Landschaftsplan

Stand September 2005

NWP Planungsgesellschaft mbH Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung Escherweg 1 26121 Oldenburg Postfach 3867 26028 Oldenburg Telefon 0441/97 174 0 Telefax 0441/97 174 73 email [email protected] www.nwp-ol.de

Landschaftsplan -Scharmbeck I

INHALT

1 Einleitung...... 1 1.1 Aufgabenstellung und Ziele ...... 1 1.2 Planungssystematische Einordnung und rechtliche Grundlagen ...... 1 1.3 Inhaltlicher Rahmen...... 3 2 Überblick über das Plangebiet ...... 4 2.1 Allgemeines ...... 4 2.2 Siedlungsentwicklung ...... 5 2.3 Naturräumliche Übersicht ...... 6 3 Gegenwärtiger Zustand von Natur und Landschaft sowie voraussichtliche Änderungen ...... 10 3.1 Arten und Biotope ...... 10 3.1.1 Die potenzielle natürliche Vegetation des Stadtgebietes...... 12 3.1.2 Die Biotoptypen im Stadtgebiet ...... 14 3.1.3 Ergänzende Angaben zu Pflanzen- und Tierartenvorkommen ...... 37 3.1.4 Werte und Funktionen für Arten und Biotope...... 50 3.1.5 Beeinträchtigungen und Gefährdungen von Arten und Biotopen ...... 52 3.2 Landschaftsbild und Erholungseignung...... 56 3.2.1 Landschaftsbildtypen im Stadtgebiet: Beschreibung und Bewertung ...... 57 3.2.2 Erholungseignung der Landschaft...... 82 3.2.2.1 Die Erholungseignung im Stadtgebiet ...... 82 3.2.2.2 Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung ...... 84 3.3 Boden...... 87 3.3.1 Die Funktionen des Bodens ...... 87 3.3.2 Die Böden des Stadtgebietes...... 87 3.3.3 Besondere Werte und Funktionen von Böden ...... 91 3.3.4 Beeinträchtigungen und Gefährdungen der Böden...... 95 3.4 Wasser...... 104 3.4.1 Die Funktionen des Wassers im Naturhaushalt ...... 104 3.4.2 Grundwasser ...... 105 3.4.2.1 Die Grundwassersituation des Stadtgebietes...... 105 3.4.2.2 Besondere Werte und Funktionen im Grundwasserhaushalt ...... 106 3.4.2.3 Beeinträchtigungen und Gefährdungen des Grundwasserhaushalts...... 108 3.4.3 Oberflächengewässer...... 111 3.4.3.1 Die Fließgewässer des Stadtgebietes ...... 111 3.4.3.2 Die Stillgewässer des Stadtgebietes ...... 123 3.4.3.3 Besondere Werte und Funktionen der Oberflächengewässer...... 125 3.4.3.4 Beeinträchtigungen und Gefährdungen der Oberflächengewässer ...... 128 3.5 Klima und Luftqualität ...... 134 3.5.1 Die Funktionen von Klima und Luft im Naturhaushalt ...... 134 3.5.2 Die Situation im Stadtgebiet ...... 134 3.5.2.1 Die großklimatische Situation ...... 134 3.5.2.2 Lokalklimatische Charakterisierung ...... 136 3.5.2.3 Angaben zur Luftqualität...... 140 3.5.3 Beeinträchtigungen und Gefährdungen von Klima und Luft ...... 142 3.5.4 Besondere Werte und Funktionen für Klima und Luftqualität...... 144 4 Zielkonzept des Naturschutzes und der Landschaftspflege...... 146 5 Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen...... 207 5.1 Nach Naturschutzrecht besonders geschützte und schutzbedürftige Gebiete ...... und Objekte...... 207 5.1.1 Naturschutzgebiete gemäß § 24 NNatG ...... 207 5.1.2 Landschaftsschutzgebiete gemäß § 26 NNatG ...... 216 5.1.3 Naturdenkmale gemäß § 27 NNatG...... 224 5.1.4 Geschützte Landschaftsbestandteile gemäß § 28 NNatG...... 227

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck II

5.1.5 Besonders geschützte Biotope gemäß § 28 a NNatG und besonders ...... geschütztes Feuchtgrünland gemäß § 28 b NNatG ...... 234 5.1.6 Wallhecken-Schutz gemäß § 33 NNatG...... 235 5.1.7 Naturparke gemäß § 34 NNatG und Biosphärenreservate gemäß ...... § 25 BNatSchG...... 235 5.1.8 Gebiete gemäß Vogelschutzrichtlinie und Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ...... der EU (Schutzgebietssystem Natura 2000) ...... 236 5.2 Maßnahmenkonzept für den gemeindlichen Aufgabenbereich ...... 238 5.2.1 Kommunales Biotopverbundsystem ...... 238 5.2.2 Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen...... 251 5.2.3 Hinweise zur Bauleitplanung ...... 262 5.2.3.1 Hinweise zur Rücknahme von FNP-Darstellungen...... 262 5.2.3.2 Vorbereitung der Eingriffsregelung für geplante Siedlungsentwicklungen ...... 265 5.2.3.4 Hinweise zur Steuerung des Abbaus von Rohstoffvorkommen...... 270 5.2.4 Maßnahmen zur Erholungsvorsorge und Freiraumqualität ...... 270 5.2.5 Maßnahmen für Geschützte Landschaftsbestandteile ...... 275 5.3 Maßnahmen des speziellen Artenschutzes ...... 278 5.4 Hinweise zum Regelungsbereich anderer Behörden und öffentlicher Stellen...... 285 5.4.1 Abbau von Rohstoffvorkommen ...... 285 5.4.2 Landwirtschaft...... 286 5.4.3 Forstwirtschaft...... 289 5.4.4 Wasserwirtschaft...... 290 5.4.5 Fischerei und Jagd ...... 292 5.4.6 Naherholung und Tourismus ...... 293 5.4.7 Verkehr ...... 294 5.4.8 Siedlung und Gewerbe ...... 296 5.4.9 Energieversorgung ...... 297 6 Hinweise zur Umsetzung...... 299 7 Literatur...... 301 Anhang

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen im Text

Tabelle 1: Der Landschaftsplan im System der räumlichen Planung...... 1 Abbildung 1: Übersicht über das Stadtgebiet...... 4 Tabelle 2: Übersicht über die Biotoptypen des Stadtgebietes...... 16 Tabelle 3: Im Stadtgebiet nachgewiesene gefährdete Pflanzenarten ...... 38 Tabelle 4: Im Stadtgebiet nachgewiesene gefährdete Tierarten...... 44 Tabelle 5: Beschreibung und Bewertung der Landschaftsbild-Einheiten ...... 60 Tabelle 6: Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung ...... 85 Tabelle 7: Besondere Werte und Funktionen von Böden...... 92 Tabelle 8: Abbau von Rohstoffvorkommen...... 96 Tabelle 9: Altlasten ...... 101 Tabelle 10: Besondere Werte und Funktionen im Grundwasserhaushalt ...... 107 Tabelle 11: Angaben zur chemischen Gewässergüte der (Messstelle Tietjens Hütte) ...... 115 Tabelle 12: Angaben zur Schadstoffgehalten im Sediment der Hamme (Messstelle Tietjens Hütte) ...... 117 Tabelle 13: Besondere Werte und Funktionen der Oberflächengewässer...... 126 Tabelle 14: Durchlass- und Sohlbauwerke an ausgewählten Fließgewässerabschnitten ...... 131 Tabelle 15: Messdaten der Depositions-Messtelle in Osterholz-Scharmbeck ...... 141 Tabelle 16: Zielzustände gemäß Zielkonzept...... 148 Tabelle 17: Zielkonzept für das Stadtgebiet ...... 151 Tabelle 18: Naturschutzgebiete und als NSG schutzbedürftige Bereiche...... 209 Tabelle 19: Landschaftsschutzgebiete und als LSG schutzbedürftige Bereiche...... 217 Tabelle 20: Naturdenkmale und als ND schutzbedürftige Objekte...... 225

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck III

Tabelle 21: Als Geschützter Landschaftsbestandteil schutzbedürftige Objekte ...... 229 Tabelle 22: EU-Vogelschutzgebiet, gemeldete FFH-Gebiete und FFH-Gebietsvorschläge ... 238 Tabelle 23: Vorschläge „Schwerpunkträume für den Kompensationsflächenpool“ gemäß BIOS 2002 ...... 252 Tabelle 24: Vorschläge für Suchräume mit der Zielrichtung Kompensation gemäß GfL ...... 253 Tabelle 25: Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen...... 255 Tabelle 26: Hinweise zu nicht übernommenen Schwerpunkträumen/ Suchräumen für Kompensationsmaßnahmen...... 261 Tabelle 27: Hinweise zur Rücknahme von Flächennutzungsplan-Darstellungen ...... 263 Tabelle 28: Hinweise zu bisher diskutierten FNP-Neudarstellungsflächen...... 267 Tabelle 29: Schwerpunkträume für die naturbezogene Erholungsnutzung ...... 271 Tabelle 30: Maßnahmen für Geschützte Landschaftsbestandteile ...... 275 Tabelle 31: Maßnahmen zum speziellen Pflanzen- und Tierartenschutz ...... 280

Verzeichnis der Karten

Karte 1: Naturräumliche Gliederung Karte 2: Potenzielle natürliche Vegetation Karte 3: Arten und Lebensgemeinschaften – Biotoptypen und Nutzungen Karte 4 a: Arten und Lebensgemeinschaften – Werte und Funktionen sowie Beeinträchtigungen und Gefährdungen Karte 4 b: Arten und Lebensgemeinschaften – besondere Wertigkeiten für Tier- und Pflanzenarten Karte 5: Landschaftsbild und Erholungseignung Karte 6: Boden Karte 7: Boden – besondere Werte und Funktionen Karte 8: Boden – Beeinträchtigungen und Gefährdungen Karte 9: Grundwasser Karte 10: Grundwasser – besondere Werte und Funktionen sowie Beeinträchtigungen und Gefährdungen Karte 11: Oberflächengewässer Karte 12: Oberflächengewässer – besondere Werte und Funktionen sowie Beeinträchtigungen und Gefährdungen Karte 13: Zielkonzept für das Stadtgebiet Karte 14: Geschützte und schutzbedürftige Gebiete und Objekte Karte 15 a: Biotopverbundsystem der Wälder und gehölzreichen Biotope Karte 15 b: Biotopverbundsystem der Fließgewässer Karte 15 c: Biotopverbundsystem der Hochmoore, Übergangsmoore und Anmoorheiden Karte 15 d: Biotopverbundsystem der Heiden und Magerrasen Karte 15 e: Biotopverbundsystem der Grünland- und Niedermoorbiotope Karte 16: Planungs- und Entwicklungskarte: Maßnahmen des Natur- und Landschaftsschutzes

Titelbild: Drepteniederung nordwestlich des Weißen Berges

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 1

1 EINLEITUNG

1.1 Aufgabenstellung und Ziele

Die Stadt Osterholz-Scharmbeck beauftragte im Jahr 2002 die Erstellung des Land- schaftsplans für das Stadtgebiet, um eine aktuelle Entscheidungsgrundlage zur Be- rücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft u.a. bei Fragen der städtebauli- chen Entwicklung und als Abwägungsgrundlage für die Bauleitplanung zu erhalten. Aufgabe des Landschaftsplans ist die flächendeckende Darstellung der Werte und Funktionen von Natur und Landschaft sowie der naturschutzfachlichen und land- schaftspflegerischen Zielvorgaben und Maßnahmenvorschläge auf kommunaler Ebe- ne. Im Zuge der flächendeckenden Betrachtung soll zugleich das für einen Ausschnitt des Stadtgebietes vorliegende Freiraumentwicklungskonzept aus dem Jahr 1990 aktuali- siert und fortgeschrieben werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Aufzeigen von Restriktionen, die sich aus Sicht von Naturschutz und Landschaftspflege für den Abbau von Rohstoffen ergeben.

1.2 Planungssystematische Einordnung und rechtliche Grundlagen

Tabelle 1 verdeutlicht die Stellung des Landschaftsplanes in der niedersächsischen Landschaftsplanung und im Verhältnis zur räumlichen Gesamtplanung:

Tabelle 1: Der Landschaftsplan im System der räumlichen Planung

Plangebiet Landschaftsplanung Räumliche Gesamtplanung Land Landschaftsprogramm Landesraumordnungsprogramm Landkreis bzw. kreisfreie Stadt Landschaftsrahmenplan Regionales Raumordnungsprogramm Gemeinde Landschaftsplan Flächennutzungsplan Teil einer Gemeinde Grünordnungsplan Bebauungsplan

In der Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) vom 25. März 2002 werden die Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung im Allgemeinen (§§ 13 und 14) sowie der Landschaftspläne im Speziellen (§ 16) näher definiert:

„Landschaftsplanung hat die Aufgabe, die Erfordernisse und Maßnahmen des Natur- schutzes und der Landschaftspflege für den jeweiligen Planungsraum darzustellen und zu begründen. Sie dient der Verwirklichung der Ziele und Grundsätze des Naturschut- zes und der Landschaftspflege auch in den Planungen und Verwaltungsverfahren, de- ren Entscheidungen sich auf Natur und Landschaft im Planungsraum auswirken kön- nen.“ (§ 13 (1) BNatSchG)

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„...Die Pläne sollen Angaben enthalten über 1. den vorhandenen und den zu erwartenden Zustand von Natur und Landschaft, 2. die konkretisierten Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschafts- pflege, 3. die Beurteilung des vorhandenen und zu erwartenden Zustands von Natur und Landschaft nach Maßgabe dieser Ziele und Grundsätze, einschließlich der sich daraus ergebenden Konflikte, 4. die Erfordernisse und Maßnahmen a) zur Vermeidung, Minderung oder Beseitigung von Beeinträchtigungen von Na- tur und Landschaft, b) zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung bestimmter Teile von Natur und Landschaft ... sowie der Biotope und Lebensgemeinschaften der Tiere und Pflanzen wild lebender Arten, c) auf Flächen, die wegen ihres Zustands, ihrer Lage oder ihrer natürlichen Ent- wicklungsmöglichkeiten für künftige Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege oder zum Aufbau eines Biotopverbunds besonders geeignet sind, d) zum Aufbau und Schutz des Europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“, e) zum Schutz, zur Verbesserung der Qualität und zur Regeneration von Böden, Gewässern, Luft und Klima, f) Zur Erhaltung und Entwicklung von Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft, auch als Erlebnis- und Erholungsraum des Menschen. Auf die Verwertbarkeit der Darstellungen der Landschaftsplanung für die ... Bauleitplä- ne ist Rücksicht zu nehmen“ § 14 (1) BNatSchG

„Die örtlichen Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschafts- pflege sind auf der Grundlage des Landschaftsprogramms oder der Landschaftsrah- menpläne in Landschaftsplänen flächendeckend darzustellen. ... Die Ziele der Raum- ordnung sind zu beachten; die Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumord- nung sind zu berücksichtigen.“ § 16 (1) BNatSchG

Der Landschaftsplan stellt also eine Fachplanung dar, in der die Kommune die in §§ 1 und 2 BNatSchG definierten Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Land- schaftspflege für ihr Hoheitsgebiet näher ausführt. Im Niedersächsischen Naturschutzgesetz (NNatG) werden die Maßgaben des Bun- desnaturschutzgesetzes spezifiziert. Der direkte Zuständigkeitsbereich der Kommunen erstreckt sich demnach vor allem auf die Vorbereitung oder Ergänzung der Bauleitpla- nung, die Vorbereitung von Maßnahmen nach § 28 NNatG (Geschützte Landschafts- bestandteile) sowie die Gestaltung von Grünflächen, Erholungsanlagen und anderen Freiräumen (§ 6 NNatG). Weitere Inhalte, beispielsweise gemäß §§ 24 – 27 NNatG geschützte oder schutzbe- dürftige Gebiete oder Objekte (Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Natur- denkmale) werden aus übergeordneten Planungen übernommen und in das örtliche Maßnahmenkonzept eingebunden.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 3

Der Landschaftsplan ist zwar ohne direkte rechtliche Außenwirkung, kommt jedoch indirekt zum Tragen, da ihm bezüglich der Ziele und Maßnahmen eine gewisse Selbst- bindungswirkung der Kommune zukommt. Er stellt behördenintern eine Grundlage für die Abwägung im Rahmen der Bauleitplanung sowie für die Stellungnahmen zu Pla- nungen Dritter dar.

1.3 Inhaltlicher Rahmen

In seiner Gliederung hält sich der vorliegende Landschaftsplan an den Leitfaden Land- schaftsplan 1: Nach einem kurzen Überblick über Geschichte, naturräumliche Gliede- rung und aktuelle Nutzung des Plangebietes wird der gegenwärtige Zustand von Natur und Landschaft einschließlich voraussichtlicher Änderungen für die einzelnen Schutz- güter beschrieben. Dabei werden insbesondere Bereiche von besonderer Bedeutung oder Funktionalität sowie Beeinträchtigungen und Gefährdungen dargestellt. Die Bestandsbeschreibung basiert auf den Angaben des Landschaftsrahmenplans Osterholz und weiteren Grundlagendaten der Fachbehörden, auf vorliegenden Gutach- ten und Planungen sowie den Nutzungstypen der Allgemeinen Liegenschaftskarte (ALK). Die Quellen sind in den einzelnen Kapiteln angegeben. Weiterhin wurden in ausgewählten Bereichen Erfassungen der Biotoptypen und des Landschaftsbildes durchgeführt. Schwerpunkte dieser Kartierungen bildeten die vor- aussichtlichen Neudarstellungsflächen des Flächennutzungsplans sowie ausgewählte Siedlungsränder. Hiermit steht eine aktuelle Datengrundlage für die Berücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft im Rahmen der Bauleitplanung (vgl. Kap. 5.2.2) und zur Beurteilung der Ortsrandeingrünung zur Verfügung. Aus den in der Naturschutzgesetzgebung und weiteren Fachgesetzen verankerten Zielen und Grundsätzen sowie den im Landschaftsrahmenplan und anderen überge- ordneten Planungen dargestellten Leitbildern wird ein flächenkonkretes Zielkonzept erarbeitet, das den angestrebten Zustand des Plangebietes beschreibt. Im Land- schaftsplan, der einen Fachplan des Naturschutzes und der Landschaftspflege dar- stellt, findet allerdings keine Abwägung mit konkurrierenden Nutzungsansprüchen statt. Diese bleibt anderen Verfahren und Planungen, insbesondere der Flächennutzungs- planung, vorbehalten. Der Vergleich des aktuellen Zustands von Natur und Landschaft sowie der absehbaren Veränderungen mit dem angestrebten Zielzustand ermöglicht die Ableitung von flä- chenbezogenen Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen. Hierzu zählen die Darstellung besonders geschützter und schutzbedürftiger Gebiete, das Maßnahmen- konzept für ein kommunales Biotopverbundsystem, die Vorbereitung der Eingriffsrege- lung, Maßnahmen zur Erholungsvorsorge und Freiraumqualität sowie weitere Maß- nahmenvorschläge zum kommunalen Aufgabenbereich und zum Regelungsbereich anderer Behörden und öffentlicher Stellen. Abschließend finden sich Hinweise zur Umsetzung der Inhalte des Landschaftsplans.

1 Landschaftsplan für eine lebenswerte Gemeinde – Leitfaden Landschaftsplan. Informationsdienst Na- turschutz Niedersachsen, 21. Jg., Heft 2, Hildesheim 2001

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2 ÜBERBLICK ÜBER DAS PLANGEBIET

2.1 Allgemeines

Das Hoheitsgebiet der Stadt Osterholz-Scharmbeck liegt im Zentrum des Landkreises Osterholz etwa 20 km nördlich von . Es umfasst ca. 147 Quadratkilometer. Die Kernstadt ist zugleich Verwaltungssitz des Landkreises Osterholz, der zum Regie- rungsbezirk Lüneburg zählt.

Abbildung 1: Übersicht über das Stadtgebiet

Zum Stadtgebiet gehören heute neben der Kernstadt Osterholz-Scharmbeck die Ort- schaften Ohlenstedt, Garlstedt, Hülseberg, Freißenbüttel, Sandhausen, Heilshorn, Buschhausen, Pennigbüttel, und Scharmbeckstotel. Im Nordosten grenzt die Samtgemeinde Hambergen an das Stadtgebiet an, im Osten . Im Süden liegen die Gemeinden und Lilienthal, im Westen Schwanewede. Nordwestlich von Osterholz-Scharmbeck erstreckt sich die Samtge- meinde Hagen, die zum Landkreis Cuxhaven gehört.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 5

Mit der Bundesstraße B 74 und den Landesstraßen L 135 (ehemals B 6), L 149 und L 153 ist die Stadt an das regionale und überregionale Verkehrsnetz angebunden. Zu- dem verläuft die Bundesautobahn A 27 in der Nähe (Anschlussstellen Uthlede, Schwa- newede, Bremen-Burglesum/ Ihlpol und Bremen-Industriehäfen). Das Stadtgebiet wird von der DB-Strecke Bremen – Bremerhaven/ Cuxhaven durchquert, mit einem Bahnhof in der Kernstadt. Mit ca. 61 % (9050.995 ha) stellt die Landwirtschaft den größten Flächennutzer im Stadtgebiet dar. Nur etwa 11 % (1566.725 ha) sind bewaldet. Knapp 8 % des Stadtge- bietes werden von Gebäude- und Freiflächen beansprucht, weitere 5 % von Verkehrs- flächen.

2.2 Siedlungsentwicklung 2

Spuren der Siedlungsentwicklung reichen bis in die jüngere Steinzeit zurück und wei- sen darauf hin, dass die Geestbereiche im Westen des Stadtgebietes bereits seit Jahr- tausenden ein bevorzugtes Siedlungsgebiet darstellen. Neben dem steinzeitlichen Hü- nengrab an der Osterholzer Straße finden sich in der Geest verschiedene Hügelgräber und sonstige Urnenfunde aus der Bronze- und Eisenzeit. Der erste urkundliche Nachweis Scharmbecks („Scirnbeci“) stammt aus dem Jahr 1043, Sandbeck wird erstmals 1233 urkundlich erwähnt. Im Jahre 1182 gründete der Erzbischof Siegfried von Bremen in Osterholz ein Kloster für Nonnen und Mönche des Benediktinerordens, das bis 1650 bestand. Die Klostergründung erfolgte insbesondere in der Absicht, die weiten Moorflächen der Hammeniederung in landwirtschaftlich nutz- bares Kulturland umzuwandeln. Eine großräumig planvolle Kultivierung und Besiede- lung des Teufelsmoores erfolgte jedoch erst im Rahmen der Hannoverschen Moorko- lonisation im 18. und 19. Jahrhundert. Von 1648 bis 1715 unterstand das Gebiet schwedischer Regierung. Während sich Os- terholz zunehmend zum Verwaltungsort entwickelte, bildete Scharmbeck einen Mittel- punkt für Handwerk, Gewerbe und Handel. Insbesondere die 1581 gegründete Tuch- macherzunft und der seit 1692 stattfindende Scharmbecker Markt (heute „Scharmbe- cker Herbstmarkt“) erlangten Bedeutung. Entlang des Scharmbecker Baches waren eine Reihe von Walkmühlen angesiedelt, zudem gab es Spinnereien, Färbereien und Webstuben in der Stadt, in denen die Wolle von Schafen, die vorwiegend in der Garl- stedter Heide gehalten wurden, zu Tuch weiterverarbeitet wurde. Die hergestellten Stoffe wurden u.a. an hannoversche Regimente verkauft. Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Bremen – Geestendorf (heute Bremerhaven) im Jahr 1862 wurde die Ansiedelung wichtiger Industrie- und Gewerbezweige (Fahrzeug- bau, Zigarrenherstellung, Eisengießerei, Schiffsbau, Reiswerke u.a.) gefördert. Der Zusammenschluss der Fleckengemeinden Osterholz und Scharmbeck, der zu- nächst in einem Volksentscheid abgelehnt worden war, erfolgte 1927 durch ein Gesetz des Preußischen Landtages. Am 25. Oktober 1929 wurden Osterholz-Scharmbeck Stadtrechte verliehen. Eingliederungen weiterer Gemeinden erfolgten 1936 und im Rahmen der Gemeindereform 1974. Die Einwohnerzahl, die im Jahr 1939 etwa 7.500 betragen hatte, stieg nach dem Zwei- ten Weltkrieg durch den Flüchtlingsstrom aus den Ostgebieten sprunghaft auf ca.

2 Landkreis Osterholz: Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Osterholz. 2000 Stadt Osterholz-Scharmbeck: Freiraumentwicklungskonzept. 1990 Internetseite der Stadt Osterholz-Scharmbeck: www.osterholz-scharmbeck.de

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12.500 Einwohner an. Bis zur Gemeindereform 1974 stieg die Zahl weiter auf 15.500. Im heutigen Hoheitsgebiet der Stadt leben ca. 32.000 Einwohner. Von 1978 bis 1992 war eine US-Brigade in der Lucius-D.-Clay-Kaserne in Garlstedt stationiert. Während dieser Zeit lebten ca. 4.200 US-Soldaten und ca. 4.000 Angehöri- ge im Stadtgebiet. Nach dem Truppenabzug wurde die Kaserne in eine Einrichtung der Bundeswehr (Nachschubschule und Tagungszentrum) umgewandelt. Die heutige Wirtschaftsstruktur ist weiterhin stark vom Dienstleistungsbereich geprägt. Neben verschiedenen Gewerbezweigen sind aber auch die Land- und Forstwirtschaft, der Lagerstättenabbau und die Naherholungsnutzung bedeutsam.

2.3 Naturräumliche Übersicht

Das Stadtgebiet Osterholz-Scharmbecks lässt sich anhand der geologischen Gege- benheiten, der Geländemorphologie u.ä. verschiedenen Naturräumen zuordnen, die in Karte 1 dargestellt sind und nachfolgend charakterisiert werden. Die Untergliederung in naturräumliche Haupteinheiten, Einheiten und Untereinheiten basiert auf der natur- räumlichen Gliederung Deutschlands und ist dem Landschaftsrahmenplan 3 entnom- men. Die Abgrenzung der Einheiten beruht ebenfalls auf dieser Quelle, wurde jedoch in Einzelfällen auf Grundlage der Bestandssituation dem größeren Planungsmaßstab angepasst. Im Rahmen der naturräumlichen Gliederung Deutschlands 4 werden die naturräumli- chen Haupteinheiten und Einheiten mit einem mehrstelligen Nummerncode bezeichnet. Im Landschaftsrahmenplan werden abweichend kürzere Codes verwendet. Zur besse- ren Lesbarkeit und Vergleichbarkeit werden im Weiteren die Codes des Landschafts- rahmenplans übernommen. In der folgenden Übersicht werden jedoch auch die Codes der gesamtdeutschen Gliederung aufgeführt, sie sind kursiv gesetzt.

Wesermünder Geest ( 633 ) Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest (3 bzw. 633.00 ) Bremer Schweiz (3.1) Osterholz-Scharmbecker Geestrand (3.2) Garlstedter Sandgeest (4 bzw. 633.01 ) Garlstedter Heide (4.2) Lange Heide (4.3) Ohlenstedter Geest (4.4) Wesermarschen ( 612 ) Hamme-Wümmemarsch (6 bzw. 612.00) Hammemarsch (6.2) Hamme-Oste-Niederung ( 632 ) Hammemoore (7 bzw. 632.00 ) Hammeniederung (7.1) Hamme-Hochmoore (7.2)

3 Landkreis Osterholz: Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Osterholz. 2000 4 S. Meisel: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 56 Bremen. Geographische Landesaufnahme 1 : 200.000, Naturräumliche Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumfor- schung, 1961

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 7

Um die Zweiteilung des Stadtgebietes in die höhergelegenen Naturräume der Geest im Westen und die Niederungsbereiche der Hamme-Wümmemarsch und der Hamme- moore im Osten zum Ausdruck zu bringen, werden die jeweiligen naturräumlichen Ein- heiten im vorliegenden Landschaftsplan vereinfachend unter den Bezeichnungen „Geest“ und „Teufelsmoor“ zusammengefasst.

 Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest (3)

Die Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest zieht sich mit den Untereinheiten Bremer Schweiz (3.1) und Osterholz-Scharmbecker Geestrand (3.2) als etwa zwei bis fünf Ki- lometer breites Band in Südwest-Nordost-Richtung durch das Stadtgebiet. Es handelt sich um eine Grundmoränenlandschaft mit deutlich bewegtem Relief. Ins- besondere die Geestkante, die im Osten den Übergang zu den Niederungsbereichen bildet, stellt mit Höhenunterschieden von bis zu 40 m auf 1,5 km eine markante Gelän- desituation dar. Weiterhin wird die Landschaft durch Geestrücken und Bachtäler ge- gliedert. Die geologischen Verhältnisse werden überwiegend durch Geschiebedecksande be- stimmt. In der Niederung der Schönebecker Aue sind Geschiebelehme vorhanden, im Bereich von Mühlenbach, Wienbeck und Scharmbecker Bach fluviatile Ablagerungen. Weiterhin finden sich entlang des Geestrandes glazifluviatile Sande und Flugsande. Die potenzielle natürliche Vegetation (pnV) 5, die sich ohne weitere Einflüsse des Men- schen entwickeln würde, stellen Drahtschmielen- und Flattergras-Buchenwälder unter- schiedlicher Ausprägung dar. In weiten Bereichen wären auch Übergänge zu feuchten Eichen-Hainbuchen- und Eschenmischwäldern ausgeprägt. Die Bremer Schweiz im Südwesten des Stadtgebietes wird durch die Nadel- und Laub- holzbestände des Stoteler Waldes bestimmt. In der Umgebung finden sich landwirt- schaftliche Nutzflächen (Grünland und Acker), die durch Wallhecken, Hecken und mar- kante Einzelbäume (Eichen, Kiefern) reich strukturiert sind. Im Gegensatz zur bis heute recht dünn besiedelten Bremer Schweiz stellte der Oster- holz-Scharmbecker Geestrand schon frühzeitig einen Siedlungsschwerpunkt dar. Die Ortschaften entstanden direkt entlang der Geestkante sowie in den Bachniederungen. Durch moderne Wohnbebauung sind die Ortschaften zu einem durchgehenden Sied- lungsband zusammengewachsen, so dass der Geestrand durch einen hohen Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen geprägt wird. Zwischen den Ortschaften liegen Acker- und Grünlandflächen sowie kleinere Waldparzellen.

 Garlstedter Sandgeest (4)

Der Nordwesten des Stadtgebietes wird von der Garlstedter Sandgeest mit ihren Un- tereinheiten Garlstedter Heide (4.2), Lange Heide (4.3) und Ohlenstedter Geest (4.4) eingenommen. Die sandige Grundmoräne wird von einzelnen Lehminseln, Flugsanden und Tonablagerungen unterbrochen. Die Höhenlagen betragen zumeist etwa 20 m über NN, im Bereich der Langen Heide 40 m zu NN. Auch die Garlstedter Sandgeest wäre ohne Einfluss des Menschen von Drahtschmie- len-Buchenwäldern und Flattergras-Buchenwäldern bestanden. Schwerpunktmäßig im Bereich der Langen Heide wären Übergänge zu feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern und Eschenmischwäldern ausgeprägt. Die feuchteren Standorte wären von feuchten Birken-Eichenwäldern eingenommen, die Quellbereiche und Oberläufe der Geestbä-

5 vgl. Kap. 3.1.1

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 8

che von Erlenbruchwäldern. Insbesondere für die Ohlenstedter Geest wäre ein klein- räumig wechselndes Mosaik unterschiedlicher Waldtypen charakteristisch. Östlich von Bilohe und Wiesengrund wären auch zwei Kiefern-Birken-Eichen-Moorwälder ausge- prägt. Bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert war die Geest nutzungsbedingt von Heideflä- chen beherrscht. Mit der Verkoppelung der Grundflächen erfolgte die Parzellierung und Anreicherung mit Heckenstrukturen. Zudem erhöhte sich der Anteil als Acker oder Grünland genutzter Flächen, u.a. infolge der Entwässerung der Niederungsbereiche und Begradigung der Geestbäche. Im 20. Jahrhundert wurden verbreitet Nadelhölzer aufgeforstet. Die Untereinheit Garlstedter Heide umfasst im Stadtgebiet größere Nadelwaldbereiche (Schmidts Kiefern, Elm), die Siedlungen Hinter dem Horn und Auf dem Raden, den Truppenübungsplatz sowie das Kasernengelände und nördlich angrenzende Ackerflä- chen. Das Relief ist mäßig bewegt. Auf dem Truppenübungsplatz finden sich die letz- ten größeren Bestände der ehemals landschaftstypischen Sandheiden und Sandma- gerrasen innerhalb des Landkreises. Bei der Langen Heide handelt es sich um ein Hochplateau, das sich zwischen den Ort- schaften Heilshorn, Auf dem Rusch und Westerbeck sowie der Elm erstreckt. Das Ge- lände ist verhältnismäßig wenig reliefiert. Die vorwiegend als Grünland genutzten Flä- chen werden von einzelnen Feldgehölzen sowie einigen Geestbächen unterbrochen, die über stauendem Untergrund entspringen. Die Ohlenstedter Geest nimmt das gesamte Stadtgebiet nördlich einer Linie Freißen- büttel – Garlstedt ein. Neben kleinteilig strukturierten Bachtälern und weiträumigeren Landwirtschaftsflächen finden sich kleinere Wälder sowie Splittersiedlungen. Charakte- ristisch ist auch der hohe Anteil an Stillgewässern (zumeist Fischteiche oder Abbauge- wässer), von denen der Ohlenstedter Quellsee von besonderer Größe ist.

 Hamme-Wümmemarsch (6)

Südlich der Kernstadt ragt die Hammemarsch (6.2) als Untereinheit der Hamme- Wümmemarsch in das Stadtgebiet hinein. Über Talsanddecken entstanden Nieder- moortorfe, als mit dem Anstieg des Meerwasserspiegels auch der Grundwasserspiegel stieg. Im Einflussbereich der Gezeiten wurden durch Tidehochwässer oder Flussüber- schwemmungen Schlickpartikel abgelagert, die teilweise die Torfschichten überdecken. Das Relief ist eben, bei Höhenlagen von 1 – 2 m zu NN. Im Norden und Osten steigt das Gelände zum Geestrand hin auf Höhen von 5 m an. Verschiedene Altarme der Hamme erinnern daran, dass die Hammemarsch ursprünglich von vielen natürlichen Still- und Fließgewässern geprägt wurde. Seit der Begradigung der Hamme (Ende des 19. Jh.) und der Entwässerung der Niederung werden sie durch ein dichtes Netz von Gräben und Kanälen ersetzt. Heute wird die Marsch überwiegend als Grünland ge- nutzt. In den höhergelegenen Randbereichen wird Ackerbau betrieben. Als potenzielle natürliche Vegetation sind auf den Marschböden entlang der Hamme Eichen-Eschen- und Erlen-Eichen-Marschenwälder anzusehen, im Überflutungsbe- reich auch Eschen-Ulmen-Auwaldkomplexe. Zum Geestrand hin würden diese Vegeta- tionstypen zunächst von Walzenseggen-Erlenbruchwäldern, dann von Stieleichen- Auwäldern und feuchten Buchenwäldern abgelöst.

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 Hammemoore (7)

Der gesamte Ostteil des Stadtgebietes zählt zum Naturraum der Hammemoore, der in die Hammeniederung im engeren Sinne (7.1). und die Hamme-Hochmoore (7.2) unter- teilt wird. Vor der Errichtung der Ritterhuder Schleuse machte sich der Gezeiteneinfluss in der Hammeniederung bis etwa Höhe Worpswede bemerkbar. Der Rückstau in der ehemals stark mäandrierenden Hamme führte zur Ablagerung von Uferwällen aus Schlick sowie zur Niedermoorbildung in der Gewässeraue. An den Talrändern setzte sich die Ent- wicklung fort: Hier entstanden ausgedehnte Hochmoore. Die weitläufige, ebene Moor- landschaft beidseits der Hamme ist auch unter dem Namen Teufelsmoor bekannt. Würden weitere Einflussnahmen des Menschen unterbleiben, würden sich auf den durch Abtorfung und Entwässerung irreversibel veränderten Standorten der Hamme- moore Moor- und Bruchwälder aus Kiefern, Birken und Eichen entwickeln. Entlang von Hamme und Beek sowie am Fuß des Geestrandes wären Waldgesellschaften des Walzenseggen-Erlenbruchwaldkomplexes ausgeprägt, teils auch feuchte Birken- Eichenwälder und an der Hamme Marschenwälder. Die Kolonisation des Teufelsmoores vollzog sich in mehreren Schüben, insbesondere Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts (vgl. Kap. 2.2). Die Hofstellen sind fast ausschließlich beidseits der Teufelsmoorstraße angesiedelt. Ansonsten ist das Teu- felsmoor nahezu unbesiedelt. Die Inkulturnahme der Moorböden erfolgte mittels der Deutschen Hochmoorkultur und der Sandmischkultur, seit dem Ersten Weltkrieg auch durch Tiefumbruch. Zudem wur- den die Moore durch ein enges Netz von Gräben entwässert. In den Hochmoorbereichen erfolgte zunächst bäuerlicher Handtorfstich. Später kamen industrielle Stichtorfverfahren zum Einsatz, in jüngster Zeit Frästorfverfahren. Die abge- torften Flächen wurden zumeist für die landwirtschaftliche Nutzung wieder hergerichtet. Heute werden die Hammemoore großflächig als Grünland genutzt. Vereinzelt sind A- ckerflächen und ungenutzte Moordegenerationsstadien eingestreut. Teile der Abbauflä- chen wurden auch wiedervernässt, um eine erneute Moorbildung zu ermöglichen. Die Hammeniederung säumt die Hamme und den Unterlauf der Beek als ca. 2 km brei- ter Streifen. Hier herrschen Niedermoorbildungen vor, die flussnahen Bereiche sind teilweise auch überschlickt. Die Untereinheit Hamme-Hochmoore umfasst das Pennigbütteler und Ahrensfelder Moor und die Bereiche nördlich der Teufelsmoorstraße. Im Günnemoor wird derzeit großflächig Torfabbau betrieben. Ein Teil der Flächen wird bereits wiedervernässt.

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3 GEGENWÄRTIGER ZUSTAND VON NATUR UND LAND-

SCHAFT SOWIE VORAUSSICHTLICHE ÄNDERUNGEN

In den folgenden Kapiteln wird die gegenwärtige Situation von Naturhaushalt und Landschaftsbild im Stadtgebiet beschrieben und bewertet. Die Darstellung erfolgt ge- trennt für die Schutzgüter Arten und Biotope, Landschaftsbild, Boden, Wasser und Kli- ma/ Luft. Auf der Grundlage der aktuellen Ausprägungen werden schutzgutspezifisch Bereiche mit besonderen Werten und Funktionen abgeleitet. Weiterhin werden beste- hende Beeinträchtigungen und absehbare Gefährdungen benannt. Die textlichen Ausführungen werden durch Kartendarstellungen konkretisiert. Für den Bereich der Kernstadt Osterholz-Scharmbeck erfolgt eine detaillierte Beschrei- bung und Bewertung im Rahmen des Freiraumentwicklungskonzeptes (s. Anhang).

3.1 Arten und Biotope

Die Bestandssituation der im Stadtgebiet vorkommenden Flora und Fauna wird nach- folgend dargestellt. Die flächendeckende Kennzeichnung wird anhand von Biotoptypen vorgenommen. Diese stehen stellvertretend für Lebensgemeinschaften ähnlicher Aus- prägung. Ergänzend werden die bekannten Vorkommen gefährdeter Tier- und Pflan- zenarten aufgeführt.

Zur Bestandsbeschreibung von Arten und Biotopen werden verschiedene Quellen aus- gewertet. In ausgewählten Teilbereichen wurden in 2003 Biotoptypenkartierungen durchgeführt. Hierbei lag ein Schwerpunkt auf den Grünflächen im Kernstadtbereich (vgl. Freiraumentwicklungskonzept im Anhang) sowie auf Flächen, die im Hinblick auf mögliche städtebauliche Entwicklungen von Belang sind (vgl. Kap. 5.2.3). Zur Be- schreibung der aktuellen Situation in Text und Karte wird folgendermaßen vorgegan- gen: • Ableitung von Biotoptypen aus der ALK : Die ALK (Allgemeine Liegenschafts- Kartei) beinhaltet nahezu flächendeckend für das Stadtgebiet flurstücksbezogene Angaben zu Nutzungstypen. Hieraus werden als Grundlage für die Bestandsbe- schreibung korrespondierende Biotoptypen abgeleitet. Allerdings kann i.d.R. nur ein geringer Konkretisierungsgrad erreicht werden. Weitere Ungenauigkeiten resul- tieren aus der uneinheitlichen Aktualität der Daten. • Ergänzungen anhand von Luftbildern : Aus den bei der Unteren Naturschutzbe- hörde vorliegenden Luftbildern aus den Jahren 1995 – 1997 werden lineare Ge- hölzstrukturen (Wallhecken, Feldhecken, Baumreihen, Alleen) übernommen. Wei- terhin werden hieraus Informationen über die Verbuschung von Moor- und Heide- biotopen abgeleitet. • Ergänzungen anhand von Unterlagen zum Landschaftsrahmenplan : Von der Unteren Naturschutzbehörde bereitgestellte Angaben zu den für Arten und Le- bensgemeinschaften wichtigen Bereichen (gemäß Landschaftsrahmenplan) wer- den hinsichtlich der vorkommenden Biotoptypen und Arten ausgewertet.

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• Ergänzungen anhand von Fachgutachten : Zu einzelnen Teilbereichen des Stadtgebietes wurden in den vergangenen Jahren Fachgutachten erstellt, die be- züglich der Angaben zu besonderen Biotop- und Artenvorkommen ausgewertet werden: - Universität Bremen: Auswirkungen der militärischen Nutzung auf die Heidelandschaft im Gebiet des Truppenübungsplatzes Garlstedt. Abschlussbericht 1996 - BIOS : Erfassung und Beschreibung der Brut- und Rastvogelgemeinschaft in der „Langen Heide“ im Hinblick auf die Ausweisung von Vorrangstandorten für die Windkraftnutzung. 1997 - BIOS : Die Graft Gut Sandbeck – Ökologisches Gutachten. 1988 - BIOS : Voruntersuchung zum Landschaftspflegerischen Begleitplan „Renaturierung Scharmbecker Bach“. 1992 - S. Eisend: Floristisch-vegetationskundliche Untersuchungen im LSG „Heimelberg“ und Umgebung un- ter besonderer Berücksichtigung des Naturschutzes. Diplomarbeit an der Universität Bremen, 1996 - Arbeitsgemeinschaft UVS Ritterhude: Neubau der B 74 Ortsumgehung Ritterhude – Umweltverträg- lichkeitsstudie. Erläuterungsbericht 1997 und Anhänge - Planungsbüro Koesling: Dorferneuerung Teufelsmoor – Altenbrück, Altendamm, Neuenfelde, Nieder- sandhausen, Teufelsmoor, Wulfsburg. 2003 - Wasser- und Bodenverband Schönebecker Aue: Renaturierung Schönebecker Aue – Rahmenent- wurf. 1994, Ergänzungen 1996 • Ergänzungen anhand eigener Kartierungen : Für einige Bereiche liegen mit den von NWP im Jahr 2003 durchgeführten Biotoptypenkartierungen detailierte Kennt- nisse vor. • Ergänzungen anhand weiterer Daten : Die bekannten besonders geschützten Biotope und besonders geschützten Feuchtgrünländer (vgl. Kap. 5.1.5), die Unter- lagen der Pflanzenarten-, Tierarten- und Vogelartenerfassungsprogramme des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie (NLÖ), sowie Einzelinformationen werden ebenfalls berücksichtigt.

Mit den genannten Grundlagen ist eine flächendeckende Bestandsbeschreibung der Biotopstrukturen im Stadtgebiet möglich, auch wenn der Detaillierungsgrad und die Aktualität der Kenntnisse nicht einheitlich sind. Die hieraus resultierenden Einschrän- kungen bei der Beschreibung und Bewertung des aktuellen Zustandes wirken sich ins- besondere bei den Grünlandbiotopen aus, da diese einerseits einen hohen Flächenan- teil im Stadtgebiet einnehmen und andererseits eine große Bandbreite unterschiedli- cher Ausprägungen aufweisen können (z.B. artenarmes Ansaat-Grasland, artenreiches Feuchtgrünland, Sandmagerrasen). Weiterhin liegen zu einigen Tier- und Pflanzen-Artengruppen keine oder nur lückige Kenntnisse vor. Hier kann jedoch eine Indikatorfunktion wertvoller Biotoptypen und anderer Arten mit speziellen Lebensraumansprüchen angenommen werden. Es wird davon ausgegangen, dass durch Auswertung der genannten Datengrundlagen nahezu alle Bereiche mit besonderer Bedeutung für Arten und Biotope bekannt sind und in die weiteren Auswertungsschritte des Landschaftsplans eingestellt werden kön- nen. Im Rahmen konkreter örtlicher Planungen sind die im Landschaftsplan getroffe- nen Aussagen jedoch einzelfallbezogen zu aktualisieren und zu konkretisieren. Im Re- gelfall ist hierfür zumindest eine aktuelle Biotoptypenkartierung erforderlich.

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3.1.1 Die potenzielle natürliche Vegetation des Stadtgebietes

Als potenzielle natürliche Vegetation (pnV) werden die Pflanzengesellschaften be- zeichnet, die sich ohne Einfluss des Menschen entwickeln würden 6. Sie spiegelt die abiotischen Standortfaktoren Boden, Wasserhaushalt und Klima (vgl. Kap. 3.3 – 3.5) wider und berücksichtigt auch das biotische Besiedelungspotenzial einer Region sowie nachhaltige anthropogene Einflüsse wie Abtorfung u.ä. Die pnV vermittelt somit einen Eindruck vom aktuellen Lebensraumpotenzial einer Landschaft. Bei den als pnV benannten Pflanzengesellschaften handelt es sich um Klimaxgesell- schaften, d.h. weitgehend konstante Endstadien von Sukzessionsprozessen. Die pnV wird für das Stadtgebiet auf Grundlage der Bodenübersichtskarte (BÜK 50, vgl. Kap. 3.3) abgeleitet 7. Sie ist in Karte 2 dargestellt.

Ohne menschliche Einflüsse würden sich im Stadtgebiet nahezu flächendeckend Laubwälder verschiedener Artenzusammensetzung entwickeln. Nur die Fließgewässer und kleinflächige Sonderstandorte (z.B. Abbruchkanten) wären baumfrei.

Drahtschmielen-Buchenwälder des Tieflandes sind als potenzielle natürliche Vegeta- tion der trockenen bis feuchten bodensauren Sandstandorte in der Garlstedter Heide anzusehen. Zudem würden sie größere Bereiche im Naturraum der Ohlenstedter Geest und entlang des Geestrandes einnehmen. Dieser Vegetationstyp wird von der Rotbuche ( Fagus sylvatica ) als Hauptbaumart geprägt, oft in hallenwaldartigen Be- ständen. Im Unterwuchs sind Drahtschmiele ( Deschampsia flexuosa ), Stechhülse ( Ilex aquifolium ), Sauerklee ( Oxalis acetosella ), Schattenblümchen ( Maianthemum bifolium ) und Wald-Geißblatt ( Lonicera periclymenum ) charakteristisch. Auf anlehmigen und entsprechend etwas besser basenversorgten Sandstandorten stellen Flattergras-Buchenwälder die pnV dar. Auch diese Waldgesellschaft weist oftmals reine Buchenbestände auf. In der Krautschicht kommen etwas anspruchsvolle- re Arten wie Flattergras ( Milium effusum ) und Waldschwingel ( Festuca altissima ) hinzu. Flattergras-Buchenwälder sind im Stadtgebiet nur in begrenzter Flächenausdehnung als pnV anzusehen, insbesondere südwestlich des Scharmbecker Baches, Auf dem Knorren, zwischen Westerbeck und Myhle, bei Freißenbüttel und Auf dem Rusch. Teil- bereiche bei Heilshorn und in der Ohlenstedter Geest weisen Übergänge zwischen Drahtschmielen- und Flattergras-Buchenwäldern als pnV auf. Auf bodensauren Standorten mit stärkerem Einfluss von Grund- oder Stauwasser tritt die Stieleiche ( Quercus robur ) neben der Rotbuche als Hauptbaumart auf. Im Unter- wuchs treten neben Säurezeigern auch Feuchtezeiger wie das Pfeifengras ( Molinia caerulea ) auf. Größere Bereiche zwischen Garlstedt, Hülseberg und Ohlenstedt wer- den der pnV-Einheit feuchter Drahtschmielen- und Flattergras-Buchenwald im Ü- bergang zum Birken-Eichenwald zugeordnet, ebenso kleinere Flächen auf der Lan- gen Heide und am Geestrand. Die Naturräume Bremer Schweiz und Lange Heide wären ohne Einfluss des Menschen großräumig mit Eichen-Hainbuchenwäldern und Eschenmischwäldern feuchter Standorte bewachsen, teilweise wären Übergänge zu feuchten Flattergras- und Wald- meister-Buchenwäldern ausgeprägt. Auch in den Naturräumen Ohlenstedter Geest und

6 In der Fachliteratur erfolgt eine Unterscheidung zwischen „potenzieller natürlicher Vegetation“ und „heu- tiger potenzieller natürlicher Vegetation“. Da die Begrifflichkeiten jedoch unterschiedlich gehandhabt und nicht immer klar unterschieden werden, wird im vorliegenden Landschaftsplan vereinfachend nur die Bezeichnung „potenzielle natürliche Vegetation“ verwandt. 7 NLÖ: PNV-Karten für Niedersachsen auf Basis der BÜK 50. Informationsdienst Naturschutz Niedersach- sen 1/2003

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Osterholz-Scharmbecker Geestrand kämen solche Waldgesellschaften vor. Auf den Standorten, die durch mäßige Basenversorgung und deutlichen Stau- oder Grundwas- sereinfluss gekennzeichnet sind, treten Stieleiche, Hainbuche ( Carpinus betulus ) oder Esche ( Fraxinus excelsior ) als Hauptbaumarten auf. Der artenreiche Unterwuchs setzt sich aus anspruchsvollen Arten wie Buschwindröschen ( Anemone nemorosa ), Wald- meister ( Galium odoratum ), Goldnessel ( Lamiastrum galeobdolon ), Hoher Schlüssel- blume ( Primula elatior ) und Scharbockskraut ( Ranunculus ficaria ) zusammen. Die stark grundwasserbeeinflussten Gleyböden der Geestbachtäler des Osterholz- Scharmbecker Geestrandes (Mühlenbach, Scharmbecker Bach und Wienbeck) sowie am Fuß des Geestrandes südlich der Kernstadt weisen bei regelmäßiger Überflutung Erlenwälder und Birken-Eichenwälder als pnV auf (dem Stieleichen-Auwaldkomplex zugeordnet). Prägende Baumarten sind Stieleiche, Erle ( Alnus glutinosa ), Sandbirke (Betula pendula ) und Ulme ( Ulmus laevis ), teils auch die Buche. Im Unterwuchs treten Waldziest ( Stachys sylvatica ), Hain-Gilbweiderich ( Lysimachia nemorum ), Sumpf- Dotterblume ( Caltha palustris ) und andere anspruchsvolle, feuchtetolerante Arten auf. Nicht überflutete Bereiche sind von feuchten Buchenwäldern geprägt. Im Bereich der Garlstedter Sandgeest sind Walzenseggen-Erlenbruchwälder als pnV für die Geestbachtäler und sonstigen stark grundwasserbeeinflussten Niedermoor- standorte anzunehmen. Weitere potenzielle Standorte dieser Vegetationseinheit finden sich am Geestfuß, in der Beekniederung sowie entlang der Hamme oberhalb der Beek- Mündung. Die Erlenbruchwälder weisen eine lückige Strauchschicht und eine üppige Krautschicht mit Arten wie Walzensegge ( Carex elongata ), Wasser-Schwertlilie ( Iris pseudacorus ), Wolfstrapp ( Lycopus europaeus ), Blutweiderich ( Lythrum salicaria ), Schwarze Johannisbeere ( Ribes nigrum ) und Bittersüßer Nachtschatten ( Solanum dul- camara ) auf. Die durch Entwässerung und Abtorfung nachhaltig veränderten Hochmoore der Teu- felsmoorniederung weisen als pnV Birken-Eichen-Moorwälder , teils mit Übergängen zu Birkenbruchwäldern auf. Auf den feuchten bis nassen, nährstoffarmen Standorten tritt oftmals die Moorbirke ( Betula pubescens ) als Hauptbaumart auf, die Stieleiche als Nebenbaumart. Da das Stadtgebiet nicht zum natürlichen Verbreitungsgebiet der Kie- fer ( Pinus sylvestris ) zu zählen ist, bleibt diese Baumart bei der Beschreibung der pnV unberücksichtigt. Im Unterwuchs der Moorwälder sind Pfeifengras ( Molinia caerulea ), Moorbeere ( Vaccinium uliginosum ) und verschiedene Torfmoose ( Sphagnum spec .) häufig. Auf deutlich entwässerten Niedermoorstandorten mäßiger Basenversorgung würden sich ohne menschliche Einflüsse feuchte Birken-Eichenwälder mit Übergängen zu Bruch- und Auwäldern entwickeln. Typische Pflanzenarten sind in der Baumschicht neben Moorbirke und Stieleiche auch Erlen, im Unterwuchs Arten der Bruch- und Au- wälder. Entsprechende Standorte finden sich randlich der Hochmoorbereiche. Entlang der Hamme wirkt sich unterhalb der Beekmündung der Tideneinfluss auf die Zusammensetzung der pnV aus. Auwaldartige Eichen-Eschen- oder Erlen- Eichenwälder würden auf den weniger nährstoffreichen flussnahen Niedermoorstand- orten vorkommen, verschiedene Waldgesellschaften des Eichen-Ulmen- Auwaldkomplexes auf den regelmäßig überfluteten Flussmarschböden. Zu den na- mengebenden Baumarten kommen verschiedene Weiden-Arten ( Salix spec. ), evt. auch die Hainbuche. In der Krautschicht treten Stickstoff- und Feuchtezeiger wie Giersch ( Aegopodium podagraria ), Brennessel ( Urtica dioica ), Rasenschmiele ( De- schampsia cespitosa ) und Hopfen ( Humulus lupulus ) auf.

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3.1.2 Die Biotoptypen im Stadtgebiet

In diesem Kapitel wird zunächst ein Überblick über die Ausstattung des Stadtgebietes mit Biotoptypen vermittelt. Tabelle 2 enthält eine Aufzählung und nähere Beschreibung der im Stadtgebiet vorkommenden Biotoptypen. Die Bezeichnung, Gliederung und De- finition entspricht dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen 8. Da keine flächendeckende Biotoptypenkartierung vorliegt, sind die Angaben zu den Vorkommen im Stadtgebiet teils unvollständig oder recht allgemein. Sie basieren auf den in Kap. 3.1 genannten Datengrundlagen. Die in Tabelle 2 aufgeführten kennzeichnenden Pflanzenarten und charakteristischen Tierarten sollen einen Eindruck vom Lebensraumpotenzial der einzelnen Biotoptypen vermitteln. Es wird nicht auf konkrete Nachweise Bezug genommen, weshalb insbe- sondere die Angaben zur Fauna sehr allgemein gehalten sind. Für nähere Angaben zu speziellen Artenvorkommen im Stadtgebiet wird auf Kap. 3.1.3 verwiesen. In Karte 3 ist die Bestandssituation von Arten und Lebensgemeinschaften dargestellt. Grundlage bilden die Nutzungstypen der ALK. In der Legende wird mit der Angabe korrespondierender Biotoptypen der Bezug zu Tabelle 2 hergestellt. Da die Ableitung von Biotoptypen aus den Nutzungstypen der ALK gewissen Einschränkungen unter- liegt, lassen sich Abweichungen zwischen der Karte und den textlichen Erläuterungen in Tabelle 2 jedoch nicht vollständig ausschließen. Die Ergebnisse der aktuellen Biotoptypenkartierungen ausgewählter Bereiche sind in Extrakarten im Anhang dargestellt. Ein Glossar mit lateinischen und deutschen Artennamen ist ebenfalls im Anhang beige- fügt.

Das Stadtgebiet Osterholz-Scharmbecks ist sowohl in der Teufelsmoorniederung als auch in den Naturräumen der Geest durch einen sehr hohen Grünlandanteil (insge- samt ca. 48 %) gekennzeichnet. Intensiv bewirtschaftetes Grünland herrscht vor, je- doch sind kleinflächig auch extensiv genutzte Grünlandgesellschaften unterschiedlicher Trophie (Nährstoffversorgung) und Basenversorgung (Säureverhältnisse) ausgeprägt. Als größere zusammenhängende Waldbereiche sind nur Schmidts Kiefern und die Elm sowie der Stoteler Wald zu nennen. Kleinere Wälder und Feldgehölze sind jedoch im ganzen Stadtgebiet vorhanden. Auch Hecken, Baumreihen und Baumgruppen sind insbesondere auf der Geest weit verbreitet. Eine Besonderheit stellen hier die Wallhe- cken dar, die z.T. noch in hoher Dichte die landwirtschaftlichen Flächen gliedern. Gebüsche finden sich i.d.R. nur kleinflächig als Sukzessionsstadien. Ackerbaulich genutzte Bereiche sind entlang des Gestrandes sowie nahe der größeren Siedlungen auf der Geest konzentriert. Als Fließgewässer sind die Bäche und Gräben der Geest sowie die natürlichen Fließ- gewässer (Hamme und Beek) und Gräben der Teufelsmoorniederung zu unterschei- den. Die Stillgewässer sind in der Mehrzahl künstlich entstanden (Fischteiche, Torfsti- che, Abbaugewässer). Sie unterscheiden sich je nach Entstehung und Nutzung hin- sichtlich Trophie und Morphologie. Als Relikt der ehemaligen Schafbeweidung, die insbesondere im Naturraum der Garl- stedter Sandgeest betrieben wurde, finden sich kleinflächig Heiden und Magerrasen- Biotope, die oftmals durch Verbuschung gefährdet sind. Der einzige größere Biotop- komplex von Heiden und Magerrasen ist durch die militärische Nutzung des Truppen-

8 Niedersächsisches Landesamt für Ökologie: Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung der nach § 28 a und § 28 b NNatG geschützten Biotope. Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen, Heft A/ 4, 1994

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übungsplatzes Garlstedter Heide erhalten, jedoch ebenfalls durch Gehölzaufkommen betroffen. Kleinflächige Ersatzlebensräume für an nährstoffarme Standortbedingungen angepasste Arten stellen verschiedene ehemalige Sandabbauten dar. Als weitere Sonderbiotope der Geest sind Kleinstmoore zu nennen, die zumeist ent- wässert und eutrophiert sind. Entsprechend wird die Vegetation von verschiedenen Sukzessionsstadien, oftmals von Waldgesellschaften geprägt. Auch in der Teufelsmoorniederung sind kaum naturnahe Moorbiotope erhalten. Die unkultivierten Moorbereiche sind durch Degenerationsstadien mit Pfeifengras, Zwerg- sträuchern, Feuchtgebüschen oder Birkenwäldern gekennzeichnet. Siedlungs- und Verkehrsflächen sind entlang des Geestrandes konzentriert. Auch auf der Geest finden sich mehrere, teils größere Siedlungen. Die Teufelsmoorniederung ist hingegen nur schwach besiedelt und wenig erschlossen.

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Tabelle 2: Übersicht über die Biotoptypen des Stadtgebietes

Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten Wälder WM mesophiler von der Rotbuche wenige kleinflächige Vorkommen auf der Fagus sylvatica, Anemone nemorosa, faunistische Bedeutung von § Buchenwald dominierte Wälder auf Geest: Galium odoratum, Lamium galeobdolon, Wälder ist von Pflanzenar- mäßig trockenen bis in Quelltälern der Wienbeck, im Stoteler Milium effusum, Viola reichenbachiana tenzusammensetzung, mäßig feuchten, relativ Wald, an Gut Sandbeck, im Klosterholz Altersstruktur, Größe und basenreichen Lehm- Vorhandensein bestimmter standorten Kleinhabitate (z.B. stehen- WL bodensaurer Buchenwälder auf wenige kleinflächige Vorkommen auf der Fagus sylvatica, Deschampsia flexuosa, des Totholz, besonnte Buchenwald basenarmen Sand- Geest: Dryopteris carthusiana, Ilex aquifolium, Waldbodenstellen, Wald- und Lehmböden, Maianthemum bifolium, Trientalis euro- ränder) oder Biotopkomple- am Stubbener Graben, im Stoteler Wald, xe abhängig Krautschicht oft nur im Klosterholz, an Drepte südwestlich paea, Vaccinium myrtillus, Polytrichum spärlich ausgeprägt Hülseberg, bei Vorwohlde, auf Golfplatz, formosum besonders bedeutsam i.d.R. und von Säurezeigern an Fischteichen westlich Ohlenstedt Nass- und Feuchtwälder, dominiert reife Waldökosysteme und Teile davon sowie histori- sche Waldnutzungsformen oft hohe Artenvielfalt; cha- rakteristische Arten bzw. Artengruppen sind: • Wirbellose: Würmer, Asseln, div. Käfer, Spinnen, Hautflügler, Schmetterlinge, Amei- sen

9 § – gemäß § 28 a/ b NNatG oder § 33 NNatG besonders geschützt (vgl. Kap. 5.1.5 und 5.1.6) (§) – in bestimmter Ausprägung gemäß § 28 a/ b NNatG besonders geschützt (vgl. Kap. 5.1.5)

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten WQ bodensaurer von Stieleiche domi- kleinflächig auf der Geest, oft jüngere Quercus robur, Betula pendula, Betula • Vögel: z.B. Spechte, (§) Eichen- nierte Wälder oder Bestände als Sukzession auf Heideflä- pubescens, Fagus sylvatica, Frangula Meisen, Sommer-, Win- Mischwald Mischwälder auf sehr chen alnus, Deschampsia flexuosa, Dryopteris tergoldhähnchen, feuchten oder sehr südlich Vosloge, nordwestlich Garlstedt carthusiana, Festuca ovina, Holcus Waldlaubsänger, einige nährstoffarmen Stand- mollis, Ilex aquifolium, Melampyrum Greifvögel und Eulen trockene Ausprägung auf TÜP Garlstedt, orten, nutzungsbedingt pratense, Molinia caerulea, Polytrichum • Säugetiere: verschie- auch auf frischen bzw. westlich Ruschkamp, bei Haslah, süd- formosum, Pteridium aquilinum, Trienta- westlich Auf dem Raden dene Fledermausarten, nährstoffreicheren lis europaea, Vaccinium myrtillus Marder, Rehwild, Rot- feuchte Ausprägung bei Haslah, im Be- Standorten wild, Kaninchen, reich Schrum, nordöstlich, südlich und Dachs, Wildschwein, westlich Garlstedt, nordwestlich Vorwohl- Fuchs de, an L 135 nördlich Garlstedt, an Oh- lenstedter Weg, an Drepte östlich und nordöstlich Garlstedt, östlich Buggehorn WC mesophiler von Eichen und/ oder auf feuchteren Standorten der Geest, Quercus robur, Carpinus betulus, Tilia (§) Eichen- und Hainbuchen dominier- insbesondere in Geestbachtälern und cordata, Fraxinus excelsior Corylus Hainbuchen- te Wälder mit Buche, Quellbereichen: avellana, Crataegus spec., Anemone Mischwald Esche, Linde, Ahorn an Oberlauf Mühlenbach, in Quelltälern nemorosa, Galium odoratum, Lamium u.a. auf Standorten mit der Wienbeck, am Stubbener Graben, im galeobdolon, Milium effusum, Stellaria günstiger Basen- und Stoteler Wald, im Klosterholz, nördlich holostea, Viola reichenbachiana; in Wasserversorgung, Haslah, im Bereich Schrum, an Drepte feuchter Ausprägung auch Geum rivale, teils forstwirtschaftlich südwestlich Isehorn und südwestlich Hül- Iris pseudacorus, Filipendula ulmaria, bedingt seberg sowie nahe der Stadtgebietsgren- Alnus glutinosa, Deschampsia cespito- ze sa, Stachys sylvatica, Circaea lutetiana WE Erlen- und grundwasserbeein- feuchte Bachauen- und Quellbereiche der Alnus glutinosa, Fraxinus excelsior, § Eschenwald flusste oder zeitweise Geest: Prunus padus, Ulmus laevis, Carex der Auen und überflutete Erlen- und am Oberlauf Mühlenbach, am Oberlauf remota, Circaea intermedia, De- Quellbereiche Eschenwälder in Scharmbecker Bach, in Quelltälern der schampsia cespitosa, Festuca gigantea, Bachauen, Quellgebie- Wienbeck, an Stubbener Graben, im Sto- Humulus lupulus, Impatiens noli-tangere, ten, Randbereichen teler Wald, an der Kleinen Aue, an Gut Lysimachia nemorum, Ranunculus der Flussauen und auf Sandbeck, im Klosterholz, nördlich Has- ficaria, Stachys sylvatica, Stellaria teilentwässerten Nie- lah, an Drepte nordöstlich Garlstedt und nemorum; in quelligen Bereichen zudem dermooren nahe der Stadtgebietsgrenze Cardamine amara, Chrysosplenium alternifolium, C. oppositifolium, Geum rivale, Valeriana dioica

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten WA Erlen- Erlen-dominierte Wäl- vereinzelt auf nassen Standorten in Niede- Alnus glutinosa, Calamagrostis canes- s.o. § Bruchwald der auf nassen, torfi- rungen der Geest: cens, Carex elata, C. elongata, C. pseu- gen Standorten mäßi- an Stubbener Graben, im Bereich Schrum, docyperus, Hottonia palustris, Lysima- ger bis guter Nähr- am Oberlauf Giehler Bach, an Drepte chia thyrsiflora, Peucedanum palustre, stoffversorgung (Stadtgebietsgrenze), an L 135 nördlich Ribes nigrum, Caltha palustris, Carda- Garlstedt, an Ohlenstedter Weg, an Fisch- mine amara, Cirsium palustre, Mentha teichen westlich Ohlenstedt aquatica, Solanum dulcamara, Agrostis canina kleinflächige Relikte in Teufelsmoorniede- rung: in Hammemarsch, in Pennigbütteler Moor WB Birken- und Birken-dominierte kleinflächige Birkenbruchwälder auf Moor- Betula pubescens, Pinus sylvestris, § Kiefern- Wälder auf nassen, standorten der Geest: Carex rostrata, Eriophorum angustifoli- Bruchwald torfigen, mehr oder bei Haslah, im Bereich Schrum, nordöst- um, Molinia caerulea, Sphagnum spec., weniger nährstoffar- lich Garlstedt, südlich Vosloge, an Drepte Erica tetralix, Eriophorum vaginatum, men Standorten südwestlich Hülseberg, südwestlich Elm, Myrica gale, Vaccinium uliginosum östlich Heilshorn, auf der Langen Heide, in Sandabgrabung nordöstlich Buggehorn, westlich und nordöstlich Garlstedt zumeist kleinflächige Bruch- und Moor- wälder auf unkultivierten, wenig entwäs- serten Standorten in der Teufelsmoornie- derung: randlich Günnemoor, in Niedersandhauser Moor, Pennigbütteler Moor, nördlich des Breiten Wassers, südlich Neuenfelde WU Erlenwald ent- Erlenwälder entwäs- vermutlich kleinere Bereiche in Bachtälern Alnus glutinosa, Sorbus aucuparia, Urti- wässerter serter Niedermoor-, und Niederungen der Geest ca dioica, Rubus spec., Oxalis acetosel- Standorte Sumpf- und Auen- la standorte, in der Krautschicht u.a. Stö- rungszeiger

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten WV Birken- und entwässerte Bruch- bruchwaldähnliche Birkenwälder und Betula pendula, Betula pubescens, Pi- s.o. Kiefernwald wälder und Anflugwäl- Birken-Kiefernwälder auf entwässerten nus sylvestris, Erica tetralix, Vaccinium entwässerter der aus Birke und Kleinstmooren der Geest: myrtillus, Calluna vulgaris, Molinia cae- Moore Kiefer in entwässerten bei Littberg, an Drepte südwestlich Ise- rulea, Deschampsia flexuosa, Pteridium Mooren horn, südöstlich Heilshorn, am Oberlauf aquilinum Giehler Bach teils größere Bestände als Sukzessi- onsstadien entwässerter Moore in der Teufelsmoorniederung: randlich Günnemoor, am Torfkanal, in Wulfsburger und Pennigbütteler Moor, südlich Neuenfelde WK Birken- und von Birken und/ oder südlich Isehorn, nördlich Kaserne, in Ab- Pinus sylvestris, Betula pendula, De- Kiefernwald Kiefern dominierte baugrube südlich Kaserne schampsia flexuosa, Frangula alnus, armer Sandbö- Wälder auf sehr nähr- Melampyrum pratense, Molinia caerulea, den stoffarmen und trocke- Sorbus aucuparia, Trientalis europaea, nen oder feuchten Vaccinium myrtillus, V. vitis-idaea, zahl- Sanden reiche Moose und Flechten WP sonstiger Pio- Sukzessionsstadium keine Vorkommen bekannt, aber vermut- Betula pendula, B. pubescens, Populus nierwald aus Pioniergehölzen lich kleinflächige Vorkommen auf der tremula, Sorbus aucuparia; Krautschicht Geest im Bereich von ehemaligen Abbau- je nach Standortbedingungen sehr un- flächen, Straßen- und Bahnböschungen, terschiedlich Waldlichtungsfluren u.ä. WX sonstiger Laub- nicht standortgerechte, Teilflächen im Staatsforst und Stoteler Quercus rubra, Quercus robur, Populus forst forstlich begründete, Wald (Buche, Stieleiche, Roteiche, Pap- spec., Alnus glutinosa meist strukturarme pel, Erle) Laubholzbestände aus evt. weitere Vorkommen einheimischen oder fremdländischen Baumarten, die keinen anderen Waldtypen zugeordnet werden können

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten WZ sonstiger Na- nicht standortgerechte, großflächige Nadelforste in Garlstedter Picea abies, Pinus sylvestris, Larix s.o. delforst forstlich begründete, Heide (Schmidts Kiefern, Elm) spec., Pseudotsuga menziesii meist strukturarme in Stoteler Wald großflächig Fichten, Lär- Nadelholzbestände chen, teils auch Kiefern weitere kleinere Nadelfostparzellen auf der Geest und in der Teufelsmoorniede- rung (zumeist Fichten) Gebüsche und Kleingehölze BN Moor- und Gebüsche auf nassen Vorkommen von BN und BF anhand vor- Myrica gale, Salix cinerea, Salix aurita, vorwiegend Arten der Wäl- (§) Sumpfgebüsch oder vermoorten handener Datengrundlage nicht immer Salix pentandra, Frangula alnus , in der und Waldränder; oft nur Standorten, oft im unterscheidbar, deshalb zusammenge- Krautschicht Nässezeiger Teillebensraum (Ansitz-, Verlandungsbereich fasst Singwarte, Schutz vor Wit- von Gewässern in Geest auf Niedermoorstandorten und terung/ Feinden, Leitstruk- degenerierten Kleinsthochmooren, oft von tur, Überwinterungsquartier, Gagel dominiert: Nist- oder Nahrungsbiotop) BF sonstiges Gebüsche auf feuch- großflächiges Feuchtgebüsch an Drepte Salix cinerea, Salix aurita, Frangula charakteristische Arten bzw. Feuchtgebüsch ten Mineralböden oder südwestlich Isehorn, kleinere Vorkommen alnus, Myrica gale, Viburnum opulus, Artengruppen sind: entwässerten Sumpf- an Oberläufen Scharmbecker Bach, in Sambucus nigra, Urtica dioica • Wirbellose: Wanzen, bzw. Moorstandorten Quelltälern der Wienbeck, bei Littberg, an Zikaden, Käfer, Haut- Drepte südwestlich Hülseberg und östlich flügler, Schmetterlinge, Garlstedt, am Ohlenstedter Weg, östlich Spinnen, Weichtiere Heilshorn, an Westhang Heimelberg, an • Oberlauf Giehler Bach, in Sandabgrabung Reptilien: Blindschlei- nordöstlich Buggehorn, westlich Garlstedt, che auf TÜP Garlstedt • Vögel: Neuntöter, Gold- in Teufelsmoorniederung auf nährstoffar- ammer, Gelbspötter, men Niedermoorstandorten u.ä.: Heckenbraunelle, Rot- kehlchen, Mönchs- am Torfkanal, in Wulfsburger und Pennig- grasmücke, Rebhuhn, bütteler Moor, am Breiten Wasser, südlich Fasan, Ringeltaube, Neuenfelde Amsel, Turmfalke, Mäusebussard • Säugetiere: Igel, Spitzmaus, Feldhase, Hermelin, Mauswiesel

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten BM, BS, BR mesophiles Strauchbestände auf im Geestbereich weit verbreitet, bei- Sambucus nigra, Betula pendula, Salix s.o. Gebüsch, bo- trockenen bis mäßig spielsweise auf ehemaligen Sandabbau- caprea, Frangula alnus, Corylus avella- densaures feuchten Standorten flächen, Straßen- und Bahnböschungen, na, Crataegus spec., Euonymus euro- Laubgebüsch, unterschiedlicher Waldlichtungsfluren u.ä paea, Rosa canina, Rubus spec., Fran- Ruderalge- Nährstoff- und Basen- gula alnus, Sorbus aucuparia, Prunus büsch/ sonsti- versorgung, auch serotina ges Gebüsch Sukzessionsgebüsche auf gestörten Standor- ten und angepflanzte Gebüsche HW Wallhecke mit Bäumen und/ oder weit verbreitet auf der Geest, i.d.R. im Quercus robur, Betula pendula, Alnus § Sträuchern bewachse- Komplex mit intensiv genutztem Grünland; glutinosa, Corylus avellana, Crataegus ne Wälle, die als Ein- oftmals handelt es sich um Baum- spec., Frangula alnus, Rosa canina friedung dienen oder Wallhecken, die von Reihen aus Altbäu- dienten men bewachsen sind und keine Strauch- schicht aufweisen. Schwerpunktvorkommen in den Bereichen Buggehorn - Garlstedt - Feldhof, nördlich und östlich Ohlenstedt, randlich Stoteler Wald bis Bargten, nördlich und östlich Westerbeck, nördlich Kernstadt, Kernstadt – Settenbeck, südöstlich Kernstadt (Alter Damm) HF Feldhecke Gehölzreihen aus weit verbreitet auf der Geest, i.d.R. im Acer campestre, Alnus glutinosa, Betula Bäumen und/ oder Komplex mit intensiv genutztem Grünland pendula, Carpinus betulus, Crataegus Sträuchern in der Teufelsmoorniederung selten, vor- spec., Quercus robur, Rubus fruticosus, wiegend am Fuß des Geestrandes und Sorbus aucuparia, Sambucus nigra, nahe der Siedlungsflächen Corylus avellana, Rosa canina, Euony- mus europaea HN naturnahes waldähnliche Gehölz- mehrere Vorkommen auf der Geest standortheimische Baumarten (s. Wald- Feldgehölz bestände von geringer in der Teufelsmoorniederung vor allem als Biotoptypen), oftmals Quercus robur Größe (i.d.R. unter Hofgehölze 0,5 ha) mit Dominanz standortheimischer Baumarten

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten HX standortfrem- waldähnliche Gehölz- einige Vorkommen auf der Geest Picea abies, Hybridpappeln u.a. s.o. des Feldgehölz bestände von geringer einzelne Nadelholzaufforstungen in der Größe mit Dominanz Teufelsmoorniederung standortfremder Baumarten HB Einzelbaum, markante Einzelbäu- verbreitet auf der Geest Quercus robur, Tilia cordata, Tilia pla- Baumbestand me, Baumgruppen, in der Teufelsmoorniederung insbesonde- typhyllos, Fagus sylvatica, Aesculus Baumreihen und Al- re als Baumreihen oder Alleen entlang von hippocastanum, Betula pendula leen Hofzufahrten HO Obstwiese Obstbaumbestände i.d.R. kleinflächige Bestände randlich der diverse Obstbaumarten, Unterwuchs je (Hochstämme) auf dörflichen Siedlungen nach Standort und Nutzung Grünland oder Bra- chen Binnengewässer FQ naturnaher natürliche, dauerhafte verschiedene kleinflächige Bereiche in Cardamine amara, Chrysosplenium Lebensraumpotenzial stark § Quellbereich oder periodische Ge- Geestbachtälern, z.B. Quelle bei Rusch- oppositifolium, Ranunculus hederaceus, abhängig von Strömung, wässeraustritte kamp, Sickerquellen randlich in Quelltä- Stellaria uliginosa Wasserqualität, Chemis- lern der Wienbeck mus, Gewässermorpholo- gie, umgebenden Lebens- raumstrukturen FB naturnaher Fließgewässer bis ca. einzelne Abschnitte der Schönebecker Glyceria fluitans, Phalaris arundinacea, charakteristische Arten bzw. § Bach 5 m Breite mit natur- Aue, südlicher Quellarm des Mühlen- Ranunculus fluitans, R. peltatus, Elodea Artengruppen sind: naher Struktur bachs, Garlstedter Aue, Stubbener Gra- canadensis • Wirbellose: Strudel- ben, Wienbeck mit südlichem Quellarm, würmer, Schnecken, Scharmbecker Bach nordöstlich der Kern- Muscheln, Milben, stadt (vgl. Kap. 3.4.3), charakteristische Krebse, Steinfliegen, Wasserpflanzengesellschaften jedoch Köcherfliegen, Wan- nicht mehr erhalten zen, Wasserkäfer, Zweiflügler, Libellen FX ausgebauter Fließgewässer bis ca. weite Abschnitte der Geestbäche (vgl. Ufer – sofern nicht befestigt – mit Arten Bach 5 m Breite mit mehr Kap. 3.4.3) des Grünlands, der Ruderalfluren u.ä. oder weniger stark begradigtem und aus- gebautem Verlauf

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten FFN naturnaher Fließgewässer über Beek Glyceria maxima, Hydrocharis morsus- • Fische: Bachforelle, § sommerwarmer ca. 5 m Breite mit ranae, Lemna minor, Nuphar lutea, Äsche, Groppe, Elritze, Fluss naturnaher Struktur, Phragmites australis, Sagittaria sagittifo- Schmerle, Döbel, Nase, langsam fließend lia Aal, Bachneunauge, FZ ausgebauter Fließgewässer über Hamme Ufer – sofern nicht befestigt – mit Arten Gründling, Dreistache- Fluss ca. 5 m Breite mit des Grünlands, der Ruderalfluren, der liger Stichling, Karau- mehr oder weniger Röhrichte o.ä. sche, Schleie, Giebel, stark begradigtem und Moderlieschen ausgebautem Verlauf • Amphibien: Grasfrosch, FG Graben künstlich angelegte auf der Geest oftmals nur periodisch was- Eriophorum angustifolium, Ranunculus Feuersalamander Gewässer mit linien- serführend hederaceus, R. peltatus, Glyceria maxi- • Vögel: Wasseramsel, haftem Verlauf und in der Teufelsmoorniederung teils sehr ma, Hottonia palustris, Nuphar lutea, Gebirgsstelze, Eisvogel geringer Fließge- engmaschiges Grabennetz, einige Gräben Phragmites australis, Stratiotes aloides • Säugetiere: Wasser- schwindigkeit, i.d.R. mit naturnaher Vegetation (vgl. Kap. spitzmaus, Fischotter, unter 5 m Breite 3.4.3), in Hammemarsch z.T. kalkreiche Iltis Gräben SO naturnahes natürlich oder künstlich auf Geest wenig eutrophierte Abbauge- Carex rostrata, Eriophorum angustifoli- Lebensraumpotenzial stark § nährstoffarmes entstandene Stillge- wässer, Torfstiche, mit naturnaher Struktur um, Lysimachia thyrsiflora, Menyanthes abhängig von Hydrologie Kleingewässer wässer bis ca. 1 ha und/ oder Vegetation: trifoliata, Myriophyllum alterniflorum, (Zu-, Abflüsse, Durchmi- Größe mit geringem z.B. in Sandgrube Freißenbüttel, auf TÜP Potentilla palustris, Sphagnum spec., schung etc.), physico- Nährstoffgehalt Garlstedt, in Abbaugrube südlich der Ka- Utricularia minor, Nymphaea alba, Equi- chemischen Eigenschaften, serne, in Kiebitzmoor bei Haslah, inner- setum fluviatile, Polygonum amphibium Trophie, Größe und Tiefe, halb Siedlungsflächen von Heilshorn, Uferbeschaffenheit, umge- östlich und südlich von Heilshorn, Lehm- benden Lebensraumstruktu- gruben am Westhang des Heimelbergs ren in Teufelsmoorniederung Torfstiche: insbesondere in unkultivierten Moorberei- chen

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten SE naturnahes natürlich oder künstlich auf der Geest stärker eutrophierte Abbau- Acorus calamus, Alisma plantago- charakteristische Arten bzw. § nährstoffrei- entstandene Stillge- gewässer, Fischteiche u.ä. mit naturnaher aquatica, Butomus umbellatus, Carex Artengruppen der Gewässer ches Kleinge- wässer bis ca. 1 ha Struktur: acuta, Elodea canadensis, Lemna gibba, und Uferbereiche sind: wässer Größe mit hohem z.B. einige Lehmgruben am Westhang des Lemna minor, Myriophyllum verticillatum, • Wirbellose: Krebse, Nährstoffgehalt Heimelbergs, zwei Gewässer am Giehler Nuphar lutea, Oenanthe aquatica, Wassermilben, Mü- Bach östlich Hülseberg, aufgelassene Phragmites australis, Ranunculus pelta- cken, Schnecken, Mu- Fischteiche westlich Ohlenstedt tus, Sagittaria sagittifolia, Stratiotes scheln, Strudelwürmer, aloides, Thypha angustifolia, Potamoge- in Teufelsmoorniederung zwei eutrophe Libellen; in Röhrichten ton natans, Nymphaea alba, Equisetum Spinnen, Hautflügler, Stillgewässer nördlich des Breiten Was- fluviatile, Polygonum amphibium sers Käfer, Schmetterlinge, Ameisen ST Tümpel nur kurzzeitig wasser- keine Vorkommen bekannt, aber vermut- Pflanzenarten der Bruch- und Sumpf- • Fische: Brasse, Hecht, (§) führende Kleingewäs- lich verbreitet in Waldflächen und Grün- wälder, Grünländer etc. Zander Schlei, Wels; ser landgebieten u.a. Schlammpeitzger, Ka- rausche, Moderlies- chen, Zwergstichling SR offene Wasser- weitgehend vegetati- Breites Wasser, Hamme-Altarme • Amphibien: Erdkröte, fläche größerer onsfreie Wasserfläche Kreuzkröte, Seefrosch, naturnaher naturnaher nährstoff- Teichfrosch, Wasser- nährstoffreicher reicher Stillgewässer frosch, Grasfrosch, Stillgewässer von über 1 ha Größe Teichmolch VO Verlandungsbe- Bereiche nährstoffar- kleinflächige Vorkommen im Bereich der Sphagnum spec., Juncus bulbosus, • Reptilien: Ringelnatter § reich nährstoff- mer Gewässer mit nährstoffarmen Stillgewässer (s.o.) Polygonum amphibium, Phragmites • Vögel: verschiedene armer Stillge- Röhricht, Schwimm- australis, Typha latifolia, Carex rostrata, Enten- und Taucherar- wässer blattvegetation, Torf- Eriophorum angustifolium, Juncus effu- ten, Kormoran, Grau- moosschwingrasen, sus gans, Höckerschwan, Seggen- und Binsen- Eisvogel, Rohrsänger- rieden arten, Rohrdommel, Rallen, Bartmeise, Rohrammer, Blaukehl- chen, Rohrweihe

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten VE Verlandungsbe- Bereiche nährstoffrei- größere Röhrichtflächen am Breiten Was- Ceratophyllum demersum, Hydrocharis • Säugetiere: Wasser- § reich nährstoff- cher Gewässer mit ser morsus-ranae, Nuphar lutea, Nymphaea spitzmaus, Bisam, reicher Stillge- Röhricht, Schwimm- kleinflächige Vorkommen im Bereich der alba, Alisma plantago-aquatica, Stratio- Wasserfledermaus wässer blattvegetation, Seg- nährstoffreichen Stillgewässer (s.o) tes aloides, Butomus umbellatus, Glyce- gen- und Binsenrieden ria maxima, Oenanthe aquatica, Phrag- u.ä. mites australis, Typha latifolia, Alopecu- rus geniculatus, Juncus effusus SX naturfernes natürlich oder künstlich verschiedene Abbaugewässer, Regen- Stillgewässer entstandene, durch rückhaltebecken, Stauteiche, Zierteiche menschliche Einflüsse u.ä., z.B. Ohlenstedter Quellsee stark geprägte Stillge- wässer, i.d.R. ohne naturnahe Vegetation Gehölzfreie Biotope der Sümpfe, Niedermoore und Ufer NS Seggen-, Bin- Klein-, Großseggen- auf der Geest i.d.R. kleinflächige Vor- verschiedene Seggenarten ( Carex charakteristische Arten und § sen- und Stau- oder Binsenrieder auf kommen auf aufgelassenem Feuchtgrün- spec .), Agrostis canina, Eriophorum Artengruppen entsprechend densumpf nassen bis sehr nas- land in Geestbachtälern und Senken: angustifolium, E. latifolium, Juncus acu- Uferbereichen der Stillge- sen Torf- oder Mine- an Gut Sandbeck, an Schönebecker Aue tiflorus, Lysimachia thyrsiflora, Meny- wässer (Röhrichte), teils ralstandorten, i.d.R. (im Bereich Stoteler Wald), an Drepte anthes trifoliata, Molinia caerulea, auch wie Grünlandbiotope nicht oder nur sehr südwestlich Isehorn, östlich Heilshorn, am Peucedanum palustre, Sphagnum spec., extensiv genutzt Westhang des Heimelbergs, östlich der Cirsium palustre, Epilobium hirsutum, Drepte an der Stadtgebietsgrenze Filipendula ulmaria, Lythrum salicaria, Symphytum officinale nährstoffreiche Ausprägung an Oberläufen von Mühlenbach, Scharmbecker Bach, Garlstedter Aue und Giehler Bach, in Wienbeckaue (kalkreich), bei Littberg, an Schaufleet nährstoffarme Ausprägung an Oberlauf Scharmbecker Bach, in Wienbeck-Aue (kalkreich), nordwestlich Freißenbüttel

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten in der Teufelsmoorniederung in den Nie- s.o. dermoorbereichen: nährstoffreiche Ausprägung an der Ham- me, im Niedersandhauser Moor, in oberer Beekniederung und in Beekniederung bei Altenbrück, südlich der Siedlung Teufels- moor, nördlich Breites Wasser und am Breiten Wasser, westlich Beekniederung, in Ochsenweiden nährstoffarme Ausprägung randlich Gün- nemoor, am Torfkanal, in Wulfsburger und Pennigbütteler Moor, südlich Neuenfelde, westlich Beekniederung und in Ochsen- weiden NR Landröhricht flächige Dominanzbe- kleinflächige Vorkommen in feuchten Phragmites australis, Phalaris arundina- § stände von Röhricht- Senken u.ä. innerhalb von Grünlandflä- cea, Glyceria maxima, Typha latifolia, T. pflanzen auf feuchten chen etc. angustifolia, Butomus umbellatus, Iris bis nassen Standorten pseudacorus, Rumex hydrolapathum außerhalb der Verlan- dungsbereiche, i.d.R. höherwüchsige Röh- richtstruktur NP Pioniervegeta- (wechsel-) feuchte bis vermutlich kleinflächige Vorkommen im Anagallis minima, Drosera intermedia, oftmals als Teillebensraum (§) tion (wechsel-) nasse, oft zeitweise Bereich von Bodenabbau-Flächen, auf D. rotundifolia, Juncus bulbosus, Rhyn- bedeutsam, z.B. Saugplatz nasser Stand- überflutete Böden mit Äckern, Wegen/ Fahrspuren, offenen chospora alba, Alopecurus aequalis, für Insekten, Nistmaterial- orte, vegetati- spärlicher bis dichter Stellen in Weidegrünland Bidens spec., Eleocharis acicularis, Bereitstellung für Insekten onsarmer Ufer- Pioniervegetation Polygonum spec. und Vögel, Sonnplatz, Ver- bereich puppungsort für Wasserin- sekten, Rast- und Nah- rungsplatz für Limikolen

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 27

Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten NU Uferstaudenflur Hochstaudenfluren an verbreitet entlang von Gewässern der Epilobium hirsutum, Eupatorium canna- charakteristische Arten und (§) Ufern von Bächen, Geest und der Teufelsmoorniederung binum, Filipendula ulmaria, Lysimachia Artengruppen entsprechend Gräben, Flüssen und i.d.R. lineare bzw. kleinflächige Ausprä- vulgaris, Lythrum salicaria Uferbereichen der Stillge- Altwässern bzw. in gung wässer und der Ruderalflu- Auen ren Hoch- und Übergangsmoore MH naturnahes torfmoosreiche Hoch- nur noch sehr kleinflächig Drosera rotundifolia, D. intermedia, Erica moortypische Fauna weist § Hoch- und moore und sehr nähr- auf der Geest: bei Haslah, im Kiebitzmoor, tetralix, Eriophorum vaginatum, E. an- hohen Anteil seltener/ ge- Übergangs- stoffarme Übergangs- am Weißen Berg nördlich Isehorn gustifolium, Rhynchospora alba, Sphag- fährdeter Arten auf moor des Tief- moore mit Bulten- num spec. charkateristische Arten bzw. landes Schlenken-Mosaik, Artengruppen sind: kaum durch Entwässe- • rung beeinträchtigt Wirbellose: Libellen, Schmetterlinge, Spin- MW Wollgras- von Wollgras geprägte auf der Geest kleinflächige Torfmoos- Eriophorum vaginatum, E. angustifolium, nen, Käfer, Ameisen § Stadium von Degenerations- und Schwingrasen im Kiebitzmoor bei Haslah, Sphagnum spec., Vaccinium oxycoccos, • Hoch- und Regenerationsstadien östlich Heilshorn Amphibien: Moorfrosch • Übergangs- von Hoch- und Über- Wollgrasstadien auf der Geest: in zwei Reptilien: Kreuzotter mooren gangsmooren ein- Kleinsthochmooren auf der Langen Heide, • Vögel: Bruchwasserläu- schließlich Torfmoos- in Grünlandsenke östlich Heilshorn fer, Kranich, Goldre- Schwingrasen Torfmoos-Schwingrasen in der Teufels- genpfeifer, Sumpfohr- moorniederung: randlich Günnemoor, an eule, Großer Brachvo- Torfkanal, in Pennigbütteler Moor, südlich gel Neuenfelde Wollgrasstadien in der Teufelsmoorniede- rung: randlich Günnemoor, an Torfkanal, in Pennigbütteler Moor, südlich Neuenfel- de MG Moorheide- Degenerationsstadien auf der Geest: Erica tetralix, Calluna vulgaris, Em- § Stadium von entwässerter Hoch- Kiebitzmoor bei Haslah, TÜP Garlstedt, an petrum nigrum, Eriophorum vaginatum, Hoch- und und Übergangsmoore Ohlenstedter Weg Molinia caerulea, Sphagnum spec .; oft Übergangs- mit hohem Anteil an verbuschend mooren Zwergsträuchern in der Teufelsmoorniederung: randlich Günnemoor, in Wulfsburger und Pennig- bütteler Moor, südlich Neuenfelde

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 28

Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten MP Pfeifengras- artenarme, meist bulti- auf der Geest kleinflächig: Molinia caerulea, Erica tetralix, Eriopho- s.o. (§) Moordegenera- ge Pfeifengrasbestän- in Kleinsthochmoor auf der Langen Heide rum vaginatum, Calluna vulgaris ; oft tionsstadium de stark entwässerter, verbuschend nährstoffarmer Moor- in der Teufelsmoorniederung: standorte in Niedersandhauser Moor, an Torfkanal MX Abtorfungsbe- weitgehend vegetati- großflächig im Günnemoor z.T. lückiger Bewuchs mit Eriophorum reich onslose, abgetorfte vaginatum, Erica tetralix u.ä. oder in Abtorfung befindliche Moorflä- chen MZ Anmoorheide i.d.R. von Glockenhei- kleinflächige Vorkommen auf der Geest: Erica tetralix, Molinia caerulea, Narthe- § de dominierte Vegeta- zwei Bereiche nahe Haslah, auf TÜP cium ossifragum, Calluna vulgaris, Gen- tion auf bodensauren, Garlstedt, an Drepte südwestlich Hülse- tiana pneumonanthe, Sphagnum molle, nährstoffarmen, berg, an Oberlauf Giehler Bach, am Wei- S. compactum (wechsel-) nassen, ßen Berg nördlich Isehorn, östlich L 135 stark humosen Sand- nördlich Garlstedt böden Fels-, Gesteins- und Offenbodenbiotope DS Steilwand aus senkrechte Wände aus im Bereich von Abbauflächen und in oft vegetationslos potenzieller Nistplatz für Lockersedi- sandigen Substraten Hohlwegen: Uferschwalbe, Eisvogel; menten o.ä. z.B. in Sandgrube Freißenbüttel, nördlich Hautflügler u.ä., sonstiger Kaserne Teillebensraum von Weber- knechten, Springspinnen u.a. DO sonstiger Of- größere vegetationslo- i.d.R. kleinflächig, im Bereich von Abbau- (Teil-) Lebensräume von fenbodenbe- se/ -arme Flächen flächen, auf dem TÜP Garlstedt Laufkäfern, Sandlaufkäfern reich Pioniervegetation (wechsel-) nasser und Hautflüglern Standorte auf nährstoffarmem Sandbo- den: östlich Haslah, am Torfkanal Pioniervegetation (wechsel-) nasser Standorte am Westhang Heimelberg

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 29

Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten Heiden und Magerrasen HC Sand- i.d.R. von Besenheide bis zum Ende 19. Jh. auf Geest weit ver- Calluna vulgaris, Empetrum nigrum, charakteristische Fauna mit § Zwergstrauch- geprägte Vegetation breitet, heute nur Reliktvorkommen, i.d.R. Vaccinium myrtillus, V. vitis-idaea, Ge- hohem Anteil gefährdeter heide auf trockenen bis kleinflächig, oftmals verbuschend: nista anglica, G. pilosa, Deschampsia Arten mäßig feuchten, san- auf TÜP Garlstedt großflächige Vorkom- flexuosa; auf feuchten Standorten auch charakteristische Arten bzw. digen Böden men, mosaikartiger Wechsel von trocke- Erica tetralix, Molinia caerulea Artengruppen: nen und feuchten Sandheiden Wirbellose: Hautflügler, kleinflächige Vorkommen: westlich Rusch- Heuschrecken, Sandlaufkä- kamp, randlich Hochmoor bei Haslah, fer, Spinnen südlich Isehorn, an Drepte südwestlich • Reptilien: Schlingnatter, Isehorn, nördlich Kaserne, auf Kasernen- Zauneidechse gelände, südwestlich Auf dem Raden, an • Drepte östlich Garlstedt und nahe Oh- Vögel: Brachpieper, lenstedter Weg Steinschmätzer, Zie- genmelker, Schwarz- kehlchen

RN Borstgras- Magerrasen mit Kenn- heute kaum noch vorhanden Nardus stricta, Carex pilulifera, Festuca artenreiche, charakteristi- § Magerrasen arten der Borstgrasra- Reliktvorkommen evt. auf Kasernengelän- rubra, Hypericum maculatum, Lathyrus sche Fauna mit hohem sen, auf nährstoffar- de linifolius, Arnica montana, Potentilla Anteil gefährdeter Arten, men, basenarmen bis erecta, Viola riviniana, Gentiana pneu- Arten oft auf Biotopkomplex mäßig basenreichen, monanthe, Succisa pratensis unterschiedlicher Lebens- mäßig trockenen bis räume angewiesen feuchten Standorten RS Sand- niedrigwüchsige, oft i.d.R. auf anthropogenen Standorten und Corynephorus canescens, Teesdalia charakteristische Arten bzw. § Magerrasen lückige Vegetations- kleinflächig, z.B. an Wegrändern, Bö- nudicaulis, Carex arenaria, Jasione Artengruppen: bestände auf basen- schungen, Sandgruben: montana, Ornithopus perpusillus, Rumex • Wirbellose: Käfer, armen bis –reichen nordwestlich Myhle auf Pferdeweide, an acetosella Schmetterlinge, Wan- Sandböden Sandgrube Myhle West, in Sandabgra- zen, Hautflügler, Heu- bung südlich Myhle, westlich Ruschkamp, schrecken, Landschne- nördlich Kaserne, TÜP Garlstedt, auf cken Kasernengelände, in Abbaugrube südlich Kaserne, nordöstlich Buggehorn

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 30

Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten RA artenarmes artenarme Gras- und großflächig auf TÜP Garlstedt oft dominant: Deschampsia flexuosa, • Reptilien: Schlingnatter (§) Heide- oder Krautfluren auf mage- weitere Vorkommen nicht bekannt, aber Agrostis tenuis Magerrasen- ren, trockenen bis im Bereich der Geest zu vermuten Stadium mäßig feuchten Standorten, oft arten- arme Sukzessionssta- dien nach Nutzungs- aufgabe Grünland GM mesophiles extensiv genutzte auf Geest: Alopecurus pratensis, Arrhenatherum Fauna von Wirbellosen (§) Grünland Wiesen oder Weiden in Quelltälern der Wienbeck, am Stubbe- elatius, Cardamine pratensis, Holcus dominiert, diese verbringen mittlerer Standorte ner Graben, am Stoteler Wald, im Rosen- lanatus, Lolium perenne, Phleum pra- oftmals ganzen Lebenszyk- moor, im Bereich Schrum, südöstlich tense, Poa pratensis, P. trivialis, Rumex lus in Grünland; für Wirbel- Heilshorn, nordwestlich Vorwohlde, an acetosa, Anthoxanthum odoratum, Al- tiere oftmals Teillebens- Westhang Heimelberg, an Oberlauf Gieh- chemilla vulgaris, Festuca rubra, Lathy- raum, bedeutsam sind auch ler Bach, nordöstlich Buggehorn, an Oh- rus pratensis, Leucanthemum vulgare, Feldraine, Brachen, Tüm- lenstedter Weg, an Drepte östlich Garl- Plantago lanceolata, Ranunculus acris, pel/ Blänken, Zaunpfähle stedt, auf TÜP Garlstedt R. auricomus, Lychnis flos-cuculi, San- u.ä. guisorba officinalis, Cerastium arvense, in Teufelsmoorniederung auf Teilflächen: charakteristische Arten bzw. Galium verum Artengruppen: in Hammemarsch, an Hamme im Nordos- ten, randlich Günnemoor, an Torfkanal, • Wirbellose: Fliegen, randlich Niedersandhauser Moor, in Pen- Käfer, Heuschrecken, nigbütteler Moor, in oberer Beekniede- Hautflügler, Wanzen, rung, nordwestlich Hammebrücke, an Schmetterlinge, Milben, Beek bei Altenbrück, südlich und südöst- Zikaden, Schnecken lich Siedlung Teufelsmoor, östlich Ham- me, an Breitem Wasser, südlich Neuen- felde, westlich Beekniederung, Ochsen- weiden, nahe Segelflugplatz

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 31

Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten GN seggen-, bin- nasses bis wechsel- nur selten und kleinflächig Achillea ptarmica, Cirsium palustre, • Amphibien: auf feuch- § sen- oder nasses Grünland mit nördlich Westerbeck, an Schönebecker Juncus spec., Carex spec., Iris pseuda- ten Standorten Moor- hochstauden- unterschiedlicher Aue (Auf dem Rusch), südlich Scharm- corus, Peucedanum palustre, Angelica frosch, Grünfrösche, reiche Nass- Nährstoffversorgung, beckstotel sylvestris, Epilobium hirsutum, Eupatori- Grasfrosch, Teich- wiese hoher Anteil an Seg- um cannabinum, Filipendula ulmaria, molch, Kammmolch nordwestlich Hammebrücke, Relikte an gen, Binsen oder Lysimachia vulgaris, Lythrum salicaria, • Reptilien: Ringelnatter Hochstauden Grabenrändern Symphytum officinale, Thalictrum fla- vum, Succisa pratensis, Anthoxanthum odoratum, Holcus lanatus, Festuca ru- bra, Molinia caerulea, Caltha palustris, Dactylorhiza majalis, Geum rivale, Alo- pecurus geniculatus, Glyceria fluitans

GF sonstiges ar- nasse bis wechsel- auf der Geest zwar häufig, aber oft nur Alopecurus pratensis, Anthoxanthum • Vögel: Rabenkrähe, § tenreiches feuchte Wiesen und kleinflächig odoratum, Deschampsia cespitosa, Star, Amsel, Wachol- Feucht- und Weiden ohne hohen an Oberläufen Mühlenbach und Scharm- Festuca rubra, Holcus lanatus, Poa derdrossel, Braunkehl- Nassgrünland Anteil an Seggen, becker Bach, in Quelltälern der Wienbeck, pratensis, P. trivialis, Cardamine praten- chen, Feldlerche, Mäu- Binsen oder Hoch- am Stubbener Graben, am Stoteler Wald, sis, Ranunculus acris, Rumex acetosa, sebussard, Turmfalke, stauden an Kleiner Aue, östlich Wiste (Wasser- Vicia cracca, Molinia caerulea, Cnidium Stieglitz, Grünfink, greiskrautwiese), im Rosenmoor, bei Litt- dubium, Caltha palustris, Lotus uligino- Hänfling; auf feuchten berg, im Bereich Schrum, an Schaufleet, sus, Lychnis flos-cuculi, Agrostis stoloni- Standorten auch Kie- an Drepte südwestlich Isehorn und süd- fera, Alopecurus geniculatus, Festuca bitz, Großer Brachvo- westlich Hülseberg und östlich Garlstedt, arundinacea, Glyceria fluitans gel, Kampfläufer, Ufer- auf Langer Heide, nordwestlich Vorwohl- schnepfe, Bekassine, de, an Westhang Heimelberg, an Oberlauf Wachtelkönig, Wiesen- Giehler Bach, an Drepte und weiter östlich pieper, Schafstelze, nahe Stadtgrenze, nordöstlich Buggehorn, Weißstorch, Graurei- nordwestlich Garlstedt, an L 135 nördlich her, Gänse, Schwäne, Garlstedt (kalk- und nährstoffarme sowie Kranich, verschiedene nährstoffreiche Ausprägung), an Oh- Greifvögel lenstedter Weg, südlich Scharmbeckstotel, • Säugetiere: Feldhase, auf TÜP Garlstedt (in Mosaik mit Heiden) Kaninchen, Maulwurf

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 32

Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten Teilflächen in Teufelsmoorniederung: s.o. in Hammemarsch, randlich Günnemoor kalk- und nährstoffarme Ausprägung: an Torfkanal, in oberer Beekniederung, in Pennigbütteler Moor, südöstlich Siedlung Teufelsmoor, südlich Neuenfelde nährstoffreiche Ausprägung: an Beek bei Altenbrück, südlich und südöstlich Sied- lung Teufelsmoor, am Breiten Wasser, westlich Beekniederung, Ochsenweiden, nahe Segelflugplatz GI, GA artenarmes meist von Süßgräsern weit verbreitet und großflächig, sowohl auf Alopecurus pratensis, Arrhenatherum Fauna gegenüber den vor- Intensivgrün- dominiertes, artenar- der Geest als auch in der Teufelsmoornie- elatius, Bromus hordeaceus, Festuca genannten Grünlandtypen land, Grünland- mes, intensiv genutz- derung pratensis, Holcus lanatus, Lolium peren- i.d.R. deutlich verarmt Einsaat tes Grünland ver- ne, L. multiflorum, Poa pratensis, P. die großflächig zusammen- schiedener Standorte, trivialis, Elymus repens, Anthriscus syl- hängenden und vorwiegend teils durch häufigen vestris, Phleum pratense, Capsella bur- intensiv genutzten Grünlän- Umbruch mit Neuein- sa-pastoris, Cirsium arvense, Poa an- dereien der Teufelsmoor- saat geprägt nua, Rumex obtusifolius, Stellaria media, niederung weisen jedoch Taraxacum officinale, Urtica dioica eine besondere Bedeutung als Wiesenvogellebensraum auf (Brut- und Gastvögel)

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten Acker- und Gartenbaubiotope A Acker Anbauflächen von auf der Geest verbreitet, schwerpunktmä- verschiedene Feldfrüchte, insbesondere Lebensraumpotenzial ab- Feldfrüchten auf un- ßig entlang des Geestrandes und in der Getreide und Mais; z.T. Ackerwildkräuter hängig von Bodenart sowie terschiedlichen Stand- Umgebung der größeren Siedlungen wie Anagallis arvensis, Centaurea cya- Art und Intesität der Bewirt- orten in der Teufelsmoorniederung nur einzelne nus, Myosotis arvensis schaftung Flächen, vor allem am Fuß des Geestran- vorwiegend von Wirbellosen des besiedelt (z.B. Laufkäfer, Schmetterlinge, Spinnen, Hautflügler) EG, EB, EO Gartenbauflä- Anbauflächen von Ge- mehrere kleinere Flächen, z.B. Setten- oftmals Zier- oder Nutzpflanzen in Mo- z.T. Nahrungsbiotop oder che, Baum- müse, Kräutern, Zier- beck, Auf dem Rusch nokultur, z.T. fremdländische Arten sonstiger Teillebensraum schule, Obst- pflanzen, Anzuchtflä- großflächige Heidelbeer-Plantagen im von wald- oder heckenbe- plantage chen von Gehölzen, Günnemoor wohnenden Arten sowie von intensiv bewirtschafte- Wintergästen/ Durchzüglern te Obstgehölz- Bestände Ruderalfluren UR, UH Ruderalflur, von Stauden, Gräsern weit verbreitet, aber i.d.R. kleinflächig an Bromus sterilis, Chenopodium album, Lebensraumpotenzial be- halbruderale und Kräutern dominier- Wegrainen, ehemaligen Abbaugruben, Cichorium intybus, Cirsium arvense, C. stimmt durch geringe Nut- Gras- und te Vegetationsbestän- Bahndämmen, auf Brachen, Baulücken vulgare, Convolvulus arvensis, Conyza zungseinflüsse und struktur- Staudenflur de auf nährstoffrei- u.ä. canadensis, Saponaria officinalis, Tana- reiche Vegetation (Hoch- chen, gestörten cetum vulgare, Aegopodium podagraria, stauden, Blüten, Samen, Standorten oder Bra- Alliaria petiolata, Arctium lappa, Solida- abgestorbene Pflanzen); chen go canadensis, Urtica dioica, Daucus bedeutsam als ausschließli- carota, Melilotus albus, M. officinalis cher oder Teillebensraum (Nahrungs-, Rückzugs-, Überwinterungsbiotop u.ä.)

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 34

Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten charakteristische Arten bzw. Artengruppen: • Wirbellose: diverse Insekten, Spinnen • Vögel: Rebhuhn, Neun- töter, Braunkehlchen • Säugetiere: Feldhase, Fuchs, Marder Siedlungsbiotope HS Siedlungsge- waldähnliche Gehölz- in mehreren Siedlungen einheimische oder fremdländische Siedlungsflächen bieten hölz bestände geringer Baumarten, in Krautschicht oft Alliaria Gemenge von Ersatzle- Größe im Siedlungs- petiolata, Chaerophyllum temulum, bensräumen (anthropogene bereich Geum urbanum, Urtica dioica Biotoptypen mit ähnlichen HE Einzelbaum/ markante Einzelbäu- verbreitet in den Siedlungsflächen einheimische oder fremdländische Eigenschaften wie natürli- Baumbestand me, Baumgruppen, Baumarten che Biotoptypen), z.B. ni- des Siedlungs- Baumreihen und Al- schen- und fugenreiche bereichs leen im Siedlungsbe- Mauern als Ersatzlebens- reich raum für felsbewohnende Arten, Dachböden als PH Hausgarten private Zier- und Nutz- verbreitet in den Siedlungsflächen diverse Zier- und Nutzpflanzen sowie Sommer-/ Winterquartiere gärten mit Rasen, weitere einheimische Pflanzenarten für höhlenbewohnende Beeten, Gehölzen etc. Arten, altes Bauholz für PK Kleingartenan- kleinteilige Gartenbe- Kernstadt: Kleingartenanlage Am Krumm- diverse Zier- und Nutzpflanzen sowie Totholzbewohner, Mauerfu- lage reiche winkel (vgl. auch Freiraumentwicklungs- weitere einheimische Pflanzenarten gen für Fauna vertikaler konzept im Anhang) Erdaufschlüsse, Parks für PA Parkanlage größere Grünanlage Kernstadt: Stadtpark Lindenstraße, Park oftmals Scherrasen und verschiedenar- Waldrandfauna mit Rasenflächen, Upmannsche Villa (vgl. auch Freiraum- tige Gehölzbestände, teils auch Zier- Gehölzen, Wegen etc. entwicklungskonzept) pflanzen PF Friedhof Gräberfelder mit mehr Kernstadt: Friedhof Lange Straße, Fried- oftmals hoher Anteil an Koniferen und gegenüber Primärbiotopen oder weniger großen hof Osterholz, jüdischer Friedhof (vgl. Zierpflanzen, teils aber auch heimische i.d.R. verarmte Biozönosen, Anteilen vegetations- auch Freiraumentwicklungskonzept) Gehölze insbesondere empfindliche/ bestimmter Flächen Friedhöfe in/ bei Pennigbüttel, Garlstedt, seltene Arten fehlen oft Hülseberg, Ohlenstedt charakteristische Arten/ Artengruppen sind:

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten PS Sport-, Spiel-, verschiedene Sport-, Sportplätze in Kernstadt (vgl. auch Frei- oftmals mit Scherrasen und Gehölzbe- • Wirbellose: Spinnen, Erholungsanla- Spiel- und Erholungs- raumentwicklungskonzept), Pennigbüttel, ständen unterschiedlicher Ausprägung Schmetterlinge, Haut- gen anlagen mit oft hohem Freißenbüttel, Ohlenstedt, Buschhausen, flügler, Asseln Anteil unversiegelter Hülseberg, Sandhausen, Garlstedt, Heils- • Vögel: Haus-, Ringel-, Flächen horn, Scharmbeckstotel Türkentaube, Mauer- Badeanstalt in Kernstadt segler, Haussperling, Golfplatz nördlich Garlstedt Amsel, Singdrossel, Rotkehlchen, Hausrot- Camping-/ Wochenendplätze am Oh- schwanz, Zaunkönig, lenstedter Quellsee und an der Grün-, Buchfink, Mehl- Hammebrücke schwalbe, Blau-, Kohl- Reitplätze in Heilshorn, Westerbeck, meise, Elster, Star, Kernstadt (Muskau), Pennigbüttel, Dohle, in ländlichen Scharmbeckstotel Siedlungsbereichen Spielplätze in diversen Siedlungsteilen auch Rauchschwalbe, (vgl. auch Freiraumentwicklungskonzept) Schleiereule • OI Innenstadtbe- dicht bebaute Stadt- Fußgängerzone Kernstadt Säugetiere: Fleder- reich kerne mit geringem mäuse, Kaninchen Vegetationsanteil OZ Zeilenbebau- mehrgeschossige, in Teilbereiche der Kernstadt ung Reihen angeordnete Gebäude OE Einzel- und Wohngebiete aus weite Teilbereiche der Kernstadt, Teilbe- Reihenhausbe- vorwiegend ein- bis reiche anderer Siedlungen bauung zweigeschossigen auch einige Wochenendhausgebiete in Einzel-, Doppel- und der freien Landschaft Reihenhäusern OD Dorfgebiet, Siedlungsbereiche mit Teile der kleineren Siedlungen landwirtschaftli- hohem Anteil von verbreitet landwirtschaftliche Einzelhöfe ches Gebäude Wohn- und Wirt- schaftsgebäuden landwirtschaftlicher Betriebe sowie land- wirtschaftliche Einzel- gehöfte

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Biotop-Code charakteristische Schutz 9 Biotoptyp Charakterisierung Vorkommen im Stadtgebiet kennzeichnende Pflanzenarten Tierarten ON sonstiger Ge- größere Gebäude oder Kirchen, Schulen, Krankenhaus in der s.o. bäudekomplex Gebäudekomplexe mit Kernstadt, Kaserne Garlstedt u.ä. besonderen Funktio- nen oder Strukturen OV Verkehrsflä- Anlagen und Flächen Straßen und Schienenwege entlang des chen des Straßen-, Schie- Geestrandes konzentriert, übrige Geest- nen-, Luft- und Schiff- bereiche und Teufelsmoorniederung rela- verkehrs tiv wenig erschlossen Segelflugplatz südöstlich der Kernstadt Sportboothafen südöstlich der Kernstadt OG Industrie- und industriell und gewerb- größere Bereiche: Gewerbegebiet Heils- Gewerbeflä- lich genutzte Bauflä- horn-Brundorf, Buschhausen, südöstlich chen chen Kernstadt, Gewerbegebiet Am Binnenfeld (Ahrensfelde), Gewerbegebiet Pennigbüt- tel Nord OS Ver- und Ent- Flächen zur Ver- und kommunale Kläranlage südlich der Kern- sorgungsanla- Entsorgung stadt gen ehemalige Deponien Sandhausen und Bargten Windkraftwerke auf der Langen Heide und randlich der Kernstadt

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3.1.3 Ergänzende Angaben zu Pflanzen- und Tierartenvorkommen

Nachfolgend wird ein Überblick über die im Stadtgebiet nachgewiesenen gefährdeten Pflanzen- und Tierarten sowie weitere Besonderheiten vermittelt. Entsprechend der Datengrundlage sind die nachfolgenden Artenlisten nicht vollständig. Auch die Anga- ben zu den Vorkommen (Wuchsorte, Lebensräume) der gefährdeten Arten stellen kei- ne abschließenden Auflistungen dar, für einige Arten sind sie eher beispielhaft. Teil- weise sind die Angaben auch aus Artenschutz-Gründen allgemein gehalten. Es sind vorwiegend Nachweise ab 1986 berücksichtigt. Ältere Vorkommen werden nur verein- zelt aufgeführt und besonders benannt. Es ist nicht auszuschließen, dass einige der genannten Artenvorkommen inzwischen im Stadtgebiet erloschen sind (z.B. Eriopho- rum latifolium ). Der Gefährdungsstatus der Arten wird in folgende Kategorien eingeteilt: 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefärdet 4 potenziell gefährdet (in Niedersachsen und Bremen nur in wenigen, kleinen Vorkommen nachgewiesene Pflanzenarten, aber aktuell nicht gefährdet) In den folgenden Tabellen sind Arten der Vorwarnliste (Arten, die aktuell noch nicht gefährdet sind, die aber deutliche Bestandsrückgänge aufweisen) nicht berücksichtigt. Für einige Pflanzenarten wird in Niedersachsen die Gefährdung im Flachland und im Hügel- und Bergland unterteilt. Hier ist jeweils die im Flachland gültige Gefährdungska- tegorie wiedergegeben.

Während der Bearbeitung des Landschaftsplans wurde eine aktualisierte Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen herausgegeben. Hier er- folgt eine Unterteilung der Gefährdung nach den Regionen Küste (K), Tiefland (T), Hü- gel- und Bergland (H) sowie eine landesweite Einstufung für Niedersachsen und Bre- men. Das Stadtgebiet Osterholz-Scharmbecks ist überwiegend der Region Tiefland, im Südwesten kleinräumig der Region Küste zuzuordnen. Der aktuelle Gefährdungsgrad der im Stadtgebiet nachgewiesenen gefährdeten Pflan- zenarten wird in der nachfolgenden Tabelle zum Vergleich mit aufgeführt, auch wenn die Einstufung als gefährdete Art zumeist auf Grundlage der bisher gültigen Roten Lis- te von 1993 erfolgte. So kann es sein, dass im Stadtgebiet Arten nachgewiesen sind, die inzwischen als gefährdet anzusehen sind, die in der folgenden Tabelle jedoch nicht aufgeführt sind.

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Gefährdete Pflanzenarten

Tabelle 3: Im Stadtgebiet nachgewiesene gefährdete Pflanzenarten

RL-Sta- RL-Sta- RL-Sta- wissenschaftlicher tus Nds. tus Nds. tus BRD Vorkommen und weitere Name deutscher Name (1993) (2004) (1996) Bemerkungen Agrimonia procera Großer Odermennig 3 2K, 3T Tal der Wienbeck, Heimel- berg Allium ursinum Bärlauch 4 Tal der Wienbeck Andromeda polifolia Rosmarinheide 3 3 3 verschiedene Moor- und Heidegebiete, Geest und Teufelsmoorniederung Arctostaphylos uva- Echte Bärentraube 2 2; 0K 2 TÜP Garlstedt ursi Arnica montana Arnika 2 2 3 Einzelvorkommen auf der Geest Asplenium ruta- Mauerraute 3 3K, 3T alter Ortskern Osterholz muraria Baldellia ranuncu- Igelschlauch 1 2 2 kalkreiche Gräben der loides Hammemarsch Briza media Gewöhnliches Zitter- 2 0K, 2T Tal der Wienbeck gras Bromus racemosus Traubige Trespe 2 3 Grünlandflächen der Teu- felsmoorniederung Bupleurum rotundi- Rundblättriges Ha- 1 1 1 TÜP Garlstedt folium senohr Butomus umbellatus Schwanenblume 3 3 Tal der Wienbeck, Heimel- berg, Teufelsmoorniederung Calla palustris Sumpf-Calla 3 3 3 Tal der Schönebecker Aue, verbreitet in der Teufels- moorniederung Caltha palustris Sumpf-Dotterblume 3 3 Heimelberg, Täler von Drepte, Wienbeck und Klei- ner Aue, Steffens Eichhof, östlich Pennigbüttel, östlich Scharmbeckstotel, Ham- memarsch Campanula trache- Nesselblättrige Glo- 3 Tal der Wienbeck lium ckenblume Carex aquatilis Wasser-Segge 3 3 3 Teufelsmoorniederung Carex echinata Stern-Segge 3 2K, 3T TÜP Garlstedt, Heimelberg Carex elata Steife Segge 3 3; 2K, 3T Tal der Kleinen Aue Carex elongata Walzen-Segge 3 3 Drepteniederung, Tal der Schönebecker Aue, Stoteler Wald, Hammemarsch Carex flacca Blaugrüne Segge 3 3T Tal der Wienbeck Carex hostiana Saum-Segge 1 1 2 Tal der Wienbeck Carex lasiocarpa Faden-Segge 2 3; 2K, 3T 3 Lange Heide, Teufelsmoor- niederung Carex lepidocarpa Schuppenfrüchtige 1 2; 1T Tal der Wienbeck Segge Carex pallescens Bleiche Segge 3 Klosterholz, Schrum Carex panicea Hirsen-Segge 3 3 mehrere Wuchsorte auf Geest und in Teufelsmoor- niederung

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 39

RL-Sta- RL-Sta- RL-Sta- wissenschaftlicher tus Nds. tus Nds. tus BRD Vorkommen und weitere Name deutscher Name (1993) (2004) (1996) Bemerkungen Carex pulicaris Floh-Segge 1 1 2 Klosterholz, Tal der Wien- beck Carex vesicaria Blasen-Segge 3 3K Täler von Giehler Bach, Mühlenbach, Wienbeck und Kleiner Aue, Heimelberg, nördlich Wiste, Hamme- marsch Catabrosa aquatica Quellgras 2 2 2 Hammemarsch, Pennigbüt- teler Moor Centaurium e- Echtes Tausendgül- 3 TÜP Galrstedt, südlich rythraea denkraut Kaserne Chrysosplenium Wechselblättriges 3 Täler von Drepte, Scharm- alternifolium Milzkraut becker Bach (Oberlauf), Wienbeck, Schönebecker Aue und Kleiner Aue, Wald bei Haslah, nördlich Wiste, Steffens Eichhof Chrysosplenium Gegenblättriges 3 Täler von Wienbeck und oppositifolium Milzkraut Schönebecker Aue, nördlich Wiste, Steffens Eichhof Cicuta virosa Wasserschierling 3 3 3 nördlich Littberg, mehrere Wuchsorte in Teufelsmoor Cyperus fuscus Braunes Zypergras 2 3; 2K, 3T Hammemarsch Dactylorhiza incar- Fleischfarbenes 1 2; 2K, 1T 2 vereinzelt an Geestrand und nata Knabenkraut in Teufelsmoor Dactylorhiza macu- Geflecktes Knaben- 3 3; 2K, 3T 3 mehrere Wuchsorte auf der lata agg. kraut Geest Dactylorhiza majalis Breitblättriges Kna- 2 2 3 mehrere Wuchsorte auf der benkraut Geest und im Teufelsmoor Dactylorhiza shpa- Torfmoos- 2 2; 1K, 2T 2 ein Wuchsort auf der Geest gnicola Knabenkraut Drosera intermedia Mittlerer Sonnentau 3 3; 2K, 3T 3 Schaufleet-Niederung, TÜP Garlstedt, am Giehler Bach, in Teufelsmoor Drosera rotundifolia Rundblättriger Son- 3 3 3 mehrere Wuchsorte auf nentau Geest und in Teufelsmoor Dryopteris cristata Kammfarn 2 2 3 Günnemoor, Beekniederung Echium vulgare Gewöhnlicher Nat- 3 3; 2K, 3T Sandgrube westlich Myhle, ternkopf südlich Kaserne Eleocharis acicula- Nadel-Sumpfsimse 3 3 3 Heimelberg, Hamme- ris marsch, Grünland südöst- lich Kernstadt Epipactis palustris Echte Sumpfwurz 2 2 3 Tal der Wienbeck Equisetum hyemale Winter- 3 3 Tal der Wienbeck Schachtelhalm Equisetum sylvati- Wald-Schachtelhalm 3 Tal der Schönebecker Aue, cum Niederung des Giehler Bachs Eriophorum latifoli- Breitblättriges Woll- 1 1; T0 3 Kleinstmoor östlich Heils- um gras horn; Vorkommen inzwi- schen erloschen Euphrasia stricta Steifer Augentrost 3 Heimelberg, TÜP Garlstedt, südlich Kaserne, nördlich Wulfsburg

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RL-Sta- RL-Sta- RL-Sta- wissenschaftlicher tus Nds. tus Nds. tus BRD Vorkommen und weitere Name deutscher Name (1993) (2004) (1996) Bemerkungen Filago minima Kleines Filzkraut 3 Sandabgrabungen/ Mager- rasen bei Myhle und Garl- stedt, südlich Kaserne Gagea lutea Wald-Gelbstern 3 Täler von Scharmbecker Bach, Wienbeck und Schö- nebecker Aue, am Scharm- becker Bach in der Kern- stadt, Hammemarsch Gagea spathacea Scheiden-Gelbstern 3 3 Täler der Drepte und Wien- beck, Hammemarsch Galium odoratum Waldmeister 3 Täler der Wienbeck und Schönebecker Aue Galium verum Echtes Labkraut 3 Niederung des Giehler Bachs Genista anglica Englischer Ginster 3 3; 0K, 3T 3 einige Wuchsorte bei Garl- stedt, an der Kaserne, am Heimelberg, Sandabbau Freißenbüttel Genista pilosa Behaarter Ginster 3 3 Heimelberg, Kaserne und TÜP Garlstedt Genista tinctoria Färber-Ginster 2 1K, 2T Tal der Schönebecker Aue Gentiana pneumo- Lungen-Enzian 2 2 3 Heimelberg, westlich Garl- nanthe stedt, TÜP Garlstedt, nördli- ches Teufelsmoor Geum rivale Bach-Nelkenwurz 3 3 Täler von Mühlenbach, Scharmbecker Bach, Wien- beck, Schönebecker Aue und Kleiner Aue, Steffens Eichhof, Stoteler Wald Groenlandia densa Dichtes Fischkraut 1 2; 2K, 1T 2 kalkreiche Gräben der Hammemarsch Gymnadenia co- Mücken-Händelwurz 1 3; 0K, 1T vereinzelt auf der Geest nopsea Hieracium caespito- Wiesen- 3K 3 Heimelberg sum Habichtskraut Hieracium lactucella Öhrchen- 1 2; 1K, 1T 3 Heimelberg (Nachweis vor Habichtskraut 1986) Hieracium murorum Wald-Habichtskraut 3 3T Tal der Wienbeck (syn. H. sylvaticum) Hierochloe odorata Wohlriechendes 2 3; 3K, 2T 3 Tal des Scharmbecker agg. Mariengras Bachs, Teufelsmoorniede- rung Hottonia palustris Wasserfeder 3 Teufelsmoorniederung Hydrocharis mor- Froschbiss 3 3 Hammemarsch sus-ranae Hypericum humifu- Niederliegendes 3 3K, 3T Kasernengelände und süd- sum Johanniskraut lich, Heimelberg, Sandgru- be Freißenbüttel Hypericum pulch- Schönes Johannis- 3 3T Heimelberg rum kraut Illecebrum verticilla- Quirlige Knorpelmie- 2 3; 3T 3 TÜP Garlstedt, südlich tum re Kaserne Inula britannica Wiesen-Alant 2 3;2K, 3T Hammemarsch Isolepis setacea Borstige Schuppen- 3 3 Täler von Wienbeck und simse Giehler Bach, Hamme- marsch

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 41

RL-Sta- RL-Sta- RL-Sta- wissenschaftlicher tus Nds. tus Nds. tus BRD Vorkommen und weitere Name deutscher Name (1993) (2004) (1996) Bemerkungen Juncus filiformis Faden-Binse 3 3 Täler von Wienbeck, Schö- nebecker Aue, Giehler Bach und Drepte, Kleinstmoore östlich Garlstedt und auf Langer Heide, Teufels- moorniederung Lathraea squamaria Schuppenwurz 2 2T Tal der Wienbeck Lathyrus linifolius Berg-Platterbse 2 3T Niederung des Giehler Baches Lathyrus palustris Sumpf-Platterbse 2 2 3 Teufelsmoorniederung Listera ovata Großes Zweiblatt 3 3K, 3T Täler von Wienbeck und Schönebecker Aue Lycopodiella inun- Sumpf-Bärlapp 3 3; 2K, 3T 3 nördlich Haslah, Heimel- data berg, TÜP Garlstedt Lysimachia nemo- Hain-Gilbweiderich 3 Täler von Mühlenbach, rum Scharmbecker Bach, Wien- beck, Schönebecker Aue und Kleiner Aue, Kloster- holz, Steffens Eichhof, Schrum, Stoteler Wald, Gut Sandbeck Lysimachia thyrsiflo- Straußblütiger Gilb- 3 3 Teufelsmoorniederung ra weiderich Menyanthes trifolia- Fieberklee 2 3 3 Täler von Scharmbecker ta Bach und Wienbeck, Teu- felsmoorniederung Montia fontana Quellkraut 3 3 Tal der Wienbeck, bei Has- lah, Hammemarsch Myosurus minimus Mäuseschwänzchen 3 Freißenbüttel, Teufelsmoor- niederung Myrica gale Gagel 3 3 3 mehrere Wuchsorte auf Geest und in Teufelsmoor Myriophyllum verti- Quirliges Tausend- 3 einzelne Wuchsorte Teu- cillatum blatt felsmoorniederung Narthecium ossifra- Moorlilie 3 3; 2K, 3T 3 mehrere Wuchsorte auf der gum Geest Nymphaea alba Weiße Seerose 3 Teufelsmoorniederung Nymphoides peltata Seekanne 2 2 3 Teufelsmoorniederung Oenanthe fistulosa Röhriger Wasserfen- 3 3 3 Teufelsmoorniederung chel Ophioglossum vul- Gewöhnliche Nat- 2 3; 3K, 2T 3 Tal der Wienbeck, südwest- gatum ternzunge lich Haslah Osmunda regalis Königsfarn 3 3 3 Heimelberg, nördliche Teu- felsmoorniederung Paris quadrifolia Einbeere 3 3T Tal der Wienbeck Pedicularis palustris Sumpf-Läusekraut 1 2 Teufelsmoorniederung Pedicularis sylvatica Wald-Läusekraut 2 2 3 einzelne Vorkommen auf der Geest Peplis portula (syn- Sumpf-Quendel 3 3K Heimelberg, Hammemarsch onym Lythrum por- tula) Phegopteris con- Buchenfarn 3 3T Drepteniederung nectilis

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 42

RL-Sta- RL-Sta- RL-Sta- wissenschaftlicher tus Nds. tus Nds. tus BRD Vorkommen und weitere Name deutscher Name (1993) (2004) (1996) Bemerkungen Phyteuma nigrum Schwarze Teufels- 3 3T Täler von Wienbeck, Schö- kralle nebecker Aue und Kleiner Aue Phyteuma spicatum Ährige Teufelskralle 3 3T Tal der Wienbeck Pilularia globulifera Pillenfarn 2 2 3 einzelne Vorkommen auf der Geest Platanthera bifolia Weiße Waldhyazin- 2 2 nordöstlich Haslah, Heimel- the berg Platanthera chlo- Grünliche Waldhya- 2 3; 2T 3 Einzelvorkommen auf Geest rantha zinthe und in Teufelsmoor Polygala serpyllifolia Quendelblättrige 2 2 3 Einzelvorkommen auf der Kreuzblume Geest Polygonum bistorta Schlangen-Knöterich 3 3K, 3T Gut Sandbeck, Sprickmoor, Breites Wasser Potamogeton acuti- Spitzblättriges Laich- 2 3 3 Teufelsmoorniederung folius kraut Potamogeton alpi- Alpen-Laichkraut 3K 3 Heimelberg, Teufelsmoor- nus niederung Potamogeton com- Flachstengeliges 3 3 2 Teufelsmoorniederung pressus Laichkraut Potamogeton friesii Stachelspitziges 2 3; 3K, 2T 2 Teufelsmoorniederung Laichkraut Potamogeton lu- Spiegelndes Laich- 3 3 Breites Wasser cens kraut Potamogeton obtu- Stumpfblättriges 3 3 3 Teufelsmoorniederung sifolius Laichkraut Potamogeton poly- Knöterichblättriges 3 3; 2K, 3T 3 Heimelberg gonifolius Laichkraut Potentilla sterilis Erdbeer-Fingerkraut 2 3T Tal der Schönebecker Aue, Stoteler Wald Primula elatior Hohe Schlüsselblu- 3 3T Täler von Wienbeck, Schö- me nebecker Aue und Kleiner Aue, Stoteler Wald, Schrum, Steffens Eichhof Pulicaria dysenteri- Großes Flohkraut 3 3 Tal der Wienbeck ca Ranunculus hede- Efeublättriger Was- 2 2 2 Heimelberg, Hammemarsch raceus serhahnenfuß Ranunculus lingua Zungen-Hahnenfuß 3 3 3 Teufelsmoorniederung Rhamnus carthatica Purgier-Kreuzdorn 3 3T Klosterholz, Tal der Wien- beck Rhinanthus minor Kleiner Klappertopf 3 3K, 3T Teufelsmoorniederung Rhinanthus seroti- Großer Klappertopf 3 3T 3 Tal der Wienbeck, nordöst- nus lich Freißenbüttel, Teufels- moorniederung Rhynchospora alba Weißes Schnabel- 3 3; 2K, 3T 3 bei Haslah, Kleinstmoor ried östlich Garlstedt, TÜP Garl- stedt, Niederungen von Giehler Bach und Drepte, Teufelsmoorniederung Rhynchospora Braunes Schnabel- 2 2 2 Niederung der Schaufleet fusca ried Sanicula europaea Sanikel 3 3T Täler von Wienbeck und Schönebecker Aue

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RL-Sta- RL-Sta- RL-Sta- wissenschaftlicher tus Nds. tus Nds. tus BRD Vorkommen und weitere Name deutscher Name (1993) (2004) (1996) Bemerkungen Scirpus caespitosus Deutsche Haarsimse 3 3 Schaufleet-Niederung, TÜP germanicus Garlstedt Scirpus setaceus Borstige Schuppen- 3 3 südlich Kaserne, Tal des simse Giehler Bachs Scorzonera humilis Niedrige Schwarz- 2 2 3 TÜP Garlstedt wurzel Scutellaria minor Kleines Helmkraut 1 2; 1T 3 Einzelvorkommen auf der Geest Senecio aquaticus Wasser-Greiskraut 3 3 Täler von Wienbeck, Gieh- ler Bach und Drepte, bei Wiste, Schrum, Teufels- moorniederung Senecio congestus Moor-Greiskraut 3 Sandabbau Freißenbüttel, TÜP Garlstedt Senecio paludosus Sumpf-Greiskraut 2 2 3 Heimelberg, Hammemarsch Sparganium mini- Zwerg-Igelkolben 2 2 2 Heimelberg, Tümpel östlich mum Hülseberg Stachys annua Einjähriger Ziest 1 1 3 TÜP Garlstedt Stellaria nemorum Hain-Sternmiere 3 Täler von Scharmbecker Bach, Wienbeck, Schöne- becker Aue und Kleiner Aue, Klosterholz, Steffens Eichhof, Heimelberg Stellaria palustris Sumpf-Sternmiere 3 Täler von Scharmbecker Bach, Wienbeck und Schö- nebecker Aue, Teufels- moorniederung Stratiotes aloides Krebsschere 3 3 3 Gräben der Teufelsmoor- niederung Succisa pratensis Teufelsabbiss 3 3; 2K, 3T Heimelberg, Niederung des Giehler Baches, TÜP Garl- stedt, Teufelsmoor Teucrium scorodo- Salbei-Gamander 3 Hammemarsch nia Thalictrum flavum Gelbe Wiesenraute 3 3 Täler von Scharmbecker Bach, Wienbeck, Schöne- becker Aue und Kleiner Aue, Teufelsmoorniederung Thelypteris palustris Sumpffarn 3 3 3 Tal der Wienbeck, Grünland südöstlich der Kernstadt Trichophorum Rasige Haarsimse 3 3 3 Niederung des Giehler cespitosum Bachs Trichophorum ger- Deutsche Haarsimse 3 3; 2K, 3T 3 mehrere Wuchsorte auf der manicum Gest Trifolium medium Mittlerer Klee 3 Tal der Wienbeck, Heimel- berg Utricularia australis Übersehener Was- 3 3 3 Heimelberg, Breites Wasser serschlauch Utricularia minor Kleiner Wasser- 2 3 2 Pennigbütteler Moor schlauch Utricularia vulgaris Gewöhnlicher Was- 3 3 Heimelberg, Teufelsmoor- agg. serschlauch niederung

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RL-Sta- RL-Sta- RL-Sta- wissenschaftlicher tus Nds. tus Nds. tus BRD Vorkommen und weitere Name deutscher Name (1993) (2004) (1996) Bemerkungen Vaccinium oxycoc- Gewöhnliche Moos- 3 3 3 mehrere Wuchsorte auf der cus beere Langen Heide und in der Teufelsmoorniederung, TÜP Garlstedt, Kleinstmoor öst- lich Garlstedt Vaccinium uligino- Rauschbeere 3 3 unkultivierte Moore in der sum agg. Teufelsmoorniederung Valeriana dioica Kleiner Baldrian 3 3T Täler von Drepte, Scharm- becker Bach, Wienbeck und Schönebecker Aue, bei Haslah, nördlich Wiste, Stoteler Wald, Teufels- moorniederung Veronica montana Berg-Ehrenpreis 3 Tal der Schönebecker Aue Zanichellia palustris Teichfaden 3 3T Sandabbau Freißenbüttel ssp.

Gefährdete Tierarten

Tabelle 4: Im Stadtgebiet nachgewiesene gefährdete Tierarten wissenschaftlicher RL-Sta- RL-Sta- Vorkommen und weitere Name deutscher Name tus Nds. tus BRD Bemerkungen

Libellen (Stand RL BRD 1997) Aeshna juncea Torf-Mosaikjungfer 3 TÜP Garlstedt, Teufels- moorniederung Aeshna subarctica Hochmoor- 2 1 TÜP Garlstedt, Niedersand- Mosaikjungfer hauser Moor, evt. westliche Beekniederung Aeshna viridis Grüne Mosaikjungfer 2 1 Teufelsmoorniederung Brachytron pratense Früher Schilfjäger 3 3 Breites Wasser und Umge- bung Calopteryx splendens Gebänderte Prachtlibelle 3 Drepte, Teufelsmoorniede- rung Calopteryx virgo Blauflügel-Prachtlibelle 3 3 Drepte, Teufelsmoorniede- rung Ceriagrion tenellum Scharlachlibelle 2 1 TÜP Garlstedt Coenagrion hastulatum Speer-Azurjungfer 3 TÜP Garlstedt, Teufels- moorniederung Coenagrion lunulatum Mond-Azurjungfer 3 2 TÜP Garlstedt, evt. Kleinst- moor Lange Heide, Teufels- moorniederung Coenagrion pulchellum Fledermaus-Azurjungfer 3 TÜP Garlstedt, Sandabbau Freißenbüttel, Teufelsmoor- niederung Erythromma viridulum Kleines Granatauge 2 TÜP Garlstedt, an Berufs- schule und Kreishaus in der Kernstadt

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wissenschaftlicher RL-Sta- RL-Sta- Vorkommen und weitere Name deutscher Name tus Nds. tus BRD Bemerkungen Ischnura pumilio Kleine Pechlibelle 3 Schönebecker Aue, Kleine Aue, Abbaugewässer Heils- horn, Sandabbau Freißen- büttel, älterer Nachweis aus Teufelsmoorniederung Lestes barbarus Südliche Binsenjungfer 3 2 TÜP Garlstedt Lestes dryas Glänzende Binsenjung- 3 Tal der Schönebecker Aue, fer TÜP Garlstedt, Abbauge- wässer Heilshorn, Breites Wasser Lestes virens Kleine Binsenjungfer 3 2 Niedersandhauser Moor Leucorrhinia dubia Kleine Moosjungfer 2 Kleine Aue, Heimelberg, TÜP Garlstedt, Fischteiche Stoteler Wald, Teufelsmoor- niederung Leucorrhinia pectoralis Große Moosjungfer 2 2 Teufelsmoorniederung, älte- rer Nachweis vom Heimel- berg Leucorrhinia rubicunda Nordische Moosjungfer 2 Kleinstmoor östlich Heils- horn, TÜP Garlstedt, Abbau- gewässer Heilshorn, Teu- felsmoorniederung Sympecma fusca Gemeine Winterlibelle 3 3 evt. TÜP Garlstedt Sympetrum depressius- Sumpf-Heidelibelle 2 2 TÜP Garlstedt, Abbauge- culum wässer Heilshorn, älterer Nachweis aus nördlicher Teufelsmoorniederung Sympetrum flaveolum Gefleckte Heidelibelle 3 TÜP Garlstedt, Abbauge- wässer Heilshorn, Kleinst- moor südöstlich Heilshorn, an Kreishaus Osterholz, Breites Wasser, Torfkanal und Randmoore, Nieder- sandhauser Moor Sympetrum striolatum Große Heidelibelle 3 TÜP Garlstedt, Abbauge- wässer Heilshorn Sympetrum pedemonta- Gebänderte Heidelibelle 3 3 älterer Nachweis aus nördli- num cher Teufelsmoorniederung Heuschrecken (Stand RL Nds. 1995/ RL BRD 1993, geändert 1997) Chorthippus dorsatus Wiesengrashüpfer 3 Tal des Scharmbecker Ba- ches, Heimelberg, Grünland nordöstlich Hammebrücke Chorthippus montanus Sumpf-Grashüpfer 3 3 Täler von Schönebecker Aue und Kleiner Aue, Breites Wasser und Umgebung Chrysochraon dispar Große Goldschrecke 3 Sandabgrabung südlich Myhle, TÜP Garlstedt, Brei- tes Wasser Conocephalus dorsalis Kurzflügelige Schwert- 3 TÜP Garlstedt, Moor bei schrecke Haslah Stenobothrus lineatus Heidegrashüpfer 3 TÜP Garlstedt Stethophyma grossum Sumpfschrecke 3 2 Täler von Schönebecker Aue und Kleiner Aue, Moor bei Haslah, Jakobskamp (Lange Heide), Grünland nordöstlich Hammebrücke, Breites Was- ser und Umgebung

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wissenschaftlicher RL-Sta- RL-Sta- Vorkommen und weitere Name deutscher Name tus Nds. tus BRD Bemerkungen Tagfalter (Stand RL Nds. 1988/ RL BRD 1995/ 96) Clossiana selene Braunfleck- 3 Torfkanalmoor Perlmutterfalter Coenonympha tullia Großer Heufalter 3 2 Torfkanalmoor Hesperia comma Komma-Dickkopffalter 3 Heteropterus morpheus Spiegelfleck- 3 Oberlauf Scharmbecker Dickkopffalter Bach, Oberlauf Mühlenbach, Weißer Berg, Moor bei Has- lah, TÜP Garlstedt, Teufels- moorniederung Hipparchia semele Rostbinde 3 3 TÜP Garlstedt Maculinea alcon Lungenenzian- 1 2 zwei Vorkommen auf der Ameisenbläuling Geest Nymphalis antiopa Trauermantel 3 Torfkanalmoor, Heimelberg (älterer Nachweis) Nymphalis polychloros Großer Fuchs 2 3 Heimelberg (älterer Nach- weis) Plebejus argus Silberfleck-Bläuling 3 TÜP Garlstedt, Moor bei Haslah, Torfkanalmoor, Pennigbütteler und Ahrens- felder Moor Pyronia tithonus Rotbraunes Ochsenau- 2 3 Sandabbau Freißenbüttel, ge Moor bei Haslah Vacciniina optilete Moosbeerenbläuling 1 TÜP Garlstedt Fische (Stand RL Nds. 1993/ RL BRD 1994) Alburnus alburnus Ukelei 3 Teufelsmoorniederung Anguilla anguilla Aal 3 Scharmbecker Bach Carassius carassius Karausche 3 3 Scharmbecker Bach, evt. Hamme Cobitis taenia Steinbeißer 2 2 Hamme Lampetra planeri Bachneunauge 2 2 Wienbeck Leucaspius delineatus Moderlieschen 3 Scharmbecker Bach, Ham- me Misgurnus fossilis Schlammpeitzger 2 2 Hamme Amphibien (Stand RL Nds. 1994/ RL BRD 1994, überarbeitet 1997) Bufo calamita Kreuzkröte 3 3 Tümpel in Heilshorn, TÜP Garlstedt, Scharmbeckstotel, ältere Nachweise von Hei- melberg und Sandabbau südlich Kaserne Pelobates fuscus Knoblauchkröte 3 2 Sandabbau Freißenbüttel Rana arvalis Moorfrosch 3 2 TÜP Garlstedt, Heimelberg, evt. zwei Kleinstmoore Lan- ge Heide, Teufelsmoor Rana ridibunda Seefrosch 3 3 östlich Scharmbeckstotel, TÜP Garlstedt, Teufels- moorniederung Triturus cristatus Kammmolch 3 3 Heimelberg, Lange Heide Reptilien (Stand RL Nds. 1994/ RL BRD 1994, überarbeitet 1997) Coronella austriaca Schlingnatter 2 2 TÜP Garlstedt, Moor bei Haslah, ältere Nachweise von Heimelberg und Gün- nemoor

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wissenschaftlicher RL-Sta- RL-Sta- Vorkommen und weitere Name deutscher Name tus Nds. tus BRD Bemerkungen Lacerta agilis Zauneidechse 3 3 Schäferberg, älterer Nach- weis aus Tal der Wienbeck Natrix natrix Ringelnatter 3 3 bei Bilohe, Drepte-Niederung südwestlich Isehorn, östlich und südöstlich Heilshorn, Klosterheide, Heimelberg, TÜP Garlstedt, östlich Pen- nigbüttel, Teufelsmoorniede- rung Vipera berus Kreuzotter 3 2 Heimelberg, Moor bei Has- lah, TÜP Garlstedt, Kleinst- moor nordöstlich Heilshorn, Teufelsmoorniederung, älte- re Nachweise von Drepte östlich Garlstedt und südlich Haslah Brutvögel (Stand RL Nds. 2002/ RL BRD 2002) Weißstorch Ciconia ciconia 1 3 Bargten, östliche Kernstadt Knäkente Anas querquedula 1 2 Breites Wasser, Beekniede- rung Löffelente Anas clypeata 2 Hammemarsch, Breites Wasser, Beekniederung Rohrweihe Circus aeruginosus 3 Beekniederung Wiesenweihe Circus pygargus 1 2 Breites Wasser, ältere Nachweise aus Hamme- marsch und Günnemoor Baumfalke Falco subbuteo 3 3 Lange Heide, Günnemoor, evt. nordöstlich Hammebrü- cke Birkhuhn Terato tetrix 1 1 ältere Nachweise aus Torf- kanalmoor und Niedersand- hauser Moor; Vorkommen erloschen Rebhuhn Perdix perdix 2 2 Lange Heide, Teufelsmoor- niederung Wachtel Coturnix coturnix 3 Grünland beidseits der Beek, evt. nordöstlich Hammebrü- cke Wachtelkönig Crex crex 2 2 Teufelsmoorniederung Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana 1 1 Breites Wasser, Hammenie- derung südöstlich Kernstadt Kiebitz Vanellus vanellus 2 2 Sandabbau Freißenbüttel, Lange Heide, Teufelsmoor- niederung Kampfläufer Philomachus pugnax 1 1 westlich Beekniederung, Vorkommen inzwischen erloschen Bekassine Gallinago gallinago 2 1 Teufelsmoorniederung, älte- rer Nachweis aus Tal der Wienbeck Uferschnepfe Limosa limosa 2 1 Teufelsmoorniederung Großer Brachvogel Numenius arquata 2 2 TÜP Garlstedt, Teufels- moorniederung Rotschenkel Tringa totanus 2 2 Teufelsmoorniederung

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wissenschaftlicher RL-Sta- RL-Sta- Vorkommen und weitere Name deutscher Name tus Nds. tus BRD Bemerkungen Trauerseeschwalbe Chlidonias niger 1 1 ältere Nachweise aus Nie- dersandhauser Moor und vom Breiten Wasser, Vor- kommen erloschen Sumpfohreule Asio flammeus 1 1 Günnemoor, Hammeniede- rung südöstlich Kernstadt Ziegenmelker Caprimulgus europaeus 2 2 TÜP Garlstedt, Torfkanal- moor Eisvogel Alcedo atthis 3 Scharmbeckstoteler See, ältere Nachweise von Wien- beck und Schönebecker Aue Wendehals Jynx torquilla 1 3 ältere Nachweise aus Stote- ler Wald und Elm Grünspecht Picus viridis 3 Klosterforst, älterer Nach- weis aus Bereich Elm Kleinspecht Picoides minor 3 Scharmbeckstotel Heidelerche Lullula arborea 2 3 TÜP Garlstedt Feldlerche Alauda arvensis 3 TÜP Garlstedt, Lange Heide, südliche Teufelsmoorniede- rung Brachpieper Anthus campestris 1 2 älterer Nachweis von Drepte, Vorkommen erloschen Nachtigall Luscinia megarhynchos 3 Tal der Wienbeck Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicu- 3 Tal der Schönebecker Aue, rus Klosterholz, Elm, Lange Heide, Scharmbeckstotel, Hammemarsch, Günnemoor Braunkehlchen Saxicola rubetra 2 3 Lange Heide, Teufelsmoor- niederung Schwarzkehlchen Saxicola torquata 3 TÜP Garlstedt, nördliche Teufelsmoorniederung Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 2 2 Günnemoor, Vorkommen inzwischen erloschen Rohrschwirl Locustella luscinioides 1 Breites Wasser Schilfrohrsänger Acrocephalus schoeno- 2 2 untere Beekniederung und baenus Umgebung Neuntöter Lanius collurio 3 Tal der Schönebecker Aue, Lange Heide, Teufelsmoor- niederung Raubwürger Lanius excubitor 1 1 Teufelsmoorniederung Säugetiere (Stand RL Nds. 1991/ RL BRD 1997) Lutra lutra Fischotter 1 1 evt. Hammeniederung Myotis dasycneme Teichfledermaus Klosterholz; Gefährdung anzunehmen, Status unbe- kannt Neomys fodiens Wasserspitzmaus 3 3 Niedersandhauser Moor Nyctalus noctula Abendsegler 2 3 Klosterholz Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus Klosterholz; Einstufung der Gefährdung aufgrund defizi- tärer Daten nicht möglich Putorius putorius Iltis 3 Niedersandhauser Moor, älterer Nachweis vom Hei- melberg

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 ergänzende Angaben zu Gastvögeln

Zu Gastvögeln liegen jüngere Untersuchungen aus der Unteren Hammeniederung 10 und der Langen Heide 11 vor. Weiterhin wurden vom Niedersächsischen Landesamt für Ökologie Daten aus dem Vogelarten-Erfassungsprogramm bereitgestellt. Charakteristische Gastvogelarten der Unteren Hammeniederung sind u.a. Höcker- schwan, Pfeifente, Krickente, Stockente, Löffelente, Tafelente, Reiherente, Gänsesä- ger, Graureiher, Kiebitz, Goldregenpfeifer, Großer Brachvogel, Bekassine, Uferschnep- fe, Lachmöwe, Silbermöwe, Sturmmöwe und Mäusebussard. In der Oberen Hammeniederung (nördlich Hammebrücke) kommen als Gastvogelarten Singschwan, Saatgans, Bläßgans, Krickente, Stockente, Gänsesäger, Bläßralle, Gold- regenpfeifer, Kiebitz u.a. vor. Im Bereich der Unteren Beekniederung und der Hamme- niederung zwischen Hammebrücke und Tietjenshütte wurden als Gastvogelarten u.a. Graureiher, Zwergschwäne, Singschwäne, Höckerschwäne, Saatgänse, Bläßgänse, Graugänse, Nonnengänse, Pfeifenten, Krickenten, Stockenten, Spießenten, Löffelen- ten, Tafelenten, Schnatterenten, Gänsesäger, Goldregenpfeifer, Kiebitze, Alpenstrand- läufer, Kampfläufer, Bekassinen, Uferschnepfen, Sturmmöwen, Lachmöwen und Trau- erseeschwalben beobachtet. In der oberen Beekniederung wurden u.a. Zwergschwäne, Singschwäne, Stockenten, Kiebitze und Bekassinen in größeren Anzahlen rastend angetroffen.

Den Grünlandflächen östlich Ruschkamp kommt eine Bedeutung als Nahrungshabitat für den in Ritterhude brütenden Weißstorch zu. Auch weite Bereiche südöstlich der Kernstadt zwischen Ahrensfelder Damm und Segelflugplatz sowie weiteres Feucht- grünland in der Hammeniederung sind als Nahrungshabitat des Weißstorchs von Be- deutung. Weite Teile der Teufelsmoorniederung sind als potenzielles Nahrungshabitat der Wie- senweihe anzusehen.

Auf der Langen Heide wurden u.a. Stockente, Kornweihe, Kiebitz, Zwergschnepfe, Bekassine, Großer Brachvogel, Lachmöwe, Sturmmöwe, Sumpfohreule, Wendehals, Baumpieper, Schafstelze, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Ringdrossel, Wacholder- drossel, Rotdrossel, verschiedene Grasmücken-Arten, Dohle, Saatkrähe und Buchfink als Durchzügler beobachtet. Weiterhin wurden während der Brutzeit Weißstorch, Schleiereule, Wald- und Sumpfohreule, Rauch- und Mehlschwalbe als Nahrungsgäste im Untersuchungsgebiet beobachtet. Potenzielle Nahrungshabitate für den in Bargten brütenden Weißstorch stellen das Feuchtgrünland südlich Kattenhorn und das Feuchtgrünland an der Wienbeck dar.

10 Arbeitsgemeinschaft UVS Ritterhude: Neubau der B 74 Ortsumgehung Ritterhude – Umweltverträglich- keitsstudie, Anhang 4. 1995 11 BIOS : Erfassung und Beschreibung der Brut- und Rastvogelgemeinschaft in der „Langen Heide“ im Hinblick auf die Ausweisung von Vorrangstandorten für die Windkraftnutzung. 1997

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 ergänzende Angaben zum Fischotter

Der Fischotterbestand wird für weite Bereiche der Teufelsmoorniederung entlang von Hamme und Beek sowie für die Niederung des Giehler Bachs als sehr gering einge- stuft 12 . Es liegen Nachweise aus dem Zeitraum 1981 – 1985 sowie Hinweise auf Otter- vorkommen aus dem Zeitraum 1986 – 1990 vor. Für die übrigen Gewässer des Stadt- gebietes liegen keine Nachweise vor.

3.1.4 Werte und Funktionen für Arten und Biotope

Hinsichtlich der Bedeutung des Stadtgebietes für Arten und Biotope wird eine flächen- deckende Bewertung in zwei Arbeitsschritten (Bewertung der Biotopwertigkeit, Berei- che mit besonderer Bedeutung für den Tier- und Pflanzenartenschutz) vorgenommen:

Einstufung der Biotopwertigkeit Für das Stadtgebiet Osterholz-Scharmbecks liegt ein Bewertungsschlüssel für Biotop- typen vor, der auf Grundlage verschiedener Biotop-Bewertungsmodelle erarbeitet wur- de. Den im Stadtgebiet vorkommenden Biotoptypen werden Wertfaktoren von 0 (weit- gehend ohne Bedeutung) bis 5 (sehr hohe Bedeutung) zugeordnet. Kriterien für die Bewertung sind insbesondere die Lebensraumfunktion, Naturnähe, Regenerationsfä- higkeit, Seltenheit und Gefährdung. Der Biotop-Bewertungsschlüssel 13 ist im Anhang beigefügt. Da keine flächendeckende Biotoptypen-Kartierung für das Stadtgebiet vorliegt (vgl. Kap. 3.1), wird für die Bewertung der Biotoptypen folgendermaßen vorgegangen: • Ableitung einer Grundwertigkeit anhand der Nutzungstypen der ALK : Den Nutzungstypen der ALK werden mittels des Bewertungsschlüssels für Biotoptypen Wertfaktoren zugeordnet. Oftmals sind für einen Nutzungstyp mehrere korrespon- dierende Biotoptypen – auch unterschiedlicher Wertigkeit – denkbar. In diesem Fall wird i.d.R. der geringste Wertfaktor veranschlagt, da davon ausgegangen wird, dass höhere Wertigkeiten über die folgenden Ergänzungen berücksichtigt werden. Eine Übersicht über die vorgenommenen Zuordnungen ist nachfolgend zusam- mengestellt: sehr hohe Bedeutung: Sumpf, Heide hohe Bedeutung: Laubwald, Moor, Fluss, verbuschte Heide mittlere Bedeutung: Mischwald, Brachen, Bach geringe Bedeutung: Acker, Grünland, Kanal, Graben, Teich, Grünanlagen, Gehölze, Nadelwald sehr geringe Bedeutung: Siedlungs- und Verkehrsflächen, Hafen, Gartenbauflächen • Berücksichtigung von linearen Gehölzstrukturen : Die aus den Luftbildern über- nommenen linearen Gehölzstrukturen werden mit mittlerer Bedeutung berücksich- tigt. • Berücksichtigung von Wallhecken-reichen Gebieten : Gebiete mit einer hohen Dichte von Wallhecken werden durch eine die flächenhafte Wertigkeit überlagernde Schraffur gekennzeichnet. Wallhecken erreichen i.d.R. eine hohe Bedeutung. Die

12 NLÖ: Beiträge zur Situation des Fischotters in Niedersachsen. Informationsdienst Naturschutz Nieder- sachsen, Heft 1/ 1996 13 BIOS : Kompensationsflächenpool Stadt Osterholz-Scharmbeck. 2002

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dazwischenliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen sind als Acker oder Inten- sivgrünland oftmals als von geringer Bedeutung einzuordnen. Sie werden aller- dings durch ein dichtes Netz an Wallhecken in ihrer Bedeutung für Arten und Le- bensgemeinschaften aufgewertet. • Berücksichtigung von besonders geschützten Biotopen und besonders ge- schütztem Feuchtgrünland : Alle bekannten § 28 a- und § 28 b-Flächen (vgl. Kap. 5.1.5) werden mit sehr hoher Bedeutung berücksichtigt. Auch aus den ausgewerte- ten Fachgutachten abzuleitende Verdachtsflächen werden mit aufgenommen. • Berücksichtigung von gemäß Kleingewässerschutzverordnung des Landkrei- ses geschützten Kleingewässern : Alle vom Landkreis kartierten geschützten Kleingewässer (vgl. Kap. 5.1.4) werden mit hoher Bedeutung eingestellt. • Berücksichtigung der für Arten und Lebensgemeinschaften wichtigen Berei- che des Landschaftsrahmenplans : Die im Landschaftsrahmenplan ausgewiese- nen, für Arten und Lebensgemeinschaften wichtigen Bereiche, für die aufgrund von Vorkommen und Größe schutzwürdiger Ökosystemtypen eine landesweite (Katego- rie A), landesweite bzw. mindestens regionale (Kategorie B) oder eine regionale (Kategorie C) Bedeutung beschrieben wird, werden als von hoher Bedeutung be- rücksichtigt. 14 Innerhalb dieser wichtigen Bereiche sind z.T. Biotoptypen geringerer Wertfaktoren enthalten. Als Teil von bedeutenden Lebensraumkomplexen ist ihre Einstufung als von hoher Bedeutung jedoch gerechtfertigt. • Berücksichtigung der für den Naturschutz wertvollen Bereiche in Nieder- sachsen : Die im Rahmen der Kartierung des NLÖ festgestellten, auf Landesebene für den Naturschutz wertvollen Bereiche werden mit sehr hoher Bedeutung bewer- tet. Auch hier sind z.T. geringerwertige Biotoptypen mit einbezogen. Ausgenom- men wurde der großflächige Torfabbau im Günnemoor. Liegen für eine Fläche mehrere Einstufungen vor, wird jeweils der höchste Wertfaktor berücksichtigt.

Bereiche mit besonderer Bedeutung für den Tier- und Pflanzenartenschutz Als überlagernde Darstellung werden Bereiche hervorgehoben, die für gefährdete Tier- und/ oder Pflanzenarten von besonderer Bedeutung sind. Hierbei werden zwei Bewer- tungskategorien unterschieden: • Gebiete mit sehr hoher Bedeutung für den Tier-/ Pflanzenartenschutz : Gebiete mit Vorkommen einer Tier-/ Pflanzenart der Rote-Liste-Kategorie 1 (vom Ausster- ben bedroht), Gebiete mit Vorkommen mehrerer Tier-/ Pflanzenarten der Rote- Liste-Kategorie 2 (stark gefährdet), Gebiete mit Vorkommen zahlreicher Tier-/ Pflanzenarten der Rote-Liste-Kategorie 3 (gefährdet), avifaunistisch wertvolle Be- reiche (Brut- oder Gastvögel) von internationaler, nationaler oder landesweiter Be- deutung oder von unklarer Bedeutung (Status offen), landesweit als faunistisch wertvoll eingestufte Bereiche 15 , landesweit als für den Pflanzenartenschutz wertvoll eingestufte Bereiche. • Gebiete mit hoher Bedeutung für den Tier-/ Pflanzenartenschutz : Gebiete mit Vorkommen einer Tier-/ Pflanzenart der Rote-Liste-Kategorie 2 (stark gefährdet), Gebiete mit Vorkommen mehrerer Tier-/ Pflanzenarten der Rote-Liste-Kategorie 3

14 Die im Landschaftsrahmenplan mit Punktsymbolen gekennzeichneten wichtigen Bereiche von unter 3 ha Größe wurden auf Grundlage der Topographischen Karte und der ALK in flächenhafte Darstellun- gen umgewandelt. Hierbei sind im Einzelfall Unsicherheiten bei der genauen Abgrenzung möglich. 15 aus GEOSUM übernommen

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(gefährdet), avifaunistisch wertvolle Bereiche (Brut-, Gastvögel) von regionaler oder lokaler Bedeutung.

Die flächendeckende Bewertung des Stadtgebietes hinsichtlich der Bedeutung für Ar- ten und Lebensgemeinschaften ist in Karte 4 a graphisch umgesetzt. In Karte 4 b sind die Bereiche mit besonderer Bedeutung für den Tier- und Pflanzenartenschutz näher differenziert.

3.1.5 Beeinträchtigungen und Gefährdungen von Arten und Biotopen

Nachfolgend werden im Stadtgebiet bedeutsame Beeinträchtigungen und Gefährdun- gen von Arten und Lebensgemeinschaften aufgezählt und kurz erläutert. Sie sind teil- weise in Karte 4 a dargestellt. Flächige Beeinträchtigungen wie Siedlung, intensive Landwirtschaft oder Aufforstung von Nadelhölzern sind i.d.R. über die Biotoptypen- bezogene Bewertung berücksichtigt.

Flächeninanspruchnahme durch Siedlungsflächen Mit der Entwicklung von Wohnbau- und Gewerbeflächen geht die Versiegelung und Überbauung von Grundflächen einher. Hierdurch gehen dauerhaft Lebensräume von Arten und Lebensgemeinschaften verloren. Weiterhin verschiebt sich in den Siedlungs- flächen und den angrenzenden Bereichen das Artenspektrum von Arten der freien Landschaft hin zu siedlungstoleranten Arten. Je nach Lage, Form und Größe stellen Siedlungsflächen auch eine Ausbreitungs-Barriere für weniger mobile Arten dar, so dass sie zur Zerschneidung von Lebensräumen und zur Isolation von Populationen beitragen. Das Lebensraumpotenzial der Siedlungsflächen ist in hohem Maße abhängig von dem Anteil weniger intensiv genutzter Grünflächen sowie dem Vorhandensein von bestimm- ten Habitatstrukturen (z.B. Altgehölze, Mauerspalten, -nischen, Dachböden) und von Grünverbindungen zur freien Landschaft (Zuwanderungsachsen). Schwerpunkte bestehender Beeinträchtigungen von Arten und Lebensgemeinschaften durch Siedlungsflächen liegen entlang des Geestrandes sowie in Garlstedt, Heilshorn und dem interkommunalen Gewerbegebiet Heilshorn-Brundorf. Auch das Neubauge- biet Anton-Menke-Weg in der Teufelsmoorniederung ist als deutliche Beeinträchtigung zu werten, da hier seltene Biotope und gefährdete Arten betroffen sind. Künftige Gefährdungen bestehen in den Bereichen, in denen bei Fortschreibung des Flächennutzungsplans eine zusätzliche Darstellung von Wohnbauflächen oder gewerb- lichen Bauflächen vorgesehen ist. Als weitere, prinzipiell gefährdete Bereiche sind Bau- flächen des rechtskräftigen Flächennutzungsplans zu nennen, in denen bisher keine Bebauung realisiert ist. Nähere Angaben zu diesen Bereichen finden sich in Kap. 5.2.3.

Nicht standortgemäße land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Nutzung Bei intensiver, nicht standortangepasster land-, forst- und fischereiwirtschaftlicher Nut- zung entstehen arten- und strukturarme Biotope. Durch Bodenbearbeitung und gezielte Förderung von Nutzpflanzen oder Nutztieren werden die standorttypischen Arten zu- rückgedrängt, oftmals durch nicht-einheimische Arten (Faunen- und Florenverfäl- schung). Allerdings können auch durch Nutzungsaufgabe bisher extensiv genutzter Landwirtschaftsflächen artenreiche Biotope verloren gehen. Eine weitere Gefährdung besteht in der Veränderung der Standortbedingungen: Durch Entwässerung feuchter bis nasser Standorte, Bewässerung trockener Standorte sowie

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Nährstoffeintrag erfolgt eine Nivellierung der Standortbedingungen. Auf Extremstandor- te angewiesene Arten und Lebensgemeinschaften verlieren hierdurch ihren Lebens- raum. Mit Ausnahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen unterliegen nahezu alle Bereiche des Stadtgebiets land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzungseinflüssen unter- schiedlicher Intensität. Eine nicht standortangepasste landwirtschaftliche Nutzung wird in weiten Bereichen der Teufelsmoorniederung ausgeübt. Durch die Kultivierung der Hoch- und Niedermoo- re wurden hier die Lebensraumbedingungen grundlegend verändert. Teilweise sind jedoch wertvolle Sekundärbiotope entstanden, insbesondere feuchte bis nasse Grün- landbiotope geringer Nutzungsintensität. Die Teufelsmoorniederung bietet einer großen Anzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, obwohl heute auf einem Großteil der Flächen intensive Grünlandwirtschaft betrieben und hierdurch die Lebens- raumbedeutung eingeschränkt wird. Auch in weiten Teilen der Geest wird eine intensive landwirtschaftliche Nutzung betrie- ben. Insbesondere in den ausgeräumten Agrarlandschaften westlich Ohlenstedt und Hülseberg, auf der Langen Heide sowie entlang des Geestrandes ist die Bedeutung für Arten und Lebensgemeinschaften durch die intensive Bewirtschaftung und die Verar- mung an gliedernden Strukturen (Hecken, Feldgehölze, Ruderalfluren, Kleingewässern etc.) beeinträchtigt.

Größere, nicht standortgerechte Nadelforstflächen stocken im Naturraum Garlstedter Heide (Schmidts Kiefern, Elm, Fuchstal) und im Ostteil des Stoteler Waldes. Intensive Waldbewirtschaftung, kurze Umtriebszeiten und Veränderungen der Standortbedin- gungen (Bodenversauerung etc.) schränken hier die Bedeutung für Arten und Lebens- gemeinschaften ein. Gestufte Waldmäntel stellen als Übergangsbereiche zwischen Wald und Offenland potenziell artenreiche Lebens- und Teillebensräume dar. Im Zuge land- und forstwirt- schaftlicher Nutzungen sind diese Übergangsbiotope jedoch i.d.R. beseitigt worden, Waldbereiche und landwirtschaftliche Nutzflächen sind scharf voneinander abgegrenzt.

Einzelne Stillgewässer im Stadtgebiet unterliegen einer intensiven fischereilichen Nut- zung. Insbesondere sind Fischteiche an der Wienbeck, der Schönebecker Aue, der Drepte (Ohlenstedter Weg), am Oberlauf des Giehler Bachs sowie südlich des Heimel- bergs zu nennen. Beeinträchtigungen von Arten und Lebensgemeinschaften können hier durch Faunenverfälschungen als Folge von Besatzmaßnahmen oder die Verände- rung der Lebensraumbedingungen im Gewässer (Nährstoff-Eintrag u.ä.) entstehen. Im Zuge der Nutzung ist auch eine Trittbelastung der Ufervegetation und eine Vertreibung störempfindlicher Arten aus der Umgebung des Gewässers nicht auszuschließen.

Da sich die Entwicklung der land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung schwer prognostizieren lässt, werden an dieser Stelle keine Gefährdungspotenziale für Arten und Lebensgemeinschaften formuliert.

Fehlende land- und forstwirtschaftliche Nutzungseinflüsse Verschiedene Biotoptypen und -qualitäten sind von Nutzungseinflüssen der Land- und Forstwirtschaft abhängig. Da diese Nutzungen den überwiegenden Flächenanteil der freien Landschaft einnehmen, kommt ihnen eine besondere Bedeutung für den Erhalt der historisch gewachsenen Biotop- und Artenausstattung der Kulturlandschaft zu. Die bis Ende des 19. Jh. auf der Geest großflächig vorkommenden Sandheiden sind heute weitgehend durch intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen verdrängt. Die Rest-

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vorkommen unterliegen einer mehr oder weniger starken Verbuschung, da die biotop- erhaltende Nutzung als Schafweide aufgegeben wurde. Zwar werden bei Nutzungsauf- lassung natürliche Sukzessionsabläufe ermöglicht und es entstehen i.d.R. ebenfalls wertvolle Biotope, jedoch nimmt der Artenreichtum und der Anteil gefährdeter Arten im Lauf dieser Entwicklung oftmals ab. Hohe Bestandsdichten von Jagdwild, insbesondere von Rehwild, führen zu Verbiß- schäden an der Vegetation und wirken sich negativ auf die Naturverjüngung der Wäl- der aus. Zur aktuellen Situation der Wildbestände liegen keine Angaben vor.

Verkehrsbedingte Beeinträchtigungen Verkehrsbedingte Emissionen sind eine Hauptursache für die Schadstoff- und Säure- belastung der Landschaft. In der Vergangenheit wurden insbesondere die daraus re- sultierenden Waldschäden thematisiert. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass auch andere Vegetationsbestände sowie Tierarten durch Schadstoffanreicherung und Bo- denversauerung nachhaltig beeinträchtigt werden. Weitere negative Auswirkungen bestehen insbesondere in der Zerschneidung von Le- bensräumen: Verkehrstrassen stellen Wanderungs- und Ausbreitungshindernisse für viele Tierarten dar. Sie behindern hierdurch den Genaustausch, die Kohärenz von Bio- top-Verbundsystemen und den Lebenszyklus wandernder Tierarten.

Zur Situation der immissionsbedingten Waldschäden im Stadtgebiet liegen keine aktu- ellen Detailinformationen vor. Laut Waldschadensbericht 1999 sind in Niedersachsen ca. 13 % der Waldfläche deutlich geschädigt. Dies stellt gegenüber 1995 einen leichten Rückgang dar, ist jedoch mehr als in 1986. In den vergangenen Jahren sind zuneh- mend auch Laubwälder betroffen (insbesondere Eiche und Buche). Die Hauptachsen der Verkehrsinfrastruktur erstrecken sich entlang des Geestrandes (B 74, Bahnlinie). Zusammen mit den Siedlungsflächen (s.o.) bewirken sie hier eine deutliche Zäsur in der Landschaft. Die Lebensraum-zerschneidende Wirkung wird je- doch dadurch abgemildert, dass hier zwei Naturräume mit sehr unterschiedlichen Standortbedingungen (Geest, Teufelsmoorniederung) voneinander getrennt werden. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Lebensraumqualitäten von Geest und Moor kann angenommen werden, dass funktionale Wechselbeziehungen naturgemäß nur in be- grenztem Umfang bestehen. Als weitere teils stark frequentierte, teils in Dammlage oder Einschnitt geführte Ver- kehrsachsen mit Lebensraum-zerschneidender Wirkung sind die durch die Teufels- moorniederung verlaufende Bahntrasse von der Kernstadt nach Worpswede, das Pan- zergleis zum Truppenübungsplatz Garlstedt, die Landesstraßen L 135, L 149 und L153 und die Kreisstraßen K 9 und K 46 zu nennen. Für einige wenig mobile Arten bilden jedoch auch kleinere, wenig befahrene Straßen und sogar unversiegelte Feldwege Ausbreitungshindernisse.

Gefährdungen von Arten und Lebensgemeinschaften durch Verkehrs- Infrastruktureinrichtungen sind bei Realisierung der Ortsumgehung Ritterhude zu er- warten. Diese geht mit einer Verlegung der Trasse der B 74 in die Teufelsmoorniede- rung einher.

Beeinträchtigungen durch den Abbau von Rohstoffvorkommen Beim Abbau von Rohstoffen werden die bestehenden Lebensräume zerstört. Allerdings entstehen oftmals wertvolle Ersatzbiotope, insbesondere wenn eine Rekultivierung des Abbaugeländes und eine intensive Erholungsnutzung ggf. entstehender Abbaugewäs- ser unterbleibt.

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Aktuelle Beeinträchtigungen von Arten und Lebensgemeinschaften durch den Abbau von Rohstoffvorkommen bestehen insbesondere durch den großflächigen Torfabbau im Günnemoor, da hier wertvolle und nur langfristig regenerierbare Biotope zerstört werden. Einen Überblick über weitere Abbauten vermittelt Tab. 8 in Kap. 3.3.4 (vgl. auch Karte 8). Auf mögliche Gefährdungen von Arten und Lebensgemeinschaften durch weitere Roh- stoffabbauten wird im Fachbeitrag zum natur- und landschaftsverträglichen Rohstoff- abbau (s. Anhang) eingegangen.

Beeinträchtigungen durch Windenergieanlagen und Strom-Freileitungen Die Errichtung von Windenergieanlagen wirkt sich hauptsächlich auf störungsempfind- liche Vogelarten sowie Fledermäuse aus. Neben dem Verlust von Einzelindividuen durch Kollisionen sind vor allem indirekte Lebensraumverluste aufgrund von Meidungs- reaktionen von Vögeln relevant. Auf dem Hochplateau der Langen Heide bestehen sieben Windenergieanlagen mit einer Höhe von maximal 75 m. Untersuchungen der Brut- und Gastvogelfauna nach Errichtung der Windenergieanlagen (Monitoring) liegen nicht vor, so dass keine Aussa- gen dazu möglich sind, ob die Beeinträchtigungen durch Errichtung und Betrieb der Anlagen den in der vorbereitenden 42. Flächennutzungsplanänderung prognostizierten Auswirkungen entsprechen. Eine weitere Windenergieanlage von geringer Höhe ist am südlichen Rand der Kern- stadt lokalisiert. Die bestehenden Windenergieanlagen sind in Karte 5 gekennzeichnet. Eine Errichtung von bis zu fünf weiteren Windenergieanlagen auf dem Hochplateau der Langen Heide ist durch die 42. Änderung des Flächennutzungsplans vorbereitet. Auf- grund der Ausschlusswirkung dieser Planung sind zusätzliche Windenergieanlagen im übrigen Stadtgebiet nicht zu erwarten.

Auch an Strom-Freileitungen (Hoch-, Mittelspannung) kommt es zu Vogelverlusten durch Anflug oder Stromschlag. Dies wirkt sich insbesondere auf Populationen von Großvögeln aus, da diese Arten i.d.R. durch geringe Populationsdichten und niedrige Reproduktionsraten gekennzeichnet sind. Gefährdungen der Avifauna durch Strom-Freileitungen bestehen vor allem im Bereich der Hammemarsch. Hier verlaufen mehrere Hochspannungsleitungen innerhalb eines Gebietes mit sehr hoher Bedeutung für die Avifauna (Brut- und Gastvögel). Einen weiteren Gefährdungsschwerpunkt stellt die Freileitung nordwestlich Buschhau- sen dar, die in geringer Entfernung zum Weissstorch-Horst in Bargten verläuft.

Beeinträchtigungen durch Freizeit- und Erholungsnutzungen Durch Freizeit- und Erholungsnutzungen werden teilweise besonders wertvolle und empfindliche Lebensräume beeinträchtigt. Insbesondere störungsempfindliche Tierar- ten können durch die Erholungssuchenden beunruhigt oder aus ihren Lebensräumen vertrieben werden. Weiterhin kommt es in Teilbereichen zur Zerstörung wertvoller Ve- getationsstandorte, beispielsweise an Gewässerufern oder durch verbotswidriges Mo- tocross-Fahren. Auf der Geest bestehen gemäß den Angaben zum Landschaftsrahmenplan Beein- trächtigungen von Arten und Lebensgemeinschaften durch Erholungssuchende insbe- sondere in den Tälern der Wienbeck und des Mühlenbachs sowie auf dem Truppen- übungsplatz Garlstedt. Auch das Klosterholz in der Kernstadt wird von einem hochfre-

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quentierten Rad- und Fußwegenetz durchzogen. Im Bereich des Golfplatzes nördlich von Garlstedt können sich der Spielbetrieb und Pflegemaßnahmen nachteilig auf Flora und Fauna auswirken. In der Sandabbau-Grube südlich der Kaserne verursachen Mo- tocross-Fahrer Vegetationsschäden. Durch Reitsport-Nutzungen westlich Sandhausen und südlich Scharmbeckstotel sind kleinflächige Trockenbiotope gefährdet. Im Bereich der Teufelsmoorniederung bestehen großräumig Konflikte zwischen dem Schutz von Arten und Lebensgemeinschaften und der Erholungsnutzung. Die Niede- rung, die eine hohe Attraktion für Erholungssuchende besitzt, stellt zugleich einen wertvollen Lebensraum insbesondere für Wiesenvögel (Brut- und Gastvögel) dar. Viele Wiesenvogelarten reagieren sehr störungsempfindlich. Beunruhigungen der Fauna in der Teufelsmoorniederung entstehen weiterhin durch die Camping- und Wochenend- plätze an der Hammebrücke, den Segelflugplatz südöstlich der Kernstadt und durch den Sportbootverkehr auf der Hamme. Intensive Angelnutzung an den Altarmen der Hamme führt zudem zu einer Zerstörung der Ufervegetation. Im Rahmen eines Naturschutzgroßprojektes in der Unteren Hammeniederung (GR- Gebiet, vgl. Kap. 5.1.1) werden in mehreren Bereichen Konflikte zwischen der Erho- lungsnutzung und dem Schutz von Arten und Lebensgemeinschaften durch räumliche Entflechtung, Besucherlenkung und Nutzungseinschränkungen (z.B. Einschränkung des Motorbootverkehrs) entschärft.

3.2 Landschaftsbild und Erholungseignung

Als Landschaftsbild werden die mit den menschlichen Sinnen erfahrbaren Qualitäten von Natur und Landschaft bezeichnet. Da die Orientierung des Menschen in seiner Umgebung vorwiegend über die visuelle Wahrnehmung erfolgt, wird das Landschafts- bild hauptsächlich über das Aussehen der Landschaft definiert. Die optischen Eindrü- cke werden durch Geräusche, Gerüche und haptische Reize (z.B. Wind, federnder Untergrund) ergänzt. Als Aggregat vielfältiger Sinneseindrücke weist das Landschaftsbild eine deutliche sub- jektive Komponente auf: Wie eine Landschaft erlebt wird, ist stark abhängig vom Wahrnehmungsvermögen des Betrachters und von seiner Art, die einzelnen Eindrücke zu einem Gesamtbild zusammenzufügen (z.B. Fokussierung auf bestimmte Land- schaftselemente). Bei der Bewertung des Landschaftsbildes vergrößert sich die subjektive Komponente noch, da hierbei neben der Wahrnehmung der Landschaft auch der persönliche Hin- tergrund (z.B. Stadtbewohner oder Landbewohner, Bezug zur Landschaft/ Heimatge- fühl, Wissen über landschaftstypische Elemente) eine Rolle spielen. Um die Beschreibung und Bewertung des Landschaftsbildes zu objektivieren, werden oftmals folgende Parameter herangezogen: • Vielfalt : Abwechslungsreichtum unterscheidbarer Elemente und Strukturen (z.B. Geländerelief, Vegetation, Nutzungstypen, Gewässermorphologie, Bauformen); • Naturnähe : erkennbare Eigendynamik der Elemente und Strukturen, Abwesenheit menschlicher Beeinträchtigungen 16 ;

16 nicht gleichzusetzen mit „Abwesenheit menschlicher Einflüsse“: Eine standortgerechte Hecke kann z.B. einen Eindruck von Naturnähe vermitteln, auch wenn sie angepflanzt wurde.

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• Eigenart : typisches und unverwechselbares Zusammenspiel der Elemente und Strukturen als Ergebnis der Entwicklungsgeschichte (i.d.R. auch Nutzungsge- schichte) der Landschaft (Wiedererkennungswert, historische Kontinuität). Hierbei kommt der landschaftlichen Eigenart eine Vorrangstellung zu, da sich i.d.R. nur landschafts- und naturraumtypische Elemente und Strukturen harmonisch in einen Ge- samteindruck der Landschaft einfügen. Beispielsweise gibt es auch als schön empfun- dene Landschaften, die sich durch eine geringe Vielfalt auszeichnen (Hochmoor-, Hei- delandschaften) oder landschaftsprägende Elemente von geringer Naturnähe (land- schaftstypische Bauwerke).

Das Niedersächsische Naturschutzgesetz formuliert die Sicherung der Erholungseig- nung von Natur und Landschaft als ein Ziel des Naturschutzes und der Landschafts- pflege (§ 1 NNatG). Die Erholungseignung einer Landschaft wird einerseits von den Landschaftsbildqualitäten bestimmt. Andererseits ist auch die Erlebbarkeit der Land- schaft ausschlaggebend, d.h. die Ausstattung mit Infrastruktureinrichtungen für die landschaftsgebundene Erholung sowie die Nähe zu Siedlungsräumen. Die Sicherung der Erholungseignung steht dabei im Spannungsfeld zwischen Schutz und Nutzung der Landschaft. Infrastruktur-Einrichtungen für die landschaftsgebundene Erholungsnutzung sowie die Ausübung der Erholungsnutzung stellen nicht selten eine Beeinträchtigung der Landschaft dar.

3.2.1 Landschaftsbildtypen im Stadtgebiet: Beschreibung und Bewertung

Nachfolgend werden die Ausprägungen und Qualitäten des Landschaftsbildes im Stadtgebiet beschrieben. Da das Vorhandensein oder die Abwesenheit von Beein- trächtigungen ein wesentlicher charakterisierender Parameter ist (s. Kap. 3.2: Naturnä- he) und sich weder Beschreibung noch Bewertung des Landschaftsbildes vollständig objektivieren lassen, werden die Beschreibung, Bewertung und Darstellung von Beein- trächtigungen zusammengefasst. Als räumliche Bezugseinheit werden weitgehend homogene, erlebniswirksame Land- schafts-Ausschnitte abgegrenzt. Diese Landschaftsbild-Einheiten lassen sich im Stadt- gebiet folgenden Landschaftsbildtypen zuordnen, die sich vorwiegend bezüglich der Geländemorphologie und der Vegetations- und Nutzungsstrukturen unterscheiden:

Landschaftsbildtypen der Geest • Geestbachtal (GB): mehr oder weniger deutlich eingeschnittene Bachniederung, i.d.R. Grünlandnutzung dominant, unterschiedlicher Anteil an Feldhecken, teils auch Feldgehölze oder Wälder • Waldgebiet der Geest (GW): großflächig zusammenhängende, bewaldete Gebiete, unterschiedlich stark reliefiert, Nadelforst vorherrschend • gehölzreiche Landwirtschaftsflächen der Geest (GG): überwiegend als Grünland, teils auch als Acker genutzte Geestbereiche mit kleinteiliger Gliederung durch Feldhecken und andere Gehölzstrukturen, teils mit Wallhecken als Relikt traditio- neller Nutzungsformen • mäßig strukturierte Landwirtschaftsflächen der Geest (GM): größere Grünland-, teils auch Ackerschläge im Wechsel mit Feldgehölzen und Wäldern, mäßiger bis geringer Anteil an Feldhecken

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• strukturarme Landwirtschaftsflächen der Geest (GL): kaum durch Gehölze geglie- derte Landwirtschaftsflächen, vorwiegend als Acker genutzt, i.d.R. Kuppenlage und nur schwach reliefiert • Heidegebiet der Geest (GH): größere zusammenhängende Heideflächen, teils ver- buschend

Landschaftsbildtypen der Teufelsmoorniederung • unkultivierter Moorbereich (NM): Moorbirkenwald im Komplex mit kleinflächigen unbewaldeten Moordegenerations- und -regenerationsstadien sowie Grünland, Re- lief durch unterschiedlichen Grad der Abtorfung geprägt • grünlandgeprägter Niederungsbereich (NG): ebene, weitgehend offene, fast aus- schließlich als Grünland genutzte Landschaftsteile der Teufelsmoorniederung • gewässergeprägter Niederungsbereich (NW): ebene, grünlanddominierte Bereiche entlang von Hamme und Beek, einschließlich Altarmen der Hamme und Verlan- dungsbereich Breites Wasser, überwiegend regelmäßig überschwemmt • Randbereich der Niederung (NR): leicht ansteigende Übergangsbereiche von der Teufelsmoorniederung zum Geestrand, Acker- und Grünlandnutzung, unterschied- licher Gehölzanteil

Ortsbildtypen der Siedlungsflächen • städtisch geprägte Siedlung (ST): vorwiegend von dichter Einfamilienhausbebau- ung, teils auch Zeilen- oder Blockbebauung geprägte Siedlungen, hoher Anteil an Ziergärten und Nadelgehölzen, randlich abrupter Übergang von Siedlungsflächen zur freien Landschaft • dörflich geprägte Siedlung (SD): vorwiegend von (ehemals) landwirtschaftlichen Gebäuden und Nebengebäuden geprägte Siedlungen, hoher Anteil an Nutzgärten und Altbäumen (oftmals Eichen), Übergang zur freien Landschaft allmählich und von kleinteilig wechselnden Nutzungsstrukturen geprägt, funktionale Beziehungen zwischen Siedlung und Umland • Bereich mit Freizeitwohnen (Wochenendhausgebiet, Campingplatz) (SF): Wochen- endhausbebauung, Campingplatzanlage u.ä., teils innerhalb von geschlossenen Gehölzbeständen (waldartiger Charakter) • Gewerbestandort (SG): durch großformige Bebauung und hohen Anteil versiegelter Flächen geprägte Bereiche • Siedlungsbezogene Sonderstandorte (SZ): Kasernengelände Garlstedt und Müll- deponie Sandhausen

Die Landschaftsbild-Einheiten sind in Karte 5 dargestellt und in Tabelle 5 näher be- schrieben. Hierbei wird vorwiegend auf Besonderheiten sowie die wesentlichen überla- gernden Beeinträchtigungen und Gefährdungen eingegangen. Aus der Beschreibung wird eine Bewertung des Landschaftsbildes (Landschaftsbild-Qualität) in fünf Wertstu- (sehr hoch, hoch, mittel, gering, sehr gering) abgeleitet. Die Reihenfolge der Beschreibung erfolgt für die einzelnen Landschaftsbildtypen nach den naturräumlichen Haupteinheiten (vgl. Kap. 2.3), nach denen auch die erste Ziffer des Codes vergeben wird. Innerhalb der Naturräume wird die Beschreibung von Nord nach Süd und von West nach Ost vorgenommen. Beschreibung und Bewertung des Landschaftsbildes basieren auf orientierenden Ge- ländebegehungen im Sommer 2003 und Frühjahr 2004, Detailkartierungen ausgewähl-

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ter Siedlungsränder im August 2003, den vorliegenden Kenntnissen zu Vegetations- und Nutzungstypen (vgl. Kap. 3.1), den Angaben des LRP Osterholz sowie den topo- graphischen Karten.

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Tabelle 5: Beschreibung und Bewertung der Landschaftsbild-Einheiten

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität Geestbachtäler GB 3-1 Tal des Mühlenbachs + deutlich eingeschnittenes und den Geestrand gliederndes, im Westen verzweigtes Bachtal; nördlicher Teil mit Grünland und Teich bis an Siedlungsflächen von Freißenbüttel heranreichend; südwestlicher Teil überwiegend bewaldet, randlich einzelne Bebauung (Gut Kattenhorn, Tagungshaus Bredbeck); zentraler Teil bewaldet mit Fischteichen, im Weiteren von intensiver Grünlandnutzung geprägt, mit von Altbaum- reihe begleitetem Bachlauf, störendes Gebäude am Gewässer; Ostteil durch Bahn abgeschnitten, Mühlenbach begradigt, angrenzend Inten- sivgrünland GB 3-2 Oberlauf des Scharmbecker Bachs ++ verzweigtes und deutlich eingeschnittenes Bachtal; im Nordteil Grünland und Feuchtbrache, durch einige Gehölze gegliedert; im Westteil kleinteilig parzellierte (Erlenreihe, Alteichen u.a.) Intensivgrünland-Nutzung, Feuchtgrünland und Erlengehölz sowie einzelne Häuser; im zentralen Teil großflächiges Feuchtgehölz (Erlen, Weiden) und Röhrichte, randlich z.T. Alteichen; Bachlauf teils naturnah im Osten direkt angrenzende Bebauung (Westerbeck), im Südosten eingegrenzt durch B 74 GB 3-3 Kleine Aue + Taleinschnitt der Kleinen Aue, weitgehend bewaldet mit Laub- und Nadelgehölzen, randlich Grünlandnutzung, im Ostteil mehrere Fischtei- che Verlärmung durch östlich angrenzende L 135 GB 3-4 Quelltäler der Wienbeck ++ mehrere markante, den Geestrand gliedernde Taleinschnitte mit weitgehend naturnahen Quellarmen der Wienbeck und einigen Fischtei- chen; obere Abschnitte der Täler bewaldet mit ebenfalls weitgehend naturnahen Laubwaldgesellschaften, zentraler Teil mit wallheckenrei- chem Grünland einzelne störende Wohnnutzungen; im Osten und Süden von B 74 begrenzt (teils in Dammlage), hierdurch Zerschneidung, Verlärmung und optische Störung; weiterhin Hochspannungsleitung querend sowie störendes landwirtschaftliches Nebengebäude Bahrenwinkel (s. GL 3-6) GB 4-1 Niederung der Schaufleet + mäßig eingeschnittene Niederung der Schaufleet, wechselnde Breite, stark durch Feldhecken und Einzelbäume gegliedert randlich Waldflächen, Ackerflächen sowie zwei Einzelgehöfte sehr störungsarm GB 4-2 Nördliche Niederung des Giehler Bachs und Elenbruch + relativ ebener Niederungsbereich mit dominierender Grünlandnutzung, überwiegend gut durch Feld- und Wallhecken sowie Waldparzellen gegliedert, vereinzelt Ackerflächen, einige Einzelhäuser

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

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Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GB 4-3 Niederung der Drepte ++ östlich Brahmberg deutlich eingetieftes Bachtal, eng eingeschlossen durch Waldflächen, als Grünland genutzt, kaum durch Gehölze geglie- dert nördlich Brahmberg weitgehend offene und wenig reliefierte Niederungslandschaft mit deutlich verändertem Bachlauf und vorherrschender Grünlandnutzung, abschnittsweise durch Baumreihen und Einzelbäume (Eichen, Erlen) gegliedert, einige Waldflächen und Feldgehölze (beidseits des Ohlenstedter Weges, beidseits der L 135 sowie am Zufluss der Garlstedter Aue), teils naturnahe Feuchtwälder und Heidere- likte Einzelbebauung und intensive Angelteichnutzung am Ohlenstedter Weg, Gehöft Brockmanns Mühle Kulissenwirkung der bewaldeten Kuppe des Weißen Berges Zerschneidung und abschnittsweise Verlärmung durch L 135 und K 46, ansonsten weitgehend störungsarm GB 4-4 Niederung der Garlstedter Aue ++ mäßig eingetiefte Niederung mit weitgehend naturnahem Bachlauf, randlich kleinteilig-kuppiges Relief; überwiegend als Grünland genutzt, durch Gehölzreihen, Einzelbäume und Feldgehölz gegliedert sehr störungsarm GB 4-5 Oberlauf des Giehler Bachs ++ grünlandgeprägte, weitläufige, randlich leicht, im Südosten zum Heimelberg hin stark ansteigende Niederung des Giehler Bachs, durch Feldhecken und Einzelbäume strukturiert (viele Alteichen), zwei Feldgehölze; Bachlauf deutlich verändert; im Osten einzelne Wohnnutzun- gen (Vorwohlde) einbezogen angrenzender Campingplatz teils mangelhaft eingegrünt, ansonsten störungsarm GB 4-6 Horstmoor + Niederung zweier Drepte-Zuflüsse mit Wechsel zwischen größeren Grünlandflächen und Waldparzellen, insbesondere im Norden deutlich reliefiert im Westen zwei markante Einzelbäume; vereinzelt auch Ackernutzung, einige Wohnnutzungen und ein landwirtschaftlicher Hof Verlärmung durch L 135 GB 4-7 Fuchstal ++ markantes Kerbtal am Oberlauf des Giehler Bachs, im Süden großflächig bewaldet (Nadelforst), im Norden vorwiegend als Grünland genutzt mit einzelnen Feldgehölzen, Ackerschlägen und Fischteichen sowie einigen Häusern, teils kleinteilige Nutzungswechsel; im Nordosten an- grenzende Kuppe mit einbezogen im Süden von Panzergleis-Trasse durchschnitten, sonst weitgehend störungsarm

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

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Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GB 4-8 Niederung der Schönebecker Aue o nur schwach eingetiefte Niederung am Oberlauf der Schönebecker Aue, Grünlandnutzung, einzelne Gehölzreihen (Alteichen, Birken), rand- lich Hofstelle Verlärmung durch L 135; von Hochspannungsleitung gequert GB 4-9 Tal von Schönebecker Aue und Stubbener Graben ++ stärker eingetieftes Tal der Schönebecker Aue sowie Tal des Stubbener Grabens; randlich kleinteilig kuppiges Relief Grünlandnutzung und Waldparzellen (teils naturnahe Laubwälder), einzelne Ackerflächen; am Oberlauf des Stubbener Grabens kleinräumig durch Wallhecken gekammertes Grünland randlich Hofstelle Zerschneidung und Verlärmung durch L 149 und L 135 Waldgebiete der Geest GW 3-1 Stoteler Wald ++ weitgehend durch Laubbäume bestimmtes, großes Waldgebiet mit hohem Anteil natürlich wirkender Flächen und Strukturen; hügeliges Relief, das im Westen zum Tal der Schönebecker Aue abfällt und durch zwei weitere, in Ost-West-Richtung verlaufende Waldbäche geglie- dert wird; innerhalb des Waldes Forsthaus und einige Teiche GW 4-1 Schmidts Kiefern o Teil eines großflächig zusammenhängenden Nadelwaldgebietes, das sich außerhalb des Stadtgebietes fortsetzt; überwiegend Kiefernforste, strukturarm infolge forstwirtschaftlicher Nutzungseinflüsse und nährstoffarmer Standortbedingungen durch L 135 und angrenzenden Sandabbau von Waldgebiet der Elm (s. GW 4-2) abgeschnitten, hierdurch auch Verlärmung im östlichen Teil GW 4-2 Elm + größeres zusammenhängendes Waldgebiet mit teils wenig, teils stärker bewegtem Relief; vorwiegend Nadelforst, insbesondere im Ostteil auch größere Laubholzbereiche Kulissenwirkung für Hochplateau der Langen Heide und nördlich gelegene Geestbereiche durch L 135 und angrenzenden Sandabbau von Waldgebiet Schmidts Kiefern (s. GW 4-1) abgeschnitten, hierdurch auch Verlärmung im westlichen Teil; weiterhin im Norden Zerschneidung durch K 46, im Süden durch Panzergleis-Trasse Gehölzreiche Landwirtschaftsflächen der Geest GG 3-1 Wallheckengebiet Westerbeck Nord (2 Teilbereiche) o mäßig heckenreiches Grünlandareal mit Wallhecken als Relikt traditioneller Nutzungsformen, von Einfamilienhausbebauung entlang der Straße Zum Kattenhorn in zwei Teilbereiche zerschnitten; im Südteil Kleingewässer Verlärmung durch K 46, Siedlungsrand Westerbeck teils störend

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

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Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GG 3-2 Hoppenkamp o überwiegend stark durch Feldhecken und Wallhecken gegliedertes Grünland, vereinzelt Ackernutzung, im Ostteil stark reliefiert (Geestkante, Sandabbau), einige Hofstellen Verlärmung durch randlich verlaufende B 74, die teils in Dammlage, teils in Einschnitt geführt wird und abschnittsweise von Gehölzen beglei- tet ist; störende Sichtbeziehungen auf Osterholz-Scharmbecker Fernsehturm GG 3-3 Auf der Feldhorst + stark reliefierter, als Acker und Grünland genutzter Bereich einschließlich einiger landwirtschaftlicher Hofstellen, Grünland teils kleinräumig durch Wallhecken gekammert, randlich durch Gehölzkulisse eingefasst Verlärmung und Zerschneidung durch L 149 GG 3-4 Wallheckengebiet Bremer Schweiz ++ kleinräumig durch Wallhecken, Feldhecken und markante Einzelbäume gekammertes, weitgehend ebenes Grünlandgebiet zwischen Busch- hausen und Stoteler Wald im Nordteil Verlärmung durch L 149, im Süden verläuft Hochspannungsleitung GG 3-5 Lintel + kleinteilig durch Wallhecken, Baumreihen und Einzelbäume gegliedertes Grünland, teils zu Acker umgebrochen, im Norden von naturnahem Bachlauf der Wienbeck durchflossen sowie weitgehend harmonischer Siedlungsrand der Kernstadt angrenzend Verlärmung und Zerschneidung durch Bahn und B 74, randlich Hochspannungsleitung; von geplanter Trasse der Ortsumgehung Ritterhude (B 74) durchquert GG 4-1 Wallheckengebiet Bilohe ++ durch Wallhecken in lange schmale Parzellen gegliedertes Grünland, weitgehend eben, im Norden in die offenere Niederung der Schaufleet übergehend im Norden prägende Blickbeziehungen zu auf Geländekante gelegenem Gut Bremerhorn (außerhalb des Stadtgebietes) sehr störungsarm GG 4-2 Geest östlich Feldhof + mäßig reliefierte Geestlandschaft, nahe Ohlenstedt deutlicher eingeschnitten, vorwiegend als Grünland genutzt, mäßig durch Gehölze ge- gliedert sehr störungsarm GG 4-3 Feldhof – Büttel o kleinteiliger Wechsel aus Waldparzellen (Nadel- und Mischwald), Acker, Grünland, Wohnnutzungen und Gewässern

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 64

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GG 4-4 Wallheckengebiet Ohlenstedter Berg + stark reliefierter und kleinteilig durch Wallhecken gegliederter Grünlandbereich, Wallhecken mit Baumreihen aus Eichen und Birken bewach- sen; im Süden Laubwaldparzelle an L 135 Gaststätte mit störendem geschottertem Parkplatz; Verlärmung durch L 135 GG 4-5 Geest südöstlich Garlstedt o durch mehrere Laub- und Nadelwaldparzellen kleinteilig gegliederte Flächen beidseits der L 135, zudem durch Feld- und Wallhecken parzel- lierte Grünlandflächen, teils auch Acker Verlärmung und Zerschneidung durch L 135 GG 4-6 Wallheckengebiet Auf dem Rusch + kleinräumig durch Wallhecken und Feldgehölz gegliedertes Grünland Verlärmung durch angrenzende L 135 GG 4-7 Wallheckengebiet Buschhausen + heckenreiches Grünland in deutlich reliefiertem Geestbereich, neben Wallhecken auch einige Strauchhecken einige Höfe, Tierpark, einbezogen ist von Siedlungsflächen umgebene Restfläche östlich Hördorfer Weg im Süden von L 149 durchschnitten und verlärmt, randlich verläuft Hochspannungsleitung Mäßig strukturierte Landwirtschaftsflächen der Geest GM 3-1 Schäferberg o deutlich reliefierte Landschaft am Geestrand mit Sichtbeziehungen in die Teufelsmoorniederung, Kuppe des Schäferbergs bewaldet, an- sonsten Grünland und Ackerflächen, mäßig durch Feldhecken und Einzelbäume gegliedert Verlärmung durch Bahn, im Norden Zerschneidung durch Panzergleis, im Süden starke Überformung der Geländemorphologie durch Sand- abbau GM 3-2 Geestrand nördlich Wiste + deutlich reliefierte, als Acker und Grünland genutzte Flächen am Geestrand, mit einigen Hecken und zwei Hofstellen Relief kleinräumig durch Abgrabungen verändert, Verlärmung durch angrenzende Bahnlinie GM 3-3 Knorrenkamp – Butenfeld o deutlich reliefierte Grünland-Acker-Landschaft, mäßig durch Hecken (teils Strauchhecken) gegliedert, einige markante Einzelbäume, im Norden Fischteich, im Süden zwei von dichten Gehölzstrukturen und Ruderalflächen umgebene Regenrückhaltebecken von Bahn durchschnitten, im Nordwesten von B 74 in Dammlage begrenzt

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 65

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GM 3-4 Auf der Helle o im Süden deutlich zum Tal der Schönebecker Aue abfallende Geestlandschaft, überwiegend Grünlandnutzung, von einigen Feldhecken und Feldgehölzen unterbrochen; im Norden sehr inhomogene Splittersiedlung (teils ältere Hofstellen, teils villenartige Neubebauung, teils ge- werbliche Bauten), randlich prägende Siedlungsgehölze aus alten Laubbäumen (Buchen, Eichen) Verlärmung und Zerschneidung durch L 149 und L 135 einschließlich Kreuzungsbauwerk GM 4-1 Umgebung Haslah + kuppige Geestlandschaft mit Wechsel von Waldparzellen (Nadel- und Laubwald), Ackerschlägen und Grünland, weiterhin Einzelbebauung (u.a. Hofstelle Haslah) sowie Moordegenerationsstadium sehr störungsarm GM 4-2 Auf der Loge + wellige, grünlandgenutzte Geestlandschaft, teils gute Gliederung durch Hecken und Feldgehölze, teils größere offene Grünlandflächen; randlich Feldhof durch Weidezäune strukturiert störende landwirtschaftliche Nebengebäude in Feldhof, ansonsten sehr störungsarm GM 4-3 Hopwiesen o weitgehend ebene, nach Nordwesten hin deutlich ansteigende Grünlandflächen, vereinzelt auch Acker und randlich Wald, durch Einzelbäu- me und Feldhecken nur wenig gegliedert einzelne Bebauung entlang der K 4 GM 4-4 Umgebung Buggehorn + Wechsel von großräumigen Grünlandparzellen, Ackerschlägen und Waldparzellen in deutlich reliefierter Landschaft, mäßiger Anteil an Feld- hecken prägende Gehöftgruppe Buggehorn temporär Verlärmung durch angrenzenden Truppenübungsplatz Garlstedt, ansonsten sehr störungsarm GM 4-5 Golfplatz Garlstedt und Umgebung o deutlich reliefierte Geestlandschaft nördlich Garlstedt, intensive Grünland- und Ackernutzung in großen Schlägen, einige Feldhecken, Golf- platz mit mehreren Waldparzellen (Nadel- und Laubgehölze) und dazwischenliegenden Spielbahnen Verlärmung durch östlich angrenzende L 135 GM 4-6 Kasbulten/ Ohlenstedter Berg + kuppige Landschaft mit weitgehend offenen Grünlandflächen und mehreren Feldgehölzen (oft verbuschende Heiderelikte), kaum durch Hecken gegliedert, teils auch Ackernutzung Zerschneidung und Verlärmung durch L 135

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 66

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GM 4-7 Weißer Berg/ Isehorn + waldreiche mäßig bis stark reliefierte Landschaft mit bewaldeter Kuppe des Weißen Bergs im Norden und prägendem Gehöft Isehorn im Zentrum; zwischen den Waldflächen (vorherrschend Nadelforst) strukturarme Grünland- und Ackerflächen sehr störungsarm GM 4-8 Heimelberg ++ stark abfallender Südwesthang des Heimelberges mit weiträumigen Grünlandflächen sowie einzelnen Waldparzellen und Baumgruppen, kaum durch Feldhecken oder Einzelbäume strukturiert, im Ochsengrundmoor einige Feuchtbiotopkomplexe mit Kleingewässern (z.T. ehe- malige Lehmgruben, aber auch Angelteiche), Feuchtwäldern und Extensivgrünland; außerhalb des Stadtgebietes gelegene Kuppe des Hei- melbergs großflächig bewaldet (Nadelforst) prägende Sichtbeziehungen vom Heimelberg in die angrenzenden Geestlandschaften sehr störungsarm GM 4-9 Lange Heide + relativ ebenes, weiträumiges Hochplateau, zu den Rändern hin abfallend; Grünland- und Ackerflächen, durch einzelne Baumreihen und Feldgehölze (z.T. heute bewaldete Kleinstmoore) gegliedert; monotoner Charakter durch Großräumigkeit, gerade Wegeparzellierung und intensive landwirtschaftliche Nutzung; relativ wenig zersiedelt im Norden durch langgestreckte Waldkulisse der Elm begrenzt einige landwirtschaftliche Höfe, teils mit störenden Nebengebäuden; im Südteil sieben Windenergieanlagen; im Südwesten von Hochspan- nungsleitung gequert; im Westteil Verlärmung durch L 135 GM 4-10 Lilkendey/ Steinkamp o nur wenig durch Gehölze gegliedertes Grünland randlich der Niederung der Schönebecker Aue, weitgehend eben; einzelne Ackerflächen, im Süden Waldparzelle und Feldgehölz im Norden störender Siedlungsrand von Heilshorn, im Süden Blick auf störendes Gewerbegebiet, an L 135 störender Gärtnereibetrieb; Ver- lärmung durch L 135; von Hochspannungsleitung gequert GM 4-11 Umgebung Auf dem Rusch o deutlich durch Relief gegliederte Acker- und Grünlandflächen, nur wenige Gehölze Zerschneidung und Verlärmung durch in Dammlage geführte L 135 Strukturarme Landwirtschaftsflächen der Geest GL 3-1 Geestkuppe am Kattenhorner Weg - leicht wellige Geestkuppe mit großräumiger Ackernutzung, ein markanter Einzelbaum (Eiche), ansonsten ohne gliedernde Gehölze, umge- ben von Kulisse aus Gehölz- und Siedlungsflächen Verlärmung durch Bahn

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 67

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GL 3-2 Schäperkamp - nach Süden leicht abfallende, kaum durch Gehölze gegliederte Ackerlandschaft, randlich Siedlungs- und Gehölzflächen GL 3-3 Umgebung Bargten - als Acker und Intensivgrünland genutzte, kaum reliefierte Geestkuppe, weitgehend ohne Gehölze Verlärmung durch südöstlich angrenzende B 74 GL 3-4 Geest westlich Buschhausen o nur wenig reliefierter, als Grünland genutzter Landschaftsraum, nur wenig durch Feldhecken und Einzelbäume gegliedert, im Westen an- grenzend Stoteler Wald mit Kulissenwirkung optische und akustische Beeinträchtigungen durch L 149, störende Hochspannungsleitung im Nordosten GL 3-5 Bredenberg - Geestkuppe mit Acker- und Grünlandnutzung, wenige Strauchhecken, randlich Bebauung und Gehölze von Hochspannungsleitung gequert GL 3-6 Umgebung Bahrenwinkel - deutlich nach Südosten hin abfallende Geestkuppe, überwiegend als Acker und Ansaatgrünland genutzt, kaum gliedernde Gehölze, im Westen landwirtschaftliche Hofstellen (Bahrenwinkel); randlich angrenzend einzelne Gehölzbestände mit Kulissenwirkung von zwei Hochspannungsleitungen gequert; im Westen (Bahrenwinkel) störendes landwirtschaftliches Nebengebäude; im Nordosten Ver- lärmung durch angrenzende B 74 in Dammlage GL 3-7 Südhang Bredenberg - großräumige, deutlich reliefierte Ackerlandschaft, kaum durch Gehölze gegliedert, Geländemorphologie durch Bodenabbau verändert Verlärmung durch südöstlich angrenzende B 74, mangelhaft eingegrünte Neubebauung im Süden GL 3-8 Geest südlich Scharmbeckstotel - zu den Rändern hin deutlich abfallende Geestkuppe, Relief teils durch Sandabbau deutlich verändert; überwiegend ackerbaulich genutzt, an Abbaukanten auch Gehölze durch B 74 zerschnitten, im Süden sehr störender Siedlungsrand von Ritterhude GL 4-1 Geest östlich Bilohe o Acker in Kuppenlage, von leichtem Einschnitt mit Grünlandnutzung und einzelnen Feldhecken unterbrochen; im Osten abrupter Übergang zu Waldflächen, überwiegend Nadelforst sehr störungsarm

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 68

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GL 4-2 Geest westlich Ohlenstedt (2 Teilbereiche) - leicht kuppige Geestlandschaft, nur wenig durch Feldhecken gegliedert, überwiegend Ackernutzung, teils auch Grünland angrenzender Siedlungsrand von Ohlenstedt teils mit störenden Baukörpern GL 4-3 Littberg - Geestkuppe mit Ackernutzung, strukturarm, ohne gliedernde Gehölze GL 4-4 Geest nördlich Feldhof o nur wenig reliefierte, weitgehend offene Geestlandschaft, Acker- und Grünlandnutzung Siedlungsrand von Feldhof teils störend, ansonsten weitgehend störungarme Landschaft GL 4-5 Bütteler Feld o wellige und weithin offene Geestlandschaft mit Acker- und Grünlandnutzung, kaum durch Feldhecken unterbrochen angrenzend bewaldete Kuppe des Weißen Berges mit Kulissenwirkung weitgehend störungsarm GL 4-6 Geestkuppe südlich Garlstedt - teils wellige Geestkuppe mit großräumiger Ackernutzung, vereinzelt auch Grünland, gehölzarm Verlärmung durch östlich gelegene L 135 sowie temporär durch Truppenübungsplatz Garlstedt GL 4-7 Fähr - strukturarme Ackerflächen auf leicht gewellter Geestkuppe, im Norden auch Grünland und einzelne Feldhecken Verlärmung durch L 135 GL 4-8 Kirchacker/ Horst - ausgeräumte und weitgehend ebene Ackerlandschaft, randlich Wald angrenzend Verlärmung und Zerschneidung durch K 46 GL 4-9 Geest westlich Hülseberg o von Ackernutzung dominierte Geestkuppe mit einzelnen Gehölzgruppen (Hügelgräber) und Feldhecken, im Südwesten markante Linde im Freistand; einzelne Hofstellen vorwiegend durch das wellige Relief gegliedert im Süden und Westen durch Waldkulisse der Elm eingerahmt im Süden Verlärmung durch K 46, aktuell störender Sandabbau

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 69

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität GL 4-10 Wister Heide o weitgehend ebene, im Nordteil etwas wellige Landschaft, als Grünland und Acker genutzt, nur wenig durch Feldhecken und Einzelbäume gegliedert; einige Hofstellen bzw. Wohnhäuser randliche Waldkulisse (Elm, Fuchstal) Verlärmung und Zerschneidung durch K 46, weiterhin von Panzergleis-Trasse gequert (in Einschnitt) GL 4-11 Brandheide + weitgehend offene und ebene Geestlandschaft mit Grünland- und Ackernutzung, von wenigen Feldhecken und Einzelbäumen durchsetzt, teils durch Weidezäune gegliedert von Panzergleis-Trasse durchschnitten, die jedoch abschnittsweise von Gehölzreihen begleitet ist im Westen Waldkulisse (Fuchstal) im Südosten Verlärmung durch B 74, ansonsten weitgehend störungsarm GL 4-12 Birkenkamp - strukturarme Ackerflur südlich Heilshorn Verlärmung durch L 135; von Hochspannungsleitung gequert Heidegebiete der Geest GH 4-1 Truppenübungsplatz Garlstedt + nach Westen abfallendes Übungsplatz-Gelände, teils bewaldet, teils von unterschiedlichen Heide- und Magerrasenbiotopen eingenommen, mehrere Stillgewässer zeitweise Beeinträchtigung durch Übungsbetrieb, ansonsten störungsarm Unkultivierte Moorbereiche NM 7-1 Torfabbau Günnemoor o große industriell abgetorfte bzw. noch in Abbau befindliche Flächen, weitgehend vegetationslos im Südwesten und Südosten randlich wiedervernässt Relief durch Abbau geprägt mit weiten ebenen Flächen, Oberbodenablagerungen, Abbaukanten NM 7-2 Torfkanal und Randmoore ++ weitgehend von Moorbirkenwald bestandener Moorbereich mit verlandendem Torfkanal, randlich auch extensive Grünlandflächen und Bra- chen Relief lässt Handtorfstiche und durch Abbau entstandene Geländekanten erkennen sehr störungsarm

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 70

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität NM 7-3 Niedersandhauser Moor ++ im Nordwesten eng durch Birken- und Eichenreihen gekammertes Grünland, im Norden und Süden zwei Moorbirkenwaldkomplexe mit moortypischen Restbiotopen, kleinflächig Nadelforst, randlich weiteres, weniger stark gegliedertes Grünland insbesondere im Norden teils sehr markante Geländehöhen-Unterschiede als Folge unterschiedlich starker Abtorfung, Handtorfstiche sehr störungsarm von Niedersandhauser Damm durchschnitten NM 7-4 Pennigbütteler Moor ++ zwei Moorbirkenwaldkomplexe mit Einmann-Torfstichen und verschiedenen Moor-Degenerationsstadien, von Altenbrücker Str. und angren- zenden Grünlandflächen unterbrochen, teils extensiv genutztes Feuchtgrünland unterschiedlicher Grad der Abtorfung teils an Geländekanten erkennbar sehr störungsarm von Ahrensfelder Moor durch Siedlung Neuenfelde und Neuenfelder Str. getrennt NM 7-5 Ahrensfelder Moor ++ Moorbirkenwald mit verschiedenen Moor-Degenerationsstadien und umliegendes Niederungsgrünland unterschiedlicher Grad der Abtorfung teils an Geländekanten ablesbar sehr störungsarm von Pennigbütteler Moor durch Siedlung Neuenfelde und Neuenfelder Str. getrennt Grünlandgeprägte Niederungsbereiche NG 6-1 Hammemarsch + weithin offenen, ebene, grünlandgeprägte Niederungslandschaft mit dichtem Grabennetz, teils artenreiches Extensivgrünland, nur vereinzelt Gehölze; für Niederungsgrünland typische Gast- und Brutvogelfauna erlebbar regelmäßige Überschwemmungen, vorwiegend in den Wintermonaten weite Sichtbeziehungen möglich, u.a. zum Geestrand Verlärmung durch Motorbootverkehr auf der Hamme; Südwestteil von mehreren Hochspannungsleitungen gequert; im Nordosten K 9 stö- rend durch Verkehrslärm und Dammlage, zudem Segelflugplatz mit störendem Gebäude; von geplanter Trasse der Ortsumgehung Ritterhu- de (B 74) durchquert

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 71

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität NG 7-1 Günnemoor + kleinteilig durch Gehölzparzellen gekammertes Grünland zwischen Torfabbau und Siedlung Teufelsmoor, einzelne offenere Bereiche verschiedene untypische Nutzungsformen: Acker, Kulturheidelbeer-Plantagen, Nadelholzanpflanzungen einige Stichkanten als Relikt der früheren Abtorfung in Wintermonaten Rastgebiet für niederungsgrünland-typische Vögel sehr störungsarm NG 7-2 Grünland nordwestlich der Hamme ++ langgestreckter Grünlandgürtel zwischen der Siedlung Teufelsmoor und der Hamme, weithin offen und eben, teils mit artenreichem extensi- vem Feuchtgrünland typische Gast- und Brutvogelfauna erlebbar in Wintermonaten teilweise überschwemmt weite Sichtbeziehungen möglich, u.a. zu Geestrand und Weyerberg, im Nordwesten Gehölzkulisse der Siedlung Teufelsmoor Verlärmung durch Motorbootverkehr auf der Hamme, von L 153 durchquert, ansonsten störungsarm NG 7-3 Grünland östlich der Hamme + ebenes und weitgehend gehölzfreies Grünlandgebiet mit intensiver Nutzung und einzelnen Ackerflächen einbezogen ist von Gehölzbeständen (Eichen, Birken, Nadelhölzer) umgebene Einzelbebauung an der L 153 mit teils störenden landwirt- schaftlichen Nebengebäuden typische Gast- und Brutvogelfauna erlebbar Verlärmung durch Motorbootverkehr auf der Hamme, von L 153 durchquert, ansonsten störungsarm NG 7-4 Ellerbrock + mäßig durch Gehölzreihen (überwiegend Birken) gekammertes, ebenes Grünland mit teils dichtem Grabennetz, vereinzelt artenreiches Extensivgrünland Hofstelle Wulfsburg im Osten mit störendem Gebäudebestand im Süden angrenzend L 153 NG 7-5 Grünland bei der Siedlung Teufelsmoor + von Birkenwald-Parzellen unterbrochene hofnahe Grünlandflächen eng eingegrenzt durch nördlich gelegenen Moorbirkenwald (s. NM 7-2) und gehölzreiche Hofstellen der Siedlung Teufelsmoor Relief weitgehend eben mit einzelnen Stichkanten sehr störungsarm

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 72

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität NG 7-6 Grünland östlich Pennigbüttel ++ weithin offene, ebene Niederungslandschaft, fast ausschließlich als Grünland genutzt, dichtes Grabennetz, kaum Gehölze, teils artenreiches Extensivgrünland typische Gast- und Brutvogelfauna erlebbar in Wintermonaten regelmäßig überschwemmt im Westen durch Gehölzkulisse des Pennigbütteler Moores eingerahmt, im Osten in Beekniederung übergehend, weite Sichtbeziehungen möglich, u.a. zu Weyerberg nördlich angrenzend L 153, ansonsten sehr störungsarm NG 7-7 Ochsenweiden ++ offene, ebene, grünlandgeprägte Niederungslandschaft mit dichtem Grabennetz, einzelne Feldgehölze, teils artenreiches Extensivgrünland charakteristische Gast- und Brutvogelfauna erlebbar in Teilbereichen winterliche Überschwemmungen im Norden durch Bahndamm mit begleitenden Gehölzen eingegrenzt, im Westen teils harmonischer Siedlungsrand der Kernstadt mit prä- genden Sichtbeziehungen zum Klosterbezirk im Südwesten K 9 störend durch Dammlage und Verkehrsreichtum, weiterhin Verlärmung durch Motorbootverkehr auf der Hamme, ansons- ten weitgehend störungsarm Gewässergeprägte Niederungsbereiche NW 7-1 Nördliche Hammeniederung + offene, ebene und überwiegend als Grünland genutzte Bereiche entlang der Hamme, Flusslauf deutlich verändert; teils artenreiches Feucht- grünland; einige Gehölzreihen, u.a. störende Pappelreihe nördlich Hammebrücke, störende Nadelholzparzelle südlich Hammebrücke typische Gast- und Brutvogelfauna erlebbar im Bereich Hammebrücke (L 153) störender Campingplatz und Wochenendplatz und Gasthaus Schamaika von K 9 in Dammlage gequert; Verlärmung durch Motorbootverkehr NW 7-2 Beekniederung ++ sehr weiträumige, ebene Gewässerniederung, recht naturnaher Verlauf der Beek mit angrenzendem großflächigem Grünland, teils artenrei- ches Feucht- und Nassgrünland Beobachtungen niederungstypischer Vogelarten (Gast- und Brutvögel) möglich insbesondere in den Wintermonaten regelmäßig überschwemmt im Nordteil durch Moorbirkenwälder eingerahmt (vgl. NM 7-2 und NM 7-3); sehr weite Sichtbeziehungen möglich, u.a. zum Weyerberg im Süden von L 153 gequert, ansonsten weitgehend störungsarm

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 73

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität NW 7-3 Breites Wasser ++ Mündungsbereich der Beek in die Hamme, von ausgedehnten Verlandungsbereichen mit Schilf und Weidengebüschen umgebene Stillge- wässer und angrenzende Grünlandflächen, teils extensiv genutztes Feucht- und Nassgrünland charakteristische Gast- und Brutvogelfauna großflächige Überschwemmungen, insbesondere in den Wintermonaten weiträumige Sichtbeziehungen möglich, u.a. zum Geestrand und zum Weyerberg Verlärmung durch Motorbootverkehr auf der Hamme, ansonsten sehr störungsarm NW 7-4 Südliche Hammeniederung + südlicher Abschnitt der Hamme mit begleitenden Grünlandflächen sowie Altarmen; einige lineare Gehölzstrukturen, insbesondere Uferge- hölze der Hamme, Flusslauf deutlich verändert, Altarme teils mit schmalen Schilfgürteln, Grünland teils extensiv bewirtschaftet einzelne Bebauung (Tietjens Hütte, Melchershütte) charakteristische Gast- und Brutvogelfauna erlebbar vorwiegend in Wintermonaten regelmäßige Überschwemmungen von verkehrsreicher K 9 in Dammlage gequert, zudem Verlärmung durch Motorbootverkehr; im Süden mehrere Hochspannungsleitungen Randbereiche der Niederung NR 6-1 Niederungsrand bei Scharmbeckstotel o mäßig ansteigender Rand der Hammemarsch mit teils großflächigen Ackerschlägen, teils kleinteiligen Nutzungsstrukturen, u.a. größeres Abbaugewässer (Scharmbeckstoteler See), von Feldhecken gegliedertes, beweidetes Grünland, Alteichenbestand in kleiner Senke nordwestlich angrenzend Relief deutlich ansteigend, teils durch Bodenabbau deutlich überformt; z.T. Sichtbeziehungen in die Niederung von Bahntrasse und Hochspannungsleitung durchquert; am Siedlungsrand von Scharmbeckstotel störendes landwirtschaftliches Nebenge- bäude; im Norden kommunale Kläranlage; von geplanter Trasse der Ortsumgehung Ritterhude (B 74) durchquert NR 6-2 Ruschkamp + mäßig ansteigener Niederungsrand mit Vorherrschen von Grünlandnutzung, westlich der Bahn kleinräumig durch Weidezäune sowie ge- hölzgesäumten Bachlauf gegliedert, östlich der Bahn im Norden heckenreich, teils mit Wallhecken, im Süden durch Alteichen-Reihen ge- gliedert mit einigen Ackerschlägen, Brachfläche und Hofstelle Ruschkamp mit Stauteich einbezogen ist kleine Kuppenlage im Nordwesten mit jungem Laubwald (Ei, Bi) und Heiderelikten, junger Nadelholzkultur sowie Abbruch- kante z.T. Sichtbeziehungen in die Niederung Verlärmung und Zerschneidung durch Bahntrasse, im Süden Hochspannungsleitungen; im Osten von geplanter Trasse der Ortsumgehung Ritterhude (B 74) durchquert

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 74

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität NR 7-1 Niederungsrand nordöstlich Sandhausen o nur leicht ansteigender Rand der Teufelsmoorniederung mit Acker- und Grünlandnutzung, nur wenige Gehölzreihen eingerahmt durch Siedlungsrand von Sandhausen und Niedersandhauser Moor störungsarm NR 7-2 Niederungsrand südöstlich Sandhausen - ebene bis leicht wellige Landschaft, als Acker und Ansaat-Grasland genutzt, kaum durch lineare Gehölzstrukturen gegliedert Verlärmung durch westlich gelegene B 74; angrenzende Siedlungsränder von Sandhausen nur mäßig gut eingegrünt NR 7-3 Niederungsrand bei Pennigbüttel o gehölzgegliedertes Grünland, Relief weitgehend eben Verlärmung durch L 153; am Siedlungsrand von Pennigbüttel, insbesondere im Norden, einige störende Gebäude und Nutzungen NR 7-4 Niederungsrand bei Ahrensfelde o grünlanddominierter Niederungsrand, durch einige Feldhecken (Eichen, Erlen u.a.) gegliedert, teils auch mit Weidezäunen; einzelne Acker- flächen; Relief leicht ansteigend einbezogen ist Bebauung Ahrensfelder Damm mit störender Nadelholzparzelle im Süden begrenzt durch in Dammlage verlaufende, von Gehölzen gesäumte Bahntrasse Siedlungsrand der Kernstadt teils störend NR 7-5 Wallheckengebiet Osterholz o durch Wallhecken und weitere Gehölzbestände parzellierte Grünland- und Ackerflächen im Nordwesten zu den Siedlungsflächen der Kernstadt hin deutlich ansteigend, ansonsten weitgehend eben z.T. Verlärmung durch Bahn und K 9, Segelflugplatz und Hafen mit störenden Gebäuden angrenzend, an Siedlungsrand der Kernstadt Windenergieanlage

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 75

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität Städtisch geprägte Siedlungen ST 3-1 Sandhausen (2 Teilbereiche) - langgestreckte, zersplitterte Siedlung beidseits der B 74; im Nordwesten dichte, städtisch geprägte Einfamilienhausbebauung, teils in durch Sandabbau geprägtes Relief eingefügt, Hofstelle und Mühle in Kuppenlage, angrenzend kleine Talmulde mit Weidegrünland, an Bahnlinie Feuchtbrache; im Südwesten, durch Tal des Mühlenbachs (s. GB 3-1) abgetrennt, Bebauung entlang B 74, angrenzend Ackerflächen; im Osten deutlich abfallender Hang mit städtisch geprägter Einfamilienhausbebauung und einigen landwirtschaftlichen Hofstellen, von Ackerflä- chen unterbrochen Verlärmung und Zerschneidung durch Bahn und B 74 Siedlungsränder: im Norden teils durch Deponie begrenzt, teils fließender Übergang zu Siedlungsflächen von Ströhe; östlicher Siedlungs- rand zwischen den Straßen Sandhausener Moor und Hinterm Torfwerk recht harmonisch durch Kulissenwirkung der innerörtlichen Altbäu- me, nördlich und südlich davon durch schlecht eingegrünte Neubebauung und Nadelhölzer geprägt; im Süden störende Neubebauung, Gewerbegebiet angrenzend; im Westen durch Bahnlinie begrenzt ST 3-2 Freißenbüttel o überwiegend von städtischer Einfamilienhausbebauung geprägte Siedlung mit hohem Altbaumanteil, im Norden einige prägende Hofstellen, im Süden neuere Splittersiedlung, durch einige heckenumsäumte Grünlandflächen abgetrennt einzelne störende Nebengebäude, Silagen u.ä. an Hofstellen Siedlungsränder: im Nordwesten mangelhaft eingegrünter Sportplatz und Nadelgehölz; im Norden teils harmonisch mit kleinteiligen Nut- zungswechseln (Acker, Grünland, Hecken); im Osten Solitärlinde und prägendes Tal des Mühlenbachs mit Teichen, Grünland und Wald ST 3-3 Westerbeck - überwiegend von dichter Einfamilienhausbebauung geprägte Siedlung beidseits der Westerbecker Straße (K 46), im Westteil gehölzarm, teils auch Reihenhäuser, direkt an Bachtal des Scharmbecker Bachs heranreichend, im Ostteil auch einige landwirtschaftliche Hofstellen, recht hoher Altbaumanteil (z.B. entlang der Straße Am Brande) Zerschneidung und Verlärmung durch B 74 und Westerbecker Straße, an B 74 störender Gewerbebetrieb Siedlungsränder: im Norden und Osten teils kleinteilige Nutzungsstrukturen am Siedlungsrand, im Nordosten teils mangelhafte Eingrünung, im Süden durch B 74 begrenzt, dann Siedlungsflächen der Kernstadt direkt anschließend, im Südwesten Tal des Scharmbecker Bachs angrenzend

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 76

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität ST 3-4 Pennigbüttel - überwiegend durch städtische Einfamilienhausbebauung geprägte Siedlung mit mäßigem Gehölzanteil und einigen störenden Gebäuden (Kreissparkasse, Bauhof); im Nordwesten einige Höfe und innerörtliches Grünland mit Gehölzreihen sowie wallartig angelegter Mauer aus Feldsteinen; Neuendamm mit Nebeneinander von Höfen und gut eingefügter Neubebauung sowie hohem Altbaumanteil Friedhof entlang westlicher Seite mit Buchen-Hainbuchen-Hecke auf Wall, geschneitelt Zerschneidung und Verlärmung durch verkehrsreiche Straße Unter den Linden, weitere Verlärmung durch Bahn und B 74 Siedlungsränder: im Nordwesten und Norden von angrenzenden störenden Nutzungen (Gewerbe, Verkehr) beeinträchtigt; im Nordosten Friedhof mit prägender Hecke als Einfassung; im Südosten gewachsener, kleinteiliger Siedlungsrand; im Süden zwar durch landschaftsun- typische Neubebauung und Ziergärten geprägt, aber gut eingegrünt und ohne störende Baukörper ST 3-5 Kernstadt Osterholz-Scharmbeck - ausgedehnte Siedlungsflächen mit voherrschend dichter, städtischer Bebauung; reizvolle alte Ortskerne von Scharmbeck und Osterholz; einige prägende Gebäude, z.B. Klosterkirche St. Marien (romanische Basilika), Grundbuchamt, Von Rönn’sche Mühle und Wasserturm (auch als Aussichtsturm genutzt) an der Lindenstraße, Hofstellen mit prägender alter Bausubstanz in den Bereichen Lintel und Muskau konzentriert; Hünengrab; hoher Grünflächenanteil (vgl. Freiraumentwicklungskonzept im Anhang); Relief durch Lage an der Geestkante bereichsweise prägend, ermöglicht vereinzelt markante Sichtbeziehungen in die Teufelsmoorniederung und zum Weyerberg Verlärmung und Zerschneidung durch B 74 und Bahnlinie Siedlungsränder: im Nordwesten und Westen durch teils in Dammlage, teils in Einschnitt verlaufende Umgehungsstraße und begleitende Gehölze eingefasst und dadurch kaum erlebbar; im Nordosten (Am Knorren) teils störende Neubebauung, Gewerbegebiet „Am Binnenfeld“ durch gehölzbestandene Geländekante recht gut eingebunden, nördlich Ahrensfelder Damm gewachsener Siedlungsrand durch einzelne Neubauten überprägt; im Osten von Muskau bis Klosterbezirk sehr harmonischer, gewachsener Übergang in die Teufelsmoorniederung, funktionale Beziehung zwischen Siedlung und Umland noch erkennbar an kleinteiligen Nutzungsstrukturen, markante Blickbeziehungen zu Klosterbezirk, zwischen Kuhdamm und Osternheide gewachsener Siedlungsrand teils noch erkennbar, aber überprägt durch Nadelholzbe- stände, Neubebauung „Hinter dem Heidkamp“, verkehrsreiche Heidkampstr., Luftsportheim und Segelclub, WEA, zwischen Osternheide und Klärwerk durch Geradlinigkeit (Bahndamm) und gewerbliche Baukörper deutlich beeinträchtigt; im Süden (Lintel) sehr harmonischer, ge- wachsener Siedlungsrand mit Hofstellen, gehölzreichem Grünland und Wienbeck ST 3-6 Buschhausen - städtische Einfamilienhausbebauung vorherrschend, ältere Höfe noch im Nordosten (Bargten) und im Südwesten, hier auch höherer Alt- baumanteil; im Westen Gewerbegebiet mit Großformbebauung; im Südosten teils auch Zeilenbebauung, Schulzentrum Verlärmung und Zerschneidung durch L 149 und B 74; kV-Leitung Siedlungsränder: im Norden teils noch kleinteilige Nutzungsstrukturen, relativ gut eingegrünt, teils jedoch störende Neubebauung; im Osten B 74 in Dammlage; im Südwesten zwar störende gewerbliche Bauten, aber gut eingegrünt

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 77

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität ST 3-7 Scharmbeckstotel - vorherrschend städtische Einfamilienhausbebauung, im Norden mit hohem Altbaumanteil, im Nordosten sehr dicht und teils gehölzarm; im Zentrum und Südosten (Buchtstr.) einige alte Höfe mit teils noch typischen Nutzungsformen (Obstwiese) und hohem Altbaumanteil, daneben Einfamilienhausbebauung; einige größere und störende Baukörper entlang der B 74 Relief deutlich bewegt, insbesondere östlich der B 74 (Geestkante), teils auch durch Bodenabbau stark überformt, vereizelt weite Sichtbe- ziehungen möglich prägende Grünfläche nördlich der Buchtstraße mit Gehölz, Grünland und Gewässer; auch einige randliche Grün- und Freiflächen mit einbe- zogen Zerschneidung und Verlärmung durch B 74 und Bahn Siedlungsränder: im Norden und Nordosten teils schlecht eingegrünt; im Osten durch Geestrand-Relief geprägt, störendes landwirtschaftli- ches Nebengebäude; im Süden westlich der B 74 teils gut eingegrünt, teils noch kleinteilige Nutzungsstrukturen, aber sehr störender Ge- werbebetrieb und angrenzend großflächige Ackerschläge, östlich entlang der B 74 mangelhaft eingebundene Neubebauung, einzelne groß- formige Baukörper, entlang Buchtstraße durch Geländekante geprägter Siedlungsrand mit alten Hofstellen und einzelnen störenden Gebäu- den, Neubebauung Auf der Hammworth recht gut eingegrünt; im Westen durch Wallheckenlandschaft gut eingebunden ST 4-1 Bilohe – Nord - städtische Einfamilienhausbebauung mit unangepasster Bausubstanz Siedlungsränder: weitgehend von Gehölzflächen umgeben, im Südosten teils mangelhaft eingegrünt ST 4-2 Ohlenstedt - weitgehend städtische Einfamilienhausbebauung mit hohem Anteil störender Bausubstanz, einige ältere Hofstellen mit hofnahem Grünland, jedoch mit störenden Nebengebäuden, Silagen etc. Siedlungsränder: im Norden teils störende Einfamilienhausbebauung sowie mäßig störendes landwirtschaftliches Nebengebäude; im Süd- westen teils mangelhaft eingebunden; im Westen fehlende Eingrünung an Sportplatz sowie störende Nadelholzparzelle ST 4-3 Auf dem Raden - vorwiegend aus Einfamilienhäusern bestehende Siedlung mit im Westen und Süden waldartigem Charakter, Kernbereich städtisch geprägt; durch Neubebauung wird Gehölzanteil fortschreitend verringert (insbesondere im Südosten) Siedlungsränder: im Norden einzelne Neubauten, bisher schlecht eingegrünt, aber keine störende Bausubstanz; im Westen fast vollständig durch Gehölze eingebunden, nicht als Siedlungsrand erkennbar, keine funktionalen Beziehungen zwischen Siedlung und Umland

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 78

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität ST 4-4 Hülseberg o im Zentrum und Osten mehrere ältere Höfe mit teils prägender Bausubstanz und hohem Altholzanteil sowie innerörtlichem Grünland neuere Siedlungsteile im Norden und Süden mit vorherrschender Einfamilienhausbebauung: im Norden an der Straße Am Goldberg recht gut in Ortsbild eingefügt und mit hohem Altbaumanteil, an der Straße Zum Quellsee störend; im Süden teils störende Bausubstanz, jedoch recht hoher Gehölzanteil Blickbeziehungen in angrenzende Niederung des Giehler Bachs Siedlungsränder: im Norden störende, schlecht eingegrünte Neubebauung; im Osten älterer Siedlungsteil mit harmonischem, kleinteilig strukturiertem und von Altbäumen geprägtem Übergang in die freie Landschaft; im Westen gut eingegrünt, jedoch teils mit Nadelhölzern und Schnitthecken, einzelne störende Baukörper ST 4-5 Hinter dem Horn - von waldartigen Nadelholzbeständen geprägte Siedlung mit lockerer Villen- und Einzelhausbebauung, teils sehr unpassende Baustile und Materialien, Ziergärten Siedlungsränder: durch waldartige Durchgrünung und angrenzende Waldflächen kaum erlebbar ST 4-6 Heilshorn - städtische, dichte Einfamilienhausbebauung mit sehr variierenden Baustilen und hohem Gehölzanteil (vorwiegend Nadelhölzer), im Westteil einzelne kleine Waldparzellen von L 135 zerschnitten Siedlungsränder: im Norden, Osten und Westen durch angrenzende Waldflächen bzw. Feldgehölze kaum erlebbar, im Süden teils mangel- haft eingegrünte Neubebauung Dörflich geprägte Siedlungen SD 3-1 Wiste + an der Geestkante gelegene Siedlung mit hohem Anteil älterer Bausubstanz (landwirtschaftliche Hofstellen), neuere Gebäude nur vereinzelt störend (im Südosten), durch innerörtliches Grünland, Obstwiese und viele Altbäume dörflicher Charakter, markantes Relief prägend Verlärmung durch Bahn und B 74 Siedlungsränder: überwiegend durch Laubgehölze dicht eingegrünt, teils kleinteilige Nutzungswechsel, im Süden und Osten teils mangelhaft eingegrünt SD 4-1 Bilohe – Süd + einige ältere Hofstellen, hoher Altbaumanteil, typische Nutzungsstrukturen (Obstwiese) Siedlungsränder: weitgehend harmonisch

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 79

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität SD 4-2 Feldhof - kleine Siedlung mit Höfen und Einfamilienhäusern, mehrere störende landwirtschaftliche Nebengebäude und Nutzungen (Silagen, Ablage- rungen von Autoreifen u.ä.), teils auch mit negativer Wirkung für die umliegenden Landschaftsräume SD 4-3 Garlstedt + lockere Bebauung aus älteren Höfen und neueren, überwiegend gut eingefügten Einfamilienhäusern, hoher Altbaumanteil, prägendes Relief; hoher Grün- und Freiflächenanteil, insbesondere zwei größere innerörtliche Grünlandbereiche, jeweils mit kleinem Bach (Zuflüsse zur Garl- stedter Aue) Siedlungsränder: im Norden harmonisch mit kleinteiligen Nutzungen; im Osten mäßige Eingrünung; im Süden junge Nadelholzanpflanzung und landwirtschaftliches Nebengebäude; im Westen durch Alteichen geprägter Übergang zur Niederung der Garlstedter Aue SD 4-4 Auf dem Rusch o kleine Siedlung aus mehreren Höfen und gut eingefügten Einfamilienhäusern, gut durchgrünt einzelne störende Einfamilienhäuser und landwirtschaftliche Nebengebäude; an L 135 störender Gärtnereibetrieb SD 7-1 Siedlung Teufelsmoor + im 14. Jh. vom Kloster Osterholz aus begründete, erste Siedelung im Teufelsmoor; lockere Moorhufensiedlung mit auf Wurten gelegenen, von dichten Gehölzgürteln (Eichen, teils auch Birken, Erlen, Nadelgehölze) umgebenen Höfen, durch teils dammartige, i.d.R. gehölzge- säumte Stichwege von L 153 aus erschlossen, Fachwerkhäuser mit Reetbedachung typisch einige Straßen noch mit historischem Klinkerpflaster (Lütjenweg, Zur kleinen Reihe, Priggeweg) einbezogen sind angrenzende, kleinteilig durch Birkenreihen gegliederte Grünlandflächen (teils Extensivgrünland) sowie Gehölzflächen einige schlecht eingefügte Gebäude, z.B. weißes Vereinsgebäude des Schützenvereins und einige Wohnhäuser; an den Hofstellen teils störende Nebengebäude und Nutzungen (Silage-Ablagerungen u.ä.) sowie Nadelgehölze und Rhododendren städtisch geprägte Neubausiedlung Anton-Menke-Weg sehr störend und mangelhaft eingegrünt südwestlicher Teil erstreckt sich entlang der verkehrsreichen L 153 SD 7-2 Niedersandhausen + kleine Findorff-Siedlung aus einigen am Wald gelegenen Fachwerkhöfen mit vorgelagerten Grünlandparzellen im Osten weite Sichtbeziehungen in die angrenzende Niederung der Beek mit großräumigem Grünland Nadelgehölze störend SD 7-3 Altendamm o entlang der Altendammer Str. gelegene Findorff-Siedlung mit mehreren Fachwerkhöfen und mäßig gut eingefügter neuerer Bausubstanz, von Altgehölzen gut eingegrünt einige störende Ablagerungen (Silagen, Autoreifen), störende Weidezäune aus weißen Metallrohren

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 80

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität SD 7-4 Altenbrück + zweigeteilte kleine Findorff-Siedlung mit dazwischen gelegenen Grünlandparzellen, alte Fachwerkhöfe, vereinzelt gut eingefügte Neubebau- ung; von Altgehölzen umgeben historisches Klinkerpflaster auf der Altenbrücker Str. SD 7-5 Neuenfelde + Findorff-Siedlung zwischen Pennigbütteler und Ahrensfelder Moor, von dichten Gehölzbeständen umgebene Fachwerkhöfe historisches Klinkerpflaster auf der Neuenfelder Str. einzelne störende Nebengebäude bzw. Nutzungen, Nadelgehölze und Rhododendren Bereiche mit Freizeitwohnen SF 4-1 Hohes Moor o Wochenendhausgebiet mit waldartigem Charakter, in Birkenwald gelegene Wochenend- bzw. Ferienhäuser südlich zwei landwirtschaftliche Hofstellen mit teils störenden Nebengebäuden SF 4-2 Wochenendplatz Ohlenstedter Quellsee - rund um drei größere Abbaugewässer angeordnete Wochenendhausbebauung und Dauercamper, randlich Gehölzflächen lediglich im Südosten mangelhaft eingegrünt SF 4-3 Brahmberg/ Horstmoor o Wochenendhausbebauung randlich der Drepte-Niederung, waldartiger Charakter (Moorbirkenwald), randliche Ackerflächen sowie im Süden gelegene Einfamilienhäuser einbezogen Erweiterung im Nordwesten störend Gewerbestandorte SG 3-1 Gewerbegebiet Pennigbüttel -- westlich der B 74 in ehemaligen Sandabbau eingefügtes Gewerbegebiet, östlich der B 74 teils Gewerbebetriebe, teils Bodenabbau zusätzliche Beeinträchtigungen durch B 74 und westlich verlaufende Bahn SG 4-1 Gewerbegebiet Heilshorn -- großformige gewerbliche Bauten sowie versiegelte Parkplatzflächen an der L 149, nur teilweise durch Feldgehölze eingegrünt im Westen übergehend in Gewerbegebiet Brundorf

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 81

Code (vgl. Landschaftsbild- Karte 5) Beschreibung der Landschaftsbild-Einheit Qualität Siedlungsbezogene Sonderstandorte SZ 3-1 Mülldeponie Sandhausen und Umgebung -- Abgrabungsflächen und Deponie Sandhausen mit Brachflächen, Gehölzsukzession, einigen randlichen Acker- und Grünlandflächen Relief stark durch Sandabbau und Deponie-Überdeckung überformt SZ 4-1 Kasernengelände Garlstedt -- durch großformige Bebauung und hohen Versiegelungsgrad geprägter Bereich mit militärischer Nutzung, nicht öffentlich zugänglich einbezogen ist auch südlich angrenzender störender Gewerbebetrieb an der L 135 im Süden und Westen angrenzende Waldflächen, im Osten und insbesondere im Norden mangelhaft in Umgebung eingebunden

Qualität des Landschaftsbildes ++ sehr hoch + hoch o mittel - gering -- sehr gering

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 82

3.2.2 Erholungseignung der Landschaft

Nachfolgend werden die Faktoren beschrieben, die neben der Qualität des Land- schaftsbildes die Erholungseignung der Landschaft bestimmen. Es handelt sich um: • Erschließung durch erholungsbezogenes Wegenetz • Einrichtungen für die landschaftsbezogene Erholungsnutzung • Nähe zu Siedlungsflächen

Auf dieser Grundlage und unter Berücksichtigung der Landschaftsbildqualitäten (vgl. Kap. 3.2.1) werden Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung abgeleitet.

3.2.2.1 Die Erholungseignung im Stadtgebiet

Erschließung durch erholungsbezogenes Wegenetz

Mit den Rundwanderwegen des Grünen Rings der Region Bremen führen Radwege von regionaler Bedeutung durch das Stadtgebiet. Ein Abschnitt der Route „Marsch, Moor & Geest“ verläuft von Hambergen über Ohlenstedt und Garlstedt weiter nach Schwanewede. Von diesem Rundweg führen drei Querverbindungen durch das Stadt- gebiet zu den übrigen Routen des Grünen Rings („Stadtrandweg Bremen“, „Landschaft am Wasser“): • von Garlstedt durch die Elm, über die Lange Heide in Richtung Stendorf; • von Hambergen über Freißenbüttel, Westerbeck, die Kernstadt, Buschhausen, Scharmbeckstotel weiter nach Ritterhude; • von Ströhe am Fuß des Geestrandes entlang über Sandhausen, Altendamm, Pen- nigbüttel, die Kernstadt, Ruschkamp weiter nach Ritterhude. Neuerdings besteht mit dem Butenpad ein Radrundweg um die Kernstadt. Die Strecke verläuft vom Osterholzer Siedlungskern über Neue Str. und Ahrensfelder Str. nach Pennigbüttel, von dort über Wiste und Westerbeck nach Buschhausen. Über den Bah- renwinkler Weg wird die Kernstadt wieder erreicht. Durch Lintel hindurch geht es in die Teufelsmoorniederung und entlang des Siedlungsrandes und über den Kuhdamm zu- rück zum Ausgangspunkt. Im Auftrag des Landkreises Osterholz wurde ein Wegekonzept für die Hammeniede- rung erstellt 17 . In Hinblick auf den Schutzanspruch von weiten Teilen der Hammenie- derung (EU-Vogelschutzgebiet, FFH-Gebiet, Naturschutzgebiet/ geplantes Natur- schutzgebiet; vgl. Kap. 5.1), erfolgt eine Abwägung der Belange der Erholungsnutzung mit den Belangen des Artenschutzes, insbesondere des Brut- und Gastvogelschutzes. Auf dieser Grundlage werden verschiedene Radwege in der Hammeniederung darge- stellt. Es handelt sich überwiegend um bestehende Wege, teilweise ist jedoch eine Erneuerung bzw. ein Ausbau erforderlich. An einigen Stellen ist zum Wegelücken- schluss ein Neubau von Radwegen vorgesehen. Weitere Radwege erschließen Teile der Geest. Die Radwege sind in Karte 5 dargestellt.

17 Planungsgruppe Landespflege: Wegekonzept Hammeniederung. Karte 5: Konzept für ein naturverträg- liches Freizeitwegenetz, Oktober 2003

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 83

Ein dichtes Spazierwegenetz besteht im Stoteler Wald, auf dem TÜP Garlstedt, im Waldgebiet Schmidts Kiefern und in der Elm (mit Trimm-Dich-Pfad und Naturlehrpfad). Die Landwirtschaftsflächen der Geest sind zudem durch ein relativ dichtes Netz an Feldwegen erschlossen, die sich ebenfalls für Spaziergänge eignen. Für die Teufelsmoorniederung erfolgt eine Darstellung von Wanderwegen ebenfalls über das Wegekonzept Hammeniederung. Neben den Radwegen (s.o.), die sich i.d.R. auch als Wander- bzw. Spazierwege eignen, sind Wanderwege u.a. im Niedersand- hauser und Ahrensfelder Moor, im Bereich Torfkanal und Randmoore, westlich der oberen Beekniederung sowie am Niederungsrand südlich der Kernstadt vorgesehen. Südlich des Günnemoores ist die Neuanlage eines Wanderweges geplant. Die Wan- derwege gemäß Wegekonzept Hammeniederung sind in Karte 5 übernommen.

Ein ausgewiesenes Reitwegenetz besteht im Stadtgebiet nicht. Von den Freizeitreitern, deren Zahl in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen ist, werden jedoch in ver- schiedenen Bereichen Straßen und Wege mit genutzt (insbesondere Umgebung von Garlstedt, Schmidts Kiefern, Lange Heide, Bredenberg, Feldhof). Dies führt teilweise zu Konflikten mit anderen Erholungsnutzungen.

Möglichkeiten für Sportbootfahrer bieten sich auf der Hamme, die über den Hafenkanal vom Osterholz-Scharmbecker Hafen aus erreichbar ist. Neben dem Hafen gibt es Bootsanleger an Tietjens Hütte, Melchershütte und an der Hammebrücke (Teufels- moorstr.) sowie außerhalb des Stadtgebietes in Neu Helgoland. Die Hamme steht über die mit der in Verbindung. Auf der Hamme werden Torfkahnfahrten angeboten, die ein Stück Landschaftsge- schichte erfahrbar machen. Seit dem Beginn des Torfabbaus in der Teufelsmoorniede- rung stellte die Hamme über lange Zeit den Haupt-Transportweg nach Bremen dar. Heute werden Nachbauten der typischen schwarzen Torfkähne mit rotbraunen Segeln für touristische Fahrten eingesetzt.

Die Kleinbahnstrecke von der Kernstadt nach Worpswede und Bremervörde ist eine weitere traditionsreiche Verkehrsverbindung durch die Teufelsmoorniederung, die bei Fahrten mit dem Moorexpress erlebt werden kann. Weiterhin werden im Günnemoor touristische Fahrten mit einer ehemaligen Torfbahn angeboten.

Einrichtungen für die landschaftsbezogene Erholungsnutzung

Möglichkeiten für die landschaftsbezogene Erholung werden von folgenden Einrichtun- gen geboten: • Golfplatz Garlstedt, • Segelflugplatz Osterholz-Scharmbeck, • Wochenendplatz am Ohlenstedter Quellsee (mit Badestelle), • vier Camping- und Wochenendplätze beidseits der Hamme nördlich der Teufels- moorstraße, • Sportbootverleih des Gasthauses Schamaika (an der Hammebrücke), • Tiergarten Ludwigslust.

Kenntnisse über die Entwicklungsgeschichte der Kultur- und Naturlandschaft werden zudem durch folgende Einrichtungen und Veranstaltungen vermittelt: • Heimatmuseum (Kernstadt, Bördestr.),

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 84

• Norddeutsches Vogelmuseum (Kernstadt, Bördestr.),

• BIOS - Biologische Station Osterholz e.V. in der Mühle an der Lindenstr. (z.B. na- turkundliche und kulturhistorische Führungen), • Herbstmarkt in Osterholz-Scharmbeck (traditioneller Viehmarkt).

Nähe zu Siedlungsflächen

Die Nähe zu Siedlungsflächen ist ein wesentliches Kriterium für die Nutzung von Erho- lungslandschaften für kurzzeitige (wohnungsnahe) Erholungsaktivitäten (z.B. Hunde- spaziergang, Joggen, Feierabend-Erholung). Insbesondere an Wochenenden und Fei- ertagen sowie von Touristen werden jedoch auch weiter entfernt gelegene Bereiche aufgesucht. Als Haupt-Ausgangspunkte für Erholungsnutzungen können aufgrund der hohen Ein- wohnerzahlen die Kernstadt Osterholz-Scharmbeck sowie Ritterhude und Worpswede angenommen werden (vgl. Landschaftsrahmenplan). Als nähere Umgebung dieser Siedlungsschwerpunkte können etwa der südliche und zentrale Abschnitt des Oster- holz-Scharmbecker Geestrandes und die angrenzenden Randbereiche der Teufels- moorniederung, der Südostteil der Bremer Schweiz und die untere Beekniederung (Breites Wasser) abgegrenzt werden. Auf kommunaler Ebene sind jedoch auch Erholungsmöglichkeiten in der Umgebung von kleineren Siedlungen, Camping- und Wochenendplätzen sowie Wochenendhaus- siedlungen zu berücksichtigen. Diese werden im Rahmen des Landschaftsplans eben- falls betrachtet.

3.2.2.2 Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung

Zur Bewertung der Erholungseignung wird eine Unterscheidung in Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung und Landschaftsräume ohne besondere Erholungs- eignung vorgenommen. Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass diese Unterscheidung die Erholungseignung der Landschaft nur grob widerspiegelt, da sie der räumlichen und zeitlichen Komplexizität der Landschaft nur bedingt gerecht wird. So wird die Erholungseignung des Geestrandes beispielsweise durch die weiten Sicht- beziehungen in das Teufelsmoor mit bestimmt. Die Abgrenzung der Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung wird unter Berücksichtigung der Qualität des Landschaftsbildes (vgl. Kap. 3.2.1), der Ausstattung mit Erholungsinfrastruktur (insbesondere Erschließungswege) sowie der Nähe zu Sied- lungsflächen (vgl. Kap. 3.2.2) folgendermaßen vorgenommen: • Die Bewertung erfolgt schwerpunktmäßig für die freie Landschaft. Die größeren Siedlungsflächen bleiben unberücksichtigt, da hier der Landschaftsbezug der Erho- lungsnutzung i.d.R. nicht gegeben ist. Bezüglich der Bedeutung innerörtlicher Frei- flächen wird für die Kernstadt auf das Freiraumentwicklungskonzept im Anhang verwiesen. Auf eine weitergehende Betrachtung von Freiflächen in den übrigen Siedlungen und deren Bedeutung für die Erholungseignung wird verzichtet, da kei- ne ausreichenden Kenntnisse hierzu vorliegen. • Es wird davon ausgegangen, dass Bereiche geringer und sehr geringer Land- schaftsbild-Qualität i.d.R. eine nachrangige Bedeutung für die landschaftsbezogene Erholungsnutzung aufweisen.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 85

• Für das Teufelsmoor erfolgt die Beurteilung der Erholungseignung auf Grundlage des Wegekonzeptes Hammeniederung (s.o.). Die dort dargestellten, vorhandenen und geplanten Rad- und Wanderwege werden einschließlich ihrer Nahbereiche als Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung dargestellt. Für die übrigen vorhandenen Wege ist künftig im Rahmen von Schutzgebietsausweisungen (GR- Projekt, vgl. Kap. 5.1.1) mit einem Ausschluss der Erholungsnutzung zu rechnen. Ergänzend wird die Hamme mit Randbereichen aufgenommen, da Wassersport- Nutzungen auch künftig zugelassen sein werden. • Auf der Geest wird für die Radwege des Grünen Rings sowie für den Osterholz- Scharmbecker Radrundweg (Butenpad) einschließlich der jeweiligen Nahbereiche eine besondere Erholungseignung dargestellt. Ausgenommen sind Streckenab- schnitte, die entlang von verkehrsreichen Straßen geführt sind. Landschaftsräume mit dichtem Spazierwegenetz werden ebenfalls berücksichtigt. • Die nähere Umgebung der Siedlungsschwerpunkte Osterholz-Scharmbeck, Ritter- hude und Worpswede wird mit eingestellt, sofern entsprechende Landschaftsbild- qualitäten und Erschließungswege vorhanden sind. • Ergänzend werden Landschaftsräume in der Umgebung von kleineren Siedlungen, Wochenendhausgebieten, Camping- und Wochenendplätzen aufgenommen, die sich aufgrund von Landschaftsbildqualität und Infrastruktur besonders für die Erho- lungsnutzung eignen.

Die Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung sind in Tab. 6 unter Angabe der wertgebenden Kriterien aufgeführt. Sie sind in Karte 5 gekennzeichnet.

Tabelle 6: Landschaftsräume mit besonderer Erholungseignung

Landschaftsraum mit besonderer Erholungseignung wertgebende Kriterien Geest bei Buggehorn und Garl- • überwiegend hohe bis sehr hohe Landschaftsbild-Qualität stedt • Abschnitte des Grünen Rings • Nähe zu Garlstedt Schmidts Kiefern und TÜP Garl- • teils hohe Landschaftsbild-Qualität stedt • dichtes Spazierwegenetz • Nähe zu Garlstedt und Heilshorn Nahbereich Ohlenstedter Weg/ • überwiegend hohe bis sehr hohe Landschaftsbild-Qualität Aßberg • Abschnitte des Grünen Rings • Bedeutung für die West-Ost-Vernetzung von Erholungslandschaf- ten im Nordwesten des Stadtgebietes, Einbindung von Garlstedt und Ohlenstedt/ Wochenendhausgebiet Hohes Moor Niederung des Giehler Baches • überwiegend hohe bis sehr hohe Landschaftsbild-Qualität (einschließlich Fuchstal und Elen- • Abschnitt des Grünen Rings bruch) • Nähe zu Ohlenstedt, Hülseberg, Freißenbüttel, Wochenendplatz am Ohlenstedter Quellsee und Wochenendhausgebiet Hohes Moor Heimelberg und Brandheide • hohe bis sehr hohe Landschaftsbild-Qualität • Nähe zu Freißenbüttel, Hülseberg und Wochenendplatz am Oh- lenstedter Quellsee nördlicher Geestrand zwischen • teils hohe Landschaftsbild-Qualität Schäferberg und Kernstadt • randlich Abschnitte des Grünen Rings und des Osterholz- Scharmbecker Radrundwegs • Nähe zu Osterholz-Scharmbeck • Nähe zu Sandhausen, Freißenbüttel und Pennigbüttel

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 86

Landschaftsraum mit besonderer Erholungseignung wertgebende Kriterien Elm • hohe Landschaftsbild-Qualität • dichtes Spazierwegenetz • Abschnitt des Grünen Rings • Nähe zu Garlstedt, Hülseberg, Wochenendplatz am Ohlenstedter Quellsee und Wochenendhausgebiet Horstmoor Teilbereiche der Langen Heide • hohe Landschaftsbild-Qualität • Abschnitte des Grünen Rings und des Osterholz-Scharmbecker Radrundwegs • weiterer Radwegeabschnitt mit Bedeutung für die Anbindung der Kernstadt und Buschhausens an die nordwestlich gelegenen Er- holungslandschaften (insbes. Elm) • Nähe zu Heilshorn Stoteler Wald • sehr hohe Landschaftsbild-Qualität • dichtes Spazierwegenetz • Nähe zu Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude • Nähe zu Buschhausen und Scharmbeckstotel Bremer Schweiz zwischen Busch- • teils sehr hohe Landschaftsbild-Qualität hausen und Stoteler Wald • randlich verläuft Radweg des Grünen Rings • Nähe zu Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude • Nähe zu Buschhausen und Scharmbeckstotel Quelltäler der Wienbeck • sehr hohe Landschaftsbild-Qualität • randlich Abschnitte des Grünen Rings und des Osterholz- Scharmbecker Radrundwegs • Nähe zu Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude • Nähe zu Buschhausen und Scharmbeckstotel südlicher Geestrand zwischen • teils hohe Landschaftsbild-Qualität Lintel und Ruschkamp • Rad- und Wanderwege von regionaler Bedeutung • im Norden Osterholz-Scharmbecker Radrundweg • Nähe zu Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude • Nähe zu Scharmbeckstotel Teufelsmoor: Nahbereich von • überwiegend hohe und sehr hohe Landschaftsbild-Qualität Rad- und Wanderwegen sowie • Rad- und Wanderwege von regionaler Bedeutung Hamme • im Westen Abschnitte des Osterholz-Scharmbecker Radrund- wegs • Wassersport-Möglichkeiten auf Hamme und Hafenkanal • in Teilbereichen Nähe zu Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude und Worpswede • weiterhin Nähe zu Sandhausen, Pennigbüttel, Scharmbeckstotel, Siedlung Teufelsmoor und Camping-/ Wochenendplätzen an der Hammebrücke

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 87

3.3 Boden

3.3.1 Die Funktionen des Bodens

Boden ist ein aus fester mineralischer und organischer Substanz, flüssiger Bodenlö- sung und gasförmigen Anteilen bestehender Naturkörper, der den obersten Teil der Erdkruste umfasst. Böden entwickeln und verändern sich unter Einwirkung verschiede- ner Faktoren (Klima, Ausgangsgestein, Relief, Wasserhaushalt, Pflanzen- und Tierwelt, menschliche Einflussnahme, Zeit). Die dabei ablaufenden Prozesse (z.B. Verwitterung, Humusanreicherung, Stoffverlagerung) führen zu Veränderungen der Bodeneigen- schaften und damit auch zu unterschiedlichen Funktionserfüllungen. Weiterhin sind sie im Bodenprofil sichtbar und werden zur Abgrenzung unterschiedlicher Bodentypen (s. Kap. 3.3.2) herangezogen. Das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) gliedert die Funktionen des Bodens in I. natürliche Funktionen als a) Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganis- men, b) Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreis- läufen, c) Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen aufgrund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers,

II. Funktionen als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie

III. Nutzungsfunktionen als a) Rohstofflagerstätte, b) Fläche für Siedlung und Erholung, c) Standort für land- und forstwirtschaftliche Nutzung, d) Standort für sonstige wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Ent- sorgung.

3.3.2 Die Böden des Stadtgebietes

Im Folgenden werden die im Plangebiet ausgeprägten Böden kurz nach Eigenschaften und Verbreitung beschrieben. Die Verbreitung wurde aus der Bodenübersichtskarte im Maßstab 1 : 50.000 (BÜK 50) 18 übernommen. Die BÜK 50 basiert nicht auf flächende- ckenden Kartierungen, sondern wertet unterschiedliche Informationsgrundlagen (geo- logische Karten, historische Nutzungskarten, Bodenkarten, forstliche Standortkarten, Klimadaten u.a.) aus. Durch die Verschneidung von Daten unterschiedlicher Maß- stabsebenen sowie die Konzeption als Übersichtskarte entstehen Einschränkungen hinsichtlich der Aussagegenauigkeit der BÜK 50. Insbesondere hinsichtlich der Darstel- lung von kleinflächigen Bodenausprägungen bestehen Defizite. Als Vorteile stehen dem die flächendeckende Verfügbarkeit der BÜK 50 in Niedersachsen sowie die aus den Eingangsdaten abgeleiteten Hintergrundinformationen entgegen, die weit mehr Auswertungsmöglichkeiten als die bloße flächenhafte Darstellung bodentypologischer Einheiten eröffnen.

18 Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung: Bodenübersichtskarte im Maßstab 1 : 50.000, BÜK 50. Digitale Version

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 88

Die Böden des Stadtgebietes sind in ihrer heutigen Ausprägung das Ergebnis einer z.T. seit der Saale-Eiszeit andauernden Entwicklung. Von den Gletschern wurden Ge- schiebelehme und Geschiebedecksande herantransportiert und abgelagert. Während der Weichsel-Eiszeit, deren Vergletscherung das Plangebiet nicht erreichte, kam es zur Sedimentation von fluviatilen Sanden. Weiterhin wurden in Teilbereichen des Stadtgebietes, insbesondere am Geestrand zwischen der Kernstadt und Myhle, Flugsanddecken von 4 – 8 dm Mächtigkeit abgelagert. Im Verlauf des Holozäns sedimentierten feinere Partikel (perimarine und brackische Sedimente) im Überschwemmungsbereich der Hamme. In der gesamten Hammenie- derung führten hoch anstehendes Grundwasser und Überschwemmungen zur Bildung von Niedermoortorfen, die teils von Lagen perimariner Sedimente durchzogen oder überlagert sind. Großflächig setzte sich die Entwicklung mit der Bildung von Hochmoor- torfen fort, die weder vom Grundwasser noch vom Überflutungswasser beeinflusst, sondern nur vom Regenwasser gespeist wurden. In Bachniederungen und Senken der Geest kam es ebenfalls zur Entstehung von Nie- dermoortorfen, kleinflächig auch zur Hochmoorbildung.

Auf den unterschiedlichen Ausgangsmaterialien führten verschiedene Prozesse zur Ausdifferenzierung von Bodentypen, die nachfolgend kurz beschrieben werden. Die Bodentypen sind in Karte 6 dargestellt.

Braunerde-Subtypen (Podsol-Braunerde, Pseudogley-Braunerde) Der für Braunerden kennzeichnende Prozess ist die fortschreitende Verwitterung der mineralischen Bestandteile im Oberboden. Bei der Oxidation von Eisen an der Oberflä- che der Bodenpartikel entsteht deren braune Färbung. Weiterhin werden bei der Mine- ralverwitterung Pflanzennährstoffe freigesetzt. Im Stadtgebiet kommen keine reinen Braunerden vor, jedoch sind auf Geschiebedeck- sanden Übergangsformen zu Podsolen und Pseudogleyen (s.u.) ausgeprägt. Podsol- Braunerden stehen in Teilbereichen von Ohlenstedter Geest, Garlstedter Heide und auf dem Geestrand an. Pseudogley-Braunerden finden sich schwerpunktmäßig auf dem Geestrand.

Podsol und Subtypen (Braunerde-, Pseudogley-, Gley-Podsol) Bei Podsolen handelt es sich um nährstoff- und basenarme, wasserdurchlässige Sandböden. Mit dem versickernden Niederschlagswasser werden Humusstoffe und verschiedene Metalloxide in tiefere Bodenbereiche transportiert, wo sie sich teilweise absetzen. Im Extremfall können nahezu undurchlässige Bänder im Unterboden entste- hen, die als Ortstein bezeichnet werden. Podsole sind großflächig auf den eiszeitlichen Sanden der Garlstedter Heide entstan- den. Weitere Vorkommen liegen in der Ohlenstedter Geest, auf dem Geestrand und untergeordnet auch in der Langen Heide. Die Übergangstypen zu Braunerden (s.o.), Pseudogleyen und Gleyen (s.u.) sind im Stadtgebiet ebenfalls auf diese Naturräume beschränkt.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 89

Pseudogley und Subtypen (Braunerde-, Podsol-, Gley-Pseudogley) Charakteristisch für Pseudogleye ist der Einfluss von Stau- oder Haftnässe, der auf undurchlässige Schichten im Untergrund oder auf einen geringen Anteil versicke- rungswirksamer Bodenporen zurückzuführen ist. Entsprechend weisen die Standorte einen ungünstigen Wasserhaushalt mit Nässe während niederschlagsreicher Zeiten und Austrocknung während niederschlagsarmer Perioden auf. Pseudogleye und Pseudogley-Subtypen sind charakteristisch für die Naturräume Bre- mer Schweiz und Lange Heide, wo sie sich auf Geschiebelehmen und Geschiebe- decksanden fast flächendeckend entwickelt haben. Auch auf dem Osterholz- Scharmbecker Geestrand sowie in der Garlstedter Sandgeest werden größere Flä- chenanteile von diesen Böden eingenommen.

Pseudogley-Plaggenesch Die Entstehung von Plaggenesch-Böden ist auf menschliche Einflussnahme zurückzu- führen: Zur Aufwertung der wenigen Ackerflächen (Eschfluren) wurden etwa seit dem 10. Jh. sogenannte Plaggen in den Heidegebieten und Niederungsbereichen gewon- nen: Der durchwurzelte, humusreiche Oberboden wurde abgestochen, als Einstreu in den Ställen benutzt und anschließend, angereichert mit Dung, auf die Felder ausge- bracht. Durch die oftmals Jahrhunderte andauernde Plaggenwirtschaft wurden die im Bereich der Eschfluren ursprünglich vorhandenen Böden durch teils mehrere Dezime- ter mächtige, nährstoffreiche Schichten überdeckt. Allerdings führte die Plaggenwirt- schaft auch zur Nährstoffverarmung der Bereiche, in denen die Plaggen gewonnen wurden. Sie begünstigte somit die Podsolierung und die Ausbreitung von Heidevegeta- tion. Ein Plaggenesch mit Staunässeeinfluss steht nordwestlich von Freißenbüttel an. Die Plaggenauflage ist zwischen 4 und 8 dm mächtig.

Tiefumbruchboden Um undurchlässige Schichten im Untergrund (z.B. Ortstein) zu zerstören oder den Nährstoff- und Wasserhaushalt eines Standortes für die landwirtschaftliche Nutzung zu optimieren, wird unter Umständen ein einmaliger Tiefumbruch vorgenommen. Hierbei werden die Böden etwa 8 bis 13 dm tief gepflügt. Die ehemals parallel zur Oberfläche verlaufenden Bodenhorizonte (visuell abgrenzbare Bereiche ähnlicher Eigenschaften und Entstehung) sind anschließend als diagonale Bänder im Bodenprofil erkennbar oder werden durch die Durchmischung der Bodensubstanz unkenntlich. Nördlich von Freißenbüttel wird ein Bereich mit Tiefumbruchböden ausgewiesen. Die Fläche wurde ehemals von Podsolböden (s.o.) eingenommen.

Gley und Subtypen (Podsol-, Pseudogley-Gley, Gley mit Niedermoorauflage) Gleye sind grundwasserbeeinflusste Mineralböden, die durch den Wechsel von redu- zierenden und oxidierenden Verhältnissen nahe der Bodenoberfläche geprägt sind. Die daraus resultierenden Stoffumwandlungen und –verlagerungen sind im Oxidationshori- zont durch Rostfleckung (Eisenoxyde) erkennbar. Auch bei Grundwasserstandsabsenkungen bleiben diese Merkmale im Oberboden noch längere Zeit erhalten. Man spricht dann von reliktischen Gleyen, da der standort- typische Grundwassereinfluss nicht mehr wirksam, aber im Bodenprofil noch erkennbar ist.

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Gleyböden kennzeichnen die Bachtäler des Geestrandes und stehen teilweise auch am Fuß der Geestkante (Hammemarsch und Hammeniederung) an. Gley-Subtypen kommen in den grundwassernahen Bereichen der übrigen Geest sowie am Rand der Hammeniederung bei Hüttenbusch vor.

Kleimarsch Von den Überschwemmungswassern der Hamme wurden in der ursprünglich tidebe- einflussten Flussaue feinste Partikel abgelagert. Im äußersten Süden des Stadtgebie- tes überlagern diese feinkörnigen perimarinen Sedimente die Niedermoortorfe in einer Mächtigkeit von 4 – 8 dm. Im Zuge der Bodenreifung erfolgte eine Setzung und Ent- wässerung der Sedimente. Mit dem Niederschlagswasser wurden zudem Carbonate ausgewaschen. Die Kleimarsch-Standorte sind durch Nährstoffreichtum und Grund- wassereinfluss geprägt.

Niedermoor Niedermoore entstehen, wenn durch Wasserüberschuss die Zersetzung der anfallen- den organischen Substanz gehemmt wird. Diese Entwicklung kann unter dem Einfluss hochanstehenden Grundwassers oder im Randbereich von Oberflächengewässern stattfinden. Durch die Akkumulation wenig zersetzter Pflanzenteile werden Torfe gebil- det. Bei einer Torfmächtigkeit von 3 dm oder mehr, spricht man von Niedermooren. Böden mit geringeren Torfmächtigkeiten sind i.d.R. als Gleye mit Niedermoorauflage (s.o.) zu klassifizieren. Die Bachniederungen der Sandgeest (Schönebecker Aue, Drepte, Schaufleet) sind abschnittsweise vermoort. Am Fuß der Geestkante findet sich ein zusammenhängen- des Niedermoorband. Weiterhin stehen entlang von Hamme und Beek großflächig Niedermoore an. Im südlichen Abschnitt der Hamme weisen diese Moore eine Knick- marschauflage auf.

Hochmoor Im Unterschied zu Niedermooren zeichnen sich Hochmoore durch extreme Nährstoff- armut aus, die zusammen mit dem Wasserüberschuss das Spektrum der vorkommen- den Pflanzen auf hochspezialisierte Arten einschränkt. Charakteristisch sind Torfmoo- se der Gattung Sphagnum , aus deren abgestorbener Biomasse die Hochmoortorfe im Wesentlichen bestehen. Hochmoore bilden sich oftmals über Niedermooren, wenn die Bodenoberfläche durch das Torfwachstum aus dem Einflussbereich des Grundwassrs herauswächst und die Vegetation nur noch von nährstoffarmem Niederschlagswasser gespeist wird. Wo das Grundwasser extrem nährstoffarm ist, kann Hochmoorbildung jedoch auch direkt auf mineralischem Untergrund erfolgen ( „wurzelechte Hochmoore“ ). Innerhalb der naturräumlichen Einheiten Hammeniederung und Hamme-Hochmoore stehen großflächig Hochmoore an. Auf der Ohlenstedter Geest finden sich zwei kleine Hochmoore im Bereich der Wochenendsiedlung Littberg (Hohes Moor) und an der nordöstlichen Stadtgebietsgrenze. Beim Hohen Moor handelt es sich um ein wurzel- echtes Hochmoor. Im Naturraum Garlstedter Sandgeest gibt es weitere, oftmals degenerierte Hochmoor- vorkommen, die maßstabsbedingt in der BÜK 50 nicht dargestellt sind.

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Ob die beschriebenen Bodentypen tatsächlich noch ausgeprägt sind, ist von Art und Intensität aktueller und aufgegebener anthropogener Nutzungen abhängig. Insbeson- dere im Bereich von Bodenabbauflächen sowie Siedlungs- und Verkehrsflächen ist mit einer deutlichen Überprägung oder völligen Zerstörung der beschriebenen Bodentypen zu rechnen.

3.3.3 Besondere Werte und Funktionen von Böden 19

Nachfolgend werden Bereiche definiert, die besondere Bedeutung für das Schutzgut Boden erlangen. Diese besonderen Werte werden anhand der in Kapitel 3.3.1 be- schriebenen natürlichen Bodenfunktionen und Archivfunktionen abgeleitet. Die Eignung von Böden, für die verschiedenen Nutzungsfunktionen als Standort zu dienen, ist für die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege nicht bewer- tungsrelevant. 20 Die Bereiche mit besonderen Werten und Funktionen von Böden sind in Tabelle 7 auf- gelistet und in Karte 7 dargestellt. Der Bewertungsansatz wurde aus dem Landschafts- rahmenplan 21 übernommen und z.T. erweitert bzw. an die lokalen Gegebenheiten an- gepasst. Die Aussagekraft der Bewertungsergebnisse wird durch die begrenzte Datengrundlage eingeschränkt. Bei einigen der berücksichtigten Parameter (z.B. Bodenfeuchtestufe) handelt es sich um abgeleitete oder verallgemeinerte Werte, die entsprechende Unsi- cherheiten aufweisen.

19 Das Bundesbodenschutzgesetzt definiert den Boden ausschließlich über seine Funktionen, ohne dem Boden per se einen Eigenwert beizumessen. Da sich Kriterien wie Seltenheit und Naturnähe auch in die Bewertung der Bodenfunktionen einstellen lassen, wird bei der nachfolgenden Bewertung der Bö- den dem funktionalen Ansatz des Bundesbodenschutzgesetzes gefolgt. Entsprechend wird auf eine stringente Unterscheidung der Begriffe ‚Werte‘ und ‚Funktionen‘ verzichtet: Besondere Werte ergeben sich aus einer guten Funktionserfüllung. 20 Die natürliche Bodenfruchtbarkeit als Voraussetzung für eine standortangepasste land- und forstwirt- schaftliche Bodennutzung ist als Aspekt der natürlichen Funktion als Lebensgrundlage für den Men- schen berücksichtigt. 21 Landkreis Osterholz: Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Osterholz. 2000

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Tabelle 7: Besondere Werte und Funktionen von Böden

Bodenfunktion gemäß BBodSchG als besondere Werte werden definiert: Vorkommen im Stadtgebiet 22 Datenquellen und Bemerkungen Funktion als Lebens-  Böden mit einer hohen natürlichen Bodenfruchtbar-  keine Vorkommen bekannt  Da eine differenzierte Daten- grundlage und Le- keit: Böden mit hoher Bedeutung als Lebensgrund- grundlage zum natürlichen Er- bensraum für Men- lage für den Menschen tragspotenzial nicht vorliegt und schen, Tiere, Pflan- infolge der naturräumlichen Ge- zen und Bodenorga- gebenheiten das Vorkommen nismen von Böden mit hoher natürlicher Bodenfruchtbarkeit unwahr- scheinlich ist, werden für diese Teilfunktion keine wertvollen Be- reiche ausgewiesen.  Böden mit einer Bodenfeuchtestufe von 3 oder  Podsole, Braunerde-Podsole und Podsol-  BÜK 50 geringer und zugleich nährstoffarmen Standortbe- Braunerden im Bereich Ohlenstedter Geest, dingungen: Böden mit hoher Bedeutung als Lebens- Garlstedter Heide, Lange Heide und Osterholz- raum für spezialisierte Arten aufgrund der geringen Scharmbecker Geestrand Nährstoffverfügbarkeit  Böden mit der Feuchtestufe 8 (mittel feucht) bis 10  Moorböden, Gleye, Gley-Pseudogleye und  BÜK 50; Bewertungsansatz (nass): Böden mit hoher Bedeutung als Lebensraum Kleimarsch: nahezu der gesamte Osten des entspricht absoluten Grün- für spezialisierte Arten aufgrund der hohen Boden- Stadtgebietes (Hamme-Hochmoore, -Niederung landstandorten im LRP feuchte und –Marsch); Niederungsbereiche von Schö- nebecker Aue, Garlstedter Aue, Drepte, Schau- fleet, Giehler Bach und deren Zuflüssen Funktion im Stoff-  Moorböden unter Dauervegetation (Wald, flächige  weite Teile der Teufelsmoorniederung; kleinere  BÜK 50 und Biotoptypenkarte haushalt Gehölze, Grünland, Moorvegetation, Heide, Rude- Bereiche an Schönebecker Aue und im Nord- ralvegetation): Böden mit hoher Bedeutung als westen des Stadtgebietes Stoffsenke (Kohlenstoffspeicher u.ä.) Funktion im Wasser- Die Funktionen des Bodens im Wasserhaushalt (Grundwasserneubildung, Grundwasserschutzpotenzial, Retention) werden bei der Bewertung des haushalt Schutzgutes Wasser berücksichtigt. Filterfunktion Die (mechanische) Filterfunktion des Bodens wird nicht zur Ausweisung wertvoller Bereiche herangezogen. Zum einen führt eine hohe Funktionalität zu einem hohen Risiko der Schadstoffanreicherung im Boden, zum anderen wird die Filterfunktion bei der Bewertung des Grundwasserschutzpotenzi- als (Schutzgut Wasser) mit eingestellt.

22 Es kann zu Überschneidungen und Überlagerungen bei den verschiedenen Parametern einer Funktion sowie zwischen verschiedenen Funktionen kommen.

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Bodenfunktion gemäß BBodSchG als besondere Werte werden definiert: Vorkommen im Stadtgebiet 22 Datenquellen und Bemerkungen Pufferfunktion (i.w.S.)  Böden mit der Bodenartengruppe lehmiger Sand  weite Bereiche westlich entlang des Geestran-  BÜK 50, Bewertungsansatz oder schluffiger Ton im Oberboden: Böden mit einer des; kleinere Bereiche in der Ohlenstedter entspricht LRP; die Bewertung hohen physikochemischen Sorptionsfähigkeit Geest; Streifen mit brackischen bzw. perimari- der Pufferfunktion bezieht sich nen Ablagerungen entlang der Hamme nicht auf die Säurepufferung, da zu pH-Werten u.ä. keine Anga- ben vorliegen. Bewertet wurde vielmehr die Kapazität der Bö- den, Nähr- und Schadstoffe zu binden. Stoffumwandlungs- Verschiedene Schadstoffe unterliegen im Boden den unterschiedlichsten Umwandlungsprozessen. Aus diesem Grund wird eine generalisierende Be- funktion (Schadstoffe) wertung der Stoffumwandlungsfunktion nicht vorgenommen. Naturhistorische  Bodentypen und Bodenformen mit einem Flächen-  Gley-Pseudogleye nördlich und östlich von Oh-  BÜK 50, NIBIS-Auswertung; Archivfunktion anteil von unter 1 % im landkreisweiten Vergleich lenstedt sowie kleinflächig westlich von Feldhof Bewertung entspricht LRP (Gley-Pseudogleye, Gleye mit Niedermoorauflage, und nördlich von Freißenbüttel; Gleye mit Nie- unzerstochene Niedermoore): seltene Böden dermoorauflage in Bachtälern und Senken der Lehmgeest, am Fuß der Geestkante östlich Pennigbüttel sowie in den Hammewiesen im Be- reich Am Schütt ; unzerstochene Niedermoore am Breiten Wasser und an der Hamme im nord- östlichen Teil der Hammeniederung  Objekte von geowissenschaftlicher Bedeutung ein-  Moorbereiche Sandhauser Moor, Neuenfelder  LRP (Anlage 3) und Geowissen- schließlich naturnaher Hochmoorböden: Böden, die Moor und Breites Wasser im Osten des Stadt- schaftliche Karte des Natur- Aufschluss über die wechselnden Umweltbedingun- gebietes; Kleinsthochmoor am Schierhorster raumpotenzials von Niedersach- gen im Verlauf des Holozäns geben können (z.B. Weg (Lange Heide) sen und Bremen – Schutzwürdi- über Pollendiagramme) ge, geowissenschaftliche Objek- te (NLfB 1982)  alte Waldböden: naturnahe Böden mit weitgehend  Im Schrum im Nordosten der Ohlenstedter  aus LRP übernommen: berück- ungestörtem Profilaufbau Geest (Podsol-Pseudogley und Gley- sichtigt sind hier nur Bereiche ab Pseudogley); Waldbereich östlich der Drepte ca. 5 ha Größe; die Abgrenzun- südlich von Hülseberg (Pseudogley, Podsol); gen sind z.T. unsicher, da aus Teile des Stoteler Waldes entlang der Schöne- dem Vergleich mit historischen becker Aue (Pseudogley-Gley und Pseudogley); Karten abgeleitet Klosterholz in der Kernstadt (Gley-Podsol, Pseudogley)

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Bodenfunktion gemäß BBodSchG als besondere Werte werden definiert: Vorkommen im Stadtgebiet 22 Datenquellen und Bemerkungen Kulturhistorische  Bodendenkmale: Wurten, Grabhügel, Urnenfriedhö-  Wurten entlang der Teufelsmoorstraße; Grabhü-  nach Angaben des Landkreises Archivfunktion fe, Befestigungsanlagen u.ä., die Rückschlüsse auf gel und Gräberfelder auf der Geest; Urnenfried- unter Berücksichtigung der A- die Siedlungsgeschichte zulassen höfe, Burgwall (Gut Sandbeck), Steingrab (Hü- DABweb-Kartierung nengrab) und Schalenstein (am Kreishaus) in der Kernstadt, vermutete Motte (Turmhügel) am Oberlauf der Wienbeck, Befestigungsanlagen nördlich Garlstedt und an der Schönebecker Aue, Siedlungen in Freißenbüttel und an der Hammebrücke  Pseudogley-Plaggenesch: Böden, die in ihrer Ent-  nordwestlich Freißenbüttel  BÜK 50; Bewertung entspricht stehung auf eine kulturhistorisch bedeutsame Nut- LRP zungsform zurückzuführen sind

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3.3.4 Beeinträchtigungen und Gefährdungen der Böden

Durch anthropogene Nutzungen (vgl. Kap. 3.3.1 - Nutzungsfunktionen) werden Böden in ihren natürlichen Eigenschaften mehr oder weniger stark gestört und dadurch beein- trächtigt. Nachfolgend werden bestehende Beeinträchtigungen und zu erwartende Ge- fährdungen der Böden kurz erläutert. Die Beeinträchtigungen und Gefährdungen sind teilweise in Karte Nr. 8 dargestellt. Die Einstufung der Empfindlichkeit und Gefährdung der Böden wurde z.T. aus dem Landschaftsrahmenplan übernommen oder anhand der Methoden des Niedersächsi- schen Bodeninformationssystems (im Folgenden NIBIS genannt) 23 abgeleitet.

Versiegelung von Grundflächen Alle Nutzungsarten, die mit der Versiegelung von Grundflächen verbunden sind, stellen unabhängig vom Bodentyp eine Beeinträchtigung dar. Im Zuge dieser Nutzungen wird i.d.R. der Oberboden abgetragen, wodurch die natürliche Bodenentwicklung unterbro- chen wird. Der Boden verliert seine Bedeutung als Archiv der Natur- und Kulturge- schichte. Durch Versiegelung werden weiterhin die natürlichen Funktionen als Lebens- raum, Bestandteil von Stoff- und Wasserkreisläufen sowie als Filter-, Puffer- und Stoff- umwandlungsmedium vollständig unterbunden. Der bundesweit anhaltende Flächenverbrauch durch Umwandlung von unbebauten Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen stellt ein zentrales Problem des Natur- und Umweltschutzes dar, insbesondere weil Boden eine nicht erneuerbare Ressource dar- stellt. Täglich werden in der Bundesrepublik ca. 130 ha unbebauter Flächen in Sied- lungs- und Verkehrsflächen umgewidmet 24 . Der aus der ALK abgeleitete Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen (sog. Bruttover- siegelung) im Stadtgebiet beträgt ca. 15,4 % oder 2.270 ha. Diese Flächen sind jedoch nicht vollständig versiegelt, sondern beinhalten auch Garten-, Verkehrsgrünflächen usw. Anhand nutzungstypischer Versiegelungsgrade wurde der Anteil versiegelter Flächen (Nettoversiegelung) im Hoheitsgebiet der Stadt Osterholz-Scharmbeck im Jahr 1997 auf 5,7 % geschätzt 25 . Dies entspricht ca. 840 ha. In den letzten Jahren sind weitere Flächenversiegelungen hinzugekommen. Bodenbeeinträchtigungen durch Versiegelung sind im Plangebiet auf das Siedlungs- band des Osterholz-Scharmbecker Geestrandes konzentriert. Ein zweiter Siedlungs- schwerpunkt findet sich mit Garlstedt, Auf dem Raden, Hinter dem Horn, der ehemali- gen Kaserne und Heilshorn im Nordwesten des Stadtgebietes. Ohlenstedt und Hülse- berg liegen als weitere Siedlungen auf der Geest. Das Teufelsmoor ist insgesamt nur dünn besiedelt. Neben der Siedlung Teufelsmoor sowie Altendamm, Altenbrück, Neu- enfelde und Ahrensfelder Damm sind die Camping- und Wochenendplätze an der Hammebrücke zu nennen. Bei Realisierung der Ortsumgehung Ritterhude und Scharmbeckstotel (B 74) sind Bo- denversiegelungen in größerem Flächenumfang zu erwarten. In Karte 8 ist die voraus-

23 U. Müller: Auswertungsmethoden im Bodenschutz – Dokumentation zur Methodenbank des Nieder- sächsischen Bodeninformationssystems (NIBIS). 6. erweiterte und ergänzte Auflage 1997 24 Umweltbundesamt: Umweltdatenbank im internet (www.env-it.de/umweltdaten/jsp/dispatcher?event=DATA_LIST&catalogueId=0) 25 Niedersächsisches Umweltministerium: Geosum-WWW-Datenserver

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sichtliche Trassenführung dargestellt, die im Rahmen des Raumordnungsverfahrens weitgehend festgelegt wurde. Kleinräumige Abweichungen sind jedoch noch möglich. Weitere Neuversiegelungen sind hauptsächlich durch bauliche Verdichtungen, Arron- dierungen und Umnutzungen im Bereich der bestehenden Siedlungen zu erwarten. Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan sind einige Gebiete als Bauflächen dargestellt, die bisher nicht realisiert wurden (vgl. Kap. 5.2.3). Weiterhin werden derzeit einige Be- reiche diskutiert, in denen evt. Siedlungserweiterungen erfolgen sollen (vgl. Kap. 5.2.3). Hier bestehen schwerpunktmäßig Gefährdungen der Böden durch Versiege- lung. Die genannten Bereiche sind in Karte 8 jedoch nicht dargestellt, da abschließen- de Entscheidungen über die Rücknahme bestehender, noch nicht realisierter sowie die Ausweisung neuer Bauflächen erst im Rahmen der Fortschreibung des Flächennut- zungsplans getroffen werden.

Abbau von Rohstoffvorkommen Beim oberflächlichen Abbau von Rohstoffvorkommen wird der Boden abgetragen und damit das gewachsene Bodenprofil zerstört. Hierdurch ändern sich die charakteristi- schen Standorteigenschaften grundlegend. Nach abgeschlossenem Abbau sind i.d.R. Jahrzehnte bis Jahrhunderte erforderlich, bis sich erneut ein Bodenprofil ausdifferen- ziert hat. Entstehen im Zuge der Abbaumaßnahmen Gewässer, gehen die Flächen als Standorte terrestrischer Böden verloren. Im Stadtgebiet sind oberflächennahe Lagerstätten und Vorkommen der Rohstoffe Torf, Sand und Ton von Bedeutung. Ein Teil der Rohstoffvorkommen wurde bereits abge- baut oder befindet sich derzeit in Abbau. Weitere Abbauvorhaben sind in Planung. Die- se Abbauvorhaben sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet und in Karte 8 darge- stellt. Grundlage bilden Angaben vom Landkreis Osterholz, Untere Naturschutzbehör- de, mit Stand 04/2003 und Ergänzungen bis 05/2005.

Tabelle 8: Abbau von Rohstoffvorkommen

Nr. in Art Größe Karte 8 Lage Rohstoff [ha] Abbauart Stand Nachnutzung

1 Settenbeck Sand 15 trocken abgeschlossen Acker 2 nordöstlich Sand 4 trocken abgeschlossen Grünland/ Gartenland Scharm- beckstotel 3 östlich Scharm- Sand 10 trocken abgeschlossen Acker beckstotel

4 südlich Sand 25 trocken abgeschlossen Acker/ Gewerbegebiet Scharm- beckstotel 5 Pennigbüttel Sand 2 trocken abgeschlossen Acker/ Gewerbegebiet 6 Heilshorn Sand 2 trocken abgeschlossen Acker 7 Büttel Sand 1 trocken abgeschlossen Grünland 8 Büttel Sand 25 trocken, abgeschlossen Campingsee nass 9 Günnemoor Torf 250 trocken im Abbau Hochmoorregeneration 10 Sandhausen Sand, 2 trocken abgeschlossen Acker Kies 11 Sandhausen Sand, 1 trocken abgeschlossen Acker Kies

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Nr. in Art Größe Karte 8 Lage Rohstoff [ha] Abbauart Stand Nachnutzung

12 westlich Sand- Sand, 2 trocken abgeschlossen Acker hausen Kies 13 Myhle Sand 1 trocken abgeschlossen Acker/ Wald 14 nördlich Pen- Sand 20 trocken abgeschlossen Industriegebiet nigbüttel 15 südlich Kaser- Sand 18 trocken abgeschlossen Wald-Sukzession ne Garlstedt 16 südlich Kaser- Sand 10 trocken im Abbau ne Garlstedt 17 Sandhausen Sand 3 trocken Acker/ Erweiterung zu Deponiekörper 18 Sandhausen Sand 2 trocken abgeschlossen Acker/ Deponie 19 südlich Isehorn Sand 1 trocken im Abbau 20 Freißenbüttel Sand 31 trocken im Abbau 21 Heilshorn Sand 3 trocken abgeschlossen Acker/ Siedlung 22 Pennigbüttel Sand 2 trocken im Abbau 23 Sandhausen Sand 2 trocken im Abbau 24 südwestlich Sand 3 trocken Voranfrage Scharm- beckstotel 25 Sandhausen Sand 1 trocken abgeschlossen Acker 26 westlich Myhle Sand trocken illegaler Abbau eingestellt 27 westlich Hülse- Sand ca. 45 trocken im Abbau Acker, Wald, Rohbo- berg densukzession 28 östlich Scharm- Ton ca. 5 nass abgeschlossen See beckstotel 29 südlich Kaser- Sand ca. 9 trocken im Antragsver- Wald ne Garlstedt fahren o.D. diverse Handtorfstiche im Teufelsmoor (keine näheren Angaben vorhanden)

Darüber hinaus gibt es im Stadtgebiet weitere Rohstoffvorkommen. Vom Niedersächsi- schen Landesamt für Bodenforschung sind Rohstoffsicherungsgebiete ausgewiesen, die Lagerstätten mit volkswirtschaftlicher Bedeutung und sonstige wertvolle Rohstoff- vorkommen umfassen. Von diesen Gebieten sind folgende Bereiche noch nicht abge- baut: • drei große Torflagerstätten im Bereich der Hammemoore, • großflächige Tonvorkommen nordwestlich Garlstedt, nordöstlich Garlstedt sowie östlich von Hülseberg und Ohlenstedt, • mehrere Sand-Lagerstätten nordwestlich der Kaserne Garlstedt, westlich Hülse- berg, nördlich Haslah, nördlich Freißenbüttel, westlich Sandhausen, nordwestlich Pennigbüttel sowie südlich und südwestlich der Kernstadt. Nähere Angaben zu diesen Bereichen finden sich im Fachbeitrag zum natur- und land- schaftsverträglichen Rohstoffabbau (s. Anhang).

Erosion durch Wind und Wasser Bei fehlender Bodenbedeckung durch Vegetation besteht auf erosionsempfindlichen Standorten die Gefahr, dass der Oberboden durch Wasser oder Wind abgetragen wird. Hiermit ist eine Verminderung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit und der Stoffum-

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wandlungsfunktion sowie eine Veränderung der Lebensraumfunktion verbunden. Wei- terhin kann es durch das erodierte Material zur stofflichen Belastung von Oberflächen- gewässern oder nährstoffarmen Standorten und zur Überdeckung von Vegetationsbe- ständen kommen. Als empfindlich gegenüber Winderosion (Deflation) sind Böden mit einem hohen Fein- sand- oder Schluffanteil und geringem Humusgehalt im Oberboden einzustufen, insbe- sondere wenn es sich um trockene Standorte handelt. Auch zersetzte Moorböden wei- sen eine hohe Erosionsempfindlichkeit auf. Winderosion tritt insbesondere bei höheren Windgeschwindigkeiten auf, wobei die Windstärke 4 der Beaufort-Skala als kritischer Schwellenwert angesehen werden kann (vgl. LRP). Dieser Wert wird im Bremer Raum an 31,8 % der Tage im Jahr erreicht oder überschritten, vorwiegend in den Monaten November bis April. Eine Gefährdung besteht insbesondere bei Ackernutzung empfindlicher Standorte, da diesen während der kritischen Jahreszeit eine Vegetationsbedeckung fehlt.

Im Stadtgebiet kommen Böden mit hoher bis sehr hoher Empfindlichkeit gegenüber Winderosion fast flächendeckend im Naturraum der Garlstedter Heide sowie in größe- ren Bereichen der Ohlenstedter Geest vor. Auch die Podsol- und Braunerdeböden des Osterholz-Scharmbecker Geestrandes und der Langen Heide weisen eine hohe bis sehr hohe Deflationsempfindlichkeit auf. Mittlere Empfindlichkeiten sind für Teilberei- che der Ohlenstedter Geest und des Osterholz-Scharmbecker Geestrandes zu ver- zeichnen, während die übrigen Mineralstandorte im Stadtgebiet (vorwiegend Pseu- dogley- oder Gleystandorte im Bereich von Ohlenstedter Geest, Lange Heide, Bremer Schweiz und Osterholz-Scharmbecker Geestrand) durch eine geringe Empfindlichkeit gekennzeichnet sind. Erosionsmindernde Maßnahmen oder Gebietscharakteristika (z.B. Anbau von Wintergetreide, hohe Heckendichte) sind bei dieser Einstufung nicht berücksichtigt. Über den Zersetzungsgrad der Moorböden liegen keine aktuellen Kenntnisse vor, so dass auf eine Einstufung der Erosionsempfindlichkeit dieser Standorte verzichtet wird. Eine aktuelle Gefährdung durch Winderosion ist in Karte 8 für Böden mit hoher bis sehr hoher Erosionsempfindlichkeit unter Ackernutzung dargestellt. Schwerpunktmäßig sind solche Bodengefährdungen in der Umgebung von Ohlenstedt und Heilshorn, zwischen Garlstedt und Hülseberg, zwischen Freißenbüttel, Sandhausen und Pennigbüttel sowie zwischen der Kernstadt und Ritterhude zu verzeichnen. Weiterhin sind in Ackernutzung befindliche Moorböden als aktuell gefährdet eingestuft, da für diese Standorte infolge Entwässerung von einer Torfzersetzung und entspre- chend auch einer hohen Erosionsempfindlichkeit auszugehen ist. Es handelt sich um einzelne, zumeist kleinflächige Bereiche im Naturraum Ohlenstedter Geest, südlich von Heilshorn, am Fuße des Geestrandes sowie im Naturraum Hammemoore. Da der Landschaftsplan nicht auf einer flächendeckenden Biotoptypenkartierung ba- siert und somit die ackerbaulich genutzten Flächen nicht aktuell erfasst wurden, unter- liegt die Darstellung der Gefährdung durch Winderosion gewissen Einschränkungen.

Die Empfindlichkeit der Mineralböden gegenüber Wassererosion durch Starkregen ist im Stadtgebiet entsprechend den vorkommenden Bodenarten-Gruppen und den über- wiegend geringen Hangneigungsklassen weitgehend als gering bis sehr gering einzu- stufen 26 . In den stärker reliefierten Bereichen der Sandgeest und des Geestrandes bestehen kleinflächig mittlere Empfindlichkeiten gegenüber Wassererosion. Hohe oder

26 Potenzielle Erosionsgefährdung der Mineralböden durch Wasser, bewertet nach NIBIS

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sehr hohe Empfindlichkeiten sind nicht zu verzeichnen, so dass nicht von relevanten Gefährdungen auszugehen ist. Ebenfalls durch Wassererosion gefährdet sind Ackerstandorte innerhalb der natürli- chen Überschwemmungsgebiete der Fließgewässer. Die im Landschaftsrahmenplan als Überflutungsräume eingestuften Bereiche an Hamme und Beek (vgl. Kap. 3.4.3) werden fast ausschließlich als Grünland genutzt. Von einer Gefährdung durch Wasser- erosion ist hier nicht auszugehen.

In Abhängigkeit von Nutzungsänderungen (z.B. Umwandlung von Acker in Dauergrün- land oder umgekehrt) unterliegt die Einstufung der Erosionsgefahr zeitlichen Variatio- nen.

Bodenverdichtung Bei wiederholtem Befahren mit schweren Geräten sowie unsachgemäßer Bodenbear- beitung können Bodenverdichtungen und Gefügeveränderungen auftreten. Hierdurch werden insbesondere die Lebensraumeigenschaften (Durchwurzelbarkeit) und der Wasserhaushalt (Versickerungsfähigkeit, Filterfunktion) negativ verändert. Bodenverdichtungen sind teilweise reversibel, beispielsweise durch die lockernde Wir- kung von Bodenlebewesen und Pflanzenwurzeln. Insbesondere in tieferen Bodenbe- reichen kann es jedoch auf empfindlichen Standorten und bei wiederholter Einwirkung zu massiven, permanenten Verdichtungen kommen. Hierzu zählt auch die Pflugsohle, die sich auf Ackerstandorten unter der Pflugtiefe bilden kann. Die Verdichtungsempfindlichkeit des Bodens wird insbesondere von Bodenart, Boden- feuchte, Humusgehalt, Carbonatgehalt und Vorverdichtung beeinflusst. Eine detailierte Einstufung der Verdichtungsempfindlichkeit ist anhand der vorliegen- den Datengrundlage nicht möglich. Von einer hohen bis sehr hohen Verdichtungsemp- findlichkeit kann für die im Stadtgebiet vorkommenden Moorböden sowie die feuchten Tonböden in der Hammemarsch ausgegangen werden. Auch auf den übrigen Böden sind jedoch bei stärkerer Einwirkung Schadverdichtungen zu erwarten. Besonders hohe Beeinträchtigungsrisiken treten bei ackerbaulicher Nutzung auf, da für die verschiedenen Bearbeitungsschritte regelmäßig schwere Maschinen eingesetzt werden. Auch die unversiegelten Flächen der Siedlungsbereiche sind als Belastungs- und Gefährdungsschwerpunkte anzusehen. Für das ehemalige militärische Übungsge- lände bei Garlstedt muss ebenfalls von dem Vorhandensein von Schadverdichtungen ausgegangen werden. Aufgrund der eingeschränkten Datenlage zu besonders verdichtungsempfindlichen Böden sowie der hohen Wahrscheinlichkeit von verdichtungsbedingten Beeinträchti- gungen und Gefährdungen auch weniger empfindlicher Böden wird auf eine Darstel- lung in Karte 8 verzichtet.

Entwässerung und Torfmineralisierung Mit der Entwässerung von Moorböden gehen irreversible Veränderungen einher: Bei Belüftung werden die Torfe zersetzt, so dass der Moorkörper schwindet. Hierbei wer- den Stoffe freigesetzt, die teils die Atmosphäre (z.B. Kohlendioxid, Stickoxide, klimare- levante Spurengase), teils das Grundwasser und Oberflächengewässer (z.B. Nitrat) belasten. Die verbleibenden, sehr feinen Humuspartikel tragen dazu bei, dass der Bo- denwasserhaushalt mit Haftnässe und Trockengefährdung ungünstige Bedingungen für die Vegetation aufweist. Durch Entwässerung verlieren Moorböden ihre besondere Lebensraumeignung, ihre Funktionen als Stoffspeicher (für Kohlenstoff, Stickstoff u.a.) und Wasserspeicher so-

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wie ihre Bedeutung als naturhistorisches Archiv. Auch die natürliche Bodenfruchtbar- keit wird nur temporär erhöht. Von Entwässerung sind insbesondere als Acker oder Intensivgrünland genutzte Moor- böden betroffen. Im Stadtgebiet werden nach derzeitigem Kenntnisstand einzelne, zu- meist kleinflächige Bereiche mit Moorböden im Naturraum Ohlenstedter Geest, südlich von Heilshorn, am Fuße des Geestrandes sowie im Bereich der Hammemoore als A- cker genutzt. Über die Nutzungsintensität der Grünländereien auf Moorböden liegen ebensowenig flächendeckende Daten vor wie über die Beeinträchtigung von nicht in- tensiv bewirtschafteten Moorstandorten durch angrenzende landwirtschaftliche Nut- zungen. Die in Karte 8 gekennzeichneten Beeinträchtigungen sind demnach unvoll- ständig.

Auch für feuchte Mineralstandorte geht eine Entwässerung mit schwerwiegenden Ver- änderungen der Bodenfunktionen einher. Als besonders empfindlich sind absolute Grünlandstandorte (Böden mit einer Feuchtestufe von 8 oder höher) einzustufen. Im Stadtgebiet sind dies Gley-Pseudogleye, Pseudogley-Gleye, Gleye mit Niedermoorauf- lage und Kleimarschen mit Schwerpunktvorkommen in den Geestbachtälern und feuchten Senken der Geest, am Fuße des Geestrandes östlich Pennigbüttel, in der Hammemarsch sowie in der Hammeniederung westlich Hüttenbusch. Kleinflächig werden diese Standorte ackerbaulich genutzt, so dass von einer Beein- trächtigung auszugehen ist (s. Karte 8). Auf die Einschränkungen hinsichtlich Vollstän- digkeit und Aktualität der bekannten Ackerflächen (Fehlen einer flächendeckenden aktuellen Biotopkartierung), wurde bereits an anderer Stelle hingewiesen. Zu entwäs- serungsbedingten Beeinträchtigungen durch intensive Grünlandnutzung oder Nutzung angrenzender Flächen liegen ebenfalls keine Kenntnisse vor.

Bodenversauerung Bodenversauerung ist ein natürlicher Prozess, der jedoch durch verschiedene mensch- liche Einwirkungen (z.B. Emission von Schwefeldioxid und Stickoxiden, Aufforstung von Nadelhölzern) verstärkt wird. Insgesamt wirkt sich die Bodenversauerung nachtei- lig auf die Bodenfunktionen aus: Die Pufferfunktion wird eingeschränkt, die Aggregat- stabilität herabgesetzt und die Auswaschung wichtiger Pflanzennährstoffe begünstigt. Zudem verändert sich das Artenspektrum der Bodenlebewesen und der krautigen Ve- getation. Im Extremfall kommt es zur Freisetzung von Aluminium-Ionen, die toxisch auf Pflanzenwurzeln wirken. Für eine differenzierte Einstufung der Versauerungsempfindlichkeit entsprechend der Methodik des NIBIS fehlen erforderliche Grundlagendaten. Anhand der bodentypologi- schen Charakterisierung können jedoch Podsole und podsolierte Böden sowie Hoch- moore als bereits stark versauerte Standorte eingestuft werden. Die Empfindlichkeit gegenüber weiteren Säureeinträgen ist hier besonders hoch. Diese Bodentypen sind im Stadtgebiet weit verbreitet (vgl. Kap. 3.3.2 und Karte 6). Die Gefahr fortschreitender Versauerung ist schwerpunktmäßig unter Nadelforst gege- ben, da diese durch die schwer zersetzbare Nadelstreu und die Filterwirkung gegen- über Luftschadstoffen die Versauerung begünstigen. Nadelforste auf den genannten Bodentypen finden sich schwerpunktmäßig zwischen Garlstedt, Ohlenstedt, Freißenbüttel und Heilshorn. Weitere kleinflächige Vorkommen sind ebenfalls in Karte 8 verzeichnet.

Schadstoffbelastungen Die Quellen der Schadstoffbelastung von Böden sind ebenso vielfältig wie die einge- tragenen Schadstoffe und deren weiteres Verhalten im Boden. Als Verursacher von

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Bodenbelastungen können eher lokal wirksame Direkteinträge (z.B. mangelhaft abge- dichtete Deponien, unsachgemäßer Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen) sowie vorwiegend als Stäube oder mit dem Niederschlagswasser in den Boden gelangende, diffuse Schadstoffeinträge aus Gewerbe, Hausbrand, Verkehr etc., unterschieden wer- den. Eine Zwischenstellung nehmen stoffliche Belastungen im Zuge der landwirtschaft- lichen Nutzung ein. Als relevante Schadstoffklassen sind im Wesentlichen Schwermetalle (insbesondere Cadmium, Kupfer, Blei, Zink), organische Schadstoffe (z.B. die meisten Pestizide, Po- lyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Säuren und Säurebildner (insbesondere Schwefelsäure, Salpetersäure, Schwefeldioxid, Stickoxide, Ammonium) sowie Radio- nuklide (z.B. Strontium, Cäsium) zu nennen. Auch einige Pflanzennährstoffe (insbe- sondere Stickstoff- und Phosphorverbindungen) wirken sich bei übermäßigem Eintrag schädigend auf die Bodenfunktionen aus. Je nach Art und Menge der eingetragenen Schadstoffe werden die natürlichen Boden- funktionen mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Zudem können auch die Nutzungs- funktionen (z.B. landwirtschaftliche Nutzung, Siedlungs- und Erholungseignung) betrof- fen sein. Grundsätzlich sind alle Böden als empfindlich gegenüber Schadstoffeinträgen anzuse- hen. Allerdings sind die Bodeneigenschaften, insbesondere die Pufferfunktion und die Stoffumwandlungsfunktion, mitbestimmend für das Verhalten der Stoffe im Boden.

Im Stadtgebiet sind nach Angaben des Landkreises (Kreisabfallwirtschaft) verschiede- ne Altlasten 27 bekannt. Diese sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt und in Kar- te 8 gekennzeichnet. Die in der ersten Spalte der Tabelle angegebene Nummer ent- spricht der offiziellen Nummer der Altlast im Verzeichnis des Landkreises. Die zwei fett gedruckten hintersten Ziffern werden in Karte 8 zur Kennzeichnung der Altlasten ver- wendet.

Tabelle 9: Altlasten

Lage; (Flur: Nr. Flurstück) Art der Ablagerung Bemerkungen

3560074 Garlstedt, Hausmüll, hausmüllähnlicher Gasaustritt (Polytest positiv); mit Mutterboden abge- 01 südlich Sand- Gewerbeabfall, Bauschutt, deckt grube (6:90) Schrott 3560074 An der Forst, Hausmüll, hausmüllähnlicher Polytest positiv; mit Sand abgedeckt; heute Wiese mit 02 Heilshorn Gewerbemüll, Sperrmüll, ver- Gehölzpflanzungen (6: 7/1) einzelt Autowracks, Ton- schlämme, Bauschutt, Garten- abfälle 3560074 Lange Heide, Bauschutt, Bodenaushub, auch Polytest positiv; mit Sand abgedeckt, Gehölzbewuchs 03 Heilshorn Hausmüll, Flugasche, Stäube, (6: 15/2) Klärschlamm, Bleiweiß u.a. 3560074 Isehorner Weg, Hausmüll, land- und forstwirt- Polytest positiv; mit Sand abgedeckt, heute Sportplatz 04 Hülseberg schaftlicher abfall, Sperrmüll, (2: 83) Styropor, Bodenaushub, Auto- wracks

27 Gemäß § 2 BBodSchG sind Altlasten definiert als stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen und sonstige Grundstücke, auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind (Altablagerungen) sowie Grundstücke stillgelegter Anlagen und sonstige Grundstücke, auf denen mit umweltgefährden- den Stoffen umgegangen worden ist (Altstandorte; ausgenommen Anlagen, die in den Geltungsbereich des Atomgesetzes fallen). In Betrieb befindliche Anlagen (Deponien) und aktuelle Verwendungen um- weltgefährdender Stoffe sind in dieser Definition ebensowenig eingeschlossen wie diffuse (nicht anla- gen- und grundstücksgebundene) Stoffeinträge. Das Umweltamt des Landkreises Osterholz beginnt demnächst mit der Erfassung der Altstandorte.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 102

Lage; (Flur: Nr. Flurstück) Art der Ablagerung Bemerkungen

3560074 Büttel, Oh- Bauschutt, Bodenaushub, Polytest positiv; mit Sand abgedeckt; heute Weide und 05 lenstedt (2:: 9, Hausmüll, Sperrmüll, hausmüll- Parkplatz 88/6, 92/5) ähnlicher Gewerbeabfall 3560074 Elenbruch, Hausmüll, hausmüllähnlicher Polytest positiv; mit Sand abgedeckt, heute Weide 06 Ohlenstedt Gewerbeabfall, Sperrmüll (3: 33/4) 3560074 Freißenbüttel Hausmüll, Bauschutt, Garten- Polytest positiv; mit Sand abgedeckt, heute Sportplatz 07 (4: 43/2) abfall, Fabrikationsrückstände und Vereinsheim aus Kaffeeproduktion 3560074 Am Ziegelmoor, Hausmüll, hausmüllähnlicher Polytest positiv; mit Sand abgedeckt, z.T. mit Obstbäu- 09 Scharm- Gewerbeabfall, Sperrmüll, men bepflanzt; LSG Hammewiesen beckstotel (2: Schrott, Gartenabfälle, Tierka- 338/1) daver 3560074 Bargten, Oster- Hausmüll, hausmüllähnlicher bis 1975 betriebene, offizielle Mülldeponie; Polytest 10 holz (40: 8/1) Gewerbeabfall, Sperrmüll, positiv, deutliche Sickerwasseraustritte an Ostseite in Schrott, Bauschutt, Industrieab- Scharmbecker Bach, Gehölze abgestorben/ deutlich fall (FAUN, Borgward) geschädigt; mit Sand abgedeckt, Scharmbecker Bach innerhalb Müllkörper verrohrt; z.T. einheimische Laub- gehölze gepflanzt; LSG Oberlauf des Scharmbecker Baches; aufgrund von Maßnahmen der Stadt ist von einer Verbesserung der Situation auszugehen 3560074 Haslah, Oh- Sägespäne, Sägemehl Polytest negativ; mit Sand abgedeckt, heute Weide 11 lenstedt (3: 304/127) 3560074 Forstweg, Hausmüll Polytest negativ; mit Boden abgedeckt, LSG Klosterholz 12 Osterholz (2: 21/15) 3560074 Teufels- Hausmüll, Sperrmüll, Schrott, Polytest positiv; mit Schluff abgedeckt, heute Weide; 13 moorstr., Pen- landwirtschaftlicher Abfall, NSG Pennigbütteler Moor nigbüttel Garten- und Parkabfall, Boden- (6: 19/1) aushub, Bauschutt 3560074 Sandbecker Hausmüll z.T. geschädigte Gehölze; heute Parkplatz (versiegelt/ 14 Bruch 1, Pflaster) Scharmbeck (40: 92/12) 3560074 Sandbecker Hausmüll, insbes. Asche Polytest positiv; mit Sand abgedeckt, heute Sportplatz 15 Bruch 2, Scharmbeck (40: 90/4) 3560074 Sandbecker Hausmüll, Sperrmüll, Schrott, Polytest positiv, Sickerwasseraustritt: Ölfilm auf an- 16 Bruch 3, Bauschutt, Gartenabfall grenzendem Teich, Schaumbildung auf Scharmbecker Scharmbeck Bach, abgestorbene oder geschädigte Bäume; mit (40: 66/4) Sand abgedeckt, LSG Oberlauf des Scharmbecker Baches; nach Maßnahmen der Stadt ist eine Verbesse- rung der Situation eingetreten, z.B. keine Schaumbil- dung mehr auf dem Scharmbecker Bach 3560074 Segelflugplatz, ehemalige Rieselwiese für Polytest positiv; mit Sand abgedeckt; LSG Hammewie- 17 Osterholz- Waschwässer, Mais- und sen Scharmbeck Reiswäsche, Hausmüll, Bau- (6: 75, 77/1) schutt, Bodenaushub, evt. Gewerbemüll 3560074 Ahrensfelder Hausmüll, Schrott, Bauschutt, Polytest positiv; mit Sand abgedeckt, heute Weide 18 Damm, Oster- landwirtschaftlicher Abfall holz-Scharm- beck (43: 21/10) 3560074 Neuendamm, Hausmüll, Sperrmüll, Gewer- Polytest negativ; mit Boden abgedeckt, NSG Pennig- 20 Pennigbüttel (8: beabfall, Farbreste, Teerreste, bütteler Moor 284/12, 353/12) Tierkadaver 3560074 Garlstedter Hausmüll, Bauschutt, Schrott, Polytest positiv; mit Lehm abgedeckt; LSG Oberlauf des 22 Kirchweg 2, Gewerbeabfall (Borgward) Scharmbecker Baches Osterholz- Scharmbeck (35: 34)

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Lage; (Flur: Nr. Flurstück) Art der Ablagerung Bemerkungen

3560074 Melkenschlags- Hausmüll, Schrott, Bauschutt, Polytest positiv, mit Sand und Boden abgedeckt 23 moor, Oster- Bodenaushub holz-Scharm- beck (30: 27) 3560074 Bredenberg, Schrott, Industrieabfall (pastös, Polytest negativ, vermutlich Sickerwasseraustritt in 25 Scharm- pulverig), Bauschutt Wienbeck (leicht schaumiges Wasser); mit Mutterboden beckstotel (1: abgedeckt, heute Brache, NSG Quelltäler der Wienbeck 1/1) und LSG Bredenberger Gehölz 3560074 Auf dem Rusch, Hausmüll, Sperrmüll, Schrott, Vegetationsschäden, aber Ursache unklar; in Wasser 26 Heilshorn Altölkanister erhöhte Bor-, AOX-, Schwermetallgehalte (3: 40/35) 3560074 Klosterholz- Hausmüll (insbes. Asche), Polytest negativ; mit Sand abgedeckt; LSG Klosterholz 27 Spielplatz, Bauschutt Osterholz- Scharmbeck (2: 11/5, 149/10) #1 ehemalige Gewerbeabfall u.a. Grundwassersanierung weitgehend abgeschlossen; in FAUN-Fläche Abhängigkeit von der Art der Nachnutzung müssten belastete Schlacken ggf. ausgetauscht werden o.D. Güterbahnhof; nicht lokalisier- bar ohne Deponie Sand- Hausmüll, Sperrmüll, hausmüll- keine Basisabdichtung; seit 1988 erhöhte Konzentratio- Nummer hausen ähnlicher Gewerbeabfall, Bau- nen von Arsen, Ammonium, Chlorid, AOX und DOC in schutt, Erdaushub, entwässer- Grundwasserabstrom nachgewiesen, CSB und el. ter Klärschlamm Leitfähigkeit erhöht; 1994 Oberflächenabdichtung 1. Bauabschnitt; 2. Bauabschnitt vorgesehen; Grundwas- ser wird weiterhin überwacht ohne ehemaliger Munition, Bodenverunreinigun- Nummer Truppen- gen durch Kohlenwasserstoffe übungsplatz Garlstedt

Zudem können auf Grundstücken, auf denen aktuell Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert werden oder auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wird (keine Altlasten i.S. des Bundes-Bodenschutzgesetzes) durch unsachgemäße Anwen- dung oder Unfälle stoffliche Bodenbelastungen verursacht werden.

Beidseits vielbefahrener Straßen ist ebenfalls mit der Anreicherung von Schadstoffen im Boden zu rechnen, die insbesondere aus der Kraftstoffverbrennung und dem Rei- fenabrieb stammen. Als stark beeinträchtigt werden Streifen von jeweils 50 m Breite (vgl. LRP) beidseits der Bundesstraße B 74, der vielbefahrenen Landesstraßen L 135, L 149 und L 153 sowie der ebenfalls verkehrsreichen Kreisstraßen K 9 und K 46 ange- nommen.

Ob und in welchem Umfang bei Überschwemmungsereignissen schadstoffbelastete Flusssedimente in der Hammeniederung abgelagert werden, ist nach Angaben des Landschaftsrahmenplans derzeit nicht abschätzbar.

Eine besonders hohe Belastung durch atmosphärische Immissionen ist für Böden unter Nadelwald anzunehmen, da Nadelgehölze eine hohe Filterwirkung für Luftschadstoffe aufweisen. Verstärkt wird die Beeinträchtigung durch Synergieeffekte mit der vegetati- onsbedingt erhöhten Bodenversauerung (s.o.). Größere Nadelwald-Bereiche liegen zwischen Garlstedt, Ohlenstedt, Freißenbüttel und Heilshorn sowie im Stoteler Wald. Hinzu kommen einige kleinere Parzellen im übrigen Stadtgebiet.

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Stoffliche Belastungen können auch aus übermäßiger Düngung, Pestizidanwendung oder Klärschlammausbringung im Zuge der landwirtschaftliche Nutzung resultieren. Die Ausbringung von Düngemitteln, Pestiziden und Klärschlämmen wird zwar durch ge- setzliche Bestimmungen (Pflanzenschutz-, Düngemittelgesetz, Klärschlammverord- nung) geregelt, dennoch entstehen Schadstoffbelastungen insbesondere durch länger- fristige Akkumulation, Synergieeffekte und Umwandlungsprozesse im Boden. Weite Bereiche im Stadtgebiet unterliegen einer landwirtschaftlichen Nutzung von un- terschiedlicher Intensität. Über kumulative Schadstoffanreicherungen infolge längerfris- tiger Düngemittel- und Pestizideinsätze sowie Klärschlammausbringung liegen keine näheren Kenntnisse vor.

3.4 Wasser

3.4.1 Die Funktionen des Wassers im Naturhaushalt

Das Wasser nimmt aufgrund einer Reihe von Eigenschaften eine besondere Stellung im Naturhaushalt ein: • Wasser ist Grundlage allen Lebens und damit wichtiges Standortkriterium für die Ausprägung von Biotopen und Lebensgemeinschaften. Dabei kann auch ein Zuviel an Wasser limitierend wirken. Der Mensch nutzt insbesondere geeignete Grund- wasservorkommen 28 zur Gewinnung von Trinkwasser. • Wasser spielt aufgrund seiner physikochemischen Eigenschaften und seiner Mobi- lität eine zentrale Rolle für den Transport gelöster Stoffe. • Infolge seiner erodierenden Kräfte führt Wasser auch zur Verlagerung von Boden- material (Hanglagen, Uferbereiche, Überflutungsbereiche) und damit zur Verände- rung der Standortbedingungen am Ort der Erosion und der Ablagerung. • Durch seine wärmespeichernden Eigenschaften prägt Wasser das Klima auf globa- ler wie auf lokaler Ebene.

Das Niederschlagswasser gelangt zu unterschiedlichen Anteilen in den Boden (Versi- ckerung) und in Oberflächengewässer (Oberflächenabfluss). Ein Teil des versickernden Wassers wird im Boden gespeichert und von dort aus direkt oder indirekt (über die Vegetation) an die Atmosphäre abgegeben. Der übrige Teil trägt zur Grundwasserneubildung bei. Auch von offenen Wasserflächen gelangt Wasser durch Verdunstung in die Atmosphäre. In Senken, an Hangbereichen, an Schichtstufen o.ä. kann das Grundwasser zu Tage treten und Still- oder Fließgewässer speisen (Quellen, offenes Grundwasser). Zudem stehen Oberflächengewässer und Grundwasser über Uferinfiltration in Verbindung.

Nachstehend erfolgt die Aufarbeitung des Schutzgutes Wasser getrennt nach den Wer- ten und Funktionen des Grundwassers und der Oberflächengewässer.

28 Oberflächengewässer spielen im Landkreis Osterholz keine Rolle für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 105

3.4.2 Grundwasser

3.4.2.1 Die Grundwassersituation des Stadtgebietes

Die Grundwassersituation im Stadtgebiet wird auf Grundlage thematischer Auswer- tungskarten des NLfB 29 , der Angaben des Landschaftsrahmenplans, Informationen aus dem Geosum-Datenserver des NLÖ sowie ergänzender Angaben des Landkreises Osterholz (Untere Wasserbehörde) beschrieben.

Als Grundwasser wird das Bodenwasser verstanden, das die Hohlräume des Unter- grundes zusammenhängend ausfüllt. Die Grundwassersituation des Stadtgebietes ist in Karte 9 dargestellt.

Die Neubildungsrate des Grundwassers ist abhängig von der Menge und jährlichen Verteilung der Niederschläge, den Bodenverhältnissen, der Geländemorphologie sowie der Vegetationsbedeckung bzw. Nutzung. Die mittlere jährliche Grundwasserneubildungsrate lässt sich anhand der Sickerwas- serrate einstufen. Sie zeigt im Stadtgebiet eine deutliche Zweiteilung: Auf der Geest ist sie mit über 200 mm/a überwiegend als hoch einzustufen. In Teilbereichen bei Heils- horn, Garlstedt, Hülseberg und Ohlenstedt sowie am Geestrand erreicht sie mit über 300 mm/a sehr hohe Werte. Sickerwasserraten von unter 200 mm/a werden im Geest- bereich lediglich für einige Niederungsabschnitte der Geestbäche ermittelt. In der Teufelsmoorniederung liegen die Sickerwasserraten überwiegend im mittleren bis geringen Bereich. Dies ist insbesondere auf die oberflächennahe Lage des obers- ten Grundwasserkörpers zurückzuführen, die die Versickerung begrenzt und die Ver- dunstung begünstigt. Teilweise schränken auch bindige Marschsedimente die Nieder- schlagsversickerung ein. Am Fuß des Geestrandes sowie entlang von Hamme und Beek liegen die Jahresdurchschnittswerte zwischen 100 und 200 mm, auf den Hoch- moorflächen sind sie noch geringer. Bei der vorbeschriebenen Einstufung sind anthropogene Beeinträchtigungen der Grundwasserneubildung, insbesondere durch Versiegelung, nicht berücksichtigt. Hier- zu wird auf die Ausführungen in Kap. 3.4.2.3 verwiesen.

Flächendeckende Angaben zum Grundwasserflurabstand und zur Fließrichtung des Grundwassers liegen nicht vor. Für weite Teile der Teufelsmoorniederung ist jedoch von oberflächennahen Grundwasserständen von im Mittel unter 1 m auszugehen. Auch zur Grundwasserqualität liegen nur vereinzelte Daten vor. Für das Teufelsmoor werden z.T. hohe natürliche Gehalte an Ammonium, Huminstoffen und Eisen beschrie- ben. Zudem weist das Grundwasser hier vergleichsweise niedrige pH-Werte auf. Ört- lich ist das Wasser tieferer Grundwasserleiter versalzt.

Das Schutzpotenzial der grundwasserüberdeckenden Schichten ist abhängig von ihrer Mächtigkeit und Beschaffenheit. Es wirkt sich insbesondere auf die Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber Schadstoffeinträgen aus (vgl. Kap. 3.4.2.3). Ein hohes Schutzpotenzial besteht einerseits bei Deckschichten von geringer Durchlässigkeit (z.B. Tone), andererseits bei einer großen Mächtigkeit durchlässiger Deckschichten. Deckschichten mit einem hohen Schutzpotenzial sind in weiten Bereichen der Geest vorhanden, während das Grundwasser im Teufelsmoor infolge der geringen Grund-

29 NLfB: Auswertungen gemäß NIBIS zur Sickerwasserrate und potenziellen Nitratauswaschungsgefähr- dung. 2000

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wasserflurabstände nur wenig geschützt ist. In Teilbereichen der Geest, insbesondere bei Ohlenstedt, auf dem Truppenübungsplatz Garlstedt, östlich Heilshorn und südöst- lich der Kernstadt ist ebenfalls nur ein mittleres bis geringes Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung vorhanden.

Die Grundwasservorkommen der Geest werden teilweise zur Gewinnung von Trink- wasser genutzt. Zwei Wasserschutzgebiete liegen mit ihrer weiteren Schutzzone (Zone III), die die entferntere Umgebung der Brunnen umfasst und im Allgemeinen bis zur Einzugsgebietsgrenze des Wasserwerks reicht, innerhalb des Stadtgebietes. In der Schutzzone III, die bei großen Einzugsgebieten in eine Zone III A und eine Zone III B unterteilt wird, steht der Schutz des Grundwassers vor chemischen Verunreinigungen im Vordergrund. Das Wasserschutzgebiet Ritterhude reicht im Süden und Westen von Scharmbecksto- tel mit den Schutzzonen IIIA und IIIB in das Hoheitsgebiet Osterholz-Scharmbecks hinein. Etwa 130 ha des WSG liegen im Stadtgebiet Osterholz-Scharmbecks. Die fünf Förderbrunnen des WSG sind innerhalb der Siedlungsflächen von Ritterhude zwischen der Stader Landstraße (B 74), der Neuen Landstraße (L 151) und der Straße Am Gro- ßen Geeren lokalisiert. Nach Angaben des Landkreises Osterholz beläuft sich die be- willigte Fördermenge für das WSG Ritterhude auf 580.000 m3/a und auf höchstens 2.400 m3 täglich. Im Jahr 2001 wurden 535.428 m3 Rohwasser gefördert. Etwa 185 ha nordwestlich der Kaserne Garlstedt zählen zur Schutzzone III des WSG Düngel. Die Förderbrunnen dieses WSG liegen westlich der Autobahn A 27. Die bewil- ligte Fördermenge beträgt drei Millionen Kubikmeter pro Jahr. Im Jahr 2003 wurden ca. 1.899.000 m3 Rohwasser gefördert.

Das Wasserschutzgebiet Osterholz-Scharmbeck wurde aufgrund von Verunreinigun- gen des Grundwassers aufgehoben (vgl. Kap. 3.4.2.3). Eine Reaktivierung ist nach Angaben des Landkreises derzeit nicht absehbar. Das Wasserschutzgebiet Blumenthal, südwestlich des Stadtgebietes, wurde ebenfalls aufgehoben. Eine erneute Ausweisung ist derzeit im Verfahren, jedoch noch nicht ab- geschlossen.

Im Landesraumordnungsprogramm sind weite Bereiche des Stadtgebietes als poten- zielles Vorsorgegebiet für die Trinkwassergewinnung eingestuft. Ausgenommen sind die Hammeniederung, der Bereich zwischen Buschhausen, der Kernstadt und Scharm- beckstotel sowie der Nordwesten des Stadtgebietes nördlich und nordwestlich von Heilshorn. Die räumliche Konkretisierung und Ausweisung der Vorsorgegebiete ist dem Regionalen Raumordnungsprogramm vorbehalten, das derzeit für den Landkreis Os- terholz neu erarbeitet wird.

3.4.2.2 Besondere Werte und Funktionen im Grundwasserhaushalt

Im folgenden werden die Bereiche hergeleitet, die besondere Bedeutung für das Grundwasser aufweisen. Die Bewertungskriterien wurden in Anlehnung an den Land- schaftsrahmenplan entwickelt und an die speziellen Gegebenheiten angepasst. Die besonderen Werte und Funktionen sind in Tabelle 10 aufgeführt und in Karte 10 ge- kennzeichnet (vgl. auch Karte 9).

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 107

Tabelle 10: Besondere Werte und Funktionen im Grundwasserhaushalt

Besondere Werte und Funktionen als besondere Werte/ Funktionen sind definiert: Vorkommen im Stadtgebiet Datenquellen und Bemerkungen Grundwasserregene-  Flächen mit einer Sickerwasserrate von über  nahezu die gesamte Geest mit Ausnahme klei-  NIBIS-Auswertung; Bewertung ration und Trinkwas- 200 mm/a nerer Bereiche in den Niederungen von Schö- entspricht LRP sergewinnung nebecker Aue, Garlstedter Aue, Drepte, Schau- fleet, Giehler Bach und andere kleinere Bereiche im Norden des Stadtgebietes Trinkwassergewin-  ausgewiesene Wasserschutzgebiete  WSG Ritterhude im Südwesten des Stadtgebie-  GEOSUM, Angaben des Land- nung tes; WSG Düngel im Nordwesten des Stadtge- kreises; Bewertung entspricht bietes LRP; auf die Einstufung von Vorranggebieten und potenziel- len Vorsorgegebieten gemäß LROP als wichtige Bereiche wurde verzichtet, da die ent- sprechenden Flächen anhand der Sickerwasserrate maß- stabsgerecht genauer beurteilt werden können Schadstoffrückhal-  Flächen mit hohem Schutzpotenzial der grundwas-  nahezu die gesamte Geest mit Ausnahme klei-  LRP-Anlage 7 und Geowissen- tung serüberdeckenden Schichten: Flächen mit Bedeu- nerer Gebiete am Geestrand, in den Niederun- schaftliche Karte des Natur- tung für den Schutz des Grundwassers vor Schad- gen von Schönebecker Aue, Drepte, Schaufleet raumpotenzials (NLfB), ange- stoffeinträgen und Giehler Bach sowie in den Bereichen Lange passt nach BÜK 50 Heide und Ohlenstedter Quellsee

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 108

3.4.2.3 Beeinträchtigungen und Gefährdungen des Grundwasser- haushalts

Bestehende Beeinträchtigungen und mögliche Gefährdungen des Grundwassers auf- grund von anthropogenen Einflussnahmen werden nachfolgend beschrieben und sind in Karte 10 dargestellt.

Qualitative Beeinträchtigungen des Grundwassers Durch den Eintrag verschiedener Schadstoffe kann es zu qualitativen Beeinträchtigun- gen des Grundwassers kommen. Die Empfindlichkeit des obersten Grundwasser- stockwerks gegenüber Schadstoffeinträgen ist abhängig von Beschaffenheit und Mäch- tigkeit der Grundwasserüberdeckung (Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung). Sie ist mit entscheidend dafür, ob stoffliche Belastungen in das Grundwasser gelangen oder im Boden verbleiben. Die Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber Schad- stoffeinträgen ist in Kap. 3.4.2.2 beschrieben. Als mögliche Quellen für stoffliche Belastungen sind hauptsächlich Altlasten, Schad- stoffemissionen von Verkehr, Industrie und Hausbrand sowie Klärschlämme, Pflanzen- schutz- und Düngemittel zu nennen. Dabei nimmt die Menge der eingetragenen Stoffe sowie deren Umweltverhalten, insbesondere die Wasserlöslichkeit, Einfluss auf das Ausmaß der Grundwasserbeeinträchtigung. Als problematisch ist auch die zunehmen- de Versauerung des Grundwassers einzustufen.

Die im Stadtgebiet bekannten Altlasten , die potenzielle Quellen für Schadstoffeinträge in das Grundwasser darstellen, sind in Kap. 3.3.4 beschrieben. Von der ehemaligen FAUN -Fläche gelangten Chlor-Kohlenwasserstoffe in das Grund- wasser, die zu stark überhöhten Schadstoffgehalten in den Förderbrunnen des Was- serwerks Osterholz-Scharmbeck führten. Das Wasserwerk musste daraufhin seinen Betrieb einstellen. Ab 1992 wurden Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die nach Angaben des Landkreises Osterholz (mündl. Auskunft Herr Peterson, Untere Boden- schutzbehörde) inzwischen abgeschlossen sind. Im Jahr 1988 wurden Schadstoffausträge aus der Deponie Sandhausen in das Grund- wasser festgestellt. Es handelte sich um Arsen, Ammonium, Chlorid, Sulfat, AOX (ad- sorbierbare organische Halogenverbindungen) und DOC (gelöste organische Kohlen- stoffverbindungen). Zum Schutz des Grundwassers wurde daraufhin ein Teil der De- ponie (1. Bauabschnitt) mit einer Oberflächenabdeckung versehen. Für den verblei- benden Teil ist im 2. Bauabschnitt ebenfalls eine Oberflächenabdeckung beabsichtigt. Die Grundwasserqualität wird weiterhin überwacht. Ob im Bereich der übrigen Altlasten Beeinträchtigungen der Grundwasserqualität vor- liegen, ist nicht bekannt.

Beidseits verkehrsreicher Straßen ist mit einer Anreicherung von Schadstoffen im Boden zu rechnen (vgl. Kap. 3.3.4), die auch zu Belastungen des Grundwassers füh- ren kann. In Karte 10 sind – analog zum Schutzgut Boden – Streifen von 50 m Breite beidseits vielbefahrener Straßen als potenzielle Belastungs- oder Gefährdungsschwer- punkte gekennzeichnet, sofern es sich um Bereiche mit einer hohen Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber Schadstoffeinträgen handelt.

Schadstoffimmissionen aus Hausbrand oder Industrie sind für das Stadtgebiet groß- räumig-diffus und nur in begrenztem Ausmaß zu erwarten (vgl. Kap. 3.5). Sie werden entsprechend in Karte 10 nicht dargestellt.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 109

Grundwasserkontaminationen können auch durch das Aufbringen von Düngemitteln, Pestiziden und Klärschlämmen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen verursacht wer- den. Die Anwendung von Düngemitteln, Pestiziden und Klärschlämmen wird zwar durch gesetzliche Bestimmungen (Pflanzenschutz-, Düngemittelgesetz, Klärschlamm- verordnung) geregelt, dennoch können Schadstoffbelastungen infolge von langristigen Akkumulationsvorgängen im Boden, besonderer standörtlicher Empfindlichkeit, nicht ordnungsgemäßer Anwendung u.ä. nicht ausgeschlossen werden. Über Art und Ausmaß von Grundwasserbeeinträchtigungen durch Schadstoffe aus Düngemitteln, Pestiziden und Klärschlämmen liegen keine detailierten Kenntnisse vor. Nitrate und Phosphate stellen zwar wichtige Pflanzennährstoffe dar, sind bei Auswa- schung in das Grundwasser jedoch ebenfalls als Schadstoffe anzusehen. Sie beein- trächtigen insbesondere die Eignung des Grundwassers für die Trinkwassergewin- nung. Für den Landkreis Osterholz wurde die potenzielle Nitratauswaschungsgefährdung anhand der Auswertemethoden des NIBIS ermittelt. Eine entsprechende Karte liegt beim Landkreis Osterholz (Untere Naturschutzbehörde) vor. Eine große bis sehr große Gefährdung ergibt sich für weite Bereiche innerhalb der Na- turräume Osterholz-Scharmbecker Geestrand, Garlstedter Heide und Ohlenstedter Geest. Geringe Gefährdungen wurden für die Teufelsmoorniederung sowie grundwas- sernahe Standorte der Geest, schwerpunktmäßig im Norden der Ohlenstedter Geest ermittelt. Für die übrigen Bereiche, insbesondere stauwasserbeeinflusste Standorte der Langen Heide, der Bremer Schweiz und des nordwestlichen Geestrandes, sind mittlere Auswaschungsgefährdungen verzeichnet. Die Nitratauswaschung wird neben den Bodeneigenschaften auch von nutzungsbe- dingten Faktoren bestimmt. Sie wird durch Anbau von Mais, Leguminosen oder be- stimmten Sonderkulturen, durch Gülledüngung, bei Schwarzbrachen sowie durch Nie- dermoorumbruch verstärkt. Allerdings kann auch bei Intensivgrünland-Nutzung eine hohe Nitratbelastung des Grundwassers auftreten. So ist zu erklären, dass trotz des hohen Grünland-Anteils im Kreisgebiet eine Nitratbelastung des Grundwassers zu ver- zeichnen ist (vgl. Angaben des LRP). Neben den Bodenverhältnissen und der Nutzung spielen auch Art, Menge und Zeitpunkt der Stickstoffdüngung eine Rolle. Da die Da- tengrundlage für eine nähere Kennzeichnung der Nitratauswaschung nicht ausreicht und zudem nutzungsbedingt Schwankungen auftreten, sind in Karte 10 alle Acker- und Grünlandstandorte in Bereichen mit hoher bis sehr hoher Nitratauswaschungsgefähr- dung als potenzielle Belastungsschwerpunkte dargestellt. Im Gegensatz zu Nitraten liegen Phosphate im Boden zumeist als schwer wasserlösli- che Verbindungen vor, so dass die Gefahr einer Grundwasserbelastung gering ist. Ei- ne Ausnahme stellen entwässerte Moorböden dar, insbesondere Hochmoorböden bei Ackernutzung und Gülledüngung. Als potenzielle Belastungsschwerpunkte sind die ackerbaulich genutzten Moorböden in Karte 10 dargestellt. Es ist darauf hinzuweisen, dass der Landschaftsplan nicht auf einer flächendeckenden aktuellen Biotoptypenkartierung basiert, so dass die Angaben zu Ackernutzungen Ein- schränkungen hinsichtlich Detaillierungsgrad und Aktualität unterliegen.

Die fortschreitende Bodenversauerung (vgl. Kap. 3.3.4) ist in zweifacher Hinsicht pro- blematisch bezüglich der Grundwasserqualität: Einerseits kommt es, sobald die Puffer- kapazität des Bodens überschritten ist, zu einer direkten Belastung des Grundwassers durch Versauerung. Andererseits können versauerungsbedingt indirekte Beeinträchti- gungen entstehen, da sich die Wasserlöslichkeit und damit die Auswaschungsgefahr vieler Schadstoffe bei Versauerung des Bodens erhöht.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 110

Zur aktuellen Belastungssituation des Grundwassers durch Versauerung liegen keine Kenntnisse vor. Versauerungsempfindliche Böden sind im Stadtgebiet jedoch weit ver- breitet (vgl. Kap. 3.3.4), so dass auch für das Grundwasser von einer großflächigen Gefährdung ausgegangen werden muss. Als potenzielle Belastungsschwerpunkte werden in Karte 10 die Flächen gekennzeichnet, die Nadelforste auf versauerungs- empfindlichen Böden aufweisen. Unter Nadelforst ist zum einen mit einem beschleu- nigten Fortschreiten der Bodenversauerung, zum anderen mit einer Schadstoffakkumu- lation zu rechnen, so dass Säure- und Schadstoffeinträge in das Grundwasser wahr- scheinlich sind.

Im Zuge von Rohstoffabbauten werden die grundwasserüberdeckenden Schutzschich- ten verringert oder – bei Nassabbau – vollständig abgetragen. Hierdurch wird die Emp- findlichkeit des Grundwassers gegenüber Schadstoffeinträgen erhöht. Sofern nach Abschluss der Rohstoffgewinnung ein Abbaugewässer verbleibt, das Grundwasser also dauerhaft ungeschützt zu Tage tritt, ist eine besonders hohe Gefährdung der Grundwasserqualität gegeben. Als größere Abbaugewässer sind im Stadtgebiet der Ohlenstedter Quellsee und der Scharmbeckstoteler See zu nennen. Auch durch den Torfabbau im Günnemoor wer- den die grundwasserüberdeckenden Schichten weitestgehend entfernt. Weitere Nass- abbauten sind derzeit nicht absehbar.

Verringerung des Grundwasserdargebots Die Versiegelung von Grundflächen erhöht den Anteil oberflächlich abfließenden Nie- derschlagswassers. Entsprechend wird die Grundwasserneubildungsrate verringert (quantitative Beeinträchtigung des Grundwasserhaushalts). Besonders betroffen sind Siedlungsflächen mit hohem Versiegelungsgrad ohne Maßnahmen zur Rückhaltung und Versickerung des Niederschlagswassers. Als beeinträchtigte Bereiche sind die Siedlungs- und Verkehrsflächen anzusehen. Die- se sind schwerpunktmäßig im Siedlungsband des Osterholz-Scharmbecker Geest- randes und in der Garlstedter Sandgeest konzentriert und liegen somit in Bereichen mit potenziell hoher bis sehr hoher Grundwasserneubildungsrate. Weitere versiegelungsbedingte Gefährdungen der Grundwasserneubildung sind durch bauliche Verdichtung und Arrondierung der bestehenden Siedlungsgebiete sowie bei Realisierung der geplanten Ortsumgehung Ritterhude und Scharmbeckstotel (B 74) zu erwarten. Mögliche Gefährdungen bilden auch solche Bereiche, die im rechtskräftigen Flächennutzungsplan als Bauflächen dargestellt, bisher jedoch nicht realisiert sind so- wie weitere Bauflächen-Neudarstellungen im Zuge der Fortschreibung des Flächennut- zungsplans. Auf die diesbezüglichen Ausführungen in Kapitel 5.2.3 wird verwiesen. Als Beeinträchtigungen der Grundwasserneubildungsrate können sich auch Entwässe- rungsmaßnahmen (Drainagen, Gräben), Bodenverdichtungen und den Oberflächenab- fluss fördernde Ackernutzung in Hanglage auswirken. Detailinformationen liegen hierzu für das Stadtgebiet nicht vor (vgl. aber Kap. 3.3.4).

Durch Grundwasserentnahmen kann es zu Absenkungen des Grundwasserstandes kommen. Innerhalb des Stadtgebietes erfolgt keine Grundwasserförderung für die Trinkwassergewinnung. Die genehmigten Fördermengen der in das Stadtgebiet hinein- reichenden Wasserschutzgebiete (s. Kap. 3.4.2.1) unterschreiten die durchschnittliche Grundwasserneubildung in den Einzugsgebieten bei weitem, so dass keine Absenkun- gen des Grundwasserspiegels zu befürchten sind. Über Lage und Umfang weiterer Grundwasserentnahmen (beispielsweise im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung) liegen keine Detailinformationen vor.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 111

3.4.3 Oberflächengewässer

3.4.3.1 Die Fließgewässer des Stadtgebietes

Im Stadtgebiet Osterholz-Scharmbeck sind verschiedene Fließgewässer ausgeprägt, die nachfolgend hinsichtlich ihrer Wasserqualität, Struktur sowie der Situation im Ein- zugsgebiet und der Gewässeraue beschrieben werden. Hierfür werden die Gewässer- güteberichte 1997 30 , 2000 31 und 2004 32 , das Niedersächsische Fließgewässerschutz- system 33 , der Landschaftsrahmenplan 34 , das Rahmenkonzept zur Renaturierung der Schönebecker Aue 35 , Untersuchungen an der Graft am Gut Sandbeck 36 und am Scharmbecker Bach 37 sowie die Biotopkarte und die Luftbildauswertung herangezo- gen. Weiterhin wurde der innerhalb der Siedlungsflächen von Osterholz-Scharmbeck verlaufende Abschnitt des Scharmbecker Baches im September 2003 im Rahmen der Kartierung der Siedlungs-Grünflächen (vgl. Freiraumentwicklungskonzept im Anhang) erfasst.

• Chemische Gewässergüte : Im Rahmen des Gewässerüberwachungssystems Nie- dersachsen (GÜN) werden für verschiedene Fließgewässer die Frachten an Nähr- stoffen, Salzen und Schwermetallen sowie bestimmte Summenkenngrößen ermit- telt. Zur Bewertung der chemischen Gewässergüte wurden von der Länderarbeitsge- meinschaft Wasser (LAWA) stoffspezifische Güteklassen definiert. Es werden je- weils vier Haupt- und drei Nebenklassen definiert (von GK I – keine anthropogene Belastung bis GK IV – sehr hohe Belastung). Der obere Wert der Güteklasse II stellt dabei den Zielwert für den jeweiligen Stoff dar. Angaben zur chemischen Gewässergüte liegen nur von der Hamme (Meßstelle Tiet- jens Hütte) vor.

• Biologische Gewässergüte : Zur Bewertung der in den Gewässergüteberichten beschriebenen biologischen Gewässergüte wird in der Bundesrepublik Deutschland der Saprobienindex herangezogen. Dieser verwendet das Auftreten und die Häufig- keit aquatischer Organismen und Organismengruppen als Indikatoren für den Ge- wässerzustand. Erfasst werden hierüber vor allem Belastungen mit organischen Substanzen, die unter Sauerstoffverbrauch biologisch abgebaut werden. Im Gegen- satz zur chemischen Gewässergüte integriert die biologische Gewässergüte den Zustand des Gewässers über einen gewissen Zeitraum, da die Indikatororganismen teils längere Entwicklungszyklen haben.

30 StAWA Verden: Gewässergütebericht 1997 31 NLÖ: Gewässergütebericht 2000. Oberirdische Gewässer 13/2001 32 NLWK – Betriebsstelle Verden: Gewässergütebericht 2004. NLWK-Schriftenreihe Band 10, 2004 33 Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Fachbehörde für Naturschutz: Das Niedersächsische Fließgewässerschutzsystem – Grundlagen für ein Schutzprogramm – Einzugsgebiete von Weser und Hunte. Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen, Heft 25/ 3, 1991 34 Landkreis Osterholz: Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Osterholz. 2000 35 Wasser- und Bodenverband Schönebecker Aue: Rahmenkonzept zur Renaturierung der Schönebecker Aue. 1994, Ergänzungen von 1996 36 BIOS : Die Graft Gut Sandbeck – ökologisches Gutachten. 1988 37 BIOS : Voruntersuchung zum Landschaftspflegerischen Begleitplan „Renaturierung Scharmbecker Bach“. 1992

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 112

Die biologische Gewässergüte wird in sieben Güteklassen (einschließlich Zwischen- stufen) von GK I – unbelastet bis sehr gering belastet (oligosaprob) bis GK IV – ü- bermäßig stark verschmutzt bzw. ökologisch zerstört (polysaprob bzw. azoisch) ein- geteilt. Politisches Ziel ist das Erreichen der Gewässergüteklasse II für den über- wiegenden Teil der Bäche und Flüsse sowie, wo vorhanden, die Erhaltung der Gü- teklassen I und I – II. In die Gewässergütekarten sind weiterhin Sondersignaturen aufgenommen, wenn die Bewertung der organischen Belastungen durch Einflüsse wie zeitweiliges Tro- ckenfallen, Salzbelastung, Versauerung o.ä. überdeckt bzw. unmöglich gemacht wurden.

• Gewässerstrukturgüte : Der morphologisch-strukturelle Zustand eines Fließgewäs- sers ist von großer Bedeutung für seine Wasserqualität, Abflussdynamik und Le- bensraumfunktion. Im Jahr 1999 wurde in Niedersachsen erstmalig eine Erfassung des strukturellen Zustands ausgewählter Fließgewässer durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in ei- ner Strukturgütekarte dargestellt. Linienführung, Uferverbau, Querbauwerke, Ab- flussregelung, Sohlsubstrat, Gehölzsäume bzw. Röhrichte, Hochwasserschutzbau- werke, Ausuferungsvermögen, Auenutzung und Uferstreifen wurden in die Bewer- tung der Gewässerstrukturgüte eingestellt. Als Leitbild dient der gewässertypische Zustand mit ungestörter Gewässerbett- und Auedynamik. Die Gewässerstrukturgüte wird in sieben Strukturgüteklassen eingeteilt, von Strukturgüteklasse 1 – unverän- dert bis Strukturgüteklasse 7 – vollständig verändert.

• Ausbauzustand : Im Landschaftsrahmenplan wird der anhand von Gewässermor- phologie und –vegetation ermittelte Ausbauzustand der größeren Fließgewässer angegeben. Dieser Parameter entspricht weitgehend der Gewässerstrukturgüte, ba- siert allerdings auf einer geringeren Auswahl an Kriterien. Der Ausbauzustand wird in fünf Stufen eingeteilt: Zwischen Stufe 1 (weitgehend na- türlich bis naturnah), Stufe 2 (bedingt naturnah/ teilweise ausgebaut) und Stufe 3 (naturfern/ weitgehend bis vollständig technisch ausgebaut) werden jeweils Zwi- schenstufen eingeführt. Für die anthropogenen Gewässer der Marsch- und Moorge- biete wird i.d.R. keine Bewertung des Ausbauzustandes durchgeführt. Allerdings werden Gräben bzw. Kanäle mit naturnahen Elementen hervorgehoben, die der Stu- fe 2 der natürlichen Fließgewässer ähneln. Der Ausbauzustand ist in Karte 11 nur für die Gewässer wiedergegeben, für die in der Strukturgütekarte 1999 keine Angaben zur Gewässerstruktur enthalten sind.

• Situation im Einzugsgebiet : Das Abflussgeschehen wird in hohem Maße von der Situation im Einzugsgebiet des Fließgewässers geprägt. Entscheidende Parameter sind die Bodenverhältnisse, die Geländemorphologie und die Nutzung. Das Retenti- onsvermögen im Einzugsgebiet ist besonders hoch bei durchlässigen Böden mit hohem Grundwasserflurabstand, bei weitgehend ebenem Relief und hohem Anteil von Wäldern, unkultivierten Hochmooren u.ä. Hingegen erhöhen grundwassernahe oder staunasse Böden, steiles Relief, Bodenversiegelungen und Ackernutzung den oberflächlichen Direktabfluss.

• Situation in der Gewässeraue : Neben der Niederschlagsrückhaltung in den Ein- zugsgebieten ist die Retention von Hochwässern in der Gewässeraue typisch für in- takte Flusssysteme und wichtig für den Schutz der flussabwärts gelegenen Berei- che.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 113

Eingeschränkt ist die Retentionsleistung vielfach durch Eindeichung, Gewässeraus- bau (Profilvergrößerung, Begradigung) sowie Umnutzung der Auen in Grünland, A- cker oder Siedlungsflächen. Zum Schutz vor Hochwassergefahren werden die natürlichen Überschwemmungs- gebiete größerer Fließgewässer teilweise als gesetzliche Überschwemmungsgebie- te gemäß § 92 Niedersächsisches Wassergesetz (NWG) festgesetzt. Innerhalb des Stadtgebietes wird derzeit ein gesetzliches Überschwemmungsgebiet an der Ham- me ausgewiesen.

Nachfolgend werden die Fließgewässer des Stadtgebietes, zu denen entsprechende Angaben vorliegen, hinsichtlich chemischer und biologischer Gewässergüte, Struktur- güte bzw. Ausbauzustand sowie Situation in Einzugsgebiet und Gewässeraue näher charakterisiert. In Klammern angegeben ist jeweils die Nummer des Naturraums/ der Naturräume, durch den/ die das Gewässer fließt (vgl. Kap. 2.3). Eine Darstellung der Oberflächengewässer enthält Karte 11.

Drepte (4.2, 4.3, 4.4)

Die Drepte entspringt auf dem Hochplateau der Langen Heide und fließt in nordwestli- cher Richtung der Weser zu. Ein Teilabschnitt verläuft im Nordwesten entlang der Os- terholz-Scharmbecker Stadtgrenze, teils außerhalb und teils innerhalb des Hoheitsge- bietes. Die biologische Gewässergüte ist über weite Abschnitte mit Klasse II als mäßig be- lastet einzustufen. Der Oberlauf ist nicht ständig wasserführend, die Gewässergüteklasse konnte hier nicht ermittelt werden. Ein Teilstück der Drepte außerhalb des Stadtgebietes weist die Gewässergüteklasse II – III (kritisch belastet) auf. Die Strukturgüte wechselt im Oberlauf von Güteklasse 6 (sehr stark verändert) zu Gü- teklasse 4 (deutlich verändert). Zwischen dem Zufluss des Radenbachs und der nördli- chen Stadtgebietsgrenze wird die Gewässerstruktur als stark verändert (Strukturgüte- klasse 5) eingestuft. Im entlang der Stadtgebietsgrenze verlaufenden Abschnitt weist die Drepte zunächst wieder die Strukturgüteklasse 4 auf. Im Bereich der Einmündung der Garlstedter Aue ist die Gewässerstruktur nur gering verändert und entspricht der Güteklasse 2. Im Landschaftsrahmenplan wird der Ausbauzustand anhand von Gewässermorpholo- gie und –vegetation über die gesamte Gewässerlänge als bedingt naturnah bis natur- fern eingestuft. Im Rahmen des Fließgewässerschutzsystems erfolgt eine sehr detaillierte Beschrei- bung des Gewässers. Die wesentlichen Inhalte werden nachfolgend widergegeben. Die Angaben zu den angrenzenden Nutzungen werden auf Grundlage der Biotopty- penkarte und der Luftbildauswertung aktualisiert. Der zeitweise trockenfallende Quellgraben der Drepte im Bereich der Langen Heide ist stark eingetieft und zugewachsen. Die Böschungen sind überwiegend mit Hochstauden bewachsen, uferbegleitende Gehölze sind nur vereinzelt vorhanden. Die umliegenden Flächen werden zumeist als Grünland genutzt, allerdings finden sich auch größere Ackerflächen. Verschiedene kleinere Seitengräben fließen der Drepte zu. Der folgende Abschnitt der Drepte verläuft durch die Waldflächen der Elm, vorwiegend Nadelforst. Das Gewässerbett ist weiterhin deutlich eingetieft, wobei Ufer- und Sohl- struktur eine hohe Vielfalt aufweisen. Das Substrat ist sandig bis schlammig, teils auch feinkiesig. Einige größere Uferabbrüche steigern die Strukturvielfalt. Das Gewässer

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mäandriert leicht und ist durchgehend stark beschattet. Randlich finden sich ab- schnittsweise dichte Hochstaudenfluren. Von Südwesten her fließt der Radenbach (s.u.) der Drepte zu. Nördlich der K 46 führt der Gewässerlauf durch eine von Grünlandnutzung geprägte, teils sehr feuchte Niederung. Das Sohlsubstrat ist wiederum sandig - schlammig. Das Gewässerbett ist stark eingetieft und streckenweise leicht begradigt, es finden sich Reste ältere Uferverbauungen (Kunststofffaschinen). Durch angrenzende Niedermoor- flächen werden starke Eisenausfällungen verursacht. Örtlich bilden Feldgehölze einen beschattenden Gehölzsaum. Ansonsten fehlen uferbegleitende Gehölze fast vollstän- dig, und die Ufer sind mit Hochstauden bewachsen. Einige Wochenendgrundstücke am Horstmoor liegen unmittelbar am Gewässer. Westlich der Bremerhavener Heerstraße führt der begradigte und mit Flechtzaun be- festigte Gewässerlauf durch die Rasenflächen des Golfplatzes. Randlich des Golfplatzes wird die Drepte allerdings von Bruchwaldresten und feuchten Brachflächen gesäumt. Jenseits von Brockmanns Mühle wird das Gewässer von Grünland, Ackerflächen und Gehölzen gesäumt. Teilweise ist das Bachbett tief eingeschnitten, der Verlauf zeigt eine deutliche Mäandrierung. Das Sohlsubstrat ist sandig bis stark schlammig, örtlich auch kiesig. Von Süden her mündet die Garlstedter Aue (s.u.) in die Drepte.

Das Einzugsgebiet der Drepte erstreckt sich etwa zwischen der Bremerhavener Heer- straße, dem Hochplateau Lange Heide und den Siedlungen Hülseberg und Feldhof. Es weist einen hohen Anteil an Wald- und Grünlandflächen auf. Die Grundwasserneubil- dungsrate (vgl. Kap. 3.4.2.1) ist mittel bis hoch. Einschränkungen für die Retention des anfallenden Niederschlagswassers sind für die Siedlungsflächen von Auf dem Raden anzunehmen. Auch für die großflächigen Ackernutzungen westlich von Hülseberg ist von einem erhöhten Oberflächenabfluss auszugehen, zumal das Gelände ein deutli- ches Gefälle aufweist.

Radenbach (4.3, 4.2)

Der Radenbach entspringt ebenfalls auf dem Hochplateau der Langen Heide, westlich von Heilshorn. Er entwässert Acker- und Grünlandflächen und wird über weite Stre- cken von Gehölzreihen gesäumt. Im Weiteren verläuft er durch die Waldflächen der Elm, wo er in die Drepte mündet. Da das Gewässer zeitweise trockenfällt, liegen keine Angaben zur Gewässergüte vor. Auch die Strukturgüte wurde nicht bestimmt.

Garlstedter Aue (4.4)

Ein weiteres Nebengewässer der Drepte ist die Garlstedter Aue, die ihren Ursprung südlich von Garlstedt hat. Sie fließt am westlichen Ortsrand von Garlstedt durch Grün- landflächen und mündet nach ca. 2,5 km Fließstrecke in einem Wäldchen an der Stadtgebietsgrenze in die Drepte. Der Oberlauf der Garlstedter Aue fällt zeitweise trocken. Er wird in die Gewässergüte- klasse II – III (kritisch belastet) eingestuft. Niederschlagseinleitungen aus der Truppen- unterkunft Garlstedt führten früher im Oberlauf zu erheblichen stofflichen Belastungen,

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die inzwischen jedoch stark reduziert sind. Im weiteren Verlauf wird die Gewässergüte- klasse II (mäßig belastet) erreicht. Nach Gewässermorphologie und –vegetation wird der Ausbauzustand im Landschafts- rahmenplan als bedingt naturnah/ teilweise ausgebaut (Stufe 2) beschrieben. Die Situation im südlichen Einzugsgebiet ist geprägt durch umfangreiche Versiegelun- gen im Bereich der Truppenunterkunft Garlstedt sowie nördlich angrenzend größere Ackerschläge in hängigem Gelände. Der nördliche Teil des Einzugsgebietes weist vorwiegend Grünlandnutzungen sowie mehrere Feldgehölze auf, so dass die Bedingungen für die Rückhaltung von Nieder- schlägen hier deutlich günstiger sind.

Giehler Bach (4.3, 4.4) und Hamme (6.2, 7.1)

Der Giehler Bach entspringt ebenfalls auf dem Hochplateau der Langen Heide, nur wenige hundert Meter von der Drepte entfernt. Sein Verlauf ist jedoch nicht nordwest- lich, sondern nordöstlich gerichtet. Er fließt östlich von Hülseberg, dem Ohlenstedter Quellsee und dem Wochenendhausgebiet Hohes Moor entlang und dann in einem großen, ostwärts gerichteten Bogen aus dem Osterholz-Scharmbecker Stadtgebiet hinaus. Im Bereich des Teufelsmoores erreicht das Gewässer, nun als Hamme bezeichnet, erneut das Stadtgebiet. Der Verlauf der Hamme ist nach Südwesten ausgerichtet und bildet über weite Abschnitte die Grenze des Stadtgebietes. Bei Ritterhude fließt die Hamme mit der Wümme zusammen und wird bis zur Mündung in die Weser Lesum genannt. Der Gezeitenwechsel der Nordsee setzt sich über Weser und Lesum bis in die Hamme hinein fort. Hier ist er allerdings deutlich durch die stromabwärts gelegene Schleuse in Ritterhude und bei Hochwasserständen auch durch das Lesumsperrwerk beeinflusst. Am Pegel Tietjens Hütte werden tidebedingte Wasserstandsschwankungen von bis zu 0,6 m gemessen. Die Gewässergüte des Giehler Baches wird mit Klasse II – mäßig belastet angegeben. Der Oberlauf fällt zeitweise trocken. Auch die Hamme weist im Stadtgebiet zunächst die Gewässergüteklasse II auf, ab dem Zufluss von Kirchdammgraben und Semkenfahrt ist die Gewässergüte jedoch kritisch belastet (Gewässergüteklasse II – III). Im Bereich Tietjens Hütte liegt eine Messstelle des Gewässerüberwachungssystems Niedersachsen (GÜN), so dass für die Hamme nähere Daten zur chemischen Gewäs- sergüte vorliegen. Für den Messzeitraum 1992 bis 2003 wurden folgende Werte ermit- telt:

Tabelle 11: Angaben zur chemischen Gewässergüte der Hamme (Messstelle Tietjens Hütte)

Parameter Minimum Maximum Angaben zur Güteklasse pH-Wert 7,5 8,1 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren 90-Perzentil/ Jahr eingehalten

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 116

Parameter Minimum Maximum Angaben zur Güteklasse

Sauerstoff 4,20 8,00 Zielvorgabe Güteklasse II in vier Messjahren un- [mg/l], 10-Perzentil/ Jahr terschritten: Güteklasse III: 1993 Güteklasse II – III: 1994, 1998, 2001 BSB 5 3,76 6,20 Zielvorgabe Güteklasse II in sechs Messjahren [mg/l], 90-Perzentil/ Jahr überschritten (1992, 1996, 1998, 1999, 2000, 2003) TOC 21,70 43,30 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg/l], 90-Perzentil/ Jahr überschritten: Güteklasse III – IV, in 1993, 2001 und 2002 Güteklasse IV Ammonium 0,80 1,25 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg N/l], 90-Perzentil/ Jahr überschritten: Güteklasse III, in 1996 und 1997 Güteklasse III – IV Nitrit 0,02 0,09 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg N/l], 90-Perzentil/ Jahr erreicht Nitrat 1,20 2,02 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg N/l], 90-Perzentil/ Jahr erreicht Gesamtstickstoff 3,88 5,55 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg N/l], 90-Perzentil/ Jahr überschritten: Güteklasse II – III Ortho-Phosphat 0,21 0,59 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg P/l], 90-Perzentil/ Jahr überschritten: Güteklasse III in 1992, 1995 – 1997, 1999, 2000, 2003; Güteklasse III – IV in den übri- gen Messjahren Gesamt-Phosphat 0,40 0,96 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg P/l], 90-Perzentil/ Jahr überschritten: Güteklasse III in 1996, 1997, 1999, 2000 und 2003, Güteklasse III – IV in den übrigen Messjahren Chlorid 36,9 47,7 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg/l], 90-Perzentil/ Jahr erreicht Sulfat 32,9 59,3 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [mg/l], 90-Perzentil/ Jahr erreicht Leitfähigkeit 409 463 Zielvorgabe Güteklasse II in allen Messjahren [µS/cm], 90-Perzentil/ Jahr erreicht AOX 16,0 101,5 Zielvorgabe Güteklasse II in 1999, 2000 und 2002 [µg/l], 90-Perzentil/ Jahr erreicht; Güteklasse II – III: 1996 – 1998, 2001, 2003 Güteklasse III: 1993 – 1995 Güteklasse III – IV: 1992

Quelle: NLWK – Betriebsstelle Verden: Gewässergütebericht 2004

Die Auswertung der Meßdaten aus den Jahren 1992 – 2003 ergibt folgende Trends: • Hinsichtlich der Parameter pH-Wert, Nitrit, Nitrat, Chlorid, Sulfat und Salzgehalt (elektrische Leitfähigkeit) • Der Sauerstoffgehalt des Hammewassers unterschreitet vereinzelt die Mindestan- forderungen der Gewässergüteklasse II. Mögliche Ursachen stellen organische Be- lastungen oder Sauerstoffzehrung durch Nitrifikation dar.

• Der biochemische Sauerstoffbedarf (BSB 5) erfasst alle sauerstoffzehrenden Pro- zesse, die sich innerhalb von fünf Tagen im Wasser abspielen. Die Zielvorgaben

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werden während der Messperiode wiederholt unterschritten. Dies ist auf eine Belas- tung mit leicht abbaubaren organischen Substanzen und/ oder Ammonium zurück- zuführen (vgl. TOC und Ammonium) • Die Belastung mit organischem Kohlenstoff (TOC) war durchgängig hoch. Da die Hamme durch die Teufelsmoorniederung fließt, kann die TOC-Belastung zum gro- ßen Teil auf eine natürliche Belastung mit Huminstoffen zurückgeführt werden. • Die Messwerte für Ammonium-Stickstoff und Gesamtstickstoff spiegeln eine deutli- che Belastung der Hamme wieder. Die hohen Werte für Gesamtstickstoff sind schwerpunktmäßig auf die Ammonium-Gehalte zurückzuführen. • Auch hinsichtlich der Parameter Ortho-Phosphat und Gesamt-Phosphat ist die Ge- wässergüte der Hamme über den betrachteten Zeitraum durchgängig als ungünstig einzustufen. • Die Belastung der Hamme mit adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen (AOX) nahm in der ausgewerteten Messperiode deutlich ab. Seit 1999 liegen die Werte etwa im Bereich der Mindestanforderungen für die Güteklasse II: Es wird teils die Güteklasse II, teils die Güteklasse II – III erreicht.

Im Sediment der Hamme wurden in den Jahren 1998 bis 2003 folgende mittlere Schwermetallgehalte gemessen:

Tabelle 12: Angaben zur Schadstoffgehalten im Sediment der Hamme (Messstelle Tietjens Hütte)

Cadmium Chrom Kupfer Nickel Blei Zink Quecksilber [mg/kg TS] [mg/kg TS] [mg/kg TS] [mg/kg TS] [mg/kg TS] [mg/kg TS] [mg/kg TS]

Mittelwert 1998 - 2003 2,42 42,12 31,28 35,33 101,81 391,50 0,28

Im Vergleich zu den Gewässergüteklassen der LAWA sind die Werte für Kupfer, Nickel und Quecksilber der Gewässergüteklasse I – II (sehr geringe Belastung) zuzuordnen, der Wert für Chrom sogar der Gewässergüteklasse I (anthropogen unbelastet). Die Zielvorgaben für die Schwermetalle Cadmium, Blei und Zink werden nicht ein- gehalten. Für diese Parameter ist die Hamme in die Güteklasse II – III (deutliche Belas- tung) einzustufen.

Die Strukturgüte wird für den Giehler Bach teils mit stark verändert (Strukturgüteklasse 5), teils mit sehr stark verändert (Strukturgüteklasse 6) angegeben. Die uferbegleiten- den Flächen werden vorwiegend als Grünland, teils jedoch auch als Acker genutzt. Abschnittsweise ist ein Gehölzsaum ausgeprägt. Die Hamme wies als typisches Niederungsgewässer ursprünglich sehr flache Ufer und einen stark mäandrierenden Verlauf auf. Ende des 19. Jh. wurde der Flusslauf begra- digt, die Ufer sind heute durch Steinschüttungen vor Wellenschlag gesichert. Die Ge- wässersohle wird von Sanden gebildet, die trotz der geringen Fließgeschwindigkeit einer ständigen Umlagerung unterliegen. Infolge des Torfabbaus im Einzugsgebiet ist das Flusswasser mit einer hohen Schwebstofffracht belastet. Uferbegleitend finden sich Grünlandnutzungen sowie lückige Gehölzsäume. Die Gewässerstrukturgüte wird teils als sehr stark verändert, teils als vollständig verändert (Strukturgüteklasse 7) ein- gestuft. Das Einzugsgebiet am Oberlauf (Giehler Bach) umfasst Geestbereiche mit dominie- render Grünlandnutzung und einigen Siedlungs- und Ackerflächen (Hülseberg, Oh-

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lenstedt, Bilohe). Auch infolge der Bodenverhältnisse ist hier von einem mittleren Re- tentionsvermögen auszugehen. Die Hamme entwässert das Teufelsmoor, das zwar großflächige Grünländereien und nur zu sehr geringem Teil Acker- und Siedlungsflächen umfasst, infolge der oberflä- chennahen Grundwasserstände jedoch eine stark begrenzte Niederschlagsversicke- rung aufweist. Durch die umfangreiche Abtorfung wurde das Retentionsvermögen für Niederschlagswasser weiterhin herabgesetzt. Im Stadtgebiet ist die Hamme nicht durch Deichbauwerke von der Flussaue abge- schnitten. Große Teile der weiträumigen Niederung sind regelmäßig überflutet (s. Karte 11), schwerpunktmäßig in den Monaten November bis März. Für die Retention von Hochwassern ist die Hammeniederung von besonderer Bedeutung, auch für den Schutz Ritterhudes und Bremens. Aus diesem Grund wird derzeit ein Überschwem- mungsgebiet in der Aue der Hamme gesetzlich festgesetzt. Im Zuge der Umsetzung des GR-Projektes Untere Hammeniederung (vgl. Kap. 5.1.1) ist künftig mit einer räumlichen und zeitlichen Ausdehnung der Überschwemmungen in der Teufelsmoorniederung zu rechnen.

Hopwiesengraben und Schaufleet (4.4)

Hopwiesengraben und Schaufleet sind im Stadtgebiet die bedeutsamsten Zuflüsse des Giehler Baches. Der Hopwiesengraben entwässert Grünlandflächen südöstlich Oh- lenstedt. Die Schaufleet entspringt westlich Ohlenstedt, verläuft in einem nordwärts gerichteten Bogen entlang der Stadtgebietsgrenze und mündet westlich von Ohlenstedt in den Giehler Bach. Die biologische Gewässergüte des Hopwiesengrabens ist der Klasse II – mäßig be- lastet zuzuordnen, während sie für die Schaufleet im Jahr 2000 als kritisch belastet (Klasse II – III) eingestuft wird. In früheren Untersuchungen wurden hohe Phosphatbe- lastungen im Wasser der Schaufleet festgestellt, die vermutlich aus der landwirtschaft- lichen Düngung stammten. Der Ausbauzustand wird im Landschaftsrahmenplan für beide Gewässer mit bedingt naturnah bis naturfern angegeben. Entlang der Ufer finden sich Grünlandnutzungen und über weite Strecken Gehölzsäume.

Beek (7.1, 7.2)

Als größtes Nebengewässer der Hamme ist die Beek zu nennen, die nördlich des Os- terholz-Scharmbecker Stadtgebietes in der Teufelsmoor-Niederung entspringt und bei Neu Helgoland in die Hamme mündet. Am Unterlauf der Beek liegt das Breite Wasser, ein Flachsee mit großflächigen Verlandungsbereichen. Die chemische Gewässergüte ist kritisch belastet. Aufgrund der niederungstypisch ge- ringen Fließgeschwindigkeit und der damit einhergehenden Sauerstoffarmut ist das Selbstreinigungsvermögen des Gewässers gering und wird durch anthropogene Nähr- stoff- und Schwebstoffeinträge überschritten. Im Landschaftsrahmenplan wird der Ausbauzustand überwiegend als naturnah bis be- dingt naturnah eingestuft. Der Oberlauf ist als Graben mit naturnahen Elementen klas- sifiziert. An das Gewässer angrenzend finden sich Grünländereien, teils auch Sumpf- und Sukzessionsflächen.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 119

Auch das Einzugsgebiet ist von Grünlandnutzung dominiert. Mit dem Günnemoor liegt zudem ein großflächiger, teils bereits wiedervernässter Torfabbau im Einzugsgebiet. Über den Mühlenbach (s.u.) werden weiterhin Geestbereiche in die Beek entwässert. Bei Hochwasser in der Hamme, das sich über den Rückstau auch in der Beek aus- wirkt, werden weite Flächen entlang dieses Gewässers ebenfalls regelmäßig überflutet.

weitere Gräben und Fleete des Teufelsmoors (7.1, 7.2)

Eine Vielzahl weiterer Gräben und Fleete entwässert die Teufelsmoorniederung. Als wichtigste Nebengewässer der Beek sind Torfkanal, Pferdegraben, Neuer Speckgra- ben und Mitteldammgraben/ Speckgraben zu nennen. Bornreiher Schiffgraben, Schmoo, Neuer St. Jürgener Schiffgraben, Umbeck, Neuer Fangstaken, Kirchdamm- graben, Fangstaken und Hafenkanal münden direkt in die Hamme. Zwischen diesen größeren Gewässern findet sich ein engmaschiges Netz kleinerer Gräben. Die im Gewässergütebericht berücksichtigten Gewässer weisen eine kritisch belastete Gewässergüte auf (Güteklasse II – III), die auf Nährstoffeinträge aus der landwirt- schaftlichen Nutzung und Torfmineralisierung sowie das geringe Selbstreinigungsver- mögen der langsam fließenden bis stagnierenden Gräben zurückzuführen ist. Teilwei- se stammen die Belastungen auch aus angrenzenden Siedlungsflächen. Als positive Ausnahme verbesserte sich die Gewässergüte im Kirchdammgraben im Jahr 2000 auf die Güteklasse II (mäßig belastet). Im Bereich der Hammemarsch ist das Wasser der Entwässerungsgräben kalkhaltig, da sich hier am Fuß des Geestrandes kalkreiches Grundwasser sammelt.

Die zu Entwässerungszwecken angelegten Gräben der Teufelsmoorniederung sind i.d.R. durch eine naturferne Struktur gekennzeichnet. Der Neue Speckgraben und der Neue Fangstaken weisen naturnahe Elemente auf. Auch der Bornreiher Schiffgraben ist im Landschaftsrahmenplan hinsichtlich des Ausbauzustandes als bedingt naturnah bis naturfern beschrieben. Die an die Gewässer angrenzenden Flächen werden überwiegend als Grünland ge- nutzt. Abschnittsweise finden sich randlich auch Gehölze (Neu St. Jürgener Schiffgra- ben, Pferdegraben, Mitteldammgraben/ Speckgraben, Kirchdammgraben, Fangstaken, Hafenkanal). Die meisten Gräben sind jedoch weitgehend unbeschattet, so dass die sommerliche Erwärmung die Sauerstoff-Unterversorgung und Eutrophierung noch ver- stärkt.

Mühlenbach (3.2, 7.2)

Der Mühlenbach entspringt mit drei Quellarmen bei Freißenbüttel und mündet am Fuß des Geestrandes in den Neuen Speckgraben, der über die Beek in die Hamme ent- wässert. Die Gewässergüte ist mit der Güteklasse II als mäßig belastet anzusehen. Der Aus- bauzustand wird mit bedingt naturnah bis naturfern angegeben. An die Gewässerufer grenzt ein vielfältiges Mosaik aus Siedlungsflächen (Freißenbüt- tel, Sandhausen), Acker- und Grünlandflächen, Gehölzen und Bodenabbauflächen an.

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Das Einzugsgebiet umfasst einen hohen Anteil an Ackerflächen sowie stärker reliefier- ten Bereichen bei relativ durchlässigen Böden. Entsprechend kann von einem mittleren Retentionsvermögen für Niederschlagswasser ausgegangen werden.

Scharmbecker Bach (3.2, 4.3, 6.2)

Vom Scharmbecker Bach leitet sich der Name der Stadt her: Scharmbeck geht auf ‚Scirnbeki‘ zurück, das soviel wie ‚Grenzbach‘ oder ‚klarer Bach‘ bedeutet. Als weiterer Geestbach wird der Scharmbecker Bach ebenso wie Drepte, Giehler Bach und deren Zuflüsse vom Grundwasserspeicher der Langen Heide gespeist. Er ent- springt westlich von Westerbeck und verläuft mit einem Großteil seiner Fließstrecke durch die Siedlungsflächen der Kernstadt. Am südlichen Stadtrand fließt er mit der Wienbeck (s.u.) zusammen und mündet im Bereich der Hammemarschen in die Ham- me. Allerdings wurde der Verlauf des Baches in der Vergangenheit mehrfach umgelei- tet. Die Geschichte der Kernstadt ist eng mit dem Scharmbecker Bach verbunden. Bei- spielsweise lieferte der Bach in der Vergangenheit Wasser und Wasserkraft für den Betrieb von Walk- und Kornmühlen sowie für Färbereien und Gerbereien. Zugleich wurde er auch zur Ableitung der Abwässer genutzt. Um eine kontinuierliche Wasserzu- fuhr für die Mühlen zu gewährleisten, wurden verschiedene Stauteiche angelegt, z.B. der Ententeich hinter der Staustraße. Die Gewässergüte des Scharmbecker Baches ist seit 1997 als kritisch belastet (Güte- klasse II – III) anzusehen, in früheren Untersuchungen wies sie nur eine mäßige Belas- tung (Güteklasse II) auf. In 1997 wurden im Oberlauf leicht erhöhte Ammoniumkon- zentrationen gemessen. Im Sediment der Graft am Gut Sandbeck, die vom Scharmbecker Bach durchflossen wird, wurden in 1988 deutlich erhöhte Schwermetallgehalte nachgewiesen 38 . Insbe- sondere Blei und Zink waren in hohen Konzentrationen vorhanden. Der Ausbauzustand wird im Landschaftsrahmenplan für den Oberlauf als bedingt na- turnah bewertet. Für den Abschnitt innerhalb der Kernstadt sowie den weiteren Verlauf wird er mit naturfern angegeben. Für den Landschaftsplan wurde eine Kartierung des aktuellen Zustandes innerhalb der Siedlungsflächen der Kernstadt durchgeführt (vgl. Freiraumentwicklungskonzept im Anhang). Auf dieser Datengrundlage können zum Scharmbecker Bach folgende De- tailangaben ergänzt werden: Der geradlinige Gewässerlauf ist nahezu durchgehend mit Uferbefestigungen verse- hen. Über weite Strecken findet sich Bongossi-Flechtwerk, abschnittsweise sind die Ufer auch durch Betonwände oder Mauern ersetzt. An mehreren Stellen sind Straßen- unterführungen u.ä. verrohrt oder als Kastendurchlässe gestaltet. Zwischen Bahn- hofstr. und Allwetterbad ist ein längerer Abschnitt verrohrt. Die biologische Durchgän- gigkeit des Gewässers ist auch durch mehrere Sohlabstürze unterbrochen, von denen die Wehre an der Mühlenkampstr (Gut Sandbeck), an der Teichstraße (mit Mühlrad) und am Einlauf der o.g. Verrohrung die größten Höhenunterschiede aufweisen. Der entlang der Straße Hinter der Wurth verlaufende Abschnitt des Scharmbecker Ba- ches ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass auch innerhalb städtischer Bebauung die Renaturierung eines Gewässers gelingen kann. Uferbefestigungen wurden hier zurückgebaut, die Ufer abgeflacht. Durch eine künstlich angelegte Insel wurde die

38 BIOS : Die Graft Gut Sandbeck – Ökologisches Gutachten. 1988

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 121

Strukturvielfalt des Gewässers weiter erhöht. Nach Initialpflanzungen konnte sich eine artenreiche Ufervegetation aus heimischen Arten entwickeln.

Das Einzugsgebiet des Scharmbecker Baches ist durch den hohen Anteil an Sied- lungsflächen gekennzeichnet, so dass nur ein geringes Retentionsvermögen zu erwar- ten ist.

Wienbeck (3.2)

Die Wienbeck wird aus drei Quellarmen gespeist, die in einem verzweigten Kerbtal des Osterholz-Scharmbecker Geestrandes entspringen. Zahlreiche Sickerquellen randlich des Baches führen diesem ebenfalls Wasser zu. Der nördliche Quellarm, auch als Beeke bezeichnet, bildet den Ablauf der Regenwas- serkanalisation Buschhausens und weist entsprechend eine stark schwankende Was- serführung auf. Der mittlere Quellarm nimmt seinen Anfang bei Bredenberg, der südli- che Quellarm entspringt im Reithbruch. Von Seiten der Stadtwerke Osterholz-Scharmbeck wurde Ende 2004 mit dem Bau ei- nes Regenrückhaltebeckens begonnen, so dass die starken Schwankungen des Zu- flusses künftig nicht mehr auftreten werden. Nach der Querung der B 74 fließt die Wienbeck am südlichen Rand der Kernstadt ent- lang, teils durch landwirtschaftliche Nutzflächen, teils durch Siedlungsflächen. Am Rand der Hammemarsch mündet die Wienbeck in den Scharmbecker Bach. Die Gewässergüte ist im nördlichen Quellarm als stark verschmutzt (Güteklasse III) angegeben, während im mittleren Quellarm und im weiteren Verlauf der Wienbeck bis zum Scharmbecker Bach die Güteklasse II (mäßig belastet) erreicht wird. Im Oberlauf wurden in 1997 ein deutlich erhöhter biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB5-Wert) und erhöhte Nitratwerte gemessen. Mit der Inbetriebnahme des o.g. Regenrückhaltebeckens ist auch eine Reduzierung von Schadstoffeinträgen in die Wienbeck verbunden, so dass künftig eine Verbesse- rung der Gewässergüte anzunehmen ist. Der südliche Quellarm zeichnet sich durch eine gering belastete Gewässergüte aus und ist als einziges Fließgewässer im Stadtgebiet in die Güteklasse I – II eingestuft. Für den südlichen Quellarm und den Mittel- und Unterlauf wird der Ausbauzustand als weitgehend natürlich bis naturnah bewertet. Für den nördlichen und mittleren Quellarm fehlen Angaben. Beeinträchtigungen bestehen durch eine Reihe von Fischteichen, die mit dem Wasser der Wienbeck gespeist werden. Zur Bewirtschaftung der Fischteiche wurden Stauanlagen im Bachverlauf errichtet, die die biologische Durchgängigkeit un- terbrechen. Die Quellarme verlaufen über weite Abschnitte durch Waldflächen oder werden von linearen Gehölzstrukturen gesäumt. Allerdings werden die Flächen bis dicht an den Rand des Kerbtales intensiv landwirtschaftlich genutzt. Am Mittel- und Unterlauf gren- zen Grünland- und Siedlungsflächen an, Gehölzsäume sind nur in begrenztem Umfang vorhanden. Innerhalb des Einzugsgebietes nehmen Grünland-, Acker- und Siedlungsflächen einen hohen Anteil ein. Einige Bereiche sind stark reliefiert, allerdings sind die Bodenverhält- nisse ansonsten recht günstig für die Niederschlagsversickerung.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 122

Grenzgraben und Scharmbeckstoteler Mühlengraben (6.2)

Der Scharmbeckstoteler Mühlengraben wird aus einer Quelle südlich Scharmbecksto- tel gespeist. Er verläuft dann durch die landwirtschaftlichen Nutzflächen der Hamme- marsch, die er, ebenso wie der weiter nordöstlich verlaufende Grenzgraben, zur Ham- me hin entwässert. Die Gewässergüte ist für beide Gewässer mit Klasse II – III (kritisch belastet) angege- ben. Eine Bewertung der Strukturgüte oder des Ausbauzustandes wird nicht vorge- nommen. Die angrenzenden Flächen werden als Grünland genutzt. Der Quellabschnitt des Müh- lengrabens und Teile des Grenzgrabens werden von Ufergehölzen begleitet.

Schönebecker Aue (3.1, 4.3)

Die Schönebecker Aue entwässert das Hochplateau der Langen Heide zunächst in westlicher Richtung und nimmt dann einen südlichen Verlauf. Weite Teile des Ober- laufs, bis südlich der Landesstraße L 149, fallen zeitweise trocken. Im Stoteler Wald führt der Bachlauf aus dem Stadtgebiet hinaus. Die Schönebecker Aue mündet in Bremen – Schönebeck, nahe der Lesum, in die Weser. Die Gewässergüte wurde in Teilen des Oberlaufs aufgrund von Trockenfallen nicht bestimmt. Von Lilkendey bis zum Stoteler Wald ist sie als kritisch belastet der Güte- klasse II – III zugeordnet. Innerhalb des Waldes bis zur Stadtgebietsgrenze wird die Güteklasse II (mäßig belastet) erreicht. In 1997 wurde unterhalb der Siedlung Auf dem Rusch ein deutlich erhöhter Saprobienindex bei zugleich niedrigem Sauerstoffgehalt festgestellt. Die Strukturgüte des Gewässers variiert zwischen sehr stark verändert (Stufe 6) im westwärts gerichteten Abschnitt, deutlich verändert (Stufe 4) im weiteren Verlauf bis nahe der L 135 und mäßig verändert (Stufe 3) bis zur Stadtgebietsgrenze. Das Rahmenkonzept Schönebecker Aue 39 enthält nähere Angaben zur Gewässer- struktur etc., die im Folgenden kurz zusammengefasst werden: Am Oberlauf grenzen vorwiegend Grünland, teils aber auch Ackerflächen an das Ge- wässer. Ufergehölze sind kaum vorhanden. Wo der Gewässerlauf nördlich von Lilken- dey nach Süden umknickt, ist am Südufer eine Uferstaudenflur ausgeprägt. Südlich Lilkendey verläuft die Schönebecker Aue durch Grünland- und einzelne Siedlungsflä- chen. Abschnittsweise findet sich uferbegleitend eine einseitige Gehölzreihe, vorwie- gend aus Eichen. Östlich der L 135 sind großflächige Uferstaudenfluren ausgeprägt. Der Gewässerlauf ist hier deutlich eingetieft und wird teilweise von Erlen gesäumt. Nach der Einmündung des Stubbener Grabens (s.u.) verläuft die Schönebecker Aue leicht mäandrierend durch Laub- und Laubmischwald sowie Grünland. Im Stoteler Wald wird das Gewässer vorwiegend von Buchen- und Erlenbeständen, teils auch von Fichtenforst gesäumt. Die Struktur zeichnet sich durch Kolke, Steilufer und Abbrüche und einen mäandrierenden Verlauf aus. Im weiteren Verlauf nahe der L 135 säumen Grünland, Uferstaudenfluren und Erlenreihen das Gewässer. Angrenzend liegen einige Fischteiche. Im Quellgebiet dominiert Grünlandnutzung, jedoch sind auch Ackerflächen und Sied- lungsflächen (Heilshorn) vorhanden. Das Relief ist weitgehend eben, zudem begünsti-

39 Ingenieur-Dienst Nord: Renaturierung Schönebecker Aue, Rahmenentwurf – Vorplanung. 1994 mit Ergänzungen von 1996

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 123

gen die Bodenverhältnisse die Niederschlagsversickerung. Im Bereich Auf dem Rusch sind die Bedingungen für die Niederschlagsretention deutlich ungünstiger. Ein hoher Anteil an Acker- und Siedlungsflächen fällt hier mit stärker bewegter Geländemorpho- logie zusammen. Südlich der L 149 verbessert der deutliche Waldanteil die Retentions- leistung im Einzugsgebiet.

Stubbener Graben (3.1, 4.3)

Der Stubbener Graben entspringt ebenfalls im Bereich Lange Heide und mündet nörd- lich der L 149 in die Schönebecker Aue. Das Gewässer fällt in gesamter Länge zeit- weise trocken. Hinsichtlich der Gewässergüte wird der Stubbener Graben als kritisch belastet (Güte- klasse II - III) eingestuft. Der Ausbauzustand ist hingegen über weite Strecken weitgehend natürlich bis natur- nah mit uferbegleitenden Grünland- und Gehölzflächen. Nahe der Einmündung in die Schönebecker Aue zeichnet sich das Gewässer durch einen mäandrierenden Verlauf in einem bewaldeten Taleinschnitt aus.

Kleine Aue (3.1)

Die Kleine Aue liegt nur mit ca. 250 m ihrer insgesamt ca. 900 m Fließstrecke innerhalb des Osterholz-Scharmbecker Stadtgebietes. Sie mündet hier in die Schönebecker Aue. Die Gewässergüte des zeitweise trockenfallenden Baches wird mit Güteklasse III (stark verschmutzt) angegeben. Die Struktur des Gewässers und zwei kleiner östlicher Zuläufe ist überwiegend als na- turnah anzusehen 40 . Vor der Einmündung in die Schönebecker Aue ist allerdings ein längerer Abschnitt verrohrt. An das Gewässer grenzen Laubwald und Grünland an.

3.4.3.2 Die Stillgewässer des Stadtgebietes

Von den zahlreichen Stillgewässern im Stadtgebiet (s. Karte 11) sind nur sehr wenige natürlichen Ursprungs. Der überwiegende Teil ist als Fisch-, Angel-, Stau-, Zierteich, Regenrückhaltebecken o.ä. künstlich angelegt worden oder im Zuge von Rohstoffab- bau (insbesondere Sand und Torf) entstanden. Die meisten Stillgewässer weisen eine Größe von unter einem Hektar auf. Die räumli- che Verteilung zeigt eine Häufung in den Naturräumen Ohlenstedter Geest und Oster- holz-Scharmbecker Geestrand. Als natürliche Stillgewässer sind insbesondere das Breite Wasser und die Hamme- Altarme zu nennen. Bei dem Breiten Wasser handelt es sich um einen ausgedehnten verlandenden Flachwasserbereich nahe der Mündung der Beek in die Hamme. Drei Altarme der Hamme liegen im Naturraum Hammemarsch innerhalb des Stadtgebietes.

40 Grundlage für diese Einstufung bildet die Ausweisung als § 28 a-Biotop, da ansonsten keine Einstufung vorliegt.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 124

Fisch- und Angelteiche kommen über das ganze Stadtgebiet verteilt vor. Größere An- lagen finden sich u.a. an der Garlstedter Aue, am Ohlenstedter Weg, westlich Hülse- berg, an den Quellarmen der Wienbeck, an der Schönebecker Aue nahe der Stadtge- bietsgrenze und südöstlich Buschhausen. Stauteiche wurden in historischer Zeit an vielen Fließgewässern angelegt, um eine kontinuierliche Wasserzufuhr für den Betrieb von Wassermühlen sicherzustellen. Sol- che Gewässer finden sich u.a. am Mühlenbach in Freißenbüttel, bei Ruschkamp (Scharmbeckstotel) sowie nahe der Teichstraße in der Kernstadt. Zierteiche sind im wesentlichen auf die Garten- und Grünflächen in Siedlungsbereichen beschränkt. Regenrückhaltebecken wurden beispielsweise östlich Pennigbüttel, inner- halb der Kernstadt an der Schwaneweder Str., nördlich der Straße Am Knorren, Auf dem Knorren und am Berufsschulzentrum sowie an der Buchtstraße in Scharm- beckstotel angelegt. Durch Rohstoffabbau auf der Geest entstanden sind die drei als Ohlenstedter Quellsee bezeichneten Stillgewässer und der Scharmbeckstoteler See. Zusammen mit dem Breiten Wasser sind dies die größten Stillgewässer des Stadtgebietes. Die Abbauge- wässer des Ohlenstedter Quellsees umfassen insgesamt etwa 13,5 ha Wasserfläche, der Scharmbeckstoteler See ca. 4,2 ha. Die übrigen Abbaugewässer auf der Geest und im Teufelsmoor sind deutlich kleiner. Zur Wasserqualität liegen keine aktuellen Untersuchungen vor. Anhand der Standort- gegebenheiten können folgende verallgemeinernde Annahmen getroffen werden: Im Bereich der Geest finden sich Stillgewässer teils auf sandigem, teils auf lehmig- tonigem Untergrund. Einige führen nicht ständig Wasser. Viele der Stillgewässer sind als Abbaugewässer bei der Sand- oder Torfgewinnung entstanden und weisen dann nährstoffarme Wasserverhältnisse auf. Hingegen sind die zahlreichen Fischteiche durch nährstoffreiche Bedingungen gekennzeichnet. Die Stillgewässer der Teufelsmoorniederung sind als eutroph einzustufen, sofern sie mit den größeren Fließgewässern (Hamme und Beek) in Verbindung stehen. Insbe- sondere dem Breiten Wasser und den Altarmen der Hamme wird kontinuierlich oder bei den periodisch auftretenden Überschwemmungen nährstoffreiches Wasser zuge- führt, so dass es zu einer Verlandung dieser Stillgewässer kommt. Hingegen sind die Torfstiche und sonstigen Abbaugewässer in den Hochmoorflächen zunächst durch nährstoffarme und saure Verhältnisse geprägt. Als Folge der fortschrei- tenden Torfmineralisierung und durch Nährstoffeinträge von direkt angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen kann es jedoch auch hier zu einer fortschreitenden Nährstoffanreicherung kommen.

Für einige Gewässer im Moor- und Heidebereich des Truppenübungsplatzes Garlstedt liegen Daten zur Wasserqualität vor 41 . Die Untersuchungen wurden von März bis Ok- tober 1995 durchgeführt. Die untersuchten Gewässer liegen z.T. jedoch außerhalb des Stadtgebietes. • Die Sauerstoffsättigung der Gewässer lag zwischen 49 % und 135 %. • Es wurden pH-Werte zwischen 4,0 und 7,9 gemessen. • Für die untersuchten Gewässer wurden mittlere Carbonathärten von 0,44 °dH bis 0,86 °dH ermittelt. Bei 0 – 4 °dH wird das Wasser a ls sehr weich eingestuft. Die un-

41 Universität Bremen: Auswirkungen der militärischen Nutzung auf die Heidelandschaft im Gebiet des Truppenübungsplatzes Garlstedt – Ökologische Bestandsaufnahme und Bewertung. Abschlussbericht 1996

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 125

tersuchten Gewässer weisen entsprechend eine sehr geringe Carbonathärte auf. Dies entspricht den für Moor- und Heidegewässer zu erwartenden Verhältnissen. • Die elektrische Leitfähigkeit lag zwischen 450 µS/cm und 38,8 µS/cm. Die meisten der untersuchten Gewässer wiesen mit Mittelwerten von unter 100 µS/cm nieder- moortypisch geringe elektrische Leitfähigkeiten auf. • Die Messwerte für Phosphat, Nitrat und Ammonium wiesen sehr hohe Standard- abweichungen auf und werden deshalb nicht zitiert.

3.4.3.3 Besondere Werte und Funktionen der Oberflächengewässer

Oberflächengewässer mit besonderen Werten und Funktionen sowie sonstige Flächen mit besonderen Werten und Funktionen für Oberflächengewässer werden in der fol- genden Tabelle 13 definiert. Sie sind, sofern auf der vorliegenden Datengrundlage möglich, in Karte 12 dargestellt.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 126

Tabelle 13: Besondere Werte und Funktionen der Oberflächengewässer

Besondere Werte und Funktionen als besondere Werte/ Funktionen sind definiert: Vorkommen im Stadtgebiet Datenquellen und Bemerkungen Wasserqualität  Fließgewässer mit der Gewässergüteklasse I – II  Drepte, Garlstedter Aue, Giehler Bach, Abschnit-  Gewässergütekarte 2000 (gering belastet) oder II (mäßig belastet) te der Hamme, Hopwiesengraben, Kirchdamm- graben, Mühlenbach, Abschnitte der Schönebe- cker Aue  Stillgewässer, für die aufgrund von Naturnähe und/  verstreut im gesamten Stadtgebiet  Stillgewässer innerhalb der für oder Nährstoffarmut von einer weitgehend unbelas- den Naturschutz wertvollen Be- teten Wasserqualität ausgegangen werden kann reiche (NLÖ) oder der für Arten und Lebensgemeinschaften wichtigen Bereiche gemäß LRP (außer Fischteiche), gemäß § 28 a NNatG geschützte Still- gewässer; Es ist mit weiteren Vorkommen im Stadtgebiet zu rechnen, die auf der vorhandenen Daten- grundlage nicht abgeleitet wer- den können. Strukturgüte  Fließgewässer mit der Strukturgüteklasse 2 (gering  Abschnitt der Schönebecker Aue  Strukturgütekarte 2000 verändert) oder 3 (mäßig verändert)  ergänzend Fließgewässer mit dem Ausbauzustand  Garlstedter Aue, Beek, Torfkanal, Neuer Speck-  LRP Anlage 9 Stufe 1 (weitgehend natürlich bis naturnah), Stufe 1 graben, Neuer Fangstaken, Scharmbecker Bach – 2, Stufe 2 (bedingt naturnah/ teilweise ausgebaut) nordöstlich der Kernstadt, Wienbeck mit südli- sowie Gräben mit naturnahen Elementen chem Quellarm, Stubbener Graben  gemäß § 28 a NNatG geschützte Fließgewässer  Kleine Aue, Zuflüsse zu Stubbener Graben und  Angaben der Unteren Natur- Schönebecker Aue schutzbehörde zu besonders geschützten Biotopen  Stillgewässer, für die aufgrund floristischer und  verstreut im gesamten Stadtgebiet  Stillgewässer innerhalb der für faunistischer Daten von einer naturnahen Struktur den Naturschutz wertvollen Be- ausgegangen werden kann reiche (NLÖ) oder der für Arten und Lebensgemeinschaften wichtigen Bereiche gemäß LRP (außer Fischteiche), gemäß § 28 a NNatG geschützte Still-

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 127

Besondere Werte und Funktionen als besondere Werte/ Funktionen sind definiert: Vorkommen im Stadtgebiet Datenquellen und Bemerkungen gewässer; Es ist mit weiteren Vorkommen im Stadtgebiet zu rechnen, die auf der vorhandenen Daten- grundlage nicht abgeleitet wer- den können Retention von Hoch-  Überflutungsräume  umfangreiche Niederungsflächen an Hamme  LRP-Anlage 10 wasser und Beek

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 128

3.4.3.4 Beeinträchtigungen und Gefährdungen der Oberflächenge- wässer

Beeinträchtigungen und Gefährdungen der Oberflächengewässer betreffen die Was- serqualität, die Gewässerstruktur sowie die Verhältnisse in den Wassereinzugsgebie- ten. Sie werden im Folgenden aufgeführt und sind, sofern sie sich lokalisieren lassen, in Karte 12 dargestellt.

Veränderungen der Wasserqualität Einleitungen von Schad- und Nährstoffen beeinträchtigen die Wasserqualität (Gewäs- sergüte) von Oberflächengewässern. Als Schadstoffe sind insbesondere Schwermetalle, persistente organische Verbindun- gen, Salze und Säuren relevant. Während im Wasser gelöste toxische Stoffe direkt die betroffenen Biozönosen schädigen, werden unlösliche Schadstoffe im Sediment akku- muliert und können von dort bei veränderten physikochemischen Verhältnissen im Ge- wässer wieder freigesetzt werden. Beispielsweise kommt es bei fortschreitender Ge- wässerversauerung zu einer Remobilisierung von im Sediment festgelegten Schwer- metallen. Eine Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeinträgen ist bei allen Gewässern gegeben. Gegenüber Versauerung gelten die Geestgewässer als besonders empfindlich, da die Gewässer der Hochmoorgebiete von Natur aus saure Verhältnisse aufweisen. Eine Belastung der Oberflächengewässer mit Nährstoffen (Eutrophierung), insbeson- dere mit Phosphaten und Stickstoffverbindungen, führt zu intensiven Umsetzungspro- zessen unter Verbrauch des im Wasser gelösten Sauerstoffs. Für Stillgewässer ist die Eutrophierung und die damit einhergehende, sukzessive Verlandung ein natürlicher Vorgang, der jedoch oftmals durch anthropogene Einflüsse verstärkt wird. Im Extrem- fall werden durch Sauerstoffmangel Organismen und Lebensgemeinschaften geschä- digt und die Bildung von Faulschlamm begünstigt. Es kommt zum „Umkippen“ des Ge- wässers. Beeinträchtigungen und Gefährdungen durch Nährstoffeinträge sind insbesondere bei Fließgewässern mit geringer Fließgeschwindigkeit und bei kleineren Oberflächenge- wässern relevant. Bei schnellfließenden Gewässern und Seen mit großer Wasserflä- che ermöglichen Turbulenzen eine Nachlieferung von Sauerstoff aus der Atmosphäre. Da die Wasserlöslichkeit von Sauerstoff bei steigender Temperatur abnimmt, sind wei- terhin unbeschattete Gewässer und Flachseen als empfindlich gegenüber Eutrophie- rung einzustufen.

Stoffliche Belastungen der Oberflächengewässer sind im Stadtgebiet vor allem auf Siedlungs- und Verkehrsabwässer, Altlasten, Kläranlagen, Luftschadstoffe, Landwirt- schaft, Fischteiche und den Sportbootverkehr auf der Hamme zurückzuführen. Dabei können punktuelle Stoffeinträge und diffuse Quellen unterschieden werden. Abwasser- und direkte Regenwasser-Einleitungen von Siedlungs- und Verkehrsflä- chen, die sehr verbreitet vorkommen, stellen punktuelle Schadstoffquellen dar. Über Art und Menge der eingetragenen Schadstoffe, die zudem stark variieren können, lie- gen keine Untersuchungen vor. Als Belastungsschwerpunkte können der innerhalb der Kernstadt verlaufende Abschnitt des Scharmbecker Baches sowie Querungen ver- kehrsreicher Straßen mit Fließgewässern angenommen werden. Durch Rückhaltung

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 129

von Niederschlagswasser sind die Belastungen örtlich reduziert, da sich in den Regen- rückhaltebecken Schweb- und Schadstoffe absetzen. Hinweise für Schadstoffeinträge aus Altlasten liegen für zwei Bereiche am Oberlauf des Scharmbecker Baches sowie einen angrenzenden Teich (Nr. 10 und 16 in Tab. 9) und für eine Altlast am südlichen Quellarm der Wienbeck (Nr. 25 in Tab. 9) vor. Diese Hinweise sind jedoch älteren Datums und wurden aktuell nicht überprüft. Die kommunale Kläranlage liegt südlich der Kernstadt am Fuß des Geestrandes. Sie verfügt über eine dritte Reinigungsstufe mit biologischer Phosphat- und Stickstoffredu- zierung. Die geklärten Abwässer werden über eine parallel zum Bahndamm verlaufen- de Leitung der Lesum zugeführt. Die zulässigen Schad- und Nährstoffeinträge in die Gewässer sind gesetzlich reguliert. Einige Ortschaften und sonstige Siedlungsbereiche (Wochenendplatz in Ohlenstedt, Camping- und Wochenendplätze an der Hamme, Einzelbebauungen) sind nur teilweise oder gar nicht an die kommunale Kläranlage angeschlossen. Die Abwasserentsorgung erfolgt unvollständig über Kleinkläranlagen, deren Abläufe ebenfalls die Wasserqualität belasten können. Luftschadstoffe (vgl. Kap. 3.5.2.3) können über direkte Deposition, mit dem Nieder- schlag bzw. Oberflächenabfluss oder mit dem Sickerwasser in die Oberflächengewäs- ser gelangen. Es handelt sich um diffuse Schadstoffeinträge. Allerdings kann für Ge- wässer in Nadelwaldbereichen aufgrund der Filterwirkung der Vegetation für Luft- schadstoffe von einer erhöhten Beeinträchtigung oder Gefährdung ausgegangen wer- den. Zudem verstärkt hier die vegetationsbedingte Säurebelastung des Bodens (vgl. Kap. 3.3.4) die Gewässerversauerung durch saure Niederschläge. Im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Nutzung entstehen sowohl punktuelle als auch diffuse Schad- und Nährstoffeinträge in Oberflächengewässer: Mit dem Drai- nagewasser werden vor allem in der Bodenlösung enthaltene Stickstoffverbindungen aus nicht bedarfsgerechter Düngung in die Oberflächengewässer eingetragen und füh- ren dort zu einer Eutrophierung. Ein weiteres Problem stellt die Verockerung dar: In den Drängräben kommt es durch Oxidationsprozesse zur Bildung von schwerlöslichen Eisenoxiden, die sich als flockige Ausfällungen oder Krusten im Gewässer ablagern. Mit diesem Prozess geht auch eine Veränderung des Wasserchemismus (Redox- und pH-Verhältnisse) einher. Gewässernahe Silagemieten sind ebenfalls als punktuelle Belastungsquellen zu nennen. Mit dem Sickerwasser gelangen organische Verbindun- gen in die Gewässer und bewirken eine Nährstoffanreicherung und Versauerung. Diffuse Belastungen mit Düngemitteln und Pestiziden entstehen durch Verwehungen bei der Anwendung (direkte Deposition) oder durch den Eintrag von erodiertem Bo- denmaterial (vgl. Kap. 3.3.4). Als Belastungsschwerpunkte sind die Gebiete anzuneh- men, in denen eine intensive landwirtschaftliche Nutzung bis dicht an den Gewässer- rand betrieben wird und in denen eine erhöhte Erosionsgefahr in Gewässernähe be- steht. Ein hoher Anteil gewässernaher und erosionsgefährdeter Ackerflächen finden sich am Oberlauf der Schönebecker Aue und am Mühlenbach. Stillgewässer liegen i.d.R. nicht in Ackerschlägen. Über Gewässerbelastungen durch intensive Grünland- nutzung liegen keine Detailkenntnisse vor. Bei intensiver Nutzung werden Fischteiche durch Nährstoffeinträge belastet und unter- liegen einer starken Eutrophierung. Sofern die Fischteiche mit Fließgewässern in Ver- bindung stehen, wirkt sich der Nährstoffeintrag auch nachteilig auf die Gewässergüte des anschließenden Fließgewässerabschnitts aus. Zudem kann es hier zu einer Er- wärmung und entsprechend zu einer Verringerung des Sauerstoffgehaltes kommen, da die Wassertemperatur in Stillgewässern (Fischteiche) i.d.R. höher liegt als in Fließge- wässern. Im Stadtgebiet gibt es verschiedene Fischteichanlagen, über deren Bewirt- schaftungsintensität jedoch keine Angaben vorliegen. Beeinträchtigungen angrenzen-

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 130

der Fließgewässerabschnitte sind an Garlstedter Aue, Drepte, Giehler Bach, den Quellarmen der Wienbeck und Schönebecker Aue zu vermuten. Schadstoffbelastungen können auch durch den Bootssport verursacht werden, der insbesondere auf der Hamme und im Hafenkanal ausgeübt wird. Über den Umfang der (z.B. durch unsachgemäße Handhabung oder Leckagen) in die Gewässer gelangen- den Betriebsstoffe (Treibstoffe, Farben, Abwässer u.ä.) liegen jedoch keine Kenntnisse vor.

Als integrierender Ausdruck für die Wasserqualität der Fließgewässer können die che- mische und biologische Gewässergüteklasse herangezogen werden (vgl. Kap. 3.4.3.1). Allerdings wurde die chemische Gewässergüte bisher nur für die Meßstelle Tietjens Hütte an der Hamme ermittelt, die biologische Gewässergüte lässt nur Rückschlüsse auf Gewässerbelastungen mit organischen Verbindungen zu. Die vorliegenden Anga- ben zur Gewässergüte werden in Kap. 3.4.3.1 bei der Beschreibung der einzelnen Fließgewässer ausgewertet. In Karte 12 sind die Fließgewässerabschnitte als beein- trächtigt eingestuft, die eine Gewässergüteklasse von II – III (kritisch belastet) oder schlechter aufweisen. Es handelt sich um die Oberläufe von Garlstedter Aue und Schönebecker Aue, den nördlichen Quellarm der Wienbeck, Schaufleet, Scharmbecker Bach und Stubbener Graben sowie alle untersuchten Gewässer der Teufelsmoorniede- rung mit Ausnahme von Kirchdammgraben und einem Teilabschnitt der Hamme. Wei- terhin sind die in der Hamme festgestellten Belastungen von Wasser und Sediment in der Karte gekennzeichnet. Über die räumliche Ausdehnung dieser Belastungen können jedoch keine näheren Angaben gemacht werden.

Veränderungen der Gewässerstruktur Veränderungen der Gewässerstruktur wirken sich nicht allein auf die Gewässermor- phologie aus, sondern beeinflussen zugleich das Selbstreinigungsvermögen und – bei Fließgewässern – Abflussregime und biologische Durchgängigkeit. Als Beeinträchtigungen sind insbesondere Ausbaumaßnahmen (Gewässerbegradigun- gen und –verbreiterungen, Sohlvertiefungen), Uferbefestigungen (Steinschüttungen, Faschinen, Bongossi-Flechtwerk, Ufermauern), Durchlassbauwerke (Verrohrungen, Düker, Kastendurchlässe, Sperrwerke etc.), Sohlbauwerke (Wehre, Sohlabstürze, Stauhaltungen etc.), Räummaßnahmen (Gewässerunterhaltung einschließlich Beseiti- gung der Ufervegetation) und Zerstörungen der Uferzone durch Trittbelastung oder Wellenschlag zu nennen. Weiterhin kann es durch Einspülung erodierter Bodenpartikel zu Veränderungen der natürlichen Substrateigenschaften kommen.

Ausbaumaßnahmen wurden an einer Reihe von Fließgewässern im Stadtgebiet durch- geführt, u.a. an der Hamme, dem Oberlauf der Schönebecker Aue und der Drepte. Der Verlauf des Scharmbecker Baches wurde in der Vergangenheit sogar mehrfach voll- ständig umgeleitet. Uferbefestigungen über längere Abschnitte finden sich u.a. an der Drepte, an der Hamme und am Scharmbecker Bach. Die Ufer der Drepte sind im Bereich der L 135 mit Flechtzaun und Steinschüttungen befestigt. Am Golfplatz ist eine Uferverbauung mit Flechtzaun vorhanden. Die Ufer der Hamme sind durch Steinschüttungen befestigt, um sie gegen den Wellenschlag der Sportboote zu schützen. Am Scharmbecker Bach wurden innerhalb des Kernstadt an verschiedenen Abschnitten Uferbefestigungen mit Feldsteinen, Backsteinen, Bongossi-Flechtwerk oder Beton kartiert. Auch Durchlass- und Sohlbauwerke sind i.d.R. mit kleinflächigen Uferbefestigungen verbunden.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 131

Durchlass- und Sohlbauwerke kommen ebenfalls verbreitet an den Fließgewässern im Stadtgebiet vor. Das Ausmaß der Beeinträchtigungen von biologischer Durchgängig- keit und Abflussverhalten wird im Wesentlichen von der Länge, von Breite bzw. Durchmesser des Bauwerks und von der Höhe des Sohlabsturzes bestimmt. Im Rahmen des Fließgewässerschutzsystems 42 werden verschiedene Durchlass- und Sohlbauwerke an der Drepte als sehr starke oder starke Beeinträchtigungen eingestuft. Diese sind in Karte 12 gekennzeichnet und in der folgenden Tabelle beschrieben. Für die Schönebecker Aue liegen mit dem Rahmenkonzept zur Renaturierung 43 ebenfalls Angaben zu Sohl- und Durchlassbauwerken vor, die in Karte 12 und Tabelle 14 be- rücksichtigt sind. Für den innerhalb der Kernstadt gelegenen Abschnitt des Scharmbe- cker Baches wurden diese Angaben auf Grundlage der aktuellen Kartierung ermittelt. Die außerhalb des Stadtgebietes gelegene Schleuse in Ritterhude und das Sperrwerk an der Lesum wirken sich durch die Regulierung des Tidenhubs und die Unterbre- chung der Längskontinuität (biologische Durchgängigkeit von der Quelle bis zur Mün- dung) auch nachteilig auf die Hamme-Abschnitte im Stadtgebiet aus.

Tabelle 14: Durchlass- und Sohlbauwerke an ausgewählten Fließgewässerabschnitten

Nr. in Länge/ Durchmesser Karte 12 Gewässer Art und Bemerkungen bzw. Breite + Höhe [m] 1 Drepte Rohrdurchlass 10/ 0,4 2 Drepte Rohrdurchlass 5/ 0,4 3 Drepte Rohrdurchlass 8/ 0,4 4 Drepte Rohrdurchlass 8/ 0,4 5 Drepte Rohrdurchlass 5/ 0,6 6 Drepte Sohlabsturz mit Sohl- und Uferbefestigungen, -/ 1,5 + 0,4 über 10 m Rückstau Rohrdurchlass 6/ 0,6 7 Drepte Rohrdurchlass 20/ 1,2 8 Drepte Rohrdurchlass 5,5/ 0,8 9 Drepte Rohrdurchlass 10/ 0,8 10 Drepte Rohrdurchlass 4/ 0,8 11 Drepte Rohrdurchlass 6/ 0,8 12 Drepte Brücke mit betonierter Sohle 15/ 1,2 + 1,2 13 Drepte Rohrdurchlass 5/ 1,0 14 Drepte Wehr mit Sohl- und Uferbefestigungen, über -/ 1,5 + 1,0 50 m Rückstau Durchlassbauwerk 5/ 4,0 + 1,2 15 Schönebecker Rohrduchlass -/ 0,5 Aue 16 Schönebecker Rohrduchlass -/ 0,5 Aue 17 Schönebecker Rohrduchlass -/ 0,4 Aue 18 Schönebecker Rohrduchlass -/ 0,8 Aue 19 Schönebecker Rohrduchlass 3,5/ 0,4 Aue

42 Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Fachbehörde für Naturschutz: Das Niedersächsische Fließgewässerschutzsystem – Einzugsgebiet von Weser und Hunte. Naturschutz und Landschaftspfle- ge in Niedersachsen, Heft 25/3, 1991 43 Ingenieur-Dienst Nord: Renaturierung Schönebecker Aue, Rahmenentwurf – Vorplanung. 1994 mit Ergänzungen von 1996

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 132

Nr. in Länge/ Durchmesser Karte 12 Gewässer Art und Bemerkungen bzw. Breite + Höhe [m] 20 Schönebecker Rohrduchlass 4,0/ 1,0 Aue 21 Schönebecker Rohrduchlass 5,0/ 1,0 Aue 22 Schönebecker Rohrduchlass 3,0/ 1,0 Aue 23 Scharmbecker Rohrdurchlass mit Sohlgleite 5,0/ 0,3 Bach 24 Scharmbecker Rohrdurchlass 125/ 0,6 Bach 25 Scharmbecker Wehr -/ - + 2,5 Bach 26 Scharmbecker Kastendurchlass 9,0/ 1,5 + - Bach 27 Scharmbecker zwei Kastendurchlässe und mehrere Staustufen Bach von je ca. 20 cm Höhe 28 Scharmbecker Kastendurchlass 50/ 3,5 + - Bach 29 Scharmbecker Wehr mit Mühlrad -/ - + 2,0 Bach 30 Scharmbecker Kastendurchlass 15,0/ 2,0 + 1,5 Bach 31 Scharmbecker Kasten-/ Rohrdurchlass 50/ 2,0 + 1,5 bzw. Bach Durchm. 0,8 32 Scharmbecker Kastendurchlass 25,0/ 3,0 + 1,5 Bach 33 Scharmbecker Sohlabsturz, Rückstau, Schaumbildung -/ - + 0,4 Bach 34 Scharmbecker Verrohrung 230/ 1,2 Bach 35 Scharmbecker Kastendurchlass 20/ 2,5 + 1,0 Bach 36 Scharmbecker Sohlabsturz -/ - + 0,1 Bach 37 Scharmbecker Sohlabsturz -/ 1,5 + 0,1 Bach 38 Scharmbecker Rohrduchlass 15/ 2,0 Bach 39 Scharmbecker Rohrdurchlass -/ 1,8 Bach 40 Scharmbecker Kastendurchlass; Wände gemauert, Sohle mit 15/ 3,5 + - Bach Steinschüttungen 41 Scharmbecker 4 Wehre -/ 1,0 – 1,5 + 0,3 – 0,4 Bach

Durch Räummaßnahmen wird das Sohlsubstrat entfernt, die Wasser- und Ufervegeta- tion zerstört und die Fließgeschwindigkeit erhöht. Hiervon ist ein Großteil der Fließge- wässer im Stadtgebiet betroffen. Besonders intensive Unterhaltungsmaßnahmen sind für einen Teil der Gräben in der Teufelsmoorniederung anzunehmen, da es hier als Folge der Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) und geringen Fließgeschwindigkeit zu starker Ablagerung von Faulschlamm kommt. Einige dieser Gräben werden allerdings auch weniger intensiv unterhalten, so dass sich naturnahe Strukturen ausbilden kön-

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 133

nen (vgl. Kap. 3.4.3.1). Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Untere Hammenie- derung (s. Kap. 5.1.1) ist in Teilbereichen der Teufelsmoorniederung eine Einstellung von Unterhaltungsmaßnahmen an den Gräben absehbar. Neben Uferbefestigung und Unterhaltungsmaßnahmen können auch Trittbelastungen zu einer Beeinträchtigung der Uferzone führen. Als Folge von Erholungsnutzungen (Baden, Angelsport) und Weidetierhaltung entstehen Bodenverdichtungen und Tritt- schäden an der Vegetation. Solche Beeinträchtigungen werden für den Unterlauf der Wienbeck beschrieben und sind zudem für weitere Gewässer des Stadtgebietes anzu- nehmen. An innerhalb von Ackerbereichen gelegenen Gewässern oder Gewässerabschnitten führen Boden-Einspülungen oftmals zur Veränderung der natürlichen Substrateigen- schaften. Ein hoher Anteil gewässernaher und erosionsgefährdeter Ackerflächen fin- den sich am Oberlauf der Schönebecker Aue und am Mühlenbach.

Als integrierender Ausdruck für strukturelle Beeinträchtigungen der Fließgewässer können die Strukturgüteklasse und der Ausbauzustand betrachtet werden (vgl. Kap. 3.4.3.1). Die vorliegenden Einstufungen der Strukturgüte und des Ausbauzustandes werden in Kap. 3.4.3.1 bei der Beschreibung der einzelnen Fließgewässer ausgewer- tet. In Karte 10 sind die Fließgewässerabschnitte als beeinträchtigt eingestuft, die eine Strukturgüteklasse von 4 (deutlich verändert) oder schlechter bzw. einen Ausbauzu- stand von 2 – 3 (bedingt naturnah bis naturfern) aufweisen. Es handelt sich um Drepte, Giehler Bach, Hopwiesengraben, Schaufleet, Hamme, Schmoo, Umbeck, Mühlenbach, weite Abschnitte des Scharmbecker Baches sowie den Oberlauf der Schönebecker Aue. Über strukturelle Veränderungen an Stillgewässern liegen keine aktuellen und umfas- senden Kenntnisse vor. Allerdings ist ein Großteil der Stillgewässer im Stadtgebiet an- thropogenen Ursprungs.

Veränderungen im Einzugsgebiet Weitere Gefährdungen und Beeinträchtigungen der Oberflächengewässer werden durch Veränderungen der Bedingungen in den Einzugsgebieten verursacht: Maßnahmen, die die Grundwasserneubildung verringern (vgl. Kap. 3.4.2.3), erhöhen zugleich den oberflächlichen Abfluss von Niederschlagswasser und verstärken somit die witterungsbedingten Schwankungen in der Wasserführung der Oberflächengewäs- ser. Hierzu zählen insbesondere Versiegelungen und die Entwässerung landwirtschaft- licher Nutzflächen durch Drainagen und Grabensysteme, weiterhin auch Acker- und Grünlandnutzungen in reliefiertem Gelände. Die Teufelsmoorniederung wies ursprünglich ein besonderes Retentionsvermögen auf, da insbesondere Hochmoore schwammartig Niederschlagswasser speichern können. Als Folge von Abtorfung, Kultivierung und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung ist dieses Retentionsvermögen inzwischen stark herabgesetzt und auch weiterhin gefähr- det. Deichbauwerke und Einpolderungen in der Flussaue reduzieren das Retentionsvermö- gen für Hochwasser und verändern das Abflussgeschehen des Gewässers. Innerhalb des Stadtgebietes sind keine Deiche und Polder vorhanden. Allerdings wirkt sich der südlich der Hamme gelegene Waakhauser Polder auch in das Stadtgebiet hinein aus.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 134

3.5 Klima und Luftqualität

3.5.1 Die Funktionen von Klima und Luft im Naturhaushalt

Das Klima fasst das Zusammenwirken und die Ausprägung von Sonneneinstrahlung, Temperatur, Niederschlag, Wind und Luftfeuchte über längere Zeiträume zusammen. Es hat Einfluss auf alle Lebensvorgänge und bestimmt wesentliche Abläufe im Natur- haushalt sowie die Verbreitung von Arten und Lebensgemeinschaften. Als Großklima wird das Klima größerer Landschaftsräume bezeichnet. Durch die Be- schaffenheit von Geländerelief, Boden und Vegetation ergeben sich auf lokaler Ebene Abweichungen von der großklimatischen Situation, als Lokalklima zusammengefasst. Zur Charakterisierung der großklimatischen Situation wird i.d.R. auf Meßreihen über 30 Jahre zurückgegriffen, da hierdurch Schwankungen im Witterungsverlauf einzelner Jahre herausgemittelt werden, andererseits längerfristige Klimaveränderungen weitge- hend unberücksichtigt bleiben. Als aktuell verfügbare Meßreihe liegen die Daten aus der Referenzperiode 1961 – 1990 vor. Die Luftqualität wird im Allgemeinen nur hinsichtlich der Belastungssituation betrachtet, wobei bestimmte Gase sowie Stäube von Belang sind. Die Luft stellt zum einen ein Transportmittel für Schadstoffe dar, die mit der Atemluft von Menschen und Tieren auf- genommen werden können oder sich auf Vegetation, Boden oder in Gewässern abla- gern können (Deposition). Zum anderen wirken sich Luftverunreinigungen auch auf den Klimahaushalt aus bis hin zu erhöhter UV-Einstrahlung und Treibhauseffekt. Die nachfolgende Charakterisierung der klimatischen Situation beruht auf dem Klima- Atlas Bundesrepublik Deutschland 44 , den Hinweisen des NLÖ zum Schutzgut Klima/ Luft in der Landschaftsplanung 45 , dem Landschaftsrahmenplan Osterholz sowie Daten der Klimastation, die seit Oktober 1998 an der von Rönn’schen Mühle in der Kernstadt betrieben wird 46 . Weitere Zusammenhänge werden anhand von Relief und Vegetation abgeleitet. Zur Luftqualität werden Meßergebnisse ausgewertet, die vom NLÖ im Rahmen des Lufthygienischen Überwachungssystems Niedersachsen (LÜN) und des Gewässergüte-Überwachungssystems Niedersachsen (GÜN) erhoben werden.

3.5.2 Die Situation im Stadtgebiet

3.5.2.1 Die großklimatische Situation

Niedersachsen liegt innerhalb der feucht-gemäßigten Westwindzone der mittleren Brei- ten. Das Klima weist einen deutlichen ozeanischen Einfluss auf, der sich in mäßig warmen, niederschlagsreichen Sommern und milden Wintern bemerkbar macht.

44 Deutscher Wetterdienst: Klimaatlas Bundesrepublik Deutschland, Teil 1 – Lufttemperatur, Nieder- schlagshöhe, Sonnenscheindauer. 1999 45 NLÖ: Schutzgut Klima/ Luft in der Landschaftsplanung – Bearbeitung der klima- und immissionsökolo- gischen Inhalte im Landschaftsrahmenplan und Landschaftsplan. Informationsdienst Naturschutz Nie- dersachsen, Heft 4/ 1999 46 Biologische Station Osterholz e.V.: Meßdaten zu Lufttemperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer aus den Jahren 2000 – 2003, verfügbar im Internet unter www.biologische-station-osterholz.de

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 135

Bei Ostwind-Wetterlagen, die i.d.R. mit Hochdruck-Einfluss verbunden sind, verstärkt sich die kontinentale Tönung: Im Winter werden dann kalt-trockene, im Sommer warm- trockene Luftmassen herangeführt. Innerhalb von Niedersachsen wird eine Unterteilung in drei klimaökologische Regionen vorgenommen: den küstennahen Raum, den Geest- und Bördebereich sowie das Bergland und Bergvorland. Das Stadtgebiet ist dem küstennahen Raum zugeordnet. Hier herrschen ganzjährig gute Austauschbedingungen vor, die die Bedeutung lokalklimatischer Prozesse, die sich nur bei austauscharmen Wetterlagen ausprägen, zurücktreten lassen. Die wich- tigsten Kenngrößen des Osterholz-Scharmbecker Klimas sind folgende: • Die mittleren jährlichen Wind geschwindigkeiten liegen mit 4,0 – 4,9 m/ s relativ hoch. Schwachwinde mit einer Geschwindigkeit von unter 1,5 m/ s weisen nur ei- nen Anteil von 5 – 12 % auf. Windstille ist selten. • Es herrschen Winde aus südwestlichen bis nordwestlichen Richtungen vor, wobei im Sommer westliche bis nordwestliche, im Winter südwestliche Winde überwie- gen. Bei den Messungen an der Mühle in der Kernstadt wurden in 1999 – 2002 vorherrschend südwestliche Windrichtungen mit einer tendenziellen Zunahme süd- licher Windrichtungen festgestellt. • Spitzen-Windgeschwindigkeiten wurden in 2002 mit 126,4 km/h gemessen. Die Anzahl der Sturmtage, an denen Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h er- reicht werden, lag in 2002 bei fünf, in 2001 bei zwei. • Die mittlere jährliche Lufttemperatur liegt bei 8 – 9 °C. Hierbei ist der Januar mit 0 – 1 °C im langjährigen Mittel der kälteste Monat, während im Juli und August mit 16 – 17 °C die höchsten Durchschnittstemperaturen e rreicht werden. Der Jahres- gang der Lufttemperatur ist mit Schwankungen von durchschnittlich ca. 16 °C als ausgeglichen anzusehen. • In den Jahren 2000 bis 2003 wurden an der Mühle überdurchschnittlich hohe Jah- resmitteltemperaturen gemessen. Im Jahr 2000 war die Durchschnittstemperatur mit 10,3 °C besonders hoch. • Die Tiefstwerte (Minimumtemperaturen) der Lufttemperatur lagen in den Jahren 2000 bis 2003 zwischen – 8,5 °C und – 14,4 °C. Als sommerliche Maximumtempe- raturen wurden in 2001 32,9 °C erreicht, in 2003 so gar 36,5 °C. • Die größten gemessenen Differenzen zwischen Maximal- und Minimumtemperatur eines Tages (Tagesgang der Lufttemperatur) lagen in 2001 bei 17,4 °C, in 2002 bei 18,4 °C und in 2003 bei 20,0 °C. • An durchschnittlich 60 – 80 Tagen im Jahr unterschreitet die Minimumtemperatur den Gefrierpunkt (Frosttage). Die mittlere Zahl der Eistage, an denen auch die Ma- ximumtemperatur unter 0 °C liegt (Dauerfrost), wird mit 20 angegeben. Maximum- temperaturen von über 30 °C (Tropentage) werden im langjährigen Mittel an vier Tagen im Jahr gemessen. • Die Messungen an der Mühle ergaben für die Jahre 2001 und 2003 jeweils 15 Eis- tage, in 2002 waren es 21. Die Anzahl der Tropentage war in 2002 mit sieben und in 2003 mit 15 besonders hoch. • Die jährlichen Niederschlag ssummen erreichen im Durchschnitt 700 – 800 mm. Die Niederschläge sind relativ gleichmäßig über das Jahr verteilt mit einem leichten Maximum in den Sommermonaten: Juni, Juli und August sind mit 60 – 80 mm be- sonders niederschlagsreich, während im Februar und April im Mittel nur 40 – 50 mm Niederschläge gemessen werden. Insgesamt ist die Niederschlagsmenge

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deutlich höher als die potenzielle Evapotranspiration (Verdunstung von Vegetation und vegetationslosen Flächen), die etwa 420 mm/a beträgt. • Die Jahre 2003 und 2000 waren mit Niederschlagssummen von 593 mm bzw. 656 mm trockener als im langjährigen Mittel. In 2001 und 2002 lagen die Nieder- schlagssummen mit ca. 975 mm deutlich über dem Mittel. Dabei lag allein im Sep- tember 2001 die Regenmenge mit 237 mm etwa viermal so hoch wie im Durch- schnitt. • Als Maximalmengen pro Tag bzw. Niederschlagsereignis wurden an der Mühle in den vergangenen Jahren Werte um 25 l/m 2 gemessen. Am 5. August 2002 fielen sogar 42,3 l/m 2. • Die durchschnittliche Sonnenscheindauer wird mit 1.400 – 1.500 Stunden im Jahr angegeben. Im Mai und Juni werden mit bis zu 225 Monatsstunden die höchsten Werte erreicht, im November bis Januar scheint die Sonne nur ca. 25 – 50 Stunden pro Monat. • Die höchste bisher gemessene Sonnenscheindauer in Osterholz-Scharmbeck wur- de für das Jahr 2003 mit 1.878 Stunden ermittelt. Auch in 2002 lag die Sonnen- scheindauer mit 1.529 Stunden etwas über dem langjährigen Mittel. • Die mittlere Zahl der Nebeltage , an denen die Sichtweite von 1.000 m zeitweise unterschritten wird, liegt im Landkreis Osterholz bei etwa 72 pro Jahr.

Die günstigen Austauschbedingungen, die in Niedersachsen und insbesondere im küs- tennahen Raum vorherrschen, sind durch die stetigen und oftmals starken Winde be- gründet. Die Land-Seewind-Zirkulation, die für das Küstengebiet einen bedeutsamen Austausch-Prozess darstellt, ist für den Osterholz-Scharmbecker Raum vermutlich nicht relevant, da diese Luftströmungen im Allgemeinen nur 10 – 20 km ins Binnenland hineinreichen. Die Durchmischung der Luftmassen wirkt sich positiv auf die Luftqualität (Vedünnung von Emissionen, vgl. Kap. 3.5.2.3) und auf die bioklimatischen Bedingungen aus. Bio- klimatische Belastungssituationen mit Überwärmung oder schlechter Luftqualität treten nur selten auf und sind dann i.d.R. wenig intensiv und/ oder lokal eng begrenzt. Eine Ausnahme stellen bioklimatische Belastungen durch den Wind dar. Es besteht ein erhöhtes Risiko von Zugigkeit oder Böigkeit, so dass Windstress verursacht werden kann. Durch Ostwind geprägte Wetterlagen fallen oftmals mit Hochdruckeinfluss und gerin- gen Windgeschwindigkeiten zusammen, so dass der Luftaustausch in der bodennahen Luftschicht eingeschränkt ist. Die Gefahr lufthygienischer und bioklimatischer Belas- tungen steigt. In solchen Situationen können lokalklimatische Austauschprozesse von Bedeutung werden.

3.5.2.2 Lokalklimatische Charakterisierung

Zu den lokalklimatischen Besonderheiten liegen keine systematischen oder punktuel- len Untersuchungen vor. Auf Grundlage von Geländemorphologie, Vegetations- und Nutzungstypen sowie Bodenverhältnissen können jedoch Analogieschlüsse zu den lokalklimatischen Gegebenheiten abgeleitet werden. Zur Charakterisierung der lokalklimatischen Situation werden nachfolgend Klimatopty- pen unterschieden und näher gekennzeichnet. Auf eine Kartendarstellung der Klima- toptypen wird verzichtet, da eine gesicherte Abgrenzung auf der vorhandenen Daten-

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 137

grundlage nicht möglich ist und lokalklimatische Prozesse im Stadtgebiet nur von un- tergeordneter Bedeutung sind. Eine ungefähre Vorstellung von der räumlichen Vertei- lung der Klimatoptypen vermitteln die in Kap. 3.2.1 beschriebenen und in Karte 5 dar- gestellten Landschaftsbild-Einheiten. • Waldflächen zeichnen sich durch einen ausgeglichenen Temperaturverlauf und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit aus. Weiterhin werden durch Nadeln und Blätter Staubpartikel und Gase aus der Luft gefiltert, so dass Wälder die Regeneration be- lasteter Luftmassen begünstigen. Große Waldgebiete liegen in den Naturräumen Garlstedter Heide (Schmidts Kie- fern, Elm, Fuchstal) und Bremer Schweiz (Stoteler Wald). Kleinere Waldflächen finden sich im gesamten Stadtgebiet verteilt. • Gehölzreiche Landwirtschaftsflächen der Geest : Gehölzstrukturen führen zu einer Verringerung der Windgeschwindigkeit und einer Verwirbelung von Luftmas- sen (Lee-Effekt). Sie erfüllen somit eine Windschutzfunktion, der vor dem Hinter- grund der durchschnittlich hohen Windgeschwindigkeit im Stadtgebiet eine beson- dere Bedeutung auf lokalklimatischer Ebene zukommt. Die Wirksamkeit von Wind- schutzgehölzen ist insbesondere abhängig von Höhe und Durchlässigkeit des Be- standes sowie Ausrichtung zur Windrichtung. Als weiterer kennzeichnender Prozess ist die Kaltluft- bzw. Frischluftentstehung 47 zu nennen. Diese ist jedoch auf Strahlungsnächte während austauscharmer Wet- terlagen beschränkt und deshalb für das Stadtgebiet von untergeordneter Rele- vanz. Gehölzreiche Landwirtschaftsflächen finden sich schwerpunktmäßig im Nordwes- ten des Stadtgebietes sowie zwischen Kernstadt und Stoteler Wald. Über die Höhe und Durchlässigkeit der Gehölzstrukturen liegen jedoch keine Kenntnisse vor, so dass die Windschutzwirkung nicht näher spezifiziert werden kann. • Gehölzarme Landwirtschaftsflächen der Geest : In diesen Bereichen wird die Windströmung nur durch wenige Hindernisse gebremst und abgelenkt, so dass die für den küstennahen Raum charakteristischen hohen Windgeschwindigkeiten auch auf lokalklimatischer Ebene kennzeichnend sind. Hieraus können zum einen Beein- trächtigungen des Naturhaushalts durch Bodenerosion mit entsprechender Staub- belastung der Luft resultieren. Zum anderen kann es durch Windstress zu bioklima- tischen Beeinträchtigungen von Erholungsräumen oder Wohnbebauung (Einzelbe- bauung im Außenbereich, angrenzende Siedlungsflächen) kommen. Auch im Bereich der gehölzarmen Landwirtschaftsflächen wird in Strahlungsnäch- ten Kaltluft bzw. Frischluft gebildet. Hier kann es zudem zu einem Abfluss der Kalt- luftmassen kommen. Voraussetzung ist das Vorhandensein offener, geneigter Frei- flächen (z.B. Talauen, offene Hangflächen). Klimaökologisch relevante Kaltluftab- flüsse sind an Oberflächenneigungen von mindestens 1 – 2 Grad und Fließstre- cken von mindestens 400 m Länge gekoppelt. Aufgrund der großklimatischen Situ- ation (vgl. Kap. 3.5.2.1) sind die Prozesse der Kaltluftbildung und des Kaltluftab- flusses im Planungsraum von untergeordneter Bedeutung. Gehölzarme Landwirtschaftsflächen der Geest sind entlang des Geestrandes, in der Umgebung von Freißenbüttel, Hülseberg und Ohlenstedt sowie südöstlich Garlstedt konzentriert.

47 Bei intensiver nächtlicher Wärmeabstrahlung (Strahlungsnächte) kommt es auf vegetationsbewachse- nen Freiflächen zu einer besonders starken Abkühlung der bodennahen Luftschicht, die dann als Kalt- luft bezeichnet wird. Dieser Prozess ist dort besonders stark ausgeprägt, wo Böden mit geringer Wär- mespeicherfähigkeit sowie eine niedrige, isolierende Vegetationsschicht (Grünland u.ä.) vorhanden sind. Die entstehende Kaltluft wird als Frischluft bezeichnet, wenn sie keine erheblichen Belastungen durch Luftschadstoffe aufweist.

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• Hangbereiche von Geesttälern und Geestrand : In Abhängigkeit von der Exposi- tion (Ausrichtung) können sich an stärker geneigten Hangbereichen lokalklimati- sche Sonderstandorte ausbilden, die z.T. in kleinräumigem Wechsel auftreten. An Südhängen – insbesondere bei Fehlen von beschattenden Gehölzen - führt erhöh- te Sonneneinstrahlung zu einer Verringerung der Luftfeuchte und einer Erhöhung der Lufttemperatur. Nordexponierte Hänge sind durch höhere Luftfeuchte und ver- minderte Erwärmung gekennzeichnet. Je nach Hangneigung und Oberflächenrauigkeit kann es an Hangbereichen inner- halb von Kaltluftentstehungsgebieten zum Abfluss der Kaltluftmassen kommen. Dieser Prozess ist im Plangebiet klimaökologisch von geringer Relevanz (vgl. Kap. 3.5.2.1). Entsprechende Standorte treten kleinräumig randlich der Geestbachtäler und ent- lang des Geestrandes auf. • Feuchte Talsenken und Mulden der Geest : Als Folge hoher Grundwasserstände oder Stauwasser-Beeinflussung ist in feuchten Geländeeintiefungen eine erhöhte Luftfeuchte zu erwarten. Eine erhöhte Nebelhäufigkeit kann die Folge sein, da je nach Geländeform und Ausrichtung zur Windrichtung ggf. die Windgeschwindigkeit herabgesetzt ist. Geneigte Täler innerhalb von Kaltluftentstehungsgebieten können als Kaltluft- Leitbahnen fungieren, sofern sie geeignete Oberflächenstrukturen aufweisen. Infol- ge der speziellen Bedingungen im Stadtgebiet ist dieser Prozess jedoch nur mit ge- ringer Intensität und/ oder Häufigkeit zu erwarten. In Geländemulden innerhalb von Kaltluftentstehungsgebieten kann es zur Bildung von Kaltluftseen kommen. Dies stellt insbesondere eine Gefährdung empfindlicher Kulturen durch Spätfröste dar. Neben den Geestbachtälern können auch sonstige kleinflächige Mulden sowie Ab- grabungen von Bodenschätzen entsprechende lokalklimatische Eigenschaften aufweisen. • Teufelsmoor-Niederung : In der Teufelsmoorniederung liegen großflächig geringe Grundwasserflurabstände vor. Zudem wird die Niederung von einem engen Ge- wässernetz durchzogen, so dass von einer überdurchschnittlich hohen Verduns- tung und Luftfeuchte auszugehen ist. Entsprechend unterscheidet sich das Niede- rungsklima durch eine häufigere Nebelbildung von den Geestgebieten. Da entwässerte Moorböden eine geringe Wärmespeicherfähigkeit aufweisen, kommt es auch in der Teufelsmoor-Niederung zu nächtlicher Kaltluftbildung bei austauscharmen Wetterlagen. Mittags können dann sehr hohe Temperaturen in der bodennahen Luftschicht auftreten. • Siedlungsflächen : Im Vergleich zur freien Landschaft sind größere Siedlungsflä- chen durch eine höhere Lufttemperatur, eine höhere Temperaturamplitude im Ta- gesgang, eine geringere relative Luftfeuchte, erhöhte Niederschläge, eine geringe- re direkte Sonneneinstrahlung sowie insgesamt geringere, lokal jedoch erhöhte (Düseneffekte) Windgeschwindigkeiten gekennzeichnet. Ursachen sind der hohe Versiegelungsgrad, die erhöhte Rauigkeit der Oberfläche (Baukörper) sowie höhe- re Luftschadstoffgehalte. In welchem Ausmaß sich ein Siedlungsklima ausprägt, ist einerseits von der Wet- terlage (insbesondere austauscharme oder austauschreiche Wetterlage) und ande- rerseits von der lokalen Situation (insbesondere Größe und Form der Siedlung, Versiegelungsgrad, innere Durchgrünung) abhängig.

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Bei austauscharmen Wetterlagen können Flurwinde eine Zufuhr von Frischluft zu den Siedlungsflächen ermöglichen und so der Entstehung siedlungsklimatischer Extreme entgegenwirken: Aufgrund unterschiedlichen Erwärmungs- und Abküh- lungsverhaltens können sich in Bereichen unterschiedlicher Oberflächenstrukturen hohe Temperaturdifferenzen ausbilden. Diese führen zu lokal begrenzten Luftaus- tauschprozessen, die vorwiegend zwischen verdichteten Siedlungsräumen und of- fenen landwirtschaftlichen Flächen auftreten und dann radial auf das Stadtzentrum ausgerichtet sind. Sie sind jedoch an geeignete Luftleitbahnen gekoppelt. Flurwin- de treten insbesondere in den Abend-, Nacht- und Morgenstunden auf, da dann die nutzungsabhängigen Temperaturdifferenzen zwischen Siedlung und Umland am größten sind. Ähnliche Austauschprozesse können kleinräumig innerhalb der Siedlungsflächen entstehen, wenn z.B. dicht bebaute und stark versiegelte Bereiche an offene Grün- flächen angrenzen.

Aufgrund der günstigen Austauschbedingungen im küstennahen Raum ist davon auszugehen, dass die kleineren Siedlungen im Stadtgebiet kein eigenes Sied- lungsklima ausbilden. Als größere zusammenhängende Siedlungsfläche ist die Kernstadt in Zusammen- hang mit Buschhausen und Pennigbüttel zu nennen. Auch hier sind jedoch nur in geringem Ausmaß Abweichungen vom Freilandklima zu erwarten, da der hohe An- teil innerörtlicher Grünflächen und die langgestreckte Form der Siedlung zusam- men mit den zumeist hohen Windgeschwindigkeiten die Durchmischung der Luft- massen begünstigt. Zeitlich und räumlich begrenzt kann es dennoch zu bioklimatischen Belastungssi- tuationenen kommen. • Grünflächen im Siedlungsbereich : Grünflächen im Siedlungsbereich können in verschiedener Hinsicht der Ausbildung eines Siedlungsklimas entgegenwirken. Aufgrund des geringen Versiegelungsgrades und der durch die Vegetation ver- stärkten Verdunstung kommt es im Bereich von Grünflächen nicht zu einer Über- wärmung. Auch die erhöhte Luftfeuchte und die Filterwirkung der Vegetation ge- genüber Luftschadstoffen wirken sich klimaökologisch günstig aus. Durch die unterschiedliche Erwärmung kann es zu Austauschprozessen zwischen den Grünflächen und den angrenzenden, bebauten Flächen kommen. Nicht oder nur locker mit Gehölzen bestandene Grünflächen können als Ventilati- ons- und Frischluftbahnen wirken, wenn sie eine direkte Verbindung vom Sied- lungsrand in die Siedlungsflächen hinein darstellen und wenn sie nicht durch Strö- mungshindernisse (z.B. Straßendämme, größere Gebäudekörper) unterbrochen sind. Die Grünflächen der Kernstadt sind im Freiraumentwicklungskonzept im Anhang näher beschrieben.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 140

3.5.2.3 Angaben zur Luftqualität

Die Beurteilung der Luftqualität beschränkt sich im Allgemeinen auf die Belastungen mit bestimmten Luftschadstoffen.

Als wichtigste Luftschadstoffe beeinträchtigen Schwefeldioxid (SO 2), Stickoxide (NO x) und andere Stickstoffverbindungen, Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO 2), Koh- lenwasserstoffverbindungen - insbesondere Methan (CH 4) und Flurchlorkohlenwasser- stoffe (FCKWs) – sowie bodennahes Ozon, Schwebstäube und Schwermetalle die Luftqualität. Die Luftverunreinigungen sind hauptsächlich auf die Emissionen von Ver- kehr, Industrie und Gewerbe, Hausbrand und Kraftwerken zurückzuführen, wobei in Niedersachsen der Verkehr als bedeutsamste Emissionsquelle einzustufen ist. Die austauschstarken klimatischen Verhältnisse des küstennahen Raumes wirken sich günstig auf die Luftqualität aus. Die Durchmischung der Luftmassen bewirkt eine Ver- dünnung der Schadstoffemissionen, so dass höhere Schadstoffkonzentrationen i.d.R. nur räumlich eng begrenzt in der Nähe von Emittenten auftreten. Im Rahmen des Lufthygienischen Überwachungssystems Niedersachsen (LÜN) führt das Niedersächsische Landesamt für Ökologie (NLÖ) automatisierte Messungen zur Überwachung der Luftqualität durch. Das Messnetz berücksichtigt schwerpunktmäßig solche Gebiete, in denen in besonderem Maße schädliche Umwelteinwirkungen zu erwarten sind. Es werden u.a. Messstationen in Bremerhaven, Bösel (bei Friesoythe), Cloppenburg, Walsrode und Buxtehude betrieben. Die Messdaten dieser Stationen können aufgrund der großen Entfernungen (zumeist über 60km) und der teils deutlich abweichenden Emissionssituation in der Umgebung der Stationen nicht auf das Stadt- gebiet Osterholz-Scharmbecks übertragen werden. Aus der Auswertung der LÜN-Messdaten ergeben sich für Niedersachsen jedoch all- gemeine Tendenzen 48 : Insgesamt ist das norddeutsche Flachland als lufthygienisch wenig stark beeinträchtigt anzusehen. Bei den meisten relevanten Luftschadstoffen werden im Mittel nur geringe Immissionsbelastungen festgestellt. Die Belastungen der Luft mit Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid und Kohlenmonoxid sind in den vergangenen Jahren leicht rückläufig. Für Schwefeldioxid, das insbesondere bei der Verbrennung fossiler Energieträger ent- steht, ist seit Ende der 1980er Jahre ein deutlicher Rückgang der Belastungen zu ver- zeichnen. Dies ist schwerpunktmäßig auf verbesserte Anlagentechnik und die verän- derte Situation in den Neuen Bundesländern zurückzuführen. Der Grenzwert der 1. 3 EU-Tochterrichtlinie zum Schutz von Ökosystemen (20 µg/m SO 2 als Jahresmittelwert und Wintermittelwert) wird in Niedersachsen flächendeckend deutlich unterschritten. Die vorwiegend vom KfZ-Verkehr verursachten Luftbelastungen mit Benzol zeigen seit 1999 ebenfalls einen deutlichen Rückgang. Die Jahresmittelwerte liegen nun unter 5 µg/m 3. Schwebstaub-Belastungen in der Luft weisen seit Anfang der 1980er Jahre rückläufige Tendenzen auf. Allerdings wird der Grenzwert der 1. EU-Tochterrichtlinie zum Schutz der menschlichen Gesundheit (50 g/m 3 Schwebstaub als 24-Stunden-Mittelwert, der nicht öfter als 35 mal im Jahr überschritten werden darf) an mehreren Stationen in Nie- dersachsen nicht eingehalten.

48 Entnommen der Zusammenstellung im Internet ( www.nloe.de ) am 13.02.2004

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Belastungen mit bodennahem Ozon, dessen Bildung stark von den meteorologischen Bedingungen und dem Vorhandensein bestimmter Vorläufersubstanzen abhängig ist, treten insbesondere in den Sommermonaten auf. Der Schwellenwert der 3. EU- Tochterrichtlinie zum Schutz der menschlichen Gesundheit (120 µg/m 3 als Achtstun- denwert) wird auch in Niedersachsen zeitweise überschritten.

Im Rahmen der Gewässergüte-Überwachung in Niedersachsen (GÜN, vgl. Kap. 3.4.3.1) werden Depositionsmessungen durchgeführt, die Luftschadstoff-Gehalte im Niederschlagswasser ermitteln. Hierdurch werden die durchschnittlichen Belastungen in einem Gebiet erfasst, kurzfristige Belastungssituationen werden hingegen nicht er- fasst. Das GÜN-Depositionsmessnetz umfasst eine Station in Osterholz-Scharmbeck. Aus- gewählte Messdaten der vergangenen Jahre sind in Tabelle 15 zusammengestellt. Sie wurden vom Niedersächsischen Landesamt für Ökologie – Abteilung Wasserwirtschaft, Gewässerschutz zur Verfügung gestellt.

Tabelle 15: Messdaten der Depositions-Messtelle in Osterholz-Scharmbeck

Sulfat Nitrat-N Ammonium-N o-Phosphat-P Chlorid Blei Kupfer Jahr [kg/ha*a] [kg/ha*a] [kg/ha*a] [kg/ha*a] [kg/ha*a] [kg/ha*a] [kg/ha*a]

1992 4,95 7,01 0,51 31,48 1993 10,11 12,47 35,22 1994 40,48 6,72 7,52 40,19 0,29 1995 31,66 6,54 5,85 20,70 0,01 1996 15,83 4,45 6,73 15,42 0,01 1997 17,94 4,47 6,86 22,84 0,01 0,01 1998 32,10 6,97 9,40 28,21 1999 19,81 5,10 6,14 24,84 2000 16,47 6,84 8,21 18,51 2001 19,84 5,77 7,92 30,98 2002 18,78 5,54 8,09 20,41

Mittelwert Niedersachsen (Freiland-Messstellen) 1997 - 1999 22,3 5,0 7,6 0,31 19,4 0,01 0,02 Mittelwert Niedersachsen (Bestandes-Messstellen) 1997 - 1999 124 23,3 45,7 0,48 59 0,02 0,05

Der pH-Wert des Niederschlagswassers lag in den vergangenen Jahren (2000 – Juni 2003) zwischen 4,3 und 6,9. Die elektrische Leitfähigkeit schwankte zwischen 13 und 35 µS/cm. Belastungen mit Cadmium, Nickel, Chrom oder Quecksilber wurden nicht festgestellt.

Die vergleichenden Auswertungen unterschiedlicher GÜN-Depositions-Messstellen zeigen, dass die Schadstoffbelastungen des Niederschlagswassers im Wald (Bestan- des-Messstellen) deutlich höher liegen als im Freiland. Dies ist auf die Filterwirkung der Gehölze zurückzuführen, durch die Luftschadstoffe aus der Luft herausgefiltert werden. Mit dem Niederschlagswasser werden diese Schadstoffe von den Blatt-/ Nadeloberflä- chen abgespült und in den Boden eingetragen.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 142

Bei der Messstelle in Osterholz-Scharmbeck handelt es sich um eine Freiland- Messstelle, so dass innerhalb der Waldflächen von höheren Depositionsbelastungen als den in Tab. 15 angegebenen ausgegangen werden muss.

Neben den Emissionsquellen innerhalb des Stadtgebietes (vgl. Kap. 3.5.3) stellt vor allem der Bremer Ballungsraum eine potenzielle Belastungsquelle für die Luftqualität dar. Diese wirkt sich vorwiegend bei südwestlichen Windrichtungen aus. Weiterhin können hauptsächlich im Winter in weiten Teilen des norddeutschen Tieflan- des großräumig erhöhte Luftbelastungen durch ferntransportierte Schadstoffe auftre- ten.

Problematisch bezüglich der Luftqualität ist auch das Auftreten von Sommersmog. Hierbei reichern sich hohe Konzentrationen von Photooxidantien (z.B. Ozon, Peroxide, Aldehyde, organische Stickstoffverbindungen) in der bodennahen Luftschicht an. Die Entstehung von Sommersmog ist an bestimmte meteorologische Bedingungen sowie Belastungen der bodennahen Luftschicht mit bestimmten Schadstoffen gekoppelt. Bo- dennahes Ozon gilt als Leitsubstanz für Sommersmog. In den Jahren 1990 – 1995 wurde im Landkreis Osterholz der Ozon-Schwellenwert für die Unterrichtung der Bevölkerung seltener überschritten als im Bundesdurchschnitt.

3.5.3 Beeinträchtigungen und Gefährdungen von Klima und Luft

Da besondere Wertigkeiten für Klima und Luft i.d.R. aus der Erfüllung von Ausgleichs- funktionen für belastete Bereiche resultieren, wird – anders als bei den übrigen Schutzgütern – zunächst auf Beeinträchtigungen und Gefährdungen eingegangen. Im Anschluss daran werden besondere Werte und Funktionen abgeleitet.

Nach den Vorgaben des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie 49 sind im küs- tennahen Raum nur folgende Belastungsschwerpunkte klimaökologisch und lufthygie- nisch planungsrelevant:

Größere Siedlungsräume mit über 50.000 Einwohnern Innerhalb des Stadtgebietes finden sich keine Siedlungsräume mit über 50.000 Ein- wohnern. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass Belastungssituationen als Folge innerstädtischer Überwärmung oder sonstiger stadtklimatischer Effekte nur kleinräumig, selten und/ oder mit geringer Intensität auftreten. Als größerer Siedlungsraum liegt die Stadt Bremen nur wenige Kilometer südwestlich des Stadtgebietes. Aufgrund der häufig auftretenden südwestlichen Windrichtungen muss davon ausgegangen werden, dass Luftschadstoff-Emissionen in diesem Bal- lungsraum auch zu lufthygienischen Belastungen im Stadtgebiet von Osterholz- Scharmbeck führen.

49 NLÖ: Schutzgut Klima/ Luft in der Landschaftsplanung – Bearbeitung der klima- und immissionsökolo- gischen Inhalte im Landschaftsrahmenplan und Landschaftsplan. Informationsdienst Naturschutz Nie- dersachsen, Heft 4/ 1999

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 143

Straßen mit einer Verkehrsmenge von > 10.000 KfZ pro Tag, untergeordnet auch von > 2.000 KfZ pro Tag Zum Verkehrsaufkommen innerhalb des Stadtgebietes liegen Angaben des Verkehrs- entwicklungsplans Osterholz-Scharmbeck 50 vor: Es wurden im Oktober 2002 Erhe- bungen des fließenden Kraftfahrzeugverkehrs auf den verkehrswichtigen Straßen in und an der Kernstadt durchgeführt (Knotenstrom- und Querschnittszählungen). Hierbei wurde die Bundesstraße B 74 als am stärksten belastete Straße ermittelt, es traten Verkehrsmengen von 1.500 Pkw-E/ Sp.-h51 auf. Die L 149 ist mit ca. 1.000 Pkw-E/ Sp.-h eine weitere vielbefahrene Einfallstraße. Für die K 46 und die K 9 wurden Werte von ca. 800 Pkw-E/ Sp.-h ermittelt. Innerhalb der Siedlungsflächen wurden hohe Ver- kehrsmengen auf folgenden Straßen ermittelt: Schwaneweder Str., Poststr. – Markt- weide – Baustr. – Bahnhofstr. – Osterholzer Str., Ritterhuder Str. – Loger Str., Bremer Str. – Bördestr. – Findorffstr. – Rübhofstr. – Hohenfelder Str. Die Angaben zu den Verkehrsmengen beziehen sich auf den unmittelbaren Nahbe- reich der Kernstadt. Zählungen in weiter entfernten Bereichen (z.B. an der L 135) wur- den nicht durchgeführt. Zu Tagesmengen von KfZ liegen ebenfalls keine Angaben vor, da die Zählungen auf die nachmittäglichen Spitzenzeiten (15.00 – 19.00 h) beschränkt waren. Es muss davon ausgegangen werden, dass die B 74, L 149, K 46 und K 9 auf gesam- ter Strecke innerhalb des Stadtgebietes durch hohe Verkehrsaufkommen belastet sind. Ergänzend sind die Landesstraßen L 135 und L 153 als verkehrsreiche Straßen zu nennen. Verkehrsbedingte Belastungen von Klima und Luftqualität sind demnach schwer- punktmäßig für folgende Bereiche anzunehmen:

• Bundesstraße B 74 • Kreisstraße K 9 • Landesstraße L 135 • Kreisstraße K 46 • Landesstraße L 149 • Teilbereiche der Siedlungsflächen der Kernstadt (vgl. Freiraumentwicklungs- • Landesstraße L 153 konzept im Anhang)

Bedeutende Einzelemittenten Zu bedeutenden Einzelemittenten im Stadtgebiet und der näheren Umgebung liegen keine Kenntnisse vor. Aufgrund der Nutzungsstrukturen im Plangebiet sind als bedeutende Emittenten vor allem landwirtschaftliche Betriebe mit größeren Viehbeständen (insbesondere Milchkü- he/ Rinder) zu erwarten. Schadstoff-emittierende Industrie- und Gewerbebetriebe sind vermutlich nur nachran- gig von Bedeutung.

50 Schnüll Haller und Partner: Stadt Osterholz-Scharmbeck – Verkehrsentwicklungsplan. Arbeitsentwurf, Stand Dezember 2003 51 Pkw-E/ Sp.-h: Personenkraftwagen-Einheiten pro Spitzen-Stunde

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 144

Aufgrund der besonderen Gegebenheiten im Stadtgebiet Osterholz-Scharmbecks kön- nen als weitere Problemfelder benannt werden:

Deflation und Windstress Als Folge der zumeist hohen Windgeschwindigkeiten kann es zu Belastungssituationen kommen. Relevant sind einerseits Bodenerosion (Deflation) auf landwirtschaftlichen Nutzflächen (vgl. Kap. 3.3.4), andererseits Beeinträchtigungen des Menschen. Letztere treten insbesondere in Zusammenhang mit Wohn- und Erholungsnutzungen auf. Bereiche mit besonders hohem Gefährdungspotenzial stellen die gehölzarmen Land- wirtschaftsflächen der Geest (s. Kap. 3.5.2.2) sowie gehölzarme Bereiche der Teu- felsmoorniederung dar.

Emissionen klimarelevanter Gase als Folge von Torfzersetzung Als Folge der Torfzersetzung auf entwässerten Moorböden kommt es zur Freisetzung klimarelevanter Gase, insbesondere Kohlendioxid. Über das Ausmaß und die klima- ökologische Relevanz dieser Emissionen können jedoch keine Aussagen getroffen werden.

3.5.4 Besondere Werte und Funktionen für Klima und Luftqualität

Besondere Werte für Klimahaushalt und Luftqualität stellen solche Bereiche dar, die Schutz- und Ausgleichsfunktionen im Zusammenhang mit klimaökologischen und luft- hygienischen Belastungsschwerpunkten erfüllen. Aufgrund der Situation im Stadtgebiet sind insbesondere folgende Strukturen von Be- deutung: • Wälder : Aufgrund des hohen Grünvolumens tragen Waldflächen in besonderem Maße zur Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff bei (Sauerstoffproduktion im Rahmen der pflanzlichen Photosynthese). Durch die Filterwirkung der Gehölze wird die Luft zudem von Schadstoffen und Stäuben entlastet. Waldflächen wirken somit als Depositionsfallen. Dies ist insbe- sondere in der Nähe von Emissionsquellen (verkehrsreiche Straßen, Einzelemitten- ten) von Bedeutung. Die Schutzfunktion erstreckt sich jedoch auch auf ferntrans- portierte Luftschadstoffe. Nach den Vorgaben des NLÖ ist als Mindestgröße für Wälder mit bedeutender Immissionsschutzfunktion ein Quadratkilometer anzuneh- men. Entsprechende Waldgebiete stellen im Stadtgebiet der Waldgürtel von Schmidts Kiefern und Elm sowie der Stoteler Wald dar. • Gehölzstreifen entlang von Emissionsquellen : Eine ähnliche Immissionsschutz- funktion erfüllen auch Gehölzstreifen im Nahbereich von Emissionsquellen. Neben der Filterwirkung sind hier auch Verdünnungseffekte relevant, da Gehölzstreifen zu Turbulenzen im Windfeld führen. Die Schutzfunktion der Gehölzstreifen ist dabei abhängig von Breite und Dichte, Bestandsstufung, Artenzusammensetzung u.ä. 52 Entlang der B 74 finden sich im Bereich der Ortsumgehung um die Kernstadt über weite Abschnitte mehrreihige Gehölzgürtel. Südlich und nördlich der Kernstadt feh- len Gehölze mit Immissionsschutzfunktion weitgehend.

52 Ergänzend zur Immissionsschutzfunktion kommt Gehölzstreifen im Nahbereich von Emittenten i.d.R. auch eine Sichtschutz- und Lärmschutzfunktion zu.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 145

Die L 135 wird über weite Abschnitte von Gehölzriegeln, Feldgehölzen und Wald- flächen gesäumt. Lücken bestehen insbesondere im Bereich von Siedlungsflächen (Heilshorn, Auf der Helle) sowie im Bereich der Langen Heide. Entlang der K 46 sind zwischen Westerbeck und Hülseberg schmale Gehölzstrei- fen ausgeprägt, für die von einer begrenzten Immissionsschutzwirkung ausgegan- gen werden kann. Im weiteren Verlauf sind die Waldflächen der Elm lufthygienisch bedeutsam, an den übrigen Abschnitten fehlen Gehölzstreifen. Die Baumreihen entlang der L 149, L 153 und der K 9 sind zum Schutz der Luft- qualität nur von untergeordneter Bedeutung. • Gehölzstreifen auf den Geestrücken : Wie bereits in Kap. 3.5.2.2 ausgeführt, er- höhen Gehölzstrukturen die Oberflächenrauigkeit und verändern so das Windfeld. Sie erfüllen eine Windschutzfunktion, der insbesondere zur Vermeidung von Bo- denerosion in ackerbaulich genutzten Bereichen sowie zum Schutz von Siedlungs- rändern Bedeutung beizumessen ist. Entsprechend sind Gehölzstrukturen in den ackerbaulich genutzten Geestbereichen sowie randlich der Siedlungsflächen von besonderer Bedeutung. Über die windmindernde Wirkung der vorhandenen Gehölzstrukturen können auf der vorhandenen Datengrundlage keine Aussagen abgeleitet werden. • innerörtliche Grünflächen : Vielfältig strukturierte, gehölzreiche Freiflächen stellen sich als klimatische Ausgleichsräume innerhalb größerer Siedlungen dar. Da kli- maökologisch und lufthygienisch relevante Siedlungsgrößen im Stadtgebiet Oster- holz-Scharmbecks nicht erreicht werden (s. Kap. 3.5.3), sind innerörtliche Freiflä- chen nur von untergeordneter Bedeutung für das Schutzgut Klima und Luft.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 146

4 ZIELKONZEPT

DES NATURSCHUTZES UND DER LANDSCHAFTSPFLEGE

Der Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck stellt die fachliche Grundlage zur Verwirk- lichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Stadtgebiet Oster- holz-Scharmbecks dar. Die allgemeinen Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind in § 1 NNatG folgendermaßen formuliert: „Natur und Landschaft sind im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln, daß die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, die Nutzbarkeit der Naturgüter, die Pflanzen- und Tierwelt sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen und als Voraussetzung für seine Erholung in Na- tur und Landschaft nachhaltig gesichert sind.“

Diese Ziele werden durch die in § 2 NNatG festgelegten Grundsätze näher ausgeführt. Für den vorliegenden Landschaftsplan sind insbesondere folgende Grundsätze be- deutsam (verkürzte, sinngemäße Wiedergabe): Die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts ist zu erhalten und zu verbessern. Unbebaute Bereiche sind in für ihre Funktionsfähigkeit genügender Größe zu erhalten. In besiedelten Bereichen sind Teile von Natur und Landschaft besonders zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln. Die Naturgüter sind ressourcenschonend zu nutzen. Boden ist, einschließlich seiner natürlichen Ertragsfähigkeit, zu erhalten. Beim Abbau von Bodenschätzen sind die Vernichtung wertvoller Landschaftsteile oder –bestandteile sowie dauerhafte Schäden des Naturhaushalts zu vermeiden. Unver- meidbare Eingriffe sind durch Rekultivierung oder naturnahe Gestaltung auszuglei- chen. Wasserflächen sind zu erhalten und zu vermehren, Gewässer sind vor Verunreinigun- gen zu schützen. Luftverunreinigungen und Lärmeinwirkungen sind gering zu halten. Beeinträchtigungen des Klimas sind zu vermeiden. Die wildlebenden Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften sind in ihrer na- türlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebensräume und ihre sonstigen Lebensbedingungen sind zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln. Für die Erholung geeignete Flächen sind in ausreichendem Maße zu erschließen, zu gestalten und zu erhalten.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 147

Bedeutsame historische Kulturlandschaften und –landschaftsteile sind, ggf. einschließ- lich ihrer Umgebung, zu erhalten. Bauliche Anlagen aller Art haben sich in Natur und Landschaft schonend einzufügen.

Eine weitere Konkretisierung dieser Ziele findet im Rahmen verschiedener Programme und Planungen statt. Hierzu zählen insbesondere das Landschaftsprogramm Nieder- sachsen, der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Osterholz sowie landesweite Naturschutzprogramme zu bestimmten Teilen von Natur und Landschaft (Fließgewäs- ser-Schutzsystem, Moorschutzprogramm, Waldprogramm, Fischotterprogramm, Grün- landschutzkonzept, Weißstorchprogramm, Ausweisung der für den Naturschutz wert- vollen Bereiche und der avifaunistisch wertvollen Bereiche). Weitere zu beachtende Zielvorgaben resultieren aus internationalen Übereinkommen. Die für den Landkreis Osterholz bedeutenden Zielvorgaben sind im Zielkonzept des Landschaftsrahmenplans zusammengeführt und berücksichtigt. Somit stellt der Land- schaftsrahmenplan die integrative fachliche Vorgabe für das Zielkonzept des Land- schaftsplans dar. Ergänzend sind solche Zielvorgaben zu beachten, die erst nach Fer- tigstellung des Landschaftsrahmenplans formuliert wurden. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Nachmeldungen von Natura 2000-Gebieten einschließlich ihrer Erhaltungsziele (vgl. Kap. 5.1.8).

Unter Berücksichtigung der übergeordneten Zielvorgaben wird nachfolgend ein räum- lich konkretes, flächendeckendes Zielkonzept für das Stadtgebiet Osterholz-Scharm- becks erarbeitet. Hierfür werden die in den Kapiteln 3.1 bis 3.5 dargestellten Bewertungsergebnisse der verschiedenen Schutzgüter zusammengefasst, evt. bestehende naturschutzinterne Zielkonflikte geklärt sowie die angestrebte Entwicklung (Zielzustand) räumlich konkret dargestellt. Einbezogen ist die Erarbeitung des Biotopverbundsystems für das Plange- biet (s. auch Kap. 5.2.1). Als Resultat werden die Flächen bestimmten Zielkategorien zugeordnet. Es werden die folgenden Kategorien unterschieden: • Sicherung : Gebiete mit aktuell überwiegend sehr hoher Bedeutung (insbesondere für Arten und Lebensgemeinschaften und/ oder das Landschaftsbild), in denen der aktuelle Zustand weitgehend dem Zielzustand entspricht. In diesen Gebieten sind Maßnahmen zum Schutz und Erhalt des aktuellen Zustandes vordringlich. Einge- schlossen sind aber auch beeinträchtigte Teilbereiche, in denen eine Verbesserung anzustreben ist. 53 • Sicherung und Verbesserung : Gebiete mit aktuell oder potenziell hoher Bedeu- tung (insbesondere für Arten und Lebensgemeinschaften und/ oder das Land- schaftsbild), in denen Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung des aktuellen Zustandes vordringlich sind. • Entwicklung und Wiederherstellung : Gebiete mit überwiegend geringer bis sehr geringer aktueller Bedeutung, in denen jedoch vordringlich eine höhere Bedeutung – insbesondere für Arten und Lebensgemeinschaften und/ oder das Landschafts- bild – angestrebt wird. Es sind schwerpunktmäßig Maßnahmen zur Verbesserung des aktuellen Zustands erforderlich.

53 Abweichend vom Leitfaden Landschaftsplan (Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 2/ 2001) wird auf eine Unterteilung der Kategorien „Sicherung von Gebieten mit überwiegend sehr hoher Be- deutung“ und „Verbesserung beeinträchtigter Teilbereiche dieser Gebiete“ verzichtet. Zum einen wäre eine solche Unterscheidung auf der vorliegenden Datengrundlage nur mit sehr großen Einschränkun- gen zu treffen, zum anderen ist die Sicherung und Verbesserung solch hochwertiger Gebiete i.d.R. nicht primär dem kommunalen Aufgabenbereich zuzuordnen, so dass Detailaussagen zu Zielen und Maßnahmen im Rahmen des Landschaftsplans von untergeordneter Relevanz sind.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 148

• umweltverträgliche Nutzung : Gebiete von aktuell mitterer bis sehr geringer Be- deutung, für die gemäß Zielzustand keine besondere Bedeutung angestrebt wird oder für die das Erreichen des Zielzustandes als nachrangig eingestuft wird (auch aufgrund bestehender Nutzungsstrukturen). Es sind schwerpunktmäßig Maßnah- men zum Ressourcenschutz sowie zur Aufwertung des Landschafts- bzw. Ortsbil- des erforderlich.

Insbesondere die Unterscheidung der Kategorien „Entwicklung und Wiederherstellung“ und „umweltverträgliche Nutzung“ beinhaltet einen gewissen Ermessensspielraum. Prinzipiell wäre aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes eine Verbesserung des aktuellen Zustands in allen Gebieten mit aktuell geringer bis sehr geringer Bedeutung wünschenswert. Um in Hinblick auf die begrenzten Umsetzungsmöglichkeiten eine Prioritätensetzung zu erzielen, wird eine Unterteilung dieser Gebiete in die vorgenann- ten Kategorien vorgenommen.

Zur näheren Erläuterung des Zielzustandes der Flächen werden die zu erhaltenden oder zu entwickelnden Biotopkomplexe, Landschafts- bzw. Nutzungstypen angegeben. Eine Zusammenstellung und kurze Definition der bei der Beschreibung und graphi- schen Darstellung des Zielkonzeptes verwendeten Einheiten bietet Tabelle 16.

Tabelle 16: Zielzustände gemäß Zielkonzept

Code Zielzustand Wälder Wf naturnaher Wald feuchter bis nasser Standorte ungenutzte oder naturverträglich bewirtschaftete Laubwälder unterschiedlicher pH- und Nährstoffversorgung einschließlich gut ausgeprägter Waldränder sowie kleinflächiger Son- derbiotope, insbesondere Erlen-Eschen-Au- und –Quellwälder, Erlenbruchwälder, Birken- bruchwälder, Eichen-Mischwälder nasser Sandstandorte Wm naturnaher Wald frischer Standorte ungenutzte oder naturverträglich bewirtschaftete Laubwälder unterschiedlicher pH- und Nährstoffversorgung einschließlich gut ausgeprägter Waldränder und kleinflächiger Son- derbiotope, insbesondere mesophile Eichen-Hainbuchenwälder, auch mesophile und bo- densaure Buchenwälder sowie bodensaure Eichen-Mischwälder Wt naturnaher Wald trockener Standorte ungenutzte oder naturverträglich bewirtschaftete, von Eichen dominierte Laubwälder tro- ckener Sandstandorte einschließlich gut ausgeprägter Waldränder und kleinflächiger Son- derbiotope W sonstiger Wald naturverträglich bewirtschaftete Wälder und Forsten einschließlich gut ausgeprägter Wald- ränder und ungenutzter kleinflächiger Sonderbiotope, insbesondere Mischwälder aus ein- heimischen Laub- und Nadelbaumarten, teils auch Kiefernwälder auf trockenen Sand- standorten Gebüsche und Kleingehölze Bf Feuchtgebüsch Gebüsche unterschiedlicher, feuchter bis nasser Standorte, insbesondere Weidengebü- sche, Gagelgebüsche Hh Feldhecken, Wallhecken, Baumreihen lineare Gehölzstrukturen aus Bäumen und/ oder Sträuchern, teils mit Wall, einschließlich begleitender Krautsäume Hf naturnahes Feldgehölz ungenutzte oder naturverträglich bewirtschaftete Feldgehölze aus standortgerechten heimi- schen Laubgehölzen einschließlich eines waldrandartigen Übergangs in die freie Land- schaft

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 149

Code Zielzustand H sonstiger Baumbestand sonstige bedeutende Baumbestände, z.B. markante Baumgruppen, Siedlungs- oder Hof- gehölze, standortfremde Feldgehölze mit Bedeutung als Lebensraum gefährdeter Arten Gewässer FB naturnaher Bach vielfältig strukturierter, biologisch durchgängiger Bachlauf mit typischer Gewässerbiozoe- nose, guter Gewässerqualität und hohem Selbstreinigungsvermögen, einschließlich Quell- bereichen und Uferrandstreifen, insbesondere Geestbäche FF naturnaher Fluss langsam fließender Niederungsfluss (Beek) mit naturnaher Struktur, guter Gewässerquali- tät, hohem Selbstreinigungsvermögen und ausgedehntem Überschwemmungsbereich sowie typischer Gewässerflora und -fauna, einschließlich Uferrandstreifen FG naturnaher Graben Gewässer mit geringer Fließgeschwindigkeit und fehlenden oder nur extensiven Unterhal- tungsmaßnahmen, unterschiedliche Nährstoff- und Basenverhältnisse, typische Grabenflo- ra und –fauna, einschließlich Uferrandstreifen F sonstiges Fließgewässer mäßig ausgebauter Fluss (Hamme) oder Bach (Scharmbecker Bach) mit Bedeutung als Lebensraum und landschaftsprägendes bzw. ortsbildprägendes Element, gute Gewässer- qualität Sa nährstoffarmes Stillgewässer nährstoffarmes Stillgewässer mit naturnaher Struktur und typischer Biozoenose, unter- schiedliche Größe, teils temporär austrocknend, einschließlich Uferbereiche Sr nährstoffreiches Stillgewässer nährstoffreiches Stillgewässer mit naturnaher Struktur und typischer Biozoenose, unter- schiedliche Größe, teils temporär austrocknend, einschließlich Uferbereiche S sonstiges Stillgewässer sonstiges Stillgewässer mit Bedeutung als Lebensraum gefährdeter Arten oder mit land- schaftsprägender Wirkung Niedermoor und Sumpf Na nährstoffarmer Sumpf Biozoenosen nasser, oligotropher Standorte, insbesondere Seggenrieder Nr nährstoffreicher Sumpf seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Sümpfe sowie Landröhrichte Hoch- und Übergangsmoore Mn naturnahes Hochmoor offene, von Torfmoosen dominierte Biotopkomplexe mit Bulten-Schlenken-Mosaik, ein- schließlich Regenerationsstadien Md degeneriertes Hochmoor unterschiedlich stark entwässerte, unkultivierte Hochmoor-Degenerationsstadien, insbe- sondere Moorbirkenwald, offene oder verbuschende Bereiche mit Dominanz von Zwerg- sträuchern oder Pfeifengras Mh Anmoorheide Glockenheidebestände auf nährstoff- und basenarmen, nassen Mineralstandorten Calluna-Heiden und Magerrasen C Calluna-Heiden und Magerrasen offene Sandheiden sowie Magerrasen mit extensiver Bewirtschaftung oder Pflege Grünland Gf Grünland feuchter bis nasser Standorte extensiv bewirtschaftetes Grünland feuchter bis nasser Standorte, teils regelmäßig überflu- tet Gm mesophiles Grünland extensiv bewirtschaftetes Grünland mittlerer Standorte mit sehr artenreichen Vegetations- beständen

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 150

Code Zielzustand G sonstiges Grünland sonstiges naturverträglich bewirtschaftetes Dauergrünland mit Bedeutung für Boden- oder Grundwasserschutz, Artenschutz (insbesondere Avifauna) oder Landschaftsbild Acker- und Gartenbaubiotope A Acker- und Gartenbaubiotope naturverträglich bewirtschaftete Acker-, Baumschul- und Gärtnereiflächen sowie Ansaat- Grasland, einschließlich ungenutzter oder extensiv genutzter Weg- und Feldraine, Acker- randstreifen und Brachen

Ruderalfluren und Sukzessionsflächen R Ruderalflur, Sukzessionsfläche weitgehend ungenutzte Flächen mit ungestörter Vegetationsentwicklung auf unterschiedli- chen Standorten Siedlungsbiotope Og ortsbildprägende Grünfläche innerörtliche Freifläche mit besonderer Bedeutung für das Ortsbild O Siedlungsgebiet mit hohem Anteil an Vegetationselementen Siedlungs- und Verkehrsflächen mit hohem Anteil an Laubgehölzen, extensiv genutzten Freiflächen sowie ortstypischen und ortsbildprägenden Gebäuden Erholungslandschaft E Gebiet für die landschaftsgebundene Erholungsnutzung Bereiche mit besonderer Bedeutung für die naturverträgliche landschaftsgebundene Erho- lungsnutzung

Das Zielkonzept ist in der nachfolgenden Tabelle 17 und in Karte 13 dargestellt. Es umfasst die Angabe der Zielkategorie sowie des Zielzustandes. In der Tabelle sind ferner eine kurze Zusammenfassung der Bewertung für die einzelnen Schutzgüter (vgl. Kap. 3.1. – 3.5), Angaben zum bestehenden Schutzstatus (sofern bekannt, s. Kap. 5.1), Aussagen zu ggf. bestehenden Zielkonflikten zwischen den Schutzgütern und eine entsprechende Begründung für die Entscheidung sowie nähere Ausführungen zu den Zielen enthalten. Die Flächen sind nach naturräumlichen Haupteinheiten und Zielkategorien geordnet aufgeführt. Die Benennung erfolgt anhand von Ortsnamen oder anderen geographi- schen Bezeichnungen. Teilweise entspricht sie Bezeichnungen aus dem Landschafts- rahmenplan Osterholz oder aus der Beschreibung des Landschaftsbildes (vgl. Kap. 3.2.1), auch wenn die räumlichen Abgrenzungen nicht immer identisch sind. Die Gebietsnummer setzt sich aus der Nummer der naturräumlichen Haupteinheit, in der das Gebiet (überwiegend) liegt, dem Kürzel der Zielkategorie und einer fortlaufen- den Nummer zusammen.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 151

Tabelle 17: Zielkonzept für das Stadtgebiet

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest (Naturraum 3) 3S1 innerörtliche Grünfläche Sandhausen ortsbildprägende Grünfläche (Og) S innerörtliches Grünland mit randlichen Gehölzbeständen, teils Altgehölze Grünfläche an Mühle mit hoher Bedeutung für das Ortsbild 3S2 innerörtlicher Grünzug Freißenbüttel ortsbildprägender Grünzug (Og) mit teils besonders geschützter S teils extensiv genutzte Grünlandflächen mit Quellarm des Mühlenbachs, Stau- extensiv genutztem Grünland (Gf, Gm) Biotop teich und randlichen Gehölzen und naturnahem Bachlauf (FB) sowie Teil einer übergeordneten Stillgewässer (Sr) und randlichen Gehöl- Grünverbindung gemäß teils wertvolle Biotopstrukturen von lokaler Bedeutung (Feuchtgrünland) zen (H) INTRA (Interkommunales am Siedlungsrand gelegener Abschnitt eines Geestbachtals von hoher Land- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) schaftsbildqualität und besonderer Erholungseignung Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) Quellarm des Mühlenbachs teilweise bis weitgehend ausgebaut, mit Gewässer- güteklasse II 3S3 Oberläufe des Mühlenbachs naturnahe Bachläufe (FB) mit struktur- Landschaftsschutzgebiet S Oberläufe des Mühlenbachs mit naturnahen Laubwaldbeständen und angren- reichen Laubwaldbeständen (Wf, Wm) teils besonders geschützter zendem Feuchtgrünland, extensiv genutzte Fischteiche, gemäß Biotopkartie- und randlich extensiv genutztem Grün- Biotop rung teils für den Naturschutz landesweit wertvoll, weitere Bereiche regional land (Gf, Gm), weiterhin naturnahe Still- gewässer (Sr) Teil einer übergeordneten von hoher Bedeutung Grünverbindung gemäß naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Bedeutung für Brutvögel, Amphibien, Tagfalter und Libellen (Status unklar) INTRA (Interkommunales Geestbachtal von hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erholungseig- Raumstrukturkonzept Regi- nung on Bremen) kulturhistorisch bedeutsamer Grabhügel Oberläufe des Mühlenbachs teilweise ausgebaut, Gewässergüteklasse II – III 3S4 innerörtliches Grünland Wiste ortsbildprägendes Grünland mit natur- S innerörtliches Grünland mit Teich und Altholzbeständen nahem Gewässer und Laubgehölzen (Og) ortsbildprägende Freifläche mit markanter Geländemorphologie (Geestkante) und besonderer Erholungseignung 3S5 Oberläufe Scharmbecker Bach naturnahe Bachläufe (FB) mit Sümpfen Landschaftsschutzgebiet S Oberläufe des Scharmbecker Bachs mit Sumpf, Feuchtgebüschen und Erlen- unterschiedlicher Trophie (Nr, Na) sowie teils besonders geschützter Eschen-Auwald sowie überwiegend extensiv genutztem Feuchtgrünland, ge- Feuchtgebüsch (Bf) und Feuchtwald Biotop

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 152

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie mäß Biotopkartierung überwiegend für den Naturschutz landesweit wertvoll, (Wf) Freiraum für die land- weitere Bereiche regional von sehr hoher Bedeutung schaftsbezogene Erholung regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, Bedeutung für Vögel, Heu- gemäß INTRA (Interkom- schrecken und Tagfalter munales Raumstrukturkon- Geestbachtal von besonderer Landschaftsbildqualität zept Region Bremen) zwei Altablagerungen aufgrund der weitgehend Scharmbecker Bach bedingt naturnah, mit Gewässergüteklasse II – III fehlenden Wegeerschlie- ßung wird Erholungsnut- zung nicht als Zielzustand definiert 3S6 Park am Gut Sandbeck innerörtliche Grünfläche (Og) mit natur- teils besonders geschützter S innerörtlicher, teils parkartiger Laubwald am Gut Sandbeck mit Scharmbecker verträglicher Erholungsnutzung (E) Biotop Bach und verschiedenen Stillgewässern (Graft, Tümpel) feuchte und mesophile Laubholzbestän- vgl. auch Freiraumentwick- Biotopkomplex mit regional hoher Bedeutung de (Wf, Wm) mit naturnahem Scharm- lungskonzept im Anhang regional hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, Bedeutung für Vögel becker Bach (FB) und naturnahen Tüm- peln (Sr) innerörtlicher Waldbestand mit besonderer Bedeutung für das Ortsbild, Gut Sandbeck mit umgebender Graft als prägender Gebäudekomplex Graft am Gut Sandbeck als ortsbildprä- kulturhistorisch bedeutende Befestigungsanlage gendes Stillgewässer (S) Scharmbecker Bach mit naturferner Struktur und Gewässergüteklasse II - III innerörtlicher Gehölzbestand mit ausgleichender Wirkung für das Siedlungskli- ma 3S7 Stadtpark Lindenstraße parkartige Grünfläche (Og) mit naturver- vgl. auch Freiraumentwick- S innerörtliche Grünfläche mit parkartiger Gestaltung und Altbaumbestand träglicher Erholungsnutzung (E) lungskonzept im Anhang besondere Bedeutung für das Ortsbild als innerörtliche Grünfläche ausgleichende Wirkung auf das Siedlungsklima 3S8 Hochzeitswald strukturreicher innerörtlicher Laubholz- teils besonders geschützter S innerörtliche Grünfläche mit teils waldartigem, teils parkartigem Gehölzbestand bestand (W, Og) mit Erholungsnutzung Biotop (E) einschließlich eines kleinen Tümpels vgl. auch Freiraumentwick- besondere Bedeutung für das Ortsbild lungskonzept im Anhang als innerörtlicher Gehölzbestand ausgeichende Wirkung für das Siedlungsklima 3S9 Klosterholz unterschiedliche naturnahe Laubwald- überwiegend Landschafts- S ausgedehnter, von verkehrsreicher Straße zerschnittener Waldbereich mit bo- gesellschaften frischer bis feuchter schutzgebiet

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 153

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie densauren und mesophilen Laubwaldbeständen unterschiedlicher Feuchte, Standorte (Wm, Wf), randlich naturna- im Südosten Naturdenkmal hoher Altholzanteil, gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit hes Stillgewässer (Sr) (sieben Rotbuchen) wertvoll innerörtliche Grünfläche mit Bedeutung vgl. auch Freiraumentwick- randlich am Kreishaus naturnaher Weiher mit landesweiter Bedeutung für Libel- für Ortsbild und Erholungsnutzung (Og, lungskonzept im Anhang len E) regional hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und Säugetiere, Bedeutung für Vögel als innerörtliche Grünfläche von besonderer Bedeutung für das Ortsbild alter Waldboden mit besonderer Bedeutung, beeinträchtigt durch zwei Altabla- gerungen besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und -schutz als innerörtlicher Waldbestand ausgleichende Wirkung auf das Siedlungsklima 3S10 Stadtpark Uppmannsche Villa innerörtliche Grünfläche mit Bedeutung Landschaftsschutzgebiet S Park mit Rasenflächen und Altholzbeständen für Ortsbild und Erholungsnutzung (Og, vgl. auch Freiraumentwick- E) als innerörtliche Grünfläche von besonderer Bedeutung für das Ortsbild lungskonzept im Anhang ausgleichende Wirkung auf das Siedlungsklima 3S11 Schönebecker Aue, Stubbener Graben und Stoteler Wald naturnahe Geestbäche (FB) in ausge- teils FFH-Gebietsvorschlag S Talraum der Schönebecker Aue und des Stubbener Grabens mit naturnahen dehnten Laubwäldern unterschiedlicher teils besonders geschützter Fließgewässerabschnitten, unterschiedlichen Laubwaldbeständen und teils Feuchte und Trophie (Wm, Wf), einge- Biotop streut naturnahe Stillgewässer (Sr) extensiv genutztem Feuchtgrünland, weiterhin ausgedehnte Laubwaldbestände Stoteler Wald ist Wald mit des westlichen Stoteler Waldes einschließlich Waldbächen und mehreren randlich extensiv genutztes, durch He- besonderer Erholungsfunk- Fischteichen, Zerschneidung durch L 135 und L 149, südlich der L 149 teils für cken (Hh) gekammertes Grünland tion gemäß Waldprogramm den Naturschutz landesweit wertvoll gemäß Biotopkartierung, weitere Bereiche nasser bis frischer Standorte (Gf, Gm) Niedersachsen regional von sehr hoher Bedeutung sowie kleinflächige Rieder und Sümpfe (Nr) Freiraum mit besonderem Fischteiche sind bedeutend für Libellen und teils auch Amphibien (Status un- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Schutzanspruch gemäß klar) im Stoteler Wald INTRA (Interkommunales regional hohe bis sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, teils sehr hohe Be- Raumstrukturkonzept Regi- deutung für Moose, hohe Bedeutung für Vögel und Säugetiere, Bedeutung für on Bremen) Heuschrecken und Tagfalter aufgrund der besonderen Geestbachtal und Waldgebiet von sehr hoher Landschaftsbildqualität, im Stote- Bedeutung der Schönebe- ler Wald besondere Erholungseignung cker Aue für Arten und im Süden alter Waldboden, kulturhistorisch bedeutende Befestigungsanlage, Lebensgemeinschaften Altablagerung Auf dem Rusch (FFH-Gebietsvorschlag) ist

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 154

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz Erholungsnutzung in die- sem Teilbereich kein Ziel Stubbener Graben weitgehend natürlich, Schönebecker Aue mäßig verändert, des Naturschutzes Gewässergüte über weite Abschnitte Güteklasse II – III, nur im unteren Ab- schnitt der Schönebecker Aue Güteklasse II, beide Geestbäche zeitweise tro- ckenfallend 3S12 Quelltäler der Wienbeck naturnahe Quellarme (FB), umgeben überwiegend FFH-Gebiet S Quellarme der Wienbeck mit unterschiedlichen Laubwaldbeständen auf teils von vielfältigen Feuchtbiotopkomplexen Naturschutzgebiet basenreichen Standorten, quelligen Bereichen, Riedern, Feuchtgebüsch und (Na, Nr, Bf), naturnahen Stillgewässern (Sr) und ausgedehnten Laubwaldbe- überwiegend Landschafts- Fischteichen, weiterhin durch Wallhecken gekammertes Grünlandareal; randlich schutzgebiet angrenzend B 74, gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit ständen (Wf, Wm) wertvoll im Osten extensiv genutztes, eng durch teils besonders geschützter Biotop regionale Bedeutung für Brutvögel Wallhecken (Hh) gekammertes Grünland feuchter und frischer Standorte (Gf, Gm) Freiraum mit besonderem regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und Moose, Bedeutung für Schutzanspruch gemäß Reptilien INTRA (Interkommunales Geestbachtäler im Bereich der Geestkante mit sehr hoher Landschaftsbildquali- Raumstrukturkonzept Regi- tät und besonderer Erholungseignung on Bremen) Boden lokal durch Altablagerung beeinträchtigt Teil einer grünen Zäsur der südlicher Quellarm der Wienbeck mit weitgehend natürlicher Struktur und Ge- Siedlungsräume gemäß wässergüteklasse I – II, ansonsten Güteklasse überwiegend II, im nördlichen INTRA Quellarm III zum Schutz der Biotopbe- stände von besonderer Eigenart und Seltenheit wird trotz der Siedlungsnähe keine Erholungsnutzung als Ziel formuliert 3S13 innerörtliche Grünfläche Scharmbeckstotel ortsbildprägender Grünzug (Og) mit S feuchter Altholzbestand mit Kleingewässern und innerörtliches Grünland an der Feuchtwald (Wf) Buchtstraße Altgehölz als wertvoller Biotop von lokaler Bedeutung innerörtlicher Grünzug mit besonderer Bedeutung für das Ortsbild 3V1 Sandabbau Freißenbüttel Mosaik verschiedener offener Sukzessi- Teil einer übergeordneten V großflächige, noch in Abbau befindliche Sandgrube mit offenen Sandflächen, onsstadien auf nährstoffarmen Sanden Grünverbindung gemäß Steilwänden, Ruderalfluren und nährstoffarmen kleinen Abbaugewässern (C, R) INTRA (Interkommunales

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 155

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie teils Biotope von regionaler Bedeutung mehrere nährstoffarme, naturnah gestal- Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) landesweite Bedeutung für Amphibien, Bedeutung für Libellen und Tagfalter tete Kleingewässer (Sa) (Status unklar) naturverträgliche Erholungsnutzung (E) regional Bedeutung für Gefäßpflanzen und Vögel zu Zwecken der Umweltbildung störender Abbau in mäßig strukturierter Geestlandschaft von mittlerer Land- schaftsbildqualität, besondere Erholungseignung Abbauwand mit besonderer geowissenschaftlicher Bedeutung 3V2 Niederung der Kleinen Aue naturnaher Bachlauf (FB) mit angren- teils FFH-Vorschlag V südlich an Gewerbegebiet anschließendes Bachtal der Kleinen Aue mit Nadel- zenden naturnahen Laubwäldern feuch- ter bis mesophiler Standorte (Wf, Wm), teils besonders geschützter forsten und feuchten bis mesophilen Laubwaldbeständen sowie teils mesophi- Biotop lem Grünland, Sumpf und Fischteichanlage, gemäß Biotopkartierung teilweise randlich mesophiles Grünland (Gm), für den Naturschutz landesweit wertvoll, ansonsten überwiegend Biotopkomplex naturverträglich bewirtschaftete Fischtei- mit regional hoher Bedeutung che (Sr) im Südosten an L 135 kleinflächig für Flora landesweit bedeutender Erlen- bruchwald überwiegend regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen sowie Bedeu- tung für Libellen und Heuschrecken Geestbachtal von hoher Landschaftsbildqualität, randlich durch L 135 und Ge- werbegebiet beeinträchtigt Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum Kleine Aue teils verrohrt, ansonsten naturnah, temporär trockenfallend, mit Gewässergüteklasse III 3V3 Östlicher Teil des Stoteler Waldes (2 Teilbereiche) naturnahe Laubwaldbestände frischer kleinflächig besonders ge- V Nadelforst- und Mischbestände, Teil eines größeren zusammenhängenden Standorte (Wm) und naturverträglich schützter Biotop bewirtschaftete Mischwälder (W) Waldgebietes, Gewässer, im Norden angrenzend L 149 Wald mit besonderer Erho- Waldgebiet von sehr hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erholungs- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) lungsfunktion gemäß Wald- eignung programm Niedersachsen besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz 3V4 Wallheckengebiet Bremer Schweiz teils extensiv genutztes, teils naturver- kleinflächig besonders ge- V wallheckenreiches, überwiegend intensiv genutztes Grünland, kleinflächig träglich bewirtschaftetes Grünland (Gm, schützter Biotop Sumpf G) mit dichtem Wallheckennetz (Hh) Freiraum für die land- gehölzreiche Geestlandschaft mit kulturhistorischem Bezug, sehr hohe Land- kleinflächig Sumpf (Nr) schaftsbezogene Erholung

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 156

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie schaftsbildqualität und besondere Erholungseignung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) gemäß INTRA (Interkom- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und -schutz munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) 3V5 Steffens Eichhof innerörtliche Grünfläche (Og) mit feuch- Konkretisierung der Zielvor- V innerörtliche Grünfläche mit intensiv genutztem Grünland, feuchtem Laubwald tem Laubwald (Wf), Sukzessionsflächen gaben im Rahmen des sowie teils feuchten Ruderalfluren und zwei kleinen Bachläufen (R) und naturnahen Bachläufen (FB) Freiraumentwicklungskon- zeptes (s. Anhang) Laubwald mit landesweiter Bedeutung für die Flora naturverträgliche Erholungsnutzung (E) innerörtliche Grünfläche im Bereich der Geestkante, hohe Bedeutung für das Ortsbild überwiegend besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und -schutz als innerörtliche Grünfläche klimatische Ausgleichsfunktion 3V6 Geestrand zwischen Scharmbeckstotel und Lintel überwiegend extensiv als mesophiles fast vollständig Land- V überwiegend intensiv als Grünland und Acker genutzter Geestrandbereich, im Grünland und Feuchtgrünland bewirt- schaftsschutzgebiet nördlichen Teil wallheckenreich, im südlichen Teil auch mesophiles und schaftete Flächen (Gf, Gm) mit nähr- stoffreichen Stillgewässern (Sr) und im teils besonders geschützter Feuchtgrünland mit einzelnen Tümpeln, weiterhin Scharmbeckstoteler See als Biotop größeres naturnahes, strukturreiches Abbaugewässer, am Siedlungsrand von Norden naturnahem Abschnitt der Wien- Osterholz-Scharmbeck (Lintel) Wienbeck beck (FB) Freiraum für die land- im Norden von Trasse der geplanten Ortsumgehung Ritterhude (B 74) durch- geplante Ortsumgehung Ritterhude schaftsbezogene Erholung schnitten durch standortgerechte Gehölzbestände gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- im Süden Feuchtgrünland mit floristisch landesweiter Bedeutung, Scharm- (Hf, Hh) gut eingebunden zept Region Bremen) beckstoteler See mit Bedeutung für Amphibien und Libellen (Status unklar) Grünland westlich und südlich des Scharmbeckstoteler Sees als Biotopkomplex Teil einer grünen Zäsur der von regional hoher Bedeutung, zudem regional Bedeutung für Amphibien Siedlungsräume gemäß im Norden gehölzreiche Geestlandschaft von hoher Landschaftsbildqualität, im INTRA Süden Niederungsrand von mittlerer Landschaftsbildqualität, überwiegend be- aufgrund der geplanten sondere Erholungseignung, randlich Bahntrasse und B 74 Ortsumgehung Ritterhude Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum wird Erholungsnutzung nicht besondere Bedeutung für die Grundwasserneubildung, hohe Nitratauswa- als Ziel formuliert schungsgefährdung Wienbeck mit weitgehend natürlicher Struktur und Gewässergüteklasse II, Scharmbeckstoteler See als größeres Stillgewässer 3V7 Trockenbiotop Ruschkamp lockerer Wald trockener Standorte (Wt) V kleine Kuppe mit jungem Eichen-Birkenwald, Resten von Sandheide und Ma- mit eingestreuten Sandheiden und Ma-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 157

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie gerrasen, im Westen Nadelforst gerrasen (C) Biotopkomplex von regional hoher Bedeutung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) regional Bedeutung für Heuschrecken und Tagfalter Niederungsrandbereich mit hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erho- lungseignung, Lage am Siedlungsrand von Scharmbeckstotel Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum 3E1 Schäferberg trockene Laubwälder (Wt) und sonstige Landschaftsschutzgebiet E Kuppe des Schäferbergs mit Nadelforst und Mischwald sowie dazwischenlie- naturverträglich bewirtschaftete Wälder teils besonders geschützter genden Acker- und Grünlandflächen, kleinflächig in Abgrabung Magerbiotop (W) mit kleinflächig eingestreuten Sand- Biotop heiden und Magerrasen (C) mäßig strukturierte Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität, rand- lich besondere Erholungseignung Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, hohe Erosionsgefähr- dung besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung 3E2 Nordwestlicher Siedlungsrandbereich Sandhausen Mosaik aus unter Aspekten des Grund- teils besonders geschützter E von Acker-, Grünland- und Ruderalflächen sowie einigen Gehölzen geprägter wasserschutzes bewirtschafteten Grün- Biotop Bereich am Siedlungsrand von Sandhausen beidseits der Bahn, einschließlich land- und Ackerflächen (G, A), Gehölzen verschiedener Abgrabungen sowie ehemaliger Mülldeponie, zwei Bereiche mit mit Sicht- und Immissionsschutzfunktion Magerrasen (Hh, Hf) sowie kleinflächigen Trockenbi- otopen (C) und vernetzenden Rude- Magerrasen als kleinflächige Biotopkomplexe mit regional sehr hoher bzw. ralstrukturen (R) hoher Bedeutung, zugleich regional Bedeutung für Gefäßpflanzen, Heuschre- cken und teils für Tagfalter überwiegend sehr geringe Landschaftsbildqualität durch Deponie sowie Beein- trächtigungen durch Bahn und B 74, im Südwesten besondere Erholungseig- nung Böden großflächig überformt, teils aber mit besonderer Lebensraumbedeutung Grundwasser teils schadstoffbelastet 3E3 Mühlenbach westlich B 74 naturnaher Bachlauf (FB) mit angren- überwiegend Landschafts- E von Gehölzreihen und überwiegend intensiv genutzten Grünlandflächen ge- zend extensiv genutztem Grünland (Gf) schutzgebiet säumter Bachlauf und Gehölzreihen (Hh) Teil einer übergeordneten Geestbachtal von hoher Landschaftsbildqualität und überwiegend besonderer randlich unter Aspekten des Erosions- Grünverbindung gemäß und Gewässerschutzes bewirtschaftetes INTRA (Interkommunales

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 158

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Erholungseignung Dauergrünland (G, Gm) Raumstrukturkonzept Regi- Mühlenbach teilweise bis weitgehend ausgebaut, Gewässergüteklasse II naturverträgliche Erholungsnutzung (E) on Bremen) 3E4 Niederungsrand südöstlich Sandhausen unter Aspekten des Boden- und Grund- Teil einer übergeordneten E überwiegend als Acker genutzte und kaum von Gehölzen gegliederte Flächen wasserschutzes bewirtschaftetes Dau- Grünverbindung gemäß östlich der B 74, von Mühlenbach durchflossen, einzelne Hofstelle ergrünland (Gm, Gf, G) INTRA (Interkommunales Niederungsrand mit geringer Landschaftsbildqualität, randlich störende Splitter- naturnaher Bachlauf (FB) Raumstrukturkonzept Regi- siedlung standortgemäße Feldhecken (Hh) und on Bremen) Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, kulturhistorisch bedeuten- Feldgehölze (Hf) mit Landschaftsbild- des Hügelgrab gliedernder und Ortsrand-eingrünender Wirkung sowie Immissionsschutzfunkti- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- on auswaschungsgefährdung Mühlenbach teilweise bis weitgehend ausgebaut, mit Gewässergüteklasse II naturverträgliche Erholungsnutzung (E) 3E5 Geestrand nördlich Wiste teils extensiv genutztes Grünland (Gm, überwiegend Landschafts- E abwechslungsreiche Landschaft mit Acker- und Grünlandflächen, Heckenstruk- Gf), teils unter Aspekten des Boden- und schutzgebiet turen, einzelnen Feldgehölzen und Hofstellen, kleinflächig extensiv genutztes Grundwasserschutzes bewirtschaftete teils besonders geschützter Feuchtgrünland Grünland- und Ackerflächen (G, A) mit Biotop hohem Anteil an gliedernden Feldhe- bei Wiste kleinflächiger Quellwald mit landesweiter Bedeutung für die Flora cken (Hh) und siedlungsnahen Obstwie- Freiraum für die land- östlich davon Feuchtwiese mit Bedeutung für Gefäßpflanzen auf regionaler sen (H) schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA (Interkom- Ebene einige feuchte und mesophile Wäldchen munales Raumstrukturkon- mäßig strukturierte Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität und (Wf, Wm) mit biotopvernetzender und zept Region Bremen) überwiegend besonderer Erholungseignung, randlich Bahntrasse das Landschaftsbild bereichernder Wir- Böden überwiegend erosionsgefährdet kung besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) auswaschungsgefährdung 3E6 Hoppenkamp unter Aspekten des Boden- und Grund- im Norden randlich Land- E überwiegend intensiv genutzte Acker- und Grünlandflächen nördlich der B 74 wasserschutzes bewirtschaftete Grün- schaftsschutzgebiet zwischen Westerbeck und Wiste, in Teilbereichen eng durch Wallhecken ge- land- und Ackerflächen (Gm, G, A) mit Raum mit Waldvermeh- kammert hohem Anteil an Wall- und Feldhecken rungspotenzial gemäß Kon- (Hh) teils gehölzreiche Landschaft am Geestrand, von mittlerer Landschaftsbildquali- zept des NABU („Lokales tät und teils besonderer Erholungseignung einige Bestände naturnaher mesophiler Netzwerk für das Kloster- Wälder (Wm) mit Vernetzungsfunktion holz“) Böden teils durch Erosion gefährdet für die Laubwälder am Scharmbecker besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und Schutz, teils hohe Nit- Bach, am Mühlenbach und im Kloster-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 159

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie ratauswaschungsgefährdung holz naturverträgliche Erholungsnutzung (E) 3E7 Landwirtschaftsflächen östlich Bargten unter Aspekten des Boden- und Grund- E gehölzarme Landwirtschaftsflächen mit intensiver Acker- und Grünlandnutzung wasserschutzes bewirtschaftete Grün- land- und Ackerflächen (Gm, G, A) mit strukturarme Geestlandschaft von geringer Landschaftsbildqualität, angrenzend gliedernden Hecken (Hh) B 74 randlich des Tals des Scharmbecker teils Erosionsgefährdung der Böden Bachs Wald (Wm) mit Puffer- und Ver- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und Schutz, hohe Nitrat- netzungsfunktion für den angrenzenden auswaschungsgefährdung Oberlauf des Scharmbecker Bachs 3E8 Scharmbecker Bach und Unterlauf der Wienbeck das Ortsbild prägender Grünzug (Og) Konkretisierung der Zielvor- E innerhalb der Siedlungsflächen von Osterholz-Scharmbeck verlaufende Ab- mit teils naturnah gestaltetem Bachlauf gaben im Rahmen des schnitte von Scharmbecker Bach und Wienbeck einschließlich randlicher Grün- (FB, F) Freiraumentwicklungskon- zeptes (s. Anhang) flächen Nutzung für Erholung (E) und Umwelt- teilweise besondere Bedeutung für das Ortsbild bildung (kulturhistorischer Bezug) Scharmbecker Bach über weite Strecken naturfern, mit Gewässergüteklasse II – III, Wienbeck nur bedingt naturnah, mit Gewässergüteklasse II 3E9 Knorrenkamp extensiv genutztes/ gepflegtes Grünland vgl. auch Freiraumentwick- E als Grünland und Acker genutzte Flächen randlich der Kernstadt mit naturnah (Gm) mit Heckenstrukturen (Hh), Baum- lungskonzept im Anhang gestaltetem Regenrückhaltebecken, östlich von Bahnlinie durch Altgehölze gruppen und Obstwiesen (H), naturnah begrenzt, im Norden wallheckenreiches Grünland, im Südwesten Nasswiese gestalteten Gewässern (Sr, FB) sowie kleineren Feuchtbereichen (Gf, Nr) im Westteil ist die Entwicklung von Extensivgrünland mit lockeren Gehölzbe- ständen und naturnahem Gewässer vorgesehen (als Kompensationsmaßnah- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) me für angrenzendes Baugebiet) mäßig strukturierte Landschaft an der Geestkante, mittlere Landschaftsbildqua- lität besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung 3E10 Geestrand bei Ahrensfelde unter Aspekten des Boden- und Grund- E überwiegend als Acker genutzte Flächen zwischen der Kernstadt (Ahrensfelde) wasserschutzes bewirtschaftetes Dau- und Pennigbüttel, durch einige Gehölzreihen eingefasst ergrünland (G), von standortgemäßen Hecken (Hh) mit Ortsrand-eingrünender Übergang von Siedlungsflächen mit geringer Ortsbildqualität zu Niederungsrand Wirkung gegliedert von mittlerer Landschaftsbildqualität und besonderer Erholungseignung

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 160

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden, im naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Westen hohe Erosionsgefährdung besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung 3E11 Landwirtschaftsflächen am Bredenberg (3 Teilbereiche) teils extensiv bewirtschaftetes mesophi- kleinflächig Landschafts- E intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen mit hohem Ackeranteil, nur randlich les Grünland (Gm), teils unter Aspekten schutzgebiet einige gliedernde Hecken, einzelne Höfe sowie Splittersiedlung an der Scharm- des Grundwasserschutzes bewirtschaf- Raum mit Waldvermeh- beckstoteler Str. tete Grünland- und Ackerflächen (G, A) rungspotenzial gemäß Kon- mit gliedernden Hecken und Feldgehöl- zept des NABU („Lokales strukturarme Geestlandschaft von geringer Landschaftsbildqualität, im Süden zen (Hh, Hf) B 74 angrenzend Netzwerk für das Kloster- randlich der Quelltäler der Wienbeck holz“) besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- mesophiler Wald (Wm) als Ergänzung auswaschungsgefährdung teils Freiraum für die land- der vorhandenen Bestände sowie schaftsbezogene Erholung bei Halenbeck Quellarm der Wienbeck mit Gewässergüteklasse II Schutz gegen Nährstoffeinträge und gemäß INTRA (Interkom- sonstige Beeinträchtigungen (Puffer für munales Raumstrukturkon- FFH-Gebiet) zept Region Bremen) aufgrund der geringen Landschaftsbildqualitäten wird Erholungsnutzung nicht als Zielzustand formuliert 3E12 Landwirtschaftsflächen südwestlich Scharmbeckstotel insbesondere unter Aspekten des Bo- Teil einer grünen Zäsur der E überwiegend als Acker, teils als Grünland genutzter Bereich den- und Grundwasserschutzes bewirt- Siedlungsräume gemäß schaftete Acker- und Grünlandflächen INTRA (Interkommunales strukturarme Geestlandschaft zwischen Scharmbeckstotel und Ritterhude, im (A, G) Osten durch B 74 begrenzt Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) Böden überwiegend mit hoher Bedeutung als Lebensraum durch Feldhecken (Hh) und Obstwiesen (H) mit Ortsrand-eingrünender Wirkung besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- gegliedert auswaschungsgefährdung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) 3E13 Landwirtschaftsflächen südlich Scharmbeckstotel unter Aspekten des Boden- und Grund- Teil einer grünen Zäsur der E östlich der B 74 gelegene Ackerflächen mit ehemaliger Abbaugrube und randli- wasserschutzes bewirtschaftete Acker- Siedlungsräume gemäß cher Gehölzsukzession sowie weiterem Feldgehölz und Grünlandflächen (A, G) INTRA (Interkommunales strukturarme Landschaft im Bereich der Geestkante, durch B 74 begrenzt, zwi- eingestreut lineare Gehölzstrukturen Raumstrukturkonzept Regi- schen Scharmbeckstotel und Ritterhude gelegen (Hh) und Obstwiesen (H) mit Ortsrand- on Bremen)

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 161

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Böden überwiegend mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, Abbauwand einbindender Wirkung sowie kleinflächi- mit geowissenschaftlicher Bedeutung ge, dem Standortpotenzial entsprechen- de Trockenbiotope und Ruderalsäume überwiegend besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, (C, R) hohe Nitratauswaschungsgefährdung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) 3E14 Sprickmoor und Niederungsrand bei Ruschkamp Feuchtbiotopkomplexe mit naturnahem östlich der Bahn Land- E überwiegend intensiv genutzte Acker- und Grünlandflächen, von Bahn durch- Bach (einschließlich Quellbereich, FB), schaftsschutzgebiet quert bzw. begrenzt, einige Feldgehölze und Wallhecken, Hofstellen, im Süden Feuchtwald (Wf), Sumpf (Na) und Feuchtgrünland (Gf) teils besonders geschützter Quellbereich des Scharmbeckstoteler Mühlengrabens mit Sumpf, kleinflächi- Biotop gem Erlenbruchwald und Feuchtgrünland, hier gemäß Biotopkartierung kleinflä- unter Aspekten des Grundwasserschuz- chig für den Naturschutz landesweit wertvoll tes bewirtschaftetes mesophiles Grün- Teil einer grünen Zäsur der von geplanter Trasse der Ortsumgehung Ritterhude (B 74) zerschnitten land und sonstiges Grünland (Gm, G) Siedlungsräume und Frei- raum mit besonderem Niederungsrand mit im Norden mittlerer, im Süden überwiegend hoher (kleinflä- gliedernde Gehölzstrukturen (Hh) und Schutzanspruch gemäß chig geringer) Landschaftsbildqualität, besondere Erholungseignung kleinflächig standortgemäße Feuchtwäl- INTRA (Interkommunales Böden großflächig mit besonderer Bedeutung als Lebensraum der (Wf), insbesondere entlang der ge- Raumstrukturkonzept Regi- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung, hohe Nitratauswaschungs- planten Ortsumgehung der B 74 on Bremen) gefährdung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Scharmbeckstoteler Mühlengraben mit Gewässergüteklasse II – III, Grenzgra- ben im weiteren Verlauf ebenfalls 3N1 Sandhausen Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- N an der Geestkante gelegene Siedlung mit überwiegend städtischem Charakter onsstrukturen (O) und einzelnen Ackerflächen, von B 74 durchschnitten unter Aspekten der Erosionsvermeidung geringe Ortsbildqualität bewirtschaftete Grünland- oder Ackerflä- chen (G, A) Böden mit sehr hoher Erosionsgefährdung 3N2 Freißenbüttel (2 Teilbereiche) Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- kleinflächig Landschafts- N überwiegend städtisch geprägte Siedlung von mittlerer Ortsbildqualität, teils onsstrukturen (O) schutzgebiet besondere Erholungseignung kulturhistorisch bedeutsamer Siedlungsfund Quellarm des Mühlenbachs teilweise bis weitgehend ausgebaut, mit Gewässer- güteklasse II 3N3 Landwirtschaftsflächen südlich Bredbeck unter Aspekten des Boden- und Grund- teilweise Landschafts- N kaum durch Gehölze gegliederte Ackerflächen wasserschutzes bewirtschaftete Grün- schutzgebiet

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 162

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie strukturarmer Geestbereich mit geringer Landschaftsbildqualität, randlich be- land- und Ackerflächen (G, A) mit glie- teils Freiraum für die land- sondere Erholungseignung dernden Heckenstrukturen (Hh) schaftsbezogene Erholung Böden überwiegend erosionsgefährdet, kulturhistorisch bedeutender Urnen- naturverträgliche Erholungsnutzung E gemäß INTRA (Interkom- friedhof munales Raumstrukturkon- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- zept Region Bremen) auswaschungsgefährdung 3N4 Wiste landschaftstypische Siedlung mit hohem kleinflächig besonders ge- N überwiegend dörflich geprägte Siedlung an der Geestkante, hohe Ortsbildquali- Anteil an Vegetationsstrukturen (O) schützter Biotop tät und besondere Erholungseignung, einige landwirtschaftlich genutzte Freiflä- verträgliche Erholungsnutzung (E) chen, angrenzend B 74 und Bahntrasse 3N5 Pennigbüttel Siedlungsflächen mit hohem Anteil an N Siedlung mit überwiegend städtischem Charakter, von verkehrsreichen Straßen Vegetationsstrukturen (O), randlich durchzogen, einige Grünland- und Ackerflächen randlich und in Ortslage Grünland und Acker (G, A) geringe Ortsbildqualität, im Norden an B 74 Gewerbegebiet mit sehr geringer Ortsbildqualität 3N6 Westerbeck Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- N städtisch geprägte Siedlung beidseits der K 46, geringe Ortsbildqualität onsstrukturen (O) 3N7 Landwirtschaftsflächen südwestlich Pennigbüttel unter Aspekten des Boden- und Grund- kleinflächig besonders ge- N überwiegend intensiv genutzte Acker- und Grünlandflächen beidseits der Bahn- wasserschutzes bewirtschaftete Grün- schützter Biotop trasse, teils mit hohem Anteil an Wallhecken, zwei naturnahe Stillgewässer land- und Ackerflächen (Gm, G, A) mit hohem Anteil an Wall- und Feldhecken Fischteich südlich der B 74 mit Bedeutung für Libellen (Status unklar) (Hh) mäßig strukturierte Landschaft an der Geestkante, mittlere Landschaftsbildqua- naturnahe Stillgewässer (Sr) lität Böden zu einem Großteil erosionsgefährdet besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung 3N8 Landwirtschaftsflächen westlich Auf der Helle unter Berücksichtigung des angrenzen- angrenzend FFH-Gebiets- N überwiegend als Grünland genutzte Landwirtschaftsflächen mit geringem Ge- den FFH-Gebietsvorschlags und unter vorschlag hölzanteil Aspekten des Grundwasserschutzes teils Freiraum für die land- bewirtschaftetes Grünland (Gm, G) mit schaftsbezogene Erholung mäßig strukturierte Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität gliedernden Feld- und Wallhecken (Hh) besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- gemäß INTRA (Interkom- auswaschungsgefährdung munales Raumstrukturkon-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 163

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie zept Region Bremen) aufgrund der weitgehend fehlenden Wegeerschlie- ßung wird Erholungsnut- zung nicht als Zielzustand definiert 3N9 Auf der Helle Siedlungsflächen mit hohem Anteil an südlich angrenzend FFH- N lockere Splittersiedlung entlang von L 135 und L 149 einschließlich Kreuzungs- Vegetationselementen (O), insbesonde- Gebietsvorschlag bauwerk der Landesstraßen und verschiedenartiger Gehölzflächen re mit Gehölzbeständen mit Immissi- onsschutzfunkion und mit Pufferfunktion durch verkehrsreiche Straßen geprägte Siedlungsflächen in mäßig strukturierter für den angrenzenden FFH-Gebietsvor- Geestlandschaft, teils störend schlag (H) Immissionsschutzfunktion der Gehölze 3N10 Landwirtschaftsflächen östlich Auf der Helle unter Berücksichtigung des angrenzen- Freiraum für die land- N als Acker und Grünland bewirtschaftete, teils wallheckenreiche Landwirtschafts- den FFH-Gebietsvorschlags und unter schaftsbezogene Erholung flächen, zwei Hofstellen mit Hofgehölzen Aspekten des Grundwasserschutzes gemäß INTRA (Interkom- bewirtschaftete Grünland- und Ackerflä- mäßig strukturierte Geestlandschaft zwischen L 135 und L 149, mittlere Land- munales Raumstrukturkon- chen (Gm, G, A) mit hohem Anteil an zept Region Bremen) schaftsbildqualität gliedernden Wallhecken (Hh) und Hof- zum Schutz des angren- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- gehölzen (H) auswaschungsgefährdung zenden FFH-Gebietsvor- schlags wird auf eine Erho- lungsnutzung als Zielzu- stand verzichtet 3N11 Landwirtschaftsflächen zwischen Auf dem Rusch und Auf der Feldhorst (2 unter Berücksichtigung des angrenzen- angrenzend FFH-Gebiets- N Teilbereiche) den FFH-Gebietsvorschlags umweltver- vorschlag überwiegend als Acker genutzter Bereich, kaum durch Gehölze gegliedert, träglich bewirtschaftete Grünland- und Freiraum für die land- kleinflächig Feuchtgrünland, Gehöfte, im Süden von L 149 durchschnitten Ackerflächen (G, A) schaftsbezogene Erholung am Rande eines Geestbachtals von sehr hoher Landschaftsbildqualität gelegen gemäß INTRA besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils hohe aufgrund der ungünstigen Nitratauswaschungsgefährdung Wegeerschließung und zum Schutz des angrenzenden FFH-Gebietsvorschlags wird Erholungsnutzung nicht als Zielzustand definiert

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 164

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 3N12 Wallheckengebiet Auf der Feldhorst teils extensiv bewirtschaftetes, wallhe- Freiraum für die land- N eng durch Wallhecken gekammertes Grünland beidseits der L 149 ckenreiches Grünland (Gm, G, Hh) schaftsbezogene Erholung wallheckenreiche Geestlandschaft von hoher Landschaftsbildqualität und be- gemäß INTRA (Interkom- sonderer Erholungseignung munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) aufgrund der ungünstigen Wegeerschließung wird Erholungsnutzung nicht als Zielzustand definiert 3N13 Landwirtschaftsflächen westlich Buschhausen umweltverträglich bewirtschaftetes Grün- Freiraum für die land- N überwiegend als Intensivgrünland genutzte Flächen mit geringem Anteil an land (Gm, G) schaftsbezogene Erholung Gehölzstrukturen (einzelne Hecken und überwiegend aus Nadelgehölzen be- Wall- und Feldhecken (Hh) mit land- gemäß INTRA (Interkom- stehende Aufforstungen), von L 149 durchschnitten schaftsgliedernder und biotopvernetzen- munales Raumstrukturkon- strukturierte Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität und überwie- der Wirkung sowie Immissionsschutz- zept Region Bremen) gend besonderer Erholungseignung funktion an der L 149 besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und -schutz naturverträgliche Erholungsnutzung (E) 3N14 Buschhausen Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- kleinflächig besonders ge- N überwiegend städtisch geprägte Siedlungsflächen beidseits der L 149, randlich onsstrukturen (O) und randlich wallhe- schützter Biotop wallheckenreiches Grünland ckenreichem Grünland (Hh, G) Siedlung mit geringer Ortsbildqualität einschließlich eines Bereichs mit groß- formiger Bebauung, überwiegend gute Ortsrandeingrünung durch wallhecken- reiche Landschaft von hoher Landschaftsbildqualität 3N15 Kernstadt Osterholz-Scharmbeck (2 Teilbereiche) Siedlungsflächen mit hohem Anteil an kleinflächig Landschafts- N Siedlungsflächen im Bereich der Geestkante mit vorwiegend städtischem Cha- Vegetationsstrukturen (O) schutzgebiet rakter, von Bahnlinie durchschnitten, im Westen von B 74 begrenzt einzelne Naturdenkmäler Regenrückhaltebecken an der Berufsschule mit landesweiter Bedeutung für Libellen kleinflächig besonders ge- schützter Biotop insgesamt geringe Ortsbildqualität, jedoch verschiedene prägende Bauwerke mehrere kulturhistorisch bedeutende Bodendenkmale Konkretisierung der Zielvor- gaben im Rahmen des Freiraumentwicklungskon- zeptes (s. Anhang)

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 165

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 3N16 Scharmbeckstotel Siedlungsflächen mit hohem Anteil an kleinflächig Landschafts- N Siedlung mit überwiegend städtischem Charakter und geringer Ortsbildqualität, Vegetationsstrukturen (O) schutzgebiet von B 74 durchschnitten, teils Lage an der Geestkante randlich Grünlandflächen (G) und Obst- einbezogen sind randliche Grünlandflächen wiesen (H) 3N17 Brockenacker – Scharmbeckstotel unter Aspekten des Boden- und Grund- N überwiegend von den Siedlungsflächen Scharmbeckstotels eingeschlossene, wasserschutzes bewirtschaftete Grün- Ackerflur mit kleinflächigen Ruderalstrukturen land- und Ackerflächen (Gm, G, A) Niederungsrand von mittlerer Landschaftsbildqualität, Relief durch Abbau über- Heckenstrukturen (Hh) und sonstige formt Gehölze (H) mit ortsrandeingrünender Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, erosionsgefährdet Wirkung besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung, hohe Nitratauswaschungs- gefährdung Garlstedter Sandgeest (Naturraum 4) 4S1 Kiebitzmoor nordöstlich Haslah naturnahes und regenerierendes Hoch- teils besonders geschützter S wenig entwässerter Hochmoorkomplex mit naturnahen und regenerierenden moor (Mn) mit nährstoffarmem Moorge- Biotop Biotopstrukturen, verschiedenen Degenerationsstadien sowie randlichem Grün- wässer (Sa) Freiraum mit besonderem land und Nadelwaldparzelle, gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz lan- randlich als Puffer gegen Nährstoff- Schutzanspruch gemäß desweit wertvoll einträge und als ergänzende Biotop- INTRA (Interkommunales regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzenarten und Moose strukturen Moorbirkenwald (Wf) und Raumstrukturkonzept Regi- extensiv genutztes Feuchtgrünland (Gf) mäßig strukturierte Geestlandschaft, hohe Landschaftsbildqualität on Bremen) seltener Boden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffsenke 4S2 Heide und Moor bei Haslah Komplex aus nährstoffarmen Biotopen: Naturschutzgebiet S Anmoorheide und naturnahe Hochmoorvegetation, randlich Callunaheiden und naturnahes und regenerierendes Hoch- Freiraum mit besonderem Laubwald, gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll moor (Mn), Anmoorheide (Mh), Sand- Schutzanspruch gemäß heide (C) und randlich Laubwald (Wf) als INTRA (Interkommunales landesweite Bedeutung für Amphibien, Reptilien, Tagfalter und Heuschrecken, Puffer gegen Nährstoffeinträge Bedeutung für Brutvögel und Libellen (Status offen) Raumstrukturkonzept Regi- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und Moose on Bremen) mäßig strukturierte Geestlandschaft, hohe Landschaftsbildqualität besondere Bedeutung des Bodens als Lebensraum und Stoffsenke 4S3 Deepenhornsmoor Biotopkomplex aus extensiv genutztem S strukturreicher Biotopkomplex mit teils brachgefallenem Feuchtgrünland, Bir- Feuchtgrünland (Gf), Sumpf (Na, Nr),

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 166

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie kenbruchwald, Feuchtgebüsch und angrenzenden Magerbiotopen auf sandigem Feuchtgebüsch (Bf), Feuchtwald (Wf) Hügel und in Sandabgrabung, Feuchtbiotope gemäß Biotopkartierung für den sowie angrenzenden Magerrasen (C) Naturschutz landesweit wertvoll, Trockenbiotope von regionaler Bedeutung regional Bedeutung für Gefäßpflanzen und Vögel mäßig strukturierte Geestlandschaft mit hoher Landschaftsbildqualität und be- sonderer Erholungseignung Boden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, teils auch als seltener Bo- den 4S4 Garlstedter Heide weitgehend offener Bereich mit Wechsel überwiegend FFH- S auf Truppenübungsplatz gelegener Komplex aus Sand- und Moorheiden, Ma- von Sandheiden und Borstgrasrasen (C) Gebietsvorschlag gerrasen, teils oligotrophen Stillgewässern, Eichen-Birken-Wald, randlich Na- sowie Moorheiden (Mh) und nährstoff- teils Landschaftsschutzge- delforst, gemäß Biotopkartierung überwiegend für den Naturschutz landesweit armen Stillgewässern (Sa), durch natur- biet wertvoll nahe Wälder trockener Standorte (Wt) sowie naturverträglich bewirtschaftete kleinflächig besonders ge- Teilbereiche mit landesweiter Bedeutung für Libellen bzw. Nachtfalter, mindes- Forste (W) gegenüber Nährstoffeinträ- schützter Biotop tens lokale Bedeutung für Brutvögel gen und Beunruhigung abgeschirmt Freiraum mit besonderem regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, Bedeutung für Heuschrecken Schutzanspruch gemäß und Tagfalter INTRA (Interkommunales Heidelandschaft von hoher Landschaftsbildqualität, Waldgebiet von mittlerer Raumstrukturkonzept Regi- Landschaftsbildqualität, besondere Erholungseignung on Bremen) Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, im Norden kulturhistorisch aufgrund der hohen Ver- bedeutendes Gräberfeld, Beeinträchtigung durch Rüstungsaltlast (Übungs- sauerungsgefahr der platzgelände) Standorte wäre für den besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und teils auch –schutz Boden- und Grundwasser- schutz die Entwicklung von einige bedeutende Stillgewässer Laubwäldern anzustreben da es sich um eine der letzten großflächigen, ehe- mals landschaftsprägenden Heideflächen handelt, wird dem Schutz von Arten und Lebensgemeinschaften sowie Landschaftsbild der Vorrang eingeräumt aufgrund der besonderen Wertigkeiten für Arten und

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 167

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Lebensgemeinschaften wird Erholungsnutzung nicht als Ziel formuliert 4S5 Moorfläche Poß Feuchtgebüsch (Bf) sowie naturnaher teils besonders geschützter S Birkenbruch und Gagelgebüsch auf nährstoffarmem Niedermoor in Eichen- Laubwald nasser bis frischer Standorte Biotop Mischwald, gemäß Biotopkartierung teilweise für den Naturschutz landesweit (Wf, Wm) wertvoll, weitere Bereiche regional von sehr hoher Bedeutung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) teils regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen mäßig strukturierte Geestlandschaft mit hoher Landschaftsbildqualität und be- sonderer Erholungseignung 4S6 innerörtliches Grünland Garlstedt (nördliche Fläche) prägende innerörtliche Grünfläche (Og) S innerörtliches Grünland mit kleinem Zufluss zur Garlstedter Aue mit naturnahem Bachlauf (FB) Grünfläche mit hoher Bedeutung für das Ortsbild und besonderer Erholungs- eignung 4S7 innerörtliches Grünland Garlstedt (südliche Fläche) prägende innerörtliche Grünfläche (Og) S innerörtliches Grünland mit Wallhecken und Siedlungsgehölzen Grünfläche mit hoher Bedeutung für das Ortsbild und besonderer Erholungs- eignung 4S8 Siedlungsgehölz Auf dem Raden naturnaher Eichenwald trockener S kleiner Eichen-Altholzbestand in Siedlungsrandlage Standorte (Wt) bedeutend für Ortsrandeingrünung Auf dem Raden 4S9 Laubholzbestand in der Elm strukturreicher Laubwald unterschiedli- Landschaftsschutzgebiet S Laubwaldbereich mit bodensaurem Buchenwald und bodensaurem bis me- cher Feuchte (Wm, Wf), randlich auch Wald mit besonderer Erho- sophilem Eichen-Mischwald, von Panzergleis durchschnitten, randlich Feuchtgebüsch (Bf) lungsfunktion gemäß Wald- Birkenbruch und Feuchtgebüsch, gemäß Biotopkartierung teils für den naturverträgliche Erholungsnutzung (E) programm Niedersachsen Naturschutz landesweit wertvoll, übrige Bereiche regional von sehr hoher Freiraum für die land- regionalBedeutung hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und Vögel sowie Bedeutung für schaftsbezogene Erholung Säugetiere gemäß INTRA (Interkom- Waldbereich mit hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erholungseig- munales Raumstrukturkon- nung zept Region Bremen) besondere Bedeutung als alter Waldboden

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 168

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 4S10 Ochsengrundberg und Heimelberg vielfältiger Biotopkomplex mit nährstoff- Landschaftsschutzgebiet S nährstoffarme Kleingewässer (ehemalige Lehmgruben), Pioniervegetation, armen Stillgewässern (Sa), nährstoffar- Freiraum mit besonderem Feuchtwiesen, Feuchtgebüsche, Sümpfe, Magerrasen, naturnahe Gräben, mem Sumpf (Na), extensiv genutztem Schutzanspruch gemäß Grünland auf nassen bis frischen Stand- gemäß Biotopkartierung teilweise für den Naturschutz landesweit wertvoll, wei- INTRA (Interkommunales orten (Gf, Gm), Feuchtgebüsch (Bf), tere Bereiche regional von sehr hoher Bedeutung Raumstrukturkonzept Regi- nährstoffarmen Ruderalfluren (R) sowie on Bremen) teils landesweite Bedeutung für Flora, teils landesweite Bedeutung für Amphi- Magerrasen (C) bien, Reptilien und Tagfalter, Bedeutung für Heuschrecken (Status offen) ergänzend nährstoffreiche Stillgewässer regional hohe Bedeutung für Libellen und Säugetiere, Bedeutung für Vögel (Sr) sowie naturnahe Gräben (FG) mäßig strukturierte Geestlandschaft mit sehr hoher Landschaftsbildqualität und naturverträgliche Erholungsnutzung (E) besonderer Erholungseignung teils seltene Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und -schutz naturnahe Abbaugewässer 4S11 Altholzbestand Auf der Helle Altholzbestand frischer Standorte (Wm) S Altholzbestand mit Buchen und Eichen am Kreuzungsbauwerk von L 135 und mit landschaftsbildprägender Wirkung L 149, einschließlich Reitplatz, randlich Siedlungsflächen und Immissionsschutzfunktion wertvolle Biotope von lokaler Bedeutung landschaftsprägender Gehölzbestand Immissionsschutzfunktion 4V1 Niederung der Schaufleet südwestlich Bilohe naturnaher Geestbach (FB) mit extensiv Freiraum für die land- V überwiegend feuchte Grünlandflächen von unterschiedlicher Nutzungsintensität genutzten Grünlandflächen nasser bis schaftsbezogene Erholung an der Schaufleet, durch Wallhecken gekammert, im Norden kleinflächig gemäß frischer Standorte (Gf, Gm) sowie Wall- gemäß INTRA (Interkom- Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvolles Feuchtgrünland hecken in hoher Dichte (Hh) munales Raumstrukturkon- wallheckenreiche Geestlandschaft mit sehr hoher Landschaftsbildqualität zept Region Bremen) Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden aufgrund der siedlungsfer- Schaufleet teilweise bis weitgehend ausgebaut, mit Gewässergüteklasse II – III nen Lage und der einge- schränkten Wegeerschlie- ßung wird Erholungsnut- zung nicht als Zielzustand formuliert 4V2 Wallheckenlandschaft Bilohe extensiv bewirtschaftetes Grünland Freiraum für die land- V eng durch Wallhecken gekammerte Grünlandflächen unterschiedlicher Nut- frischer bis feuchter Standorte (Gm, Gf) schaftsbezogene Erholung

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 169

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie zungsintensität, teils auch in Acker umgebrochen, im Süden Sumpf und mit engem Netz von Wallhecken (Hh) gemäß INTRA (Interkom- Feuchtgrünland, die gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit und einzelnen Sumpfbereichen (Na, Nr) munales Raumstrukturkon- wertvoll sind zept Region Bremen) wallheckenreiche Geestlandschaft von sehr hoher Landschaftsbildqualität aufgrund der siedlungsfer- seltene Böden mit zugleich besonderer Bedeutung als Lebensraum nen Lage und der einge- teils hohe Nitratauswaschungsgefährdung schränkten Wegeerschlie- ßung wird Erholungsnut- zung nicht als Zielzustand formuliert 4V3 Wiesengrund extensiv bewirtschaftetes Grünland V wallheckenreiche Grünlandflächen südlich Bilohe, randlich Höfe, im nördlichen frischer bis feuchter Standorte (Gm, Gf) Teil Biotopkomplex mit Quelle, Sumpf sowie extensiv genutztem Feucht- und mit engem Netz von Wallhecken (Hh) mesophilem Grünland, dieser Bereich gemäß Biotopkartierung für den Natur- und einzelnen Sumpfbereichen (Na, Nr) schutz landesweit wertvoll naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Geestbachtal mit hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erholungseig- nung im nördlichen Teil seltene Böden mit zugleich besonderer Bedeutung als Le- bensraum im südlichen Teil besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und Grundwasserschutz, zugleich hohe Nitratauswaschungsgefährdung 4V4 Schrum naturnaher Bachlauf (FB) mit extensiv teils besonders geschützter V Niederung des Giehler Bachs mit Feuchtbiotopkomplex Schrum: extensiv ge- genutzten Grünlandflächen auf nassen Biotop nutztes Feuchtgrünland, Sumpf, Feuchtgebüsch und Feuchtwald, weiterhin bis frischen Standorten (Gf, Gm), Sumpf (Nr, Na) sowie Feuchtgebüsch (Bf) und Freiraum für die land- Nadelforst und intensiv genutztes Grünland; Teile des Feuchtbiotopkomplexes schaftsbezogene Erholung gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll naturnahe Laubwälder feuchter bis fri- scher Standorte (Wf, Wm) gemäß INTRA (Interkom- Feuchtbiotopkomplex mit regional sehr hoher Bedeutung für Gefäßpflanzen und munales Raumstrukturkon- Bedeutung für Tagfalter naturverträgliche Erholungsnutzung (E) zept Region Bremen) Geestbachtal von hoher Landschaftsbildqualität und im Süden besonderer Erholungseignung Böden großflächig mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden, teils auch als Stoffspeicher, östlich des Giehler Bachs alter Waldboden Giehler Bach mit sehr stark veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 170

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 4V5 nördliche Giehler Bach-Niederung und Elenbruch naturnaher Bach (FB) mit extensiv be- teils besonders geschützter V überwiegend als Grünland genutzte Niederung des Giehler Bachs, teils eng wirtschaftetem Grünland nasser bis Biotop durch Wallhecken gegliedert, in mehreren kleineren Teilbereichen Feuchtbio- frischer Standorte (Gf, Gm), das eng durch Wallhecken (Hh) gekammert ist, Freiraum für die land- topkomplexe mit extensivem Feuchtgrünland, Sumpf, Feuchtgebüsch und schaftsbezogene Erholung Feuchtwald, diese Bereiche gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz lan- weiterhin Sumpf (Nr), Feuchtgebüsche gemäß INTRA (Interkom- desweit wertvoll (Bf) und Feuchtwald (Wf) munales Raumstrukturkon- Feuchtbiotopkomplex im Westen regional von Bedeutung für Gefäßpflanzen naturverträgliche Erholungsnutzung (E) zept Region Bremen) Geestbachniederung von hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erho- lungseigung teilweise seltene Böden mit zugleich besonderer Bedeutung als Lebensraum Giehler Bach mit sehr stark veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II, Hopwiesengraben teilweise bis weitgehend ausgebaut, ebenfalls Gewässergü- teklasse II 4V6 Kasbulten naturnahes Fließgewässer (FB) mit teils besonders geschützter V überwiegend nährstoffarmer Feuchtbereich an der Drepte mit Anmoorheide, angrenzenden Feucht- und Bruchwäl- Biotop Moordegenerationsstadien, Feuchtgrünland und Bruch-/ Feuchtwäldern, weiter- dern (Wf), Anmoorheide (Mh), Moorde- Drepte ist Hauptgewässer hin intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen, Nadelforst, Fischteichanlage, generationsstadien (Md), Feuchtgebü- im Niedersächsischen gemäß Biotopkartierung teils für den Naturschutz landesweit wertvoll, weitere schen (Bf) sowie extensiv genutztem Fließgewässerschutzsystem Bereiche regional von sehr hoher Bedeutung Feuchtgrünland (Gf) und mesophilem Grünland (Gm) teils Freiraum mit besonde- teils landesweite Bedeutung für Flora rem Schutzanspruch gemäß teils regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen INTRA (Interkommunales Geestbachtal von sehr hoher Landschaftsbildqualität und mäßig strukturierte Raumstrukturkonzept Regi- Geest von hoher Landschaftsbildqualität on Bremen) teils seltene Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum teils Freiraum für die land- schaftsbezogene Erholung besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils jedoch gemäß INTRA hohe Gefahr der Nitratauswaschung Drepte mit deutlich bis stark veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II aufgrund der eingeschränk- ten Wegeerschließung und der siedlungsfernen Lage wird Erholungsnutzung nicht als Zielzustand formuliert 4V7 Wald nordwestlich Buggehorn naturnaher Laubwaldbereich mit unter- V Waldbereich mit bodensaurem Eichen-Mischwald, Birken-Bruchwald, weiterem schiedlichen Waldgesellschaften nasser Mischwald und im Südwesten Nadelforst bis frischer Standorte (Wf, Wm)

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 171

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie teils Biotope mit sehr hoher regionaler Bedeutung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) mäßig strukturierte Geestlandschaft mit hoher Landschaftsbildqualität und be- sonderer Erholungseignung randlich Hügelgräberfeld mit kulturhistorischer Bedeutung 4V8 Niederung zweier Drepte-Zuflüsse nordwestlich des Brahmbergs naturnahe Bachläufe (FB) mit reich teils besonders geschützter V Bachlauf mit angrenzendem Grünland unterschiedlicher Nutzungsintensität und strukturierter Niederung: Wechsel von Biotop einigen kleinen Waldparzellen, teils auch Feuchtgebüsch, Sumpf und trockene Feuchtwäldern (Wf) und Wäldern fri- Freiraum für die land- Sandheide, mehrere Teilfächen gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz scher Standorte (Wm), extensiv genutz- schaftsbezogene Erholung ten feuchten und frischen Grünländerei- landesweit wertvoll gemäß INTRA (Interkom- en (Gf, Gm), Sumpfvegetation (Nr, Na), munales Raumstrukturkon- regional teils hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen Feuchtgebüschen (Bf) und trockenen zept Region Bremen) Geestbachniederung mit hoher Landschaftsbildqualität Sandheiden (C) überwiegend besondere Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden aufgrund der eingeschränk- ten Wegeerschließung wird westlicher Drepte-Zufluss teils naturnah Erholungsnutzung nicht als Zielzustand definiert 4V9 Drepte-Niederung am Brahmberg naturnaher Geestbach (FB) mit Feucht- Drepte ist in diesem Ab- V nördlich der K 46 gelegenes Bachtal mit Grünland unterschiedlicher Nutzungs- gebüschen (Bf), Niedermoorvegetation schnitt Hauptgewässer des intensität, ausgedehnten Feuchtgebüschen, Feuchtwäldern, kleinflächig Sumpf (Na), Anmoorheide (Mh) und verschie- Niedersächsischen Fließ- und Sandheide, gemäß Biotopkartierung teilweise für den Naturschutz landes- denen Feuchtwäldern (Wf) sowie exten- gewässerschutzsystems weit wertvoll, weitere Bereiche regional von hoher Bedeutung siv bewirtschaftetem Feuchtgrünland (Gf) regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und hohe Bedeutung für Rep- tilien von Waldkulisse umgebenes Geestbachtal mit sehr hoher Landschaftsbildquali- tät Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und teils als Stoffspeicher Drepte mit stark veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II 4V10 Nördlicher Randbereich des Kasernengeländes vielfältiger Komplex aus Trockenbioto- V ehemalige Sandabgrabung mit Magerbiotopen und randlichem Eichenwäld- pen mit Magerrasen und Sandheiden chen, angrenzend Ackerflächen und Ruderalfluren (C), trockenen Ruderalfluren (R) und Trockenwald (Wt) Biotope von regional sehr hoher Bedeutung regionale Bedeutung für Gefäßpflanzen und Vögel strukturarme Geestlandschaft von geringer Landschaftsbildqualität, angrenzend störendes Kasernengelände

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 172

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie im Westen Hügelgräberfeld von kulturhistorischer Bedeutung, im Norden Altab- lagerung 4V11 Heiderelikt Auf dem Raden Mosaik aus trockenem Laubwald (Wt) kleinflächig besonders ge- V im Nordosten der Siedlung gelegener Komplex mit Nadel- und Laubgehölzen, und offenen Sandheideflächen (C), schützter Biotop Heiderelikten, Acker und Hofstelle Hofstelle Übergang von Waldgebiet zu Siedlungsflächen kulturhistorisch bedeutendes Hügelgrab 4V12 Magerbiotope südlich Kasernengelände im Westen offener, dem Wald vorgela- V Komplex aus Magerrasen und Callunaheiden sowie nadelholzdominiertem gerter Bereich mit Magerrasen und Cal- Wald lunaheiden (C) teils Biotope von regional hoher Bedeutung im Osten sonstiger Wald (W) mit Sicht- und Immissionsschutzfunktion für an- im Westen landesweite Bedeutung für Flora und Fauna grenzenden Gewerbebetrieb und L 135 im Nordosten regional hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen Übergangsbereich von Wald mittlerer Landschaftsbildqualität zu störendem Kasernengelände Boden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum 4V13 Sandabbau südlich Kasernengelände Mosaik verschiedener Sukzessionssta- teils Landschaftsschutzge- V teils abgeschlossene, teils noch aktive bzw. geplante Sandabbauflächen mit dien auf nährstoffarmen Sanden (C, R, biet nährstoffarmen, kleinflächigen Abbaugewässern, Rohböden, Sandtrockenra- Wt) teils besonders geschützter sen, Ruderalfluren und Kiefernwaldsukzession, von Panzergleis durchschnitten, mehrere nährstoffarme, naturnah gestal- Biotop im Osten von L 135 begrenzt tete Kleingewässer (Sa) teils Freiraum für die land- im Nordosten Biotope von regional hoher Bedeutung schaftsbezogene Erholung in südlicher Abbaugrube Stillgewässer mit landesweiter Bedeutung für Libellen gemäß INTRA (Interkom- im nördlichen Teil regionale Bedeutung für Gefäßpflanzen, Amphibien und munales Raumstrukturkon- Heuschrecken zept Region Bremen) störender Abbaubetrieb in Waldgebiet von mittlerer Landschaftsbildqualität aufgrund der aktuellen Nut- zung wird Erholungsnut- zung nicht als Zielzustand formuliert

4V14 Elm (4 Teilbereiche) Waldgebiet mit Wechsel zwischen na- überwiegend Landschafts- V ausgedehntes Waldgebiet (in Zusammenhang mit 4S9 und 4V14), vorherr- turnahen Laubwaldbeständen frischer schutzgebiet

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 173

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie schend Nadelforst, einzelne Laub- und Mischwaldbestände, von Panzergleis bis trockener Standorte (Wm, Wt) sowie teils besonders geschützter durchschnitten, durch L 135 von westlich gelegenen Wäldern abgeschnitten, im sonstigen naturverträglich bewirtschafte- Biotop Nordwesten kleinflächig Eichen-Birkenwald und Calluna-Heiden, dieser Bereich ten Wäldern (W), entlang der L 135 mit gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll Immissionsschutzfunktion Freiraum für die land- schaftsbezogene Erholung Waldgebiet mit hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erholungseig- kleinflächig Callunaheiden (C) einge- gemäß INTRA (Interkom- nung streut munales Raumstrukturkon- Böden teils mit beson derer Bedeutung als alter Waldboden, teils kulturhistorisch in weiten Bereichen naturverträgliche zept Region Bremen) bedeutend (Hügelgräber), teils besondere Bedeutung als Lebensraum Erholungnutzung (E) aufgrund der hohen Ver- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz sauerungsgefahr der im Westen Emissionsschutzfunktion für angrenzende L 135 Standorte wäre für den Boden- und Grundwasser- schutz die Entwicklung von Laubwäldern flächende- ckend anzustreben aufgrund der langfristigen Realisierungsperspektiven und der potenziellen Bedeu- tung von Nadelforsten und Mischwäldern auf armen Sandstandorten für Arten und Lebensgemeinschaften, wird auch diese Zielkatego- rie aufgeführt Elm ist Wald mit besonderer Erholungsfunktion und ent- lang der L 135 mit Immissi- onsschutzfunktion gemäß Waldprogramm Nieder- sachsen, zudem in Teilen Waldschutzgebiet 4V15 Drepte und Radenbach im Bereich der Elm naturnahe Bachläufe (FB), von struktur- überwiegend Landschafts- V zwei Geestbäche, von Nadel- und Mischwäldern, kleinflächig auch von Birken- reichen Laubwäldern nasser bis frischer schutzgebiet bruch und Feuchtgebüsch gesäumt, von Panzergleis gequert Standorte (Wf, Wm) sowie Feuchtge- teils besonders geschützter büsch (Bf) umgeben Waldbereich mit hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erholungseig- Biotop nung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Oberlauf der Drepte ist

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 174

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie teils seltene Böden, besondere Bedeutung als Lebensraum, Hügelgräberfeld Nebengewässer im Nieder- mit besonderer kulturhistorischer Bedeutung sächsischen Fließgewäs- serschutzsystem Drepte mit deutlich bis stark veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II, Radenbach zeitweise trockenfallend Freiraum für die land- schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) 4V16 Fuchstal naturnaher Bachlauf (FB) mit angren- teils Landschaftsschutzge- V überwiegend von Nadelforsten eingenommenes Bachtal, bachnah ga- zenden Feuchtwäldern (Wf), Feuchtge- biet büschen (Bf) und Moorheiden (Mh), gelstrauchreiche Feuchtwaldpartien und Anmoorheide, Fischteiche; von eine flächendeckende Um- Panzergleis durchschnitten, im Süden kleinflächig gemäß Biotopkartierung für randlich naturverträglich bewirtschaftete sonstige Wälder (W) wandlung in Laubwälder den Naturschutz landesweit wertvoll, weitere bachnahe Biotopkomplexe wäre anzustreben, erscheint regional von sehr hoher Bedeutung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) jedoch nur schwer realisier- bachnah regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen bar, da es sich um Privat- Geestbachtal von sehr hoher Landschaftsbildqualität und mit besonderer Erho- wald handelt lungseignung aus diesem Grund wurde Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und teils als seltener Boden, der Zielzustand W mit auf- kulturhistorisch bedeutendes Gräberfeld im mittleren Teil genommen besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz Giehler Bach mit stark veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II 4V17 Siedlungsnaher Gehölzgürtel Auf dem Rusch naturnaher Laubgehölzbestand mit ho- im Süden kleinflächig FFH- V heterogener Gehölzgürtel aus teils alten Laub- und Nadelgehölzen, teils Hofge- hem Altholzanteil (H) Gebietsvorschlag hölzen, naturnahes Gewässer teils besonders geschützter teils wertvolle Biotopstrukturen von lokaler Bedeutung Biotop randlich Geestbachtal mit sehr hoher Landschaftsbildqualität gelegen 4E1 Schaufleet-Niederung östlich Bilohe naturnaher Bach (FB) mit angrenzenden Freiraum für die land- E überwiegend mesophiles und Feucht- oder Nassgrünland entlang der Schau- nassen bis frischen, extensiv bewirt- schaftsbezogene Erholung fleet, von einigen Hecken gegliedert, teils Niedermoorvegetation, überwiegend schafteten Grünlandflächen (Gf, Gm), gemäß INTRA (Interkom- gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll Sumpf (Nr) und Feldhecken (Hh) munales Raumstrukturkon- regional hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und Bedeutung für Reptilien zept Region Bremen) Geestbachtal von hoher Landschaftsbildqualität aufgrund der siedlungsfer- Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden nen Lage und der einge-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 175

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Schaufleet teilweise bis weitgehend ausgebaut, mit Gewässergüteklasse II - III schränkten Wegeerschlie- ßung wird Erholungsnut- zung nicht als Zielzustand definiert 4E2 Landwirtschaftsflächen westlich Feldhof extensiv bewirtschaftete Grünlandflä- Puffer- und Vernetzungs- E Grünland unterschiedlicher Nutzungsintensität und Feuchte, teils durch Wallhe- chen frischer bis feuchter Standorte (Gf, funktion für angrenzenden cken gegliedert, einzelne Feldgehölze, Zufluss zur Drepte, kleinflächig landes- Gm) mit naturnahem Bachlauf (FB), Moorkomplex weit für den Naturschutz wertvoller Bereich (Sumpf und Feuchtwald) Wallhecken (Hh), naturnahen feuchten Feldgehölzen (Hf, Wf) sowie Sumpf (Nr, Freiraum für die land- mäßig strukturierte Geestlandschaft mit hoher Landschaftsbildqualität Na) schaftsbezogene Erholung Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, teils auch als Stoffspeicher gemäß INTRA (Interkom- oder seltener Boden munales Raumstrukturkon- besondere Bedeutung für Grundwasserschutz und –neubildung zept Region Bremen) aufgrund der siedlungsfer- nen Lage und der einge- schränkten Wegeerschlie- ßung wird Erholungsnut- zung nicht als Zielzustand definiert 4E3 Landwirtschaftsflächen zwischen Haslah und Feldhof extensiv bewirtschaftete Grünlandflä- kleinflächig besonders ge- E weithin offene Grünland- und Ackerflächen, im Norden Feldgehölz, einzelne chen mittlerer Standorte (Gm) mit ho- schützter Biotop Hofstelle hem Anteil vernetzender Heckenstruktu- ren (Hh) Puffer- und Vernetzungs- überwiegend strukturarme Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildquali- funktion für angrenzenden tät, teils besondere Erholungseignung einzelne nährstoffarme Stillgewässer Moorkomplex und Schau- Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum (Sa) fleet-Niederung besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- Freiraum für die land- auswaschungsgefährdung schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) aufgrund der siedlungsfer- nen Lage und der einge- schränkten Wegeerschlie- ßung wird Erholungsnut-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 176

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie zung nicht als Zielzustand definiert 4E4 Niederung der Schaufleet nördlich Feldhof naturnahe Bachläufe (FB) mit extensiv Freiraum für die land- E zwei Quellarme der Schaufleet in überwiegend als Grünland genutzter, teils genutztem, eng durch Wall- und Feldhe- schaftsbezogene Erholung durch Wallhecken gegliederter Niederung, im Süden aufgelassene Fischteiche cken (Hh) gekammertem Grünland nas- gemäß INTRA (Interkom- mit Röhricht, Erlenbruch und Feuchtgebüsch, weiterem Laub- und Mischwald ser bis frischer Standorte (Gf, Gm) munales Raumstrukturkon- sowie Wochenendhäusern, hier kleinflächig gemäß Biotopkartierung für den im Süden Feuchtbiotopkomplex mit zept Region Bremen) Naturschutz landesweit wertvoll naturnahen Stillgewässern (Sr), Feucht- aufgrund der siedlungsfer- regional Bedeutung für Gefäßpflanzen gebüsch (Bf) und Laubwäldern (Wf, Wm) nen Lage und der einge- gehölzreiche bis offene Geestlandschaft von hoher bis mittlerer Landschafts- schränkten Wegeerschlie- bildqualität, teils besondere Erholungseignung ßung wird Erholungsnut- Böden überwiegend mit besonderer Bedeutung als Lebensraum zung nicht als Zielzustand definiert Schaufleet teilweise bis weitgehend ausgebaut, Gewässergüteklasse II - III 4E5 Drepte-Niederung westlich des Golfplatzes naturnaher Bachlauf (FB) mit angren- Drepte ist Hauptgewässer E naturnaher Drepte-Abschnitt mit angrenzendem Grünland und Nadelforst, Drep- zenden Feuchtwäldern (Wf) und exten- des Niedersächsischen te gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll siv genutztem Grünland nasser bis fri- Fließgewässerschutzsys- scher Standorte (Gf, Gm) tems Geestbachtal mit sehr hoher Landschaftsbildqualität Drepte mit gering veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II 4E6 Niederung der Drepte und eines Zuflusses am Golfplatz naturnahe Geestgewässer (FB), von Drepte ist Hauptgewässer E von Erlenbruchwäldern, Eichenmischwäldern und anderen Wäldern sowie naturnahen Laubwäldern nasser bis des Niedersächsischen Grünlandflächen (teils Golfplatz) gesäumter Abschnitt der Drepte und eines frischer Standorte (Wf, Wm) sowie ex- Fließgewässerschutzsys- Zuflusses westlich der L 135, zwei kleine Feuchtwaldbereiche gemäß Biotop- tensiv genutztem/ gepflegtem Grünland tems kartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll nasser bis frischer Standorte (Gf, Gm) gesäumt Geestbachtal mit sehr hoher Landschaftsbildqualität Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum Drepte mit deutlich veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II Gehölzbestände an der L 135 mit Immissionsschutzfunktion 4E7 Geest zwischen Buggehorn und Garlstedt extensiv bewirtschaftetes Grünland südwestlich angrenzend E teils wallheckenreiche Grünlandflächen im Wechsel mit Laub-, Misch- und Na- frischer und teils auch feuchter Standor- FFH-Gebietsvorschlag delwäldern, einige Ackerflächen, Hofstellen te (Gm, Gf), durch Feld- und Wallhecken Bedeutung als Puffer und (Hh) gegliedert mäßig strukturierte Geestlandschaft von hoher Landschaftsbildqualität und Vernetzungsachse besonderer Erholungseignung naturverträglich bewirtschaftete Wälder

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 177

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie kleinflächig Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener unterschiedlicher Standorte (W) Boden naturverträgliche Erholungsnutzung (E) besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, überwiegend hohe Nitratauswaschungsgefährdung 4E8 Niederung der Garlstedter Aue naturnaher Geestbach (FB) mit extensiv Garlstedter Aue ist als Ne- E Bachtal der Garlstedter Aue, vorherrschend Grünland, im Süden wallhecken- genutztem und teils heckenreichem (Hh) bengewässer der Drepte in reich, einige Ackerflächen und Gehölze, nordwestlich Garlstedt zwei naturnahe Grünland nasser bis frischer Standorte das Niedersächsische Feldgehölze (Birkenbruchwald und bodensaurer Eichen-Mischwald), nahe der (Gf, Gm) sowie einigen kleineren, natur- Fließgewässerschutzsystem Einmündung in die Drepte weiterer Feuchtwald, gemäß Biotopkartierung klein- nahen Wäldern (Wf, Wm) einbezogen flächig für den Naturschutz landesweit wertvoll (Birkenbruchwald), Eichen- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) mischwald regional von hoher Bedeutung Feuchtwald im Mündungsbereich floristisch landesweit bedeutend Geestbachtal mit sehr hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erho- lungseignung Böden großflächig mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, teils als seltener Boden Garlstedter Aue mit bedingt naturnaher Struktur und Gewässergüteklasse II, zeitweise trockenfallend 4E9 Ohlenstedter Berg vielfältiges Mosaik aus feuchtem und Freiraum für die land- E teils wallheckenreiches Grünland mit kleinem Geestbach (Zufluss zur Drepte) frischem, extensiv genutztem Grünland schaftsbezogene Erholung zwei Birkenbruchwäldern und einem kleinen Quellmoor, einige Ackerflächen, im (Gf, Gm), Wallhecken (Hh), Feuchtwäl- gemäß INTRA (Interkom- Westen angrenzend L 135 dern (Wf), naturnahem Bachlauf (FB) munales Raumstrukturkon- und Kleinstmoor (Mn) Birkenbruchwälder regional von hoher Bedeutung zept Region Bremen) Quellmoor floristisch landesweit bedeutend aufgrund der weitgehend gehölzreiche Geestlandschaft mit hoher Landschaftsbildqualität, teils besondere fehlenden Wegeerschlie- Erholungseignung ßung wird Erholungsnut- zung nicht als Zielzustand Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden definiert keine Angaben zu Struktur und Gewässergüte des Geestbaches 4E10 Drepte-Niederung am Weißen Berg naturnahe Bachläufe (FB) mit angren- kleinflächig besonders ge- E Drepte und Zufluss, angrenzend Grünlandflächen mit teils hohem Anteil an zendem, extensiv genutztem Feucht- schützter Biotop Wallhecken, zwei Laubwäldchen, randlich in einem Teilbereich für den Natur- grünland (Gf) sowie kleinen Feuchtwäl- Drepte ist Hauptgewässer schutz landesweit wertvolles Grünland gemäß Biotopkartierung dern (Wf) im Niedersächsischen im weiteren Umfeld extensiv genutztes Fließgewässerschutzsystem

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 178

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie ein Eichen-Birken- bzw. Erlenbruch-Wald von landesweiter Bedeutung für die mesophiles Grünland (Gm) mit hoher Freiraum für die land- Flora, zugleich Biotop von regional sehr hoher Bedeutung Wallheckendichte (Hh) schaftsbezogene Erholung Geestbach-Niederung von sehr hoher Landschaftsbildqualität, im Norden be- gemäß INTRA (Interkom- sondere Erholungseignung munales Raumstrukturkon- Böden überwiegend mit besonderer Bedeutung als Lebensraum sowie als sel- zept Region Bremen) tene Böden aufgrund der siedlungsfer- Drepte mit stark veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II nen Lage und der weitge- hend fehlenden Wegeer- schließung wird Erholungs- nutzung nicht als Zielzu- stand definiert 4E11 Weißer Berg und Isehorn von extensiv genutzten Grünlandflächen kleinflächig besonders ge- E als Acker und Intensivgrünland genutzte Umgebung der Hofstelle Isehorn, grö- (Gm, Gf) umgebene Anmoorheiden (Mh) schützter Biotop ßerer Nadelforst auf der Kuppe des Weißen Bergs, Mischwaldbestand bei Ise- und Sandheiden (C) sowie trockene Laubwaldparzellen (Wt) im Verbund mit teils Freiraum für die land- horn und weitere kleinere Nadelholzparzellen, im Norden am Weißen Berg schaftsbezogene Erholung Anmoorheide, südlich Isehorn Sandheide mit Trockenwaldsukzession, An- sonstigen naturverträglich bewirtschafte- gemäß INTRA (Interkom- moorheide gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll ten Wäldern (W) munales Raumstrukturkon- Sandheide als Biotop regional von hoher Bedeutung, Anmoorheide regional von weiterhin unter Aspekten des Boden- zept Region Bremen) hoher Bedeutung für Gefäßpflanzen und von Bedeutung für Tagfalter und Grundwasserschutzes bewirtschaf- aufgrund der der einge- mäßig strukturierte Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität, im tete Grünland- und Ackerflächen (G, A) schränkten Wegeerschlie- Süden besondere Erholungseignung mit gliedernden Hecken (Hh) ßung wird Erholungsnut- Böden im Süden und Nordwesten mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, zung nicht als Zielzustand im Nordwesten zugleich seltener Boden, einige kulturhistorisch bedeutsame definiert Hügelgräber besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils hohe Nitratauswaschungsgefährdung 4E12 Niederung des Giehler Baches nordöstlich Hülseberg naturnaher Bachlauf (FB) in Niede- teils Landschaftsschutzge- E von Wallhecken gegliederte, grünlanddominierte Niederung des Giehler Baches rungsbereich mit extensiv genutzten, biet mit einigen Laubholz- und Nadelforstparzellen, einige Ackerschläge, im Norden nassen bis frischen Grünlandflächen (Gf, Gm), kleinflächig Sumpf (Nr, Na) und kleinflächig besonders ge- Feuchtbiotopkomplex Kortenwisch mit Feuchtgrünland und Brachen sowie schützter Biotop Eichen-Birkenwald und Stillgewässer, dieser Komplex gemäß Biotopkartierung Feuchtwald (Wf) eingestreut, Grünland für den Naturschutz landesweit wertvoll von Wall- und Feldhecken (Hh) geglie- Freiraum für die land- dert Geestbachtal von sehr hoher Landschaftsbildqualität und besonderer Erho- schaftsbezogene Erholung lungseignung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) gemäß INTRA (Interkom-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 179

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie teils seltene Böden mit zugleich besonderer Bedeutung als Lebensraum munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und teils –schutz, teils hohe Nitratauswaschungsgefährdung Giehler Bach mit stark bis sehr stark veränderter Struktur und Gewässergüte- klasse II, zeitweise trockenfallend 4E13 Wildgänseberg und Gänsebruch unter Aspekten des Boden- und Grund- Landschaftsschutzgebiet E Landwirtschaftsflächen zwischen Giehler Bach und Ochsengrundberg, über- wasserschutzes bewirtschaftete Grün- landflächen (Gm, G) Freiraum für die land- wiegend als Grünland genutzt, von kleineren Waldparzellen unterschiedlicher schaftsbezogene Erholung Qualität unterbrochen, einige Fischteiche und sonstige Stillgewässer, vereinzelt einige, teils naturnahe Gehölzbestände gemäß INTRA (Interkom- Ackernutzung, einzelne Wallhecken, nahe Fuchstal kleinflächiger Biotopkom- (Wm, W) als Trittsteinbiotope zwischen munales Raumstrukturkon- plex mit Feuchtgrünland, Magerrasen und Heide den Waldbeständen von Heimelberg zept Region Bremen) Biotopkomplex am Fuchstal floristisch von landesweiter Bedeutung, Stillgewäs- und Fuchstal, durch Heckenstrukturen ser im Süden faunistisch von landesweiter Bedeutung und zugleich regional von (Hh) vernetzt Bedeutung als Biotop und für Gefäßpflanzen in räumlichem Zusammenhang mit den mäßig strukturierte Geestlandschaft von sehr hoher Landschaftsbildqualität und Feldgehölzen naturnahe Stillgewässer besonderer Erholungseigung (Sa, Sr) zwei Teilbereiche mit seltenen Böden von zugleich hoher Bedeutung als Le- bensraum naturverträgliche Erholungsnutzung (E) besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, im Westteil hohe Nitratauswaschungsgefährdung 4E14 nordwestliche Lange Heide Kleinsthochmoore mit teils regenerie- kleinflächig besonders ge- E Teilbereich der Langen Heide mit hohem Anteil an Ackerflächen, weiterhin render Moorvegetation (Mn), zudem schützter Biotop intensiv genutztes Grünland und einzelne Gehölzstrukturen, eingestreut mehre- Anmoorheide (Mh), Sumpf (Na), Es besteht ein Zielkonflikt re, unterschiedlich stark degenerierte Kleinsthochmoore mit Sumpfvegetation, Feuchtwald (Wf) und nährstoffarmen zwischen dem Schutz von Moorheide, Birkenbruchwald, nährstoffarmen Stillgewässern und Feuchtgrün- Stillgewässern (Sa) Kiebitzen (Brut-, Gastvogel) land, südöstlich Heilshorn noch mit naturnaher Hochmoorvegetation, Kleinst- weiterhin extensiv bewirtschaftetes Dau- sowie der landschaftsprä- hochmoore überwiegend gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landes- ergrünland frischer bis nasser Standorte genden Offenheit einerseits weit wertvoll (Gm, Gf) mit Pufferfunktion für die und dem sonstigen Arten- überwiegend von lokaler Bedeutung für Brutvögel, Fischteich (in Kleinsthoch- Kleinsthochmoore, von Baumreihen schutz (Brutvögel der halb- moor) südöstlich von Heilshorn mit landesweiter Bedeutung für Libellen gegliedert (Hh) offenen Agrarflur, Biotop- vernetzung) sowie dem Kleinsthochmoore teils von regional hoher Bedeutung für Gefäßpflanzen und naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Boden- und Klimaschutz Reptilien, Bedeutung für Amphibien (Erosions-, Windschutz) mäßig strukturierte Geestlandschaft der Langen Heide mit hoher Landschafts- andererseits. Da eine Be- bildqualität und teils besonderer Erholungseignung, im Westen von L 135 be- einträchtigung des Land-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 180

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie grenzt, im Süden mehrere Windenergieanlagen schaftsbildes durch Wind- Kleinsthochmoor südöstlich Heilshorn von geowissenschaftlicher Bedeutung, energieanlagen besteht und weiterhin einige kulturhistorisch bedeutsame Hügelgräber, im Nordwesten Ero- nicht bekannt ist, ob das sionsgefährdung Gebiet nach deren Errich- tung noch Kiebitzvorkom- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und teils auch –schutz, in men aufweist, wird als Teilbereichen hohe Nitratauswaschungsgefährdung Kompromiss die Anreiche- rung der Landschaft mit Baumreihen angestrebt, die eine gewisse optische Durchlässigkeit aufweisen. 4E15 Quelllauf des Radenbachs naturnaher Bachlauf (FB), nährstoffar- kleinflächig besonders ge- E begradigter Quelllauf des Radenbachs mit angrenzenden Grünland- und Acker- mes Stillgewässer (Sa) und nährstoffar- schützter Biotop flächen sowie einzelnen Gehölzreihen, degeneriertes Kleinstmoor mit Fisch- me Sümpfe und Rieder (Na) teich, Niedermoorvegetation und Birkenwaldsukzession umgeben von naturnahem Laubwald Kleinstmoor regional von Bedeutung als Biotopkomplex und für Libellen feuchter bis frischer Standorte (Md, Wf, Wm) als Puffer gegen Nährstoffeinträge mäßig strukturierte Geestlandschaft der Langen Heide mit hoher Landschafts- sowie mit biotopvernetzender und das bildqualität und besonderer Erholungseignung Landschaftsbild gliedernder Wirkung Radenbach begradigt und zeitweise trockenfallend naturverträgliche Erholungsnutzung (E) 4E16 Quelllauf der Drepte naturnaher Bachlauf (FB), gesäumt von Oberlauf der Drepte ist als E begradigter Quelllauf der Drepte mit angrenzenden Acker- und Grünlandflä- naturnahem Laubwald feuchter bis fri- Nebengewässer im Rah- chen, kaum Gehölze scher Standorte (Wf, Wm) als Puffer men des Niedersächsischen gegen Nährstoffeinträge in die Drepte Fließgewässerschutzpro- im südlichen Abschnitt lokale Bedeutung für Brutvögel sowie mit biotopvernetzender und das gramms eingestuft mäßig strukturierte Geestlandschaft auf der Langen Heide, hohe Landschafts- Landschaftsbild gliedernder Wirkung bildqualität und teils besondere Erholungseignung nährstoffarmer Sumpf (Na) Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden Drepte mit sehr stark bis deutlich veränderter Struktur, zeitweise trockenfallend 4E17 Quelllauf des Giehler Bachs naturnaher Bachlauf (FB) und nährstoff- E begradigter Quelllauf des Giehler Bachs mit angrenzendem Intensivgrünland arme Sümpfe und Rieder (Na) und einzelnen Feldhecken umgeben von naturnahem Laubwald im Westen randlich von lokaler Bedeutung für Brutvögel feuchter bis frischer Standorte (Wf, Wm) als Puffer gegen Nährstoffeinträge sowie mäßig strukturierte Geestlandschaft der Langen Heide mit hoher Landschafts- mit biotopvernetzender und das Land-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 181

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie bildqualität und randlich besonderer Erholungseignung schaftsbild gliedernder Wirkung Giehler Bach begradigt und zeitweise trockenfallend, mit Gewässergüteklasse II 4E18 Niederung des Giehler Bachs östlich der K 46 naturnaher Bachlauf (FB), angrenzend E begradigter Abschnitt des Giehler Bachs, angrenzend teils Sumpf, Anmoorhei- Sumpf (Na), Anmoorheide (Hf) und de, Feuchtwald und Feuchtgrünland, ansonsten Intensivgrünland und Acker, im Feuchtwald (Wf) sowie extensiv genutz- Westen von K 46 begrenzt, im Norden kleinflächig gemäß Biotopkartierung für tes Grünland nasser bis frischer Stand- den Naturschutz landesweit wertvoll orte (Gf, Gm) kleinflächig regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen strukturarme Geestlandschaft von mittlerer bis hoher Landschaftsbildqualität Böden überwiegend von Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden, im Osten als kulturhistorisch bedeutender Boden (Plaggenesch) Giehler Bach mit stark veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II, zeit- weise trockenfallend 4E19 südliche Wister Heide extensiv bewirtschaftetes Grünland kleinflächig besonders ge- E Grünland- und einzelne Ackerflächen westlich Kattenhorn, überwiegend wallhe- feuchter bis frischer Standorte (Gf, Gm) schützter Biotop ckenreich, westlich durch K 46 begrenzt, im Süden Biotopkomplex aus Nass- mit kleinflächigen Sumpfbereichen (Nr) sowie hoher Dichte an Wallhecken (Hh) Freiraum für die land- grünland, Sumpf und mesophilem Grünland, dieser gemäß Biotopkartierung für schaftsbezogene Erholung den Naturschutz landesweit wertvoll gemäß INTRA (Interkom- im Süden landesweite Bedeutung für Brutvögel (wertvoller Biotopkomplex und munales Raumstrukturkon- Umgebung) zept Region Bremen) Übergang von strukturarmer zu wallheckenreicher Geestlandschaft von mittlerer aufgrund der mangelhaften Landschaftsbildqualität, teils besondere Erholungseignung Wegeerschließung wird Teilbereich im Norden mit seltenem Boden von zugleich besonderer Bedeutung Erholungsnutzung nicht als als Lebensraum Zielzustand definiert besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils hohe Nitratauswaschungsgefährdung 4E20 Quellarme der Schönebecker Aue naturnahe Bachläufe (FB) und nähr- im weiteren Verlauf ist E begradigte Quellarme der Schönebecker Aue mit angrenzenden Grünland- und stoffarme Sümpfe und Rieder (Na) Schönebecker Aue mit Ackerflächen, einzelne Heckenstrukturen, im Osten von L 135 begrenzt, im umgeben von naturnahem Laubwald Randbereichen als FFH- Quellbereich Kleinstmoor mit Feuchtwald-Sukzession feuchter bis frischer Standorte (Md, Wf, Gebiet vorgeschlagen überwiegend lokale Bedeutung für Brutvögel, Kleinstmoor regional mit Bedeu- Wm) als Puffer gegen Nährstoffeinträge tung als Biotopkomplex und für Gefäßpflanzen sowie mit biotopvernetzender und das Landschaftsbild gliedernder Wirkung mäßig strukturierte Geestlandschaft auf der Langen Heide, mit hoher Land-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 182

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie schaftsbildqualität und teils besonderer Erholungseignung Schönebecker Aue mit sehr stark veränderter Struktur, zeitweise trockenfallend 4E21 Niederung der Schönebecker Aue südlich Heilshorn naturnaher Geestbach (FB) mit extensiv im weiteren Verlauf ist E durch intensive Grünland- und Ackernutzung geprägte Bachniederung, im Nor- bewirtschaftetem Grünland feuchter bis Schönebecker Aue mit den strukturarm, im Süden mit Wallhecken und kleinem Waldbestand, im Osten frischer Standorte (Gf, Gm) Randbereichen als FFH- Gebiet vorgeschlagen von L 135 begrenzt durch enges Netz von Feld- und Wallhe- im Westen angrenzend naturnahes Kleinsthochmoor mit landesweiter Bedeu- cken (Hh) gegliedert und durch einige tung für den Naturschutz (Radmoor Lilkendey, außerhalb Stadtgebiet) naturnahe Feldgehölze (Hf) und Wäld- strukturarme Niederungs- und Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbild- chen (Wm) unterbrochen, die auch Im- qualität missionsschutzfunktionen an der L 135 übernehmen Böden teils mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und teils auch –schutz, überwiegend hohe Nitratauswaschungsgefährdung Schönebecker Aue mit deutlich veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II – III, zeitweise trockenfallend 4E22 Quellarme des Stubbener Grabens (2 Teilbereiche) naturnahe Bachläufe (FB) und nähr- kleinflächig besonders ge- E begradigte Quellarme des Stubbener Grabens mit randlichen Acker- und Grün- stoffarme Sümpfe und Rieder (Na) schützter Biotop landflächen, kleinflächig Sumpf, wenige Gehölzreihen umgeben von naturnahem Laubwald Mündung des Stubbener überwiegend von lokaler Bedeutung für Brutvögel feuchter bis frischer Standorte (Wf, Wm) Grabens in die Schönebe- als Puffer gegen Nährstoffeinträge sowie cker Aue liegt innerhalb mäßig strukturierte Geestlandschaft auf der Langen Heide, hohe Landschafts- mit biotopvernetzender und das Land- FFH-Gebietsvorschlag bildqualität, in der Umgebung Windenergieanlagen schaftsbild gliedernder Wirkung Quellarme zeitweise trockenfallend, begradigt, Stubbener Graben im weiteren Verlauf mit Gewässergüteklasse II – III 4E23 Landwirtschaftsflächen nördlich Buschhausen unter besonderer Berücksichtigung des teilweise Schwerpunktraum E als Grünland und Acker genutzte, überwiegend durch Wallhecken strukturierte Grundwasserschutzes umweltverträglich für die Entwicklung von Flächen zwischen Buschhausen und Westerbeck, Splittersiedlung am Garlsted- bewirtschaftete Grünland- und Ackerflä- Waldlebensräumen gemäß ter Kirchweg chen (Gm, G, A) NABU-Konzept („Lokales Netzwerk für das Kloster- im Nordwesten randlich lokale Bedeutung für Brutvögel hoher Anteil an gliedernden Wall- und holz“) teils mäßig strukturierte, teils wallheckenreiche Geestlandschaft von hoher Feldhecken (Hh) Landschaftsbildqualität und teils besonderer Erholungseignung, im Nordwesten einige naturnahe Waldbestände (Wm) angrenzend Windenergieanlagen als Ergänzung der Gehölzbestände am besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils hohe Oberlauf des Scharmbecker Bachs und

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 183

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Nitratauswaschungsgefährdung als Biotopverbund zwischen den Wald- beständen am Mühlenbach, an der Wienbeck und im Stoteler Wald in Teilbereich naturverträgliche Erho- lungsnutzung (E) 4N1 Bilohe – Nordteil Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- N städtisch geprägte Siedlung mit geringer Ortsbildqualität onsstrukturen (O) 4N2 Landwirtschaftsflächen bei Bilohe (3 Teilbereiche) insbesondere unter Aspekten des Bo- Freiraum für die land- N Acker, Grünland und einzelne lineare Gehölze denschutzes bewirtschaftete Acker- und schaftsbezogene Erholung Grünlandflächen (A, G), von Feldhecken gemäß INTRA (Interkom- Übergang von Geestbachtal mit hoher Landschaftsbildqualität zu strukturarmer (Hh) gegliedert Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) Böden überwiegend mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, nahe der Schaufleet seltene Böden, teils sehr hohe Erosionsgefährdung aufgrund der siedlungsfer- nen Lage und der mangel- haften Wegeerschließung wird Erholungsnutzung nicht als Zielzustand definiert 4N3 Bilohe Südteil landschaftstypische Siedlung mit hohem N dörflich geprägte Siedlung mit hoher Ortsbildqualität Anteil an Vegetationsstrukturen (O) 4N4 Landwirtschaftsflächen nördlich Haslah naturverträglich bewirtschaftete Grün- N Acker- und Grünlandflächen mit wenig Gehölzstrukturen, im Nordwesten an land- und Ackerflächen (Gm, G, A) mit Stadtgebietsgrenze kleinflächig Feuchtgrünland, dieses gemäß Biotopkartie- gliedernden Heckenstrukturen (Hh) rung für den Naturschutz landesweit wertvoll mäßig strukturierte Geestlandschaft von hoher Landschaftsbildqualität besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung, teils Nitratauswaschungs- gefährdung 4N5 Umgebung Haslah naturnahe Laubwälder unterschiedlicher teils besonders geschützter N größere Waldbereiche mit Nadel-, Misch- und Laubholzbeständen, von Grün- Standorte (Wm, Wf) sowie naturverträg- Biotop landflächen unterbrochen, Hofstelle, kleinflächig gemäß Biotopkartierung für lich genutzte sonstige Wälder (W), klein- flächig eingestreut Anmoorheide (Mh) Freiraum für die land- den Naturschutz landesweit wertvoll (Anmoorheide mit Birkenbruch), zwei wei- schaftsbezogene Erholung tere Bereiche mit mesophilen Laubwaldbeständen von regional hoher Bedeu- unter Aspekten des Boden- und Grund- gemäß INTRA (Interkom- tung wasserschutzes extensiv bewirtschafte- munales Raumstrukturkon-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 184

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie regional teils Bedeutung für Gefäßpflanzen tes Grünland frischer bis feuchter zept Region Bremen) Standorte (Gm, Gf) mäßig strukturierte Geestlandschaft mit hoher Landschaftsbildqualität aufgrund der siedlungsfer- teils Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener Boden nen Lage und der einge- schränkten Wegeerschlie- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und teils auch –schutz, hohe ßung wird Erholungsnut- Nitratauswaschungsgefährdung zung nicht als Zielzustand definiert eine Umwandlung der Na- del- und Mischwälder in Laubwälder wäre anzustre- ben, erscheint jedoch nur schwer realisierbar, da es sich um Privatwald handelt aus diesem Grund wurde die Zielkategorie W mit aufgenommen 4N6 Landwirtschaftsflächen nordöstlich Ohlenstedt unter Aspekten des Boden- und Grund- teils Freiraum für die land- N Acker- und Grünlandflächen mit einzelnen Nadelholzparzellen und Hofstellen, wasserschutzes bewirtschaftete Grün- schaftsbezogene Erholung kaum durch Hecken gegliedert land- und Ackerflächen (Gm, G, A) mit gemäß INTRA (Interkom- gliedernden Feldhecken (Hh) strukturarme Geestlandschaft von geringer Landschaftsbildqualität munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) Böden überwiegend mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, teils auch als seltener Boden aufgrund der geringen überwiegend besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und/ oder Landschaftsbildqualität wird Grundwasserschutz, teils hohe Nitratauswaschungsgefährdung Erholungsnutzung nicht als Zielzustand definiert 4N7 Geestkuppe westlich Ohlenstedt unter Aspekten des Boden- und Grund- N Acker auf Geestkuppe wasserschutzes bewirtschaftete Grün- land- und Ackerflächen (Gm, G, A) strukturarme Geestlandschaft von geringer Landschaftsbildqualität Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, überwiegend erosionsge- fährdet besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 185

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 4N8 Ohlenstedt Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- N Siedlung mit überwiegend städtischem Charakter, innerörtlichen Grünlandflä- onsstrukturen, u.a. innerörtlichem Grün- chen und geringer Ortsbildqualität land (O, G) 4N9 Landwirtschaftsflächen östlich Ohlenstedt unter Aspekten des Boden- und Grund- N von einzelnen Feldhecken umgebene Ackerflächen wasserschutzes bewirtschaftete Grün- land- und Ackerflächen (Gm, G, A), von strukturarme Geestlandschaft von geringer Landschaftsbildqualität Feldhecken (Hh) gegliedert Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, überwiegend erosionsge- fährdet besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung 4N10 Landwirtschaftsflächen bei Littberg und Vorwohlde unter Aspekten des Boden- und Grund- kleinflächig besonders ge- N Grünland- und einzelne Ackerflächen randlich der Niederung des Giehler wasserschutzes bewirtschaftetes Grün- schützter Biotop Bachs, hoher Anteil an Wallhecken land (Gm, G) mit engem Wallheckennetz (Hh) Freiraum für die land- Geestbachtal von hoher und strukturarme Geestlandschaft von mittlerer Land- schaftsbezogene Erholung schaftsbildqualität, teils besondere Erholungseignung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) gemäß INTRA (Interkom- teils seltene Böden mit zugleich besonderer Bedeutung als Lebensraum munales Raumstrukturkon- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und teils auch –schutz, teils zept Region Bremen) hohe Nitratauswaschungsgefährdung Hopwiesengraben teils bis weitgehend ausgebaut, mit Gewässergüteklasse II 4N11 Ferienpark Hohes Moor naturverträglich genutzte Freizeiteinrich- kleinflächig besonders ge- N Wochenendhausgebiet in Moorbirkenwald, naturnahes Stillgewässer, mittlere tung (O, E) schützter Biotop Qualität des Landschafts- bzw. Ortsbildes Freiraum für die land- schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) 4N12 Ackerlandschaft östlich Buggehorn (2 Teilbereiche) naturverträglich bewirtschaftete Acker- N Ackerflächen, randlich Nadelgehölz flächen (A), insbesondere Berücksichti- gung des Grundwasserschutzes mäßig strukturierte Geestlandschaft mit hoher Landschaftsbildqualität und be- sonderer Erholungseignung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) im Südwesten kulturhistorisch bedeutendes Gräberfeld

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 186

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung 4N13 Landwirtschaftsflächen westlich der Garlstedter Aue unter Aspekten des Boden- und Grund- N überwiegend intensiv bewirtschaftete Grünländereien und einzelne Ackerschlä- wasserschutzes bewirtschaftete Grün- ge, im Südwesten mit Wallhecken, im Norden Nadelholzaufforstung land- und Ackerflächen (G, A), durch Wallhecken (Hh) und standortgemäße mäßig strukturierte Geestlandschaft von hoher Landschaftsbildqualität und Feldgehölze (Hf) gegliedert besonderer Erholungseignung randlich des Deepenhornsmoores ex- kleinflächig Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und seltener tensiv bewirtschaftete Grünlandflächen Boden frischer bis feuchter Standorte (Gm, Gf) besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, im Westen als Puffer gegen Nährstoffeinträge hohe Nitratauswaschungsgefährdung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) 4N14 Golfplatz Garlstedt Mosaik aus extensiv und intensiv ge- N Golfplatz mit intensiv genutzten/ gepflegten Grünflächen und mehreren, zumeist pflegten/ genutzten Grünflächen (Gm, G) von Nadelbäumen dominierten Gehölzen sowie einem bodensauren Buchen- und naturnahen Laub- und Mischwäl- Eichen-Altholzbestand (regional von Bedeutung), randlich Acker- und Grünland- dern (Wm, W) sowie naturverträglich flächen bewirtschafteten Grünland- und Acker- flächen (G, A), von Feldhecken (Hh) mäßig strukturierte Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität und gegliedert teils besonderer Erholungseignung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Böden überwiegend mit besonderer Bedeutung als Lebensraum, einzelne kul- turhistorisch bedeutende Hügelgräber, kulturhistorisch bedeutende Befesti- gungsanlage 4N15 Landwirtschaftsflächen nördlich Garlstedt naturverträglich bewirtschaftete Land- N landwirtschaftliche Nutzflächen mit hohem Grünlandanteil und einigen Ackerflä- wirtschaftsflächen mit hohem Grünland- chen sowie Feld- und Wallhecken und einzelnen Feldgehölzen anteil (Gm, G, A), von Hecken und Feld- gehölzen (Hh, Hf) gegliedert mäßig strukturierte Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität und teils besonderer Erholungseignung, harmonischer Ortsrandbereich im Über- naturnahe Zuflüsse zur Drepte (GB) gang zu Garlstedt naturverträgliche Erholungsnutzung (E) kleinflächig seltener Boden, Hügelgrab besondere Bedeutung für Grundwasserschutz und teils auch –neubildung, teils hohe Nitratauswaschungsgefährdung zwei Quellarme eines Drepte-Zuflusses 4N16 Geestlandschaft am Ohlenstedter Weg unter Aspekten des Grundwasserschut- Freiraum für die land- N

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 187

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Grünland- und Ackerflächen, entlang der westlich angrenzenden L 135 Gehölze zes bewirtschaftetes Dauergrünland schaftsbezogene Erholung (Gm, G), randlich Feldgehölze (Hf) mäßig strukturierte Geestlandschaft mit hoher Landschaftsbildqualität, teils gemäß INTRA (Interkom- besondere Erholungseignung munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung aufgrund der eingeschränk- Gehölze entlang der L 135 mit Immissionsschutzfunktion ten Wegeerschließung wird Erholungsnutzung nicht als Zielzustand definiert 4N17 Landwirtschaftsflächen südlich Feldhof unter Aspekten des Boden- und Grund- teils Freiraum für die land- N überwiegend intensiv bewirtschaftete Acker- und Grünlandflächen mit einzelnen wasserschutzes bewirtschaftete Grün- schaftsbezogene Erholung Wallhecken land- und Ackerflächen (Gm, G, A) mit gemäß INTRA (Interkom- gliedernden Wall- und Feldhecken (Hh) strukturarme Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität, teils beson- munales Raumstrukturkon- dere Erholungseignung zept Region Bremen) Böden teils mit besonderer Bedeutung aufgrund Seltenheit und/ oder Lebens- aufgrund der eingeschränk- raumfunktion, am Weißen Berg kulturhistorisch bedeutsames Hügelgrab ten Wegeerschließung wird besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, großflächig Erholungsnutzung nicht als hohe Nitratauswaschungsgefährdung Zielzustand definiert 4N18 Feldhof randlich eingegrünte Siedlung mit ho- N dörflich geprägte Siedlung mit geringer Ortsbildqualität hem Anteil an Vegetationsstrukturen (O) 4N19 Feldhof – Büttel umweltverträglich bewirtschaftete Wald- N kleiner Wald mit hohem Nadelforstanteil sowie angrenzende Grünlandflächen flächen (W) und unter Aspekten des mit Wallhecken, Splittersiedlung Grundwasserschutzes genutzte Grün- landflächen (Gm, G) gehölzreiche Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität überwiegend besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils Nitratauswaschungsgefährdung 4N20 Landwirtschaftsflächen südlich Ohlenstedt unter Aspekten des Grundwasserschut- teils Freiraum für die land- N als Grünland und Acker genutzte Flächen mit teils hohem Wallheckenanteil zes bewirtschaftete Grünland- und A- schaftsbezogene Erholung ckerflächen (Gm, G, A) mit hohem Anteil gemäß INTRA (Interkom- mäßig strukturierte Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität, teils an Wall- und Feldhecken (Hh) besondere Erholungseignung munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung aufgrund der eingeschränk- ten Wegeerschließung wird Erholungsnutzung nicht als

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 188

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Zielzustand definiert 4N21 Ohlenstedter Quellsee zu Erholungszwecken genutzte größere N drei größere Abbaugewässer mit randlichem Wochenendplatz und Gehölzstruk- Stillgewässer (E, S) und Wochenend- turen platz (O) mit umfassenden standortge- mäßen randlichen Gehölzen (H) Wochenendplatz von geringer Ortsbildqualität, jedoch überwiegend gut einge- grünt 4N22 Garlstedt dörfliche Siedlung (O) N dörflich geprägte, gehölzreiche Siedlung mit hoher Ortsbildqualität und beson- derer Erholungseignung

4N23 Landwirtschaftsflächen südlich und östlich Garlstedt unter Aspekten des Boden- und Grund- N überwiegend als Acker, teils auch als Grünland genutzter Bereich mit einzelnen wasserschutzes bewirtschaftete Grün- Feldgehölzen beidseits der L 135, südöstlich Garlstedt Wallhecken, südlich land- und Ackerflächen (Gm, G, A) Garlstedt kleiner Bestand mit bodensaurem Eichen-Buchenwald, der als Biotop Heckenstrukturen (Hh) mit das Land- regional von Bedeutung ist schaftsbild gliedernder und biotopver- teils strukturarme, teils gehölzreiche Geestlandschaft von geringer bis mittlerer netzender Funktion Landschaftsbildqualität, teils besondere Erholungseignung flächige Gehölzbestände (Wm, H) mit Boden überwiegend durch Erosion gefährdet, einzelne Hügelgräber von kultur- das Landschaftsbild gliedernder Wirkung historischer Bedeutung und teils mit Immissionsschutzfunktion besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- auswaschungsgefährdung Gehölze entlang der L 135 und K 46 mit Immissionsschutzfunktion 4N24 Landwirtschaftsflächen Brahmberg (2 Teilbereiche) naturverträglich genutzte, durch Feldhe- Freiraum für die land- N Acker- und Grünlandflächen am Brahmberg, wenig durch Gehölze gegliedert, cken (Hh) gegliederte Acker- und Grün- schaftsbezogene Erholung Hofstelle landflächen (A, G) gemäß INTRA (Interkom- Übergang von Wochenendhaussiedlung Horstmoor zu Geestbachtal, mittlere munales Raumstrukturkon- bis sehr hohe Landschaftsbildqualität zept Region Bremen) Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und teils als seltener Boden aufgrund der eingeschränk- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils hohe ten Wegeerschließung wird Nitratauswaschungsgefährdung Erholungsnutzung nicht als Zielzustand definiert 4N25 Wochenendhausgebiet Horstmoor naturverträglich genutzte Wochenend- N

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 189

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Wochenendhausbebauung in Moorbirkenwald nahe der Drepte, mittlere Qualität siedlung mit randlicher Eingrünung und des Ortsbildes hohem Anteil an Vegetationsstrukturen (O, E) kulturhistorisch bedeutendes Hügelgrab, Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und teils als seltener Boden 4N26 Landwirtschaftsflächen westlich Hülseberg unter Aspekten des Boden- und Grund- N überwiegend als Acker, teils auch als Grünland genutzte Landwirtschaftsflächen wasserschutzes bewirtschaftete Grün- mit einzelnen Baumgruppen, Feldgehölzen und Hecken, von K 46 zerschnitten, land- und Ackerflächen (Gm, G, A) aktiver Sandabbau standortgemäße Heckenstrukturen (Hh) strukturarme Geestlandschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität und Feldgehölze (Hf) sowie Baumgrup- Böden überwiegend von besonderer Bedeutung als Lebensraum, mehrere pen (H) kulturhistorisch bedeutsame Hügelgräber, hohe Erosionsgefährdung nach Beendigung des Bodenabbaus besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- einige der freien Sukzession überlasse- auswaschungsgefährdung ne Magerstandorte (C, R) 4N27 Hülseberg Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- N städtisch geprägte Siedlung von mittlerer Ortsbildqualität onselementen (O) 4N28 siedlungsnahes Grünland Hülseberg unter Aspekten des Grundwasserschut- N durch Wallhecken gegliederte Grünlandflächen am östlichen Siedlungsrand von zes bewirtschaftetes Grünland (Gm, G) Hülseberg mit hoher Wallheckendichte (Hh) Übergang von Siedlungsflächen zu Geestbachtal, als siedlungsnahes Grünland ortsrandprägend, randlich besondere Erholungseignung besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung, hohe Nitratauswaschungs- gefährdung 4N29 nördliche Wister Heide unter Aspekten des Boden- und Grund- teils Landschaftsschutzge- N überwiegend als Grünland, teils auch als Acker genutzte Flächen östlich des wasserschutzes bewirtschaftete Grün- biet Fuchstals, im Norden Mischwaldbestand und Nadelholzparzelle sowie Splitter- land- und Ackerflächen (Gm, G, A) siedlung und Fischteiche Feldhecken (Hh) und sonstige Gehölz- im Norden Randbereich eines Geestbachtals von sehr hoher Landschaftsbild- bestände (W) als biotopvernetzende und qualität sowie besonderer Erholungseignung, im Süden strukturarme Geest- das Landschaftsbild gliedernde Elemen- landschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität te, entlang der K 46 auch mit Immissi- Böden teils von besonderer Bedeutung als Lebensraum, teils Erosionsgefähr- onsschutzfunktion dung im Nordteil naturverträgliche Erholungs- besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- nutzung (E)

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 190

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie auswaschungsgefährdung 4N30 Brandheide unter Aspekten des Boden- und Grund- teils Landschaftsschutzge- N als Acker und Intensivgrünland genutzte Landwirtschaftsflächen nördlich Frei- wasserschutzes bewirtschaftete Grün- biet land- und Ackerflächen (Gm, G, A) ßenbüttel, nur wenig durch Heckenstrukturen und Feldgehölze gegliedert, von kleinflächig besonders ge- Panzergleistrasse durchzogen, nährstoffarmes Kleinstmoor nordwestlich Frei- Kleinstmoor (Na) von extensiv bewirt- schützter Biotop ßenbüttel als Biotop regional von hoher Bedeutung schaftetem Grünland (Gm) umgeben Kleinstmoor zugleich regional von Bedeutung für Gefäßpflanzen Freiraum für die land- Heckenstrukturen und naturnahe Feld- schaftsbezogene Erholung teils strukturarme, teils mäßig strukturierte Geest von mittlerer bis hoher Land- gehölze (Hh, Hf) als Rückzugsbiotope gemäß INTRA (Interkom- schaftsbildqualität, überwiegend besondere Erholungseignung und Vernetzungselemente sowie zur munales Raumstrukturkon- im Süden größerer Bereich mit kulturhistorisch bedeutsamen Böden (Plaggen- Gliederung des Landschaftsbildes und zept Region Bremen) esch und Hügelgräberfeld) als Windschutz besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils hohe in weiten Teilen naturverträgliche Erho- Nitratauswaschungsgefährdung lungsnutzung (E) 4N31 Kasernengelände südlich Garlstedt randlich von Gehölzgürteln umgebenes kleinflächig besonders ge- N Kasernengelände mit störenden großformigen Gebäuden, Sendemast und Kasernengelände mit hohem Anteil schützter Biotop größeren versiegelten Bereichen, kleinflächig Heidevegetation unversiegelter Flächen und Vegetati- onsstrukturen (O) kulturhistorisch bedeutender Grabhügel 4N32 Gewerbebetrieb südlich der Kaserne von dichten Gehölzstrukturen umgebe- N das Landschaftsbild störender Gewerbebetrieb (Baustoffwerk) an der L 135 ner Gewerbebetrieb (O) 4N33 Gehölzriegel östlich der Kaserne Immissions- und Sichtschutzgehölz (W) N Gehölzriegel entlang der L 135 aus Laub- und Nadelgehölzen, teils Sandheide- mit kleinflächig eingestreuter Sandheide Relikte (C) bedeutsam als Sichtschutz an Kasernengelände und L 135 Immissionsschutzfunktion für L 135

4N34 Hinter dem Horn Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- N gehölzreiche Siedlung mit städtischem Charakter und geringer Ortsbildqualität onselementen (O) 4N35 Auf dem Raden Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- N gehölzreiche, städtisch geprägte Siedlung von geringer Ortsbildqualität onselementen (O) im Norden zwei kulturhistorisch bedeutende Hügelgräber 4N36 Schmidts Kiefern Waldgebiet mit Wechsel zwischen na- nördlich angrenzend FFH- N

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 191

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Teil eines ausgedehnten Waldgebietes mit Vorherrschen von Nadelforst (Kie- turnahen Laubwaldbeständen trockener Gebietsvorschlag fern) Standorte (Wt) sowie sonstigen natur- Landschaftsschutzgebiet verträglich bewirtschafteten Wäldern im Norden am Waldrand kleinflächig landesweite faunistische Bedeutung (Ü- (W), kleinflächig Callunaheiden (C) ein- Freiraum für die land- bergang zu 4V12) gestreut schaftsbezogene Erholung Waldgebiet von mittlerer Landschaftsbildqualität, überwiegend besondere Erho- gemäß INTRA naturverträgliche Erholungsnutzung (E) lungseignung aus Gründen des Boden- Boden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Grundwasserschutzes besondere Bedeutung für die Grundwasserneubildung sollte eine Entwicklung zu Laubholzbeständen ange- strebt werden aufgrund der geringen Rea- lisierungswahrscheinlichkeit sowie der potenziellen Be- deutung von Nadelforsten und Mischwäldern auf ar- men Sandstandorten für Arten und Lebensgemein- schaften, wird auch der Zielzustand W aufgeführt 4N37 Heilshorn Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- kleinflächig besonders ge- N beidseits der L 135 gelegene Siedlung mit hohem Gehölzanteil (überwiegend onsstrukturen (O) schützter Biotop Nadelgehölze) und städtischem Charakter, geringe Ortsbildqualität 4N38 innerörtliche Grünfläche Heilshorn innerörtliche Grünfläche (Og) einschließ- N innerörtliches Grünland sowie Nadel- und Laubholzbestand lich Gehölzen mit Immissionsschutzfunk- tion (H) angrenzend städtische Siedlung von geringer Ortsbildqualität sowie L 135 Gehölzbestände entlang der L 135 mit Immissionsschutzfunktion 4N39 östliche Lange Heide (2 Teilbereiche) unter besonderer Berücksichtigung des kleinflächig besonders ge- N als Intensivgrünland und Acker genutzte Landwirtschaftsflächen auf der Langen Grundwasserschutzes umweltverträglich schützter Biotop Heide, einige Nadelholz-Aufforstungen sowie kleinflächiger Moorbirkenwald, genutzte Grünland- und Ackerflächen Es besteht ein Zielkonflikt wenige Heckenstrukturen (im Süden teils Wallhecken), Splittersiedlung (Gm, G, A) zwischen dem Schutz von im Westteil lokale Bedeutung für Brutvögel einige gliedernde Baumreihen und Kiebitzen (Brutvogel) sowie Baumwallhecken (Hh) der landschaftsprägenden Moorbirkenwäldchen regional mit Bedeutung als Biotop und für Reptilien Offenheit einerseits und mäßig strukturierte Geestlandschaft der Langen Heide mit hoher Landschafts- sonstiger Altgehölzbestand (H) mit Be- dem sonstigen Artenschutz

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 192

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie bildqualität und teils besonderer Erholungseignung, südwestlich angrenzend deutung als Brutvogellebensraum (Brutvögel der halboffenen Windenergieanlagen Agrarflur, Biotopvernetzung) in Teilbereichen naturverträgliche Erho- sowie dem Boden- und im Norden kleinflächig seltener Boden mit besonderer Bedeutung als Lebens- lungsnutzung (E) raum Klimaschutz (Erosions-, Windschutz) andererseits. besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, teils hohe Da eine Beeinträchtigung Nitratauswaschungsgefährdung des Landschaftsbildes durch Windenergieanlagen besteht und nicht bekannt ist, ob das Gebiet nach deren Errichtung noch Kie- bitzvorkommen aufweist, wird als Kompromiss die Anreicherung der Land- schaft mit Baumreihen an- gestrebt, die eine gewisse optische Durchlässigkeit aufweisen. 4N40 südliche Lange Heide unter besonderer Berücksichtigung des im Süden teils FFH-Ge- N überwiegend intensiv als Grünland und Acker genutztes Hochplateau der Lan- angrenzenden FFH-Gebietsvorschlags bietsvorschlag angrenzend gen Heide einschließlich der Umgebung von Ruschkamp, im Westen von L 135 und des Grundwasserschutzes umwelt- kleinflächig besonders ge- zerschnitten, von einigen Heckenstrukturen gegliedert, im Süden teils Wallhe- verträglich genutzte Grünland- und A- schützter Biotop ckerflächen (Gm, G, A) cken sowie ein Gehölz randlich Ruschkamp, einige Stillgewässer teils Freiraum für die land- Ostteil von lokaler Bedeutung für Brutvögel einige gliedernde Baumwallhecken und schaftsbezogene Erholung Baumreihen (Hh), naturnahes Gehölz gemäß INTRA (Interkom- mäßig strukturierte Geestlandschaft der Langen Heide mit hoher Landschafts- (H) bei Ruschkamp bildqualität und teils besonderer Erholungseignung, im Osten einige Windener- munales Raumstrukturkon- gieanlagen in Teilbereichen naturverträgliche Erho- zept Region Bremen) nordwestlich Ruschkamp bereichsweise seltener Boden mit besonderer Bedeu- lungsnutzung (E) Es besteht ein Zielkonflikt tung als Lebensraum zwischen dem Schutz von besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und teils –schutz, teilweise Kiebitzen (Brut-, Gastvogel) hohe Nitratauswaschungsgefährdung sowie der landschaftsprä- genden Offenheit einerseits und dem sonstigen Arten- schutz (Brutvögel der halb- offenen Agrarflur, Biotop- vernetzung), dem Boden-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 193

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie und Klimaschutz (Erosions-, Windschutz) andererseits. Da eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch WEA besteht und nicht bekannt ist, ob das Gebiet nach deren Errich- tung noch Kiebitzvorkom- men aufweist, wird als Kompromiss die Anreiche- rung der Landschaft mit Baumreihen angestrebt, die eine gewisse optische Durchlässigkeit aufweisen. 4N41 Auf dem Rusch Siedlung mit hohem Anteil an Vegetati- N dörflich geprägte Siedlung nahe der L 135, hoher Altbaumanteil und mittlere onsstrukturen (O) Ortsbildqualität 4N42 Landwirtschaftsflächen nördlich Auf der Helle unter Berücksichtigung des angrenzen- im Osten teils FFH- N Grünland- und Ackerflächen mit geringem Gehölzanteil den FFH-Gebietsvorschlags und unter Gebietsvorschlag angren- Aspekten des Grundwasserschutzes zend mäßig strukturierte, durch L 135, L 149 und Gewerbegebiet vorbelastete Geest- bewirtschaftete Grünland- und Ackerflä- landschaft von mittlerer Landschaftsbildqualität kleinflächig besonders ge- chen (Gm, G, A) mit gliedernden Wall- schützter Biotop besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und –schutz, hohe Nitrat- und Feldhecken (Hh) auswaschungsgefährdung 4N43 Gewerbegebiet Heilshorn gut eingegrüntes Gewerbegebiet (O) kleinflächig besonders ge- N bisher nur teilweise realisiertes Gewerbegebiet beidseits der L 149, einzelne schützter Biotop feuchte Wäldchen, teils Grünlandnutzung das Landschaftsbild störender Gewerbestandort Wesermarschen (Naturraum 6) 6V1 Linteler Weide überwiegend extensiv und unter Aspek- EU-Vogelschutzgebiet V überwiegend intensiv genutzte Acker- und Grünlandflächen, einzelne kleine ten des Vogelschutzes bewirtschaftetes Landschaftsschutzgebiet Waldflächen, teils standortgemäße Feuchtwälder, bereichsweise Wallhecken, Grünland unterschiedlicher Feuchte (Gf, Gm, G), teils von Wallhecken gegliedert besonders geschützte Bio- im Süden und Nordosten enges Grabennetz; bereichsweise gemäß Biotopkar- tope tierung für den Naturschutz landesweit wertvoll (Hh) von naturnahem Scharmbecker Bach Flächen des Feuchtgrün- internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), Bedeutung für landschutzprogramms des

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 194

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Gastvögel (Status unklar); im Süden regional sehr hohe Bedeutung für Gefäß- (FB) und naturnahen Gräben durchzo- Landes Niedersachsen pflanzen gen (FG) Freiraum mit besonderem Niederung von mittlerer, im Süden hoher Landschaftsbildqualität, überwiegend kleinflächig standortgerechte Feuchtwäl- Schutzanspruch gemäß besondere Erholungseignung der (Wf) und naturnahe Feldgehölze (Hf) INTRA (Interkommunales teils Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und/ oder Stoffspeicher naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Raumstrukturkonzept Regi- überwiegend besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung, hohe Nitrat- on Bremen) auswaschungsgefährdung Scharmbecker Bach mit naturferner Struktur und Gewässergüteklasse II – III, Grenzgraben mit Gewässergüteklasse II - III 6V2 Hammemarsch (2 Teilbereiche) unter Aspekten des Boden- und des EU-Vogelschutzgebiet, V fast ausschließlich als Grünland genutzte, weithin offene Bereiche mit engem Vogelschutzes bewirtschaftetes Dauer- kleinflächig FFH-Gebiet grünland (Gf, G) mit naturnahen Gräben Grabennetz, im Norden Segelflugplatz, im Süden Hafen Borgwisch an der Landschaftsschutzgebiet Hamme, überwiegend gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit (FG) und naturnahem Scharmbecker wertvoll Bach (FB) Flächen des Feuchtgrün- von geplanter Trasse der Ortsumgehung Ritterhude (B 74) zerschnitten Hamme (F) mit ungenutzten Randstrei- landschutzprogramms des fen Landes Niedersachsen internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), Bedeutung für Gastvögel (Status unklar), in Teilbereichen regionale Bedeutung für Gefäß- standortgemäße lineare Gehölze (Hh) Freiraum mit besonderem pflanzen, Tagfalter, Fische und Amphibien entlang der Hamme und randlich der Schutzanspruch und teils geplanten Ortsumgehung der B 74 als übergeordnete Grünverbin- gewässergeprägte Niederung von hoher Landschaftsbildqualität und teils be- Puffer zwischen Nutzungen und Wie- sonderer Erholungseigung dung gemäß INTRA (Inter- senvogellebensraum kommunales Raumstruktur- Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher; Altlast an naturverträgliche Erholungsnutzung (E) konzept Region Bremen) Segelflugplatz des Gewässers (Bootssport) und weite- Hamme mit vollständig veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II – III, rer Teilbereiche Hafenkanal, Scharmbecker Bach, Grenzgraben und Scharmbeckstoteler Müh- lengraben ebenfalls mit Gewässergüteklasse II – III

6E1 Niederungsrand am Scharmbecker Bach überwiegend extensiv und unter Berück- teils Flächen des Feucht- E Acker- und Grünlandflächen mit hohem Anteil an Wall- und Feldhecken am sichtigung des Boden-, Grundwasser- grünlandschutzprogramms südlichen Siedlungsrand der Kernstadt, von Scharmbecker Bach durchflossen, und Vogelschutzes bewirtschaftetes des Landes Niedersachsen im Süden kommunale Kläranlage Grünland unterschiedlicher Standorte Freiraum mit besonderem (Gf, Gm, G) im Osten nationale Bedeutung für Brutvögel Schutzanspruch gemäß Scharmbecker Bach naturnah (FB) Niederungsrandbereich von mittlerer Landschaftsbildqualität und besonderer INTRA (Interkommunales Erholungseignung Übergang zum Siedlungsrand durch Raumstrukturkonzept Regi-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 195

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Böden teilweise mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher Wallhecken (Hh) und naturnahe Feldge- on Bremen) hölze (Hf) strukturiert im Westen besondere Bedeutung für die Grundwasserneubildung und hohe Nitratauswaschungsgefährdung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Scharmbecker Bach mit naturferner Struktur und Gewässergüteklasse II - III Hamme-Oste-Niederung (Naturraum 7) 7S1 Grünland westlich Niedersandhauser Moor extensiv genutztes Grünland frischer bis teils besonders geschützter S eng durch Hecken gekammertes Grünland mit einzelnen Birkenwaldparzellen nasser Standorte (Gm, Gf) mit Feldhe- Biotop cken (Hh) und Moorbirkenwald-Parzellen Pufferfunktion für angren- Moorbereich mit sehr hoher Landschaftsbildqualität, überwiegend besondere (Hf) Erholungseignung zendes Moor in Teilbereichen naturverträgliche Erho- Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher Freiraum für die land- lungsnutzung (E) schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) 7S2 Niedersandhauser Moor Komplex aus regenerierender Hoch- FFH-Gebiet und teils EU- S stark entwässertes, unkultiviertes, teilweise abgetorftes Hochmoor mit ver- moorvegetation (Mn) und verschiedenen Vogelschutzgebiet schiedenen Degenerationsstadien und randlichen Grünlandflächen, gemäß Moordegenerationsstadien (Md) und Naturschutzgebiet Feuchtgebüschen (Bf) Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll teils besonders geschützter nationale Bedeutung für Brutvögel, im Osten EU-Vogelschutzgebiet randlich extensiv genutzte Feuchtgrün- Biotop landflächen (Gf) einschließlich nährstoff- landesweite Bedeutung für Libellen und Heuschrecken, Bedeutung für Nachtfal- armer und nährstoffreicher Sumpfberei- Fläche mit besonderer Be- ter (Status unklar) che (Na, Nr) deutung für den Natur- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und Tagfalter, regional hohe schutz gemäß Moorschutz- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) programm Bedeutung für Säugetiere und Reptilien, Bedeutung für Moose und Amphibien auf Moor-Rundweg im Norden Moorbereich mit sehr hoher Landschaftsbildqualität, teils besondere Erholungs- Freiraum mit besonderem eignung Schutzanspruch gemäß Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher, im INTRA (Interkommunales Zentrum geowissenschaftlich bedeutender Bereich Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) 7S3 hofnahes Grünland Niedersandhausen extensiv genutztes Grünland frischer bis Freiraum mit besonderem S östlich an die Siedlung angrenzende Grünlandparzellen nasser Standorte (Gm, Gf) Schutzanspruch gemäß nationale Bedeutung für Brutvögel randlich naturverträgliche Erholungsnut- INTRA (Interkommunales zung (E) Raumstrukturkonzept Regi- als hofnahes Grünland von hoher Landschaftsbildqualität, besondere Erho- on Bremen) lungseignung

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 196

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Hochmoorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher 7S4 Torfkanal und Randmoore Komplex aus naturnahen und regenerie- FFH-Gebiet und teils EU- S stark entwässerter Hochmoorkomplex mit verschiedenen Degenerationsstadien renden Hochmoorbiotopen (Mn), ver- Vogelschutzgebiet sowie verlandender Torfkanal und im Norden überwiegend extensiv genutztem schiedenen Degenerationsstadien (Md) Naturschutzgebiet Grünland, gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll und Feuchtgebüschen (Bf) sowie ver- landendem Graben (FG) teils besonders geschützter im Norden internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet) und Biotop Bedeutung für Gastvögel (Status unklar), im Süden nationale Bedeutung für im Norden extensiv genutztes Grünland nasser bis frischer Standorte unter- Fläche mit besonderer Be- Brutvögel, landesweite Bedeutung für Reptilien, Tagfalter und Libellen, Bedeu- deutung für den Natur- tung für Nachtfalter (Status unklar) schiedlicher Trophie (Gf, Gm) mit einge- streuten nährstoffarmen und nährstoff- schutz gemäß Moorschutz- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, hohe Bedeutung für Moose, reichen Riedern (Na, Nr) programm Bedeutung für Amphibien im Osten naturverträgliche Erholungs- teils Flächen des Feucht- Moorbereich mit sehr hoher Landschaftsbildqualität, im Osten besondere Erho- nutzung (E) gemäß Wegekonzept des grünlandschutzprogramms lungseignung Landkreises des Landes Niedersachsen Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher Freiraum mit besonderem Torfkanal naturnah, Beek bedingt naturnah mit Gewässergüteklasse II - III Schutzanspruch gemäß INTRA (Interkommunales Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) 7S5 Grünland randlich Torfkanal und Randmoore extensiv genutztes Grünland nasser bis teils besonders geschützter S durch Hecken gekammertes Grünland sowie Moorbirkenwald, überwiegend frischer Standorte (Gf, Gm), von Hecken Biotop gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll (Hh) und Moorbirkenwald-Parzellen (Hf) Puffer für NSG eingefasst nationale Bedeutung für Brutvögel, landesweite Bedeutung für Reptilien besondere Bedeutung für naturverträgliche Erholungsnutzung (E) den Naturschutz gemäß Moorlandschaft von sehr hoher Landschaftsbildqualität im Übergang zu grün- gemäß Wegekonzept des Landkreises landgeprägter Niederungslandschaft von hoher Landschaftsbildqualität, über- Moorschutzprogramm wiegend besondere Erholungseignung Freiraum für die land- schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) 7S6 Pennigbütteler Moor Biotopkomplex mit regenerierenden FFH-Gebiet S stark entwässertes Hochmoor mit verschiedenen Degenerationsstadien, teils Hochmoorbereichen (Mn), Degenerati- Naturschutzgebiet onsstadien (Md), Feuchtgebüsch (Bf), Wiedervernässung, randlich teils nährstoffarmes Feuchtgrünland und mesophi- Fläche mit besonderer Be- les Grünland, gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll Feuchtwald (Wf) und nährstoffarmem Sumpf (Na) deutung für den Natur-

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 197

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie nationale Bedeutung für Brutvögel randlich extensiv genutztes Grünland schutz gemäß Moorschutz- programm in Teilbereichen Bedeutung für Amphibien, Reptilien, Tagfalter, Nachtfalter und nasser bis mäßig feuchter Standorte (Gf, Heuschrecken (Status unklar) Gm) Freiraum mit besonderem Schutzanspruch gemäß regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, Bedeutung für Moose in Teilbereichen naturverträgliche Erho- lungsnutzung (E) gemäß Wegekonzept INTRA (Interkommunales Moorbereich mit sehr hoher Landschaftsbildqualität, teils besondere Erholungs- des Landkreises Raumstrukturkonzept Regi- eignung Konkretisierung der Zielvorgaben im on Bremen) Hochmoorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher, Pflege- und Entwicklungsplan zum GR- duch zwei Altablagerungen beeinträchtigt Gebiet Untere Hammeniederung (vgl. Speckgraben mit Gewässergüteklasse II – III Kap. 5.1.1) 7S7 Ahrensfelder Moor Komplex aus regenerierenden Moorbio- überwiegend FFH-Gebiet S stark entwässertes Hochmoor mit verschiedenen Degenerationsstadien, rand- topen (Mn) und unterschiedlichen Dege- geplantes Naturschutzge- lich extensiv genutztes Grünland, gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz nerationsstadien (Md) sowie Feuchtge- biet landesweit wertvoll büschen (Bf) und Feuchtwald (Wf), rand- lich extensiv genutztes Grünland nasser teils besonders geschützter nationale Bedeutung für Brutvögel, in Teilbereichen landesweite Bedeutung für bis frischer Standorte (Gf, Gm) ein- Biotop Reptilien und Libellen schließlich nährstoffarmer Rieder (Na), Fläche mit besonderer Be- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und Tagfalter, Bedeutung für zeitweise überflutet deutung für den Natur- Moose und Amphibien in Teilbereichen naturverträgliche Erho- schutz gemäß Moorschutz- Moorbereich mit sehr hoher Landschaftsbildqualität und teils besonderer Erho- lungsnutzung (E) gemäß Wegekonzept programm lungseigung des Landkreises Freiraum mit besonderem Hochmoorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher Konkretisierung der Zielvorgaben im Schutzanspruch gemäß sowie mit geowissenschaftlicher Bedeutung, beeinträchtigt durch Altablagerung Pflege- und Entwicklungsplan zum GR- INTRA Gebiet Untere Hammeniederung (vgl. Konflikt zwischen Arten- Kap. 5.1.1) schutz und Erholungsnut- zung

7S8 Wiesen und Weiden nördlich des Breiten Wassers extensiv genutztes Feuchtgrünland (Gf) FFH-Gebiet und EU- S teils regelmäßig überschwemmtes Feuchtgrünland unterschiedlicher Nutzungs- und mesophiles Grünland (Gm) mit Vogelschutzgebiet naturnahen Gräben (FG) und Tümpeln intensität, mit Gräben, Tümpeln und Sumpfbereichen, gemäß Biotopkartierung Naturschutzgebiet für den Naturschutz landesweit wertvoll (Sr) sowie Sumpf (Nr, Na) internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), regionale Be- randlich naturverträgliche Erholungsnut- Flächen des Feuchtgrün- deutung für Gastvögel, in Teilbereichen landesweite Bedeutung für Amphibien, zung (E) landschutzprogramms des Heuschrecken und Libellen, teils Bedeutung für Süßwassermollusken und Konkretisierung der Zielvorgaben im Landes Niedersachsen Spinnentiere (Status unklar) Rahmen des Pflege- und Entwicklungs- im Nordteil Flächen mit

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 198

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen und hohe Bedeutung für Tag- plans zum GR-Gebiet Untere Hamme- besonderer Bedeutung für falter niederung (vgl. Kap. 5.1.1) den Naturschutz gemäß Moorschutzprogramm gewässer- und grünlandgeprägte Niederung von sehr hoher Landschaftsbild- qualität, randlich besondere Erholungseignung Freiraum mit besonderem Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher, teils Schutzanspruch gemäß auch seltener Boden, zwei kulturhistorisch bedeutsame Wurten INTRA (Interkommunales überwiegend besondere Bedeutung als Überschwemmungsraum Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) 7S9 Breites Wasser nährstoffreiches Stillgewässer (Sr) mit FFH-Gebiet und EU- S verlandender Flachsee mit ausgedehnten Röhrichtflächen und Feuchtgebü- Röhrichtgürtel (Nr), in begrenztem Um- Vogelschutzgebiet schen an naturnahem Abschnitt der Beek, randlich überwiegend intensiv ge- fang auch Feuchtgebüsche (Bf) und Naturschutzgebiet Bruch- bzw. Auwälder (Wf) nutztes Feuchtgrünland mit Gräben, gemäß Biotopkartierung für den Natur- teils besonders geschützter schutz landesweit wertvoll entlang der naturnahen Beek (FF) sowie Biotop randlich des Verlandungsbereichs ex- internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), regionale Be- Flächen des Feuchtgrün- deutung für Gastvögel, landesweite Bedeutung für Reptilien, Heuschrecken und tensiv genutztes, regelmäßig überflute- tes Feuchtgrünland (Gf) mit naturnahen landschutzprogramms des Libellen, Bedeutung für Tagfalter, Süßwassermollusken und Spinnentiere (Sta- Landes Niedersachsen tus unklar) Gräben (FG) potenzieller Fischotterle- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen naturverträgliche Erholungsnutzung (E) entlang der Beek und auf der Hamme bensraum gewässergeprägter Niederungsbereich mit sehr hoher Landschaftsbildqualität Freiraum mit besonderem und teils besonderer Erholungseignung Konkretisierung der Zielvorgaben im Pflege- und Entwicklungsplan zum GR- Schutzanspruch gemäß Niedermoorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspei- Gebiet Untere Hammeniederung (vgl. INTRA cher, geowissenschaftlich bedeutsamer Bereich, teils seltene Böden Kap. 5.1.1) Konflikt zwischen Arten- Breites Wasser als naturnahes Stillgewässer mit besonderer Bedeutung, Beek schutz und Erholungsnut- mit naturnaher bis bedingt naturnaher Struktur und Gewässergüteklasse II – III, zung regelmäßige Überschwemmungen an der Beek 7V1 Günnemoor großflächig regenerierende Hochmoor- überwiegend EU- V großflächiger Torfabbau mit wiedervernässten Bereichen, randlich Moorbirken- biotope (Mn), von verschiedenen Dege- Vogelschutzgebiet wald und andere Degenerationsstadien, in der Umgebung Grünland sowie nerationsstadien (Md) umgeben und teils besonders geschützter einzelne Ackerflächen, Beerenobst-Plantagen und Nadelgehölze, gemäß Bio- gegenüber Nährstoffeinträgen abgepuf- Biotop fert topkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll mit Ausnahme der Torf- teils internationale (EU-Vogelschutzgebiet), teils nationale Bedeutung für Brut- umliegend extensiv genutztes Grünland abbau-Bereiche Fläche mit vögel, Bedeutung für Gastvögel (Status unklar) nasser bis frischer Standorte (Gf, Gm), besonderer Bedeutung für dazu nährstoffarmer Sumpf (Na) regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, Reptilien und Libellen, hohe den Naturschutz gemäß im Süden naturverträgliche Erholungs- Moorschutzprogramm

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 199

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie Bedeutung für Moose und Tagfalter, Bedeutung für Amphibien nutzung (E) gemäß Wegekonzept des Freiraum mit besonderem teils Moorlandschaft mittlerer Landschaftsbildqualität, teils Niederungsgrünland Landkreises Schutzanspruch gemäß von hoher Landschaftsbildqualität, im Süden besondere Erholungseignung INTRA (Interkommunales Hochmoorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) 7V2 Grünland nordöstlich der Siedlung Teufelsmoor unter Aspekten des Boden- und Vogel- EU-Vogelschutzgebiet V überwiegend intensiv genutztes, offenes Feuchtgrünland, teils auch extensives schutzes bewirtschaftetes Dauergrün- einige besonders geschütz- Feuchtgrünland, Nadelholzanpflanzung, gemäß Biotopkartierung für den Natur- land (Gf, Gm, G) te Biotope schutz landesweit wertvoll in Teilbereichen naturverträgliche Erho- Freiraum mit besonderem internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet) und Bedeutung lungsnutzung (E) gemäß Wegekonzept Schutzanspruch gemäß des Landkreises für Gastvögel (Status unklar) INTRA (Interkommunales Teilbereiche mit regionaler Bedeutung für Gefäßpflanzen, Libellen, Heuschre- Raumstrukturkonzept Regi- cken, Fische und Amphibien on Bremen) grünlandgeprägte Niederung mit sehr hoher Landschaftsbildqualität, teils be- Konflikt zwischen Vogel- sondere Erholungseignung schutz und Erholungsnut- Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher und zung großflächig auch als seltener Boden im Norden Bornreiher Schiffgraben mit Gewässergüteklasse II - III 7V3 Hamme nördlich der L 153 unter Aspekten des Boden- und des überwiegend EU- V Hamme mit angrenzenden, überwiegend intensiv genutzten Grünlandflächen, Vogelschutzes bewirtschaftetes Dauer- Vogelschutzgebiet randlich Camping- und Wochenendplatz, gemäß Biotopkartierung fast flächen- grünland (Gf, G) kleinflächig besonders ge- deckend für den Naturschutz landesweit wertvoll Hamme (F) mit ungenutzten Randstrei- schützter Biotop für Brutvögel überwiegend internationale (EU-Vogelschutzgebiet), ansonsten fen Freiraum mit besonderem landesweite Bedeutung, Bedeutung für Gastvögel (Status offen), Hamme und standortgemäße, nicht zu hochwüchsige Schutzanspruch gemäß Uferbereiche über größere Abschnitte faunistisch landesweit bedeutend, teils lineare Gehölze (Hh) entlang der Ham- INTRA (Interkommunales mit Bedeutung für Libellen (Status unklar) me und randlich des Camping- und Raumstrukturkonzept Regi- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, hohe Bedeutung für Säuge- Wochenendplatzes als Puffer zwischen on Bremen) Erholungsnutzungen und Wiesenvogel- tiere, Fische und Heuschrecken, Bedeutung für Amphibien Konflikt zwischen Arten- lebensraum gewässergeprägte Niederung mit hoher Landschaftsbildqualität und besonderer schutz (Vogelschutz) und Erholungseignung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) Erholungsnutzung des Camping- und Wochenendplatzes potenzieller Fischotterle- Niedermoorböden mit besondere Bedeutung als Lebensraum und Stoffspei- und des Gewässers (Bootssport) cher, teils auch als seltener Boden bensraum Hamme mit vollständig veränderter Struktur und Gewässergüteklasse II

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 200

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 7V4 Obere Beekniederung naturnaher Fluss (FF) mit extensiv als EU-Vogelschutzgebiet und V Gewässeraue der Beek mit überwiegend intensiver Grünlandnutzung, gemäß Feuchtgrünland (Gf) genutzter, regel- teils FFH-Gebiet Biotopkartierung überwiegend für den Naturschutz landesweit wertvoll mäßig überfluteter Aue, einige nährstoff- teils besonders geschützter reiche Rieder und Sümpfe (Nr) internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), Bedeutung für Biotop Gastvögel (Status offen), im Osten randlich landesweite Bedeutung für Reptilien randlich extensiv genutztes mesophiles teils Flächen mit besonderer Grünland (Gm) regional hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen Bedeutung für den Natur- randlich naturverträgliche Erholungsnut- schutz gemäß Moorschutz- gewässergeprägte Niederung mit sehr hoher Landschaftsbildqualität, teils be- zung (E) gemäß Wegekonzept des programm sondere Erholungseignung Landkreises teils Flächen des Feucht- Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher grünlandschutzprogramms Beek bedingt naturnah bis naturnah, mit Gewässergüteklasse II – III, teils be- des Landes Niedersachsen sondere Bedeutung als Überflutungsräume, Torfkanal naturnah, Pferdegraben Freiraum mit besonderem mit Gewässegüteklasse II – III Schutzanspruch gemäß INTRA (Interkommunales Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) Konflikt zwischen Arten- schutz und Erholungsnut- zung 7V5 Grünland südwestlich der Hammebrücke (2 Teilbereiche) unter Aspekten des Boden- und Vogel- EU-Vogelschutzgebiet und V überwiegend intensiv bewirtschaftetes, überwiegend regelmäßig über- schutzes bewirtschaftetes Grünland (Gf, teils FFH-Gebiet schwemmtes Feuchtgrünland, kleinflächig kalk- und nährstoffarmes sowie Gm, G) teils besonders geschützter nährstoffreiches Feuchtgrünland, Gräben, gemäß Biotopkartierung für den randlich entlang Siedlung Teufelsmoor Biotop Naturschutz landesweit wertvoll und L 153 standortgemäße lineare Ge- Flächen des Feuchtgrün- internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), regionale Be- hölzstrukturen (Hh) als Puffer zwischen landschutzprogramms des deutung für Gastvögel, teils landesweite Bedeutung für Libellen sowie kleinflä- Wiesenvogellebensräumen und stören- Landes Niedersachsen chig Bedeutung für Süßwassermollusken und sonstige Wirbellose (Status un- den Nutzungen sowie zur Ortsrandein- grünung Freiraum mit besonderem klar) Schutzanspruch gemäß randlich naturverträgliche Erholungsnut- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, Bedeutung für Amphibien INTRA (Interkommunales zung (E) gemäß Wegekonzept des Raumstrukturkonzept Regi- Übergang von gewässergeprägter zu gehölzreicher Niederungslandschaft, Landkreises hohe bis sehr hohe Landschaftsbildqualität, teils besondere Erholungseignung on Bremen) Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher, teils Konflikt zwischen Arten- auch als seltener Boden, einige kulturhistorisch bedeutende Wurten schutz und Erholungsnut- besondere Bedeutung als Überschwemmungsgebiet zung auf der Hamme

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 201

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 7V6 Hamme zwischen L 153 und Beek naturnaher Fluss (FF) mit randlichen EU-Vogelschutzgebiet und V naturferner Flusslauf mit randlichen regelmäßig überschwemmten, überwiegend extensiv genutzten, regelmäßig überflu- überwiegend FFH-Gebiet intensiv genutzten Grünlandflächen, überwiegend gemäß Biotopkartierung für teten Feuchtgrünlandflächen (Gf) und geplantes Naturschutzge- den Naturschutz landesweit wertvoll kleinflächig nährstoffreichen Sümpfen biet (Nr) internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), teils regionale kleinflächig besonders ge- Bedeutung für Gastvögel, teils Status unklar, kleinflächig Bedeutung für Heu- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) schützter Biotop des Gewässers (Bootssport) schrecken bzw. Libellen (Status unklar) Flächen des Feuchtgrün- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, Bedeutung für Fische, Am- Konkretisierung der Zielvorgaben im landschutzprogramms des phibien und Tagfalter Rahmen des Pflege- und Entwicklungs- Landes Niedersachsen plans zum GR-Gebiet Untere Hamme- gewässergeprägte Niederung mit hoher Landschaftsbildqualität und besonderer niederung (vgl. Kap. 5.1.1) Freiraum mit besonderem Erholungseignung Schutzanspruch gemäß Niedermoorböden, teils selten, besondere Bedeutung als Stoffspeicher und INTRA (Interkommunales Lebensraum Raumstrukturkonzept Regi- Hamme vollständig verändert, Gewässergüteklasse II, Zuflüsse mit Güteklasse on Bremen) II – III, besondere Bedeutung als Überflutungsraum Konflikt zwischen Arten- schutz und Erholungsnut- zung 7V7 Grünland östlich der Hamme (2 Teilbereiche) unter Aspekten des Boden- und Wie- EU-Vogelschutzgebiet V überwiegend als Intensivgrünland, teils auch als Acker genutzte Flächen beid- senvogelschutzes bewirtschaftetes Dau- teils besonders geschützter seits der L 153, einzelne Hofstellen, gemäß Biotopkartierung überwiegend für ergrünland (Gf, Gm, G) Biotop den Naturschutz landesweit wertvoll standortgemäße, nicht zu hochwüchsige südlich der L 153 Flächen internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), Bedeutung für lineare Gehölze (Hh) entlang der L 153 des Feuchtgrünlandschutz- Gastvögel (Status unklar) und Rad-/ Fußwegen sowie randlich der programms des Landes Hofstellen als Puffer zwischen Wiesen- Niedersachsen regional evt. sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, evt. hohe Bedeutung für vogellebensräumen und störenden Nut- Säugetiere, Fische und Heuschrecken, evt. Bedeutung für Amphibien, Libellen zungen Konflikt zwischen Arten- und Tagfalter schutz und Erholungsnut- in Teilbereichen naturverträgliche Erho- zung gewässergeprägte Niederungslandschaft von hoher Landschaftsbildqualität, lungsnutzung (E) gemäß Wegekonzept teils besondere Erholungseignung des Landkreises potenzieller Fischotterle- Böden überwiegend mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspei- bensraum Konkretisierung der Zielvorgaben im cher, teils seltener Boden, kulturhistorisch bedeutende Wurt Rahmen des Pflege- und Entwicklungs- Freiraum mit besonderem Nebengewässer der Hamme (Schmoo, Neu St. Jürgener Schiffgraben, Um- plans zum GR-Gebiet Untere Hamme- Schutzanspruch gemäß beck) mit naturferner Struktur und Gewässergüteklasse II - III niederung (vgl. Kap. 5.1.1) INTRA (Interkommunales Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen)

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 202

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 7V8 Grünland nördlich des Breiten Wassers extensiv genutztes, regelmäßig überflu- FFH-Gebiet und EU- V teils regelmäßig überschwemmtes Grünlandgebiet unterschiedlicher Nutzungs- tetes Feuchtgrünland (Gf) mit nährstoff- Vogelschutzgebiet intensität, im Südwesten naturnaher Niedermoorbereich mit eutrophem Stillge- armen Sumpfbereichen (Na) und natur- geplantes Naturschutzge- wässer und Verlandungsvegetation, gemäß Biotopkartierung für den Natur- nahen Gräben (FG) biet schutz landesweit wertvoll im Südwesten naturnahes Stillgewässer teils besonders geschützter internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), regionale Be- (Sr) mit umgebendem Verlandungsgürtel Biotop (Nr) und Feuchtgebüschen (Bf) deutung für Gastvögel, im Südwesten Bedeutung für Amphibien (Status unklar) Flächen des Feuchtgrün- regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, hohe Bedeutung für Tagfal- in Teilbereichen naturverträgliche Erho- landschutzprogramms des ter, Bedeutung für Libellen lungsnutzung (E) gemäß Wegekonzept Landes Niedersachsen des Landkreises gewässer- und grünlandgeprägte Niederung mit sehr hoher Landschaftsbild- überwiegend Fläche mit qualität und teils besonderer Erholungseignung Konkretisierung der Zielvorgaben im besonderer Bedeutung für Rahmen des Pflege- und Entwicklungs- Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher, den Naturschutz gemäß plans zum GR-Gebiet Untere Hamme- Moorschutzprogramm randlich seltener Boden mit besonderer geowissenschaftlicher Bedeutung, niederung (vgl. Kap. 5.1.1) einige kulturhistorisch bedeutende Wurten Freiraum mit besonderem besondere Bedeutung als Überflutungsraum Schutzanspruch gemäß INTRA (Interkommunales Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) Konflikt zwischen Arten- schutz und Erholungsnut- zung 7V9 Untere Hamme- und Beekniederung naturnaher Fluss (FF) mit randlichen FFH-Gebiet und EU- V ausgedehnte, offene Grünländereien entlang von Hamme und Beek, überwie- extensiv genutzten, regelmäßig überflu- Vogelschutzgebiet gend intensiv genutzt, jedoch regelmäßig überflutet, im Bereich der Hamme- teten Grünlandflächen nasser bis fri- geplantes Naturschutzge- marsch teils kalkreiche Gräben, einige Altarme der Hamme, gemäß Biotopkar- scher Standorte (Gf, Gm), Feuchtgebü- biet tierung für den Naturschutz landesweit wertvoll schen und kleineren Feuchtwäldern (Bf, Wf) sowie nährstoffarmen und nährstoff- teils Landschaftsschutzge- internationale Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet), Bedeutung für reichen Sümpfen (Na, Nr) biet Gastvögel (Status offen), Teilbereiche mit landesweiter Bedeutung für Libellen, Flächen des Feuchtgrün- teils Bedeutung für Amphibien und Reptilien (Status unklar) Unterlauf des Scharmbecker Bachs naturnah (FB), weiterhin naturnahe landschutzprogramms des regional sehr hohe Bedeutung für Gefäßpflanzen, hohe Bedeutung für Tagfalter Gräben (FG), Blänken und Altarme (Sr) Landes Niedersachsen und Fische in Teilbereichen naturverträgliche Erho- im Norden teilweise Flächen gewässer- und grünlandgeprägte Niederung mit sehr hoher bis hoher Land- lungsnutzung (E) gemäß Wegekonzept mit besonderer Bedeutung schaftsbildqualität, teils besondere Erholungseignung des Landkreises für den Naturschutz gemäß Moor- und Marschböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und teils Moorschutzprogramm

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 203

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie als Stoffspeicher, randlich seltener Boden und geowissenschaftlich bedeutsa- Konkretisierung der Zielvorgaben im Konflikt zwischen Arten- mer Bereich Rahmen des Pflege- und Entwicklungs- schutz (Vögel) und Erho- Hamme sehr stark bis vollständig verändert, Scharmbecker Bach naturfern, plans zum GR-Gebiet Untere Hamme- lungsnutzung Neuer Fangstaken mit naturnahen Elementen, Kirchdammgraben mit Gewäs- niederung (vgl. Kap. 5.1.1) Freiraum mit besonderem sergüteklasse II, übrige Fließgewässer mit Gewässergüteklasse II – III Schutzanspruch gemäß besondere Bedeutung als Überschwemmungsgebiet INTRA (Interkommunales Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) 7V10 Niederungsrand Muskau überwiegend extensiv und unter Aspek- teils besonders geschützter V weitgehend offenes Grünland unterschiedlicher Nutzungsintensität am Sied- ten des Vogelschutzes bewirtschaftetes Biotop lungsrand der Kernstadt, gemäß Biotopkartierung überwiegend für den Natur- Grünland unterschiedlicher Feuchte (Gf, teils Flächen des Feucht- schutz landesweit wertvoll Gm, G) grünlandschutzprogramms nationale Bedeutung für Brutvögel naturverträgliche Erholungsnutzung (E) des Landes Niedersachsen grünlandgeprägte Niederung mit sehr hoher Landschaftsbildqualität und beson- Freiraum für die land- derer Erholungseignung schaftsbezogene Erholung Böden überwiegend mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspei- gemäß INTRA (Interkom- cher munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) randlich verlaufender Fangstaken mit Gewässergüteklasse II – III 7V11 Niederungsrand Osterholz überwiegend extensiv und unter Aspek- teils EU-Vogelschutzgebiet V weitgehend offenes Grünland unterschiedlicher Nutzungsintensität am Sied- ten des Vogelschutzes bewirtschaftetes teils besonders geschützter lungsrand der Kernstadt, gemäß Biotopkartierung überwiegend für den Natur- Grünland unterschiedlicher Feuchte (Gf, Biotop Gm, G) schutz landesweit wertvoll teils Flächen des Feucht- überwiegend von nationaler Bedeutung für Brutvögel, im Süden von internatio- naturverträgliche Erholungsnutzung (E) grünlandschutzprogramms naler Bedeutung für Brutvögel (EU-Vogelschutzgebiet) sowie von Bedeutung für des Landes Niedersachsen Gastvögel (Status unklar) teils Freiraum mit besonde- grünlandgeprägte Niederung von sehr hoher Landschaftsbildqualität und be- rem Schutzanspruch gemäß sonderer Erholungseignung INTRA (Interkommunales überwiegend Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoff- Raumstrukturkonzept Regi- speicher on Bremen) randlich besondere Bedeutung als Überschwemmungsgebiet teils Freiraum für die land- schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA 7E1 Niederungsrand nordöstlich Sandhausen extensiv als Dauergrünland bewirtschaf- kleinflächig besonders ge- E

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 204

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie überwiegend intensiv als Acker oder Grünland genutzte Flächen zwischen tete Flächen (Gm, Gf) mit Pufferwirkung schützter Biotop Sandhausen und Niedersandhauser Moor, von wenigen Feldhecken gegliedert für angrenzende Moorbiotope Niederungsrandbereich von mittlerer Landschaftsbildqualität und besonderer von Feldhecken (Hh) mit Ortsrand- Erholungseignung eingrünender Wirkung gegliedert Böden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum naturverträgliche Erholungsnutzung (E) im Norden teils besondere Bedeutung für Grundwasserneubildung und hohe Nitratauswaschungsgefährdung 7E2 Niederungsrand bei Pennigbüttel extensiv genutztes Grünland unter- kleinflächig FFH-Gebiet E Grünland unterschiedlicher Nutzungsintensität zwischen Pennigbüttel und Pen- schiedlicher Feuchte (Gf, Gm) mit Rie- teils besonders geschützter nigbütteler Moor, von einigen Gehölzen gegliedert, randlich gemäß Biotopkar- dern (Nr, Na) und standortgemäßen Biotop tierung kleinflächig für den Naturschutz landesweit wertvoll gliedernden Baumreihen (Hh) und Feld- gehölzen (Hf) zum Schutz des angren- im Osten kleinflächig landesweit bedeutend für Flora (Moorwiesen), im Süden zenden Pennigbütteler Bedeutung für Reptilien (Status unklar) Pufferfunktion für angrenzenden Hoch- Moores wird auf eine Aus- moorkomplex Niederungsrand von mittlerer Landschaftsbildqualität und besonderer Erho- weisung als Erholungsland- lungseignung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) schaft verzichtet Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher Freiraum für die land- schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) 7E3 Niederungsrand zwischen Neuendamm und Ahrensfelderdamm extensiv bewirtschaftetes Grünland kleinflächig besonders ge- E überwiegend Grünland verschiedener Nutzungsintensität, wenig durch Gehölze nasser bis frischer Standorte (Gf, Gm), schützter Biotop gegliedert, Teilbereich im Osten gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz von standortgemäßen Hecken und Freiraum für die land- landesweit wertvoll Baumreihen (Hh) gegliedert schaftsbezogene Erholung Südteil von nationaler Bedeutung für Brutvögel Pufferfunktion für angrenzendes Ahrens- gemäß INTRA (Interkom- felder Moor Niederungsrand von mittlerer Landschaftsbildqualität und teils besonderer Erho- munales Raumstrukturkon- lungseignung naturverträgliche Erholungsnutzung (E) zept Region Bremen) überwiegend Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoff- speicher randlich verlaufender Fangstakten mit Gewässergüteklasse II – III 7N1 Niedersandhausen gut eingegrünte Siedlung mit kulturhisto- N von Altgehölzen umgebene Findorff-Siedlung mit hoher Ortsbildqualität und rischem Bezug und Erholungsnutzung besonderer Erholungseignung (O, E)

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 205

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie 7N2 Ellerbrock unter Aspekten des Boden- und Vogel- kleinflächig besonders ge- N überwiegend als Intensivgrünland genutzte Flächen mit engem Grabennetz, schutzes bewirtschaftetes Dauergrün- schützter Biotop durch einige Baumreihen gegliedert land (Gf, Gm, G) mit naturnahen Gräben Freiraum für die land- (FG) und Bachlauf (FB) östlich Altendamm von nationaler Bedeutung für Brutvögel, südlich Altendamm schaftsbezogene Erholung von lokaler Bedeutung für Brutvögel auf vorhandenen Wegen naturverträgli- gemäß INTRA (Interkom- che Erholungsnutzung (E) gemäß We- munales Raumstrukturkon- grünlandgeprägte Niederung mit hoher Landschaftsbildqualität und teils beson- gekonzept des Landkreises derer Erholungseignung zept Region Bremen) Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher Mühlenbach teils ausgebaut, mit Gewässergüteklasse II, Neuer Speckgraben mit naturnahen Elementen und Gewässergüteklasse II – III 7N3 Altendamm landschaftstypische Siedlung mit hohem Freiraum für die land- N von Altgehölzen eingegrünte, landschaftstypische Findorff-Siedlung, mittlere Vegetationsanteil und Erholungsnutzung schaftsbezogene Erholung Ortsbildqualität, besondere Erholungseignung (O, E) gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) 7N4 Siedlung Teufelsmoor und randliche Grünlandflächen landschaftstypische und von standortge- teils besonders geschützter N überwiegend landschaftstypische Siedlung mit randlichen Grünlandflächen und rechten Gehölzbeständen (H) einge- Biotop hohem Gehölzanteil, größere Teilflächen gemäß Biotopkartierung für den Na- grünte Siedlung (O) mit randlichen, unter Flächen mit besonderer turschutz landesweit wertvoll Aspekten des Boden- und Vogelschut- Bedeutung für den Natur- zes bewirtschafteten und von Baumrei- im Südteil nationale, im Nordteil landesweite Bedeutung für Brutvögel, im Wes- schutz gemäß Moorschutz- hen und Feldgehölzen (Hh, Hf) geglie- programm ten kleinflächig landesweite Bedeutung für Amphibien und Reptilien derten Dauergrünlandflächen (Gf, Gm, landschaftstypisch und kulturhistorisch bedeutende Moorhufensiedlung mit G) randlich einzelne Flächen überwiegend hoher Ortsbildqualität, teils besondere Erholungseignung, stören- des Feuchtgrünlandschutz- Bedeutung für Erholungsnutzung und programms des Landes de und mangelhaft eingegrünte Neubausiedlung am Anton-Menke-Weg Umweltbildung (E) Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher, Freiraum für die land- Vielzahl von kulturhistorisch bedeutenden Wurten schaftsbezogene Erholung gemäß INTRA (Interkom- munales Raumstrukturkon- zept Region Bremen) möglicher Standort für In- formationszentrum „Haus im Moor“ 7N5 Grünland nördlich der Hammebrücke unter Aspekten des Boden- und Vogel- teils besonders geschützter N

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 206

Gebiets- Zielka- nummer Kurzbeschreibung/ Bewertungsergebnisse (Auswahl) Zielzustand Bemerkungen tegorie überwiegend intensiv genutztes, offenes Feuchtgrünland, Campingplatz, teils schutzes bewirtschaftetes Dauergrün- Biotop auch extensives Nassgrünland, im Süden regional bedeutend land (Gf, Gm, G) Freiraum mit besonderem landesweite Bedeutung für Brutvögel in Teilbereichen naturverträgliche Erho- Schutzanspruch gemäß lungsnutzung (E) grünlandgeprägte Niederung mit sehr hoher Landschaftsbildqualität, teils be- INTRA (Interkommunales sondere Erholungseignung Raumstrukturkonzept Regi- on Bremen) Moorböden mit besonderer Bedeutung als Lebensraum und Stoffspeicher und großflächig auch als seltener Boden Konflikt zwischen Vogel- schutz und Erholungsnut- zung 7N6 Altenbrück (2 Teilbereiche) gut eingegrünte Siedlung mit kulturhisto- geplantes Naturschutzge- N von Altgehölzen umgebene, landschaftstypische Findorff-Siedlung mit hoher rischem Bezug und Erholungsnutzung biet Ortsbildqualität und besonderer Erholungseignung (O, E) 7N7 Neuenfelde landschaftstypische Siedlung (O) mit kleinflächig besonders ge- N Findorff-Siedlung mit Altholzbestand und hofnahem Grünland, Grünland über- extensiv bewirtschaftetem Feuchtgrün- schützter Biotop wiegend gemäß Biotopkartierung für den Naturschutz landesweit wertvoll land (Gf) landesweite Bedeutung für Reptilien randlich naturverträgliche Erholungsnut- zung (E) gemäß Wegekonzept des moortypische Siedlung mit hoher Ortsbildqualität und besonderer Erholungs- Landkreises eignung, angrenzend Moorbereiche mit sehr hoher Landschaftsbildqualität 7N8 Ahrensfelderdamm von standortgemäßen Gehölzen einge- kleinflächig besonders ge- N Splittersiedlung am Rand der Teufelsmoorniederung, zwischen Straße und grünte Siedlung mit Erholungsnutzung schützter Biotop Bahndamm Sumpfvegetation (O, E) Freiraum für die land- Gebäude mit störender Nadelholzaufforstung, innerhalb Niederungsrandbereich schaftsbezogene Erholung von mittlerer Landschaftsbildqualität, besondere Erholungseignung gemäß INTRA

Zielka- S Sicherung V Sicherung und Verbesserung E Entwicklung und Wiederherstellung N umweltverträgliche Nutzung tegorie: Maßnahmen zu Schutz Maßnahmen zu Erhalt und Maßnahmen zu Verbesserung vor- Maßnahmen zu Ressourcenschutz und und Erhalt vordringlich Verbesserung vordringlich dringlich Aufwertung des Landschafts-/ Ortsbildes erforderlich, aber nicht vordringlich

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 207

5 SCHUTZ -, PFLEGE - UND ENTWICKLUNGSMAßNAHMEN

Ausgehend von der in den Kapiteln 3.1 – 3.5 beschriebenen aktuellen Ausprägung von Natur und Landschaft sowie von absehbaren Veränderungen lassen sich Maßnahmen ableiten, die zum Erreichen des in Kap. 4 entwickelten Zielzustandes erforderlich sind. Diese Maßnahmen umfassen den Schutz und die Pflege wertvoller Flächen und Objek- te sowie die Entwicklung von derzeit beeinträchtigten Bereichen, für die im Rahmen des Zielkonzeptes ein höherwertiger Zustand angestrebt wird.

5.1 Nach Naturschutzrecht besonders geschützte und schutzbedürftige Gebiete und Objekte

Ein wesentliches Instrument des Naturschutzes und der Landschaftspflege zur Siche- rung, zum Schutz und zur Entwicklung der für einen Landschaftsraum typischen Arten, Lebensgemeinschaften und Landschaftsstrukturen ist der Flächenschutz. Obwohl der Flächenschutz nach Naturschutzrecht überwiegend nicht in den Regelungsbereich der Kommunen fällt, bilden die geschützten und schutzbedürftigen Gebiete und Objekte eine wesentliche Abwägungsgrundlage für alle Planungen der Stadt. Die geschützten und schutzbedürftigen Gebiete und Objekte sind in Karte 14 darge- stellt.

5.1.1 Naturschutzgebiete gemäß § 24 NNatG

Naturschutzgebiete (NSG) können von der Oberen Naturschutzbehörde durch Verord- nung erklärt werden, wenn die Bereiche schutzbedürftigen Tier- und Pflanzenarten oder Lebensgemeinschaften eine Lebensstätte bieten oder künftig bieten sollen, Be- deutung für Wissenschaft, Natur- und Heimatkunde besitzen oder sich durch Selten- heit, besondere Eigenart, Vielfalt oder hervorragende Schönheit auszeichnen. Sie ge- nießen einen vergleichsweise strengen Schutzstatus mit einem grundsätzlichen Ver- änderungsverbot. Alle beeinträchtigenden Handlungen sind unzulässig, solange die Schutzgebietsverordnung sie nicht ausdrücklich erlaubt bzw. Sondergenehmigungen bestehen. In Tabelle 18 sind die im Plangebiet rechtskräftig ausgewiesenen Naturschutzgebiete, das GR-Gebiet Untere Hammeniederung sowie die übrigen als NSG schutzbedürftigen Bereiche aufgeführt. Neben einer kurzen Charakterisierung der Gebiete werden der Schutzzweck und die erforderlichen Maßnahmen aufgeführt. Die Abgrenzung und Be- schreibung beruht im Wesentlichen auf den Angaben des Landschaftsrahmenplans. Die Gebietsnummer entspricht ebenfalls der Kennzeichnung im LRP. Für die rechtsgül- tigen NSG ist die Gebietsnummer angegeben, unter der die NSG bei der Oberen Na- turschutzbehörde geführt werden. Die als NSG schutzbedürftigen Bereiche sind im LRP mit einer fortlaufenden Nummerierung versehen, deren erste Ziffer auf die natur- räumliche Haupteinheit (vgl. Kap. 2.3) verweist.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 208

Die Untere Hammeniederung ist als Gebiet mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeu- tung (GR-Gebiet) eingestuft. Im Rahmen des Bundesförderprogramms zur Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung wird ein Naturschutzgroßprojekt gefördert und vom Land- kreis Osterholz durchgeführt. Das Projektgebiet muss entsprechend den Förderrichtli- nien als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 209

Tabelle 18: Naturschutzgebiete und als NSG schutzbedürftige Bereiche

Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebiets- Schutz-, Pflege- und Entwicklungs- Nr. 54 Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung verordnung oder LRP maßnahmen gemäß LRP rechtsgültige Naturschutzgebiete LÜ 53 Breites Wasser 203 ha; nährstoffreiche Flachgewässer mit s. GR-Gebiet (7N1) s. GR-Gebiet (7N1) ausgedehnten Röhrichten sowie naturnaher Beekabschnitt, umgeben von überwiegend intensiv genutztem, regelmäßig überschwemm- tem Feuchtgrünland; Brut- und Rastvogelgebiet nationaler Bedeu- tung, potenzieller Fischotterlebensraum; innerhalb GR-Gebiet gelegen (s.u.) LÜ 78 Torfkanal und 196 ha; strukturreicher, entwässerter, teils ab- s. NSG-würdiger Bereich Hochmoore an s. NSG-würdiger Bereich Hochmoore an der Oberen Randmoore getorfter Hochmoorkomplex mit Moorbirken- der Oberen Beek (7N2) Beek (7N2) wald, Pfeifengras- und Moorheidestadien, Ga- gelgebüsch, verlandenden Torfstichen und verlandendem Torfkanal (teils Birkenbruch- wald), zwischen Torfkanal und Beek Extensiv- grünland, Feuchtgrünlandbrachen, teils nähr- stoffarm Brutvogelgebiet regionaler Bedeutung LÜ 99 Heide und 15 ha, davon nur 9 ha innerhalb Stadtgebiet Sicherung und Entwicklung der Sand- Offenhaltung der Moor- und Sandheidebereiche nach Moor bei Has- gelegen; und Moorheide sowie der sonstigen Pflege- und Entwicklungsplan; lah Anmoorheide mit naturnahen, torfmoosreichen vermoorten Standorte in ihrer floristi- schen, vegetationskundlichen und fau- Entnahme der Nadelhölzer, Ausreifung des Eichen- Bult-Schlenken-Komplexen und umgebenden Birkenwalds durch Aufgabe der forstlichen Nutzung Sandböden mit Calluna-Heide sowie Eichen- nistischen Bedeutung; und Birken-Beständen Entwicklung des standortentsprechen- den Eichen-Birkenwalds in dem bewal- deten Bereich LÜ 129 Pennigbütteler 185 ha; überwiegend stark entwässertes, durch s. GR-Gebiet (7N1) s. GR-Gebiet (7N1) Moor Birkenaufwuchs geprägtes Hochmoor, randlich ausgedehnte Birkenbruchwälder, Seggenrieder

54 vgl. Darstellung in Karte 14

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 210

Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebiets- Schutz-, Pflege- und Entwicklungs- Nr. 54 Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung verordnung oder LRP maßnahmen gemäß LRP und extensiv genutztes oder brachgefallenes, teils nährstoffarmes Feuchtgrünland sowie mesophiles Grünland; Wiedervernässungs- maßnahmen in Umsetzung; innerhalb GR-Gebiet gelegen (s.u.) LÜ 132 Moor bei Nie- 254 ha, davon nur 230 ha innerhalb Stadtgebiet s. NSG-würdiger Bereich Hochmoore an s. NSG-würdiger Bereich Hochmoore an der Oberen dersandhausen gelegen; der Oberen Beek (7N2) Beek (7N2) entwässerter, weitgehend abgetorfter Hoch- moorrest mit Birken-Moor- und –Bruchwald, offenen und verbuschenden Pfeifengras- und Moorheidestadien, Gagelgebüschen, Nieder- moorvegetation und verlandenden Torfstichen sowie umgebenden Grünlandflächen LÜ 153 Wiesen und 153 ha; ausgedehntes, teils regelmäßig über- s. GR-Gebiet (7N1) s. GR-Gebiet (7N1) Weiden nord- schwemmtes Feuchtgrünland unterschiedlicher östlich des Nutzungsintensität, mit Röhrichtstrukturen; Breiten Was- regionale bis nationale Bedeutung für Brutvö- sers gel, nationale Bedeutung für Rastvögel; innerhalb GR-Gebiet gelegen (s.u.) LÜ 259 Quelltäler der 95 ha; überwiegend laubwaldbestandene Quell- Erhaltung, Pflege und Entwicklung Extensivierung der Grünlandnutzung, insbesondere Wienbeck täler und durch Wallhecken gekammertes standortheimischer Laubwälder, natur- Verminderung der Düngung; Grünlandareal auf z..T. basenreichen Standor- naher Bachläufe und der prägenden Aushagerung nährstoffreichen Grünlands; ten mit verschiedenen naturnahen Laubwaldty- Hangwasserzuflüsse sowie eines Grün- pen, Quellfluren, Klein- und Großseggenrie- land-Hecken-Komplexes mit ihren cha- Pflegeschnitte zum Erhalt besonders wertvoller dern, Feuchtgebüschen, feuchtem und me- rakteristischen Tier- und Pflanzenarten Feuchtwiesen und regelmäßige Entkusselungen zum sophilem Grünland, naturnahen Fließgewässer- und Lebensgemeinschaften Erhalt der Seggenrieder nach Pflege- und Entwick- abschnitten, kleinen nährstoffreichen Teichen lungsplan; und einem kleinflächigen Bereich mit Kalk- Wiedervernässung entwässerter Flächen; flachmoorvegetation (Reithbruch) Entfernung nicht standortgerechter Aufforstungen; Rücknahme der Wochenendhäuser und naturfernen Fischteichanlagen, soweit rechtlich möglich; Umwandlung von Ackerflächen in Grünland oder standortgemäßen Laubwald Naturschutz-Großprojekt von gesamtstaatlicher Repräsentanz (GR-Gebiet; geplantes NSG)

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 211

Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebiets- Schutz-, Pflege- und Entwicklungs- Nr. 54 Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung verordnung oder LRP maßnahmen gemäß LRP 7N1 Untere Ham- ausgedehntes, weithin offenes, als Grünland vorrangige Sicherung und Entwicklung erforderliche Maßnahmen werden im Pflege- und meniederung genutztes, in Teilbereichen zeitweilig über- des großflächigen Feuchtgrünlandes, Entwicklungsplan „Naturschutzgroßprojekt Hamme- (GR-Gebiet) schwemmtes Niederungsgebiet beidseits der der Niedermoorrieder und –sümpfe, der niederung“ detailliert und raumkonkret beschrieben; Hamme mit randlich gelegenen, überwiegend Röhrichte, der naturnahen Fließ- und zusammenfassend können folgende Maßnahmen- stark verbuschten und bewaldeten Hochmoo- Stillgewässer, insbesondere der Altwäs- schwerpunkte benannt werden: ren, mit naturnahen Niedermoorbereichen, mit ser; höhere Grundwasserstände und Ausdehnung der Altwässern und der naturnah erhaltenen Unte- Entwicklung von Brachestadien sowie Überschwemmungen durch eine Änderung des ren Beek sowie mit teilweise artenreichen Grä- Au- und Bruchwäldern; Wasserregimes an der Ritterhuder Scheuse und ben; 2.715 ha (über Stadtgebiet hinausgehend) Sicherung und Entwicklung unterschied- Anlage von Retentionsräumen; umfasst bestehende NSG Breites Wasser, licher Hochmoorstadien; wasserbauliche Renaturierungsmaßnahmen, modifi- Pennigbütteler Moor und Wiesen und Weiden zierte Gewässerunterhaltung; nordöstlich des Breiten Wassers vorrangige Sicherung und Entwicklung der Lebensbedingungen für Arten der Ausdehnung des nur extensiv bewirtschafteten, offenen und feuchten Überschwem- artenreichen, teilweise nährstoffarmen Grünlands; mungsniederungen, insbesondere der in ausgewählten Teilbereichen Aufgabe der Nutzung Wasser- und Wiesenvögel, ferner für und Entwicklung von Röhrichten, nährstoffarmen Arten, die auf große Areale angewiesen Riedern, Feuchtgebüschen und Erlenbruchwäldern, sind (z.B. Fischotter) im Übergang zu Hochmooren auch von Birkenbrü- chern; wo möglich Vernässung und Regeneration der Hochmoore, teilweise Offenhaltung von Degenerati- onsflächen durch Entkusselung; Lenkung der Freizeit- und Erholungsnutzungen, Regelungen zu Jagd und Fischerei Maßnahmen zum speziellen Artenschutz als Naturschutzgebiet schutzbedürftige Bereiche (gemäß Landschaftsrahmenplan) 3N2 Stoteler Wald 178 ha; naturnahe Abschnitte der Schönebe- Sicherung und Entwicklung eines natur- Entwicklung der potenziell natürlichen Vegetation in cker Aue und ihrer Zuläufe mit anschließendem nahen Geestbereiches mit großflächig den Waldbereichen; Laubwald auf überwiegend bodensauren standortgerechten, strukturreichen Standorten und westlich angrenzendem, eng Laubwäldern (bodensaurer und me- Entwicklung von Alt- und Totholzbeständen; gekammertem Hecken-Grünland-Areal sophiler Buchenwald, Erlen-Eschenwald, Renaturierung der Schönebecker Aue in den begra- Eichen-Hainbuchenwald), Fließgewäs- digten Teilabschnitten, Beseitigung von Fischhinder- sern, Quellbereich und extensiv genutz- nissen, Abhängen von Fischteichen, Schutz vor ten Hecken-Grünland-Arealen als Über- Viehtritt durch Uferabzäunungen; gang zur intensiver genutzten Kultur- Extensivierung der Grünlandnutzung in den Hecken-

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 212

Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebiets- Schutz-, Pflege- und Entwicklungs- Nr. 54 Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung verordnung oder LRP maßnahmen gemäß LRP landschaft; Grünlandkomplexen; Entwicklungsschwerpunkt stellt die Ver- Offenhaltung von Teilbereichen der Bachtälchen besserung der Lebensraumfunktion für nach Pflege- und Entwicklungsplan zum Erhalt von Tierarten (Säugetiere, Vögel u.a.) mit Feuchtwiesen und Seggenriedern; großem Aktionsradius dar, die an Laub- waldökosysteme bzw. an Wald- Begrenzung und Lenkung der Erholungsnutzung, Offenland-Übergangsbereiche gebun- Aufhebung von Wegen; den sind Müllbeseitigung insbesondere längs der Straßenque- rungen 4N1 Garlstedter 915 ha, davon nur 291 ha innerhalb Stadtgebiet Sicherung und Entwicklung eines groß- Wiedervernässung der Niederungsbereiche durch Moore und gelegen; flächig naturnahen Geestbereiches mit Anstau des Garlstedter Abzugsgrabens und Aufhe- Heiden großflächig oligotropher, aus sandigen Kuppen nährstoffarmen Standortverhältnissen; bung aller Entwässerungsgräben; und moorigen Niederungen bestehender, als Schwerpunkte der Entwicklung und sukzessive Umwandlung aller einbezogenen Nadel- TÜP genutzter Geestbereich mit ausgedehnter Sicherung: forstflächen in standortentsprechenden Laubwald Calluna-Heide, kleinflächigen Sandheide- und – Renaturierung, soweit möglich Regene- durch Nadelholzeinschlag (bei Hiebsreife), Auffors- magerrasenresten, Feuchtgrünland längs des ration von Hoch-, Quell- und nährstoff- tungen mit Stieleiche und Sukzession; Garlstedter Abzuggrabens sowie ausgedehn- armen Niedermooren; ten, nadelholzdominierten Waldbereichen Entkusselung von Kleinstmooren nach Bedarf; Erhalt der nährstoffarmen Stillgewässer sowie der Fließgewässer; Wiedereinführung der traditionellen Heidebewirt- Entwicklung von trockenen und feuchten schaftung durch Schafbeweidung und Maßnahmen Eichen-Birkenwäldern durch Umwand- der Verjüngung (insbesondere Abplaggen, auch auf lung von Nadelforsten; feuchten Anmoorstandorten) in den nicht zur Wald- und Moorentwicklung vorzusehenden Flächen nach Erhalt von Sand- und Moorheiden, von Pflege- und Entwicklungsplan; teilweise feuchten Magerwiesen, von Sandtrockenrasen und Pionierfluren auf extensive Bewirtschaftung von Feuchtgrünland bzw. Sand- und Anmoorböden Sukzession nach Aushagerung nach Pflege- und Entwicklungsplan 4N3 Ochsengrund- 140 ha, davon nur 61 ha innerhalb Stadtgebiet Sicherung und Entwicklung eines natur- Freistellung der nährstoffarmen Stillgewässer berg und Hei- gelegen nahen Geestbereichs mit überwiegend (Lehmgruben) durch Entkusselungen; melberg nährstoffarmen Standortverhältnissen reichstrukturierter Biotopkomplex am Heimel- Entkusselungen im Bereich der Sand- und An- berg, bestehend aus einem Quellmoor, den als vielfältiger Lebensraum für gefährde- te Arten und Lebensgemeinschaften; moorheiden nach Bedarf und Pflege- und ehemaligen Lehmgruben am Ochsengrundberg Entwicklungsplan; und überwiegend feuchten Laubwaldbereichen Sicherung und Entwicklung insbesonde- (Steinfortsbruch), diese naturnahen Hangberei- re des Quellmoores, von Anmoor- und Wiedervernässung des Quellmoores durch Aufhe-

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Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebiets- Schutz-, Pflege- und Entwicklungs- Nr. 54 Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung verordnung oder LRP maßnahmen gemäß LRP che sind durch Grünländereien und Nadelforst- Sandheiden, von nährstoffarmen Flach- bung der Gräben, Abpufferung des Quellmoores und flächen im Bereich der Heimelbergkuppe mit- und Stillgewässern mit entsprechender des Ochsengrundbergareals gegenüber Nährstoff- einander verbunden Wasser- und Ufervegetation sowie mit eintrag; wechselnassen Pionierfluren, von Erlen- und Birkenbruchwald, von möglichst sukzessive Umwandlung aller einbezogenen Nadel- nährstoffarmen Seggenriedern und forstflächen in standortentsprechenden Laubwald Röhrichten sowie von extenisv genutz- durch Nadelholzeinschlag (bei Hiebreife), Auffors- tem, ungedüngtem, teilweise feuchtem tungen mit Stieleiche oder Sukzessoion; Grünland und wertvoller Grabenflora; extensive Grünlandbewirtschaftung ohne Düngung, weitere Entwicklungsschwerpunkte: auf den heutigen Ackerflächen nach Aushagerung; Umwandlung von Nadelforsten in Ei- Pflege wertvoller Feuchtwiesenvegetation durch chen-Mischwälder; einschürige Mahd nach Bedarf und Pflege- und Ent- Umwandlung einzelner einbezogener wicklungsplan; Ackerflächen in Grünland; Einschränkung der Angelnutzung und Renaturierung Extensivierung der Grünlandnutzung von Fischteichen zu naturnahen Stillgewässer- Lebensräumen, z.T. Rückbau der Fischteiche nach Pflege- und Entwicklungsplan 4N4 Kasbulten/ 100 ha; ausgedehnter, überwiegend nährstoff- Sicherung und Entwicklung eines groß- Herausnahme der Acker- und Intensivgrünlandnut- Hammfeldsbul- armer und nur extensiv genutzter Feuchtbe- flächig nährstoffarmen, überweigend zung, Stop weiterer Kultivierung; ten reich auf sandig-torfigen Böden beidseits der offenen Geestbereichs; Drepte mit teilweise nährstoffarmem Feucht- Durchführung extensiver Grünlandpflege durch jah- grünland, mit Sand- und Anmoorheiden, Hoch- Sicherung aller noch unkultivierten reszeitlich späte, einschürige Mahd (Streuwiesennut- moorresten, Niedermoorvegetation sowie Ei- Hoch-, Nieder- und Anmoorbereiche; zung, zumindest im Bereich heutiger Junco- chen-Birken- und Erlenbruchwald Molinieten), in Teilbereichen auch durch Extensivbe- Sicherung und Entwicklung des nähr- weidung; stoffarmen Feuchtgrünlands und der Heiderelikte; kein Grünlandumbruch, keine Veränderungen des Mikroreliefs; Sicherung und Entwicklung von Erlen- bruchwald und insbesondere von feuch- Renaturierung der Drepte einschließlich Teilverle- tem Eichen-Birkenwald auf heutigen gungen in das historische Bett und Beseitung von Waldstandorten und in den Randberei- Fischhindernissen, Verhinderung von Nährstoffein- chen zur Abpufferung des Gebiets; trägen durch Intensivfischzuchtanlage; Renaturierung der Drepte als Hauptge- stärkere Durchfeuchtung der Moorreste und Entkus- wässer 2. Priorität des Niedersächsi- selung, auch der Heidereste, nach Bedarf und Pfle- schen Fließgewässerschutzprogrammes ge- und Entwicklungsplan;

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Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebiets- Schutz-, Pflege- und Entwicklungs- Nr. 54 Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung verordnung oder LRP maßnahmen gemäß LRP gezielte Entnahme von Nadelholz; Stop der Waldbeweidung 4N9 Kiebitzmoor bei 17 ha; Hochmoorkomplex mit überwiegend Sicherung und Entwicklung eines z.T. stärkere Vernässung durch Schließung eines Rand- Haslah wenig entwässerten, zwergstrauchreichen De- noch intakten Hochmoores mit Bult- grabens; generationsstadien, mit Birkenbruchwald und Schlenken-Komplexen, offenen Regene- einer angrenzenden Grünlandfläche rations- und Degenerationsstadien sowie Vergrößerung des offenen Moorkernbereichs durch Birkenbruchwald und Extensivgrünland Abholzungen nach Pflege- und Entwicklungsplan; in den Randbereichen sporadische Entkusselungen in den Randbereichen des Moorkerns nach Bedarf und Pflege- und Ent- wicklungsplan; Aushagerung und extensive Bewirtschaftung des Grünlands; Abpufferung gegenüber östlich angrenzender Grün- landwirtschaft durch Schutzstreifen; Aufgabe der Angelnutzung und Renaturierung eines Fischteiches 4N10 Laubwald und 9 ha; nährstoffarmes Niedermoor mit Birken- Sicherung und Entwicklung eines Nie- stärkere Vernässung durch Schließung von Gräben Moorfläche Poß bruch und Gagelgebüsch innerhalb eines Ei- dermoores mit Birkenbruch, Gagelge- und Rückbau des Quelllaufs; chenmischwaldes büsch und möglichst nährstoffarmen Seggenriedern; Aushagerung und extensive Bewirtschaftung des einbezogenen Grünlands; Sicherung und Entwicklung von feuch- tem Birken-Eichenwald und anderen Entwicklung standortentsprechender Laubwaldge- standortentsprechenden Laubwaldge- sellschaften durch gezielte Entnahme von Nadelholz; sellschaften; Auflichtung von Teilbereichen zur Entwicklung ge- Renaturierung eines Quellaufs und Ent- hölzfreier Niedermoorvegetation nach Pflege- und wicklung von feuchtem Extensivgrünland Entwicklungsplan; Aufgabe der Angelnutzung und Renaturierung eines Teiches; Abpufferung gegenüber Nährstoffeintrag aus an- grenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen 7N2 Hochmoore an großräumiger Ausschnitt der Teufelsmoorland- großräumiges Naturschutz-Ent- Wiedervernässung mit dem Ziel der Hochmoorrege-

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Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebiets- Schutz-, Pflege- und Entwicklungs- Nr. 54 Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung verordnung oder LRP maßnahmen gemäß LRP der Oberen schaft beidseits der Beek mit ausgedehnten, wicklungsgebiet zur Sicherung und Ent- neration schwerpunktmäßig im Günnemoor und im Beek z.T. noch in Abbau befindlichen, überwiegend wicklung ausgedehnter, besonders be- Kernbereich des Hamberger Moores; nicht kultivierten, aber entwässerten Hochmoo- ruhigter und abgeschirmter Hochmoor- extensive Pflege (Mahd, Beweidung, Entkusselung) ren mit Moorbirkenwald und verschiedenen bereiche mit vielfältigen Übergängen zu der Randbereiche der Regenerationsflächen bei offenen und teilverbuschten Degenerations- kultivierten und als Extensivgrünland gleichzeitig angehobenem Wasserstand; und Regeneratonsstadien sowie mit in Teilbe- genutzten Niedermoorbereichen längs reichen regelmäßig überschwemmtem Nieder- der Oberen Beek; Ausreifung der Moorbirkenwälder und Birkenbrücher moorgrünland zu beiden Seiten der Beek, ent- ohne forstliche Eingriffe; halten sind gut ausgeprägte Birken- Regeneration von Hochmoorvegetation stärkere Durchfeuchtung des gesamten Niedermoor- Bruchwälder, Gagelgebüsche und Seggenrie- wo möglich; bereichs durch eine entsprechende Regulierung des der sowie extensiv genutztes, nährstoffarmes teilweise Erhalt offener Degenerations- Wasserstands der Beek an der Teufelsmoorstraße; Feuchtgrünland stadien, um hochgradig bedrohten Vö- Extensivierung der Grünlandnutzung, in feuchten umfasst NSG Torfkanal und Randmoore, NSG geln, Schlangen, Schmetterlingen etc. Senken (nach Pflege- und Etnwicklungsplan) Nut- Moor bei Niedersandhausen sowie weitere dauerhafte Überlebensmöglichkeiten zu zungsaufgabe und Regeneration von Niedermoor, in 698 ha bieten; Hochmoorrandbereichen Verzicht auf Düngung; Verbesserung der Beekniederung als nach Durchführung der Entwicklungs- und Pflege- Brut- und Rastgebiet empfindlicher Wei- maßnahmen Versuch der Wiedereinbürgerung des senvogelarten sowie einschließlich ihrer Birkwilds; Nebengewässer als Fischotterlebens- otterfähige Gestaltung der Beek (Verbot von Boots- raum; verkehr, Betretung und Angelnutzung, Verzicht auf Unterhaltungsmaßnahmen, ungenutzter Gewässer- in Teilbereichen Entwicklung von nähr- randstreifen von mindestens 10 m Breite auf beiden stoffarmem Feuchtgrünland; Seiten) Sicherung und Entwicklung der Funktio- nen nach Niedersächsischem Feucht- grünlandschutz-, Moorschutz- und Fischotterprogramm

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5.1.2 Landschaftsschutzgebiete gemäß § 26 NNatG

Landschaftsschutzgebiete (LSG) können von der Unteren Naturschutzbehörde (Land- kreis) durch Verordnung ausgewiesen werden. Schutzbedürftig sind Bereiche, die für die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, die Nutzbarkeit der Naturgüter oder für die Erholung wichtig sind sowie Bereiche von besonderer Vielfalt, Eigenart oder Schönheit. Tabelle 19 vermittelt einen Überblick über die im Stadtgebiet bestehenden Land- schaftsschutzgebiete sowie weitere als LSG schutzbedürftige Bereiche. Die Abgren- zungen sind Karte 14 zu entnehmen. Die Gebietsnummer entspricht bei rechtsgültigen LSG der offiziellen Kennzeichnung des Landkreises Osterholz, bei LSG-Vorschlägen der Bezeichnung im Landschaftsrahmenplan, dem die Vorschläge und Beschreibungen entnommen sind. Hier entspicht die erste Ziffer der Nummer der naturräumlichen Haupteinheit, in der das Gebiet (überwiegend) liegt.

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Tabelle 19: Landschaftsschutzgebiete und als LSG schutzbedürftige Bereiche

Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebietsverord- Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnah- Nr. Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung nung oder LRP men gemäß LRP rechtsgültige Landschaftsschutzgebiete OHZ 1 Hammewiesen 1.160 ha; davon nur ca. 770 ha im Stadtge- s. LSG-würdiger Bereich 6L5 s. LSG-würdiger Bereich 6L5 biet großflächiges und weithin offenes Grünland der Hammemarsch einschließlich Fluss und einigen Altarmen, von Gräben mit spezifi- scher Vegetation gegliedert, weiterhin deut- lich reliefierter Geestrandbereich bei Scharmbeckstotel mit Acker- und Grünland- nutzung und größerem Abbaugewässer sowie wallheckenreichen Grünlandflächen bei Lintel überwiegend in LSG-Vorschlag Hammewie- sen und Geestrand bei Scharmbeckstotel (6L5) OHZ 2 Klosterholz (2 26,5 ha; ausgedehnter Laubwald in der Erhalt und Entwicklung des naturnahen Laub- Ausreifung der Laubwaldbestände durch exten- Teilbereiche) Ortslage Osterholz mit überwiegend altem waldes für wildlebende Tier- und Pflanzenarten, sive Waldbewirtschaftung; Baumbestand und überwiegend standortge- für die Gliederung und Belebung des Ortsbildes Entwicklung von Altholzbeständen; rechten Waldgesellschaften sowie für naturbezogene Erholung innerhalb Entwicklung von Waldrändern und -säumen vgl. auch Freiraumentwicklungskonzept im des Siedlungsbereiches von Osterholz Anhang OHZ 3 Bredenberger 100 ha, weitgehend flächengleich mit neu s. NSG LÜ 259 s. NSG LÜ 259 Gehölz ausgewiesenem NSG Quelltäler der Wien- Aufgrund der weitgehenden Überlagerung mit beck (LÜ 259); dem NSG und FFH-Gebiet wird voraussichtlich Beschreibung s. NSG LÜ 259 eine Löschung des LSG erfolgen. OHZ 5 Schmidts Kiefern 2.389 ha, davon nur ca. 429 ha im Stadtge- Sicherung und Entwicklung eines ausgedehn- Erhöhung des Laubholzanteils, Schaffung von und Heidhof biet; ten Waldgebietes der Garlstedter Sandgeest in Waldlichtungen und Sukzessionsflächen; ausgedehnter, teils auf Truppenübungsplatz seiner Bedetutung für das Landschaftsbild Sicherung der Kleinstmoore und Feuchtmulden gelegener Forstbereich, Nadelholzkulturen sowie den Boden- und Grundwasserschutz; durch Offenhaltung (Entkusselung, teilweise vorherrschend, im östlichen Teil (Elm) auch Erhalt, Entwicklung und Abpufferung der klein- auch Schaffung von Pionierstandorten nach Laubwaldbestände, weiterhin einige klein- flächigen Moor- und Anmoorbereiche; Bedarf und Pflegekonzept) flächige Moor- und Anmoorbereiche auf

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Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebietsverord- Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnah- Nr. Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung nung oder LRP men gemäß LRP nährstoffarmen Standorten sowie ein gut Abpufferung des vorgeschlagenen NSG „Garl- ausgeprägtes Hügelgräberfeld in der Elm stedter Moore und Heiden“; Sicherung der Bodendenkmäler in ihrem land- schaftlichen Umfeld OHZ 12 Heimelberg 770 ha, davon nur 496 ha im Stadtgebiet Sicherung und Entwicklung einer charakteris- Erhöhung des Laubholzanteils in den einbezo- gelegen; tisch ausgeprägten Geestlandschaft mit vielfäl- genen Forstflächen; flachwellige, reich durch kleine Wäldchen, tigen standortentsprechenden Gehölzstruktu- Grünlanderhalt mit eingeschränkter Düngung Wallhecken und andere Gehölzstrukturen ren; insbesondere beidseits des Giehler Baches (in gegliederte Geestlandschaft längs des O- Erhalt nährstoffarmer Bedingungen längs des einem Abstand von mindestens 100 m) sowie in berlaufes des Giehler Baches und in der Giehler Baches; der Nahumgebung des vorgeschlagenen NSG; Umgebung des Heimelbergs, teilweise Vermeidung von Schadstoffeinträgen in das Sicherung der Bodendenkmäler sowie der Flur- nährstoffarme Feuchtlebensräume am Gieh- Grund- und Oberflächenwasser; gehölze und kleinen Wäldchen; ler Bach, naturnahe Kleingewässer Renaturierung des Giehler Baches; Sicherung des teilweise nährstoffarmen Kernbereich als NSG vorgeschlagen (4N3) Abpufferung des vorgeschlagenen NSG; Feuchtgrünlands; Sicherung der Bodendenkmäler in ihrem land- Schutz vor Bebauung, Bodenabbau und weite- schaftlichen Umfeld ren Fischteichanlagen OHZ 16 Oberlauf des 21,3 ha; in Geestlandschaft eingeschnitte- Erhalt und Entwicklung der gut gegliederten Erhalt einer möglichst extensiven Grünlandnut- Scharmbecker ne, überwiegend extensiv als Feuchtgrün- und stark bewegten Niederungslandschaft in zung; Baches land genutzte, durch Gehölze gegliederte ihrer Bedeutung für das Landschaftsbild; Sicherung der Gehölzstrukturen sowie der Niederung des Scharmbecker Baches ein- Erhalt der verschiedenen Ausprägungen von naturnahen Feuchtlebensräume (Seggenrieder schließlich Röhrichtflächen sowie feuchte Feuchtlebensräumen für die Pflanzen- und und Röhrichte, Feuchtbrachen, Bruchwälder Gehölzbestände (Erlen, Weiden) Tierwelt; und Quellbereiche); Erhalt seltener Böden, Schutz von Grund- und Sicherung vor Bebauung, Fischteichanlagen Oberflächenwasser und Aufforstung; Renaturierung des Scharmbecker Bachs durch Extensivierung der Unterhaltung OHZ 17 Bredbeck 148,5 ha; reich strukturierter Geesthangbe- Erhalt des abwechslungsreichen Landschafts- Sicherung der Gehölzstrukturen sowie der reich mit bewegtem Relief, der durch das bilds; naturnahen Feuchtlebensräume; Tal des Bredbecker Mühlenbachs gegliedert Bodenschutz, Schutz von Grund- und Oberflä- Erhalt einer möglichst extensiven Grünlandnut- ist, im Tal naturnahe Feuchtlebensräume chenwasser; zung; (Erlen-Eschen-Feucht- und –Quellwälder, Feuchtgrünland, Röhrichte, naturnahe Tei- Erhalt der Bedeutung insbesondere der ver- Optimierung der Teichanlagen für schutzbedürf- che) schiedenen Ausprägungen von Feuchtlebens- tige Arten und Lebensgemeinschaften; räumen für die Pflanzen- und Tierwelt Sicherung vor Bodenabbau und Bebauung

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Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebietsverord- Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnah- Nr. Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung nung oder LRP men gemäß LRP als Landschaftsschutzgebiet schutzbedürftige Bereiche (gemäß Landschaftsrahmenplan) 3L1 Stoteler Wald 530 ha, davon 462 ha innerhalb Stadtgebiet; Erhalt vielfältiger Wald-Offenland- Schutz vor weiterer Bebauung; überwiegend als Nadelforst oder Mischwald Übergangsbereiche und typisch ausgeprägter, Schutz und Entwicklung von Waldrändern und ausgeprägter, nordöstlicher und östlicher überwiegend als Grünland genutzter Wallhe- –säumen; cken-Landschaften; Teil des Stoteler Waldes mit angrenzenden möglichst weitgehende Umwandlung von Na- Wallhecken-Grünland-Komplexen im Um- Erhalt und Entwicklung von Misch- und Laub- delforst in Laubwald; feld der Schönebecker Aue wäldern; Schwerpunktbereich für die Erhaltung von Abpufferung des geplanten NSG „Stoteler Wallhecken; Wald“ Erhalt und – soweit möglich – Extensivierung der Grünlandnutzung; erholungslenkende Maßnahmen zur Entlastung des als NSG vorgeschlagenen Kernbereichs 3L3 Oldenbütteler 95 ha, davon nur 4 ha im Stadtgebiet gele- Erhaltung und Ausdehnung des bodensauren Schutz der südlich gelegenen Freiräume vor Holz gen; Buchen-Eichenwalds; Bebauung; überwiegend als naturnaher Buchen- Sicherung der kleinflächigen Feuchtbereiche; Entwicklung von Trocken- und Magerbiotopen Eichenbestand ausgeprägter Waldbereich Abpufferung der im Zuge des Sandabbaus im Zuge des Sandabbaus mit ausreichenden mit südlich angrenzender, siedlungsfreier entstehenden Trocken- und Magerbiotope; Schutzstreifen Geestlandschaft zwischen Sandhausen und der Bahn, einschließlich kleinflächigem Sicherung der Bodendenkmäler in ihrem land- Feuchtbereich mit Niedermoorvegetation schaftlichen Umfeld; und Stillgewässer sowie Sandabbau mit Sicherung der Funktion als siedlungsnahes trockenen Pionierbiotopen Erholungsgebiet 4L1 Giehler Bach- 1.355 ha, davon 577 ha im Stadtgebiet, Sicherung einer charakteristisch ausgeprägten Sicherung und Ausreifung der Laubwaldbe- Niederung bei ganz überwiegend als Grünland genutzte, Niederungslandschaft der Geest mit hohem stände, Erhöhung des Laubholzanteils in den Schrum durch Wallhecken, kleine Wäldchen und Grünlandanteil, vielfältigen standortentspre- Nadel- und Mischforstflächen; andere Gehölzstrukturen reich gegliederte chenden Gehölzstrukturen und naturnahen Schutz vor Bebauung, Bodenabbau und weite- Niederungslandschaft an Giehler Bach und Feuchtbereichen sowie seltenen Böden; ren Fischteichanlagen; Schaufleet einschließlich kleinflächiger otterfähige Renaturierung des Giehler Baches Schwerpunktbereich für Wallheckenschutz Feuchtbereiche (Feucht- und Nassgrünland entsprechend Niedersächsischem Fischotter- und –Brachen, Gagelgebüsche, Birken- und programm Erlenbrücher, Eichenmischwälder feuchter Sand- und Lehmböden, Kleingewässer) 4L2 Obere Drepte 755 ha; vielgestaltige, durch kleine Kuppen Erhalt des charakteristischen Landschaftsbildes Sicherung und Entwicklung der Laubwaldbe- und Niederungen längs von Bachläufen mit Kuppen und Niederungen und dem ent- stände (insbesondere der Eichen-Birken-

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Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebietsverord- Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnah- Nr. Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung nung oder LRP men gemäß LRP gekennzeichnete Geestlandschaft beidseits sprechenden Nutzungsmosaik; Wäldchen), Erhöhung des Laubholzanteils in der Drepte mit hohem Grünlandanteil in den Abpufferung und Vernetzung des bestehenden den Nadel- und Mischforstflächen; Niederungen und Ackerflächen sowie Na- und der beiden vorgeschlagenen NSG; Grünlanderhalt, möglichst Extensivierung in den delforsten auf den Kuppen, mit kleinflächi- Niederungsbereichen; gen Laubwäldchen, Feucht- und Sandheide- Sicherung der naturnahen Landschaftselemen- resten, Feuchtgrünland und Feuchtgebü- te; Entkusselung der Sand- und Feuchtheiden schen, Niedermoor- und Anmoorrelikten Erhalt seltener Böden, Vermeidung von Deflati- sowie Freistellung der Anmoorrelikte am Wei- on; ßen Berg und am Röthe-Berg; stärkere Durchfeuchtung der Niederungsberei- Abpufferung der auf Nährstoffarmut angewie- che senen NSG und Landschaftsbestandteile (Feucht- und Sandheidereste, Eichen-Birken- Bestände, Niedermoor- und Anmoorrelikte) gegenüber Nährstoffeintrag durch Erhalt und Entwicklung von Extensivgrünland, sonst Schutzstreifen; Schutz vor weiterer Bebauung, Bodenabbau, Fischteichanlagen und Freizeitinfrastruktur 4L4 Garlstedter Aue 350 ha, davon 340 ha im Stadtgebiet; Sicherung der vielfältigen Geestlandschaft mit Sicherung und Entwicklung der Laubwaldbe- Geestlandschaft an der Garlstedter Aue mit den charakteristischen naturnahen Land- stände (insbesondere der Eichen-Birken- kleinen Kuppen und Niederungen sowie schaftsbestandteilen; Wäldchen und Birkenbrücher), Erhöhung des Vielzahl kleiner Wäldchen, die miteinander Sicherung der innerörtlichen Grünlandflächen in Laubholzanteils in den Nadel- und Mischforst- durch Wallhecken vernetzt sind, hoher Garlstedt in ihrer ortsbildgliedernden und – flächen; Grünlandanteil, einschließlich zweier das prägenden Wirkung; Grünlanderhalt in den Niederungsbereichen Ortsbild gliedernder Grünzüge innerhalb von Abpufferung und Vernetzung der vorgeschla- und in der Ortslage Garlstedt; Garlstedt, vorhanden sind kleinflächige genen NSG „Garlstedter Moore und Heiden“ Abpufferung der auf Nährstoffarmut angewie- naturnahe Laubwälder, Sandheidereste und und „Laubwald und Moorfläche Poß“; senen NSG und Landschaftsbestandteile ge- andere Trockenbiotope, Feuchtgrünland Vermeidung von Deflation, Sicherung seltener genüber Nährstoffeintrag durch Erhalt und und Feuchtgebüsche, Kleingewässer sowie Entwicklung von Extensivgrünland, sonst gut ausgeprägtes Hügelgräberfeld Böden sowie der Bodendenkmäler in ihrem landschaftlichen Umfeld Schutzstreifen; Schutz vor weiterer Bebauung, Bodenabbau, Fischteichanlagen und Freizeitinfrastruktur 6L5 Hammewiesen 1.240 ha, und zwar bestehendes LSG Erhalt und Entwicklung der Bedeutung für das Sicherung der Grünlandnutzung, Umwandlung und Geestrand Hammewiesen sowie weitere 460 ha, davon Landschaftserleben zwischen Ritterhude und von Acker in Grünland soweit möglich nach bei Scharm- 70 ha innerhalb Stadtgebiet; Osterholz-Scharmbeck; Niedersächsischem Feuchtgrünlandschutzpro- beckstotel reichstrukturierter Geestrandbereich zwi- Erhalt, Ausdehnung und Extensivierung der gramm, Einschränkung der Gülleausbringung; schen Osterholz und Ritterhude im Über- Grünlandnutzung zum Schutz des Grund- und

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Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebietsverord- Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnah- Nr. Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung nung oder LRP men gemäß LRP gang zur Hammeniederung, teilweise durch Oberflächenwassers vor Schadstoffeintrag und am Geestrand: Wallhecken und Gehölze gegliedert, im des Bodens vor Moorzersetzung und Erosion, Südteils stark reliefiert, hier neben intensiv zum Schutz seltener Böden, für das Land- Sicherung der Gehölzbestände, der kleinflächi- genutzten Acker- und Grünlandflächen auch schaftsbild sowie zur Abpufferung des geplan- gen Feuchtwiesen, Feuchtbrachen und Er- extensiv genutztes Feuchtgrünland, Bruch- ten NSG „Untere Hammeniederung“; lenbrücher; waldbestände und ein Baggersee; zudem Wahrung der Bedeutung als Brut- und Rastge- Schutz vor weiterer Bebauung sowie vor Sand- weitere ausgedehnte Grünlandbereiche in biet für Wiesenvögel sowie der Lebensraum- abbau; der Hammeniederung beidseits des geplan- funktion für den Otter entsprechend Nieder- Abpufferung der trockenen Magerbiotope ten NSG Untere Hammeniederung sächsischem Feuchtgrünlandschutz- und (3G10 in Tab. 21) sowie des Quellaufs (3D4 in Grünlandbereiche in der Hammeniederung Fischotterprogramm Tab. 20) und der Fließgewässer (3G14 in Tab. mit Bedeutung für Wiesenvögel 21) durch Schutzstreifen; in der Hammeniederung: Abstimmung der Bewirtschaftungszeiten auf die Belange des Wiesenvogelschutzes 7L1 Obere Hamme 3.475 ha, davon 748 ha innerhalb Stadtge- Sicherung des Landschaftsbilds im Bereich des Grünlanderhalt in möglichst extensiver Form, biet; Geestrandes und in den ausgedehnten Niede- z.T. Rückumwandlung von Acker in Grünland ausgedehnte, weithin offene Grünlandniede- rungen längs der Oberen Hamme und ihrer auf absoluten Grünlandstandorten, Einschrän- rung längs der Hamme und ihrer Nebenge- Nebengewässer; kung der Gülleausbringung in den Randberei- wässer Erhalt der Gehölzstrukturen randlich der Niede- chen des geplanten NSG, Anpassung der Be- rungen und im Bereich der Siedlungen; wirtschaftungszeiten an die Erfordernisse des Wiesenvogelschutzes; Wahrung der Bedeutung als Brut- und Rastge- biet von Wiesenvögeln, Abpufferung des ge- Abpflanzung des Campingplatzes an der Ham- planten NSG „Untere Hammeniederung“; mebrücke durch standortgerechte Gehölze; ökologische Verbesserung an Giehler Bach und Maßnahmen an der Hamme entsprechend Kollbeck entsprechend Fischotterprogramm Fischotterprogramm (Verbot von Motorbootver- sowie otterfähige Gestaltung der Hammeniede- kehr, Einschränkung der Angelnutzung und des rung (zur Verbindung der potenziellen Otterle- Betretens, ungenutzter Gewässerrandstreifen bensräume Giehler Bach/ Kollbeck und Beek/ von mindestens 10 m Breite beidseits, ab- Breites Wasser); schnittsweise Verzicht auf Böschungsmahd); Grünlanderhalt zur Vermeidung von Torfzeh- Schutz vor weiterer Bebauung und Freizeitinf- rung auf Moorböden; rastruktur Erhalt von Dauervegetation am Geestrand zur Vermeidung von Deflation; Erhalt des Gebietes in seiner Bedeutung für die naturnahe Erholung

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Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebietsverord- Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnah- Nr. Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung nung oder LRP men gemäß LRP 7L2 Teufelsmoor 1.570 ha, davon 731 ha innerhalb Stadtge- Sicherung des durch Grünlandnutzung, traditio- Sicherung und Wiederherstellung der Grün- biet; nelle Siedlungsstrukturen und Bauformen sowie landnutzung auf absoluten Grünlandstandorten, durch landwirtschaftliche Nutzung und land- durch vielfältige Gehölzstrukturen geprägten Einschränkung der Gülleausbringung; schaftstypische alte Moorhufen- und Moor- Landschaftsbildes; Sicherung von Hochmoorresten, Feuchtgrün- breitstreifensiedlungen geprägte, durch Sicherung des noch weitgehend unverbauten land und Gehölzstrukturen; kleine Wäldchen, entwässerte Hochmoor- Geestrandes bei Myhle; kein weiterer Torfabbau, keine Ausweisung reste, Hofgehölze und andere Abpufferung der als NSG vorgeschlagenen weiterer Baugebiete, Neubauten nur in Kontakt Gehölzbestände reich strukturierte Hochmoor- und Niederungsbereiche; mit den bestehenden Siedlungen, in die Land- Randbereiche der Hamme-Hochmoore, Erhalt und Entwicklung von Grünland zur Ver- schaft und in die gewachsene Siedlungsstruktur einbezogen ist auch überwiegend eingepaßt; ackerbaulich genutzter, land- meidung von Torfzehrung auf Moorböden; schaftsprägender Geestrand westlich von Erhalt von Hoochmoorböden nach Niedersäch- Sicherung des Geestbereichs vor Sandabbau Altendamm sischem Moorschutzprogramm; und weiterer Bebauung, Einbindung der am Geestrand entstandenen Neubaugebiete durch Erhalt des Gebiets in seiner Bedeutung für die aufgelockerte Gehölzbestände, des geplanten naturnahe Erholung Gewerbegebiets durch einen geschlossenen Gehölzriegel 7L3 Niederungsrand 225 ha, davon 200 ha innerhalb Stadtgebiet Sicherung des unverbauten Niederungsrandes Schutz vor weiterer Bebauung, landschaftliche bei Osterholz/ unverbauter, überwiegend als Grünland wegen seiner Bedeutung für das Landschafts- Einbindung von Neubaugebieten in Osterholz Pennigbüttel genutzter Randbereich der Hammeniede- bild; und Pennigbüttel; rung Abpufferung des vorgeschlagenen NSG „Unte- Grünlanderhalt in möglichst extensiver Form re Hammeniderung“; auf Moorböden; Grünlanderhalt auf Moorböden zur Vermeidung im Südteil nach Niedersächsischem Feucht- von Torfzehrung; grünlandschutzprogramm; Erhalt der Bedeutung des Gebiets für die natur- Einschränkung der Gülleausbringung in den nahe Erholung Hochmoorrandbereichen Erw. Bremer Schweiz 480 ha, davon 31 ha innerhalb Stadtgebiet; Sicherung der vielfältig strukturierten, hügeligen Sicherung und Entwicklung der Laubwälder in OHZ 4 Erweiterung des bestehenden LSG Bremer Geestlandschaft mit den charakteristischen ihrer standortgemäßen Ausprägung durch ex- Schweiz (außerhalb des Stadtgebietes gele- naturnahen Landschaftsbestandteilen; tensive Waldbewirtschaftung, Vermeidung von gen) auf insgesamt 2.780 ha; Vernetzung und Abpufferung der vorgeschla- Rückeschäden, möglichst weitgehende Um- in Hügellandschaft eingeschnittenes Bach- genen NSG; wandlung von Nadelforst in Laubwald; tälchen der Kleinen Aue mit Grünland und Bewahrung der klimaökologischen Ausgleichs- Erhalt und – soweit möglich – Extensivierung teils naturnahen Laubwäldchen sowie Fisch- funktion, Erhalt seltener Böden; der Grünlandnutzung, insbesondere in Wallhe- teichanlage ckengebieten; Sicherung der Funktion als siedlungsnahes Erholungsgebiet Schwerpunktbereich für die Erhaltung von Wallhecken;

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 223

Gebiets- Schutzzweck gemäß Schutzgebietsverord- Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnah- Nr. Bezeichnung Größe; Kurzbeschreibung nung oder LRP men gemäß LRP Sicherung der weiteren Gehölzbestände sowie der kleinflächigen Feuchtwiesen, -brachen und sonstigen Feuchtlebensräume; erholungslenkende Maßnahmen zur Entlastung der als NSG vorgeschlagenen Kernbereiche; Sicherung vor Bodenabbau und weiterer Be- bauung Erw. Heimelberg 205 ha, Erweiterung des bestehenden LSG s. LSG OHZ 12 s. LSG OHZ 12 OHZ 12 Heimelberg auf insgesamt 740 ha; überwiegend von Nadelforst eingenomme- nes, deutlich eingekerbtes Bachtal des Giehler Baches mit Hügelgräberfeld sowie angrenzende teils offene, teils durch Wall- hecken gekammerte, überwiegend als Grünland genutzte Geestflächen

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5.1.3 Naturdenkmale gemäß § 27 NNatG

Als Naturdenkmale (ND) werden von der Unteren Naturschutzbehörde einzelne Natur- schöpfungen ausgewiesen, die Bedeutung für Wissenschaft, Natur- und Heimatkunde besitzen oder sich durch Seltenheit, Eigenart oder Schönheit auszeichnen. Sie unter- liegen einem ähnlich weitreichenden Schutzstatus wie Naturschutzgebiete. Die im Stadtgebiet verordneten Naturdenkmale und die als Naturdenkmal schutzbe- dürftigen Objekte sind in der nachfolgenden Tabelle 20 aufgeführt und in Karte 14 dar- gestellt. Die im Landschaftsrahmenplan benannten schutzbedürftigen Objekte werden nach Angaben des Landkreises um einen weiteren Vorschlag ergänzt. Eine abschlie- ßende Auflistung aller als ND schutzbedürftiger Objekte ist auf der vorhandenen Da- tengrundlage jedoch nicht möglich. Für die bestehenden Naturdenkmale und die schutzbedürftigen Objekte gemäß Land- schaftsrahmenplan werden die Angaben zum Schutzzweck und zu Schutz- und Pfle- gemaßnahmen aus dem Landschaftsrahmenplan übernommen. Als Objektnummer ist bei den rechtsgültigen Naturdenkmalen die amtliche Bezeich- nung des Landkreises Osterholz angegeben. Bei den gemäß Landschaftsrahmenplan schutzbedürftigen Objekten ist die Kennzeichnung aus dem LRP übernommen, deren erste Ziffer den Bezug zum jeweiligen Naturraum herstellt. Für den weiteren Vorschlag wird eine ähnliche Kennzeichnung vorgenommen. Zur Unterscheidung wird an Stelle der letzten Ziffer jedoch ein Kleinbuchstabe verwandt.

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Tabelle 20: Naturdenkmale und als ND schutzbedürftige Objekte

Objekt- Nr. Bezeichnung Lage und Beschreibung Schutzzweck Schutz- und Pflegemaßnahmen rechtsgültige Naturdenkmale ND 19 Stieleiche freistehender Einzelbaum vor Phi- Erhalt wegen Seltenheit (Alter), Schönheit (orts- lippis Hof (jetzt Volksbank) Oster- bildprägende Wirkung) und heimatkundlicher holzer Str./ Bördestr. (Kernstadt) Bedeutung ND 21 Bestand an Zym- großes Vorkommen des gefährde- Erhalt der Mauervegetation wegen naturkundli- belkraut ten Zymbelkrauts an der alten cher Bedeutung und Seltenheit Friedhofsmauer entlang der Oster- holzer Str. (Kernstadt) ND 28 Blutbuche freistehender Einzelbaum mit Erhalt wegen Seltenheit (Alter, Wuchsform) und mehrtriebiger Krone auf Privat- Schönheit (ortsbildprägende Wirkung) grundstück am Ahrensfelder Damm (Kernstadt) ND 29 sieben Rotbuchen Altbaumreihe in Nord-Süd- Erhalt wegen Seltenheit (Alter) und ökologischer Ausrichtung innerhalb des Kloster- Bedeutung holzes nahe der Osterholzer Str. (Kernstadt) ND 20: die Amtslinde nördlich des Amtsgerichts an der Findorffstr./ Bördestr. ist nicht mehr vorhanden als Naturdenkmal schutzbedürftige Objekte (gemäß Landschaftsrahmenplan) 3D1 Roßkastanie freistehender Einzelbaum auf dem Erhalt wegen Seltenheit (Alter) und Schönheit Kronenpflege Platz vor dem alten Kloster Oster- (landschafts- sowie ortsbildprägende Wirkung, holz (Osterholz-Scharmbeck) arttypischer Habitus) 3D2 Rotbuchen- Einfriedung des Friedhofs Myhle/ Erhalt wegen Seltenheit (Alter), Schönheit (land- Hainbuchen-Hecke Pennigbüttel durch Altholz- schafts- und straßenbildprägende Wirkung, bizar- Wallhecke am Straßenrand, über- rer Wuchs) und heimatkundlicher Bedeutung wiegend Buchen und Hainbuchen mit Krüppelwuchs als Folge ehe- maligen Beschnitts

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Objekt- Nr. Bezeichnung Lage und Beschreibung Schutzzweck Schutz- und Pflegemaßnahmen 3D4 Quelle und Quell- westlich Ruschkamp gelegene, Erhalt wegen Seltenheit (einzige naturnah erhal- Einrichtung eines ungenutzten Randstreifens als lauf stark schüttende Sumpfquelle und tene Quelle mit starker Schüttung im Landkreis), Schutz vor Eutrophierung; eingeschnittener, naturnah mäand- heimat- und naturkundlicher Bedeutung und Vermeidung von Trittschäden im Quellbereich rierender Quelllauf mit standortent- Schönheit (landschaftsbildprägende Wirkung, sprechendem Gehölzsaum, Ab- naturnahe Ausprägung) schnitt bis zur Bahnlinie 3D5 geologischer Auf- Wand einer ehemaligen Sandgrube Erhalt wegen geowissenschaftlicher Bedeutung Sicherung/ Abzäunung der Wand, Nachstechen schluss zwischen Scharmbeckstotel und Ritterhude, an der die Typlokalität der Ritterhuder Sande (Elstereis- zeit) freigelegt ist 3D6 geologischer Auf- Nordwand einer Sandgrube östlich Erhalt wegen geowissenschaftlicher Bedeutung Sicherung/ Abzäunung der Wand, Berücksichtigung schluss Freißenbüttel mit in ganz Nord- bei Grubenverfüllung deutschland einmaliger Schichten- folge aus der Eiszeit und dem obersten Tertiär 4D6 Linde freistehender Altbaum mit markan- Erhalt wegen Seltenheit (Alter), Schönheit (land- Schutz des Wurzelbereichs tem Wuchs in ausgeräumter Acker- schaftsbildprägende Wirkung, arttypischer Habi- landschaft westlich Hülseberg tus) und heimatkundlicher Bedeutung 4D7 Kleinstmoor nordwestlich Freißenbüttel gelege- Erhalt wegen natur- und heimatkundlicher Bedeu- Sicherung der extensiven Wiesennutzung in der nes, 0,4 ha großes, gut ausgepräg- tung, Funktion für gefährdete Arten und Lebens- Umgebung tes kreisrundes Kleinstmoor mit gemeinschaften sowie Schönheit (gute Ausprä- charakteristischer Zonation gung) 7D1 Eiche markanter Altbaum an der Teu- Erhalt wegen Seltenheit (Alter) und Schönheit Totholzentnahme, Astlochbehandlung felsmoorstraße mit leicht geneig- (ortsbildprägende Wirkung, außergewöhnlicher tem, dabei gedrehtem Wuchs Wuchs) weitere Vorschläge für als Naturdenkmal schutzbedürftige Objekte 3Da Eiche Altbaum auf einem Grundstückan Erhalt wegen Seltenheit und Schönheit der Straße „Am Kohlhof“ in Busch- hausen

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5.1.4 Geschützte Landschaftsbestandteile gemäß § 28 NNatG

Natürliche und naturnahe Einzelobjekte oder linienförmige Elemente können als ge- schützte Landschaftsbestandteile (GLB) ausgewiesen werden, wenn sie das Orts- oder Landschaftsbild beleben oder gliedern, zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts bei- tragen oder das Kleinklima verbessern oder schädliche Einwirkungen auf das Klima abwehren. Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile werden Geschützte Landschafts- bestandteile von der Gemeinde als Satzung angeordnet. Für die übrigen Gebiete ist die Untere Naturschutzbehörde zuständig, die hier GLBs durch Verordnung unter Schutz stellen kann. Solange und soweit die Naturschutzbehörde keine Anordnungen trifft, ist auch hier die Gemeinde zuständig.

Für das Gebiet des Landkreises Osterholz besteht seit dem 02.10.1988 eine Verord- nung zum Schutz von Kleingewässern. Geschützt sind alle Stillgewässer außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile mit einer Größe von unter 1 ha, die in der Regel Wasser führen. Eingeschlossen sind auch zeitweilig trockenfallende Gewässer. Vom Schutz ausgenommen sind künstlich angelegte Fischteiche, die mit den entspre- chenden Genehmigungen genutzt und errichtet werden und wurden sowie Kleinge- wässer auf rechtmäßig bebauten Wohn- und Gewerbegrundstücken im Außenbereich. Entsprechend der Kleingewässerschutzverordnung ist es verboten: • Kleingewässer aufzufüllen, zu verändern oder den Wasserstand abzusenken, • Schadstoffe wie Abwässer, umweltgefährdende Flüssigkeiten, Düngemittel u.ä. ein- zubringen, • die Ufer- und Wasservegetation zu beeinträchtigen, • gebietsfremde Pflanzen und Tiere einzubringen (für heimische Tiere gilt dieses Verbot ebenfalls, sofern ein solches Handeln nicht nach Fischerei- oder Jagdrecht zulässig ist), • Kleingewässer zur intensiven Fischhaltung zu nutzen, • an Kleingewässern bauliche Anlagen (z.B. auch Stege) zu errichten, sie mit Booten zu befahren sowie zu baden. Ordnungsgemäße Unterhaltungsarbeiten, Hegemaßnahmen der zulässigen Fischerei und ähnliches sind gemäß den Bestimmungen der Schutzverordnung von den Verbo- ten ausgenommen. Weiterhin kann der Landkreis Osterholz auf Antrag Ausnahmen und Befreiungen von den Verboten erteilen. Vom Landkreis wurde in den Jahren 1988 – 1991 eine Kartierung der Kleingewässer vorgenommen. Die erfassten geschützten Kleingewässer sind in Karte 14 dargestellt. Detailierte Beschreibungen liegen bei der Unteren Naturschutzbehörde vor. Es ist dar- auf hinzuweisen, dass die Darstellung in Karte 14 nicht abschließend ist, da die Klein- gewässerschutzverordnung direkt anzuwenden ist.

Von der Stadt Osterholz-Scharmbeck wurde im Februar 1988 eine Baumschutzsatzung erlassen. Hierdurch sind im gesamten Stadtgebiet, d.h. innerhalb und außerhalb der im Zusammenhang bebauten Bereiche, folgende Bäume geschützt:

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• einzeln stehende Laubbäume mit einem Stammumfang von 100 cm und mehr, ge- messen in 100 cm Höhe über dem Erdboden, • Laubbäume ab 80 cm Stammumfang in Kleingehölzgruppen von mindestens 5 Bäumen, • Eiben, Walnussbäume und Esskastanienbäume. Nicht geschützt sind Obstbäume (außer Walnuss und Esskastanie) sowie Nadelbäume (außer Eibe). Durch die Baumschutzsatzung ist es verboten, die geschützten Bäume zu entfernen, zu zerstören, zu schädigen, ihr weiteres Wachstum zu gefährden oder ihre Gestalt zu verändern. Von den Verboten nicht eingeschlossen sind Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen sowie Maßnahmen im Rahmen des ordnungsgemäßen Betriebes von Baumschulen und Gärtnereien sowie der ordnungsgemäßen Gestaltung, Pflege und Sicherung öffentli- cher Grünflächen. Auf Antrag können von der Stadtverwaltung Osterholz-Scharmbeck in begründeten Einzelfällen Ausnahmen und Befreiungen von den Verboten der Baumschutzsatzung erteilt werden. Eine vollständige Auflistung oder kartographische Darstellung der gemäß Baumschutz- satzung geschützten Objekte liegt nicht vor.

Über die gemäß Kleingewässerschutzverordnung und Baumschutzsatzung geschütz- ten Objekte hinaus sind im Stadtgebiet keine rechtskräftig ausgewiesenen Geschützten Landschaftsbestandteile vorhanden.

In Tabelle 21 sind die gemäß Landschaftsrahmenplan als GLB schutzbedürftigen Ob- jekte aufgeführt und um weitere Vorschläge ergänzt (vgl. Karte 14). Allerdings handelt es sich nicht um eine abschließende Auflistung aller als GLB schutzbedürftigen Objek- te, da keine flächendeckende Kartierung des Stadtgebietes durchgeführt wurde. Als schutzbedürftige Objekte werden teils auch Gehölzbestände aufgeführt, von denen Teile bereits über die Baumschutzsatzung erfasst sind. Hier geht es darum, die Objek- te als Gesamtfläche, auch einschließlich Sträuchern, jüngeren Bäumen und Bodenve- getation, einem Schutz zuzuführen. Die Gebietsnummer entspricht bei den aus dem LRP übernommenen Objekten der dort angegebenen Kennzeichnung, deren erste Ziffer auf den entsprechenden Natur- raum verweist. Bei den weiteren Vorschlägen wird eine ähnliche Kennzeichnung vor- genommen, die letzte Ziffer wird jedoch durch einen Kleinbuchstaben ersetzt. Die Be- schreibung der aus dem LRP übernommenen Objekte stammt ebenfalls aus dem LRP.

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für die Geschützten Landschaftsbe- standteile und die als GLB schutzbedürftigen Objekte weden in Kapitel 5.2.5 beschrie- ben.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 229

Tabelle 21: Als Geschützter Landschaftsbestandteil schutzbedürftige Objekte

Gebiets- Nr. Bezeichnung Lage und Beschreibung Schutzzweck als Geschützter Landschaftsbestandteil schutzbedürftige Objekte gemäß Landschaftsrahmenplan 3G10 Trockenbiotop westlich 3,3 ha großer Bereich auf flachwelliger Kuppe mit jüngerem Sicherung trockensandiger Magerbiotope und eines naturna- Ruschkamp Eichen-Birken-Wald, Magerrasen und Sandheideresten hen Laubwaldbestands mit landschaftbildprägender Wirkung und als Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Boden- und Grundwasserschutz, Lebensraumfunktion) 3G13 Schönebecker Aue mit Ne- teils naturnaher, nur mäßig belasteter Geestbach; abweichend Sicherung und Entwicklung eines naturnahen Fließgewässers bengewässern vom Landschaftsrahmenplan nur der Teil, der nicht gemäß zur Belebung und Gliederung des Landschaftsbilds, als Le- § 28 a NNatG geschützt ist (vgl. Kap. 5.1.5) bensraum für z.T. gefährdete Arten und Lebensgemeinschaf- ten und als wichtige Vernetzungslinie für Arten der Feuchtbio- tope 3G14 Scharmbecker Bach mit Ne- unterhalb der B 74 gelegener Abschnitt des Scharmbecker Entwicklung möglichst naturnaher und durchgängig offener bengewässern Baches innerhalb der Ortslage Osterholz-Scharmbeck und im Fließgewässer zur Strukturierung und Belebung des Ortsbilds Übergang zur Hammeniederung, weitestgehend naturfern und als wichtige Vernetzungslinie zwischen Hammeniederung ausgebaut, teilweise verrohrt und Feuchtbereichen der Geest einbezogen ist auch ein Abschnitt der naturnah strukturierten Wienbeck unterhalb der B 74 bis zur Mündung in den Scharm- becker Bach 3G15 Bredbecker Mühlenbach unterhalb des LSG gelegener, überwiegend stark ausgebauter, Entwicklung eines möglichst naturnahen Fließgewässers als nur mäßig belasteter Geestbachabschnitt im Übergang zur wichtige Vernetzungslinie zwischen Hammeniederung und Hammeniederung Feuchtbereichen der Geest sowie zur Strukturierung und Be- lebung des Orts- und Landschaftsbilds 4G2 Eichen-Buchen-Bestand 4,5 ha großer, auf dem Golfplatz Garlstedt gelegener Eichen- Sicherung eines naturnahen Laubwalds zur Belebung und Buchen-Altholzbestand auf bodensaurem Standort; Laubbäu- Gliederung des Landschaftsbildes sowie als Beitrag zur Leis- me teils bereits über Baumschutzsatzung gesichert tungsfähigkeit des Naturhaushalts (Grundwasser- und Boden- schutz, Lebensraumfunktion) 4G3 Fischteiche 6,9 ha großer Bereich im Wald bei Feldhof mit aufgelassenen Sicherung eines naturnah entwickelten Gewässerkomplexes Fischteichen mit Schwimmblatt- und Röhrichtvegetation sowie mit seinen Randbereichen zur Belebung und Gliederung des angrenzendem, überwiegend feuchtem Laubwaldbestand Landschaftsbildes sowie als Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (wichtiges Vernetzungselement)

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Gebiets- Nr. Bezeichnung Lage und Beschreibung Schutzzweck 4G4 Eichen-Birkenwald „Hinter 4 ha großer, gut ausgepräger Eichen-Birkenwald auf Sand- Sicherung eines naturnahen Laubwalds zur Belebung und dem Horn“ standort Gliederung des Landschaftsbildes sowie als Beitrag zur Leis- tungsfähigkeit des Naturhaushalts (Grundwasser- und Boden- schutz, Lebensraumfunktion) 4G6 Kleinsthochmoor östlich Lan- östlich Heilshorn gelegenes, degeneriertes Kleinsthochmoor Sicherung und Entwicklung eines nicht kultivierten Kleinst- ge Heide mit Birkenwald, Schwingrasen in ehemaligen Handtorfstichen hochmoores als naturraumtypisches Landschaftselement, zur sowie zwei Fischteichen, landesweite Bedeutung für Libellen Belebung und Gliederung des Landschaftsbildes sowie als Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebens- raumfunktion) 4G7 Kleinstmoor „Adelige Fuhren“ ehemaliges Kleinstmoor auf der Langen Heide mit gebüschrei- Sicherung und Entwicklung eines nicht kultivierten Kleinstmoo- chem Birken-Erlen-Anflugwald und umgebendem Weidegrün- res als naturraumtypisches Landschaftselement, zur Belebung land und Gliederung des Landschaftsbildes sowie als Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion) 4G10 Teich, Wald und Heide östlich Heilshorn gelegener Biotopkomplex, überwiegend mit Sicherung eines naturnahen Biotopkomplexes zur Belebung Eichen, Birken und Kiefern bestandene, ehemalige Heideflä- und Gliederung des Landschaftsbildes sowie als Beitrag zur che mit angelegtem Teich Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion) 4G12 Oberlauf der Drepte mit Ne- überwiegend ausgebauter, in Teilabschnitten noch naturnaher, Sicherung und Entwicklung eines naturnahen Fließgewässers bengewässern nur mäßig belasteter Geestbach mit Zuflüssen; Hauptgewäs- zur Belebung und Gliederung des Landschaftsbildes, als Le- ser 2. Priorität im Niedersächsischen Fließgewässerschutzsys- bensraum für z.T. gefährdete Arten und Lebensgemeinschaf- tem ten und wichtige Vernetzunglinie für Arten der Feuchtbiotope 4G13 Garlstedter Aue mit Neben- bedingt naturnaher, teilweise ausgebauter, nur mäßig belaste- Sicherung und Entwicklung eines naturnahen Fließgewässers gewässern ter Geestbach mit Zuflüssen; als Nebengewässer der Drepte zur Belebung und Gliederung des Landschaftsbildes, als Le- Funktion im Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystem bensraum für z.T. gefährdete Arten und Lebensgemeinschaf- ten und wichtige Vernetzungslinie für Arten der Feuchtbiotope 3G6: In der Sandabgrabung südlich Myhle wird inzwischen Maisanbau betrieben, so dass die Voraussetzungen für die Unterschutzstellung als GLB nicht mehr gegeben sind. weitere Vorschläge für als Geschützter Landschaftsbestandteil schutzbedürftige Objekte 3Ga Gehölzbestände entlang der über weite Abschnitte zusammenhängende Gehölzgürtel beid- Sicherung und Entwicklung dichter Gehölzgürtel zur Gliede- Bahn seits der Bahnlinie Bremen – Bremerhaven mit hohem Alt- rung des Ortsbildes, als Beitrag zur Leistungsfähigkeit des baumanteil und Funktion als Sicht- und Lärmschutz sowie Naturhaushalts (Vernetzung von Lebensräumen) und zur Ab- ortsbildgliedernder Wirkung; Laubbäume teils bereits über wehr schädlicher Einwirkungen (Sicht- und Lärmschutz) Baumschutzsatzung gesichert

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 231

Gebiets- Nr. Bezeichnung Lage und Beschreibung Schutzzweck 3Gb Sandabbau Myhle an der Bahn gelegene, ehemalige Abbaufläche mit Sandma- Sicherung und Entwicklung eines Biotopkomplexes auf nähr- gerrasen und Brachestadien stoffarmem Sandstandort als das Ortsbild belebendes Element und als Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion) 3Gc Gehölzbestände entlang der überwiegend zusammenhängende, teils jedoch auch lückige Sicherung und Entwicklung dichter Gehölzgürtel zur Gliede- B 74 Gehölzgürtel entlang der B 74 einschließlich einiger flächiger rung des Landschafts-/ Ortsbildes, als Beitrag zur Leistungsfä- Bestände mit Funktion als Sicht-, Lärm- und Immissionsschutz; higkeit des Naturhaushalts (Vernetzung von Lebensräumen) Laubbäume teils bereits über Baumschutzsatzung gesichert und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen (Sicht-, Lärm- und Immissionsschutz) 3Gd Feldsteinwall Pennigbüttel auf innerörtlicher Grünlandfläche an der Straße „Unter den Sicherung eines Feldsteinwalls zur Gliederung und Belebung Linden“ gelegener, aus Feldsteinen angehäufter Wall von des Ortsbildes und als Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Na- besonderer Eigenart im Ortsbild von Pennigbüttel turhaushalts (Sonderbiotop) 3Ge Gehölzbestände Gut Sand- das Gut Sandbeck in Osterholz-Scharmbeck umgebende, alte Sicherung eines innerörtlichen Laubwalds zur Belebung und beck Laubwaldbestände einschließlich kleiner Tümpel sowie Stau- Gliederung des Ortsbildes und als Beitrag zur Leistungsfähig- gewässer (Graft), ortsbildprägende Wirkung und Bedeutung für keit des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion, Gewässer- Arten und Lebensgemeinschaften schutz) 3Gf Gehölzbestände entlang der teils lückige Baumreihen beidseits der L 149 zwischen der Sicherung und Entwicklung zusammenhängender Baumreihen L 149 L 135 und Buschhausen, teils markante Alteichen, Bedeutung zur Gliederung des Landschaftsbildes als landschaftsgliederndes Element 3Gg Bachlauf Steffens Eichhof am Nordrand der Grünfläche Steffens Eichhof in der Kernstadt Sicherung eines kleinen Bachlaufs zur Belebung und Gliede- verlaufender, schmaler und weitgehend natürlicher Bachab- rung des Ortsbildes und als Beitrag zur Leistungsfähigkeit des schnitt mit begleitenden Erlenreihen und Grünlandflächen Naturhaushalts (Lebensraumfunktion, Gewässerschutz) 3Gh Waldfläche Steffens Eichhof heterogene Waldfläche mit Erlenbruchwald, Eichen-Buchen- Sicherung und Entwicklung eines innerörtlichen Waldbestan- wald u.a., einige alte Überhälter, teils von Wallhecken mit des zur Belebung und Gliederung des Ortsbildes und als Bei- altem Ilex umgeben, teils landesweite Bedeutung für die Flora; trag zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraum- im Bereich Steffens Eichhof innerhalb der Kernstadt gelegen funktion) 3Gi innerörtliche Grünfläche nördlich der Buchtstraße in Scharmbeckstotel gelegener Grün- Sicherung einer innerörtlichen Grünfläche zur Belebung und Scharmbeckstotel zug mit Grünland und Bachlauf in leichter Muldenlage, Bedeu- Gliederung des Ortsbildes sowie als Beitrag zur Leistungsfä- tung für das Ortsbild higkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion, Gewässer- schutz) 4Ga Gehölzbestände entlang der Gehölzgürtel beidseits der L 135 zwischen der nördlichen Sicherung und Entwicklung dichter Gehölzgürtel zur Gliede- L 135 Stadtgebietsgrenze und Heilshorn, teils aus Baumreihen oder rung des Landschafts-/ Ortsbildes, als Beitrag zur Leistungsfä- Feldhecken, teils aus Feldgehölzen oder Wald, Bedeutung für higkeit des Naturhaushalts (Vernetzung von Lebensräumen) Sicht-, Lärm- und Immissionsschutz; Laubbäume teils bereits und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen (Sicht-, Lärm- und über Baumschutzsatzung gesichert Immissionsschutz)

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 232

Gebiets- Nr. Bezeichnung Lage und Beschreibung Schutzzweck 4Gb Quellmoor bei Garlstedt Kleinsthochmoor östlich der L 135 bei Garlstedt, mit quelligen Sicherung eines landschaftstypischen Kleinsthochmoores, Bereichen, die die Zuläufe der Drepte speichern, mit Birke, Sicherung und Entwicklung als Beitrag zur Leistungsfähigkeit Gagel, Pfeifengras und diversen Torfmoosen, landesweite des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion, Landschaftswas- Bedeutung für den Pflanzenartenschutz, tiefe Entwässerungs- serhaushalt) gräben 4Gc Gehölzgruppen westlich Hül- vier kleinere Gehölzgruppen auf Geestrücken westlich Hülse- Sicherung von Kleingehölzen mit das Landschaftsbild bele- seberg berg, überwiegend aus Alteichen bestehend, teils auf kleiner bender Wirkung Kuppe gelegen, Bedeutung für das Landschaftsbild in ansons- ten ausgeräumter Agrarflur; Laubbäume teils bereits über Baumschutzsatzung gesichert 4Gd Altholzbestand Auf dem Ra- westlich Auf dem Raden gelegenes Siedlungsgehölz, vorwie- Sicherung und Entwicklung eines Wäldchens zur Belebung den gend aus Alteichen bestehend, mit den Siedlungsrand verde- und Gliederung des Orts-/ Landschaftsbildes und als Beitrag ckender Wirkung zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunkti- on) 4Ge Radenbach überwiegend ausgebauter Geestbach, als Zufluss der Drepte Sicherung und Entwicklung eines Geestbaches zur Belebung (Hauptgewässer 2. Priorität) Funktion im Niedersächsischen und Gliederung des Landschaftsbildes sowie als Beitrag zur Fließgewässerschutzsystem Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion, Vernetzungslinie für Arten der Feuchtbiotope) 4Gf Gehölzreihen entlang der zwischen Hülseberg und Westerbeck die K 46 beidseitig säu- Sicherung und Entwicklung dichter Gehölzgürtel zur Gliede- K 46 mende, überwiegend zusammenhängende Reihen mit hohem rung des Landschaftsbildes, als Beitrag zur Leistungsfähigkeit Anteil alter Eichen, das Landschaftsbild gliedernde Wirkung des Naturhaushalts (Vernetzung von Lebensräumen) und zur sowie Immissionsschutzfunktion; Laubbäume teils bereits über Abwehr schädlicher Einwirkungen (Immissionsschutz) Baumschutzsatzung gesichert 4Gg Oberlauf Giehler Bach überwiegend ausgebauter Geestbach mit teils noch wertvollen Sicherung und Entwicklung eines Geestbaches zur Belebung Feuchtbiotopen in den Uferbereichen, Abschnitt bis zum LSG und Gliederung des Landschaftsbildes sowie als Beitrag zur Heimelberg Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion, Vernetzungslinie für Arten der Feuchtbiotope) 4Gh Niedermoor Lange Heide Niedermoor mit Röhrichtflächen und Birkenwald-Sukzession Sicherung und Entwicklung eines Niedermoorbiotops mit das an einem Fischteich auf der Langen Heide, Landschaftsbild- Landschaftsbild belebender Wirkung und Bedeutung für die gliedernde Wirkung in offener Geestlandschaft Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion, Boden- und Gewässerschutz) 4Gi Kieferngehölz Lange Heide auf dem Hochplateau Lange Heide gelegenes kleines Kiefern- Sicherung eines Gehölzes als Beitrag zur Leistungsfähigkeit wäldchen mit Baumfalkenhorst des Naturhaushalts (Lebensraumfunktion)

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 233

Gebiets- Nr. Bezeichnung Lage und Beschreibung Schutzzweck 4Gk Kleinsthochmoor Lange Hei- auf dem Hochplateau Lange Heide gelegenes, teilweise dege- Sicherung und Entwicklung eines Kleinsthochmoores zur Be- de neriertes und von Birkenbruch bewachsenes Kleinsthochmoor lebung und Gliederung des Landschaftsbildes und als Beitrag mit gliedernder Wirkung in weiträumiger Landschaft zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebensraumfunk- tion, Bodenschutz) 4Gl zwei Altholzbestände Auf zwei locker zusammenhängende Altbaumbestände nordwest- Sicherung und Entwicklung zweier Altholzbestände zur Bele- dem Rusch lich Auf dem Rusch mit Bedeutung für Arten und Lebensge- bung und Gliederung des Landschafts-/ Ortsbildes und als meinschaften sowie das Landschaftsbild Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts (Lebens- raumfunktion, Pufferfunktion für angrenzendes Gewässer)

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 234

5.1.5 Besonders geschützte Biotope gemäß § 28 a NNatG und besonders geschütztes Feuchtgrünland gemäß § 28 b NNatG

Für bestimmte Lebensraumtypen gelten aufgrund ihrer Bedeutung für den Naturhaus- halt direkt die Schutzbestimmungen des § 28a NNatG. Hiernach sind alle Handlungen untersagt, die zu einer Zerstörung oder sonstigen erheblichen Beeinträchtigung führen können. Zu den besonders geschützten Biotopen zählen: • Hochmoore einschließlich Übergangsmoore, Sümpfe, Röhrichte, seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Nasswiesen, Bergwiesen, Quellbereiche, naturnahe Bach- und Flussabschnitte, naturnahe Kleingewässer, Verlandungsbereiche stehender Gewässer, • unbewaldete Binnendünen, natürliche Block- und Geröllhalden sowie Felsen, Zwergstrauch- und Wacholderheiden, Magerrasen, Wälder und Gebüsche tro- ckenwarmer Standorte, • Bruch-, Sumpf-, Au- und Schluchtwälder, • Dünen, Salzwiesen und Wattflächen im Bereich der Küste und der tide- beeinflussten Flussläufe, • natürliche Höhlen und Erdfälle.

Grünland auf nassen bis wechselfeuchten Standorten, das von Pflanzengesellschaften der Pfeifengraswiesen, Brenndoldenwiesen, Sumpfdotterblumenwiesen oder Flutrasen besiedelt ist, unterliegt gemäß § 28b NNatG ebenfalls einem direkten gesetzlichen Schutz, sofern es nicht bereits durch § 28a NNatG geschützt ist. Auch hier sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung oder sonst erhebli- chen Beeinträchtigung führen. Zulässig bleibt die ordnungsgemäße Gewässerunterhal- tung.

Für den Schutz nach §§ 28 a und b NNatG ist kein förmliches Ausweisungsverfahren erforderlich. Die Schutzbestimmungen gelten direkt, sofern entsprechende Biotopquali- täten vorhanden sind. Eine Kartierung der geschützten Bereiche wird von der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt, ist im Stadtgebiet jedoch noch nicht abgeschlossen. Die festgestellten 28a-Biotope und geschützten Feuchtgrünländer werden von der Na- turschutzbehörde in einem Verzeichnis geführt. Die im Rahmen der Kartierung von der Unteren Naturschutzbehörde bisher festgestell- ten besonders geschützten Biotope und Feuchtgrünländer sind in Karte 14 dargestellt und im Anhang tabellarisch aufgeführt.

Für den Großteil des Stadtgebietes liegen die Daten der Waldbiotopkartierung in digita- ler Form vor. Diese werden vom Niedersächsischen Forstplanungsamt im Landeswald erhoben. Sie sind in Karte 14 und in der Tabelle im Anhang ebenfalls berücksichtigt. Über die in Karte 14 dargestellten Flächen hinaus ist mit weiteren besonders geschütz- ten Biotopen und Feuchtgrünländern im Stadtgebiet zu rechnen. Insbesondere in den Bereichen mit hoher bis sehr hoher Bedeutung für Arten und Lebensgemeinschaften sind weitere Vorkommen zu vermuten.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 235

5.1.6 Wallhecken-Schutz gemäß § 33 NNatG

Als Wallhecken werden mit Bäumen und/ oder Sträuchern bewachsene Wälle bezeich- net, die als Einfriedung dienen oder dienten. Sie stellen in weiten Teilen Niedersach- sens ein typisches Element der Kulturlandschaft dar, das auf historische Bewirtschaf- tungsformen zurückzuführen ist. Zudem kommt Wallhecken eine Bedeutung als Le- bens- oder Teillebensraum vieler Arten, als vernetzende Struktur im Biotopverbund, als Wind- und Erosionsschutz für angrenzende Landwirtschaftsflächen sowie als ausglei- chendes Element im Lokalklima zu. Mit § 33 NNatG werden Wallhecken unter einen ähnlichen Pauschalschutz gestellt wie die besonders geschützten Biotope und Feuchtgrünländer. Verboten sind die Beseiti- gung von Wallhecken sowie alle Handlungen, die das Wachstum der Bäume und Sträucher beeinträchtigen. Der Schutz erstreckt sich auch auf Wälle mit sehr lückigem oder fehlendem Bewuchs sowie auf Hecken und Baumreihen, deren Wall nicht mehr eindeutig erkennbar ist, sofern diese Strukturen auf historische Nutzung als Wallhecke zurückzuführen sind. Von den Verboten ausgenommen sind insbesondere Pflegemaßnahmen. Weiterhin kann die Untere Naturschutzbehörde Ausnahmen zulassen. Im Stadtgebiet Osterholz-Scharmbecks sind Wallhecken in den Geestlandschaften und am Geestrand teils noch weit verbreitet, auch wenn in den vergangenen Jahrzehnten – trotz des Wallheckenschutzes – noch eine deutliche Reduzierung stattgefunden hat. Schwerpunktbereiche der Wallheckenvorkommen liegen zwischen Buggehorn, Garl- stedt und Feldhof, nördlich und östlich von Ohlenstedt, randlich des Stoteler Waldes bis Bargten, nördlich und östlich von Westerbeck, nördlich der Kernstadt, südlich der Kernstadt (Bahrenwinkel, Settenbeck, Lintel) und südöstlich der Kernstadt (Alter Damm). Die Schwerpunktbereiche der Wallheckenvorkommen sind in Karte 14 gekennzeichnet.

5.1.7 Naturparke gemäß § 34 NNatG und Biosphärenreservate gemäß § 25 BNatSchG

Die oberste Naturschutzbehörde kann großräumige Gebiete zu Naturparken erklären. Voraussetzung ist, dass diese Gebiete überwiegend aus Landschaftsschutzgebieten oder aus Naturschutzgebieten bestehen, sich für die Erholung besonders eignen, nach den Zielen der Raumordnung für die Erholung oder den Fremdenverkehr vorgesehen sind und dass ein Träger vorhanden ist, der die Gebiete entsprechend entwickelt und pflegt. Ziel eines Naturparks ist die Vereinbarung der Belange von Naturschutz und Landschaftspflege mit einer Erschließung der Landschaft für Erholungssuchende.

Als Biosphärenreservate können Gebiete geschützt und entwickelt werden, die groß- räumig und für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind, die überwiegend die Voraussetzungen eines Natur- bzw. Landschaftsschutzgebietes erfüllen, die vornehm- lich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft mit entsprechender Arten- und Biotopvielfalt dienen und die beispiel- haft der Entwicklung und Erprobung nachhaltiger Wirtschaftsweisen dienen. Die Inten- tion dieser Schutzgebiets-Kategorie, den wirtschaftenden Menschen in die Schutzkon- zeption zu integrieren, entstammt dem „ Man and the biosphere “-Programm der UNES- CO .

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In den 1980er Jahren entstand die Idee, im Teufelsmoor und seiner Umgebung ein großräumiges Schutzgebiet auszuweisen. Ursprünglich war an die Einrichtung eines Biosphärenreservates gedacht. Ein Anfang der 1990er Jahre erstelltes, vom Land Niedersachsen gefördertes Gutach- ten kommt zum Ergebnis, dass große Teile des Teufelsmoores einschließlich des Geestrandes als Naturpark geeignet sind. Der in diesem Zusammenhang als potenziel- ler Naturpark „Teufelsmoor und Randgebiete“ bezeichnete Bereich, der über das Stadtgebiet und über das Kreisgebiet hinausreicht, ist in Karte 14 dargestellt, soweit er im Hoheitsgebiet der Stadt Osterholz-Scharmbeck liegt. Die Ausweisung eines großräumigen Naturparks oder Biosphärenreservates im Be- reich des Teufelsmoores ist bisher nicht erfolgt. In Zusammenhang mit den internatio- nalen Verpflichtungen zur Unterschutzstellung von Natura 2000-Gebieten (vgl. Kap. 5.1.8), mit der Einrichtung des GR-Gebietes Untere Hammeniederung sowie mit Pla- nungen des Landes Bremen zur Ausweisung eines Biosphärenreservates hat diese Schutzgebietskonzeption jedoch neue Aktualität gewonnen.

5.1.8 Gebiete gemäß Vogelschutzrichtlinie und Flora-Fauna-Habitat- Richtlinie der EU (Schutzgebietssystem Natura 2000)

Gemäß EU-Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) sind die EU-Mitgliedsstaaten verpflich- tet, die flächen- und zahlenmäßig geeignetsten Gebiete für Arten des Anhangs I der Richtlinie und für Zugvogelarten zu Besonderen Schutzgebieten (Europäische Vogel- schutzgebiete) zu erklären. Weiterhin verpflichtet die EU-Richtlinie 92/43/EWG „Zur Erhaltung der natürlichen Le- bensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen“ (Fauna-Flora-Habitat- oder FFH-Richtlinie) die Mitgliedsstaaten, bestimmte Gebiete für ein zusammenhängendes ökologisches Netz von Schutzgebieten vorzuschlagen. Die Benennung der Gebiete erfolgt aufgrund des Vorhandenseins bestimmter natürlicher Lebensräume (Biotopty- pen) sowie der Vorkommen bestimmter Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftli- chem Interesse. Die endgültig von der Europäischen Kommission ausgewählten Ge- biete von gemeinschaftlicher Bedeutung sind von den Mitgliedsstaaten über nationales Recht (in der Bundesrepublik Deutschland i.d.R. durch Ausweisung als NSG, aber auch als LSG, über Vertragsnaturschutz oder auf Verwaltungsweg) zu sichern. Die EU-Vogelschutzgebiete werden in das ökologische Netz der FFH-Schutzgebiete einbezogen. Die Gebiete bilden zusammen das Schutzgebietssystem Natura 2000. Pläne und Projekte dürfen die Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und die Eu- ropäischen Vogelschutzgebiete nicht erheblich beeinträchtigen. Sie sind vor ihrer Zu- lassung bzw. Durchführung auf die Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen der Gebie- te zu überprüfen (FFH-Verträglichkeitsprüfung gemäß §§ 34 und 35 BNatSchG).

Im Stadtgebiet liegen weite Teile des EU-Vogelschutzgebietes Hammeniederung . Das Gebiet wurde durch Beschluss der Landesregierung vom 12.06.2001 zu einem besonderen Schutzgebiet (Europäischen Vogelschutzgebiet) erklärt. Es stellt eine Ak- tualisierung und Zusammenfassung mehrerer älterer Vogelschutzgebiete dar (Ham- meniederung mit Breites Wasser, Untere Hammeniederung, Beekniederung, Obere Hammeniederung). Wertbestimmend sind: • als Brutvögel die Arten Rohrweihe, Wiesenweihe, Tüpfelsumpfhuhn, Wachtelkö- nig, Kranich, Neuntöter, Wachtel, Kiebitz, Bekassine, Uferschnepfe, Großer Brach-

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vogel, Feldlerche, Schafstelze, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen und Schilfrohr- sänger; • als Nahrungsgast der Weißstorch; • als Gastvögel die Arten Zwergschwan, Kiebitz, Blässgans, Pfeifente und Stocken- te.

Weiterhin liegen zwei FFH-Gebiete ganz oder teilweise im Stadtgebiet. Es handelt sich um das „Reithbruch“ und um das Gebiet „Untere Wümmeniederung, untere Hamme- niederung mit Teufelsmoor“. Das FFH-Gebiet Reithbruch ist weitgehend flächengleich mit dem rechtskräftigen Na- turschutzgebiet Quelltäler der Wienbeck. Es sollen folgende natürliche Lebensräume gemäß FFH-Richtlinie erhalten und in ihrem Erhaltungszustand aufgewertet werden: • Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior , • Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen- Hainbuchenwald, • Waldmeister-Buchenwald, • atlantischer, saurer Buchenwald mit Unterholz aus Stechpalme und gelegentlich Eibe, • kalkreiche Niedermoore.

Das FFH-Gebiet „Untere Wümmeniederung, untere Hammeniederung mit Teufels- moor“ ist in weiten Teilen flächengleich mit dem EU-Vogelschutzgebiet Hammeniede- rung. Es umfasst u.a. die rechtskräftigen Naturschutzgebiete Moor bei Niedersandhau- sen, Torfkanal und Randmoore, Pennigbütteler Moor, Breites Wasser und Wiesen und Weiden nordöstlich des Breiten Wassers sowie das GR-Gebiet (geplantes Natur- schutzgebiet) Untere Hammeniederung.

Zwei weitere Gebiete sind als Nachmeldevorschläge für FFH-Gebiete durch Kabinetts- beschluss vom 05.10.2004 beschlossen. Es handelt sich um das Gebiet „Garlstedter Moor und Heidhofer Teiche“ und um die „Schönebecker Aue“. Beide Nachmeldevor- schläge reichen in ihrer räumlichen Abgrenzung über das Stadtgebiet Osterholz- Scharmbecks hinaus.

Für die Auswahl des Nachmeldevorschlags „Garlstedter Moor und Heidhofer Teiche“, der im Stadtgebiet weitgehend flächengleich mit dem als Naturschutzgebiet schutzbe- dürftigen Bereich 4N1 (Garlstedter Moore und Heiden, vgl. Kap. 5.1.1) ist, sind die Vor- kommen folgender Lebensräume und Arten wertbestimmend: • artenreiche Borstgrasrasen (prioritärer Lebensraum), • dystrophe Stillgewässer, • feuchte Heiden mit Glockenheide, • Übergangs- und Schwingrasenmoore, • Teichfledermaus.

Der Nachmeldevorschlag „Schönebecker Aue“ liegt im Stadtgebiet weitgehend inner- halb des als Naturschutzgebiet schutzbedürftigen Bereichs 3N2 (Stoteler Wald). Er

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wurde aufgrund folgender Lebensräume und Arten gemäß Anhang I und II der FFH- Richtlinie benannt: • Auenwälder mit Erle und Esche (prioritärer Lebensraum), • Fließgewässer mit flutender Wasservegetation, • Hainsimsen-Buchenwälder, • Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder, • Teichfledermaus.

Das EU-Vogelschutzgebiet, die gemeldeten FFH-Gebiete und die FFH- Gebietsvorschläge sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt und in Karte 14 gekennzeichnet.

Tabelle 22: EU-Vogelschutzgebiet, gemeldete FFH-Gebiete und FFH-Gebietsvorschläge

EU-Code Bezeichnung EU-Vogelschutzgebiet DE 2719-401 Hammeniederung gemeldete FFH-Gebiete DE 2718-301 Reithbruch DE 2718-302 Untere Wümmeniederung, untere Hammeniederung mit Teufelsmoor Gebietsvorschläge gemäß FFH-Richtlinie Kennziffer 222 Garlstedter Moor und Heidhofer Teiche Kennziffer 224 Schönebecker Aue

5.2 Maßnahmenkonzept für den gemeindlichen Aufgabenbereich

Das Maßnahmenkonzept für den gemeindlichen Aufgabenbereich zeigt Möglichkeiten auf, wie ergänzend zum Flächenschutz (vgl. Kap. 5.1) die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege verwirklicht werden können. Grundlage ist der flächendeckende Ansatz des Naturschutzes, der Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Land- schaft im besiedelten und unbesiedelten Bereich vorsieht (§ 1 NNatG). Das Maßnahmenkonzept umfasst die Entwicklung eines kommunalen Biotopsystems, die Darstellung von Schwerpunkträumen für Ausgleichsmaßnahmen, Hinweise zur Bauleitplanung (u.a. Vorbereitung der Eingriffsregelung), Maßnahmen zur Erholungs- vorsorge und Freiraumqualität sowie Maßnahmen für Geschützte Landschaftsbestand- teile.

5.2.1 Kommunales Biotopverbundsystem

Das Biotopverbundsystem soll die nachhaltige Sicherung von heimischen Tier- und Pflanzenarten in überlebensfähigen Populationsgrößen, von ihren Lebensräumen und Lebensgemeinschaften gewährleisten (vgl. § 3 BNatSchG). Es besteht aus: • Kernflächen : besonders typische und/ oder großflächige Ausprägungen eines Le- bensraumes;

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• Verbindungsflächen und Verbindungselementen : kleinflächige (Trittsteinbioto- pe) oder lineare bzw. ungünstig ausgeprägte (Korridorbiotope) Strukturen zur Ver- netzung der Kernflächen untereinander, um die Ausbreitung und Wanderung von Tier- und Pflanzenarten einschließlich des genetischen Austauschs zu ermögli- chen; • Pufferzonen : nicht oder nur extensiv genutzte Bereiche zum Schutz der Kernflä- chen vor Beeinträchtigungen (Nährstoffeinträge, Entwässerung, Beunruhigung u.ä.) durch angrenzende Nutzungen. Neben dem Arten- und Biotopschutz dienen die Elemente des Biotopverbundsystems zumeist auch dem abiotischen Ressourcenschutz sowie der Erholungsvorsorge (vgl. hierzu Kap. 5.2.4).

Das Grundgerüst des kommunalen Biotopverbundsystems ist mit dem Zielkonzept in Kapitel 4 sowie mit den geschützten und schutzbedürftigen Bereichen (vgl. Kap. 5.1) vorgegeben. Hierbei stellen insbesondere die bestehenden Naturschutzgebiete und die naturschutzbedürftigen Bereiche die Kernflächen des Biotopverbundsystems dar. Ein- zelne Kernflächen sind auch anderen Schutzkategorien zugeordnet. Die Kernflächen fallen i.d.R. in die Zielkategorie „Sicherung“, teils auch in die Kategorie „Sicherung und Verbesserung“ des Zielkonzeptes. Nachfolgend werden die Elemente des kommunalen Biotopverbundsystems erläutert und Defizite aufgezeigt. Hierbei wird eine grobe Unterteilung nach Ökosystemtypen vorgenommen, da für viele Tier- und Pflanzenarten nur die Vernetzung ähnlicher Le- bensräume von Belang ist. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass durch diese Unter- gliederung nicht die spezifischen Bedürfnisse aller Arten berücksichtigt werden können. Das kommunale Biotopverbundsystem berücksichtigt die Vorgaben des Landschafts- rahmenplans Osterholz und des Niedersächsischen Landschaftsprogramms zu beson- ders schutz- und entwicklungsbedürftigen Ökosystemtypen. Weiterhin werden kommu- nale Besonderheiten hinsichtlich vorhandener Biotopausstattung, Standortpotenziale, Nutzungsstrukturen und Planungsabsichten eingestellt. Die Sicherung der Kernflächen fällt i.d.R. nicht in den kommunalen Zuständigkeitsbe- reich, sondern wird über das Instrumentarium des Flächenschutzes (vgl. Kap. 5.1) durch die Naturschutzbehörden vorgenommen. Handlungsmöglichkeiten der Kommune bestehen insbesondere bei der Sicherung und Entwicklung von Vernetzungselementen und Pufferflächen. Hinweise hierzu finden sich ebenfalls teilweise in Kap. 5.1. Um die Realisierung des kommunalen Biotopverbundsystems – auch unter Berücksichtigung der begrenzten Finanzmittel – zu erleichtern, werden am Ende jeden Abschnitts Hin- weise zu Prioritäten gegeben. Die Maßnahmen, die zur Realisierung des kommunalen Biotopverbundsystems erfor- derlich sind, werden als Maßnahmen zum Flächen- und Objektschutz sowie als Maß- nahmen zur Biotopentwicklung in der Planungs- und Entwicklungskarte (Karte 16) auf- geführt, sofern sie maßstabsgemäß und auf Grundlage der vorhandenen Kenntnisse räumlich konkret darstellbar sind.

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 Biotopverbund der Wälder und gehölzreichen Biotope

Der Biotopverbund der Wälder und gehölzreichen Biotope ist in Karte 15 a dargestellt. aktuelle Situation der Kernflächen Das Stadtgebiet Osterholz-Scharmbecks ist durch einen geringen Flächenanteil größe- rer Wälder gekennzeichnet. Zudem bestehen die Wälder überwiegend aus nicht stand- ortgerechten Nadelforsten. Auf der Geest erreichen die naturnahen Laubwaldbestände im westlichen Teil der Sto- teler Waldes als einzige Kernfläche des Biotopverbunds eine Größenordnung von über 100 Hektar. Einbezogen sind die Bestände in den Niederungen der Schönebecker Aue und des Stubbener Grabens nördlich der L 149. An den Oberläufen von Mühlenbach , Scharmbecker Bach und Wienbeck sind Rest- bestände eines ehemals zusammenhängenden Waldbandes entlang des Geestrandes erhalten. Ergänzt werden sie durch das Klosterholz innerhalb der Siedlungsflächen der Kernstadt. Diese Wälder umfassen jeweils nur Flächengrößen von 15 – 25 ha. Innerhalb des großflächigen Waldgürtels von Schmidts Kiefern und Elm erreicht nur ein ca. 30 ha großer Teilbereich im Osten die Qualität einer Kernfläche. Im Nordwesten des Stadtgebietes kommen als weitere Kernflächen die feuchten Wald- bereiche im Poß sowie die Waldflächen in Kasbulten und Hammfeldsbülten nahe der Drepte hinzu.

Bei den Beständen der Kernflächen handelt es sich auf der Geest schwerpunktmäßig um mesophile Eichen-Hainbuchenwälder sowie Feucht- und Bruchwälder. Teilweise sind auch mesophile oder bodensaure Buchenwälder vorhanden. Bodensaure Birken- Eichen-Wälder trockener Sandstandorte fehlen.

In der Teufelsmoorniederung sind in den ehemals weitgehend gehölzfreien Hochmoo- ren nach Entwässerung größere Moorbirkenwälder entstanden. Es handelt sich um Flächen in Niedersandhauser Moor, Torfkanal-Randmoor, Pennigbütteler Moor und Ahrensfelder Moor mit Größen zwischen 50 und 170 ha. Diese Bestände werden je- doch nicht als Kernflächen des Biotopverbundsystems eingestuft, da naturschutzfachli- ches Ziel hier die Renaturierung von Moorbiotopen einschließlich Verringerung des Gehölzanteils ist. aktuelle Situation der Trittstein- und Korridorbiotope Naturnahe Feldgehölze und kleinflächig naturnah ausgebildete Wälder sind als Tritt- steinbiotope zur Vernetzung der Kernflächen geeignet. Solche Flächen sind in Teilen des Stadtgebietes noch in hoher Dichte vorhanden. Insbesondere im Nordwesten in der weiteren Umgebung von Garlstedt und Haslah findet sich eine Vielzahl naturnaher Kleinstwälder. Weitere Trittsteinbiotope liegen randlich der Niederung des Giehler Bachs, in der nördlichen Langen Heide und an der Kleinen Aue. Entlang des Geestrandes sind nur wenige Trittsteinbiotope erhalten, namentlich nörd- lich Wiste, am Gut Sandbeck, Steffens Eichhof, östlich Scharmbeckstotel und am Ruschkamp.

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Bei den Trittsteinbiotopen der Geest und des Geestrandes handelt es sich, ähnlich wie bei den Kernflächen, überwiegend um Feucht- und Bruchwälder. Einzelne bodensaure Bestände finden sich bei Garlstedt und Vorwohlde. Wälder auf Trockenstandorten sind in der Umgebung der Kaserne Garlstedt, südlich Isehorn, südlich Haslah und im Be- reich Ruschkamp ausgeprägt. In der Teufelsmoorniederung, die gemäß den naturschutzfachlichen Zielvorgaben von weithin offenen Grünland- und Moor-Biotopkomplexen geprägt wird, sind keine Tritt- steinbiotope benannt.

Als Korridorbiotopen kommt Gebieten mit hohem Anteil an Feldhecken und sonstigen Gehölzen sowie größeren zusammenhängenden Waldgebieten eine vernetzende Funktion zu. Entsprechende Bereiche sind in Karte 15 a gekennzeichnet. Insbesondere im Nordwesten (Umgebung Garlstedt, Schmidts Kiefern und Elm, Weißer Berg), im Südwesten (Umgebung Auf dem Rusch und Auf der Helle, Randbereiche Stoteler Wald, Wallheckengebiete Bremer Schweiz, Buschhausen und an der Wienbeck) ist eine günstige Vernetzungssituation gegeben. Im Bereich der Siedlung Teufelsmoor sind viele landschaftstypische Hofgehölze vorhanden. Diese werden ebenfalls als Kor- ridorbiotope aufgenommen, um für gehölzgebundene Arten eine gewisse Durchgän- gigkeit der Hamme-Oste-Niederung in Richtung der östlich angrenzenden Zevener Geest zu gewährleisten.

Außerhalb des Stadtgebietes schließen sich größere Nadelwaldgebiete westlich Heils- horn (Schmidts Kiefern), westlich Buggehorn (Düngel) und nördlich Bilohe (Bremer- wald) an. Naturnahe Laubwälder von geringerer Flächenausdehnung finden sich am Heimelberg und nördlich Sandhausen (Oldenbütteler Holz) sowie entlang des Tals der Schönebecker Aue (Bremer Schweiz).

Defizite und Handlungsanforderungen Die Ausstattung mit Kernflächen des Waldbiotopverbundes ist im Stadtgebiet defizitär, insbesondere weil der Großteil der Kernflächen aufgrund der geringen Flächengröße durch Randeinflüsse beeinträchtigt und als Lebensraum waldtypischer Arten mit gro- ßen Revieransprüchen ungeeignet ist. Entsprechend ist die Erweiterung der bestehenden Kernflächen ein Handlungsschwer- punkt. Dies betrifft insbesondere die Kernflächen im Bereich des Geestrandes, da hier die Verinselung durch den hohen Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen besonders stark vorangeschritten ist. Die übrigen Kernflächen sind teils großflächiger, teils durch angrenzende Vernetzungskorridore gut eingebunden. Gemäß den Zielvorgaben von Landschaftsprogramm und Landschaftsrahmenplan ist für den Naturraum der Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest neben dem Erhalt der be- stehenden naturnahen Laubwälder die Entwicklung von Eichen-Hainbuchenwäldern, mesophilen und bodensauren Buchenwäldern sowie feuchten Erlen-Eschen-Wäldern anzustreben. Für die Garlstedter Sandgeest sehen die übergeordneten Zielvorgaben insbesondere die Entwicklung von Eichenmischwäldern trockener und feuchter Sandböden vor, wo- bei insbesondere die Ausstattung mit trockenen Birken-Eichenwäldern defizitär ist. Die Schaffung entsprechender Waldbiotope könnte im Stadtgebiet durch Umwandlung von Nadelforsten, beispielsweise Teilflächen auf dem Truppenübungsplatz Garlstedt, von Schmidts Kiefern und Elm, im Fuchstal und auf dem Schäferberg, sowie von standort- fremden Feldgehölzen auf entsprechenden Standorten realisiert werden. In der Hammemarsch bilden die Sicherung bestehender Erlen- und Birkenbruchwälder sowie die Entwicklung von Weiden-Auwäldern besondere Schwerpunktaufgaben. Da

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dem im Stadtgebiet gelegenen Teil der Hammemarsch jedoch eine herausragende Bedeutung als Wiesenvogellebensraum zukommt, wird auf Ebene des Landschafts- plans der Sicherung und Entwicklung von Grünlandbiotopen der Vorrang eingeräumt. Die Sicherung der vorhandenen kleinflächigen Gehölzbestände mit Kernflächen- Qualität östlich des Scharmbeckstoteler Sees bleibt hiervon unberührt. Die Sicherung und Entwicklung von Wäldern stellt im Bereich der Hammemoore keine Priorität des Naturschutzes dar, da dieser Naturraum gemäß den übergeordneten Ziel- vorstellungen von überwiegend offenen Moor- und Grünlandbiotopen geprägt ist. So- fern und soweit eine Regeneration naturnaher Hochmoore aufgrund äußerer Rahmen- bedingungen nicht umsetzbar ist, sollten die vorhandenen großflächigen Moorbirken- wälder jedoch erhalten werden.

Die Ausstattung mit Trittstein- und Korridorbiotopen ist in Teilen des Stadtgebietes als günstig anzusehen. Defizite bestehen insbesondere westlich Ohlenstedt und Hül- seberg, in der Brandheide, auf der Langen Heide und entlang des Geestrandes. Gemäß den übergeordneten Zielvorgaben sind Heckengebiete im Naturraum der Lehmgeest, zu dem der Geestrand zählt, zu sichern und zu entwickeln. Auf lokaler Ebene ist die Anreicherung mit Heckenstrukturen jedoch auch in Teilbereichen der Garlstedter Sandgeest anzustreben. Zweck ist nicht allein die Vernetzung von Lebens- räumen, sondern auch die Verbesserung des Windschutzes und die Anreicherung der Landschaft mit gliedernden Strukturen. Neben der Neuanlage von gestuften Feldhe- cken in ausreichender Breite ist in den Defizitbereichen auch die Schaffung von stand- ortgerechten Feldgehölzen vorzunehmen. Eine Verbesserung der Biotopvernetzung sollte weiterhin durch Aufwertung der beste- henden Trittstein- und Korridorbiotope erfolgen. Hier ist insbesondere die Umwandlung nicht standortgerechter Waldflächen und Feldgehölze in naturnahe Laubholzbestände zu nennen. Eine Verbreiterung bestehender Feldhecken oder Unterpflanzung mit Sträuchern erscheint nur im Einzelfall angebracht, da Baumreihen und einreihig be- wachsene Baumwallhecken in vielen Bereichen landschaftsprägend sind. Hingegen ist die Ergänzung lückiger Feldhecken als weitere Maßnahme sinnvoll.

Neben der Sicherung und Ergänzung der Kernflächen und der Verbesserung der Ver- netzung stellt die Einrichtung von Pufferbereichen einen wichtigen Ansatz zur Opti- mierung des Biotopverbundes der Wälder dar. Zu der Ausstattung der Kernflächen, Trittstein- und Korridorbiotope mit Pufferflächen liegen keine umfassenden Detail- kenntnisse vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass oftmals intensiv genutzte Landwirt- schaftsflächen, teils auch Siedlungsflächen, unmittelbar an die Waldflächen angrenzen. Die Feld- und Wallhecken bestehen im Stadtgebiet oftmals aus schmalen Gehölzrei- hen, teils sogar ohne Strauchschicht. Entsprechend ist die Entwicklung gestufter Wald- ränder, ungenutzter Krautsäume und extensiv genutzter Grünlandflächen randlich der Kernflächen und Vernetzungsbiotope anzustreben.

Hinweise zur Prioritätensetzung Unter Berücksichtigung der kommunalen Handlungsspielräume kommt folgenden Maßnahmen Priorität zur Verbesserung des Biotopverbunds der Wälder und gehölzrei- chen Biotope zu 55 : • Erweiterung der Waldbestände am Oberlauf des Scharmbecker Bachs: Priorität aufgrund der Kleinflächigkeit der Kernfläche sowie der starken Zersiedelung des Geestrandes;

55 Bezüglich der Sicherung der vorhandenen Bestandteile s. Kap. 5.1.

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• Erweiterung der Waldbestände und Entwicklung von Pufferbiotopen randlich der Quelltäler der Wienbeck: Priorität aufgrund der besonderen Wertigkeit der Kernflä- che sowie der starken Zersiedelung des Geestrandes; • Neuschaffung von Trittstein- und Korridorbiotopen am Geestrand zwischen Frei- ßenbüttel, Sandhausen und Westerbeck: Priorität aufgrund der starken Zersiede- lung des Geestrandes; • Neuschaffung von Korridorbiotopen im nordwestlichen Teil der Langen Heide: Prio- rität aufgrund der starken Verinselung und der Kleinflächigkeit der Trittsteinbiotope sowie unter Berücksichtigung anderer Biotopverbundsysteme (Fließgewässer, Kleinstmoore) und der Belange von Windschutz und Landschaftspflege; • Neuschaffung von Korridorbiotopen zwischen Haslah und Feldhof: Priorität auf- grund der geringen Dichte vernetzender Strukturen; • Umwandlung kleinflächiger Nadelforstparzellen in naturnahe Birken-Eichen- Bestände auf geeigneten Sandstandorten im Naturraum Garlstedter Sandgeest: Priorität aufgrund der defizitären Ausstattung mit entsprechenden Waldbiotopen und zur Entwicklung der Trittsteinfunktion, auch unter Berücksichtigung der Schutzgüter Boden, Grundwasser und Landschaftsbild.

 Biotopverbund der Fließgewässer

Im Biotopverbund der Fließgewässer steht nicht die Vernetzung der Fließgewässer untereinander im Vordergrund, sondern die Sicherung und Entwicklung der biologi- schen Durchgängigkeit von der Quelle zur Mündung (unter Berücksichtigung von Struktur- und Gewässergüte) sowie die Sicherung und Entwicklung der funktionalen Zusammenhänge zwischen Fließgewässer und Aue. Der Biotopverbund der Fließgewässer ist in Karte 15 b dargestellt. aktuelle Situation der Fließgewässer Als bedeutende Fließgewässersysteme sind im Stadtgebiet zu nennen: • Drepte mit Nebengewässern (insbesondere Radenbach und Garlstedter Aue), • Giehler Bach mit Nebengewässern (insbesondere Schaufleet), • Mühlenbach, • Scharmbecker Bach und Wienbeck, • Schönebecker Aue mit Nebengewässern (insbesondere Stubbener Graben und Kleine Aue), • Hamme 56 und Beek.

Die Situation der teils naturnahen Gräben wird im Rahmen des Landschaftsplans nicht näher betrachtet, da die Gräben mit besonderer Bedeutung für Arten und Lebensge- meinschaften fast ausschließlich innerhalb des GR-Gebietes Untere Hammeniederung oder innerhalb bestehender Schutzgebiete (vgl. Kap. 5.1.1) liegen. Einerseits werden über die entsprechenden Planungen und Schutzgebietsverordnungen Zielvorgaben für

56 Hamme und Giehler Bach bilden eigentlich ein Fließgewässersystem, werden aufgrund der naturräum- lichen Trennung hier jedoch getrennt behandelt.

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diese Bereiche definiert, andererseits sind die Handlungsspielräume der Kommune hier stark eingeschränkt.

Die Fließgewässer und ihre Auen, die zugleich als potenzielle Pufferbereiche anzuse- hen sind, sind über weite Strecken in ihrer Lebensraumfunktion stark eingeschränkt. Ursachen sind insbesondere der naturferne Ausbau der Gewässer selbst sowie die intensive landwirtschaftliche Nutzung oder die Lage von Verkehrs- und Siedlungsflä- chen innerhalb der Gewässerauen - einhergehend mit der Verarmung an Biotopstruk- turen sowie mit Nährstoff- und Schadstoffeinträgen in das Gewässer. Wenig beeinträchtigte Fließgewässerabschnitte, gleichermaßen als Kernflächen im Fließgewässer-Biotopverbund anzusehen, stellen lediglich der Oberlauf des Scharm- becker Bachs, die Quellarme der Wienbeck, Abschnitte von Schönebecker Aue und Stubbener Graben sowie die Untere Beek dar. Mit Ausnahme der Beek handelt es sich hierbei um Gewässerabschnitte in überwiegend bewaldeten Auen, so dass die Störein- flüsse durch Landwirtschaft und Siedlung gering sind. Allerdings erreicht auch in die- sen Abschnitten die Gewässergüteklasse nicht überall den Zielzustand (GGK II), oft- mals aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung randlich der Aue oder an den oberhalb gelegenen Gewässerabschnitten. Nähere Angaben zu den einzelnen Fließgewässern können Kapitel 3.4.3.1 entnommen werden.

Defizite und Handlungsanforderungen Maßnahmen zur Verbesserung des Biotopverbunds sind an den meisten Fließgewäs- ser-Abschnitten im Plangebiet erforderlich. Nach den übergeordneten Zielvorgaben sind die Geestbäche besonders zu schützen und zu entwickeln, in den Naturräumen der Teufelsmoorniederung ist der Ökosystemtyp kleiner Fluss sogar vorrangig zu schützen und zu entwickeln. Die Handlungsanforderungen umfassen folgende Maßnahmen: • punktuelle Maßnahmen am Gewässer zur Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit (Beseitigung von Sohlabstürzen und Wehren, Einrichtung von Fischtreppen, Aufhebung von Verrohrungen u.ä.); • Maßnahmen zur Renaturierung der Gewässerstruktur (Rückbau von Uferbefesti- gungen und Begradigungen, Einstellung oder Extensivierung von Unterhaltungs- maßnahmen u.ä.); • Aufwertung der Auenbereiche, insbesondere Einrichtung ungenutzter Gewässer- randstreifen in ausreichender Breite, Entwicklung von ungenutzten Feuchtbiotopen oder extensiv genutztem Grünland in der Gewässeraue; • räumliche und zeitliche Ausdehnung der Überschwemmungen an Hamme und Beek.

Hinweise zur Prioritätensetzung Unter Berücksichtigung der übergeordneten Zielvorgaben sowie der spezifischen Si- tuation im Stadtgebiet kommt folgenden Maßnahmen Priorität für die Umsetzung auf kommunaler Ebene zu: • Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und biologischen Durchgän- gigkeit sowie zur Aufwertung der Auenbereiche an der Drepte und ihren Zuflüssen: Priorität aufgrund der Einstufung als Hauptgewässer im Niedersächsischen Fließ- gewässerschutzsystem;

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• Maßnahmen in den Auenbereichen zur Verbesserung der Gewässergüte am nörd- lichsten Quellarm der Wienbeck und am Oberlauf des Scharmbecker Baches: Prio- rität aufgrund der besonderen Wertigkeiten dieser Gewässerabschnitte sowie des anschließenden Abschnitts der Wienbeck; • Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und biologischen Durchgän- gigkeit sowie zur Aufwertung der Auenbereiche an den Unterläufen von Scharmbe- cker Bach und Wienbeck: Priorität aufgrund der besonderen Wertigkeit der Quelltä- ler der Wienbeck; • Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und biologischen Durchgän- gigkeit sowie zur Aufwertung der Auenbereiche an den Oberläufen von Schönebe- cker Aue und Stubbener Graben: Priorität aufgrund der besonderen Wertigkeiten im weiteren Verlauf der Gewässer; • Maßnahmen zur Aufwertung der Auenbereiche des Mühlenbachs, insbesondere in den Abschnitten östlich der Bredbecker Fischteiche bis zur Teufelsmoorniederung; Priorität aufgrund des geringen Anteils an Grünverbindungen im Bereich des Gee- strandes; • Maßnahmen zur Aufwertung der Auenbereiche der Hamme nördlich der Ham- mebrücke: Priorität aufgrund der Einstufung als potenzieller Fischotterlebensraum im Fischotterschutzprogramm; • Maßnahmen zur Aufwertung der Auenbereiche der Oberen Beek: Priorität aufgrund der übergeordneten Zielvorgaben und der besonderen Bedeutung der Beek im wei- teren Verlauf als naturnahes Niederungsgewässer.

 Biotopverbund der Hochmoore, Übergangsmoore und Anmoorheiden

Der Biotopverbund der Hochmoore, Übergangsmoore und Moorheiden ist in Karte 15 c dargestellt. aktuelle Situation der Kernflächen Die Kernflächen des Biotopverbunds nährstoffarmer, nasser Standorte liegen fast aus- schließlich im Bereich der nördlichen Teufelsmoorniederung. Es handelt sich um die verbliebenen unkultivierten Hochmoorflächen von Niedersandhauser Moor, Pennigbüt- teler Moor, Ahrensfelder Moor, Torfkanal-Randmooren und Günnemoor. Diese Kernflächen sind überwiegend stärker entwässert und in Teilbereichen abgetorft (Handtorfstiche und industrielle Abtorfung). Neben großflächigen Moorbirkenwäldern (s.o.) finden sich weniger stark degenerierte, von Zwergsträuchern oder Pfeifengras dominierte Bereiche sowie kleinflächig regenerierendeTorfstichgewässer und naturna- he Hochmoorvegetation. Teilflächen, insbesondere in den Randbereichen, werden auch als Grünland genutzt. Im Günnemoor wird aktuell großflächig industrieller Torfabbau im Baggerverfahren betrieben. Randbereiche sind bereits wiedervernässt. Die Kernflächen im Teufelsmoor weisen Flächengrößen zwischen 90 und 270 ha auf.

Auf der Geest erreichen nur zwei kleinere Moorgebiete an der nördlichen Stadtgebiets- grenze die Qualität von Kernflächen (jeweils ca. 15 ha). Es handelt sich um das Kie- bitzmoor und um das Gebiet „Heide und Moor bei Haslah“. Auch hier ist nur kleinflächig

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naturnahe Hochmoorvegetation erhalten, es herrschen Degenerationsstadien und An- moorheiden vor. aktuelle Situation der Trittsteinbiotope Insbesondere für den Naturraum der Garlstedter Sandgeest sind Kleinstmoore (Hoch- moore und Übergangsmoore) und Anmoorheiden typisch, die wertvolle Lebensräume und zugleich Trittsteinbiotope zwischen den größeren Hochmoorflächen darstellen. Durch Entwässerung und Nährstoffeinträge infolge der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung der Umgebung sind diese Kleinstmoore jedoch weitgehend degeneriert. Da es sich naturgemäß um kleinflächige Standorte handelt, machen sich die störenden Randeinflüsse besonders stark bemerkbar. Eine Reihe von Kleinstmooren findet sich im nordwestlichen Teil der Langen Heide. Beidseits der Drepteniederung zwischen Garlstedt, Isehorn und Feldhof kommen meh- rere Kleinsthochmoore und Anmoorheiden vor. Weitgehend isolierte Trittsteinbiotope finden sich in weiteren Teilen der Sandgeest. Mit dem nährstoffarmen Sumpf am Oberlauf des Scharmbecker Bachs ist ein Tritt- steinbiotop auch am Geestrand lokalisiert. Der Naturraum der Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest stellt ansonsten eine natürliche Barriere zwischen den Moorbiotopen der Teufelsmoorniederung und der Garlstedter Sandgeest dar. In der Teufelsmoorniederung sind keine Trittsteinbiotope ausgewiesen: Im Naturraum der Hamme-Hochmoore ist das Fehlen von Trittsteinbiotopen aufgrund der großflächi- gen und nah bei einander liegenden Kernflächen von untergeordneter Relevanz. In den Naturräumen Hammeniederung und Hammemarsch sind Hoch- und Übergangsmoore naturgemäß nicht verbreitet.

Defizite und Handlungsanforderungen Defizite im Biotopverbund der nährstoffarmen nassen Standorte betreffen vorwiegend die Qualität der vorhandenen Kernflächen und Trittsteinbiotope, nur sekundär die Flä- chengröße und Vernetzung, da diese oftmals durch die natürlichen Standortbedingun- gen vorgegeben und begrenzt sind. Qualitative Beeinträchtigungen durch Entwässerung und Nährstoffeinträge sind aller- dings für sämtliche Kernflächen – zumindest in größeren Teilbereichen – und Tritt- steinbiotope anzunehmen. Zugleich sind diese Beeinträchtigungen i.d.R. nur schwer zu beheben. Ursachen sind u.a. ubiquitäre Nährstoffeinträge über die Luft, Nährstoffanrei- cherung als Folge der Torfzersetzung sowie bei den Trittsteinbiotopen die große Be- deutung von Randeinflüssen. Die ehemals zusammenhängenden Moorbiotope westlich der Beekniederung (Nieder- sandhauser, Pennigbütteler und Ahrensfelder Moor) sind heute durch Verkehrs- und Siedlungsflächen sowie Grünland zerschnitten. Diese Zerschneidung ist nicht reversi- bel. Die natürliche Barrierewirkung der Oberen Beekniederung ist durch die intensive land- wirtschaftliche Nutzung verstärkt. Die Moorbiotope auf der Geest stellen naturgemäß eher inselartig verstreute Lebens- räume dar, so dass Defizite in der Vernetzung nicht benannt werden.

Gemäß den übergeordneten Zielvorgaben kommt dem Schutz und der Entwicklung von nährstoffarmen Riedern und Sümpfen sowie naturnahen Hochmooren in den Na- turräumen Garlstedter Sandgeest und Hammemoore höchste Priorität zu. In der Sand- geest sind zudem Anmoorheiden vorrangig zu schützen, in den Hammemooren Moor-

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heidestadien wenig entwässerter Hochmooore. Weiterhin sind hier regenerierende Torfstichgebiete besonders zu schützen und zu entwickeln sowie pfeifengrasreiche Degenerationsstadien zu schützen. Die Handlungsanforderungen zur Optimierung des Biotopverbunds der nährstoffarmen nassen Standorte umfassen insbesonder folgende Maßnahmen: • Wiedervernässung: Rückhaltung des Niederschlagswassers durch Schließen von Entwässerungsgräben, im Einzelfall auch Entkusseln (Entfernen der Gehölze); • Schutz gegen Nährstoffeinträge: Anlage von Pufferbereichen, insbesondere von Gehölzflächen oder extensiv bewirtschafteten Dauergrünlandflächen; • Förderung natürlicher Regenerationsprozesse nach Abschluss des Torfabbaus im Günnemoor; • Verbesserung der Vernetzung der Kernflächen im Teufelsmoor durch Extensivie- rung der landwirtschaftlichen Nutzung und Schaffung ungenutzter Feuchtbiotope in der Oberen Beekniederung.

Hinweise zur Prioritätensetzung Auf kommunaler Ebene werden folgende Prioritäten für Maßnahmen gesetzt: • Einrichtung von Pufferflächen an den Kernflächen in der Garlstedter Sandgeest (Kiebitzmoor, Heide und Moor bei Haslah): Priorität, da dies die einzigen Kernflä- chen auf der Geest sind, die zudem infolge der geringen Flächengrößen stark durch Randeinflüsse gefährdet sind; • Einrichtung von Pufferflächen an den Kleinstmooren im Bereich der Langen Heide: Priorität aufgrund der landschaftsprägenden Häufung naturraumtypischer Kleinst- moore sowie der hohen Gefährdung durch die landwirtschaftliche Nutzung; • Einrichtung von Pufferflächen westlich von Niedersandhauser, Pennigbütteler und Ahrensfelder Moor: Priorität als Pufferflächen gegenüber Nährstoffeinträgen und Beunruhigung durch Lage zwischen Kernflächen und Geestrand; • Förderung der Puffer- und Vernetzungsfunktion der Oberen Beekniederung.

 Biotopverbund der Heiden und Magerrasen

Der Biotopverbund der Heiden und Magerrasen ist in Karte 15 d dargestellt. aktuelle Situation der Kernflächen Die Ökosystemtypen der Sandheiden und Magerrasen, die in historischer Zeit nut- zungsbedingt große Bereiche der Garlstedter Sandgeest umfassten, sind heute nur noch mit einer Kernfläche im Stadtgebiet vertreten. Es handelt sich um den Truppen- übungsplatz nordwestlich der Kaserne Garlstedt, auf dem infolge der militärischen Nut- zung großflächige Sandheiden und Magerrasen erhalten sind. Allerdings ist eine De- generation durch Vergrasung und Gehölzaufkommen festzustellen. aktuelle Situation der Trittstein- und Korridorbiotope Kleinflächige Reliktbestände von Heiden und Magerrasen finden sich im Nordwesten des Stadtgebietes noch in relativ hoher Dichte, während sie im Bereich der Langen Heide sowie zwischen Ohlenstedter Quellsee, Haslah und Bilohe weitgehend fehlen.

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Im Naturraum der Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest sind entsprechende Trittstein- biotope auf einige kleinflächige Magerrasenvorkommen bei Myhle sowie einen Tro- ckenbiotopkomplex südlich Scharmbeckstotel beschränkt. Diese Trittsteinbiotope sind jedoch zum Großteil durch Gehölzaufwuchs und Überalte- rung der Heide sowie durch Nährstoffeinträge aus intensiver landwirtschaftlicher Nut- zung beeinträchtigt. Entsprechend den naturräumlichen Gegebenheiten fehlen Sandheiden und Magerra- sen in der Teufelsmoorniederung.

Geeignete Korridorbiotope stellen trockene Ruderalsäume entlang von Wegen, Feld- rainen u.ä. dar. Über die Verbreitung dieser Lebensräume im Stadtgebiet liegen keine Kenntnisse vor. Aufgrund der teils stark isolierten Lage der Trittsteine, der Trennwir- kung größerer Waldflächen sowie der in weiten Teilen der Geest intensiven landwirt- schaftlichen Nutzung ist jedoch von einer schlechten Vernetzungssituation auszuge- hen.

Defizite und Handlungsanforderungen Defizite bestehen sowohl bei der flächenmäßigen Ausstattung mit Sandheiden und Magerrasen – insbesondere im Bereich des Geestrandes – als auch hinsichtlich der Biotopqualitäten. Im Naturraum der Garlstedter Sandgeest zählen Sandheiden und Magerrasen gemäß den übergeordneten Zielvorgaben zu den vorrangig zu schützenden Ökosystemtypen. In der Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest sind Magerrasen besonders zu schützen und zu entwickeln. Der Erhalt von Sandheiden ist i.d.R. nur mit einem hohen Pflegeaufwand möglich, da dieser Biotoptyp auf extensive Nutzungseinflüsse (beispielsweise Schafbeweidung) angewiesen ist, die in der Landwirtschaft nicht mehr zeitgemäß sind. Vergleichbare Nutzungseinflüsse finden auf Truppenübungsplätzen statt, so dass diese heute einen Verbreitungsschwerpunkt von Sandheiden bilden. Pflegemaßnahmen müssen schwerpunktmäßig die Sukzession gehölzbestimmter Bio- toptypen verhindern und bei Sandheiden die Verjüngung der Vegetation bewirken. Ge- eignete Maßnahmen stellen Schafbeweidung, Mahd, Abplaggen, Brand, Entkusselung (Entfernung von Gehölzen) und Schaffung von Offenbodenbereichen dar. Durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen wird der Strukturreichtum der Magerbiotope ebenso gefördert wie durch eine zeitversetzte Durchführung auf verschiedenen Teilflä- chen im ein- bis mehrjährigen Turnus. Zur Sicherung und Optimierung des Biotopverbunds der Sandheiden und Magerrasen wird folgender Maßnahmenkatalog aufgestellt: • Sicherung und Aufwertung der großflächigen Sand- und Magerbiotope auf dem Truppenübungsplatz Garlstedt durch entsprechende Pflegemaßnahmen, insbeson- dere bei Aufgabe der militärischen Nutzung; • qualitative Verbesserung der Trittsteinbiotope durch extensive Nutzung oder Pfle- gemaßnahmen; • Neuschaffung von Magerrasen, insbesondere durch Herstellung entsprechender Standorte im Rahmen der Nachnutzung von Sandabbauten (sowohl in der Oster- holz-Scharmbecker Lehmgeest als auch in der Garlstedter Sandgeest); • Entwicklung von Korridorbiotopen durch extensive Unterhaltung trockener Saumbi- otope.

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Hinweise zur Prioritätensetzung Die kommunalen Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung des Biotopverbunds der Sandheiden und Magerrasen sind begrenzt. Schutz und Entwicklung des vorrangig zu sichernden Bereichs (Truppenübungsplatz Garlstedt) fallen infolge der Grundeigen- tumsverhältnisse sowie der Naturschutzbedürftigkeit nicht in den kommunalen Aufga- benbereich. Auch für die Regelung der Nachnutzung von Sandabbauten ist die Kom- mune nicht zuständig. Pflegemaßnahmen für die Trittsteinbiotope sind, auch aufgrund der Kleinflächigkeit und verstreuten Lage, nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu realisieren. Zudem befinden sich die entsprechenden Grundflächen oftmals nicht im Eigentum der Stadt. Möglichkeiten der Kommune bestehen im Wesentlichen darin, im Rahmen von Kom- pensationskonzepten die Neuanlage von Magerrasen vorzusehen. Hierfür bietet sich insbesondere die Ausnutzung ehemaliger Sandabbauten an, beispielsweise auf dem Schäferberg und südlich Scharmbeckstotel.

 Biotopverbund der Grünland- und Niedermoorbiotope

Der Biotopverbund der Grünlandbiotope und Niedermoore (nährstoffreiche Rieder und Sümpfe) ist in Karte 15 e dargestellt. aktuelle Situation der Kernflächen Mit ca. 48 % weist das Stadtgebiet einen außerordentlich hohen Anteil an Grünland auf. Dabei ist diese Wirtschaftsform gleichermaßen auf der Geest und in der Teufels- moorniederung verbreitet. Aufgrund von intensiven Nutzungseinflüssen ist die Lebensraumbedeutung der meis- ten Grünländereien allerdings stark eingeschränkt. Überdüngung, Entwässerung und Pestizidanwendung, frühe Mahd, Beweidung mit hohen Viehdichten, Umbruch mit Neueinsaat sowie die Umwandlung in Acker sind als häufigste Gefährdungsfaktoren zu nennen. Nährstoffreiche Rieder und Sümpfe sind i.d.R. kleinflächig in die Grünlandgebiete ein- gestreut und ebenfalls durch Nutzungseinflüsse beeinträchtigt. Als großflächig zusammenhängendes Grünlandgebiet erreichen Untere Hammeniede- rung, Beekniederung und Teilbereiche der angrenzenden Hochmoore Kernflächen- Qualitäten. Sie umfassen ca 2.200 ha offener Grünländereien entlang der Hamme und der Beek. Einbezogen sind auch der einzige größere Niedermoorbereich des Stadtge- bietes, das Breite Wasser, sowie kleinflächige Rieder und Sümpfe. Die Flächen weisen in weiten Teilen zwar ebenfalls deutliche Beeinträchtigungen durch intensive Landwirt- schaft auf, sind zum Teil in den Wintermonaten jedoch noch regelmäßig überflutet. Dem Bereich kommt hierdurch eine herausragende Bedeutung für Brut- und Gastvögel zu. Im Rahmen des GR-Projektes (vgl. Kap. 5.1.1) sind in der Unteren Hammeniede- rung zudem umfangreiche Maßnahmen zur Nutzungsextensivierung und Renaturie- rung vorgesehen. Als weitere Kernflächen sind Grünländereien randlich von Günnemoor und dem Moor bei Niedersandhausen zu nennen.

Für die Naturräume der Geest sind keine Kernflächen definiert, da die Grünland- und Niedermoorbiotope höherer Wertigkeit hier auf kleinere Restvorkommen beschränkt

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 250

sind. Großflächig zusammenhängende, nur extensiv bewirtschaftete Grünlandgebiete fehlen. aktuelle Situation der Trittstein- und Korridorbiotope Entsprechend den obigen Ausführungen ist im Naturraum der Geest noch eine recht gute Ausstattung mit Trittsteinbiotopen vorhanden, relativiert allerdings durch den ins- gesamt hohen Grünlandanteil und das Fehlen von Kernflächen. Die Trittsteine umfassen oftmals kleinräumig aneinandergrenzende Bestände von me- sophilem und feuchtem bis nassem Grünland sowie Riedern und Sümpfen. Sie sind schwerpunktmäßig in den Niederungen der Geestbäche lokalisiert, teils auch am Fuß des Geestrandes (Scharmbeckstotel, Ruschkamp) oder in den traditionellen siedlungs- nahen Wallheckengebieten (nördlich Wienbeckaue, Westerbeck, Bilohe).

In der Teufelsmoorniederung wird auf die Darstellung einzelner Trittsteinbiotope ver- zichtet. Stattdessen werden Arrondierungsflächen abgegrenzt, die mit den Kernflächen das großräumig zusammenhängende, weitgehend offene Grünlandgebiet des Teu- felsmoores bilden. Innerhalb dieser Arrondierungsflächen sind auch Trittsteinbiotope vorhanden.

Geeignete Korridorbiotope stellen extensiv bewirtschaftete oder ungenutzte Säume entlang von Fließgewässern, Wegen und Feldrainen dar. Über die Situation entspre- chender Strukturen im Stadtgebiet liegen keine umfassenden Kenntnisse vor.

Defizite und Handlungsanforderungen Die Defizite im Biotopverbund der Grünland- und Niedermoorbiotope betreffen sowohl den geringen flächenmäßigen Anteil extensiv genutzter Grünlandflächen als auch die Qualität der vorhandenen Kernflächen und Trittsteinbiotope. Für die Teufelsmoorniederung werden auf übergeordneter Ebene Schutz und Entwick- lung von nährstoffreichem und nährstoffarmem Feuchtgrünland als vorrangig einge- stuft. Besonders schutz- und entwicklungsbedürftig sind weiterhin nährstoffreiche Rie- der und Sümpfe. Im Naturraum Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest ist die Sicherung und Entwicklung nährstoffreichen Feuchtgrünlands vorrangig, nährstoffreiche Rieder und Sümpfe sind besonders schutz- und entwicklungsbedürftig. Im weiteren sind Heckengebiete schutz- und entwicklungsbedürftig. Ähnliche Ziele werden für die Garlstedter Sandgeest definiert, wobei hier auch Schutz und Entwicklung nährstoffarmen Feuchtgrünlands vorrangig ist. Heckengebiete zählen hier nicht zu den Schwerpunktaufgaben. Hieraus leiten sich folgende Handlungsanforderungen ab: • Nutzungsextensivierung und gezieltes Überschwemmungsmanagement in den Niederungsbereichen von Hamme und Beek; • Nutzungsextensivierung auf den Grünlandflächen am Rand der Teufelsmoorniede- rung sowie südlich von Niedersandhauser Moor, Torfkanal-Randmoor und Günne- moor; • Rück-Umwandlung von Acker und Ansaatgrasland in Dauergrünland auf absoluten Grünlandstandorten; • Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in den Niederungen der Geestbachtäler;

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 251

• Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung auf sonstigen Feuchtstandorten sowie randlich kleinflächiger Feuchtgrünland- und Niedermoorbiotope; • Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in den siedlungsnahen Wallhe- ckengebieten; • Aufwertung und Neuschaffung von ungenutzten oder extensiv unterhaltenen Säu- men entlang von Gewässern, Wegen, Feldrainen u.ä.

Hinweise zur Prioritätensetzung Auf kommunaler Ebene werden die Handlungsprioritäten im Bereich der Geest, insbe- sondere des Geestrandes gesetzt, da in der Teufelsmoorniederung im Rahmen des GR-Projektes bereits großflächig Maßnahmen zur Verbesserung von Grünland- und Sumpfbiotopen vorgesehen sind. Auch im Bereich der Geest sind die Handlungsmöglichkeiten der Kommune allerdings begrenzt, da Einflussnahmen auf die Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung zu- meist nur im Rahmen von Kompensationspool-Konzepten möglich sind. Aus diesem Grund werden nur wenige Prioritäten benannt. Weitere Prioritäten für die Schaffung extensiv genutzter Grünlandbiotope ergeben sich jedoch im Rahmen anderer Biotop- verbundsysteme (s. vorstehende Abschnitte), insbesondere zur Schaffung von Puffer- flächen. • Entwicklung von extensiv genutztem Grünland in den unbewaldeten Niederungs- abschnitten des Mühlenbachs: Priorität als Grünverbindung im Bereich des stark zersiedelten Geestrandes; • Entwicklung von mesophilem Grünland in den Wallheckengebieten bei Westerb- eck, Buschhausen und in der Bremer Schweiz – zumindest auf Teilflächen: Priorität aufgrund der geringen Repräsentanz entsprechender Grünlandtypen und aufgrund der Lage entlang des Geestrandes, zudem unter Berücksichtigung der kulturhisto- rischen Bedeutung; • Entwicklung von extensiv genutztem Grünland in der Umgebung des Scharm- beckstoteler Sees: Priorität durch die Lage am stark zersiedelten Geestrand.

5.2.2 Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen Die Anforderungen der Bauleitplanung an den Landschaftsplan haben mit der Novellie- rung des Baugesetzbuches (BauGB) von 1998 und insbesondere durch § 1a (3) BauGB eine neue Qualität und Verbindlichkeit erreicht. Demnach wird erstma- lig vorgeschrieben, dass schon auf der Ebene des Flächennutzungsplanes durch ge- eignete Darstellungen oder vertragliche Vereinbarungen der gemäß § 19 des Bundes- naturschutzgesetzes (BNatSchG) erforderliche Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft erfolgt. Die sich in § 200a BauGB anzeigende Entkoppelung des räumlichen und funktionalen Zusammenhangs zwischen Eingriff und Kompensation, „soweit dies mit einer geordne- ten städtebaulichen Entwicklung und den Zielen der Raumordnung sowie des Natur- schutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist“ , erfordert eine entsprechende Ein- griffs-Ausgleichs-Konzeption.

Mit dem Gutachten zum Kompensationsflächenpool Stadt Osterholz-Scharmbeck 57 und den Überlegungen zum großräumigen Kompensationskonzept Region Bremen/

57 BIOS : Kompensationsflächenpool Stadt Osterholz-Scharmbeck. April 2002

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 252

Niedersachsen 58 liegen bereits Vorüberlegungen zu möglichen Schwerpunkträumen für Ausgleichsmaßnahmen vor. Die Inhalte werden nachfolgend kurz zusammenge- fasst:

Kompensationsflächenpool Stadt Osterholz-Scharmbeck Im Rahmen dieses Gutachtens wurden im Eigentum der Stadt befindliche Flächen hin- sichtlich ihrer Eignung als Kompensationsflächen bewertet, wobei insbesondere das Entwicklungs- und Aufwertungspotenzial für Biotope und Fauna berücksichtigt wurde. Ausgehend von diesen, überwiegend verinselt gelegenen städtischen Flächen werden erste Überlegungen und fachliche Hinweise für Schwerpunkträume eines Kompensati- onsflächenpools entwickelt. Die vorgeschlagenen Schwerpunkträume sind in Tabelle 23 unter Angabe von Lage und Entwicklungszielen aufgeführt.

Tabelle 23: Vorschläge „Schwerpunkträume für den Kompensationsflächenpool“ gemäß BIOS 2002

Schwerpunktraum Lage Entwicklungsziele Scharmbeckstoteler zwischen Lintel, reichstrukturierter Geestrand mit mageren Sandbiotopen und Geestrand Scharmbeckstotel Lebensraumbedeutung für wärmeliebende Arten, Vögel, und Buschhausen Lurche, Kriechtiere und Fledermäuse Osterholzer Geest- zwischen Kläranlage strukturreicher Hecken-Grünland-Komplex und naturnahe rand und Hafen Bachufer mit Lebensraumbedeutung für Vögel, Lurche, ge- wässer- und auentypische Lebensgemeinschaften Osterholzer Geest- zwischen Kreisstra- Feuchtgrünlandkomplex mit Lebensraumbedeutung für Wie- rand ße und Weyerdamm senvögel, Lurche und Heuschrecken Randbereiche der Geestrand zwischen strukturreiche, standortheimische Laubwälder Geestbachtäler von Wiste und Wienbe- Wienbeck und ckaue Scharmbecker Bach Lange Heide zwischen L 135, Elm, nährstoffarme Kleingewässer und Moore, durch Bachauen K 46 und Bargten und Wälder vernetzt, Lebensraumbedeutung für Lurche Randbereiche Garl- zwischen Garlstedt, störungsarmer, weitgehend nutzungsfreier Wald-Heide- stedter Heide Kaserne, Buggehorn Komplex mit Lebensraumbedeutung für Großvögel und und der Straße nach Waldfauna Vosloge Ohlenstedter Geest zwischen Bilohe, strukturreiche, halboffene Aue am Giehler Bach, Rückzugs- Hohes Moor, Giehler und Wiederausbreitungsgebiet auen- und moortypischer Bach und Schaufleet Arten

Großräumiges Kompensationskonzept Region Bremen/ Niedersachsen Im Auftrag der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Bremen/ Niedersachsen wird derzeit ein großräumiges Kompensationskonzept erarbeitetet, um die in Bremen und Umge- bung absehbaren Kompensationsflächenerfordernisse sichern und in einen natur- schutzfachlich fundierten Gesamtzusammenhang stellen zu können. Zum derzeitigen Bearbeitungsstand sind naturschutzfachlich geeignete Suchräume (Zielrichtung Kompensation) abgegrenzt und entsprechende Entwicklungsziele defi- niert. Eine Konkretisierung dieser Räume und die Abstimmung mit den Kommunen steht noch aus. Unklarheit besteht derzeit noch über die angestrebte Organisation und

58 GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH: Grossräumiges Kompensationskonzept Region Bre- men/ Niedersachsen. Arbeitsstand Januar 2004

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 253

Verwaltung des Flächenpools, insbesondere hinsichtlich der Frage, ob eine Integration in kommunale Flächenpools angestrebt ist. Die derzeit konzipierten Suchräume sind nachfolgend unter Angabe des Entwicklungs- ziels tabellarisch aufgelistet.

Tabelle 24: Vorschläge für Suchräume mit der Zielrichtung Kompensation gemäß GfL

Suchraum Entwicklungsziele Drepte und Garlstedter Aue Entwicklung von Fließgewässern mit ihren Auen Schönebecker Aue und Stoteler Graben Entwicklung von Fließgewässern mit ihren Auen Quellgebiet der Wienbeck Entwicklung der Quellbereiche der Fließgewässer Niederungsbereich östlich Bilohe Entwicklung der Quellbereiche der Fließgewässer Wallheckengebiet Bremer Schweiz Entwicklung von Wallheckengebieten Elenbruch und Giehler Bach-Niederung Entwicklung von Wallheckengebieten Obere Beekniederung Entwicklung von Fließgewässern mit ihren Auen Obere Hamme Entwicklung von Fließgewässern mit ihren Auen Randbereiche des Niedersandhauser Moores Entwicklung von Moorbereichen Heimelberg und Umgebung Entwicklung von Lebensräumen auf feuchten und tro- ckenen, nährstoffarmen Standorten Hochplateau der Langen Heide Entwicklung von Wäldern

Im Rahmen des Landschaftsplans werden nachfolgend Schwerpunkträume für Aus- gleichsmaßnahmen definiert. Diese stellen z.T. Konkretisierungen oder Weiterentwick- lungen der vorbenannten Konzepte dar. Teilweise führen das Zielkonzept des Land- schaftsplans (vgl. Kap. 4), die im Rahmen des kommunalen Biotopverbundsystems benannten Handlungsprioritäten (vgl. Kap. 5.2.1) sowie weitere kommunale Rahmen- bedingungen jedoch zu abweichenden Schwerpunkträumen. Eine besondere Eignung als Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen weisen die Flächen auf, denen im Zielkonzept die Zielkategorie Entwicklung und Wiederherstel- lung zugewiesen wurde. Prinzipiell können auch Flächen mit den Zielkategorien Siche- rung und Verbesserung sowie umweltverträgliche Nutzung, im Einzelfall sogar Teilflä- chen der Bereiche zur Sicherung, für Ausgleichsmaßnahmen in Anspruch genommen werden. Größere Bereiche mit hohem Aufwertungspotenzial, in denen Maßnahmen- komplexe zur Erreichung der kommunalen naturschutzfachlichen Zielsetzungen sinn- voll konzentriert werden können, sind allerdings i.d.R. auf die Bereiche zur Entwicklung und Wiederherstellung beschränkt. Die Auswahl der Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung folgender Kriterien: • naturräumliche Zuordnung : Auch wenn der direkte räumliche Zusammenhang zwischen Eingriff und Ausgleichsfläche im Rahmen der Bauleitplanung nicht mehr gesetzlich gefordert ist, wird weiterhin das Ziel verfolgt, Kompensationsmaßnah- men im selben Naturraum wie die Eingriffe umzusetzen. Hierdurch wird es erleich- tert, einen funktionalen Bezug zu wahren (d.h. ähnliche Werte wiederherzustellen, wie zerstört/ beeinträchtigt werden). Zudem wird hiermit dem flächendeckenden Ansatz des Naturschutzes entsprochen und einer Segregation von Siedlungs- und Naturschutzflächen entgegengewirkt. Da die zukünftig zu erwartenden Eingriffe insbesondere entlang des Geestrandes (Naturraum Osterholz-Scharmbecker Lehmgeest) lokalisiert sind (vgl. Kap. 5.2.3), sind in diesem Bereich schwerpunkt- mäßig Ausgleichsflächen erforderlich.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 254

• Maßnahmenprioritäten des kommunalen Biotopverbundsystems : Da insbe- sondere aufgrund der eingeschränkt zur Verfügung stehenden Finanzmittel nur in begrenztem Umfang Maßnahmen zur Erreichung des naturschutzfachlichen Ziel- konzeptes umgesetzt werden können, ist eine Fokussierung auf besonders wichti- ge Bereiche erforderlich. Hinweise hierzu bieten die in Kapitel 5.2.1 benannten kommunalen Maßnahmenprioritäten. Für dieses Auswahlkriterium ist weiterhin ent- scheidend, dass die Lenkung von Kompensationsmaßnahmen oftmals die aus- sichtsreichste Möglichkeit der Kommune darstellt, auf die Intensität der landwirt- schaftlichen Nutzung steuernd einzuwirken. • schutzgutübergreifender Ansatz : Da bei Eingriffen in Natur und Landschaft i.d.R. mehrere oder alle Schutzgüter beeinträchtigt werden und entsprechend bei der Konzeption der Ausgleichsmaßnahmen berücksichtigt werden müssen, werden be- vorzugt solche Räume und Maßnahmen berücksichtigt, die eine Aufwertung für mehrere Schutzgüter (funktionale Mehrfachkompensation) ermöglichen. • Aufwertungspotenzial : Es werden schwerpunktmäßig Maßnahmen definiert, die sich flächig umsetzen lassen. Nach dem in Osterholz-Scharmbeck angewandten Modell zur Kompensationsbilanzierung (Biotopwertverfahren) weisen insbesondere solche Maßnahmen ein hohes Aufwertungspotenzial auf. Hingegen können punk- tuelle bzw. kleinflächige Maßnahmen i.d.R. nur mit einem geringen Aufwertungspo- tenzial in die Bilanzierung eingestellt werden, auch wenn sie oftmals aufwendig (und damit teuer) in der Umsetzung sind. • Standort- und Maßnahmenvielfalt : Durch verschiedene Eingriffe werden i.d.R. unterschiedliche Ökosystemtypen beeinträchtigt. Um diesem Umstand auch bei der Wahl der Ausgleichsmaßnahmen gerecht werden zu können, werden die Such- räume so gewählt, dass – unter Berücksichtigung der naturräumlichen Eigenarten – verschiedenartige Entwicklungsziele verwirklicht werden können.

Die Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen sind in Karte 16 dargestellt und in Tabelle 25 näher beschrieben. Hier werden auch Entwicklungsziele und potenzielle Maßnahmen benannt sowie Abweichungen von den bestehenden Konzepten begrün- det. Die Schwerpunkträume sind zur Übernahme in die Flächennutzungsplanung geeignet und dienen entsprechend der Vorbereitung der Bauleitplanung (vgl. Kap. 5.2.3). Anzu- streben ist eine Darstellung als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 5 (2) Nr. 10 BauGB. Hier- für ist zunächst eine Abwägung der naturschutzfachlichen Zielsetzung mit ggf. entge- genstehenden Belangen anderer Raumnutzungen erforderlich. Es ist darauf hinzuweisen, dass mit der Konzeption der Suchräume eine räumliche Steuerung und Bündelung von Ausgleichsmaßnahmen beabsichtigt wird. Mit einer ent- sprechenden Darstellung im Flächennutzungsplan ist jedoch keine Ausschlusswirkung verbunden, Ausgleichsmaßnahmen können prinzipiell auch außerhalb dieser Schwer- punkträume umgesetzt werden. Ebensowenig wird mit einer Darstellung im Flächen- nutzungsplan eine flächendeckende Umsetzung von Maßnahmen im gesamten Such- raum vorbereitet. Die Suchräume schließen i.d.R. Grundflächen ein, die infolge beste- hender Wertigkeiten, entgegenstehender Nutzungsinteressen, Eigentumsverhältnissen etc. als Ausgleichsflächen nicht geeignet oder nicht verfügbar sind. Dies steht den Aufwertungsmöglichkeiten des gesamten Suchraumes jedoch nicht grundsätzlich ent- gegen.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 255

Tabelle 25: Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen

Natur- Größe Entwicklungsziele Nr. Bezeichnung raum [ha] aktuelle Situation und Maßnahmenvorschläge Bemerkungen K 1 Mühlenbach 3.2 52 Tal des weitgehend bis stark ausge- strukturreiches Bachtal mit typischen Lebens- Priorität im Rahmen des kommunalen bauten Mühlenbachs zwischen den gemeinschaften und besonderer Bedeutung als Biotopverbunds der Fließgewässer und der Gehölzbeständen von Bredbeck und den Geestrand gliedernde Grünverbindung Grünlandbiotope der Teufelsmoorniederung, überwie- • Renaturierung Mühlenbach hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere gend Acker- und Intensivgrünlandnut- • Umwandlung von Acker in Dauergrünland für die Schutzgüter Arten und Lebensge- zung, teils auf erosionsgefährdeten meinschaften, Landschaftsbild (im Ostteil), Böden, teils auf absoluten Grün- • Extensivierung der Grünlandnutzung Boden, Oberflächengewässer und Klima/ landstandorten, im östlichen Teil • Anlage von standortgerechten Baumrei- Luft (Immissionsschutzfunktion) weitgehend gehölzfrei, von Bahn und hen, Feldhecken und Feldgehölzen B 74 gequert, angrenzend teils störende Siedlungsränder K 2 Geestrand bei 3.2 44 von Ackerflächen dominierter Ab- gehölzreiche Geestlandschaft mit vorherr- Priorität im kommunalen Biotopverbund Wiste schnitt an der Geestkante, geringer schender Dauergrünlandnutzung der Wälder und gehölzreichen Biotope Anteil gliedernder Gehölze, Böden • Anlage von Feldhecken und Feldgehölzen/ hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere überwiegend erosionsgefährdet bei kleinen Wäldchen aus standortgerechten für die Schutzgüter Arten und Lebensge- zugleich deutlich bewegtem Relief Laubgehölzen sowie Streuobstwiesen meinschaften, Landschaftsbild (Fernwir- • Umwandlung von Acker- in Dauergrünland- kung durch Lage an der Geestkante) und flächen Boden • ggf. Anlage kleinflächiger Magerbiotope auf geeigneten Standorten • Extensivierung der Grünlandnutzung K 3 Geestrand bei 3.2 83 Agrarflur mit großen Ackerschlägen eng durch Hecken und Feldgehölze gegliederte Priorität im kommunalen Biotopverbund Westerbeck und teils noch durch Wallhecken ge- Kulturlandschaft der Wälder und gehölzreichen Biotope gliederten Grünlandflächen • Ergänzung der bestehenden Wallhecken- (vgl. auch NABU-Konzept zur Waldver- im Süden von B 74 begrenzt netzes mehrung) • Neuschaffung von naturnahen Feldgehöl- hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere zen/ kleinen Wäldchen, Erweiterung der für die Schutzgüter Arten und Lebensge- angrenzend vorhandenen Bestände bei meinschaften, Landschaftsbild und Klima/ Kattenhorn Luft (Immissionsschutz) Konkretisierung und Ergänzung eines • Entwicklung von feuchten Senken in ex- Schwerpunktraumes der BIOS unter Be- tensiv genutzten Grünlandflächen rücksichtigung der Waldvernetzung

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Natur- Größe Entwicklungsziele Nr. Bezeichnung raum [ha] aktuelle Situation und Maßnahmenvorschläge Bemerkungen K 4 Umgebung 3.2 35 gehölzarme Landwirtschaftsflächen mit naturnahe Laubwaldbestände und durch He- Priorität im kommunalen Biotopverbund Oberlauf des intensiver Acker- und Grünlandnut- ckenstrukturen gegliedertes, extensives Grün- der Wälder und gehölzreichen Biotope Scharmbe- zung, Gefahr der Nährstoffeinträge in land (vgl. auch NABU-Konzept zur Waldver- cker Bachs (2 die angrenzenden Quelltäler des • Entwicklung von standortgerechten Laub- mehrung) sowie als Pufferbereich für den Teilbereiche) Scharmbecker Bachs (u.a. aufgrund wäldern randlich des Bachtals Scharmbecker Bach erosionsgefährdeter Böden) • Extensivierung der landwirtschaftlichen hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere Nutzung für die Schutzgüter Arten und Lebensge- meinschaften, Landschaftsbild und Boden • Anlage von Feldhecken (Erosionsschutz) Konkretisierung eines Schwerpunktraumes der BIOS unter Berücksichtigung bestehen- der hoher Wertigkeiten und beeinträchti- gender randlicher Nutzungen einzelne Flächen wurden kürzlich vom NABU erworben, so dass eine Aufwertung zu erwarten ist K 5 Umgebung 3.2 67 intensiv genutzte und nahezu gehölz- naturnahe Laubwaldbestände und durch He- Priorität im kommunalen Biotopverbund Quelltäler der freie Landwirtschaftsflächen mit ho- ckenstrukturen gegliedertes, extensiv genutztes der Wälder und gehölzreichen Biotope Wienbeck (4 hem Ackeranteil Grünland (vgl. auch NABU-Konzept zur Waldver- Teilbereiche) randlich der Quelltäler der Wienbeck • Entwicklung von standortgerechten Laub- mehrung) sowie als Pufferbereich für die teils erosionsgefährdete Böden wäldern als Erweiterung der angrenzenden Quelltäler der Wienbeck Bestände in den Quelltälern der Wienbeck hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere • Umwandlung von Acker in extensiv genutz- für die Schutzgüter Arten und Lebensge- tes Dauergrünland meinschaften, Landschaftsbild und Boden (Erosionsschutz) • Anlage von Feld- und Wallhecken Konkretisierung der Vorschläge von BIOS und GfL unter Berücksichtigung der inzwi- schen erfolgten NSG-Ausweisung K 6 Geestrand bei 3.2 49 weitgehend ackerbaulich genutzte das Siedlungsband am Geestrand unterbre- besondere Bedeutung zur Ergänzung des Scharm- Flächen mit einzelnen Gehölzstruktu- chende Grünverbindung mit hoher Vielfalt durch kommunalen Biotopverbunds der Heiden beckstotel ren, hohe Standortvielfalt (im Ostteil Nebeneinander von feuchten sowie trockenen, und Magerrasen kleinflächiger Feuchtbiotopkomplex, südexponierten, naturnahen Lebensräumen hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere angrenzend trockene Kuppe) und extensiv genutzten, ortsrandtypischen für die Schutzgüter Arten und Lebensge- (derzeit noch) von verkehrsreicher Landwirtschaftsflächen meinschaften, Landschaftsbild und Boden B 74 zerschnitten, teils störende Sied- • Entwicklung von Pufferbiotopen um den Abwandlung eines Schwerpunktraumes

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 257

Natur- Größe Entwicklungsziele Nr. Bezeichnung raum [ha] aktuelle Situation und Maßnahmenvorschläge Bemerkungen lungsränder von Scharmbeckstotel Feuchtbiotopkomplex mit extensiver Grün- der BIOS , im Osten erweitert in Hinblick auf und Ritterhude landnutzung oder Zulassen freier Sukzes- die zu erwartende Minderung der Zer- sehr hohe Erosionsgefahr sion schneidungswirkung der B 74 bei Realisie- • Anlage von Streuobstwiesen in Siedlungs- rung der Ortsumgehung Ritterhude randlage • Neuschaffung von naturnahen Feldhecken und Feldgehölze • Neuschaffung von kleinflächigen Trocken- biotopen und ungenutzten trockenen Rude- ralsäumen auf geeigneten Standorten (ins- besondere Böschungen) K 7 Wallhecken- 4.3 67 Grünland- und Ackerflächen mit eini- reich durch Wallhecken gekammertes, teils Priorität im kommunalen Biotopverbund gebiet Barg- gen Wallhecken-Relikten und Baum- extensiv genutztes Dauergrünland der Grünlandbiotope ten reihen am Rande der Siedlungsflächen • Wiederherstellung von Wallhecken an hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere von Bargten und Buschhausen historischen Standorten für die Schutzgüter Arten und Lebensge- • Umwandlung von Acker in Dauergrünland meinschaften sowie Landschaftsbild Konkretisierung eines Schwerpunktraumes • Extensivierung der Grünlandnutzung der BIOS (Teilbereich der Langen Heide) unter Berücksichtigung bestehender und historischer Nutzungsstrukturen K 8 Lange Heide 4.3 298 intensiv genutzte Landwirtschaftsflä- von gehölzgesäumten Quelläufen der Geestbä- besondere Bedeutung im kommunalen chen auf dem Hochplateau der Langen che und Kleinsthochmooren durchsetzte, an- Biotopverbundsystem für die Pufferung Heide, eingestreut sind einige Kleinst- sonsten weitgehend offene Kulturlandschaft mit und Vernetzung von Kleinstmooren sowie moore, Nadelholzparzellen sowie die besonderer Bedeutung für Lebensgemeinschaf- die Vernetzung von Waldbiotopen naturfernen Quellarme von Schönebe- ten nährstoffarmer Gewässer- und Moorlebens- hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere cker Aue und Radenbach räume für die Schutzgüter Arten und Lebensge- vergleichsweise geringe Zerschnei- • Entwicklung von ungenutzten oder nur meinschaften, Boden, Grundwasser und dung durch Siedlungs- und Verkehrs- extensiv als Grünland bewirtschafteten Oberflächengewässer flächen Pufferflächen randlich der Kleinstmoore räumliche Eingrenzung und inhaltliche • Herstellung von naturnahen Kleingewäs- Weiterentwicklung der Vorschläge von sern und sumpfigen Senken einschließlich BIOS und GfL unter Berücksichtigung der ausreichender Pufferzonen, insbesondere Prioritätensetzung des kommunalen Bio- in räumlichem Zusammenhang mit den topverbundsystems, teils Abweichung von Quellläufen der Geestbäche der Zielstellung Waldentwicklung der GfL aufgrund der landschaftsprägenden Offen-

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 258

Natur- Größe Entwicklungsziele Nr. Bezeichnung raum [ha] aktuelle Situation und Maßnahmenvorschläge Bemerkungen • Entwicklung von kleinflächigen Feuchtwäl- heit des Hochplateaus der Langen Heide dern entlang der Quellläufe der Geestbä- che • Anlage ungenutzter oder extensiv genutz- ter Säume, vorzugsweise entlang von Baumreihen • Extensivierung weiterer Grünlandflächen K 9 Oberlauf der 4.3 28 begradigter Quelllauf der Drepte mit naturnaher Geestbach mit angrenzenden besondere Bedeutung aufgrund der Stel- Drepte randlichen Acker- und Grünlandflä- Feuchtbiotopen lung der Drepte im Niedersächsischen chen • Entwicklung von naturnahem Feuchtwald Fließgewässerschutzsystem • Anlage von feuchten Senken hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere für die Schutzgüter Arten und Lebensge- • Maßnahmen zur Renaturierung der Ge- meinschaften sowie Oberflächengewässer wässerstruktur Konkretisierung eines Vorschlags der GfL • Entwicklung von extensiv genutztem Grün- unter Berücksichtigung der örtlichen Ge- land gebenheiten K 10 Drepte nörd- 4.4 19 stark veränderter Abschnitt der Drepte weitgehend offenes Bachtal mit naturnahem besondere Bedeutung aufgrund der Stel- lich der K 46 in deutlich eingeschnittenem Bachtal Gewässerlauf lung der Drepte im Niedersächsischen nördlich der K 46, angrenzend Grün- • Anlage von feuchten Senken nahe der Fließgewässerschutzsystem land und Acker auf erosionsgefährde- Drepte hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere ten Böden • Entwicklung von extensiv genutztem Grün- für die Schutzgüter Arten und Lebensge- land feuchter und frischer Standorte meinschaften, Boden und Oberflächenge- wässer • Maßnahmen zur Renaturierung der Ge- Konkretisierung eines Vorschlags der GfL wässerstruktur unter Berücksichtigung der örtlichen Ge- • AUfwertung der randlich gelegenen Callu- gebenheiten na-Heide K 11 Drepteniede- 4.4 85 überwiegend als Grünland genutzte Gewässerniederung mit extensiver Grünland- besondere Bedeutung aufgrund der Stel- rung am Wei- Niederung der stark veränderten Drep- nutzung und hohem Gehölzanteil sowie natur- lung der Drepte im Niedersächsischen ßen Berg te und einzelner Zuflüsse, einige na- nahem Geestbach Fließgewässerschutzsystem turnahe Feldgehölze, • Extensivierung der Grünlandnutzung, Bedeutung im kommunalen Biotopverbund im nordöstlichen Teil einige Wallhe- schwerpunktmäßig entlang der Gewässer der Kleinstmoore cken, am Weißen Berg Kleinstmoor und als Pufferbereich für das Kleinstmoor hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere am Weißen Berg für die Schutzgüter Arten und Lebensge-

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 259

Natur- Größe Entwicklungsziele Nr. Bezeichnung raum [ha] aktuelle Situation und Maßnahmenvorschläge Bemerkungen • Aufwertung und Ergänzung des bestehen- meinschaften, Boden, Oberflächengewäs- den Wallheckennetzes ser und Landschaftsbild • Maßnahmen zur Renaturierung der Ge- Konkretisierung eines Vorschlags der GfL wässerstruktur an der Drepte einschließlich unter Berücksichtigung der örtlichen Ge- der Entwicklung gewässerbegleitender gebenheiten Gehölzreihen K 12 Drepteniede- 4.4 18 an der Stadtgebietsgrenze gelegener gehölzreiche Niederungslandschaft mit funktio- besondere Bedeutung aufgrund der Stel- rung am Abschnitt der Drepteniederung mit nalem Bezug zum Gewässer lung der Drepte im Niedersächsischen Golfplatz Grünland- und Ackernutzung, Nadel- • Entwicklung von standortgerechten Fließgewässerschutzsystem gehölzen und dem Mündungsbereich Feuchtwäldern hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere der Garlstedter Aue • Anlage von feuchten Senken für die Schutzgüter Arten und Lebensge- Drepte im westlichen Teil mit naturna- meinschaften, Boden und Oberflächenge- her Struktur, im östlichen Teil mit deut- • Entwicklung von extensiv genutztem Dau- wässer (vor allem Pufferfunktion gegen lich veränderter Struktur (Wehr bei ergrünland Nährstoffeinträge) Brockmannsmühlen) • Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung Konkretisierung eines Vorschlags der GfL unter Berücksichtigung der örtlichen Ge- gebenheiten K 13 Umgebung 4.4 184 überwiegend intensiv genutzte, struk- waldreiche Kulturlandschaft mit extensiver Priorität im kommunalen Biotopverbund als Haslah turarme Landwirtschaftsflächen sowie Dauergrünland-Nutzung sowie eingestreuten Pufferbereich für die letzten größeren mehrere Waldbereiche zwischen dem Sumpfbereichen und naturnahen Stillgewäs- Moorflächen auf der Geest sowie zur Ver- Quelllauf der Schaufleet und zwei sern netzung gehölzreicher Biotope Moorbereichen (Kiebitzmoor, Moor bei • Entwicklung von extensiv genutztem Dau- weiterhin Bedeutung als Pufferbereich für Haslah), einzelne Stillgewässer ergrünland unterschiedlicher Standorte, mit die Schaufleet besonderer Priorität randlich der Moore hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere und der Schaufleet für die Schutzgüter Arten und Lebensge- • Anlage von naturnahen Stillgewässern und meinschaften, Boden, Grundwasser, Ober- sumpfigen Senken flächengewässer und Landschaftsbild • Anpflanzung von Wallhecken, Feldhecken und Feldgehölzen • Umwandlung von Nadelforst in naturnahen Laubwald K 14 Unterlauf 6.2, 117 Acker sowie intensiv genutzte Grün- strukturreicher Übergangsbereich vom besie- landesweite Priorität als Flächen des Grün- Scharmbe- 7.1 landflächen mit gliedernden Feldhe- delten Geestrand zur unbesiedelten Hamme- landschutzprogramms cker Bach cken beidseits des naturfernen Unter- niederung einschließlich eines naturnahen besondere Bedeutung als Vernetzungs-

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Natur- Größe Entwicklungsziele Nr. Bezeichnung raum [ha] aktuelle Situation und Maßnahmenvorschläge Bemerkungen laufs des Scharmbecker Bachs Feuchtbiotopkomplexes struktur im Biotopverbund der Fließgewäs- im Nordwesten teils störender Sied- • Entwicklung von Extensivgrünland durch ser, insbesondere zur Einbindung der lungsrand der Kernstadt Ackerumwandlung und Nutzungsextensi- Wienbeck besondere Bedeutung für Brut- und vierung hohes Aufwertungspotenzial, insbesondere Gastvögel • Anlage von Wallhecken und Feldgehölzen, für die Schutzgüter Arten und Lebensge- insbesondere entlang des Siedlungsrandes meinschaften, Boden, Grundwasser, Ober- südlich grenzt das GR-Gebiet Untere flächengewässer und Landschaftsbild Hammeniederung an • Entwicklung von Feuchtgehölzen, sumpfi- weitgehend identisch mit Vorschlag der gen Senken und Sukzessionsflächen ent- BIOS lang des Scharmbecker Bachs • strukturelle Renaturierung des Scharmbe- cker Bachs

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 261

In der nachfolgenden Tabelle finden sich Hinweise zu den Bereichen, die in den vorlie- genden Konzepten der BIOS und der GfL benannt, im Rahmen des Landschaftsplans jedoch nicht als Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen berücksichtigt sind.

Tabelle 26: Hinweise zu nicht übernommenen Schwerpunkträumen/ Suchräumen für Kompensati- onsmaßnahmen

Gebietsvorschlag Begründung der Abweichung

Vorschläge der BIOS Scharmbeckstoteler Rückstellung der Bereiche östlich der Bahntrasse und in der Umgebung des Geestrand Scharmbeckstoteler Sees: • eingeschränktes Aufwertungspotenzial aufgrund der auf Teilflächen bereits vorhandenen höheren Wertigkeiten • der Raum wird durch die geplante Ortsumgehung der B 74 zerschnitten, so dass zukünftige Störeinflüsse das Aufwertungspotenzial begrenzen, zugleich sind im Rahmen dieser Planung Vermeidungs- und Minimierungsmaßnah- men in diesem Bereich umzusetzen Osterholzer Geest- • eingeschränktes Aufwertungspotenzial aufgrund der bereits vorhandenen rand höheren Wertigkeiten Randbereiche Garl- • Waldumwandlungen eignen sich nur begrenzt als Kompensationsmaßnah- stedter Heide men • eingeschränktes Aufwertungspotenzial aufgrund der bereits vorhandenen höheren Wertigkeiten • geringer Kompensationsflächenbedarf im Naturraum der Garlstedter Sand- geest (Prioritätensetzung für Lange Heide) Ohlenstedter Geest • eingeschränktes Aufwertungspotenzial aufgrund der bereits vorhandenen höheren Wertigkeiten • geringer Kompensationsflächenbedarf im Naturraum der Garlstedter Sand- geest (Prioritätsetzung für Lange Heide) Vorschläge der GfL Garlstedter Aue • aufgrund der bedingt naturnahen Struktur der Garlstedter Aue und des Errei- chens der Gewässergüteklasse II in einem längeren Abschnitt vor Einmün- dung in die Drepte lässt sich aus dem Niedersächsischen Fließgewässer- schutzsystem (Nebengewässer der Drepte) keine Maßnahmenpriorität ablei- ten Schönebecker Aue • größere Abschnitte der Fließgewässer und ihrer Auen sind bereits hochwer- und Stoteler Graben tig, so dass das Aufwertungspotenzial eingeschränkt ist Niederungsbereich • es handelt sich nicht um den Quellbereich des Giehler Bachs, so dass das östlich Bilohe Entwicklungsziel nicht mit dem Zielkonzept des Landschaftsplans überein- stimmt • weiterhin eingeschränktes Aufwertungspotenzial, da es sich um eine bereits recht hochwertige Gewässeraue handelt Wallheckengebiet • eingeschränktes Aufwertungspotenzial aufgrund der bereits vorhandenen Bremer Schweiz höheren Wertigkeiten Elenbruch und Gieh- • eingeschränktes Aufwertungspotenzial aufgrund der bereits vorhandenen ler Bach-Niederung höheren Wertigkeiten Obere Beekniederung • bereits als EU-Vogelschutzgebiet geschützt • eingeschränktes Aufwertungspotenzial aufgrund der bereits vorhandenen höheren Wertigkeiten • geringer Kompensationsflächenbedarf in der Teufelsmoorniederung Obere Hamme • bereits als EU-Vogelschutzgebiet geschützt • eingeschränktes Aufwertungspotenzial aufgrund der bereits vorhandenen höheren Wertigkeiten • geringer Kompensationsflächenbedarf in der Teufelsmoorniederung

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 262

Gebietsvorschlag Begründung der Abweichung Randbereiche des • aufgrund des geringen Kompensationsflächenbedarfs in der Teufelsmoor- Niedersandhauser niederung zurückgestellt (Prioritätensetzung Unterlauf Scharmbecker Bach) Moores Heimelberg und Um- • eingeschränktes Aufwertungspotenzial des NSG-würdigen Bereichs gebung

5.2.3 Hinweise zur Bauleitplanung

Die Vorbereitung der kommunalen Bauleitplanung ist gemäß § 6 NNatG eine zentrale Aufgabe des Landschaftsplans. In diesem Zusammenhang stellen die in Kap. 3 darge- stellten Wertigkeiten und Funktionen von Natur und Landschaft sowie das in Kap. 4 beschriebene naturschutzfachliche Zielkonzept flächendeckende Abwägungsgrundla- gen für das Stadtgebiet dar. Als weitere Inhalte sind die in Kap. 5.2.2 naturschutzfachlich hergeleiteten Suchräume für Ausgleichsmaßnahmen – nach Abwägung mit ggf. entgegenstehenden Belangen – zur Integration in die Bauleitplanung geeignet.

Die Stadt Osterholz-Scharmbeck bereitet derzeit eine grundlegende Änderung des Flächennutzungsplans vor. Dies beinhaltet eine flächendeckende Revision der beab- sichtigten städtebaulichen Entwicklung und sonstigen Bodennutzungen. Möglichkeiten zur Verwirklichung der Belange von Naturschutz und Landschaftspflege bestehen in diesem Zusammenhang vor allem durch folgende Beiträge des Land- schaftsplans: • Anregung der Rücknahme von rechtskräftigen FNP-Darstellungen, deren Realisie- rung bisher nicht erfolgt ist bzw. die bislang nicht durch rechtskräftige Bebauungs- pläne konkretisiert wurden und die zugleich ein hohes Konfliktpotenzial mit den Be- langen von Natur und Landschaft aufweisen; • Vorbereitung der Eingriffsregelung für die Bauleitplanung, insbesondere unter Be- rücksichtigung der Möglichkeiten zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffsfol- gen; • Hinweise zur Steuerung des Abbaus von Rohstoffvorkommen im Stadtgebiet.

Diese Inhalte werden nachfolgend konkretisiert.

5.2.3.1 Hinweise zur Rücknahme von FNP-Darstellungen

Nachfolgend wird auf ausgewählte Flächen eingegangen, für die bereits rechtsgültige Flächennutzungsplandarstellungen bestehen, die jedoch noch nicht realisiert oder auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplan) konkretisiert wurden. Es werden nur solche Bereiche aufgeführt, für die aus Sicht von Naturschutz und Land-

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schaftspflege eine Rücknahme besonders wünschenswert ist. Kleinflächige Siedlungs- arrondierungen bleiben ebenso unberücksichtigt wie konfliktarme Bereiche 59 . In Tabelle 27 sind die Hinweise zur Rücknahme von FNP-Darstellungen zusammenge- fasst. In der Panungs- und Entwicklungskarte (Karte 16) sind die Bereiche entspre- chend gekennzeichnet.

Tabelle 27: Hinweise zur Rücknahme von Flächennutzungsplan-Darstellungen

Lage planungsrechtliche Situa- Konfliktpotenziale tion nördlich Ritterhude ca. 11 ha Gewerbliche Bau- • deutliche Einengung eines der letzten größeren fläche im FNP dargestellt unbesiedelten Bereiche auf dem Geestrand (Frei- raumachse) • im Ostteil Beeinträchtigung eines Feuchtbiotop- komplexes von teils landesweiter Bedeutung für den Naturschutz, zugleich Konflikte mit dem Bio- topschutz gemäß § 28 a/ b NNatG • großflächige Versiegelung von Böden mit hohem Lebensraumpotenzial für Arten und Lebensge- meinschaften nährstoffarmer Sandstandorte • Beeinträchtigung eines als Naturdenkmal schutz- bedürftigen geologischen Aufschlusses • großflächige Versiegelung in Bereich mit hoher Grundwasserneubildung • weitere Ausdehnung eines das Landschaftsbild stark beeinträchtigenden Siedlungsrandes südlich Kernstadt ca.44 ha Gewerbliche Bau- • Beeinträchtigungen eines EU-Vogelschutzgebie- fläche im FNP dargestellt tes mit internationaler Bedeutung für Brutvögel und Bedeutung für Gastvögel • Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch Ausdehnung eines störenden Siedlungsrandes, zugleich Lage innerhalb eines LSG-würdigen Be- reichs und randlich innerhalb des bestehenden LSG Hammewiesen • Beeinträchtigungen eines Bereichs mit besonde- rer Bedeutung für die Erholungsvorsorge (Rad- weg Grüner Ring, Radrundweg Kernstadt, Blick- beziehungen in die Hammeniederung, siedlungs- naher Freiraum) • Konflikte mit dem Wallheckenschutz gemäß § 33 NNatG • teilweise Versiegelung von Böden mit besonderer Bedeutung als Feuchtlebensraum und als Stoff- speicher, kleinflächig Versiegelung von Böden mit hohem Lebensraumpotenzial für Arten und Lebensgemeinschaften nährstoffarmer Sand- standorte • teilweise Versiegelung in Bereichen mit hoher Grundwasserneubildung

59 Dies bedeutet allerdings nicht, dass in den nicht berücksichtigten Bereichen bei Realisierung keine Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind, die entsprechend auch den Anforderungen der Eingriffsregelung bezüglich Vermeidung, Minimierung und Ausgleich unterliegen.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 264

Lage planungsrechtliche Situa- Konfliktpotenziale tion westlich Westerb- ca. 7 ha Gemischte Bauflä- • Verlust von Strukturen mit Bedeutung für Arten eck che im FNP dargestellt und Lebensgemeinschaften, zugleich Konflikte mit dem Wallheckenschutz gemäß § 33 NNatG • Beeinträchtigung eines Bereichs mit hoher Land- schaftsbildqualität und besonderer Erholungseig- nung (Radrundweg Kernstadt) • Versiegelungen in einem Bereich mit hoher Grundwasserneubildung Scharmbeckstotel - ca 13 ha Grünfläche mit • räumliche Nähe zu Quelltälern der Wienbeck, Settenbeck Zweckbestimmung Friedhof Beeinträchtigungen der Arten und Lebensge- im FNP dargestellt meinschaften in diesem Bereich nicht auszu- schließen • Beeinträchtigungen des Grundwassers durch Schadstoffe zu erwarten, da das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung durch Bodenab- bau weitgehend reduziert ist • weitere Verdichtung von Siedlungsstrukturen entlang des Geestrandes Kernstadt – Steffens ca. 5,4 ha Wohnbaufläche • Verlust einer innerörtlichen Grünfläche mit be- Eichhof sonderen Funktionen und Potenzialen als Frei- raum (vgl. Freiraumentwicklungskonzept im An- hang) • Versiegelungen in einem Bereich mit hoher Grundwasserneubildung • angrenzend liegt Bereich mit landesweiter Be- deutung für die Flora Pennigbüttel - Neu- ca. 3,8 ha Wohnbaufläche • räumliche Nähe zu einem Gebiet mit nationaler endamm Bedeutung für Brutvögel, Beeinträchtigungen der Vogelfauna sind nicht auszuschließen • Beeinträchtigung eines Bereichs mit besonderer Erholungseignung (Radwegeverbindung des Grünen Rings und Radrundweg Kernstadt), Ein- engung von Sichtbeziehungen in die Teufels- moorniederung • in Teilbereich Verlust von Böden mit besonderer Bedeutung als Feuchtlebensraum und als selte- ner Boden • Versiegelungen in einem Bereich mittlerer bis hoher Grundwasserneubildung • Beeinträchtigung eines LSG-würdigen Bereichs Scharmbeckstotel – ca. 1,8 ha Wohnbaufläche • Verlust einer innerörtlichen Grünfläche mit Be- Buchtstraße deutung für das Ortsbild • Beeinträchtigung eines Bereichs mit Bedeutung für die Erholungseignung (Radweg) • Versiegelungen in einem Bereich mittlerer bis hoher Grundwasserneubildung • Verlust eines als Geschützter Landschaftsbe- standteil schutzbedürftigen Grünzuges

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 265

5.2.3.2 Vorbereitung der Eingriffsregelung für geplante Siedlungs- entwicklungen

Im Landschaftsrahmenplan werden kreisweite naturschutzfachliche Zielvorgaben für die Siedlungsentwicklung benannt. Diese umfassen im Wesentlichen die Beschrän- kung von Siedlungserweiterungen (mit Ausnahme des Eigenbedarfs) auf die Zentralen Orte sowie den Schutz des Geestrandes vor weiterer Bebauung.

Auch im Rahmen des Interkommunalen Raumstrukturkonzeptes INTRA 60 für die Region Bremen wird die Stärkung der zentralen Orte und die Konzentration der Entwicklung auf Siedlungsschwerpunkte als Ziel formuliert. Im Stadtgebiet ist lediglich die Kernstadt als Siedlungsschwerpunkt ausgewiesen. Ergänzend werden im Raumstrukturkonzept Grünzäsuren und übergeordnete Grünverbindungen dargestellt. Als Grünzäsuren, die eine Gliederung der Siedlungsachsen bewirken und ein Zusammenwachsen der Sied- lungsflächen verhindern sollen, sind die Freiflächen zwischen der Kernstadt und Scharmbeckstotel sowie zwischen Scharmbeckstotel und Ritterhude eingestuft. Über- geordnete Grünverbindung sollen wertvolle Landschaftsbereiche vernetzen. Diese Funktion sollen im Stadtgebiet der Übergang vom Geestrand zum Teufelsmoor, das Tal des Mühlenbachs und die Brandheide sowie Stoteler Wald und Bremer Schweiz erfüllen.

Zur Vorbereitung der Eingriffsregelung für die Flächennutzungsplanung werden die Ränder der bestehenden Siedlungsflächen 61 dahingehend beurteilt, in wieweit eine Siedlungsentwicklung mit den Belangen von Natur und Landschaft verträglich ist. In die Betrachtung werden sowohl die größeren Ortschaften als auch kleinere Sied- lungssplitter einbezogen. Hingegen bleibt Einzelbebauung im Außenbereich (Hofstellen etc.) unberücksichtigt. Es ist darauf hinzuweisen, dass sich aus § 35 BauGB bereits weitreichende Einschränkungen für die Zulässigkeit von Bauvorhaben im Außenbe- reich ergeben. Darüber hinaus sind weitere gesetzliche Schutzansprüche zu beachten, beispielsweise die Erhaltungsziele von FFH-Gebieten und Europäischen Vogelschutz- gebieten (FFH-Verträglichkeit). Zur Beurteilung der Verträglichkeit von Siedlungsentwicklungen wird eine dreistufige Bewertung vorgenommen: • Siedlungsränder mit sehr hohen Restriktionen für Siedlungsentwicklungen: Be- reiche, in denen bei einer Siedlungserweiterung mit besonders schwerwiegenden Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft auszugehen ist. Insbesondere sind dies Betroffenheiten von FFH- und EU-Vogelschutzgebieten, Naturschutzgebieten, naturschutzbedürftigen Bereichen, Landschaftsschutzgebieten, Bereichen mit lan- desweiter Bedeutung für Flora oder Fauna sowie Bereichen mit der Zielkategorie S (Gebiete zur Sicherung) gemäß Zielkonzept des Landschaftsplans. Weiterhin wur- den sehr hohe Restriktionen in solchen Bereichen formuliert, in denen Siedlungs- erweiterungen zu einem Zusammenwachsen von Siedlungsflächen im Bereich des Geestrandes führen würden. • Siedlungsränder mit hohen Restriktionen für Siedlungsentwicklungen: Bereiche, in denen sich Konflikte zwischen Siedlungserweiterungen und den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege abzeichnen, die aber ggf. durch gezielte Ver- meidungs- und Minimierungsmaßnahmen oder durch eine nur kleinflächige Sied- lungserweiterung entschärft werden können. Dies sind beispielsweise die Ränder

60 Regionale Arbeitsgemeinschaft Bremen/ Niedersachsen und Kommunalverbund Niedersachsen Bre- men e.V.: INTRA – Interkommunales Raumstrukturkonzept Region Bremen. Endbericht August 2004 61 Grundlage bilden die rechtsgültigen Flächennutzungsplan-Darstellungen, ggf. konkretisiert durch Be- bauungspläne, sowie der aktuelle Bestand an Siedlungsflächen.

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der kleineren Siedlungssplitter in der freien Landschaft, Bereiche, in denen beson- dere Wertigkeiten eines oder mehrerer Schutzgüter betroffen sind (sofern nicht sehr hohe Restriktionen bestehen) sowie Bereiche mit der Zielkategorie V (Gebiete zur Sicherung und Verbesserung gemäß Zielkonzept des Landschaftsplans. • Siedlungsränder ohne besondere Restriktionen für Siedlungsentwicklungen: Be- reiche, in denen auf Grundlage des Landschaftsplans nicht mit Betroffenheiten be- sonderer Wertigkeiten von Natur und Landschaft zu rechnen ist. Die Beurteilung der bestehenden Siedlungsränder hinsichtlich Restriktionen für künfti- ge Siedlungserweiterungen ist in Karte 16 dargestellt.

Ergänzend zur pauschalisierenden Beurteilung der bestehenden Siedlungsränder wird nachfolgend eine Einzelfallbetrachtung solcher Bereiche vorgenommen, für die von Seiten der Bauleitplanung eine Siedlungserweiterung diskutiert wird. Von der Stadt Osterholz-Scharmbeck wurden Anfang 2003 konkrete Flächen benannt, die im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplans als Bauflächen neu dar- gestellt werden sollen. Entsprechend der zeitlich vorgezogenen Erarbeitung des Land- schaftsplans handelt es sich um einen frühen Diskussionsstand, nicht um eine ab- schließende Aufstellung aller geplanten Neudarstellungsflächen. In den genannten Bereichen wurden im Sommer 2003 Biotoptypenkartierungen durch- geführt, um konkrete Hinweise zur Vorbereitung der Eingriffsregelung ableiten zu kön- nen. Die Biotoptypenkarten der diskutierten Neudarstellungsflächen sind im Anhang beigefügt. Die Flächen werden nachfolgend beschrieben und hinsichtlich des Konfliktpotenzials mit den Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes bewertet. Diese Bewertung wird dreistufig vorgenommen (Konfliktpotenzial hoch – mittel – gering). Bewertungskri- terium ist die Intensität der zu erwartenden Eingriffe. Weiterhin werden die zu erwar- tenden Beeinträchtigungen benannt und Hinweise zu Vermeidungs- und Minimie- rungsmöglichkeiten gegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass faunistische Untersuchungen und über die Biotopty- penkartierungen hinausgehende vegetationskundliche Detailuntersuchungen nicht durchgeführt wurden. Die zu erwartenden Beeinträchtigungen des Schutzgutes Arten und Lebensgemeinschaften werden anhand der Biotopwertigkeiten beurteilt. Im Einzel- fall können sich bei Vorkommen besonders gefährdeter oder empfindlicher Arten weite- re Konfliktpotenziale ergeben, die auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung zu be- rücksichtigen sind.

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 267

Tabelle 28: Hinweise zu bisher diskutierten FNP-Neudarstellungsflächen

Flächen- Größe zu erwartende Möglichkeiten für Vermei- Bewertung Nr. [ha] Flächenbeschreibung Beeinträchtigungen dung und Minimierung Konfliktpotenzial F 1 2,4 Scharmbeckstotel - Werschenreger • Verlust oder funktionale Beeinträchtigung der Wallhe- • Erhalt der Wallhecken mittel Str. cken und der alten Linde: besonderes Konfliktpotenzial • weitestmögliche Wah- kleinteilig durch Wallhecken gekammer- für das Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften, rung der Lebensraum- tes, überwiegend intensiv genutztes auch Kollision mit dem Wallheckenschutz gemäß funktion und der ortsbild- Grünland feuchter Standorte im südli- § 33 NNatG prägenden Wirkung chen Teil des Wallheckengebietes Bre- • Verlust von ortsrandtypischen Nutzungsstrukturen durch Sicherung mindes- mer Schweiz (kleinteilig strukturiertes Grünland-Hecken-Areal): be- tens 5 m breiter, unge- hoher Anteil an Altbäumen (zumeist sonderes Konfliktpotenzial für das Schutzgut Land- nutzter Pufferstreifen Eichen), markanter Einzelbaum (Linde) schaftsbild • Erhalt der markanten im Nordwesten • versiegelungsbedingte Beeinträchtigungen der Schutz- Linde ortsrandprägende Nutzungsstrukturen güter Boden und Grundwasser sowie der Grünlandflä- überwiegend von Siedlungs- und Ver- chen (Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften) kehrsflächen eingeschlossen, im Süden zwar erheblich, aber aufgrund der geringen Größe des teils störende Neubebauung Gebietes ohne besonderes Konfliktpotenzial F 2 3,4 Scharmbeckstotel – Am Ziegelmoor • Verlust oder funktionale Beeinträchtigung des beson- • Erhalt der Wallhecke im hoch Acker und feuchtes Grünland, teils be- ders geschützten Grünlands und/ oder der Wallhecke Süden des Gebietes ein- sonders geschützt, einzelne Gehölz- an der südlichen Gebietsgrenze: besonderes Konflikt- schließlich eines unge- strukturen potenzial für das Schutzgut Arten und Lebensgemein- nutzten Pufferstreifens schaften sowie Kollision mit dem besonderen Biotop- (mindestens Traufbereich entlang der südlichen Gebietsgrenze schutz gemäß § 28 a NNatG und mit dem Wallhecken- der Altbäume) Baum-Wallhecke aus sehr alten Eichen schutz gemäß § 33 NNatG und Hainbuchen • Minimierung indirekter • indirekte Beeinträchtigung der östlich angrenzenden Beeinträchtigungen der nördlich und südlich angrenzend Sied- Lebensräume mit Konfliktpotenzial für das Schutzgut angrenzenden Lebens- lungsteile von Scharmbeckstotel Arten und Lebensgemeinschaften räume durch Verbreite- östlich angrenzend Niederungsrand mit • rung/ Ergänzung des öst- verschiedenen wertvollen Feuchtbioto- weitere Beeinträchtigungen der Schutzgüter Boden, Grundwasser sowie Arten und Lebensgemeinschaften lich des Gebietes verlau- pen, durch Straße und Gehölzriegel fenden Gehölzriegels abgetrennt durch Versiegelung und Bebauung zwar erheblich, aber aufgrund der geringen Größe des Gebietes ohne be- sonderes Konfliktpotenzial F 3 10,2 Kernstadt – Butenfeld • versiegelungsbedingte Verluste des Schutzgutes Bo- • Maßnahmen zur Minimie- bei Umsetzung großflächige Ackerschläge in Hanglage, den, das eine nicht erneuerbare Ressource darstellt: rung der Bodenversiege- der Vermeidungs- im Süden und Westen durch Baumhe- aufgrund Großflächigkeit besonderes Konfliktpotenzial lung und Minimie-

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Flächen- Größe zu erwartende Möglichkeiten für Vermei- Bewertung Nr. [ha] Flächenbeschreibung Beeinträchtigungen dung und Minimierung Konfliktpotenzial cken mit teils alten Eichen eingegrenzt • versiegelungsbedingte Beeinträchtigungen des Grund- • Maßnahmen zur inner- rungsmaßnah- westlich angrenzend Bahntrasse, im wassers aufgrund der Großflächigkeit in Verbindung mit gebietlichen Regenrück- men: Süden und Osten Einzelhausbebaung, der hohen Grundwasserneubildungsrate besoders kon- haltung und Versickerung gering im Norden Übergang zur freien Agrar- fliktträchtig • Sicherung der randlichen landschaft mit Landwirtschaftsflächen • Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes - insbeson- Gehölzstrukturen sowie sowie von Ruderalfluren und Gehölzen dere bei Errichtung großvolumiger Baukörper - infolge ausreichender Schutzab- umgebener Teich der exponierten Lage konfliktträchtig stände • Beeinträchtigungen von Arten und Lebensgemeinschaf- • Bauhöhenbegrenzung ten aufgrund der geringen vorhandenen Wertigkeiten und sonstige Vorgaben ohne besonderes Konfliktpotenzial zur baulichen Gestaltung F 4 14,2 Scharmbeckstotel – Brockenacker • Verlust eines Kiebitz-Brutrevieres und des Laich- und • Maßnahmen zum Erhalt bei Umsetzung strukturarme Ackerflächen, randlich Teillebensraumes einer Kreuzkröten-Population mit be- der Feuchten Senke und der Vermeidungs- einzelne Ruderalfluren, im Nordwesten sonderem Konfliktpotenzial für Arten und Lebensge- zur Vermeidung von Be- und Minimie- randlich Feuchtgebüsch und feuchte meinschaften einträchtigungen der rungsmaßnah- Ruderalflur • versiegelungsbedingte Verluste des Schutzgutes Bo- Kreuzkröten-Population men: Acker ist Brutrevier eines Kiebitzpaares, den, das eine nicht erneuerbare Ressource darstellt: • Maßnahmen zur Minimie- mittel feuchte Senke im Nordwesten ist Laich- aufgrund der Großflächigkeit besonderes Konfliktpoten- rung der Bodenversiege- platz und (Teil-) Lebensraum einer zial lung Kreuzkröten-Population 62 • versiegelungsbedingte Beeinträchtigungen des Grund- • Maßnahmen zur inner- überwiegend von Siedlungsflächen wassers aufgrund der Großflächigkeit in Verbindung mit gebietlichen Regenrück- Scharmbeckstotels eingeschlossen, im der hohen Grundwasserneubildungsrate besonders haltung und Versickerung Westen und Norden markanter Gelän- konfliktträchtig deanstieg (anthropogen überformt) • Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes aufgrund der geringen vorhandenen Wertigkeiten ohne besonderes Konfliktpotenzial F 5 4,9 Buschhausen – Garteler Weg • Verlust oder funktionale Beeinträchtigung der Wallhe- • Erhalt der Wallhecken unter Berücksich- (Hinweis: die Fläche ist im rechtskräfti- cken: besonderes Konfliktpotenzial für das Schutzgut und Sicherung mindes- tigung der Klein- gen FNP zum Großteil als Wohnbauflä- Arten und Lebensgemeinschaften, auch Kollision mit tens 5 m breiter Schutz- flächigkeit und bei che dargestellt, es handelt sich nur in dem Wallheckenschutz gemäß § 33 NNatG streifen Umsetzung der Teilen um eine Neudarstellungsfläche) • weitere Beeinträchtigungen von Arten und Lebensge- • Minimierung indirekter Vermeidungs- meinschaften durch Verringerung der Schutzabstände Beeinträchtigungen der und Minimie- strukturarme Ackerflächen und von Feld- rungsmaßnah-

62 Die Angaben zur Fauna sind der Stellungnahme der Koordinationsstelle für Naturschutzfachliche Verbandsbeteiligung (KNV) zum Vorentwurf des Landschaftsplans ent- nommen (Schreiben vom 30.05.2005).

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Flächen- Größe zu erwartende Möglichkeiten für Vermei- Bewertung Nr. [ha] Flächenbeschreibung Beeinträchtigungen dung und Minimierung Konfliktpotenzial / Wallhecken eingerahmtes Intensivgrün- zum FFH-Gebiet Quelltäler der Wienbeck möglich angrenzenden Lebens- men: land, von Garteler Weg sowie kV- • Beeinträchtigungen aller übrigen Schutzgüter aufgrund räume durch Anlage ei- gering Leitung durchquert der geringen vorhanden Wertigkeiten und der geringen nes Pflanzstreifens zur im Nordosten angrenzend naturnahes Flächengröße ohne besonderes Konfliktpotenzial dichten Eingrünung des Siedlungsgehölz aus Altbäumen, im Gebietes Südosten Übergang zur freien Agrar- • Wahrung der Durchgän- landschaft, im Norden, Westen, Süden gigkeit des Gebietes un- Siedlungsflächen angrenzend ter Aspekten der Erho- lungsnutzung der an- grenzenden freien Land- schaft

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5.2.3.4 Hinweise zur Steuerung des Abbaus von Rohstoffvorkommen

Im Rahmen ihrer Bauleitplanung können die Städte und Gemeinden den Abbau von Rohstoffvorkommen steuern. Möglichkeiten bestehen in der Darstellung von „Flächen für die Gewinnung von Steinen, Erden und anderen Bodenschätzen“ im Flächennut- zungsplan und in der Aufstellung von Bebauungsplänen mit entsprechenden Festset- zungen. Weiterhin können durch Abbaurahmenpläne grundlegende Bedingungen für Abbauvorhaben geklärt werden, wie dies für den Bereich Hülseberg erfolgt ist. Auf Ebene des Flächennutzungsplans besteht die Möglichkeit, durch Darstellung ge- eigneter Flächen den Abbau von Rohstoffvorkommen in den übrigen Teilen des Stadt- gebietes auszuschließen. Voraussetzung ist eine flächendeckende Betrachtung des Stadtgebietes und Berücksichtigung aller relevanten Belange zur Auswahl der geeigne- ten Flächen. Mit dem Fachbeitrag zum natur- und landschaftsverträglichen Rohstoffabbau (s. An- hang) liegt eine das Stadtgebiet umfassende Darstellung der Belange von Natur und Landschaft vor, die bei der räumlichen Steuerung des Rohstoffabbaus zu berücksichti- gen sind. Es werden insbesondere die in Kap. 3 des Landschaftsplans getroffenen Bewertungen der einzelnen Schutzgüter sowie die in Kap. 5 beschriebenen geschütz- ten und schutzbedürftigen Bereiche und Objekte wieder aufgegriffen und hinsichtlich des Konfliktpotenzials mit Abbauvorhaben überprüft. Im Rahmen der Flächennutzungsplanung sind neben diesen Belangen weitere Belan- ge und rechtliche Vorgaben in die Abwägung einzustellen, beispielsweise die Belange der Landwirtschaft sowie der Lärmschutz von Wohnnutzungen. Auch die Abbauwür- digkeit der Rohstoffvorkommen ist zu berücksichtigen.

5.2.4 Maßnahmen zur Erholungsvorsorge und Freiraumqualität

Die Sicherung der Freiraumqualität sowie der sonstigen Voraussetzungen für die Erho- lung in Natur und Landschaft sind wichtige Aufgaben im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung. Im Rahmen des GR-Projektes Untere Hammeniederung werden umfangreiche Zielvor- gaben und Maßnahmen für den Bereich der Teufelsmoorniederung konzipiert. Diese umfassen beispielsweise die Ergänzung des Wegenetzes (vgl. Karte 5), die Schlie- ßung von Wegen in besonders sensiblen Bereichen, die Einrichtung von Aussichts- punkten sowie weitere Maßnahmen zur gezielten Besucherlenkung und -information. Entsprechende Maßnahmen werden im Pflege- und Entwicklungsplan zum GR-Gebiet detailliert und flächengenau beschrieben. Sie werden entsprechend des Planungs- maßstabes generalisiert in den Landschaftsplan übernommen. Im Einzelfall sind je- doch die konkreteren Angaben des Pflege- und Entwicklungsplans ausschlaggebend.

Maßnahmen zur Erholungsvorsorge und Freiraumqualität im Siedlungsbereich der Kernstadt werden im Freiraumentwicklungskonzept (s. Anhang) beschrieben. Sie blei- ben im Folgenden unberücksichtigt.

Wesentliche Möglichkeiten zur Sicherung und Verbesserung der Freiraumqualität und der Erholungs-Voraussetzungen sind bereits im Rahmen des Zielkonzeptes (vgl. Kapi- tel 4) sowie bei der Darstellung der geschützten und schutzbedürftigen Bereiche (Kap. 5.1) und des kommunalen Biotopverbundsystems (Kap. 5.2) benannt. Hierzu zählt bei-

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spielsweise die Schwerpunktsetzung für die naturverträgliche Erholungsnutzung, die Abgrenzung der Bereiche, die die Voraussetzungen als Landschaftsschutzgebiet erfül- len, die Benennung bedeutender innerörtlicher Grünflächen sowie die Auswahl von Defizitbereichen im Biotopverbund der Wälder und gehölzreichen Biotope. Diese Inhal- te werden teilweise im Folgenden wieder aufgegriffen und näher erläutert. Als wesentliche Handlungsansätze werden • Bereiche ausgewiesen, die schwerpunktmäßig für die naturbezogene Erholung gesichert und/ oder entwickelt werden sollen, sowie • Siedlungsränder benannt, für die eine gestalterische Einbindung und Aufwertung vordringlich ist.

Schwerpunkträume für die naturbezogene Erholung In Tabelle 29 sind die Bereiche aufgeführt, die unter Berücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft als Schwerpunkträume für die naturbezogene Erholungsnutzung gesichert und entwickelt werden sollten. Aufgeführt sind jeweils die Begründung für die Auswahl sowie Maßnahmenvorschläge und weitere Hinweise. Die Schwerpunkträume für die naturbezogene Erholungsnutzung sind in Karte 16 ü- bernommen.

Tabelle 29: Schwerpunkträume für die naturbezogene Erholungsnutzung

Flächen- Maßnahmenvorschläge, Nr. Lage Begründung der Auswahl sonstige Hinweise E 1 Tal des Müh- • räumliche Nähe zu den Sied- • Renaturierung des Mühlenbachs lenbachs lungsschwerpunkten Sandhau- • Entwicklung eines Naturlehrpfa- sen, Pennigbüttel und Freißen- des mit Hinweisen zur Bedeu- büttel tung des Sandabbaus für Natur • Jugendbildungsstätte Bredbeck und Landschaft des Osterholz- angrenzend Scharmbecker Geestrandes, zur • hohe Landschaftsbildqualität Erläuterung des bedeutenden geologischen Aufschlusses • Erschließungsinfrastruktur vor- (Profilwand), zur Vielfalt der vor- handen kommenden Ökosystemtypen u.ä. • Maßnahmen der Besucherlen- kung und –information zum Schutz empfindlicher Bereiche E 2 Geestrand • räumliche Nähe zu den Sied- • Anreicherung der Landschaft mit nördlich der lungsschwerpunkten Westerb- Gehölzstrukturen Kernstadt eck und Kernstadt, insbesonde- • Überprüfung und ggf. funktiona- re auch zu Schwerpunkten der le Aufwertung des rad- und fuß- aktuellen Siedlungsentwicklung läufigen Wegenetzes (Beschil- • bedeutende Erschließungsinfra- derung, Wegequalität) struktur vorhanden (Radrund- weg Kernstadt, Grüner Ring)

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Flächen- Maßnahmenvorschläge, Nr. Lage Begründung der Auswahl sonstige Hinweise E 3 Siedlungsrand • räumliche Nähe zu den Sied- • Überprüfung und ggf. funktiona- Kernstadt – lungsschwerpunkten Pennigbüt- le Aufwertung des rad- und fuß- Pennigbüttel tel und Kernstadt läufigen Wegenetzes (Beschil- (Neuendammer • hohe Landschaftsbildqualität derung, Wegequalität) Str. – Ahrens- durch bedeutende Blickbezie- • ggf. Ergänzung des Wegenetzes felder Damm – hungen in die Teufelsmoornie- im Rahmen eines regionalen Kuhdamm) derung und teils harmonischen Wegekonzeptes für Hammenie- Siedlungsrand derung und Teufelsmoor • bedeutende Erschließungsinfra- • Sicherung der bestehenden struktur vorhanden (Radrund- Blickbeziehungen in die Teu- weg Kernstadt, Grüner Ring) felsmoorniederung • Alternative zu empfindlichen Bereichen in der Teufelsmoor- niederung E 4 Siedlungsrand • räumliche Nähe zum Siedlungs- • Maßnahmen zur Gestaltung des südliche Kern- schwerpunkt Kernstadt Siedlungsrandes stadt • hohe Landschaftsbildqualität • weitere Maßnahmen zur Anrei- durch bedeutende Blickbezie- cherung der Landschaft mit na- hungen in die Teufelsmoornie- turnahen, niederungstypischen derung Biotopstrukturen (Umwandlung • bedeutende Erschließungsinfra- von Acker in Grünland, Renatu- struktur vorhanden (Radrund- rierung Scharmbecker Bach weg Kernstadt, Grüner Ring) u.a.) • • Alternative zu empfindlichen Sicherung von Blickbeziehungen Bereichen in der Teufelsmoor- in die Teufelsmoorniederung niederung • ggf. Ergänzung des Wegenetzes im Rahmen eines regionalen Wegekonzeptes für Hammenie- derung und Teufelsmoor • Der Bereich wird von der ge- planten Ortsumgehung der B 74 zerschnitten, wird aber dennoch aufgenommen aufgrund der Be- deutung im regionalen Kontext. E 5 Siedlungsrand • räumliche Nähe zu den Sied- • Maßnahmen zur Gestaltung des Scharm- lungsschwerpunkten Scharm- Siedlungsrandes beckstotel beckstotel und Ritterhude • Anreicherung der Landschaft mit • Alternative zu Quelltälern der Gehölzen und sonstigen natur- Wienbeck (Freihalten von Erho- nahen Biotopstrukturen lungsnutzungen) und Niede- • funktionale Aufwertung des rad- rungsrand Ruschkamp/ Lintel und fußläufigen Wegenetzes (durch geplante Umlegung der • B 74 in Erholungseignung beein- gezielte Besucherlenkung zur trächtigt) Sicherung empfindlicher Biotop- strukturen (Feuchtbereich am • kleinflächig hohe Landschafts- Quelllauf, Trockenbiotope auf bildqualität Kuppe am Siedlungsrand) • ggf. Ergänzung des Wegenetzes im Rahmen eines regionalen Wegekonzeptes für Hammenie- derung und Teufelsmoor • Umweltinformation zum bedeut- samen geologischen Aufschluss

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Flächen- Maßnahmenvorschläge, Nr. Lage Begründung der Auswahl sonstige Hinweise E 6 Umgebung • räumliche Nähe zum Wochen- • gezielte Besucherlenkung zur Heimelberg endplatz Ohlenstedter Quellsee Freihaltung empfindlicher Berei- sowie zu den Siedlungsschwer- che (Ochsengrundberg) punkten Hülseberg und Frei- • Überprüfung und ggf. funktiona- ßenbüttel le Aufwertung sowie Ergänzung • hohe bis sehr hohe Land- des rad- und fußläufigen Wege- schaftsbildqualitäten, weite netzes (Beschilderung, Wege- Sichtbeziehungen von der An- qualität, Wegelückenschluss) höhe des Heimelbergs • Anreicherung der Landschaft mit • bedeutende Erschließungsinfra- Gehölzstrukturen, insbesondere struktur vorhanden (Grüner im südlichen Teil Ring, sonstige Radwege) E 7 Elm • räumliche Nähe zu den Sied- • Instandhaltung des Wegenetzes lungsschwerpunkten Heilshorn, • Verbesserung des Waldbildes Auf dem Raden und Hinter dem durch Erhöhung des Laubholz- Raden anteils • bedeutende Erschließungsinfra- struktur vorhanden (Wegenetz, Trimm-Dich-Pfad, Naturlehrpfad) • hohe Landschaftsbildqualität als großes zusammenhängendes Waldgebiet E 8 Stoteler Wald • räumliche Nähe zu den Sied- • Instandhaltung und ggf. funktio- lungsschwerpunkten Buschhau- nale Aufwertung des Wegenet- sen und Scharmbeckstotel zes • sehr hohe Landschaftsbildquali- • Verbesserung des Waldbildes tät als größeres, Laubholz- durch Erhöhung des Laubholz- dominiertes Waldgebiet anteils • Erschließungsinfrastruktur vor- • Maßnahmen zur Besucherlen- handen kung zum Schutz empfindlicher Bereiche E 9 Bremer • räumliche Nähe zu den Sied- • Sicherung und Pflege der vor- Schweiz lungsschwerpunkten Buschhau- handenen Gehölzstrukturen sen und Scharmbeckstotel • funktionale Aufwertung der rand- • sehr hohe Landschaftsbildquali- lich verlaufenden Radrouten tät als eng gekammertes Wall- (Wegequalität) heckengebiet • teils bedeutende (Grüner Ring) Erschließungsinfrastruktur vor- handen • Alternative zu Quelltälern der Wienbeck (von Erholungsnut- zung freihalten)

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Flächen- Maßnahmenvorschläge, Nr. Lage Begründung der Auswahl sonstige Hinweise E 10 Teufelsmoor • räumliche Nähe zu den Sied- • Überprüfung und ggf. funktiona- und Nieder- lungsschwerpunkten Sandhau- le Aufwertung des rad- und fuß- sandhauser sen und Pennigbüttel läufigen Wegenetzes (Beschil- Moor • sehr hohe bis hohe Land- derung, Wegequalität) schaftsbildqualitäten der typi- • Erhalt und Verbesserung des schen Niederungslandschaft Niederungscharakters durch • teils bedeutende (Grüner Ring) Vernässung, Moorrenaturierung Erschließungsinfrastruktur vor- und Grünlandextensivierung handen • ggf. Ergänzung des Wegenetzes • räumlicher Zusammenhang mit im Rahmen eines regionalen GR-Gebiet Wegekonzeptes für Hammenie- derung und Teufelsmoor, hierbei ist jedoch Konfliktpotenzial mit Rastvögeln zu berücksichtigen • Maßnahmen zur Besucherlen- kung zum Schutz empfindlicher Bereiche ohne Nr. Stadtparks • bedeutende Grünflächen inner- • Maßnahmenvorschläge zur Lindenstraße halb der Kernstadt Erholungsvorsorge werden im und Uppmann- Rahmen des Freiraumentwick- sche Villa, lungskonzeptes (s. Anhang) Steffens Eich- konkretisiert hof, Kloster- holz, Hoch- zeitswald, Gut Sandbeck, Scharmbecker Bach, Knorren- kamp

Handlungsprioritäten zur Siedlungsrandgestaltung In Karte 16 sind Bereiche gekennzeichnet, in denen schwerpunktmäßig Maßnahmen zur optischen Aufwertung und verbesserten Eingrünung von Siedlungsrändern umzu- setzen sind. Es handelt sich sowohl um Siedlungsränder von insgesamt störender Ausprägung als auch um Bereiche, in denen einzelne störende Nutzungen besonders hervortreten. Die Auswahl der Handlungsprioritäten basiert auf der Kartierung ausgewählter Sied- lungsränder (vgl. Kap. 3.2) sowie auf orientierenden Geländebegehungen im gesamten Stadtgebiet. Somit liegen nicht für das gesamte Plangebiet Datengrundlagen in glei- cher Detailschärfe vor, so dass einzelne Lücken nicht auszuschließen sind.

In den in Karte 16 gekennzeichneten Bereichen sind schwerpunktmäßig folgende Maßnahmen umzusetzen: • Neuanlage oder Ergänzung von mehrreihigen Hecken aus Sträuchern und groß- kronigen Laubbäumen, • Neuanlage oder Erweiterung von Feldgehölzen aus standortgerechten Laubgehöl- zen, • Neuanlage von Streuobstwiesen, • sukzessive Umwandlung vorhandener Nadelgehölze in standortgerechte Laubge- hölze,

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• Beseitigung oder optische Aufwertung störender Silagen und anderer Lagerflächen, • Förderung der Anpflanzung von Obstgehölzen und standortgerechten Laubgehöl- zen in Privatgärten, • Fassadenbegrünung störender großvolumiger Gebäude.

Welche dieser Maßnahmen für die in Karte 16 gekennzeichneten Siedlungsränder je- weils geeignet ist oder sind, muss im konkreten Einzelfall entschieden werden.

5.2.5 Maßnahmen für Geschützte Landschaftsbestandteile

In Tabelle 30 werden für die in Kap. 5.1.4 benannten Geschützten Landschaftsbe- standteile und als GLB schutzbedürftigen Objekte erforderliche Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen aufgeführt. Dabei werden die Maßnahmen besonders her- vorgehoben (fett und kursiv gedruckt), für die zumindest teilweise eine Zuständigkeit der Kommune und zugleich eine besondere Handlungspriorität bestehen.

Tabelle 30: Maßnahmen für Geschützte Landschaftsbestandteile

Gebiets- Nr. Bezeichnung erforderliche Maßnahmen bestehende Geschützte Landschaftsbestandteile - Kleingewässer • Aktualisierung der Kartierung der geschützten Kleingewässer ein- schließlich Überprüfung des Zustandes • gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und Wasserqualität sowie zum speziellen Artenschutz an ausgewählten Kleingewässern • Neuanlage naturnaher Kleingewässer in ausgewählten Bereichen - Bäume gemäß • Kartierung der geschützten Bäume, insbesondere der Bäume Baumschutzsat- innerhalb der im Zusammenhang bebauten Bereiche sowie be- zung sonders prägender Einzelbäume und Baumgruppen in der freien Landschaft • Reduzierung von Pflegemaßnahmen unter Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes als Geschützter Landschaftsbestandteil schutzbedürftige Objekte gemäß Landschaftsrahmenplan 3G10 Trockenbiotop • Unterschutzstellung als GLB westlich Rusch- • Pflegemaßnahmen zur Sicherung offener Biotopstrukturen kamp • naturverträgliche Steuerung der Erholungsnutzung, Sperrung für Reitnutzung • Umwandlung einer angrenzenden Nadelholzaufforstung in eine offe- ne Sukzessionsfläche 3G13 Schönebecker Aue • Unterschutzstellung als GLB mit Nebengewäs- • Verbesserung der Gewässergüte, insbesondere durch Reduzierung sern von Stoffeinträgen aus der landwirtschaftlichen Nutzung angrenzen- der Flächen, Einrichtung von Gewässerrandstreifen, Unterbindung von Einleitungen • Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung und Wiederherstellung der Durchlässigkeit für die Fischfauna, Extensivierung der Unterhaltung 3G14 Scharmbecker • Unterschutzstellung als GLB Bach mit Neben- • Maßnahmen zur Wiederherstellung der biologischen Durchgän- gewässern gigkeit, insbesondere am Unterlauf des Scharmbecker Bachs und am Unterlauf der Wienbeck • weitere Maßnahmen zur strukturellen Aufwertung der Gewässer, Renaturierung und Offenlegung, Erhalt und Entwicklung natur-

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Gebiets- Nr. Bezeichnung erforderliche Maßnahmen naher Vegetation in den Gewässerrandbereichen • Verbesserung der Gewässergüte des Scharmbecker Bachs 3G15 Bredbecker Müh- • Unterschutzstellung als GLB lenbach • Verbesserung der Gewässergüte, insbesondere durch Reduzierung von Stoffeinträgen aus der landwirtschaftlichen Nutzung angrenzen- der Flächen, Unterbindung schädlicher Einleitungen • Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung, insbesondere an den un- bewaldeten Abschnitten, Wiederherstellung der Durchlässigkeit für die Fischfauna 4G2 Eichen-Buchen- • Unterschutzstellung als GLB Bestand • Freihaltung von Nutzungen im Rahmen des Golfplatz-Betriebes • Minimierung der Beeinflussung durch Pflegemaßnahmen • Umwandlung von Nadelholzpartien in Laubholzbestände 4G3 Fischteiche • Unterschutzstellung als GLB • Entnahme der Nadelhölzer • Wochenendhausnutzung herausnehmen, wenn rechtlich möglich 4G4 Eichen-Birkenwald • Unterschutzstellung als GLB „Hinter dem Horn“ • Schutz vor Beeinträchtigungen durch die angrenzenden Siedlungs- nutzungen • Abpufferung gegenüber Maisacker 4G6 Kleinsthochmoor • Unterschutzstellung als GLB östlich Lange Hei- • Wiedervernässung de • Herausnahme der Fischteich-Nutzung • Renaturierung der Teichanlage 4G7 Kleinstmoor „Adeli- • Unterschutzstellung als GLB ge Fuhren“ • Schutz vor Nährstoffeinträgen aus der angrenzenden landwirtschaft- lichen Nutzung, extensive Nutzung des umgebenden Grünlands • Wiederanhebung der Wasserstände 4G10 Teich, Wald und • Unterschutzstellung als GLB Heide • Pflegemaßnahmen zur Verhinderung vollständiger Bewaldung, spo- radische Entkusselung von Teilbereichen • Abpufferung gegenüber angrenzender Ackernutzung • Schutz vor beeinträchtigenden Nutzungen, Herausnahme der Frei- zeitnutzung, wenn rechtlich möglich 4G12 Oberlauf der Drep- • Unterschutzstellung als GLB te mit Nebenge- • Verbesserung der Gewässergüte, insbesondere durch Reduzierung wässern von Stoffeinträgen aus der landwirtschaftlichen Nutzung angrenzen- der Flächen, Unterbindung von Einleitungen, Einrichtung von Ge- wässerrandstreifen • punktuelle Maßnahmen zur Verbesserung der biologischen Durch- gängigkeit • weitere Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung • Schutz vor beeinträchtigenden Nutzungen, insbesondere im Bereich des Wochenendhausgebietes Horstmoor, der Fischteiche am Oh- lenstedter Weg und des Golfplatzes Garlstedt 4G13 Garlstedter Aue mit • Unterschutzstellung als GLB Nebengewässern • Maßnahmen zur Verbesserung von biologischer Durchgängigkeit, Gewässerstruktur und Gewässergüte, Unterbindung von Einleitun- gen, Einrichtung von Gewässerrandstreifen weitere Vorschläge für als Geschützter Landschaftsbestandteil schutzbedürftige Objekte 3Ga Gehölzbestände • Unterschutzstellung als GLB entlang der Bahn • Ergänzungspflanzungen in lückigen Abschnitten unter Verwen-

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Gebiets- Nr. Bezeichnung erforderliche Maßnahmen dung einheimischer Laubbäume und Sträucher und unter Erhalt gehölzfreier südexponierter Böschungen 3Gb Sandabbau Myhle • Unterschutzstellung als GLB • Pflegemaßnahmen zum Erhalt der wertgebenden Vegetations- strukturen • Schutz vor Beeinträchtigungen durch die angrenzenden Sied- lungsnutzungen 3Gc Gehölzbestände • Unterschutzstellung als GLB entlang der B 74 • Ergänzungspflanzungen in lückigen Abschnitten unter Verwendung einheimischer Laubbäume und Sträucher und unter Erhalt gehölz- freier südexponierter Böschungen 3Gd Feldsteinwall Pen- • Unterschutzstellung als GLB nigbüttel 3Ge Gehölzbestände • Unterschutzstellung als GLB unter Abgleich mit Denkmalschutz Gut Sandbeck • Pflegemaßnahmen zur Wahrung des Ensemblecharakters mit Gut Sandbeck und Graft 3Gf Gehölzbestände • Unterschutzstellung als GLB entlang der L 149 • Ergänzungspflanzungen in lückigen Abschnitten unter Fortführung der vorhandenen Strukturen und unter Erhalt gehölzfreier südexpo- nierter Böschungen 3Gg Bachlauf Steffens • Unterschutzstellung als GLB Eichhof • vgl. Freiraumentwicklungskonzept im Anhang 3Gh Waldfläche Stef- • Unterschutzstellung als GLB Eichhof • vgl. Freiraumentwicklungskonzept im Anhang 3Gi innerörtliche Grün- • Unterschutzstellung als GLB fläche Scharm- beckstotel 4Ga Gehölzbestände • Unterschutzstellung als GLB entlang der L 135 • Ergänzungspflanzungen in lückigen Abschnitten unter Verwendung einheimischer Laubbäume und Sträucher 4Gb Quellmoor bei • Unterschutzstellung als GLB Garlstedt • Sicherung hoher Grundwasserstände, Anstau von Entwässerungs- gräben • Schutz vor Nährstoffeinträgen 4Gc Gehölzgruppen • Unterschutzstellung als GLB westlich Hülseberg 4Gd Altholzbestand Auf • Unterschutzstellung als GLB dem Raden • Reduzierung von Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen unter Be- rücksichtigung des speziellen Artenschutzes, soweit mit der Ver- kehrssicherheit zu vereinbaren 4Ge Radenbach • Unterschutzstellung als GLB • Verbesserung der Gewässergüte, insbesondere durch Reduzierung von Stoffeinträgen aus der landwirtschaftlichen Nutzung angrenzen- der Flächen • Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung 4Gf Gehölzreihen ent- • Unterschutzstellung als GLB lang der K 46 • Ergänzungspflanzungen in lückigen Abschnitten unter Fortführung der vorhandenen Strukturen und unter Erhalt gehölzfreier südexpo- nierter Böschungen 4Gg Oberlauf Giehler • Unterschutzstellung als GLB Bach • Verbesserung der Gewässergüte, insbesondere durch Reduzierung von Stoffeinträgen aus der landwirtschaftlichen Nutzung angrenzen- der Flächen

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Gebiets- Nr. Bezeichnung erforderliche Maßnahmen • Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung 4Gh Niedermoor Lange • Unterschutzstellung als GLB Heide 4Gi Kieferngehölz • Unterschutzstellung als GLB Lange Heide • Minimierung von Störeinflüssen, insbesondere während der Balz- und Brutperiode des Baumfalken • sukzessive Nachpflanzung von Kiefern • Pflegemaßnahmen, Entfernung der Fichten-Unterpflanzung 4Gk Kleinsthochmoor • Unterschutzstellung als GLB Lange Heide • Schutz vor Nährstoffeinträgen aus der angrenzenden landwirtschaft- lichen Nutzung • Wiederanhebung der Wasserstände 4Gl zwei Altholzbe- • Unterschutzstellung als GLB stände Auf dem • Reduzierung von Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen unter Be- Rusch rücksichtigung des speziellen Artenschutzes, soweit mit der Ver- kehrssicherheit zu vereinbaren

5.3 Maßnahmen des speziellen Artenschutzes

Die Maßnahmen zum Flächenschutz und zur Entwicklung des kommunalen Biotopver- bundsystems sind nicht für alle Pflanzen- und Tierarten zur Sicherung ausreichend großer Populationen ausreichend oder geeignet. Defizite bestehen insbesondere bei solchen Arten, deren Vorkommen schwerpunktmäßig in wenig naturnahen Ökosystem- typen liegen (kulturfolgende Arten), sowie bei Arten naturnaher Ökosystemtypen, deren Vorkommen in der Region hochgradig gefährdet oder bereits erloschen sind. Bei der letztgenannten Kategorie handelt es sich oftmals um Arten mit sehr komplexen oder großräumigen Lebensraumansprüchen. Der spezielle Artenschutz fällt primär in den Zuständigkeitsbereich der Naturschutzbe- hörden. Gemäß § 56 NNatG sind jedoch auch andere Behörden und öffentliche Stel- len, also auch die Stadtverwaltung Osterholz-Scharmbeck, verpflichtet, im Rahmen ihrer Zuständigkeit die Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Land- schaftspflege zu unterstützen. Im Landschaftsrahmenplan des Landkreises Osterholz sind für eine Reihe von gefähr- deten Arten und Artengruppen detailierte Maßnahmen zum besonderen Artenschutz beschrieben. Diese werden teilweise in Tabelle 31 übernommen und um weitere Hin- weise zum speziellen Artenschutz ergänzt. Entsprechend den kommunalen Hand- lungsmöglichkeiten wird auf Ebene des Landschaftsplans der Schwerpunkt auf Arten des Siedlungsbereichs und auf Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung gelegt. Weiterhin werden mit Weißstorch und Fischotter Arten aufgegriffen, deren Schutz durch landesweite Artenhilfsprogramme priorisiert wurde. Unberücksichtigt bleiben in Tabelle 31 vor allem Hinweise zu Erfassung und Kontrolle der Artenvorkommen sowie zu kleinflächigen Biotoppflegemaßnahmen, die Restpopulationen auf Einzelflächen sichern sollen (z.B. gezielte Gehölzentfernung und Herbstmahd an den Wuchsorten von Polygala serpyllifolia , Pedicularis sylvatica , Arnica montana ). Diesbezüglich wird auf die Ausführungen im Landschaftsrahmenplan verwiesen, da auf kommunaler Ebe- ne keine Handlungsmöglichkeiten gesehen werden.

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Für das GR-Gebiet Untere Hammeniederung (vgl. Kap. 5.1.1) sind umfangreiche Maß- nahmen zum speziellen Artenschutz im Pflege- und Entwicklungsplan beschrieben. Ein Teil dieser Maßnahmen wird in den Landschaftsplan übernommen, teils unter Genera- lisierung der Angaben. Auf die ausführlicheren Vorgaben des Pflege- und Entwick- lungsplans wird verwiesen. In Tabelle 31 sind spezielle Maßnahmen zum Schutz ausgewählter Arten und Arten- gruppen aufgeführt. Es handelt sich nicht um eine abschließende Auflistung. Neben den Maßnahmenvorschlägen sind jeweils auch Schwerpunktbereiche zur Umsetzung im Stadtgebiet benannt, sofern sie auf der vorhandenen Datengrundlage abgeleitet werden können. Diese Schwerpunktbereiche sind in Karte 16 gekennzeichnet. Umsetzungsmöglichkeiten für die Kommune bestehen schwerpunktmäßig für stadtei- gene Grundstücke und Gebäude, bei der Pflege und Unterhaltung von Grünflächen, Gemeindestraßen und Gewässern III. Ordnung, im Rahmen der Eingriffsregelung (vgl. Kap. 5.2.2 und 5.2.3) bei der Erteilung von Baugenehmigungen u.ä., durch gezielte Information und Beratung der Bürger sowie im Rahmen von Stellungnahmen zu Pla- nungen und Vorhaben anderer Behörden und öffentlichen Stellen.

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Tabelle 31: Maßnahmen zum speziellen Pflanzen- und Tierartenschutz

Schwerpunkträume Art/ Artengruppe Angaben zur Bestandssituation spezielle Schutzmaßnahmen für die Umsetzung Maßnahmen zum speziellen Pflanzenartenschutz Mauerpflanzen, einige Vorkommen im alten Ortskern von Osterholz • Verzicht auf mechanische bzw. chemische Besei- • alter Ortskern Osterholz insbesondere Mauerraute in Niedersachsen gefährdet (RL 3) tigung krautiger Mauervegetation Mauerraute Bestandssituation des Mauer-Zimbelkrauts in Nieder- • Verzicht auf Beseitigung der Vegetation am Mau- (Asplenium ruta- erfuß muraria ) und sachsen unklar Mauer- • Erhalt mit Kalkmörtel verputzter Mauern, ggf. Zimbelkraut abschnittsweise schonende Restauration (Cymbalaria mu- ralis ) Ruderalvegetation gestörte Standorte in Siedlungen, an Bahnanlagen, • Erhalt unversiegelter und teilversiegelter Bereiche • größere Siedlungsberei- Böschungen, Straßenrändern, Müll- und Schuttplätzen • Zulassen spontaner Vegetationsentwicklung im che u.ä. Siedlungsbereich, Minimierung von Pflege-/ Un- • Bahnanlagen Verbreitung der verschiedenen Ruderalpflanzen und terhaltungsmaßnahmen einschließlich Biozidein- • sonnenexponierte Stra- Ruderalpflanzengesellschaften im Stadtgebiet nicht satz ßenränder in der Garl- bekannt • Berücksichtigung der speziellen Standortansprü- stedter Sandgeest mit einzelne Wuchsorte der gefährdeten (RL 3) Gemeinen che der Gemeinen Wegwarte bei der Mahd von Restvorkommen der Wegwarte ( Cychorium intybus ) an stark besonnten Straßenrändern im Bereich der Garlstedter Sand- Gemeinen Wegwarte (in Straßenrändern in der Garlstedter Sandgeest geest Karte 16 nicht lokalisiert) Vorkommen der vom Aussterben bedrohten (RL 1) • Entwicklung von sonnenexponierten, kurzlebigen • Geestflächen südlich Acker-Feuerlilie ( Lilium bulbiferum ssp. croceum ) in Ruderalfluren zwischen Scharmbeckstotel und Rit- Scharmbeckstotel der Umgebung von Ritterhude terhude Dichtes Fischkraut Vorkommen in langsam fließenden, kalkreichen Grä- • Berücksichtigung der speziellen Ansprüche dieser • Hammemarsch (Groenlandia ben der Hammemarsch Art bei Maßnahmen der Gewässerunterhaltung densa ) in Niedersachsen vom Aussterben bedroht (RL 1) Maßnahmen zum speziellen Tierartenschutz Steinkauz ( Athene ehemaliges Vorkommen am Geestrand bei Rusch- • Neuanlage von Gehölzstrukturen einschließlich • Geestrand bei Rusch- noctua ) kamp Obstwiesen im Übergangsbereich zwischen Sied- kamp in Niedersachsen vom Aussterben bedroht (RL 1) lungen und Kulturlandschaft Ursachen für Rückgangstendenzen im küstennahen • Anbringen von Niströhren Raum nicht abschließend geklärt

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Schwerpunkträume Art/ Artengruppe Angaben zur Bestandssituation spezielle Schutzmaßnahmen für die Umsetzung Schleiereule ( Tyto einzelne Vorkommen im Bereich des Geestrandes und • Sicherung bestehender Nistplätze • dörfliche Siedlungen mit alba ) der Teufelsmoorniederung • Schaffung neuer Nistmöglichkeiten durch Wieder- angrenzender offener öffnung von Einfluglöchern oder Anbringen von Kulturlandschaft: Nistkästen • Erhalt/ Entwicklung von Ruderalsäumen und Feldhecken in der Kulturlandschaft Uferschwalbe aktuell im Stadtgebiet keine Brutvorkommen bekannt, • Sicherung von Steilwänden in abgeschlossenen • aktuelle und zukünftige (Riparia riparia ) die Art weist jedoch naturgemäß keine große Standort- Sandabgrabungen gegen Verfüllung, Erosion und Abbauvorhaben im Be- treue auf, sondern besiedelt jeweils neu entstehende Abschrägung reich der Geest (in Karte Steilwände (ursprünglich an Uferböschungen von • Berücksichtigung von Brutvorkommen im Zuge 16 nicht lokalisiert) Flüssen) des Bodenabbaus in Niedersachsen Art der Vorwarnliste Birkhuhn ( Tetrao Vorkommen in der nördlichen Teufelsmoorniederung • Entwicklung großflächiger Biotopkomplexe mit • Hochmoore an der Obe- tetrix ) inzwischen erloschen wenig verbuschten Hochmoordegenerationssta- ren Beek in Niedersachsen vom Aussterben bedroht (RL 1) dien, naturnahen Hochmoorbiotopen, • Truppenübungsplatz Extensvigrünland und Sandheiden Garlstedt und angren- • Freihaltung dieser Bereiche von Erholungsnut- zende Bereiche zung Weissstorch ( Ci- besetzte Neststandorte in Bargten und außerhalb des • Entwicklung extensiv genutzten Feuchtgrünlands • Hammemarsch bei conia ciconia ) Stadtgebietes in Ritterhude • Extensivierung der Grabenunterhaltung Ruschkamp Brutvorkommen im alten Ortskern von Osterholz erlo- • • Neuanlage von Kleingewässern Bargten und Umgebung schen • • Schutzmaßnahmen an Strom-Freileitungen östlich der Kernstadt im in Niedersachsen vom Aussterben bedroht (RL 1) Bereich Heidkampstra- • Erhalt und Neuanlage von Nestunterlagen ße (zwischen Wasser- • Absicherung von Schornsteinöffnungen werk und Hafen) • keine Dach- und Bauarbeiten in unmittelbarerer Umgebung besetzter Nester während Brutperiode Wiesenvögel weiträumig offene Grünlandgebiete der Teufelsmoor- • Entwicklung extensiv genutzten Nassgrünlands, • Grünlandgebiete entlang z.B. Kiebitz ( Va- niederung mit besonderer Bedeutung für Wiesenvögel Verzicht auf Düngung, Grünlandumbruch und von Hamme und Beek nellus vanellus ), darunter ein hoher Anteil an Rote-Liste-Arten Walzen • Schwerpunkträume sind Kampfläufer ( Phi- • räumliche und zeitliche Ausdehnung der Über- z.T. im Pflege- und Ent- lomachus pug- schwemmungen, insbesondere im Frühjahr und wicklungsplan zum GR- nax ), Wachtelkö- Frühsommer Gebiet Hammeniede- nig ( Crex crex )

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Schwerpunkträume Art/ Artengruppe Angaben zur Bestandssituation spezielle Schutzmaßnahmen für die Umsetzung und Großer • Sicherung von Brutplätzen durch spezifische Nut- rung definiert Brachvogel ( Nu- zungseinschränkungen wie späte Nutzungstermi- menius arquata ) ne (Mahd, Viehauftrieb) • Vermeidung von Beunruhigungen durch Ein- schränkung und Lenkung der Erholungsnutzung Fledermausarten Bestandssituation im Stadtgebiet nicht umfassend • Sicherung vorhandener Sommer- und Winterqua- • alle Gebäude und Sied- geklärt tiere lungsflächen, insbeson- komplexe Lebensraumansprüche: benötigt als Teille- • Prüfung von Vorkommen vor Abriss, Umbau und dere ältere Gebäude (in bensräume Sommer- und Winterquartier sowie Jagd- Sanierung älterer Gebäude, insbesondere auch Karte 16 nicht lokalisiert) gebiete öffentlicher Gebäude • sämtliche Altbaumbe- • Neuschaffung von Sommerquartieren durch Öff- stände (in Karte 16 nicht nung von Dachböden und Verschalungen für Fle- lokalisiert) dermäuse, Anbringen von Fledermausbrettern • Entwicklung von Winterquartieren durch Öffnung oder Neuschaffung frost- und zugluftfreier, unge- störter Räume mit hoher Luftfeuchte (Höhlen, Kel- ler, Stollen, tiefe Mauerspalten) • Verwendung fledermausverträglicher Holzschutz- mittel • Erhalt von Altbaumbeständen • Prüfung von Vorkommen vor Fällung von Altbäu- men mit Höhlen • Erhalt und Entwicklung strukturreicher, extensiv gepflegter Grünanlagen und Gärten Fischotter ( Lutra keine aktuellen Nachweise aus dem Stadtgebiet, aller- • Anlage von mindestens 10 m breiten ungenutzten • Hamme und Niederung lutra ) dings im Wümme-Hamme-Dreieck ein Nachweis im Randstreifen beidseits der Gewässer • Beek und Niederung Zeitraum 1991 - 2001 • Rückbau von Uferbefestigungen • Breites Wasser im Rahmen der Vorschläge für die Fortschreibung des • Rückbau oder fischottergerechter Umbau von 63 Niedersächsischen Fischotterprogramms mittelfristi- Wanderhindernissen ge Prioritätensetzung für Unterweser, Wümme und

63 C. Reuther: Die Fischotter-Verbreitungserhebung in Nord-Niedersachsen 1999 – 2001 – Erfassung und Bewertung der Ergebnisse. Informationsdienst Naturschutz Nieder- sachsen, Heft 1/ 2002

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Schwerpunkträume Art/ Artengruppe Angaben zur Bestandssituation spezielle Schutzmaßnahmen für die Umsetzung Hamme mit Nebengewässern zur Vernetzung derzeiti- • Verbesserung der Gewässergüte ger Vorkommen (Hamme als Nord-Süd-Verbindung im • Bereich der Stadter Geest bedeutsam) ggf. Erhöhung des Gehölzanteils in der Gewäs- serniederung nach Abstimmung mit den Anforde- in Niedersachsen vom Aussterben bedroht (RL 1) rungen des Wiesenvogelschutzes • Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in der Gewässeraue • Verhinderung unbeabsichtigter Tötung durch Bisambekämpfungsmaßnahmen und Reusenfi- scherei • Rücknahme der Camping-/ Wochenendplatznut- zung aus dem unmittelbaren Uferbereich der Hamme • Einschränkung des Bootssports auf der Hamme • Konzentration der Angelfischerei auf wenige Ge- wässerabschnitte Grüne Mosaik- einzelne Nachweise aus der Hammeniederung • Schutz und Entwicklung von Krebsscherenbe- • Schwerpunkträume jungfer ( Aeshna enge Bindung an Krebsscherengewässer (Eiablage ständen in Gräben und Stillgewässer, insbesonde- gemäß Pflege- und viridis ) nur in Blätter der Krebsschere) re durch: Entwicklungsplan zum GR-Projekt Hammenie- in Niedersachsen vom Aussterben bedroht (RL 1) • Beschränkung auf abschnittsweise, einseitige Grabenräumung, keine Grundräumung derung • • Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung Hammemarsch angrenzender Flächen bzw. Anlage ungenutzter Randstreifen zur Verringerung von Düngereintrag Amphibien verschiedene Vorkommen auf der Geest und in der • Sicherung aller Laichgewässer • bestehende Laichge- Teufelsmoorniederung • Neuschaffung sonniger Tümpel und Teiche, ins- wässer und Umgebung besondere im Rahmen von Rohstoffabbau (in Karte 16 nicht lokali- siert) • Erhalt und Entwicklung geeigneter Sommer- und • Winterquartiere in der näheren Umgebung der be- aktuelle und zukünftige stehenden und neu anzulegenden Laichgewässer Abbauvorhaben und (Waldflächen, strukturreiche Kulturlandschaft) Umgebung im Bereich der Geest (in Karte 16 • Sicherung der Amphibienwanderwege an Straßen nicht lokalisiert) durch geeignete Querungshilfen (Amphibientun- nel, Fangzäune, Tempolimits, zeitweilige Straßen-

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Schwerpunkträume Art/ Artengruppe Angaben zur Bestandssituation spezielle Schutzmaßnahmen für die Umsetzung sperrungen), Unterstützung der Akzeptanz durch Öffentlichkeitsarbeit siedlungstypische mehrere häufige Arten, jedoch teils mit deutlichen • Förderung von artenreichen Gärten mit heimi- • alle Siedlungsbereiche bzw. siedlungsto- Rückgangstendenzen schen, nektarspendenden, fruchttragenden (unge- (in Karte 16 nicht lokali- lerante Tierarten verschiedene in den Roten Listen geführte Arten füllte Blüten) Pflanzen siert) wie Mehlschwalbe • Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden und In- (Delichon urbica ), sektiziden Rauchschwalbe (Hirundo rustica ), • Belassen und Neuschaffung von Brachflächen, Haussperling Wiesen, unbefestigten Wegen und naturnah struk- (Passer domesti- turierten Gewässern cus ), diverse • Einsatz umweltverträglicher Baustoffe und Be- Insektenarten handlungsmittel (Bienen, Ameisen, • Berücksichtigung von Reproduktionszeiten vor- Tagfalter u.a.), kommender Tierarten bei der Sanierung/ Renovie- Igel ( Erinaceus rung von Gebäuden europaeus, E. concolor ), Mar- • Belassen oder Neuschaffen von Nischen an Ge- derartige bäuden sowie von für Tiere zugänglichen Dach- böden, Wandverschalungen etc. • Belassen oder Neuschaffen von Sonderstrukturen wie Holz- und Laubhaufen, Offenbodenstellen, Pfützen, Totholz (auch einzelne abgestorbene Äs- te) • Tolerierung und Erhalt von Reproduktionsstätten (z.B. Mehlschwalbennester, Ameisennester) • Anbringen spezifischer Nisthilfen in geeigneter Lage

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5.4 Hinweise zum Regelungsbereich anderer Behörden und öffentlicher Stellen

In diesem Kapitel werden allgemeine und spezielle Maßnahmen beschrieben, die im Rahmen der Haupt-Flächennutzungen im Stadtgebiet umgesetzt werden sollten, um die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege zu unterstützen. Diese Maßnahmen liegen schwerpunktmäßig nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt, sondern betreffen den Aufgabenbereich anderer Behörden und öffentlicher Stellen. Teilweise sind sie auch nur auf freiwilliger Basis von privaten Flächennutzern oder –eigentümern umzu- setzen. Die Hinweise stellen jedoch auch eine Grundlage für Stellungnahmen der Stadt Osterholz-Scharmbeck zu Planungen anderer Stellen dar. Auch wenn die Hinweise zu den Maßnahmen oftmals flächendeckende Gültigkeit im Stadtgebiet (und darüber hinaus) besitzen, werden für einige Maßnahmen Schwer- punkträume benannt und in Karte 16 gekennzeichnet. Dies erfolgt insbesondere dann, wenn eine Prioritätensetzung zur Verwirklichung der Ziele von Naturschutz und Land- schaftspflege sinnvoll erscheint. Die aus Sicht des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu formulierenden Anfor- derungen an die unterschiedlichen Flächennutzungen sind im Rahmen anderer Pla- nungen teils detaillierter ausgeführt (entsprechend der Zuständigkeit und dem Pla- nungsmaßstab). In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf den Landschaftsrah- menplan des Landkreises Osterholz und auf den Pflege- und Entwicklungsplan zum Naturschutzgroßprojekt Hammeniederung zu verweisen.

5.4.1 Abbau von Rohstoffvorkommen

Im Stadtgebiet gibt es umfangreiche Rohstoffvorkommen, insbesondere Lagerstätten von Sanden, Ton und Torf (vgl. Fachbeitrag zum natur- und umweltverträglichen Roh- stoffabbau im Anhang). Ein Teil dieser Ressourcen wurde oder wird bereits abgebaut. Im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung kann die Kommune in begrenztem Um- fang steuernd auf den Abbau von Rohstoffvorkommen hinwirken (vgl. Kap. 5.2.3.4). Darüber hinaus sind zur Berücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft fol- gende Maßnahmen anzustreben: • Begrenzung der Rohstoffgewinnung : Durch die Förderung einer sparsamen Rohstoffnutzung einschließlich Baustoffrecycling und Rohstoff-Substitution (z.B. Verwendung von Rindenhumus und Komposten statt Torf) sollte der Abbau von Rohstoffen auf das unbedingt erforderliche Maß beschränkt werden. • räumliche Steuerung : Auch über die Möglichkeiten der Flächennutzungsplanung hinaus sollten die Hinweise im Fachbeitrag zur natur- und landschaftsverträglichen Steuerung des Rohstoffabbaus (s. Anhang) zur räumlichen Steuerung der Roh- stoffgewinnung berücksichtigt werden, insbesondere bei der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms und bei der Genehmigung von Abbauvor- haben. • Minimierung von Beeinträchtigungen : Beim Abbau von Rohstoffen sollten die Möglichkeiten zur Minimierung der Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft ausgeschöpft werden. Hierzu zählen insbesondere:

- Minimierung des Flächenverbrauchs, auch für Erschließungsanlagen,

Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck 286

- Minimierung von Luftverunreinigungen, Lärmbelastungen und optischen Beein- trächtigungen durch Wahl geeigneter Abbautechniken, Einsatz entsprechender Maschinen, Anlage von Schutzwällen und Schutzpflanzungen u.ä.

- Vermeidung von Schadstoffeinträgen in Boden und Grundwasser durch geeig- nete Schutzvorkehrungen an den Maschinen, ordnungsgemäße Wartung und Betrieb etc.

- Beachtung der Maßnahmen zu speziellen Artenschutz (vgl. Kap. 5.3),

- Erhalt wertvoller Biotopstrukturen und landschaftsbildprägender Objekte,

- Bildung von Abbauabschnitten,

- vorgezogene Durchführung von Kompensationsmaßnahmen. • Folgenutzung : Nach Beendigung der Rohstoffgewinnung sollten die Flächen dem Naturschutz zur Verfügung gestellt und entsprechend entwickelt werden. Folgende Hinweise sollten beachtet werden:

- Verfüllung nur bei Trockenabbaustätten und unter Verwendung von für den Standort nachweislich unbedenklichem Bodenmaterial,

- Erhalt bzw. Entwicklung wertvoller Biotopstrukturen im Rahmen der Rekultivie- rung, insbesondere von oligotrophen Kleingewässern mit ausgedehnten Ver- landungszonen, offenen Sand- und Kiesflächen, Magerrasen, Steilwänden (auch unter Berücksichtigung ggf. bestehender geologischer Bedeutung), Feucht- und Trockengebüschen, zudem vielfältige und kleinstrukturierte Gestal- tung,

- landschafts-angepasste Gestaltung des Reliefs,

- nur in Ausnahmefällen Kombination mit Erholungsnutzung oder anderen Nut- zungen.

5.4.2 Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Nutzflächen nehmen einen Großteil des Stadtgebietes ein. Auf- grund der vergleichsweise ungünstigen Produktionsbedingungen (geringe natürliche Bodenfruchtbarkeit, hoher Anteil an absoluten Grünlandstandorten) kommt der Dauer- grünland-Bewirtschaftung und Rinderhaltung traditionell besondere Bedeutung zu. Neben der flächenmäßigen Bedeutung ist die Landwirtschaft auch als die Kulturland- schaft in besonderem Maße prägende Nutzung hervorzuheben. Zwischen den Belan- gen von Landwirtschaft sowie Naturschutz und Landschaftspflege bestehen weitrei- chende wechselseitige Abhängigkeiten, jedoch auch große Konfliktpotenziale. Zur Unterstützung der Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege sind im Stadtge- biet insbesondere folgende Anforderungen an die landwirtschaftliche Nutzung zu stel- len: • gute fachliche Praxis im Rahmen der ordnungsgemäßen Landwirtschaft : Im Rahmen verschiedener gesetzlicher Vorgaben und nachgesetzlicher Regelwerke sind die Anforderungen an die gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft definiert (u.a. § 17 BBodSchG, § 5 BNatSchG, Düngemittelgesetz und Düngeverordnung, Pflanzenschutzgesetz). Die Einhaltung dieser gesetzlichen Vorschriften ist durch die Landwirte auf der gesamten Landwirtschaftsfläche zu gewährleisten. Eine Kon- trolle durch die zuständigen Behörden sollte in größtmöglichem Umfang erfolgen.

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Im Rahmen der guten fachlichen Praxis sind unter anderem folgende Anforderun- gen zu erfüllen:

- Naturbetonte Strukturelemente (insbesondere Hecken, Feldraine, Trittsteinbio- tope) sind in der Feldflur in einer Mindestdichte zu erhalten bzw. zu entwickeln. Schwerpunkträume zur Neuschaffung von Trittsteinbiotopen und Vernetzungs- strukturen sind im Rahmen des kommunalen Biotopverbundsystems in Kap. 5.2.1 benannt.

- Beeinträchtigungen vorhandener wertvoller Biotopstrukturen sind wei- testmöglich zu vermeiden.

- Nährstoffbelastungen des Naturhaushalts durch Düngemittel sind zu vermei- den, u.a. durch eine standortangepasste sowie Witterung und jahreszeitlich va- riierenden Nährstoffbedarf der Kulturpflanzen berücksichtigende Anwendung von Düngemitteln, weiterhin schlagspezifische Dokumentation des Düngemittel- Einsatzes und ausgewogenes Verhältnis zwischen Tierhaltung und Pflanzen- bau. Besondere Berücksichtigung sollte die Einschränkung von Maisanbau und Güllewirtschaft auf Standorten mit geringem Nitratrückhaltevermögen (weite Be- reiche innerhalb der Naturräume Osterholz-Scharmbecker Geestrand, Garlsted- ter Heide und Ohlenstedter Geest) finden.

- Schadstoffbelastungen des Naturhaushalts sind durch die Beschränkungen des Pestizideinsatzes einschließlich einer schlagspezifischen Dokumentation zu vermeiden. Insbesondere sind bei der Anwendung Abstände von 5 bis 20 m zu Saumstrukturen und Gewässern einzuhalten. Auch bei der Aufbringung von Klärschlämmen müssen die gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt werden.

- Bodenerosion ist durch eine standortangepasste Nutzung zu vermeiden. Mög- lichkeiten bestehen in der Bewirtschaftung als Dauergrünland, durch Anbau von Untersaaten und Zwischenfrüchten, Verringerung der Schlaglängen, konservie- rende Bodenbearbeitung, Windschutzpflanzungen u.ä. Maßnahmen zum Schutz vor Winderosion sind in weiten Teilen der Garlstedter Heide, der Oh- lenstedter Geest der Langen Heide und am Geestrand erforderlich. Schwer- punkträume sind in Karte 16 gekennzeichnet.

- Bodenverdichtungen sind durch Berücksichtigung von Bodenart und Boden- feuchte bei der Bewirtschaftung sowie durch die Verwendung von Maschinen mit möglichst geringem Bodendruck weitestmöglich zu vermeiden.

- Im Rahmen der standortangepassten Bewirtschaftung ist weiterhin die Boden- struktur zu erhalten oder zu verbessern und der standorttypische Humusgehalt zu sichern. Tiefumbruch ist ebenso zu vermeiden wie eine Intensivierung der Entwässerung.

- Durch eine vielfältige, standortangepasste Fruchtfolge ist die Bodenfruchtbar- keit und biologische Aktivität der Ackerflächen zu erhalten und zu fördern.

- Auf absoluten Grünlandstandorten, namentlich auf Moorstandorten, sonstigen grundwassernahen Standorten sowie in Überschwemmungsgebieten ist ein Umbruch von Grünland – auch im Rahmen der Neueinsaat - nicht zulässig. A- ckerflächen auf solchen Standorten sind in Dauergrünland umzuwandeln. Schwerpunkträume für die Sicherung, vereinzelt auch Wiederherstellung, von Dauergrünland sind kultivierte Moorflächen und mineralische Nassstandorte der Geest sowie die landwirtschaftlich genutzten Moorböden der Hammeniederung. Zu letzteren zählen auch die Flächen des Niedersächsischen Feuchtgrünland- schutzprogramms.

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• weitergehende Nutzungseinschränkungen : Vor allem in besonders empfindli- chen und für den Naturschutz besonders wertvollen Bereichen sind über die Anfor- derungen der guten landwirtschaftlichen Praxis hinaus weitere Nutzungsbeschrän- kungen und Maßnahmen erforderlich. Hierzu zählen beispielsweise, je nach Art und Empfindlichkeit des zu schützenden Naturgutes:

- Sicherung oder Entwicklung hoher Wasserstände,

- Reduzierung der Nutzungsintensität hinsichtlich Schnitthäufigkeit und – zeitpunkt, Beweidungsdichte und –zeitraum, Art und Zeitpunkt sonstiger Bo- denbearbeitung,

- Sicherung oder Entwicklung von Dauergrünland auch außerhalb absoluter Grünlandstandorte,

- Aushagerung von Standorten durch wiederholte Mahd und Abtransport des Mahdgutes unter gleichzeitigem Verzicht auf Düngung,

- weitere Einschränkung des Düngemittel-, Pestizid- und Klärschlammeinsatzes,

- Sicherung oder Entwicklung von Brachflächen. Schwerpunkträume stellen landwirtschaftliche Nutzflächen innerhalb der in Karte 13 dargestellten Bereiche mit den Zielkategorien „Sicherung und Verbesserung“ sowie „Entwicklung und Wiederherstellung“ dar. In diesen Bereichen ist der land- schaftspflegerische Aspekt der Landwirtschaft von besonderer Bedeutung für Na- turschutz und Landschaftspflege. Weiterhin sind die Landwirtschaftsflächen in den bestehenden Wasserschutzgebieten (Umgebung Buggehorn, Geestrand südlich Scharmbeckstotel und Wallheckengebiet Bremer Schweiz) und in den Über- schwemmungsräumen von Hamme und Beek als Schwerpunkträume zu nennen, in denen den Aspekten des qualitativen Gewässerschutzes besondere Bedeutung beizumessen ist (teils auch über die entsprechenden Zielkategorien erfasst). Weitergehende Nutzungseinschränkungen sind i.d.R. nur durch finanziellen Aus- gleich der Ertragseinbußen umsetzbar. Insofern kommt dem folgenden Punkt in diesen Schwerpunkträumen ebenfalls besondere Bedeutung zu. Weitere Möglich- keiten der Finanzierung bestehen in Zusammenhang mit der naturschutzrechtli- chen Eingriffsregelung (vgl. Kap. 5.2.2). • Inanspruchnahme von Förderprogrammen : Die landwirtschaftliche Nutzung nach den Selbstbindungen des ökologischen und integrierten Landbaus sowie an- dere naturschutzkonforme, weitergehende Nutzungseinschränkungen (s.o.) sollten durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln verstärkt betrieben werden. Förder- möglichkeiten bestehen beispielsweise durch das Bracheprogramm der EU, das Fischotterprogramm und das Gewässerrandstreifenprogramm des Landes Nieder- sachsen oder das Uferrandstreifenprogramm des Landkreises Osterholz. Unter Berücksichtigung der Förderrichtlinien sollte eine gezielte Lenkung von För- dermitteln in die Bereiche vorgenommen werden, die in Karte 13 mit den Zielkate- gorien „Sicherung und Verbesserung“ sowie „Entwicklung und Wiederherstellung“ ausgewiesen sind. • historische Landnutzungsformen : Das Wissen um regionaltypische Landnut- zungsformen (z.B. Wege der Moorkultur, Streuobstwiesen mit alten Obstsorten) sollte als kulturhistorisches Gut bewahrt werden. Diese Landnutzungsformen soll- ten auch weiterhin exemplarisch zur Anwendung kommen, um die Eigenart der bäuerlichen Kulturlandschaft zu erhalten. Eine Vermarktung im Rahmen des Frem- denverkehrs und der Umweltbildung ist anzustreben. • Beratung und Akzeptanzsteigerung : Durch gezielte Informationen über Funkti- onszusammenhänge im Naturhaushalt, Handlungs- und Fördermöglichkeiten kön-

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nen die beratenden Stellen in erheblichem Umfang zur Umsetzung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch die Landwirte beitragen. Aber auch auf anderer Ebene sind Information und Diskussion zur Verbesserung von gegenseitigem Verständnis und Akzeptanz wünschenswert.

5.4.3 Forstwirtschaft

Mit 11 % liegt der Waldanteil im Stadtgebiet deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 23 %. Bei dem ausgedehnten Waldgebiet Elm – Schmidts Kiefern handelt es sich zum großen Teil um Landeswald. Hingegen befindet sich der Stoteler Wald ebenso in Privatbesitz wie die meisten kleineren Waldflächen im Stadtgebiet. Bei den Beständen auf dem Truppenübungsplatz Garlstedt handelt es sich um Bundeswald. Für die Bewirtschaftung der Wälder sind die rechtlichen Bestimmungen zur ordnungs- gemäßen Forstwirtschaft (§ 11 NWaldLG u.a.) verbindlich. Leitgedanke ist die Siche- rung und Entwicklung des Waldes unter Berücksichtigung der Nutz-, Schutz- und Erho- lungsfunktionen. Für die Landesforsten bestehen im Rahmen des Niedersächsischen Programms zur langfristigen ökologischen Waldentwicklung (LÖWE) weitergehende Vorgaben zur naturgemäßen Waldbewirtschaftung. Die nachfolgenden Hinweise zur Verwirklichung der Ziele von Naturschutz und Land- schaftspflege im Rahmen der Forstwirtschaft umfassen sowohl Maßnahmen, die im Rahmen der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft gesetzlich vorgegeben sind, als auch darüber hinausgehende Maßnahmen. • standortgerechte Baumartenverteilung : Naturnahe Laubwaldbestände sind zu sichern. In Misch- und Nadelwäldern sollte eine sukzessive Umwandlung in Laub- wälder erfolgen, wobei die jeweilige potenziell natürliche Waldgesellschaft als Leit- bild zu sehen ist. Die Erhöhung des Laubholzanteils sollte vorwiegend durch Natur- verjüngung erfolgen. Im Einzelfall kann eine gezielte Anpflanzung standortheimi- scher Baumarten erforderlich sein, wobei auf die Verwendung regionalen Pflanzgu- tes zu achten ist. Schwerpunktbereiche für die Umwandlung von Nadelforst in Laubwald wurden bereits im Rahmen der Maßnahmen für geschützte und schutz- bedürftige Gebiete (s. Kap.5.1) sowie des kommunalen Biotopverbundsystems (s. Kap. 5.2.1) benannt. Darüber hinaus sind in Karte 16 Nadelforste auf alten Wald- böden und auf Feuchtstandorten als Schwerpunkträume gekennzeichnet. • nachhaltige Nutzung : Die Holzentnahme sollte naturverträglich unter Berücksich- tigung des Boden-, Grundwasser- und Artenschutzes erfolgen. In diesem Zusam- menhang ist eine kleinflächige oder einzelstammweise Holzentnahme bei langen Umtriebszeiten, der weitgehende Verzicht auf Düngemittel und Pestizide, Vermei- dung von Bodenverdichtungen (Rückearbeiten mit Pferden durchführen etc.), Ver- zicht auf Entwässerung sowie Berücksichtigung und Schonung spezieller Pflanzen- und Tierartenvorkommen aufzuführen. • Struktur- und Artenvielfalt : Die Strukturvielfalt des Waldes sollte, auch als Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt, erhalten oder gefördert werden. In diesem Zusam- menhang ist besonders auf ein Nebeneinander verschiedener Altersklassen und Gehölzarten, das Belassen von Altbäumen (insbesondere Höhlenbäumen) und Totholz, das Belassen kleinerer Offenbereiche (Windwurflöcher, Lichtungen) sowie die Sicherung von Sonderstandorte wie Moorbereiche, Gewässer und Feuchtwäl- der hinzuwirken. • naturnahe Waldränder : Gestufte Waldränder mit hohem Anteil an Sträuchern und Lichtbaumarten sollen als artenreiche Lebensräume, als landschaftsbildprägende Strukturen und als Schutz gegen Windwurf entwickelt werden.

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• Erstaufforstungen : Durch Erstaufforstungen landwirtschaftlicher Nutzflächen soll- te der Waldanteil im Stadtgebiet erhöht und zugleich der Biotopverbund der Wälder optimiert werden. Hierbei ist die Entwicklung standortheimischer Bestände mit ge- stuften Waldrändern vorzunehmen. Nach Möglichkeit sollten Fördermittel des Lan- des zur Waldentwicklung genutzt werden. Schwerpunkträume bilden die Randbe- reiche der Oberläufe von Scharmbecker Bach und Wienbeck, die nordwestliche Lange Heide und die Drepte-Niederung nördlich Garlstedt. Aufgrund des geringen Waldflächenanteils wird der Umsetzung von Erstaufforstungen auch im Rahmen der Raumordnung besonderes Gewicht beigemessen (vgl. Landesraumordnungs- programm). • Schutz vor Zerschneidung : Insbesondere die größeren zusammenhängenden Waldbereiche von Schmidts Kiefern - Elm und Stoteler Wald sollten vor weiterer Zerschneidung durch Straßen, Leitungstrassen und Forstwege geschützt werden.

5.4.4 Wasserwirtschaft

Zu den Aufgaben der Wasserwirtschaft zählen insbesondere Schutz und Nutzung von Trinkwasservorkommen, die Gewässerunterhaltung und die Regelung des Abflussge- schehens der Fließgewässer. Vorgaben zur ordnungsgemäßen Ausübung dieser Aufgaben finden sich insbesondere im Niedersächsischen Wassergesetz (NWG). Im Stadtgebiet sind im Rahmen der Wasserwirtschaft folgende Maßnahmen zur Ver- wirklichung der Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege relevant: • quantitativer Grundwasserschutz : Der mengenmäßige Erhalt bzw. die Förderung der Grundwasserressourcen ist nicht allein zur Sicherung der Trinkwasserversor- gung, sondern auch im Rahmen des abiotischen Naturschutzes und zur Sicherung der Biotopqualitäten grundwassernaher Standorte erforderlich. In diesem Zusam- menhang sind folgende Maßnahmen umzusetzen:

- Förderung der sparsamen Nutzung durch Ausschöpfung technischer Möglich- keiten, Nutzung von Regenwasser als Brauchwasser, Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Information,

- Förderung der Versickerung in Siedlungsgebieten durch Regenrückhaltung, Mi- nimierung des Versiegelungsgrades etc. (vgl. Kap. 5.4.8),

- Förderung der Versickerung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen durch Ver- meidung von Bodenerosion und Bodenverdichtung (vgl. Kap. 5.4.2),

- Beschränkung von Grundwasserentnahmen auf Mengen unterhalb der Neubil- dungsraten,

- ökologische Beweissicherung in Einzugsgebieten von Grundwasserbrunnen. • qualitativer Grundwasserschutz : Zur Sicherung der Grundwasserqualität sind vor allem Einschränkungen der landwirtschaftlichen Nutzung vorzunehmen (vgl. Kap. 5.4.2). Schwerpunkträume bilden die bestehenden Wasserschutzgebiete (Umge- bung Buggehorn, Geestrand bei Scharmbeckstotel und Wallheckengebiet Bremer Schweiz). Zudem sind punktuell Maßnahmen zur Sicherung oder Sanierung von Altlasten und Deponien erforderlich, die in den Zuständigkeitsbereich der Abfall- und Bodenschutzbehörden fallen. • Gewässerunterhaltung : Durch eine Beschränkung der Unterhaltungsmaßnahmen an Oberflächengewässer auf das unbedingt erforderliche Maß kann insbesondere

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die Lebensraumfunktion auch stärker ausgebauter Gewässer verbessert werden. Im Rahmen der Gewässerunterhaltung sollten folgende Hinweise berücksichtigt werden:

- Unterhaltung in zwei- bis mehrjährigem Turnus,

- Durchführung einseitig wechselnd und abschnittsweise wechselnd,

- zeitliche Anpassung an Erfordernisse des Pflanzen- und Tierartenschutzes,

- Abtransport von Substrat und Schnittgut,

- bei Geestbächen keine Entnahme des natürlichen Sohlsubstrats (Geschiebe),

- bei Krebsscherengewässern regelmäßige extensiv Unterhaltungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der Anforderungen des speziellen Artenschutzes (vgl. Kap. 5.3). • Gewässerrandstreifen : Durch die Einrichtung möglichst breiter Gewässerrand- streifen können insbesondere die Wasserqualität und die biotopvernetzende Wir- kung der Gewässer verbessert werden. Die Gewässerrandstreifen sollten entweder extensiv als Dauergrünland genutzt werden – unter Verzicht auf die Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden – oder der Sukzession überlassen werden, ggf. mit extensiver Pflege. Eine Finanzierung von Maßnahmen über das Gewässer- randstreifenprogramm des Landes ist möglich. • Gewässerrenaturierung : Durch Renaturierung oder naturnahe Umgestaltung ausgebauter Gewässer kann deren Lebensraumfunktion und Selbstreinigungskraft optimiert werden. Als Maßnahmen sind vor allem der Rückbau von Uferbefestigun- gen und die Beseitigung von Wanderhindernissen durch punktuelle Maßnahmen (Rückbau, Herstellung von Fischtreppen, Umbau von Sohlschwellen in Sohlgleiten etc.) sowie das Zulassen natürlicher Dynamik anzustreben. Nur in Einzelfällen soll- ten weitergehende Veränderungen der Gewässerstruktur vorgenommen werden. Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung sollten stets durch die Einrichtung von Gewässerrandstreifen und die Extensivierung der Gewässerunterhaltung flankiert werden. Aufgrund landesweiter Ziele und den Vorgaben des kommunalen Biotop- verbundsystems sind die Drepte und ihre Nebengewässer, die Unterläufe von Scharmbecker Bach und Wienbeck, der Mühlenbach sowie Abschnitte von Hamme und Beek als Schwerpunkträume zu nennen. • Überschwemmungsgebiete : Durch die räumliche und zeitliche Ausdehnung von Überschwemmungen sollten die natürlichen Funktionszusammenhänge zwischen Fließgewässer und Aue verbessert bzw. wiederhergestellt werden. Hierzu ist eine an naturschutzfachlichen Vorgaben orientierte Steuerung der Wasserstände erfor- derlich. Insbesondere durch einen entsprechenden Betrieb der Ritterhuder Schleu- se sollte das Auensystem von Hamme und Beek entsprechend aufgewertet wer- den. Diese Zielsetzung wird im Rahmen des GR-Projektes unter enger Zusam- menarbeit von Naturschutz und Wasserwirtschaft verfolgt. Diese Kooperation sollte fortgeführt und ausgeweitet werden. Weitere Möglichkeiten zur Aufwertung von Überschwemmungsgebieten bestehen durch die Steuerung der landwirtschaftli- chen Nutzung (vgl. Kap. 5.4.2). In diesem Zusammenhang sind das Verbot der A- ckernutzung und Klärschlammausbringung sowie die Minimierung von Düngemittel- und Pestizideinsatz zu nennen. • Datenermittlung : Um die Maßnahmen zum Schutz von Grundwasser und Oberflä- chengewässer gezielt steuern zu können, sind verbesserte Kenntnisse zu Prob- lembereichen und Potenzialen erforderlich. Deshalb sollten weitere Untersuchun- gen zu stofflichen Belastungen von Oberflächengewässern und Grundwasser so- wie zur Flora und Fauna von Oberflächengewässern durchgeführt werden.

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5.4.5 Fischerei und Jagd

Regelungen zur ordnungsgemäßen Ausübung von Fischerei und Jagd sind im Nieder- sächsischen Landesfischereigesetz und im Niedersächsischen Landesjagdgesetz ent- halten. Sie beinhalten auch die Pflicht zum Erhalt und zur Hege eines angemessenen Tierbestandes (Hegepflicht). Die ordnungsgemäße Ausübung von Fischerei und Jagd beinhaltet umfangreiche Maßnahmen, die den Zielen von Naturschutz und Landschaftspflege entsprechen. Zu nennen sind beispielsweise Besatzmaßnahmen zur Wiederansiedlung heimischer Fischarten oder zur Entwicklung eines ausgewogenen Fischbestandes, die Beseitigung von Hindernissen für wandernde Fischarten und die Begrenzung der Schalenwild- Bestände. Aus Sicht von Naturschutz und Landschaftspflege sind insbesondere folgende Anfor- derungen an fischereiliche und jagdliche Nutzungen zu stellen: • Fließgewässerschutz : Um Beeinträchtigungen der Fließgewässer durch Nähr- stoff- und Schadstoffeinträge, Erwärmung, Faunenverfälschung und Unterbrechung der biologischen Durchgängigkeit zu vermeiden, sollte eine räumlich-funktionale Trennung von Fisch- bzw. Angelteichen und Fließgewässern vorgenommen wer- den. Auch die Bespannung von Fisch- und Angelteichen mit dem Wasser angren- zender Fließgewässer sollte das Abflussgeschehen nicht wesentlich stören. • extensive Unterhaltung : Eine Minimierung der Unterhaltungsmaßnahmen wie Zufütterung, Medikamenten-Einsatz und Pflege der Randbereiche ist anzustreben. Von besonderer Wichtigkeit ist dies in Teichanlagen, die mit Fließgewässern in Verbindung stehen. • Konzentration der Angelnutzung : Zum Schutz störungsanfälliger Tierarten (ins- besondere Wasser- und Wiesenvögel, Fischotter) sollte eine gezielte Lenkung der Angelnutzung zur Konzentration auf möglichst unempfindliche Bereiche erfolgen. Schwerpunktmäßig sollte eine weitestmögliche Freihaltung von Hamme (ein- schließlich Altarmen) und Beek angestrebt werden. • Reusenfischerei : Im Rahmen des Fischotterschutzes sollte in der Teufelsmoor- niederung keine Reusenfischerei erfolgen. Wo ein Verzicht nicht möglich ist, sollten nur Reusen mit speziellem Otterschutz Verwendung finden. • Besatzmaßnahmen : Die Durchführung von Besatzmaßnahmen sollte nur nach differenzierter Prüfung und nur mit autochtonen Fischarten zur Vermeidung von Faunenverfälschung erfolgen.

• Wildhege : Die Bestandsdichte des Schalenwildes sollte so reguliert werden, dass schwerwiegende Vegetationsschäden durch Wildverbiss verhindert werden und insbesondere eine ausreichende Naturverjüngung der Laubgehölze möglich ist. Hierzu zählt auch die Beschränkung von winterlichen Fütterungsmaßnahmen und der Anlage von Wildäckern. • spezieller Artenschutz : Bei einigen Maßnahmen zum speziellen Artenschutz ist eine enge Zusammenarbeit von Jägerschaft und Naturschutz von besonderer Wichtigkeit. Dies gilt namentlich für Bestrebungen zur Förderung der Wiederein- wanderung von Fischotter und Birkhuhn, da diese Tierarten dem Jagdrecht unter- liegen. • Einschränkungen der Jagd : Zur Minimierung der Beeinträchtigungen empfindli- cher Tierarten und naturschutzfachlich wertvoller Gebiete sollten zeitliche und

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räumliche Einschränkung der Jagd in Kauf genommen werden. Dies betrifft insbe- sondere die bedeutenden Vogelrastgebiete in der Teufelsmoorniederung sowie die sonstigen Gebiete, die die fachlichen Voraussetzungen als Naturschutzgebiete er- füllen.

5.4.6 Naherholung und Tourismus

Maßnahmen zur Erholungsvorsorge und Freiraumqualität sind in Kap. 5.2.4 unter be- sonderer Berücksichtigung kommunaler Handlungsspielräume benannt. Möglichkeiten für den Bereich der Kernstadt sind im Freiraumentwicklungskonzept im Anhang darge- legt. Darüber hinaus sollten folgende Maßnahmen umgesetzt werden: • Landschaftsbild-Qualität : Bereiche mit besonderer Vielfalt, Eigenart und Schön- heit sollten gesichert werden, beispielsweise durch die Ausweisung von Land- schaftsschutzgebieten. Auch in den übrigen Landschaftsteilen sollte eine Ver- schlechterung der Landschaftsbild-Qualität weitestmöglich vermieden werden. • Gastronomie und Fremdenverkehr : Erweiterung des gastronomischen Angebo- tes und der Übernachtungsmöglichkeiten, insbesondere als zusätzliche Erwerbs- quelle für die örtliche Landwirtschaft. • Besucherlenkung und Umweltbildung : Durch Besucherlenkung und Schaffung naturverträglicher Rast- und Beobachtungsmöglichkeiten sollte der Schutz emp- findlicher Bereiche und Artenvorkommen (insbesondere Neststandorte, Ruhezo- nen) verbessert werden. Durch Informationstafeln, geführte Ausflüge, themenbezo- gene Radwege- und Wanderkarten u.ä. sollte das Verständnis für ökologische Zu- sammenhänge und Landschaftsgeschichte gefördert und so auch die Akzeptanz von Nutzungseinschränkungen (z.B. Wegegebot, Leinenzwang, Badeverbot) ge- steigert werden. • Bootssport : Der motorisierte und nichtmotorisierte Bootssport wird auf Hamme, Beek und Hafenkanal betrieben. Es bestehen verschiedene Vorschriften zu räumli- chen und zeitlichen Beschränkungen sowie zu Geschwindigkeitsbegrenzungen, die einzuhalten sind. Weitere Einschränkungen sind im Rahmen des GR-Projektes (s. Kap. 5.1.1) vorgesehen. Darüber hinaus sollte folgenden Anregungen gefolgt wer- den:

- Beeinträchtigungen von Ufer- und Schwimmblattvegetation sollten auch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus vermieden werden. Hierzu sollte ein mög- lichst großer Abstand zu den Uferbereichen, insbesondere zu Röhricht- und Schwimmblattvegetation eingehalten werden.

- Die Lärmbelastung der angrenzenden Landschaft sollte so gering wie möglich gehalten werden, beispielsweise durch geringe Geschwindigkeiten, entspre- chenden Fahrstil, Verzicht auf Musikbeschallung und technische Möglichkeiten der Bootsausstattung.

- Schadstoffbelastungen der Umwelt (Boden, Wasser, Luft) sollten wei- testmöglich vermieden werden. Hierzu ist eine entsprechende Ausrüstung und Wartung der Boote, sachgemäßer Umgang mit Treibstoffen, Schmiermitteln, Bootsanstrichen und Toilettenabwässern etc. erforderlich.

- Nächtliche Beleuchtung sollte mit für Insekten unschädlichen Leuchtmitteln er- folgen. • Luftsport : Am Segelflugplatz Osterholz-Scharmbeck wird Segelfliegen (mit Schlepp durch Motorflugzeuge) und Motorsegelfliegen betrieben. Weiterhin wird

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das Stadtgebiet teils mit Heißluftballons überflogen. Zur Minimierung von Konflikten mit den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege sollten folgende Hinwei- se befolgt werden:

- Ausschöpfung technischer Möglichkeiten zur Schallreduktion der Luftsportgerä- te,

- (weitere) Begrenzung von Flugzahlen und Start-Zahlen am Segelflugplatz,

- Umrüstung auf Windenschlepp am Segelflugplatz,

- Einhaltung großer Flughöhen über den empfindlichen Brut- und Gastvogelge- bieten der Teufelsmoorniederung,

- räumliche Eingrenzung der Flugkorridore über der Teufelsmoorniederung,

- keine Landungen in störungsempfindlichen Gebieten (insbesondere avifau- nistisch wertvolle Bereiche, als NSG schutzbedürftige Bereiche),

- Verzicht auf größere Flugveranstaltungen während der Brutzeit. • Camping- und Wochenendplätze, Wochenend- und Ferienhausgebiete : Für die im Stadtgebiet bestehenden Anlagen sind folgende Maßnahmen anzustreben:

- Verbesserung der landschaftlichen Eingrünung der Anlagen Horstmoor, Oh- lenstedter Quellsee und an der Hamme,

- naturnahe Gestaltung der Hammeufer im Bereich der Camping- und Wochen- endplatzanlage,

- Freihaltung der Uferbereiche der Drepte von Nutzungseinflüssen im Bereich der Anlage Horstmoor,

- Gewährleistung einer umweltgerechten Abwasserentsorgung. • Golfsport : Auf dem Golfplatz Garlstedt sollten folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

- Erhalt der naturnahen Lebensraumstrukturen, insbesondere des wertvollen Alt- holzbestandes,

- Einrichtung von ungenutzten und nur extensiv gepflegten Pufferstreifen entlang der Drepte,

- weitestmögliche Extensivierung der Grünflächenpflege, weitgehender Verzicht auf Pflegemaßnahmen in ungenutzten Bereichen, Vermeidung von Schadstoff- und Nährstoffeinträgen in Grundwasser und Oberflächengewässer,

- sukzessive Umwandlung der Nadelgehölze in Laubgehölze. Die Maßnahmen zur Sicherung der Belange von Naturschutz und Landschaftspflege im Rahmen der Naherholung und des Tourismus könnten in ein großflächiges Konzept zur Ausweisung eines Naturparks eingebunden werden (vgl. Kap. 5.1.7).

5.4.7 Verkehr

Konfliktpotenziale zwischen Verkehr und den Belangen von Naturschutz und Land- schaftspflege ergeben sich vorwiegend durch direkte Flächeninanspruchnahme, Le- bensraum- und Landschaftszerschneidung sowie Schadstoff- und Lärmemissionen. Hieraus lassen sich folgende Handlungsansätze ableiten:

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• Minimierung des Verkehrsaufkommens : Durch die gezielte Förderung des öf- fentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und der Verlegung des Güterverkehrs auf die Schiene ist eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens auf den Straßen anzu- streben. Zudem sollte, insbesondere im Bereich der Kernstadt, das Radwegenetz ausgebaut und seine Attraktivität gesteigert werden. Detailierte Maßnahmenvor- schläge hierzu werden im Rahmen des Verkehrsentwicklunsplans der Stadt Oster- holz-Scharmbeck 64 erarbeitet. • Neu- und Ausbaumaßnahmen : Der Neu- oder Ausbau von Verkehrswegen ist auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken. Insbesondere ist die Zerschnei- dung bisher verkehrsarmer Räume (Teufelsmoorniederung, Lange Heide) zu ver- meiden. Unvermeidbare Maßnahmen sind so naturverträglich wie möglich durchzu- führen. • straßenbegleitende Gehölzstrukturen : Erhalt und Ergänzung straßenbegleiten- der Gehölzstrukturen können einen deutlichen Beitrag zum Schutz der Umgebung vor Immissionen (Schadstoffe, Lärm) sowie zur Gliederung des Landschaftsbildes leisten. Bei Ergänzungspflanzungen sind jedoch sonnenexponierte Straßenränder und Böschungen sowie Bereiche mit landschaftstypischer Offenheit (Niederungen von Hamme und Beek, bedingt auch Lange Heide) auszunehmen. Zudem sind Pflanzungen mit standortgerechten Gehölzen und in Anlehnung an landschaftsprä- gende Strukturen durchzuführen. • Randstreifen-Pflege : Die Pflege der Randstreifen von Straßen, Wegen und Bahn- trassen sollte auf das unbedingt erforderliche Maß begrenzt werden. Hierzu zählt insbesondere:

- Verzicht auf Düngemittel und Pestizide,

- Mahd nur ein- bis zweimal jährlich und nicht vor Juli,

- zeitlich verzögerter Abtransport des Mahdgutes, um eine Eutrophierung der Saumstrukturen zu vermeiden,

- möglichst keine Mahd von Säumen entlang flächiger Gehölze,

- schonende Durchführung von zur Verkehrssicherung erforderlichem Gehölz- schnitt. • Streusalzeinsatz : Die Verwendung von Streusalzen im Winter sollte auf stark be- fahrene Straßenabschnitte und Unfallschwerpunkte begrenzt werden. • Schutz von Oberflächengewässern : Das auf verkehrsreichen Straßen anfallende Oberflächenwasser sollte nicht in die natürlichen Fließgewässer eingeleitet werden, um diese vor Schadstoffbelastungen durch Reifenabrieb und Kraftstoffe zu schüt- zen. • spezieller Artenschutz : Der Schutz spezieller Pflanzen- und Tierarten sollte ins- besondere durch folgende Maßnahmen unterstützt werden (vgl. Kap. 5.3):

- Erhalt offener Ruderalfluren im Bereich von Bahnanlagen und Straßensäumen,

- Minderung der Lebensraumzerschneidung durch geeignete Querungshilfen (insbesondere für Amphibien und Fischotter),

- Minderung von direkten Individuenverlusten durch gezielte Straßensperrungen während der Amphibienwanderungen.

64 Ingenieurgemeinschaft Schnüll Haller und Partner: Stadt Osterholz-Scharmbeck – Verkehrsentwick- lungsplan. Arbeitsentwurf Stand Dezember 2003

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Die geplante Ortsumgehung der B 74 bei Ritterhude und Scharmbeckstotel verläuft im Süden des Stadtgebietes durch das Grünland der Hammemarsch, bei Ruschkamp entlang des Geestfußes und nördlich des Scharmbeckstoteler Sees durch das Wallhe- ckengebiet Lintel, wo sie am südlichen Stadtrand der Kernstadt an den derzeitigen Trassenverlauf anbindet (vgl. Karte 4 a). Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens mit integrierter Umweltverträglichkeitsstudie wurde diese Trassenvariante als mit den Be- langen der Raumordnung vereinbar eingestuft. Von einer grundsätzlichen Vereinbar- keit der Planung mit den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege ist also auszugehen, auch wenn in dem Bereich vielfältig hohe Wertigkeiten vorliegen. Auf eine Minimierung der Beeinträchtigungen ist bei Konkretisierung der Planung hinzuwirken. Möglichkeiten bieten sich u.a. durch: • sparsame Flächeninanspruchnahme, • Erhalt hoher Grundwasserstände in den angrenzenden Flächen der Hamme- marsch, • Gewähr der biologischen Durchgängigkeit der Wienbeck bei der Ausgestaltung des Anschlusses der Neubautrasse an den derzeitigen Straßenverlauf, • Schutz der floristisch bedeutsamen Gräben der Hammemarsch vor Schadstoffein- trägen durch Oberflächenwasser-Abfluss, • Einbau geeigneter Querungshilfen im Bereich von Amphibien-Wanderwegen, • weitestmöglicher Erhalt hochwertiger Biotoptypen, insbesondere von Feuchtgrün- land, flächigen Gehölzen und Wallhecken, • randliche Abpflanzung mit standortheimischen Laubgehölzen als Immissions- schutz, landschaftsgerechte Einbindung und Puffer zu den angrenzenden Vogelle- bensräumen, dabei im südlichen Teil Verzicht auf höherwüchsige Arten, • Schaffung von alternativen siedlungsnahen Erholungsmöglichkeiten, beispielswei- se am Geestrand südlich Scharmbeckstotel und am Unterlauf des Scharmbecker Baches.

5.4.8 Siedlung und Gewerbe

Im Rahmen der Hinweise zur Bauleitplanung (Kap. 5.2.3) und zum speziellen Arten- schutz (Kap. 5.3) sind bereits umfangreiche Anforderungen an Siedlung und Gewerbe formuliert. Ergänzend hierzu sind allgemein folgende Maßnahmen anzustreben: • Begrenzung der Neuversiegelung : Der Begrenzung der Neuversiegelung auf das unbedingt erforderliche Maß kommt aus Sicht von Naturschutz und Landschafts- pflege besondere Bedeutung zu. Diese Priorität wird auch durch bundesgesetzliche Vorgaben unterstützt (u.a. Bodenschutzklausel in § 1 a (1) BauGB). In diesem Sin- ne ist auf die bauliche Verdichtung im Innenbereich unter Nutzung von Baulücken, auf die Modernisierung und Umnutzung bestehender Gebäude sowie die vermehrte Förderung flächensparender Bauweisen hinzuwirken. • Begrenzung und Verminderung des Versiegelungsgrades: Ergänzend zur Mi- nimierung der Neuversiegelung sind Entsiegelungspotenziale zu prüfen und dort, wo eine Umnutzung nicht möglich oder wahrscheinlich ist, Versiegelungen zurück- zubauen. Weiterhin sind wassergebundene Befestigungen statt Vollversiegelungen umzusetzen, wo dies unter Berücksichtigung der Nutzungsintensität möglich ist. Aus Gründen des Grundwasserschutzes sollten allerdings Flächen, auf denen mit der Freisetzung von Schadstoffen zu rechnen ist, wasserundurchlässig versiegelt

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sein (z.B. Tankstellen, Flächen mit hohem Verkehrsaufkommen, Lager- und Um- schlagflächen für schadstoffhaltige Produkte). • Durchgrünung : Für das Ortsbild und/ oder klimatische Ausgleichsprozesse bedeu- tende Grünflächen sind zu erhalten. Durch Anpflanzung einheimischer Laubgehöl- ze und Fassadenbegrünungen (insbesondere an größeren und störenden Baukör- pern) sollte das Grünvolumen innerhalb der Siedlungen zusätzlich erhöht werden (vgl. Freiraumentwicklungskonzept im Anhang). • Grünflächenpflege : Durch extensive Unterhaltung und naturnahe Gestaltung soll- ten Grünanlagen, Freiflächen an öffentlichen Gebäuden, Privatgärten u.ä. ökolo- gisch aufgewertet werden. Hierzu zählt auch das Dulden spontaner Vegetation. • Ortsbildpflege : Historische und ortsbildprägende Gebäude, Wegeführungen und andere Elemente sollten gesichert und/ oder restauriert werden. Bei Neubaumaß- nahmen sollte auf die Verwendung ortstypischer Materialien und ortstypischer Bauweisen (Formen, Dimensionen, Farbgebung etc.) geachtet werden. • Umweltschonendes Bauen : ressourcenschonende Bauweisen und die Verwen- dung umweltfreundlicher Baustoffe sollten von vornherein in die Konzeption von Neubaugebieten und Einzelgebäuden einbezogen werden. Während Neu- und Umbaumaßnahmen ist zudem auf den weitestmöglichen Schutz vorhandener Ge- hölze (Baumschutzmaßnahmen) sowie anderer wertvoller Strukturen und Artenvor- kommen hinzuwirken. • Minimierung von Emissionen und Immissionen : Belastungen durch Schadstoffe und Lärm sollten durch die Ausschöpfung technischer (z.B. umweltschonende Pro- duktionsweisen, Schadstofffilterung) und baulicher (z.B. Wärmedämmung, aktive und passive Schallschutzmaßnahmen) Möglichkeiten vermieden oder minimiert werden. Insbesondere zwischen Emittenten und empfindlichen Nutzungen und Be- reichen (Wohnen, z.T. auch Landwirtschaft, wertvolle Bereiche in der angrenzen- den freien Landschaft) sollten, sofern möglich, Immissionsschutzpflanzungen ent- wickelt werden.

5.4.9 Energieversorgung

Zur umweltverträglichen Ausgestaltung der Energiewirtschaft sollten folgende Empfeh- lungen umgesetzt werden: • sparsamer Umgang mit Energie : Bei allen Nutzungen sollte eine möglichst weit- gehende Senkung des Energieverbrauchs angestrebt werden. Hierbei ist die Vor- bildfunktion öffentlicher Stellen und die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit zu be- rücksichtigen. • Schutzmaßnahmen an Freileitungen : Innerhalb der Hammeniederung sollten Freileitungen in die Erde verlegt werden, um Individuenverluste und Meidungsreak- tionen von Brut- und Gastvögeln zu vermeiden und das Landschaftsbild aufzuwer- ten. Weiterhin sollte durch Markierungen das Anflugrisiko an Hochspannungslei- tungen begrenzt werden. Die gesetzlichen Vorgaben zum Vogelschutz an Mittelspannungsleitungen (§ 53 BNatSchG) sollten insbesondere in Lebensräumen und bevorzugten Flug- schneisen von Großvögeln zügig umgesetzt werden. • Neutrassierung von Freileitungen : Bei der Neuanlage von Freileitungen sind insbesondere avifaunistisch wertvolle Bereiche und Vogelzugstrecken sowie Berei- che mit besonderer Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes freizuhalten. I.d.R.

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stellt eine Bündelung mit bestehenden Freileitungen oder Verkehrstrassen die na- tur- und landschaftsverträglichste Lösung dar. Die jeweils aktuellen Erkenntnisse über die Auswirkung elektromagnetischer Strahlungen sollten Berücksichtigung fin- den. • regenerative Energiequellen : Die Nutzung der Solarenergie sollte verstärkt wer- den. Im Rahmen der 42. Änderung des Flächennutzungsplans hat die Stadt Osterholz- Scharmbeck Sondergebiete für Windkraftanlagen im Bereich der Langen Heide aus- gewiesen und somit eine Nutzung der regenerativen Energiequelle Wind gefördert und zugleich auf eine räumliche Konzentration der Windkraftnutzung hingewirkt. Die Dar- stellung im Flächennutzungsplan zieht einen weitgehenden Ausschluss von Windener- gieanlagen an anderen Standorten im Stadtgebiet nach sich. Auf der Langen Heide sind zur Zeit sieben Windenergieanlagen (WEA) realisiert, da- von sechs innerhalb der genannten Sondergebiete für Windkraftanlagen. Die Errich- tung von bis zu fünf weiteren Windenergieanlagen in diesen Bereichen ist möglich. Hierbei sollten folgende Vorgaben beachtet werden: • Anpassung an die bestehenden WEA durch Wahl gleicher Anlagentypen, -höhe, Farbgebung, • Minimierung der Bodenversiegelungen für Erschließungswege und Nebenanlagen, • landschaftsgerechte Eingrünung der Nebenanlagen.

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6 HINWEISE ZUR UMSETZUNG

Der Landschaftsplan Osterholz-Scharmbeck ist ein Instrument zur Verwirklichung der Ziele und Grundsätze von Naturschutz und Landschaftspflege. Er informiert über den derzeitigen Zustand von Natur und Landschaft im Stadtgebiet und zeigt Handlungs- möglichkeiten für Schutz, Pflege und Entwicklung auf. Adressaten sind politische Gre- mien und Stadtverwaltung ebenso wie Fachbehörden und –ämter, Vereine und Privat- personen. Um eine möglichst weitgehende Umsetzung der Schutz-, Pflege- und Entwicklungs- maßnahmen zu erreichen, sollten folgende direkt oder indirekt wirksamen kommunalen Handlungsmöglichkeiten genutzt werden: • Berücksichtigung und rechtswirksame Übernahme von Inhalten des Landschafts- plans in die Bauleitplanung (Flächennutzungsplan, Bebauungspläne): In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Übernahme der im Landschaftsplan definier- ten Schwerpunkträume für Ausgleichsmaßnahmen in den Flächennutzungsplan (vgl. Kap. 5.2.2) und die naturverträgliche Steuerung von Siedlungsentwicklung (s. Kap. 5.2.3) und Rohstoffabbau (vgl. Kap. 5.2.4 und Fachbeitrag im Anhang) zu nennen. • weitere Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen: Im Rahmen von Genehmigungsver- fahren anderer Planungsträger können weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Einflussmöglichkeiten der Kommune bestehen hier durch entsprechende Stellung- nahmen im Beteiligungsverfahren. • Satzungen: Durch die Aufstellung oder Änderung von Friedhofs-, Kleingarten-, Ge- staltungssatzungen etc. kann die Kommune auf die Umsetzung von Zielen und Maßnahmenvorschlägen des Landschaftsplans hinwirken. • Grunderwerb und Nutzungsregelungen: Durch Grunderwerb sowie Nutzungsrege- lungen für stadteigene Flächen (Pacht-, Bewirtschaftungs-, Pflegeverträge) kann die Stadt einzelne Flächen gezielt entwickeln. Entsprechende Möglichkeiten beste- hen durch öffentlich-rechtliche Verträge mit anderen Grundstückseigentümern. • Fördermittel: Durch die Einwerbung von Fördermitteln kann die Kommune Maß- nahmen im Sinne des Landschaftsplans finanzieren. Zudem kann sie die Inan- spruchnahme von Fördermitteln durch Dritte unterstützen bzw. vermitteln und so indirekt zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen beitragen. Geeignete Förder- programme sind insbesondere: - Förderprogramm der EU (LIFE-Natur) - Förderprogramme des Bundes (GR-Projekte, E+E-Vorhaben) - Fließgewässerprogramm des Landes - Förderrichtlinie Landschaftsentwicklung des Landes - Kooperationsprogramm Erhaltung der biologischen Vielfalt des Landes - Kooperationsprogramm Biotoppflege des Landes - Kooperationsprogramm Feuchtgrünland des Landes - Kooperationsprogramm Dauergrünland NSG/NLP/BR des Landes - Fischotterprogramm des Landes - Richtlinie des Landes über die Gewährung von Zuwendungen zur Dorferneuerung - Richtlinie des Landes zur Entwicklung typischer Landschaften und der ländlichen Räu- me

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- Niedersächsisches Agrarumweltprogramm - Richtlinie des Landes über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zum Trinkwasserschutz in Wasservorranggebieten - Richtlinie des Landes über die Förderung forstlicher Maßnahmen - Richtlinie des Landes über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der touris- tischen Entwicklung • Schaffung weiterer Handlungsanreize: Naturschutzmaßnahmen von privaten und anderen Trägern kann die Stadt durch eigene Förderprogramme (z.B. für Pflan- zung heimischer Gehölze, Fassadenbegrünungen, naturnahe Gartengestaltung, spezielle Artenhilfsmaßnahmen im Siedlungsbereich, Regenwassernutzung) oder durch die Teilnahme an bzw. Ausrichtung von Wettbewerben (z.B. „Unser Dorf soll schöner werden“) initiieren und unterstützen. • Öffentlichkeitsarbeit: Durch Informationsbroschüren, Stellwände mit plakativ zu- sammengefassten Darstellungen, Pressemitteilungen etc. sollte die Öffentlichkeit auf den Landschaftsplan und ausgewählte Inhalte aufmerksam gemacht und zur weitergehenden Studie angeregt werden. Weiterhin können zielgruppenorientierte Informationsveranstaltungen zur Umsetzung der landschaftsplanerischen Zielvor- stellungen beitragen. • Umweltbildung: Mit Hilfe von Naturlehrpfaden, Informationstafeln an geeigneten Standorten, speziellen Wanderkarten, Ausschilderung von Wander-, Rad- und Reitwegen und weiteren Maßnahmen zur Umweltbildung können naturverträgliche Verhaltensweisen gefördert werden. In diesem Zusammenhang bietet sich beson- ders eine Kooperation mit Vereinen, Verbänden, Bürgerinitiativen und Schulen an. • Agenda 21: Zielvorstellungen und Maßnahmenvorschläge des Landschaftsplans können auch in lokale Agenda 21-Prozesse eingebracht werden.

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