagen dann effektiver zu bewirtschaften ist es geplant, den sehr selten Wasser führenden Graben zu verrohren und damit eine durchgängige Bewirtschaftung zu ermöglichen.

E.Nrn 519, 524, 522, 523, 553: Im südwestlichen Verfahrensgebiet zwischen der alten Bahnverbindung Gieboldehausen- Rollshausen und dem Ortsverbindungsweg Gieboldehausen-Höherberg sind Rebhuhnbestände durch die UNB kartiert. Durch die Anlage von 4 verschiedenen linienhaften Strukturen, ergänzt durch eine Blühfläche, soll der Bereich aufgewertet werden. Diese Bereiche sollen entsprechend

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dem „Leitfaden für ein Rebhuhnschutzprojekt“ (Dr. Eckhard Gottschalk und Werner Beeke) ge- staltet und gepflegt werden.

4.2 Zusammenfassung der geplanten Maßnahmen Als Maßnahmen zur Zielerreichung der vereinfachten Flurbereinigung Gieboldehausen sind in diesem Plan nach § 41 FlurbG enthalten: a) Ausbau vorhandener Wege : mittelschwere Befestigung (Bit/bituminös) auf vorhandener bituminö- 16.460 lfd. m ser Befestigung 14.850 lfd. m mittelschwere Befestigung (Bit/bituminös) auf vorhandener Pflasterbe- 1.960 lfd. m ton Befestigung 1.030 lfd. m mittelschwere Befestigung (Bit/bituminös) auf vorhandener Schotter- 1.280 lfd. m befestigung 1.250 lfd. m mittelschwere Befestigung (Bit/bituminös) auf unbefestigtem Weg 1.520 lfd. m 980 lfd. m mittelschwere Befestigung (DoB/Schotter) auf vorhandener bituminö- 2.020 lfd. m ser Befestigung mittelschwere Befestigung (DoB/Schotter) auf vorhandener Schotter- 2.170 lfd. m befestigung 1.270 lfd. m mittelschwere Befestigung (DoB/Schotter) auf unbefestigtem Weg 1.670 lfd. m 890 lfd. m

b) Neubau von Wirtschaftswegen: Neubau von 2 Ausweichstellen in mittelschwerer Befestigung 60 lfd. m (Bit/bituminös) auf Ackerland Neubau von Wirtschaftswegen in mittelschwerer Befestigung 370 lfd. m (Bit/bituminös) auf Ackerland Neubau von Wirtschaftswegen in mittelschwerer Befestigung 420 lfd. m (DoB/Schotter) auf Ackerland Neubau von unbefestigten Wirtschaftswegen (Grünweg) auf Acker- 1.770 lfd. m land 1.970 lfd. m

Durch den Ausbau vorhandener Wege und den Neubau von Wirtschaftswegen wird ein Eingriff in den Naturhaushalt von 35.349 m² 26.259 m² verursacht. Demgegenüber werden durch den Rückbau von Bituwegen in Schotterwege 6.580 m² 4.785 m² teilentsiegelt . Die Ausweisung von unbefestigten Wirtschaftswegen auf Acker-/Grünland führt zu einer Minderung von 15.499 m² 18.377 m². Zusammen führen die Maßnahmen zur Minderung des Ausgleichflächenbedarfs auf 13.270 m² 3.097 m² .

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c) Rekultivierung von Wirtschaftswegen: Rekultivierung von Bitwegen 590 lfd. m

Rekultivierung von unbefestigten Wegen 13.630 lfd. m 14.560 lfd. m

Die Rekultivierungsmaßnahmen der unbefestigten Wege verursachen einen Eingriff in den Na- turhaushalt, dafür wurde ein Ausgleichsflächenbedarf von 139.009 m² 157.962 m² errechnet. Durch die Rekultivierung der Bit- und Schotterwege verringert sich der Ausgleichsflächenbedarf um 3.540 m² auf insgesamt 135.469 m² 154.422 m².

d ) Baumaßnahmen an Gewässern: Rekultivierung von Gew. III.O. zur Ackernutzung 1.710 lfd. m 1.640 lfd. m Verrohrung von Gew. III.O. zur Ackernutzung 570 lfd. m Neuanlage von Gew. III.O. 120 lfd. m Verlegung von Gew. III.O. 150 lfd. m

Die Rekultivierungen und die Verrohrungen an den Gewässern verursachen insgesamt einen Ausgleichsflächenbedarf von 15.772 m² 15.352 m² .

Der Gesamtausgleichsflächenbedarf liegt bei 164.511 m² 172.871 m² .

e) Ausgleichsmaßnahmen: Ausweisung von Gewässerrandstreifen (min.3 m breit) 19.240 m 19.360 m Anlage von Streuobstwiesen 12.790 m² 11.560 m² Ausweisung von Sukzessionsflächen 31.130 m² Pflanzung von aufgelockerten Feldhecken 10.700 m² 4.580 m² Anlage von Obstbaumreihen 1.620 m Anlage von Feuchtbiotopen 44.310 m² Anlage von Blühstreifen (min. 5 m breit) 180 m Anlage von Niederwildbiotopen 11.095 m² insges. Flächengröße Ausgleichsmaßnahmen 169.010 m² 152.245 m²

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Zusätzlich werden ca. 130 Obstbäume, 160 Kopfweiden, 45 Roterlen und 7.600 Sträucher und Heister gepflanzt.

Die von den geplanten Maßnahmen ausgehenden Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild werden vollständig durch die geplanten landschaftsgestaltenden Maß- nahmen kompensiert. Diese Kompensationsmaßnahmen als auch die zusätzlichen landschafts- gestaltenden Maßnahmen im Flurbereinigungsverfahren tragen zur Zielerreichung bei.

5 Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen

Die in der anhängenden Karte dargestellten Planungen von Wegebaumaßnahmen sind zum Teil Eingriffe in die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes im Sinne §§ 7 ff NNatG und können zu Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes führen. In dem Verzeichnis der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (VdAE), werden alle von den etwai- gen Eingriffen ausgehenden Beeinträchtigungen von Naturhaushalt und Landschaftsbild im Ein- zelnen beschrieben. Jedem Eingriff werden dann entsprechende Ausgleichsmaßnahmen zuge- ordnet. Es wird bei allen Eingriffen ein angemessener Ausgleich erreicht werden. Es bleibt nach Ausfüh- rung der Maßnahme keine erhebliche Beeinträchtigung von Natur und Landschaft zurück. Eine Beeinträchtigung der Schutzgüter nach dem Umweltverträglichkeitsgesetz (UVPG) ist nicht zu erwarten, da erhebliche Eingriffe durch die geplanten Baumaßnahmen nicht zu erwarten sind bzw. durch entsprechende Ausgleichsmaßnahmen keine erheblichen Beeinträchtigungen ver- bleiben. Auf der Grundlage der o.g. Kriterien ist gemäß § 3 a Satz 1 UVPG in der Fassung vom 25.06.2005 (BGBl. I S. 1757, 2797), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 11.08.2009 (BGBl. I S. 2723), nach einer allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalles gemäß § 3 c Abs. 1 UVPG festzustellen, ob für das Vorhaben – Bau der gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen i. S. des FlurbG – eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist. Der Plan nach § 41 FlurbG wurde mit der UNB, Landkreis Göttingen in mehreren Gesprächen abgestimmt. Die UNB erklärt sich mit dem Grundkonzept und dem Umfang der geplanten Aus-

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gleichsmaßnahmen einverstanden. Aus ihrer Sicht ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung nicht erforderlich. Diese allgemeine Vorprüfung erfolgt für das Flurbereinigungsverfahren Gieboldehausen durch die obere Flurbereinigungsbehörde nach der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Die Bekanntgabe der Entscheidung zur Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträg- lichkeitsprüfung erfolgt im Ministerialblatt durch ML. Eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung ist nicht erforderlich, weil keine der besonders ge- schützten Arten durch die geplanten Eingriffe beeinträchtigt wird. Teile des Verfahrensgebietes liegen in Natura 2000-Gebieten. Hierbei handelt es sich um das FFH-Gebiet „Sieber, Oder, Rhume“ (EU-Kennzahl: 4228-331) sowie das EU-Vogelschutzgebiet „Unteres Eichsfeld“ (EU-Kennzahl: DE4426-401). Gemäß § 33 Abs. 1 Satz 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sind alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können unzuläs- sig. Gemäß § 34 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG sind Projekte vor ihrer Zulassung oder Durchführung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebietes zu überprüfen, wenn sie einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plänen geeignet sind, das Gebiet erheblich zu beeinträchtigen, und nicht unmittelbar der Verwaltung des Gebietes dienen. Insbesondere dürfen die im FFH vorkommenden prioritären natürlichen Lebensraumty- pen oder prioritäre Arten nicht nachteilig betroffen sein. Nach § 26 Satz 1 Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) entscheidet die Behörde, die das Projekt zulässt, der das Projekt anzuzeigen ist oder die das Projekt selbst durchführt im Be- nehmen mit der Naturschutzbehörde über die Verträglichkeit von Projekten im Sinne von § 34 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebietes. Das ARL unter- stützt durch Bodenordnung in der Rhumeaue den Wiederanschluss von Altarmen durch das NLWKN.

Rhumealtarm in der Feldlage „Hinterm Bruche“ im FFH-Gebiet (E.Nrn. 608.10 u. 608.20) Es wird festgestellt, das die in diesem Plan vorgesehenen Maßnahmen nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung der genannten Lebensraumtypen oder Arten führen; die landschaftsgestalten- den Maßnahmen unterstützen die Entwicklung der genannten Lebensraumtypen und Arten. Die Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen der Schutzgebiete im Sinne des § 34 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG ist gegeben; weitere Unterlagen zur Prüfung der Verträglichkeit sind nicht erforder-

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lich. Durch die Maßnahmen dieses Plans werden das Vogelschutzgebiet und das FFH-Gebiet nicht erheblich beeinträchtigt, sie sind im Sinne des § 33 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG zulässig.

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Abkürzungsverzeichnis

AfL Amt für Landentwicklung AGO BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz BSG Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland DoB Decke ohne Bindemittel FFH Fauna – Flora - Habitat FlurbG Flurbereinigungsgesetz HGON Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz HGTD Hydraulisch gebundene Tragdeckschicht LSG Landschaftsschutzgebiet LRP Landschaftsrahmenplan MSB Mittelschwere Befestigung NABU Naturschutzbund Deutschland e.V. NAGBNatSchG Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz NGG Neugestaltungsgrundsätze NSG Naturschutzgebiet Plan nach §41 Plan über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen RROP Regionales Raumordnungsprogramm UNB Untere Naturschutzbehörde VdAE Verzeichnis der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen VdAF Verzeichnis der Anlagen und Festsetzungen

Datengrundlagen / Literaturverzeichnis

ARGE Landentwicklung: Ergänzende Grundsätze für die Gestaltung ländlicher Wege zu den Regeln 137/1999 der Richtlinien für den ländlichen Wegebau.

Deutscher Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e.V. (DVWK): Richtlinien für den ländlichen Wegebau (RLW 1999)

Landkreis Göttingen: Landschaftsrahmenplan – Göttingen 1999

Landkreis Göttingen: Regionale Raumordnungsprogramm – Göttingen 2000 (RROP) vom 05.07.2000

Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Naturschutz und Landschaftspflege in der Flurbereinigung, Gem. RdErl. d. ML u. d. MU v. 8. 8. 2000 (Leitlinie "Naturschutz und Landschaftspflege in Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz")

Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Richtlinie über die Planung von Anlagen in Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz (RFlurbPla- nung) RdErl. d. ML v. 11.12.2014

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