Bestandteil 3 Erlaeuterungsberi

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Amt für regionale Landesentwicklung Vereinfachte Flurbereinigung Braunschweig Geschäftsstelle Göttingen Gieboldehausen Danziger Straße 40, · 37083 Göttingen Plan über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen Plan nach §41 FlurbG 3. Planänderung Vereinfachte Flurbereinigung Gieboldehausen Landkreis Göttingen (AfL/Verf.-Nr.): 04/2447 III. Erläuterungsbericht AS 308.15 03.2011 1 Amt für regionale Landesentwicklung Vereinfachte Flurbereinigung Braunschweig Geschäftsstelle Göttingen Gieboldehausen Danziger Straße 40, · 37083 Göttingen Inhalt Seite 1. Grundlage für das Verfahren nach dem FlurbG 1.1 Rechtsgrundlagen 4 1.2 Lage und Abgrenzung des Flurbereinigungsgebietes 4 1.3 Ziele des Verfahrens 4 2. Allgemeine Planungsgrundlagen 2.1 Natürliche Grundlagen 2.1.1 Naturräumliche Gliederung 5 2.1.2 Geologie und Boden 5 2.1.3 Wasser 5 2.1.4 Klima, Luft 6 2.1.5 Pflanzenwelt 6 2.1.6 Tierwelt 7 2.1.7 Landschaftsbild 8 2.2 Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft 2.2.1 Besonderer Schutz nach Naturschutzrecht 9 2.2.2 Besonderer Schutz nach Wasserrecht 14 2.3 Situation der Landwirtschaft 14 2.4 Bestehende und geplante öffentliche Anlagen 2.4.1 Straßen 15 2.4.2 Gewässer 15 2.4.3 Leitungen 15 2.5 Kultur- und sonstige Sachgüter 15 2.6 Altablagerungen 16 3. Planungen 3.1 Raumbezogene Planungen 3.1.1 Regionales Raumordnungsprogramm 16 3.1.2 Landschaftsrahmenplan (LRP) 17 3.1.3 Andere raumbezogene Planungen 19 3.2 Planungsgrundsätze für das Flurbereinigungsgebiet 20 3.2.1 Die künftige land- und forstwirtschaftliche Nutzung 20 3.2.2 Die ländlichen Straßen und Wege 20 3.2.3 Die wasserbaulichen Anlagen 24 3.2.4 Der Naturschutz und die Landespflege 3.2.4.1 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 25 3.2.4.2 Weitere Gestaltungsmaßnahmen 26 3.2.4.3 Unterhaltung und Pflege 28 3.2.5 Der Bodenschutz und etwaige bodenverbessernde Anlagen 28 3.2.6 Sonstige Anlagen im Verfahrensgebiet 29 AS 308.15 03.2011 2 Amt für regionale Landesentwicklung Vereinfachte Flurbereinigung Braunschweig Geschäftsstelle Göttingen Gieboldehausen Danziger Straße 40, · 37083 Göttingen 4. Erläuterungen zu den einzelnen Anlagen 4.1 Karte und VdAF ergänzende Erläuterungen 30 4.2 Zusammenfassung der geplanten Maßnahmen 36 5. Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen 38 Abkürzungsverzeichnis 40 Datengrundlagen / Literaturverzeichnis 40 AS 308.15 03.2011 3 Amt für regionale Landesentwicklung Vereinfachte Flurbereinigung Braunschweig Geschäftsstelle Göttingen Gieboldehausen Danziger Straße 40, · 37083 Göttingen 1. Grundlage für das Verfahren nach dem FlurbG - 1.1 Rechtsgrundlagen Das Vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Gieboldehausen wurde mit Beschluss der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften, Amt für Landentwicklung Göttingen (AfL Göttingen) vom 04.08.2010 eingeleitet. Der Beschluss erging gemäß § 86 Flurbereini- gungsgesetz (FlurbG) i. d. F. v. 16.03.1976 (BGBl. I, S. 546), Stand: letzte Änderung durch das Gesetz vom 19.12.2008 (BGBl. I, S. 2794). Mit der 4. Anordnung des AfL Göttingen vom 22.05.2017 wurde das Flurbereinigungsgebiet gem. § 8 Abs. 1 FlurbG den Verfahrensanforderungen angepasst. - 1.2 Lage und Abgrenzung des Flurbereinigungsgebietes Das Flurneuordnungsgebiet Gieboldehausen liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises Göttin- gen. Die Fläche beträgt nach der 4. Anordnung 1759 ha. Der Planungsraum umfasst die Gemarkung Gieboldehausen mit Ausnahme der Ortslage und Teile der Gemarkungen Wollershausen, Rüdershausen, Rollshausen, Bernshausen, Wollbrands- hausen, Hattorf und Tauschflurstücke aus Thüringen, Gemarkung Wiedermuth. - 1.3 Ziele des Verfahrens Übergeordnetes Ziel ist es, über das Instrument Bodenordnung die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken und damit die Existenz der örtlichen Landwirtschaft langfristig zu sichern. Eine Optimierung der Bewirtschaftungsflächen wird angestrebt. Die Min- derung der Betriebskosten wird durch eine verbesserte Erschließung der Flächen erreicht. Hierfür ist eine Vergrößerung der Schläge unter Einbeziehung der Eigentums- und der Pachtflächen er- forderlich. Die Verbesserung der Flächenerschließung wird durch die geplanten Wegebaumaß- nahmen erreicht, indem das Wegenetz an die heutigen Belastungsanforderungen des landwirt- schaftlichen Verkehrs angepasst wird. Teile des Verfahrensgebietes unterliegen dem Naturschutzgebiet „Rhumeaue / Ellerniederung / Gillersheimer Bachtal". Auftretende Landnutzungskonflikte zwischen der Landwirtschaft und dem Naturschutz sollen in diesem Bereich gelöst werden. Durch Drehung der Bewirtschaftungsrichtung parallel zum Hang und die gezielte Anlage von Hecken oder Grünstreifen ist in Teilbereichen eine Reduzierung der Bodenerosion möglich. Der UHV Rhume soll bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie für die Gewässer II. Ordnung im Verfahrensgebiet, (Ellerbach, Suhle und Hahle) unterstützt werden. Im länderübergreifenden Projekt "Grünes Band" könnten Maßnahmen in der Rhumeniederung geplant werden. Hier ist auch die Unterstützung durch das Flurbereinigungsverfahren möglich und sinnvoll. Zur Verbesserung der Erholungsfunktion und der touristischen Attraktivität der Region ist u. a. die Anlage von Rad - und Wanderwegen und zusätzlicher Maßnahmen zur Belebung und Auf- wertung des Landschaftsbildes denkbar. Für die durch den Wegebau und die Aufhebung von Wegen verursachten Eingriffe in den Na- turhaushalt werden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchgeführt. Vorgesehen sind Gehölz- pflanzungen, Blühstreifen, Sukzessionsstreifen sowie die Ausweisung von Feuchtbiotopen, Puf- ferzonen, naturnahen Biotopen und Gewässerrandstreifen. AS 308.15 03.2011 4 Amt für regionale Landesentwicklung Vereinfachte Flurbereinigung Braunschweig Geschäftsstelle Göttingen Gieboldehausen Danziger Straße 40, · 37083 Göttingen 2. Allgemeine Planungsgrundlagen 2.1 Natürliche Grundlagen 2.1.1 Naturräumliche Gliederung Das Verfahrensgebiet ist Teil des Eichsfelder Beckens, der sogenannten „Goldenen Mark“ und setzt sich aus den Untereinheiten des „Seeburger Becken“, des „Lindauer Becken“ und der „Hellberge“ zusammen. Das Relief weist ein charakteristisches, sanft hügliges Gepräge auf, wel- ches durch Senkungen aufgrund von Auslaugung der Zechsteinsalze im Untergrund entstanden ist. Entlang des Ellerbaches, der Suhle, der Hahle und der Rhume sind noch ausgedehnte Grün- landbereiche erhalten geblieben. Sie werden von beackerten Lößflachhängen umrahmt. Die süd- lich des Verfahrens fließende Aue wurde neuerdings wieder in ihr ursprüngliches Bett verlegt. Die ausgedehnten, wieder vernässten Flächen geben einen Eindruck von der noch vor wenigen Jahrzehnten vorhandenen Vielfalt. 2.1.2 Geologie und Boden Das Verfahrensgebiet ist nach Westen hin durch den Anstieg der Bausandsteinplatte gegen die Kalkberge des Göttinger Waldes scharf abgegrenzt. Auch nach Osten hebt sich das Ohmgebirge deutlich über die größtenteils mit Löß bedeckte Beckenlandschaft heraus. Das Ohmgebirge be- steht überwiegend aus Gesteinen des Unteren Muschelkalkes. Im nördlichen Randbereich wird das Becken durch die Buntsandsteinformationen des Rotenberges begrenzt. Im Verfahrensgebiet selbst herrschen Schwemmlöss und Löß vor. Das Verfahrensgebiet gehört überwiegend zum Lössverbreitungsgebiet der Beckenlandschaften und zeigt Parabraunerden bzw. in den Auebereichen Pseudogley - Parabraunerden auf Löß und Auelehmen. Die Suhle/Hahle Aue 2.1.3 Wasser Das bedeutendste Gewässer im Gebiet ist die Rhume. Aus einem Quelltopf im Zechstein ent- springt bei Rhumspringe der Fluss aus einer der bedeutendsten Karstquellen Europas und bildet sofort eine breite, noch immer von zahlreichen Mäanderbögen und Altwässern durchzogene, AS 308.15 03.2011 5 Amt für regionale Landesentwicklung Vereinfachte Flurbereinigung Braunschweig Geschäftsstelle Göttingen Gieboldehausen Danziger Straße 40, · 37083 Göttingen auelehmerfüllte Talsohle. Früher wurde sie vollständig von feuchten Wiesen eingenommen. Durch Begradigungen und Entwässerung sind diese jedoch stark in Rückgang begriffen. Von Süden her fließen ihr entlang der Hellberge Suhle und Hahle zu und bilden einen charakteristi- schen Winkel, indessen Spitze die Ortschaft erbaut wurde. Hier münden auch, von Westen und Südwesten her kommend, der Totenhäuser Graben und der Ellerbach in die Suhle. Wir können daher davon ausgehen, dass sich hier vor der Besiedlung ein ausgedehntes Sumpfgebiet mit teilweise offenen Altwässern und weiten Überschwemmungsflächen befand. Heute befindet sich im Planungsraum selbst kein natürliches stehendes Gewässer. Aufgrund des Reliefs und der Beschaffenheit des Untergrundes (Zechsteinauslaugung) sind je- doch zahlreiche Vernässungszonen und abflusslose Hohlformen vorhanden, in denen allerdings nur periodisch offene Wasserflächen entstehen. Nordwestlich der Ortschaft Richtung Bilshausen sind noch mehrere, durch Begradigungen entstandene Altwässer in den ehemaligen Mäandern erhalten. Sie werden zurzeit als Fischteiche genutzt. Neben diesen existieren noch weitere Teich- anlagen „Am Süttenbach“, am Fuße des Rotenberges. 2.1.4 Klima, Luft Das Klima ist eher subatlantisch getönt. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 8 Grad Celsius. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt durchschnittlich 600 – 720 mm. Das klimatisch besonders begünstigte Becken ermöglichte noch bis Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhun- derts den Tabakanbau. 2.1.5 Pflanzenwelt Die potentielle natürliche Vegetation im Verfahrensgebiet würde sich aus feuchten bis frischen Laubwäldern unterschiedlicher Prägung zusammensetzen. Auf den lößüberdeckten Flachhängen würde ein artenreicher

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