Managementplan (Fachbeitrag Offenland) für das FFH-Gebiet 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ (DE 5229-303)

Abschlussbericht

Pohlheim, 27.03.2018

Planungsgemeinschaft Landschaft Hamburger Allee 45 Ökologie Naturschutz 60486 Frankfurt a. Main Finkenweg 10 Internet: www.pgnu.de 35415 Pohlheim Internet: www.buero-ploen.de

Managementplan (Fachbeitrag Offenland) für das FFH-Gebiet 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ (DE 5229-303)

Abschlussbericht

Auftraggeber Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie Göschwitzer Straße 41 07745 Jena

Auftragnehmer Planungsgruppe für Natur und Umwelt PGNU Hamburger Allee 45 60486 Frankfurt am Main Tel.: 069-9529640 Fax: 069-95296499 e-mail: [email protected]

Projektleitung Dipl.-Biol. Marion Löhr-Böger

Hauptbearbeitung Dirk Bönsel (PLÖN) (LRT-Kartierung, MaP) Dr. Petra Schmidt (PLÖN) (LRT-Kartierung, MaP)

Weitere Bearbeiter Rainer Cezanne (IAVL) (LRT 8150, 8220, 8230, MaP) Marion Eichler (Bürogemeinschaft Angewandte Ökologie) (LRT 8150, 8220, 8230, MaP) Dr. Egbert Korte (INGA) (Fische, MaP) Dipl.-Biol. Ute Kalbhenn (INGA) (Fische, MaP)

Technische Bearbeitung M.Sc. Tamara Lütkemeier

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Inhaltsverzeichnis

I Inhaltsverzeichnis

I Inhaltsverzeichnis ...... I

II Tabellenverzeichnis ...... IV

III Abbildungsverzeichnis ...... VII

IV Abkürzungsverzeichnis ...... IX

1 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen der Natura 2000-Managementplanung..... 1 1.1 Rechtlicher Rahmen...... 1 1.2 Grundsätze der Managementplanung...... 2 1.3 Organisation ...... 3

2 Gebietscharakteristik ...... 5 2.1 Lage und Abgrenzung ...... 5 2.2 Natürliche Grundlagen ...... 6 2.3 Geschützte Gebiete ...... 11 2.3.1 Naturschutzgebiete ...... 11 2.3.2 Vogelschutzgebiete ...... 11 2.3.3 Naturdenkmale und Flächennaturdenkmale...... 11 2.3.4 Wasserschutzgebiete und Überschwemmungsgebiete ...... 12 2.4 Planungen im Gebiet...... 12 2.4.1 Regionalplanerische Vorgaben ...... 12 2.4.2 Aktuelle Planungen im Gebiet ...... 14

3 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse ...... 16 3.1 Eigentumsverhältnisse ...... 16 3.2 Nutzungsverhältnisse ...... 16 3.2.1 Landwirtschaft und Landschaftspflege ...... 16 3.2.2 Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung ...... 17 3.2.3 Jagd und Fischerei ...... 17 3.2.4 Erholung / Tourismus ...... 17 3.2.5 Sonstige Nutzungen einschließlich bereits genehmigter / planfestgestellter Vorhaben mit Beeinträchtigung der FFH-Gebiete...... 17

4 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung ihres Erhaltungszustandes ...... 18 4.1 FFH- Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 19 4.1.1 Einleitung und Übersicht...... 19 4.1.2 Beschreibung der vorkommenden einzelnen Lebensraum-typen ...... 22 4.1.2.1 LRT 3150 – Natürliche nährstoffreiche Seen ...... 22 4.1.2.2 LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation ...... 25 4.1.2.3 LRT 4030 – Trockene Heiden ...... 31 4.1.2.4 LRT 6230* – Artenreiche Borstgrasrasen ...... 36 4.1.2.5 LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren ...... 42 I

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Inhaltsverzeichnis

4.1.2.6 LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes ...... 46 4.1.2.7 LRT 6520 – Berg-Mähwiesen ...... 50 4.1.2.8 LRT 7140 – Übergangs- und Schwingrasenmoore ...... 61 4.1.2.9 LRT 8150 – Silikatschutthalden ...... 61 4.1.2.10 LRT 8220 – Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation ...... 65 4.1.2.11 LRT 8230 – Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation ...... 73 4.1.2.12 LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen ...... 76 4.1.3 Bilanzierung der LRT für den Standarddatenbogen ...... 79 4.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 82 4.2.1 Einleitung und Übersicht...... 82 4.2.2 Beschreibung der einzelnen Arten ...... 83 4.2.2.1 Cottus gobio – Westgroppe ...... 83 4.2.2.2 Myotis bechsteinii – Bechsteinfledermaus ...... 98 4.2.2.3 Myotis myotis – Großes Mausohr ...... 98 4.2.2.4 Rhinolophus hipposideros – Kleine Hufeisennase ...... 99 4.2.3 Bilanzierung der Arten für den Standarddatenbogen ...... 104 4.3 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutz-Richtlinie ...... 106 4.4 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder besonders wertgebende Arten ...... 106

5 Maßnahmenplanung ...... 107 5.1 Gefährdungen / Beeinträchtigungen ...... 107 5.2 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ...... 108 5.2.1 Auswertung der Maßnahmenflächen mit KULAP-Förderung ...... 111 5.2.2 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 112 5.2.2.1 LRT 3150 – Natürliche nährstoffreiche Seen ...... 112 5.2.2.2 LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation ...... 113 5.2.2.3 LRT 4030 – Trockene Heiden ...... 114 5.2.2.4 LRT 6230* – Artenreiche Borstgrasrasen ...... 117 5.2.2.5 LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren ...... 119 5.2.2.6 LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes ...... 121 5.2.2.7 LRT 6520 – Berg-Mähwiesen ...... 124 5.2.2.8 LRT 8150 – Silikatschutthalden ...... 127 5.2.2.9 LRT 8220 – Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation ...... 128 5.2.2.10 LRT 8230 – Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation ...... 129 5.2.2.11 LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen ...... 130 5.2.3 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie...... 175 5.2.3.1 Cottus gobio – Westgroppe ...... 175 5.2.3.2 Myotis bechsteinii – Bechsteinfledermaus ...... 176 5.2.3.3 Myotis myotis – Großes Mausohr ...... 177 5.2.3.4 Rhinolophus hipposideros – Kleine Hufeisennase ...... 177 5.2.4 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der EU- Vogelschutz-RL ...... 184 5.2.5 Beweidungs- und Mahdplan ...... 184 5.3 Abstimmungen, Beteiligungen, Öffentlichkeitsarbeit...... 184 5.3.1 Behördenabstimmung ...... 184 5.3.2 Nutzerabstimmung ...... 185 5.3.3 Öffentlichkeitsarbeit, Verbandsbeteiligung ...... 185 5.3.4 Verbleibendes Konfliktpotential / Zielkonflikte ...... 186

II

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Inhaltsverzeichnis

6 Sonstige Hinweise / Vorschläge...... 187 6.1 Vorschläge zur Überwachung des Gebietes und der Schutzobjekte...... 187 6.2 Hinweise zum Planbereich der Managementplanung...... 187

7 Kurzfassung ...... 188

8 Anhang ...... 192 8.1 Quellenverzeichnis ...... 192 8.2 Fotodokumentation ...... 199 8.3 Maßnahmenblätter ...... 209 8.4 Kartenteil ...... 210

III

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Tabellenverzeichnis 

II Tabellenverzeichnis

Tab. 1.1: Arbeits- und Zeitplan zur Erarbeitung des Fachbeitrags Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ ...... 3 Tab. 1.2: Zusammensetzung der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) für den FB Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach- Dietharz“ 3 Tab. 3.1: Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet 5229-303 (ALKIS 2015)...... 16 Tab. 4.1: Wichtige Pflanzenarten laut SDB, die bei der LRT- Kartierung 2016 nicht bestätigt werden konnten 20 Tab. 4.2: Übersicht der im FFH-Gebiet vorkommenden Offenland FFH-LRT sowie LRT- Entwicklungsflächen (LRT-EF) ...... 20 Tab. 4.3: Übersicht der im FFH-Gebiet aktuell erfassten Flächengrößen und Erhaltungszustände für die einzelnen Offenland-Lebensraumtypen (LRT) sowie Lebensraumtypen- Entwicklungsflächen (LRT-EF) ...... 21 Tab. 4.4: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 3150 ...... 24 Tab. 4.5: Entwicklungsfläche (EF) für den LRT 3150 ...... 24 Tab. 4.6: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 3150 ...... 25 Tab. 4.7: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 3260 ...... 28 Tab. 4.8: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 3260 ...... 31 Tab. 4.9: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 4030 ...... 35 Tab. 4.10: Entwicklungsfläche (EF) für den LRT 4030 ...... 35 Tab. 4.11: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 4030 ...... 35 Tab. 4.12: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6230* ...... 39 Tab. 4.13: Entwicklungsfläche (EF) für den LRT 6230* ...... 41 Tab. 4.14: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6230* ...... 41 Tab. 4.15: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6430 ...... 44 Tab. 4.16: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6430 ...... 45 Tab. 4.17: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6510 ...... 48 Tab. 4.18: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6510 ...... 49 Tab. 4.19: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6520 ...... 53 Tab. 4.20: Entwicklungsflächen (EF) für den LRT 6520...... 59 Tab.4.21: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6520 ...... 60 Tab.4.22: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8150 ...... 64 Tab. 4.23: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8150 ...... 64 Tab. 4.24: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8220 ...... 70 Tab. 4.25: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8220 ...... 72 Tab. 4.26: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8230 ...... 76

IV

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Tabellenverzeichnis 

Tab. 4.27: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8230 ...... 76 Tab. 4.28: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8310 ...... 78 Tab. 4.29: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8310 ...... 78 Tab. 4.30: Bilanzierung der LRT für den Standarddatenbogen (SDB)...... 79 Tab. 4.31: Übersicht der Arten nach Anhang II FFH-RL im Gebiet ...... 83 Tab. 4.32: Auswertung zur Flächengröße des Erhaltungszustands für die einzelnen aktuellen Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Arten im FFH-Gebiet ...... 83 Tab. 4.33: Details zu den befischten Probestellen im FFH-Gebiet ...... 84 Tab. 4.34: Nachweise der vorkommenden Habitatflächen der Art Cottus gobio im FFH-Gebiet 100. ....85 Tab. 4.35: Nachweise der vorkommenden Habitat-Entwicklungsflächen der Art Cottus gobio im FFH- Gebiet 100. 86 Tab. 4.35: Befischungsprotoll und Bewertung der Habitatfläche der Probestelle 1...... 88 Tab. 4.36: Befischungsprotoll und Bewertung der Habitatfläche der Probestelle 2...... 90 Tab. 4.37: Befischungsprotoll und Bewertung der Habitatfläche der Probestelle 3...... 91 Tab. 4.38: Bewertung der Habitate der Art Cottus gobio ...... 94 Tab. 4.39: Anteil der Habitatflächen an den Erhaltungszuständen ...... 95 Tab. 4.40: Bei der Befischung nachgewiesene Arten und Anzahl der Individuen an den Probestellen des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“...... 95 Tab. 4.41: Bilanzierung der Arten für den Standarddatenbogen ...... 104 Tab. 5.1: Zusammenfassende Übersicht (Codierung und Bezeichnung der Gefährdungen gemäß BfN- Referenzliste Gefährdungsursachen) ...... 107 Tab. 5.2: Darstellung der Gefährdungen und Beeinträchtigungen für den Standarddatenbogen ...... 107 Tab. 5.3: Darstellung der Maßnahmentypen zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungszustandes von LRT nach Anhang I der FFH-RL...... 110 Tab. 5.4: Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für LRT mit KULAP-Pflegeempfehlungen ...... 111 Tab. 5.5: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 3150 – Natürliche nährstoffreiche Seen ...... 132 Tab. 5.6: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation ...... 133 Tab. 5.7: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 4030 – Trockene Heiden ...... 140 Tab. 5.8: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6230* – Artenreiche Borstgrasrasen ...... 141 Tab. 5.9: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren ...... 144 Tab. 5.10: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes ...... 148 Tab. 5.11: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6520 – Berg-Mähwiesen ...... 150

V

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Tabellenverzeichnis 

Tab. 5.12: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 8150 – Silikatschutthalden ...... 167 Tab. 5.13: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 8220 – Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation ...... 168 Tab. 5.14: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 8230 – Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation ...... 174 Tab. 5.15: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für die Art Cottus gobio – Westgroppe ...... 178

VI

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Abbildungsverzeichnis 

III Abbildungsverzeichnis

Abb. 2.1: Lage des FFH-Gebietes Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ (Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:50.000, TK 50 5128 und 5328) 5 Abb. 2.2: Klimadaten und -szenarien für das FFH-Gebiet (Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) ...... 7 Abb. 2.3: Geologische Karte des FFH-Gebietes Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ (Quelle: TLUG; Ausschnitt aus der Geologischen Übersichtskarte 1:200.000) 8 Abb. 2.4: Karte der Potentiellen Natürlichen Vegetation des FFH-Gebietes Nr. 100...... 10 Abb. 4.1: LRT-Gewässer mit Alpen-Laichkraut in einem Seitental des Langen Baches...... 23 Abb. 4.2: Schmalkalde (LRT 3260) kurz vor der Einmündung des Ickerbaches...... 26 Abb. 4.3: LRT 4030 im Bereich der Stromtrasse nordöstlich Tambach...... 33 Abb. 4.4: LRT 6230* nördlich des Bärentalkopfes...... 36 Abb. 4.5: LRT 6430 (Pestwurzflur) entlang der Spitter...... 42 Abb. 4.6: LRT 6510 (ID 10001) nordöstlich Floh-Seligenthal...... 48 Abb. 4.7: LRT 6520 (ID 10001) im Bereich der Ebertswiese...... 51 Abb. 4.8: LRT 8150 im Bereich des Mittleren Höhenberges...... 62 Abb. 4.9: LRT 8220 im Bereich des FND Haderholzstein...... 68 Abb. 4.10: Huperzia selago (Tannen-Teufelsklaue)...... 68 Abb. 4.11: Silikatfelskuppe im Bereich Haderholzstein...... 74 Abb. 4.12: Spitter westlich Tambach-Dietharz (ID 30015), Blickrichtung bachaufwärts...... 87 Abb. 4.13: Blick bachabwärts an der Probestelle Langer Bach oberhalb Waldschänke (ID 30016)...... 89 Abb. 4.14: Befischte Zusatzstelle am Langen Bach (ID 30017), Blickrichtung bachaufwärts...... 91 Abb. 4.15: Längenfrequenzdiagramme der Groppe im Langer Bach (ID 30016; 30017) sowie in der Spitter (ID 30015)...... 97 Abb. 7.1: Abgrenzung des FFH-Gebietes Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ (Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:50.000, TK 50 5128 und 5328) ...... 188 Abb. 7.2: Blick auf die Ickerfelsen (LRT 8220)...... 189 Abb. 7.3: LRT 3150 im Nesselbachtal. Foto Dirk Bönsel ...... 189 Abb. 8.1: LRT 3150 im Seitental des Langen Baches nördlich Grauer Stuhl ...... 199 Abb. 8.2: LRT 3150 im Nesselbachtal nördlich Hirschbalz ...... 199 Abb. 8.3: Schmalkalde (LRT 3260) in Höhe der Einmündung des Ickerbaches ...... 200 Abb. 8.4: LRT 3260 in Höhe Knötige Wiese ...... 200 Abb. 8.5: Heidebestand unter der Stromtrasse westlich Tambach-Dietharz ...... 201 Abb. 8.6: Borstgrasrasen im oberen Haderholzgrund nördlich des Bärentalkopfes ...... 201 Abb. 8.7: Borstgrasrasen im Westen der Ebertswiese ...... 202 VII

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Abbildungsverzeichnis 

Abb. 8.8: Pseudorchis albida auf der Stockwiese ...... 202 Abb. 8.9: LRT 6430 entlang der Spitter ...... 203 Abb. 8.10: Flachland-Mähwiese am Westhang des Mönchsteins ...... 203 Abb. 8.11: Flachland-Mähwiese südöstlich Rödersberg ...... 204 Abb. 8.12: LRT 6520 auf der Ebertswiese ...... 204 Abb. 8.13: LRT 6520 südöstlich Knötige Wiese ...... 205 Abb. 8.14: LRT 8150 am Südhang des Mittleren Höhenbergs ...... 205 Abb. 8.15: LRT 8220 am Nordwesthang des Haderholzsteins ...... 206 Abb. 8.16: Blick von Südwesten auf die Ickersfelsen ...... 206 Abb. 8.17: LRT 8320 am Haderholzstein...... 207 Abb. 8.18: Spitter westlich Tambach-Dietharz ...... 207 Abb. 8.19: Groppen-Probestelle Langer Bach oberhalb Waldschänke ...... 208 Abb. 8.20: Befischte Zusatzstelle am Langen Bach ...... 208

VIII

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Abkürzungsverzeichnis 

IV Abkürzungsverzeichnis AG und AN Auftraggeber und Auftragnehmer BfN Bundesamt für Naturschutz BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz BE Behandlungseinheit ENL Programm zur Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung von Natur und Landschaft (Richtlinie des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt vom 14.05.2008) EHZ Erhaltungszustand FB Fachbeitrag FIS-Naturschutz Thüringer Landschaftsinformationssystem zum Finden, Auswählen, Aufbereiten und Darstellen von Naturschutzdaten FFH-Gebiet Besonderes Schutzgebiet im Sinne der Fauna-Flora-Habitat (FFH)- Richtlinie FFH-RL Fauna-Flora-Habitat Richtlinie der EU (Richtlinie 92/43/EWG; EU- Amtsblatt L 206/7 vom 22.07.1992) zur Erhaltung der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume FFH-RL Anhang II EU-weit gültige Liste der „Arten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.“ Bestandteil der FFH-RL FFH-RL Anhang IV EU-weit gültige Liste „streng zu schützender Arten von gemeinschaftlichem Interesse“. Bestandteil der FFH-RL HOAI Honorarordnung für Architekten und Ingenieure i. d. R. in der Regel Kap. Kapitel KBS Kartier- und Bewertungsschlüssel LINFOS Thüringer Landschaftsinformationssystem FIS-Naturschutz (siehe auch Gliederungspunkt FIS) LRT Lebensraumtyp im Sinne der FFH-Richtlinie und Kartieranleitung der TLUG LRT-EF Lebensraumtyp-Entwicklungsfläche MaP Managementplan NALAP Programm zur Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (Richtlinie des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt vom 01.01.2005)

IX

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Verzeichnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Abkürzungsverzeichnis 

Natura 2000 Europäisches Schutzgebietsnetz zur Erhaltung von Lebensräumen und Arten von Europäischer Bedeutung. Umgesetzt wird dieses Netz maßgeblich über die FFH-Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie der EU NSG Naturschutzgebiet OBK Thüringer Offenlandbiotopkartierung PAG Projektbegleitenden Arbeitsgruppe SG Schutzgebiet SDB Standarddatenbogen (Form- und Datenblatt zur Übermittlung von kennzeichnenden Daten eines FFH-Gebietes an die EU) SPA Special Protected Area (= „Besonderes Schutzgebiet“ im Sinne der Vogelschutzrichtlinie) ThürNatG Thüringer Gesetz für Natur und Landschaft ThürNEzVO Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele-Verordnung TLUG Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie TK25 Topographische Karte im Maßstab 1:25 000 TK50 Topographische Karte im Maßstab 1:50 000 UNB Untere Naturschutzbehörde VS-RL Europäische Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG vom 02.04.1979 in der kodifizierten Fassung 2009/147/EG vom 30.11.2009) über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten WRRL Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) vom 22.12.2000 (Richtlinie 2000/60/EG)

X

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“

1 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen der Na- tura 2000-Managementplanung

1.1 Rechtlicher Rahmen Hauptziel der FFH-Richtlinie ist der Schutz der biologischen Vielfalt. Für die aus europäischer Sicht bedrohten Lebensräume nach Anhang I und Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie (FFH-RL) sowie den Vogelarten der EU-Vogelschutzrichtlinie (VS-RL) sind durch die EU- Mitgliedstaaten besondere Schutzgebiete (FFH- und Vogelschutzgebiete) auszuweisen. Die FFH-Gebiete bilden mit den Vogelschutzgebieten (SPA) das kohärente ökologische Netz „Natu- ra 2000“. Das FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ (DE 5229-303) wurde im September 2000 durch das Thüringer Umweltministerium zunächst als FFH-Gebiet 5129-302 „Haderholzgrund – Höhenberg – Spittergrund“ mit einer Größe von 1227 ha vorgeschlagen und über das Bundesumweltministerium an die EU-Kommission gemel- det. Mit der Aufnahme in die Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung in der konti- nentalen biogeografischen Region erfolgte im Dezember 2004 die Bestätigung durch die EU- Kommission (Amtsblatt der Europäischen Union - EG Nr. L 382/68 vom 7. Dezember 2004). Nachfolgend wurde eine Gebietserweiterung und Meldung als FFH-Gebiet 5229-303 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ mit einer Größe von 1409 ha vorge- nommen die im November 2007 durch die EU-Kommission bestätigt wurde (Amtsblatt der Eu- ropäischen Union - EG Nr. L 12/383 vom 15. Januar 2008).

Nach Art. 6 Abs. 1 FFH-RL müssen für die Arten und Lebensraumtypen in den FFH-Gebieten durch die Mitgliedsstaaten die notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes festgelegt werden. Dies geschieht in der Regel in Form von Managementplänen. Gemäß des Natura 2000-Erlasses des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN 2015) erfolgt die FFH- Managementplanung in Thüringen nach einem modularen Prinzip in zwei Fachbeiträgen: Die Offenlandanteile und die im Wald liegenden Flächen mit Offenland-Lebensraumtypen (z. B. Gewässer, Felsbildungen) bzw. Habitate von Anhang II-Arten des Offenlandes werden im Fachbeitrag (FB) Offenland bearbeitet. Für die Erstellung des FB Offenland liegt die Federfüh- rung bei der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG). Die Waldflächen der FFH-Gebiete werden im FB Wald geplant. Die Federführung hierfür liegt beim Forstlichen For- schungs- und Kompetenzzentrum (FFK) von ThüringenForst in . Der Managementplan ist behördenverbindlich. Für die Flächeneigentümer und Nutzungsbe- rechtigten hat er keine rechtsverbindliche Wirkung, sondern empfehlenden bzw. informativen Charakter (TMLFUN 2015).

Die europarechtliche Grundlage für die Managementplanung sind Art. 6 Abs. 1 der FFH- Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992, zuletzt geändert durch die Richtli- nie 13/17/EU des Rates vom 3. Mai 2013) sowie Art. 3 Abs. 2 und Art. 4 der EU-Vogelschutz- 1

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Grundsätze der Managementplanung

Richtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 in der kodifizierten Fassung der Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten). Auf Bundesebene erfolgt die Umsetzung des europarechtlichen Rahmens durch das Bundesna- turschutzgesetz (BNatSchG – Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes am 15. September 2017 (BGBl. I S. 3434)). In den §§ 31 – 38 des BNatSchG ist der Aufbau des Europäischen ökologi- schen Netzes „Natura 2000“ geregelt, wobei die Umsetzung der Verpflichtungen (Auswahl der Gebiete, Formulierung von Erhaltungszielen, Aufstellung von Managementplänen) den Ländern übertragen wird. Die rechtliche Umsetzung in Thüringen erfolgt durch das Thüringer Gesetz für Natur und Land- schaft (ThürNatG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 30. August 2006 (GVBl. S. 421), zuletzt geändert durch § 26a vom 15. Juli 2015 (GVBl. S. 113) sowie die Verordnung zur Fest- setzung von natürlichen Lebensräumen und Arten von gemeinschaftlichem Interesse sowie von Europäischen Vogelarten nach § 26 Abs. 3a und § 26a Abs. 2 des Thüringer Gesetzes für Na- tur und Landschaft (Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele-Verordnung – ThürNEzVO-) vom 29. Mai 2008. Für die Verwaltung bindend sind zusätzlich die Hinweise zur Umsetzung des Europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ in Thüringen in der Fassung vom 04.12.2014 [Verwaltungs- vorschrift des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (Az.: 56-41462)] (ThürStAnz. 1/2015, S. 47ff).

1.2 Grundsätze der Managementplanung Der FB Offenland als Teil des Managementplans für das FFH-Gebiet 100 bezieht sich aus- schließlich auf dessen Offenlandflächen im Sinne von Nicht-Wald-Flächen. Er dient der Erfas- sung von Lebensraumtypen des Anhangs I und von Arten des Anhangs II der FFH-RL, der Be- wertung ihrer Erhaltungszustände und der Ableitung notwendiger Maßnahmen. Planungsrele- vant sind sowohl die LRT- und LRT-Entwicklungsflächen als auch die Habitat- und Habitat- Entwicklungsflächen von Anhang-II-Arten sowie ggf. weitere Maßnahmenflächen (z. B. Ver- bund- und Pufferflächen). Für Arten des Anhangs IV der FFH-RL und andere besonders wert- gebende Arten erfolgt keine spezielle Maßnahmenplanung, ihre Vorkommen sollen jedoch durch die Planungen für LRT und Anhang-II-Arten gefördert werden.

Generell sind die Umsetzungsmöglichkeiten von Maßnahmen zu prüfen und die dafür in Frage kommenden Akteure sollen benannt werden. Nach Erarbeitung der Maßnahmenvorschläge hat das bearbeitende Planungsbüro diese mit den Nutzungsinteressen im Gebiet abzugleichen. Die dazu notwendigen Abstimmungsgespräche mit den Landnutzern und sonstigen Betroffenen werden durch das Planungsbüro vorbereitet und eigenverantwortlich (im Einzelfall unter Beteili- gung der TLUG und ggf. des Landwirtschaftsamtes) durchgeführt. Die Abstimmungsergebnisse zu den geplanten Maßnahmen sind hinsichtlich der Nutzungsberechtigten und deren Aussagen ausreichend detailliert darzustellen. Auftretende Konflikte zwischen Naturschutzzielen und Nutzungsinteressen müssen im Rahmen der Planerstellung herausgearbeitet, Lösungsvorschläge entwickelt und ggf. als verbliebenes 2

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Organisation

Konfliktpotenzial dargestellt werden. Der FB Offenland enthält im Ergebnis ein mit den Nutzerin- teressen und Behörden abgestimmtes, nachvollziehbar abgewogenes, anwendbares Maßnah- menkonzept, dass von den jeweils zuständigen Institutionen, Behörden und Akteuren i. d. R. ohne großen zusätzlichen planerischen Aufwand kurz-, mittel- oder langfristig (unter Anwen- dung unterschiedlicher Förderprogramme bzw. Finanzierungen) realisiert werden kann. Der Planungshorizont beträgt ca. 10 Jahre.

1.3 Organisation Mit der Erarbeitung des Fachbeitrages Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 100 wurde das Büro PGNU von der TLUG im April 2016 beauftragt. Die Planerstellung erfolgte im Unterauftrag durch das Büro PLÖN. Der Bearbeitungszeitraum lag zwischen April 2016 und November 2017. Der Arbeits- und Zeitplan ist Tab. 1.1 zu entnehmen.

Tab. 1.1: Arbeits- und Zeitplan zur Erarbeitung des Fachbeitrags Offenland für das FFH- Gebiet Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach- Dietharz“ Arbeitsschritt Zeitpunkt/ Frist Auftragsvergabe und Beginn der Kartierungsarbeiten April 2016 Öffentliche Bekanntmachung Gemeinden Sommer 2016 1. PAG-Sitzung in Meiningen 01.09.2016 Zwischenbericht 28.02.2017 2. PAG-Sitzung in Sonneberg 03.05.2017 Entwurf des FB Offenland 15.08.2017 3. PAG-Sitzung in Meiningen 13.09.2017 Beteiligung der betroffenen Gemeinden und anerkannten Natur- Oktober 2017 schutzverbände Endfassung des FB Offenland 20.11.2017 Öffentlichkeitsveranstaltung nach Fertigstellung MaP

Der Beginn der Planung wurde in den betreffenden Gemeinden öffentlich bekannt gemacht. Zur fachlichen Begleitung und Abstimmung obliegt der TLUG die Bildung einer projektbeglei- tenden Arbeitsgruppe (PAG), die sich im Falle des vorliegenden Fachbeitrags aus den in Tab. 1.2 dargestellten Behörden und Institutionen zusammensetzt.

Tab. 1.2: Zusammensetzung der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) für den FB Offen- land für das FFH-Gebiet Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Behörde / Institution Abteilung / Referat Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie Abteilung Naturschutz, Referat 33 (TLUG) Abteilung Wasserwirtschaft, Referat 53 Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Na- Abteilung Naturschutz und Nachhaltigkeit, Referat turschutz (TMUEN) 44 Thüringer Landesverwaltungsamt Obere Naturschutzbehörde Forstliches Forschungs- u. Kompetenzzentrum ThüringenForst Gotha ThüringenForst Thüringer Forstamt 3

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Organisation

Behörde / Institution Abteilung / Referat Thüringer Forstamt Finsterbergen Landwirtschaftsamt Hildburghausen Abt. 1, Sachgebiet Agrarstruktur Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Meiningen Untere Naturschutzbehörde Landkreis Schmalkalden-Meiningen Untere Wasserbehörde Untere Fischereibehörde Untere Naturschutzbehörde Landkreis Gotha Untere Wasserbehörde Untere Fischereibehörde Natura 2000-Station Thüringer Wald Naturpark Thüringer Wald Thüringer Landesbergamt Büro PLÖN

Die konstituierende Sitzung der PAG beinhaltete vor allem die Vorstellung des Auftragnehmers, den Informationsaustausch zum Gebiet und die Besprechung der ersten Arbeitsschritte. Zur zweiten PAG-Sitzung wurden die Ergebnisse der Erfassung und Bewertung von Lebensraumty- pen des Anhangs I und Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie im Gebiet vorgestellt. Die dritte PAG-Sitzung diente der Vorstellung und Diskussion der Maßnahmen- und Umsetzungsschwer- punkte unter Berücksichtigung der Abstimmungsergebnisse. Das Maßnahmenkonzept des Ma- nagementplanes wurde von der PAG gebilligt. Zeitnah nach der Billigung der Maßnahmenplanung durch die PAG beteiligte der Auftragnehmer die betroffenen Gemeinden, die in Thüringen anerkannten Naturschutzverbände und den Thü- ringer Bauernverband, um ihnen die Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Entsprechende Anregungen wurden in den FB Offenland eingearbeitet. Die Naturschutzverbände wurden schon frühzeitig mit einem Schreiben vom 02.05.2016 über das Planungsvorhaben informiert und um planungsrelevante Informationen bzw. die Nennung von Gebietskennern und Spezialisten vor Ort gebeten. Der Rücklauf wurde in den MaP einge- arbeitet. Die bis zum Jahr 2014 im FIS-Natur abrufbaren Daten des Arbeitskreises Heimische Orchideen wurden, soweit vorhanden, bei der Planung berücksichtigt. Nach Übermittlung der Nutzer, die einer Übermittlung ihrer Daten zugestimmt haben, erfolgten Nutzergespräche, um die geplanten Maßnahmen abzustimmen. Nach Vorliegen der abgestimmten Endfassung des FB Offenland fand eine Öffentlichkeitsver- anstaltung statt.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Lage und Abgrenzung

2 Gebietscharakteristik

2.1 Lage und Abgrenzung Das FFH-Gebiet 100 umfasst Bachtäler und angrenzende Höhenzüge des Thüringer Waldes zwischen Floh-Seligenthal und Kleinschmalkalden im Westen und Tambach-Dietharz im Osten.

Abb. 2.1: Lage des FFH-Gebietes Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ (Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:50.000, TK 50 5128 und 5328)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Natürliche Grundlagen

Nördlich vom zusammenhängenden Hauptgebiet liegen mit der Stockwiese und der Großen Wachtwiese noch zwei isolierte Grünlandinseln, die ebenfalls Bestandteil des Schutzgebietes sind. Das FFH-Gebiet hat eine Flächengröße von 1409 ha. Es liegt überwiegend im Landkreis Schmalkalden-Meinigen mit einem kleineren Teil im Landkreis Gotha, im Bereich von Höhenla- gen zwischen 390°m über NN (Haderholzgrund) und 836 m über NN (Mittlerer Höhenberg). Das FFH-Gebiet repräsentiert einen charakteristischen Ausschnitt des Lebensraumspektrums der montanen Stufe des Mittleren Thüringer Waldes mit vorherrschenden Buchenwäldern, Fich- tenforsten, naturnahen Fließgewässern, Bergmähwiesen, Borstgrasrasen, Silikatfelsen und Sili- katschutthalden.

2.2 Natürliche Grundlagen Naturraum Gemäß der naturräumlichen Zuordnung nach HIEKEL et al. (2004) liegt das FFH-Gebiet im Na- turraum „Thüringer Gebirge“ (1.3) in der naturräumlichen Haupteinheit „Mittelgebirge“ (1.0). Dort ist es im Westen der Untereinheit „Mittlerer Thüringer Wald“ (1.3.2) gelegen, welche geologisch überwiegend von Vulkaniten und Sedimenten des Oberkarbons und Rotliegenden (Unteres Perm) aufgebaut wird. Regional unterscheidet sich die Flächennutzung im „Mittleren Thüringer Wald“ stark. Der Waldanteil an der Gesamtnutzung beträgt im Durchschnitt etwa 80 %, wobei er regional stark wechselt. Dabei sind vor allem artenarme Fichtenforste, welche natürlicherweise nur in den höchsten Kammlagen vorkommen, weit verbreitet. Naturnahe Buchenwälder nehmen einen Anteil von 10 % der Waldfläche ein. Kiefern- und Eichenanteile sind untergeordnet. Landwirtschaftliche Nutzflächen, die rund 20 % des Naturraumes ausmachen, befinden sich in langen Talgründen, mäßig geneigten Hängen und Quellmulden. Auf etwa 90 % der Landwirt- schaftsfläche befindet sich Grünland, welches meist durch Rinder beweidet wird. Neben arten- armen Rinderweiden, beinhaltet diese Naturraumuntereinheit Reste artenreicher Berg- Mähwiesen, die lokal oft Komplexe mit u. a. Borstgrasrasen und Feuchtwiesen bilden. Die heut- zutage überwiegend aufgegebene Ackernutzung ist teils noch an dorfnahen Ackerterrassen auf flacheren und nur mäßig geneigten Hängen erkennbar. In den Randlagen des Gebirges werden alte Ackerterrassen oftmals von Bergwiesen eingenommen (WULF & HELLMANN 1999). Ein ho- hes Artenpotenzial weisen vor allem die niederschlagsreichen Hochlagen in der Naturraumun- tereinheit auf (WESTHUS et al. 2002). So sind hier neben Quellfluren und Übergangsmooren auch Hochmoore (Regenmoore) zu finden, welche viele schutzwürdige Arten wie das Torfmoos Sphagnum balticum beheimaten (HIEKEL et al. 2002, JESCHKE & PAULSON 2002). Der Natur- raum dient aufgrund seines abwechslungsreichen Landschaftsbilds als beliebtes Erholungsziel.

Klima Das FFH-Gebiet wird dem Klimabereich „Alb und Nordbayerisches Hügelland“ zugerechnet und durch Stauerscheinungen am Thüringer Wald geprägt. Es ist dadurch, bezogen auf ganz Thü- ringen verhältnismäßig mild und feucht. In freien Lagen weht der Wind überwiegend aus Süd bis Südsüdwest. (TLUG 2015). Für das FFH-Gebiet ist durch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK-online 2009) die aktuelle und prognostizierte klimatische Situation dargestellt (siehe Abb. 2.2). Im Zeitraum 1961 bis 1990 betrug die mittlere Jahrestemperatur 6,4°C bei einem mittleren Jahresnieder- schlag von 939 mm. Das mittlere tägliche Temperaturmaximum des wärmsten Monats betrug 6

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Natürliche Grundlagen

19,62°C, das -minimum des kältesten -4,24°C und die mittlere tägliche Temperaturschwankung 6,96°C. Für den Zeitraum 2026-2055 wurde ein feuchtes und trockenes Szenario entwickelt. Danach nehmen in diesem Zeitraum die Winterniederschläge zu, während die Sommernieder- schläge abnehmen. Die Anzahl der Frosttage geht um mehr als 25 % zurück. Die Anzahl der heißen Tage im Sommer vervier- bis verfünffacht sich, während sich die Anzahl der Sommerta- ge in der Prognose mehr als verdoppelt.

Abb. 2.2: Klimadaten und -szenarien für das FFH-Gebiet (Quelle: Potsdam-Institut für Klima- folgenforschung)

Geologie und Boden Der Mittlere Thüringer Wald, in dem sich das FFH-Gebiet befindet, ist geologisch sehr vielge- staltig und wird überwiegend von Vulkaniten und Sedimenten des Oberkarbons und Rotliegen- den (Unteres Perm) aufgebaut. Ausnahme bilden die Talböden der zahlreichen Bachtäler, in denen die Ausgangsgesteine durchweg von holozänen fluviatilen Ablagerungen überlagert sind. Im Bereich westlich Tambach-Dietharz besteht das Rotliegende vor allem aus Konglomeraten der Tambach-Formation, Rhyolith-Tuffen der Oberhof-Formation sowie aus Regenberg- Rhyolith. Weiter westlich schließen sich Hühnberg-Dolerit (Mikro Gabbro) und großflächig Ton- siltstein der Goldlauter-Formation an, der sich von den Höhenzügen links und rechts des Lan- gen Bach-Tales über Hirschbalz und Hausmaße bis nach Floh-Seligenthal erstreckt.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Natürliche Grundlagen

Abb. 2.3: Geologische Karte des FFH-Gebietes Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Klein- schmalkalden und Tambach-Dietharz“ (Quelle: TLUG; Ausschnitt aus der Geologischen Übersichtskarte 1:200.000)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Natürliche Grundlagen

Die westlichen Gebietsteile sind geologisch geprägt von Rhyolithen, die u. a. nördlich des Ickerbachtales als imposante Felsformationen zu Tage treten. Karbonisches Granitgestein (Monzogranit) bestimmt die Höhenzüge des westlichen Haderholzgrundes sowie des Weiher- bachtales. Im Bereich von Kleinschmalkalden sowie an der Südseite des Ickersbachtales ste- hen kleinflächig Trachyandesite der Georgenthal-Formation an. In Hanglagen wurde das verwit- terte Gesteinsmaterial durch Bodenfließen abwärts verschleppt und dabei die unterschiedlichen Ausgangsgesteine in unterschiedlichem Maße vermengt. Diese Fließerden spielen als Aus- gangssubtrat für die Bodenbildung eine wesentliche Rolle. Während sich im Bereich der Rhyolithe, Trachyandesite und Konglomerate Skelettböden und skelettreiche sandige Lehme in Form von Bergsalm-Braunerden, -Podsolen, Fels-Braunerden und -Ranker entwickelt haben, finden sich im Bereich kleiner Verebnungen sowie auf Talsohlen und an Hangfußbereichen Nass- und Anmoor-Gleye sowie saure Braunerden und rohhumus- reiche Podsole.

Potentielle natürliche Vegetation (PNV) Die potentielle natürliche Vegetation des FFH-Gebietes ist nach BUSHART & SUCK (2008) sehr vielgestaltig und setzt sich im Wesentlichen aus Buchenwäldern basenarmer Standorte und Erlen-/Eschenwaldgesellschaften unterschiedlicher Ausprägung zusammen. Während für die Talzüge von Langem Bach, Kaltem Wasser, Nesselbach, Tambacher Wasser und Spitter Vorkommen von Hainmieren-Erlen- und Bergahorn-Eschenwälder zu erwarten sind, würde im Unterlauf des Tambacher Wassers Sternmieren-Eschen-Hainbuchenwald vorkom- men. Der weitaus größte Teil der Höhenzüge im FFH-Gebiet dürfte ohne anthropogene Beeinflus- sung von unterschiedlichen Ausprägungen des Hainsimsen-Buchenwaldes eingenommen wer- den, wobei die typische Ausbildung des Hainsimsen-Buchenwaldes bei weitem überwiegt. Flat- tergras-Hainsimsen-Buchenwald, der gegenüber dem Typischen Hainsimsen-Buchenwald et- was reichere Standorte mit meist lehmigen Böden bevorzugt, wird von BUSHART & SUCK (2008) nur für den Mittelberg und das Lärchengehege erwartet. Demgegenüber wird Rasenschmielen- Hainsimsen-Buchenwald, dessen charakteristische Wuchsorte basen- und nährstoffarme Bö- den mit schwach bis örtlich deutlich ausgeprägtem Grundwassereinfluss sind, u. a. für den Be- reich des Mittelberges, des Bärentalkopfes, der Hirschbalz- und der Ebertswiese, des Höhen- berges, sowie entlang des Spittergrundes und für Stockwiese und Große Wachtwiese angege- ben. Der auf mäßig reichen bis mäßig armen Braunerden ohne nennenswerten Grundwassereinfluss beschränkte Typische Waldmeister-Buchenwald wäre lediglich an den Westhängen des Mittel- berges zu erwarten. Vorkommen des Hochmontanen Hainsimsen-Buchenwaldes im Wechsel mit Ebereschen- Buchenwald bei dem es sich um einen lichten Waldtyp der Gipfellagen mit beigemischter Eber- esche handelt, werden kleinflächig für das obere Lange Bachtal angenommen. Das potentielle Auftreten von Fichten-Moorwald, der standörtlich feuchte bis mäßig nasse, organisch- mineralische Nass- und Anmoorgleye, Nieder- und Zwischenmoore mit schwach zersetzten Torfen bevorzugt, wird für einen Bereich nordöstlich des Lärchengeheges erwartet.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Natürliche Grundlagen

Abb. 2.4: Karte der Potentiellen Natürlichen Vegetation des FFH-Gebietes Nr. 100 (Quelle: BUSHART & SUCK 2008, Ausschnitt aus der Karte der Potentiellen Natürlichen Vege- tation Thüringens 1:50.000)

Hydrologie Die Hydrologie ist vor allem durch die zahlreichen Bäche und Quellgerinne bestimmt, die das FFH-Gebiet durchziehen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang u. a. die Fließgewässer Langer Bach, Nesselbach, Ickersbach, Tambacher Wasser, Weihersbach, Rödersbergbach und Bach vom Vorderen Höhenberg, die in westlicher, südwestlicher und südlicher Richtung zur Schmalkalde hin fließen sowie die Spitter, die in östlicher Richtung fließt und in Tambach-

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Geschützte Gebiete

Dietharz in die Apfelstädt mündet. Hinzu kommen zahlreiche Quellen und Quellmulden im Be- reich der meist beweideten Talhänge, die von den Mittelgebirgsbächen aufgenommen werden.

2.3 Geschützte Gebiete Das FFH-Gebiet liegt vollständig in dem gemäß § 26 Abs. 1 ThürNatG fortgeltenden Land- schaftsschutzgebiet „Thüringer Wald“ sowie im gemäß § 15 ThürNatG ausgewiesenen, na- mensgleichen Naturpark. Innerhalb des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwischen Kleinschmal- kalden und Tambach-Dietharz“ liegen eine Reihe weiterer Schutzgebiete unterschiedlicher Schutzkategorien, auf die in den nachfolgenden Abschnitten eingegangen wird (s. auch Karte 1).

2.3.1 Naturschutzgebiete Innerhalb der FFH-Gebietsabgrenzung liegen zwei Naturschutzgebiete, die „Große Hirschbalz- wiese“ und der „Spittergrund“. Das 13,7 ha große NSG „Große Hirschbalzwiese“ liegt im Land- kreis Schmalkalden-Meiningen und wurde 1967 ausgewiesen (GBl d. DDR, Teil II Nr. 95 v. 19.10.1967, S. 697-699). Es wird in WENZEL et al. (2012) als von bundesweiter Bedeutung ein- gestuft und umfasst in erster Linie nährstoffarme Bergwiesen und Borstgrasrasen in verschie- denen Feuchteabstufungen mit bemerkenswertem Arteninventar. Für die Flora ist eine Reihe subozeanischer und in Mitteleuropa montan verbreiteter Arten wie beispielsweise Harz- Labkraut und Arnika charakteristisch. Der 160,4 ha große „Spittergrund“ liegt in den Landkrei- ses Schmalkalden-Meiningen und Gotha und wurde 2001 ausgewiesen (ThürSt.Anz. Nr. 51/2001 v. 17.12.2001, S. 2721-2724). Ebenfalls von WENZEL et al. (2012) als von bundeswei- ter Bedeutung eingestuft, erfolgte die Unterschutzstellung des Spittergrundes zur Erhaltung des vielgestaltigen Talsystems der Spitter, eines naturnahen Baches am Nordabfall des Mittleren Thüringer Waldes, mit dem Spitterfall, einem dreistufigen, fast 20 m in die Tiefe stürzenden Wasserfall, dem höchsten natürlichen Wasserfall Thüringens. Eingeschlossen sind auch die Quellmulde auf der Ebertswiese und die angrenzenden Auenbereiche und Talhänge. Neben geologischen Besonderheiten ist das Gebiet auch durch artenreiche Feucht- und Bergwiesen sowie Hainsimsen-Buchenwald, z. T. auch von Fichtenforsten geprägt.

2.3.2 Vogelschutzgebiete Vogelschutzgebiete existieren im Bereich des FFH-Gebietes nicht.

2.3.3 Naturdenkmale und Flächennaturdenkmale Innerhalb des FFH-Gebietes liegen insgesamt fünf Flächennaturdenkmale. Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen handelt es sich um das FND „Ickersbach und Ickersfelsen“ (10,28 ha), das den beweideten Talzug des naturnahen Ickersbaches mit den benachbarten heraus- gewitterten Rhyolith-Felsen umfasst, das im NSG „Spittergrund“ gelegene FND „Ebertswiese“ (5,48 ha) mit Quellstellen und -gerinnen sowie ausgedehnten Bergwiesen unterschiedlicher Feuchtestufe, das FND „Mittlerer Höhnberg“ (5,5 ha) mit mehreren Blockschutthalden von z. T. 11

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Planungen im Gebiet

beträchtlicher Größe und das FND „Haderholzstein (1,13 ha), ein imposantes Rhyolith-Geotop von regionaler Bedeutung. Im Landkreis Gotha befindet sich das FND „Stockwiese“ (5 ha) mit einem schützenswerten Mosaik aus verschiedenen Wiesengesellschaften und Feuchtlebens- räumen.

2.3.4 Wasserschutzgebiete und Überschwemmungsgebiete Ein Wasserschutzgebiet der Zone 2 existiert am Südhang des Haderholzsteines und schließt einen kleinen Teil des Haderholzgrundes mit ein. Ferner befindet sich die im Norden des FFH- Gebietes gelegene „Stockwiese“ innerhalb der Zone 3 eines Wasserschutzgebietes. Weitere Wasserschutzgebiete sowie Überschwemmungsgebiete existieren im Bereich des FFH- Gebietes nicht.

2.4 Planungen im Gebiet

2.4.1 Regionalplanerische Vorgaben Der im Landkreis Schmalkalden-Meiningen gelegene Teil des FFH-Gebietes befinden sich auf der Ebene der Raumordnung in der Planungsregion des Regionalen Raumordnungsplans (RROP) Südthüringen bzw. später des Regionalplans Südwestthüringen. Diese Planungsregion umfasst den Wartburgkreis, die kreisfreien Städte Eisenach und Suhl sowie die Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen und Sonneberg (TMWI 1999a, RPS 2012). Die im Landkreis Gotha liegenden Teile des FFH-Gebietes gehören in der Planungsregion des Regio- nalen Raumordnungsplans (RROP) Mittelthüringen bzw. später des Regionalplans Mittelthürin- gen. Diese Planungsregion umfasst die Landkreise Gotha, Sömmerda, Weimarer Land, den Ilm-Kreis sowie die kreisfreien Städte Erfurt und Weimar (TMWI 1999b, RPM 2011). In den Naturräumen Süd- und Mittelthüringens soll das bedeutsame Natur- und Landschaftspo- tential, seine überregionale Freiraumfunktion und Erholungseignung erhalten oder nach Mög- lichkeit verbessert werden. Für raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen werden deshalb auf S. 64 des RROP Südthüringen und S. 66 des RROP Mittelthüringen allgemeine Ziele der Landschaftsrahmenplanung formuliert. Zur Erhaltung und Entwicklung charakteristischer Eigen- arten der Landschaft sollen darüber hinaus im Naturraum „Mittlerer Thüringer Wald“, in dem das FFH-Gebiet liegt, folgende Ziele beachtet werden: • Die Offenlandflächen, insbesondere die Bergwiesen und Wiesentäler, sollen nicht aufge- forstet und auch im Interesse des Arten- und Biotopschutzes erhalten werden. • Die für Thüringer Wald/Schiefergebirge charakteristischen Wiesengesellschaften sollen durch extensive Grünlandnutzung erhalten und regeneriert werden. • Hochmoore sollen renaturiert und geschützt werden. • das Biotoppotential, insbesondere in den Bachauen und auf Moorstandorten weiter ent- wickelt, • standorttypische, artenreiche Bergmischwälder mit insbesondere hohem Retentions- vermögen und weiteren ökologischen Gunstwirkungen in geeigneten Höhenlagen auf- gebaut,

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Planungen im Gebiet

• wasserdurchlässige Baustoffe beim Neu- und Ausbau von Wegen und Parkplätzen au- ßerhalb von Ortslagen bevorzugt angewendet, • die großen, unzerschnittenen Räume um Tambach-Dietharz in ihrer räumlichen Aus- dehnung und der einheitlichen Nutzungsstruktur erhalten werden.

Sowohl der Regionalplan Südwestthüringen als auch der Regionalplan Mittelthüringen weisen das Untersuchungsgebiet als Vorranggebiet Freiraumsicherung aus. So ist es Bestandteil der großräumigen Vorranggebiete FS-55 – Westlicher Thüringer Wald bei / Floh- Seligenthal (RPS 2012), FS 44 – Talsystem Schilfwasser südlich und FS 46 – Talsystem der Spitter westlich Tambach-Dietharz (RPM 2011). Derartige Vorranggebiete sind für die Erhaltung der schutzgutorientierten Freiraumfunktionen der Naturgüter Boden, Wald, Wasser, Klima, Flora und Fauna sowie des Landschaftsbildes vorgesehen. Andere raumbedeutsame Nutzungen sind hingegen ausgeschlossen, soweit diese mit der vorrangigen Funktion nicht vereinbar sind. Die ausgewiesenen Vorranggebiete Freiraumsicherung besitzen eine herausragender Eignung bzw. Bedeutung für die ökologischen Leistungs- und Funktionsfähigkeit der Region. Sie sichern besonders schutzwürdige und schutzbedürftige Naturraumpotenziale und sind Kernbereiche vorhandener oder zu schaffender regionaler und überregionaler ökologischer Verbundsysteme insbesondere unter Berücksichtigung großer störungsarmer Lebensraumkomplexe und der Na- tura-2000-Gebietskulisse. Die Vorranggebiete bilden die räumliche Grundlage für einen dauer- haft funktionsfähigen Naturhaushalt und die nachhaltige Nutzungsfähigkeit der natürlichen Res- sourcen. Der resultierende multifunktionale Charakter der Gebiete ergibt sich insbesondere aus den überörtlichen, regionalen bzw. landesweit bedeutsamen ökologischen Funktionen ein- schließlich besonderer kulturbedingter Ausprägungen und geht insofern deutlich über die singu- läre Schutzfunktion von einzelfachlichen Schutzgebieten hinaus, auch wenn Einzelaspekte Grundlage für eine Vorrangausweisung sein können. Mit der Ausweisung der Vorranggebiete werden neben der Bestandssicherung auch Entwicklungsoptionen gewährleistet, die als Orien- tierung für die verschiedenen Freiraumnutzer dienen. Dies betrifft: • ökologisch leistungsfähige subregionale Gewässersysteme einschließlich der von ihnen abhängigen Feuchtgebiete und Landökosysteme sowie die nachhaltige Nutzung der re- gional vorhandenen Wasserressourcen, • klimaökologische Ausgleichsfunktionen von regionaler Bedeutung für die Kaltluft- und Frischluftentstehung und die Immissionsminderung sowie geländeklimatische Aus- tauschprozesse, • regional bedeutsame Lebensräume für gefährdete oder vom Aussterben bedrohte wild lebende Tier- und Pflanzenarten und die räumlichen Voraussetzungen für den Erhalt notwendiger Funktionsbeziehungen, • Waldgebiete mit regional besonders bedeutsamen ökologischen und sozioökonomi- schen Funktionen, • vielfältig strukturierte, regional und subregional prägende, besonders erholungswirksa- me Freiräume der Kulturlandschaft.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Planungen im Gebiet

2.4.2 Aktuelle Planungen im Gebiet Fachbeitrag Wald Für das PG liegt der Fachbeitrag Wald zum Managementplan für das Natura 2000-Gebiet FFH- Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ mit Stichtag vom 01.01.2011 vor (THÜRINGENFORST 2011). Der Fachbeitrag Wald dient der Zusammenstellung aller erforderlichen Maßnahmen zur Siche- rung oder Erreichung eines günstigen Erhaltungszustandes der vorhandenen wertgebenden Lebensräume und Arten. Weiterhin sind Entwicklungsmaßnahmen Bestandteil der Planung. Der Fachbeitrag ist behördenverbindlich, für Körperschafts- und Privatwald hat er empfehlenden oder informativen Charakter. Als wichtiges Instrument zur Umsetzung dienen vertragliche Ver- einbarungen zwischen dem Freistaat Thüringen und den Besitzern der Privat- und Körper- schaftswälder. Der Fachbeitrag Wald umfasst ein Planungsgebiet von 985 ha Wald, davon 9,2 % Laubwald, 9 % Laubmischwald, 12,7 % Nadelmischwald, 41,9 % Nadelwald, 13,8 % Laub-Nadel- Mischwald, 12,4 % Nadel-Laub-Mischwald und 1 % Blößen/Schlagfluren. Im Planungsgebiet kommen fünf FFH-Waldlebensraumtypen vor, Hainsimsen-Buchenwald (9110) auf 230,10 ha, Waldmeister-Buchenwald (9130) auf 79,70 ha, Schlucht- und Hangmischwald (9180*) auf 11,12 ha, Auenwälder mit Erle, Esche, Weide (91E0*) auf 2,77 ha und Montane bis alpine bo- densaure Fichtenwälder (9410) auf 0,38 ha. Mit Ausnahme des LRT 9130, der sich in einem mittleren bis schlechten Erhaltungszustand (C) befindet, ist die Gesamtbewertung der übrigen Lebensraumtypen gut (B). Für die Offenlandbereiche werden keine MaP-relevanten Ziele und Maßnahmen formuliert.

Bergbau Im Zusammenhang mit dem FFH-Gebiet 100 ergeben sich für das Thüringer Landesbergamt nachfolgende Betroffenheiten bzw. Berührungspunkte mit bergbaulichen Vorhaben: Dolerit-Tagebau Nesselgrund Das bergbauliche Interessensgebiet des Dolerit-Tagebaus Nesselgrund befindet sich östlich der Gemeinde Floh-Seligenthal, Ortsteil Schnellbach an der Landesstraße L 1028 in Richtung Tambach-Dietharz und umfasst mit Bergwerkseigentum und Bewilligungen eine Gesamtfläche von ca. 106 ha und reicht im Westen bzw. Nordwesten bis an die FFH-Gebietsgrenze heran (siehe Karte Bewilligung „Dolerit Schnellbach/Nesselgrund“). Für die weitere Abbauentwicklung des Dolerit-Tagebaus Nesselgrund liegt ein obligatorischer Rahmenbetriebsplan vor, der mit Planfeststellungsbeschluss vom 21.04.2004 (Bescheid Nr.308/2004) zugelassen wurde. Der Planfeststellungsbeschluss ist bis zum 31.12.2078 befristet.

Bei der Erarbeitung des Abbaukonzeptes wurden naturschutzfachlich wertvolle und sensible Bereich von vornherein ausgespart und dafür eine ca. 4 ha große Erweiterungsfläche im Nor- den einbezogen. Dementsprechend ergibt sich eine überplante und planfestgestellte Abbauflä- che von ca. 64 ha.

Mit der planfestgestellten Abbauerweiterung wird der Abbau im Westen bzw. Nordwesten nicht bis an die FFH-Gebietsgrenze herangeführt, sondern endet an der Grenze des Stadtwaldes. Selbst bei maximaler Annäherung des Abbaus an das Schutzgebiet im Bereich der nördlichen 14

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Gebietscharakteristik „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Planungen im Gebiet

Erweiterungsfläche verbleibt ein Mindestabstand von ca. 100 Metern, so dass Beeinträchtigun- gen der Schutzziele hier nicht zu erwarten sind.

Mit dem Planfeststellungsbeschluss werden neben der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Ent- nahme von Oberflächenwasser und zur Einleitung von Tagebauwässern in den Großen Schmiebach auch die Genehmigungen für wasserwirtschaftliche, naturschutzfachliche und forstfachliche Maßnahmen erteilt, die in Verbindung mit der Erweiterung, dem Betrieb, der Ein- griffskompensation und der Wiedernutzbarmachung des Tagebaus stehen und teilweise außer- halb der Vorhabensflächen stattfinden.

Dabei sind insbesondere die Maßnahmen K 14 (Förderung der Weißtanne im Bereich Mönchs- stein) und K 13.6 (Waldumbaumaßnahmen im Umfeld des Tagebaus Nesselgrund) zu berück- sichtigen, da die hierfür vorgesehenen Flächen teilweise in das FFH-Gebiet hineinreichen oder sich direkt an der Schutzgebietsgrenze befinden. Nach Abbauende ist eine vorwiegend natur- schutzfachliche orientierte Gestaltung und Nachnutzung des Tagebaurestloches vorgesehen.

Bergwerkseigentum „Tambach-Dietharz / Spittersgrund“ Auch der Tagebau (Schotter und Splitt) Spittersgrund grenzt an das FFH-Gebiet 100 an, die Bergbauberechtigung überschneidet sich sogar etwas mit der Schutzgebietsgrenze.

Bei etwaigen Beplanungen des FFH 100 ist die räumliche Nähe zum laufenden Bergbaubetrieb zu berücksichtigen.

Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) In Zusammenhang mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) liegt nach Auskunft der TLUG (Abt. Wasserwirtschaft) für das FFH-Gebiet keine vollständige hydromorphologische Maßnahmen- planung (Gewässerstruktur und Durchgängigkeit) an den nach WRRL berichtspflichtigen Ge- wässern vor. Die aus den ersten beiden Zyklen der WRRL vorliegende Maßnahmenplanung ist rechtskräftig und im Landesprogramm Gewässerschutz und im Gewässerrahmenplan veröffent- licht. Der darüber hinaus erforderliche Maßnahmenumfang für das vorliegende Schutzgebiet kann zum Zeitpunkt der Aufstellung des FB Offenland (2017) noch nicht abschließend benannt werden.

Die für das FFH-Gebiet vorliegende wasserwirtschaftliche Maßnahmenplanung ist nicht für alle Gewässer abgeschlossen. Diese Gewässer weisen hinsichtlich der Gewässerstrukturkartierung (Übersichtsverfahren, LAWA) für die nach WRRL berichtspflichtigen Fließgewässer geringe Defizite auf. Es sind zum gegenwärtigen Kenntnisstand keine hydromorphologischen Maßnah- men zur Verbesserung der Gewässerstruktur für die Schmalkalde im FFH-Gebiet für das Maß- nahmenprogramm der WRRL zu erwarten.

Im FFH-Gebiet befinden sich in der Schmalkalde nicht mit Maßnahmen beplante Querbauwer- ke. Diese sind noch nicht hinsichtlich ihrer Durchgängigkeit für Fische und Kleinlebewesen fach- lich bewertet. Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass diese Querbauwerke zur Herstel- lung der Durchgängigkeit in das Maßnahmenprogramm der WRRL aufgenommen werden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Nutzungsverhältnisse

3 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse

3.1 Eigentumsverhältnisse Die Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet gibt Tab. 3.1 wider. Demnach befindet sich die größ- te Anzahl der Flächen im Eigentum Dritter (79,7%). Flächen in kommunalem Besitz liegen mit einem Anteil von 15,2 % an zweiter Stelle. Die übrigen Eigentümerkategorien wie Agrarwirt- schaft (2,8%) Treuhand (1,8%), Eigentum des Volkes (EdV, nach altem DDR-Recht) (0,4%), Forstwirtschaft (0,3%) und Freistaat Thüringen (0,2%) spielen insgesamt nur eine untergeord- nete Rolle. Tab. 3.1: Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet 5229-303 (ALKIS 2015). Eigentümerkategorie Anzahl der Fläche (ha) Anteil Kategorie an Flächen Gesamtfläche (%) Freistaat Thüringen 24 3,5 0,2 Dritte 1429 1125 79,7 Forst 5 3,8 0,3 Kommunal 368 214,2 15,2 Treuhand 45 25,1 1,8 Agrar 80 40 2,8 EdV 7 <0,0 0,4

3.2 Nutzungsverhältnisse Das Offenlandanteile FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tam- bach-Dietharz“ werden überwiegend grünlandwirtschaftlich genutzt. Ackerbau spielt im Gebiet keine Rolle. Heute werden die Grünlandflächen überwiegend durch Rinderbeweidung genutzt, Mähwiesen treten in den Hintergrund.

3.2.1 Landwirtschaft und Landschaftspflege Ein Nutzungswandel von Mahd zu Beweidung setzte wenige Jahre nach Gründung der Land- wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in der DDR ein. Zur Ernährung der Bevöl- kerung wurde die großflächige Nutzung des Offenlandes beschlossen. Die Vorgaben zur Stei- gerung der Fleischproduktion zwangen die landwirtschaftlichen Betriebe, nicht zuletzt in Er- mangelung geeigneter Grünschnitt-Erntetechnik, zur Bewirtschaftung der Flächen im Weidebe- trieb. Die bis dahin beachtlichen Bergwiesenbestände des Thüringer Waldes wurden etwa ab Mitte/Ende der 1960er Jahre mehr und mehr in Intensivweiden umgewandelt. Entlegenere Wie- senflächen, soweit sie für eine Weidenutzung unattraktiv waren, fielen brach oder wurden auf- geforstet. Die Vielschichtigkeit dieser Veränderungen führte auf den Bergwiesen Südthüringens zu einer tiefgreifenden Artenverarmung, der seit den 1980er Jahren durch verschiedene Initiati- ven versucht wird entgegenzuwirken (ENDRESS 2016).

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Nutzungsverhältnisse

3.2.2 Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung Eine wasserwirtschaftliche Nutzung findet im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Klein- schmalkalden und Tambach-Dietharz“ augenscheinlich nicht statt. Inwieweit Maßnahmen der Gewässerunterhaltung durchgeführt werden, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

3.2.3 Jagd und Fischerei Einige der größeren Bäche des FFH-Gebietes sind als Fischereigewässer verpachtet. Zu fol- genden Gewässer liegen Pächterdaten vor: • Spitter westlich Tambach-Dietharz – SFV Tambach Dietharz e.V. • Langer Bach (Schmalkalde): - Pachtgemeinschaft Obere Schmalkalde

3.2.4 Erholung / Tourismus Das FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ liegt innerhalb des in den Regionalplänen Südwest- und Mittelthüringen festgelegten Vorbehaltsge- biet Tourismus und Erholung „Thüringer Wald“ und ist als regional bedeutsamer Tourismusort gekennzeichnet. (RPS 2012, RPM 2011, Karte 4-2 Tourismus). In den Vorbehaltsgebieten Tou- rismus und Erholung soll einer natur- und landschaftsgebundenen Erholung sowie einer infra- strukturell geprägten Freizeitgestaltung bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsa- men Nutzungen ein besonderes Gewicht beigemessen werden (RPS 2012, G 4-27; RPM 2011, G 4-21). Die regional bedeutsamen Tourismusorte sind als Schwerpunkte des Tourismus zu entwickeln und in ihrer Tourismus- und Erholungsfunktion zu sichern (RPS 2012, Z 4-7, RPM 2011, Z 4-9).

3.2.5 Sonstige Nutzungen einschließlich bereits genehmigter / planfestgestellter Vorhaben mit Beeinträchtigung der FFH- Gebiete Zu sonstigen Nutzungen oder bereits genehmigten Vorhaben, die zu Beeinträchtigungen des FFH-Gebietes 100 führen könnten, liegen keine Informationen vor.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ FFH-Lebensraumtypen nach nach Anhang I

4 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung ihres Erhaltungszustandes

Grundsätzliches zur Bearbeitung Digitale Gebietsgrenze Die offizielle Gebietsgrenze des NATURA 2000-Gebietes wurde auf Grundlage der analogen TK 25 erstellt. Es wurde auftragsgemäß eine Anpassung dieser Grenze anhand des aktuellen farbigen Orthofotos (20 cm) für den Planungsmaßstab 1:5.000 durchgeführt und mit der TLUG abgestimmt (Phase 1). Feinheiten wurden dabei interpretiert und an bestehende Nutzungsgren- zen angepasst. Die Gebietsgrenze der Phase 1 wird in den Managementplan eingearbeitet. Mit der erworbenen Gebietskenntnis durch die durchgeführten Kartierungsarbeiten war die N2000-Gebietsgrenze des Gebietes dahingehend zu prüfen, • ob LRT- bzw. Habitat-Flächen durchschnitten werden, • inwieweit Flächen in unmittelbarer Nachbarschaft der N2000-Gebietsgrenze unabding- bar für das Vorhalten der bei der EU-Kommission gemeldeten LRT-Fläche im Standard- datenbogen sind und • welche Flächen an der N2000-Gebietsgrenze ohne Funktion als LRT- oder Habitatfläche (insbesondere Ackerflächen) für die Erhaltungsziele des FFH-Gebietes verzichtbar sind. Weiter werden im Rahmen der Managementplanung zusammenhängende LRT- und Habitatflä- chen, die über die Gebietsgrenze hinausreichen bzw. von dieser angeschnitten werden, be- trachtet und in die Planung einbezogen. Die erweiterte Betrachtung im Grenzbereich basiert dabei auf im Gelände gewonnenen Erkenntnissen zu LRT- und Habitatflächen in unmittelbarer Nähe der Grenze sowie wertvollen Flächen für die Erhaltungsziele des FFH-Gebietes. Mit der erworbenen Gebietskenntnis durch die durchgeführten Kartierungsarbeiten war die N2000-Gebietsgrenze des Gebietes dahingehend zu prüfen, • ob LRT- bzw. Habitat-Flächen durchschnitten werden, • inwieweit Flächen in unmittelbarer Nachbarschaft der N2000-Gebietsgrenze unabding- bar für das Vorhalten der bei der EU-Kommission gemeldeten LRT-Fläche im Standard- daten¬bogen sind und • welche Flächen an der N2000-Gebietsgrenze ohne Funktion als LRT- oder Habitatfläche (insbesondere Ackerflächen) für die Erhaltungsziele des FFH-Gebietes verzichtbar sind. Die sich daraus resultierenden Anpassungen der Planungsbetrachtung in der Managementpla- nung dienen der planerischen Einbindung des Gebietes in den Kontaktraum und der Ab- siche¬rung der Schutzziele im Bezug zur Gebietsgrenze. Die Erkenntnisse sind somit für ggf. notwen¬dige Änderungsmeldungen gegenüber der EU nutzbar.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ FFH-Lebensraumtypen nach nach Anhang I

4.1 FFH- Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH- Richtlinie

4.1.1 Einleitung und Übersicht Als Grundlage der Ersterfassung der Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I der FFH- Richtlinien im FFH-Gebiet dienten die Daten der Offenland-Biotopkartierung (OBK) aus dem Jahr 2001 basierend auf der „Kartieranleitung zur Offenland-Biotopkartierung im Freistaat Thü- ringen“ (veröffentlichte Fassung: TLUG 2001). Die im FFH-Gebiet kartierten Biotoptypen wur- den anschließend nach der „Modifizierung der Methodik der Offenland-Biotopkartierung mit dem Ziel der Berücksichtigung der FFH-Lebensraumtypen und der FFH-Berichtspflicht“ (IVL 2002, zuletzt aktualisiert: IVL 2007) in LRT transformiert. Die vorhandenen Geometrien wurden über- nommen, Korrekturen wurden nur bei offensichtlichen Fehlern vorgenommen. Lageverschie- bungen aufgrund der unterschiedlichen Kartengrundlagen für die OBK (CIR-Interpretation) und die LRT-Transformation (Luftbilder) wurden nicht korrigiert. Die Transformation der im Zuge der OBK aufgenommenen Biotoptypen in FFH-LRT und die Bewertung ihres Erhaltungszustandes erfolgte rein nach Datenlage ohne weitere Geländebegehungen. Dabei wurde die Ersterfassung und Bewertung in dem Standard-Datenbogen (SDB) aus dem Jahr 2004 bzw. 2008 festgehal- ten. Eine Aktualisierung des Datenbogens erfolgt regelmäßig, bezogen wird sich auf den Stand von Mai 2016. 2016 wurde das FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach- Dietharz“ vom Büro PLÖN (Kartierer: Dirk Bönsel (Diplom-Geograph), Dr. Petra Schmidt (Dip- lom-Geographin)) gemäß den Vorgaben des Kartier- und Bewertungsschlüssel der FFH- Offenland-Lebensraumtypen des Landes Thüringen (Stand: 10.05.2016) erfasst. Die Felsle- bensräume wurden von Rainer Cezanne (Diplom-Biologe) und Marion Eichler (Diplom-Biologin) bearbeitet. Zur Vorbereitung der aktuellen Geländekartierung wurden die als shape-files vorlie- genden Transformationsergebnisse, ergänzt durch LINFOS-Funddaten und relevante Artenfun- de aus Gutachten bzw. Veröffentlichungen in Geländekarten (Luftbilder Maßstab 1:5.000, Be- fliegung aus dem Jahr 2014 und 2015) übertragen. Diese vorbereiteten Luftbilder dienten als Kartiergrundlage. Die Erhebungen wurden zwischen Ende Mai und Anfang September 2016 mit Ergänzungen im Mai 2017 durchgeführt, dabei wurden die Offenlandbereiche des FFH- Gebietes vollflächig begangen und auch angrenzende Flächen in die Begehung eingeschlos- sen. Dabei wurden schwerpunktmäßig die aus der Transformation abgeleiteten LRT-Flächen zum phänologisch günstigsten Zeitpunkt der jeweils untersuchten FFH-LRT aufgesucht. Bei der Kartierung 2016/2017 wurden insgesamt 321 LRT-Flächen innerhalb der FFH- Gebietsgrenze erfasst. Alle festgestellten LRT-Vorkommen wurden neu abgegrenzt. Es wurden keine LRT-Komplexe aufgenommen. Zu allen kartierten Flächen wurden die lebensraumtypi- schen Habitatstrukturen, das Arteninventar und ggf. Beeinträchtigungen dokumentiert, die die Grundlage für die Bewertung des Erhaltungszustands bilden. Die in der nachfolgenden Tab. 4.1 aufgeführten Arten, welche im SDB als wichtige Pflanzenarten gekennzeichnet wur- den, konnten im Rahmen der Geländebegehungen 2016 im FFH-Gebiet nicht bestätigt werden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ FFH-Lebensraumtypen nach nach Anhang I

Tab. 4.1: Wichtige Pflanzenarten laut SDB, die bei der LRT- Kartierung 2016 nicht bestätigt werden konnten

Lateinischer Artname Populationsgröße Alchemilla impexa 0 (sehr selten) Carex flava agg. 0 (sehr selten) Dactylorhiza sambucina 5 Juncus filiformis 0 (sehr selten) Pedicularis sylvatica 20 Scorzonera humilis 16 Platanthera bifolia 0 (sehr selten)

Die nachfolgende Tab. 4.2 gibt eine Übersicht der FFH-Lebensraumtypen im FFH-Gebiet 5229- 303 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“. Tab. 4.2: Übersicht der im FFH-Gebiet vorkommenden Offenland FFH-LRT sowie LRT- Entwicklungsflächen (LRT-EF)

Trend SDB LRT LRT-EF Akt. Verlust/ LRT- Bezeichnung des EHZ EHZ Zunahme Code LRT SDB- MaP SDB-MaP ha EHZ ha Anzahl ha Anzahl MaP 3150 Natürliche nährstoff- 0,599 C 0,280 5 0,051 1 C ↔ -53 % reiche Seen 3260 Fließgewässer mit 18,079 B 12,061 52 B ↔ -33 % flutender Wasser- pflanzen-Vegetation

4030 Trockene Heiden 0,552 B 0,453 3 0,236 1 B ↔ -18 %

6230* Artenreiche Borst- 9,302 B 3,492 26 1,580 1 B ↔ -62 % grasrasen 6430 Feuchte Hochstau- 17,908 B 2,087 23 B ↔ -88 % den-Fluren 6510 Extensive Mähwiesen 37,410 B 8,278 14 B ↔ -78 % des Flach- und Hügel- landes 6520 Berg-Mähwiesen 115,912 B 93,772 121 13,531 14 B ↔ -19 %

7140 Übergangs- und 0,230 C ↓ -100 % Schwingrasenmoore 8150 Silikatschutthalden 1,588 A 1,316 8 A ↔ -17 % 8220 Silikatfelsen und ihre 3,346 B 6,270 65 B ↔ 87 % Felsspaltenvegetation 8230 Silikatfelskuppen mit 1,052 B 0,867 4 C ↓ -18 % ihrer Pioniervegetati- on 8310 Nicht touristisch er- 0,010 A 0,016 2 C ↓ 56 % schlossene Höhlen

Summe 205,987 128,892 323 15,399 17

(↑ verbessert, ↔ gleich bleibend, ↓ verschlechtert gegenüber den Angaben des SDB)

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Tab. 4.3: Übersicht der im FFH-Gebiet aktuell erfassten Flächengrößen und Erhaltungszu- stände für die einzelnen Offenland-Lebensraumtypen (LRT) sowie Lebensraumty- pen-Entwicklungsflächen (LRT-EF)

Bewertungen Entwicklungs- Gesamt- flächen A B C bewertung LRT- des LRT Code Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl der Flä- ha der Flä- ha der Flä- ha A/B/C der Flä- ha chen chen chen chen 3150 5 0,280 C 1 0,051

3260 1 0,269 42 11,059 9 0,733 B

4030 3 0,453 B 1 0,236

6230* 14 2,053 12 1,439 B 1 1,580

6430 15 1,508 8 0,580 B

6510 2 0,465 11 7,469 1 0,344 B

6520 3 1,846 93 79,813 25 12,114 B 14 13,531

8150 5 1,168 3 0,147 A

8220 7 1,892 35 3,127 23 1,251 B

8230 1 0,011 2 0,079 1 0,777 C

8310 1 0,008 1 0,008 C

Sum 19 5,651 219 105,715 85 17,526 17 15,399

Fazit Hinsichtlich der festgestellten Erhaltungszustände der LRT sind gegenüber dem Standardda- tenbogen nur geringfügige Veränderungen festzustellen. Lediglich für die LRT 8230 (Silikatfels- kuppen mit ihrer Pioniervegetation) und 8310 (Nicht touristisch erschlossene Höhlen) wurden 2016/2017 geringere Wertstufen ermittelt. Hinsichtlich der Flächenausdehnung der LRT sind zum Teil erhebliche Verluste festzustellen. Dies dürfte einerseits durch Lageverschiebungen aufgrund der unterschiedlichen Kartengrundlagen für die OBK (CIR-Interpretation) und der LRT- Transformation (Luftbilder) hervorgerufen sein, die nicht korrigiert wurden. Außerdem erfolgte die Transformation der im Zuge der OBK aufgenommenen Biotoptypen in FFH-LRT und die Bewertung ihres Erhaltungszustandes rein nach Datenlage ohne weitere Geländebegehungen. Andererseits erfüllten einige der transformierten LRT nicht die Kartierkriterien. Der LRT 7140 (Übergangs- und Schwingrasenmoore) konnte im Gebiet nicht nachgewiesen werden. Alle Flä- chen, die nach OBK als Übergangs- und Schwingrasenmoore eingestuft wurden, erfüllten nicht die Kartierkriterien.

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4.1.2 Beschreibung der vorkommenden einzelnen Lebensraum- typen

4.1.2.1 LRT 3150 – Natürliche nährstoffreiche Seen Flächengröße/Vorkommen Der LRT wurde im FFH-Gebiet insgesamt fünfmal mit einer Gesamtfläche von 0,28 ha nachge- wiesen. Alle Stillgewässer befinden sich in den nördlichen Gebietsteilen. Auf der Großen Wachtwiese liegen zwei LRT-Gewässer (ID 10064, 10065), ein weiteres befindet sich auf der Stockwiese (ID 10202), ein viertes in einem Seitental des Langen Baches (ID 10126) und das fünfte im Nesselbachtal nordöstlich der Waldschänke (ID 10116). Zudem wurde ein auf der Oberen Wachtwiese gelegenes, stark verlandetes Kleingewässer als Entwicklungsfläche vorgeschlagen (s. Tab. 4.5).

Allgemeine Charakteristik des LRT Der LRT umfasst sowohl meso- bis eutrophe Seen, Weiher und Altwässer natürlicher Ent- stehung als auch Teiche einschließlich ihrer Ufervegetation. Technische Gewässer sind aus- geschlossen, allerdings können ältere Abbaugewässer mit naturnaher Entwicklung als LRT er- fasst werden. Die Gewässer dieses Typs sind gekennzeichnet durch einen mittleren bis hohen Nährstoffgehalt (meso- bis eutroph) und eine hohe Primärproduktion. Voraussetzung für eine LRT-Einstufung sind Vorkommen untergetauchter und/oder frei- schwimmender Wasserpflanzengesellschaften des Magnopotamions oder Hydrocharitions so- wie eine gut ausgebildete Verlandungsvegetation. Die Abgrenzung des LRT umfasst das ge- samte Gewässer. Neben dem Wasserkörper sind auch der Verlandungsbereich mit Röhrichten, Hochstaudenfluren und Seggenriedern miteinzubeziehen. Natürliche oder naturnahe stehende Gewässer gehören ab 10 m² Fläche unter Einrechnung der Uferzone zu den nach § 30 BNatSchG und § 18 ThürNatG gesetzlich geschützten Biotopen. Gefährdet sind sie vor allem durch Eutrophierung, Schadstoffeinträge, Entwässerungen und Freizeitnutzung. Kleinere Gewässer sind häufig auch durch Verfüllung oder Verlandung be- droht, Teiche durch Nutzungsintensivierung. So werden anthropogene Kleingewässer in der Roten Liste Thüringens als gefährdet (Kategorie 3), natürliche Standgewässer als stark gefähr- det (Kategorie 2) eingestuft (Kategorie 3) (VAN HENGEL & WESTHUS 2011). Bundesweit ist eine Zunahme eutropher Stillgewässer zulasten von meso- und oligotrophen stehenden Gewässern zu beobachten, für erstgenannte konstatieren FINCK et al. (2017) eine starke bis sehr starke Gefährdung (Kategorie 2–3). In Thüringen sind insgesamt 2.200 ha des LRT 3150 registriert; der landesweite Erhaltungszu- stand wird mit „ungünstig – unzureichend“ angegeben (LUX et al. 2014).

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Die Verbandsbezeichnung Magnopotamion ist in der aktuellen Fachliteratur ungebräuchlich, sodass unklar ist, welche Assoziationen dazu zählen. Im BfN-Handbuch (SSYMANK et al. 1998) wird der LRT sehr weit gefasst und bezieht neben den Laichkraut- (Potamogetonetalia) und Froschbiss-Gesellschaften (Hydrocharition) auch Wasserlinsen- (Lemnetea minoris), Seerosen- (Nymphaeion albae) und weitere Tauchblatt-Gesellschaften (Ranunculion fluitantis) ein.

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Je nach Standortbedingungen (Größe des Gewässers, Tiefe, Nährstoffgehalt etc.) bilden die submersen und schwimmenden Wasserpflanzen-Phytozönosen unterschiedliche Gesell- schaften aus, die aufgrund ihrer Vielzahl hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden können. Zu den im FFH-Gebiet 100 nachgewiesenen Wasserpflanzengesellschaften, darunter eine Rei- he in Thüringen gefährdeter und stark gefährdeter Phytozönosen, gehören die Potamogeton natans-Gesellschaft (Gesellschaft des Schwimmenden Laichkrautes; ID 10116, 10202, 10065), das Potamogetonetum alpini (Alpenlaichkraut-Gesellschaft, RL-TH 2; ID 10126), das Lemno- Spirodeletum polyrhizae (Teichlinsen-Gesellschaft, RL-TH 3; ID 10065) sowie das Ranuncu- letum peltati (Schildwasserhahnenfuß-Gesellschaft, RL-TH 3; ID 10064). Die Verlandungsvege- tation ist geprägt von Röhricht- und Seggengesellschaften. Anzutreffen sind das Typhetum la- tifolia (Röhricht des Breitblättrigen Rohrkolbens; ID 10116), die Equisetum-fluviatile- Gesellschaft (Teichschachtelhalmröhricht, ID 10064), das Sparganietum erecti (Igelkolben- Röhricht, ID 10202), das Glycerietum fluitantis (Flutschwaden-Röhricht; ID 10064, 10202), die Eleocharis palustris-Gesellschaft (Sumpfsimsen-Röhricht, ID 10116) und die Carex rostrata- Gesellschaft (Schnabelseggen-Ried, RL-TH 3; ID 10202). Neben Schwimmendem Laichkraut (Potamogeton natans, ID 10116, 10202, 10065) und Schild- Wasserhahnenfuß (Ranunculus peltatus; ID 10064) sind auch Vielwurzelige Teichlinse (Spiro- dela polyrhiza; ID 10065) und Alpen-Laichkraut (Potamogeton alpinus; ID 10126) als LRT- kennzeichnende Arten im FFH-Gebiet anzutreffen. Letzteres gilt in Thüringen als stark gefähr- det (RL-TH 2). Zu den für den LRT charakteristischen Arten gehören Kleine Wasserlinse (Lem- na minor; ID 10065), Schnabel-Segge (Carex rostrata; ID 10202), Teich-Schachtelhalm (Equi- setum fluviatile; ID 10064), Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum s. l.; ID 10202), Ge- wöhnliche Sumpfsimse (Eleocharis palustris; ID 10064), Wasserstern (Callitriche spec.; ID 10064) und Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia; ID 10116, 10126).

Abb. 4.1: LRT-Gewässer mit Alpen-Laichkraut in einem Sei- tental des Langen Baches, Foto: D. Bönsel (12.07.2016).

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Zur Bewertung des Erhaltungszustandes werden die Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen, das lebensraumtypische Arteninventar sowie die einwirkenden Beeinträchti- gungen und Störungen herangezogen. Bewertungsrelevant für die lebensraumtypischen Habitatstrukturen sind die Anzahl typisch ausgebildeter Vegetationsstrukturelemente. Dazu zählen Vegetationsstrukturelemente der Ver- 23

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landungsvegetation wie Röhrichte, Großseggenbestände, Hochstaudenfluren oder Ufergehölze. sowie der aquatischen Vegetation wie Schwimmblattdecken, Tauchfluren, Schwebematten oder Grundrasen. Bei der Mehrzahl der LRT-Gewässer im FFH-Gebiet sind die lebensraumtypischen Habitatstrukturen nur mittel bis schlecht ausgeprägt, so dass meist nur der Teilwert C erreicht wird. Die Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars wurde aufgrund des durchweg nur geringen Auftretens LRT-kennzeichnender und charakteristischer Pflanzenarten als „mittel bis schlecht (C) bewertet. Lediglich bei einem Gewässer (ID 10126) wurde durch das Auftreten des in Thüringen stark gefährdeten Alpen-Laichkrautes (Potamogeton alpinus) aus gutachterli- cher Sicht von der Bewertungsregel abgewichen und der Teilwert B vergeben. Auf die Gewässer im FFH-Gebiet wirkt insgesamt nur eine geringe Zahl von Beeinträchtigun- gen ein. Ausschlaggebend für die Wertstufe C war bei allen Gewässern die geringe untere Makrophytengrenze, die durchweg weniger als 1,8 m betrug, sowie der bei einigen Gewässern hohe Anteil der Uferlinie, der durch anthropogene Nutzung überformt ist (ID 10116, 10126, 10318). Tab. 4.4: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 3150

MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ung ren tigun- gen 10116 3150 0,124 3150 0,124 C C C C

10126 3150 0,057 3150 0,057 B C C C

10202 3150 0,025 3150 0,025 C C C C

10317 3150 0,036 3150 0,036 C C C C

10318 3150 0,039 3150 0,039 C B C C

Anzahl 5 Gesamt 0,280 0,280 C C C C

Tab. 4.5: Entwicklungsfläche (EF) für den LRT 3150

3150-Entwicklungsflächen

MaP LRT-Code Fläche Charakterisierung Nummer ha (LRT)

20011 3150 0,051 Stark verlandeter Tümpel ohne Wasserpflanzenvegetation. LRT-Regeneration nach Entlandung/Entschlammung wahrscheinlich, da in direkter Nachbar- schaft Stillgewässer mit Wasserpflanzenvegetation liegen.

Gesamt 0,051 Anzahl 1

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Tab. 4.6: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 3150

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A

B

C 0,280 100 5

Gesamt 0,280 5

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 3150 wird im Standarddatenbogen mit einer Flächengröße von 0,599 ha angegeben. Die tatsächlich festgestellte Flächengröße des LRT ist mit 0,280 ha um 53 % geringer. Aus den OBK-Daten 1999/2000 wurden insgesamt sieben Stillgewässer als LRT für die Erst- meldung übernommen. Fünf dieser Gewässer wurden auch bei den aktuellen Erhebungen als LRT bestätigt, ein weiteres, mittlerweile stark verlandetes Stillgewässer ohne jegliche Wasser- pflanzenvorkommen, als Entwicklungsfläche für den LRT 3150 erfasst. Bei dem siebten Gewässer (Teich nordöstlich Floh) handelt sich – Zitat OBK-Datenblatt – um einen „quadratischen, gepflegten Teich mit baumbestandenem Inselchen und schmalem Ver- landungssaum aus Rohrglanzgras, Binsen und Waldsimse auf einem Privatgrundstück.“ Auf dem Bogen werden keine Wasserpflanzen angegeben, hingegen aber zu intensive Teichwirt- schaft. Die Übernahme dieses Stillgewässers als LRT 3150 in die für den Standarddatenbogen abgeleiteten LRT-Daten war somit nicht korrekt. Eine Einstufung dieses Teichs als LRT- Entwicklungsfläche ist fachlich nicht sinnvoll, weil intensive Fischwirtschaft und die Entwicklung von Wasserpflanzenbeständen sich ausschließen. Es hat somit real kein größerer Verlust an Lebensräumen des LRT 3150 im FFH-Gebiet stattge- funden. Die enorme Flächendifferenz lässt sich allein mit den sehr grob und viel zu groß abge- grenzten OBK-Flächen erklären. Es wurde zusätzlich ein weiteres, vollständig außerhalb der FFH-Gebietsgrenzen gelegenes Stillgewässer des LRT 3150 in mittlerem bis schlechtem Erhal- tungszustand mit einer Flächengröße von 0,034 ha kartiert (s. Karte 2a im Anhang 8.4). Insgesamt befindet sich der LRT 3150 im FFH-Gebiet in einem mittleren bis schlechten Erhal- tungszustand. Dieser hat sich gegenüber der Angabe im Standarddatenbogen nicht verändert.

4.1.2.2 LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation Flächengröße/Vorkommen Fast alle Fließgewässer innerhalb des FFH-Gebietes 100 sind dem LRT 3260 zuzurechnen. Namentlich sind dies der Lange Bach (Schmalkalde), der Nesselbach, der Ickersbach (mit Frauengraben), der Weihersbach, das Tambacher Wasser, der Rödersbergbach, der Bach vom Vorderen Höhenberg, die Spitter sowie eine Reihe namenloser Zuflüsse. Insgesamt wurden 52 Fließgewässerabschnitte mit einer Gesamtfläche von rund 12 ha als LRT 3260 eingestuft.

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Allgemeine Charakteristik des LRT Der FFH-Lebensraumtyp umfasst natürliche und naturnahe Fließgewässer mit untergetauchter bzw. flutender Wasserpflanzenvegetation des Verbandes Ranunculion fluitantis oder mit fluten- den Wassermoosen. Neben natürlichen Fließgewässern wie Bächen und Flüssen können auch Nebenläufe, durchströmte Altarme und ständig wasserführende sowie ständig fließende natur- nahe Gräben, wie etwa alte Mühlgräben, zum Lebensraumtyp gerechnet werden. Vorausset- zung ist jeweils das Vorhandensein der entsprechenden Wasserpflanzenvegetation. Die Ufer mitsamt ihrer naturnahen Ufervegetation etwa aus Staudenfluren, Röhrichten oder Gehölzen gehören auch zum Fließgewässerlebensraum, sofern sie nicht gesondert als LRT 6430, *91E0, 91F0 oder 3270 zu erfassen sind.

Abb. 4.2: Schmalkalde (LRT 3260) kurz vor der Einmündung des Ickerbaches. Foto D. Bönsel (12.07.2016).

Naturnahe Gewässer gehören als Lebensraum zahlreicher spezialisierter, teilweise gefährdeter Pflanzen- und Tierarten zu den nach § 30 BNatSchG und § 18 ThürNatG gesetzlich geschütz- ten Biotopen. Gewässerausbau und -unterhaltung, Verunreinigung und Eutrophierung sowie Störungen durch Freizeitnutzung führten zu einem starken Rückgang ursprünglicher und unbe- einflusster Gewässer, so dass naturnahe Bäche und Flüsse heute in Thüringen nach VAN HEN- GEL & WESTHUS (2011) als stark gefährdet gelten (Kategorie 2). Die Kategorie gilt für naturnahe Bäche auch deutschlandweit, während hier naturnahe Flüsse sogar als „von vollständiger Ver- nichtung bedroht“ (Kategorie 1) eingestuft werden (FINCK et al. 2017).

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Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Voraussetzung für eine Zuordnung zum LRT 3260 sind mindestens 50 m lange Fließgewässer- Abschnitte mit naturnaher Ausbildung des Bachbetts und der Ufer sowie das Vorkommen flu- tender Wasservegetation. Für die LRT-Zuordnung notwendig sind eine charakteristische Ge- fäßpflanzenart oder zwei charakteristische Wassermoosarten, die regelmäßig und nicht nur in Einzelexemplaren vorkommen. Im FFH-Gebiet 100 sind es in den weitaus meisten Fällen verschiedene Wassermoos- Gesellschaften der Klasse Platyhypnidio-Fontinalietea, die in unterschiedlicher Artenausstat- tung die Gewässer charakterisieren. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die Assoziatio- nen Fontinalietum antipyreticae (Brunnenmoos-Gesellschaft), Scapanietum undulatae (Gesell- schaft des Welligen Spatenmooses) und Oxyrhynchietum rusciformis (Ufer- Schönschnabelmoos-Gesellschaft). Zu den häufig nachgewiesenen LRT-kennzeichnenden Moosarten gehören Scapania undulata (Bach-Spatenmoos) und Fontinalis antipyretica (Gemei- nes Brunnenmoos). Deutlich seltener anzutreffen war Racomitrium aciculare (Nadelschnäbeli- ges Zackenmützenmoos) wie beispielweise im Tambacher Wasser (ID 10209). Zu den LRT- kennzeichnenden treten eine Reihe charakteristischer Moosarten hinzu. In den Mittelgebirgsbä- chen und Quellgerinnen des FFH-Gebietes konnten vor allem Platyhypnidium riparioides (Ufer- Neuschnabeldeckelmoos), Chiloscyphus polyanthos (Vielblütiges Lippenbechermoos) und Brachythecium rivulare (Bach-Kurzbüchsenmoos) beobachtet werden. MARSTELLER (2006) gibt für den Bachlauf der Spitter zudem die Moosarten Brachythecium plumosum (Feder- Kegelmoos) und Porella cordeana (Bach-Kahlfruchtmoos) an, die im Rahmen der LRT- Kartierung jedoch nicht gefunden wurden. Charakteristische Gesellschaften höherer Pflanzen wurden ebenfalls in und an den Fließge- wässern des FFH-Gebietes nachgewiesen, allerdings treten sie häufig nur fragmentarisch auf. Zu den häufiger angetroffenen Phytozönosen gehören das Flutschwaden-Röhricht (Glycerietum fluitantis) und die Bachbungen-Gesellschaft (Veronica beccabunga-Gesellschaft), die in fast jedem LRT-Gewässer nachweisbar waren. Seltener fanden sich die Gauklerblumen- Gesellschaft (Veronico beccabungae-Mimuletum guttati; ID 10229, 10230) und die Bachbun- gen-Teichwasserstern-Gesellschaft (Veronico beccabungae-Callitrichetum stagnalis, ID 10121, 10127), die vor allem voll besonnte Bäche bevorzugen. Lediglich im Nesselbach (ID 10121) gibt es ein Vorkommen der Schildwasserhahnenfuß-Gesellschaft (Ranunculetum peltati), eine As- soziation, die auch Stillgewässerlebensräume besiedelt.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Im Rahmen der Ermittlung des Erhaltungszustandes werden die Vollständigkeit der lebens- raumtypischen Habitatstrukturen, des lebensraumtypischen Arteninventars sowie die ein- wirkenden Beeinträchtigungen und Störungen bewertet. Bewertungsrelevant für die lebens- raumtypischen Habitatstrukturen sind die Vegetationsstruktur des Wasserkörpers und Ufers sowie die Ausstattung mit naturraumtypischen Gewässerstrukturen. Für 77 % der erfassten Fließgewässerabschnitte wurde hinsichtlich der lebensraumtypischen Habitatstrukturen die Wertstufe B (gut) ermittelt. Rund 12 % erreichten sogar die Wertstufe A (hervorragend). Weitere 11 % erhielten aufgrund spärlicher und weitgehend fehlender Habitatstrukturen nur die Wertstu- fe C (mittel bis schlecht). Die Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars war bei 71 % der LRT-Gewässer aufgrund der Anzahl der ermittelten typischen und charakteristischen Moosen und Höheren Pflanzen weitgehend vorhanden (Wertstufe „B“). Bei 27 % war das Arteninventar nur in Teilen

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vorhanden (Wertstufe C).Die Wertstufe A (Arteninventar vorhanden) wurde nur in einem der LRT-Fließgewässer erreicht. Bei der Bewertung der Beeinträchtigungen wurden bei 13 % der Fließgewässer keine oder nur geringe Beeinträchtigungen (Wertstufe A) festgestellt. 54 % erhielten die Wertstufe B (mit- tel) und 33 % wurden u. a. infolge Veränderungen der Sohlstruktur, vorkommender Wanderhin- dernisse oder infolge Uferverbaus als stark beeinträchtigt (Wertstufe C) eingestuft.

Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 3260 außerhalb der Gebiets- grenze Insgesamt sind 14 LRT-Flächen durch die Gebietsgrenze angeschnitten. Sie werden am Ende der nachfolgenden Tabelle 4.7 angefügt. Zusammen nehmen sie eine Flächengröße von 0,362 ha ein. Die Gesamtfläche des LRT 3260 erhöht sich somit auf 12,423 ha.

Tab. 4.7: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 3260

MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ung ren tigun- gen

10121 3260 0,108 3260 0,108 B B A B

10127 3260 0,121 3260 0,121 B C C C

10134 3260 0,296 3260 0,296 B C A B

10135 3260 0,048 3260 0,048 B B C B

10136 3260 0,040 3260 0,040 B B B B

10137 3260 0,211 3260 0,211 B B B B

10138 3260 0,054 3260 0,054 B C C C

10142 3260 0,038 3260 0,038 C C B C

10146 3260 0,100 3260 0,100 A C C B

10159 3260 0,032 3260 0,032 B B A B

10160 3260 0,649 3260 0,649 B B A B

10161 3260 0,185 3260 0,185 B B B B

10162 3260 0,212 3260 0,212 A B B B

10164 3260 0,175 3260 0,175 B B B B

10166 3260 0,128 3260 0,128 B C B B

10167 3260 0,108 3260 0,108 B B B B

10169 3260 0,240 3260 0,240 B B C B

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen

10175 3260 0,520 3260 0,520 B B B B

10178 3260 0,269 3260 0,269 A B A A

10182 3260 0,162 3260 0,162 A B B B

10185 3260 0,393 3260 0,393 B B B B

10188 3260 0,131 3260 0,131 B B C B

10190 3260 1,282 3260 1,282 B B C B

10193 3260 0,050 3260 0,050 B B B B

10194 3260 0,062 3260 0,062 B B B B

10195 3260 0,502 3260 0,502 A B B B

10197 3260 0,267 3260 0,267 B C A B

10198 3260 0,099 3260 0,099 B B B B

10199 3260 0,305 3260 0,305 B C C C

10208 3260 0,270 3260 0,270 B C B B

10209 3260 0,224 3260 0,224 A B B B

10210 3260 0,611 3260 0,611 B B B B

10212 3260 0,076 3260 0,076 B B B B

10214 3260 1,275 3260 1,275 B B B B

10216 3260 1,010 3260 1,010 B B C B

10217 3260 0,050 3260 0,050 C B C C

10218 3260 0,037 3260 0,037 C B C C

10219 3260 0,037 3260 0,037 C B C C

10220 3260 0,024 3260 0,024 C C C C

10221 3260 0,150 3260 0,150 B B C B

10223 3260 0,196 3260 0,196 B B B B

10227 3260 0,018 3260 0,018 B B A B

10229 3260 0,043 3260 0,043 B C B B

10230 3260 0,056 3260 0,056 B C A B

10231 3260 0,103 3260 0,103 B B C B

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen

10232 3260 0,068 3260 0,068 C C B C

10233 3260 0,046 3260 0,046 B C B B

10234 3260 0,041 3260 0,041 B B C B

10235 3260 0,020 3260 0,020 B B B B

10236 3260 0,099 3260 0,099 B B B B

10240 3260 0,477 3260 0,477 B A B B

10291 3260 0,343 3260 0,343 B B B B

Anzahl 52 Gesamt 12,061 12,061 B B B B

Durch die Gebietsgrenze angeschnittene LRT-Flächen

10160 3260 0,084 3260 0,084 B B A B

10161 3260 0,001 3260 0,001 B B B B

10162 3260 0,001 3260 0,001 A B B B

10164 3260 0,002 3260 0,002 B B B B

10166 3260 0,002 3260 0,002 B C B B

10167 3260 0,003 3260 0,003 B B B B

10169 3260 0,106 3260 0,106 B B C B

10175 3260 0,002 3260 0,002 B B B B

10190 3260 0,100 3260 0,100 B B C B

10212 3260 0,013 3260 0,013 B B B B

10214 3260 0,008 3260 0,008 B B B B

10231 3260 0,000 3260 0,000 B B C B

10236 3260 0,001 3260 0,001 B B B B

10240 3260 0,040 3260 0,040 B A B B

Anzahl 14 Gesamt 0,362 0,362 B B B B

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Tab. 4.8: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 3260

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A 0,269 2 1

B 11,059 92 42

C 0,733 6 9

Gesamt 12,061 52

Alle durch die FFH-Gebietsgrenze angeschnittenen Flächen des LRT 3260 befinden sich im „guten“ Erhaltungszustand (B).

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 3260 wird im Standarddatenbogen mit einer Flächengröße von 18,079 ha angegeben. Die tatsächlich festgestellte Flächengröße des LRT ist mit 12,061 ha um 33 % geringer, obwohl die im FFH-Gebiet vorhandenen Fließgewässer nahezu vollständig als LRT 3260 erfasst wur- den. Die Flächendifferenz lässt sich nur durch die sehr grobe Abgrenzung in der OBK und der möglichst realitätsnahen Digitalisierung im Rahmen der aktuellen Erhebung erklären, sie kann nicht als Verschlechterung der Situation im Gebiet interpretiert werden. Außerhalb der Gebiets- grenzen schließen sich noch 0,362 ha LRT-Fläche an. Es wurde außerdem weiteres, vollstän- dig außerhalb der FFH-Gebietsgrenzen gelegenes Fließgewässer des LRT 3260 in gutem Er- haltungszustand mit einer Flächengröße von 0,053 ha kartiert (s. Karte 2a im Anhang 8.4). In der Gesamtheit befindet sich 81 % der LRT-Fläche im Gebiet in einem „guten“ Erhaltungszu- stand (Wertstufe B), so dass der Gesamt-Erhaltungszustand des LRT 3260 im FFH-Gebiet als günstig zu bewerten ist.

4.1.2.3 LRT 4030 – Trockene Heiden Flächengröße/Vorkommen Während der Geländebegehung 2016 wurden 0,453 ha des LRT 4030 in drei Biotopen auskar- tiert; eines dieser Biotope besteht aus drei Teilflächen. Die Zwergstrauchheiden des FFH- Gebietes kommen meist kleinflächig als Felsbandheide auf Felsköpfen oder -simsen vor. Von den mehr oder weniger regelmäßig auf den Felsköpfen vorkommenden natürlichen Fels- bandheiden waren nur wenige größer als 100 m² bei einer gleichzeitigen Breite von mehr als 3 Metern und erreichten so die für eine Erfassung erforderliche Mindestgröße. Hierunter fielen lediglich drei benachbarte Heideflecken oberhalb von Felsen auf der nordöstlichen Seite des Spitterbachtals (ID 10275) sowie eine Heide auf der Kuppe des gelegentlich betretenen Falken- burgsteins (ID 10287). Sämtliche Felsbandheiden sind mehr oder weniger natürlich und unter- liegen keinerlei Nutzung. Der einzige größere, flächig ausgebildete Heide-Biotop befindet sich im Bereich der Stromtras- se nordöstlich bzw. oberhalb des Spittertales unweit des Ortsrandes von Tambach (ID 10204). Um die Leitungstrasse freizuhalten, erfolgt hier regelmäßig eine Beseitigung aufkommender Gehölze. Im Bereich der Stromtrasse gelegene, stärker verbuschte und mit größeren Gehölzen bestandene Heideflächen wurden zusätzlich als LRT-Entwicklungsfläche abgegrenzt. 31

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Allgemeine Charakteristik des LRT Der Lebensraumtyp umfasst zwergstrauchdominierte, baumfreie bis -arme Offenlandbiotope auf nährstoffarmen, sauren Böden. Neben natürlichen Vorkommen auf Felsen und in Mooren han- delt es sich vorwiegend um anthropozoogene Ersatzgesellschaften meist bodensaurer Wälder, die durch extensive Beweidung (mit Schafen, Ziegen, Rindern), Plaggenhieb und gelegentliches Abbrennen entstanden sind. Zudem können sich Zwergstrauchheiden im Laufe der Sukzession aus brachliegenden Magerwiesen oder auf sandigen Rohbodenstandorten (z. B. im Bereich militärischer Übungsplätze) entwickeln. Bei längerem Ausbleiben der Nutzung bzw. der Eingriffe unterliegen Heiden einer starken Gehölzsukzession. Durch die Nährstoffarmut ihrer Standorte bieten Heiden Lebensbedingungen für konkurrenzschwache und deshalb oftmals gefährdete Pflanzenarten, darunter zahlreiche niedere Pflanzen (Moose, Flechten, Pilze). Die Bestände treten oftmals eng verzahnt mit Gebüschen, Vermoorungen, Borstgras- und anderen Magerra- sen sowie Bergwiesen auf. Natürliche Vorkommen von Zwergstrauchheiden sind nur an Felsköpfen und Blockhalden zu finden. Größere Ausdehnung erlangte der Biotoptyp vermutlich ab dem Mittelalter infolge von Auflichtung bodensaurer Wälder, Aushagerung von Standorten durch Ackerbau und Weidenut- zung sowie das Auflassen extensiv bewirtschafteter Magerrasen. Seit einem Maximum im 18. Jahrhundert ist ein ständiger Rückgang zu beobachten. Als Gefährdungs- und Rückgangs- ursachen sind vor allem Nutzungsaufgabe mit nachfolgender Sukzession, Aufforstung, Nähr- stoff- und Biozideintrag sowie Nutzungsintensivierung anzuführen. Aktuell gelten die Zwerg- strauchheiden in Thüringen wie auch bundesweit als „stark gefährdet“ (Kategorie 2) (VAN HEN- GEL & WESTHUS 2011, FINCK et al. 2017), wobei die Gefährdung der Calluna-Heiden noch höher als die der Bergheiden liegt. Zwergstrauchheiden gehören zu den nach § 30 BNatSchG und § 18 ThürNatG gesetzlich ge- schützten Biotopen. „Geschützt sind alle Bestände ab 100 m² Fläche und Mindestbreite von 3 m, in denen die kennzeichnenden Arten einen Deckungsanteil von über 50% an der Vegetati- onszusammensetzung besitzen, einschließlich lückige Pionierstadien auf Sekundärstandorten“ (LAUSER et al. 2015, S. 128). Solange verbuschte Bereiche noch zu mehr als einem Drittel einen offenen Charakter aufweisen, fallen auch diese unter den gesetzlichen Schutz. Weiter reichen- den Schutz erfahren sie zudem durch die FFH-Richtlinie, die derartige Biotope als schutzwürdi- gen Lebensraumtyp „Europäische trockene Heiden“ aufführt. Er steht zwischen den küstenge- bundenen, salz- und windbeeinflussten Heidetypen und den ausgesprochen subalpinen bis al- pinen Heiden. Zudem umfasst er nur die trockenen bis frischen Ausbildungen, während die feuchten Zwergstrauchheiden und Heidevermoorungen wiederum einen eigenen Lebensraum- typ darstellen. Die Zuordnung und Abgrenzung von Beständen des LRT 4030 muss deshalb in erster Linie auf pflanzensoziologischer Ebene erfolgen (SSYMANK et al. 1998, S. 215). Quantita- tiv gelten dieselben Mindestanforderungen wie für die gesetzlich geschützten Biotope. Frag- mentarische Bestände und lineare Ausbildungen an Sekundärstandorten wie Böschungen oder Weganrissen gehören nicht zum LRT. In Thüringen kommen nach LUX et al. (2014) 410 ha des LRT 4030 vor; der landesweite Erhal- tungszustand wird – ebenso wie für Deutschland – mit „ungünstig – schlecht“ angegeben.

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Abb. 4.3: LRT 4030 im Bereich der Stromtrasse nordöstlich Tambach. Foto D. Bönsel (13.07.2016).

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Innerhalb der Klasse Nardo-Callunetea (Europäische Borstgras-Triften und Heiden, Kennarten sind u.a. Heidekraut (Calluna vulgaris) und Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), werden die Trockenen mitteleuropäischen Heiden pflanzensoziologisch in der Ordnung Calluno- Ulicetalia bzw. dem Verband Genisto-Callunion zusammengefasst, Kennarten sind u.a. Behaar- ter Ginster (Genista pilosa), Deutscher Ginster (Genista germanica), Keulen-Bärlapp (Lycopo- dium clavatum) sowie einige Moos- und Flechtenarten als Differentialarten. Innerhalb des Le- bensraumtyps differenzieren sich die Heidebestände in Calluna-Heiden des Flach- und Hügel- landes, die beerstrauchreichen Heiden der Mittelgebirgslagen (Hochheiden) (in Thüringen Vac- cinio-Callunetum) und die Felsbandheiden. Diese Untertypen werden in Thüringen durch die Pflanzengesellschaften Deutschginster-Heide (Genisto germanicae-Callunetum), Beerkraut- Heidekraut-Gesellschaft oder Bergheide (Vaccinio-Callunetum) und Zypressenwolfsmilch- Heidekraut-Gesellschaft (Euphorbio-Callunetum) repräsentiert. Alle genannten Heidegesell- schaften sind in Thüringen gefährdet. Die Bergheide wird bei (HEINRICH et al. 2011) in Kategorie 3 – gefährdet – eingestuft, die Deutschginster-Heide wird als stark gefährdet (Kategorie 2) an- gesehen, während die Zypressenwolfsmilch-Heidekraut-Gesellschaft sogar als vom Aussterben bedroht eingestuft wird. LRT-kennzeichnenden Arten sind neben der meist dominant auftretenden Besenheide (Calluna vulgaris), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) sowie Deut- 33

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scher Ginster (Genista germanica, RL-TH 3) und der in Thüringen vom Aussterben bedrohte Behaarte Ginster (Genista pilosa, RL-TH 1). Die beiden letztgenannten Arten sind jedoch weit- gehend auf die planaren bis kollinen Heiden beschränkt. Azidophile Gräser und Kräuter sind zwischen den Zwergsträuchern eingestreut und können je nach Altersstadium und Ausbildung der Heide auch nennenswerte Anteile an der Gesamtde- ckung der Vegetation einnehmen. Charakteristische Arten sind Rot-Straußgras (Agrostis capil- laris), Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Harzer Labkraut (Galium saxatile), Kleines Ha- bichtskraut (Hieracium pilosella), Borstgras (Nardus stricta), Dreizahn (Danthonia decumbens), Bärwurz (Meum athamanticum) sowie die gefährdeten Arten Arnika (Arnica montana, RL-TH 2) und Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum, RL-TH 3). Hinzu kommen eine Reihe charakteristi- scher Moos- und Flechtenarten, darunter die gefährdeten Arten Cetraria islandica (Isländisches Moos, RL-TH 3), Cladonia arbuscula (Sparrige Rentierflechte, RL-TH 3), Cladonia ciliata (Zarte Rentierflechte, RL-TH 3), Cladonia portentosa (Ebenästige Rentierflechte, RL-TH 3), Cladonia rangiferina (Echte Rentierflechte, RL-TH 3) und Cladonia uncialis (Igel-Säulenflechte, RL-TH 3). Pflanzensoziologisch sind die im Bereich der Stromtrasse und auf den Felsköpfen angetroffe- nen Heide-Bestände (ID 110204, 10275, 10287) dem Vaccinio-Callunetum vulgaris (Beerkraut- Heidekraut-Gesellschaft) zuzurechnen. Sie zeichnen sich durch die Dominanz von Beersträu- chern, vor allem Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), aus, zwischen denen zahlreiche Moos- und – insbesondere an flachgründigen Stellen – auch Flechtenarten wachsen. Charakteristische Moosarten sind zum Beispiel Hypnum jutlandicum (Heide-Schlafmoos), Polytrichum juniperinum (Wacholder-Widertonmoos) und Lebermoose (Cephaloziella spp. – Kleinkopfsprossmoos). Als Differenzialarten gegenüber den Heidegesellschaften der tieferen Lagen kommen neben Cetraria islandica (Isländisch Moos, RL-TH 3) auch die Rentierflechtenarten Cladonia arbuscula (Sparrige Rentierflechte, RL-TH 3) und C. portentosa (Ebenästige Rentierflechte, RL-TH 3) vor. Weitere bestandsgefährdete Flechtenarten sind Cladonia gracilis (Schlanke Becherflechte, RL- TH 3) und C. uncialis (Igel-Säulenflechte, RL-TH 3).

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Alle erfassten Flächen des LRT 4030 weisen lebensraumtypische Habitatstrukturen in guter Ausprägung (Wertstufe B) auf. Keine Heide wurde wegen einer über 75 % der Fläche einneh- menden Degenerationsphase als schlecht ausgeprägt bewertet. Allerdings waren in keiner Flä- che alle Altersphasen vertreten. Die Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars konnte überwiegend als gut (Wertstufe B) bewertet werden. Lediglich auf einer Fläche (ID 10275) konnte aufgrund der ru- dimentären Artenausstattung nur die Wertstufe C vergeben werden. Die Heide im Bereich des Falkenburgsteins (ID 10287) wies keine Beeinträchtigung auf. Die Felsbandheiden oberhalb von Felsen auf der nordöstlichen Seite des Spitterbachtals (ID 10275) wurden aufgrund von Verbuschung als mittel bis stark beeinträchtigt (Wertstufe B) eingestuft. Die wesentlichen Gehölzarten, die in den Heiden – neben den Zwergsträuchern – vorkommen, sind Fichte (Picea abies), Hängebirke (Betula pendula) und Vogelbeere (Sorbus aucuparia). Die Calluna-Heide im Bereich der Stromtrasse (ID 10204) wies aufgrund einer teilweisen starken Vergrasung durch Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) und dem Auftreten der neophyti- schen Moosart Campylopus introflexus (Kaktusmoos) eine starke Beeinträchtigung (Wertstufe C) auf.

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Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 4030 außerhalb der Gebiets- grenze Die LRT-Fläche der Zwergstrauchheide unter der Stromtrasse ragt über die Gebietsgrenze hin- aus. Diese Teilfläche mit einer Flächengröße von 0,056 ha wird am Ende der nachfolgenden Tabelle 4.9 mit aufgeführt. Die Gesamtfläche des LRT 4030 erhöht sich somit auf 0,509 ha.

Tab. 4.9: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 4030 MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche Habitat- Arten- Beein- samt- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen

10204 4030 0,336 4030 0,336 B B C B

10275 4030 0,061 4030 0,061 B C B B

10287 4030 0,055 4030 0,055 B B A B

Anzahl 3 Gesamt 0,453 0,453 B B C B

Durch die Gebietsgrenze angeschnittene LRT-Flächen

10204 4030 0,056 4030 0,056 B B C B

Anzahl 1 Gesamt 0,056 0,056 B B C B

Tab. 4.10: Entwicklungsfläche (EF) für den LRT 4030

4030-Entwicklungsflächen

MaP LRT-Code Fläche Charakterisierung Num- ha mer(LRT)

20016 4030 0,236 Nach umfangreichen Entbuschungs-/Rodungsarbeiten und entsprechender Nachpflege wie in der Behandlungseinheit vorgesehen, ist eine Entwicklung zum LRT 4030 wahrscheinlich.

Gesamt 0,236 Anzahl 1

Tab. 4.11: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 4030

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A

B 0,453 100 3

C

Gesamt 0,453 3

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Auch die durch die FFH-Gebietsgrenze angeschnittene Fläche des LRT 4030 befindet sich im „guten“ Erhaltungszustand (B). Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 4030 wird im Standarddatenbogen mit einer Flächengröße von 0,552 ha angegeben. Die 2016 festgestellte Flächengröße des LRT ist mit 0,453 ha etwas geringer, was jedoch nicht als Verschlechterung angesehen werden kann, sondern eher die Folge einer genaueren Ab- grenzung im Gelände und bei der nachfolgenden Digitalisierung ist. Außerhalb der Gebiets- grenzen schließen sich noch 0,056 ha LRT-Fläche an. Der Gesamt-Erhaltungszustand des LRT 4030 im FFH-Gebiet ist wie bisher als günstig zu bewerten.

4.1.2.4 LRT 6230* – Artenreiche Borstgrasrasen Flächengröße/Vorkommen Der prioritäre LRT 6230* wurde im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ in einer Flächengröße von 3,492 ha festgestellt, die sich auf 26 Einzel- flächen verteilt. Borstgrasrasen kommen im FFH-Gebiet nur noch kleinflächig, meist in Durch- dringung mit Bergwiesen in Höhenlagen oberhalb 400 m über NN vor. Vorkommen des LRT konzentrieren sich im Bereich der Großen Hirschbalzwiese, auf der Ebertswiese, im Nessel- und Ickersbachtal. Der größte zusammenhängende Borstgrasrasen-Biotop wurde auf der Stockwiese erfasst (ID 10047). Die LRT-Flächen des FFH-Gebietes werden überwiegend durch Rinder beweidet. Lediglich auf der Stockwiese, Ebertswiese und auf der Großen Hirschbalzwie- se erfolgt eine Pflegemahd.

Abb. 4.4: LRT 6230* nördlich des Bärentalkopfes. Foto P. Schmidt (09.06.2016). 36

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Allgemeine Charakteristik des LRT Als Borstgrasrasen werden ungedüngte, gras- oder zwergstrauchreiche Magerrasen nährstoff- armer, meist saurer und rohumusreicher Basalt- und Silikatverwitterungsböden bezeichnet. Ihre trockenen bis (wechsel-)feuchten Standorte sind insbesondere in den niederschlagsreichen (sub)montanen Höhenlagen der Gebirge anzutreffen, wobei es standörtlich und floristisch viel- fältige Übergänge zu den Zwergstrauchheiden, den Bergwiesen oder den Pfeifengraswiesen, auf staunassen Böden sogar zu den Kleinseggenrasen gibt. Entstanden sind die ertragsarmen Borstgrasrasen nach Rodung nährstoffarmer Bergmischwälder durch anschließende, teilweise jahrhundertelange Beweidung oder seltener, durch einschürige Mahd im Spätsommer, ggf. mit Nachbeweidung. Sie stellen damit Zeugen historischer Nutzungsformen dar. Je nach Basen- gehalt der Böden variiert die Artenvielfalt zwischen artenarmen, maßgeblich vom namengeben- den Borstgras (Nardus stricta) dominierten Beständen bis hin zu buntblumigen, artenreichen Ausbildungen, die zahlreichen gefährdeten Arten Lebensraum bieten. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren Borstgrasrasen vor allem in den Mittelgebirgen, aber auch in Tieflagen über sauren und ausgehagerten Böden noch weit verbreitet. In den Folgejahren wurde jedoch diese Form der Nutzung fast vollständig aufgegeben. Große Flächenanteile gin- gen durch Aufforstung, Sukzession sowie Düngung mit nachfolgender Intensivnutzung verloren. Auch Raine, Weg- und Waldränder verloren mit allgemein zunehmendem Nährstoffniveau ihre für die Ausbildung von Borstgrasrasen erforderlichen Standorteigenschaften. Heute finden sich Borstgrasrasen nur noch sehr selten, meist kleinflächig und fragmentarisch und, bezogen auf Thüringen, vor allem im Thüringer Wald und im Thüringer Schiefergebirge. Deshalb gilt der Bio- top in der aktuellen Roten Liste Thüringens (VAN HENGEL & WESTHUS 2011) in allen Naturräu- men mit Ausnahme der Mittelgebirge als „von vollständiger Vernichtung bedroht“ (Kategorie 1). Auch deutschlandweit wird eine hochgradige Gefährdung konstatiert (FINCK et al. 2017). Borstgrasrasen gehören zu den nach § 30 BNatSchG und § 18 ThürNatG gesetzlich geschütz- ten Biotopen. „Geschützt sind alle Bestände ab 100 m² Fläche und Mindestbreite von 3 m, in denen die kennzeichnenden Arten einen Deckungsanteil von über 25% an der Vegetationszu- sammensetzung besitzen, einschließlich lückige Pionierstadien, Brachestadien und Übergänge zu Frischwiesen und Frischweiden“ (LAUSER et al. 2015, S. 121). Solange verbuschte Bereiche noch zu mehr als einem Drittel einen offenen Charakter aufweisen, fallen auch diese unter den gesetzlichen Schutz. Auch die FFH-Richtlinie sieht die Borstgrasrasen als besonders schutzbe- dürftig an. Bei Erfüllung der definierten Kriterien gehören sie dem prioritären Lebensraumtyp 6230* „Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden“ an. Voraussetzung ist das Vorkommen von Vegetation der im BfN-Handbuch aufgeführten Syntaxa (SSYMANCK et al. 1998, S. 254). Für die Bewertung des Artenreichtums sind nicht absolute Artenzahlen entscheidend, sondern es wird das Arteninventar im Vergleich zu typisch ausgebildeten Beständen des betrachteten Syntaxons bewertet. Somit sind aufgrund standörtlicher Gegebenheiten artenarm ausgebildete Bestände zum LRT zu stellen, durch lang- andauernde Brache oder Überbeweidung verarmte Bestände hingegen nicht. Quantitativ gelten dieselben Mindestanforderungen wie für die gesetzlich geschützten Biotope.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Innerhalb der Klasse Nardo-Callunetea (Europäische Borstgras-Triften und Heiden, Kennarten sind u.a. Heidekraut (Calluna vulgaris), Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), werden die Borstgrasrasen pflanzensoziologisch in der Ordnung Nardetalia zusammengefasst. Als Ord- nungskennarten sind das namengebende Borstgras (Nardus stricta), Arnika (Arnica montana), das Gewöhnliche Katzenpfötchen (Antennaria dioica), die Mondraute (Botrychium lunaria), Ha- 37

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sen-, Bleiche und Pillen-Segge (Carex leporina, C. pallescens, C. pilulifera), das Geöhrte Ha- bichtskraut (Hieracium lactucella), das Gefleckte Johanniskraut (Hypericum maculatum), Feld- und Vielblütige Hainsimse (Luzula campestris, L. multiflora), das Quendel-Kreuzblümchen (Po- lygala serpyllifolia), der Bärwurz (Meum athamanticum) und das Harz-Labkraut (Galium saxati- le) zu werten. Der Harzlabkraut-Borstgrasrasen (Galium saxatile-Nardus stricta-Gesellschaft) ist als ranglose Gesellschaft auf Ordnungsniveau anzusehen. Sie umfasst artenarme Borstgrasra- sen auf stark sauren Standorten, denen eigene Charakterarten fehlen. Über die Höhenlage dif- ferenzieren sich die Borstgrasrasen in einen hochmontanen bis subalpinen Nardion-Verband und einen planar bis montan verbreiteten Violion-Verband. Hinzu kommt ein weiterer, aufgrund besonderer Bodenverhältnisse auszugliedernder Verband: das Juncion squarrosi, dessen Ge- sellschaften saure Anmoorböden besiedeln. In Thüringen sind nur die beiden letztgenannten Verbände anzutreffen. Der Verband Violion caninae mit den Kennarten Gewöhnliches Kreuz- blümchen (Polygala vulgaris), und Hunds-Veilchen (Viola canina) wird in Thüringen durch den Kreuzblümchen-Borstgrasrasen (Polygalo-Nardetum) vertreten. Dieser bildet die Zentralassozi- ation des Verbandes und ist weitgehend negativ durch das Fehlen von Kennarten anderer As- soziationen gekennzeichnet. Der Verband Juncion squarrosi, mit den Kennarten Sparrige Binse (Juncus squarrosus) und Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvativca), ist auf wechselfeuchten bis feuchten Standorten anzutreffen und durch das Nebeneinander von Arten der Borstgrasrasen (Nardetalia- und Violion-Arten) und Feuchtezeigern der Kleinseggensümpfe, Feucht- und Nasswiesen sowie der Hochmoor- und Moorheide-Gesellschaften charakterisiert. Beim Juncetum squarrosi handelt es sich ebenfalls um die Zentralassoziation des Verbandes ohne eigene Kennarten. Zu diesen Charakterarten gesellen sich einige in den Borstgrasrasen hoch- stete Arten des extensiv genutzten Grünlandes: Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Rot- Schwingel (Festuca rubra), Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum) und Blutwurz (Potentilla erecta) (vgl. OBERDORFER 1978, 2001, PEPPLER-LISBACH & PETERSEN 2001)

Der aktuelle Kartier- und Bewertungsschlüssel FFH-Offenland-Lebensraumtypen Thüringen (Stand: 10.05.2016) verlangt für die Ansprache als LRT 6230* die pflanzensoziologische Zu- ordnung mindestens auf Ebene des Verbandes Violion caninae (Hundsveilchen-Borstgras- Rasen) mit den Assoziationen Polygalo-Nardetum (Kreuzblümchen-Borstgrasrasen) und Juncetum squarrosi (Borstgras-Torfbinsen-Rasen) sowie der Galium saxatile-Nardus stricta- Gesellschaft (Harzlabkraut-Borstgras-Rasen). Es müssen mindestens vier der genannten cha- rakteristischen, davon zwei LRT-kennzeichnende Pflanzenarten, immer jedoch Borstgras (Nar- dus stricta) vorhanden sein. Die erfassten Borstgrasrasen des FFH-Gebietes sind vegetationskundlich überwiegend dem Harzlabkraut-Borstgrasrasen (Galium saxatile-Nardus stricta-Gesellschaft), seltener dem Kreuzblümchen-Borstgrasrasen (Polygalo-Nardetum; z. B. ID 10097) zuzuordnen. Diese Ma- gerrasen-Gesellschaften sind in Thüringen gefährdet (in großen Teilen des Gebietes deutlich und stetig zurückgehend und lokal bereits verschwunden), letztere sogar stark gefährdet, da sie in ihrer Bestandsgröße und -zahl stark abgenommen hat und regional bereits verschwunden ist (HEINRICH et al. 2011).

Im Gebiet befindliche LRT-kennzeichnende Arten sind Bärwurz (Meum athamanticum), Borst- gras (Nardus stricta), Dreizahn (Danthonia decumbens) und Harzer Labkraut (Galium saxatile), seltener Bleiche Segge (Carex pallescens) und Gewöhnliches Kreuzblümchen (Polygala vulga- ris). Als weitere LRT-kennzeichnende Arten konnten auf einzelnen Flächen Arnika (Arnica mon- tana; ID 10047, 10066; 10118, 10122, RL-TH 2) sowie als absolute Besonderheit auf der

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Stockwiese (ID 110047) das Weißzüngel (Pseudorchis albida; RL-TH 1) festgestellt werden, welche in der Roten Liste Thüringens vertreten sind. Zu den im FFH-Gebiet vorkommenden charakteristischen Arten zählen Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Heidekraut (Calluna vulgaris), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Hirsen-Segge (Carex pa- nicea), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella), Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum agg.), Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius), Feld- Hainsimse (Luzula campestris), Blutwurz (Potentilla erecta) und Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis).

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Zur Bewertung des Erhaltungszustandes werden die Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen, das lebensraumtypische Arteninventar sowie die einwirkenden Beeinträchti- gungen und Störungen herangezogen. Bei rund 73 % der kartierten Borstgrasrasen waren die lebensraumtypischen Habitatstruktu- ren gut ausgeprägt (Wertstufe B). Bei 27 % der Flächen waren sie von mittlerer bis schlechter Ausprägung (Wertstufe C), d.h. die Grasnarbe war von höherwüchsigen Arten durchsetzt, durch Streuauflagen verfilzt oder auf Teilflächen von dominanten, faziesbildenden Arten beherrscht. Die Wertstufe A wurde im Rahmen der Habitatbewertung auf keiner Fläche erreicht. Im Hinblick auf die Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars wurde bei 46 % der LRT-Bestände nur die Wertstufe C (nur in Teilen vorhanden) ermittelt. Bei 35 % war das lebensraumtypische Arteninventar weitgehend vorhanden, was der Wertstufe B entspricht und bei 19 % konnten mindestens zwölf charakteristische Arten, davon mindestens sechs le- bensraumtypkennzeichnende Arten nachgewiesen werden, so dass diese Bortstgrasrasen die Wertstufe A erreichten. Auf die LRT-Flächen wirken im FFH-Gebiet eine Reihe von Beeinträchtigungen ein. Aus- schlaggebend für die Wertstufe C (starke Beeinträchtigung), in die 58 % (16 Flächen) der Borst- grasrasen eingestuft wurden, waren vor allem Bracheerscheinungen, eine Verfilzung der Gras- narbe, starke Wildschäden, ein erhöhter Verbuschungsgrad sowie eine zu intensive Beweidung. Bei 35 % (neun Flächen) wurde die Wertstufe (B) ermittelt und bei nur zwei Flächen (ID 10066, 10326) wurden keine oder nur geringe Beeinträchtigungen festgestellt.

Tab. 4.12: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6230* MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha struktu- inventar träch- bewert- ung ren tigun- gen

10023 6230* 0,122 6230* 0,122 B C B B

10034 6230* 0,020 6230* 0,020 C C B C

10039 6230* 0,064 6230* 0,064 C C B C

10047 6230* 0,531 6230* 0,531 B A B B

10059 6230* 0,014 6230* 0,014 B C C C 39

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen

10060 6230* 0,054 6230* 0,054 B C C C

10063 6230* 0,025 6230* 0,025 B C B B

10066 6230* 0,238 6230* 0,238 B B A B

10081 6230* 0,031 6230* 0,031 B B C B

10097 6230* 0,078 6230* 0,078 B B B B

10098 6230* 0,059 6230* 0,059 B C C C

10099 6230* 0,054 6230* 0,054 B B C B

10115 6230* 0,064 6230* 0,064 C C C C

10117 6230* 0,437 6230* 0,437 C C C C

10118 6230* 0,415 6230* 0,415 C B C C

10119 6230* 0,064 6230* 0,064 C A C B

10120 6230* 0,060 6230* 0,060 C B C C

10122 6230* 0,336 6230* 0,336 B A C B

10123 6230* 0,143 6230* 0,143 B C C C

10128 6230* 0,054 6230* 0,054 B B B B

10133 6230* 0,080 6230* 0,080 B C C C

10153 6230* 0,234 6230* 0,234 B A B B

10154 6230* 0,046 6230* 0,046 B A C B

10323 6230* 0,070 6230* 0,070 B B B B

10326 6230* 0,172 6230* 0,172 B B A B

Anzahl 25 Gesamt 3,463 3,463 B B B B

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Tab. 4.13: Entwicklungsfläche (EF) für den LRT 6230*

6230*-Entwicklungsflächen

MaP LRT-Code Fläche Charakterisierung Num- ha mer(LRT)

20017 6230* 1,580 Zwischen den noch vorhandenen LRT-Flächen des LRT 6230* und 6520 liegen vernässte, brach gefallene und teilweise verbuschte sowie von Fichten bestandene Teilfächen. Nach umfangreichen Entbuschungs-/Rodungs- arbeiten sowie Entwässerungsmaßnahmen und entsprechender Nachpflege wie in der Behandlungseinheit vorgesehen, ist eine Entwicklung zum LRT 6230* wahrscheinlich. Die Entwicklung des LRT ist im Rahmen eines ENL- Projektes vorgesehen.

Gesamt 1,580 Anzahl 1

Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6230* außerhalb der Gebiets- grenze Vier LRT-Flächen der Borstgrasrasen sowie die Entwicklungsflächen für den LRT 6230* werden von der FFH-Gebietsgrenze angeschnitten. Die außerhalb der Grenze gelegenen Flächenantei- le liegen alle im Quadratmeterbereich, so dass sie in den obigen Tabellen 4.12 und 4.13 nicht einzeln aufgeführt werden.

Tab. 4.14: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6230*

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A

B 2,053 59 14

C 1,410 41 11

Gesamt 3,463 25

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Die 2016 ermittelte Flächengröße des LRT 6230* von 3,492 ha liegt erheblich unter dem im Standarddatenbogen angeführten Wert von 9,302 ha. Die aus der OBK zum LRT 6230* trans- formierten Flächen erreichen zusammengenommen eine Flächengröße von 5,5 ha. Weitere 21 ha werden in der OBK als Borstgrasrasen-Bergmähwiesen-Komplex eingestuft, aus denen vermutlich die zur Meldegröße fehlenden knapp 4 ha herausgerechnet wurden. Als Ursache für den massiven Verlust von fast zwei Drittel der gemeldeten Flächengröße ist eine Kombination von realen Flächenverlusten und methodisch bedingten Flächenveränderun- gen anzunehmen. Verbrachung, aber vor allem Nährstoffanreicherung durch die fast durchgän- gig festzustellende Unternutzung im Gebiet wie auch durch Stickstoffeinträge aus der Luft ha- ben zu Vegetationsveränderungen und damit einhergehend zum Verlust von Borstgrasrasen- Biotopen geführt. Die verbliebenen Reliktbestände sind häufig nur noch saumartig entlang von Weg- und Waldrändern ausgebildet oder unterschreiten als flächige Objekte die Mindestgröße von 100 m². Übergangsbestände zum LRT 6520 sind sehr häufig zu beobachten, die Zuord- 41

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nung erfolgte hier aufgrund der nur unzureichend auftretenden Kennartengarnitur in der Regel zu den Bergmähwiesen. Andererseits ist auch für die Borstgrasrasen festzustellen, dass die Flächenabgrenzung in der OBK sehr grob und überaus großzügig vorgenommen wurde, was einen weiteren Teil der Flächendifferenz erklären kann. Dem Flächenverlust kann eine Entwick- lungsfläche in der Größenordnung von 1,58 ha zumindest teilweise entgegenwirken. Im Bereich der Hirschbalzwiese und der Ebertswiese sowie am Hang südlich des Ickerbachtals wurden drei weitere, vollständig außerhalb der FFH-Gebietsgrenze gelegene Borstgrasrasen mit einer Gesamtfläche von 0,19 ha erfasst (s. Karten 2a und 2b im Anhang 8.4). Zwei der LRT- Flächen wurden hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes mit C (mittel bis schlecht) eine mit B (gut) bewertet. Der Gesamt-Erhaltungszustand des LRT 6230* im FFH-Gebiet 100 ist nach wie vor als günstig zu bewerten.

4.1.2.5 LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren Flächengröße/Vorkommen Der LRT 6430 wurde im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tam- bach-Dietharz“ in einer Flächengröße von 2,087 ha kartiert, die sich auf 23 Einzelflächen vertei- len. Die Vorkommen des LRT im FFH-Gebiet befinden sich vorwiegend an Ufern von Bächen und Quellgerinnen wie dem Langen Bach, der Schmalkalde, dem Ickersbach und Frauengra- ben, dem Rödersbergbach und der Spitter.

Allgemeine Charakteristik des LRT Zum FFH-LRT 6430 (Feuchte Hochstauden-Fluren) werden diejenigen Hochstaudenfluren ge- fasst, die uferbegleitend entlang von Fließgewässern, auf Auenstandorten mit direktem Kontakt zu Fließgewässern, auf Flussschottern und an Waldrändern entwickelt sind. Nicht eingeschlos- sen sind flächige Brachestadien von Feuchtgrün- land ohne Kontakt zu Fließgewässern, Bestände an Wegen und Äckern, Reinbestände von Großer Brennnessel (Urtica dioica) und Giersch (Aegopo- dium podagraria) sowie von Neophyten wie Drüsi- gem Springkraut (Impatiens glandulifera) oder To- pinambur (Helianthemum tuberosum). Die Bestände des LRT entlang von Fließgewässern sind natürlicherweise durch die Dynamik des Stan- dortes und somit von häufiger Veränderung ge- prägt. Diese ist durch die Umlagerung des Substra- tes und Neuetablierung der Vegetation verursacht. Das wechselnde Habitat- und Strukturangebot ist dementsprechend typisch für die natürlichen Hoch- staudenfluren.

Abb. 4.5: LRT 6430 (Pestwurzflur) entlang der Spitter. Foto D. Bönsel (13.07.2016). 42

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In enger Nachbarschaft oder Verzahnung mit den Hochstaudenfluren kommen typischerweise Röhrichte und Großseggenriede sowie Weidengebüsche und Auwaldgesellschaften oder Grün- landgesellschaften vor. Durch ihr linienartiges Vorkommen entlang von Gewässern oder Wäl- dern kommt den Hochstaudenfluren als verbindender Lebensraum eine besondere Bedeutung in der Biotopvernetzung zu. Die Bestände sind charakteristischerweise ungenutzt oder allenfalls sporadisch gemäht. Die dadurch regelmäßig vorhandenen abgestorbenen Pflanzenstängel der Hochstauden aus dem Vorjahr, stellen besondere Habitatstrukturen für kleine Arthropoden, d. h. für Spinnentiere, Krebstiere, Tausendfüßler sowie Insekten dar. Natürliche oder naturnahe Ufervegetation gehören als Bestandteil naturnaher Gewässer zu den nach § 30 BNatSchG und § 18 ThürNatG gesetzlich geschützten Biotopen. Veränderung der standörtlichen Bedingungen durch Eingriffe in die Fließgewässersysteme, aber auch direkter Flächenverlust z. B. durch Aufforstung, Verbuschung oder zu intensive Mahd oder Beweidung führten dazu, dass Hochstaudenfluren in Thüringen und bundesweit als gefährdet eingestuft werden (Kategorie 3) (VAN HENGEL & WESTHUS 2011, FINCK et al. 2017). In Thüringen sind insgesamt 230 ha des LRT 6430 bekannt; der landesweite Erhaltungszustand wird mit „ungünstig“ angegeben (LUX et al. 2014).

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Im FFH-Gebiet wird der LRT überwiegend durch Fluren der Gewöhnlichen Pestwurz (Petasites hybridus) und des Mädesüß (Filipendula ulmaria) repräsentiert. Die Pestwurzfluren sind pflan- zensoziologisch dem Phalarido-Petasitetum hybridi (Rauhaarkälberkropf-Pestwurz- Gesellschaft) zuzuordnen und entsprechen hier der montanen Form, welche durch das regel- mäßige Auftreten des Rauhaar-Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum) differenziert wird. Sie ist identisch mit dem Chaerophyllo hirsuti – Petasitetum (vgl. OBERDORFER 1983). Die alleinige Kennart der Gesellschaft, die Gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus), bildet oftmals dicht schließende Bestände, so dass sich unter dem Blätterdach in der Regel nur schat- tenverträgliche Arten halten. Neben dem fast allgegenwärtigen Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) sind den Pestwurzflu- ren des FFH-Gebietes regelmäßig noch einige typische hochwüchsige Staudenarten beige- mischt wie das Große Mädesüß (Filipendula ulmaria), die Kohldistel (Cirsium oleraceum), das Behaarte Weidenröschen (Epilobium hirsutum), der Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) oder der Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis agg.) und die Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palust- re). Mit weiteren Einzelflächen vertreten ist das Filipendulion durch die Rauhhaarkälberkropf- Mädesüß-Flur (Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum ulmariae) bzw. die Mädesüß- Sumpfstorchschnabel-Gesellschaft (Filipendulo-Geranietum palustris). Dabei handelt es sich um die montane Chaerophyllum hirsutum-Form des Verbandes (Höhenform des Filipendulo- Geranietum palustris). Als kennzeichnende Arten treten Rauhaariger Kälberkropf (Chaero- phyllum hirsutum subsp. hirsutum) und Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustris) sowie Ech- tes Mädesüß (Filipendula ulmaria) und Kohldistel (Cirsium oleraceum) auf (vgl. OBERDORFER 1983).

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Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Zur Bewertung des Erhaltungszustandes werden die Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen, das lebensraumtypische Arteninventar sowie die einwirkenden Beeinträchti- gungen und Störungen herangezogen. Bei rund 26 % (sechs Flächen) der kartierten LRT-Bestände waren die lebensraumtypischen Habitatstrukturen nur mittel bis schlecht ausgeprägt (Wertstufe C). Bei 70 % waren sie von guter Ausprägung (Wertstufe B), d. h. es existierte ein überwiegend typischer Strukturkomplex. Die Wertstufe A wurde im Rahmen der Habitatbewertung nur auf einer Fläche (ID 10211) er- reicht. Im Hinblick auf die Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars wurde bei fünf Flächen (22 %) die Wertstufe B (weitgehend vorhanden) ermittelt. Bei weiteren 18 Flächen (78 %) war das lebensraumtypische Arteninventar nur in Teilen vorhanden. Sie erhielten die Wertstufe C. Die Wertstufe A erreichte kein Hochstaudenbestand. Auf den LRT wirken im FFH-Gebiet eine Reihe von Beeinträchtigungen ein. Ausschlaggebend für die Wertstufe C (starke Beeinträchtigung), die für 17 % (vier Flächen) der Hochstaudenfluren ermittelt wurde, waren vor allem erhöhte Deckungsgrade an Nitrophytenvorkommen oder starke Trittbelastung durch Weidetiere. 61 % (15 Flächen) erreichten die Wertstufe (B). Weitgehend unbeeinträchtigte LRT-Bestände wurden nur viermal (ID 10129, 10131, 10157, 10213) nachge- wiesen. Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6430 außerhalb der Gebiets- grenze Die LRT-Fläche einer Hochstaudenflur ragt über die Gebietsgrenze hinaus. Diese Teilfläche mit einer Flächengröße von 0,067 ha wird am Ende der nachfolgenden Tabelle 4.15 mit aufgeführt. Die Gesamtfläche des LRT 6430 erhöht sich somit auf 2,154 ha.

Tab. 4.15: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6430 MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ung ren tigun- gen

10129 6430 0,010 6430 0,010 B C A B

10130 6430 0,012 6430 0,012 B C C C

10131 6430 0,050 6430 0,050 B C A B

10139 6430 0,043 6430 0,043 B B B B

10140 6430 0,041 6430 0,041 B C B B

10151 6430 0,017 6430 0,017 B C B B

10156 6430 0,085 6430 0,085 B C C C

10157 6430 0,181 6430 0,181 B C A B

10158 6430 0,029 6430 0,029 B C B B

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen

10176 6430 0,081 6430 0,081 C C B C

10180 6430 0,064 6430 0,064 B B B B

10181 6430 0,066 6430 0,066 C B C C

10187 6430 0,019 6430 0,019 C C B C

10196 6430 0,220 6430 0,220 B C C C

10203 6430 0,156 6430 0,156 B C B B

10211 6430 0,037 6430 0,037 A C B B

10213 6430 0,673 6430 0,673 B C A B

10222 6430 0,071 6430 0,071 C C B C

10225 6430 0,036 6430 0,036 C B B B

10228 6430 0,100 6430 0,100 B B B B

10237 6430 0,025 6430 0,025 C C B C

10238 6430 0,016 6430 0,016 B C B B

10239 6430 0,055 6430 0,055 B C B B

Anzahl 23 Gesamt 2,087 2,087 B C B B

Durch die Gebietsgrenze angeschnittene LRT-Flächen

10213 6430 0,067 6430 0,067 B C A B

Anzahl 1 Gesamt 0,067 0,067 B C A B

Tab. 4.16: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6430 Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A

B 1,508 72 15

C 0,580 28 8

Gesamt 2,087 23

Auch die durch die FFH-Gebietsgrenze angeschnittene Fläche des LRT 6430 befindet sich im „guten“ Erhaltungszustand (B).

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Soll-Ist-Vergleich und Fazit Von den im Standarddatenbogen angegebenen 17,908 ha des LRT 6430 konnten 2016 nur 2,087 ha bestätigt werden. Außerhalb der Gebietsgrenzen schließen sich noch 0,067 ha LRT- Fläche an. Der überwiegende Teil dieses Flächenverlustes entfällt auf flächige Hochstaudenflu- ren auf Feuchtwiesenbrachen, die aus der OBK zum LRT 6430 transformiert wurden und defini- tionsgemäß nicht zum LRT 6430 gehören. Andere lineare und fließgewässerbegleitend auftre- tende Hochstaudenbestände erfüllten nicht die Mindestanforderungen gemäß KBS, insbeson- dere erreichten sie nicht die erforderliche Mindestanzahl LRT-kennzeichnender und charakteris- tischer Arten. Eine Ausweisung von Entwicklungsflächen für den LRT 6430 erscheint nicht sinn- voll, weil sich diese Lebensgemeinschaften nur bedingt neu entwickeln lassen, insbesondere lässt sich die Ansiedlung der lebensraumtypischen Pflanzenarten an den potentiellen Standor- ten nicht gezielt steuern. Aktuell befindet sich der LRT 6430 im FFH-Gebiet wie auch im Standarddatenbogen angege- ben in einem günstigen Erhaltungszustand.

4.1.2.6 LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes Flächengröße/Vorkommen Der LRT 6510 wurde 2016 mit eine Fläche von 8,278 ha im Untersuchungsgebiet nachgewie- sen. Insgesamt wurden 14 Grünlandflächen als extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellan- des eingestuft. Ihre Verbreitung konzentriert sich in den südlichen Gebietsteilen um Floh- Seligenthal auf Höhenlagen von 450 bis 550 m ü. NN. Ihre Nutzung erfolgt sowohl durch Mahd als auch durch Rinderbeweidung.

Allgemeine Charakteristik des LRT Der LRT 6510 Magere Flachland-Mähwiesen umfasst artenreiche, traditionell extensiv bewirt- schaftete Mähwiesen des Flach- u. Hügellandes. Ein wichtiges vegetationskundliches Kriterium der LRT-Zuordnung ist die Zugehörigkeit zum Verband Arrhenatherion (Glatthaferwiesen im engeren Sinne). Im „Interpretation Manual of European Union Habitats“ der Europäischen Kommission (2007) werden unter dem LRT artenreiche Heuwiesen auf schwach bis mäßig ge- düngten Böden von der Ebene bis zur submontanen Zone gefasst, die blütenreich sind und nur 1–2 mal pro Jahr sowie nicht vor der Gräserblüte gemäht werden. Unter den zugehörigen Kate- gorien werden dort neben den Mähwiesen auch ausdrücklich artenreiche, frische Weiden der planaren bis submontanen Stufe (inkl. Mähweide) zum LRT gezählt.

Im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ spielt der LRT 6510 nur eine untergeordnete Rolle. Die Gesellschaft der Glatthafer-Wiesen wächst hier im Übergangsbereich von submontaner zu montaner Höhenstufe, wo sie von der im Gebiet we- sentlich weiter verbreiteten, dem LRT 6520 (Berg-Mähwiese) zugehörigen Gesellschaft der Goldhafer-Wiese (Polygono-Trisetion) abgelöst wird. Dadurch besitzen die meisten der ange- troffenen Bestände des LRT 6510 Übergangscharakter und verfügen sowohl über charakteristi- sche und lebensraumtypische Arten der Flachland-Mähwiesen als auch über solche der Berg- Mähwiesen.

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Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung An lebensraumtypkennzeichnenden Gefäßpflanzenarten des LRT 6510 kommen im Gebiet vor allem Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesen-Labkraut (Galium album), Wiesen- Flockenblume (Centaurea jacea agg.), Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), Rot- Schwingel (Festuca rubra), Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis), Wiesen-Magerite (Leucanthemum ircutianum), Großer Wiesenknopf (San- guisorba officinalis) und seltener Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis), Wiesen-Pippau (Crepis biennis) und Zaun-Wicke (Vicia sepium) vor. Weitere charakteristische Arten sind Hoch-, Mittel- und Untergräser wie Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Goldhafer (Trisetum flavescens), Wie- sen-Rispengras (Poa pratensis) und Rotes Straußgras (Agrostis capillaris) sowie Arten wie Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris), Wiesen- Sauer-Ampfer (Rumex acetosa), Wilde Möhre (Daucus carota), Gewöhnliches Hornkraut (Ce- rastium holosteoides), Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Feld-Hainsimse (Luzula campestris), Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) und Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus). Pflanzensoziologisch lassen sich die Grünlandbestände dem Arrhenatheretum elatioris (Glatt- hafer-Wiese) zuordnen, wobei durch die Höhenlage bedingt viele Bestände Übergangscharak- ter zu den Berg-Mähwiesen des LRT 6520 zeigen. Dies drückt sich vor allem durch das Auftre- ten typischer Kennarten des Verbandes Polygono-Trisetion aus. Zu nennen sind in diesem Zu- sammenhang Arten wie Geranium sylvaticum (Wald-Storchschnabel), Centaurea pseudophry- gia (Perücken-Flockenblume) und Trisetum flavescens (Goldhafer), die z.T. fester Bestandteil in den hochliegenden Glatthaferwiesen sind. Als floristische Besonderheit kommt das in Thüringen gefährdete Wiesen-Habichtskraut (Hiera- cium caespitosum, RL-TH 3) in LRT-Beständen im Tal des Baches vom Vorderen Höhenberg vor (ID 10064, 10072). Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Die Bewertungskriterien für die Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen beziehen sich auf die Struktur der Grasschicht sowie die Gesamtdeckung der charakteristi- schen Kräuter. Krautreiche, durch Mittel- und Untergräser bestimmte LRT-Flächen erreichen hier die Wertstufe A. Diese wurden lediglich in zwei Flachland-Mähwiesen erreicht (ID 10075, 10076). Für die übrigen Bestände des LRT 6510 wurde durchweg die Wertstufe B ermittelt. Be- stände mit mittlerer bis schlechter Ausprägung der lebensraumtypischen Habitatstrukturen (Wertstufe C), d. h. durch Dominanz weniger Obergräser monoton bzw. faziell strukturierte Flachland-Mähwiesen wurden im FFH-Gebiet nicht nachgewiesen. Die Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars berücksichtigt sowohl die LRT-kennzeichnenden und charakteristischen Pflanzenarten, als auch die Anzahl und den De- ckungsgrad von Magerkeitszeigern. Lediglich zwei Flächen (ID 10075, 10076) mit einem Anteil von 14 % an der LRT-Fläche sind aufgrund der hohen Anzahl an LRT-kennzeichnenden und charakteristischen Pflanzenarten sowie Anteil an Magerkeitszeigern mit Wertstufe „A“ (hervor- ragend) bewertet. Für die restlichen 86 % der LRT-Flächen wurde die Wertstufe „B“ (gut) ermit- telt.

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Abb. 4.6: LRT 6510 (ID 10001) nordöstlich Floh-Seligenthal. Foto P. Schmidt (23.05.2016).

Bei der Bewertung der Beeinträchtigungen führen vor allem eine intensive Beweidung mit Trittschäden, hohe Deckungsgrade an Nährstoff- und Störzeigern wie Wiesen-Löwenzahn (Ta- raxacum sectio Ruderalia), Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Große Brennnessel (Urtica dioica) u. a. sowie eine Verbrachung durch Unternutzung bzw. Nutzungsaufgabe zu Abwertun- gen, so dass im Ergebnis 64 % der LRT-Fläche mit mittel bis schlecht (C) und nur rund 36 % mit gut (B) bewertet werden konnte. Unbeeinträchtigte Flächen (Wertstufe A) wurden nicht nachgewiesen.

Tab. 4.17: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6510 MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha struktu- inventar träch- bewert- ung ren tigun- gen 10001 6510 0,388 6510 0,388 B B C B

10002 6510 0,076 6510 0,076 B B B B

10005 6510 1,891 6510 1,891 B B C B

10006 6510 0,153 6510 0,153 B B C B

10009 6510 1,701 6510 1,701 B B B B 48

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10010 6510 0,221 6510 0,221 B B C B

10013 6510 0,727 6510 0,727 B B C B

10069 6510 0,424 6510 0,424 B B B B

10071 6510 1,224 6510 1,224 B B C B

10072 6510 0,421 6510 0,421 B B C B

10075 6510 0,321 6510 0,321 A A B A

10076 6510 0,144 6510 0,144 A A B A

10078 6510 0,344 6510 0,344 B B C C

10079 6510 0,244 6510 0,244 B B C B

Anzahl 14 Gesamt 8,278 8,278 B B C B

Tab. 4.18: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6510

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A 0,465 6 2

B 7,469 90 11

C 0,344 4 1

Gesamt 8,278 14

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Im Gegensatz zu der im Standarddatenbogen angegebenen Flächengröße von 37,4 ha konnte 2016 nur eine um 78 % geringere Fläche von 8,278 ha ermittelt werden. Die aus der OBK zum LRT 6510 transformierten Flächen erreichen zusammengenommen eine Flächengröße von 22,5 ha. Die Differenz von knapp 15 ha zur Meldegröße lässt sich auch unter Berücksichtigung der in der OBK kartierten 22,5 ha Bergwiesen-Flachlandwiesen-Komplexe nicht vollständig erklären. Viele der aus den OBK-Daten abgeleiteten Flächen des LRT 6510 erreichten aktuell nicht die Kartierkriterien oder wurden aufgrund ihrer Kennartenausstattung dem LRT 6520 zugerechnet. Für die tatsächlichen Flächenverluste sind als Ursache vor allem Bestandsveränderungen auf- grund langjähriger Beweidung anzuführen. Zahlreiche der höher gelegenen aus der OBK als LRT 6510 abgeleiteten Flächen wurden 2016 dem LRT 6520 zugerechnet. Ebenso wie bei den anderen LRT ergeben sich größere Flächendifferenzen aus der groben Abgrenzung der OBK- Flächen. Zudem war festzustellen, dass es sich bei Teilen der aus der OBK abgeleiteten Flä- chen des LRT 6510 um Feucht- und Nasswiesen handelte. Die als Wuchsraum für den LRT 6510 in Frage kommenden tiefer gelegenen Bereiche gehören aufgrund ihrer Ortsnähe zu den

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am intensivsten genutzten Teilen des FFH-Gebietes. Aufgrund langjähriger Intensivbeweidung sind Arteninventar und Struktur der Grünlandbestände so stark verändert, dass hier keine für eine Regeneration geeigneten Flächen mehr vorhanden sind. Eine unter fachlichen Gesichts- punkten vorgenommene Ausweisung von Entwicklungsflächen ist nicht möglich. Der LRT 6510 befindet sich im FFH-Gebiet unverändert in einem günstigen Erhaltungszustand.

4.1.2.7 LRT 6520 – Berg-Mähwiesen Flächengröße/Vorkommen Im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ sind die Berg-Mähwiesen der prägende Lebensraumtyp des Offenlandes. Die Bestände sind über das gesamte FFH-Gebiet verteilt. Besonders ausgedehnte Berg-Mähwiesen konzentrieren sich im Bereich der Großen Hirschbalzwiese, auf der Ebertswiese sowie auf den beweideten Talhän- gen westlich des Mittleren Höhenberges. Insgesamt wurden 93,772 ha des LRT 6520 im FFH- Gebiet nachgewiesen, die sich auf 121 Teilflächen verteilen. Weitere 14 Bestände wurden als LRT-Entwicklungsflächen vorgeschlagen.

Allgemeine Charakteristik des LRT Der FFH-Lebensraumtyp der Berg-Mähwiesen umfasst artenreiches, ein- bis zweischüriges Grünland der Mittelgebirge und ihrer Vorländer oberhalb 400 m ü. NN. Typische Ausprägungs- formen befinden sich in Thüringen auf frischen bis mäßig feuchten Standorten mit lehmigen Böden über meist saurem, neutralem bis schwach basischem Ausgangsgestein. Die Existenz des LRT beruht auf einer regelmäßig erfolgenden Mahd, verbunden mit nur geringer Düngung. Junge Brachestadien oder aktuell extensiv beweidete Flächen können ebenfalls zum LRT zäh- len. Bergwiesen sind ursprünglich durch Rodungen von Bergmischwäldern für die Köhlerei im Mit- telalter hervorgegangen und wurden zunächst durch Ziegen- und Schafbeweidung offengehal- ten. Als Mähwiesen entwickelten sie sich in Folge der Jahrhunderte langen Nutzung zur Heu- und Grünfuttergewinnung im Thüringer Wald wie auch in anderen Mittelgebirgen. Mitte des 19. Jahrhunderts beginnend setzte der Rückgang der Bergwiesenflächen ein und zieht sich bis heute. Nutzungsaufgabe mit folgender Sukzession, Aufforstung und Düngung mit nachfolgender Intensivnutzung sind vor allem seit den 1960iger Jahren die Ursachen dafür (LAUSER et al. 2015). Der Bestand der Bergwiesen in den deutschen Mittelgebirgen gilt daher als gefährdet (BFN 2014). Sowohl in Thüringen als auch bundesweit sind sie als stark gefährde- ter Biotoptyp (Kategorie 2) gelistet (VAN HENGEL & WESTHUS 2011) (FINCK et al. 2017). Bergwie- sen sind in Thüringen gesetzlich geschützte Biotope nach § 18 ThürNatG (§ 30 Abs. 2 (2) BNatSchG). Innerhalb Deutschlands befindet sich hier ein Hauptvorkommen; vor allem im Mitt- leren Thüringer Wald, dem Hohen Thüringer Schiefergebirge-Frankenwald, der Hohen Rhön und dem Südharz sind montane Mähwiesen noch regelmäßig bis zerstreut vorhanden. Ihre Vorkommen können großflächig sein und gemeinsam mit anderen, häufig auch geschütz- ten, Biotopen wie Borstgrasrasen und Quellbereichen artenreiche Bergwiesenkomplexe bilden. Für Insekten und Wiesenvögel, aber auch für gefährdete Pflanzenarten sind sie als Lebens- raum von großer Bedeutung.

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In Thüringen sind insgesamt 3960 ha des LRT 6520 bekannt; der landesweite Erhaltungszu- stand wird – im Gegensatz zu Deutschland („ungünstig – schlecht“) – mit „ungünstig – unzu- reichend“ angegeben (Lux et al. 2014).

Abb. 4.7: LRT 6520 (ID 10001) im Bereich der Ebertswiese. Foto D. Bönsel (22.06.2016).

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Laut aktuellem Erfassungs- und Bewertungsbogen sind die Zugehörigkeit zu einem Syntaxon des Polygono-Trisetion (Gebirgs-Frischwiesen) sowie das Vorkommen von mindestens acht charakteristischen Arten, davon mindestens zwei LRT-kennzeichnende Arten, Voraussetzung für die Ansprache als LRT 6520 (Berg-Mähwiesen). Auch fortgeschrittene Verbuschungsstadien gehören noch zum Lebensraumtyp, da ein Verbuschungsgrad bis zu 70 % toleriert wird. Die Berg-Mähwiesen des FFH-Gebietes sind innerhalb des Verbandes der Gebirgs- Frischwiesen (Polygono-Trisetion) größtenteils zu den Waldstorchschnabel-Goldhaferwiesen (Geranio sylvatici-Trisetetum) zu stellen. Die Bestände des LRT repräsentieren dabei überwie- gend – in ihrer Intensität unterschiedlich – magere und/oder bodenfeuchte Ausbildungen auf basenarmen silikatischen Standorten. Charakteristisch ist hier das stete Vorkommen von Ma- gerkeits- bzw. Säurezeigern wie Harzer Labkraut (Galium saxatile), Blutwurz (Potentilla erecta), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) und Borstgras (Nardus stricta), die auch die Borstgrasrasen im FFH-Gebiet kennzeichnen. Vielfach handelt es sich um eine Ausbildung mit Bärwurz (Meum athamanticum). Diese ist nährstoffärmer und blütenärmer als die typische Goldhaferwiese. Unter anderem westlich des

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Hinteren Höhenberges (ID 10102), am Südhang der Hausmaße (ID 10085) sowie auf der Stockwiese finden sich großflächige Bestände mit Bärwurz (Meum athamanticum) und Rot- Schwingel (Festuca rubra agg.) als Aspekt bestimmende Arten. Sie sind pflanzensoziologisch als Bärwurz-Rotschwingel-Rasen (Festuca rubra-Meum athamanticum-Gesellschaft) zu be- zeichnen, die auf besonders nährstoffarmen Standorten vorkommen. Die LRT-kennzeichnenden Arten Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) und Perücken- Flockenblume (Centaurea pseudophrygia) sind zwar noch regelmäßig anzutreffen, treten aber zusammen mit den nur locker eingestreuten charakteristischen Arten der Goldhaferwiesen im Aspekt zurück. Andererseits sind Arten der Borstgrasrasen wie Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis), Harzer Labkraut (Galium saxatile), Borstgras (Nardus stricta), Blutwurz (Potentilla erecta) und Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius) regelmäßig vertreten. Sie unterstreichen die sauren und betont nährstoffarmen Standortverhältnisse und bilden schließlich den Übergang von den Bergwiesen zu den Borstgrasrasen. Durch heterogene Bodenwasserverhältnisse im Gebiet sind mosaikartige Verzahnungen und Durchdringungen mit Feucht- und Nasswiesengesellschaften des Calthion und Filipendulion häufig. Vielerorts sind Sumpfquellen mit Anklängen der Kleinseggensümpfe eingestreut zu fin- den. In den Verzahnungsbereichen treten bemerkenswerte und gefährdete Arten wie Breitblätt- riges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis; RL-TH 2), Moorklee (Trifolium spadiceum, RL-TH 2), Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium; RL-TH 3), Fieberklee (Menyanthes trifoli- ata, RL-TH 3) und Quellkraut (Montia fontana agg.; RL-TH 3) auf. Als kennzeichnende Arten der Bergwiesen sind Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum), Bärwurz (Meum athamanticum) und Berg-Rispengras (Poa chaixii) sowie Perücken- Flockenblume (Centaurea pseudophrygia) und auch Weicher Pippau (Crepis mollis; RL-TH 3) in den Wiesen des FFH-Gebietes vertreten. Als charakteristische Arten des Bewertungsbogens sind weiterhin Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum), Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Wiesen Goldhafer (Trisetum flavescens), Rot-Schwingel (Festuca rubra), Schlangen-Wiesenknöterich (Bistorta officinalis), Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius), Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) und Magerkeitszeiger wie Rundblättrige Glo- ckenblume (Campanula rotundifolia), Harzer Labkraut (Galium saxatile), Gras-Sternmiere (Stel- laria graminea), Borstgras (Nardus stricta) sowie Blutwurz (Potentilla erecta) und Hain- Hahnenfuß (Ranunculus nemorosus) im Untersuchungsgebiet verbreitet. In Bereichen nachlassender Nutzung können Berg-Rispengras (Poa chaixii) oder das Weiche Honiggras (Holcus mollis) stark zunehmen. Unternutzung wird in den Bergwiesen im Gebiet auch regelmäßig durch den Gemeinen Hohlzahn (Galeopsis tetrahit) angezeigt (WAESCH 2003). Aber auch im gehäuften Auftreten von Gras-Sternmiere (Stellaria graminea) und Mittlerem-Klee (Trifolium medium) zeigt sich in einigen Beständen eine nicht optimale Wiesenpflege. Wahrscheinlich rückläufig ist die Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare subsp. orbiculare; RL-TH 3). Im Untersuchungsjahr 2016 wurde sie in 21 Beständen des LRT nachgewiesen. Die Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum) als charakteristische Art ist hingegen noch häufiger anzutreffen. Als floristische Besonderheit kommt die in Thüringen gefährdete Echte Arnika (Arnica montana, RL-TH 2) in Berg-Mähwiesen im Tal des Tambacher Wassers sowie südöstlich des Bären- talkopfes vor (ID 10087, 10091). Sowohl das Geranio sylvatici-Trisetetum als auch die Festuca rubra-Meum athamanticum- Gesellschaft sind nach der Roten Liste der Pflanzengesellschaften Deutschlands (RENNWALD 2000) bundesweit stark gefährdet und gehen auch in Thüringen stetig zurück bzw. sind lokal bereits verschwunden (s. auch HEINRICH et al. 2011). 52

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Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Die Bewertungskriterien für die Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen beziehen sich auf die Struktur sowie die Gesamtdeckung der Kräuter. Krautreiche, durch Mittel- und Untergräser bestimmte LRT-Flächen erreichen hier die Wertstufe A. Diese machen einen Anteil von 14 % am LRT-Bestand aus. Die Habitatstrukturen von 79 % der LRT-Fläche im Ge- biet werden als gut (B) bewertet. Hochwüchsige, durch Dominanz weniger Arten monoton struk- turierte Bestände erreichen Wertstufe C. Diese Wertstufe wurde für acht im FFH-Gebiet gele- gene LRT-Flächen (7 %) ermittelt. Die Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars berücksichtigt sowohl die LRT-kennzeichnenden und charakteristischen Pflanzenarten, als auch die Anzahl und den De- ckungsgrad von Magerkeitszeigern. Lediglich zwei Flächen (ID 10051, 10054) mit einem Anteil von 2 % an der LRT-Fläche sind aufgrund der hohen Anzahl an LRT-kennzeichnenden und charakteristischen Pflanzenarten sowie des Anteils an Magerkeitszeigern mit der Wertstufe „A“ (hervorragend) bewertet. Für rund 80 % der LRT-Flächen wurde die Wertstufe „B“ (gut) und für 18 % der Fläche die Wertstufe „C“ (mittel bis schlecht) ermittelt. Bei der Bewertung der Beeinträchtigungen führen vor allem der hohe Deckungsgrad an Nähr- stoffzeigern wie u. a. Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), Weiß-Klee (Trifolium repens) oder Störzeigern wie u. a. Herbstzeitlose (Colchi- cum autumnale) oder Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), das verstärkte Auftreten von Neo- phyten wie Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus; ID 10080) sowie eine Verbrachung durch Unternutzung bzw. Nutzungsaufgabe zu Abwertungen, so dass im Ergebnis für 5 % der LRT- Fläche die Wertstufe A (keine bis geringe Beeinträchtigungen), für 32 % die Wertstufe B (mittle- re Beeinträchtigungen) sowie für 63 % die Wertstufe C (starke Beeinträchtigungen) ermittelt wurde.

Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6520 außerhalb der Gebiets- grenze Insgesamt sind 22 LRT-Flächen durch die Gebietsgrenze angeschnitten. Sie werden am Ende der nachfolgenden Tabelle 4.19 angefügt. Zusammen nehmen sie eine Flächengröße von 1,225 ha ein. Die Gesamtfläche des LRT 6520 erhöht sich somit auf 94,993 ha.

Tab. 4.19: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6520

MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha struktu- inventar träch- bewert- ung ren tigun- gen 10003 6520 0,090 6520 0,090 B C C C

10004 6520 0,228 6520 0,228 B C B C

10007 6520 0,485 6520 0,485 A B B B

10008 6520 0,449 6520 0,449 B C C C

10011 6520 0,463 6520 0,463 B C C C

10012 6520 0,383 6520 0,383 B C C C

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10014 6520 0,220 6520 0,220 B C B B

10015 6520 0,160 6520 0,160 B B C B

10017 6520 0,520 6520 0,520 B B C B

10018 6520 0,902 6520 0,902 C C C C

10019 6520 0,174 6520 0,174 B B B B

10020 6520 0,894 6520 0,894 B B C B

10022 6520 0,559 6520 0,559 B B C B

10024 6520 0,496 6520 0,496 B B B B

10025 6520 0,106 6520 0,106 C B C C

10026 6520 0,555 6520 0,555 B C C C

10027 6520 1,817 6520 1,817 B B C B

10028 6520 0,411 6520 0,411 B B B B

10029 6520 0,082 6520 0,082 A B B B

10030 6520 0,186 6520 0,186 A B C B

10032 6520 0,782 6520 0,782 B B C B

10033 6520 0,317 6520 0,317 B B C B

10035 6520 0,102 6520 0,102 A B B B

10036 6520 0,467 6520 0,467 B B B B

10037 6520 0,107 6520 0,107 A B B B

10038 6520 0,513 6520 0,513 B B C B

10040 6520 0,181 6520 0,181 A B B B

10041 6520 1,015 6520 1,015 B B B B

10042 6520 0,917 6520 0,917 A B A A

10043 6520 0,164 6520 0,164 B C C C

10044 6520 0,496 6520 0,496 A B C B

10045 6520 0,098 6520 0,098 B B B B

10048 6520 2,049 6520 2,049 B B C B

10049 6520 0,780 6520 0,780 B B C B

10050 6520 0,244 6520 0,244 B B B B

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10051 6520 0,710 6520 0,710 B B A B

10052 6520 0,184 6520 0,184 B B B B

10053 6520 0,582 6520 0,582 B B B B

10054 6520 0,556 6520 0,556 B A A A

10055 6520 0,359 6520 0,359 B B B B

10056 6520 0,089 6520 0,089 B B C B

10057 6520 0,699 6520 0,699 B C C C

10058 6520 0,335 6520 0,335 B B B B

10062 6520 0,865 6520 0,865 B B A B

10068 6520 0,258 6520 0,258 B B C B

10070 6520 0,316 6520 0,316 B B C B

10073 6520 0,426 6520 0,426 B B C B

10074 6520 0,138 6520 0,138 B B C B

10077 6520 1,361 6520 1,361 B B C B

10080 6520 0,301 6520 0,301 B B C B

10082 6520 0,093 6520 0,093 B B C B

10084 6520 0,554 6520 0,554 B B C B

10085 6520 0,371 6520 0,371 B B C B

10086 6520 0,312 6520 0,312 B C C C

10087 6520 2,706 6520 2,706 B B C B

10088 6520 0,418 6520 0,418 B B C B

10089 6520 0,408 6520 0,408 A B B B

10090 6520 0,638 6520 0,638 B B B B

10091 6520 5,637 6520 5,637 B B C B

10092 6520 10,914 6520 10,914 B B C B

10093 6520 0,853 6520 0,853 C B C C

10094 6520 0,281 6520 0,281 B B C B

10096 6520 0,650 6520 0,650 B B C B

10100 6520 0,093 6520 0,093 B B C B

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10101 6520 0,363 6520 0,363 B B C B

10102 6520 2,436 6520 2,436 B B C B

10103 6520 1,708 6520 1,708 B B C B

10104 6520 0,622 6520 0,622 C B C C

10105 6520 3,325 6520 3,325 B B C B

10106 6520 1,027 6520 1,027 B B C B

10107 6520 1,106 6520 1,106 B B C B

10108 6520 0,142 6520 0,142 B C C C

10109 6520 0,435 6520 0,435 B B B B

10110 6520 2,171 6520 2,171 A B B B

10111 6520 1,179 6520 1,179 A B B B

10112 6520 0,350 6520 0,350 B B C B

10113 6520 1,295 6520 1,295 A B B B

10114 6520 0,477 6520 0,477 B B C B

10124 6520 0,265 6520 0,265 B B C B

10125 6520 0,883 6520 0,883 B B C B

10132 6520 0,642 6520 0,642 B B C B

10144 6520 0,222 6520 0,222 B B C B

10147 6520 0,293 6520 0,293 B B C B

10150 6520 1,085 6520 1,085 B B C B

10155 6520 0,365 6520 0,365 B B C B

10171 6520 0,418 6520 0,418 B B C B

10174 6520 0,506 6520 0,506 C B C C

10177 6520 0,209 6520 0,209 B B C B

10179 6520 0,184 6520 0,184 B C B B

10183 6520 0,061 6520 0,061 B B C B

10184 6520 0,062 6520 0,062 C B C C

10186 6520 0,344 6520 0,344 B C C C

10189 6520 0,218 6520 0,218 B B B B

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10191 6520 0,287 6520 0,287 B C C C

10192 6520 0,132 6520 0,132 B B B B

10201 6520 1,076 6520 1,076 A B B B

10205 6520 0,141 6520 0,141 B B B B

10206 6520 5,214 6520 5,214 B B A B

10207 6520 0,782 6520 0,782 B B B B

10215 6520 0,046 6520 0,046 B B B B

10224 6520 0,205 6520 0,205 B B B B

10226 6520 0,865 6520 0,865 B B C B

10319 6520 0,558 6520 0,558 B C C C

10320 6520 0,040 6520 0,040 B B C B

10321 6520 0,992 6520 0,992 A B B B

10322 6520 0,460 6520 0,460 B B C B

10324 6520 0,791 6520 0,791 A B B B

10325 6520 0,544 6520 0,544 B B C B

10327 6520 0,557 6520 0,557 B B C B

10328 6520 0,373 6520 0,373 A A B A

10329 6520 0,090 6520 0,090 B B B B

10330 6520 0,224 6520 0,224 C C C C

10331 6520 0,187 6520 0,187 B C C C

10332 6520 0,331 6520 0,331 C C C C

10333 6520 0,354 6520 0,354 B C C C

10334 6520 0,566 6520 0,566 A B B B

10335 6520 1,030 6520 1,030 B C C C

10336 6520 2,261 6520 2,261 B C C C

10337 6520 1,028 6520 1,028 B B C B

10338 6520 3,719 6520 3,719 A B B B

Anzahl 120 Gesamt 93,768 93,768 B B C B

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Durch die Gebietsgrenze angeschnittene LRT-Flächen

10032 6520 0,023 6520 0,023 B B C B

10033 6520 0,007 6520 0,007 B B C B

10035 6520 0,000 6520 0,000 A B B B

10040 6520 0,000 6520 0,000 A B B B

10048 6520 0,001 6520 0,001 B B C B

10050 6520 0,000 6520 0,000 B B B B

10054 6520 0,006 6520 0,006 B A A A

10055 6520 0,005 6520 0,005 B B B B

10056 6520 0,000 6520 0,000 B B C B

10058 6520 0,368 6520 0,368 B B B B

10084 6520 0,008 6520 0,008 B B C B

10085 6520 0,041 6520 0,041 B B C B

10096 6520 0,001 6520 0,001 B B C B

10106 6520 0,006 6520 0,006 B B C B

10107 6520 0,000 6520 0,000 B B C B

10111 6520 0,000 6520 0,000 A B B B

10184 6520 0,052 6520 0,052 C B C C

10206 6520 0,650 6520 0,650 B B A B

10207 6520 0,025 6520 0,025 B B B B

10321 6520 0,030 6520 0,030 A B B B

10324 6520 0,002 6520 0,002 A B B B

10336 6520 0,000 6520 0,000 B C C C

Anzahl 22 Gesamt 1,225 1,225 B B C B

Drei der Entwicklungsflächen für den LRT 6520 werden durch die Gebietsgrenze angeschnitten. Sie werden am Ende der nachfolgenden Tabelle 4.20 angefügt. Zusammen nehmen sie eine Flächengröße von 0,008 ha ein. Die Gesamtfläche der Entwicklungsflächen des LRT 6520 er- höht sich somit auf 13,539 ha.

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Tab. 4.20: Entwicklungsflächen (EF) für den LRT 6520

6520-Entwicklungsflächen MaP LRT-Code Fläche Charakterisierung Nummer ha (LRT)

20001 6520 0,226 Hochwüchsige, nährstoffreiche Rinderweide mit deutlich sichtbarem Bewei- dungseinfluss sowie nur vereinzelt auftretenden kennzeichnenden Arten der Berg-Mähwiese (vor allem Geranium sylvaticum und Hypericum maculatum, teilweise Centaurea pseudophrygia und Meum athamanticum, häufig saumar- tig am Wegrand). LRT-Regeneration durch Aushagerung (vorzugsweise Mahd oder angepasstes Weideregime, insbesondere Nachpflege). 20002 6520 0,244 Stark an Arten verarmte, von Gräsern beherrschte Wiesenbrache mit wech- selnden Dominanzen von Festuca rubra, Poa chaixii, Alopecurus pratensis und Poa trivialis. Teilweise einsetzende Verbuschung durch Brombeeren. Kennarten der Berg-Mähwiese (vor allem Meum athamanticum, vereinzelt Hypericum maculatum, Centaurea pseudophrygia, Geranium sylvaticum) sind einzeln bis lokal gehäuft noch vorhanden. Mehrere Trollblumen, vor allem in der angrenzenden Feuchtbrache. LRT-Regeneration durch Wiederaufnahme der Nutzung (vorzugsweise Mahd) nach vorangegangener Erstpflege.

20003 6520 0,122 Stark von Himbeeren verbuschte kleine Waldwiese an einem nordwestexpo- nierten Hang. Noch viel Meum athamanthicum im oberen Hangbereich vor- handen, vereinzelt weitere Kennarten der Berg-Mähwiesen. LRT- Regeneration durch Wiederaufnahme der Nutzung (vorzugsweise Mahd) nach vorangegangener Erstpflege. 20004 6520 0,224 Hochwüchsige, nährstoffreiche Rinderweide mit dominierendem Wiesen- Kerbel sowie nur vereinzelt auftretenden kennzeichnenden Arten der Berg- Mähwiese (vor allem Geranium sylvaticum). LRT-Regeneration durch Ausha- gerung (vorzugsweise Mahd). 20005 6520 0,111 Hochwüchsige, nährstoffreiche Rinderweide mit dominierendem Wiesen- Kerbel sowie nur vereinzelt auftretenden kennzeichnenden Arten der Berg- Mähwiese (vor allem Geranium sylvaticum). LRT-Regeneration durch Ausha- gerung (vorzugsweise Mahd). 20006 6520 1,117 Hochwüchsige, nährstoffreiche Rinderweide mit einzelnen kennzeichnenden Arten der Berg-Mähwiese. LRT-Regeneration durch Aushagerung (vorzugs- weise Mahd). 20007 6520 1,082 Hochwüchsiger, nährstoffreicher und durch zahlreiche Störzeiger (Giersch, Acker-Kratzdistel u.a.) gekennzeichneter Grünlandbestand mit Auftreten ein- zelner Kennarten der Berg-Mähwiese (vor allem Geranium sylvaticum). LRT- Regeneration durch Zurückdrängen der nitrophilen Störzeiger (vorzugsweise Mahd). 20008 6520 0,560 Cynosurion-Gesellschaft mit vereinzeltem Vorkommen von Kennarten der Berg-Mähwiese (Trisetum flavescens, Geranium sylvaticum). LRT- Regeneration durch Umstellung der Nutzung auf zweischürige Mahd (vor- zugsweise Mahd). 20009 6520 0,884 Cynosurion-Gesellschaft mit vereinzeltem Vorkommen von Kennarten der Berg-Mähwiese (Trisetum flavescens, Geranium sylvaticum). LRT- Regeneration durch Umstellung der Nutzung auf zweischürige Mahd (vor- zugsweise Mahd). 20010 6520 1,029 Stark vergraster, brachgefallener oder unternutzter Bestand an nordesponier- tem Hang mit vereinzeltem Vorkommen von Kennarten der Berg-Mähwiese (Meum athamanticum, Poa chaixii, Hypericum maculatum). LRT-Regeneration durch Wiederaufnahme / Intensivierung der Beweidung. Fläche im Gesamt- komplex nicht mähfähig, da von zahlreichen Quellgerinnen durchzogen 20012 6520 0,852 Rotschwingel-Straußgrasweide mit vereinzeltem Vorkommen von Kennarten der Berg-Mähwiese (Meum athamanticum, Centaurea pseudophrygia). LRT- Regeneration durch Umstellung des Weideregimes.

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6520-Entwicklungsflächen MaP LRT-Code Fläche Charakterisierung Nummer ha (LRT)

20013 6520 1,574 Rotschwingel-Straußgrasweide mit vereinzeltem Vorkommen von Kennarten der Berg-Mähwiese (Meum athamanticum, Centaurea pseudophrygia). LRT- Regeneration durch Umstellung des Weideregimes. 20014 6520 3,572 Zwischen den noch vorhandenen LRT-Flächen des LRT 6230* und 6520 liegen brach gefallenene und teilweise verbuschte sowie von Fichten bestan- dene Teilfächen. Nach umfangreichen Entbuschungs-/Rodungsarbeiten und entsprechender Nachpflege wie in der Behandlungseinheit vorgesehen, ist eine Entwicklung zum LRT 6520 wahrscheinlich. Die Entwicklung des LRT ist im Rahmen eines ENL-Projektes vorgesehen.

20015 6520 1,936 Zwischen den noch vorhandenen LRT-Flächen des LRT 6230* und 6520 liegen brach gefallenene und teilweise verbuschte sowie von Fichten bestan- dene Teilfächen. Nach umfangreichen Entbuschungs-/Rodungsarbeiten und entsprechender Nachpflege wie in der Behandlungseinheit vorgesehen, ist eine Entwicklung zum LRT 6520 wahrscheinlich. Die Entwicklung des LRT ist im Rahmen eines ENL-Projektes vorgesehen.

Gesamt 13,531 Anzahl 14

Durch die Gebietsgrenze angeschnittene LRT-Entwicklungsflächen 20012 6520 0,006 s.o.

20014 6520 0,000 s.o.

20015 6520 0,001 s.o.

Gesamt 0,008 Anzahl 3

Tab. 4.21: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6520

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A 1,846 2 3

B 79,809 85 92

C 12,114 13 25

Gesamt 93,768 120

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Im Gegensatz zu der im Standarddatenbogen angegebenen Flächengröße von 115,912 ha konnte 2016 nur eine um 19 % geringere Fläche von 93,768 ha ermittelt werden. Außerhalb der Gebietsgrenzen schließen sich noch 1,225 ha LRT-Fläche an. Einige der aus den OBK-Daten transformierten Bestände erreichten nicht die Kartierkriterien oder mussten aufgrund ihrer floris- tischen Artenausstattung in ihrer Abgrenzung reduziert werden. Einige der aus den OBK-Daten abgeleiteten Flächen des LRT 6520 erreichten aktuell nicht die Kartierkriterien, wofür als Ursache vor allem Bestandsveränderungen aufgrund langjähriger Beweidung anzusehen sind, sodass hier von realen Flächenverlusten auszugehen ist. Darüber hinaus muss auch für den LRT 6520 auf die sehr grobe Flächenabgrenzung im Rahmen der 60

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OBK hingewiesen werden. Als LRT 6520 abgeleitete Flächen umfassen nicht selten in größe- rem Umfang Gehölzbestände, Quellmulden, Feucht- und Nasswiesen oder Verkehrsflächen. Westlich der Hoheleitwiese, am Weißenberg und im Heisterbachgraben wurden drei weitere, vollständig außerhalb der FFH-Gebietsgrenze gelegene Berg-Mähwiesen mit einer Gesamtflä- che von 1,7 ha erfasst (s. Karten 2a und 2c im Anhang 8.4). Alle diese LRT-Flächen wurden hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes mit B (gut) bewertet. Der LRT 6520 befindet sich im FFH-Gebiet unverändert in einem günstigen Erhaltungszustand.

4.1.2.8 LRT 7140 – Übergangs- und Schwingrasenmoore Der LRT 7140 (Übergangs- und Schwingrasenmoore) konnte im Gebiet 2016 nicht nachgewie- sen werden. Alle Flächen, die nach OBK-Auswertung als Übergangs- und Schwingrasenmoore eingestuft wurden, erfüllten nicht die Kartierkriterien. So handelte es sich überwiegend um Calthion-Vergesellschaftungen mit eingestreuten Scheuchzerio-Caricetea fuscae-Arten, wie z. B. Eriophorum angustifolium (Schmalblättriges Wollgras). Das Kriterium „Standort mit prä- gender Moosdecke (mindestens 20 % deckend) in typischer Ausbildung (zumindest Sphagnum div. spec.)“ traf allenfalls äußerst kleinflächig zu. Oftmals handelte es sich bei der dominieren- den Moosart um das eher nährstoffreichere Standorte anzeigende Calliergonella cuspidata.

4.1.2.9 LRT 8150 – Silikatschutthalden Flächengröße/Vorkommen Anlässlich der Kartierung 2016 wurden insgesamt acht Silikatschutthalden mit einer Fläche von zusammen 1,316 ha erfasst. Sieben LRT-Bestände befinden sich im Bereich des Mittleren und Vorderen Höhenberges, eine weitere Schutthalde liegt am südöstlichen Hang des Haderholz- steins.

Allgemeine Charakteristik des LRT Die große Bedeutung von natürlichen Silikatschutthalden für Tier- und Pflanzenarten liegt darin, dass es sich um dauernd waldfreie Habitate handelt, die in den letzten Jahrhunderten bzw. Jahrtausenden nur geringen Veränderungen ausgesetzt waren und hierdurch auch heute noch Lebensraum für Reliktarten sein können. Je nach Exposition, Höhenlage und Ausdehnung kön- nen außergewöhnliche mikroklimatische Bedingungen herrschen, so dass man unter Umstän- den Gebirgspflanzen in niederen Höhenlagen antreffen kann (WIRTH 2002). Nach LUX et al (2014) ist der Erhaltungszustand des LRT 8150 in Thüringen ungünstig – unzureichend. Als Problematik wird angegeben: „Flächenverluste durch randliches Vordringen von Gehölzen; v. a. für kleinere Halden dadurch ungünstige Zukunftsaussichten“. Für Thüringen wird eine Fläche von 310 ha angegeben. Bundesweit wird der Erhaltungszustand als günstig eingestuft.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Die Vegetation der Silikatschutthalden wird unabhängig von Exposition und Beschattungsgrad überwiegend von Moos- und Flechtenarten bestimmt, die die Blöcke oder Steine besiedeln. Gefäßpflanzenarten spielen an diesen Extremstandorten, die in der Regel kaum besiedelbares

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Bodenmaterial aufweisen, nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich auf feinerdehaltigen Schutt- und Geröllfluren kann man Pflanzengesellschaften der Klasse Thlaspietea rotundifolii antreffen. Kennarten dieser Pflanzengesellschaften werden dementsprechend auch – entsprechend des Thüringer Bewertungsbogens – als lebensraumtypische Pflanzen gewertet. In den acht untersuchten Silikatschutthalden des FFH-Gebietes wurde keine der LRT- kennzeichnenden Gefäßpflanzenarten angetroffen. Von den als charakteristisch geltenden Ge- fäßpflanzen wurden die in Wäldern weit verbreiteten Farnarten Dryopteris dilatata (Breitblättri- ger Wurmfarn) und D. filix-mas (Gewöhnlicher Wurmfarn) am häufigsten notiert. Ansonsten kam noch vereinzelt Vaccinium myrtillus (Heidelbeere), Geranium robertianum (Stinkender Storch- schnabel) und Sedum telephium (Purpur-Fetthenne) vor. Unter den Gefäßpflanzen wurde keine floristische Besonderheit beobachtet.

Abb. 4.8: LRT 8150 im Bereich des Mittleren Höhenberges. Foto M. Eichler (30.06.2016).

Die krautigen Gefäßpflanzen erreichen insgesamt jedoch nur geringe Deckungsgrade. Der opti- sche Eindruck der Silikatschutthalden wird von Moosen und Flechten geprägt, die die Felsen überziehen. An jedem einzelnen Stein bzw. Block gibt es mehrere Expositionen mit unter- schiedlichen Standortbedingungen für zum Teil hochspezialisierte Moos- und Flechtenarten. Aufgrund der großen Standortvielfalt, die sich infolge des besonderen Wuchsortes Block- und Schutthalde natürlicherweise ergibt, sind meist mehrere Kryptogamengesellschaften ausgebil- det. In einigen Halden dominiert das Moos Racomitrium lanuginosum (Zottige Zackenmütze); diese Art hat ihre Hauptverbreitung auf großen natürlichen Blockhalden der Silikatgebiete und ist hier Kennart einer eigenen Gesellschaft Racomitrietum lanuginosi Preis 1938. In luftfeuchte- 62

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ren Halden sind auf den Steinen Moosgesellschaften trockenen Silikatgesteins (Ordnung Ra- comitrietalia heterostichi Philippi 1956) dominierend. Das Vorkommen der Kennart Racomitrium heterostichum (Ungleichästige Zackenmütze) ist dementsprechend auch charakteristisch für den LRT „Silikatschutthalden“, das gilt auch für die in den Halden vorkommenden Moose An- dreaea rupestris (Stein-Klaffmoos), Hedwigia ciliata (Echtes Wimpern-Hedwigsmoos) und Ra- comitrium canescens (Graues Zackenmützenmoos, RL-TH 3). An belichteten, sonnenexponierten Steinen herrschen dagegen Krustenflechtengesellschaften vor. Aspektbildend ist hier oft Rhizocarpon geographicum (Gewöhnliche Landkartenflechte), und regelmäßig kommen typische Silikatbesiedler wie Acarospora fuscata (Gewöhnliche Klein- sporflechte) oder Lecanora polytropa (Vielgestaltige Kuchenflechte) vor. Daneben findet man aber auch einige gefährdete Arten, wie zum Beispiel Lecanora intricata (Verworrene Kuchen- flechte, RL-TH 3), Lecidea confluens (Zusammenfließende Schwarznapfflechte, RL-TH R), Le- cidea lithophila (Stein-Schwarznapfflechte, RL-TH 3), Miriquidica griseoatra (Schwärzliche Erz- gebirgsflechte, RL-TH R), M. leucophaea (Gescheckte Erzgebirgsflechte, RL-TH 3) oder Per- tusaria corallina (Korallen-Porenflechte, RL-TH 3). Strauchflechtenarten sind in geschützten Lagen, zumeist zwischen den Steinen und oft zwi- schen Moospolstern wachsend anzutreffen. Hierunter befinden sich im Gebiet auch einige sehr seltene oder gefährdete Arten wie: Cladonia arbuscula, (Sparrige Rentierflechte, RL-TH 3), Cladonia coccifera (Echte Scharlachflechte, RL-TH 3), Cladonia gracilis (Schlanke Becherflech- te, RL-TH 3), Cladonia rangiferina (Echte Rentierflechte, RL-TH 3) oder Stereocaulon dactylo- phyllum (Fingerblättrige Korallenflechte, RL-TH 3). Einen besonderen Wuchsort stellen die vor Regen geschützten Flächen, z B. an den Untersei- ten der Blöcke dar. Hier siedeln spezielle, an diese Bedingungen angepasste Arten. Beispielhaft sind die Vorkommen von Lecanactis dilleniana (Dillenius' Strahlflechte, RL-TH neu) oder Opegrapha gyrocarpa (Rillenfrüchtige Zeichenflechte, RL-TH R) zu nennen.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Es wurden acht Silikatschutthalden als LRT 8150 erfasst. Sechs Halden befinden sich in einem hervorragenden Erhaltungszustand (A). Nur zwei Halden wurden mit gut (B) bewertet. Keine der erfassten LRT-Flächen befindet sich in einem mittleren bis schlechten Erhaltungszustand (C). Die Silikatschutthalden des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ weisen in sechs von acht Fällen eine hervorragend (A) ausgeprägte Habi- tatstruktur mit einer natürlich ausgeprägten Standortvielfalt und einem großen Kryptogamen- reichtum auf. Zwei der Halden sind diesbezüglich nur als gut (B) ausgeprägt bewertet worden. Da es sich bei sieben Halden um natürliche, festgelegte Halden handelt, ist eine Dynamik hier nicht bewertungsrelevant. Nur eine offenbar erst in jüngerer Zeit entstandene Schutthalde im Haderholzgrund zeichnet sich durch bewegte Bereiche aus und wurde ebenfalls bezüglich der Habitate als gut bewertet. Durch das Vorkommen von den oben beschriebenen charakteristischen Moosarten sowie zahl- reicher seltener und/oder gefährdeter Flechtenarten wird das Kriterium Lebensraumtypisches Arteninventar des Erfassungsbogens für sechs Halden als vorhanden (A) belegt. Eine mittlere bis schlechte Teilbewertung bezüglich des Arteninventars („nur in Teilen vorhanden“) erzielten zwei noch junge Schutthalden (ID 10247, 10315). Es wurden nur zwei charakteristische Flech- tenarten und eine charakteristische Moosart angetroffen. Die für die Bewertung der Beeinträchtigung aufgeführten Unterkriterien „Störung durch Ab- bau/Materialentnahme, Schädigung durch Substratumlagerung, Aufforstung oder bauliche Ein- 63

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griffe treffen für keine der Flächen zu. Die randlichen Einflüsse durch benachbarte Fichten, de- ren untere Äste auf den Steinen der Halde aufliegen und den Kryptogamenbewuchs beeinträch- tigen, wurde für vier Halden als mittel beeinträchtigend (B) bewertet. Das Kriterium Verbu- schung über 10 % Deckung führte ebenfalls in vier Fällen zu einer mittleren Bewertung hinsicht- lich der Beeinträchtigungen. Als störende Gehölzarten wurden unter anderen Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Buche (Fagus sylvatica), Fichte (Picea abies), Vogelbeere (Sorbus aucuparia) oder Himbeere (Rubus idaeus) notiert. Nur eine der acht Silikatschutthalden (ID 10254) weist keine oder nur geringe Beeinträchtigun- gen (A) auf.

Tab. 4.22: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8150

MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10247 8150 0,011 8150 0,011 B B B B

10249 8150 0,240 8150 0,240 A A B A

10250 8150 0,217 8150 0,217 A A B A

10251 8150 0,118 8150 0,118 A C B B

10252 8150 0,294 8150 0,294 A A B A

10254 8150 0,386 8150 0,386 A A A A

10258 8150 0,031 8150 0,031 A A B A

10315 8150 0,018 8150 0,018 B C B B

Anzahl 8 Gesamt 1,316 1,316 A A B A

Tab. 4.23: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8150

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A 1,168 89 5

B 0,147 11 3

C

Gesamt 1,316 8

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Im SDB ist das Vorkommen des LRT 8150 innerhalb des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwi- schen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ mit 1,588 ha Fläche angegeben. Anlässlich der Kartierung 2016 wurde insgesamt eine Fläche von 1,316 ha dieses LRT kartiert. Die Flä- chendifferenz resultiert allein aus der groben und überdimensionierten Abgrenzung der OBK- Objekte. Die Kartierung 2016 weist sogar drei LRT-Flächen mehr aus, als die OBK.

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Der LRT 8150 befindet sich im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ in einem hervorragenden Gesamterhaltungszustand, was der Angabe im Standarddatenbogen entspricht. Mehrere der Halden sind aufgrund ihres Kryptogamenbewuch- ses als überregional bedeutend einzustufen.

4.1.2.10 LRT 8220 – Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation Flächengröße/Vorkommen Während der Geländebegehungen 2016 wurden 6,270 ha des LRT 8220 erfasst, die sich auf 65 Teilflächen verteilen. LRT-Vorkommen liegen über das gesamte Untersuchungsgebiet verteilt, so im Bereich des Haderholzsteines, des Rödersberges, am Vorderen und Mittleren Höhen- berg, am Rande des Ickersbach-, Spitter- und Rotebachtales.

Allgemeine Charakteristik des LRT Der LRT 8220 umfasst sowohl natürliche Silikatfelsen als auch anthropogene Felswände (z. B. in Steinbrüchen) mit naturnaher Entwicklung, sofern sie eine entsprechende Vegetation aufwei- sen. Die Standorte sind teils exponiert, teils beschattet und weisen extreme Lebensbedingun- gen auf. Die Vegetation ist meist lückig und besteht neben Farnen und Dickblattgewächsen vor allem aus Moosen und Flechten, darunter viele hoch angepasste, seltene Arten mit teilweise reliktischer Verbreitung. Silikatfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation kommen in Deutschland vor allem in den silikati- schen Mittelgebirgen vor. Die Hauptvorkommen dieses Lebensraumtyps finden sich im Schwarzwald, Bayerischen Wald und im Harz. In Thüringen kommen nach LUX et al. (2014) 530 ha des LRT 8220 vor; der landesweite Erhal- tungszustand wird – im Gegensatz zu Deutschland („günstig“) – mit „ungünstig – unzureichend“ angegeben. Vor allem für kleinere Felsbereiche bestehen ungünstige Zukunftsaussichten. Der Lebensraumtyp „Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation“ ist im FFH-Gebiet gekennzeichnet durch kaum von Gefäßpflanzen besiedelte, je nach Genese und Gesteinsart mehr oder weniger stark strukturierte Felsen aus verwitterndem, basenarmem Gestein. An diese Standorte gebun- den ist eine spezielle Felsspaltenvegetation, die meist von Farnen wie dem Braunen Streifen- farn (Asplenium trichomanes), dem Gewöhnlichen Tüpfelfarn (Polypodium vulgare), in sehr sel- tenen Fällen auch dem Nordischen Streifenfarn (Asplenium septentrionale) geprägt wird. Aus- nahmsweise tritt an kalkbeeinflussten Stellen auch der eigentlich für Kalkfelsen typische Zer- brechliche Blasenfarn (Cystopteris fragilis) auf. In den meisten Fällen sind die Felsen im FFH- Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ jedoch mehr oder weniger stark von Flechten und Moosen bewachsen. Entsprechende Ausbildungen naturnaher Prägung werden in Thüringen auch beim Fehlen charakteristischer Gefäßpflanzenarten zum LRT 8220 gestellt, sofern charakteristische Moos- und Flechtenarten vorhanden sind. Die Standortvielfalt reicht von trockenen, offenen zu beschatteten, frischen bis (berg-)feuchten Felsflächen. Die Silikatfelsen sind häufig im Komplex beziehungsweise enger Verzahnung mit Pionierrasen silikatischer Felsstandorte (LRT 8230), Silikatschutthalden (LRT 8150) und Fels- bandheiden (LRT 4030) anzutreffen. Entsprechend der „Thüringer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt“ von 2011 gelten Silikatfelsen ebenso wie Kalktuffquellen und Schutthalden als spezielle Lebensräume, die hauptsächlich in Thüringen vorkommen.

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Naturschutzfachlich sind große natürliche Felsbildungen von besonderer Bedeutung, da sie als zumindest teilweise dauernd waldfreie Habitate vielen gefährdeten Reliktarten verschiedener Organismengruppen Lebensraum bieten können. Höhere Felsbildungen können zum Beispiel als Brutplätze für Wanderfalke oder Uhu dienen. Das Hauptverbreitungsgebiet des Lebensraumtyps 8220 innerhalb Thüringens liegt in den sili- katischen Mittelgebirgen, dem Thüringer Wald und der Rhön, dazu kommen Vorkommen in den Buntsandsteinhügelländern. Von landes- bzw. bundesweiter Bedeutung sind zum Beispiel die im Mittleren Thüringer Wald gelegenen Silikatfelsbildungen Hoher Stein oder Haderholzstein. Nach dem Standarddatenbogen repräsentiert das FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Klein- schmalkalden und Tambach-Dietharz“ in hervorragender Weise unter anderem auch Silikatfel- sen. Neben dem bereits erwähnten Haderholzstein mit Vorkommen einer arktisch-alpin verbrei- teten Flechtenart sind als herausragende Biotope die Felsen im oberen Weihersbachtal ost- nordöstlich von Floh-Seligenthal zu nennen. Neben den natürlichen Vorkommen sind auch anthropogen entstandene Felsen – wie im Tam- bacher Grund an Weganschnitten – zum LRT gehörig, sofern sie mehr als 2 m aus dem Boden herausragen und das lebensraumtypische Arteninventar aufweisen. Natürliche Felsen des LRT 8220 sind nach §30 BNatSchG (sowie Ergänzungen durch §18 ThürNatG) geschützt. Anthropogene Felsbildungen des LRT 8220 sind ebenfalls geschützt. Sowohl in Thüringen als auch bundesweit gelten „Felsbildungen“ als gefährdete Biotope.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Die Vegetation der Silikatfelsen wird unabhängig von Exposition und Beschattungsgrad über- wiegend von Flechten- und Moosarten bestimmt, die vor allem Felswände, aber auch Absätze und Überhänge besiedeln. Die mögliche Standortvielfalt ist enorm. Sie reicht von trockenen, offenen und stark exponierten zu beschatteten, frischen bis feuchten Bereichen. Weitere Diffe- renzierungen erfährt die Felsvegetation durch den jeweiligen Verwitterungsgrad. Dementspre- chend können unterschiedliche Moos- und Flechtengesellschaften an einem Fels anzutreffen sein. Da die Felsen des LRT 8220 nahezu ausnahmslos innerhalb von Wäldern liegen, sind zumin- dest große Teile der Felsen mehr oder minder stark beschattet. Charakteristische Arten solcher beschatteter, oft auch feuchter bzw. sickerfeuchter Felsflächen sind beispielsweise die Leber- moose Bazzania trilobata (Dreilappiges Peitschenmoos), Diplophyllum albicans (Hellstreifiges Doppelblattmoos) oder Scapania nemorea (Hain-Spatenmoos) sowie die Laubmoose Grimmia hartmanii (Himbeer-Kissenmoos), Heterocladium heteropterum (Ungleichgefiedertes Wechsel- zweigmoos), Isothecium myosuroides (Kleines Mausschwanzmoos) und Paraleucobryum lon- gifolium (Langblättriger Weißgabelzahn). Letztgenannte Art bildet auf vielen beschatteten Fel- sen ausgedehnte Bestände (Grimmio hartmanii-Hypnion cupressiformis Phil. 1956, syn. Pa- raleucobryetum longifolii Jež. et Vondr. 1962). Typisch für luftfeuchte, wasserzügige Stellen ist beispielsweise Amphidium mougeotii (Großes Bandmoos). Flechten spielen an entsprechenden Stellen keine Rolle; vorherrschend sind Lep- raria incana (Graue Staubflechte) und verwandte Arten. Eine Besonderheit im Spittergrund sind Vorkommen von Schistostega pennata (Feder- Leuchtmoos), die in regengeschützten Höhlungen an luftfeuchten, vor starker Austrocknung geschützten Stellen mit geringen Temperaturschwankungen wächst. Infolge des Lichtmangels kommen an solchen Wuchsorten nur noch wenige weitere Arten geringer Vitalität vor (Schisto- stegetum osmundaceae Giacom. 1939 – Leuchtmoosgesellschaft).

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Bedeutende Flechtenlebensräume sind stattdessen regengeschützte Überhänge, wie sie an größeren Felsformationen ziemlich regelmäßig vorkommen. Hier finden sich u. a. Chrysothrix chlorina (Fels-Schwefelflechte, RL-TH 3), Enterographa zonata (Mosaik-Zeichenflechte) oder Opegrapha lithyrga (Stein-Zeichenflechte, RL-TH R). Eine Besonderheit stellen kalkbeeinflusste, leicht überhängende Standorte am Fuß von Felsen im unteren Spittergrund westnordwestlich von Tambach-Dietharz dar, die eine ganz eigene Ar- tenzusammensetzung aufweisen, darunter z.B. Botryolepraria lesdanii (Höhlen-Staubflechte), Caloplaca chrysodeta (Staubiger Schönfleck, RL-TH 3) oder C. vitellinula (Dottergelber Schön- fleck, RL TH R). Ähnlich verhält es sich am „Schmidt’s-Wiesen-Stein“ nordöstlich von Floh- Seligenthal, wo in größerer Menge der für Kalkfelsen charakteristische Zerbrechliche Blasen- farn (Cystopteris fragilis) vorkommt. Auch an exponierten Felspartien dominieren Flechten, darunter auch viele selten und be- standsgefährdete Arten, wie Fuscidea cyathoides (Becher-Braunnapfflechte, RL-TH R), F. praeruptorum (Graue Braunnapfflechte, RL-TH D), Parmelia omphalodes (Nabelartige Schüs- selflechte, RL-TH R), R. viridiatrum (Grünschwarze Landkartenflechte, RL-TH 3) oder Rimularia intercedens (Mittlere Ritzenflechte, RL-TH R). Bezeichnend für die Felsen montaner Lagen sind Lecanora intricata (Verworrene Kuchenflechte, RL-TH 3), Melanelia disjuncta (Zerstreute Braunschüsselflechte, RL-TH 3), M. stygia (Glänzende Braunschüsselflechte, RL-TH 2), Miriquidica leucophaea (Gescheckte Erzgebirgsflechte, RL-TH 3) ), Rhizocarpon badioatrum (Braune Landkartenflechte, RL-TH R), Schaereria fuscocinerea (Braungrauer Netzfleck, RL-TH 3), Stereocaulon vesuvianum (Vesuv-Korallenflechte, RL-TH 3) als charakteristische Arten der Rhizocarpetalia geographici Klem. 1950 (Flechtengesellschaften auf beregnetem Silikatge- stein). Bezeichnend sind auch die Nabelflechtengesellschaften des Umbilicarion hirsutae Čern. & Had. 1944 mit Umbilicaria hirsuta (Zottige Nabelflechte, RL-TH V), U. polyphylla (Vielblättrige Nabelflechte, RL-TH 3) und – selten – Lasallia pustulata (Pustelflechte, RL-TH 3). Charakteristische Moosarten der mehr oder minder exponierten Felsen sind Andreaea rothii (Roths Klaffmoos, RL TH 3), A. rupestris (Stein-Klaffmoos), Grimmia montana (Berg- Kissenmoos), G. trichophylla agg. (Haarblatt-Kissenmoos), Hedwigia ciliata agg. (Wimpern- Hedwigsmoos) und Racomitrium heterostichum (Ungleichästige Zackenmütze). Gefäßpflanzenarten (LRT-kennzeichnende Arten sind im Folgenden hervorgehoben) spielen an diesen Extremstandorten, die meist kaum besiedelbares Bodenmaterial aufweisen, in der Regel nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich in Felsspalten und auf feinerdereichen Absätzen kön- nen diese wurzeln und dauerhaft überleben. An solchen Standorten findet sich vor allem Asp- lenium trichomanes (Brauner Streifenfarn, RL-TH 3), sehr selten auch A. septentrionale (Nordi- scher Streifenfarn, RL-TH 3). Beide Arten charakterisieren eine Felsspaltenvegetation, die nach der pflanzensoziologischen Systematik der Ordnung Androsacetalia multiflorae Br.-Bl. in Meier et Br.-Bl. 1934 (Silikatfelsvegetation) bzw. dem Verband Asplenion septentrionalis Oberd. 1938 (Silikatfelsvegetation) zugehörig ist. Stärker beschattete, oft absonnige Felsflächen werden von der Polypodium vulgare-Gesellschaft (Tüpfelfarn-Gesellschaft) eingenommen.

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Abb. 4.9: LRT 8220 im Bereich des FND Hader- holzstein. Foto M. Eichler (29.08.2016). Unter den Gefäßpflanzen wurden als floristische Besonderheiten Huperzia selago (Tannen- Teufelsklaue, RL-TH 2) und Hieracium schmidtii (Bleiches Habichtskraut, RL-TH 3) in den Spal- ten bzw. auf Absätzen von Felsen angetroffen.

Abb. 4.10: Huperzia selago (Tannen-Teufelsklaue). Foto M. Eichler (29.06.2016).

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Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Die Felsen im Projektgebiet haben überwiegend eine gut (B) ausgeprägte Habitatstruktur, ein- zelne höhere Felsen auch eine hervorragende Habitatausstattung. Moose und/oder Flechten sind zumeist in biotoptypischem Umfang und hoher Deckung vorhanden. LRT-kennzeichnende Farnarten fehlen oft oder es sind nur Asplenium trichomanes (Brauner Streifenfarn, RL-TH 3) oder Polypodium vulgare (Gewöhnlicher Tüpfelfarn) vorhanden – beide Arten oftmals in nur geringer Menge. Niedrigwüchsige Gräser, meist in Form der für saure Substrate typischen Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), kommen an dem meisten Felsen ziemlich regelmäßig vor; niedrigwüchsige Kräuter fehlen dagegen in vielen Fällen. Die ausgedehnteren Felsbiotope zeichnen sich durch unterschiedliche Expositionen und Inklinationen bei hoher Standort- und Strukturvielfalt (verschiedene Auflage- und Füllsubstrate) aus (A). Bei kleineren Felsen sind sämtliche Unterkriterien natürlicherweise weniger reich ausgeprägt, weshalb sich in solchen Fällen in der Regel eine gute (B), in seltenen Fällen auch nur eine mittlere bis schlechte (C) Ausprägung der Habitatstruktur ergab. Für die Bewertung des lebensraumtypischen Arteninventars wurden Gefäßpflanzen, Moose und Flechten getrennt bewertet und das jeweils beste Ergebnis der Bewertung des Arteninven- tars zugrunde gelegt. An ausgedehnteren Felsbildungen, insbesondere solchen, die aus dem umgebenden Wald herausragen, kommen immer viele der im Bewertungsbogen aufgeführten Moos- und Flechtenarten vor. Wobei an exponierten Felsen bzw. Felsen mit exponierten Par- tien die Zahl der charakteristischen Flechtenarten jene der Moose in der Regel übersteigt. So- mit ergab sich für rund 18 % der Flächen aufgrund der zahlreich vertretenen Flechtenarten des Thüringer Bewertungsbogens zusammen mit weiteren Arten der Roten Liste (Kategorien 1, 2, R) das Ergebnis, dass das lebensraumtypische Arteninventar „vorhanden“ (A) ist. Im Fall von kleineren Felsen ist das lebensraumtypische Arteninventar dagegen meist nur „weitgehend vor- handen“ (B, 25 % der LRT-Flächen) oder – bei stark beschatteten Felsen – auch „nur in Teilen vorhanden“ (C, 58 % der LRT-Flächen). Die für die Bewertung der Beeinträchtigungen aufgeführten Unterkriterien „Ab- bau/Materialentnahme“, „Schäden durch Substratumlagerung“, „Störungszeiger“, „Begäng- nis/Frequentierung“ oder „bauliche Eingriffe“ treffen für keinen der kartierten Felsen zu oder sind in ihren Auswirkungen gering (A). Zu beobachten bleibt die weitere Bestandsentwicklung des neophytischen Laubmooses Campylopus introflexus (Kaktusmoos), das auf einzelnen Fel- sen festgestellt wurde. Dagegen wurde für einzelne Felsen der Einfluss der Beschattung durch aufkommende Gehölze als mittel (B) gewertet. Maßgeblichen Einfluss auf das Ausmaß der Beeinträchtigungen hat das Unterkriterium „Änderung traditioneller Belichtung der Felspartien durch Beschattung“, die von randständigen Fichten oder umliegenden Fichtenforsten ausgeht. Durch die Lage in stark vers- chattenden Fichtenforsten wird zumindest die Vegetation der unteren Felspartien, im Fall von kleineren Felsen auch sämtlicher Felsflächen stark beeinträchtigt.

Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8220 außerhalb der Gebiets- grenze Die LRT-Fläche eines Felsens ragt über die Gebietsgrenze hinaus. Diese Teilfläche mit einer Flächengröße von 0,007 ha wird am Ende der nachfolgenden Tabelle 4.24 mit aufgeführt. Die Gesamtfläche des LRT 8220 erhöht sich somit auf 6,277 ha.

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Tab. 4.24: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8220

MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ung ren tigun- gen 10241 8220 0,041 8220 0,041 B B A B

10242 8220 0,176 8220 0,176 A B C B

10243 8220 0,338 8220 0,338 B A C B

10244 8220 0,021 8220 0,021 B C C C

10245 8220 0,060 8220 0,060 B C A B

10246 8220 0,102 8220 0,102 B C B B

10248 8220 0,037 8220 0,037 B C B B

10253 8220 0,032 8220 0,032 C C A C

10255 8220 0,076 8220 0,076 B C C C

10256 8220 0,027 8220 0,027 B C B B

10257 8220 0,020 8220 0,020 C C C C

10259 8220 0,027 8220 0,027 B C A B

10260 8220 0,006 8220 0,006 C C A C

10261 8220 0,171 8220 0,171 B C B B

10262 8220 0,021 8220 0,021 B C C C

10263 8220 0,094 8220 0,094 B C A B

10264 8220 0,045 8220 0,045 B C A B

10265 8220 0,079 8220 0,079 B C C C

10266 8220 0,028 8220 0,028 B C C C

10267 8220 0,018 8220 0,018 B C C C

10268 8220 0,192 8220 0,192 B B C B

10269 8220 0,058 8220 0,058 B A A A

10270 8220 0,038 8220 0,038 B A C B

10271 8220 0,170 8220 0,170 C C C C

10272 8220 0,367 8220 0,367 A B C B

10273 8220 0,024 8220 0,024 B B C B

10276 8220 0,011 8220 0,011 B C C C

10277 8220 0,015 8220 0,015 B C B B

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10278 8220 0,097 8220 0,097 B A B B

10279 8220 0,037 8220 0,037 B C B B

10280 8220 0,017 8220 0,017 B B B B

10281 8220 0,009 8220 0,009 B C B B

10282 8220 0,091 8220 0,091 B C C C

10283 8220 0,054 8220 0,054 B A A A

10284 8220 0,095 8220 0,095 B C B B

10285 8220 0,284 8220 0,284 B B B B

10286 8220 0,067 8220 0,067 A C B B

10288 8220 0,040 8220 0,040 B B B B

10289 8220 0,037 8220 0,037 B B A B

10290 8220 0,006 8220 0,006 B C A B

10292 8220 0,067 8220 0,067 C C A B

10293 8220 0,008 8220 0,008 B C A B

10294 8220 0,021 8220 0,021 C C B C

10295 8220 0,015 8220 0,015 C B B B

10296 8220 0,007 8220 0,007 C C A C

10297 8220 0,105 8220 0,105 C C B C

10298 8220 0,190 8220 0,190 A A B A

10299 8220 0,191 8220 0,191 B A C B

10301 8220 0,413 8220 0,413 A A A A

10303 8220 0,261 8220 0,261 A C B B

10304 8220 0,823 8220 0,823 A A B A

10305 8220 0,047 8220 0,047 B B B B

10306 8220 0,037 8220 0,037 B C C C

10307 8220 0,017 8220 0,017 B C C C

10308 8220 0,014 8220 0,014 B C C C

10309 8220 0,130 8220 0,130 B C C C

10310 8220 0,044 8220 0,044 B C C C

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MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10311 8220 0,156 8220 0,156 A B A A

10312 8220 0,197 8220 0,197 B C C C

10313 8220 0,200 8220 0,200 A A A A

10314 8220 0,097 8220 0,097 C C B C

10316 8220 0,007 8220 0,007 B C C C

10339 8220 0,051 8220 0,051 B C B B

10340 8220 0,022 8220 0,022 B B A B

10341 8220 0,026 8220 0,026 B A B B

Anzahl 65 Gesamt 6,270 6,270 B B B B

Durch die Gebietsgrenze angeschnittene LRT-Flächen

10259 8220 0,007 8220 0,027 B C A B

Anzahl 1 Gesamt 0,007 0,007 B C A B

Tab. 4.25: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8220 Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A 1,892 30 7

B 3,127 50 35

C 1,251 20 23

Gesamt 6,270 65

Die durch die FFH-Gebietsgrenze angeschnittene Fläche des LRT 8220 befindet sich im „gu- ten“ Erhaltungszustand (B).

Soll-Ist-Vergleich und Fazit

Im SDB wird das Vorkommen des LRT 8220 innerhalb des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwi- schen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ mit 3,346 ha angegeben. Außerhalb der Ge- bietsgrenzen schließen sich noch 0,007 ha LRT-Fläche an. Im Rahmen der Geländeerhebun- gen 2016 wurde mit 6,270 ha eine deutlich größere Fläche des LRT im FFH-Gebiet festgestellt, die sich auf 65 Objekte verteilt. Im Rahmen der OBK 1999/2000 wurden nur 15 Felsobjekte er- fasst. Die LRT-Vorkommen im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tam- bach-Dietharz“ befinden sich in einem insgesamt guten (günstigen) Gesamterhaltungszustand, sodass diesbezüglich keine Veränderung gegenüber der Gebietsmeldung eingetreten ist.

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4.1.2.11 LRT 8230 – Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation Flächengröße/Vorkommen Während der Geländebegehung 2016 wurden 0,867 ha im Bereich der Felsköpfe und Simse von drei großen Felsen und einer im Grünland gelegenen Silikatfelskuppe als LRT 8230 kartiert. Zwei Vorkommen befinden sich am Haderholzstein (ID 10300, 10302), ein weiteres (ID 10274) liegt am Rande des Spittergrundes im Bereich der Georgenthaler Wand nordwestlich Tambach. Die im Offenland gelegene Fläche (ID 10342) befindet sich auf einem am Rand einer Rinder- weide gelegenen Felskopf nahe der Hütte südlich der Quelle des Rödersbargbaches.

Allgemeine Charakteristik des LRT Der Lebensraumtyp umfasst niedrigwüchsige Pioniervegetationsbestände an flachgründigen Standorten mit teilweise nur sehr geringer Rohbodenauflage. Bedingt durch die Geringmächtig- keit des durchwurzelbaren Bodens trocknen die betreffenden Standorte vielfach bereits im Frühsommer stark aus. Die extremen Lebensbedingungen bedingen eine hoch angepasste Flo- ra mit vielen seltenen, teilweise reliktischen Pflanzenarten. Charakteristisch sind neben Dick- blattgewächsen und kurzlebigen Kräutern auch zahlreiche Moos- und Flechtenarten. Silikatfels- kuppen und -simse mit artenreichen Silikatflechtengesellschaften sind ausdrücklich in den Le- bensraumtyp eingeschlossen. Der Lebensraumtyp „Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation“ kommt über sauer verwit- ternden Silikatgesteinen vor. Strukturell ähnelt er dem LRT 6110* über Kalksteinfelsen. Anthropogene, naturnah entwickelte Sekundärstandorte (z. B. Felsstandorte in aufgelassenen Steinbrüchen) sind bei entsprechender Ausstattung an Arten und Strukturen in den LRT 8230 eingeschlossen. Der FFH-Lebensraumtyp tritt häufig im Komplex mit Felsen des Typs 8220 (Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation) auf, hier kann er auch mit bodensauren Magerrasen und Zwergstrauch- heiden (LRT 4030) verzahnt sein. Das Verbreitungsgebiet der Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation erstreckt sich über sämtliche silikatischen Mittelgebirge einschließlich des Oberrheinischen Tieflandes; weitere Vorkommen befinden sich nach SSYMANK et al. (1998) in den Bayerischen Alpen. Das Hauptverbreitungsgebiet des FFH-Lebensraumtyps 8230 innerhalb Thüringens liegt – ebenso wie das des LRT 8220, mit dem er oft eng verzahnt ist – in den silikatischen Mittelgebir- gen, dem Thüringer Wald und der Rhön; dazu kommen Vorkommen in den Buntsandsteinhü- gelländern. In Thüringen und bundesweit gelten „Felsbildungen“ als gefährdet. Insbesondere der im Bereich des Flächenhaften Naturdenkmals (FND) „Haderholzstein“ kartierte kryptogamenreiche Fels- kopf ist auch überregional bedeutsam. Hier ist der Felslebensraum 8230 zudem eng verzahnt mit dem LRT 8220 sowie Felsbandheiden anzutreffen. Ebenfalls sehr bedeutsam ist die nur wenige Quadratmeter große Felskuppe südöstlich vom Rödersberg mit ihrer hervorragenden Ausstattung an charakteristischen Gefäßpflanzen, Moos- und Flechtenarten. Als Bestandteile natürlicher Felsen bzw. naturnaher aufgelassener Steinbrüche sind Flächen des LRT 8230 nach §30 BNatSchG (sowie Ergänzungen durch §18 ThürNatG) geschützt.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Die Vegetation der Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation besteht aus spezialisierten Ge- fäßpflanzen-, Moos- und Flechtenarten, die gut an die in der Regel rasch austrocknenden, son- nen- und windexponierten Standorte angepasst sind. Da auch kleinflächig anstehende Felspar- 73

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tien als Sonderstandorte Bestandteil des LRT sein können, befinden sich unter den Kryptoga- menarten auch einige Arten, die nackte Felsen besiedeln können.

Abb. 4.11: Silikatfelskuppe im Bereich Haderholzstein. Foto M. Eichler (06.08.2016).

Die auf solchen Standorten vorkommen Gefäßpflanzengesellschaften werden – zusammen mit anderen ähnlich strukturierten Vegetationstypen – in der Klasse Sedo-Scleranthetea zusam- mengefasst. Kennarten der zu dieser Klasse gehörigen Pflanzengesellschaften an Felsstandor- ten werden dementsprechend auch als lebensraumtypische Pflanzen gewertet. Typisch sind zum Beispiel sukkulente Arten der Gattung Sedum oder annuelle Arten wie verschiedene Horn- krautarten. Für die Erfassung ist (im Thüringer Erhebungsbogen) vorgegeben, dass bei Vorhandensein von Gefäßpflanzen mindestens eine lebensraumtypische und zwei charakteristische Gefäßpflan- zenarten vorkommen müssen. Moos- und Flechtengesellschaften, die an entsprechenden Wuchsorten auch vorkommen können, dürfen nur dann diesem LRT zugerechnet werden, wenn sie (nahezu) ausschließlich aus Kryptogamen bestehen. Diese Kriterien sind im Projektgebiet nur selten erfüllt. Der Gefäßpflanzenbewuchs der vier kartierten Silikatfelskuppen ist überwie- gend nur sehr schwach ausgeprägt. Von den auf dem Thüringer Bewertungsbogen angeführten charakteristischen Gefäßpflanzenarten wurden zumeist lediglich Arenaria serpyllifolia (Quendel- Sandkraut) und Rumex acetosella (Kleiner Sauer-Ampfer) festgestellt. In einem Fall kamen darüber hinaus auch noch Erophila verna (Frühlings-Hungerblümchen), Festuca ovina agg. (Schafschwingel), Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut) und Scleranthus annuus (Einjäh- riges Knäuelkraut) vor. Stattdessen sind die Felskuppen hauptsächlich mit für den LRT- charakteristischen Flechtenarten bewachsen. Pflanzensoziologisch lassen sich die bodenbe- 74

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wohnenden Flechtengemeinschaften besonnter Silikatfelsfluren mit Cladonia cervicornis subsp. verticillata (Etagen-Becherflechte, RL-TH 3), C. furcata (Gabel-Säulenflechte), C. gracilis (Schlanke Becherflechte, RL-TH 3), C. portentosa (Ebenästige Rentierflechte, RL-TH 3), C. pyxidata (Gewöhnliche Becherflechte), C. uncialis (Igel-Säulenflechte, RL-TH 3) und anderen Cladonien am ehesten als fragmentarisches (verarmtes) Cladonietum mitis Krieger 1937 (Ren- tierflechtengesellschaft) auffassen. All diese Strauchflechtenarten sind sehr trittempfindlich. Ein Bewuchs mit charakteristischen Moosarten ist durchweg nur sehr spärlich vorhanden. Arten wie Ceratodon purpureus (Purpurrotes Hornzahnmoos), Racomitrium canescens s.l. (Zacken- mütze), Polytrichum juniperinum (Wacholder-Widertonmoos) oder P. piliferum (Glashaar- Widertonmoos) verweisen auf die Ordnung Polytrichetalia piliferi v. Hübschm. 1975 bzw. das für stärker verwitterte Silikatrohböden charakteristische Racomitrio-Polytrichetum piliferi v. Hüb- schm. 1967. Die exponierten, meist besonnten Silikatfelsen sind neben diversen Krustenflech- ten insbesondere von Blattflechten wie Parmelia saxatilis (Felsen-Schüsselflechte), Xanthopar- melia conspersa (Gesprenkelte Felsschüsselflechte), X. pulla (Dunkle Felsschüsselflechte, RL- TH 3) oder X. verruculifera (Warzen-Felsschüsselflechte) bewachsen (Parmelietum conspersae Hil. 1925). An entsprechenden Standorten kommt am Haderholzstein die seltene Krustenflechte Protoparmelia atriseda (Schwarze Urschüsselflechte, RL-TH R) vor. Der Felskopf an der Hütte südöstlich vom Rödersberg zeichnet sich durch mehrere seltene Flechtenarten aus, darunter die in Thüringen seit längerer Zeit als verschollen geltende Lecidea fuliginosa (Rußfarbige Schwarznapfflechte).

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT Im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ wurden vier Flächen als FFH-LRT 8230 erfasst. Zwei Flächen befinden sich derzeit in einem hervorra- genden (A), eine Fläche in einem guten (B) und eine weitere in einem mittleren bis schlechten (C) Erhaltungszustand. Die Habitatstruktur der Felskuppen mit dem FFH-LRT „Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervege- tation“ ist teils hervorragend (A), teils gut (B) oder nur mittel bis schlecht (C) ausgebildet. Moose und Flechten sind in allen Fällen vorhanden, Sukkulenten und Therophyten fehlen dagegen oder sind nur sehr spärlich vorhanden (durchschnittliche Ausprägung = B). Die Verteilung der Vegetationsstrukturen am Haderholzstein und bei der Hütte südöstlich vom Rödersberg sind vielfältig und im lebensraumtypischen Umfang vorhanden (A), während im unteren Spittertal entsprechende Strukturelemente weitgehend fehlen (C). Die Strukturvielfalt ist entweder natürli- cherweise besonders vielfältig (A), mäßig (B) oder die Ausprägung ist strukturarm (C). Die gewichtigsten Unterschiede bestehen hinsichtlich des lebensraumtypischen Artinventars. Die Zahl der charakteristischen Flechtenarten reicht von drei bis sieben, woraus Bewertungen des Arteninventars von A („vorhanden“), B („weitgehend vorhanden“) oder C („nur in Teilen vor- handen“) resultierten. Hinsichtlich der Beeinträchtigungen ist festzustellen dass die Silikatfelskuppe im Spittergrund hinsichtlich des Teilkriteriums „Verbuschung, Gehölzaufwuchs“ nur mit „mittel“ (B) bewertet werden konnte, während alle übrigen Arten der Beeinträchtigungen nicht zutreffen („keine Be- einträchtigungen“) oder von geringer Intensität sind (A).

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Tab. 4.26: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8230

MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche samt- Habitat- Arten- Beein- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ung ren tigun- gen 10274 8230 0,777 8230 0,777 C C B C

10300 8230 0,023 8230 0,023 B B A B

10302 8230 0,056 8230 0,056 B B A B

10342 8230 0,011 8230 0,011 A A A A

Anzahl 4 Gesamt 0,867 0,867 C C B C

Tab. 4.27: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8230

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A 0,011 1 1

B 0,079 9 2

C 0,777 90 1

Gesamt 0,867 4

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Im SDB des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach- Dietharz“ ist für den LRT 8230 eine Fläche von 1,052 ha angegeben. Während der Geländebe- gehungen 2016/2017 wurde mit 0,867 ha eine etwas geringere Flächengröße ermittelt, was auf eine exaktere Abgrenzung im Rahmen der MaP-Kartierung zurückzuführen ist. Die Flächendif- ferenz resultiert allein aus der groben und überdimensionierten Abgrenzung der OBK-Objekte. Die Kartierung 2016 weist sogar drei LRT-Flächen mehr aus, als die OBK. Der LRT 8230 befindet sich im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ insgesamt in einem guten (günstigen) Gesamterhaltungszustand.

4.1.2.12 LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen Flächengröße/Vorkommen Nach SDB ist der LRT im FFH-Gebiet mit einer Fläche von 0,010 ha vertreten. Dabei handelt es sich um die Münzhöhle am Haderholzstein und eine Klufthöhle im Spittergrund.

Allgemeine Charakteristik des LRT Der LRT 8310 ist geomorphologisch definiert und umfasst natürliche Höhlen und Halbhöhlen, sofern diese weder touristisch erschlossen sind noch wirtschaftlich genutzt werden, einschließ- lich eventuell vorhandener unterirdischer Stand- oder Fließgewässer. Anthropogen entstandene unterirdische Hohlräume (z. B. Stollen), auch wenn diese naturnahe Strukturen angenommen haben, gehören nicht zum LRT 8310 (TLUG 2016). 76

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Vorrangig kommen Höhlen des LRT 8310 in Gebieten mit löslichen Gesteinen wie Kalk, Gips und Salz vor und sind dort vielfach durch Verkarstung, d.h. durch die chemische Auflösung lös- licher Gesteine entlang von Klüften und Schichtfugen im Untergrund, entstanden (LUBW 2013). In Thüringen gibt es jedoch auch eine Reihe natürlicher Höhlenbildungen in anderen Gesteins- typen (TLUG 2016). Höhlen des LRT 8310 weisen ein höhlenspezifisches Mikroklima auf. Dieses kennzeichnet sich durch das Fehlen von Frost, hohe Luftfeuchtigkeit, keine starke Zugluft und generell ein sehr ausgeglichenes Temperatur- und Feuchteregime sowie die Beschränkung von Tageslichteinfall auf den Eingangsbereich (TLUG 2016). In Höhlen kommen vielfach hochspezialisierte oder endemische Tierarten vor. Hauptsächlich handelt es sich bei der Fauna um Invertebraten, die ausschließlich in Höhlen und unterirdischen Gewässern vorkommen. Als terrestrische Wirbellose sind häufig Käferarten der Bathysciinae und Trechinae, anzutreffen. Unter den aquatischen Tieren sind viele endemische Krebstiere (Isopoda, Amphipoda, Syncarida, Copepoda), sogenannte lebende Fossilien oder Schnecken der Familie der Hydrobiidae zu finden. Für Fledermäuse sind Höhlen wichtige Winterquartiere. Und auch andere Tierarten nutzen Höhlen als Teillebensraum besonders im Winter, so z.B. Siebenschläfer, Feuersalamander oder Schmetterlingsarten. (NLWKN 2011, EUROPEAN COM- MISSION 2013, LUBW 2013, TLUG 2016). Höhlen des LRT 8310 können als „Höhlen und Stollen“ nach §30 BNatSchG und §18 ThürNatG besonders geschützte Biotope sein. Sowohl in Thüringen als auch bundesweit gilt der Biotoptyp „Höhlen und Stollen“ als „gefährdet“ (Kategorie 3, VAN HENGEL & WESTHUS 2011, FINCK et al. 2017). Nach LUX et al. 2014 sind in Thüringen insgesamt 332 Vorkommen des LRT 8310 bekannt. Der landesweite Erhaltungszustand wird mit „ungünstig – unzureichend“ angegeben, ist deutsch- landweit gesehen jedoch als „günstig“ eingestuft.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Der LRT 8310 weist außer gegebenenfalls im Eingangsbereich wachsenden Pflanzen, vor al- lem Moose und Algen, keine typische Vegetation und Pflanzengesellschaften auf, daher ist eine Benennung LRT-kennzeichnender Charakterarten sowie eine pflanzensoziologische Zuordnung nicht möglich (TLUG 2016). Für den Eingangsbereich von Höhlen des 8310 geben PAN/ILÖK (2010) als mögliche Farn- und Blütenpflanzen Schlangenäuglein (Asperugo procumbens), Strei- fenfarn (Asplenium spp.), Unechter Gänsefuß (Chenopodium hybridum), Zerbrechlicher Blasen- farn (Cystopteris fragilis), Herabgebogener Igelsame (Lappula deflexa), Kletten-Igelsame (Lap- pula squarrosa), Österreichische Rauke (Sisymbrium austriacum), Steife Rauke (Sisymbrium strictissimum) und Prächiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum) an und nennen als Moosarten Echtes Trugzahnmoos (Anomodon viticulosus), Blaugrünes Doppelzahnmoos (Didymodon glaucus), Wirteliges Schönastmoos (Eucladium verticillatum), Glattes Neckermoos (Neckera complanata), Unterbrochenes Flachblattmoos (Pedinophyllum interruptum), Feder-Leuchtmoos (Schistostega pennata) und Fuchsschwanz-Bäumchenmoos (Thamnobryum alopecurum).

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT

Die lebensraumtypischen Habitatstrukturen und die Beeinträchtigungen wurden anhand vorliegender Unterlagen (THV 2013) und ergänzend vor Ort bewertet.

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Beide Höhlen weisen Felsspalten und ein strukturreiches Mikrorelief auf, die Münzhöhle ist tie- fer (länger) als 10 Meter mit höhlentypischem Mikroklima. Dort wurden die lebensraumtypi- schen Habitatstrukturen als „gut ausgeprägt“ (B) eingestuft. Die tatsächliche Größe der Kluft- höhle im Spittergrund lässt sich nur mit Spezialausrüstung bestimmen; die zugänglichen Berei- che sind deutlich kürzer als 10 Meter und ohne typisches Höhlenklima. Ohne zusätzliche Infor- mationen kann die Habitatausstattung hier nur als „mittel bis schlecht ausgeprägt“ (C) bewertet werden. Zu den beiden im Gebiet befindlichen Höhlen (Münzhöhle am Haderholzstein und Klufthöhle im Spittergrund) liegen bislang keine bzw. keine aktuellen Daten zum lebensraumtypischen Ar- teninventar (u.a. Fledermäuse) vor. Im Eingangsbereich der Klufthöhle im Spittergrund kommt das Leuchtmoos (Schistostega pennata) vor. Die Münzhöhle ist ein beschriebenes Geotop der Großen Haderholzroute des Nationalen Geo- Parks Thüringen. Es sind somit Störwirkungen durch Begängnis anzunehmen, weshalb die Höhle als „mittel“ (B) beeinträchtigt bewertet wird. Bei der Höhle im Spittergrund werden keine Beeinträchtigungen festgestellt (A).

Tab. 4.28: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8310

MaP LRT-Code Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Ge- Nummer gesamt Fläche Habitat- Arten- Beein- samt- (LRT) ha ha bewert- struktu- inventar träch- ren tigun- ung gen 10343 8310 0,008 8310 0,008 B - B B

10344 8310 0,008 8310 0,008 C - A C

Anzahl 2 Gesamt 0,016 0,016 C - B C

Tab. 4.29: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8310 Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche des Anzahl Teilflächen LRT

A

B 0,008 50 1

C 0,008 50 1

Gesamt 0,016 2

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Nach SDB ist der LRT im FFH-Gebiet mit einer Fläche von 0,010 ha vertreten und in einem hervorragenden Erhaltungszustand. Bei der aktuell ermittelten Flächengröße von 0,016 ha han- delt es sich um einen rein technischen Wert ohne Bezug zur realen Größe der Höhlen. Die Ge- samtbewertung des LRT 8310 weicht gegenüber der Angabe im Standarddatenbogen erheblich nach unten ab (C statt A). Sie wurde allerdings ohne den Parameter „Arteninventar“ erfasst, sodass hier bei entsprechend vorliegenden Daten auch eine höhere Bewertung möglich ist.

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4.1.3 Bilanzierung der LRT für den Standarddatenbogen In der nachfolgenden Tab. 4.30 erfolgt die Aufbereitung der Ergebnisse der LRT-Überprüfung (Plausibilitätskontrolle) im Jahr 2016 für die Ände- rung des Standarddatenbogens. Tab. 4.30: Bilanzierung der LRT für den Standarddatenbogen (SDB) Land Land Gebietsnummer TH Gebiets-Nr. Gebietsname LRT Code Form Prioritäre Änderungsvor- schlag ha LRT-Fläche Ände- der Grund Flächen- der rung größe Datenqualität Repräsentativität Größe Relative Flä- Relative (SDB che)* Erhaltungsgrad Erhaltung) (SDB Ände- der Grund Erhal- des rung tungsgrades Gesamtbeurteilung Erhaltungsgrad Alter SDB Trend

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Natürliche nährstoffreiche 3150 0,280 1 G C 1 C C C = 303 schen Kleinschmalkal- Seen den und Tambach- Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Fließgewässer mit fluten- 3260 12,061 1 G B 1 B B B = 303 schen Kleinschmalkal- der Wasserpflanzen- den und Tambach- Vegetation Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Trockene Heiden 4030 0,453 1 G B 1 B C B = 303 schen Kleinschmalkal- den und Tambach- Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Artenreiche Borstgrasra- 6230* P 3,463 1, 3 G B 1 B C B = 303 schen Kleinschmalkal- sen den und Tambach- Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Feuchte Hochstauden- 6430 2,087 1 G C 1 B C B = 303 schen Kleinschmalkal- Fluren den und Tambach- Dietharz

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Land Land Gebietsnummer TH Gebiets-Nr. Gebietsname LRT Code Form Prioritäre Änderungsvor- schlag ha LRT-Fläche Ände- der Grund Flächen- der rung größe Datenqualität Repräsentativität Größe Relative Flä- Relative (SDB che)* Erhaltungsgrad Erhaltung) (SDB Ände- der Grund Erhal- des rung tungsgrades Gesamtbeurteilung Erhaltungsgrad Alter SDB Trend

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Extensive Mähwiesen 6510 8,278 1, 3 G C 1 B C B = 303 schen Kleinschmalkal- des Flach- und Hügellan- den und Tambach- des Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Berg-Mähwiesen 6520 93,768 1, 3 G B 1 B B B = 303 schen Kleinschmalkal- den und Tambach- Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Übergangs- und 7140 NP 0 1 G - - - 1 - C - 303 schen Kleinschmalkal- Schwingrasenmoore den und Tambach- Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Silikatschutthalden 8150 1,316 1 G B 1 A B A = 303 schen Kleinschmalkal- den und Tambach- Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Silikatfelsen und ihre 8220 6,270 1 G B 1 B B B = 303 schen Kleinschmalkal- Felsspaltenvegetation den und Tambach- Dietharz

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Silikatfelskuppen mit ihrer 8230 0,867 1 G B 1 C 1 C B - 303 schen Kleinschmalkal- Pioniervegetation den und Tambach- Dietharz

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Land Land Gebietsnummer TH Gebiets-Nr. Gebietsname LRT Code Form Prioritäre Änderungsvor- schlag ha LRT-Fläche Ände- der Grund Flächen- der rung größe Datenqualität Repräsentativität Größe Relative Flä- Relative (SDB che)* Erhaltungsgrad Erhaltung) (SDB Ände- der Grund Erhal- des rung tungsgrades Gesamtbeurteilung Erhaltungsgrad Alter SDB Trend

Thüringen 100 DE 5229- Thüringer Wald zwi- Nicht touristisch er- 8310 0,016 1 P C 1 C A - 303 schen Kleinschmalkal- schlossene Höhlen den und Tambach- Dietharz *Basierend auf LUX et al. (2014) Erläuterungen zur Tabelle: Prioritäre Form: P für prioritärer LRT Änderungsvorschlag: S=Streichung des LRT aus dem SDB, A=Aufnahme des LRT in den SDB, NP=LRT im Gebiet nicht präsent Grund der Änderung der Flächengröße: 0=unverändert, 1=Präzisierung, Status quo-Korrektur, 2=Sukzession / globale + diffuse Einflüsse, 3=anthropogene Einflüsse, 4=Eingriffsverfahren, Verluste, 5=Neu (Ausgleich, Entwicklung) Datenqualität: G=gut (z.B. auf der Grundlage von Erhebungen), M=mäßig (z.B. auf der Grundlage partieller Daten mit Extrapolationen), P=schlecht (z.B. grobe Schätzung) Repräsentativität: A=hervorragend, B=gut, C=mittel, D=nicht signifikant, E=Entwicklungsziel Relative Größe: 5 = >50% der Fläche im Bezugsraum, 4 = >15-50% der Fläche im B., 3 = >5-15% der Fläche im B., 2 = >2-5% der Fläche im B., 1 = <2% der Fläche im B. befindet sich im Gebiet Erhaltungsgrad: A=sehr gut (sehr guter Erhaltungszustand, unabhängig von der Wiederherstellungsmöglichkeit), B=gut (guter Erhaltungszustand unabhängig von Wiederherstel- lungsmöglichkeiten oder durchschnittl. bis beeinträchtigter Zustand mit einfacher Wiederherstellung in kurzen bis mittleren Zeiträumen), C=mittel bis schlecht (weniger gut erhalten, Wiederherstellung in mittleren bis langen Zeiträumen, schwierig oder unmöglich) Grund der Änderung des Erhaltungsgrades :0=unverändert, 1=Präzisierung, Status quo-Korrektur, 2=Sukzession / globale + diffuse Einflüsse, 3=anthropogene Einflüsse, 4=Eingriffsverfahren, Verluste, 5=Neu (Ausgleich, Entwicklung) Gesamtbeurteilung (Bedeutung des FFH-Gebietes für die Erhaltung des LRT): A=sehr hoch (hervorragende Wert), B=hoch (guter Wert), C=mittel bis gering (signifikanter Wert) Erhaltungsgrad Alter SDB: Erhaltungsgrad (da größerer Aussagewert) gegenüber alten SDB: A,B,C Trend: Trend für das Kriterium Erhaltung (da größerer Aussagewert) gegenüber alten SDB: neu,=,-,+,nb

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4.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie Laut SDB kommen im FFH-Gebiet als Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie die Fischart Westgroppe (Cottus gobio) sowie die Fledermausarten Bechsteinfledermaus (Myotis bech- steinii), Großes Mausohr (Myotis myotis) und Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) vor.

4.2.1 Einleitung und Übersicht Ausgangslage Für die Erfassung der Fledermausarten nach Anhang I der FFH-Richtlinie wurde auf bestehen- de Daten der Fledermauskoordinierungsstelle, des Standard-Datenbogens der TLUG und auf vorhandene LINFOS-Daten zurückgegriffen. Laut der LINFOS-Daten wurden zudem 2012 und 2014 noch die Arten Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) und Großes Mausohr (Myotis myotis) mittels Winterquartiernachweis erfasst. In den im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ angebrachten Kästen konnten laut 1. Zwischenbe- richt zum Monitoring der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie (PAN & IBIS 2017) bei der ersten Kontrolle am 14.07.2016 noch keine Fledermäuse angetroffen werden. Für die Bewertung des Erhaltungszustandes der Art Cottus gobio (Westgroppe) im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ wurden alle Gewässer des Gebietes hinsichtlich der Habitateignung punktuell begutachtet und die Bewertung mit Da- ten aus dem Gewässerahmenplan und der Strukturgütekarte ergänzt. Eine komplette Begehung aller Gewässer im FFH-Gebiet wurde nicht durchgeführt, da diese nicht im Leistungsverzeichnis gefordert war und zudem einen erheblichen Mehraufwand erfordert. Vertragsgemäß wurden drei Probestellen im August 2016 befischt (siehe auch Kapitel 4.2.2.1 Abschnitt Methodik). Die Beprobung erfolgte auf Grundlage der Vorgaben des Bundesamtes für Naturschutz (BFN) und des Bund/Länder-Arbeitskreises (BLAK) sowie des Landes Thüringens. Die Probestellen „Spit- ter“ (ID 30015) und „Langer Bach oh Waldschänke“ (ID 30016) wurden vom Auftraggeber vor- gegeben, die Probestelle „Langer Bach oberhalb Waldschänke, Zusatzstelle“ (ID 30017) wurde von den Gutachtern innerhalb des FFH-Gebietes frei gewählt. Die Bewertung des Erhaltungs- zustandes der Art erfolgte nach dem Bewertungsschema des Bundes (BFN & BLAK 2016b). Für die Beprobung mittels Elektrobefischung ist eine Genehmigung der Obersten Fischereibe- hörde erforderlich. Diese wird nur erteilt, sofern auch das schriftliche Einverständnis der Fische- reirechtsinhaber bzw. Pächter der zu untersuchenden Gewässerabschnitte vorliegt. Die Infor- mationen zu den Fischereirechten und Pächtern der Untersuchungsgewässer wurden bei den Landratsämtern Schmalkalden-Meiningen und Gotha erfragt. Die Arten und ihre Bewertung Die nachfolgende Tab. 4.31 gibt eine Übersicht der im FFH-Gebiet 5229-303 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ vorkommenden Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie bzw. ihrer Habitatentwicklungsflächen.

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Tab. 4.31:Übersicht der Arten nach Anhang II FFH-RL im Gebiet

Trend Angabe der Habitatflächen Habitat-EF Akt. Artname EHZ BfN-Code Art im SDB aktuell aktuell EHZ

SDB- MaP Wissensch Deutsch j/n EHZ ha Anzahl ha Anzahl MaP

COTTGOBI Cottus gobio Westgroppe ja B 6,704 12 0,336 3 B ↔

Bechsteinfleder- MYOTBECH Myotis bechsteinii ja C maus

Bechsteinfleder- MYOTBECH Myotis bechsteini ja C maus

MYOTMYOT Myotis myotis Mausohr ja C

RHINHIPP Rhinolophus Kleine Hufeisenna- ja C hipposideros se

gesamt: 6,704 12 0,336 3

Tab. 4.32:Auswertung zur Flächengröße des Erhaltungszustands für die einzelnen aktuellen Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Arten im FFH-Gebiet

Habitat-Gesamtbewertung Habitat- Entwicklungs-

A B C gesamt flächen

Anh.II Art Anz. Anz. Anz. Anz. Anz. der der der Bewert- der der Flä. ha Flä. ha Flä. ha ung Flä. ha Flä. ha

Westgroppe 12 6,704 B 12 6,704 3 0,336

gesamt: 12 6,704 12 6,704 3 0,336

Fazit Der aktuelle Erhaltungszustand der Anhang II-Art Groppe wird nach der vorliegenden Untersu- chung mit „gut“ (B) bewertet. Somit wird das Erhaltungsziel erreicht. Im bisherigen SDB (Stand Mai 2016) wurde die Gesamtbeurteilung mit „C“ und der Erhaltungszustand mit „B“ bewertet. Diese Bewertung wurde ohne vorliegende Befischungs-Daten vorgenommen. Zur Bewertung der Erhaltungszustände der gemeldeten Fledermausarten liegen noch keine aktuellen Daten vor.

4.2.2 Beschreibung der einzelnen Arten

4.2.2.1 Cottus gobio – Westgroppe Bearbeiter: Egbert Korte, Ute Kalbhenn

Methodik Die Erfassung der Fische wurde mittels Elektrofischerei durchgeführt. Beim Elektrofischen wird ein elektrisches Gleichspannungsfeld im Wasser erzeugt. Befindet sich ein Fisch in einem sol- chen Feld, greift er eine bestimmte Spannung ab. Aufgrund des geringen Hautwiderstandes der Fische kann der elektrische Strom den Fischkörper leicht durchdringen und eine spezifische Reaktion erzeugen. Der Muskelapparat des Fisches wird so stimuliert, dass er seinen Körper zur Anode hin ausrichtet und auf diese zu schwimmt. Diesen Effekt nennt man Galvanotaxis. 83

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Die Fische werden durch Anlegen eines elektrischen Feldes also zunächst angelockt und dann betäubt (HALSBAND & HALSBAND, 1975). Die Methode gilt als schonend und ist die häufigste Vorgehensweise bei fischökologischen Untersuchungen in Binnengewässern. Es wurde watend mit dem Gerät EFGI 650 der Firma Bretschneider unter der Verwendung von Gleichstrom gefischt. Die betäubten Fische wurden von einem Beifänger mit einem Handke- scher gefangen, auf Artniveau bestimmt und die Totallänge (TL) ermittelt. Dazu wurden diese direkt im Freiland mit Hilfe eines Messbretts vermessen. Anschließend wurden die Tiere zurück ins Wasser entlassen. Eine Befischung der Groppe (Cottus gobio) ist im Allgemeinen zwischen Mai und Mitte Oktober möglich. Es wird jedoch empfohlen, die Befischungen erst ab Spätsommer (August) durchzu- führen, um die ausreichende Erfassung von Jungtieren sicherzustellen. Die Elektrobefischung sollte möglichst bei Niedrigwasser ausgeführt werden, um die etwas schwierig zu befischende Art mit ausreichender Effizienz zu erfassen. Gute Sichtverhältnisse verbessern die Fangeffektivität. Vom Land Thüringen wurde eine Befischungsstrecke von 200 m vorgegeben. Innerhalb dieser Strecke sollen alle relevanten Habitate ausreichend be- probt werden. In sehr kleinen Gebirgsbächen ist eine Reduzierung der Befischungsstrecke auf 100 m möglich. Dies kann vor Ort durch eine Experteneinschätzung erfolgen. Für die vorliegende Untersuchung wurden insgesamt drei Probestellen in zwei Gewässern bei normalem Wasserstand befischt. Details zur Befischung zeigt die nachfolgende Tab. 4.33. Tab. 4.33: Details zu den befischten Probestellen im FFH-Gebiet Gewässer Probe- Datum Start Ende Länge Fläche stelle [m] [ha] R-Wert H-Wert R-Wert H-Wert Spitter GTH_01 16.08.2016 4 400068 5630296 4 399884 5630257 200 0,024 Langer Bach oberhalb SM_03 16.08.2016 4 395417 5631885 4 395483 5632075 200 0,030 Waldschänke Langer Bach (Zusatzstelle) SM_03+ 16.08.2016 4 395624 5632474 4 395691 5632672 200 0,024 Oberlauf

Neben der Befischung wurde auch eine Habitatkartierung in weiteren Gewässern des FFH- Gebietes durchgeführt. Dafür wurden Abschnitte von mindesten 50–100 m begangen und die Eignung als potentielles Groppenhabitat überprüft. Die Ergebnisse wurden später mit Daten aus dem Gewässerrahmenplan und der Strukturgütekarte ergänzt.

Allgemeine Charakteristik Charakteristisch für die Groppe sind ihr keulenförmiger Körper, die großen fächerförmigen Brustflossen sowie ihre marmorierte Körperfärbung. Auf Grund der fehlenden Schwimmblase besitzt die Art eine bodengebundene Lebensweise. Die Art besiedelt sommerkalte, stark strö- mende Abschnitte der Forellen- bis Äschenregion. Zur erfolgreichen Reproduktion benötigt die Art ein möglichst vielgestaltiges, kiesig-steiniges Gewässerbett. Die Laichzeit erstreckt sich von März bis April bei Wassertemperaturen über 12°C. Die Weibchen der Art laichen einmal pro Jahr, dabei werden die klebrigen Eier in Klumpen in kleinen Höhlungen an die Decke geheftet. Die Männchen der Art betreiben Brutpflege.

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Die Nahrung der Groppe besteht vorwiegend aus Wirbellosen, aber auch Teile von Pflanzen und Eier der Bachforelle gehören zeitweise zum Nahrungsspektrum. In der Roten Liste Deutschland wird die Groppe als stark gefährdet (2) geführt, in Thüringen gilt sie als gefährdet (3) (MÜLLER 2011). Nach MÜLLER (2012) wird die Groppe in vielen historischen Quellen erwähnt, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Art insgesamt häufig war und im Mittelgebirge bis 750 m ü. NN vorkam. In den 1980er Jahren kam es jedoch zu einer starken Dezimierung des Verbreitungsgebietes der Art (BRETTFELD & MÜLLER 1989, 1992 in MÜLLER 2012). Seit den 1990er Jahren steigt die Zahl der Fundorte wieder an.

Bestand und Habitatflächen im Plangebiet Im FFH-Gebiet 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ wur- den zwölf Habitatflächen mit einer Gesamtfläche von 6,704 ha (siehe Tab. 4.34) und drei Habi- tatentwicklungsflächen mit einer Gesamtfläche von 0,336 ha (siehe Tab. 4.35) ausgewiesen. Drei der Habitatflächen sind befischte Probestrecken, die ein aktuelles Habitat darstellen (ID 30015, 30016, 30017).

Flächengröße und Erhaltungszustand der Habitatflächen der Groppe außerhalb der Gebiets- grenze Insgesamt sind vier Habitatflächen und eine Habitat-Entwicklungsfläche durch die Gebietsgren- ze angeschnitten. Sie werden am Ende der nachfolgenden Tabellen 4.34 und 4.35 angefügt. Zusammen nehmen sie eine Flächengröße von 0,134 und 0,023 ha ein. Die Gesamtfläche der Groppen-Habitate erhöht sich somit auf 6,838 ha, die der Habitat-Entwicklungsflächen auf 0,357 ha. Tab. 4.34: Nachweise der vorkommenden Habitatflächen der Art Cottus gobio im FFH-Gebiet 100.

MaP Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten angabe haltungs- (Hab) Abschnitts Jahr**** zustand

Spitter westlich Tambach-Dietharz 30015 0,065 2016 B

Langer Bach oberhalb Waldschänke 30016 0,055 2016 B

Langer Bach oberhalb Waldschänke 30017 0,082 2016 B

Schmalkalde, Ickersbach, Kaltes Wasser, Frauengra- 30018 2,272 2016 B ben

Weihersbach und Mündung Tambacher Wasser 30020 0,227 2016 B

Rödersbargbach unterhalb Verrohrung 30022 0,102 2016 B

Rödersbargbach oberhalb Verrohrung 30031 0,182 2016 B

Tambacher Wasser 30033 0,826 2016 B

Spitter 30035 1,164 2016 B

Spitterbach 30036 0,315 2016 B

Zulauf Schmalkalde nordöstlich Löbesberg 30040 0,361 2016 B

Schmalkalde mit Zulauf Heisterbachgraben 30041 1,054 2016 B

Einzelflächen gesamt: 12 6,704

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Durch die Gebietsgrenze angeschnittene Habitat-Flächen

MaP Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten angabe haltungs- (Hab) Abschnitts Jahr**** zustand

Schmalkalde, Ickersbach, Kaltes Wasser, Frauengra- 30018 0,128 2016 B ben

Weihersbach und Mündung Tambacher Wasser 30020 0,002 2016 B

Zulauf Schmalkalde nordöstlich Löbesberg 30040 0,001 2016 B

Schmalkalde mit Zulauf Heisterbachgraben 30041 0,003 2016 B

Einzelflächen gesamt: 4 0,134

Tab. 4.35: Nachweise der vorkommenden Habitat-Entwicklungsflächen der Art Cottus gobio im FFH-Gebiet 100.

MaP Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten angabe haltungs- (Hab) Abschnitts Jahr**** zustand

Tambacher Wasser unterhalb der Mündung Weihers- 40001 0,071 2016 k.A.

bach Bach v. Vorderen Höhenberg unterhalb Absturz 40002 0,013 2016 k.A.

Bach v. Vorderen Höhenberg oberhalb Absturz 40003 0,253 2016 k.A.

Einzelflächen gesamt: 3 0,336

Durch die Gebietsgrenze angeschnittene Habitat-Flächen

MaP Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten angabe haltungs- (Hab) Abschnitts Jahr**** zustand

Bach v. Vorderen Höhenberg unterhalb Absturz 40002 0,023 2016 B

Einzelflächen gesamt: 1 0,023

Spitter westlich Tambach-Dietharz Die Spitter westlich Tambach-Dietharz lässt sich dem Fließgewässertyp 5 (Epirhithral/ grob Mit- telgeb-Bach (Si)) zurechnen. Das kleine, zum Einzugsgebiet der gehörende Gewässer fließt über die Apfelstädt in die .

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Abb. 4.12: Spitter westlich Tambach-Dietharz (ID 30015), Blickrichtung bachaufwärts. Foto INGA

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Tab. 4.36: Befischungsprotoll und Bewertung der Habitatfläche der Probestelle 1

FFH-Art / Zielart: Groppe (Cottus gobio) Probestelle 1 Landes-Nr. 100 Gewässer Hauptname: Spitter EU-Code FFH-Gebiet 5229-303

Name FFH-Gebiet Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz R-Wert H-Wert Lage Start 4 400068 5630296 Ende 4 399884 5630257 Landkreis bzw. kreisfreie Gotha Stadt: Gemeinde: Tambach-Dietharz Fischereirecht/Pächter SFV Tambach-Dietharz e.V. Befischungsdatum: 16.08.2016 Probestreckenlänge [m] 200 E-Gerät EFGI 650 Stromart Gleichstrom Schotterbach des Typs 5 (Epirhithral / grob Mittelgeb-Bach (Si)) im Oberlauf der Anmerkungen Apfelstädt Populationsaufbau: 31% (11 Individuen) sind 0+ Bewertung Kriterien/Wertstufe A B C

Zustand der Population hervorragend gut mittel bis schlecht Bestandsgröße / Abundanz: ≥ 0,3 lnd/m² ≥ 0,1 bis < 0,3 lnd/m² < 0,1 lnd/m² Abundanz (Ind. Älter 0+) Istwert 0,104 Habitatqualität hervorragend gut mittel bis schlecht Naturnahe Strukturen der flächendeckend vorhanden > regelmäßig vorhanden, in nur in Teilabschnitten vorhan- Gewässersohle und des Ufers 90 % Teilabschnitten fehlend, den < 50 % (z. B. strukturreiche Abschnitte 50 – 90 % mit hohen Anteilen von Grobsubstrat im Gewässer- grund, lediglich geringe Anteile von Feinsubstraten im Lü- ckensystem und kiesige Flachwasserhabitate mit mittlerer Strömungsgeschwin- digkeit) Beeinträchtigungen keine bis gering mittel stark Querbauwerke und Durchläs- Keine, Durchgängigkeit nicht Durchgängigkeit beein- Durchgängigkeit so gering, se (Beeinträchtigung bezieht beeinträchtigt trächtigt, aber Querbau- dass das Fortbestehen der sich auf Auf- und Abwande- werke i. d. R. für einen Vorkommen langfristig gefähr- rung jeweils aller wandernden Teil der Individuen pas- det ist Stadien (Expertenvotum) sierbar anthropogene Stoffeinträge ohne Auswirkungen auf das Geringe Auswirkungen Mit erheblichen Auswirkungen und Feinsedimenteinträge Sohlsubstrat auf Sohlsubstrat auf Sohlsubstrat (Expertenvotum) Eingriffe in das Gewässer ohne Auswirkungen gering, ohne erkennbare erheblich, mit erkennbaren (Gewässerausbau und Unter- Auswirkungen Auswirkungen haltungsmaßnahmen; Exper- tenvotum) Weitere Beeinträchtigungen für Cottus gobio (Expertenvo- tum mit Begründung) Gesamtbewertung B

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Beeinträchtigungen Querbauwerke und Durchlässe: Nach SCHMALZ et al. (2013) bestehen in der Spitter kleine Querbauwerke für die Wasserentnahme zur Fischteichbewässerung, die die Durchgängigkeit einschränken. Laut Habitatsteckbrief (Stand 11.07.2016) ist das Gewässer auf 2,5 km durch- gängig. Der Interaktive Wasserrahmenplan der TLUG gibt für den Spitterbach (Spitter) im FFH- Gebiet keine Querbauwerke oder Maßnahmenbereiche an. In der Strukturgütekarte sind drei Abstürze vermerkt. Anthropogene Stoff- und Feinsedimenteinträge:In der Spitter westlich Tambach-Dietharz bestanden zum Untersuchungszeitpunkt keine Hinweise auf anthropogene Stoff- oder Feinsedimenteinträge mit Auswirkungen auf das Sohlsubstrat. Eingriffe in das Gewässer: Im Untersuchungsbereich wurden keine Hinweise auf Gewässer- ausbau und Unterhaltungsmaßnahmen gefunden. Weitere Beeinträchtigungen: Das Umland der Spitter besteht überwiegend aus Fichtenfors- ten. Diese Gegebenheiten können zu einer Versauerung eines Gewässers führen, was eine Verarmung des Makrozoobenthos und damit eine Verschlechterung der Nahrungsgrundlage der Art zur Folge haben kann.

Langer Bach oberhalb Waldschänke Der Lange Bach oberhalb der Waldschänke (Schmalkaldeoberlauf) ist ein kleines Fließgewäs- ser des Typs 5 (Epirhithral / grob Mittelgeb-Bach (Si)). Als Zufluss der Schmalkalde gehört er somit zum Einzugsgebiet der Werra. Das Wiesental des Langen Bachs wird durch Beweidung bewirtschaftet. Die Einzäunung verläuft so, dass die Tiere stellenweise Zugang zum Gewässer haben. Im und am Gewässer sind Pestwurzbestände vorhanden.

Abb. 4.13: Blick bachabwärts an der Probestelle Langer Bach oberhalb Waldschänke (ID 30016). Foto INGA 89

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Tab. 4.37: Befischungsprotoll und Bewertung der Habitatfläche der Probestelle 2 FFH-Art / Zielart: Groppe (Cottus gobio) Probestelle 2 Landes-Nr. 100 Gewässer Hauptname: Langer Bach EU-Code FFH-Gebiet 5229-303 Name FFH-Gebiet Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz R-Wert H-Wert Koordinaten Start 4 395417 5631885 Ende 4 395483 5632075 Landkreis bzw. kreisfreie Schmalkalden-Meiningen Stadt: Gemeinde: Floh-Seligenthal Fischereirecht/Pächter Pachtgemeinschaft „Obere Schmalkalde“ Befischungsdatum: 16.08.2016 Probestreckenlänge [m] 200 E-Gerät EFGI 650 Stromart Gleichstrom Befischungsart 1 Elektrofischer, 1 Beifänger; watend kleiner Schotterbach im Oberlauf der Schmalkalde; Typs 5 (Epirhithral / grob Mittel- Anmerkungen geb-Bach (Si)) Populationsaufbau: 48% (84 Individuen) sind 0+ Bewertung

Kriterien/Wertstufe A B C Zustand der Population hervorragend gut mittel bis schlecht Bestandsgröße / Abundanz: ≥ 0,3 lnd/m² ≥ 0,1 bis < 0,3 lnd/m² < 0,1 lnd/m² Abundanz (Ind. Älter 0+) Istwert 0,29 Habitatqualität hervorragend gut mittel bis schlecht Naturnahe Strukturen der flächendeckend vorhanden > regelmäßig vorhanden, in nur in Teilabschnitten vorhan- Gewässersohle und des Ufers 90 % Teilabschnitten fehlend, den < 50 % (z. B. strukturreiche Abschnitte 50 – 90 % mit hohen Anteilen von Grobsubstrat im Gewässer- grund, lediglich geringe Anteile von Feinsubstraten im Lücken- system und kiesige Flachwas- serhabitate mit mittlerer Strö- mungsgeschwindigkeit) Beeinträchtigungen keine bis gering mittel stark Querbauwerke und Durchlässe Keine, Durchgängigkeit nicht Durchgängigkeit beein- Durchgängigkeit so gering, (Beeinträchtigung bezieht sich beeinträchtigt trächtigt, aber Querbau- dass das Fortbestehen der auf Auf- und Abwanderung werke i. d. R. für einen Vorkommen langfristig ge- jeweils aller wandernden Teil der Individuen pas- fährdet ist Stadien (Expertenvotum) sierbar anthropogene Stoffeinträge ohne Auswirkungen auf das Geringe Auswirkungen Mit erheblichen Auswirkungen und Feinsedimenteinträge Sohlsubstrat auf Sohlsubstrat auf Sohlsubstrat (Expertenvotum) Eingriffe in das Gewässer ohne Auswirkungen gering, ohne erkennbare erheblich, mit erkennbaren (Gewässerausbau und Unter- Auswirkungen Auswirkungen haltungsmaßnahmen; Exper- tenvotum) Weitere Beeinträchtigungen für Cottus gobio (Expertenvotum mit Begründung) Gesamtbewertung B

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Beeinträchtigung Die Beeinträchtigungen des Langen Bachs werden nach der Darstellung der Bewertung der Zusatzprobestelle für den Bach insgesamt besprochen.

Langer Bach oberhalb Waldschänke, Zusatzstelle Oberlauf

Abb. 4.14: Befischte Zusatzstelle am Langen Bach (ID 30017), Blickrichtung bachaufwärts. Foto INGA

Tab. 4.38: Befischungsprotoll und Bewertung der Habitatfläche der Probestelle 3

FFH-Art / Zielart: Groppe (Cottus gobio)

Zusatzstelle Probestelle 3 Landes-Nr. 100 Gewässer Hauptname: Langer Bach EU-Code FFH-Gebiet 5229-303 Name FFH-Gebiet Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz R-Wert H-Wert

Lage Start 4 395524 5632474 Ende 4 395691 5632672 Landkreis bzw. kreisfreie Schmalkalden-Meiningen Stadt: Gemeinde: Floh-Seligenthal Fischereirecht/Pächter Pachtgemeinschaft „Obere Schmalkalde“

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Befischungsdatum: 16.08.2016 Probestreckenlänge [m] 200 E-Gerät EFGI 650 Stromart Gleichstrom kleiner Schotterbach im Oberlauf der Schmalkalde; Typs 5 (Epirhithral / grob Anmerkungen Mittelgeb-Bach (Si)) Populationsaufbau: 37% (41 Individuen) sind 0+ Bewertung Kriterien/Wertstufe A B C Zustand der Population hervorragend gut mittel bis schlecht Bestandsgröße / Abundanz: ≥ 0,3 lnd/m² ≥ 0,1 bis < 0,3 lnd/m² < 0,1 lnd/m² Abundanz (Ind. Älter 0+) Istwert 0,3 Habitatqualität hervorragend gut mittel bis schlecht Naturnahe Strukturen der flächendeckend vorhanden regelmäßig vorhanden, in nur in Teilabschnitten vor- Gewässersohle und des Ufers > 90 % Teilabschnitten fehlend, handen < 50 % (z. B. strukturreiche Abschnitte 50 – 90 % mit hohen Anteilen von Grobsubstrat im Gewässer- grund, lediglich geringe Anteile von Feinsubstraten im Lücken- system und kiesige Flachwas- serhabitate mit mittlerer Strö- mungsgeschwindigkeit) Beeinträchtigungen keine bis gering mittel stark Querbauwerke und Durchlässe Keine, Durchgängigkeit nicht Durchgängigkeit beein- Durchgängigkeit so gering, (Beeinträchtigung bezieht sich beeinträchtigt trächtigt, aber Querbau- dass das Fortbestehen der auf Auf- und Abwanderung werke i. d. R. für einen Vorkommen langfristig ge- jeweils aller wandernden Teil der Individuen pas- fährdet ist Stadien (Expertenvotum) sierbar anthropogene Stoffeinträge ohne Auswirkungen auf das Geringe Auswirkungen Mit erheblichen Auswirkun- und Feinsedimenteinträge Sohlsubstrat auf Sohlsubstrat gen auf Sohlsubstrat (Expertenvotum) Eingriffe in das Gewässer ohne Auswirkungen gering, ohne erkennbare erheblich, mit erkennbaren (Gewässerausbau und Unter- Auswirkungen Auswirkungen haltungsmaßnahmen; Exper- tenvotum) Weitere Beeinträchtigungen für Cottus gobio (Expertenvotum mit Begründung) Gesamtbewertung B

Beeinträchtigungen Querbauwerke und Durchlässe: Im Bereich der Querung der L 1026 ist der Bach verrohrt. Die Verrohrung ist nach Expertenmeinung jedoch zumindest für einen Teil der Individuen der Art passierbar. Nach SCHMALZ et al. (2013) ist das Gewässernetzsystem über 10 km durchgängig. Die Interaktive Karte zum Gewässerrahmenplan der TLUG gibt für den Langen Bach keine Querbauwerke oder Maßnahmenbereiche an. Anthropogene Stoff und Feinsedimenteinträge: Im Talgrund des Langen Bachs besteht eine Bewirtschaftung durch Beweidung, bei der das Vieh teilweise auch Zugang zum Gewässer hat. Dies führt zu einem geringen anthropogenen Stoff- und Feinsedimenteintrag, der geringe Aus- wirkungen auf das Sohlsubstrat hat. Dies zeigt sich am Bewuchs mit fädigen Braunalgen in be- sonnten Bereichen. 92

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Eingriffe in das Gewässer: Im Unterlauf ist der Lange Bach teilweise begradigt und ab- schnittsweise findet sich Uferverbau. Dieser befindet sich jedoch bereits in der Auflösung und bleibt ohne Auswirkungen auf die Art. Desweitern fehlen dem Bach in Abschnitten begleitende Galeriegehölze. Weitere Beeinträchtigungen waren nicht zu erkennen.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes: Zustand der Population Der Populationszustand der Groppe im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkal- den und Tambach-Dietharz“ ist mit „gut“ (B) zu bewerten. Die Art konnte in allen drei Befi- schungsstrecken mit Abundanzen (nur Individuen Älter 0+) zwischen 0,1 und 0,3 Ind. /m² nach- gewiesen werden. In der Spitter (ID 30015) wurden 36 Individuen der Art gefangen, davon sind elf Tiere der Altersklasse 0+ zuzurechnen. Die Populationsdichte der Tiere der Altersklasse >0+ liegt somit bei 0,104 Ind./m² und damit knapp innerhalb der Vorgaben für die Wertstufe B. Im Bereich der Probestelle „Langer Bach oberhalb Waldschänke“ (ID 30016) wurden insgesamt 175 Individuen nachgewiesen, 84 davon fallen in die Altersklasse 0+. Für die Groppen >0+ ergibt sich an dieser Probestelle somit eine Populationsdichte von 0,3 Ind./m², die zwar rechne- risch der Wertstufe A entspricht, aber genau im Grenzbereich zur Wertstufe B liegt. Da die Al- tersabgrenzung zwischen der Altersgruppe 0+/≥ 0+ aber nicht klar abgrenzbar ist (Übergang 3 cm/4 cm) und daher auch von der Populationsdicht keine klares A zu erkennen war, wurde im vorliegenden Fall die Population mit der Wertstufe B bewertet. An der Zusatzstelle „Langer Bach oberhalb Waldschänke“ (ID 30017) wurden 111 Groppen gefangen. 41 davon gehören der Altersklasse 0+ an. Daraus ergibt sich eine Populationsdichte der Individuen >0+ von 0,29 Ind./m². Für alle drei Probestellen wurde darüber hinaus mit dem Fang von 0+ Individuen die Reproduktion für das Jahr 2016 belegt. Habitatqualität An allen drei befischten Probestellen im FFH-Gebiet liegen hervorragende (Wertstufe A) Habi- tatbedingungen für die Groppe vor. Daneben weist auch die Habitatfläche ID 40001 (Tamba- cher Wasser unterhalb der Mündung Weihersbach) eine hervorragende Habitatqualität auf. Das heißt naturnahe Strukturen der Gewässersohle mit hohen Anteilen von Grobsubstrat und gerin- gem Feinsubstratanteil im Lückensystem sowie kiesige Flachwasserhabitate mit mittlerer Strö- mung sind flächendeckend vorhanden. In den anderen Habitatflächen liegt eine gute Qualität (B) vor. Das heißt, dass naturnahe Strukturen der Sohle und des Ufers regelmäßig vorhanden sind (≥ 50 bis > 90 %). Allein im unterhalb der Verrohrung liegenden Abschnitt des Rödersbarg- baches (ID 40002) wird die Habitatqualität für die Groppe mit mittel bis schlecht (C) bewertet. An der Spitter besteht mit dem Spitterfall ein natürliches Wanderhindernis, dass für die Groppe nicht passierbar ist. Aufgrund dieser Tatsache erstreckt sich das potentielle Habiat für die Art nur bis dahin. Beeinträchtigungen Im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ gibt es eine mittlere Beeinträchtigung der Groppenhabitate. An der Probestelle „Langer Bach oh Wald- schänke“ (ID 30016) liegt eine mittlere Beeinträchtigung vor. Die Ufer des Gewässers sind ver- baut, der Bach ist in diesem Abschnitt begradigt und es fehlt eine Gehölzgalerie. Der Gewäs- serausbau ist aber nach Expertenmeinung ohne erkennbare Auswirkung für die Art. In besonn- ten Bereichen waren fädige Braunalgen vorhanden, was auf eine geringe Gewässerbelastung

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schließen lässt. Die Auswirkungen auf das Sohlsubstrat sind jedoch gering. Unterhalb der Pro- bestelle befindet sich eine Verrohrung unterhalb der L1026. Diese ist jedoch für einen Teil der Individuen passierbar. Auch an der oberhalb liegenden Probestelle „Langer Bach oberhalb Waldschänke“ (ID 30017) liegt eine mittlere Beeinträchtigung (Wertstufe B) vor. Auch hier fehlt eine Gehölzgalerie und es ist ebenfalls eine geringe organische Gewässerbelastung zu erkennen. Auch die unterhalb be- findliche Verrohrung hat Einfluss auf diesen Bereich. Insgesamt handelt es sich beim Langen Bach in diesem Bereich um ein sich entwickelndes Altprofil. Die Spitter westlich Tambach-Dietharz (ID 30015) ist auf nur 2,5 km durchgängig. Dies führt auch insgesamt zu einer mittleren Beeinträchtigung. Darüber hinaus liegen keine Beeinträchti- gungen durch Stoff- und Feinsedimenteinträge oder Gewässerausbau und Unterhaltungsmaß- nahmen vor. Das Tambacher Wasser (ID 40001) unterhalb der Mündung in den Weihersbach weist auf Grund einer Verrohrung, die nicht für kleine Fische durchgängig ist, eine starke Beeinträchti- gung auf. Auch unterhalb der Habitat-Entwicklungsfläche ID 40003 (Bach v. Vorderen Höhen- berg oberhalb Absturz) liegt ein für die Groppe unpassierbares Wanderhindernis und damit eine starke Beeinträchtigung vor. Der Weihersbach (ID 30020) ist in Abschnitten begradigt und seine Ufer sind teilweise mit Fich- ten bestanden. Bei allen anderen Habitatflächen liegt eine mittlere Beeinträchtigung vor. Tab. 4.39 gibt einen Überblick über die Bewertungen der Habitatflächen. In den Gewässern bzw. Gewässerabschnitten, in denen keine Erhebungen durchgeführt wur- den, ist eine exakte Bewertung nur aufgrund der Habitatqualität bzw. der festgestellten Beein- trächtigungen nicht möglich. Es kann durchaus vorkommen, dass kleinräumig unterschiedlich hohe Groppendichten in diesen Gewässern anzutreffen sind oder die Groppe dort gar nicht vor- kommt. Um dieser Unsicherheit (worst case) gerecht zu werden wurden alle nicht untersuchten Flächen mit C bewertet.

Tab. 4.39: Bewertung der Habitate der Art Cottus gobio

Zustand Zustand Beein- Habitat- Fläche in Gesamt- Habitatfläche der Popu- des Habi- trächti- ID ha bewertung lation tats gungen

30015 0,065 Spitter westlich Tambach- B A B B Dietharz

30016 0,055 Langer Bach oberhalb Wald- B A B B schänke

30017 0,082 Langer Bach oberhalb Wald- B A B B schänke

30018 2,272 Schmalkalde, Ickersbach, k.A. B B B Kaltes Wasser, Frauengraben

30020 0,227 Weihersbach und Mündung k.A. B B B Tambacher Wasser

30022 0,102 Rödersbargbach unterhalb k.A. B B B Verrohrung

30031 0,182 Rödersbargbach oberhalb k.A. B B B Verrohrung

30033 0,826 Tambacher Wasser k.A. B B B 94

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30035 1,164 Spitter k.A. B B B

30036 0,315 Spitterbach k.A. B B B

Zulauf Schmalkalde nordöst- 30040 0,361 k.A. B B B lich Löbesberg

Schmalkalde mit Zulauf Heis- 30041 1,054 k.A. B B B terbachgraben

Anzahl:12 6,704 Gesamterhaltungszustand : B B B B

Tab. 4.40:Anteil der Habitatflächen an den Erhaltungszuständen

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen

B 6,704 100,00 12

Gesamt 6,704 12

Sonstige Feststellungen Die Bäche Spitter und Langer Bach weisen die für die Forellenregion typische Fischartenge- meinschaft aus Forellen und Groppen auf. Die Zusammensetzung der bei der Befischung nachgewiesenen Arten ist der nachstehenden Tabelle zu entnehmen (Tab. 4.41)

Tab. 4.41: Bei der Befischung nachgewiesene Arten und Anzahl der Individuen an den Probe- stellen des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tam- bach-Dietharz“.

Anzahl Gewässer Probestelle Fischart Summe Reproduktion Besatz 0+ >0+ Forelle 62 128 190 ja k.A.m. Langer Bach SM_03 Groppe 84 91 175 ja nein Summe 365 Forelle 38 138 176 Ja k.A.m Langer Bach SM_03+ Groppe 41 70 111 Ja nein Summe 287 Forelle 15 21 36 nein k.A.m Spitter GTH_01 Groppe 11 25 36 ja nein Summe 72 k.A.m. = keine Aussage möglich Die Groppe wurde an allen drei der Probestelle in mittlerer Dichte nachgewiesen. Die Längen- frequenzdiagramme der im FFH-Gebiet befischten Probestellen (Abb. 4.15) zeigen, dass so- wohl mehrere Längenklassen vertreten sind, als auch eine Reproduktion für das Jahr 2016 durch den Nachweis von 0+ Individuen belegt werden konnte.

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Ziel der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie ist es, die biologische Vielfalt in den Staaten der Europäi- schen Gemeinschaft zu erhalten. Dazu soll der günstige Erhaltungszustand der Arten und Le- bensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse gesichert bzw. wiederhergestellt werden. Die Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind im Anhang II der FFH-Richtlinie gelistet.

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Die Groppe wird im Standarddatenbogen des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwischen Klein- schmalkalden und Tambach-Dietharz“ geführt. Das heißt, dass nach den gesetzlichen Grundla- gen für die Art der günstige Erhaltungszustand angestrebt werden muss. Im bisherigen SDB (Stand: Mai 2016) sind für die Groppe keine Daten vorhanden (Kat. DD). Der Erhaltungszustand wird mit „B“ bewertet, in der Gesamtbeurteilung lautet die Bewertung „C“. Der Erhaltungszustand der Groppe im FFH-Gebiet wird nach der Untersuchung im Jahr 2016 als „gut“ (Wertstufe B) bewertet. Bei verbesserter Datenlage kommt die vorliegende Untersu- chung somit zur gleichen Bewertung.

Die Art ist in mittleren Dichten in den befischten Bereichen des FFH-Gebietes vorhanden. Ins- gesamt gesehen sind alle Gewässer des Gebietes potentielle Groppenhabitate, der überwie- gende Teil bietet Groppenhabitate guter bis hervorragender Qualität. An der Spitter besteht mittlerer Handlungsbedarf. Hier sollte die Durchgängigkeit auf einer größeren Gewässerstrecke wiederhergestellt werden. Am Langen Bach wird nach Expertenmeinung ein geringer Hand- lungsbedarf gesehen. Zwar ist der Lange Bach in den untersuchten Bereichen begradigt und es sind Reste eines Uferverbaus erkennbar, jedoch befindet sich dieser bereits in Auflösung. An- thropogen bedingte Stoff- und Feinsedimenteinträge, die aus der Beweidung des Talgrundes erwachsen, hatten zum Zeitpunkt der Untersuchung eine geringe erkennbare Auswirkung auf das Sohlsubstrat, die darin bestand, dass es in besonnten Bereichen zu einem Bewuchs mit fädigen Braunalgen kam. Dies führt zu einer Bewertung der Beinträchtigung des Langen Bachs mit B. Dies bedeutet eine Abwertung beim diesem Parameter im Vergleich mit der Bewertung im bisherigen Habitatsteckbrief (11.07.2016). Die unterhalb der beiden Probestellen des Langen Bachs befindliche Verrohrung ist zumindest für einen Teil der der Individuen durchgängig. Die Verrohrung unterhalb Habitatfläche ID 40001 (Tambacher Wasser unterhalb der Mündung Weihersbach) stellt ebenso wie der Absturz unterhalb der Habitat-Entwicklungsfläche ID 40003 (Bach v. Vorderen Höhenberg oberhalb Absturz) eine starke Beeinträchtigung dar.

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Abb. 4.15: Längenfrequenzdiagramme der Groppe im Langer Bach (ID 30016; 30017) sowie in der Spitter (ID 30015).

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4.2.2.2 Myotis bechsteinii – Bechsteinfledermaus Beim Monitoring der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie 2016 (PAN & IBIS 2017) wurden im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ noch keine aktuellen Daten zum Vorkommen der Bechsteinfledermaus erfasst.

Allgemeine Charakteristik Die Bechsteinfledermaus ist in Europa mit Ausnahme des größten Teils von Skandinavien, der baltischen Republiken und Russlands weit verbreitet (BFN 2008 a). Ihren Verbreitungsschwer- punkt hat die Art in Mitteleuropa und insbesondere in Deutschland, daher ist Deutschland in hohem Maße für die Bechsteinfledermaus verantwortlich (BFN 2014 a). Die Lebensräume der Bechsteinfledermaus befinden sich in naturnahen, alten Wäldern, vor- zugsweise Laubwälder (Eichen-Buchen-Mischwälder) mit einem hohen Alt- und Totholzanteil. Als Wochenstubenquartiere dienen der Bechsteinfledermaus Baumhöhlen, überwiegend Specht- und Fäulnishöhlen. Die Wochenstuben bestehen aus 10 bis zu 80 Weibchen und sind häufig in kleinere Untergruppen geteilt. Zudem werden sie häufig gewechselt, daher benötigt die Bechsteinfledermaus ein besonders hohes Quartierangebot von bis zu 50 Baumhöhlen in einem Sommer. Bechsteinfledermausmännchen leben einzeln. Die Jagdquartiere liegen meist in der näheren Umgebung der Wochenstuben hauptsächlich in Wäldern. In Regionen mit verin- selten Wäldern jagt die Art jedoch auch auf Streuobstwiesen und in halboffener Landschaft. Als Nahrung dienen Insekten, die im Rüttelflug von Pflanzen oder vom Boden abgesammelt wer- den. Paarungen finden ab Ende August in der Nähe von Höhlen und Stollen statt. Diese dienen der Bechsteinfledermaus als Winterquartiere, in tiefen Spalten versteckt überwintern die Tiere dort meist einzeln oder sehr selten als kleine Gruppen. Wochenstubenverbände und einzelne Männchen zeigen eine hohe Standort- und Quartiertreue. Sommer- und Winterquartiere liegen meist nicht weit voneinander entfernt (BFN 2014 a).

4.2.2.3 Myotis myotis – Großes Mausohr Beim Monitoring der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie 2016 (PAN & IBIS 2017) wurden im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ noch keine aktuellen Daten zum Vorkommen des Großen Mausohrs erfasst.

Allgemeine Charakteristik Das Große Mausohr ist die größte Fledermausart in Deutschland und kommt als wärmelieben- de Art vom Mittelmeer bis nach Norddeutschland vor (BFN 2008 b). Die Wochenstubenquartiere liegen meist in störungs- und zugluftfreien, großen Dachräumen, seltener in Hohlräumen von Brücken und Bäumen oder in warmen unterirdischen Räumen. Die Männchen halten sich im Sommer in verschiedenen Hangplätzen in großen oder kleinen natür- lichen und künstlichen Hohlräumen auf. Als Jagdquartier benötigt das Große Mausohr vor allem unterwuchsarme Wälder, nutzt aber auch Offenland, wie Parks, Wiesen, Weiden und Ackerflä- chen, sofern die Vegetation kurzrasig ist. Als Nahrung dienen Insekten, insbesondere große flugunfähige Laufkäfer, und Spinnen, die oft im Flug vom Boden aufgenommen werden. Die Jagdgebiete, werden über traditionelle Flugrouten erreicht. In den Jagdgebieten orientiert sich das Große Mausohr an Leitelementen, wie Hecken, Bächen, Waldrändern, Gebäuden und

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Feldrainen. Schlechtwetterperioden überbrücken die Wochenstubentiere zum Teil in Baumhöh- len in Jagdgebietsnähe. Winterquartiere liegen in Felshöhlen, Grotten, Stollen, Kasematten, tiefen Kellern oder Tunneln und können bis zu 200 km von den Sommerquartieren entfernt sein. Sowohl für die Wochenstubenquartiere als auch für die Männchen-, Paarungs- und Winterquar- tiere ist eine hohe Quartiertreue zu beobachten. (BFN 2014 b)

4.2.2.4 Rhinolophus hipposideros – Kleine Hufeisennase Beim Monitoring der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie 2016 (PAN & IBIS 2017) wurden im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ noch keine aktuellen Daten zum Vorkommen der Kleinen Hufeisennase erfasst.

Allgemeine Charakteristik Die Verbreitung der Kleinen Hufeisennase reicht von Irland über das südliche Europa bis nach Kirgistan und Kashmir im Osten und Nordafrika, den Sudan und Äthiopien im Süden. In Deutschland existieren heute Vorkommen nur noch in Südostdeutschland. Die Art benötigt Ha- bitatkomplexe aus reich strukturierter Landschaft und extensiv genutzten Kulturflächen und Wäldern (BFN 2008c). Die Weibchen haben maximal ein Junges pro Jahr. Die Paarungszeit ist von Mitte September bis November, die Geburten finden im Juni oder Juli statt. Die Wochenstuben sind von April bzw. Mai bis September bzw. Oktober belegt. Tragzeit und Jugendentwicklung sind stark von der Witterung abhängig. Winterquartiere werden von Oktober bis April genutzt. Waldreiche und naturnahe Regionen in wärmebegünstigten Lagen mit einem hohen Anteil an linearen Elementen (z.B. Hecken, Gehölzreihen und Streuobstwiesen) stellen die bevorzugten Lebensräume der Art dar, insbesondere in der unmittelbaren Quartierumgebung. Diese werden als Orientierungshilfe zu den Jagdgebieten genutzt. Die Kleine Hufeisennase jagt bevorzugt in Laub- und Laubmischwaldbestände. Die Fledermausart besiedelt, vermutlich durch die Verstär- kung der landwirtschaftlichen Nutzung in den Niederungen, immer höher gelegene Regionen. Wie die aktuelle Besiedelung des Alpenraumes zeigt, werden aber auch kühlere Lagen toleriert (BFN 2014c). Lebensraum- und Quartierverlust stellen die Hauptgefährdungsursachen für die Art dar. Darüberhinaus sind die Bestände durch Holzschutzmittel und mit der Nahrung aufgenommene Pestizide beeinträchtigt worden. Es gibt Hinweise auf direkte und indirekte Beeinträchtigungen durch Zerschneidungen ehemals zusammenhängender Lebensräume durch Verkehrstrassen.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

4.2.3 Bilanzierung der Arten für den Standarddatenbogen

In der nachfolgenden Tab. 4.42 erfolgt die Aufbereitung der Ergebnisse der Überprüfung des Vorkommens von Anhang II-Arten (Plausibilitätskon- trolle) im Jahr 2016 für die Änderung des Standarddatenbogens. Tab. 4.42: Bilanzierung der Arten für den Standarddatenbogen Max Max Kategorie (SDB=Typ) Status Änderung der Grund derPopulation Datenqualität Bedeu- Biogeografische Isolierung) tung (SDB Größe Relative (SDBPopulation) Er- (SDB Erhaltungsgrad haltungszustand) des Änderung der Grund Erhaltungsgrades Gesamtbeurteilung SDB alter Erhaltungsgrad Trend Gebietsnummer TH TH Gebietsnummer Gebiets-Nr. Gebietsname Art Code neu ha Habitat-Fläche Informationen Sensitive (SDB=S) Änderungsvorschlag Min Thüringer Wald zwischen Klein- 100 DE 5229-303 Cottus gobio 1163 7,041 K 36 175 C r 1 M h 1 B 1 C B = schmalkalden und Tambach-Dietharz Thüringer Wald zwischen Klein- 100 DE 5229-303 Myotis bechsteinii 1323 K C schmalkalden und Tambach-Dietharz Thüringer Wald zwischen Klein- 100 DE 5229-303 Myotis myotis 1324 K C schmalkalden und Tambach-Dietharz Thüringer Wald zwischen Klein- Rhinolophus hippo- 100 DE 5229-303 1303 K C schmalkalden und sideros Tambach-Dietharz

Erläuterungen zur Tabelle: Sensitive Informationen: S = der Öffentlichkeit wird das Vorkommen dieser Art im Gebiet nicht aus eigener Initiative bekannt gegeben Änderungsvorschlag: S=Streichung der Art aus dem SDB, A=Aufnahme der Art in den SDB, NP=Art im Gebiet nicht präsent, K=Keine Änderung zum vorliegenden SDB 104

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Min: minimale Populationsgröße im Gebiet Max: maximale Populationsgröße im Gebiet Kategorie: Abundanzkategorie – c = häufig, große Population, p = vorhanden, r = selten, mittlere bis kleine Population, v = sehr selten, sehr kleine Populationen, Einzelindividuen Status: a = nur adulte Stadien, b = Wochenstuben, Übersommerung, e = gelegentlich einwandernd, unbeständig, g = Nahrungsgast, i = nur juvenile Stadien, m = Zahl der wan- dernden/rastenden Tiere (Zugvögel,…), n = Brutnachweis (Anzahl der Brutpaare), r = resident, s = Spuren-, Fährten- u. sonst. Indirekte Nachweise, t = Totfunde, u = unbekannt, w = Überwinterungsgast Grund der Änderung der Population: 0=unverändert, 1=Präzisierung, Status quo-Korrektur, 2=Sukzession / globale + diffuse Einflüsse, 3=anthropogene Einflüsse, 4=Eingriffsverfahren, Verluste, 5=Neu (Ausgleich, Entwicklung) Datenqualität: G=gut, M=mäßig, P=schlecht, DD (in NaturaD kD) = keine Daten Biogeografische Bedeutung: d = disjunkte Teilareale, e = Endemiten, g = Glazialrelikte, h = im Hauptverbreitungsgebiet der Art, i = Wärmezeitliche Relikte, l = Ausbreitungslinien, m = Wanderstrecken, n = nördliche Arealgrenze, o = östliche Arealgrenzen, s = südliche Arealgrenzen, w = westliche Arealgrenze Relative Größe: 1 = <2% der Population im Bezugsraum befindet sich im Gebiet, 2 = 2-5% der Population im B. befindet sich im Gebiet, 3 = 6-15% der Population im B. befindet sich im Gebiet, 4 = 16-50% der Fläche im B. befindet sich im Gebiet, 5 = >50% der Population im B. befindet sich im Gebiet, D = nicht signifikant Erhaltungsgrad: A=sehr gut (sehr guter Erhaltungszustand, unabhängig von der Wiederherstellungsmöglichkeit), B=gut (guter Erhaltungszustand unabhängig von Wiederherstel- lungsmöglichkeiten oder durchschnittl. bis beeinträchtigter Zustand mit einfacher Wiederherstellung in kurzen bis mittleren Zeiträumen), C=mittel bis schlecht (weniger gut erhalten, Wiederherstellung in mittleren bis langen Zeiträumen, schwierig oder unmöglich) Grund der Änderung des Erhaltungsgrades :0=unverändert, 1=Präzisierung, Status quo-Korrektur, 2=Sukzession / globale + diffuse Einflüsse, 3=anthropogene Einflüsse, 4=Eingriffsverfahren, Verluste, 5=Neu (Ausgleich, Entwicklung) Gesamtbeurteilung (Bedeutung des FFH-Gebietes für die Erhaltung des LRT): A=sehr hoch (hervorragende Wert), B=hoch (guter Wert), C=mittel bis gering (signifikanter Wert) Erhaltungsgrad Alter SDB: Erhaltungsgrad (da größerer Aussagewert) gegenüber alten SDB: A,B,C Trend: Trend für das Kriterium Erhaltung (da größerer Aussagewert) gegenüber alten SDB: neu,=,-,+,nb

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Arten nach Anhang IV der FFH-RL

4.3 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Vogel- schutz-Richtlinie Das FFH-Gebiet ist nicht Bestandteil eines SPA, so dass eine ausführliche Bearbeitung dieses Abschnitts entfällt. Der Standarddatenbogen nennt für das Gebiet folgende wertgebende Vogelarten: Raufuß- und Sperlingskauz, Uhu, Schwarzspecht, Wanderfalke (alle VS-RL Anh. I) sowie Bekassine (RL TH 1).

Die Wiesenbrüterkartierung zur Aktualisierung der KULAP-Förderkulisse (IVL 2004) ermittelte im Wiesenbrütergebiet Tambacher Feld/Haderholzgrund 2004 sieben Reviere des Wiesenpie- pers.

4.4 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder beson- ders wertgebende Arten Im Gebiet des „Thüringer Walds zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ kommen laut SDB zudem folgende Fledermausarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie vor: Kleine Huf- eisennase (Rhinolophus hipposideros, bereits in Abschnitt 4.2.2,4 behandelt), Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii), Große Bartfledermaus (Myotis brandtii), Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Fransenfledermaus (Myotis natteri), Klei- ner Abendsegler (Nyctalus leisleri), Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Braunes Langohr (Plecotus auritus) und Graues Langohr (Plecotus austriacus). Als weitere Anhang IV-Art ist im SDB die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans, RLTH 2) auf- geführt, ihre zuletzt bekannten Vorkommen liegen jedoch außerhalb des FFH-Gebietes. Besonders wertgebend sind laut SDB u.a. die Vorkommen von Kreuzotter (Vipera berus, RLTH 2), Ringelnatter (Natrix natrix, RLTH 3), Kommafalter (Hesperia comma, RLTH 3), Ulmen- Zipfelfalter (Satyrium w-album, RLTH 3), Braunauge (Lasiommata maera, RLTH 2), Rotleibiger Grashüpfer (Omocestus haemorrhoidalis, RLTH 3) und Warzenbeißer (Decticus verrucivorus, RLTH V).

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

5 Maßnahmenplanung

5.1 Gefährdungen / Beeinträchtigungen Gefährdungen und Beeinträchtigungen im Bereich des FFH-Gebietes existieren aktuell in viel- fältigem Umfang. Am gravierendsten erscheint die zum Teil intensive Beweidung von Flach- land- und Berg-Mähwiesen, die letztendlich zu Veränderungen in der charakteristischen Arten- zusammensetzung der LRT und letztendlich zum Verlust von LRT-Flächen führen kann. Einen Überblick über die Art der Gefährdungen gibt Tab. 5.1.

Tab. 5.1: Zusammenfassende Übersicht (Codierung und Bezeichnung der Gefährdungen gemäß BfN-Referenzliste Gefährdungsursachen) Code lt. Referenzliste Bezeichnung der Ge- Ausmaß / Ort der Gefähr- Betroffene LRT / Arten Gefährdungsursachen fährdung dung im FFH-Gebiet 1.1.7.1. Hoher Viehbesatz stark / zahlreiche Flächen 6430, 6510,6520 mit Flachlandmähwiesen, Bergmähwiesen und Borst- grasrasen 1.3.1 Brachfallen von Magerra- gering / einzelne Borstgras- 6230 sen rasen, ID 10098, 10115, 10117, 10119, 10120 1.3.2. Brachfallen extensiv ge- gering / einzelne Wiesenflä- 6520 nutzter Frisch-, Feucht-, chen mit Bergmähwiesen ID Nasswiesen 10057, 10068, 10078, 10080 7.7. Wandern, Joggen gering / Haderholzstein, 8150,8220,8230, 8310 Münzhöhle, Spitterfall 7.12. Klettersport gering / Haderholzstein ID 8220,8230 10311 8.5. Verrohrung/ Gewässerbe- mittel / Langer Bach, Spitter, 3260 festigung, -ausbau Tambacher Wasser, Rödersbargbach, Weihers- bach 15.1. Neophyten gering / Fließgewässerufer, 3260,4030,6430,6520,8220 Zwergstrauchheide unter der Stromtrasse, einzelne Felsen und Bergmähwiesen ID 10080, 10130, 10131, 20016 17.1.1. Verlandung von Gewäs- gering / Stillgewässer im 3150 sern gebiet

Tab. 5.2: Darstellung der Gefährdungen und Beeinträchtigungen für den Standarddatenbogen Code lt. Referenzliste Langtext Rang Auswirk- Verschmutz- Lage ungen ungen

A03 Mahd mittel positiv innerhalb

A03.03 Brache/ ungenügende Mahd gering negativ innerhalb

A04.01.01 intensive Beweidung mit Rin- stark negativ innerhalb dern/Milchvieh G01.02 Wandern, Reiten, Radfahren gering negativ innerhalb (nicht motorisiert) G01.04.01 Klettern und Bergsteigen gering negativ innerhalb

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Code lt. Referenzliste Langtext Rang Auswirk- Verschmutz- Lage ungen ungen

I01 invasive nicht-einheimische gering negativ innerhalb Arten J02.05.02 Veränderungen von Lauf und mittel negativ innerhalb Struktur von Fließgewässern K01.02 Verschlammung, Verlandung gering negativ innerhalb

K02.01 Veränderungen der Artenzu- mittel negativ innerhalb sammensetzung. Sukzession

5.2 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung Planungsansatz Hauptziel und gesetzlicher Auftrag des vorzulegenden FFH-Managementplans (FB Offenland) ist die Erhaltung, Entwicklung und ggf. Wiederherstellung aller im FFH-Gebiet „Reisinger Stein“ auftretenden FFH-Lebensraumtypen (LRT) sowie der Habitate der Anhang II-Arten und der Ar- ten gemäß Anhang I und Art 4. Abs. 2 der VS-Richtlinie, die dem Offenland zuzurechnen sind. Hierfür werden im folgenden Maßnahmenkapitel die Maßnahmen dargelegt, die eine optimale Nutzung und Pflege der Lebensraumtypenflächen gewährleisten. Die Konzeption optimaler Maßnahmen erfolgt zunächst unabhängig von möglichen oder bereits gegebenen Beschränkun- gen und Priorisierungen bzw. Abwägungen zwischen den einzelnen Schutzgütern. Standortbe- dingte Einschränkungen wie Geländemorphologie, Wasserhaushalt u. ä. wurden in der Opti- malvariante hingegen bereits berücksichtigt. Diese optimalen Maßnahmen sind mittelfristig in ihrer Umsetzung anzustreben. Wenn sich aufgrund betrieblicher Erfordernisse aus den Abstimmungsgesprächen oder der Prü- fung der generellen Umsetzbarkeit unter Abwägung aller Schutzgüter die optimalen Pflege- maßnahmen nicht oder nicht im erforderlichen Umfang umsetzen lassen, werden alternative Nutzungs- und Pflegeoptionen benannt (optionale Maßnahme). Auch diese wurden auf ihre mögliche Umsetzbarkeit und fachliche Vertretbarkeit hin geprüft. Weitere FFH-Lebensraumtypen und insbesondere die Habitate der Anhang II-Arten und der Arten gemäß Anhang I und Art 4. Abs. 2 der VS-Richtlinie liegen in den ausgedehnten Waldbe- reichen des FFH-Gebietes. Die diesbezügliche Maßnahmenplanung erfolgt im FB Wald.

Die Darstellung der geplanten Maßnahmen zu Erhalt, Wiederherstellung und Entwicklung von Lebensraumtypen erfolgt in Karte 4 „Maßnahmenflächen“, die dem Anhang (8.4) beigefügt ist. Hier werden die optimalen Maßnahmen abgebildet. Sofern mit dem Nutzer nur eine optionale Pflegemaßnahme abgestimmt werden konnte, kommt stattdessen diese in der Karte zur Dar- stellung. Zusätzlich werden in der Maßnahmenkarte die sog. „Behandlungseinheiten“ (BE) integriert, die Flächen zusammenfassen, für welche die gleiche Dauerpflege oder -nutzung geplant ist und die eine räumliche Nähe zueinander aufweisen. Auch Nicht-LRT- bzw. Nicht-Habi- tat(entwicklungs)flächen sind hier ggf. mit einbezogen. Basierend auf der Abgrenzung einer Behandlungseinheit werden aus der LINFOS-Datenbank Maßnahmenblätter für jede BE er- zeugt, die die Maßnahmen der LRT-, LRT-Entwicklungsflächen sowie der Habitatflächen für 108

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

diese Einheit zusammenstellen. Des Weiteren enthalten die Maßnahmenblätter als Ergebnis von Abstimmungsgesprächen die abgestimmten Maßnahmen. Die Maßnahmenblätter sind dem Anhang (8.3) beigefügt.

Rodungsgenehmigung Bei allen Maßnahmen mit dem BfN-Code 1.9.5.1. „Vollständige Beseitigung der Gehöl- ze/Rodung“ sind Einzelfallbetrachtungen notwendig. Die Untere Forstbehörde muss hinzugezo- gen werden, um zunächst die tatsächliche Waldbetroffenheit zu ermitteln. Beim Vorliegen einer Waldbetroffenheit muss nach § 10 ThürWaldG ein Antrag zur Änderung der Nutzungsart ge- stellt werden, das Einvernehmen des Eigentümers muss dazu schriftlich vorliegen. Bei einer einvernehmlich mit der Forstbehörde abgestimmten Maßnahme muss für eine nach § 10 (3) ThürWaldG genehmigte Nutzungsartenänderung keine funktionsgleiche Ersatzaufforstung ge- leistet werden. Der Nachweis einer gesicherten Folgenutzung zur Erreichung der naturschutz- fachlichen Entwicklungsziele ist Voraussetzung für eine einvernehmliche Abstimmung mit der Forstbehörde.

Begriffsbestimmung Erhaltung und Wiederherstellung Elementarer Bestandteil der FFH-Richtlinie ist die Forderung nach der Erhaltung bzw. Wieder- herstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der FFH-LRT gemäß Anhang I und der Habi- tate/Populationen der FFH-Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie. Ein günstiger Erhaltungs- zustand ist dann gegeben, wenn LRT-Flächen oder Populationen mit den Wertstufen A (hervor- ragend) oder B (gut) bewertet wurden. Erhaltungsmaßnahmen haben die Erhaltung eines güns- tigen Erhaltungszustandes zum Ziel, das heißt, sie werden LRT- oder Habitatflä- chen/Artpopulationen zugeordnet, deren Erhaltungszustand mit B bzw. A bewertet wurde. Für aktuell mit einem ungünstigen Erhaltungszustand C (mittel bis schlecht) eingestufte LRT-Flä- chen und Arthabitate/-populationen sind Wiederherstellungsmaßnahmen vorzusehen. Sie die- nen der Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes. Dazu zählen auch Maßnah- men, die zum Ziel haben, Flächen und Habitate der Wertstufe B in die Wertstufe A zu überfüh- ren. Fallweise kann eine Unterlassung von Maßnahmen eine absehbare Verschlechterung von aktuell in einem günstigen Erhaltungszustand befindlichen LRT, Habitaten oder Populationen bedeuten. Maßnahmen, die unter diesem Aspekt die Wahrung eines günstigen Erhaltungszu- standes zum Ziel haben, sind ebenfalls zu den Erhaltungsmaßnahmen zu rechnen. Auf einer gegebenen Fläche können sowohl Erhaltungs- als auch Wiederherstellungsmaßnahmen statt- finden. Entwicklung Als Entwicklungsmaßnahmen werden alle Maßnahmen auf so genannten Entwicklungsflächen bezeichnet, die aktuell noch nicht als FFH-LRT oder als Habitat einer FFH-Art eingestuft wer- den können, auf denen aber Entwicklungspotenziale in Richtung eines FFH-LRT oder eines Habitats einer FFH-Art festgestellt werden konnten.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Tab. 5.3: Darstellung der Maßnahmentypen zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungszu- standes von LRT nach Anhang I der FFH-RL Ist- und Ziel-Erhaltungszu- Maßnahmenart Maßnahmen-ID stand

A → A, B → B, C → C Erhaltungsmaßnahme 50000 – 59999

C → B, B → A* Wiederherstellungsmaßnahme 60000 - 69999

E → C/B Entwicklungsmaßnahme 70000 - 79999

Übergreifende Maßnahme 80000 – 89999

* B → A wird einer Wiederherstellungsmaßnahme gleichgestellt, da sie eine Aufwertung der Fläche darstellt und so für eine A/E-Maßnahme zugängig ist.

• Erhaltungsmaßnahmen (ID-Nr. 5xxxx) sind direkt in den LRT- oder Habitatflächen von Arten stattfindende oder indirekt wirkende Maßnahmen zur Sicherung des Fortbestands der LRT oder der Arten im günstigen Erhaltungszustand (Bewertungsschema = A, B) und der dafür notwendigen Umweltbedingungen. • Wiederherstellungsmaßnahmen (ID-Nr. 6xxxx) dienen der Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes in aktuell mit einem ungünstigen Erhaltungszustand C (mittel bis schlecht) eingestuften LRT- oder Habitatflächen. • Entwicklungsmaßnahmen (ID-Nr. 7xxxx) sind Maßnahmen, die dazu dienen, LRT- und Habitatflächen herzustellen (zu entwickeln). Sie können insbesondere auf Flächen mit Potenzial zur Entwicklung von LRT/Habitaten geplant werden.

Maßnahmen, die dem Erhalt eines günstigen Erhaltungszustandes dienen (Erhaltungsmaßnah- men, Maßnahme-ID 5xxxx), sind von der Umsetzung im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatz- maßnahmen ausgeschlossen, da hierfür gemäß der FFH-Richtlinie eine Verpflichtung des Frei- staates Thüringen besteht. Maßnahmen zur Wiederherstellung und Entwicklung von LRT- Flächen (Maßnahme-ID 6xxxx, Maßnahme-ID 7xxxx) können hingegen über Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt werden.

Kostenschätzung Der Erläuterung der Kostenschätzung ist die Anmerkung voranzustellen, dass für die Kalkulati- on der Kosten der Managementpläne bislang keine einheitliche Grundlage in Form von aktuel- len Kostentabellen zu einzelnen Maßnahmen vorliegt. Die Aufstellung einer solchen Kostenta- belle für die Fertigstellung der Managementpläne im Jahr 2018 wird an dieser Stelle dringend empfohlen. Die im vorliegenden Managementplan durchgeführte Kostenschätzung basiert im Wesentlichen auf einer veralteten Kostendatei für Ersatzmaßnahmen der Eingriffsregelung in Thüringen (TMLNU 2003) und einer Kostendatei für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschafts- pflege in Bayern (Bayerisches Landesamt für Umwelt 2011). Um sich der Aktualität der zugrun- de gelegten Kosten anzunähern, wurde ein Aufschlag in Höhe der durchschnittlichen Inflation bezogen auf das Referenzjahr der verwendeten Literatur vorgenommen. Außerdem wurde die Kalkulationsgrundlage in ihren Grundzügen mit der Natura 2000-Station „Grabfeld“ abgestimmt. Um die Kosten der geplanten Maßnahmen möglichst realistisch angeben zu können, wurde grundsätzlich zwischen Flächen innerhalb und außerhalb der KULAP- bzw. NALAP- Förderkulisse differenziert. Maßnahmenflächen innerhalb der Förderkulisse wurde der allge- 110

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

meine Höchstsatz des jeweiligen Förderprogramms zugewiesen. Die Angabe der Kosten erfolgt konkret für die Größe der einzelnen Fläche und hat als Bezugszeitraum ein Jahr. Maßnahmen, die nicht jährlich durchzuführen sind, wurden auf Grundlage der Periodizität auf ein Jahr bezo- gen. Alle Kosten sind auf 50,00 € gerundet. Die Minimalkosten wurden auf 100,00 € festgelegt. Ergänzende bzw. erläuternde BfN-Codes sind mit Kosten von 0,00 € angegeben. Sind keine Kosten angegeben, handelt es sich um Maßnahmen, die stark vom Einzelfall abhängig sind. Dies wurde entsprechend in der Bemerkung notiert. So können beispielsweise die Kosten für die Beseitigung von Neophyten in Abhängigkeit der jeweiligen Art und der durchzuführenden Arbeiten stark variieren.

5.2.1 Auswertung der Maßnahmenflächen mit KULAP-Förderung Eine Übersicht zur aktuellen KULAP-Förderkulisse im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ gibt Karte 5: „KULAP N-Förderkulisse (in der aktuel- len Fassung) und LRT-Kulisse“, die dem Anhang (Abschnitt 8.4) beigefügt ist. Die KULAP-Förderkulisse umfasst nahezu das gesamte Offenland des FFH-Gebietes und deckt damit den Bestand der Offenland-Lebensraumtypen 6230*, 6430, 6510 und 6520 nahezu voll- ständig ab. Auch der Anteil der Fläche, für die tatsächlich KULAP-Verträge abgeschlossen sind, ist für diese LRT mit 67,6 % (LRT 6430) bis 94 % (LRT 6510) sehr hoch. Lediglich bei den Tro- ckenen Heiden (LRT 4030) liegen 25 % der LRT-Fläche außerhalb der Förderkulisse. Hier be- stehen auch keine tatsächlichen KULAP-Verträge. Bis auf die Höhlen und einzelne im Offen- land gelegene Felsbereiche sind die Fels- und die Fließgewässerlebensräume aus der KULAP- Förderkulisse ausgenommen. Da die Fließgewässer und damit die Groppen-Habitate nicht innerhalb der KULAP-Kulisse lie- gen, entfällt die Auswertung der Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für Arten mit KU- LAP-Pflegeempfehlungen. Tab. 5.4: Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für LRT mit KULAP-Pflegeempfehlungen

LRT Anzahl Anzahl der Maßnahmen davon davon % Anteil in Anzahl der tatsächliche % Anteil der LRT- Maßnahmen- Flächen- Anzahl in Flächen- der KULAP-N tatsächlichen Flächengröße tatsächlichen Flächen flächen größe [ha] der KULAP- größe in Kulisse- Flächen mit mit KULAP- Flächengrößen N Kulisse der KU- flächen KULAP- Verträgen mit KULAP- LAP-N Verträgen [ha] Verträgen [ha] Kulisse gegenüber der [ha] Kulisse

4030 3 1 0,337 1 0,254 75,6 0

6230* 25 25 3,461 25 3,310 95,6 19 2,292 69,2

6430 23 12 1,976 20 1,859 94,1 23 1,257 67,6

6510 14 14 8,277 14 8,220 99,3 15 7,728 94,0

6520 120 127 97,870 136 96,913 99,0 124 86,690 89,5

8150 8 5 0,000 5 0

8220 65 43 0,946 53 0,029 3,1 3 0,029 98,2

8230 4 3 0,000 3 0,000 1 0,000

8310 2 1 0,004 2 0,004 100,0 0

Summe 264 231 112,871 259 110,590 97,979 185 97,996 88,612

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5.2.2 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie

5.2.2.1 LRT 3150 – Natürliche nährstoffreiche Seen Allgemeine Behandlungsgrundsätze Zur Erhaltung und Förderung des LRT 3150 ist grundsätzlich eine fortschreitende Eutrophie- rung durch Nährstoff- bzw. Schadstoffeinträge aus der Umgebung zu verhindern bzw. zu ver- mindern. Zu angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen, insbesondere Äckern, sollten da- her Pufferzonen eingerichtet werden. Hier empfiehlt sich eine Umwandlung der Ackerflächen in extensiv genutztes Grünland. Uferverbau und -befestigung sowie starke Freizeitnutzung sind an und in den Gewässern zu unterlassen. Auch eine intensive fischereiliche Nutzung der Gewäs- ser ist nicht verträglich mit den Erhaltungszielen der FFH-Richtlinie. Deshalb dürfen in den LRT- Gewässern keine Besatzmaßnahmen mit allochthonen Fischarten erfolgen, insbesondere ist ein Besatz mit bodenwühlenden Arten oder gar Graskarpfen zu vermeiden, da diese eine Ge- fährdung für die kennzeichnende Wasserpflanzenvegetation darstellt. Auch sollte eine Zufütte- rung unterbleiben. Als Schutz- und Entwicklungsmaßnahme empfiehlt sich eine bedarfsweise Entschlammung und damit Rückführung zu einem früheren Sukzessionsstadium. Diese kann, je nach Stillgewässer- typ, durch einmaliges Ausschieben mit Abtransport des Schlammmaterials oder in Anlehnung an traditionelle Teichbewirtschaftungsformen durch eine periodische oder episodische Trocken- legung des Gewässerbodens (Winterung, Sömmerung) erfolgen, bei der es durch atmosphäri- schen Sauerstoff und Mikroorganismen zu einem Abbau des Teichschlammes und zu einer Reduzierung des Schlammvolumens kommt. Positiver Nebeneffekt hierbei ist eine Förderung ephemerer Schlammbodenbesiedler (GRAUVOGEL et al. 1994, FRANKE et al. 1995).

Pflege- und Behandlungsempfehlung TLUG-Pflegeempfehlung – Pflege von Natürlichen nährstoffreichen Seen (hier Fischtei- che) Empfohlene Erhaltungsmaßnahmen: • Förderung der Entwicklung einer natürlichen Verlandungsreihe. • Extensive Teichwirtschaft ohne Zufütterung • Gezielte Teichentlandung bei Bedarf möglich (nicht durch KULAP gefördert). • Sicherung und Entwicklung eines nährstoffarmen Umfeldes. Anlage von Pufferstreifen (mind. 5 m) und Umwandlung von Acker in extensiv genutztes Grünland. • Erhaltung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalts. Verbote: • Nutzungsverbot bzw. Beschränkung der Freizeit-Nutzung des Gewässers auf ein natur- verträgliches Maß. Fazit

Hinsichtlich der Stillgewässer im FFH-Gebiet sind keine Abweichungen von der o.g. Pflegeemp- fehlung erforderlich. Für alle sechs als LRT 3260 erfassten Kleingewässer sind bedarfsweise Entlandungen vorgesehen (Code 4.6.6.), damit offene Wasserflächen mit LRT-spezifischer Wasserpflanzenvegetation langfristig erhalten bleiben. Zeitpunkt und Dringlichkeit der Maß- nahme richten sich nach Fortschreiten der Verlandungsvegetation in den Gewässern. Vordring- 112

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lich sollte eine schonende Entlandung / Entschlammung in der bereits völlig verlandeten Ent- wicklungsfläche für den LRT 3150 (ID 20011) auf der Großen Wachtwiese erfolgen. Auch für die Stillgewässer im Nesselbachtal (ID 10116) und im Bereich der Stockwiese (ID 10202) mit relativ fortgeschrittener Verlandungszukzession sollte die Maßnahmenumsetzung kurz- bis mit- telfristig vorgesehen werden. Ergänzend hierzu wird für die Gewässer auf der Großen Wacht- wiese (ID 103117, 10318 und 20011) die Beseitigung von Gehölzen am Gewässerrand empfoh- len, um die derzeit starke Beschattung zu reduzieren. Das Gewässer im Nesselbachtal (ID 10116) sollte zur Förderung von Amphibien und Wasserpflanzenvegetation abgefischt werden.

5.2.2.2 LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation Allgemeine Behandlungsgrundsätze Als natürliche Lebensräume bedürfen Fließgewässer für ihre Erhaltung zunächst keiner Pfle- gemaßnahmen. Verbliebene naturnahe Abschnitte sollten generell erhalten werden, für alle anderen sollten angepasste Renaturierungsmaßnahmen zur Entwicklung naturnäherer Struktu- ren und möglichst ungestörter Dynamik angestrebt werden. Hierbei spielen Uferrandstreifen als Pufferzonen, die Verbesserung der Wasserqualität, die Entwicklung naturnaher Ufergehölze und Staudenfluren und die Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Wasserorganismen eine wesentliche Rolle. Welche Maßnahmen jeweils sinnvoll und erforderlich sind, kann nur im Ein- zelfall entschieden werden. Teilweise identische Ziele werden in der Wasserrahmenrichtlinie verfolgt, wobei hier die bei deren Umsetzung sich ergebenden Synergieeffekte bei der Wiederherstellung eines naturnahen Zustands von Fließgewässern genutzt werden sollten.

Pflege- und Behandlungsempfehlung An zahlreichen Fließgewässern im FFH-Gebiet kann durch Auszäunung eines Gewässerrand- streifens aus der Weidefläche (Code 1.1.2.) eine Verbesserung der Gewässerqualität erzielt werden. Trittschäden, Stoff- und Feinsedimenteinträge können so vermieden werden. Die aus- gezäunten Bereiche sollen alle drei Jahre gemäht werden (Code 1.9.1.1.), um ein Gehölzauf- kommen zu verhindern. Optional können alle drei Jahre beim zweiten Weidegang die Zäune geöffnet und die Uferbereiche mit abgeweidet werden (Code 1.2.4.1.). Im Idealfall entwickeln sich auf diese Weise Feuchte Hochstaudensäume entlang der Fließgewässer. Für die durch Fichtenforsten verlaufenden Fließgewässer ist langfristig die Umwandlung eines 25 Meter breiten Pufferstreifens in standorttypischen Laubwald vorgesehen (Code 2.2.1.). Da- bei handelt es sich um eine forstliche Maßnahme, für die eine Übernahme in den FB Wald emp- fohlen wird. Auch die in den schmalen Bachtälern teilweise an den Gewässerufern wachsenden einzelnen Fichten sollten langfristig beseitigt werden (Code 12.4.3.). Punktuell existieren an den Fließgewässern Verrohrungen, Querbauwerke oder Uferbefestigun- gen, die langfristig zurückgebaut werden sollten (Codes 4.4.1, 4.4.5., 4.4.5.4., 4.4.6.). Insbe- sondere die Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässersystemen für Gewäs- serorganismen ist ein wichtiges Ziel, welches insbesondere auch von der Wasserrahmenrichtli- nie verfolgt wird.

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Fazit Aufgrund der weitgehend naturnahen Ausprägung der Fließgewässer entfallen für die meisten Fließgewässer spezielle Pflege- und Behandlungsempfehlungen im FFH-Gebiet. An Fließge- wässern, an denen Beeinträchtigungen festgestellt wurden, sollten je nach Erfordernis mittel- bis langfristig die zuvor beschriebenen Maßnahmen umgesetzt werden.

5.2.2.3 LRT 4030 – Trockene Heiden Allgemeine Behandlungsgrundsätze Heidegesellschaften des LRT 4030 sind als Ersatzgesellschaften von bodensauren Wäldern langfristig nur durch Pflegemaßnahmen zu erhalten. Eine Ausnahme bilden die natürlichen Felsbandheiden auf Felsköpfen und -simsen, die keiner Pflegemaßnahmen bedürfen. Dabei sollte sich die Pflege primär an der historischen Nutzung orientieren. Eine wirksame Pflege- maßnahme zur Stabilisierung noch nicht überalterter Zwergstrauchheiden ist die Schafbewei- dung, möglichst mit Beimischung von Ziegen. Durch den Tritt der Tiere sollte es mindestens in Teilbereichen zur Bodenfreilegung kommen, um so den Samen der Besenheide das Keimen zu erleichtern und somit eine Verjüngung zu ermöglichen. Die Schafbeweidung sollte möglichst im Durchtrieb erfolgen. Die Art der Weideführung muss den Tieren selektives Fressen ermögli- chen, d. h. es ist ein weites Gehüt bei langer Verweilzeit der Tiere auf der Fläche zu wählen. Die eventuell nötige Anlage eines Nachtpferchs hat außerhalb von Beständen der oligotrophen Pflanzengesellschaften zu erfolgen. Die Koppelhaltung von Schafen und/oder Ziegen ist als suboptimal anzusehen, sie ist aber einer langfristigen Nutzungsauflassung vorzuziehen. Bei der Koppelhaltung ist einerseits auf eine genügende Koppelgröße zu achten, um den Tieren selek- tiven Verbiss zu ermöglichen, andererseits sind die Weideperioden durch Umkoppeln oder Weidewechsel zu begrenzen, um bevorzugt verbissene Pflanzenarten nicht zu eliminieren. Auch hierbei sollten die Tiere zumindest nachts in einen Pferch außerhalb der eigentlichen Hei- defläche gehalten werden. Zur Bewirtschaftung ertragsarmer Heidestandorte sind vorrangig Schafrassen geeignet, die verbissfreudig sowie anspruchslos gegenüber der Futtergrundlage sind. Sie sollten zudem widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Wetterhärte sein. Alternativ zu Schaf und Ziege können auch Rinder als Weidetiere eingesetzt werden. Ihr Vorteil ist, dass für sie das Heidekraut als Futterpflanze nur eine geringe Attraktivität besitzt. Die starke Bevorzugung von Gräsern verhindert die Vergrasung der Flächen. Außerdem können sich in den vegetationsfreien Trittstellen Jungpflanzen der Heide ansiedeln. Es ist allerdings fraglich, ob der Nährstoffbedarf der Rinder auf reinen Heidestandorten gedeckt werden kann. Ähnliches gilt auch für Pferde, die durch ihre arteigenen Verhaltensaktivitäten ebenfalls Rohbodenstellen zur Keimung von Heidekraut sichern. Der Plaggenhieb gehört zur klassischen Nutzungsform von Calluna-Heiden und ermöglicht eine rasche Erneuerung überalterter Zwergstrauchheiden. Diese Art der Bewirtschaftung dürfte je- doch in Thüringen nie eine große Rolle gespielt haben. Es handelt sich um einen Standortein- griff, bei dem Sprosse und Wurzeln in Form von ca. 10 cm mächtigen Soden abgetragen wer- den, die früher Verwendung als Einstreu und anschließend als Ackerdüngung hatten. Plaggen bedeutet: • abrupte Rückführung aus einer fortgeschrittenen in eine frühe Sukzessionsphase (Schaffung von Pionierstandorten),

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• Rotationssystem mit relativ langer „Umtriebszeit“ (Wechsel von plötzlicher Entnahme und allmählicher Regeneration bis zu einem mittleren Stoffvorratsniveau), • schlagartiges Aufbrauchen jahrzehnte- bis jahrhundertelang angehäufter Rohhumus- vorräte. Bei der Standortwahl und Durchführung von Plaggmaßnahmen ist vorteilhaft, wenn: • Kontakt zu ausgedehnteren magereren Offenlandflächen mit Heidevegetation besteht (bereits stark verbuschte Bestände sind für einen Plaggenhieb weniger gut geeignet), • die Flächen einem relativ hohen Lichteinfall unterliegen und zeitweise stark austrocknen. • eine kleinflächige Rotation durchgeführt wird, d. h. anzustreben ist ein eng vernetzter Komplex aus geplaggten und nicht geplaggten Flächen. Plaggen ist ein kostenintensives Verfahren und ebenso wie ein Abschieben des Oberbodens über KULAP nicht finanzierbar. Seit einigen Jahren zeigt sich, dass sich nach Bodeneingriffen auf sauren, oligo- bis mesotro- phen Standorten das konkurrenzstarke, neophytische Moos Campylopus introflexus (Kaktus- moos) ausbreiten kann. An solchen Stellen können sich in den dichten Moosmatten keine wei- teren Kryptogamenarten etablieren. Die Artenzusammensetzung der Lebensgemeinschaften verändert sich an diesen Stellen grundlegend. Vor entsprechenden Maßnahmen wäre also zu prüfen, ob das Moos im Gebiet bereits vorkommt. In Thüringen ist das Moos noch nicht von allen Messtischblättern bekannt, es scheint sich hier jedoch auch weiter auszubreiten. Außer dem Verzicht auf anthropogene Bodenstörungen scheinen im Moment keine Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Kaktusmooses bekannt zu sein. Bei fortgeschrittener Rohhumusakkumulation, einer Überalterung der Heidekrautbestände und starker Vergrasung kann auch Feuer sinnvoll zur Pflege eingesetzt werden. Durch Brand im Spätherbst oder zeitigem Frühjahr lassen sich Rohhumusansammlungen effektiv beseitigen, wobei ein großer Teil des akkumulierten Stickstoffs eliminiert wird. Der Feuereinsatz dient ei- nerseits der Schaffung von Rohbodenstandorten, die eine Verjüngung des Heidekrauts wie auch anderer Pflanzenarten früher Sukzessionsstadien ermöglichen. Andererseits wird eine Aushagerung des Standortes bewirkt und es werden weiterhin konkurrierende hochwüchsige Gehölze, vor allem der Jungwuchs von Baumarten, vernichtet. Negativ ist dagegen eine Aus- breitung von feuertoleranten Arten wie Landreitgras (Calamagrostis epigejos), welches in „ge- störten“ Heiden auftritt und wegen seiner Rhizombildung durch das Brennen gefördert wird. Kontrolliertes Brennen ist jedoch über KULAP nicht finanzierbar. Weitere Verfahren der maschinellen Heidepflege sind Mahd mit Aufnahme des Mahdgutes und Mulchmahd. Die Besenheide (Calluna vulgaris) wird durch das Mähen kurzgehalten, nicht aber eliminiert. Die hohe vegetative Regenerationsfreudigkeit kann die mahdbedingte Blühminderung zum gewissen Grade ausgleichen. Ausreichende Samenbildung erfolgt bereits bei ein- bis zwei- jähriger Unterbrechung der Mahd. Zur Verjüngung überalterter Heidevegetation ist die Mahd nur begrenzt tauglich, da sie unselektiv wirkt und Gräser begünstigt, wenn diese nicht durch Nähr- stoffarmut des Substrates ausgeschlossen werden. Die Mulchmahd wird als weniger geeignet angesehen. Hierbei wird der pflanzliche Aufwuchs geschnitten oder abgeschlagen, dabei gehäckselt und anschließend auf der Fläche liegen ge- lassen. Im Vergleich zur Mahd ist das Mulchen besonders kostengünstig, da keine Entsor- gungsprobleme für das Schnittgut auftreten. Mulchen führt ebenso wie der Heuschnitt zu einer Unterbrechung der Lichtkonkurrenz und der physiologischen Entwicklung der Bestandsbildner. Während der Vegetationsperiode wird gehäckseltes Schnittgut auf der Vegetationsdecke mine-

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ralisiert, dadurch erfolgt ein gegenüber Brache veränderter flächeninterner Nährstoffkreislauf. Die Narbe wird kurzzeitiger, zu einer anderen Jahreszeit und in anderer Form als durch abge- storbenen Bracheaufwuchs bedeckt. Probleme ergeben sich aber durch nachhaltige Narben- schäden und Aspektstörungen durch zu lange und starke Abdeckung insbesondere bei großen Schnittgutmengen unter ungünstigen Abbaubedingungen (Trockenheit, niedrige Temperaturen, schwer zersetzbare, stickstoffarme Phytomasse). Sowohl Mahd als auch Mulchen sind jedoch über KULAP nicht finanzierbar. Natürliche Heiden auf flachgründigen Standorten der Felsköpfe und -simse („Felsbandheiden“) sind nicht durch das Wirken des Menschen entstanden, auch wenn nicht auszuschließen sind, dass einzelne Bestände in früheren Zeiten auch durch Ziegen mitbeweidet wurden. Aktuell un- terliegen alle Felsbandheiden keiner Nutzung, doch wurde vereinzelt Verbiss durch Wildtiere festgestellt. In Verbindung mit der Flachgründigkeit der Standorte können sich allenfalls einzel- ne Gehölze halten und die Bestände bleiben auch ohne Pflegemaßnahmen offen.

Pflege- und Behandlungsempfehlung TLUG-Pflegeempfehlung - Pflege von Trockenen Heiden 1. (optimal) Beweidung mit Schafen • Hüten mit Schafen bei langer Verweildauer der Tiere auf der Fläche. • Periodische mechanische Beseitigung aufkommender Gehölze. Verbote: • Keine Düngung und Kalkung. • Kein Nachtpferch auf der Fläche. • Keine Tränken auf der Fläche

2. (optimal) Beweidung mit Rindern • Beweidung mit Rindern und/oder Pferden • Periodische mechanische Beseitigung aufkommender Gehölze. Verbote • Keine Düngung und Kalkung. • Die eventuell nötige Anlage eines Nachtpferchs hat außerhalb von Beständen des nähr- stoffarmen Lebensraumtyps zu erfolgen. • Keine Tränken auf der Fläche

3. (suboptimal) Plaggen und Mahd (kein KULAP) • Mahd in Verbindung mit Abschieben oder Umbruch des Oberbodens. Verbote: • Keine Düngung und Kalkung.

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Fazit Für die natürlichen Felsbandheiden auf Simsen und Felsköpfen sind keine Pflegemaßnahmen vorgesehen. Da eine Beweidung der unter der Stromtrasse mitten im Wald gelegenen Zwergstrauchheide unrealistisch erscheint, wird für das dauerhafte Offenhalten und eine Kontrolle des Gehölzauf- wuchses eine Schlegelmahd alle 10 Jahre mit Abfuhr des Schlegelgutes (Code 1.9.1.4.) vorge- sehen. Zunächst ist möglichst kurzfristig eine vollständige Beseitigung / Rodung aller größeren Gehölze (Code 1.9.5.1.) und nachfolgend eine regelmäßige Beseitigung von Neuaustrieb alle drei Jahre (Code 1.9.5.2.) erforderlich.

5.2.2.4 LRT 6230* – Artenreiche Borstgrasrasen Allgemeine Behandlungsgrundsätze Borstgrasrasen sind als anthropogene Ersatzgesellschaften zu verstehen, die in planarer bis montaner Lage anstelle bodensaurer Laubwaldgesellschaften wachsen. Ihre Artenzusammen- setzung und Struktur resultiert aus langfristiger Anpassung an die von außen einwirkenden Stö- rungen wie Verlust der Biomasse durch Mahd oder Verbiss, ggf. Tritt und Bodenverdichtung. Somit ist für die Erhaltung dieser Kulturformation eine fortwährende Bewirtschaftung bzw. eine angepasste Pflege notwendig (STEIDL & RINGLER 1996). Als ursprüngliche Nutzungsform der Borstgrasrasen ist wohl die Huteweide anzusehen – die ausgedehnten Allmendweiden der Silikatgebirge bestanden zu großen Teilen aus Nardetalia- Gesellschaften. In einigen Regionen Deutschlands wurden die Bestände jedoch auch schon seit Jahrhunderten als einschürige Futterwiesen gemäht. Wichtigstes Ziel bei der Pflege von Borstgrasrasen ist es, die geringe Trophie der Standorte als wesentliches Merkmal dieser Lebensräume zu erhalten oder wiederherzustellen. Aus diesem Grund muss regelmäßig Biomasse entzogen werden. Düngung kann innerhalb kürzester Zeit zur Umwandlung der an extreme Nährstoffarmut angepassten Phytozönose in Wirtschaftswie- sen- oder -weidegesellschaften führen und muss deshalb unbedingt unterbleiben. Da die einge- schränkte Stickstoffversorgung in erster Linie auf die schlechte Basenversorgung der Standorte zurückzuführen ist, hätte auch die Kalkung einen entsprechenden Düngeeffekt. Auch der Dün- ge-, insbesondere der Stickstoffeintrag aus benachbarten, intensiver genutzten Flächen muss durch Einrichtung von ungedüngten Pufferstreifen von möglichst 10 m Breite vermieden wer- den. Ein regelmäßiger Biomasseentzug wird am günstigsten durch eine extensive Beweidung durch Rinder, Schafe oder Ziegen, ggf. auch andere robuste Haustierrassen gewährleistet, wobei möglichst eine Weideform zu wählen ist, die der historischen Triftweide nahe kommt. Unter heu- tigen Produktionsbedingungen ist dies eine großräumige, extensive Standweide mit geringer Besatzdichte (0,3–1 GV/ha) und einer langen Weideperiode. Dann laufen die Tiere wie bei der historischen Hutebeweidung immer wieder über die gleichen Flächen und habe die Möglichkeit beliebte Pflanzen sehr kurz zu verbeißen und eher verschmähte Pflanzen wie das Borstgras, die Arnika oder die Bärwurz stehen zu lassen, so dass diese größere Bestände ausbilden kön- nen. Keinesfalls darf eine Zufütterung auf der Weide erfolgen. Ebenso ist die Umtriebsweide mit hoher Besatzdichte, geringer Verweilzeit und jährlich mehrmaligem Weidegang auf der Fläche nicht zur Erhaltung von Borstgrasrasen geeignet, weil unter diesen Umständen keine Futterse- lektion erfolgt. Alle Pflanzen des Bestands werden gleichermaßen geschwächt und es kommt

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zur Ausbreitung eher regenerationsfähiger Arten und somit zu unerwünschten Veränderungen in der Artenzusammensetzung. Überschüssige Biomasse oder Weideunkräuter können – so- weit es die Geländebeschaffenheit zulässt – mit einer Nachmahd von der Fläche entfernt wer- den. Im Falle einer Mahdnutzung der Borstgrasrasen soll diese spät in den Sommermonaten, frühes- tens Mitte Juli durchgeführt werden. Die Mähwerke sind auf einen Bodenabstand von mindes- tens 10 cm einzustellen, um die Horste des Borstgrases nicht zu zerstören. Bei der Mahd kann nicht auf die Abfuhr des Mähgutes verzichtet werden. Dabei ist die sich hieraus zwangsläufig ergebende Düngewirkung („Rückdüngung“) nur das geringere Problem. Entsprechende Versu- che in der Rhön (vgl. BOHN & SCHNIOTALLE 2007) haben gezeigt, dass es durch den auf Borst- grasrasen nur langsamen Abbau des Mulchgutes infolge der Abdeckung zu Narbenschäden kommen kann. „Aus diesem Grund ist auch ein Mulchen in zwei- oder dreijährigem Abstand auf Borstgrasrasen nicht sinnvoll, da dann noch mehr Mulchgut auf einmal anfällt“ (BOHN & SCHNIO- TALLE 2007, S. 105). Es besteht zudem die Gefahr, bei zu tief eingestelltem Mähbalken die Horste des Borstgrases zu zerstören, bei zu hoch eingestelltem Mähwerk, die vorhandene Streudecke nur unzureichend zu zerkleinern und den Abbau des Materials damit kaum zu be- schleunigen. Zur Verminderung des Pflegeaufwands kann jedoch die Mahd jedes zweite Jahr unterbleiben.

Pflege- und Behandlungsempfehlung TLUG-Pflegeempfehlung G7 für Borstgrasrasen sowie K3 für Borstgrasrasen- Bergwiesen-Komplexe

1. (optimal) Beweidung mit Rindern • Großräumige Standweide mit niedriger Besatzdichte (0,3–1 GV/ha) und langer Weide- periode mit Rindern und/oder Pferden • Bei Bedarf Nachmahd möglich • Bei Hanglage oberhalb Anlage eines mindestens 10 m breiten ungedüngten Pufferstrei- fens Verbote: • keine Zufütterung • keine Düngung und Kalkung • Keine Stickstoffeinträge aus angrenzenden Agrarflächen • Keine Tränken auf der Fläche 2. (optimal) Hüten mit Schafen • Hüten mit Schafen und/oder Ziegen je nach Aufwuchs mit ca. zwei Weidegängen im Ab- stand von etwa 6 bis 8 Wochen. Die Schäfer sollten angehalten werden, während der Weideführung Junggehölze zu entfernen • Bei Hanglage oberhalb Anlage eines mindestens 10 m breiten ungedüngten Pufferstrei- fens Verbote: • Keine Zufütterung • Keine Düngung und Kalkung • Keine Stickstoffeinträge aus angrenzenden Agrarflächen 118

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• Kein Pferchen innerhalb und oberhalb der Fläche • Keine Tränken auf der Fläche 3. (optimal) Mahd • Mahd frühestens ab 1. Juli mit mindestens 10 cm Bodenabstand, um die Horste des Borstgrasrasens nicht zu zerstören • Mahdgut ist zu beräumen • Bei Hanglage oberhalb Anlage eines mindestens 10 m breiten ungedüngten Pufferstrei- fens Verbote: • Keine Düngung und Kalkung • Keine Stickstoffeinträge aus angrenzenden Agrarflächen 4. (Erstpflege) Brennen (kein KULAP) • Geregelter Brand zum Winterausgang

Fazit Da die Borstgrasrasen im FFH-Gebiet überwiegend sehr zerstreut und kleinflächig im Komplex und in Durchdringung mit dem LRT 6520 (Berg-Mähwiese) vorkommen, soll die Entscheidung, ob Mahd oder Beweidung als Pflege erfolgen soll, in Abhängigkeit von der für die gesamte Be- handlungseinheit geplanten Maßnahme getroffen werden. Die Dauerpflege der Flächen soll auf den meisten Flächen durch eine angepasste Beweidung mit Terminvorgabe erfolgen (Code 1.2.4.1.). Diese kann entsprechend der aktuellen Nutzung auf vielen Flächen als Umtriebsweide mit Rindern durchgeführt werden (1.2.5.3.) Vor allem im Bereich der Stockwiese, auf der Ebertswiese und auf Teilen der Hirschbalzwiese soll die bisher durchgeführte Pflegemahd beibehalten werden (Codes 1.2.1.1., 1.2.1.2., 1.2.1.6., 1.2.1.9.). Die Mahdzeitpunkte richten sich nach der Höhenlage und dem Nutzungszeitpunkt der im Komplex vergesellschafteten Berg-Mähwiesen. Auf Teilflächen ist vorab eine Entbuschung notwendig (Code 12.1.2.), die ggf. bedarfsweise zu wiederholen ist.

5.2.2.5 LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren Feuchte Hochstaudenfluren an Ufern bedürfen bei naturnaher Ausprägung und intakter Fließ- gewässerdynamik im Regelfall keiner Pflege. Die Bestände des LRT unterliegen typischerweise der Sukzession und entwickeln sich langfristig zum LRT 91E0*. Gleichzeitig entstehen bei na- türlicher Dynamik potentielle Standorte entlang des Fließgewässersystems stets neu. Allgemeine Behandlungsgrundsätze In Ufer- und Auenbereichen ist als Maßnahmengrundsatz die Erhaltung bzw. die Wiederherstel- lung des Standortpotentials durch das Sicherstellen einer gewässertypischen Abfluss- und Überflutungsdynamik von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus spielt angepasste land- wirtschaftliche Bodennutzung ohne Düngung mit Schonung der Vegetationskomplexe eine be- deutende Rolle. Sind die natürlichen Prozesse eingeschränkt oder handelt es sich um die Vorkommen feuchter Hochstauden entlang von Waldsäumen, hängt der Fortbestand des LRT und eines günstigen 119

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Erhaltungszustandes von einer angepassten Pflege ab. Ohne Pflege wie eine gelegentliche Mahd unterliegen die Bestände der Sukzession und entwickeln sich zu Gehölzen. Folgende Maßnahmen eignen sich zum Erhalt bzw. zur Wiederherstellung eines günstigen Zu- standes des LRT 6430 im FFH-Gebiet: • Entfernung von Gehölzen / Zurückdrängen von Gehölzbeständen, wobei Einzelgehölze oder kleine Gehölzgruppen zu erhalten sind, da diese zur Erhöhung der Strukturvielfalt beitragen; • Durchführung einer periodischen Pflegemahd im Herbst (ab Mitte September) oder im Winter (bis Februar) in 2 bis 5-jährigem Abstand, wobei wechselnde Teilflächen unge- mäht belassen werden sollten; • das Mähgut ist generell von der Fläche zu entfernen, da dies zu zusätzlicher Nährstoff- anreicherung führt; der Abtransport des Mahdgutes erfolgt am besten erst nach 1–2 Ta- gen, damit Kleintiere abwandern können; • auf den zumeist kleinen oder schmalen Flächen sowie auf den Uferböschungen und im Bereich der Quellfluren ist eine Handmahd mit Motorsensen die einzig mögliche Bear- beitungstechnik; auch hierbei ist räumlich und zeitlich alternierend vorzugehen, soweit eine Pflegemahd überhaupt nötig ist; • LRT-Bestände in Uferstreifen sind zum Schutz vor angrenzender Bewirtschaftung (z. B. Beweidung) in ausreichender Breite auszuzäunen. Falls die oben genannten Pflegemaßnahmen nicht durchführbar sind, können die folgenden Bewirtschaftungsmaßnahmen ersatzweise durchgeführt werden: • gelegentliches Mulchen Ende August in etwa 5-jährigem Abstand, wobei jeweils wech- selnde Teilflächen ungemulcht belassen werden sollten; • insbesondere bei Lage des LRT innerhalb größerer Weideparzellen, ist eine einmalige jährliche extensive Beweidung mit Rindern zwischen Mitte Juli und Mitte September für maximal drei Wochen angeraten (BUNZEL-DRÜKE et al. 2015) Erfolgversprechende Maßnahmen zur Entwicklung der Uferstaudenfluren sind vor allem eine naturnahe Ufer- und Auenentwicklung mit der Wiederherstellung eines naturnahen gebietstypi- schen Wasserhaushalts.

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Pflege- und Behandlungsempfehlung TLUG-Pflegeempfehlung für Feuchte Hochstaudenfluren

1. (suboptimal) • Pflege von Gewässerrändern durch Mahd ab 1. September zeitversetzt ausschließlich mit Mähbalken (zum Schutz der Tierwelt) unter Schonung der wassernahen Bereiche. • Gut ausgebildete Bereiche des LRT nicht jährlich mähen. • Mähgut von der Fläche räumen.

2. (suboptimal) • Wenn sich betriebswirtschaftlich eine Beweidung anbietet, sollte geprüft werden, ob es sich bewährt, die Beweidung ebenfalls in mehrjährigen Intervallen durchzuführen.

Fazit Feuchte Hochstaudenfluren sind im FFH-Gebiet kaum entwickelt, weil die Fließgewässer nur selten aus den Weideflächen ausgezäunt sind und die Ufervegetation regelmäßig mit abgefres- sen wird. Voraussetzung für eine Erhaltungspflege des LRT 6430 ist deshalb zunächst Auszäu- nung von Gewässerrandstreifen aus den Weideflächen (Code 1.1.2.). Die ausgezäunten Berei- che sollen alle drei Jahre gemäht werden (Code 1.9.1.1.), um ein Gehölzaufkommen zu verhin- dern. Optional können alle drei Jahre beim zweiten Weidegang die Zäune geöffnet und die Uferbereiche mit abgeweidet werden (Code 1.2.4.1.). Auf Einzelflächen an der Schmalkalde (Kaltes Wasser) wird die Bekämpfung des Neophyten Heracleum mantegazzianum (Riesen-Bärenklau) empfohlen (Code 11.9.3.).

5.2.2.6 LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes Allgemeine Behandlungsgrundsätze Flachland-Mähwiesen sind Kulturbiotope und bedürfen für ihren Erhalt einer regelmäßigen Nut- zung oder Pflege. Die vorgeschlagenen Maßnahmen dienen dem langfristigen Erhalt und der Entwicklung von arten- und strukturreichen Frischwiesen mit Hilfe einer extensiven Grünlandnutzung. Die noch vorkommenden artenreichen Bestände in Thüringen sind durch eine anhaltende extensive Nut- zung, das heißt ohne oder mit nur mäßiger Düngung, erhalten geblieben. Diese Wiesengesell- schaften sollten durch eine ein- bis zweischürige Mahd gepflegt werden. Traditionellerweise wurden viele der Mähwiesen mit Festmist gedüngt, wobei Stickstoffgaben von bis zu 60 kg N/ha ausgebracht wurden, ohne dass dies zu Einbußen der botanischen Vielfalt führte. Die Vorkommen von Eutrophierungs-, Ruderalisierungs- und Brachezeigern lassen sich durch die Umsetzung der hier aufgestellten Behandlungsgrundsätze in der Regel zurückdrängen. Vo- raussetzungen sind ein entsprechendes Mahdregime, das Abräumen des Mähgutes sowie die Vermeidung von indirekten (Einschwemmung aus intensiver genutzter Umgebung) bzw. direk- ten Nährstoffeinträgen durch übermäßige Düngung. Bei der Düngung ist die Verordnung zur Neuordnung der Guten fachlichen Praxis beim Düngen vom 26.05.2017 (BGBl. I S. 1305) zu berücksichtigen.

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Pflege- und Behandlungsempfehlung Die hier aufgeführten Pflege- und Behandlungsempfehlungen berücksichtigen und integrieren die im Rahmen des KULAP-Programms aufgestellte Pflegeempfehlung für Extensive Mähwie- sen des Flach- und Hügellandes der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG, ohne Jahr). Hinsichtlich der Terminvorgaben für die Nutzung des LRT 6510 gibt es zwei Grundsätze: • frühe Erstnutzung, gefolgt von einer • sechs- bis achtwöchigen Nutzungspause vor der Zweitnutzung.

Dauerpflege Erstmahd, Schnittzahl • Optimal ist die Beibehaltung der Nutzung, vorrangig durch zweischürige Mahd. • In sehr mageren Beständen kann eine einmalige Mahd ausreichen. Wüchsige Bestände können auch dreimal jährlich genutzt werden. • Intensiver genutzte Flächen mit weniger artenreichen Beständen können zur Aushage- rung des Standortes auch 3–4 Mal jährlich gemäht werden. • Die Erstnutzung sollte in bzw. nach der Blüte der Hauptbestandsbildner erfolgen (je nach Witterungsverlauf und dominanten Grasarten im Gebiet etwa Mitte Mai bis Anfang Juni). • Der zweite Wiesenschnitt sollte optimal frühestens (6 bis) 8 Wochen nach der Erstmahd erfolgen. Diese Zeitspanne ermöglicht den lebensraumtypischen Kräutern und Gräsern erneut zur Blüte und teilweise sogar zur Samenreife zu kommen. • Das Mähgut ist nach kurzzeitigem Abtrocknen abzutransportieren. Mulchen muss unter- bleiben. • Die jährliche Nutzung durch Mahd ist sicherzustellen. Durch zeitweiliges Brachfallen wird die Akkumulation von Nährstoffen und Streu gefördert. Sich ausbreitende Brachezeiger können die Artenzusammensetzung und den naturschutzfachlichen Wert mindern.

Kleinorganismen, Kleinsäuger, Wiesenbrüter • Wiesen sollten immer von innen nach außen gemäht werden, um den Tieren eine Flucht zu ermöglichen. • Bei der Mahd sollte zum Schutz lebensraumtypischer Kleinorganismen eine Schnitthöhe von mindestens 7 cm, besser sogar 10 bis 12 cm, eingehalten werden. • Als Rückzugsraum für Kleinorganismen sind alternierend gemähte Randstreifen stehen zu lassen. Die Breite der Säume sollte im Mittel 3 m betragen, sie kann jedoch zwischen einem und max. 6 m variieren. Im darauf folgenden Jahr sind diese Brachestreifen wie- der in die Nutzung zu nehmen und andere Abschnitte stehen zu lassen. • Bei Vorkommen von Wiesenbrütern im Projektgebiet ist eine Verschiebung des ersten Mahdtermins in den Juli abzuwägen. Eine späte Mahd kann zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes führen.

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Düngung, Kalkung • Bei LRT-Flächen sollte auf die Ausbringung von Gülle verzichtet werden, da eine Ver- schlechterung des Erhaltungszustandes zu erwarten ist. • Verzicht auf Düngung wäre optimal, eine entzugsorientiere Düngung ist prinzipiell mög- lich. • Eine Stickstoffdüngung (N) der LRT-Flächen ist maximal in der Höhe des Entzuges durchzuführen, darüber hinausgehende Stickstoffgaben sind zu unterlassen. Die natürli- che Stickstofffixierung durch Bodenorganismen und Symbionten der Leguminosen ist zumeist ausreichend. Durch optimale Bodenfeuchte, Wurzeltiefgang, hohen Humusgeh- alt und günstige Wärmeverhältnisse ist eine jährliche Stickstoffnachlieferung bis zu 100 kg/ha möglich (BRIEMLE et al. 1991). Dazu kommen Einträge von organischen Schweb- stoffen und Nährstoffen der Auenwiesen bei Überflutungen sowie atmosphärische De- positionen, die gegenwärtig im Plangebiet etwa 10–20 kg N pro Jahr und Hektar betra- gen (UMWELTBUNDESAMT 2016). • Die Düngung mit den Nährelementen Kalium (K) und Phosphor (P) sowie Kalzium (Ca) ist bedarfsweise und entzugsorientiert vorzunehmen. Da die meisten Kräuter einen hö- heren P/K-Bedarf haben als Gräser, fördert eine P/K-Düngung den Kräuterreichtum der Flächen und wirkt einer artenarmen Gräserdominanz entgegen. Grundsätzlich ist bei der Düngung die Verordnung zur Neuordnung der Guten fachlichen Praxis beim Düngen vom 26.05.2017 (BGBl. I S. 1305) zu berücksichtigen. • Bei Gefahr des Absinkens des pH-Wertes unter 5,0 ist eine Kalkung mit gelöschtem Kalk unumgänglich, vorausgesetzt einer Berechnung des Kalkbedarfs auf der Grundlage aktueller Bodenanalysen.

Beweidung • Durch eine reine Beweidung der Wiesen des LRT 6510 kommt es verhältnismäßig schnell zu einer Verschiebung des Artenspektrums. Vor allem beweidungsempfindliche Arten verschwinden zugunsten rosettentragender Arten. Daher ist eine Nutzung der LRT-Flächen als Standweide (insbesondere mit Pferden) nicht mit den Erhaltungszielen vereinbar und muss ausgeschlossen werden. • Eine Nachbeweidung in Kombination mit Mahd und Abtransport des Mähgutes kann al- ternativ zur zweischürigen Mahd die Erhaltung eines günstigen Erhaltungszustandes gewährleisten. Grundsätzlich ist eine Erstnutzung durch Mahd und anschließende Be- weidung (Mähweide) besser geeignet als eine Beweidung mit Nachmahd. Die Erstnut- zung des LRT muss deshalb als Mahd im Zeitraum zwischen dem Ährenschieben und dem Beginn der Blüte der hauptbestandsbildenden Gräser erfolgen. In den in Thüringen für den LRT relevanten Naturräumen ist das ein Termin um den 10. Juni. • Die Nutzungstermine für kombinierte Mahd-Beweidungs-Nutzungen entsprechen denen der zweischürigen Mahd (siehe oben). • Ein jährlich einmaliger Weidegang von Rindern, Schafen mit oder ohne Ziegen als Zweit- oder Drittnutzung ist möglich. Die Vegetationshöhe sollte durchschnittlich 15–35 cm betragen. • Eine Winter- oder Frühjahrsbeweidung mit Schafen ist bis Ende April möglich.

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• Zufütterung und Pferchung auf den Flächen des LRT 6510 ist zu unterlassen. • Bei der Durchführung von Beweidung ist eine kurzfristige Weideführung mit hoher Be- satzdichte einer längeren Weideperiode mit niedrigerer Besatzdichte vorzuziehen (JÄ- GER et al. 2002). • Bei der Beweidung mit Schafen, v. a. mit Ziegen sollten in Streuobstbeständen durch geeignete Vorrichtungen eventuelle Weideschäden vermieden werden. • Die beweideten Bestände sollten regelmäßig auf relevante Veränderungen in der Arten- zusammensetzung überprüft werden.

Nachsaaten • Großflächige Neuansaaten (mit oder ohne Umbruch) sind ausgeschlossen, da dies einer Totalvernichtung des LRT gleichkommen kann und eine Wiederbesiedlung der Flächen durch lebensraumtypische Arten (Tiere und Pflanzen) kaum erfolgversprechend ist. Neuansaaten sollten nur zur Beseitigung von Wildschäden vorgenommen werden. Hier- bei sind gebietstypische Saatgutmischungen zu verwenden oder optimal eine Heu- mulchsaat mit gebietseigenem Mahdgut von artenreichen Spenderflächen durchzufüh- ren. • Eine Nachsaat mit Heublumen gebietsheimischer Herkunft von der Optimalvariante des- selben LRT kann erheblich zur Verbesserung von Vorkommen mit schlechtem Erhal- tungszustand führen.

Fazit Zur Erhaltung und Entwicklung der im Gebiet nachgewiesenen Flachland-Mähwiesen ist eine zweischürige Mahd (Code 1.2.1.2.) vorzusehen. Auch wird eine Festlegung des Mähzeitpunkts vorgenommen (Code 1.2.1.6.), der zukünftig Anfang Juni bis Mitte Juni liegen soll, mit einem zweiten Schnitt, je nach Aufwuchs und Witterung, mindestens jedoch 6 Wochen nach dem Erstschnitt. Aufgrund der vorherrschenden Betriebsstrukturen und der seit langer Zeit praktizierten Weide- nutzung muss bei der Maßnahmenplanung vielfach von den oben formulierten Behandlungs- grundsätzen abgewichen werden. So wird für zahlreiche Flächen nur eine Nutzung als Rinder- weide umzusetzen sein (Codes 1.2.4.1., 1.2.5.3.). Diese soll als Umtriebsweide mit möglichst kurzer Verweildauer und hierauf ausgerichteter Besatzdichte erfolgen. Die Nutzungszeitpunkte sollen den für die Mahd vorgeschlagenen möglichst entsprechen.

5.2.2.7 LRT 6520 – Berg-Mähwiesen Allgemeine Behandlungsgrundsätze Berg-Mähwiesen als typische Kulturformation sind in ihrer Erhaltung von einer fortwährenden Bewirtschaftung bzw. einer adäquaten Pflege abhängig. In Anlehnung an die ursprüngliche Nutzung liegt der Pflegegrundsatz artenreicher Berg- Mähwiesen im Allgemeinen in der jährlichen Mahd zwischen Mitte/Ende Juni (Termin um den 20.6.) und Oktober mit dem Abtransport des Mahdgutes (Heugewinnung).

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Das Mahdregime ist der Trophie des Standortes anzupassen. Wüchsige Bergwiesen sollten grundsätzlich zweischürig gemäht werden, mit dem ersten Schnitt Mitte Juni bis Anfang Juli (je nach Höhenlage und Witterungsverlauf) und dem zweiten Schnitt ab Ende August bzw. ab Mitte September. Gelegentlich kann eine Nachbeweidung durchgeführt werden. Bei sehr mageren Beständen ist unter Umständen eine einmalige Mahd ausreichend. Als Termin ist der Zeitraum von Ende Juni bis Mitte Juli empfehlenswert. Als spätester Termin sollte bei einschüriger Mahd Mitte August nicht überschritten werden. Eine späte Nutzung oder Pflege hat ähnliche Auswirkungen wie Brachfallen: Einige Sippen werden begünstigt, überständige Bestände legen sich durch Witterung (Starkregen, Wind) um und richten sich nicht mehr auf, wodurch die Arten darunter ausgeschattet werden. Wird bei Beweidung der Zeitpunkt zu spät gewählt, wird die Vegetation nur umgetreten, ein effektives Abweiden findet nicht mehr statt. Positiv auf den Artenreichtum wirkt sich aus, wenn der Mahdtermin bei einschüriger Mahd alljährlich im Rahmen des vorgegebenen Zeitfensters von Mitte Juni bis Oktober variiert. Dies ermöglicht sämtlichen Wiesenpflanzen mindestens alle 3–5 Jahre die Fruchtentwicklung (NOWAK & SCHULZ 2002), da die Wiesen zu unterschiedlichen phänologischen Zeitpunkten gemäht werden. Bei zweischüriger Mahd ist dies nur auf den zweiten Schnitt anzuwenden, der erste frühe Schnitt sollte eingehalten werden. Die Mahd der Flächen sollte wegen der Fluchtmöglichkeit für Wildtiere möglichst von innen nach außen oder von einer zur anderen Seite erfolgen. Das Mähgut muss abgefahren werden, sollte aber vor Ort getrocknet werden. Die Mahd sollte mit narben- und bodenschonendem Gerät bei hinreichend trockenem Boden ausgeführt werden (NLWKN 2011). Optimal – wenn auch sicher nicht überall realisierbar - ist eine zeitlich versetzte Mahd benachbarter Flächen, um unterschiedlichen Entwicklungsstadien von Insekten und Spinnen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Allerdings sind die Nutzung der Fläche sowie die Kooperationsbereitschaft der FlächennutzerInnen vordringlich.

Sollte die Mahd als optimale Erhaltungsmaßnahme nicht (mehr) möglich sein, ist eine abgestimmte fachgerechte Beweidung als Pflegealternative in Erwägung zu ziehen. Dass durch fachgerechte Beweidung hochwertige Bergwiesen erhalten werden können, zeigten auch Untersuchungen der TLUG im Rahmen der Effizienzkontrolle. Die Schafbeweidung in Hütehaltung stellt hier eine geeignete Beweidungsvariante dar. Alternativ haben sich auch kleinere robuste Rinderrassen mit geringer Körpermasse bewährt. • Für den Pflegeerfolg bei Beweidung von Bergwiesen sind folgende Faktoren entscheidend: • einmalige Beweidung (ab Ende Juni) • Minimieren von selektivem Fraß durch begrenzten Beweidungszeitraum • Beweidungsintensität ist so zu wählen, dass möglichst die gesamte Vegetationsdecke in kurzer Zeit abgeweidet wird. • Umtriebsweiden empfehlen sich, um den Beweidungszeitraum zu minimieren und gleichzeitig eine gute Abweidung zu gewährleisten, • Die Besatzdichte (Großvieheinheit/ha) ist dabei von nachrangiger Bedeutung und liegt z. B. im Fall der Hütehaltung bei Schafen für einen kurzen Zeitraum deutlich über 10 GVE/ha (THIERY & KELKA 1998, THIERY 2011).

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Pflege- und Behandlungsempfehlung TLUG-Pflegeempfehlung – Pflege von Bergmähwiesen (TLUG 2015)

1. (optimal) Mahd • Die Erstnutzung des LRT muss als Mahd im Zeitraum zwischen dem Ährenschieben und dem Beginn der Blüte der hauptbestandsbildenden Gräser erfolgen. In den in Thüringen für den LRT relevanten Naturräumen ist das ein Termin um den 20. Juni • Je nach Wüchsigkeit der Bestände kann ein- bis zweimal jährlich genutzt werden • Die zweite Nutzung darf frühestens 40 Tage nach der ersten erfolgen • Düngung mit P und K ist sinnvoll, wenn eine deutliche Artenverarmung durch Mangel an diesen Elementen auftritt • Bei Gefahr des Absinkens des pH-Wertes unter 4,5 ist eine Kalkung mit gelöschtem Kalk unumgänglich, vorausgesetzt einer Berechnung des Kalkbedarfs auf der Grundlage aktueller Bodenanalysen Verbote: • Keine Stickstoffdüngung • Kein Mulchen • Kein Einsatz schwerer Maschinen in feuchten Bereichen

2. (suboptimal) Beweidung Wenn eine bisher durchgeführte Beweidung zu einem guten Erhaltungszustand geführt hat, kann eine Erstnutzung auch als Weide für Rinder, Pferde, Schafen und/oder Ziegen erfolgen. Die Beweidung sollte möglichst intensiv erfolgen, d. h. kurze Beweidungsdauer mit hohem Be- satz, sodass selektiver Verbiss und Trittbelastung eingeschränkt werden. Bei höherwüchsiger Vegetation wird stärker zertreten als gefressen, daher ist ein anschließen- der Pflegeschnitt notwendig, der als Mulchschnitt ausgeführt werden kann. In Gebieten mit Schafhaltung kann eine Winter- oder Frühjahrsbeweidung bis Ende April bzw. in höheren Lagen bis Mitte Mai erfolgen. Düngung mit P und K und Kalkung entsprechend der Empfehlungen bei der Mahd. Verbote: Keine Stickstoffdüngung Kein Pferchen auf der Fläche Keine Tränken auf der Fläche

Fazit Zur Erhaltung und Entwicklung der Berg-Mähwiesen ist eine zweischürige Mahd (Code 1.2.1.2.) vorzusehen. Auch wird eine Festlegung des Mähzeitpunkts vorgenommen (Code 1.2.1.6.), der zukünftig je nach Höhenlage etwa Mitte Juni (Höhenlagen bis 600 m) bzw. Anfang Juli (Höhen- lagen über 600 m) liegen soll. Dieser spätere Mahdtermin gilt auch für die Berg-Mähwiesen in- 126

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nerhalb des Wiesenbrüter-Schutzgebietes. Der Zeitpunkt für den zweiten Schnitt richtet sich nach Aufwuchs und Witterung, er darf jedoch frühestens 6 Wochen nach dem Erstschnitt erfol- gen. Aufgrund der vorherrschenden Betriebsstrukturen und der seit langer Zeit praktizierten Weide- nutzung muss bei der Maßnahmenplanung vielfach von den oben formulierten Behandlungs- grundsätzen abgewichen werden. So wird für zahlreiche Flächen nur eine Nutzungs als Rin- derweide umzusetzen sein (Codes 1.2.4.1., 1.2.5.3.). Diese soll als Umtriebsweide mit mög- lichst kurzer Verweildauer und hierauf ausgerichteter Besatzdichte erfolgen. Die Nutzungszeit- punkte sollen den für die Mahd vorgeschlagenen möglichst entsprechen.

5.2.2.8 LRT 8150 – Silikatschutthalden Allgemeine Behandlungsgrundsätze Zur Erhaltung natürlicher, offener Silikatschutthalden an Primärstandorten bedarf es in der Re- gel keiner Pflegemaßnahmen, allerdings müssen zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungs- zustandes grundsätzlich folgende Hinweise/Erfordernisse berücksichtigt werden: • Keine touristische Erschließung bzw. Nutzung der Halde und benachbarter Flächen • Kein Gesteinsabbau • Vermeidung von Nährstoffeinträgen durch Müllablagerungen • Keine Aufforstung mit Nadelgehölzen im Umfeld der Halde • Keine forstliche Nutzung der umgebenden Wälder • Keine jagdlichen Einrichtungen am Rande der Halden • Bei Vorkommen von invasiven Neophyten z.B. Lupine oder Douglasie: sofortiges Entfer- nen und gezieltes Management für ein nachhaltiges Entfernen der unerwünschten Arten aus dem Gebiet Pflege- und Behandlungsempfehlung Die Fläche des LRT 8150 im Untersuchungsgebiet gehört nicht zu den KULAP-N-relevanten Biotoptypen. Die im Rahmen des KULAP-Programms aufgestellte Pflegeempfehlung für die Pflege von Fels-Rasen-Komplexe der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie für (TLUG, ohne Jahr) kann hier nicht angewendet werden. Für einen Teil der Silikatschutthalden im FFH-Gebiet wird eine randliche Freistellung für not- wendig erachtet. Hier sollen in einem Pufferstreifen von 10 m Breite stärker beschattend wir- kende Gehölze beseitigt werden (Maßnahme 12.1.2.5.). Im Rahmen des Monitorings sollte auf eine fortschreitende Verbuschung und Verschattung der Silikatschutthalden geachtet werden. Aufkommende Gehölze im unmittelbaren Umfeld der Felsen sollten ebenso wie auftretende invasive Neophyten bedarfsweise entfernt werden.

Fazit Bei einem Teil der zuvor angeführten Maßnahmen, insbesondere die Beseitigung stärker be- schattend wirkende Gehölze (Maßnahme 12.1.2.5.), handelt es sich um eine forstliche Maß- nahme, für die eine Übernahme in den FB Wald empfohlen wird

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5.2.2.9 LRT 8220 – Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation Allgemeine Behandlungsgrundsätze Zur Erhaltung natürlicher, offener Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation bedarf es in der Regel keiner Maßnahmen. Die im Gebiet als LRT 8220 erfassten Felsen sind sämtlich als natürliche Felsbildungen zu bezeichnen. Zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungszustandes müssen grundsätzlich folgende Erforder- nisse / Hinweise berücksichtigt werden: • Keine weitere touristische Erschließung bzw. Nutzung der Felsen • Keine Erlaubnis für Klettersport im Gebiet • Kein Gesteinsabbau • Vermeidung von Nährstoffeinträgen durch Müllablagerungen • Umwandlung von benachbarten Nadelgehölzbeständen in naturnahe Laubholzforste • Keine Aufforstung mit Nadelgehölzen im Umfeld der Felsen • Keine jagdlichen Einrichtungen am Rande der oder oberhalb der Felsen • Bei Vorkommen von invasiven Neophyten: sofortiges Entfernen und gezieltes Manage- ment für ein nachhaltiges Entfernen der unerwünschten Arten aus dem Gebiet • Sind Brutplätze von Felsenbrütern wie Uhu oder Wanderfalke bekannt, müssen Schutz- maßnahmen – wie Betretungsverbote – während der Brutzeit vorgenommen werden. Pflege- und Behandlungsempfehlung Die Felsen des LRT 8220 im FFH-Gebiet gehören nicht zu den KULAP-N-relevanten Biotopty- pen. Die im Rahmen des KULAP-Programms aufgestellte Pflegeempfehlung für die Pflege von Fels-Rasen-Komplexe der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie für (TLUG, ohne Jahr) kommt hier auch nicht zur Anwendung, da die Felsen im FFH-Gebiet sämtlich innerhalb von Wäldern liegen. Für einen Teil der Silikatfelsen im FFH-Gebiet wird eine randliche Freistellung für notwendig erachtet. Hier sollen in einem Pufferstreifen von 10 m Breite stärker beschattend wirkende Ge- hölze beseitigt werden (Maßnahme 12.1.2.5.). Für einzelne Felsen ist auch eine Entbuschung / Gehölzbeseitigung auf den Felsen vorgesehen (Maßnahme 12.1.2.4.). Im Umfeld eines Felsens südwestlich der Ebertswiese (ID 10256) hat sich Staudenknöterich ausgebreitet. Der Neopyht sollte hier umgehend bekämpft werden (Code 11.9.3.), um eine Ausweitung in die Felsbereiche zu verhindern. Für die innerhalb von Fichtenforsten gelegenen Felsen ist langfristig die Umwandlung eines 25 Meter breiten Pufferstreifens in standorttypischen Laubwald vorgesehen (Code 2.2.1.). Im Rahmen des Monitorings sollte auf eine fortschreitende Verbuschung und Verschattung der Felsen geachtet werden. Aufkommende Gehölze im unmittelbaren Umfeld der Felsen sollten bedarfsweise entfernt werden.

Fazit Bei einem Teil der zuvor angeführten Maßnahmen, insbesondere die Beseitigung stärker be- schattend wirkende Gehölze (Maßnahme 12.1.2.5.) sowie die Umwandlung eines 25 Meter

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breiten Pufferstreifens in standorttypischen Laubwald (Code 2.2.1.), handelt es sich um eine forstliche Maßnahme, für die eine Übernahme in den FB Wald empfohlen wird

5.2.2.10 LRT 8230 – Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation Allgemeine Behandlungsgrundsätze Ähnlich den Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation des LRT 8220 sind zur Erhaltung na- türlicher Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation in der Regel keine Maßnahmen nötig. Die im Gebiet als LRT 8230 erfasste Felskuppe ist als natürlich einzustufen.

Pflege- und Behandlungsempfehlung Die im Rahmen des KULAP-Programms aufgestellte Pflegeempfehlung für die Pflege von Fels- Rasen-Komplexe der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie für (TLUG, ohne Jahr) enthält folgende Pflegeempfehlungen: • Schutz vor Abbau und Vernichtung. • Wenn Beweidung nicht möglich, periodische Gehölzentnahme bei fortschreitendem Zu- wachsen mit Sträuchern und Bäumen. • Zwei bis drei Weidegänge pro Jahr mit Schafen und/oder Ziegen. • Bei Verbuschungstendenzen ist Entbuschung einschließlich der randlich stockenden Gehölze erforderlich. Diese Maßnahmen sind für Fels-Rasen-Komplexe (8210/8220 und/oder 8150/8160 mit (*)6210, *6240 und/oder 5130), also wenn Felsbiotope mit Rasenbiotopen verzahnt vorliegen, vorgese- hen. Dies ist allerdings im FFH-Gebiet nicht gegeben. Auf Flächen, die potenziell Wald- und Gebüschvegetation tragen würden, wird empfohlen, durch regelmäßige Einbindung in die Beweidung mit Schafherden, möglichst begleitet von Zie- gen, auch hier die Entnahme von Biomasse zu sichern. Auch diese Empfehlung ist für den in Laubwald eingebetteten Felskomplex nicht anwendbar. Zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungszustandes müssen grundsätzlich folgende Erforder- nisse / Hinweise berücksichtigt werden: • Keine weitere touristische Erschließung bzw. Nutzung des Felskopfes • Kein Gesteinsabbau • Vermeidung von Nährstoffeinträgen durch Müllablagerungen • Keine Aufforstung mit Nadelgehölzen im Umfeld • Keine jagdlichen Einrichtungen im Umfeld • Bei Vorkommen von invasiven Neophyten: sofortiges Entfernen und gezieltes Manage- ment für ein nachhaltiges Entfernen der unerwünschten Arten aus dem Gebiet • Sind Brutplätze von Felsenbrütern wie Uhu oder Wanderfalke bekannt, müssen Schutz- maßnahmen – wie Betretungsverbote – während der Brutzeit vorgenommen werden.

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Fazit Für zwei Silikatfelskuppen im FFH-Gebiet wird eine randliche Freistellung für notwendig erach- tet. Hier sollen in einem Pufferstreifen von 10 m Breite stärker beschattend wirkende Gehölze beseitigt werden (Maßnahme 12.1.2.5.). Dabei handelt es sich um eine forstliche Maßnahme, für die eine Übernahme in den FB Wald empfohlen wird. Für die beiden von Fichtenforsten gelegenen Felsen ist langfristig die Umwandlung eines 25 Meter breiten Pufferstreifens in standorttypischen Laubwald vorgesehen (Code 2.2.1.). Auch hierbei handelt es sich um eine forstliche Maßnahme, für die eine Übernahme in den FB Wald empfohlen wird. Im Rahmen des Monitorings sollte auf eine fortschreitende Verbuschung und Verschattung der Felsen geachtet werden. Aufkommende Gehölze im unmittelbaren Umfeld der Felsen sollten bedarfsweise entfernt werden.

5.2.2.11 LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen Allgemeine Behandlungsgrundsätze Pflegemaßnahmen sind in Höhlen im Allgemeinen nicht erforderlich.

Im Grundsatz sind die allgemeinen Anforderungen zum Schutz naturnaher Höhlen als nach §18 ThürNatG geschützter sowie „gefährdeter“ Biotoptyp zu gewährleisten; die touristische oder wirtschaftliche Nutzung des LRT 8310 muss unterbleiben.

Über diesen Grundsatz hinaus sind keine Erhaltungsmaßnahmen für den LRT 8310 im FFH- Gebiet geplant.

Für Höhlen des LRT 8310, die Fledermaus-Quartiere darstellen, sind insbesondere die Anforde- rungen des Fledermausschutzes von Bedeutung. Daraus können sich Schutzmaßnahmen und in geringem Maße auch Pflegemaßnahmen ergeben (NLWKN 2011, LUBW 2013, BFN):

• Erhaltung der Zugänglichkeit und des natürlichen Mikroklimas für Fledermäuse • Sicherung von Höhlen als Überwinterungsorte durch Einbau von geeigneten Fleder- mausgittern (ggf. Verschluss nur in der Zeit von Mitte Oktober bis Mitte April). • Wartung angebrachter Gitter und Kontrollen, ob z. B. der Eingangsbereich einer Höhle verstürzt ist und somit der Zugang oder das Ausfliegen (!) verhindert wird, sind erforder- lich, aber nur wenig aufwändig • Vermeidung von Störung winterschlafender Fledermäuse. • bei zu starker Verbuschung der Eingangsbereiche, so dass diese für Fledermäuse unat- traktiv oder sogar unpassierbar werden, ist Freischneiden erforderlich • Sicherung nah gelegener Jagdgebiete für Fledermäuse insbesondere im Umfeld der Höhle z. B. von naturnahen Waldbeständen oder einer naturnahen Wald-Gebüsch- Landschaft Allgemeine Schutzmaßnahmen können jedoch auch erforderlich werden, wenn Gefährdungsur- sachen für den LRT 8310 bestehen wie:

• Freizeitaktivitäten, wie die Anlage von Feuerstellen und zurückbleibendem Müll,

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• touristische Nutzung, die z. B. zu einer Veränderung des Höhlenklimas und in der Zeit von Mitte Oktober bis Mitte April zur Störung der Winterruhe von Fledermäusen führt, sein. • Erschütterungen durch Sprengungen und Einsturzgefahr durch intensives forstliches Rücken auf Flächen über Höhlensystemen mit geringer Gesteinsmächtigkeit sind mögli- che Gefährdungsursachen. • Höhlen in der Nähe von Wanderwegen: Durch gezielte Besucherlenkung sollte vermie- den werden, dass Wanderer auf die Höhle(n) aufmerksam werden und sie möglicher- weise im Winter aufsuchen. Höhlen mit hohem Besucherverkehr in der Umgebung: In solchen Fällen sollte geprüft werden, ob Fledermausgitter eingesetzt werden können, die in der Zeit von Mitte Oktober bis Mitte April geschlossen werden • Besucher, die in den Sommermonaten eine Höhle aufsuchen, sollten durch Infoschilder darauf hingewiesen werden, die Höhle nicht mit Kerzen oder Fackeln zu betreten, da der Ruß die Fledermäuse auch noch im Winter stört. • Höhlen mit geringer Überdeckung: Die forstliche Nutzung sollte im gesamten oberirdi- schen Verlauf der Höhle nicht mit schweren Maschinen erfolgen. Weitere Maßnahmen können sein: Beseitigung vorhandener Abfälle oder von Schlagabraum, der bei Forstar- beiten dort abgeladen wurde, Reduzierung von Trittschäden im Eingangsbereich durch Rückbau von Wegen • Nähr- und Schadstoffeintrag im Einzugsbereich der Höhlengewässer sollte so weit wie möglich vermindert werden.

Fazit Für die beiden im FFH-Gebiet befindlichen Höhlen sind im Rahmen des MaP keine Maßnah- men vorgesehen.

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Tab. 5.5: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 3150 – Natürliche nährstoffreiche Seen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Im Nesselbachtal Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 4.6.6.; 10116 3150 0,124 46 60039 nein G2bisG5_2146 nördlich Hirschbalz den den: Flur 26| LIGL51293R03 5.3. 664,665 Stillgewässer im Kleinschmalkal- östlichen Seitental Kleinschmalkal- G2bisG5_2166, 10126 3150 0,057 den: Flur 5| 60 60058 nein 4.6.6. des Langen Ba- den G6_3769 ches nördlich 36,88/37 Grauer Stuhl Stillgewässer im Friedrichroda: G2bisG5_21078, 10202 3150 Bereich der Stock- 0,025 Friedrichroda 153 60040 nein 4.6.6. wiese östlich Heu- Flur 16| 2358/2 G6_3879 berghaus Stillgewässer Finsterbergen: 4.6.6.; G2bisG5_2195, 10317 3150 östlich Spießberg- 0,036 Finsterbergen 124 60042 nein Flur 7| 1589 4.7.6. G6_3859 haus Stillgewässer Finsterbergen: 4.6.6.; 10318 3150 0,039 Finsterbergen 124 60056 nein östlich Spießberg- Flur 7| 1589 4.7.6. haus Stillgewässer Finsterbergen: 4.6.6.; G2bisG5_2195, 20011 3150 östlich Spießberg- 0,051 Finsterbergen 124 70001 nein Flur 7| 1589 4.7.6. G6_3859 haus 4.6.6. Schonende Räumung/ Entkrautung von Gewässern/ Entlandungsmaßnahmen 4.7.6. Gehölzentfernung am Gewässerrand 5.3. Beseitigung/ Reduzierung bestimmter Fischarten

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Tab. 5.6: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflan- zenvegetation

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Nesselbach östlich 10121 3260 0,108 nein Waldschänke

Seitenbach des 10127 3260 Langen Baches 0,121 nein nördlich Löbesberg

Nördlich des 10134 3260 0,296 nein Mönchsteins

Unterhalb der 10135 3260 Wochenendhäuser 0,048 nein am Mönchstein

Unterhalb der 10136 3260 Wochenendhäuser 0,040 nein im Tal westlich des Mönchsteins

Im Tal zwischen Schnellbach: Flur 10137 3260 Maßkopf und 0,211 Schnellbach 006| 345 70025 nein 4.4.1. G2bisG5_6663 Mönchstein 145,146/1,169,206

Westlicher Seiten- bach des Weihers- 10138 3260 0,054 nein baches nördlich Floh-Seligenthal

Westlicher Seiten- bach des Weihers- 10142 3260 0,038 nein baches nördlich Floh-Seligenthal.

Kleiner Mittelge- birgsbach auf 10146 3260 Weidefläche nord- 0,100 nein westl. des Mittleren Höhenberges

Mittlerer Teil des NSG Spittergrund, 10159 3260 0,032 nein nordöstl. Hohe Leite

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MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Östlicher Seiten- bach des Nessel- 10160 3260 0,733 nein baches östlich Waldschänke

Oberlauf des Nes- 10161 3260 selbaches westlich 0,186 nein Spießberg.

Seitenbach des Kleinschmalkalden: G2bisG5_2166, Kleinschmalkal- DETHLIGL51293L02, 10162 3260 Langen Baches 0,213 Flur 005| 111 50177 nein 2.2.1. G2bisG5_2691, den 120/1,29,30,31,32, DETHLIGL51293R02 nördlich Löbesberg Flur 006| 59/1 G2bisG5_2988,...

Georgenthal: Flur G2bisG5_2111, Rotebach nördlich DETHLIGL51293Z01, 1.1.2.; 10164 3260 0,177 Georgenthal 026| 74 50182 nein 1.2.4.1. Spittergrund DETHLIGL51293Z02 1.9.1.1. G2bisG5_2662, 1,11,12,3,4,6,7/1,7/2 G2bisG5_2663,... ,7/5,7/6,7/7,9 Georgenthal: Flur G2bisG5_2111, Rotebach nördlich DETHLIGL51293Z01, 1.1.2.; 10164 3260 0,177 Georgenthal 026| 160 50182 nein 1.2.4.1. G2bisG5_2662, Spittergrund DETHLIGL51293Z02 1.9.1.1. 1,11,12,3,4,6,7/1,7/2 G2bisG5_2663,... ,7/5,7/6,7/7,9 Weihersbach nörd- Seligenthal: Flur G2bisG5_6742, 10166 3260 0,131 Seligenthal 010| 6,7, Flur 031| DETHLIGL52282P06 162 50258 nein 4.4.5. lich Floh- G2bisG5_6804 Seligenthal. 4,43,5,52,...

Am Randes des NSG Hirschbalz- 10167 3260 wiese zwischen 0,110 nein Weißenberg und Hirschbalz

Frauengraben zwischen Hirsch- 10169 3260 0,347 nein balz und Hinterem Höhenberg

Quelle und Quell- gerinne der Kleinschmalkalden: DETHLIFH51293M06, G2bisG5_2191, Kleinschmalkal- Flur 004| DETHLIGL51293F01, 10175 3260 0,522 116 50181 nein 4.4.1. G2bisG5_2703, Schmalkalde östlich den, Tabarz 18,20,25/12,32/5,37/ DETHLIGL51293M04, unterhalb der Kal- 16,38/16,4,6,7,... DETHLIGL51293M06 G2bisG5_7076,... ten Haide,

DETHLIGL51293M05, Kleinschmalkalden: Oberlauf der DETHLIGL51293Q01, Kleinschmalkal- Flur 005| 21,22, Flur 1.1.2.; G2bisG5_2691, 10178 3260 Schmalkalde süd- 0,269 DETHLIGL51293R01, 117 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den 031| 1.9.1.1. G2bisG5_7002 lich Langer Berg 764,765,765/1,766 DETHLIGL51293R04, DETHLIGL51293R09

134

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Oberlauf der Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: G2bisG5_2174, 10178 3260 Schmalkalde süd- 0,269 Flur 005| 114/18, DETHLIGL51293M05 343 50439 nein 4.7.5.2. den G2bisG5_7002 lich Langer Berg Flur 031| 765/1,766

Kleinschmalkalden: DETHLIGL51293M05, Oberlauf der DETHLIGL51293Q01, Kleinschmalkal- Flur 005| 21,22, Flur 1.1.2.; G2bisG5_2691, 10178 3260 Schmalkalde süd- 0,269 DETHLIGL51293R01, 57 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 031| den DETHLIGL51293R04, 1.9.1.1. G2bisG5_7002 lich Langer Berg 764,765,765/1,766 DETHLIGL51293R09

DETHLIGL51293M05, Oberlauf der Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: DETHLIGL51293Q01, 1.1.2.; G2bisG5_2691, 10182 3260 Schmalkalde nörd- 0,162 Flur 005| DETHLIGL51293R01, 117 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den 1.9.1.1. G2bisG5_6971 lich Waldschänke. 87,90/24,91/24,... DETHLIGL51293R04, DETHLIGL51293R09

Oberlauf der Kleinschmalkalden: Kleinschmalkal- Flur 006| DETHLIGL51293Q01, 10182 3260 Schmalkalde nörd- 0,162 342 50440 nein 4.7.5.2. G2bisG5_2691 den 10,29,6,8,9, Flur DETHLIGL51293R01 lich Waldschänke. 031| 762/4

DETHLIGL51293M05, Oberlauf der Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: DETHLIGL51293Q01, 1.1.2.; G2bisG5_2691, 10182 3260 Schmalkalde nörd- 0,162 Flur 005| DETHLIGL51293R01, 57 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den 1.9.1.1. G2bisG5_6971 lich Waldschänke. 87,90/24,91/24,... DETHLIGL51293R04, DETHLIGL51293R09

DETHLIGL51293M05, Oberlauf der Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: DETHLIGL51293Q01, 1.1.2.; G2bisG5_2691, 10182 3260 Schmalkalde nörd- 0,162 Flur 005| DETHLIGL51293R01, 117 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den 1.9.1.1. G2bisG5_6971 lich Waldschänke. 87,90/24,91/24,... DETHLIGL51293R04, DETHLIGL51293R09

DETHLIGL51293M05, Oberlauf der Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: DETHLIGL51293Q01, 1.1.2.; G2bisG5_2691, 10182 3260 Schmalkalde nörd- 0,162 Flur 005| DETHLIGL51293R01, 57 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den 1.9.1.1. G2bisG5_6971 lich Waldschänke. 87,90/24,91/24,... DETHLIGL51293R04, DETHLIGL51293R09

Heisterbachgraben 10185 3260 westlich Langer 0,393 nein Berg

Seitenbach des Tambach- Tambach-Dietharz: 10188 3260 Spitterbachs; westl. 0,131 86 60047 nein 2.2.1. Ortsrand Tambach- Dietharz Flur 039| 3556/1,... Dietharz

Spitterbach und Georgenthal, Georgenthal: Flur 4.4.1.; G2bisG5_2059, 10190 3260 Seitenbäche im 1,382 Tambach- 024| DETHLIGL52291E01 118 50242 nein 4.4.5.4.; G2bisG5_6849, oberen Spittergrund Dietharz 1/1,1/2,1/5,1/6,1/7,... 4.4.6. G2bisG5_6862

135

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Tambach-Dietharz: Abschnitt des G2bisG5_2062, Tambach- Flur 042| 10193 3260 Spitterbachs im 0,050 3655,3656,3657,366 DETHLIGL52291E01 118 50244 nein 4.4.5.4. G2bisG5_2063, Dietharz oberen Spittergrund 0/1,3660/2,3661,366 G2bisG5_2065,... 2..

Tambach-Dietharz: Abschnitt des Tambach- Flur 040| 4.4.1.; G2bisG5_2065, 10194 3260 Spitterbachs im 0,062 3561,3562,3563,356 118 50245 nein Dietharz 4.4.5.4. G2bisG5_6862 oberen Spittergrund 7,3568,3570,3574,3 60..

Spitterbach ober- Georgenthal, Georgenthal: Flur 4.4.1.; G2bisG5_6864, 10195 3260 0,502 026| 1, Flur 027| 118 50247 nein halb von Tambach- Tambach- 4.4.5.2.; G2bisG5_6870 Dietharz Dietharz 17/5,... 4.4.5.4.

Floh: Flur 014| 54/5, Oberlauf des 10197 3260 0,267 Floh, Seligenthal Flur 015| 32,33,41, DETHLIGL52291L12 110 50176 nein 2.2.1. G2bisG5_12253 Rödersbargbaches Seligenthal: Flur 030| 2

Floh: Flur 014| 54/5, Oberlauf des Flur 015| 32,33,41, 10197 3260 0,267 Floh, Seligenthal DETHLIGL52291L12 6 50176 nein 2.2.1. G2bisG5_12253 22/06/2017, Nutzer 2 Rödersbargbaches Seligenthal: Flur 030| 2

Seitenbach des 10198 3260 0,099 Floh Floh: Flur 014| 54/5 109 50175 nein 2.2.1. Rödersbargbaches

Floh: Flur 014| DETHLIGL52282P03, Unterlauf des 13,14,15,18,7, 4.4.1.; 10199 3260 0,305 Floh, Seligenthal DETHLIGL52282P08, 346 50443 nein G2bisG5_2625 Rödersbargbaches Seligenthal: Flur DETHLIGL52282P09 4.4.4. 030| 16,3,5,6,7,8,9

Unterlauf des Seligenthal: Flur 10199 3260 0,305 Seligenthal DETHLIGL52282P03 347 50442 nein 2.2.1. G2bisG5_2625 Rödersbargbaches 032| 18,26/4,44,51

Weihersbach west- 10208 3260 0,270 nein lich Haderholzstein.

Seitenbach des Tambacher Was- sers zwischen 10209 3260 0,224 nein Hinterem Höhen- berg und Hader- holzstein

Kleinschmalkalden: DETHLIFH51293W03, Bach zwischen G2bisG5_21056, Kleinschmalkal- Flur 026| DETHLIGL51293W01, 1.1.2.; 10210 3260 Weißenberg und 0,611 672/2,676,677,678/1 DETHLIGL51293W02, 140 50188 nein 1.2.4.1. G2bisG5_2130, 14/06/2017, Nutzer 1 den 1.9.1.1. Hirschbalz ,679,688,689,690,69 DETHLIGL51293W09, G2bisG5_2667,... .. DETHLIGL51293W10

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Frauengraben 10212 3260 zwischen Weißen- 0,088 berg und Hirsch- balz.

Fließgewässer im Talzug zwischen Kleinschmalkalden: G2bisG5_2108, Kleinschmalkal- Flur 006| 18,33/15, DETHLIGL51284Z13, 4.4.1.; 10214 3260 1,284 48 50246 nein G2bisG5_2118, Waldschänke und den Flur 007| DETHLIGL51293V06 4.4.5.4. Ortsrand Klein- 35,39,7/1,... G2bisG5_2132,... schmalkalden.

DETHLIGL52282K01, DETHLIGL52282K06, DETHLIGL52282P03, Tambacher Wasser DETHLIGL52282P05, mit Seitenbach im Seligenthal: Flur G2bisG5_12309, Kleinschmalkal- 016| 74, Flur 017| DETHLIGL52291A04, 4.4.1.; 10216 3260 Haderholzgrund 1,010 DETHLIGL52291F01, 163 50250 nein G2bisG5_12310, den, Seligenthal 10,12,15, Flur 029| 4.4.6. nordöstlich Seli- 10,... DETHLIGL52291F06, G2bisG5_2000,... genthal DETHLIGL52291F11, DETHLIGL52291F12, DETHLIGL52291F13, DETHLIGL52291F14

Quellgerinne eines Seitenbachs des DETHLIGL52291F09, Seligenthal: Flur DETHLIGL52291L08, 10217 3260 Tambacher Was- 0,050 Seligenthal 028| 9 113 60061 nein 2.2.1. sers südöstlich DETHLIGL52291L09 Falkenburgstein

Quellgerinne süd- Seligenthal: Flur 10218 3260 0,037 Seligenthal DETHLIGL52291F04 115 60062 nein 2.2.1. G2bisG5_12287 lich Bärentalkopf 027| 9, Flur 028| 9

Bach südlich Bä- 10219 3260 rentalkopf nordöst- 0,037 Seligenthal Seligenthal: Flur 112 60063 nein 2.2.1. lich Floh- 027| 9 Seligenthal

Seitenbach des Seligenthal: Flur DETHLIGL52291F09, Tambacher Was- 10220 3260 0,024 Seligenthal 028| 11,2,9, Flur DETHLIGL52291L08, 113 60061 nein 2.2.1. sers östlich Falken- 029| 16 DETHLIGL52291L09 burgstein

Seitenbach des Tambacher Was- 10221 3260 sers zwischen 0,150 nein Falkenstein und Bärentalkopf

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Seitenbach des Tambacher Was- Seligenthal: Flur DETHLIFG52291F04, 10223 3260 0,196 Seligenthal 026| 4/8, Flur 027| 114 50186 nein 2.2.1. G2bisG5_12332 sers nördlich und DETHLIGL52291F02 östlich vom Bären- 13,9 talkopf

Quellgerinne süd- 10227 3260 0,018 nein östlich Bärentalkopf

Quellbach östlich 10229 3260 oberhalb Mörder- 0,043 nein born

Quellbach unter- 10230 3260 0,056 nein halb Mörderborn

Steiniges Wasser Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 10231 3260 0,104 Flur 024| DETHLIGL51293W05 36 50192 nein 12.4.3. G2bisG5_6909 14/06/2017, Nutzer 1 westlich Kleiner den Weißenberg 603,604,605,611/1

Steiniges Wasser Kleinschmalkalden: Kleinschmalkal- 10231 3260 westlich Kleiner 0,104 Flur 024| DETHLIGL51293W05 120 50192 nein 12.4.3. G2bisG5_6909 den Weißenberg 603,604,605,611/1

Seitenbach des Seligenthal: Flur DETHLIFG52291F04, Tambacher Was- 026| 4/8, Flur 027| 10232 3260 0,068 Seligenthal DETHLIGL52291F02 114 50186 nein 2.2.1. sers östlich vom 13,9 Bärentalkopf

Quellgerinne zwi- Floh: Flur 016| schen Bärentalkopf 147/7, DETHLIFH52291F06, 1.1.2.; 22/06/2017, Nutzer 2 10233 3260 0,046 Floh, Seligenthal Seligenthal: Flur DETHLIFH52291F12, 328 50187 nein 1.2.4.1. G2bisG5_12287 und Vorderer Hö- 026| DETHLIGL52291F04 1.9.1.1. henberg 10,11,16,18,4/8,5,6

Quellgerinne zwi- Floh: Flur 016| schen Bärentalkopf 147/7, DETHLIFH52291F06, 1.1.2.; 10233 3260 0,046 Floh, Seligenthal Seligenthal: Flur DETHLIFH52291F12, 119 50187 nein 1.2.4.1. G2bisG5_12287 22/06/2017, Nutzer 2 und Vorderer Hö- 026| DETHLIGL52291F04 1.9.1.1. henberg 10,11,16,18,4/8,5,6

Quellgerinne nord- 10234 3260 0,041 nein östlich Bärentalkopf

Quellgerinne des Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 10235 3260 Steinigen Wassers 0,020 161 50191 nein 2.2.1. G2bisG5_2078 nordwestlich Jobst- den Flur 024| 589,611/1 stein

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Quellgerinne zwi- Kleinschmalkalden: Kleinschmalkal- DETHLIGL51293W03, 10236 3260 0,099 Flur 024| 40 50190 nein 2.2.1. schen Mähfleck den DETHLIGL51293W04 und Hirtenwiese 609,611/1,611/2

Spitterbach und seitliche Quellzu- Tambach- Tambach-Dietharz: 10240 3260 0,517 Flur 043| 3687/4, 118 50252 nein 4.4.1. flüsse unterhalb Dietharz Flur 044| 3688/8 Ebertswiese

südlich Mendhau- 10291 3260 0,343 nein sen

1.1.2. Herausnahme sensibler Bereiche aus der Bewirtschaftung/ Auszäunung 4.4.1. Schaff. eines durchgehenden., offenen Fl.gew.systems 1.2.4.1. Beweidung mit Terminvorgabe 4.4.4. Aufweitung des Flussbettes 1.9.1.1 Mahd mit Abräumen 4.4.5. Rücknahme von Gewässerausbauten 2.2.1. Baumartenzusammensetzung/ Entwicklung zu standorttypischen 4.4.5.2. Beseitigung von Sohlbefestigungen/Schwellen Waldgesellschaften 4.4.5.4. Beseitigung von Uferverbauungen 12.4.3. Entfernung standortfremder Gehölze 4.4.6. Entfernung von Barrieren/ Querbauwerken 4.7.5.2. Anlage von Uferböschungen/ Ufergehölzen

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Tab. 5.7: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 4030 – Trockene Heiden

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Heide im Bereich 1.9.1.4.; einer Stromlei- Georgenthal: Flur G2bisG5_19630, 10204 4030 0,392 Georgenthal 123 50251 nein 1.9.5.1.; tungstrasse west- 27| 16,17/5 G6_3419 1.9.5.2. lich Tambach südöstlich Mend- hausen, im Spitter- 10275 4030 grund, westnord- 0,061 nein westlich von Tam- bach-Dietharz südöstlich Mend- hausen, nordnord- 10287 4030 0,055 nein östlich von Floh- Seligenthal

Stärker verbuschte 1.9.1.4.; Schneise im Be- Georgenthal: Flur G2bisG5_19630, 20016 4030 0,236 Georgenthal 123 50263 nein 1.9.5.1.; reich der Strom- 27| 16 G6_3419 1.9.5.2. trasse Hohe Warte

1.9.1.4. Schlegelmahd und Abfuhr des Schlegelgutes 1.9.5.1. Vollständige Beseitigung der Gehölze/ Rodung 1.9.5.2. Beseitigung von Neuaustrieb

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Tab. 5.8: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6230* – Artenreiche Borstgrasrasen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Oberer Hader- holgrund nördlich Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10023 6230* des Bärentalkopfs, 0,122 Seligenthal 25| LIFH52291F03,DE 28 50044 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von 14,19,26,29,30 THLIGL52291F02 Seligenthal 3 km östl. von Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10034 6230* 0,020 den: Flur 24| 35 60016 nein G2bisG5_26157 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL52291B01 1.2.1.6. 1.2.5.3. nordwestlich des 585,611/1 Jobststein 3,5 km östl. von Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2685, 10039 6230* Kleinschmalkalden 0,064 den: Flur 24| 37 60018 nein 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293W05 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_6909 im Tal des Steini- 604,605,611/1 gen Wassers 10047 6230* Stockwiese östlich 0,531 Friedrichroda Friedrichroda: 154 50088 nein 1.2.1.1.; 1.2.2. G2bisG5_2702, Heuberghaus Flur 16| 2358/2 1.2.1.9. G6_3879 Borstgrasrasen 1.2.4.1.; nördlich des NSG 1.2.1.1.; G2bisG5_13164, 10059 6230* 0,014 Floh Floh: Flur 16| 72 19 60022 nein 1.2.5.3.; Ebertswiese nord- 1.2.1.9. G6_3299 12.1.2. westlich Nesselhof

Borstgrasrasen im Westen des NSG DETH- 1.2.1.2.; 10060 6230* 0,054 Floh Floh: Flur 17| 35 20 60023 nein G2bisG5_13164 22/06/2017, Nutzer 2 Ebertswiese nord- LIGL52291H02 1.2.1.6. westlich Nesselhof

DETH- Borstgrasrasen im LIFH52291H05,DE NSG Ebertswiese 1.2.1.2.; 10063 6230* 0,025 Floh Floh: Flur 17| 26 THLIFH52291H06, 138 50104 nein G2bisG5_13164 nordwestlich Nes- 1.2.1.6. DETH- selhof LIGL52291G02

Borstgrasrasen im Friedrichroda: 1.2.1.1.; G2bisG5_21078, 10066 6230* 0,238 Friedrichroda 154 50100 nein 1.2.2. Osten der Stock- Flur 16| 2358/2 1.2.1.9. G6_3879 wiese Borstgrasrasen am Westrand des Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10081 6230* 0,031 Seligenthal 53 50023 nein G2bisG5_6804 21/07/2017, Nutzer 4 Weiherbachtales 12| 4/7 LIGL52282I01 1.2.5.3. nördlich Floh- Seligenthal

141

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Borstgrasrasen im Kleinschmalkal- 1.2.3.; Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 10097 6230* Norden des NSG 0,078 den: Flur 27| 16 50080 nein 1.2.4.1.; G2bisG5_2679 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293X02 1.2.1.6. "Große Hirsch- 724,725 1.2.5.3. balzwiese" Borstgrasrasen Kleinschmalkal- 1.2.3.; Kleinschmalkal- 1.2.1.2.; G2bisG5_21059, 10098 6230* östlich des NSG 0,059 den: Flur 27| 16 60019 nein 1.2.4.1.; 14/06/2017, Nutzer 1 den 1.2.1.6. G6_3575 "Große Hirsch- 723/2,724 1.2.5.3.; balzwiese" 1.9.5.1. Borstgrasrasen im Kleinschmalkal- 1.2.3.; G2bisG5_21061, Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 10099 6230* Norden des NSG 0,054 den: Flur 27| 16 50085 nein 1.2.4.1.; G2bisG5_2679, 14/06/2017, Nutzer 1 "Große Hirsch- den LIGL51293X02 1.2.1.6. 725,726,728 1.2.5.3. G6_3568 balzwiese" Im Nesselbachtal Kleinschmalkal- 1.2.4.1.; Kleinschmalkal- DETH- 10115 6230* nordwestlich 0,064 den: Flur 26| 45 60014 nein 1.2.5.3.; G2bisG5_2146 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293R03 Hirschbalz 661,665 12.4.6. Im Nesselbachtal Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10117 6230* 0,437 45 60025 nein G2bisG5_2146 14/06/2017, Nutzer 1 nördlich Hirschbal den den: Flur 26| LIGL51293R03 1.2.5.3.; 667,668,669 12.4.6. Im Nesselbachtal Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10118 6230* 0,415 den: Flur 26| 668, 45 60026 nein 1.2.5.3.; G2bisG5_2146 14/06/2017, Nutzer 1 nördlich Hirschbalz den LIGL51293R03 Flur 27| 732/1 12.4.6. Borstgrasrasen Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- 1.2.4.1.; G2bisG5_2147, 10119 6230* 0,064 44 50117 nein 1.9.1.1. südlich Spießberg den den: Flur 29| 745 1.2.5.3. G6_3706 Borstgrasrasen Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10120 6230* nordwestlich 0,060 den: Flur 30| 47 60028 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2176 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293M02 1.2.5.3. Spießberg 758/2 Im Langer Bach- Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_2691, 10122 6230* 0,336 57 50121 nein 1.9.1.1. 14/06/2017, Nutzer 1 Tal nördlich Wald- den den: Flur 6| LIGL51293Q01 1.2.5.3. G2bisG5_6971 schänke 11/5,62/25,9 Borstgrasrasen Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 14/06/2017, Nutzer 1 10123 6230* 0,143 den: Flur 6| 58 60030 nein G2bisG5_2691 östlich Löbesberg den LIGL51293Q02 1.2.1.6. 1.2.5.3. 3,4,44/2,45/2,46/2 Borstgrasrasen Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10128 6230* 0,054 130 50128 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2166 14/06/2017, Nutzer 1 nördlich Grauer den den: Flur 5| 35,36 LIGL51293L02 1.2.5.3. Stuhl Im Rotebachtal Georgenthal: Flur 1.2.4.1.; 10133 6230* 0,080 Georgenthal 74 60032 nein 1.9.1.1. nördlich Spitter- 26| 7/7 1.2.5.3.; grund 12.1.2. Nordrand des Kleinschmalkal- Ickersbachtales Kleinschmalkal- den: Flur 26| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_21056, 10153 6230* 0,234 39 50134 nein 14/06/2017, Nutzer 1 zwischen Hirsch- den 687,688,689,690, LIGL51293W02 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_2675 balz und Weißen- 691,692,693,695 berg

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional Am Nordrand des Kleinschmalkal- Ickersbachtales Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_21056, 10154 6230* 0,046 den: Flur 26| 39 50135 nein 14/06/2017, Nutzer 1 zwischen Hirsch- den LIGL51293W02 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_6927 balz und Weißen- 699,701 berg Borstgrasrasen im Kleinschmalkal- Seitental des Lan- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10323 6230* 0,070 den: Flur 5| 129 50142 nein G2bisG5_2166 14/06/2017, Nutzer 1 gen Baches nörd- den LIGL51293L02 1.2.1.6. 1.2.5.3. 120/1,33 lich Grauer Stuhl

Borstgrasrasen im Kleinschmalkal- Schmalkaldetal Kleinschmalkal- den: Flur 4| DETH- 1.2.4.1.; 10326 6230* 0,172 66 50145 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2191 14/06/2017, Nutzer 1 (Langer Bach) den 1,13,25/12,26/12, LIGL51293F01 1.2.5.3. nördl. oberh. Wald- 30/11 schänke Kleinschmalkal- 1.2.3.; Teilbereiche im DETH- G2bisG5_21058, Kleinschmalkal- den: Flur 27| 1.2.4.1.; 20017 6230* Norden der Hirsch- 1,580 LIFH51293X04,DE 16 70016 nein G2bisG5_21059, 14/06/2017, Nutzer 1 den 714,723/2,724,72 1.2.5.3.; balzwiese THLIGL51293X02 G2bisG5_21061,... 5,725/1,726,727,7 1.9.5.1. 28,729.. Borstgrasrasen im 1.2.3.; Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 6230* Norden des NSG 0,029 16 0 nein 1.2.4.1.; G2bisG5_21061 14/06/2017, Nutzer 1 den den: Flur 27| 727 LIGL51293X02 1.2.1.6. "Große Hirsch- 1.2.5.3. balzwiese"

1.2.1.1. Einschürige Mahd 1.2.4.1. Beweidung mit Terminvorgabe 1.2.1.2. Zweischürige Mahd 1.9.1.1. Mahd mit Abräumen 1.2.1.6. Mahd mit Terminvorgabe/ nach der Samenreife/ Blühzeitpunkt/ etc. 1.9.5.1. Vollständige Beseitigung der Gehölze/ Rodung 1.2.1.9. Hoch angesetzter Grasschnitt 12.1.2. Entbuschung/ Entkusselung 1.2.2. Nutzung als Mähweide mit Nachbeweidung 12.4.6. Beseitigung von org. Ablagerungen (Holz u.a.) 1.2.3. Beweidung mit Nachmahd 1.2.5.3. Umtriebsweide

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Tab. 5.9: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Pestwurzflur ent- lang des Kalten 10129 6430 Wassers nordöst- 0,010 nein lich Kleinschmal- kalden

Pestwurzflur am 10130 6430 Langen Bach süd- 0,012 nein lich Waldschänke

Entlang des Kalten Kleinschmalkalden: Wassers nordöst- Kleinschmalkal- Flur 007| 38,7/1, Flur 10131 6430 0,050 025| DETHLIGL51293V06 136 50249 nein 11.9.3. G2bisG5_2118 lich Kleinschmal- den 629,630,631,632,63 kalden. 7/2

Entlang des Kalten Kleinschmalkalden: Wassers nordöst- Kleinschmalkal- Flur 007| 38,7/1, Flur 10131 6430 0,050 025| DETHLIGL51293V06 338 50249 nein 11.9.3. G2bisG5_2118 lich Kleinschmal- den 629,630,631,632,63 kalden. 7/2

Hochstaudenflur 10139 6430 am Spitterbach 0,043 nein nordwestlich Tam- bach

Hochstaudenflur 10140 6430 am Spitterbach 0,041 nein nordwestlich Tam- bach.

Hochstaudenflur DETHLIFH51293W03, am Ickersbach DETHLIGL51293W01, Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 1.1.2.; 10151 6430 0,017 DETHLIGL51293W02, 140 50188 nein 1.2.4.1. G2bisG5_2685 14/06/2017, Nutzer 1 zwischen Hirsch- den Flur 026| 678/2,683 1.9.1.1. balz und Weißen- DETHLIGL51293W09, berg DETHLIGL51293W10

Hochstaudenflur im Kleinschmalkalden: G2bisG5_19740, Kleinschmalkal- DETHLIFH51293W02, 1.1.2.; 10156 6430 0,085 Flur 024| 135 50189 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 Frauengraben-Tal den DETHLIGL51293W06 1.9.1.1. G2bisG5_2095, östlich Weißenberg 597,598,611/1 G2bisG5_6927

Hochstaudenflur entlang Quellgerin- Floh: Flur 017| 1.2.1.4.; 10157 6430 ne auf dem südöst- 0,181 Floh DETHLIGL52291H03 137 50257 nein G2bisG5_13164 10,57/44,8,9 1.2.1.6. lichen Teil der Ebertswiese

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Hochstaudenflur 10158 6430 am Spitterbach 0,029 nein westlich Tambach

Feuchte Hoch- staundenflur am Kleinschmalkalden: Oberlauf der Kleinschmalkal- Flur 004| 1.1.2.; 1.2.4.1.; 10176 6430 0,081 DETHLIGL51293F01 339 50180 nein G2bisG5_7076 14/06/2017, Nutzer 1 Schmalkalde östl. den 14,19,20,21,32/5,33/ 1.9.1.1. 1.2.5.3. unterhalb Kalte 5,6,... Haide

Feuchte Hoch- staundenflur am Kleinschmalkalden: Oberlauf der Kleinschmalkal- Flur 004| 1.1.2.; 1.2.4.1.; 10176 6430 0,081 DETHLIGL51293F01 125 50180 nein G2bisG5_7076 14/06/2017, Nutzer 1 Schmalkalde östl. den 14,19,20,21,32/5,33/ 1.9.1.1. 1.2.5.3. unterhalb Kalte 5,6,... Haide

DETHLIGL51293M05, Uferstaudensaum Kleinschmalkalden: DETHLIGL51293Q01, an der Schmalkalde Kleinschmalkal- Flur 006| 1.1.2.; G2bisG5_2691, 10180 6430 0,064 DETHLIGL51293R01, 117 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 nördlich Wald- den 10,11/5,29,6,9, Flur 1.9.1.1. G2bisG5_6971 026| 650,... DETHLIGL51293R04, schänke. DETHLIGL51293R09

Uferstaudensaum Kleinschmalkalden: DETHLIGL51293M05, an der Schmalkalde Kleinschmalkal- Flur 006| DETHLIGL51293Q01, 1.1.2.; G2bisG5_2691, DETHLIGL51293R01, 10180 6430 0,064 10,11/5,29,6,9, Flur 57 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 nördlich Wald- den DETHLIGL51293R04, 1.9.1.1. G2bisG5_6971 026| 650,... schänke. DETHLIGL51293R09

Uferstaudensaum DETHLIGL51293M05, DETHLIGL51293Q01, an der Schmalkalde Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 1.1.2.; 10181 6430 0,066 DETHLIGL51293R01, 117 50179 nein 1.2.4.1. G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 Flur 006| 29,5,6 nördlich Wald- den DETHLIGL51293R04, 1.9.1.1. schänk DETHLIGL51293R09

Uferstaudensaum DETHLIGL51293M05, an der Schmalkalde Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: DETHLIGL51293Q01, 1.1.2.; DETHLIGL51293R01, 10181 6430 0,066 Flur 006| 29,5,6 57 50179 nein 1.2.4.1. G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 nördlich Wald- den DETHLIGL51293R04, 1.9.1.1. schänk DETHLIGL51293R09

Uferstaudenflur am Nordufer der Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 1.1.2.; 10187 6430 0,019 DETHLIGL51284Z13 337 60057 nein 1.2.4.1. G2bisG5_12409 14/06/2017, Nuzter 1 Schmalkalde, östl. den Flur 008| 33,44,63 1.9.1.1. Kleinschmalkalden

Hochstaudensaum Floh: Flur 015| am Quellgerinne 1.1.2.; G2bisG5_12253, 10196 6430 0,220 Floh 16,19/2,29,30,31,37, DETHLIGL52291L06 7 60059 nein 1.2.4.1. 22/06/2017, Nutzer 2 des Rödersbargba- 38,39,40,41 1.9.1.1. G2bisG5_6733 ches

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Hochstaudenflur 10203 6430 entlang der Spitter 0,156 nein nordwestlich Tam- bach

Hochstaudenflur am Ickersbach Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 14/06/2017, Nutzer 1 10211 6430 0,037 DETHLIGL51293W01 43 70012 nein G2bisG5_2685 zwischen Hirsch- den Flur 026| 679 1.2.1.6. 1.2.5.3. balz und Weißen- berg

Hochstaudenflur DETHLIFH51293W03, am Ickersbach DETHLIGL51293W01, Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 1.1.2.; G2bisG5_2685, 10211 6430 0,037 DETHLIGL51293W02, 140 50188 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 zwischen Hirsch- den Flur 026| 679 1.9.1.1. G2bisG5_7753 balz und Weißen- DETHLIGL51293W09, berg DETHLIGL51293W10

Hochstaudenflur im Floh: Flur 017| DETHLIGL52291H02, 1.2.1.4.; 10213 6430 nordwestlichen Teil 0,740 Floh 31,32/2,33,35,36,37, 21 50255 nein G2bisG5_13164 22/06/2017, Nutzer 2 DETHLIGL52291H06 1.2.1.6. der Ebertswiese 38,39,4,42,50,53/3

Pestwurz-Flur im 10222 6430 oberen Haderholz- 0,071 nein grund

Hochstaudenflur Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: DETHLIFH51293W02, 1.1.2.; G2bisG5_2095, 10225 6430 am Ickersbach 0,036 135 50189 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 östlich Kleiner den Flur 024| 597,611/1 DETHLIGL51293W06 1.9.1.1. G2bisG5_6927 Weißenberg

Hochstaudenflur Kleinschmalkalden: am Ickersbach Kleinschmalkal- Flur 024| DETHLIFH51293W02, 1.1.2.; G2bisG5_2095, 595/1,595/2,596,611 10228 6430 0,100 DETHLIGL51293W06 135 50189 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 östlich Kleiner den, Seligenthal /3, 1.9.1.1. G2bisG5_6927 Weißenberg Seligenthal: Flur

Hochstaudenflur an 1.2.1.4.; 10237 6430 Quellgerinne am 0,025 Floh Floh: Flur 017| DETHLIFG52291H01, 121 60060 nein G2bisG5_7732 Südrand der 14/1,14/2,18,47,50 DETHLIGL52291H03 1.2.1.6. Ebertswiese

Hochstaudenflur an Floh: Flur 017| 1.2.1.4.; 10238 6430 0,016 Floh DETHLIGL52291H03 137 50253 nein G2bisG5_13164 Quellgerinne auf 12,14/2,57/44 1.2.1.6. der Ebertswiese

Hochstaudenflur an Floh: Flur 017| DETHLIFH52291H04, 1.2.1.4.; 10239 6430 Quellgerinne auf 0,055 Floh 137 50254 nein G2bisG5_13164 14/2,15 DETHLIGL52291H03 1.2.1.6. der Ebertswiese

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

1.1.2. Herausnahme sensibler Bereiche aus der Bewirtschaftung/ Auszäunung 1.2.1.4. Mahd alle 2-3 Jahre 1.2.1.6. Mahd mit Terminvorgabe/ nach der Samenreife/ Blühzeitpunkt/ etc. 1.2.4.1. Beweidung mit Terminvorgabe 1.2.5.3. Umtriebsweide 1.9.1.1. Mahd mit Abräumrn 11.9.3. Bekämpfung von Neophyten

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Tab. 5.10: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügel- landes

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

DETH- 1 km nördlich von LIFH52291Q05,DE Floh-Seligenthal, Schnellbach: Flur THLIFH52291Q06, 1.2.4.1.; 10001 6510 am Westhang des 0,388 Schnellbach 5| 1 50001 nein G2bisG5_12186 24/07/2017, Nutzer 5 DETH- 1.2.5.3. Mönchstein im 46,47,48,49,83,84 LIGL52291Q06,DE Laudenbachtal THLIHK52291Q03

1 km nördlich von Schnellbach im Schnellbach: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 24/07/2017, Nutzer 5 10002 6510 0,076 Schnellbach 4 50003 nein G2bisG5_12192 Laudenbachtal, 3| 12,13,27,9 LIGL52291Q10 1.2.1.6. 1.2.5.3. flach geneigter Talhang 2 km nordöstlich Floh: Flur 14| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_12253, 22/06/2017, Nutzer 2 10005 6510 von Floh, flache 1,891 Floh 36,37,38,39,40,41 LIFH52291L02,DE 5 50017 nein Kuppe östlich vom ,42,43,44,45,46,4 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_1973 THLIGL52291L06 Maßkopf 7 2 km nordöstlich von Floh, Hang Floh: Flur 15| DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_12253, 10006 6510 0,153 Floh 8 50019 nein 1.9.1.1. 22/06/2017, Nutzer 2 östlich vom Maß- 25,26,27,28 LIGL52291L06 1.2.5.3. G2bisG5_1973 kopf

DETH- 2 km nordöstlich Floh: Flur 14| LIFH52291L02,DE von Floh, flache 39,40,41,42,43,44 THLIFH52291L04, 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_12253, 22/06/2017, Nutzer 2 10009 6510 1,701 Floh 5 50013 nein Kuppe östlich vom ,45,46,47,48,49,5 DETH- 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_1973 Maßkopf 0 LIFH52291L08,DE THLIGL52291L06

2 km nordöstlich Floh: Flur 14| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 22/06/2017, Nutzer 2 10010 6510 von Floh, Hang 0,221 Floh 44,45,46,47,48,49 5 50015 nein G2bisG5_12253 LIGL52291L06 1.2.1.6. 1.2.5.3. östlich vom Maß- ,52,54/5 kopf 2 km nordöstl. von Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.6.; G2bisG5_1992, 10013 6510 Seligenthal im 0,727 Seligenthal 29| 2, Flur 31| 10 50026 nein 21/07/2017, Nutzer 4 LIGL52282P05 1.2.2. G2bisG5_2631 Haderholzgrund 13,14,15,16,17,18 ,19,47 Frischgrünland Schnellbach: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 24/07/2017, Nutzer 5 10069 6510 nordöstlich Floh- 0,424 Schnellbach 4| 4 50004 nein G2bisG5_12192 LIGL52291Q10 1.2.1.6. 1.2.5.3. Seligenthal 132,133,136,93/1,

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional Schnellbach: Flur Frischgrünland 5| DETH- 1.2.4.1.; 10071 6510 westlich Mönch- 1,224 Schnellbach 1 50002 nein G2bisG5_12186 24/07/2017, Nutzer 5 36,37,38,39,40,41 LIGL52291Q02 1.2.5.3. stein ,42,43,44,86,88,8 9 Frischgrünland Schnellbach: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10072 6510 nordöstlich Floh- 0,421 Schnellbach 4| 3 50006 nein G2bisG5_1944 24/07/2017, Nutzer 5 LIGL52291Q11 1.2.1.6. 1.2.5.3. Seligenthal 100,101,134,135, 136 Flachlandmähwie- DETH- 1.2.4.1.; 10075 6510 0,321 Floh Floh: Flur 15| 31 6 50012 nein G2bisG5_12253 22/06/2017, Nutzer 2 se nordöstlich Floh- LIGL52291L06 1.2.5.3. Seligenthal Flachlandmähwie- Floh: Flur 15| DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_12253, 10076 6510 se nordöstlich Floh- 0,144 Floh 6 50014 nein 22/06/2017, Nutzer 2 1,32,40 LIGL52291L12 1.2.5.3. G6_3116 Seligenthal Flachlandmähwie- Floh: Flur 15| DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_12253, 10078 6510 0,344 Floh 6 60004 nein 22/06/2017, Nutzer 2 se nordöstlich Floh- 1,31,40 LIGL52291L06 1.2.5.3. G2bisG5_6733, Seligenthal G6_3116 Flachlandmähwie- Floh: Flur 15| DETH- 1.2.4.1.; 10079 6510 se am Buchborn 0,244 Floh 6 50020 nein G2bisG5_12253 22/06/2017, Nutzer 2 nordöstlich Floh- 1,19/2,2,31,37 LIGL52291L06 1.2.5.3. Seligenthal

1.2.2. Nutzung als Mähweide mit Nachbeweidung 1.2.1.2. Zweischürige Mahd 1.2.1.6. Mahd mit Terminvorgabe/ nach der Samenreife/ Blühzeitpunkt/ etc. 1.2.4.1. Beweidung mit Terminvorgabe 1.2.5.3. Umtriebsweide 1.9.1.1. Mahd mit Abräumen

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Tab. 5.11: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6520 – Berg-Mähwiesen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional 400 m nördlich von Schnellbach im Schnellbach: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_12174, 10003 6520 0,090 Schnellbach 2 60001 nein 24/07/2017, Nutzer 5 Laudenbachtal, 6| 187,191,31 LIGL52291Q04 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_13151 nordwestexponier- ter Hang 2 km nordöstlich DETH- Floh: Flur 14| 1.2.4.1.; 10004 6520 von Floh, Hang 0,228 Floh LIFH52291L03,DE 8 60002 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12253 22/06/2017, Nutzer 2 20,21,22,54/5 1.2.5.3. östlich vom Maß- THLIGL52291L10 kopf 2 km nordöstlich Floh: Flur 14| DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_12253, 10007 6520 von Floh, Hang 0,485 Floh 29,30,31,52,53, LIFH52291L02,DE 8 50009 nein 1.9.1.1. 22/06/2017, Nutzer 2 1.2.5.3. G2bisG5_1973 östlich vom Maß- Flur 15| 27,28,38 THLIGL52291L06 kopf 2 km östlich von DETH- Floh-Seligenthal, Floh: Flur 14| LIFH52291L02,DE 1.2.4.1.; G2bisG5_12253, 10008 6520 Hänge der Berg- 0,449 Floh 25,28,29,30,52,53 THLIGL52291L06, 8 60003 nein 1.9.1.1. 22/06/2017, Nutzer 2 1.2.5.3. G2bisG5_1973 kuppen östlich vom ,54/5 DETH- Maßkopf LIGL52291L11

1,5 km nordöstl. Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_12272, 10011 6520 0,463 Seligenthal 25 60005 nein 1.9.1.1. 21/07/2017, Nutzer 4 von Seligenthal im 31| 33,34,35,36 LIGL52282P03 1.2.5.3. G2bisG5_1992 Harderholzgrund 2 km nordöstl. von Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.6.; 10012 6520 Seligenthal im 0,383 Seligenthal 10 60006 nein G2bisG5_2631 21/07/2017, Nutzer 4 29| 20,3,4 LIGL52282P05 1.2.2. Harderholzgrund 2 km nordöstl. von Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.6.; 10012 6520 0,383 Seligenthal 134 60007 nein G2bisG5_2631 21/07/2017, Nutzer 3 Seligenthal im 29| 20,5,6,7 LIGL52282K01 1.2.2. Harderholzgrund 1,5 km nordöstl. Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10014 6520 von Floh- 0,220 Seligenthal 26 50024 nein 1.9.1.1. G2bisG5_1992 21/07/2017, Nutzer 4 Seligenthal im 31| 10,12,47,9/3 LIGL52282P05 1.2.5.3. Harderholzgrund Nordwestexponier- Seligenthal: Flur ter Hang am Fal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10015 6520 0,160 Seligenthal 28| 6, Flur 30| 22 50030 nein G2bisG5_12273 22/06/2017, Nutzer 2 kenburgstein 2 km LIGL52291L08 1.2.1.6. 1.2.5.3. nordöstl. von Seli- 15,2 genthal 1,8 km nordöstl. Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 21/07/2017, Nutzer 4 10017 6520 von Seligenthal in 0,520 Seligenthal 29| 24 50028 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12285 einem Seitental 17/1,17/2,18,19, LIGL52282K04 1.2.5.3. des Haderholz- Flur 30| 1

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional Nordwestexponier- Seligenthal: Flur ter Hang am Fal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_12273, 10018 6520 0,902 Seligenthal 28| 22 60009 nein 22/06/2017, Nutzer 2 kenburgstein 2 km LIGL52291L08 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_6752 nordöstl. von Seli- 11,13,4,5,6,7,8,9 genthal Nordwestexponier- ter Hang am Fal- Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10019 6520 0,174 Seligenthal 22 50036 nein G2bisG5_12273 22/06/2017, Nutzer 2 kenburgstein 2 km 28| 8,9 LIGL52291L08 1.2.1.6. 1.2.5.3. nordöstl. von Seli- genthal Oberer Hader- holgrund nördlich Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10020 6520 des Bärentalkopfs, 0,894 Seligenthal 156 50038 nein G2bisG5_12332 25| 16/16,20,30,... LIGL52291F02 1.2.1.6. 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von Seligenthal

Oberer Hader- holgrund nördlich Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10022 6520 des Bärentalkopfs, 0,559 Seligenthal 25| 28 50042 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 LIGL52291F02 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von 11,12,13,14,19,30 Seligenthal

Oberer Hader- Seligenthal: Flur holgrund nördlich DETH- 25| 1.2.4.1.; 10024 6520 des Bärentalkopfs, 0,496 Seligenthal LIFH52291F03,DE 28 50046 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 10,11,12,13,26,33 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von THLIGL52291F02 ,9 Seligenthal

Oberer Hader- holgrund nördlich Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10025 6520 des Bärentalkopfs, 0,106 Seligenthal 17| 33,43, Flur 25| 28 60012 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 LIGL52291F02 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von 26,33,9 Seligenthal

Oberer Hader- holgrund nördlich DETH- Seligenthal: Flur 1.2.4.1.; 10026 6520 des Bärentalkopfs, 0,555 Seligenthal LIFH52291F08,DE 28 60013 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 25| 26,27,29,7,8 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von THLIGL52291F02 Seligenthal

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

DETH- LIFH52291F05,DE THLIFH52291F07, DETH- LIFH52291F08,DE Oberer Hader- Seligenthal: Flur THLIFH52291F09, holgrund nördlich 17| 27,28,29,44, DETH- 1.2.4.1.; 10027 6520 des Bärentalkopfs, 1,817 Seligenthal 28 50054 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 Flur 25| LIFH52291F10,DE 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von 1,2,25,28,3,4,5,7 THLIGL52291F02, Seligenthal DETH- LIHK52291F01,DE THLIHK52291F02, DETH- LIHK52291F03

DETH- LIFH52291F07,DE Oberer Hader- THLIFH52291F08, holgrund nördlich Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10028 6520 des Bärentalkopfs, 0,411 Seligenthal 17| 27,28,29,44, 28 50058 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 LIFH52291F10,DE 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von Flur 25| 27,4,5,7 THLIGL52291F02, Seligenthal DETH- LIHK52291F02

Oberer Hader- holgrund nördlich Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10029 6520 des Bärentalkopfs, 0,082 Seligenthal 24| 14, Flur 25| 28 50056 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 LIGL52291F02 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von 28,29,3,4 Seligenthal

Oberer Hader- holgrund nördlich Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10030 6520 des Bärentalkopfs, 0,186 Seligenthal 17| 29, Flur 25| LIFH52291F05,DE 28 50052 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von 25,5 THLIGL52291F02 Seligenthal 3 km östl. von Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10032 6520 Kleinschmalkalden 0,805 den: Flur 24| 35 50062 nein G2bisG5_26157 14/06/2017, Nutzer 1 nordwestlich des den 589,590,591,592, LIGL52291B01 1.2.1.6. 1.2.5.3. Jobststein 593,611/1,611/3

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

3 km östl. von Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10033 6520 Kleinschmalkalden 0,324 den: Flur 24| 35 50064 nein G2bisG5_26157 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL52291B01 1.2.1.6. 1.2.5.3. nordwestlich des 585,587,611/1 Jobststein 3 km östl. von Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10035 6520 Kleinschmalkalden 0,102 den: Flur 24| 35 50068 nein G2bisG5_26157 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL52291B01 1.2.1.6. 1.2.5.3. nordwestlich des 586,611/1 Jobststein Floh: Flur 17| DETH- Ebertswiese, östli- 1.2.1.2.; 10036 6520 0,467 Floh 21,22,42,48,50,57 LIFG52291H04,DE 138 50105 nein G2bisG5_13164 cher Teil 1.2.1.6. /44 THLIGL52291H03

3,5 km östl. von Kleinschmalkal- G2bisG5_2078, Kleinschmalkalden Kleinschmalkal- den: Flur 24| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10037 6520 0,107 36 50070 nein G2bisG5_6909, 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293W05 1.2.1.6. 1.2.5.3. am Kleinen Wei- 599,599/1,602,61 G6_3479 ßenberg 1/1 3,5 km östl. von Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden Kleinschmalkal- den: Flur 24| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10038 6520 0,513 36 50079 nein G2bisG5_6909 14/06/2017, Nutzer 1 im Tal des Steini- den 599,600/1,601,60 LIGL51293W05 1.2.1.6. 1.2.5.3. gen Wassers 2,603,604,611/1

3,5 km östl. von Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2685, 10040 6520 0,182 den: Flur 24| 37 50083 nein 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293W05 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_6909 im Tal des Steini- 605,605/1,611/1 gen Wassers Am östlichen Hang- Floh: Flur 16| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10041 6520 fuß des Hinteren 1,015 Floh 13/1,13/2,14/1,14/ LIFH52291C01,DE 30 50084 nein G2bisG5_2640 1.2.1.6. 1.2.5.3. Höhenbergs 2,14/3,28 THLIGL52291C02 Kleinschmalkal- Hirtenwiese 3,5 km Kleinschmalkal- den: Flur 24| DETH- 1.2.1.2.; G2bisG5_2685, 14/06/2017, Nutzer 1 10042 6520 östl. von Klein- 0,917 41 50071 nein den 606,607,608,609, LIGL51293W03 1.2.1.6. G2bisG5_7751 schmalkalden 611/1, Flur 26| 706/2 Hirtenwiese 3,5 km Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; G2bisG5_2685, 14/06/2017, Nutzer 1 10043 6520 östl. von Klein- 0,164 den: Flur 24| 41 60017 nein den LIGL51293W03 1.2.1.6. G2bisG5_7751 schmalkalden 606,607,608,609 Mähfleck 3,5 km Kleinschmalkal- 14/06/2017, zukünftig Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10044 6520 östl. von Schmal- 0,496 den: Flur 24| 42 50075 nein G2bisG5_2660 Nutzer 1 den LIGL51293W04 1.2.1.6. 1.2.5.3. kalden am Wei- 611/1,611/2 ßenberg

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Mähfleck 3,5 km Kleinschmalkal- 14/06/2017, zukünftig Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10045 6520 östl. von Schmal- 0,098 den: Flur 24| 42 50077 nein G2bisG5_2660 Nutzer 1 den LIGL51293W04 1.2.1.6. 1.2.5.3. kalden am Wei- 611/2 ßenberg Große Wachtwiese Finsterbergen: DETH- 1.2.1.2.; 10048 6520 östlich Spießberg- 2,049 Finsterbergen Flur 10| 1597/7, 122 50090 nein G2bisG5_2195 26/10/2016, Nutzer 6 LIGL51293I03 1.2.1.6. haus Flur 7| 1589, Flur 8| 1590/16 Floh: Flur 17| DETH- Ebertswiese, östli- Floh, Schnell- 18,19,20,56/23,57 1.2.1.2.; 10049 6520 0,780 LIFG52291H02,DE 138 50092 nein G2bisG5_13164 cher Teil bach /44, 1.2.1.6. Schnellbach: Flur THLIGL52291H03 13| 1/4 Floh: Flur 17| Ebertswiese, östli- Floh, Schnell- DETH- 1.2.1.2.; G2bisG5_13164, 10050 6520 0,245 17,18, 138 50094 nein cher Teil bach Schnellbach: Flur LIGL52291H03 1.2.1.6. G2bisG5_7732 13| 1/4 Floh: Flur 17| DETH- Ebertswiese, östli- 1.2.1.2.; 10051 6520 0,710 Floh 14/1,14/2,15,16,5 LIFG52291H01,DE 138 50096 nein G2bisG5_13164 cher Teil 1.2.1.6. 7/44 THLIGL52291H03 Floh: Flur 17| 43, Ebertswiese, östli- Floh, Tambach- Tambach- DETH- 1.2.1.2.; 10052 6520 0,184 341 50098 nein G2bisG5_13164 cher Teil Dietharz Dietharz: Flur 44| LIGL52291H01 1.2.1.6. 3690 Floh: Flur 17| Ebertswiese, östli- Floh, Tambach- 43,8, DETH- 1.2.1.2.; G2bisG5_13164, 10053 6520 0,582 341 50099 nein cher Teil Dietharz Tambach- LIGL52291H01 1.2.1.6. G2bisG5_7737 Dietharz: Flur 44| 3689,3690 Floh: Flur 17| Ebertswiese, östli- Floh, Tambach- 42,7,8, DETH- 1.2.1.2.; 10054 6520 0,561 17 50101 nein G2bisG5_13164 cher Teil Dietharz Tambach- LIGL52291H03 1.2.1.6. Dietharz: Flur 44| 3688/8 Ebertswiese, östli- Floh: Flur 17| DETH- 1.2.1.2.; 10055 6520 0,365 Floh 17 50102 nein G2bisG5_13164 cher Teil 10,42,7,8,9 LIGL52291H03 1.2.1.6. Ebertswiese, östli- Floh: Flur 17| DETH- 1.2.1.2.; 10056 6520 0,089 Floh 139 50103 nein G2bisG5_13164 cher Teil 10,11 LIGL52291H03 1.2.1.6.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

DETH- Floh: Flur 17| LIFH52291H05,DE Bergmähwiese im 1.2.1.2.; 10057 6520 0,699 Floh 24/2,25,26,29/1,3 THLIFH52291H06, 138 60024 nein G2bisG5_13164 NSG Ebertswiese 1.2.1.6. 0,42 DETH- LIGL52291G02 Floh: Flur 17| Bergmähwiese im DETH- 1.2.1.2.; 10058 6520 0,702 Floh 18 50111 nein G2bisG5_13164 22/06/2017, Nutzer 2 NSG Ebertswiese 4,42,53/3,54/5,55/ LIGL52291H06 1.2.1.6. 5 Bergmähwiese im Floh: Flur 17| DETH- 1.2.1.2.; 10062 6520 Südwesten des 0,865 Floh 24/1,24/2,25,26,2 LIFH52291H05,DE 138 50106 nein G2bisG5_13164 1.2.1.6. NSG Ebertswiese 9/1 THLIGL52291G02

Bergmähwiese Floh: Flur 16| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10068 6520 östlich Hinterer 0,258 Floh 30 50097 nein G2bisG5_2640 12/1,13/1,13/2 LIGL52291C02 1.2.1.6. 1.2.5.3. Höhenberg Bergmähwiese im Tal des Frauengra- Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10070 6520 bens südlich NSG 0,316 den: Flur 28| 31 50095 nein G2bisG5_2053 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL52291C01 1.2.1.6. 1.2.5.3. "Große Hirsch- 738,744 balzwiese" Bergmähwiese Floh: Flur 15| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 22/06/2017, Nutzer 2 10073 6520 nordöstlich Floh- 0,426 Floh 1,34,5,6,7/1,7/2,8/ 9 50008 nein G2bisG5_12253 LIGL52291L05 1.2.1.6. 1.2.5.3. Seligenthal 1,8/2,9/1,9/2,... Bergmähwiese Floh: Flur 15| DETH- 1.2.4.1.; 10074 6520 0,138 Floh 8 50010 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12253 22/06/2017, Nutzer 2 nordöstlich Floh- 13,14,15/2,17/2,3 LIGL52291L06 1.2.5.3. Seligenthal 5 DETH- Bergmähwiese am LIFH52291L05,DE G2bisG5_12253, Buchborn nordöst- Floh: Flur 14| 1.2.4.1.; 10077 6520 1,361 Floh THLIFH52291L07, 8 50016 nein 1.9.1.1. G2bisG5_1973, 22/06/2017, Nutzer 2 lich Floh- 20,54/5,... 1.2.5.3. DETH- G2bisG5_6733 Seligenthal LIGL52291L06

Bergmähwiese Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10080 6520 0,301 Seligenthal 54 50022 nein 1.9.1.1. G2bisG5_6804 21/07/2017, Nutzer 4 nördlich Floh- 12| LIGL52282I01 1.2.5.3.; Seligenthal 3/2,3/3,3/4,3/5,3/6 11.9.3. Bergmähwiese im Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10082 6520 Weiherbachtal 0,093 Seligenthal 52 50025 nein 1.9.1.1. G2bisG5_6804 21/07/2017, Nutzer 4 14| 5,8 LIGL52282K02 1.2.5.3. östlich Hundsrück Bergmähwiese Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_12339, 10084 6520 0,562 50 50029 nein 1.9.1.1. 14/06/2017, Nutzer 1 östlich Klein- den, Seligenthal den: Flur 22| LIGL52282E05 1.2.5.3. G2bisG5_2034 schmalkalden 568,569,572/1,...

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Bergmähwiese Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_12340, 10085 6520 östlich Klein- 0,412 den: Flur 22| 50 50031 nein 1.9.1.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL52282E05 1.2.5.3. G2bisG5_2036 schmalkalden 567,568,569,572, 572/1 Bergmähwiese Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_12273, 10086 6520 0,312 Seligenthal 22 60008 nein 22/06/2017, Nutzer 2 nordöstlich 28| 11,13,2,3,4,9, LIGL52291L09 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_6752 Rödersberg Flur 29| 16

DETH- Seligenthal: Flur LIFH52291F06,DE Bergmähwiese 26| THLIFH52291F11, 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 22/06/2017, Nutzer 2 10087 6520 nordöstlich 2,706 Floh, Seligenthal 328 50035 nein G2bisG5_12287 10,11,13,14,16,17 DETH- 1.2.1.6. 1.2.5.3. Rödersberg ,18,4/7,4/8,5,6,7 LIFH52291F12,DE THLIGL52291F04

DETH- Seligenthal: Flur LIFH52291F06,DE Bergmähwiese 26| THLIFH52291F11, 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10087 6520 nordöstlich 2,706 Floh, Seligenthal 29 50035 nein G2bisG5_12287 22/06/2017, Nutzer 2 10,11,13,14,16,17 DETH- 1.2.1.6. 1.2.5.3. Rödersberg ,18,4/7,4/8,5,6,7 LIFH52291F12,DE THLIGL52291F04

Bergmähwiese Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 22/06/2017, Nutzer 2 10088 6520 0,418 Seligenthal 328 50037 nein G2bisG5_12287 nordöstlich 26| 11,12,13,17 LIGL52291F04 1.2.1.6. 1.2.5.3. Rödersberg Bergmähwiese Seligenthal: Flur 23| 15,4,5, Flur DETH- 1.2.4.1.; 10089 6520 westlich Hinterem 0,408 Seligenthal 28 50039 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 LIGL52291G01 1.2.5.3. Höhenberg 24| 35,36,37,38,59 Seligenthal: Flur Untergrasreiche, DETH- 1.2.4.1.; 10090 6520 rinderbeweidete 0,638 Seligenthal 24| LIFH52291G01,DE 28 50041 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 1.2.5.3. Bergmähwiese 31,34,38,39,40,41 THLIGL52291G01 ,42,43,58,60

DETH- LIGL52291G01,DE Seligenthal: Flur THLIHK52291G01, Bergmähwiese 24| DETH- 1.2.4.1.; 10091 6520 nordwestlich Mittle- 5,637 Seligenthal 28 50043 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 10,11,12,2,24,25, LIHK52291G02,DE 1.2.5.3. rem Höhenberg 31,32,33,54,56,58 THLIHK52291G04, DETH- LIHK52291G07

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

DETH- LIFG52291G01,DE THLIFG52291G02, DETH- Seligenthal: Flur LIGL52291G01,DE Bergmähwiese 24| 10,91 THLIHK52291G03, 1.2.4.1.; G2bisG5_12332, 10092 6520 nordwestlich Mittle- Seligenthal 23,31,32,33,38,39 28 50045 nein 1.9.1.1. 4 DETH- 1.2.5.3. G2bisG5_6790 rem Höhenberg ,40,42,43,54,58,5 LIHK52291G04,DE 9 THLIHK52291G05, DETH- LIHK52291G06,DE THLIHK52291G07

Bergmähwiese Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_26153, 10093 6520 südwestlich Mör- 0,853 Seligenthal 18| 12 60011 nein 10,11,12,13,15,30 LIGL52291B02 1.2.1.6. 1.2.5.3. G6_3372 derborn ,8,9, Flur 19| 18 Bergmähwiese im Kleinschmalkal- Seitental des Tam- Kleinschmalkal- den: Flur 23| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10094 6520 0,281 55 50049 nein G2bisG5_26153 bacher Wassers den 573/1,573/3,573/4 LIGL52291A04 1.2.1.6. 1.2.5.3. östlich Klein- ,574 schmalkalden Bergmähwiese im DETH- Kleinschmalkal- Seitental des Tam- LIFH52291A01,DE Kleinschmalkal- den: Flur 23| 581, 1.2.4.1.; 10096 6520 bacher Wassers 0,651 THLIGL52291A02, 56 50053 nein 1.9.1.1. G2bisG5_26153 den, Seligenthal Seligenthal: Flur 1.2.5.3. östlich Klein- DETH- 19| 1,11,2,20,3,4 schmalkalden LIGL52291A04

Bergmähwiese im DETH- Seligenthal: Flur 1.2.4.1.; 10100 6520 Tal des Tambacher 0,093 Seligenthal LIGL52291A02,DE 56 50055 nein 1.9.1.1. G2bisG5_26153 18| 2,27,36,37 1.2.5.3. Wassers östlich THLIGL52291A04 Kleinschmalkalden Bergmähwiese Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10101 6520 westlich Hinterer 0,363 Seligenthal 19| 10, Flur 22| LIFH52291B06,DE 13 50057 nein G2bisG5_26153 1.2.1.6. 1.2.5.3. Höhenberg 1/2,2 THLIGL52291B02

Bergmähwiese Floh: Flur 16| 47,48,49, DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10102 6520 westlich Hinterer 2,436 Floh, Seligenthal 33 50059 nein G2bisG5_26153 LIGL52291B04 1.2.1.6. 1.2.5.3. Höhenberg Seligenthal: Flur 21| 10,15,...

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Bergmähwiese Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10103 6520 nordwestlich west- 1,708 Seligenthal 19| 19,9, Flur 22| 14 50063 nein G2bisG5_26153 LIGL52291B04 1.2.1.6. 1.2.5.3. lich Hinterer Hö- 13,14,15,25 henberg Bergmähwiese Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10104 6520 nordwestlich west- 0,622 Seligenthal 21| 34 60015 nein G2bisG5_26153 LIGL52291B04 1.2.1.6. 1.2.5.3. lich Hinterer Hö- 2/1,2/2,2/3,2/9,3 henberg

DETH- LIBR52291B02,DE Bergmähwiese Floh: Flur 16| THLIFH52291B08, 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10105 6520 südlich und südöst- 3,325 Floh, Seligenthal 34 50069 nein G2bisG5_26153 35,36,... DETH- 1.2.1.6. 1.2.5.3. lich Jobststein LIGL52291B04,DE THLIHK52291B01

Bergmähwiese Seligenthal: Flur nordwestlich west- 21| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10106 6520 1,034 Seligenthal 34 50067 nein G2bisG5_26153 lich Hinterer Hö- 1/7,13,16,2/2,2/3, LIGL52291B04 1.2.1.6. 1.2.5.3. henberg 2/6,2/7,2/8,3,8,9/1 Bergmähwiese im Tal des Frauengra- Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10107 6520 bens südlich NSG 1,106 Seligenthal 20| 32 50091 nein G2bisG5_6927 14/06/2017, Nutzer 1 LIGL52291C01 1.2.1.6. 1.2.5.3. "Große Hirsch- 10,11,22/15,7/2,9 balzwiese"

Bergmähwiese im Tal des Frauengra- Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_12374, 10108 6520 bens südlich NSG 0,142 Seligenthal 32 60020 nein 14/06/2017, Nutzer 1 20| 6,7/1 LIGL52291C01 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_6927 "Große Hirsch- balzwiese"

Bergmähwiese im Tal des Frauengra- Kleinschmalkal- G2bisG5_2053, Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10109 6520 bens südlich NSG 0,435 den: Flur 28| 31 50093 nein G2bisG5_6927, 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL52291C01 1.2.1.6. 1.2.5.3. "Große Hirsch- 738,742,743,744 G6_3427 balzwiese" Bergmähwiese im Kleinschmalkal- DETH- NSG "Große Kleinschmalkal- den: Flur 27| 1.2.1.2.; G2bisG5_2679, 10110 6520 2,171 LIFH51293X03,DE 15 50072 nein 14/06/2017, Nutzer 1 Hirschbalzwiese" den 707,708,709,710, 1.2.1.6. G2bisG5_7752 nordöstlich Klein- 717,718,719, Flur THLIGL51293X01 schmalkalden 28| 738

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional Bergmähwiese im Kleinschmalkal- G2bisG5_2679, NSG "Große Kleinschmalkal- den: Flur 27| DETH- 1.2.1.2.; 10111 6520 1,179 15 50074 nein G2bisG5_7754, 14/06/2017, Nutzer 1 Hirschbalzwiese" den 714,715,717,718, LIGL51293X01 1.2.1.6. nordöstlich Klein- 720,721,722, Flur G6_3568 schmalkalden 28| 738 Bergmähwiese im Kleinschmalkal- NSG "Große Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 10112 6520 0,350 den: Flur 27| 15 50076 nein G2bisG5_2679 14/06/2017, Nutzer 1 Hirschbalzwiese" den LIGL51293X02 1.2.1.6. nordöstlich Klein- 720,723/1,723/2 schmalkalden Bergmähwiese im Kleinschmalkal- DETH- 1.2.3.; G2bisG5_21059, Norden des NSG Kleinschmalkal- den: Flur 27| 1.2.1.2.; 10113 6520 1,295 LIFH51293X04,DE 16 50078 nein 1.2.4.1.; G2bisG5_21061, 14/06/2017, Nutzer 1 "Große Hirsch- den 724,725,725/1,72 1.2.1.6. THLIGL51293X02 1.2.5.3. G2bisG5_2679 balzwiese" 6,727,728,731/1 Bergmähwiese im Kleinschmalkal- G2bisG5_13172, Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 10114 6520 Westen des NSG 0,477 den: Flur 27| 15 50087 nein G2bisG5_21057, 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293X01 1.2.1.6. "Große Hirsch- 710,711,712,713 G2bisG5_2679,... balzwiese" Bergmähwiese Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 14/06/2017, Nutzer 1 10124 6520 0,265 58 50123 nein G2bisG5_2691 westlich Löbesberg den den: Flur 6| LIGL51293Q02 1.2.1.6. 1.2.5.3. 3,4,62/25 Kleinschmalkal- Bergmähwiese Kleinschmalkal- den: Flur 5| DETH- 1.2.4.1.; 10125 6520 nördlich Grauer 0,883 130 50125 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2166 14/06/2017, Nutzer 1 den 105/41,115/39,11 LIGL51293L02 1.2.5.3. Stuhl 6/39,117/39,118/4 9,119/4.. Bergmähwiese im Georgenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_2111, 10132 6520 Norden des Rote- 0,642 Georgenthal 20| 1/16, Flur 26| 73 50129 nein 1.9.1.1. LIGL51293Z02 1.2.5.3. G6_3553 bachtales. 2,3,4,5,6 Bergmähwiese im Seligenthal: Flur DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10144 6520 0,222 Seligenthal 11 50131 nein G2bisG5_12330 Tal östlich Hader- 18| 16,17,18,33 LIGL52291A03 1.2.1.6. 1.2.5.3. holzstein Bergmähwiese im Tal zwischen Ha- Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10147 6520 0,293 Seligenthal 28 50132 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 derholzstein und 17| 33,34,35,47 LIGL52291F02 1.2.5.3. Mittlerem Höhen- berg Bergmähwiese Kleinschmalkal- zwischen Hirsch- Kleinschmalkal- den: Flur 26| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 14/06/2017, Nutzer 1 10150 6520 1,085 43 50133 nein G2bisG5_2685 balz und Weißen- den 671,672/1,672/2,6 LIGL51293W01 1.2.1.6. 1.2.5.3. berg 73,674,675/1,675/ 2,676..

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Bergmähwiese am Kleinschmalkal- DETH- Kleinschmalkal- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_19740, 10155 6520 Ostrand des Frau- 0,365 den: Flur 24| LIFH51293W04,DE 38 50136 nein 14/06/2017, Nutzer 1 den 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_6927 engraben-Tales 597,598 THLIGL51293W06

Seitental des Tam- Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10171 6520 bacher Wassers 0,418 Seligenthal 27| 7,8,9, Flur 28| 23 50032 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2001 21/07/2017, Nutzer 3 LIGL52291F09 1.2.5.3. westlich des Bären- 1,10 talkopfs Waldwiese im Kleinschmalkal- oberen Schmalkal- Kleinschmalkal- den: Flur 4| 3, 1.9.1.1.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2703, 10174 6520 0,506 340 60021 nein detal östlich unter- den, Tabarz Tabarz: Flur 23| 12.1.2. 1.2.5.3. G6_3893 halb der Kalten 1273 Haide Waldwiese im Kleinschmalkal- oberen Schmalkal- Kleinschmalkal- den: Flur 4| 3, 1.9.1.1.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2703, 10174 6520 0,506 68 60021 nein 14/06/2017, Nutzer 1 detal östlich unter- den, Tabarz Tabarz: Flur 23| 12.1.2. 1.2.5.3. G6_3893 halb der Kalten 1273 Haide Waldwiese im Kleinschmalkal- G2bisG5_12541, oberen Schmalkal- Kleinschmalkal- den: Flur 4| 4, 1.9.1.1.; 1.2.4.1.; 10177 6520 0,209 67 50110 nein G2bisG5_7079, 14/06/2017, Nutzer 1 detal östlich unter- den, Tabarz Tabarz: Flur 23| 12.1.2. 1.2.5.3. G6_3894 halb der Kalten 1273 Haide Beweidete Berg- Kleinschmalkal- Mähwiese im Kleinschmalkal- den: Flur 26| 650, DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_2691, 10179 6520 0,184 57 50112 nein 1.9.1.1. 14/06/2017, Nutzer 1 Schmalkaldetal den Flur 6| LIGL51293Q01 1.2.5.3. G2bisG5_6971 nördlich Wald- 10,11/4,11/5,29,9 schänke Beweidete Berg- Kleinschmalkal- mähwiese im Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10183 6520 0,061 den: Flur 31| 764, 59 50116 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 Schmalkaldetal den LIGL51293R04 1.2.5.3. nördlich oberhalb Flur 5| 91/24 Waldschänke Bergwiesen-Brache beiderseits des Kleinschmalkal- 1.2.4.1.; Kleinschmalkal- DETH- 10184 6520 Forstweges im Tal 0,113 den: Flur 5| 63 60027 nein 1.2.5.3.; 1.9.1.1. G2bisG5_2188 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293L07 des Heisterbach- 122/7,123/8,79 12.1.2. grabens

Beweidete Goldha- Kleinschmalkal- ferwiese im Kleinschmalkal- den: Flur 8| DETH- 1.2.4.1.; 10186 6520 0,344 336 60029 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12409 Schmalkaldetal, den 33,34,38,39,40,41 LIGL51284Z13 1.2.5.3. östl. Kleinschmal- ,44 kalden

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Beweidete Goldha- Kleinschmalkal- ferwiese im Kleinschmalkal- den: Flur 8| DETH- 1.2.4.1.; 10186 6520 0,344 49 60029 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12409 14/06/2017, Nutzer 1 Schmalkaldetal, den 33,34,38,39,40,41 LIGL51284Z13 1.2.5.3. östl. Kleinschmal- ,44 kalden Georgenthal: Flur 24| 1/5, Georgenthal, Bergwiese im Tambach- 1.2.1.2.; G2bisG5_6862, 10189 6520 0,218 Tambach- 69 50124 nein 1.2.2. oberen Spittergund Dietharz: Flur 42| 1.2.1.6. G6_3458 Dietharz 3658,3659,3660/1 ,3660/2 Tambach- Bergwiese im G2bisG5_2065, Tambach- Dietharz: Flur 42| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10191 6520 oberen Spitter- 0,287 155 60031 nein G2bisG5_6862, Dietharz 3646,3647,3648,3 LIGL52291E01 1.2.1.6. 1.2.5.3. grund 649,3650,3651,36 G6_3446 52 Beweidete Berg- Tambach- Tambach- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2065, 10192 6520 wiese in oberen 0,132 Dietharz: Flur 42| 70 50127 nein Dietharz LIGL52291E01 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_6862 Spittergrund 3655,3656 Stockwiese östlich Friedrichroda: 1.2.1.2.; G2bisG5_2702, 10201 6520 1,076 Friedrichroda 154 50086 nein 1.2.2. Heuberghaus Flur 16| 2358/2 1.2.1.6. G2bisG5_7761, G6_3879 Oberer Hader- holgrund nördlich Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10205 6520 des Bärentalkopfs, 0,141 Seligenthal 27 50060 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 17| 29,46 LIGL52291F08 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von Seligenthal

10206 6520 Bergmähwiese im 5,864 Floh Floh: Flur 17| DETH- 138 50172 nein 1.2.1.2.; G2bisG5_13164 NSG Ebertswiese 26,29/1,30,42,46 LIGL52291G02 1.2.1.6. Floh: Flur 17| DETH- Bergmähwiese im 1.2.1.2.; 10206 6520 5,864 Floh 31,32/1,32/2,33,3 LIGL52291H02,DE 20 50171 nein G2bisG5_13164 22/06/2017, Nutzer 2 NSG Ebertswiese 1.2.1.6. 5,36,37,41,42,46, THLIGL52291H06 50,6

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MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Kleinschmalkal- DETHLIFH52291A Bergmähwiese im den: Flur 23| 02,DETHLIFH5229 Tal des Tambacher Kleinschmalkal- 574,575,579,580, 1A03,DETHLIFH52 1.2.4.1.; 10207 6520 0,807 56 50051 nein 1.9.1.1. G2bisG5_26153 Wassers östlich den, Seligenthal 582/1, 291A04,DETHLIFH 1.2.5.3. Kleinschmalkalden Seligenthal: Flur 52291A05,DETHLI 18| 1,37,4,5 GL52291A04

Bergmähwiese im Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10215 6520 Weiherbachtal 0,046 Seligenthal 51 50027 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2022 21/07/2017, Nutzer 4 westlich Hader- 15| 10,14,2,4 LIGL52282K05 1.2.5.3. holzstein Beweidete Berg- Kleinschmalkal- wiese im Ickers- Kleinschmalkal- den: Flur 26| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10224 6520 0,205 38 50137 nein G2bisG5_6927 14/06/2017, Nutzer 1 bachtal nördlich den 704/1,704/2,705,7 LIGL51293W06 1.2.1.6. 1.2.5.3. Kleiner Weißen- 06, Flur 27| 707 berg Beweidete Berwie- Kleinschmalkal- se im Schmalkalde- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10226 6520 0,865 den: Flur 31| 62 50138 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2174 14/06/2017, Nutzer 1 tal nördlich Wald- den LIGL51293M01 1.2.5.3. 766,768/2,... schänke.

Oberer Hader- DETH- Seligenthal: Flur holgrund nördlich LIFG52291F03,DE 25| 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10319 6520 des Bärentalkopfs, 0,558 Seligenthal THLIFG52291F04, 156 60010 nein G2bisG5_12332 20,21,22,23,24, 1.2.1.6. 1.2.5.3. 3 km nordöstl. von DETH- Flur 27| 9 Seligenthal LIGL52291F02 Beweidete Berg- mähwiese im Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10320 6520 Schmalkaldetal 0,040 den: Flur 32| 773, 61 50139 nein 1.9.1.1. G2bisG5_7076 14/06/2017, Nutzer 1 (Langer Bach) den LIGL51293M04 1.2.5.3. Flur 5| 14 nördl. oberh. Wald- schänke Bergmähwiese im Kleinschmalkal- G2bisG5_12472, Seitental des Lan- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10321 6520 1,021 den: Flur 5| 129 50140 nein G2bisG5_2166, 14/06/2017, Nutzer 1 gen Baches nörd- den LIGL51293L02 1.2.1.6. 1.2.5.3. 120/1,32,33,34 G2bisG5_7006 lich Grauer Stuhl

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional Beweidete Berg- mähwiese im Kleinschmalkal- Schmalkaldetal Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_2191, 10322 6520 0,460 den: Flur 5| 61 50141 nein 1.9.1.1. 14/06/2017, Nutzer 1 (Langer Bach) den LIGL51293M04 1.2.5.3. G2bisG5_7076 10,11,120/1,14 nördl. oberh. Wald- schänke Beweidete Berg- Kleinschmalkal- mähwiese im G2bisG5_2191, Schmalkaldetal Kleinschmalkal- den: Flur 4| DETH- 1.2.4.1.; 10324 6520 0,794 66 50143 nein 1.9.1.1. G2bisG5_7076, 14/06/2017, Nutzer 1 (Langer Bach) den 1,13,14,25/12,26/ LIGL51293F01 1.2.5.3. G6_3851, G6_3862 nördl. oberh. Wald- 12,30/11,7,8 schänke Bergwiese im Seitental des Lan- Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10325 6520 0,544 129 50144 nein 1.2.1.2. G2bisG5_2166 14/06/2017, Nutzer 1 gen Baches nörd- den den: Flur 5| 35,36 LIGL51293L02 1.2.5.3. lich Grauer Stuhl Bergmähwiese im Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; 10327 6520 Tal des Langer 0,557 den: Flur 5| 128 50146 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 Baches nördlich den 25,26,27,28,29, LIGL51293R02 1.2.5.3. Waldschänke Flur 6| 59/1 Bergmähwiese am Kleinschmalkal- G2bisG5_12519, Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 10328 6520 oberen Heister- 0,373 den: Flur 4| 1, Flur 64 50147 nein G2bisG5_7062, 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293L04 1.2.1.6. bachgraben 5| 3,4 G2bisG5_7063 Bergmähwiese im Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10329 6520 Tal des Langer 0,090 den: Flur 5| 127 50148 nein G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293R10 1.2.1.6. 1.2.5.3. Baches nördlich 120/1,27,28,29 Waldschänke. Bergmähwiesen- Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.1.2.; 10330 6520 0,224 65 60033 nein G2bisG5_7063 14/06/2017, Nutzer 1 brache am oberen den den: Flur 4| 1, Flur LIGL51293L04 1.2.1.6.; Heisterbachgraben 5| 2 12.1.2. Bergmähwiese im Tambach- G2bisG5_2045, Tambach- 1.2.1.2.; 10331 6520 unteren Spitter- 0,187 Dietharz: Flur 40| 75 60034 nein 1.2.2. G2bisG5_2048, Dietharz 1.2.1.6. grund 3594,3595/2 G2bisG5_6864,... Rinderweide im Tambach- Tambach- 1.2.1.2.; G2bisG5_6870, 10332 6520 Spittergrund auf 0,331 Dietharz: Flur 40| 159 60035 nein 1.2.2. Höhe der Spitter- Dietharz 3574,3575,3576,3 1.2.1.6. G6_3467 wand 577,3578 Bergmähwiese im Georgenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10333 6520 0,354 Georgenthal 74 60036 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2662 Süden des Rote- 26| 1,15,16/3 LIGL51293Z04 1.2.5.3. bachtales.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional Rinderweide im Tambach- Tambach- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10334 6520 oberen Spitter- 0,566 Dietharz: Flur 40| 71 50174 nein G2bisG5_2065 26/10/2016, Nutzer 6 grund nördlich der Dietharz 3563,3565,3566,3 LIGL52291E01 1.2.1.6. 1.2.5.3. Hoheleitwiese 567 Rinderweide im Tambach- oberen Spitter- Tambach- Dietharz: Flur 40| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10334 6520 0,566 70 50173 nein G2bisG5_2065 grund nördlich der Dietharz 3563,3564,3565,3 LIGL52291E01 1.2.1.6. 1.2.5.3. Hoheleitwiese 567, Flur 42| 3662,3663 Bergmähwiese im Georgenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 10335 6520 Südwesten des 1,030 Georgenthal 26| 74 60037 nein 1.9.1.1. G2bisG5_2662 LIGL51293Z01 1.2.5.3. Rotebachtales. 1,10,11,12,13,14, 15,16/3,7/8,8,9 Rinderweide auf Tambach- Tambach- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2065, 10336 6520 2,261 Dietharz: Flur 40| 71 60038 nein 26/10/2016, Nutzer 6 der Hoheleitwiese Dietharz LIGL52291E01 1.2.1.6. 1.2.5.3. G6_3447 3566,3608/6,... Bergmähwiese in Kleinschmalkal- Tal des Kalten Kleinschmalkal- den: Flur 25| DETH- 1.2.1.2.; G2bisG5_2108, 10337 6520 1,028 132 50155 nein 14/06/2017, Nutzer 1 Wassers nördlich den 620/1,620/4,621,6 LIGL51293V01 1.2.1.6. G2bisG5_6933 Kleinschmalkalden 23/1,623/2,624,62 5,625.. Tambach- Dietharz: Flur 42| Rinderweide auf Tambach- DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 10338 6520 3,719 3632,3668,3669,3 71 50156 nein G2bisG5_2065 26/10/2016, Nutzer 6 der Hoheleitwiese Dietharz LIGL52291E01 1.2.1.6. 1.2.5.3. 671/2,3678,3679, 3680,36..

Rinderweide im Kleinschmalkal- oberen Schmalkal- Kleinschmalkal- den: Flur 31| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 20001 6520 detal (Langer 0,226 126 70002 nein G2bisG5_7076 14/06/2017, Nutzer 1 den 768,768/1, Flur LIGL51293M06 1.2.1.6. 1.2.5.3. Bach) nördlich 32| 783, Flur 5| 16 Waldschänke

Wiesenbrache Tambach- Tambach- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2064, 20002 6520 0,244 72 70003 nein östlich Hoheleit- Dietharz Dietharz: Flur 40| 1.2.1.6.; 1.2.5.3. G2bisG5_6853, wiese 3571,3572,3608/6 12.1.2. G6_3452 Wiesenbrache Tambach- Tambach- 1.9.1.1.; 1.2.4.1.; G2bisG5_6842, 20003 6520 südöstlich Spitter- 0,122 Dietharz: Flur 42| 158 70004 nein Dietharz 12.1.2. 1.2.5.3. G6_3401 teich 3632,3643

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional oberes Schmalkal- detal (Unterlauf Kleinschmalkal- DETH- Seitenbach vom Kleinschmalkal- den: Flur 31| 764, 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 20004 6520 0,224 LIGL51293R02,DE 127 70005 nein G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 Langen Bach) den Flur 5| 1.2.1.6. 1.2.5.3. THLIGL51293R10 nördl. Waldschän- 26,27,28,29 ke oberes Schmalkal- detal (Unterlauf Kleinschmalkal- DETH- Seitenbach vom Kleinschmalkal- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 20005 6520 0,111 den: Flur 5| LIGL51293R02,DE 127 70006 nein G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 Langen Bach) den 1.2.1.6. 1.2.5.3. 26,27,28,29 THLIGL51293R10 nördl. Waldschän- ke oberes Schmalkal- detal (Oberh. Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- den: Flur 5| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2166, 20006 6520 Quellregion Sei- 1,117 129 70007 nein 14/06/2017, Nutzer 1 tenbach Langer den 32,35,36, Flur 6| LIGL51293L02 1.2.1.6. 1.2.5.3. G6_3769 Bach) NW Wald- 59/1 schänke Wiese im Spitter- Georgenthal, G2bisG5_12365, grund unterhalb der Georgenthal: Flur 1.2.1.2.; 20007 6520 1,082 Tambach- 75 70008 nein 1.2.2. G2bisG5_2048, Georgenthaler 27| 17/5,... 1.2.1.6. Dietharz G2bisG5_6864,... Wand

Rinderweide im Seligenthal: Flur DETH- 1.2.4.1.; 20008 6520 0,560 Seligenthal 27 70009 nein 1.9.1.1. G2bisG5_12332 oberen Haderholz- 17| 20,25,36,41 LIGL52291F02 1.2.5.3. grund Rinderweide in Floh: Flur 14| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_13158, 20009 6520 einem Seitental 0,884 Floh 10,11,12,19,54/5, 133 70010 nein 21/07/2017, Nutzer 4 LIGL52282P08 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_2625 nördlich Maßkof 7,8,9 Rinderweide in Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 1.2.4.1.; G2bisG5_2176, 20010 6520 einem Seitental 1,029 den: Flur 30| 131 70011 nein 1.9.1.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den LIGL51293M02 1.2.5.3. G2bisG5_7001 nördlich Maßkof 750,751,752,753, 754,755,758 Kleinschmalkal- Rinderweide in der Kleinschmalkal- den: Flur 26| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 14/06/2017, Nutzer 1 20012 6520 0,858 43 70012 nein G2bisG5_2685 Ickerbachaue den 676,677,678/1,67 LIGL51293W01 1.2.1.6. 1.2.5.3. 8/2,679,683,706/2 Kleinschmalkal- G2bisG5_21056, Rinderweide in der Kleinschmalkal- den: Flur 26| DETH- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 20013 6520 1,574 39 70013 nein G2bisG5_2107, 14/06/2017, Nutzer 1 Ickerbachaue den 683,690,693,694, LIGL51293W02 1.2.1.6. 1.2.5.3. 695,696,697,698/ G2bisG5_2671,... 1,698/2..

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

DETH- Kleinschmalkal- LIFH51293X03,DE den: Flur 27| 1.2.1.2.; G2bisG5_21058, Teilbereiche der Kleinschmalkal- THLIFH51293X04, 20014 6520 3,572 710,711,712,713, 15 70014 nein 1.2.1.6.; G2bisG5_21059, 14/06/2017, Nutzer 1 Stockwiese den DETH- 714,716,717,718, 1.9.5.1. G2bisG5_2667,... LIGL51293X01,DE 720,721.. THLIGL51293X02

Teilbereiche der Friedrichroda: 1.2.1.2.; G2bisG5_21078, 20015 6520 1,937 Friedrichroda 153 70015 nein 1.2.1.6.; 1.2.2. G2bisG5_2702, Stockwiese Flur 16| 2358/2 1.9.5.1. G2bisG5_7761,... 1.2.1.2.; G2bisG5_21078, Teilbereiche der Friedrichroda: 20015 6520 1,937 Friedrichroda 154 70015 nein 1.2.2. Stockwiese Flur 16| 2358/2 1.2.1.6.; G2bisG5_2702, 1.9.5.1. G2bisG5_7761,... Bergwiesen-Brache 6520 am Talende des 0,039 nein Heisterbachgra- bens.

1.2.1.2. Zweischürige Mahd 1.2.1.6. Mahd mit Terminvorgabe/ nach der Samenreife/ Blühzeitpunkt/ etc. 1.2.2. Nutzung als Mähweide mit Nachbeweidung 1.2.3. Beweidung mit Nachmahd 1.2.4.1. Beweidung mit Terminvorgabe 1.2.5.3. Umtriebsweide 1.9.1.1. Mahd mit Abräumen 1.9.5.1. Vollständige Beseitigung der Gehölze/ Rodung 11.9.3. Bekämpfung von Neophyten 12.1.2. Entbuschung/ Entkusselung

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Tab. 5.12: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 8150 – Silikatschutthalden

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

10247 8150 Am Kaiserkopf 0,011 Schnellbach Schnellbach: Flur 143 50193 nein 12.1.2.5. 003| 20

südwestlich der 10249 8150 0,240 nein Ebertswiese

10250 8150 Südwestlich der 0,217 nein Ebertswiese

südwestlich der Floh: Flur 016| 10251 8150 0,118 Floh 144 50197 nein 12.1.2.5. Ebertswiese 133,134,135

Westsüdwestlich Floh: Flur 016| 10252 8150 0,294 Floh 145 50198 nein 12.1.2.5. der Ebertswiese 129,130,131

Westsüdwestlich Floh: Flur 016| 10254 8150 0,386 Floh 122/1,123,124,125,1 146 50202 nein 12.1.2.5. der Ebertswiese 26

Südwestlich der 10258 8150 0,031 Floh Floh: Flur 016| 147/7 142 60044 nein 12.1.2.5. Ebertswiese

10315 8150 nordöstlich von 0,018 nein Floh-Seligenthal

12.1.2.5. Freistellen von Felsen

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Tab. 5.13: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 8220 – Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

10241 8220 Im Ickersbachtal 0,041 nein

10242 8220 Im Ickersbachtal 0,176 Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 77 50194 nein 2.2.1. den Flur 026| 683

Kleinschmalkal- Kleinschmalkalden: 10243 8220 Im Ickersbachtal 0,338 76 50195 nein 2.2.1. den Flur 026| 683

nordöstlich von Schnellbach: Flur 10244 8220 0,021 Schnellbach DETHLIGL52291Q08 80 60041 nein 12.1.2.5. G2bisG5_12210 24/07/2017, Nutzer 5 Floh-Seligenthal 005| 16,17/1

10245 8220 Am Kaiserkopf 0,060 Schnellbach Schnellbach: Flur 78 50228 nein 12.1.2.5. 003| 20,21

10245 8220 Am Kaiserkopf 0,060 Schnellbach Schnellbach: Flur 79 50196 nein 2.2.1. 003| 20,21

10246 8220 Am Kaiserkopf 0,102 nein

Felsbiotop am Schnellbach: Flur 10248 8220 0,037 Schnellbach 143 50193 nein 12.1.2.5. Kaiserkopf 003| 20

10253 8220 westsüdwestlich 0,032 Floh Floh: Flur 016| 81 50199 nein 2.2.1. der Ebertswiese 130,131

südwestlich der 10255 8220 0,076 Floh Floh: Flur 016| 147/7 82 60043 nein 2.2.1. Ebertswiese

Felsen südwestlich 10256 8220 0,027 Floh Floh: Flur 016| 147/7 84 50200 nein 11.9.3. der Ebertswiese

Felsen südwestlich 10257 8220 0,020 Floh Floh: Flur 016| 147/7 142 60044 nein 12.1.2.5. der Ebertswiese

Südöstlich Mend- 10259 8220 hausen, beim 0,035 nein Spitterfall im obe- ren Spittergrund

Südöstlich Mend- 10260 8220 hausen, nahe des 0,006 nein Spitterfalls im oberen Spittergrund

Südöstlich Mend- 10261 8220 hausen, im oberen 0,171 nein Spittergrund

Südöstlich Mend- hausen, im südli- Tambach- Tambach-Dietharz: 10262 8220 0,021 85 60046 nein 2.2.1. chem Seitental des Dietharz Flur 043| 3687/4 oberen Spitter- grunds

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Südöstlich Mend- 10263 8220 hausen, im oberen 0,094 nein Spittergrund

Südöstlich Mend- 10264 8220 hausen, im obers- 0,045 nein ten Spittergrund

Im Seitental des unteren Spitter- Tambach- 10265 8220 0,079 Tambach-Dietharz: 86 60047 nein 2.2.1. grundes westlich Dietharz Flur 040| 3608/6 von Tambach- Dietharz

Im südlichen Sei- tental des unteren Tambach- Tambach-Dietharz: 10266 8220 Spittergrundes 0,028 Flur 039| 3556/1, 86 60047 nein 2.2.1. Dietharz westlich von Tam- Flur 040| 3608/5 bach-Dietharz

Nordostexponierter Hang des unteren Tambach- Tambach-Dietharz: 10267 8220 0,018 87 60048 nein 2.2.1. Spittergrundes Dietharz Flur 040| 3608/6 westlich von Tam- bach-Dietharz

südöstlich Mend- hausen, im unteren Georgenthal: Flur 10268 8220 Spittergrund west- 0,192 Georgenthal 027| 17/5 89 50210 nein 2.2.1. lich von Tambach- Dietharz

südöstlich Mend- hausen, im unteren Georgenthal: Flur 10268 8220 Spittergrund west- 0,192 Georgenthal 027| 17/5 123 50210 nein 2.2.1. lich von Tambach- Dietharz

südöstlich Mend- hausen, im unteren Georgenthal: Flur 10269 8220 Spittergrund, west- 0,058 Georgenthal 027| 17/5 89 50210 nein 2.2.1. lich von Tambach- Dietharz

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

südöstlich Mend- hausen, im unteren Georgenthal: Flur 10269 8220 Spittergrund, west- 0,058 Georgenthal 027| 17/5 123 50210 nein 2.2.1. lich von Tambach- Dietharz

südöstlich Mend- hausen, im unteren Georgenthal: Flur 10270 8220 Spittergrund, west- 0,038 Georgenthal 027| 17/5 89 50352 ja 2.2.1. lich von Tambach- Dietharz

südöstlich Mend- hausen, im unteren 10271 8220 Spittergrund, west- 0,170 Georgenthal Georgenthal: Flur 89 50352 ja 2.2.1. 027| 17/5 lich von Tambach- Dietharz

südöstlich Mend- hausen, im unteren Georgenthal: Flur 10272 8220 Spittergrund, west- 0,367 Georgenthal 027| 17/5 89 50210 nein 2.2.1. lich von Tambach- Dietharz

südöstlich Mend- hausen, im unteren Georgenthal: Flur 10272 8220 Spittergrund, west- 0,367 Georgenthal 027| 17/5 123 50210 nein 2.2.1. lich von Tambach- Dietharz

südöstlich Mend- hausen, im Spitter- 10273 8220 grund, westnord- 0,024 nein westlich von Tam- bach-Dietharz

Südöstlich Mend- hausen, im Rote- Georgenthal: Flur 10276 8220 bachtal nordwest- 0,011 Georgenthal 027| 17/5 90 60049 nein 2.2.1. lich von Tambach- Dietharz

170

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

südöstlich Mend- hausen, im Rote- 10277 8220 0,015 Georgenthal Georgenthal: Flur 91 50207 nein 2.2.1. G2bisG5_2111 bachtal nordwest- 027| 17/5 lich von Tambach- Dietharz

südöstlich Mend- hausen, nordöstlich 10278 8220 0,097 Floh Floh: Flur 014| 54/5 108 50230 nein 12.1.2.5. von Floh- Seligenthal

südöstlich Mend- hausen,;am Seligenthal: Flur 10279 8220 Rödersberg nord- 0,037 Seligenthal 030| 2 92 50213 nein 2.2.1. nordöstlich von Floh-Seligenthal

10280 8220 südöstlich Mend- 0,017 nein hausen

südöstlich Mend- hausen, am 10281 8220 Rödersberg nord- 0,009 nein nordöstlich von Floh-Seligenthal

südöstlich Mend- hausen, am Seligenthal: Flur 10282 8220 Rödersberg nord- 0,091 Seligenthal 030| 2 93 50356 ja 2.2.1. nordöstlich von Floh-Seligenthal

südöstlich Mend- hausen, am 12.1.2.4.; 10283 8220 0,054 Seligenthal Seligenthal: Flur 94 50231 nein Rödersberg nord- 030| 2 12.1.2.5. nordöstlich von Floh-Seligenthal

südöstlich Mend- Seligenthal: Flur 10284 8220 0,095 Seligenthal 93 60050 nein 2.2.1. hausen 030| 2

südöstlich Mend- 10285 8220 hausen, nordnord- 0,284 Seligenthal Seligenthal: Flur 93 60050 nein 2.2.1. östlich von Floh- 030| 2 Seligenthal

südöstlich Mend- hausen, am Fal- Seligenthal: Flur DETHLIGL52291L08 10286 8220 kenburgstein nord- 0,067 Seligenthal 029| 16 95 50211 nein 2.2.1. nordöstlich von Floh-Seligenthal

171

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

südöstlich Mend- hausen, am Gatz- Seligenthal: Flur 10288 8220 0,040 Seligenthal 96 50215 nein 12.1.2.4. stein nördlich von 031| 6/5 Floh-Seligenthal

südöstlich Mend- 10289 8220 hausen, nördlich 0,037 nein von Floh- Seligenthal

südöstlich Mend- 10290 8220 hausen, nördlich 0,006 Seligenthal Seligenthal: Flur 97 50232 nein 12.1.2.4. G2bisG5_12332 von Floh- 027| 9 Seligenthal

südlich Mendhau- 10292 8220 sen, nördlich von 0,067 nein Floh-Seligenthal

nördlich von Floh- 10293 8220 0,008 nein Seligenthal

10294 8220 nördlich von Floh- 0,021 nein Seligenthal

nördlich von Floh- 10295 8220 0,015 nein Seligenthal

von Floh- Seligenthal: Flur 10296 8220 0,007 Seligenthal 147 50233 nein 12.1.2.5. Seligenthal 016| 53,54

nordnordöstlich von 10297 8220 0,105 Floh Floh: Flur 016| 147/7 83 60045 nein 2.2.1. Floh-Seligenthal

nordnordöstlich von Seligenthal: Flur 10297 8220 0,105 Seligenthal 327 60064 nein 2.2.1. Floh-Seligenthal 016| 58,59,60

nordnordöstlich von Seligenthal: Flur 10298 8220 0,190 Seligenthal 149 50234 nein 12.1.2.5. Floh-Seligenthal 016| 61/5

10299 8220 östlich vom Hader- 0,191 Seligenthal Seligenthal: Flur 100 50214 nein 2.2.1. holzstein 016| 61/5

südöstlich vom Seligenthal: Flur 10301 8220 0,413 Seligenthal 148 50236 nein 12.1.2.5. Haderholzstein 016| 61/5

Seligenthal: Flur südwestlich vom 10303 8220 0,261 Seligenthal 016| 98 50237 nein 12.1.2.5. Haderholzstein 51,52,53,54,55,61/5, 71

südwestlich vom Seligenthal: Flur 10304 8220 0,823 Seligenthal 99 50217 nein 2.2.1. Haderholzstein 016| 61/5

10305 8220 südöstlich vom 0,047 nein Haderholzstein

172

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

10306 8220 westlich vom Ha- 0,037 Seligenthal Seligenthal: Flur 104 60051 nein 2.2.1. derholzstein 016| 61/5

an der Haderholz- Seligenthal: Flur 10307 8220 höhle nördlich vom 0,017 Seligenthal 016| 61/5 101 50218 nein 2.2.1. Haderholzstein

10308 8220 ostnordöstlich von 0,014 Seligenthal Seligenthal: Flur 105 60052 nein 2.2.1. Floh-Seligenthal 016| 61/5

ostnordöstlich von Seligenthal: Flur 10309 8220 0,130 Seligenthal 105 60052 nein 2.2.1. Floh-Seligenthal 016| 61/5

10310 8220 oberes Weihers- 0,044 Seligenthal Seligenthal: Flur 106 60053 nein 2.2.1. bachtal 016| 61/5

10311 8220 ostnordöstlich von 0,156 Seligenthal Seligenthal: Flur 150 50238 nein 12.1.2.4. Floh-Seligenthal 016| 61/5

ostnordöstlich von Seligenthal: Flur 10312 8220 0,197 Seligenthal 013| 1, Flur 016| 103 60054 nein 12.1.2.4. Floh-Seligenthal 61/2

ostnordöstlich von 10313 8220 0,200 nein Floh-Seligenthal

nordöstlich von Seligenthal: Flur 10314 8220 0,097 Seligenthal 151 60055 nein 12.1.2.5. Floh-Seligenthal 016| 61/5,61/6,74

10316 8220 nordöstlich von 0,007 Seligenthal Seligenthal: Flur 107 50224 nein 2.2.1. Floh-Seligenthal 017| 51/26

Unterhang des Seligenthal: Flur 10339 8220 Haderholzgrundes 0,051 Seligenthal 152 50222 nein 2.2.1. nordöstlich vom 029| 16 Rödersberg

Felsen bei der Floh: Flur 015| G2bisG5_12253, 10340 8220 0,022 Floh DETHLIGL52291L06 141 50225 nein 12.1.2.5. Hütte südöstlich 17/2,18/2 G2bisG5_1973 vom Rödersberg

Felsen bei der Floh: Flur 015| DETHLIGL52291L06 10341 8220 Hütte südöstlich 0,026 Floh 15/2,17/2 141 50225 nein 12.1.2.5. G2bisG5_12253 vom Rödersberg

2.2.1. Baumartenzusammensetzung/ Entwicklung zu standorttypischen Waldgesellschaften 11.9.3. Bekämpfung von Neophyten 12.1.2.4. Entfernen von Jungbäumen/ Altsträuchern 12.1.2.5. Freistellen von Felsen

173

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Tab. 5.14: Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 8230 – Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info top/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Südöstlich Mend- hausen, im Spitter- 10274 8230 grund, westnord- 0,777 nein westlich von Tam- bach-Dietharz

östlich vom Hader- 10300 8230 0,023 100 50214 nein 2.2.1. holzstein

südöstlich vom Seligenthal: Flur 10302 8230 0,056 Seligenthal 148 50236 nein 12.1.2.5. Haderholzstein 016| 61/5

Am Rande von Grünland gelegener Floh: Flur 015| 10342 8230 0,011 Floh DETHLIGL52291L06 141 50225 nein 12.1.2.5. G2bisG5_12253 Felskopf nahe der 15/2,17/2 Hütte südöstl. vom Rödersberg

2.2.1. Baumartenzusammensetzung/ Entwicklung zu standorttypischen Waldgesellschaften 12.1.2.5. Freistellen von Felsen

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5.2.3 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie Die Habitate der Anhang II-Arten Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr und Kleine Hufeisen- nase befinden sich in den Waldbereichen des FFH-Gebietes, die nicht Gegenstand des FB Of- fenland sind. Da die Tiere die Offenlandbereiche höchstens zur Nahrungssuche aufsuchen, sollte die Planung von Maßnahmen im FB Wald vorgenommen werden.

5.2.3.1 Cottus gobio – Westgroppe Allgemeine Behandlungsgrundsätze Aus naturschutzfachlicher Sicht sollten Groppengewässer hin zu naturnahen, linear durchgän- gigen und totholzreichen Gewässern mit sauberem, kühlen und sauerstoffreichem Wasser und steiniger Sohle entwickelt oder der Bestand solcher Gewässer gesichert werden. Dies beinhal- tet die Vermeidung bzw. Reduzierung von Stoffeinträgen z. B. durch die Extensivierung der Bewirtschaftung im Uferbereich, ein Verzicht auf Sohlräumung und die Entwicklung von typi- schen Ufergaleriewäldern.

Pflege- und Behandlungsempfehlung An der Spitter im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach- Dietharz“ besteht nach Expertenmeinung mittlerer Handlungsbedarf. Dieser besteht vor allem in der Wiederherstellung der, durch kleinere Bauwerke zur Wasserentnahme für Fischteiche sowie Sohlbefestigungen/ -schwellen, eingeschränkten Durchgängigkeit. Des Weiteren ist eine Veränderung der Baumartenzusammensetzung im näheren Uferbereich, z.B. durch die Förderung der Naturverjüngung standortgerechter heimischer Baumarten, zu empfehlen. Da ein aus Fichtenforst bestehendes Umfeld zur Versauerung eines Gewässers und damit zur Verarmung der Makrozoobenthosfauna führen kann. Beim Langen Bach und seinen Zuflüssen wird nur mittlerer Handlungsbedarf gesehen, da im untersuchten Bereich eine gute Groppenpopulation (B) mit sehr guter Reproduktion und gesun- dem Populationsaufbau besteht. Zudem handelt es sich um ein sich entwickelndes Altprofil; das heißt, der bestehende Uferverbau befindet sich bereits in der Auflösung. Anthropogene Stoffein- träge aus der Beweidung haben eine geringe Auswirkung auf das Sohlsubstrat. Falls Maßnah- men durchgeführt werden sollen, wird die Anlage von Uferböschungen empfohlen. Des Weite- ren könnte ein Uferrandstreifen eingerichtet werden. Die Maßnahme deckt sich mit der für die Erhaltung und Entwicklung Feuchter Hochstaudenfluren vorgesehenen Auszäunung (zeitweilige Herausnahme sensibler Bereiche aus der Bewirtschaftung). Auch die Beseitigung der Verrohrung würde eine Verbesserung darstellen. Selbst wenn sie für einen Teil der Individuen passierbar ist, stellt sie ein Hemmnis für eine eventuelle Wiederbe- siedlung zum Beispiel für nach Starkregenerreignissen abgedriftete Tiere dar. Vermutlich liegen jedoch straßenbauliche Restriktionen vor. Für die Schmalkalde oberhalb Kleinschmalkalden sowie den Ickersbach und seine Zuflüsse besteht nach Expertenmeinung kein Handlungsbedarf. In diesem Bereich sind Groppenhabitate guter bis sehr guter Ausprägung vorhanden. Am Tambacher Wasser besteht eine Verrohrung, die jedoch zumindest für einen Teil der Indivi- duen passierbar ist. Für die Gewährleistung der Durchgängigkeit des Gewässers für alle ge- 175

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

wässerbewohnenden Tierarten wird eine Entfernung dieser Barriere empfohlen. Oberhalb der Verrohrung bietet das Tambacher Wasser und der Weihersbach Groppenhabitate sehr guter bis guter Ausprägung. In beiden Gewässer konnten Sichtnachweise der Groppe gemacht werden. Im Weihersbach würde eine Dynamisierung der begradigten Abschnitte (Rücknahme von Ge- wässerausbauten) die bestehenden Beeinträchtigungen vermindern. Auch im Rödersbargbach besteht eine Verrohrung, deren Beseitigung zu empfehlen ist. Unterhalb dieser befinden sich gute Groppenhabitate. Um den Handlungsbedarf abschätzen zu können, sind Befischungen in diesem Bereich nötig. Des Weiteren wird am Rödersbargbach die Veränderung der Baumarten- zusammensetzung im näheren Uferbereich vom Fichtenforst zum standortgerechten Uferge- hölz/Auwald sowie die Aufweitung des im Offenland grabenartig verlaufenden Bachbettes vor- geschlagen. Im Bach vom Vorderen Höhenberg besteht ein 1 m hoher und damit für die Art nicht passierba- rer Absturz. Hier wird die Wiederherstellung der Durchgängigkeit empfohlen.

Fazit Die für die Erhaltung und Entwicklung der Groppen-Population vorgeschlagenen Maßnahmen decken sich mit den Maßnahmen für den LRT 3260 (vgl. Abschnitt 5.2.2.2).

5.2.3.2 Myotis bechsteinii – Bechsteinfledermaus Allgemeine Behandlungsgrundsätze • Schutz von bekannten und potentiellen Winterquartieren • Erhaltung von Feuchtgebieten und Standgewässern in Wäldern • Reduzierung des Biozideinsatzes in der Forst- und Landwirtschaft • Förderung mehrschichtiger laubholzreicher Wälder • Anbringen von Fledermaus- und Vogelnistkästen als Ersatzquartier in Wäldern und Waldrändern • Kolonieorientierter Schutz in Form von ausreichendes natürliches Quartierangebot und ausreichend Jagdraum im Umkreis der Kolonie (SÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE 2002)

Pflege- und Behandlungsempfehlung • Erhöhung des Totholzanteils in Wäldern – besonders Bäume mit abstehender Borke • Waldbauliche Maßnahmen, welche Wochenstuben langfristig sichern • Neubau und Ausbau von Verkehrsstraßen im Umkreis von 3km um bekannte Quartiere und Wochenstuben vermeiden • Vermeidung von Monokulturen in Wäldern (PETERSEN & al. 2004)

176

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

5.2.3.3 Myotis myotis – Großes Mausohr Allgemeine Behandlungsgrundsätze • Erhaltung und Schutz der Sommer- und Winterquartiere • Verzicht auf chemische Holzschutzmittel bei notwendigen Gebäudesanierungen und Gewährleistung der Zugänglichkeit zu geeigneter Quartierbereiche • Reduzierung bzw. Verzicht des Insektizideinsatzes in Wäldern und auf landwirtschaftli- chen Flächen im Umkreis von ca. 15 km um bekannte Wochenstuben. (LFUG 2006a)

Pflege- und Behandlungsempfehlung • Wiederherstellung oder Neuschaffung von geeigneten Wochenstubenquartieren • Erhalt des naturnahen Laubwaldes • Sicherung der Flugwege zwischen Wochenstubenquartieren und Jagdgebieten (PE- TERSEN & al. 2004)

5.2.3.4 Rhinolophus hipposideros – Kleine Hufeisennase Allgemeine Behandlungsgrundsätze • Erhaltung und Schutz der Sommer- und Winterquartiere • Verzicht auf chemische Holzschutzmittel bei notwendigen Gebäudesanierungen und Gewährleistung der Zugänglichkeit zu geeigneter Quartierbereiche • Verzicht des Insektizideinsatzes in Wäldern und auf landwirtschaftlichen Flächen im Umkreis von ca. 15 km um bekannte Wochenstuben. (LFUG 2006b)

Pflege- und Behandlungsempfehlung • Wiederherstellung oder Neuschaffung von geeigneten Wochenstubenquartieren • Erhalt strukturreicher Laubwälder sowie Erhalt bzw. Neuanlage von Biotopstrukturen wie Hecken und Baumreihen, die der Vernetzung des Lebensraumes dienen • Sicherung der Flugwege zwischen Wochenstubenquartieren und Jagdgebieten (PETERSEN & al. 2004, LFUG 2006b)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

Tab. 5.15: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für die Art Cottus gobio – Westgroppe

MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Tambach- 4.4.1.; Spitter westlich Tam- Tambach- 30015 0,065 Dietharz: Flur 040| 118 50247 nein 4.4.5.2.; G2bisG5_6870 bach-Dietharz Dietharz 3580,3581,3582,3 4.4.5.4. 583,3584,3608/6

Tambach- Spitter westlich Tam- Tambach- 30015 0,065 Dietharz: Flur 040| 344 50441 nein 2.2.1. G2bisG5_6870 bach-Dietharz Dietharz 3580,3581,3582,3 583,3584,3608/6

Kleinschmalkal- DETH- Langer Bach oberhalb Kleinschmalkal- 30016 0,055 den: Flur 006| LIGL51293Q01,DET 342 50440 nein 4.7.5.2. G2bisG5_2691 Waldschänke den 10,29,6,8,9, Flur HLIGL51293R01 031| 762/4

Kleinschmalkal- Langer Bach oberhalb Kleinschmalkal- DETH- G2bisG5_2174, 30017 0,082 den: Flur 005| 343 50439 nein 4.7.5.2. Waldschänke den 114/18, Flur 031| LIGL51293M05 G2bisG5_7002 765/1,766

Schmalkalde, Ickers- Kleinschmalkal- DETH- G2bisG5_2108, Kleinschmalkal- den: Flur 006| 4.4.1.; 30018 bach, Kaltes Wasser, 2,272 LIGL51284Z13,DET 48 50246 nein G2bisG5_2118, den 4.4.5.4. Frauengraben 18,33/15, Flur HLIGL51293V06 G2bisG5_2132,... 007| 35,39,7/1,...

DETH- Kleinschmalkal- LIGL51293M05,DET Schmalkalde, Ickers- Kleinschmalkal- den: Flur 006| HLIGL51293Q01,DE 1.1.2.; G2bisG5_2691, 30018 bach, Kaltes Wasser, 2,272 THLIGL51293R01,D 57 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den 10,29, Flur 026| 1.9.1.1. G2bisG5_6971 Frauengraben ETH- 650,... LIGL51293R04,DET HLIGL51293R09

DETH- LIGL51293M05,DET Kleinschmalkal- Schmalkalde, Ickers- HLIGL51293Q01,DE Kleinschmalkal- den: Flur 006| 1.1.2.; G2bisG5_2691, 30018 bach, Kaltes Wasser, 2,272 THLIGL51293R01,D 117 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den 10,29, Flur 026| 1.9.1.1. G2bisG5_6971 Frauengraben ETH- 650,... LIGL51293R04,DET HLIGL51293R09

Kleinschmalkal- Schmalkalde, Ickers- DETH- Kleinschmalkal- den: Flur 024| 1.1.2.; G2bisG5_2095, 30018 bach, Kaltes Wasser, 2,272 LIFH51293W02,DET 135 50189 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 den, Seligenthal 595/1,595/2,597,5 1.9.1.1. G2bisG5_6927 Frauengraben HLIGL51293W06 98,611/1,611/3,...

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Schmalkalde, Ickers- Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- DETH- 30018 bach, Kaltes Wasser, 2,272 den: Flur 007| 136 50249 nein 11.9.3. G2bisG5_2118 den LIGL51293V06 Frauengraben 38,7/1, Flur 025| 629,630,631,632

DETH- Kleinschmalkal- LIFH51293W03,DET Schmalkalde, Ickers- den: Flur 026| HLIGL51293W01,D G2bisG5_21056, Kleinschmalkal- 1.1.2.; 30018 bach, Kaltes Wasser, 2,272 672/2,676,677,67 ETH- 140 50188 nein 1.2.4.1. G2bisG5_2130, 14/06/2017, Nutzer 1 den 1.9.1.1. Frauengraben 8/1,679,688,689,6 LIGL51293W02,DET G2bisG5_2685,... 90,69.. HLIGL51293W09,D ETHLIGL51293W10

Schmalkalde, Ickers- Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- den: Flur 007| DETH- 30018 bach, Kaltes Wasser, 2,272 338 50249 nein 11.9.3. G2bisG5_2118 den LIGL51293V06 Frauengraben 38,7/1, Flur 025| 629,630,631,632

Weihersbach und Mün- Seligenthal: Flur DETH- G2bisG5_6742, 30020 0,227 Seligenthal 162 50258 nein 4.4.5. dung Tambacher Was- 010| 6,7, Flur 031| LIGL52282P06 G2bisG5_6804 ser 4,43,5,52,...

DETH- LIGL52282K01,DET HLIGL52282K06,DE THLIGL52282P03,D ETH- LIGL52282P05,DET Weihersbach und Mün- HLIGL52291A04,DE Seligenthal: Flur 4.4.1.; 30020 dung Tambacher Was- 0,227 Seligenthal THLIGL52291F01,D 163 50250 nein G2bisG5_2625 032| 25,42,50,52 4.4.6. ser ETH- LIGL52291F06,DET HLIGL52291F11,DE THLIGL52291F12,D ETH- LIGL52291F13,DET HLIGL52291F14

Seligenthal: Flur DETH- Rödersbargbach unter- 032| LIGL52282P03,DET 4.4.1.; 30022 0,102 Seligenthal 346 50443 nein G2bisG5_2625 halb Verrohrung 15,17,18,26/4,44, HLIGL52282P08,DE 4.4.4. 51 THLIGL52282P09

Seligenthal: Flur Rödersbargbach unter- DETH- 30022 0,102 Seligenthal 032| 347 50442 nein 2.2.1. G2bisG5_2625 halb Verrohrung LIGL52282P03 18,26/4,44,51

179

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Floh: Flur 014| DETH- 13,14,15,18,7, Rödersbargbach ober- LIGL52282P03,DET 4.4.1.; 30031 0,182 Floh, Seligenthal Seligenthal: Flur 346 50443 nein G2bisG5_2625 halb Verrohrung HLIGL52282P08,DE 4.4.4. 030| THLIGL52282P09 16,3,5,6,7,8,9

DETH- LIGL52282K01,DET HLIGL52282K06,DE THLIGL52282P03,D ETH- LIGL52282P05,DET Seligenthal: Flur HLIGL52291A04,DE G2bisG5_12309, 4.4.1.; 30033 Tambacher Wasser 0,826 Seligenthal 017| 10,12,15, THLIGL52291F01,D 163 50250 nein G2bisG5_12310, 4.4.6. Flur 029| 10,25,... ETH- G2bisG5_1992,... LIGL52291F06,DET HLIGL52291F11,DE THLIGL52291F12,D ETH- LIGL52291F13,DET HLIGL52291F14

DETH- Seligenthal: Flur LIGL52282P03,DET 4.4.1.; 30033 Tambacher Wasser 0,826 Seligenthal 346 50443 nein G2bisG5_2625 032| 13,18,43,51 HLIGL52282P08,DE 4.4.4. THLIGL52282P09

Tambach- G2bisG5_2062, Tambach- Dietharz: Flur 042| DETH- 30035 Spitter 1,164 118 50244 nein 4.4.5.4. G2bisG5_2063, Dietharz 3655,3656,3657,3 LIGL52291E01 660/1,3660/2,366 G2bisG5_2065,... 1,3662..

Georgenthal, 4.4.1.; Georgenthal: Flur 30035 Spitter 1,164 118 50247 nein G2bisG5_6870 Tambach- 026| 1,... 4.4.5.2.; Dietharz 4.4.5.4.

Tambach- Tambach- 30035 Spitter 1,164 Dietharz: Flur 043| 118 50252 nein 4.4.1. Dietharz 3687/4, Flur 044| 3688/8

Georgenthal, Georgenthal: Flur DETH- 4.4.1.; G2bisG5_2059, 30035 Spitter 1,164 Tambach- 024| 118 50242 nein 4.4.5.4.; G2bisG5_6849, LIGL52291E01 Dietharz 1/1,1/2,1/5,1/6,1/7 4.4.6. G2bisG5_6862

180

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Tambach- Tambach- Dietharz: Flur 040| 4.4.1.; G2bisG5_2065, 30035 Spitter 1,164 118 50245 nein Dietharz 3561,3562,3563,3 4.4.5.4. G2bisG5_6862 567,3568,3570,35 74,360..

Tambach- Tambach- 30036 Spitterbach 0,315 86 60047 nein 2.2.1. Dietharz Dietharz: Flur 040| 3590,3600

Georgenthal, Georgenthal: Flur 4.4.1.; G2bisG5_6864, 30036 Spitterbach 0,315 Tambach- 118 50247 nein 4.4.5.2.; 027| 17/5,... G2bisG5_6870 Dietharz 4.4.5.4.

DETH- LIGL51293M05,DET Kleinschmalkal- HLIGL51293Q01,DE Zulauf Schmalkalde Kleinschmalkal- den: Flur 005| 1.1.2.; G2bisG5_2691, 30040 0,361 THLIGL51293R01,D 57 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 nordöstlich Löbesberg den 21,22,87,90/24,91 1.9.1.1. G2bisG5_7002 ETH- /24,... LIGL51293R04,DET HLIGL51293R09

Kleinschmalkal- DETH- G2bisG5_2166, Zulauf Schmalkalde Kleinschmalkal- den: Flur 005| 30040 0,361 LIGL51293L02,DET 111 50177 nein 2.2.1. G2bisG5_2691, nordöstlich Löbesberg den 120/1,29,30,31,32 HLIGL51293R02 G2bisG5_2988,... , Flur 006| 59/1

DETH- LIGL51293M05,DET Kleinschmalkal- HLIGL51293Q01,DE Zulauf Schmalkalde Kleinschmalkal- den: Flur 005| 1.1.2.; G2bisG5_2691, 30040 0,361 THLIGL51293R01,D 117 50179 nein 1.2.4.1. 14/06/2017, Nutzer 1 nordöstlich Löbesberg den 21,22,87,90/24,91 1.9.1.1. G2bisG5_7002 ETH- /24,... LIGL51293R04,DET HLIGL51293R09

Kleinschmalkal- DETH- Zulauf Schmalkalde Kleinschmalkal- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 30040 0,361 den: Flur 005| LIGL51293R02,DET 127 70005 nein G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 nordöstlich Löbesberg den 1.2.1.6. 1.2.5.3. 26,27,28,29 HLIGL51293R10

Kleinschmalkal- DETH- Zulauf Schmalkalde Kleinschmalkal- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; 30040 0,361 den: Flur 005| LIGL51293R02,DET 127 70006 nein G2bisG5_2691 14/06/2017, Nutzer 1 nordöstlich Löbesberg den 1.2.1.6. 1.2.5.3. 26,27,28,29 HLIGL51293R10

Zulauf Schmalkalde Kleinschmalkal- Kleinschmalkal- 1.2.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_12472, 30040 0,361 DETHLIGL51293L02 129 50140 nein 14/06/2017, Nutzer 1 nordöstlich Löbesberg den den: Flur 005| 1.2.1.6. 1.2.5.3. G2bisG5_2166, 32,33,34 G2bisG5_7006

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Kleinschmalkal- Schmalkalde mit Zulauf Kleinschmalkal- 1.9.1.1.; 1.2.4.1.; 30041 1,054 den: Flur 004| 3, 68 60021 nein G2bisG5_2703 14/06/2017, Nutzer 1 Heisterbachgraben den, Tabarz Tabarz: Flur 023| 12.1.2. 1.2.5.3. 1273

Kleinschmalkal- DETH- den: Flur 004| LIFH51293M06,DET G2bisG5_2191, Schmalkalde mit Zulauf Kleinschmalkal- 30041 1,054 18,20,25/12,32/5, HLIGL51293F01,DE 116 50181 nein 4.4.1. G2bisG5_2703, Heisterbachgraben den, Tabarz 37/16,38/16,4,6,7, THLIGL51293M04,D G2bisG5_7076,...... ETHLIGL51293M06

Kleinschmalkal- Schmalkalde mit Zulauf Kleinschmalkal- den: Flur 004| DETH- 1.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2191, 30041 1,054 125 50180 nein 14/06/2017, Nutzer 1 Heisterbachgraben den 18,20,21,22,25/12 LIGL51293F01 1.9.1.1. 1.2.5.3. G2bisG5_7076 ,30/11,32/5,33/5,3 7/1..

Kleinschmalkal- Schmalkalde mit Zulauf Kleinschmalkal- den: Flur 004| DETH- 1.1.2.; 1.2.4.1.; G2bisG5_2191, 30041 1,054 339 50180 nein 14/06/2017, Nutzer 1 Heisterbachgraben den 18,20,21,22,25/12 LIGL51293F01 1.9.1.1. 1.2.5.3. G2bisG5_7076 ,30/11,32/5,33/5,3 7/1..

Kleinschmalkal- Schmalkalde mit Zulauf Kleinschmalkal- 1.9.1.1.; 1.2.4.1.; 30041 1,054 den: Flur 004| 3, 340 60021 nein G2bisG5_2703 Heisterbachgraben den, Tabarz Tabarz: Flur 023| 12.1.2. 1.2.5.3. 1273

DETH- LIGL52282K01,DET HLIGL52282K06,DE THLIGL52282P03,D ETH- LIGL52282P05,DET Seligenthal: Flur Tambacher Wasser HLIGL52291A04,DE 032| 4.4.1.; 40001 unterhalb der Mündung 0,071 Seligenthal THLIGL52291F01,D 163 50250 nein G2bisG5_2625 21,22,23,24,25,42 4.4.6. Weihersbach ETH- ,50,8,9 LIGL52291F06,DET HLIGL52291F11,DE THLIGL52291F12,D ETH- LIGL52291F13,DET HLIGL52291F14

Bach v. Vorderen Hö- Schnellbach: Flur 40002 henberg unterhalb Ab- 0,013 Schnellbach 345 70025 nein 4.4.1. 006| 146/1,206 sturz

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Haupt. optimal optional

Bach v. Vorderen Hö- Schnellbach: Flur 40003 henberg oberhalb Ab- 0,253 Schnellbach 006| 345 70025 nein 4.4.1. G2bisG5_6663 sturz 145,146/1,169,20

1.1.2. Herausnahme sensibler Bereiche aus der Bewirtschaftung/ Auszäunung 4.4.1. Schaff. eines durchgehenden., offenen Fl.gew.systems 1.2.4.1. Beweidung mit Terminvorgabe 4.4.4. Aufweitung des Flussbettes 1.9.1.1 Mahd mit Abräumen 4.4.5. Rücknahme von Gewässerausbauten 2.2.1. Baumartenzusammensetzung/ Entwicklung zu standorttypischen 4.4.5.2. Beseitigung von Sohlbefestigungen/Schwellen Waldgesellschaften 4.4.5.4. Beseitigung von Uferverbauungen 11.9.3. Bekämpfung von Neophyten 4.4.6. Entfernung von Barrieren/ Querbauwerken 4.7.5.2. Anlage von Uferböschungen/ Ufergehölzen

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Abstimmung und Beteiligung

5.2.4 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der EU- Vogelschutz- RL Das FFH-Gebiet ist nicht Bestandteil eines SPA, so dass eine ausführliche Bearbeitung dieses Abschnitts entfällt. Die Habitate der im SDB genannten Vogelarten befinden sich mit Ausnahme der Bekassinen- Habitate innerhalb der Waldbereiche des FFH-Gebietes. Da diese Vogelarten die Offenlandbe- reiche höchstens zur Nahrungssuche aufsuchen, sollte die Planung von Maßnahmen im FB Wald vorgenommen werden. .

5.2.5 Beweidungs- und Mahdplan Mit dem Beweidungs- bzw. dem Mahdplan sollen die Bewirtschafter in die Lage versetzt wer- den, die naturschutzfachlichen Forderungen in der Praxis umzusetzen und eine schutzzielkon- forme Bewirtschaftung zu gewährleisten. Es wird die optimale Bewirtschaftungsvariante darge- stellt, sofern nicht mit dem Bewirtschafter die optionale Variante abgestimmt wurde. Der für das FFH-Gebiet 100 entwickelte Beweidungs- und Mahdplan (Karte 6 im Anhang 8.4) enthält die Darstellung der Weiden und Wiesen mit Angaben zu den Schnitt- und Beweidungs- zeitpunkten, zur Mahdhäufigkeit und weitere Nutzungsauflagen (Terminvorgaben).

5.3 Abstimmungen, Beteiligungen, Öffentlichkeitsarbeit

5.3.1 Behördenabstimmung Wesentliche Teile der Managementplanung wurden in der Projekt begleitenden Arbeitsgruppe (PAG) diskutiert und abgestimmt. Diese fand an folgenden Terminen statt: 1. PAG: 01.09.2016 im Landratsamt Meiningen 2. PAG: 03.05.2017 im Landratsamt Sonneberg 3. PAG: 13.09.2017 im Landratsamt Meiningen Darüber hinaus gab es Abstimmungsgespräche mit der UNB Schmalkalden-Meiningen sowie mit der Natura-2000-Station Thüringer Wald und dem Naturpark Thüringer Wald an folgenden Terminen: 28.11.2016 (UNB Schmalkalden-Meinigen): Gegenseitige Vorstellung, Informationsaustausch, Einsicht von Unterlagen zu den einzelnen Teilgebieten. 12.12.2016 und 26.10.2017 (UNB Gotha): Gegenseitige Vorstellung, Informationsaustausch, Einsicht von Unterlagen zu den einzelnen Teilgebieten, Abstimmung Maßnahmen. 01.06..2017 (Natura-2000-Station, Naturpark Thüringer Wald): Gegenseitige Vorstellung, Infor- mationsaustausch, Maßnahmenplanung. Wesentliche Teile der Managementplanung wurden in der Projekt begleitenden Arbeitsgruppe diskutiert und mit den betroffenen Behörden und der Natura-2000-Station abgestimmt. Nach Vorlage des Entwurfs des Abschlussberichtes beteiligte die TLUG zusätzlich noch die betroffe- 184

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

nen Gemeinden und gab auch diesen die Gelegenheit zur Stellungnahme. Schriftliche Stellung- nahmen zu den Managementplänen liegen vom Thüringer Landesverwaltungsamt, von Thürin- genForst und vom Landwirtschaftsamt Hildburghausen vor. Die Anmerkungen des Thüringer Landesverwaltungsamtes zur Lesbarkeit der Karten und die Korrektur der gesetzlichen Grund- lage von LSG und Naturpark wurden im Endbericht berücksichtigt. Weitere Hinweise betreffen nicht das FFH-Gebiet 100. Terminvorgaben für Mahdzeitpunkte sieht das LWA Hildburghausen aufgrund der starken Wetterabhängigkeit kritisch. Hierzu kann angemerkt werden, dass es sich bei den Terminvorgaben nicht um exakte Kalendertermine handelt, sondern um grobe zeitliche Festlegungen, die weiterhin die notwendigen Spielräume für einen der Witterung angepassten Nutzungszeitpunkt lassen. Die für die Maßnahmen formulierten Terminvorgaben unterscheiden sich vom Grundsatz her nicht von den Terminsetzungen, die auch bisher schon in den KULAP- Pflegeverträgen enthalten sind. Der Wunsch nach einer Erläuterung der in den Maßnahmenta- bellen der Abschnitte 5.2.2 und 5.2.3 verwendeten Codes wurde im Endbericht berücksichtigt.

5.3.2 Nutzerabstimmung Die Abstimmung von Management-Maßnahmen auf LRT-Flächen bzw. LRT- Entwicklungsflächen im FFH-Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tam- bach-Dietharz“ wurden zwischen Juni und Juli 2017 sowie im Oktober durchgeführt: Dabei ging es vordringlich um die geplanten Maßnahmen auf den Grünland-LRT 6510 und 6520. Dazu wurde als Gesprächsgrundlage Kartenausschnitte mit dem aktuellen Stand der Planungen zur Verfügung gestellt. Sechs Bewirtschafter hatten der Übermittlung ihrer Daten zugestimmt, so dass hier eine Kontaktaufnahme möglich war. Über die Ergebnisse der einzelnen Besprechungen verfasste das Planungsbüro Ergebnisproto- kolle, die den Nutzern zur Korrektur und Abnahme zugesandt wurden. Die finalen Protokolle wurden der TLUG zur Verfügung gestellt. Sofern die Nutzer sich mit den vorgeschlagenen Maßnahmen nicht einverstanden erklären konnten, sondern die Nutzung wie bisher fortführen möchten, werden in der Maßnahmenkarte (Karte 4, Anhang 8.4) und dem Beweidungs-/ Mahdplan (Karte 6, Anhang 8.4) nur die abgestimmten, optionalen Maßnahmen dargestellt. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist die Benennung von Nutzern und Betrieben nicht mög- lich. Die Nutzer, mit denen eine Abstimmung vorgenommen wurde, wurden anonymisiert. Eine entsprechende Liste mit Zuordnung der realen Personen wurde der TLUG, zum internen Dienstgebrauch, übergeben.

5.3.3 Öffentlichkeitsarbeit, Verbandsbeteiligung Nach Auftragsvergabe wurden die Thüringer Verbände angeschrieben, die geplante Maßnah- menplanung wurde kurz erläutert, die zu bearbeitenden FFH-Gebiete wurden aufgelistet und Kontaktdaten der beteiligten Büros übermittelt. Die Landesvertretungen folgender Verbände wurden um Zusammenarbeit, Unterstützung und Informationen gebeten: • Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen e. V. in Jena • Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e. V in Uhlstädt • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Erfurt

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Maßnahmenplanung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmen

• Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. Kreisverband Schmalkalden- Meiningen in Meiningen • Grüne Liga e. V. Landesvertretung Thüringen in Weimar • Kulturbund e. V. in Erfurt • Landesjagdverband Thüringen e. V.in Erfurt • Landesnaturschutzbeirat, vertreten durch Dr. Burkhard Vogel in Erfurt • Naturschutzbund Deutschland Landesverband Thüringen e. V. in Jena • Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Thüringen e. V. in Weinbergen • Stiftung Naturschutz Thüringen Erfurt • Thüringer Landesangelfischereiverband e. V. (TLAV) in Erfurt • Verband für Angeln und Naturschutz Thür. e. V. in Suhl Nach Vorlage des Entwurfs des Abschlussberichtes informierte die TLUG die in Thüringen an- erkannten Naturschutzverbände (insgesamt 10) sowie den Thüringer Bauernverband über ihre Möglichkeit zur Stellungnahme. Der Maßnahmenplan wurde hierfür über die Datenaustausch- plattform der TLUG zur Verfügung gestellt. Bis zum festgesetzten Termin am 31.10.2017 lag lediglich eine Stellungnahme des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) vor. Das FFH- Gebiet „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz““ ist von den dorti- gen Ausführungen nicht betroffen.

5.3.4 Verbleibendes Konfliktpotential / Zielkonflikte Große Teile der Flachland-Mähwiesen und Berg-Mähwiesen des FFH-Gebietes „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ werden aktuell beweidet. Eine Nut- zungsumstellung auf Mahd ist aufgrund der vorherrschenden Betriebsstrukturen nicht zu erwar- ten. Somit wird für weite Teile der FFH-Schutzgüter auch zukünftig nicht die optimale Erhal- tungspflege durchgeführt. Ob hierdurch langfristig das Schutzziel gefährdet ist, muss engma- schig überwacht werden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Sonstige Hinweise / Vorschläge „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Überwachung

6 Sonstige Hinweise / Vorschläge

6.1 Vorschläge zur Überwachung des Gebietes und der Schutzobjekte Im FFH-Gebiet wäre zukünftig ein Monitoring der nachgewiesenen FFH-LRT 3150, 3260, 4030, 6210*, 6430, 6510, 6520, 8150, 8220, 8230 und 8310 sowie der Anhang II-Arten Westgroppe, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr und Kleine Hufeisennase wünschens- wert. Insbesondere bei den Stillgewässer-LRT solllte auf eine fortschreitende Verlandung, bei den Fels-LRT und den Zwergstrauchheiden auf eine fortschreitende Verbuschung geach- tet werden. Die beweideten Bestände der LRT 6510 und 6520 sind dahingehend zu überwa- chen, dass Bestandsveränderungen aufgrund der suboptimalen Nutzung so rechtzeitig er- kannt werden, dass einem drohenden Verlust von Lebensraumtypen-Flächen mit geeigneten Maßnahmen begegnet werden kann.

6.2 Hinweise zum Planbereich der Managementplanung Auf Grundlage der während der Kartierung erworbenen Gebietskenntnis wurde die Ma- nagementplanung angepasst; dabei wurden angeschnittene oder knapp außerhalb liegende LRT- und Habitatflächen in die Betrachtung mit einbezogen. Durch geringfügige Verschiebungen der Gebietsgrenze können weitere, knapp außerhalb gelegene LRT mit in das FFH-Gebiet einbezogen werden. Dies wäre im Hinblick auf die Er- haltungsziele im FFH-Gebiet sinnvoll. Entsprechende Vorschläge wurden der TLUG, zum internen Dienstgebrauch, übergeben.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Kurzfassung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“

7 Kurzfassung Kurzfassung MaP Name Nr. Land EU-Code Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach- 100 DE 5229-303 Dietharz

Allgemeine Angaben und Kurzcharakteristik: • Das FFH-Gebiet liegt innerhalb des Klimabereichs „Alb und Nordbayerisches Hügel- land“ in der naturräumlichen Einheit „Mittlerer Thüringer Wald“. • Das FFH-Gebiet liegt überwiegend im Landkreis Schmalkalden-Meinigen mit einem kleineren Teil im Landkreis Gotha. • Das FFH-Gebiet hat eine Flächengröße von 1409 ha.

Abb. 7.1: Abgrenzung des FFH-Gebietes Nr. 100 „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ (Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:50.000, TK 50 5128 und 5328) 188

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Kurzfassung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“

• Das FFH-Gebiet umfasst Bachtäler und angrenzende Höhenzüge des Thüringer Wal- des zwischen Floh-Seligenthal und Kleinschmalkalden im Westen und Tambach- Dietharz im Osten. Es repräsentiert einen charakteristischen Ausschnitt des Lebens- raumspektrums der montanen Stufe des Mittleren Thüringer Waldes mit vorherrschen- den Buchenwäldern, Fichtenforsten, naturnahen Fließgewässern, Bergmähwiesen, Borstgrasrasen, Silikatfelsen und –schutthalden.

Abb. 7.2: Blick auf die Ickerfelsen (LRT 8220). Foto P. Schmidt (18.08.2016)

Abb. 7.3: LRT 3150 im Nesselbachtal. Foto Dirk Bönsel (11.07.2016)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Kurzfassung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“

Lebensräume und Arten • Schutzgüter im FFH-Gebiet sind die LRT 3150 – Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamion oder Hydrocharition, 3260 – Fließgewässer mit fluten- der Wasserpflanzenvegetation, 4030 – Trockene Heiden, 6230* – Artenreiche Borst- grasrasen, 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren, 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes, 6520 – Berg-Mähwiesen, 8150 – Silikatschutthalden, 8220 – Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation, 8230 – Silikatfelskuppen mit ihrer Pionier- vegetation und 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen. Hinzu kommen die im Fachbeitrag Wald genannten LRT 9110 – Hainsimsen-Buchenwald, 9130 - Waldmeis- ter-Buchenwald, 9180* - Schlucht- und Hangmischwald, 91E0 - Auenwälder mit Erle, Esche, Weide sowie 9410 - Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder. An wertge- benden Tierarten sind u. a. Cottus gobio (Westgroppe) sowie die Fledermausarten My- otis bechsteinii (Bechsteinfledermaus), Myotis myotis (Großes Mausohr) und Rhinolo- phus hipposideros (Kleine Hufeisennase) zu nennen. • Der LRT-Bestand im FFH-Gebiet weist überwiegend gute Erhaltungszustände auf. Le- diglich die LRT 3150 und 8230 befinden sich in einem mittleren bis schlechten Erhal- tungszustand (C). • Weitere Informationen sind dem Standarddatenbogen des Gebietes zu entnehmen: http://antares.thueringen.de/@dokdb/dokdb_ffh-gebiete_sd/sdb_ffh_100.pdf

Gebietsentwicklung • Die Entwicklung der Grünlandbestände, welche die Offenlandbereiche des FFH- Gebietes maßgeblich prägen, ist gekennzeichnet durch einen ab Mitte/Ende der 1960er Jahre vollzogenen umfänglichen Nutzungswandel. Durch die Vorgaben der Staatsführung der DDR zur Steigerung der Fleischproduktion wurden die landwirt- schaftlichen Betriebe gezwungen, die ehemals als Mähwiesen genutzten Grünlandflä- chen mehr und mehr in reine Weideflächen umzuwandeln. Entlegenere Wiesenflächen, soweit sie für eine Weidenutzung unattraktiv waren, fielen brach oder wurden aufge- forstet. Die Vielschichtigkeit dieser Veränderungen führte auf vielen Bergwiesen Südthüringens zu einer tiefgreifenden Artenverarmung, die zum Verlust zahlreicher Flächen geführt hat und den Fortbestand dieser arten- und blütenreichen Grünlandle- bensräume langfristig in Frage stellt. • Die als Pflege- und Behandlungsempfehlung für die beiden Grünland-LRT 6510 und 6520 als optimal erachtete Nutzung als ein- bis zweischürige Mähwiese mit Abtrans- port des Mahdgutes nach Trocknung lässt sich heute nur noch auf wenigen Grünland- flächen im FFH-Gebiet realisieren, so dass eine Erhaltung und Entwicklung der LRT- Betände auf den meist nicht mehr mahdfähigen Standorten nur über eine angepasste Beweidung erfolgen kann. Empfohlen wird hierzu eine Umtriebsweidenutzung mit kur- zen Umtriebszeiten und nachgeschalteter Weidepflege, um die Ausbreitung von Wei- deunkräutern einzudämmen. • Für die Mehrzahl der Stillgewässer (LRT 3150) wird eine bedarfsweise durchzuführen- de Entlandung empfohlen. • Die Situation der Fließgewässer des LRT 3260 sollte durch Rücknahme von Gewäs- serausbauten und Schaffung eines durchgängigen Gewässersystems verbessert wer- den. Ferner empfiehlt sich eine Auszäunung der Gewässer innerhalb von Weideflä- chen, um Trittschäden an den Ufern zu vermeiden. 190

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Kurzfassung „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“

• Im Bereich der Heideflächen des LRT 4030 ist aufkommender Gehölzjungwuchs zu kontrollieren und gegebenfalls zu beseitigen. Teilflächen sind mittels Schlegelmahd mit Abtransport des Schlegelgutes zu verjüngen. • Die meist im Bereich von Rinderweiden gelegenen Bestände des LRT 6230 (Borst- grasrasen) sind in die Beweidung zu integrieren. Auf Teilflächen ist zudem eine Mahd denkbar. • Für die Hochstaudenfluren des LRT 6430 wird eine Mahd bzw. Beweidung im Abstand von 2-5 Jahren empfohlen. Generell wäre eine Auszäunung zum Schutz vor angren- zender Bewirtschaftung (z. B. Beweidung) wünschenswert. • Für Teilbereiche der Fels-LRT 8150, 8220 und 8230 wird eine Freistellung sowie eine Beseitigung aufkommenden Gehölzjungwuchses empfohlen. • Im FFH-Gebiet wäre ein Monitoring der Schutzgüter wünschenswert. Insbesondere das Arteninventar der durch Beweidung genutzten Berg-Mähwiesen sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, um bei eventuell eintretenden negativen Veränderun- gen möglichst rasch reagieren zu können. Aber auch die Populationen der Anhang-II- Arten (Westgroppe, Fledermäuse) sind im Auge zu behalten.

Besucherhinweise • Besucherhinweise sollten sich vorrangig auf ein Betretungsverbot der Felsbereiche konzentrieren. Insbesondere an markanten Punkten wie dem Haderholzstein oder den Ickersfelsen sollte durch entsprechende Informationstafeln auf die Gefährdung der wertvollen und seltenen Kryptogamenflora durch Tritt und Klettersport hingewiesen werden. Denkbar sind auch Hinweistafeln zur Bedeutung des Lebensraumes Berg- Mähwiese, der charakteristisch für die Hochlagen des Thüringer Waldes ist. Geeignete Orte für derartige Informationstafeln stellen die Wanderwege im Bereich der Eberts- wiese dar.

Kontakt für Rückfragen

Ansprechpartner in der TLUG: Referat Natura 2000 Carl-August-Allee 8-10 99423 Weimar

Ansprechpartner beim Landkreis: Landratsamt Schmalkalden-Meiningen Untere Naturschutzbehörde Obertshäuser Platz 1 98617 Meiningen

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Quellenverzeichnis

8 Anhang

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TLUG – THÜRINGER LANDESAMT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2001): Kartieranleitung zur Offen- land-Biotopkartierung im Freistaat Thüringen URL: https://www.thueringen.de/mam/th8/tlug/content/kartieranleitung_obk_2001.pdf (letzter Zugriff 24.02.2017)

TLUG – THÜRINGER LANDESAMT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2015a): Böden in Thüringen. URL: http://www.tlug-jena.de/imperia/md/content/tlug/abt6/b__den_in_th__ringen.pdf (letzter Zugriff 24.02.2017)

TLUG – THÜRINGER LANDESAMT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2015b): Die vier Thüringer Klima- bereiche und ihre klimacharakteristischen Merkmale URL: http://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt4/klima/tabelle_thueringer_klimabereiche.pdf [abge- rufen am: 28.04.2017]

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2016): Kartier- und Bewer- tungsschlüssel FFH-Offenland-Lebensraumtypen Thüringen - Kartierung und Monitoring der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, Stand: 10.05.2016. URL: https://www.thueringen.de/mam/th8/tlug/content/kbs_gesamtband_20160510.pdf (letzter Zugriff 24.02.2017)

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (ohne Jahr): Liste der Pflege- empfehlungen für hochwertige Biotoptypen.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Quellenverzeichnis

URL: https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt3/natura2000/pflege_c1_lebensraum.pdf (letzter Zugriff 24.02.2017).

TMWI – Thüringisches Ministerium für Wirtschaft und Infrastruktur (1999a): Regionaler Raum- ordnungsplan Südthüringen. URL: https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmbv/landesplanung/plaene/regionen/rrop_ suedthueringen.pdf (letzter Zugriff 24.02.2017)

TMWI – Thüringisches Ministerium für Wirtschaft und Infrastruktur (1999b): Regionaler Raum- ordnungsplan Mittelthüringen. URL: https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmbv/landesplanung/plaene/regionen/rrop_ mittelthueringen.pdf (letzter Zugriff 24.02.2017)

UMWELTBUNDESAMT (2016): Hintergrundbelastungsdaten Stickstoff, Bezugsjahr 2009. URL: http://gis.uba.de/website/depo1/ (letztmalig eingesehen am 07.11.2016)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

8.2 Fotodokumentation

Abb. 8.1: LRT 3150 im Seitental des Langen Baches nördlich Grauer Stuhl

Abb. 8.2: LRT 3150 im Nesselbachtal nördlich Hirschbalz

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Abb. 8.3: Schmalkalde (LRT 3260) in Höhe der Einmündung des Ickerbaches

Abb. 8.4: LRT 3260 in Höhe Knötige Wiese

200

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Abb. 8.5: Heidebestand unter der Stromtrasse westlich Tambach-Dietharz

Abb. 8.6: Borstgrasrasen im oberen Haderholzgrund nördlich des Bärentalkopfes

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Abb. 8.7: Borstgrasrasen im Westen der Ebertswiese

Abb. 8.8: Pseudorchis albida auf der Stockwiese

202

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Abb. 8.9: LRT 6430 entlang der Spitter

Abb. 8.10: Flachland-Mähwiese am Westhang des Mönchsteins

203

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Abb. 8.11: Flachland-Mähwiese südöstlich Rödersberg

Abb. 8.12: LRT 6520 auf der Ebertswiese

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Abb. 8.13: LRT 6520 südöstlich Knötige Wiese

Abb. 8.14: LRT 8150 am Südhang des Mittleren Höhenbergs

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Bildautor Fotos 8.6, 8.10, 8.16: Petra Schmidt Bildautor Fotos 8.14, 8.15, 8.17: Marion Eichler Bildautor Fotos 8.18 – 8.20: INGA Bildautor alle weiteren Fotos: Dirk Bönsel

Abb. 8.15: LRT 8220 am Nordwesthang des Haderholzsteins

Abb. 8.16: Blick von Südwesten auf die Ickersfelsen

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Abb. 8.17: LRT 8320 am Haderholzstein

Abb. 8.18: Spitter westlich Tambach-Dietharz

207

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Fotodokumentation

Abb. 8.19: Groppen-Probestelle Langer Bach oberhalb Waldschänke

Abb. 8.20: Befischte Zusatzstelle am Langen Bach

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Maßnahmenblätter

8.3 Maßnahmenblätter

AB_FFH_100_PGNU_MassnBlatt_20180327.pdf

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 100 Anhang „Thüringer Wald zwischen Kleinschmalkalden und Tambach-Dietharz“ Kartenteil

8.4 Kartenteil

Karte 1: Schutzgebiete

Karte 2: Bestand und Bewertung der LRT und LRT-Entwicklungsflächen

Karte 3: Habitatflächen

Karte 4: Maßnahmenflächen

Karte 5: KULAP N-Förderkulisse und LRT-Kulisse

Karte 6: Beweidungsplan / Mahdplan

Karte 7: Flurstückskarte(n) mit Behandlungseinheiten

Alle Karten im Maßstab 1 : 10.000

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