Freie Hansestadt

Stadtteilbericht Burglesum

Stand: 24.01.2011

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Impressum Senatskanzlei Am Markt 21 28195 Bremen

Titelbild: Luftaufnahme, Studio B, Bremen 3 Inhaltsverzeichnis

Anlass und Zielsetzung ...... 4 1.1. Bevölkerung ...... 6 1.2. Wirtschaft...... 7 1.3. Arbeit und Beschäftigung (Stand 30.06.2009) ...... 8 1.4. Bildung...... 8 1.5. Sozialstruktur (Stand Mai 2010)...... 8 1.6. Wohnen und Stadtentwicklung...... 10 1.7. Inneres und Sport ...... 10

2. Stärken und Schwächen, Potenziale und Risiken ...... 11

3. Handlungsfelder und Schlüsselprojekte ...... 13 3.1. Handlungsfeld Wirtschaft, Stadtteilmarketing und Kultur ...... 13 3.2. Handlungsfeld Arbeit und Beschäftigung ...... 14 3.3. Handlungsfeld Bildung ...... 15 3.4. Handlungsfeld Sozialer Zusammenhalt...... 15 3.5. Handlungsfeld Wohnen, Wohnumfeld, Verkehr ...... 17 3.6. Handlungsfeld Inneres und Sport...... 19

4. Ergebnis der Planungskonferenz...... 19 Anlagen ...... 19

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Gebietsabgrenzung im Stadtteil...... 5 Abbildung 2: Bevölkerungsstand im Stadtteil...... 6 Abbildung 3: Bevölkerungsprognose im Stadtteil ...... 7 Abbildung 4: Übersicht des Bremer Benachteiligungsindexes nach Stadtteilen...... 9

4 Anlass und Zielsetzung Im Auftrag der Staatsräte hat eine Arbeitsgruppe der Ressorts unter Federführung der Se- natskanzlei und in Abstimmung mit den Ortsamtsleitungen Stadtteilberichte erstellt, um die wichtigsten Planungen der Ressorts in den jeweiligen Stadtteilen darzustellen. Mit den Stadtteilberichten wurde ein Instrument entwickelt, um die im Koalitionsvertrag vereinbarte Bündelung von Programmen und verbesserte Abstimmung der Ressortaktivitäten in den Stadtteilen zu unterstützen. Die Durchführung der Planungskonferenzen nach Beirätege- setz wird durch den Stadtteilbericht inhaltlich unterstützt. Planungskonferenzen können auch ohne vorherige Vorlage eines Stadtteilberichts durchgeführt werden. 5 1. Kurzbeschreibung Der Bremer Stadtteil Burglesum gliedert sich in die Ortsteile Burg-Grambke, Werderland, Burgdamm, Lesum und St. Magnus und wird von der Lesum (mit 10 Flusskilometern einer der kürzesten Flüsse Deutschlands) durchflossen. Im Nordosten grenzt er an die nieder- sächsische Gemeinde , im Nordwesten an die niedersächsische Gemeinde Schwanewede, im Westen an den Stadtteil Vegesack und im Süden an die Stadtteile Gröpelingen und Blockland. Flächenmäßig mit knapp 2.600 ha einer der größten Stadtteile, jedoch dünn besiedelt, be- sticht Burglesum mit seinem ländlichen Charme. Das "Wohnzimmer Bremens" nennen die Einwohner ihren Stadtteil liebevoll. Neben Ruhe und ländlicher Idylle bietet Burglesum aber noch mehr: Hier findet im Knoops Park jährlich das Open-Air-Festival "Sommer in Lesmona" der Bremer Kammerphilharmonie statt, der Lesumer Deich lädt zum Spazier- gang entlang der Lesum ein und im Hochseilgarten können Mutige von Baum zu Baum klettern. Den Namen Burglesum gibt es seit der Gebietsreform von 1939, er entstand durch die Gemeindezusammenlegung südlich und nördlich der Lesum. Burglesum ist mit der Eisenbahn von Bremen-Hauptbahnhof aus über die Verbindungen nach Bremerhaven (Bahnhof Bremen-Burg) und Bremen-Vegesack über den Bahnhof Bremen-Burg sowie die Haltepunkte Bremen-Lesum und Bremen-St. Magnus zu errei- chen. Ebenso durchzieht die A270 mit mehreren Abfahrten den Stadtteil.

Abbildung 1: Gebietsabgrenzung im Stadtteil 6 1.1. Bevölkerung

Im Stadtteil Burglesum leben derzeit 32.845 Menschen (Stand 31.12.2009). Die Bevölke- rung verteilt sich auf die Ortsteile Burg-Grambke (6.725), Werderland (393), Burgdamm (10.841), Lesum (9.036) und St. Magnus (5.850).

Abbildung 2: Bevölkerungsstand im Stadtteil

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liegt im Stadtteil Burglesum mit 24,6% unter dem stadtweiten Durchschnitt von 27,4%. Das Durchschnittsalter in Burgle- sum liegt bei 46,3 Jahren und damit deutlich über dem Durchschnitt Bremens von 43,7 Jahren. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre liegt mit 15,1% im Bremer Durchschnitt von 15,2 %. Langfristig ist, wie in der Gesamtstadt, mit einer Verringerung der Einwohner unter 18 Jahren und einer stark ansteigenden Zahl der Bewohner über 65 Jahre zu rechnen sein. Der Stadtteil weist eine überdurchschnittliche Dichte an Seniorenwohn- und Pflegeeinrich- tungen auf. 7

Abbildung 3: Bevölkerungsprognose im Stadtteil

1.2. Wirtschaft Die Wirtschaftsstruktur in Burglesum mit insgesamt rd. 935 Unternehmen, knapp 4.800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und knapp 464 Mio. Euro steuerbarem Umsatz (Stand 2007) ist geprägt durch Dienstleistungsbetriebe, Betriebe des Handels und des produzierenden Gewerbes.

Burglesum weist mit rund 32.600 m² Einzelhandelsverkaufsfläche eine unterdurchschnittli- che Angebotsausstattung aus. Die Einzelhandelsbetriebe konzentrieren sich entlang der Hindenburgstraße und an der Bremerhavener Heerstraße. Die Versorgung mit Artikeln des täglichen Bedarfes ist gegeben, wenn auch hinsichtlich der fußläufigen Erreichbarkeit größerer Lebensmittelanbieter gerade im Bereich Grambke Defizit besteht.

Der Stadtteil Burglesum mit seinen Gewerbegebieten Steindamm und dem Gesundheits- park Friedehorst sowie dem sich angrenzenden Bremer Industrie Park ist ein Rückgrat der gewerblichen Entwicklung.

Das Gewerbegebiet Steindamm ist ein wichtiger Standort in attraktiver Lage für kleine und mittlere Unternehmen in Bremen-Nord. Aufgrund der geringen Flächenreserve in diesem Gebiet und der anhaltenden Nachfragesituation vor Ort besteht kurz- bis mittelfristig der Bedarf an Ergänzungsflächen.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Wilhelm-Kaisen-Kaserne entstanden im Jahre 1947 die vereinigten Anstalten der Inneren Mission Friedehorst. Im Jahre 2004 wurde die militäri- sche Nutzung des 9 ha großen Kasernengeländes aufgegeben. Die Flächen befinden sich weiterhin im Eigentum des Bundes und konnten bisher nur in Teilbereichen einer neuen 8 Nutzung zugeführt werden. Die Einrichtung Friedehorst stellt einen idealen Anker für die Entwicklung eines Gesundheitsparks auf der benachbarten Kasernenfläche dar. Für des- sen Errichtung wurde eine Entwicklungskonzeption in Zusammenarbeit mit Friedehorst er- stellt. Auf Grundlage der erzielten Ergebnisse wird aktuell in Abstimmung mit Bremen eine europaweite Ausschreibung der Flächen durch den Eigentümer, der Bundesanstalt für Immobilen, durchgeführt. Die Ergebnisse der Ausschreibung liegen voraussichtlich Ende 2010 vor.

Mit der Erschließung des Bremer Industrie-Parks (BIP) wurde seit 1994 ein Standort ent- wickelt, der in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Stahlwerken ein attraktives Angebot für die Ansiedlung von Gewerbe- und Industriebetrieben zur Verfügung stellt. Der Standort weist mit der direkten Anbindung der BAB A 281 an die BAB A 27 und an die Hafenrand- straße sowie mit dem im Zuge des weiteren Ausbaus der BAB A 281 für 2016 angestreb- ten Autobahnringschluss optimale Verkehrsanbindungen auf. Die langfristige wirtschaftli- che Entwicklung Bremens wird durch eine bedarfsgerechte gewerbliche Flächenentwick- lung auf den von der Wirtschaftsförderung Bremen bereits vorsorglich erworbenen, west- lich im Anschluss an das Stahlwerkegelände gelegenen Optionsflächen gewährleistet.

1.3. Arbeit und Beschäftigung (Stand 30.06.2009)

Insgesamt wohnen im Stadtteil Burglesum 9.097 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Damit liegt ihr Anteil an der Bevölkerung mit 29,6 % leicht unter dem Durchschnitt der Stadt Bremen (30,5 %). Während der Frauenanteil (45,6 %) nur leicht unter dem Durch- schnitt der Stadt Bremen (46,9 %) liegt, ist der Anteil der ausländischen sozialversiche- rungspflichtig Beschäftigten am Wohnort (5,5 %) deutlich unterdurchschnittlich (8,6 %). Die Arbeitslosenziffer ist mit 13,3 % etwas niedriger als der städtische Durchschnitt (15,3 %) 1, auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen ist mit 34,1 % leicht unterdurchschnittlich. Der Anteil ausländischer Personen an den Arbeitslosen von 16,4% ist im Vergleich zur Stadt Bremen (23%) unterdurchschnittlich, der Frauenanteil von 45,8% liegt etwas über dem stadtbremischen Durchschnitt von 43,3%. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in den Ortsteilen Burg-Grambke mit 17% und Burgdamm mit 16 % sowie Lesum mit 12% über dem Landesdurchschnitt von 10,5%. Die Arbeitslosigkeit junger Menschen unter 25 Jahren liegt in den Ortsteilen Burg- Grambke (17%) und Burgdamm (15,9 %) über dem städtischen Schnitt von 15,1%, in Le- sum (12,1%) und St. Magnus (10,3%) darunter.

1.4. Bildung Im Stadtteil Burglesum gibt es insgesamt 11 Schulen (5 Grundschulen, 2 Oberschulen, 1 Gymnasium (in privater Trägerschaft), 2 Förderzentren und 2 Schulen des Sekundarbe- reichs II). Die Abiturientenquote 2 im Stadtteil ist mit 35,7 Prozent deutlich höher als im

1 Die amtliche Arbeitslosenquote ist definiert als Anteil der Arbeitslosen an der Zahl aller zivilen Erwerbsper- sonen, sowie Arbeitslose. Da die Berechnung einer der amtlichen Arbeitslosenquote entsprechende Be- zugsgröße für Stadteile nicht möglich ist, wird hier der Anteil der Arbeitslosen an der Zahl der sozialversiche- rungspflichtig Beschäftigten zuzüglich Arbeitslosen berechnet. Die berechnete Arbeitslosenziffer ist somit höher als die amtliche Arbeitslosenquote. 2 Einbezogen werden die in Bremen wohnenden Abiturienten der öffentlichen und privaten allgemeinbilden- den Schulen ohne Erwachsenenschule und sogenannte Nicht-Schüler-Prüfungen (hier ist der Bezug zur al- tersgleichen Bevölkerung nicht mehr gegeben). Quote ist entsprechend KMK-Ansatz in Bezug auf einen Durchschnittsjahrgang der altersgleichen Bevölkerung (18-unter 21 Jahren bei Abiturienten) des Vorjahres berechnet. 9 Bremer Durchschnitt (30,4 Prozent). Der Anteil der Absolventen mit einem Abschluss un- terhalb des Realschulabschlusses ist mit 34,0% deutlich höher als der Bremer Durch- schnitt von 26,9%, wobei allerdings der Anteil der Abgänger ohne Hauptschulabschluss mit 3,7% unter dem Bremer Durchschnitt von 5,9% liegt.

1.5. Sozialstruktur (Stand Mai 2010 3) Die Ortsteile Burglesums sind hinsichtlich ihres Rangs im Bremer Benachteiligungsindex sehr unterschiedlich positioniert. Die Platzierungen reichen von Platz 25 (OT Burgdamm) bis Platz 64 (OT St. Magnus) auf der Skala der 74 Bremer Ortsteile. Im Vergleich zum städtischen Wert von 13,2% ist der Anteil der Bedarfsgemeinschaften (Hilfeempfänger nach dem Sozialgesetzbuch II) an den Privathaushalten in Burg-Grambke (13,3%) etwa gleich, in Burgdamm (17,9%) überdurchschnittlich hoch, und in St. Magnus (5,5%) sowie Lesum (9,4%) deutlich niedriger. Der Stadtteilwert von 12,2% entspricht 2.013 Bedarfsgemeinschaften mit 3.975 Leistungsempfängern (alle Daten: StaLa Bremen. Dezember 2009). Aufgrund der in Teilbereichen Burgdamms hohen sozialen Belastung gehörte Marßel bis 2007 zur aktiven Förderschiene des Programms Wohnen in Nachbarschaften (WiN), in dessen präventive Förderschiene ab 2011 das Alwin-Lonke-Quartier in Burg-Grambke auf- genommen wird.

Ortsteil 2009 Index 2009 2007 Index 2007 2005 2003 442 Gröpelingen 1 -146,0 2 -140,4 2 2 435 Osterfeuerberg 24 -39,1 30 -24,6 29 26 513 Burgdamm 25 -38,3 24 -41,5 24 31 212 Hohentor 26 -37,9 18 -51,6 6 10 525 Fähr-Lobbendorf 29 -30,2 32 -21,1 36 36 511 Burg-Grambke 30 -29,9 31 -22,0 27 30 211 Alte Neustadt 31 -26,1 25 -38,1 14 19 382 Hastedt 42 17,0 42 6,0 46 42 514 Lesum 43 17,5 45 13,6 42 44 214 Südervorstadt 44 20,4 35 -8,0 30 24 341 Horn 63 58,7 68 67,0 66 46 515 St.Magnus 64 59,1 70 69,8 60 51 313 Peterswerder 65 60,8 65 60,3 61 61 322 Bürgerpark 78 111,4 75 94,8 75 70 Tabelle 1: Rangfolge benachteiliger Ortsteile Burglesums im Vergleich (Quelle AFGJS, „Sozialindika- toren 2009“, Stand: Mai 2010).

3 Ein Vergleich zu den Sozialindikatoren der vorherigen Jahre ist aufgrund der Einführung eines neuen Bil- dungsindikators nur eingeschränkt möglich. 10

Abbildung 4: Übersicht des Bremer Benachteiligungsindexes nach Stadtteilen

1.6. Wohnen und Stadtentwicklung Burglesum ist ein Stadtteil mit sehr unterschiedlichen städtebaulichen Erscheinungs- bildern. Er ist insbesondere geprägt durch seine Lage an der Lesum mit der nördlich gele- genen hohen Geest und dem südlich gelegenen flachem Marschenland. Der Ortsteil Lesum stellt den historischen Siedlungskern des Stadtteiles mit dem Kirchberg und dem vorgelagerten Marktplatz dar. Nördlich davon erstrecken sich die Einfamilien- hausgebiete der 30er bis 70er Jahre. Westlich des Lesumer Ortskernes haben sich längs der Geestkante hochwertige Vil- lengebiete entwickelt, die sich bis in den Ortsteil St.-Magnus erstrecken. Dieser Ortsteil ist durch die großzügigen Parkanlagen von Knoops Park und die kleineren von Bömers Park und Friedehorstpark geprägt. Der Ortsteil Burgdamm besteht aus der historischen Siedlungsachse längs der Bre- merhavener Heerstraße und der Stader Landstraße sowie der Großsiedlung Marßel aus den 60er Jahren östlich der A27. Der Ortsteil Burg-Grambke stellt das Verbindungsstück zwischen der Stadt Bremen und den nördlich der Lesum gelegenen Stadtteilen von Bremen-Nord dar. Mit dem Heerstra- ßenzug, der Eisenabahnverbindung und der Autobahn A27 liegen hier alle drei Verkehrs- verbindungen über die Lesum. Der Ortsteil ist gekennzeichnet durch den Dorfkern Grambke und den Brückenkopf Burg sowie den Einfamilienhausgebieten der 30er Jahre. Westlich davon liegt der Ortsteil Werderland mit seiner dörflichen Struktur längs der Dei- che an Lesum und und den großen Wiesenflächen des Werderlandes. Östlich des Ortsteiles Burg-Grambke geht der Stadtteil in die freien Wiesenflächen des Blocklandes 11 über. Südlich schieben sich die Stahlwerke und der Industriepark in das Werderland und bilden eine prägnante imaginäre Stadtteilgrenze. Burglesum ist hinsichtlich seiner Siedlungsentwicklung an seine Grenzen gestoßen. Grö- ßere Neubaugebiete sind nicht mehr realisierbar. Entwicklungsmöglichkeiten ergeben sich durch Nachverdichtungen (durch Schließung von Baulücken oder kleineren Innenentwick- lungsflächen) oder der Umnutzung von brach gefallenen Flächen. Hier insbesondere das Gelände der ehemaligen Wilhelm-Kaisen-Kaserne. Einzelne Ortsteile sind, bedingt durch die Lage an der A27, A270 und der Bahnstrecke Bremen-Bremerhaven, stark von Durchgangsverkehren und den dadurch entstehenden Lärm betroffen. Durch seine naturräumliche interessante Lage an der Lesum und in der Bremer Schweiz sowie der Nähe zur Stadt Bremen weist der Stadtteil weiterhin eine relativ hohe Nachfrage nach Wohnbauflächen auf. Insbesondere die ältere Generation sucht wieder die Nähe zur Stadt mit einer attraktiven Infrastrukturausstattung, die dieser Stadtteil bietet.

1.7. Inneres und Sport Inneres Das Polizeirevier Lesum gehört zur Polizeiinspektion Nord und befindet sich in im Ortsteil Lesum. Für die polizeiliche Arbeit stehen neben dem Bürgerservice und den Kontaktbe- reichsbeamten des Reviers der Jugendeinsatzdienst, der zivile Einsatzdienst und das Po- lizeikommissariat der Polizeiinspektion Nord zur Verfügung. Am Revier Lesum steht re- gelmäßig ein Streifenwagen, zu einsatzstarken Zeiten ein Zweiter zur Verfügung. An Brennpunkten wird der Regionalzug Nord der Bereitschaftspolizei eingesetzt. Die Kriminalitätszahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. Die Ge- samtzahl der bekannt gewordenen Straftaten sank um 166 Fälle auf 2.659. Die Kriminal- häufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner) liegt bei 8.056. Die Kriminalitätsbelas- tung ist damit nur etwa halb so hoch wie der städtische Durchschnitt von 14.402. Bei Dieb- stählen und Sachbeschädigung kam es zu größeren Rückgängen. Im Bereich der Betäu- bungsmitteldelikte ergaben sich Zunahmen.

Sport Sportstätten bilden die materielle Basis für das lokale Sporttreiben. Die FHB weist daher spezielle Flächen für die Errichtung von Sportstätten aus und fördert zur Realisierung ge- sundheits-, sozial- und freizeitpolitischer Ziele sowohl kommunale als auch vereinseigene Sportstätten.

Der Stadtteil Burglesum verfügt über eine Vielzahl an Sportstätten, die im Folgenden diffe- renziert nach Außensportanlagen und Sporthallen dargestellt sind.

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Sportstätten in Burglesum

städtisch vereinseigen Summe Hallen Dreifachhallen 1 2 Spielsporthallen/Zweifachhallen 2 0 Turnhallen 7 2

Gymnastikraum/Dojo/Tanzsaal/Kraftraum 3 2 Tennishalle 0 3 13 9 22

Wassersport Wassersportanlagen 0 14 Badeseen 1 0 1 14 15

Sportplätze

Großspielfeld Rasen 8 0 Großspielfeld Grand 2 0 Großspielfeld Kunstrasen 1 0 Kleinspielfeld/Freizeitspielfeld/ Jugendspielfeld 8 0 Tennisplatz 0 14 19 14 33

Sonstige Sportanlagen

Schießsportanlagen 0 2 2 Golfplatz 1 Summe 33 40 72

Insgesamt sind in Burglesum 12 Vereine beheimatet, die ein vielfältiges Angebot an sport- lichen Aktivitäten vorhalten. Von Fußball über Handball, Turnen, Sportschießen etc. bis Wassersport kann jung und alt aktiv Sport betreiben. Der demografische Wandel rückt in Zukunft verstärkt in den Focus bei der Entwicklung von Sportangeboten und der Ausges- taltung von Sportstätten.

Durch die Nähe zu den Gewässern Lesum, Weser und Sportparksee Grambke finden die Wassersportler wie z.B. Ruderer, Segler und Surfer gute Bedingungen zur Ausübung ihres Sports. Insbesondere der Sportparksee Grambke entwickelt sich zu einem Wassersport- zentrum.

13 2. Stärken und Schwächen, Potenziale und Risiken

Stärken • Image des Stadtteils • Hohe Lagegunst des Stadtteiles an der Geestkante • Gute Verkehrsanbindung, sowohl über ÖPNV (Bahn und Bus) und Individualverkehr (A 270) • Hochwertige Lesumuferlagen für Wohnen und Naherholung • attraktives Naherholungsangebot mit dem Werderland (mit dem Sportparksee) sowie dem Lesumufer und den öffentlichen Parkanlagen insbesondere Knoops Park • Gewachsene Strukturen mit teilweise hohem Identifikationspotential zum Stadtteil • Gute Sport- und Freizeitangebote • Breites Bildungsangebot

Schwächen • Teilweise Lärm- und Umweltbelastung sowie Trennwirkung durch die Verkehrsachsen A 270, A 27 und die Bahnlinie • Einseitige Alters- und Sozialstruktur in den Ortsteilen, Überalterung der Bevölkerung • Zu geringes Arbeitsplatzangebot im Stadtteil, hohe Auspendlerrate • Zum Teil fehlende Nahversorgung, unbefriedigendes Einzelhandelsangebot • Überalterung in den Einfamilienhausgebieten

Chancen • Nachverdichtungspotenziale in den Einfamilienhausgebieten • Entwicklung des ehemaligen Wilhelm-Kaisen-Kasernengeländes als Gesundheitspark • Bremer Industriepark • Lärmschutzmaßnahmen an den Hauptstraßen und den Eisenbahnstrecken • Regio S-Bahn

Risiken • Gefahr einer weiteren sozialen Segregation in einzelnen Ortsteilen • Unbefriedigendes Einzelhandelsangebot für die Nahversorgung und in den Zentren

3. Handlungsfelder und Schlüsselprojekte Ausgehend von den Stärken/Schwächen (des Stadtteils) ergeben sich für die Senatsres- sorts folgende Handlungsfelder, in denen eine besondere Aktivität erforderlich ist:

3.1. Handlungsfeld Wirtschaft, Stadtteilmarketing und Kultur Der vorhandene Gewerbebestand sollte gesichert und weiterentwickelt werden. Hierfür müssen die Flächen und deren Besatz gesondert betrachtet werden. Im Bereich des Ge- werbegebietes Steindamm müssen Einigungen mit den Eigentümern einer Erweiterungs- fläche angrenzend an den erschlossenen 1. Bauabschnitt erfolgen, dann können bedarfs- gerecht weitere Flächen angeboten werden. Mit einem zu findenden Investor soll die Entwicklungskonzeption für den Gesundheitspark Friedehorst umgesetzt werden. 14 Zur Profilierung des Bremer Industrie-Parks wird derzeit die Erstellung einer Entwicklungs- konzeption verfolgt, deren Ergebnisse Mitte 2011 vorliegen sollen. Nach den Empfehlungen des kommunalen Zentren- und Nahversorgungskonzeptes soll die Funktion eines zweipoligen Stadtteilzentrums durch Nachverdichtung mit nahversor- gungsrelevanten Angeboten ausgebaut werden.

Schwerpunktprojekte • Erstellung der Entwicklungskonzeption Bremer Industrie Park • Erweiterungsfläche für das Gewerbegebiet Steindamm bereitstellen • Die Konzeption Gesundheitspark Friedehorst umsetzen • Verbesserung der Nahversorgung entsprechend des Kommunalen Zentren- und Nah- versorgungskonzeptes durch gezielte Lenkung von entsprechenden kleinflächigen, ver- träglichen Ansiedelungen im Ortsteil Grambke

3.2. Handlungsfeld Arbeit und Beschäftigung Insbesondere in den Ortsteilen Burgdamm und Burg-Grambke gibt es die für die Stadt Bremen typischen Problemlagen am Arbeitsmarkt und die damit verbundenen sozialen Probleme.

Der Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie das Beschäftigungspolitische Aktionspro- gramm (BAP) fördern u. a. Programme für Jugendliche bzw. junge Erwachsene. Die För- derung erfolgt über die Programme „Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)“, „Bremen produktiv und integrativ“ (2008-2010) bzw. dessen Nachfolgeprogramm „Geförderte Be- schäftigung und soziale Stadtentwicklung in Bremen und Bremerhaven“ (ab 2011) Für Jugendliche wurde das Landesprogramm „Ausbildung und Jugend mit Zukunft“ aufge- legt. In dessen Schwerpunkt „Erhöhung der Chancen der nachwachsenden Generation“ sollen die Ausbildungs- und Beschäftigungschancen Jugendlicher und junger Erwachse- ner erhöht werden. Das 2008 -2011 hieraus geförderte Projekt „Ausbildung zum staatlich anerkannten Altenpfleger“ ist ein Zusammenschluss von 5 Bremer Schulen, die Jugendli- che und junge Erwachsene mit besonderem Förderbedarf zum Altenpfleger ausbilden. Insgesamt werden 110 Personen ausgebildet, davon 55 Erstauszubildende und 55 Um- schüler. Die Gesamtkosten betragen 2.125.000 Mio. Euro, der ESF-Zuschuss beläuft sich auf 274.000 Euro. Der zweite Schwerpunkt „soziale Eingliederung“ verfolgt das Ziel, im Rahmen von Bera- tungen und Maßnahmen für besonders benachteiligte Zielgruppen den sozialen Aus- schluss zu bekämpfen. Hier ist das Projekt „Jugendinformations- und Beratungsstelle Bremen-Nord“ der bras e. V. angesiedelt, das arbeitslose Jugendliche mit problematischer Zukunftsperspektive und erheblichem Beratungsbedarf berät. Die Gesamtkosten 2009 – 2010 belaufen sich auf 216.710 Euro, der ESF beteiligt sich mit 89.000 Euro an der Ge- samtfinanzierung. Zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen begleitet die Universität Bremen Auszubildende und ausbildende Personen bei Problemen im Betrieb, in der Schu- le oder im Privatbereich. Der ESF fördert die Gesamtkosten dieses Projektes in Höhe von 98.000 Euro.

Schwerpunktprojekte

• Ausbildung zum staatlich anerkannten Altenpfleger und Altenpflegerin. • Beratung von Jugendlichen mit schwieriger beruflicher Perspektive. 15 • Beratung von Auszubildenden und Ausbildern zur Vermeidung von Ausbildungsab- brüchen.

3.3. Handlungsfeld Bildung Die Bildungsbeteiligung der Kinder und Jugendlichen in Burglesum soll deutlich verbessert werden. Diesem Zweck dient der Aufbau von Bildungslandschaften im Stadtteil. Die Ober- schule Helsinkistraße und die Oberschule Lesum (Schulverbund) bieten gemeinsam am SZ Bördestraße das Abitur nach 12 und 13 Jahren an. Die Oberschule Helsinkistraße ko- operiert darüber hinaus mit dem SZ an der Alwin-Lonke-Straße im berufsbildenden Be- reich und mit dem beruflichen Gymnasium und bietet hier neue Wege zum Abitur oder an- deren Abschlüssen. Der Aufbau der Bildungslandschaften erstreckt sich auch auf die enge Zusammenarbeit zwischen den Grundschulen und den Oberschulen. Hier kooperiert in besonderer Weise die Oberschule Lesum mit den Grundschulen St. Magnus, am Mönchshof und Burgdamm und die Oberschule Helsinkistraße mit den Grundschulen Landskronastraße und Gramb- ke. In der Dependance der Oberschule Helsinkistraße in Grambke wird das pädagogische Konzept der Grundschule Grambke übernommen.

Die Verbesserung der Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen im Stadtteil wird angestrebt durch gezielte frühe Förderung. Dies wird erreicht durch eine engere Verknüp- fung des Elementar- und Primarbereichs, beispielsweise durch Aufnahme der Horte und Kitagruppen in den Standort Grundschule (Landskronastraße); gemeinsame Projekte; Ausbau der Ganztagsschulen.

„Bildungsreserven“ im Bereich der Migrantinnen und Migranten sollen durch Sprach- standsüberprüfungen, darauf aufbauende Sprachförderung verbunden mit einer intensiven Elternarbeit gehoben werden.

Schwerpunktprojekte

• Integration und Inklusion: Beide Oberschulen verfügen in Kooperation mit dem Förder- zentrum Burglesum bereits über eine fast 20jährige Erfahrung im Bereich inklusiver Beschulung. Diese Inklusion wird nun inhaltlich und organisatorisch durch die Entwick- lung von Zentren für unterstützende Pädagogik (ZuP) an den beiden Oberschulen zum Schuljahr 2011/12 weiterentwickelt; der Aufbau eines REBUZ (Regionales Beratungs- und Unterstützungszentrum) für Bremen-Nord am Standort Kerschensteiner Straße ist erfolgt. Ebenso liegen reichhaltige Erfahrungen in allen Grundschulen mit der integrati- ven Beschulung vor, so dass Absichtserklärungen hinsichtlich der Entwicklung von ZuP vorliegen.

• Auf- und Ausbau weiterer Ganztagsschulen: Die Oberschule an der Helsinkistraße und die Grundschule Grambke sind bereits Ganztagsschule, die Oberschule Lesum hat den Antrag auf Ganztagsschule gestellt.

• Aufbau von Bildungslandschaften:

o Ausbau der Kooperation aller Grundschulen mit den Oberschulen (Abstim- mung des Bildungsangebotes und der Curricula) o Übernahme des Konzeptes Grambke am Dependancestandort der Ober- schule Helsinkistraße in Grambke. 16 o Ausbau der Kooperation der Oberschulen mit den Schulen im Bereich der Sekundarstufe II (Abitur nach 12 und 13 Jahren; neue Wege zum Abitur und anderen Abschlüssen) o Das Schulzentrum des Sekundarbereichs II an der Bördestraße bietet neben einer gymnasialen Oberstufe, die auch das berufsgymnasiale Profil Be- triebswirtschaftslehre beinhaltet, eine Reihe von berufsvorbereitende Bil- dungsgängen an, in denen Schülerinnen und Schüler den nächsthöheren Abschluss erwerben können. Nach Beendigung einer Berufsausbildung kann über den Besuch der Fachoberschule der Abschluss der Fachhochschulreife und damit der direkte Zugang zum Studium erlangt werden. Alle Bildungs- gänge können stadtweit angewählt werden. o Das Schulzentrum des Sekundarbereichs II an der Alwin-Lonke-Straße bietet neben der Kooperation mit der Oberschule Helsinkistraße und der damit ver- bundenen Durchlässigkeit der Bildungswege zum Abitur auch Bildungswege für benachteiligte Jugendliche an. Mit dem neuen Bildungsgang Werkschule für Jugendliche ab Klasse 9 wird ihnen über einen reformpädagogischen, praxisorientierten Ansatz die Möglichkeit eines Schulabschlusses geboten. Darüber hinaus wird zurzeit geprüft, inwieweit die Werkstufe der Schülerin- nen und Schüler mit geistiger Behinderung (Klassenstufe 11 und 12) Teil des Bildungsangebotes des Schulzentrums an der Alwin-Lonke-Straße werden kann. Alle Bildungsgänge können stadtweit angewählt werden.

• Ausbau der frühzeitigen, ganzheitlichen Förderung

o Enge Verknüpfung des Elementarbereichs mit dem Grundschulbereich (un- ter anderem Weiterentwicklung des Modells Landskronastraße)

o Ausbau des Ganztagsbereichs durch unterschiedliche Kooperationsmodelle

Die Weiterbildungsbeteiligung im Stadtteil soll deutlich erhöht werden. Die Volkshochschu- le bietet über ihre Zweigstelle Nord ein Grundangebot an allgemeiner, kultureller und poli- tischer Weiterbildung für alle Stadtteile in Bremen-Nord an. Im Jahr 2009 waren es 562 Veranstaltungen. Neben diesem breiten Grundangebot wird die Zweigstelle Nord ihr Pro- gramm mittelfristig stärker an den konkreten Lebensphasen der Bewohner orientieren. ausrichten. Angebote anderer Weiterbildungseinrichtungen richten sich noch nicht an den Belangen des Stadtteils aus. Um lebenslanges Lernen zu ermöglichen, ist eine Verstär- kung niedrigschwelliger Angebote für bildungsferne Erwachsene – gleich welcher Herkunft - ebenso nötig wie eine professionalisierte und verstetigte Kooperation im Rahmen der „Bildungslandschaften“.

3.4. Handlungsfeld Sozialer Zusammenhalt

Im Stadtteil Burglesum sind insbesondere das Wohngebiet Marßeler Feld im Ortsteil Burgdamm sowie Teile von Burg-Grambke von sozialer Benachteiligung, verfestigter Ar- mut und einem hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund betroffen. Die ande- ren Ortsteile sind weniger von diesen Prozessen und Situationen betroffen. Im Marßeler Feld sind seit Beginn der 1990er Jahre erhebliche Anstrengungen unternom- men worden, die soziale Infrastruktur auszubauen und das nachbarschaftliche Zusam- menleben zu verbessern. Der erfolgreiche Einsatz der Förderprogramme „Nachbesserung 17 in Großsiedlungen“, „Wohnen in Nachbarschaften“ (WiN) und „Die Soziale Stadt“ hat ins- gesamt die Entwicklung eines tragfähigen Akteurs-Netzwerkes befördert, ein starkes bür- gerschaftliches Engagement aufgebaut und zur Stabilisierung des Quartiers beigetragen. Seit 2008 gilt Marßel als sogenanntes Verstetigungsgebiet, in dem mit einem nur noch ge- ringen Mitteleinsatz aus dem Programm WiN die aufgebauten lokalen Netzwerkstrukturen aufrechterhalten werden. Dabei spielt das Nachbarschaftshaus in der Helsingborger Stra- ße eine Schlüsselrolle als Treffpunkt für interessierte und engagierte BewohnerInnen Ver- anstaltungsort und Standort verschiedener (Beratungs-)Angebote. Lokale Akteur/innen engagieren sich für den Erhalt der Strukturen und den Betrieb des Nachbarschaftshauses. Ein Ausdruck des stabilen Akteursnetzwerkes ist der Netzwerkpreis des Kommunalver- bundes Niedersachsen-Bremen, der im Jahr 2009 nach Marßel ging.

Zur weiteren Stabilisierung des Quartiers wurde das Vereinshaus der SG Marßel zu einem Sportgemeinschaftshaus ausgebaut und im Sinne eines Sport- und Gesundheitszentrums für den Stadtteil geöffnet, um verschiedenen Bewohnergruppen auch außerhalb des Ver- eins Zugang zum Sport und zu Gesundheitsangeboten zu ermöglichen sowie um im Rah- men des Sports Gelegenheiten für die interkulturelle Verständigung zu geben. Mit Sachmitteln aus dem Quartiersfonds (Marßelfonds aus dem Programm WiN) werden kleinere Bewohnerinitiativen unterstützt, die das nachbarschaftliche Miteinander stärken und die Integration der zugewanderten BewohnerInnen im Quartier fördern.

Im sog. „Alwin-Lonke-Quartier“, dem Bereich zwischen Grönlandstraße, Fockengrund und Alwin-Lonke-Straße werden aufgrund seiner Auffälligkeit im Monitoring Soziale Stadt Bre- men 2010 Mittel aus dem Programm WiN zur Identifizierung möglicher Schlüsselprojekte eingesetzt.

Schwerpunktprojekte: • Nachbarschaftshaus • Quartiersfonds • Sportzentrum SG Marßel • Konzeptentwicklung Alwin-Lonke-Quartier

3.5. Handlungsfeld Wohnen, Wohnumfeld, Verkehr Wohnen

Burglesum wird auch in Zukunft aufgrund der hohen Lagegunst und seiner hohen Wohn- qualität eine Nachfrage nach Wohnbauflächen behalten. Diese Nachfrage wird sich auf attraktive Flächen konzentrieren.

Aufgrund der begrenzten Flächen gibt es nur noch in relativ geringem Umfang Potentiale für großflächigen Wohnungsneubau in Burglesum. Der Schwerpunkt der Entwicklung für die nächsten Jahre wird daher in der Innenent- wicklung liegen; in der Umnutzung kleinerer und potentiell attraktiver Areale sowie in der Bebauung kleinerer und größerer Nachverdichtungsflächen z.B. in Grambke. Weitere Schwerpunkte werden die Entwicklung zielgruppenspezifischer Angebote wie Al- tenwohnen an ausgewählten Standorten mit guter Infrastrukturausstattung sein. Beispiele für individuelles Wohnen in integrierter Lage sind die aktuell in der Planung be- findlichen Wohngebiete auf dem Gelände des Gutes Hoher Kamp (ehem. Lidice- 18 Grundstück) und die Entwicklung eines Wohngebietes auf dem Gelände des ehemaligen Heidbergbades.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der nächsten Jahre wird auch die Frage sein, wie geht man mit den Einfamilienhausgebieten aus den 30er Jahren und der Nachkriegszeit um. Wie können die Gebäude auf den heutigen energetischen Standard gebracht werden und wie können neue Bevölkerungsgruppen in diese Gebiete gebracht werden, um die Überalte- rung der Bevölkerung zu minimieren.

Weitere angedachte Wohnungsbauprojekte sind:

• Billungstr., Bebauung der ehemaligen Gärtnerei des Bauamtes

• Bebauung des Grundstückes der Peter und Paul-Kirche

• Bebauung des ehemaligen Sportplatzes An Smidts Park

• Entwicklung des Gewerbeerweiterungsgebietes von Hornkohl & Wolf zu einem Wohngebiet an der Friedensheimer Str.

• Innenverdichtung im Bereich Am Geestkamp

Wohnumfeld

Die Wohnsiedlung Marßeler Feld im Ortsteil Burgdamm gehört aufgrund städtebaulicher und sozialer Problemstellungen, die einen besonderen Entwicklungsbedarf induzieren, seit 1998 zur Gebietskulisse des Programms WiN „Wohnen in Nachbarschaften“ und seit 1999 zur Gebietskulisse des Programms Soziale Stadt in Bremen. Beide Programme dienen der Verbesserung der alltäglichen Wohn- und Lebensbedingungen der BewohnerInnen in den Gebieten. Der Fördermitteleinsatz wird anhand des regelmäßig fortzuschreibenden Integ- rierten Handlungskonzeptes gesteuert, die Beteiligungskultur vor Ort spielt dabei eine we- sentliche Rolle. Aus dem Programm WiN konnten dort bis 2008 ca. 180 Projekte mit einem Fördervolumen von 985.000 € umgesetzt werden. Die Gesamtkosten dieser Maßnahmen beliefen sich auf über 2.500.000 €. Ab 2005 wurde das Programmgebiet Marßel in ein dreijähriges „Phasing-Out“ überführt. Seit 2008 steht dem Gebiet aus dem Programm WiN ein Stabilisierungsfonds in Höhe von 30.000 € im Jahr zur Verfügung, mit dem die dort im Jahr 2007 identifizierten Schlüsselprojekte abgesichert werden sollen. Im Programm Sozi- ale Stadt wurden bis heute ca. 2.200.000 € in über 32 Projekten investiert, hervorzuheben ist das Sportzentrum Marßel. Die Förderung mit jährlichem Gebietsbudget endete 2007 aufgrund der positiven Entwicklung des Quartiers, die sich im Rahmen der Programmeva- luation 2005 und dem Monitoring „Soziale Stadt Bremen“ aufzeigte. Seitdem wird das Ge- biet aus dem Programm WiN mit einem Verstetigungsansatz gefördert.

Schwerpunktprojekte • Entwicklung des Geländes der ehemaligen Wilhelm-Kaisen-Kaserne zu einem Ge- sundheitspark gemeinsam mit Friedehorst, um einen gewerblichen Entwicklungsimpuls zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Stadtteil zu sichern. • Bebauung des ehemaligen Sparkassengrundstückes im Zentrum Lesum, um neue att- raktive Nutzungen (auch Wohnen) im Stadtteilzentrum anzusiedeln und damit das Zentrum zu stärken.

19 3.6. Handlungsfeld Inneres und Sport Inneres In Bremen Nord gibt es seit einiger Zeit den Präventionsrat Bremen Nord, der sich die Aufgabe stellt, alle Kräfte der Region zu bündeln, um für Menschen unterschiedlichster Herkunft Ansprechpartner zu sein und die Lebensqualität zu verbessern. Die Zusammen- arbeit der Akteure ist zielorientiert und funktioniert organisationsübergreifend. Mithilfe des Präventionsrates soll eine „Kultur des Hinsehens“ initiiert und das „Wir-Gefühl“ der Bürge- rinnen und Bürger in Bremen-Nord gestärkt werden.

Schwerpunktprojekt • Präventionsrat Bremen-Nord mit Nachtwanderern

Sport Durch Schaffung eines Kunstrasenplatzes auf der Sportanlage Ihletal wurden die Trai- nings- und Spielbedingungen für den Fußballsport erheblich verbessert. Auf der Bezirks- sportanlage Marßel erfährt die Sportinfrastruktur durch die Sanierung der Sporthalle und der Umkleidegebäude eine wesentliche Verbesserung.

Schwerpunktprojekte • Kunstrasenplatz Ihletal • Sanierung der Sporthalle und der Umkleidegebäude auf der BSA Marßel

4. Ergebnis der Planungskonferenz [Textvorschlag SK/OAL]

Anlagen