Geschäftsbericht zur Bezirkskonferenz 2020

AWO BEZIRKSVERBAND HESSEN-SÜD E.V. RUBRIKENTITEL

Unsere Leitsätze

Wir finden uns mit Ungleich- heit und Ungerechtigkeit nicht ab. Wir treten für Freiheit, Der demokratische Sozialstaat ist Gleichheit, Gerechtigkeit, verpflichtet, Ausgleich zwischen Solidarität und Toleranz ein. Arm und Reich herzustellen. Diese Grundwerte des frei- heitlichen demokratischen Sozialismus bestimmen unser Handeln. Wir bieten soziale Dienst- leistungen mit hoher Qualität und Wirkung für alle an. Staat und Kommunen tragen die Wir unterstützen Menschen, Verantwortung für die soziale ein selbstbestimmtes Leben Daseinsvorsorge. zu führen, und fördern ein demokratisches Zusammen- leben in Solidarität und Achtung vor der Natur. Wir arbeiten professionell, inklusiv, interkulturell, innovativ und nachhaltig. Das sichern wir durch die Fachlichkeit unserer Wir sind ein unabhängiger Mitglieder, Engagierten und eigenständiger Mit- und Mitarbeitenden. gliederverband. Auf Grund- lage unserer Werte streiten wir gemeinsam mit Mitgliedern, Engagierten und Mitarbeitenden Wir verpflichten uns als Mit- für eine solidarische und gliederverband, als sozial- gerechte Gesellschaft. wirtschaftliches Unternehmen und als Interessenverband, unseren Werten entsprechend zu handeln. Indem wir unsere Grundsätze Wir streiten für eine demo- transparent dar-stellen, machen kratische Gesellschaft in Vielfalt wir sie zum Maßstab unserer und begegnen allen Menschen Arbeit. mit Respekt.

BESCHLOSSEN AUF DER AWO SONDERKONFERENZ AM 14. DEZEMBER 2019 IN BERLIN INHALTSVERZEICHNS

VORWORT...... 2

AUS DEM VERBAND

TASK-FORCE EMPFIEHLT PERSONELLEN UND INHALTLICNEN NEUANFANG. Zusammenfassung des Abschlussberichts...... 3 VOR UND NACH DEM „SCHICKSALSMONAT“. Die verbandliche Entwicklung von 2018 bis 2020...... 4 100 JAHRE AWO. Aktionen und Feste...... 8 EIN ECHTER ERFOLG. Die Ausstellung zur Geschichte der AWO...... 9 ECHT AWO - BUNT UND VIELFÄLTIG. Eine Veranstaltungsschau...... 10

AUS DEN FACHBEREICHEN

AUF DER HÖHE DER ZEIT. Moderne Pflege im Fachbereich Senioren...... 12 HERAUSFORDERUNG MEISTERN. Neustrukturierung und Konsolidierung im Fachbereich Kinder, Jugend, Frauen und Familie...... 15 VIELFALT UND KOMPETENZ. Fachbereich Teilhabe, Arbeit und Bildung mit einem breitem Angebot...... 19

ORGANISATION UND FINANZEN

DER AUFBAU DER AWO HESSEN-SÜD...... 22 WILLENSBILDUNGSPROZESS...... 22 ORGANIGRAMM...... 23 BETEILIGUNGEN...... 23 KONZERNBILANZ...... 24 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG...... 26

ANSCHRIFTEN...... 27

1 VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde der AWO,

nach einer turbulenten Zeit für die Arbeiter- wohlfahrt in Hessen-Süd legen wir Ihnen heute unseren Geschäftsbericht für die Jahre 2018 bis 2020 vor.

Die vergangenen Monate waren gekenn- zeichnet durch die öffentliche Kritik am AWO Bezirksverband selbst und an den beiden AWO Kreisverbänden in und Wiesbaden. Die in diesem Zusammenhang eingesetzte Task-Force unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin hat ihren Bericht zu den Vorgängen beim Bezirksverband am 25. Oktober vorgelegt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie nebenstehend. Eine Krise ist immer auch eine Chance für Als ich mein Amt als Geschäftsführer der AWO Veränderungen. Mehr noch, eine Krise ist die Hessen-Süd angetreten habe, habe ich den Aufforderung, neu anzufangen und Dinge Verband und seine Gesellschaften in einer anders zu machen. Dieser Neuanfang wird uns verbandspolitisch und finanziell schwierigen gelingen. Situation vorgefunden. Wir haben nun erste wichtige Schritte eingeleitet und ich bin der festen Überzeugung, dass die Neuausrichtung Herzliche Grüße und der Sanierungsprozess gelingen werden. Ihr Die wirtschaftlichen Zahlen der letzten beiden Jahre sind am Ende des Geschäftsberichts auf- geführt. Ulrich Bauch Nicht zuletzt beschäftigen die Auswirkungen Geschäftsführer der Corona-Pandemie unsere Betriebe und Einrichtungen. In den Berichten aus den Fach- bereichen Senioren; Kinder, Jugend, Frau- en und Familie sowie Teilhabe, Arbeit und Bildung wird auch auf die besondere Situation durch Corona eingegangen.

2 VERBAND

TASK-FORCE EMPFIEHLT PERSONELLEN UND INHALTLICNEN NEUANFANG. Zusammenfassung des Abschlussberichts

Die vom AWO Bezirksverband Hessen-Süd eingesetzte „„ Problematisch ist auch die auffällige Konzentration Task-Force unter der Leitung von Prof. Dr. Herta Däub- der Vergabe von Aufträgen, ohne nachgewiesene ler-Gmelin hat am 25.10.2020 ihren abschließenden Einholung weiterer Angebote, an Personen und Bericht vorgelegt. Unternehmen in einem bestimmten Geschäftsum- feld. Aufgabe der Task-Force war es, mit Unterstützung der „„ Darüber hinaus sieht die Task-Force weiteren Auf- Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, die Struktu- klärungsbedarf, vor allem in Bezug auf die geschäft- ren und die Geschäftstätigkeit der AWO Hessen-Süd zu lichen Verbindungen des ehemaligen Generalbevoll- untersuchen, Missstände und Unklarheiten aufzuklären mächtigten mit der AWO. und Empfehlungen für mögliche Konsequenzen und Veränderungen vorzulegen. Ehrenamtliche Mitglieder Im Hinblick auf die Bezirkskonferenz und die Wahlen der Task-Force waren Stephanie Becker-Boesch (stv. zum Bezirksvorstand am 28.11.2020 empfiehlt die AWO Bezirkvorsitzende, Erste Kreisbeigeordnete und Task-Force die Nicht-Entlastung des Bezirksvorstandes stv. Landrätin des Wetteraukreises) und Georg Ein- und einen personellen Neubeginn. haus (Leitender Angestellter bei der LBBW, ehrenamt- licher Arbeitsrichter und Revisor im AWO Kreisverband Die Task Force begrüßt die vom Bezirksvorstand im Main-Taunus). Sommer gefassten Entflechtungsbeschlüsse als einen ersten wichtigen Schritt. Nach der Auswertung der ihr zugänglichen Dokumente Ebenso begrüßt sie die Verpflichtung eines neuen Ge- und Stellungnahmen und zahlreichen Gesprächen hat schäftsführers und den damit verbundenen Abschluss die Task Force folgende Beanstandungen: eines angemessenen und den Richtlinien der AWO ent- sprechenden Geschäftsführervertrages. „„ In Bezug auf die Ausübung der Aufsicht des Bezirks- verbands über die Kreisverbände in seinem Verant- wortungsbereich sind Mängel festzustellen.

„„ Der Verkauf und die Rückmietung der beiden Immo- bilien in Bruchköbel und Langgöns waren bzw. sind wirtschaftlich nachteilig für die AWO Hessen-Süd. Aus Sicht der Task Force liegen die hier abgeschlos- senen Verträge weniger im Interesse des Bezirks- verbandes als in dem der jeweiligen Vertragspartner der AWO Hessen-Süd.

„„ Als ebenso kritisch werden Darlehen (Liquiditätsdar- lehn) von Privatpersonen an die AWO Hessen-Süd bewertet. Die Darlehensvereinbarungen sehen sehr hohe unterschiedliche Zinshöhen und Fällig- keits-Konditionen vor und konzentrieren günstige Konditionen im Wesentlichen auf einen ausgesuch- ten Personenkreis.

3 VERBAND

VOR UND NACH DEM „SCHICKSALSMONAT“. Die verbandliche Entwicklung von 2018 bis 2020

Die verbandliche Entwicklung der AWO Hessen-Süd in den Geschäftsjahren 2018-2020 lässt sich in zwei Zeitabschnitte unterteilen: Der November 2019 war dabei eine Art „Schicksalsmonat“: Der 16. November 2019 war der Höhepunkt der verbandlichen Arbeit: Mit über 500 Gästen aus Politik, Einrichtungen und Gliederungen aus ganz Hessen wurde der 100. Geburtstag der AWO in der Frankfurter Paulskirche gefeiert. Wenige Tage später häuften sich die Berichte über Unstim- migkeiten in zwei unserer Kreisverbände – der Beginn des „AWO Skandals“.

BIS NOVEMBER 2019 AB NOVEMBER 2019

Allgemeine Entwicklung Allgmeine Entwicklung Auf der Bezirkskonferenz im September 2018 Seit Mitte November befindet sich die ver- wurde der Startschuss für die Feierlichkeiten bandliche Arbeit der AWO im Krisenmo- zum 100jährigen AWO Jubiläum gegeben. dus. Die breite negative Berichterstattung, Gliederungen und Einrichtungen bereite- zunächst über die Kreisverbände Frankfurt ten sich intensiv auf den 100. Geburtstag und Wiesbaden, im Folgenden über den Be- der Arbeiterwohlfahrt vor. Oft gemeinsam zirksverband verunsicherte die ehrenamtlich organisierten Haupt- und Ehrenamt Ver- Aktiven und unsere Mitglieder immens. Er- anstaltungen und feierten im Jahr 2019 den schwerend hinzu kam, dass die Corona-Pan- Geburtstag. demie fast alle Planungen des Ehrenamtes stoppte und der Verband sich seit März 2020 in eine Art „Dornröschenschlaf“ befindet.

KÄMPFEN FÜR SOLIDARITÄT. SEIT 1919. MIT UNS. #WIRMACHENWEITER

MARIE JUCHACZ; GRÜNDERIN DER ARBEITERWOHLFAHRT WWW.100JAHREAWO.ORG

4 VERBAND

BIS NOVEMBER 2019 AB NOVEMBER 2019

Mitgliederentwicklung Mitgliederentwicklung Erklärtes Ziel für das Jubiläumsjahr 2019 Seit November 2019 ist ein gegenteiliger war, dass die AWO wieder ein Plus an Mit- Effekt zu verzeichnen. Statt Eintrittsformula- gliedern verzeichnet. Und dieses wurde von re zu bearbeiten, müssen Austrittsschreiben vielen in den Gliederungen und Einrichtun- beantwortet und erfasst werden. Eine Kon- gen aktiv angegangen – mit Erfolg! Durch taktaufnahme bei den austrittswilligen Mit- die Aktivitäten unserer Ortsvereine, Kreisver- gliedern hat meist keinen Erfolg bzw. wird bände, Einrichtungen und Betriebe gelang nicht gewünscht. Von den 552 Austritten im es die Mitgliederzahlen zu steigern. Bis Jahr 2019 fanden 439 im IV. Quartal statt. November hatten wir ein deutliches Mitglie- derplus und standen kurz vor der Begrüßung des 1.000. Neumitglieds.

Mitgliederentwicklung 2017 bis 31.10.2020

17.300

16.898 16.783

15.708

31.12.2017 31.12.2018 31.12.2019 31.10.2020

5 VERBAND

BIS NOVEMBER 2019 AB NOVEMBER 2019

Interessensverband Interessensverband Die vom AWO Bundesverband konzipierte Seit November 2019 finden kaum neuen Kampagne zur Begrenzung des Eigenanteils Aktivitäten als Interessensverband statt. Eine in der Pflege war im Frühjahr 2019 eine breite Diskussion mit unseren Mitarbeiten- vorbildliche Aktion, um die AWO als politi- den zum neuen Grundsatzprogramm und scher Interessensverband wahrnehmbarer zu den Leitsätzen musste coronoabedingt ab- machen. Auch hier gelang es im Zusammen- gesagt werden. Auch eine Beteiligung an der spiel mit Haupt- und Ehrenamt erfolgreich Kampagne des Bundesverbandes zum Thema zu sein: Mit unseren 2.500 Unterschriften Nachhaltigkeitsziele der UN konnte nicht wie sorgte die Aktiven in Hessen-Süd mit dafür, geplant durchgeführt werden. dass die Petition erfolgreich war.

Ein weiterer Baustein politischer Diskussion war die Veranstaltung „Pflegealltag trifft Politik“ in AWO Sozialzentrum in Bensheim im September 2019 – das Verbandsreferat organisierte einen Austausch zwischen Mit- arbeitenden in der Pflege und politischen Vertreter*innen.

Veranstaltung „Pflegealltag trifft Politik“ in AWO Sozialzentrum in Bensheim am 3. September 2019

6 VERBAND

BIS NOVEMBER 2019 AB NOVEMBER 2019

Verbandliche Vernetzung Verbandliche Vernetzung Die nachhaltige Sicherung der ehrenamt- Der Austausch und die Diskussion über die lichen Struktur ist die Zukunftsaufgabe Zukunft der AWO Gliederungen konnte auf- des Verbandes. Mit hauptamtlicher Unter- grund der Pandemie nur digital stattfinden stützung, der Weitergabe von guten Bei- – und das mit wenig Erfolg. spielen und der verstärkten verbandlichen Vernetzung soll die ehrenamtliche Struktur Wie in anderen gesellschaftlichen Feldern gesichert werden. Die vorbereitenden Maß- auch, wurde durch die Corona-Pandemie nahmen für Zukunftskonferenzen im Vorfeld deutlich, dass die digitale Kommunikation der Bezirkskonferenz 2020 waren in Planung und Arbeit nur sehr eingeschränkt durchge- und standen vor der Umsetzung. führt werden kann - besonders die unterste Verbandsebene hat im digitalen Bereich großen Nachholbedarf.

Bezirksausschusssitzung am 31.10.2020 digital.

Ausblick Der Mitgliederverband der AWO steht in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Ne- ben der Wiederherstellung unserer Reputation muss die Struktur der unteren Ebenen verändert werden. Schon heute können eine Vielzahl von Ortsvereinen nicht mehr alle Vorstandspositionen besetzen. Auch die ehrenamtlichen Angebote nehmen seit Jahren ab.

Der Erhalt des Mitgliederverbands muss in den nächsten Jahren Schwerpunktthema auf allen Gliederungsebenen werden. Die AWO hat ein enormes Potential, um ihre Struktur nachhaltig zu sichern: über 15.000 Mitglieder, über 10.000 Mitarbeitenden und viele gute Ideen. Das ist die Basis, mit der wir die AWO weiterentwickeln werden. Packen wir es an! Alle gemeinsam.

7 VERBAND - 100 JAHRE AWO

100 JAHRE AWO. Aktionen und Feste

2019 hat die AWO auch in Hessen-Süd auf die bewegte 100jährige Geschichte der Arbeiterwohlfahrt zurückgeblickt. Viele Gliederungen nutzten den beachtenswer- ten Geburtstag, um mit Veranstaltungen und Aktionen auf die AWO aufmerksam zu machen.

Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Fest- akt der AWO in Hessen in der Paulskirche in Frankfurt am 16.11.2019 mit über 500 Gäs- te aus der AWO und der Politik in Hessen.

In kleinen Ausschnitten stellen wir hier wei- tere Beispiele von Festen und Aktionen im Jubiläumsjahr 2019 vor. Der Festakt der AWO in Hessen in der Paulskirche in Frankfurt. Durch das Programm der Feierlichkeiten führte HR-Moderator Tim Frühling.

Die Vorsitzende der SPD Hessen, Nancy Mit klassichen Musikstücken, vorgetragen vom „Da Ponte Streichquartet“, Faeser, richtete ein Grußwort an die Gäste. erhielt die Veranstaltung einen feierlichen Rahmen.

8 VERBAND - 100 JAHRE AWO

EIN ECHTER ERFOLG. An zahlreichen Orten in Hessen-Süd war die Ausstellung zur Geschichte der AWO zu sehen.

Der AWO Kreisverband Vogelsberg präsentierte die Ausstellung gleich zu Beginn des Jubiläumsjahres.

Der Festakt der AWO in Hessen in der Paulskirche in Frankfurt. Durch das Programm der Feierlichkeiten führte HR-Moderator Tim Frühling.

Im Lahn-Dill-Kreis war sie im Foyer des Herborner Rat- hauses und in der Schalter- halle der Sparkasse Dillen- burg zu sehen.

9 VERBAND - 100 JAHRE AWO

ECHT AWO - BUNT UND VIELFÄLTIG. Vom klassischen Festakt über die Geburtstagsparty für Marie Juchacz und den 100 km Staffellauf bis zur traditionellen Suppenküche

Festakt der AWO im Landkreis Jugendstildamen beim Offenbach mit 250 Gästen Geburtstagsfest im AWO im Kreishaus in Dietzenbach. Sozialzentrum in Lauterbach.

Traditionelle Suppenküche des AWO Ortsvereins Frankfurt-Sachsenhausen. Leierkasten und Geburtstagstorte in .

100 Jahre AWO - 1000 Dank ans Ehrenamt beim AWO Stadtkreis Gießen

Beim Neujahrsempfang für die Mitarbeitenden in der Zentrale des Bezirksverbands.

10 VERBAND - 100 JAHRE AWO

Der Geburtstag am 13. Dezember in Berlin. Beim Festakt des AWO Bundesverbands die Delegation aus Hessen-Süd.

100 Jahre Staffellauf: 100 Läufer*innen laufen 100 km durch die Wetterau

Jubiläumssommerfest im Marie- Juchacz-Haus in Wächtersbach Der Ortsverein Kriftel feiert groß im Bürgerhaus.

Winzerfest in Bensheim: Beim traditionellen Umzug präsentiert Bei den Feierlichkeiten in Offenbach sich die AWO im Kreis Bergstraße. stehen die Menschen im Mittelpunkt.

11 FACHBEREICH SEINOREN

AUF DER HÖHE DER ZEIT. Moderne Pflege im Fachbereich Senioren

Die Pflegelandschaft in Hessen, wie auch bun- Grundlage zur Ermittlung der Qualitätsindikatoren desweit entwickelt sich seit einigen Jahren sehr dar. Das Ergebnis aus der Bewertung dieser Fragen dynamisch. Diesen Herausforderungen stellt sich wird zukünftig Ergebnisqualität genannt und wird der Fachbereich Senioren bei der AWO Hessen-Süd durch die DAS (Datenauswertungsstelle) mit Punk- und hat seine tägliche Arbeit in den stationären, ten bewertet. teilstationären und ambulanten Einrichtungen erfolgreich auf die neuen Vorgaben ausgerichtet Auszubildende: unsere zukünftigen Pflegefachkräfte Neue gesetzliche Grundlagen Neben den Anpassungen auf Bundes- und Landes- Durch das zweite Pflegestärkungsgesetz (PSG II) ebene ist auch im Fachbereich Senioren das Thema gelten seit 2017 grundlegende Veränderungen des Fachkräftemangels ein Aufgabenschwerpunkt. und Verbesserungen im Pflegesystem für Pflegebe- Durch gezielte Maßnahmen konnte die Anzahl der dürftige, Angehörige sowie Pflegekräfte. Eckpfeiler Auszubildenden gehalten und sogar gesteigert des Gesetzes ist die Einführung des neuen Pfle- werden. Der Fachbereich Senioren ist überzeugt gebedürftigkeitsbegriffs, der sich stärker an den davon, dass die Fachkräfte von morgen nur aus Bedürfnissen jedes einzelnen Menschen, an seiner den eigenen Ausbildungsreihen kommen können. individuellen Lebenssituation und an seinen Ein Pilotprojekt zur Gewinnung ausländischer individuellen Beeinträchtigungen und Fähigkeiten Fachkräfte zeigte deutlich die praktischen Schwie- orientiert. rigkeiten derartiger Personalgewinnungsmaßnah- men auf. Zum 01.01.2018 ist die Ausführungsverordnung zum Hessischen Gesetz über Betreuungs-und Pfle- Aktionen wie “AWO for Future“ tragen zur Identi- geleistungen (HGBPAV) in Kraft getreten. Mit dieser fikation der Auszubildenden mit der AWO Hes- Verordnung wurden die alten Regelungen der sen-Süd maßgeblich bei. In einer großen Auf- Heimmindestbauverordnung, der Heimpersonal- taktveranstaltung im Herbst 2019 kamen fast 200 verordnung, der Heimmitwirkungsverordnung und Auszubildende der AWO Hessen-Süd aus allen der Heimsicherungsverordnung abgelöst. Bereichen der Pflege in Wölfersheim zusammen, um unter dem Motto „Klimafreundlich Pflegen“ Das bekannte Prüfverfahren des Medizinischen miteinander ins Gespräch zu kommen, Ideen zu Dienstes (MDK) nach dem Benotungssystem wurde entwickeln und letztendlich etwas für das Klima abgeschafft. Die sogenannten Qualitätsindika- zu erreichen. Die Ideen wurden in Folgeworkshops toren werden seit Oktober vertieft und an den Projektstandorten umgesetzt. 2019 von jedem stationä- ren Pflegeheim ermittelt. Dabei stellen 98 Fragen die

Auftaktveranstaltung „AWO for Future“ in Wölfersheim.

12 FACHBEREICH SENIOREN

Nach der einjährigen Projektlaufzeit wurden die drei innovativsten Projektteams mit einem klima- freundlichen Preis prämiert. Für das Jahr 2021 ist eine Neuauflage des Projektes geplant.

Ausbau der Angebote Ein großes Projekt der vergangenen Jahre war die Übernahme verschiedener Einrichtungen von AWO Kreisverbänden, sowie privater Träger zum 01.01.2018. Vom AWO Kreisverband Main-Kinzig übernahm man das AWO Sozialzentrum Marie-Ju- chacz-Haus in Wächtersbach. Vom AWO Kreisver- band die beiden stationären Einrich- tungen AWO Wohnen und Pflegen in sowie den AWO Oberscholzenhof in . Von einem privaten Anbieter wurde zur gleichen Zeit eine stationäre Einrichtung in Bad König (Haus In der Tagespflege „Dreiklang“ in Heusenstamm Brunnengarten) sowie ein ambulanter Dienst übernommen. Alle übernommenen Betriebe wiesen große strukturelle Defizite auf. Durch die Begleitung des Fachbereiches und die Implemen- Stabil und vielfältig tierung der Qualitätsstandards an allen neuen Die Entwicklung des Fachbereiches zielt auf Stabi- Standorten konnte eine fachliche und wirtschaft- lisation und Diversifikation seiner Angebote. Ziel liche Weiterentwicklung erzielt werden. Diese Ent- ist es, an vorhandenen Standorten das Angebots- wicklung ist jedoch noch nicht abgeschlossen und spektrum zu entwickeln. Das vorhandene statio- die Stabilisierung und Konsolidierung wird weiter- näre Angebot soll durch teilstationäre Erweiterun- hin ein Themenschwerpunkt bleiben. gen, wie z.B. Tagespflege und die Schaffung von seniorengerechtem und barrierefreiem Wohnraum in Form von Service-Wohnen erweitert werden. So konnten zum Beispiel an den Standorten Florstadt und Heusenstamm Projekte dieser Art umgesetzt Fachbereich Senioren in Zahlen werden. Weitere 30 Service-Wohnungen entste- Stand: 01.11.2020 hen aktuell in Bad König. An diesem Standort im Odenwald betreibt der Fachbereich bereits einen 21 stationäre Einrichtungen ambulanten Dienst, eine stationäre Einrichtung mit 2.072 Plätzen sowie eine Tagespflege. Im Rahmen von Quar- tiersentwicklung ist es das Ziel des Fachbereiches Senioren, verschiedene Senioren-Angebote am 212 Service Wohnungen Standort aus einer Hand und mit hoher fachlicher Qualität anzubieten.

Am Standort Erzhausen entstand zudem im Rah- 5 ambulante Dienste men einer Kooperation mit dem ASB ein innova- mit 700 Betreuten tives und einmaliges Projekt. So betreibt die AWO Hessen-Süd den Teil der stationären Pflege mit 48 Einzelzimmern. Der ASB ist als Betreiber für die Tagespflege, eine Demenz-Wohngruppe sowie das 4 Tagespflegen Service-Wohnen zuständig, und die Aumühle als mit 56 Plätzen Integrationsbetrieb betreibt das öffentliche Café im Eingangsbereich des Hauses.

2.124 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inkl. Auszubildende, Praktikant*innen und Freiwillige (FSJ & BFD)

13 FACHBEREICH SENIOREN

Zukunftsthemen Die Corona-Pandemie bestimmte auch im Fach- Vielerlei Zukunftsthemen stehen ebenso auf bereich Senioren in diesem Jahr das Geschehen der Agenda des Fachbereiches Senioren. Das und war mit erheblichen Probleme verbunden, da Thema “Digitalisierung“ wird in den nächs- das Klientel im Fachbereich Senioren der Hoch- ten Jahren von großer Bedeutung sein. Nicht risikogruppe angehört. Zu Beginn der Pande- erst seit Beginn der Pandemie beschäftigt mie bestand ein großer Engpass an verfügbarer man sich im Fachbereich mit der Schaffung Pflegeschutzausrüstung. Die vorhandenen Partner von WLAN-Netzen in den Einrichtungen oder konnten ihren Lieferzusagen nicht nachkommen. mit der Erweiterung digitaler Fortbildungs- So lag hier zunächst der Schwerpunkt auf der möglichkeiten für die vielen Mitarbeiterin- Beschaffung von Schutzausrüstung und Desinfek- nen und Mitarbeiter. tionsmittel, um einen größtmöglichen Schutz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie auch Wie am Projekt “AWO for Future“ zu er- für die uns anvertrauten Menschen zu gewähr- CORONA-PANDEMIE kennen ist, spielt der Aspekt der Nach- leisten. Durch tägliche Pandemieteams in allen haltigkeit ebenfalls eine große Rolle. Die Einrichtungen und auch im Fachbereich konnten Themen Elektromobilität im Fuhrpark der viele Handreichungen gemeinsam erarbeitet und stationären und ambulanten Dienste oder zur Verfügung gestellt werden. Auch der tägliche mögliche CO2-Einsparungen durch gezielte Corona-Ticker per E-Mail an die Einrichtungen im Maßnahmen vor Ort seien hier als Beispiele Fachbereich Senioren wie an alle Kreisverbände genannt. Im Rahmen des diesjährig durch- trug zu einer schnellen Weitergabe der aktuellen geführten Energieaudits wurden zudem Informationen bei. Einsparpotenziale zur Effizienzsteigerung definiert. Dank der sehr guten Arbeit der Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter vor Ort war es möglich, das Zukunftsaufgaben Infektionsgeschehen in der ersten Infektionswelle Insgesamt verläuft die Entwicklung des gering zu halten. Schon bei der ersten Welle stellte Fachbereiches Senioren im fachlichen und sich immer wieder als problematisch dar, dass es organisatorischen Bereich sehr positiv. Die keine einheitlichen Handlungsanweisungen gab, Bearbeitung der finanziellen Lücke, welche an denen sich die Betriebe orientieren konnten. aus den nicht refinanzierten Mieten eines Die Gesundheitsämter in den verschiedenen Land- großen Teils der gemieteten Immobilien kreisen agierten und agieren weiterhin höchst resultiert, wird eine der wesentlichen Zu- unterschiedlich, sodass eine einheitliche Orientie- kunftsaufgaben des Fachbereiches sein. rung für die Einrichtungen und den Fachbereich kaum möglich ist. Immer wieder stellt sich hier die Arbeit der Liga-Verbände als hilfreich dar. Der Fachbereich Senioren ist im Liga Arbeitskreis 3 (Gesundheit, Pflege und Senioren) aktiv vertreten. Der direkte Zugriff auf die Landesregierung hilft dabei, einheitliche Vorgaben zu entwickeln, unter Einbindung der Einrichtungsträger und Wohl- fahrtsverbände.

Durch die gesetzlich geschaffenen Erstattungs- möglichkeiten für Belegungs- sowie Personalaus- fälle, Mehrpersonalbedarf für die Begleitung der Angehörigenbesuche und den erhöhten Material- verbrauch konnten die finanziellen Defizite kom- pensiert werden. Der sogenannte Pflegeschutz- schirm ist vorerst bis 31.12.2020 befristet. Eine Verlängerung der Leistungen ist unabdingbar und befindet sich zwischen den politischen Gremien sowie den Leistungserbringern in der Verhand- lung.

14 FACHBEREICH KINDER, JUGEND, FRAUEN UND FAMILIE

HERAUSFORDERUNG MEISTERN. Neustrukturierung und Kon- solidierung im Fachbereich Kinder, Jugend, Frauen und Familie

Der Fachbereich Kinder, Jugend, Frauen und Fami- lie (KJFF) hat sich seit 1988 dynamisch entwickelt. Von knapp 20 Beschäftigten ist die Anzahl auf aktuell ca. 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestiegen. Von 27 Plätzen in einem Kinder-und Jugendheim hat sich der Fachbereich KJFF hin zu einem wichtigen freien Träger der Jugendhilfe im südlichen Hessen entwickelt. Die Aufgabenfelder haben sich regional und fachlich weiter entwickelt und ausdifferenziert. Neue Aufgabenfelder sind hinzugekommen; andere wurden aufgegeben. Auch innerhalb der hessischen Trägerstruktur und der jugendpolitischen Fachöffentlichkeit spielt der Träger eine maßgebliche Rolle.

Mit der Gründung der AWO Perspektiven gGmbH als Spartengesellschaft innerhalb der AWO Hessen-Süd Junge Geflüchtete in der AWO Wohngruppe in wurde dieser Entwicklung Rechnung getragen. Die Karben im Wetterauskreis wesentlichen Geschäftsfelder wurden im Rahmen der Binnenorganisation im Fachreferat Hilfen zur Erziehung sowie im Fachreferat Integration und Rückgang bei Einreisezahlen verändert Situation Jugend gebündelt. im Fachbereich Im November 2015 ist das neue gesetzliche Ver- Während die Entwicklung des Fachbereichs in den fahren der vorläufigen Inobhutnahme (Screening) Jahren bis 2014 relativ kontinuierlich erfolgt ist, nach § 42a SGB VIII in Kraft getreten. Einhergehend hat die gesellschaftliche und politische Situationen mit der faktischen Schließung der Balkanroute im in Hessen im Rahmen der Entwicklung der Einrei- März 2016 hat dies in der Folge zu einem erheb- sezahlen von geflüchteten Menschen dazu geführt, lichen Rückgang der Einreisezahlen von geflüchte- dass ein äußerst dynamischer Aufbau der Betreu- ten Menschen nach Deutschland geführt. ungskapazitäten für diese Zielgruppe zu gestalten war. Während noch im Herbst 2015 bis zu 900 UMF/ UMA alleine in der Zuständigkeit des Jugendamtes Die AWO Perspektiven gGmbH hatte zu Beginn des der Stadt Frankfurt im Rahmen der Inobhutnahme Jahres 2016 an den Standorten Frankfurt, Grün- untergebracht wurden, haben sich diese Zahlen im berg, Gießen, Butzbach und Affhöllerbach ca. 200 Verlauf der Folgejahre deutlich reduziert. Plätze für die vorläufige Inobhutnahme nach § 42a SGB VIII. Die freien Träger, die sich diesem Feld der sozialen Arbeit in der Vergangenheit und insbesondere in Jahr 2015 hohem Maße engagiert haben und er- hebliche wirtschaftliche Risiken eingegangen sind, wurden diesbezüglich von der Landesregierung alleingelassen.

In der hessischen Jugendhilfelandschaft hat dies zu vielen Schließungen von Gruppen geführt, die erst 2015 und 2016 neu für die Betreuung von UMF/UMA errichtet worden waren.

15 FACHBEREICH KINDER, JUGEND, FRAUEN UND FAMILIE

Auch die AWO ist hiervon nicht unverschont ge- Nach der Schließung der AWO Jugendfreizeitstät- blieben. Die in der AWO Jugendfreizeitstätte in te im Anfang August 2017 erfolgte der Verkauf Grünberg eröffnete Inobhutnahmegruppe musste der Liegenschaft an die Stadt Grünberg, die dort bereits 2016 wieder geschlossen werden. Eben- nach umfassendem Umbau seit dem Herbst 2020 so die beiden Standorte in der Stadt Frankfurt im eine Kindertagesstätte betreibt. Die Jugendwohn- Johanna-Kirchner-Zentrum sowie in der SKH-Un- gemeinschaft am Standort Karben Burg-Gräfen- terliederbach. Die beiden Einrichtungen in den rode wurde 2019 geschlossen; die Immobilie, ehemaligen Schullandheimen im die Eigentum der AWO Perspektiven gGmbH war, und Wetteraukreis haben Mitte 2017 den Betrieb wurde zwischenzeitlich verkauft. Die AWO Jugend- eingestellt. Im Oktober 2018 wurde die erst 2017 hilfe Rheingau hat im Rahmen der Verkleinerung neu eröffnete Wohngruppe in Dreieich-Offenthal der Wohngruppe auf 9 Plätze WG und 4 Plätze VSG wieder geschlossen. im Jahr 2019 das Vorderhaus der Liegenschaft ge- räumt. Dieses wurde zwischenzeitlich an einen In- Zwischenzeitlich hat die AWO Perspektiven gGmbH vestor verkauft, der dort Wohnraum schaffen will. die Anzahl der Plätze für die vorläufige Inobhut- nahme von unbegleiteten ausländischen Kindern und Jugendlichen (UMF/UMA) auf aktuell nur noch Fachbereich Kinder, Jugend, 20 Plätze reduziert. Frauen und Familie in Zahlen Stand: 01.11.2020 Die jungen geflüchteten Menschen, die bis zur Schließung der Balkanroute im Frühjahr 2016 10 stationäre Einrichtungen: Wohn- und Verselbstständigungsgruppen, nach Hessen gelangt sind und seitdem in Jugend- Jugendwohngemeinschaften, hilfestrukturen untergebracht und betreut wurden, Betreutes Wohnen haben mittlerweile entweder die Volljährigkeit erreicht oder die Jugendhilfemaßnahme bereits mit 150 Plätzen abgeschlossen. Zum Ende des Schuljahres 2020 und zum Jahresende 2019 wurden viele Be- treuungsmaßnahmen im Rahmen der regulären 3 Tagesgruppen Hilfeplanung beendet. Bei einer Reihe von hessi- mit 43 Plätzen schen Jugendämtern ist aber auch eine deutlich restriktivere Bewilligungspraxis bei Hilfen für junge Volljährige zu verzeichnen, so dass oft auch mit 1 Inobhutnahme Erreichen der Volljährigkeit die Hilfemaßnahmen mit 20 Plätzen beendet wird. Die jungen Menschen scheiden aus der Zuständigkeit der Jugendhilfe aus, obwohl ins- besondere beim Einstieg in Ausbildung bzw. das 7 Flexible Hilfen Berufsleben eine weitere Unterstützung erforder- lich wäre. mit ca. 80 Klient*innen

Starker Rückgang in der Belegung Die sich daraus ergebenden Überkapazitäten im 1 Mutter-Kind-Vorsorge-Klinik Bereich der stationären Heimplätze und der nach- mit 34 Plätzen für Frauen folgenden Betreuungssettings in Hessen wirken und ihre Kinder noch deutlich bis in das Jahr 2020. Infolgedessen standen insbesondere die stationären Angebote 1 Frauenhaus der AWO Einrichtungen sowie die Nachfolgebetreu- mit 16 Plätze für Frauen ungsstrukturen unter einem erheblichen Kon- und ihre Kinder kurrenzdruck. Der rapide Rückgang der Belegung durch geflüchtete junge Menschen ist nicht voll- ständig durch Alternativangebote zu kompensieren 318 Mitarbeiterinnen und gewesen, so dass im Rahmen der weiteren Konso- Mitarbeiter inkl. Auszubildende, Praktikant*innen und lidierung weitere Strukturanpassungsmaßnahmen Freiwillige (FSJ & BFD) erforderlich waren.

16 FACHBEREICH KINDER, JUGEND, FRAUEN UND FAMILIE

Mutter-Kind-Kurklinik in Laubach Neues Beratungsangebot des Frauenhauses Die Verhandlungen über die Anpassung der Ent- Die Finanzierung des AWO Frauenhauses und der gelte für die Mutter-Kind-Klinik in Laubach Beratungsstellen in Bad Homburg erfolgt über eine werden zusammen mit den Trägern der anderen Festbetrag aus dem städtischen Budget sowie aus beiden hessischen Mutter-Kind-Vorsorgekliniken kommunalisierten Landesmitteln. Damit konn- (Diakonie & Caritas) geführt. In den letzten Jahren te bislang eine Vollfinanzierung der Einrichtung konnte jeweils ein Abschluss knapp unterhalb der abgesichert und eine Ausweitung des Beratungs- Grundlohnsummensteigerungsrate vereinbart wer- stellenanteils über die Vertragslaufzeit erreicht den. In der aktuellen Verhandlungsrunde für die werden. Entgelte 2021 haben die Kostenträger allerdings das von den Kliniken vorgelegte Angebot nicht Im Sommer 2019 wurde das neue Beratungs- akzeptiert und den Verhandlungstermin zunächst zentrum im Stadtteil Kirdorf eingeweiht; in diesen abgesagt. Weitere Verhandlungsrunden stehen Räumlichkeiten hat die AWO von der Stadt Bad noch an. Homburg einen Raum zur kostenfreien Nutzung überlassen bekommen. Für das Jahr 2021 steht eine Neuverhandlung des Vertrages mit der Stadt an. Aktuell wurde in Kooperation mit dem Hoch- taunuskreis ein Projekt für Soforthilfe bei Opfern sexueller Gewalt gestartet.

Auf Veränderungen reagieren Das Leitungsteam des Fachbereichs war im Verlauf der letzten Jahre umfassend gefordert sich mit der dynamischen Steuerung der Fachbereichstrukturen auseinanderzusetzen, um eine nachhaltige wirt- schaftliche Betriebsführung der Einrichtungen zu gewährleisten.

Dies ist insgesamt in der AWO Perspektiven gGmbH Die Mutter-Kind-Kurklinik „Anne Frank“ in gelungen. Gleichwohl haben die regionalen Um- Laubach im Vogelsberg strukturierungen und Schließungen zu teilweise erheblichen Unterfinanzierungen geführt, da Miet- verträge noch nachwirken und Personalüberhänge Bezüglich der Belegung der hessischen Mut- zu verkraften waren. ter-Kind-Kliniken ist festzustellen, dass die ge- setzlichen Krankenkassen vielfach Patientinnen in Strategische Neuausrichtung Kliniken mit günstigeren Tagessätzen umsteuern. Auch für das Jahr 2020 steht die weitere strate- Aufgrund der geringen Größe (34 Plätze) sowie der gische Neuausrichtung und Restrukturierung des Lage im Binnenland hat die Einrichtungen Laubach Fachbereichs KJFF auf der Agenda. damit sowohl einen strukturellen als auch einen standortbezogenen Nachteil, der nur mit einer Die aktuellen Zahlen der in Hessen untergebrach- Auslastung am Rande der Vollbelegung und einer ten geflüchteten Menschen lassen erwarten, dass sehr geringen Abbruchquote bei den Kurdurch- auch im Jahr 2020 noch eine Nachfrage im Bereich gängen zu kompensieren ist. der Betreuung von geflüchteten jungen Menschen gegeben sein wird, welche aber weiter abneh- mend und regional unterschiedlich sein wird. Hier stehen wir weiterhin in Konkurrenz zu anderen Anbietern und müssen durch pädagogische Kom- petenz und Qualität der Arbeit überzeugen.

17 FACHBEREICH KINDER, JUGEND, FRAUEN UND FAMILIE

Das Ankommen der geflüchteten Menschen und und Jugend in den neuen Fachbereich Teilhabe, ihrer Familien in der Mitte unserer Gesellschaft Arbeit und Bildung (TAB) eingegliedert wurde. zeigt, dass familiäre Strukturen an Grenzen stoßen Infolgedessen fokussieren sich die Tätigkeitsberei- und die Hilfepalette des SGB VIII auch für diese che des Fachbereichs nunmehr auf Angebote der Zielgruppe erforderlich wird. Hilfen zur Erziehung sowie den Betrieb der AWO Mutter-Kind-Vorsorgeklinik in Laubach und das Dies führt auch zu einer erheblichen Konkurrenz Frauenhaus in Bad Homburg. der Anbieter dieser Leistungen auf dem Markt bei der Akquise von Personal. Auch hier stehen wir in Über die Fachbereichsleitung und deren Stellver- einem straffen Wettbewerb mit den anderen An- tretung wirkt die AWO im Rahmen der Liga der bietern sozialer Dienstleistungen, bei dem wir nur Wohlfahrtsverbände in Hessen, dem Landesju- über leistungsgerechte Vergütungen und attrakti- gendhilfeausschuss, dem Fachausschuss Hilfen zur ve Arbeitsplatzrahmenbedingungen im vorderen Erziehung, der hessischen Jugendhilfekommission, Segment mitwirken können. dem AFET Fachbeirat sowie dem AK Grundsatz- fragen SGB VIII beim AWO Bundesverband mit an Im Jahr 2017 hat eine Neuorganisation der Fach- der Gestaltung der Rahmenbedingungen für die bereichsstruktur im Bezirksverband Hessen Süd Kinder- und Jugendhilfe. dazu geführt, dass das Fachreferat Integration

CORONA-PANDEMIE

Der Lockdown im 2. Quartal des Jahres 2020 war Coronainfektionen von Klienten haben dazu ge- verbunden mit einem von der Landesregierung führt, dass bislang zwei stationäre Einrichtungen verfügten temporären Betretungsverbotes für ex- behördlich unter Quarantäne gestellt wurden. Die terne Besucher in den stationären Einrichtungen pädagogische Betreuung in den Gruppen konnte der Kinder-und Jugendhilfe. Gleichzeitig galt es, jeweils über eine Pendel-Quarantäne sichergestellt durch Schulschließungen und damit verbundem werden, d.h. den Beschäftigten war die Mobilität Homescooling/Fernunterricht, deutlich veränderte zwischen Wohnort und Dienstort weiterhin er- Tagesstrukturen und Dienstplanorganisationen in laubt. Die Aufrechterhaltung der Dienstplanung ist den Einrichtungen zu gestalten. jedoch eine Gratwanderung, da auch Beschäftigte zu Risikogruppen gehören und für die Aufrecht- Die Jugendhilfeeinrichtungen des Fachbereichs erhaltung der Dienstplanung vorübergehend nicht waren zu diesem Zeitpunkt bereits mit flächen- zur Verfügung standen. deckendem WLAN ausgestattet, sodass zumindest die technische Anbindung an die reduzierten Die Mutter-Kind-Klinik in Laubach wurde nach der Bildungsangebote gegeben war. Im Bereich der dritten Kur des Jahres Ende März 2020 geschlos- ambulanten Erziehungshilfen/flexiblen Hilfen sen; der Kurbetrieb wurde erst Ende Juni wieder war der Spagat zwischen der Reduzierung von aufgenommen. Mittlerweile ist eine Situation ein- Sozialkontakten und der gleichzeitigen Aufrecht- getreten, dass der Krankenhaus-Rettungsschirm erhaltung der Gewährleistung des Kindeswohls zu nach § 111d SGB V, der eine Teilabsicherung der organisieren. Auch hier wurden im Einvernehmen verminderten Auslastungssituation geleistet hat, mit den Kostenträgern neue Varianten von Be- zum 30.09.2020 ausgelaufen ist. Gleichzeitig treuungssettings über Telefonkonferenzen, Social erleben die Kliniken, dass Kuren, die mit einer Media und Videokonferenzen implementiert. Vollauslastung zunächst geplant waren, aufgrund der Corona-bedingten kurzfristigen Absagen der Kurteilnehmenden nicht zustande kommen und die Kliniken dafür keine Ausfallabsicherung haben.

18 FACHBEREICH TEILHABE, ARBEIT UND BILDUNG

VIELFALT UND KOMPETENZ. Fachbereich Teilhabe, Arbeit und Bildung mit einem breitem Angebot

AWO Soziale Dienste gGmbH Die AWO Soziale Dienste gGmbH bietet für rund 3.500 Grundschüler an 40 Standorten Betreuungs- angebote an Schulen an. Die Gesellschaft ist somit einer der größten Träger in diesem Tätigkeitsfeld in Hessen-Süd. Geprägt von einem kontinuierli- chen Wachstum hat sich die Gesellschaft zu einem gefragten Ansprechpartner der Schulträger und Kommunen in Süd- und Mittelhessen entwickelt. Dadurch ist die Gesellschaft gut gerüstet für den zukünftigen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreu- ung im Jahre 2025. Die Angebote im Bereich Be- treuung an Schulen unterstützen durch ihre Arbeit besonders die Ziele der AWO: Bildungsgerechtigkeit herzustellen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.

Durch die stetige regionale Ausweitung wird die AWO Hessen-Süd in Kommunen und Städten aktiv, in denen es zuvor keine AWO-Angebote gab.

AWO Perspektiven Bildung gGmbH Die AWO Perspektiven Bildung gGmbH ist Träger von Maßnahmen in den Tätigkeitsfeldern Migration und Flucht, Bildung und Sprachförderung, Jugend- Betreuung an Schulen: Philipp-Diefenbach-Schule berufshilfe und Arbeitsmarktdienstleistungen so- in Friedberg wie Jugendsozialarbeit. In den letzten Jahren hat sich in Hessen-Süd diese Gesellschaft zu einem der größten Träger im Bereich Ausländersozialberatung AWO Integra Bildung gGmbH (MBE, JMD und RespectCoach) entwickelt und ist Diese Gesellschaft besteht nur noch aus dem Be- neben der VHS wichtiger Träger von Integrations- reich des Elektrorecyclings im Odenwaldkreis. Die kursen und berufsbezogenen Deutschförderkursen. nicht refinanzierten Maßnahmen im ALG II -Be- Im Bereich der externen Schulabschlüsse und der reich wurden 2019 beendet, das Geschäftsfeld Berufsorientierung und -qualifizierung wird sich Überbetriebliche Ausbildung in den Bereichen die Zielgruppe dieser Maßnahmen (bislang haupt- Hauswirtschaft und Küche lief nach dem erfolgrei- sächlich geflüchtete Menschen) grundsätzlich er- chen Abschluss aller Auszubildenden im Juli 2020 weitern, weil davon auszugehen ist, dass durch die aufgrund einer Entscheidung der Bundesagentur Auswirkungen der Corona-Krise die Zahl der Schul- für Arbeit (es erfolgte keine Ausschreibung) aus. und Ausbildungsabbrecher steigen wird. Die nicht mehr benötigte Immobilie in Michelstadt wurde zum Jahresende 2019 veräußert.

19 FACHBEREICH TEILHABE, ARBEIT UND BILDUNG

AWO Integra gGmbH Fachbereich Teilhabe, Arbeit und Die AWO Integra gGmbH bietet für Menschen mit Behinderungen im Odenwaldkreis Wohnangebote, Bildung in Zahlen (Auszug) Arbeitsmöglichkeiten, tagesstrukturierende Maß- Stand: 01.11.2020 nahmen, Teilhabeassistenzen sowie Freizeitan- 40 Betreuung an Schulen gebote und Urlaubsreisen an. Die Nachfrage nach mit3.500 Plätzen den angebotenen Leistungen war im Berichtszeit- raum stabil, die Auslastung der entgeltfinanzierten und 8 Sozialarbeit an Schulen Angebote konstant. 7 Standorte Migrationsberatung für Erwachsene sowie Ende 2019 wurden die ersten Änderungen durch Jugendmigrationsdienste die Einführung des Bundesteilhabegesetzes um- gesetzt. Ziel ist es, das Selbstbestimmungsrecht der mit ca. 4.200 Beratungen Menschen mit Behinderung zu stärken. Der Bereich 50 Integrations- und Sprachkurse Wohnen konnte die Trennung von Fachleistungen und existenzsichernden Leistungen realisieren, mit ca. 1.000 Plätzen andere Einrichtungen entwickeln modulare Ange- bote. Entscheidend für die betriebswirtschaftliche Situation dieses Jahres war der gute Abschluss der 2 Qualifizierung und Beschäftigung Vertragskommission für das Jahr 2020. mit 30 Plätzen

AWO Integra Catering gGmbH Die Ende 2018 begonnenen Konsolidierungsmaß- 1 Jugendberufshilfe nahmen, die hauptsächlich durch die Begleitung mit 20 Plätzen eines externen Beratungsunternehmens aus der Gastronomiebranche umgesetzt wurden, konnten Ende 2019 abgeschlossen werden. Zu einer deutli- Wohnen für Menschen mit Behinderung chen Defizitminderung führten entsprechende Op- mit 125 Plätzen timierungsmaßnahmen in den Bereichen Rezep- tur, Speiseplanung, Portionierung, Personal- und Wareneinsatz etc. Weiterhin wurde eine defizitären Schulkantine eingestellt. Die Gesellschaft hat sich 2 Tagesstätten für Menschen mit nun auf die Zielgruppe der Gemeinschaftsverpfle- psychischen Erkrankungen gung in Kindergärten, Schulen und Werkstätten spezialisiert. mit 48 Plätzen 3 Werkstätten für Menschen mit psychischen Erkrankungen und für Menschen mit geistiger Behinderung

mit insgesamt 280 Plätzen Tagesförderstätte für Menschen geistiger Behinderung

mit 14 Plätzen

Gruppe mit besonderen Bedarfen mit 18 Plätzen

699 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inkl. Auszubildende, Praktikant*innen und Freiwillige (FSJ & BFD)

20 FACHBEREICH TEILHABE, ARBEIT UND BILDUNG

AWO Dienstleistung Integra gGmbH Die Gesellschaft ist an den Standorten Pfungstadt und Erbach/Odw. aktiv und führt als Inklusionsun- Viele Einrichtungen innerhalb des Fach- ternehmen Dienstleistungen im Gartenbau – und bereichs TAB waren im Frühjahr von den pflege, der Gebäudereinigung und im Hausmeis- Folgen der zur Bekämpfung der Coro- terservice durch. Die Geschäftsentwicklung verlief na-Pandemie erlassenen Maßnahmen im Berichtszeitraum konstant. Zu den Kunden zäh- betroffen. Betreuungsangebote an Schulen len sowohl Privathaushalte, Firmen, die öffentliche und Integrationskurse wurden vorüberge- Hand als auch AWO-Einrichtungen. hend eingestellt, auch andere Einrichtungen wie Werkstätten für Menschen mit Behinde- AWO miteinander gGmbH rungen mussten geschlossen werden. Die Die AWO miteinander gGmbH betreibt an 3 Stand- Mitarbeiter*innen der betroffenen Betrie- orten (Pfungstadt, Höchst und Lützelbach i. Odw.) be agierten engagiert und flexibel, um in Supermärkte, in denen vor allem Menschen mit anderen Arbeitsbereichen und Betrieben, Behinderung eine sozialversicherungspflichtige teilweise auch in externen Einrichtungen CORONA-PANDEMIE Beschäftigung gefunden haben. Im Jahr 2017 mit erhöhtem Personalbedarf (z. B. Wohn- wurde der Markt in Höchst i. Odw. durch einen heimen), auszuhelfen. Brand zerstört. Der Wiederaufbau ist für das Jahr 2021 angestrebt. Die beiden anderen Märkten ver- Ziel aller Maßnahmen war auf der einen zeichneten im Berichtszeitraum insgesamt leicht Seite der Schutz und Erhalt der Gesundheit steigende Umsätze. Während der Lockdown-Phase der Mitarbeiter*innen und betreuten Perso- im Frühjahr 2020 wurde insbesondere der vom nen, auf der anderen Seite die Gewährleis- Pfungstädter CAP-Markt angebotene Lieferservice tung der Wirtschaftlichkeit. Mögliche finan- stark nachgefragt. zielle Einbußen konnten vermieden werden, indem Kurzarbeit-Mittel der Bundesagentur für Arbeit abgerufen wurden. Weiterhin wurden Leistungen aus dem Sozialdienst- leister-Einsatzgesetz und der Betriebsaus- fallversicherung in Anspruch genommen.

Die handwerklich ausgerichtete AWO In- tegra Dienstleistung gGmbH blieb in ihren Umsatzzahlen konstant. Erfreulich war die Tatsache, dass in der Werkstatt für Men- schen mit Behinderung flexibel auf Versor- gungsengpässe zu Beginn der Corona-Krise reagiert wurde und die Produktion von Community-Masken und Plexiglas-Trenn- scheiben sowohl für AWO-Mitarbeiter*innen und AWO-Einrichtungen als auch für exter- ne Kunden aufgenommen wurde.

Abstand halten bei der Essensausgabe im AWO Integra Tagwerk in Erbach im Odenwald

21 ORGANISATION UND FINANZEN

DER AUFBAU DER AWO HESSEN-SÜD

Bezirksverband Bezirkskonferenz Bezirskausschuss Bezirksvorstand Bezirksgeschäftsführung

19 Kreisverbände Kreiskonferenz Kreisausschuss Kreissvorstand ggf. Kreisgeschäftsführung

180 Ortsvereine Mitgliederversammlung = 15.700 Mitglieder Vorstand ggf. Geschäftsführung

WILLENSBILDUNGSPROZESS

Bezirkskonferenz wählt Bezirksvorstand

unterstützt Bezirksausschuss

informiert wählt Delegierte

Kreiskonferenz wählt Kreisvorstand

Kreisausschuss unterstützt

19 Kreisverbände informiert wählen bilden Delegierte

200 Ortsvereine wählt Ortsvereinsvorstand

bilden

Mitglieder

22 ORGANISTAION UND FINANZEN

ORGANIGRAMM

AWO-HS-Energie-GmbH Presse- & Öffentlichkeitsarbeit AWO Bezirksverband Hessen-Süd e.V. Mitarbeiter-Untersützungskasse GmbH Verband Vorsitzender: Wilhelm Jost AWO Hessen-Süd Servitalis gGmbH (bis 13.11.2020) Qualitätsmanagement Geschäftsführer: Ulrich Bauch Sozial Factoring Südhessen GmbH Innenrevision

Zentrale Dienste Teilhabe, Arbeit Kinder, Jugend, Senioren und Bildung Frauen und Familie Sebastian Jung Beate Bertsch-Tobisch Michael Albers Matthias Pfeil

Finanzen AWO Integra gGmbH AWO Perspektiven gGmbH AWO pflegeplus gGmbH • AWO Integra Bildung gGmbH • AWO Senioren und Pflege Controlling • AWO Integra Catering gGmbH Odenwald gGmbH Einkauf • AWO Integra Dienstleistung • AWO & Pflegeverein gGmbH Sozialstation gGmbH Facility AWO miteinander gGmbH AWO Seniorendienste Personal Südhessen gGmbH AWO Perspektiven Bildung Personalentwicklung gGmbH • AWO Soziale Dienste gGmbH IT

Freiwilligendienste

Organisation

BETEILIGUNGEN in % AWO Perspektiven gGmbH 100 AWO Perspektiven Bildung gGmbH 100 AWO Soziale Dienste gGmbH (mittelbar über Perspektiven Bildung) 100 AWO Seniorendienste Südhessen gGmbH 100 AWO miteinander gGmbH 100 AWO pflegeplus gGmbH 100 AWO & Pflegeverein Sozialstation gGmbH (mittelbar über pflegeplus) 51 AWO Senioren und Pflege Odenwald gGmbH (mittelbar über pflegeplus) 60 AWO-HS-Energie-GmbH 100 AWO Servitalis gGmbH 100 AWO Mitarbeiter Unterstützungskasse GmbH 100 AWO lntegra gGmbH 100 AWO lntegra Dienstleistung gGmbH (mittelbar über lntegra) 100 AWO lntegra Catering gGmbH (mittelbar über lntegra) 100 AWO lntegra Bildung gGmbH (mittelbar über lntegra) 100 FH Solarenergie GbR (mittelbar über AWO-HS-Energie-GmbH) 10 Sozial Factoring Südhessen GmbH 40 AWO KiTa Heusenstamm GmbH 5,1 Hemsö Invest 13 GmbH 5,1 Hemsö Germany Invest 14 GmbH 5,1 Sozialimmobilie Langgöns Vermietung GmbH & Co. KG 28,45

23 ORGANISATION UND FINANZEN

KONZERNBILANZ

KONZERNBILANZ AKTIVA 31.12.2019 31.12.2018

A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 384.619,68 286.721,16 2. Geschäfts- oder Firmenwert 190.903,09 222.474,17 575.522,77 509.195,33 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 21.833.784,82 21.890.703,73 2. technische Anlagen und Maschinen 234.336,71 169.877,33 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.573.060,93 4.372.405,53 4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.605.813,11 1.996.250,75 28.246.995,57 28.429.237,34 III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 6.112,92 2. Beteiligungen 1.067.380,35 861.939,55 3. Wertpapiere 2.400,00 2.400,00 4. Genossenschaftsanteile 676,38 676,38 1.070.456,73 871.128,85 B. Umlaufvermögen I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 431.630,90 410.243,86 2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 5.884,10 22.404,84 3. fertige Erzeugnisse und Waren 46.615,93 4.388,13 4. sonstige Vorräte 1.500.000,00 1.500.000,00 1.984.130,93 1.937.036,83 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen auf Lieferungen und Leistungen 8.640.995,05 8.148.722,69 2. sonstige Vermögensgegenstände 3.780.059,19 2.710.435,80 12.421.054,24 10.859.158,49 III. Kassenbestand, Bankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 1.444.860,79 1.732.798,18

C. Rechnungsabgrenzungsposten 146.627,93 166.047,88

D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensrechnung 1.735,12 0,00

E. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 589.020,27 94.796,23

46.480.404,35 44.599.399,13

24 ORGANISATION UND FINANZEN

KONZERNBILANZ PASSIVA 31.12.2019 31.12.2018

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital -2.767.200,09 -2.767.200,09 II. Kapitalrücklage 1.084.030,31 1.084.030,31 III. Gewinnrücklage

andere Gewinnrücklagen 682.873,77 682.873,77 IV. Gewinnvortrag 793.841,46 1.374.383,23 V. Vortrag Minderheitenanteile 181.703,62 0,00 VI. Konzernbilanzverlust -241.697,04 -398.834,97 VII. Nicht beherrschende Anteile -322.572,30 -70.048,48 nicht gedeckter Fehlbetrag 589.020,27 94.796,23

buchmäßiges Eigenkapital 0,00 0,00

B. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen 4.092.548,25 4.415.044,26 C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.585.043,00 883.307,00 2. sonstige Rückstellungen 4.066.691,88 4.329.376,65 5.651.734,88 5.212.683,65 D. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.363.942,31 15.305.722,22 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.781.548,96 4.112.357,83 3. Darlehen an Mitglieder 1.291.100,95 1.258.200,95 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.860.840,56 0,00 5. sonstige Verbindlichkeiten 11.174.353,92 13.179.161,28 35.471.786,70 33.855.442,28 E. Rechnungsabgrenzungsposten 1.264.334,52 1.116.228,94

46.480.404,35 44.599.399,13

25 ORGANISATION UND FINANZENL

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2019 2018 VERÄNDERUNG

1. Umsatzerlöse 149.629.827,66 144.814.929,20 4.814.898,46 3,22 % 2. Erhöhung des Bestands in Arbeit 0,00 19.381,56 -19.381,56 -100,00 % befindlicher Aufträge 3. sonstige betriebliche Erträge 4.928.711,92 3.445.635,36 1.483.076,56 30,09 %

4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und 9.029.269,16 8.661.730,67 367.538,49 4,07 % Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendung für bezogene Leistungen 8.907.314,80 8.085.076,13 822.238,67 9,23 %

17.936.583,96 16.746.806,80 1.189.777,16 6,63 %

5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 78.942.819,60 76.414.759,23 2.528.060,37 3,20 % b) soziale Abgaben und Aufwendungen für 24.227.414,63 23.138.885,24 1.088.529,39 4,49 % Altersversorgung und für Unterstützung 103.170.234,23 99.553.644,47 3.616.589,76 3,51 % 6. Abschreibungen auf immatrielle Vermögensgegenstände des 2.210.386,62 2.378.281,57 -167.894,95 -7,60 % Anlagevermögens und Sachanlagen 7. sonstige betriebliche Aufwendungen 30.477.924,96 28.992.928,33 1.484.996,63 4,87 % 8. Erträge aus Beteiligungen 12.500,00 0,00 12.500,00 100,00 % 9. Erträge aus anderen Wertpapieren und -77,72 0,00 -77,72 100,00 % Ausleihen des Finanzvermögens 10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 77.077,25 73.438,70 3.638,55 4,72 % 11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.036.917,50 1.040.829,12 -3.911,62 -0,38 % 12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.740,21 10.063,38 -5.323,17 -112,30 % 13. Ergebnis nach Steuern -188.748,37 -369.168,85 180.420,48 -95,59 % 14. sonstige Steuern 305.472,49 211.369,74 94.102,75 30,81 % 15. Konzernjahresfehlbetrag 494.220,86 580.538,59 -86.317,73 -17,47 % 16. nicht beherrschende Anteile 252.523,82 181.703,62 70.820,20 28,04 % 17. Konzernbilanzverlust 241.697,04 398.834,97 -157.137,93 -65,01 %

26 ANSCHRIFTEN

BEZIRKSVERBAND UND KREISVERBÄNDE

Bezirksverband Hochtaunus e.V. Main-Taunus e.V. Rheingau-Taunus e.V. Hessen-Süd e.V. Kronberger Str. 5 Mainstraße 3 Pestgässchen 3 Kruppstraße 105 61440 Oberursel 65795 Hattersheim 65307 Bad Schwalbach 60388 Frankfurt Tel. 06171 7107-850 Tel. 06190 93568-0 Tel. 06124 7242-12 / Fax -10 Tel. 069 42009-0 Fax 06171 7107-851 Fax 06190 93568-29 Georg Breitwieser Fax 069 42009-103 Katrin Hechler Hans-Joachim Dietrich Ralf Reitz Wilhelm Jost (bis 13.11.2020) Astrid Schatta Oliver Schürmann [email protected] Ulrich Bauch awo-hochtaunus@ buero@ Vogelsbergkreis e.V. [email protected] t-online.de awo-main-taunus.de Postfach 121 Bergstraße e.V. Lahn-Dill e.V. Odenwaldkreis e.V. 36104 Schlitz Nibelungenstraße 164 Walkmühlenweg 5-15 Stadtring 168 Tel. 06642 1846 68642 Bürstadt 35745 Herborn 64720 Michelstadt Heike Bohl Tel. 06206 9877-0 Tel. 02772 9596-11 / Fax -30 Tel. 06061 9423-0 / Fax -20 Wetterau e.V. Fax 06206 9877-20 Dietmar Glaßer Dr. Michael Reuter Bahnhofstrasse 61 Ludwig Kern Nils Neidhardt Oliver Hülsermann Tel. 06043 801-292 Sebastian Parker [email protected] [email protected] 63667 Nidda [email protected] Limburg-Weilburg Offenbach-Land e.V. Reimund Becker Darmstadt-Dieburg e.V. Kontakt bitte über Wiesenstraße 9 [email protected] Arheilger Weg 6a den Bezirksverband 63128 Dietzenbach Wiesbaden e.V. 64380 Roßdorf Tel. 06074 33300 Main-Kinzig e.V. Nerotal 18 Tel. 06154 510-8857 Fax 06074 42905 Berliner Str. 45 65183 Wiesbaden Fax 06154 510-5174 Ulrike Alex / Dirk Hartmann 63571 Gelnhausen Tel. 0611 712029-00 Horst Baier [email protected] Tel. 06051 9155-881 Fax 0611 712029-99 Christina Pycha Jörg Mair Offenbach-Stadt e.V. Wolfgang Hessenauer [email protected] Nicole Freitag Waldstraße 351 Dr. Andrea Piro Darmstadt-Stadt e.V. [email protected] 63071 Offenbach sekretariat.gf@ Frankfurter Straße 14 Tel. 069 85002-6 / Fax -101 awo-wiesbaden.de 64293 Darmstadt Kurt Herrmann Tel. 06151 95127-60 / Fax -62 Thomas Ruff Michael Siebel / Barbara Lücke [email protected] [email protected] Frankfurt am Main e.V. Henschelstr. 11 60314 Frankfurt am Main Tel. 069 298901-0 / Fax -10 Petra Rossbrey /Steffen Krollmann [email protected] Lahn-Dill Vogelsberg Gießen-Land e.V. Gießen-Land Holzmühlerweg 80 35457 Lollar Gießen Tel. 06406 9152-16 / Fax -67 Karl Fiedler awo-kreisverband- Limburg-Weilburg [email protected] Stadtkreis Gießen e.V. Wetterau Tannenweg 56 Hochtaunus 35394 Gießen Tel. 0641 4019-0 / Fax -210 Dieter Geißler Rheingau-Taunus Jens Dapper Main-Kinzig Main- geschaeftsfuehrung@ Wiesbaden Frankfurt awo-stadtkreis-giessen.de Taunus Groß-Gerau e.V. Offenbach Elisabethenstraße 13 Offenbach-Land 64521 Groß-Gerau Tel. 06152 813-33 / Fax -33 Groß-Gerau Helma Holzwarth Darmstadt awo-kreisverband-gg@ gmx.de Darmstadt-Dieburg

Odenwald

Bergstraße

27 AWO Bezirksverband Hessen-Süd e.V. und Gesellschaften awo-hs.org