Deutscher Bundestag Drucksache 15/861 15. Wahlperiode 10. 04. 2003

Unterrichtung durch die Bundesregierung

Zweiunddreißigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 2003 bis 2006

Inhaltsverzeichnis Seite

Teil I Allgemeines

1 Allgemeine Bemerkungen zum Rahmenplan ...... 7 1.1 Rechtsgrundlage und Aufgaben des Rahmenplans ...... 7 1.2 Institutionelle Regelungen ...... 7

2 Ziele und Konzeptionen der Regionalpolitik ...... 8 2.1 Übergreifende Ziele ...... 8 2.2 Die Gemeinschaftsaufgabe in den neuen Ländern ...... 8 2.3 Die Gemeinschaftsaufgabe in den alten Ländern ...... 8

3 Die Gemeinschaftsaufgabe als spezialisiertes Instrument zur regionalen Wirtschaftsförderung im Rahmen der Regionalpolitik ...... 9 3.1 Regionalpolitische Aufgabenverteilung im förderativen System . . . . 9 3.2 Grundlagen der regionalen Wirtschaftsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe ...... 9 3.3 Die Koordinierungsfunktion der Gemeinschaftsaufgabe ...... 10 3.3.1 Beiträge der Gemeinschaftsaufgabe zur Unterstützung von Zielen anderer Politikbereiche ...... 10 3.3.2 Wirtschaftspolitische Maßnahmen anderer Politikbereiche mit Regionalbezug ...... 13 3.3.3 Engere Koordinierung der Regional- und der Arbeitsmarktpolitik . . . 13 3.4 Empfehlungen des Planungsausschusses zur kommunalen Wirtschaftsförderung ...... 14

Zugeleitet mit Schreiben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit vom 1. April 2003 gemäß Beschluss vom 15. Januar 1998 – Bundestagsdrucksache 13/8228. Drucksache 15/861 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

4 Zentrale Elemente des Förderkonzepts der Gemeinschafts- aufgabe ...... 14 4.1 Das Präferenzsystem ...... 14 4.2 Nicht-investive Fördermöglichkeiten zugunsten der gewerblichen Wirtschaft ...... 15 4.3 Tourismusförderung ...... 15 4.4 Infrastrukturförderung ...... 15 4.5 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte und Regionalmanagement ...... 16 4.6 Zusammenwirken von Bund und Ländern in der Gemeinschaftsaufgabe ...... 16

5 Die Abgrenzung der Fördergebiete für die Jahre 2000 bis 2003; Änderungen im 32. Rahmenplan ...... 17 5.1 Fördergebiet in Ostdeutschland für die Jahre 2000 bis 2003 ...... 17 5.2 Fördergebiet in Westdeutschland für die Jahre 2000 bis 2003 ...... 18 5.2.1 Beschluss des Planungsausschusses vom 24. Januar 2001 zur Förderung der Arbeitsmarktregion ...... 19 5.2.2 GA-Förderhöchstsätze seit 1. Januar 2000 ...... 19 5.3 GA-Mittelaufteilung auf die Länder in den Haushalts- jahren 2000 bis 2003 ...... 20 5.3.1 Mittelaufteilung in Westdeutschland ...... 20 5.3.2 Mittelaufteilung in Ostdeutschland ...... 20 5.4 Änderungen im 32. Rahmenplan ...... 20

6 Maßnahmen und Mittel ...... 20

7 Deutsche Regionalpolitik innerhalb der Europäischen Union . . . 23 7.1 Die wichtigsten Elemente der aktuellen Förderperiode 2000 bis 2006 der Europäischen Strukturfonds ...... 24 7.2 Finanzielle Beteiligung der Europäischen Strukturfonds an der deutschen Regionalförderung ...... 24 7.3 Zum Umsetzungsstand der EU-Strukturfonds und Ausblick ...... 25 7.4 Beihilfenkontrolle der Europäischen Union ...... 25 7.4.1 Beihilferechtliche Rahmenbedingungen ...... 25 7.4.2 Die Neuordnung der Kontrolle von Regionalbeihilfen und ihre Auswirkung auf die Gemeinschaftsaufgabe ...... 26 7.4.2.1 Regelungen zum Fördergebietsumfang ...... 26 7.4.2.2 Weitere Kritikpunkte ...... 26 7.4.2.3 Reduktion des deutschen Fördergebietes durch die Europäische Kommission ...... 26 7.4.3 Beihilferechtliche Vorgaben für die Regionalförderung ...... 26 7.4.3.1 Spezielle Regelungen für Regionalbeihilfen ...... 26 7.4.3.2 Horizontale Regelungen zur Beurteilung staatlicher Beihilfen ...... 27 7.4.3.3 Sektorale Beschränkungen der Förderung ...... 27 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 3 – Drucksache 15/861

8 Vollzugs- und Erfolgskontrolle ...... 27 8.1 Aufgaben und Konzeptionen einer Erfolgskontrolle der regionalen Wirtschaftsförderung ...... 27 8.2 Vollzugskontrolle ...... 28 8.2.1 Prüfung der Bewilligungsbescheide durch den Bund ...... 28 8.2.2 Prüfung der Verwendungsnachweise durch die Länder ...... 28 8.2.3 Prüfung durch die Rechnungshöfe ...... 28 8.2.4 Förderstatistik der Gemeinschaftsaufgabe ...... 28 8.2.4.1 Bewilligungsstatistik (Soll-Statistik) ...... 28 8.2.4.2 Statistik auf Basis der Ergebnisse der Verwendungsnachweis- kontrollen (Ist-Statistik) ...... 30 8.3 Zielerreichungskontrolle, Erfolgskontrolle und Neuabgrenzung . . . . 30 8.3.1 Zielerreichungsanalyse ...... 30 8.3.2 Einzelbetriebliche Wirkungsanalyse ...... 31 8.3.2.1 Auswertung des IAB-Betriebspanels zur Inanspruchnahme von GA-Mitteln ...... 31 8.3.2.2 „Matching“ – Ein neues Verfahren zur einzelbetrieblichen und regionalökonomischen Erfolgskontrolle ...... 32 8.3.3 Neuabgrenzung ...... 32 8.4 Wirkungskontrolle ...... 32

Teil II Regelungen über Voraussetzungen, Art und Intensität der Förderung 1 Allgemeines ...... 35 1.1 Grundsätze der Förderung ...... 35 1.2 Förderverfahren ...... 35 1.3 Vorförderungen ...... 36 1.4 Prüfung von Anträgen ...... 36 1.5 Zusammenwirken von Bund und Ländern ...... 36 1.6 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte und Regional- management ...... 36

2 Fördervoraussetzungen für die gewerbliche Wirtschaft (einschl. Tourismus) ...... 37 2.1 Primäreffekt ...... 37 2.2 Fördervoraussetzungen ...... 37 2.3 Einzelne Investitionsvorhaben ...... 37 2.4 Förderung von Telearbeitsplätzen ...... 38 2.5 Förderhöchstsätze und Eigenbeitrag des Beihilfeempfängers ...... 38 2.6 Förderfähige Kosten ...... 39 2.7 Durchführungszeitraum ...... 40 2.8 Subventionswert ...... 40 2.9 Begriffsbestimmungen ...... 41 Drucksache 15/861 – 4 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

3 Ausschluss von der Förderung ...... 42 3.1 Ausgeschlossene Wirtschaftsbereiche ...... 42 3.2 Einschränkungen der Förderung ...... 42 3.3 Beginn vor Antragstellung ...... 42

4 Widerruf des Zuwendungsbescheides und Rückforderung der Fördermittel bei Nichterreichung von Fördervoraussetzungen des Rahmenplans ...... 42 4.1 Grundsatz der Rückforderung ...... 42 4.2 Ausnahmen bei der Verfehlung bestimmter Arbeitsplatzziele oder bei geringfügigem Unterschreiten des erforderlichen Investitionsbetrages ...... 43 4.3 Anteiliges Absehen von einer Rückforderung ...... 43

5 Ergänzende Förderung von nicht-investiven Unternehmens- aktivitäten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft von kleinen und mittleren Unternehmen ...... 43 5.1 Voraussetzungen, Maßnahmebereiche ...... 43 5.1.1 Beratung ...... 43 5.1.2 Schulung ...... 43 5.1.3 Humankapitalbildung ...... 43 5.1.4 Angewandte Forschung und Entwicklung ...... 44 5.2 Begünstigte Unternehmen, Verfahren ...... 44 5.3 Inhalt der Länderanmeldungen ...... 44

6 Übernahme von Bürgschaften ...... 44 6.1 Gewährung modifizierter Ausfallbürgschaften ...... 44 6.2 Gewährung nach dem Beginn von Investitionsvorhaben ...... 44 6.3 Grundsätze für die Übernahme von Bürgschaften ...... 44

7 Ausbau der Infrastruktur ...... 44 7.1 Grundsätze der Förderung ...... 44 7.2 Förderfähige Infrastrukturmaßnahmen ...... 45 7.3 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte und Regional- management ...... 45 7.3.1 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte ...... 45 7.3.2 Förderung des Regionalmanagements ...... 45 7.4 Förderung von Planungs- und Beratungsleistungen ...... 45 7.5 Subventionswert ...... 45

8 Übergangsregelungen ...... 45

Teil III Regionale Förderprogramme 1 Regionales Förderprogramm „Bayern“ ...... 47 2 Regionales Förderprogramm „Berlin“ ...... 53 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 5 – Drucksache 15/861

3 Regionales Förderprogramm „Brandenburg“ ...... 58 4 Regionales Förderprogramm „Bremen“ ...... 69 5 Regionales Förderprogramm „Hessen“ ...... 78 6 Regionales Förderprogramm „Mecklenburg-Vorpommern“ ...... 85 7 Regionales Förderprogramm „Niedersachsen“ ...... 97 8 Regionales Förderprogramm „Nordrhein-Westfalen“ ...... 103 9 Regionales Förderprogramm „Rheinland-Pfalz“ ...... 115 10 Regionales Förderprogramm „Saarland“ ...... 125 11 Regionales Förderprogramm „Sachsen“ ...... 135 12 Regionales Förderprogramm „Sachsen-Anhalt“ ...... 144 13 Regionales Förderprogramm „Schleswig-Holstein“ ...... 155 14 Regionales Förderprogramm „Thüringen“ ...... 163 Drucksache 15/861 – 6 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhänge

Anhänge 1 bis 5 zu Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen mit Bedeutung für den Rahmenplan Anhang 1 Artikel 91a des Grundgesetzes ...... 173 Anhang 2 Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) vom 6. Oktober 1969 . . . . 174 Anhang 3 Beschluss des Planungsausschusses zu Sonder- programm/-maßnahmen ...... 176 Anhang 4 Richtlinie für ERP-Darlehen an kleine und mittlere Unternehmen in regionalen Fördergebieten ...... 184 Anhang 5 Garantie des Bundes ...... 185

Anhänge 6 bis 17 mit fördertechnischen Informationen zum 32. Rahmenplan ...... 192 Anhang 6 Antragsformular für die Förderung von Investitionen der gewerblichen Wirtschaft ...... 192 Anhang 7 Antragsformular zur Förderung wirtschaftsnaher Infrastruktur . . 205 Anhang 8 Positivliste zu Ziffer 2.1 des Teils II des Rahmenplans für Tätigkeiten, die den Primäreffekt erfüllen ...... 212 Anhang 9 Bedingungen für die Förderung von geleasten Wirtschaftsgütern, die beim Leasinggeber aktiviert sind ...... 213 Anhang 10 Bedingungen für die Förderung von Wirtschaftsgütern bei fehlender Identität von Investor und Nutzer ...... 214 Anhang 11 Zusammenfassung der Finanzierungspläne der Länder in den Regionalen Förderprogrammen ...... 215 Anhang 12 Übersicht über die Förderergebnisse auf Kreisebene für die Jahre 2000 bis 2002 ...... 216 Anhang 13 Übersicht über die Ist-Ergebnisse geförderter Vorhaben der Jahre 1991 bis 2000 im Vergleich zu den entsprechenden Soll-Daten der Bewilligungsstatistik ...... 225 Anhang 14 Übersicht über die Fördergebiete nach Bundesländern ...... 236 Anhang 15 Übersicht über die Ziel 2-Fördergebiete des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in Deutschland ...... 241 Anhang 16 Karte der Fördergebiete der Gemeinschaftsaufgabe (Karte 1) Anhang 17 Karte der EU-Fördergebiete (Karte 2) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 7 – Drucksache 15/861

Zweiunddreißigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) für den Zeitraum 2003 bis 2006 Der Planungsausschuss für regionale Wirtschaftsstruktur, dem der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit als Vorsitzender sowie der Bundesminister der Finanzen und die Wirtschaftsminister (-senatoren) der 16 Länder angehören, hat am 30. Dezember 20021) in Ausführung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ vom 6. Oktober 1969 (BGBl. I S. 1861) den 32. Rahmenplan für den Zeitraum 2003 bis 2006 beschlossen, der mit Wirkung vom 1. Januar 2003 in Kraft tritt.2) Änderungen der Förderregelungen gelten, soweit nicht EG-rechtlich anderes gilt, für alle Anträge, die nach dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der Änderungen im Bundesanzei- ger gestellt werden.

Teil I

Allgemeines

1 Allgemeine Bemerkungen zum Rahmen- GA-Fördergebiet ist in Anhang 14 dokumentiert, das För- plan dergebiet des Zieles 2 der Europäischen Strukturfonds in Anhang 15. 1.1 Rechtsgrundlage und Aufgaben des Rahmenplans 1.2 Institutionelle Regelungen Gemäß § 4 des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW, Regionale Wirtschaftsförderung ist nach Art. 30 Grund- s. Anhang 2) müssen Bund und Länder zur Durchführung gesetz Ländersache. Nach Art. 91a GG (s. Anhang 1) wirkt der GA-Förderung einen Rahmenplan aufstellen. In diesem der Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- Rahmenplan werden gemäß § 5 GRW die Fördergebiete ab- serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ an der Rahmen- gegrenzt, die Ziele der Förderung festgelegt sowie Maßnah- planung und der Finanzierung mit. Die Durchführung der men und Haushaltsmittel getrennt nach Haushaltsjahren und GA-Fördermaßnahmen ist allein Sache der Länder. Sie Ländern aufgeführt. Des Weiteren regelt der Rahmenplan wählen die förderwürdigen Projekte aus, erteilen in eigener gemäß § 5 GRW Voraussetzungen, Art und Intensität der Zuständigkeit die Bewilligungsbescheide und kontrollieren Förderung. Diese Funktion erfüllt Teil II des Rahmenplans. die Einhaltung der Förderbestimmungen durch die Zu- schussempfänger. Die Länder können je nach Art und Inten- Teil I des Rahmenplans enthält grundlegende Informationen sität der jeweiligen Regionalprobleme Förderschwerpunkte zur Ausgestaltung der Regionalpolitik in der Bundesrepub- setzen. lik Deutschland. Dazu gehören eine Darstellung der aktuel- len Beschlüsse des Planungsausschusses sowie eine zusam- Der für die Durchführung der Gemeinschaftsaufgabe maß- menfassende Darstellung über das Fördergebiet, die gebliche Rahmenplan wird von Bund und Ländern gemein- Fördermittel und Förderergebnisse. Um einen umfassenden sam aufgestellt. Die Länder können die Regelungen gemäß Überblick über die deutsche Regionalpolitik zu erhalten, Teil II des Rahmenplans im Rahmen ihrer Durchführungs- wurden noch Informationen über andere Bundesprogramme kompetenz einschränken. mit regionalwirtschaftlicher Bedeutung, Landesförderung Der Rahmenplan ist jährlich zu überprüfen und ggf. anzu- sowie über EU-Beihilfenkontrolle und EU-Regionalpolitik passen. Die Aufstellung des Rahmenplans ist die Hauptauf- aufgenommen. gabe des Planungsausschusses, dem der Bundesminister für Teil III des Rahmenplans enthält die regionalen Förderpro- Wirtschaft und Arbeit als Vorsitzender sowie der Bundes- gramme der Länder, die Auskunft über das jeweilige För- minister der Finanzen und die Länderwirtschaftsminister dergebiet, Fördermittel und -ergebnisse sowie die Förder- bzw. -senatoren angehören. Die Beschlüsse des Planungs- schwerpunkte geben. ausschusses werden mit den Stimmen des Bundes und der Mehrheit der Länder gefasst. Es können somit im Planungs- Die Anhänge 1 bis 5 enthalten die rechtlichen Grundlagen ausschuss weder Beschlüsse gegen das Votum des Bundes der Regionalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland. noch Beschlüsse gegen das Votum der Ländermehrheit ge- Muster der Antragsformulare finden sich in den Anhängen 6 fasst werden. und 7. Zusatzinformationen zu einzelnen Aspekten der För- derung bieten die Anhänge 8 bis 11. Die Förderergebnisse Bundestag und Landtage sind an der Rahmenplanung betei- auf Kreisebene enthält Anhang 12, die Ergebnisse der Ver- ligt. Den Länderparlamenten wird die Anmeldung des je- wendungsnachweiskontrolle finden sich in Anhang 13. Das weiligen Landes zum Rahmenplan und den Bundestags-

1) Veröffentlichung im Bundesanzeiger vom 18. Januar 2003. 2) Unter dem Vorbehalt ggf. noch erforderlicher Haushaltsbeschlüsse der gesetzgebenden Organe der Länder. Drucksache 15/861 – 8 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode ausschüssen der Entwurf des Rahmenplans mit einer und Weiterentwicklung der beihilferechtlichen Bestimmun- Stellungnahme des Bundesministers für Wirtschaft und Ar- gen der Europäischen Union an, dass der regionalpolitische beit vorgelegt. Die Parlamente auf Bundes- und Landes- Handlungsspielraum der Mitgliedstaaten wieder erweitert ebene entscheiden im Rahmen der jährlichen Haushaltsge- wird. setzgebung über die Höhe der für die GA bereitzustellenden Mittel. Die Haushaltspläne enthalten die im Haushaltsjahr Die Regionalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland ist zur Verfügung stehenden Barmittel zur Leistung von Ausga- mittel- und langfristig angelegt. Ihre Maßnahmen setzen auf ben und die Verpflichtungsermächtigungen, in deren Höhe der Angebotsseite der Wirtschaft an. Die Regionalpolitik Bewilligungen zu Lasten der nächsten Jahre eingegangen stellt hierfür der Wirtschaft in den strukturschwachen Regi- werden können. An der Finanzierung der Gemeinschafts- onen ein breit gefächertes Angebot an Fördermöglichkeiten aufgabe sind Bund und Länder gemäß Art. 91a GG je zur bereit. Wirtschaftsstruktur und Entwicklung der struktur- Hälfte beteiligt. schwachen Regionen bleiben somit das Resultat der Ent- scheidung einer Vielzahl von Unternehmen, die sich im Der Planungsausschuss kann nicht über die Höhe der GA- Wettbewerb behaupten müssen. Mittel bestimmen; ihm obliegt die Entscheidung über die Verteilung der bereitgestellten Mittel auf die einzelnen Bun- desländer und die Verwendungszwecke. Der Rahmenplan 2.2 Die Gemeinschaftsaufgabe in den neuen unterliegt der Beihilfenkontrolle der Europäischen Kom- Ländern mission gemäß Art. 87, 88 EG-Vertrag und muss von ihr Mit der Wiedervereinigung Deutschlands haben sich die genehmigt werden. Anforderungen an die Struktur- und Regionalpolitik grund- legend verändert. Die neuen Bundesländer und Ost-Berlin 2 Ziele und Konzeptionen der Regional- sind auf dem Weg, den schwierigen Transformationsprozess politik von einer zentralistischen Planwirtschaft in eine Marktwirt- schaft zu bewältigen, weit vorangekommen. 2.1 Übergreifende Ziele Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Regionalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland ist Teil Wirtschaftsstruktur“ hat zu diesem Prozess maßgeblich der allgemeinen Wirtschaftspolitik. Primäre Zielsetzung der beigetragen. Der wirtschaftliche Aufholprozess der neuen Regionalpolitik im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe ist Länder ist jedoch noch nicht abgeschlossen und verlangt es, dass strukturschwache Regionen durch Ausgleich ihrer weiterhin eine flankierende Strukturpolitik. Die Gemein- Standortnachteile Anschluss an die allgemeine Wirtschafts- schaftsaufgabe muss insbesondere auch künftig ihren Bei- entwicklung halten können und regionale Entwicklungsun- trag zum Aufbau und zur weiteren Modernisierung des terschiede abgebaut werden. Darüber hinaus ergänzt die Re- Kapitalstocks in den neuen Ländern leisten. Dies ist eine gionalpolitik aber auch die global ausgerichtete Wachstums- zentrale Voraussetzung für die Schaffung neuer wettbe- und Beschäftigungspolitik und ist geeignet, ihre Wirksam- werbsfähiger Arbeitsplätze und einen sich selbst tragenden keit zu verstärken. Sie kann insbesondere dazu beitragen, in Aufschwung in Ostdeutschland. den strukturschwachen Regionen das gesamtwirtschaftliche Wachstum zu stärken, durch Schaffung von dauerhaft wett- Von Anfang 2000 bis Ende 2002 konnten die neuen Länder bewerbsfähigen Arbeitsplätzen den wachstumsnotwendigen und Berlin Bewilligungen im Umfang von rd. 7,1 Mrd. Euro Strukturwandel zu erleichtern und die regionalen Arbeits- erteilen. Mit diesen Fördermitteln wurde ein Investitionsvo- märkte zu entlasten. lumen von rd. 26,5 Mrd. Euro angestoßen. Im Bereich der Der sektorale Strukturwandel belastet die regionale Ent- gewerblichen Wirtschaft wurden dadurch 267 036 Dauerar- wicklung häufig so stark, dass die Regionen die erforderli- beitsplätze gesichert (davon 74 887 Frauenarbeitsplätze) chen Strukturanpassungen nicht aus eigener Kraft bewälti- und 88 672 zusätzliche Dauerarbeitsplätze (davon 28 419 gen können. Volkswirtschaftlich ist es dann sinnvoller, den Frauenarbeitsplätze) geschaffen. vom sektoralen Strukturwandel besonders belasteten Regio- nen Regionalbeihilfen zur Umstrukturierung hin zu wettbe- 2.3 Die Gemeinschaftsaufgabe in den alten werbsfähigen Aktivitäten zu gewähren, statt Erhaltungssub- Ländern ventionen an die bedrohten Branchen oder Unternehmen zu zahlen oder protektionistische Maßnahmen zu ergreifen. Auch in den alten Ländern besteht weiterhin ein erheblicher Durch Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen außerhalb der Bedarf für aktive regionale Wirtschaftsförderung. Die regio- Krisenbranchen und Verbesserung der regionalen Infra- nalen Strukturprobleme in den alten Ländern haben sich strukturausstattung können der notwendige Strukturwandel aufgrund veränderter Rahmenbedingungen für die regionale erleichtert und strukturkonservierende Erhaltungsmaßnah- wirtschaftliche Entwicklung teilweise verschärft (sektoraler men für bedrohte Wirtschaftszweige vermieden werden. Anpassungsdruck in Regionen mit hohen Anteilen von lohnintensiven oder vergleichsweise alten Industriezwei- Durch die EU-Osterweiterung wird der regionalpolitische gen; Konkurrenz zu Schwellenländern und EU-assoziierten Handlungsbedarf zunehmen. Zumindest kurz- bis mittelfris- Ländern; strukturelle Probleme strukturschwacher ländli- tig sind diejenigen Regionen besonders betroffen, die heute cher Regionen und an Konversionsstandorten). schon als wirtschaftlich schwach gelten, denn die erweite- rungsbedingten Anpassungslasten wirken dort regional kon- Die Gemeinschaftsaufgabe muss daher auch in den alten zentriert. Diese Regionen müssen sich frühzeitig auf den Ländern in Zukunft dazu beitragen, in den strukturschwa- stärkeren Anpassungsdruck einstellen und sich fit machen. chen Regionen den Strukturwandel zu flankieren und die Die Bundesregierung strebt deshalb bei der Überprüfung Wachstumskräfte zu stärken. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9 – Drucksache 15/861

Von Anfang 2000 bis Ende 2002 konnten die alten Länder onen. Zu den strukturschwachen Regionen gehören die Bewilligungen im Umfang von rd. 0,897 Mrd. Euro ertei- neuen Länder und Ost-Berlin, die einen historischen Um- len. Mit diesen Fördermitteln wurde ein Investitionsvolu- strukturierungsprozess von einer Plan- zu einer Marktwirt- men von rd. 5,4 Mrd. Euro angestoßen. Dadurch wurden schaft zu bewältigen haben. Die Gemeinschaftsaufgabe 47 823 Dauerarbeitsplätze gesichert (davon 12 033 Frauen- trägt mit ihrem Förderangebot dazu bei, interregionale arbeitsplätze) und 26 612 zusätzliche Dauerarbeitsplätze Unterschiede bei der Einkommenserzielung und der Aus- (davon 7 987 Frauenarbeitsplätze) geschaffen. stattung mit Arbeitsplätzen abzubauen. Sie leistet damit einen Beitrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensver- 3 Die Gemeinschaftsaufgabe als speziali- hältnisse im Bundesgebiet (Art. 72 Abs. 2 GG und § 2 3) siertes Instrument zur regionalen Wirt- Abs. 1 ROG ). schaftsförderung im Rahmen der Förderschwerpunkt der Gemeinschaftsaufgabe ist die Un- Regionalpolitik terstützung der regionalen Investitionstätigkeit, um Ein- 3.1 Regionalpolitische Aufgabenverteilung im kommen und Beschäftigung in den Problemregionen zu föderativen System erhöhen. Dazu gibt die Gemeinschaftsaufgabe direkte Zu- schüsse zu den Investitionskosten privater Unternehmen Für Regionalpolitik sind in der Bundesrepublik Deutschland und zu kommunalen wirtschaftsnahen Infrastrukturprojek- gemäß Art. 30 bzw. Art. 28 GG primär die Länder und die ten. Infrastrukturförderung und Investitionskostenzuschüsse kommunalen Gebietskörperschaften zuständig. Entspre- für die gewerbliche Wirtschaft sind ein komplementäres chend dem Subsidiaritätsprinzip sollen sie regionale Struk- Förderangebot für strukturschwache Regionen. Die Maß- turprobleme so weit wie möglich aus eigener Kraft lösen. nahmen der regionalen Strukturpolitik sind einmalige Bei- Länder und Regionen müssen die für die regionale Entwick- hilfen für Investitionsvorhaben in Betriebsstätten, die sich lung notwendigen Konzepte und Strategien ausarbeiten, die längerfristig auch ohne weitere Förderung durch den Staat vorrangigen Maßnahmen verschiedener Politikbereiche auf- am Markt behaupten müssen. Die Gemeinschaftsaufgabe einander abstimmen und mit regionalen Eigenanstrengun- beteiligt sich weiterhin an Länderprogrammen zur Förde- gen verknüpfen; denn die Länder und Regionen verfügen rung nicht-investiver Unternehmensaktivitäten kleiner und nicht nur über die erforderliche Orts- und Problemkenntnis, mittlerer Unternehmen, die deren Wettbewerbsfähigkeit und sie tragen auch die politische Verantwortung für regionale Innovationskraft stärken (vgl. Teil II, Ziffer 5). bzw. lokale Entwicklungen. Auf nationaler Ebene können der Bund bzw. auf supranatio- Die Gemeinschaftsaufgabe fördert nur Investitionen der ge- naler Ebene die Europäische Union die Regionalpolitik der werblichen Wirtschaft, wenn durch diese Investitionen zu- Länder flankierend unterstützen: sätzliches Einkommen in der Region entsteht, so dass das Gesamteinkommen der Region auf Dauer nicht unwesent- – Der Bund stellt den geeigneten Handlungsrahmen für die lich erhöht wird (Primäreffekt, vgl. Teil II, Ziffer 2.1). Umstrukturierungs- und Entwicklungsaktivitäten der Dieses Kriterium gilt als erfüllt, wenn der entsprechende Länder und Regionen sicher. Mit der Gemeinschaftsauf- Betrieb seine Produkte oder Leistungen überwiegend über- gabe verfügen Bund und Länder über ein bewährtes In- regional absetzt. Durch solche Investitionen erweitert sich strument, um die Regionen bei der Bewältigung ihrer die Einkommensbasis; es kommt zusätzliches Einkommen Strukturprobleme zu unterstützen. Die Länder müssen in die Region. Dieses zusätzliche Einkommen führt auch bei ihrerseits gewährleisten, dass neben der Gemeinschafts- Unternehmen mit ausschließlich lokaler oder regionaler aufgabe bestehende Landesförderprogramme mit regio- Ausrichtung (lokales Handwerk, Einzelhandel und örtliche naler Zweckbestimmung die Zielsetzung der Gemein- Dienstleistungen) zu zusätzlicher Nachfrage (Sekundäref- schaftsaufgabe nicht konterkarieren. fekt). Unternehmen mit überregionalem Absatz stehen nor- – Bei besonders gravierenden regionalen Strukturproble- malerweise im internationalen Wettbewerb und haben des- men, die die Kraft einzelner Mitgliedstaaten zu überfor- halb eine echte Standortwahl. Für diese Unternehmen sind dern drohen oder die eine europäische Dimension auf- die Investitionskostenzuschüsse der GA ein Ausgleich für weisen, kommt ergänzend der Einsatz von EU-Mitteln Standortnachteile bei Investitionen in den GA-Fördergebie- aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ten. Für lokal oder regional orientierte Unternehmen sind zum Zuge. die Wettbewerbsbedingungen in der Region demgegenüber ein Fixpunkt. Investitionskostenzuschüsse an solche Unter- nehmen wären mit der Gefahr verbunden, den Wettbewerb 3.2 Grundlagen der regionalen Wirtschafts- vor Ort zu verzerren, ohne dass für die Region insgesamt förderung im Rahmen der Gemeinschafts- zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. aufgabe Im Rahmen der Förderangebote raumwirksamer Politik- Der Bund-Länder-Planungsausschuss der Gemeinschafts- bereiche ist die Gemeinschaftsaufgabe ein spezialisiertes aufgabe hat in seiner Sitzung am 2. Mai 2002 die künftige Instrument der regionalen Wirtschaftsförderung. Ihre För- Bedeutung der Gemeinschaftsaufgabe für die regionale dermaßnahmen können nach dem Gesetz über die Gemein- Wirtschaftspolitik und Anpassungserfordernisse aufgrund schaftsaufgabe (siehe Anhang 2) nur in ausgewählten, sich ändernder Rahmenbedingungen diskutiert. strukturschwachen Regionen eingesetzt werden. Dies sind Vor dem Hintergrund des Beschlusses der Ministerpräsiden- Regionen, deren Wirtschaftskraft erheblich unter dem Bun- ten der Länder von 2001, mit dem Bund „im Zusammen- desdurchschnitt liegt – häufig ländliche Regionen – oder Regionen mit erheblichen Strukturproblemen als Folge des sektoralen Strukturwandels – in der Regel alte Industrieregi- 3) ROG: Raumordnungsgesetz. Drucksache 15/861 – 10 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode hang der Neuordnung des Finanzausgleichs über die Moder- Zusammenwirken von Gemeinschaftsaufgabe und nisierung der bundesstaatlichen Ordnung zu verhandeln und Arbeitsmarktpolitik4) dabei zunächst die Entflechtung von Gemeinschaftsaufga- Durch die Investitionsförderung der Gemeinschaftsaufgabe ben und Mischfinanzierungen zu vereinbaren“, bekräftigte „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ werden der Planungsausschuss seine Auffassung, dass die GA „Ver- in strukturschwachen Regionen neue wettbewerbsfähige besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ wichtige Dauerarbeitsplätze geschaffen oder bestehende Arbeits- Ordnungs- und Koordinierungsfunktionen wahrnimmt. Da- plätze dauerhaft gesichert. Entsprechend verringert sich in her solle diese GA „als regelgebundenes System der ge- den Fördergebieten der Bedarf, das arbeitsmarktpolitische meinsamen Regionalförderung von Bund und Ländern bei- Instrumentarium nach dem SGB III (III. Buch Sozialgesetz- behalten werden“. Bund und Länder hätten diese GA „in buch) einzusetzen; zugleich werden die Einsatzmöglichkei- den letzten Jahren zu einer wirksamen, zeitgemäßen Regio- ten der Instrumente verbessert, die auf eine rasche Integra- nalförderung weiterentwickelt …, die den Ländern weitge- tion der geförderten Personen in reguläre Beschäftigung hend Eigenständigkeit und Flexibilität einräumt“. abstellen. Im Fall gravierender sektoraler Strukturbrüche ergänzen 3.3 Die Koordinierungsfunktion der Gemein- sich Arbeitsmarktpolitik und Gemeinschaftsaufgabe in be- schaftsaufgabe sonders starkem Maße: Wie vom Bund-Länder-Planungsausschuss am 2. Mai 2002 – Durch Maßnahmen der Förderung der beruflichen Wei- bekräftigt, erfüllt die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung terbildung, Arbeitsbeschaffungs- und Strukturanpas- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ eine wichtige Koordi- sungsmaßnahmen kann die Zeitspanne zwischen dem nierungsfunktion. Sie setzt einheitliche Rahmenbedingun- Zusammenbruch alter und dem Aufbau neuer wettbe- gen für die regionale Wirtschaftsförderung von Bund, Län- werbsfähiger Strukturen sinnvoll überbrückt werden dern und Gemeinden. (Brückenfunktion, Erhaltung der Qualifikation und Ar- Die Koordinierungsfunktion der Gemeinschaftsaufgabe be- beitsfähigkeit der freigesetzten Arbeitnehmer). Die Ar- steht vor allem in folgenden Punkten: beitsmarktpolitik überbrückt aber nicht nur den Zeit- raum, den die Investitionsförderung im Rahmen der – Abgrenzung der Fördergebiete nach einem bundesein- Gemeinschaftsaufgabe braucht, um gemeinsam mit an- heitlichen Verfahren, deren strukturwirksamen Maßnahmen neue Strukturen und Arbeitsplätze aufzubauen, sondern sie ist selbst – Festlegung von Förderhöchstsätzen unter Berücksichti- strukturwirksam und trägt in erheblichem Maße zur Be- gung eines allgemeinen Präferenzgefälles. Dadurch wird wältigung des strukturellen Wandels bei. ein Subventionswettlauf der Länder und Regionen im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung verhindert, – Im Rahmen der GA können Arbeitsplätze, die an Erstin- vestitionen gebunden sind, gefördert werden, indem die – einheitliche Fördertatbestände und Förderregelungen für Lohnkosten in die Bemessungsgrundlage einbezogen die regionale Wirtschaftsförderung, werden. Die neu geschaffenen Arbeitsplätze müssen – integrierter Einsatz des gesamten regionalpolitischen In- zum überwiegenden Anteil höher qualifizierte Tätigkei- strumentariums. ten betreffen und zukunftsweisend sein hinsichtlich Wertschöpfung und Innovationspotenzial. Die Wahl Bei allen raumwirksamen Maßnahmen von Bund und Län- lohnkostenbezogener anstelle sachkapitalbezogener Zu- dern sollte eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung er- schüsse für Investitionen wendet sich insbesondere an folgen, um konterkarierende Wirkungen zu vermeiden und Betriebe mit humankapitalintensiver Produktion. Die um eine höhere Effizienz der regionalen Strukturpolitik zu GA-Förderung trägt zum Ziel der Arbeitsmarktpolitik erreichen. Dazu gehört, dass eine Abstimmung von Förder- bei, Arbeitnehmer in wachstumsträchtigen Bereichen maßnahmen und Standortentscheidungen von Bund und einzusetzen und sie auf steigende Anforderungen im Be- Ländern mit den Erfordernissen der Raumordnung und Lan- ruf vorzubereiten. desplanung erfolgt, deren Ziele beachtet und Möglichkeiten – Auch die Fördermöglichkeiten für nicht-investive Maß- der räumlichen Kooperation und Arbeitsteilung genutzt nahmen (Schulung von Arbeitnehmern, Beratung von werden. Unternehmen, Humankapitalbildung sowie angewandte Forschung und Entwicklung) und die seit 1999 mögliche 3.3.1 Beiträge der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von Telearbeitsplätzen tragen in besonderem Unterstützung von Zielen anderer Politik- Ausmaß den geänderten Rahmenbedingungen des Ar- bereiche beitslebens Rechnung. Hauptziel der regionalen Wirtschaftsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe ist die Schaffung bzw. Sicherung Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen in strukturschwa- kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) chen Regionen. Um dieses Ziel möglichst effizient zu errei- Die GA-Förderung war ursprünglich auf die Industrie kon- chen, unterstützt die Gemeinschaftsaufgabe private Investi- zentriert. Angesichts der hohen Anzahl von Arbeitsplätzen tionen und Investitionen in die wirtschaftsnahe kommunale in KMU wurde das GA-Förderinstrumentarium um spe- Infrastruktur. Das GA-Fördersystem ist so breit angelegt, dass neben den spezifischen regionalpolitischen Zielen auch Ziele anderer Politikbereiche unterstützt werden. 4) siehe auch Ziffer 3.3.3 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 11 – Drucksache 15/861 zielle Fördermöglichkeiten für diese Unternehmen erwei- – Im Rahmen der Infrastrukturförderung sind spezifische tert: Umweltinfrastrukturmaßnahmen förderfähig, wie z. B. Wiedernutzbarmachung von brachliegendem Industrie- – Die Liste der förderfähigen Wirtschaftszweige (Positiv- und Gewerbegelände einschließlich der dafür erforder- liste, Anhang 8) enthält unter anderem 18 Dienstleis- lichen Sanierung von Altlasten, Einrichtungen der Ab- tungsbereiche; dabei handelt es sich um Branchen, in de- wasserreinigung und Abfallbeseitigungsanlagen sowie nen vorwiegend KMU tätig sind. Lärmschutzmaßnahmen und ökologische Ausgleichs- maßnahmen bei neu erschlossenen Gewerbegebieten. – KMU können mit höheren Fördersätzen unterstützt wer- den als Großunternehmen im gleichen Fördergebiet (vgl. Teil I, Ziffer 5.2.2). Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zu Forschung und Entwicklung, Technologietransfer und Innovation – Alle Unternehmen können ihre Förderfähigkeit im Wege des Einzelfallnachweises nachweisen bzw. erreichen In der Regel enthält jede neue Investition technischen Fort- (Einzelheiten siehe Teil II Ziffer 2.1.2). Dieser Weg kann schritt. Erfindungen werden durch Investitionen zu Innova- insbesondere auch von KMU genutzt werden. Weiterhin tionen. Voraussetzung für die Umsetzung einer Erfindung in gibt es für Unternehmensneugründungen in der Gemein- ein marktfähiges Produkt ist der Aufbau eines entsprechen- schaftsaufgabe besondere Förderpräferenzen, die in be- den Produktionsapparates. sonderem Maße KMU zugute kommen. Die GA-Investitionsförderung verringert beim Investor die Kosten für den Aufbau einer modernen Produktionsstruktur. – Durch Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze und zusätz- Dadurch unterstützt sie Technologietransfer und techni- lichen Einkommens in den jeweiligen Regionen entsteht schen Fortschritt und beschleunigt den Innovationsprozess. zusätzliche Nachfrage für KMU des Handwerks- und Sie erleichtert die Einführung neuer Technologien, die Er- Dienstleistungsbereichs mit lokal/regional begrenztem schließung neuer Märkte und damit die Modernisierung der Wirkungskreis. Die GA-Förderung kommt damit auch strukturschwachen Regionen. Die GA-Förderung unter- solchen Betrieben zugute, die nicht direkt im Rahmen stützt die Innovationspolitik: der Gemeinschaftsaufgabe förderfähig sind (sekundäre Effekte der Förderung). – Betriebliche Investitionen in Forschungsabteilungen und -labors, Konstruktions- oder Entwicklungslabors können – Die im Rahmen der Infrastrukturförderung geförderten aus GA-Mitteln gefördert werden. Technologie-, Innovations- und Existenzgründungszent- ren dienen gezielt dazu, KMU durch Bereitstellung – Besonders forschungs- und technologieintensive Unter- preisgünstiger Räumlichkeiten und von Gemeinschafts- nehmen sind ausdrücklich in die Liste der förderfähigen diensten die schwierige Anlaufphase nach der Gründung Wirtschaftszweige (Positivliste, Anhang 8) aufgenom- und innovative Aktivitäten zu erleichtern. men worden. Dies ermöglicht einen erleichterten Zu- gang zur GA-Investitionsförderung. – Die Förderung nicht-investiver Maßnahmen (Beratung, Schulung, Humankapitalbildung, angewandte Forschung – Investitionen der gewerblichen Wirtschaft, die die regio- und Entwicklung; vgl. Teil I, Ziffer 4.2) im Rahmen der nale Innovationskraft stärken, können grundsätzlich mit GA kann nur von KMU in Anspruch genommen werden. den maximalen Fördersätzen bezuschusst werden. Die Die nicht-investive GA-Förderung zielt auf die Stärkung Förderhöchstsätze dürfen nur für Investitionsvorhaben der Anpassungskraft und Wettbewerbsfähigkeit dieser der gewerblichen Wirtschaft gewährt werden, von denen Unternehmen ab, denn diese sind in besonderem Maße ein besonderer Struktureffekt zu erwarten ist. von den Herausforderungen betroffen, die die Globali- – Im Rahmen der Infrastrukturförderung können Gewer- sierung der Wirtschaft mit sich bringt. bezentren, die die Gründung neuer Unternehmen oder die Entstehung, Anwendung, Weiterentwicklung und Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zur Unterstützung Ausbreitung von neuem technischem Wissen oder die von umweltpolitischen Zielen Entwicklung und Herstellung neuer Produkte fördern und erleichtern, bezuschusst werden. Die Bereitstellung Regionale Wirtschaftsförderung im Rahmen der GA leistet preisgünstiger Räumlichkeiten, Gemeinschaftsdienste auch ihren Beitrag zum Umweltschutz: usw. in Telematik-, Technologie-, Forschungs-, Innova- tions- und Existenzgründerzentren zielt auf kleine und – Anträge auf GA-Förderung dürfen nur genehmigt wer- mittlere Unternehmen (KMU) ab, die in besonderem den, wenn die umweltrechtlichen Voraussetzungen im Maße als innovationsstark gelten. Einzelfall erfüllt sind. In der Regel ist jede Neuinves- tition umweltschonender als vorherige Investitionen – Für die Regionalentwicklung sind neben Sachkapital- (geringerer Rohstoff- und Energieverbrauch, weniger investitionen auch die Qualifikation der Unternehmer Schadstoffemissionen, integrierter Umweltschutz). Die und Arbeitnehmer, die Forschungs- und Entwicklungs- Erneuerung des Produktionsapparates dient damit auch aktivitäten sowie eine effiziente Umsetzung von For- generell dem Umweltschutz. schungsergebnissen in marktreife Produkte maßgeblich. Die Förderung nicht-investiver Maßnahmen zugunsten – Die Gemeinschaftsaufgabe kann spezifische betriebliche der gewerblichen Wirtschaft zielt darauf ab, die Anpas- Umweltschutzinvestitionen und Betriebe, die überregio- sungskraft und Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und nal Produkte und Leistungen im Umweltbereich anbie- mittleren Unternehmen (KMU) zu stärken (vgl. Teil I, ten (z. B. Recycling-Betriebe), fördern. Ziffer 4.2). Drucksache 15/861 – 12 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– Die Einführung lohnkostenbezogener Zuschüsse zielt Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zur auf die Förderung von Betrieben mit hoher Humankapi- Frauenförderung talintensität ab. In strukturschwachen Regionen können Frauen in besonde- Die GA leistet weiterhin Beiträge zur Innovationspolitik, rem Umfang von Arbeitslosigkeit bedroht sein. Wenn auch indem sie Maßnahmen im Bildungs- und Wissenschafts- das Ziel der GA, Arbeitsplätze in strukturschwachen Regio- bereich fördert (s. u.) und den vergleichsweise innovations- nen zu schaffen, grundsätzlich nicht geschlechtsspezifisch starken KMU erhöhte Förderhöchstsätze bietet (vgl. Teil I, ausgerichtet ist, so findet dennoch die Schaffung von Ar- Ziffer 5.2.2). beitsplätzen für Frauen besondere Berücksichtigung im GA-Fördersystem. Die Länder können in Regionen mit ho- her Frauenarbeitslosigkeit frauenspezifische Förderschwer- Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von punkte setzen: Bildung und Wissenschaft – Die GA-Förderhöchstsätze dürfen nur für Investitionen – Bei der Förderung gewerblicher Investitionen werden gewährt werden, von denen ein besonderer Strukturef- Ausbildungsplätze ebenso wie Dauerarbeitsplätze geför- fekt ausgeht; Investitionen, die Arbeits- und Ausbil- dert. Ein neu geschaffener Ausbildungsplatz wird bei der dungsplätze für Frauen schaffen, fallen in diese Katego- Anrechnung von Arbeitsplätzen bei den Fördervoraus- rie. setzungen wie zwei Dauerarbeitsplätze gewertet. – Gerade Frauen suchen oft Arbeitsplätze, die eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Die- – Auch gewerbliche Investitionen in Ausbildungsstätten sem Anliegen kommt die GA entgegen, indem sie Inves- förderfähiger Betriebe können GA-Zuschüsse erhalten. titionen zur Schaffung von Telearbeitsplätzen fördert – Im Rahmen der Infrastrukturförderung können beruf- und damit eine Berufstätigkeit von Frauen unterstützt. liche Ausbildungs-, Fortbildungs- und Umschulungsstät- – Teilzeitarbeitsplätze werden anteilig bei der Förderung ten gefördert werden. Dazu zählen z. B. Lehrwerkstätten berücksichtigt. und Meisterschulen von Kammern, aber auch Berufs- schulen und Fachhochschulen, die von Gemeinden oder Die statistische Erfassung und Auswertung hinsichtlich der gemeinnützigen Einrichtungen getragen werden. Anzahl der zusätzlich geschaffenen und gesicherten Ar- beitsplätze im Rahmen der Erfolgskontrolle (vgl. Teil I, Ziffer 8) wird differenziert nach Männern und Frauen dar- Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zur gestellt. Die regionalen Förderprogramme der Länder (vgl. Stadtentwicklung Teil III) weisen darüber hinaus Arbeitsmarktdaten getrennt für Männer und Frauen aus. Das regionale Entwicklungspotenzial ist in der Regel in den Städten konzentriert. Seine Mobilisierung kann Wachstums- Beitrag der Gemeinschaftsaufgabe zur impulse geben, die ihrerseits zur Schaffung von Arbeitsplät- Katastrophenbekämpfung zen und zur Einkommensverbesserung führen. Die GA setzt hier in mehrfacher Hinsicht an: Für die von der Flutkatastrophe an Elbe, Mulde und Donau sowie Nebenflüssen betroffenen Gebiete hat der Bund-Län- – Im Bereich der gewerblichen Wirtschaft werden unter der-Planungsausschuss der GA rückwirkend zum Beginn bestimmten Voraussetzungen Neugründungen, Erwei- des Hochwassers am 11. August 2002 ein „GA-Sonderpro- terungsinvestitionen, Rationalisierungs- und Umstel- gramm Hochwasser“ beschlossen (s. Anhang 3). Dieses lungsinvestitionen gefördert. Auch Investitionen im Sonderprogramm ist Teil des Hilfsprogramms für von der Zusammenhang mit Betriebsverlagerungen können Flutkatastrophe von 2002 geschädigte Unternehmen. Mit grundsätzlich gefördert werden. dem Sonderprogramm haben Bund und Länder zusätzliche Mittel in Höhe von 170 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. – Im Rahmen der Verbesserung der wirtschaftsnahen In- Ziel ist es, die Wiederherstellung bzw. den Ersatz vom frastrukturausstattung sind u. a. Technologiezentren, Hochwasser beschädigter Wirtschaftsgüter von gewerbli- überbetriebliche berufliche Ausbildungsstätten sowie die chen Unternehmen und von wirtschaftsnahen Infrastruktur- Wiederherstellung von Industriebrachen zu funktions- einrichtungen zu beschleunigen sowie die bedrohten Ar- fähigen Gewerbegebieten förderfähig. Dadurch werden beitsplätze zu sichern. Städte in strukturschwachen Regionen attraktiver für potenzielle Investoren. Das Sonderprogramm „Hochwasser“ der GA sieht spezielle Förderbedingungen zur Wiederherstellung von Sachanlage- – Abgesehen von Standorten, die sich durch eine indust- gütern und wirtschaftsnahen Infrastruktureinrichtungen vor. rielle Monokultur auszeichnen, sind Städte in struktur- So können KMU Investitionszuschüsse in Höhe von bis zu schwachen Regionen oft durch eine Vielzahl kleiner und 75 Prozent der förderfähigen Investitionskosten erhalten; mittelständischer Unternehmen (KMU) geprägt, für die Betriebsstätten größerer Unternehmen bis zu 50 Prozent. die GA spezielle Fördermöglichkeiten bietet (s. o.). Die Die Anschaffungskosten von Ersatzinvestitionen und von Öffnung der GA für KMU-Förderung stellt einen wichti- gebrauchten Wirtschaftsgütern hochwassergeschädigter Un- gen Beitrag für die Stadtentwicklung dar, da ein diversi- ternehmen können bei den förderfähigen Kosten berück- fiziertes und innovatives Produkt- und Dienstleistungs- sichtigt werden. Diese und andere Abweichungen vom Rah- angebot in den Städten oft gerade durch Unternehmen menplan wurden vom Bund-Länder-Planungsausschuss am dieser Betriebsgrößen erbracht wird. 12. September 2002 beschlossen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13 – Drucksache 15/861

Anträge sind, abweichend vom ursprünglichen Beschluss Durch das Programm „Innovative regionale Wachstums- des Planungsausschusses vom 12. September 2002, bis zum kerne“ für die neuen Länder wird seit 2001 die Inno- 31. Mai 2003 zu stellen. Regio-Initiative ergänzt. Das Programm fördert koopera- tive Projekte von innovativen Netzwerken aus KMU und 3.3.2 Wirtschaftspolitische Maßnahmen ande- Hochschulen oder Forschungseinrichtungen. Vorausset- rer Politikbereiche mit Regionalbezug zung ist, dass die Initiative bereits über ein kritisches Potenzial an wirtschaftlich-wissenschaftlichen Kompe- Die Gemeinschaftsaufgabe leistet eine Reihe wichtiger tenzen sowie über entsprechende Marktchancen verfügt. Beiträge zu den Zielen anderer Politikbereiche (vgl. Ziffer Die Förderung jeder Initiative ist auf drei Jahre begrenzt. 3.3.1). Umgekehrt weisen auch Maßnahmen und Pro- Insgesamt sind für die Förderungen des InnoRegio-Pro- gramme anderer Politikbereiche regionalpolitischen Bezug zesses im Zeitraum 1999 bis 2006 ca. 440 Mio. Euro auf oder zielen sogar unmittelbar auf die Stärkung der regio- vorgesehen. nalen Entwicklungskraft ab. Beispiele hierfür sind: – Die „Arbeitsmarktpolitische Initiative für die Land- und – Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrar- Forstwirtschaft“ und den ländlichen Raum des Bun- struktur und des Küstenschutzes“ (GAK) führt zahl- desministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und reiche Maßnahmen mit Regionalbezug in ländlichen Landwirtschaft (BMVEL) hat zum Ziel, im Rahmen Räumen durch (z. B. Agrarstrukturelle Entwicklungspla- eines sektorübergreifenden integrierten Entwicklungs- nung, Flurbereinigung, Dorferneuerung, Agrarinvesti- ansatzes Möglichkeiten zur Aktivierung des wirtschaft- tionsförderung, wasserbauliche Maßnahmen. Sie spielt lichen Potenzials im ländlichen Raum zu erarbeiten. als nationales Instrument eine wichtige Rolle, um Ko- finanzierungsmittel der EU zu binden. Im Rahmen dieser Initiative wurde ein integrierter Mo- dellansatz zur Mobilisierung von Beschäftigungspoten- – Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Woh- zialen im ländlichen Raum umgesetzt, der folgende Teil- nungswesen fördert die städtebauliche Erneuerung und projekte umfasst: Entwicklung von Städten und Gemeinden zusätzlich zur „klassischen“ Städtebauförderung und zum neuen Pro- – Sicherung einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung gramm „Stadtumbau Ost“ mit dem besonderen Pro- durch Regionalberater, grammansatz „Die soziale Stadt“. Die Bundesfinanzhil- – nachhaltige ländliche Entwicklung durch Umnutzung fen werden für Investitionen städtebaulicher Maßnahmen funktionsloser landwirtschaftlicher Gebäude, zur innovativen, nachhaltigen Stadtentwicklung einge- setzt. Mit der Bündelung und Verzahnung der investiven – Entwicklung fachlich-methodischer Konzepte für die Maßnahmen des stadterneuerungspolitisch qualifizierten Vermittlung von Zusatzqualifikationen in Spezialbe- Programms mit anderen programmrelevanten Förder- reichen der Agrarwirtschaft, ressourcen „zur richtigen Zeit und im richtigen Gebiet“ – Regionalvermarktung Holz. soll effizient der drohenden Polarisierung stigmatisierter Im Rahmen der „Arbeitsmarktpolitischen Initiative“ Stadtteile entgegengewirkt werden. Für das Programm stellte das BMVEL in 2002 rd. 1,16 Mio. Euro bereit, im „Die soziale Stadt“ stehen im Jahr 2003 Bundesmittel in Haushalt 2003 sind hierfür rd. 849 000 Euro vorgesehen. Höhe von 80 Mio. Euro zur Verfügung. Der Bundesanteil beträgt grundsätzlich ein Drittel an den förderungsfähi- gen Kosten; von den Ländern und Gemeinden sind Kom- 3.3.3 Engere Koordinierung der Regional- und plementärmittel von weiteren zwei Dritteln aufzubrin- der Arbeitsmarktpolitik gen. Damit stehen für das Programm „Die soziale Stadt“ Das Instrumentarium sowohl der Regionalpolitik als auch 2003 voraussichtlich Fördermittel von Bund, Ländern der Arbeitsmarktpolitik ist in den vergangenen Jahren zu- und Gemeinden in Höhe von insgesamt 240 Mio. Euro nehmend flexibilisiert worden, um sich den sich ändernden bereit. Bedürfnissen des Arbeitsmarktes und den wirtschaftspoliti- Die Bundesfinanzhilfen zur klassischen Städtebauförde- schen Rahmenbedingungen anzupassen. So bieten das So- rung betragen im Jahr 2003 306,7 Mio. Euro. Hinzu zialgesetzbuch III sowie das zum 1. Januar 2002 in Kraft kommen 2003 179 Mio. Euro für das Programm „Stadt- getretene Job-AQTIV-Gesetz der Arbeitsmarktpolitik einige umbau Ost“, so dass die Förderung der städtebaulichen für die regionale Wirtschaftspolitik bedeutsame Neuerun- Erneuerung und Entwicklung im Haushaltsjahr 2003 auf gen: dem hohen Niveau von insgesamt 580,7 Mio. Euro fort- – Das durch das Job-AQTIV-Gesetz neu etablierte Förder- gesetzt wird. instrument „Beschäftigung schaffende Infrastrukturmaß- Der InnoRegio-Prozess: Mit dem InnoRegio-Wettbe- nahmen“ (§ 279a SGB III) sieht vor, dass öffentlich- werb wurde durch das Bundesministerium für Bildung rechtliche Träger bis zum 31. Dezember 2007 bei den und Forschung ein Förderprogramm zur Stärkung der Kosten von Arbeiten zur Verbesserung der Infrastruktur Innovationspotenziale der Regionen in den neuen Län- gefördert werden können, wenn sie mit der Durchfüh- dern (einschließlich Berlin-Ost) gestartet. 23 themen- rung dieser Arbeiten ein Wirtschaftsunternehmen beauf- orientierte InnoRegio-Netzwerke werden von 1999 bis tragen, das sich zur Beschäftigung von Arbeitslosen ver- 2006 gefördert, die durch Kooperation von Wissen- pflichtet. Die Förderhöhe ist i.d.R. auf 25 Prozent der schaft, Wirtschaft, Bildung und Verwaltung leistungs- Gesamtkosten begrenzt. fähige und nachhaltige Wissenschafts- und Wirt- – Die Ermessensleistungen der aktiven Arbeitsmarktpoli- schaftsprofile in ihren Regionen aufbauen. tik (insbes. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Förderung Drucksache 15/861 – 14 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

der beruflichen Weiterbildung, Trainingsmaßnahmen, 3.4 Empfehlungen des Planungsausschusses Mobilitätshilfen und Rehabilitationsleistungen) wurden zur kommunalen Wirtschaftsförderung in einem Eingliederungstitel (2002: 14,2 Milliarden Euro) zusammengefasst. Diese frei verfügbaren Mittel Der Planungsausschuss hat nachstehende Empfehlungen zur werden nach einem komplexen Arbeitsmarktindikator kommunalen Wirtschaftsförderung abgegeben: auf die Landesarbeitsämter verteilt und von dort nach ei- 1. Die Kommunen haben bei der Wirtschaftsförderung nem ähnlichen Schlüssel an die örtlichen Arbeitsämter ihre Stellung in der gesamtstaatlichen Ordnung und weitergeleitet. Diese können weitgehend selbstständig ihre – auch die Einhaltung der EG-Regelungen umfas- über die Verwendung dieses Eingliederungshaushalts sende – Verpflichtung zu bundes- und landestreuem entscheiden. Verhalten zu berücksichtigen. Sie müssen die Planun- – Verwaltungsausschüsse in den Arbeitsämtern können die gen und wirtschaftspolitischen Entscheidungen des arbeitsmarktpolitischen Instrumente nach eigenen Bundes und der Länder beachten. Schwerpunkten zusammenstellen und regionale Beson- 2. Die Kommunen sollen sich bei der Wirtschaftsförderung derheiten stärker berücksichtigen. Diese Dezentralisie- auf die unbedenklichen Maßnahmen der indirekten För- rung soll zu einem effizienteren Einsatz der Mittel füh- derung im Rahmen der allgemeinen kommunalen Auf- ren. Im Rahmen der ortsnahen Leistungserbringung gabenerfüllung konzentrieren. haben die Arbeitsämter die Gegebenheiten des Arbeits- marktes zu berücksichtigen, wobei sie mit allen Beteilig- 3. Bei direkten Wirtschaftsförderungsmaßnahmen ist aus ten, insbesondere den Vertretern der Sozialpartner, der rechtlichen und wirtschaftspolitischen Gründen Zurück- Kammern und berufsständischen Organisationen sowie haltung geboten. Direkte Wirtschaftsförderung ist nur der Gemeinden, Kreise und Bezirke zusammenarbeiten. ausnahmsweise zulässig; sie darf der staatlichen Wirt- schaftspolitik nicht widersprechen. – Die Mittel des Eingliederungstitels können auch für die sog. freie Förderung genutzt werden. Die Arbeitsämter 4. Fördermaßnahmen sollen nur nach Abwägung aller Vor- haben dabei die Möglichkeit, bis zu 10 Prozent der im und Nachteile und unter Berücksichtigung sämtlicher Eingliederungstitel enthaltenen Mittel für Ermessens- Folgewirkungen ergriffen werden. Insbesondere soll bei leistungen der aktiven Arbeitsförderung einzusetzen, die direkten Fördermaßnahmen eine genaue Wirtschaftlich- über die gesetzlich geregelten, aktiven Arbeitsförde- keitsprüfung angestellt werden. rungsleistungen hinausgehen. Die Arbeitsämter können 5. Für von Kommunen getragene Wirtschaftsförderungs- somit selbst neue Maßnahmen konzipieren und praktisch gesellschaften gelten die vorstehenden Grundsätze glei- erproben. chermaßen. Durch eine engere Verzahnung von personenbezogener Ar- beitsmarktförderung und investitionsbezogener Regional- 4 Zentrale Elemente des Förderkonzeptes förderung lässt sich die Beschäftigungs- und Strukturwirk- der Gemeinschaftsaufgabe samkeit beider Politikbereiche steigern. Die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von Arbeitsplätzen und Arbeitneh- 4.1 Das Präferenzsystem mern hat das gemeinsame Ziel, die Entwicklungschancen der jeweiligen Regionen nachhaltig zu verbessern. Die Ab- Die Förderung von Investitionen der gewerblichen Wirt- stimmung der verschiedenen Förderansätze auf regionaler schaft zur Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen ist Ebene kann dazu führen, Arbeitslose in Dauerarbeitsver- das Hauptziel der GA-Förderung. Eine Differenzierung der hältnisse einzugliedern und die Ergebnisse der regionalen Fördersätze nach Investitionsarten erfolgt nicht. Alle Inves- Eingliederungsbilanzen (nach dem SGB III) insgesamt zu titionen, die ein bestimmtes Mindestinvestitionsvolumen verbessern. (mehr als 150 Prozent der im Durchschnitt der letzten drei Jahre verdienten Abschreibungen) überschreiten oder eine Zur Vorbereitung einer umfassenden Arbeitsmarktreform Mindestanzahl von zusätzlichen Arbeitsplätzen (mehr als hat die Bundesregierung die Kommission für moderne 15 Prozent) schaffen, können grundsätzlich gefördert wer- Dienstleistungen am Arbeitsmarkt eingesetzt, deren Vor- den. Die Ausschöpfung der Förderhöchstsätze hat der Pla- schläge in der 15. Legislaturperiode Schritt für Schritt um- nungsausschuss auf Investitionen mit besonderem Struktur- gesetzt werden sollen. Mit dem Ersten Gesetz für moderne effekt konzentriert. Beispiele dafür sind: Dienstleistungen am Arbeitsmarkt wurde zum 1. Januar 2003 die Regelung des § 9 SGB III präzisiert. Hiernach ist – Investitionen, die zur Hebung bzw. Stabilisierung der der Einsatz der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Verbesse- Beschäftigung in Regionen mit schwer wiegenden Ar- rung der Wirksamkeit und Steuerung regelmäßig durch die beitsmarktproblemen beitragen, Arbeitsämter zu überprüfen und zu diesem Zweck ein regio- – Investitionen, die die regionale Innovationskraft stärken, nales Arbeitsmarktmonitoring einzurichten. Es dient dabei auch als Informationsplattform für Arbeitnehmer, Arbeitge- – Investitionen im Zusammenhang mit Existenzgründun- ber und die Beteiligten des regionalen Arbeitsmarktes. Dar- gen, über hinaus gibt es Aufschluss über die künftigen Entwick- – Investitionen, die Arbeits- und Ausbildungsplätze für lungen in diesem Bereich. Das Monitoring erfolgt im Frauen und Jugendliche schaffen. Zusammenwirken mit den Beteiligten des regionalen Ar- beitsmarktes, den Personal-Service-Agenturen und dem Ins- Seit dem 1. Januar 2000 erfolgt die GA-Förderung in je titut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesan- zwei Fördergebietskategorien für Westdeutschland und für stalt für Arbeit. Ostdeutschland (vgl. Ziffer 5). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 15 – Drucksache 15/861

4.2 Nicht-investive Fördermöglichkeiten Überregionalität (Primäreffekt) als erfüllt, wenn der Touris- zugunsten der gewerblichen Wirtschaft musbetrieb mindestens 30 Prozent seines Umsatzes mit Be- Mit dem 24. Rahmenplan wurde die GA-Förderung in klar herbergung erzielt. Dabei wird unterstellt, dass die übrigen definiertem Rahmen um nicht-investive Fördertatbestände 20 Prozent des überregionalen Absatzes aus weiteren touris- ergänzt. Danach kann die Gemeinschaftsaufgabe Lan- tischen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Beher- desprogramme in den Bereichen Beratung, Schulung, bergung stammen (z. B. Beköstigung). Alle übrigen Touris- Humankapitalbildung sowie Forschung und Entwicklung musbetriebe sind förderfähig, wenn sie im üblichen zugunsten von KMU regional gezielt verstärken (vgl. Einzelfallnachweis darlegen, dass ihr Umsatz überwiegend Teil II, Ziffer 5). Die Programmfelder sind wie folgt spezi- aus touristischen Dienstleistungen stammt. fiziert: Beratungsmaßnahmen, die von externen und qualifizier- 4.4 Infrastrukturförderung ten Sachverständigen für betriebliche Maßnahmen erbracht Bei der GA-Weiterentwicklung wurde im Rahmen der bis- werden, für das Unternehmen und seine weitere Entwick- herigen Infrastrukturfördertatbestände zusätzliche Flexibili- lung von Gewicht sind und sich von der laufenden, norma- tät geschaffen. Gleichzeitig wurden die Spielräume, die sich len Geschäftstätigkeit deutlich abheben. in der Förderpraxis bisher herausgebildet haben, präzisiert. Die GA-Beteiligung beträgt bis zu 50 000 Euro pro Förder- Seit dem 29. Rahmenplan stellen ergänzende Bestimmun- fall. gen klar, dass bei Infrastrukturmaßnahmen, die im Rahmen eines „public private partnership“ gemeinsam von einem öf- Schulungsmaßnahmen für Arbeitnehmer, die auf die be- fentlichen und einem privaten Geldgeber durchgeführt wer- trieblichen Bedürfnisse ausgerichtet sind und die Arbeitneh- den, öffentliche Interessen in der Nutzung solcher Einrich- mer auf Anforderungen vorbereiten, die zur Stärkung der tungen gewahrt bleiben: Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und für seine wei- tere Entwicklung von Gewicht sind. – Die wirtschaftliche Aktivität des Betreibers muss sich auf den Betrieb bzw. auf die Vermarktung der Infrastruk- Die GA-Beteiligung beträgt bis zu 50 000 Euro pro Förder- tureinrichtung beschränken. Der Betreiber darf die Infra- fall. struktureinrichtung nicht eigenwirtschaftlich nutzen. Humankapitalbildung: Die GA kann sich an sog. Innova- tionsassistenten-Programmen beteiligen, durch die die Per- – Betreiber und Nutzer dürfen zudem nicht rechtlich, wirt- sonalstruktur kleiner und mittlerer Unternehmen qualitativ schaftlich oder personell verflochten sein. verbessert wird. Die GA-Beteiligung ist auf zwei Jahre begrenzt (pro Förder- Förderung von Einrichtungen der touristischen fall im ersten Jahr bis zu 20 000 Euro, im zweiten Jahr bis Infrastruktur zu 10 000 Euro). Die Regionalreferenten und die Tourismusreferenten von Angewandte Forschung und Entwicklung: Die GA kann Bund und Ländern haben sich im Frühjahr 2000 auf Grund- sich an der Förderung betrieblicher Vorhaben, durch die sätze zur Förderung von Einrichtungen des Tourismus ver- neue Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen ständigt, die künftig eine zielgerichtetere Ausrichtung der entwickelt werden, beteiligen. touristischen Infrastruktur ermöglichen. Infrastrukturpro- jekte im Tourismusbereich sind – neben den in einer so Die GA-Beteiligung beträgt bis zu 200 000 Euro pro För- genannten Positivliste enthaltenen Vorhaben – künftig nur derfall. förderfähig, wenn sie neben den allgemeinen Fördervoraus- Diese Fördermöglichkeiten können nur kleine und mittlere setzungen auch die Bedingung erfüllen, dass sie in ein Unternehmen (KMU) in Anspruch nehmen. Damit werden schlüssiges regionales touristisches Konzept eingebunden die Präferenzen für KMU in der GA verstärkt. sind oder in einer vom Land ausgewiesenen Tourismusre- Die finanzielle Beteiligung der GA an derartigen Landes- gion bzw. einem Fremdenverkehrsort durchgeführt werden. programmen darf nur erfolgen, wenn die Zusätzlichkeit des GA-Mitteleinsatzes durch die Länder gewährleistet ist und Nutzung der Infrastruktureinrichtungen durch keine Förderkonkurrenz zu Fachprogrammen des Bundes förderfähige Betriebe besteht. Damit dies sichergestellt werden kann, hat der Bund ein Vetorecht erhalten, mit dem er die finanzielle Be- Förderfähige Betriebe haben in der GA-Infrastrukturförde- teiligung der GA an konkurrierenden Länderprogrammen rung zwar Vorrang vor sonstigen Betrieben, es gibt aber verhindern kann. keine quantitativen Vorgaben für diesen Vorrang. Dadurch kann die Gemeinschaftsaufgabe bei kommunalen wirt- schaftsnahen Infrastrukturprojekten stärker als bisher auch 4.3 Tourismusförderung lokale und regionale Unternehmen (endogenes Potenzial) Die Förderung von Tourismusbetrieben richtet sich nach unterstützen und flexibler auf konkrete regionalspezifische den gleichen Voraussetzungen wie die Förderung der übri- Probleme reagieren. Mit dieser Lockerung leistet die Ge- gen gewerblichen Wirtschaft. Dies bedeutet, dass grund- meinschaftsaufgabe einen weiteren Beitrag zur Berücksich- sätzlich alle Betriebe förderfähig sind, die touristische tigung mittelstandspolitischer Ziele in der Regionalförde- Dienstleistungen anbieten und die GA-Fördervoraussetzun- rung. Zudem kann die Stadtentwicklungspolitik stärker als gen erfüllen. Tourismusbetriebe des Beherbergungsgewer- bisher unterstützt werden. Um Fehlentwicklungen im inner- bes fallen unter die Positivliste des GA-Rahmenplans. Bei städtischen Bereich zu vermeiden, hat der Planungsaus- diesen Tourismusbetrieben gilt das Förderkriterium der schuss beschlossen, dass Infrastrukturmaßnahmen nicht Drucksache 15/861 – 16 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode gefördert werden dürfen, wenn sie vom großflächigen Ein- – Ziel ist, auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte ge- zelhandel genutzt werden. eignete Strukturen aufzubauen, nach Möglichkeit in An- bindung an regionale Wirtschaftsförderungseinrichtun- Fördersätze für Infrastrukturprojekte gen, um diese Prozesse in Gang zu setzen. Der Förderhöchstsatz für Infrastrukturprojekte wurde im – Die Vorhaben können in einer Anlaufphase von maximal 31. Rahmenplan auf 90 Prozent der förderfähigen Kosten drei Jahren mit jährlich bis zu 200 000 Euro gefördert angehoben. werden. Bisher hat der Unterausschuss der Gemeinschaftsaufgabe Nicht-investive Fördertatbestände im Rahmen der 38 Regionalmanagementvorhaben in den fünf neuen Län- Infrastrukturförderung dern sowie in Berlin, Hessen, Schleswig-Holstein und Nie- dersachsen genehmigt. Die Regionalmanagement-Projekte, Angesichts der häufig nicht ausreichenden Verwaltungskraft die unter starker Beteiligung der regionalen Wirtschaft kon- der Kommunen in strukturschwachen Regionen können Pla- zipiert und umgesetzt werden, sind sehr vielfältig. Sie haben nungs- und Beratungsdienstleistungen, die die Kommunen sich in ihren Konzepten verschiedene Schwerpunkte ge- zur Vorbereitung und Durchführung von Infrastrukturpro- setzt. Einige repräsentative Ziele sollen hier genannt wer- jekten von Dritten in Anspruch nehmen, durch die GA ge- den: fördert werden. Von dieser Förderung ist die Bauleitplanung als Pflichtaufgabe der kommunalen Gebietskörperschaften – Regionalmarketing und Vernetzung touristischer Ange- ausgeschlossen. Förderfähig sind auch die Erarbeitung inte- bote, grierter regionaler Entwicklungskonzepte (vgl. Teil I, Ziffer – Förderung von branchenspezifischen Kompetenzzentren, 4.5; Teil II, Ziffer 7.3.1) und der Aufbau geeigneter Organi- sationsstrukturen (Regionalmanagement, s. Teil I Ziffer 4.5, – Gewerbeflächenentwicklung, Teil II Ziffer 7.3.2). – Stärkung der regionalen Identität, – Einrichtungen von Internet-Portalen, 4.5 Integrierte regionale Entwicklungs- konzepte und Regionalmanagement – Aufbau regionaler Direktvermarktungsstrukturen. Durch die Förderung integrierter regionaler Entwicklungs- Besonders wichtig ist auch die Errichtung regionaler Netz- konzepte und von Regionalmanagement-Vorhaben soll die werke und Kommunikationsstrukturen aus Wirtschaft, Wis- Eigenverantwortung der kommunalen Selbstverwaltung für senschaft, Politik, Verwaltung und Kultur. die regionale Entwicklung gestärkt und die Entwicklung Die meisten Projekte werden von Wirtschaftsförderungsge- „von unten“ wirksamer als bisher unterstützt werden. sellschaften oder Vereinen getragen. Bereits mit dem 24. Rahmenplan wurden integrierte regio- Die Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung nale Entwicklungskonzepte als regionalpolitisches Instru- mbH (GIB), Berlin, begleitet ausgewählte Regionalmanage- ment in die GA-Förderung mit folgenden Eckpunkten auf- mentvorhaben. Sie organisiert und moderiert den Erfah- genommen: rungsaustausch zwischen den Regionen und nimmt eine Ab- – Die Länder wirken in angemessener Weise auf die För- schätzung der regionalen Auswirkungen der jeweiligen dergebiete ein, um regionale Entwicklungskonzepte zu Fördervorhaben vor. erarbeiten. Dabei haben die Regionen mit den größten Entwicklungs- bzw. Umstrukturierungsproblemen Prio- 4.6 Zusammenwirken von Bund und Ländern rität. in der Gemeinschaftsaufgabe – Die Entwicklungskonzepte legen Entwicklungsziele und Mit den Beschlüssen zur GA-Weiterentwicklung haben die Prioritäten der Regionen fest und führen die vorrangigen Länder mehr Spielraum bei der Durchführung der GA-För- Entwicklungsprojekte auf. dermaßnahmen erhalten. Aus dem größeren Spielraum der Länder bei der Durchführung ergibt sich ein erhöhter Infor- – Die Länder verwenden die regionalen Entwicklungskon- mationsbedarf seitens des Bundes, damit er seinen Informa- zepte als Beurteilungsraster bei ihren Entscheidungen tionspflichten gegenüber dem Bundestag und der interes- über die vorgelegten Förderanträge. Anträge, die sich in sierten Öffentlichkeit weiterhin angemessen nachkommen schlüssige Konzepte einfügen, werden vorrangig geför- kann. Mit dem 24. Rahmenplan wurde deshalb das in dert. Art. 91a GG verankerte Informationsrecht des Bundes stär- – Die Erarbeitung integrierter regionaler Entwicklungs- ker konkretisiert. Damit werden auch die Möglichkeiten ei- konzepte kann mit bis zu 50 000 Euro unterstützt wer- ner Evaluierung der GA-Fördermaßnahmen verbessert. Im den. Einzelnen ist Folgendes hervorzuheben: Im August 2000 hat der Planungsausschuss eine neue För- – Die Länder melden Bewilligungsbescheide und Verwen- dermöglichkeit für Regionalmanagement geschaffen: dungsnachweise zur statistischen Erfassung und berich- – Die strukturschwächsten Regionen können im Rahmen ten ex post über die GA-Fördermaßnahmen. des zeitlich befristeten Projekts Zuschüsse erhalten, um – Die Länder stellen in ihren Anmeldungen zum GA-Rah- ihr regionales Entwicklungspotenzial verstärkt zu mobi- menplan ihre jeweiligen Förderschwerpunkte dar. Sie lisieren und regionale Entwicklungsaktivitäten zielge- unterrichten den Bund über ihre landesinternen Förder- richtet im Hinblick auf Wachstum und Beschäftigung zu richtlinien, die im GA-Unterausschuss beraten werden organisieren. können. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17 – Drucksache 15/861

– Die Länder berichten monatlich über die Inanspruch- Die Europäische Kommission hat am 17. August 1999 die nahme der GA-Mittel. angemeldeten Fördergebiete für die ostdeutschen Bundes- länder genehmigt. Im Fördergebiet gemäß Art. 87 Abs. 3a – Die Länder berichten ex ante und ex post über die Verstär- EG-Vertrag (neue Länder) leben danach rund 14 Mio. Per- kung von Landesprogrammen gemäß Teil II, Ziffer 5, des sonen (Tabelle 1). GA-Rahmenplanes und weisen in diesem Zusammen- hang die Zusätzlichkeit des GA-Mitteleinsatzes nach. Sonderregelungen betreffen die Förderung im brandenbur- gischen Teil der Arbeitsmarktregion Berlin. Die Europäi- 5 Die Abgrenzung der Fördergebiete für die sche Kommission hat darauf bestanden, dass dort die für die Jahre 2000 bis 2003; Änderungen im Stadt Berlin (Fördergebiet nach Art. 87 Abs. 3c EG-V) zu- 32. Rahmenplan lässigen Förderhöchstsätze (siehe Ziffer 5.2.1) gelten. Die Förderinstrumente der Gemeinschaftsaufgabe werden Tabelle 1 in einem fest abgegrenzten Gebiet eingesetzt. Dieses GA- Fördergebiet wird von Bund und Ländern gemeinsam an- Fördergebietsbevölkerung in den neuen Ländern hand objektiver, nachvollziehbarer und transparenter Kri- terien festgelegt. Zu diesem Zweck ist das Bundesgebiet Wohn- und Fördergebietsbevölke- flächendeckend in sog. Arbeitsmarktregionen eingeteilt, die Land rung in Ostdeutschland – auf der Basis der Berufspendlerverflechtungen – die am 31. Dezember 1997 Zentren der regionalen Arbeitsmärkte mit ihren jeweiligen Brandenburg 2 573 291 Einzugs- bzw. Verflechtungsbereichen enthalten. In seinem Beschluss vom 2. Mai 2002 bestätigt der Bund-Länder-Pla- Mecklenburg- 1 807 799 nungsausschuss, dass es sich bei den Arbeitsmarktregionen Vorpommern um räumliche Diagnoseeinheiten handelt, die statistische Verzerrungen so weit wie möglich vermeiden. Sachsen 4 522 412 Das Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe wird in regel- Sachsen-Anhalt 2 701 690 mäßigen Abständen neu abgegrenzt. Die Neuabgrenzung Thüringen 2 478 148 des derzeitigen Fördergebietes erfolgte zum 1. Januar 2000. Gesamt 14 038 340 Neuabgrenzungen bedürfen der beihilferechtlichen Zustim- mung der Europäischen Kommission. Die Europäische Kom- mission gibt auch den Umfang des Fördergebietes (d. h. den Anteil der Fördergebietsbevölkerung an der Gesamtbevölke- Identifizierung regionaler Entwicklungsunterschiede in rung) eines Mitgliedstaates vor. Nach ihrem eigenen Berech- Ostdeutschland nungsverfahren hatte sie für Deutschland anhand des Aus- Die GA-Förderung in Ostdeutschland wird weiterhin zu- maßes regionaler Strukturprobleme ursprünglich einen gunsten der strukturschwächsten ostdeutschen Regionen re- Fördergebietsumfang von 40,7 Prozent der gesamtdeutschen gional differenziert. Bevölkerung (Bevölkerungszahl zum 1. Januar 1996) ermit- telt. Hiervon sollten 17,3 Prozent auf die ostdeutschen För- Die Beurteilung der Entwicklungsunterschiede erfolgte an- dergebiete (Fördergebiete nach Art. 87 Abs. 3a EG-Vertrag) hand der folgenden Regionalindikatoren: und 23,4 Prozent auf die westdeutschen Fördergebiete ein- schließlich Berlin (Fördergebiete nach Art. 87 Abs. 3c Regionalindikatoren EG-V) entfallen. Nach nachträglichen Kürzungen des För- für Arbeitsmarktregionen Gewichtung dergebietsumfangs nach Art. 87 Abs. 3c EG-V wies die Eu- – Durchschnittliche Unter- ropäische Kommission Deutschland lediglich einen Gesamt- beschäftigungsquote 1996 bis 1998 40 Prozent plafonds von 34,9 Prozent (Ostdeutschland: 17,3 Prozent; Westdeutschland einschließlich Berlin: 17,6 Prozent) zu. – Einkommen der sozialver- sicherungspflichtig Beschäftig- Deutschland hat die Kürzung des deutschen Fördergebiets- ten pro Kopf 1997 40 Prozent umfanges nicht akzeptiert (vgl. Ziffer 5.2). – Infrastrukturindikator 10 Prozent 5.1 Fördergebiet in Ostdeutschland für die – Erwerbstätigenprognose bis 2004 10 Prozent Jahre 2000 bis 2003 Auf der Basis dieses Regionalindikatorenmodells hat der Nach dem Beschluss des Planungsausschusses vom 25. März Planungsausschuss 18 Arbeitsmarktregionen in Ostdeutsch- 1999 gehören zum GA-Fördergebiet in Gänze die neuen Län- land identifiziert, in denen die wirtschaftliche Entwicklung der Mecklenburg-Vorpommern,Brandenburg, Sachsen, Thü- am weitesten vorangekommen ist. Dies sind die Arbeits- ringen, Sachsen-Anhalt als Art. 87 Abs. 3a EG-V-Gebiete. marktregionen Berlin, Dresden, , Jena, Erfurt*), Wei- Dies entspricht 17,3 Prozent der Bevölkerung (14 195 927 mar*), Schwerin, Halle, Chemnitz, Magdeburg, Eisenach, Personen) zum Stichtag 1. Januar 1996 (Bezugszeitpunkt der Pirna*), Zwickau*), Bautzen*), Sonneberg, Grimma, Gotha*) Europäischen Kommission) bzw. 17,16 Prozent der Bevölke- und Belzig. Vgl. Ziffer 5.2.2, B-Fördergebiete. rung (14 083 340 Personen) zum Stichtag 31. Dezember 1997 (Bezugszeitpunkt des Neuabgrenzungsbeschlusses des Bund-Länder-Planungsausschusses). *) Teilweise. Drucksache 15/861 – 18 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

5.2 Fördergebiet in Westdeutschland für die 23,4 Prozent der gesamtdeutschen Bevölkerung dem Jahre 2000 bis 2003 regionalpolitischen Handlungsbedarf in Deutschland besser entspricht. Mit seinem Beschluss vom 25. März 1999 hatte der Bund- Länder-Planungsausschuss auf Basis objektiver regionalpo- Gegen die Vorgehensweise der Europäischen Kommission litischer Kriterien für Westdeutschland (einschließlich Ber- zur Festsetzung des deutschen Fördergebietsplafonds erhob lin) ein Fördergebiet nach Art. 87 Abs. 3c EG-Vertrag auf Deutschland auf Bitte des Planungsausschusses am 16. Juni der Grundlage eines Fördergebietsplafonds von 23,4 Pro- 2000 Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. Der Euro- zent der gesamtdeutschen Bevölkerung festgelegt (vgl. Zif- päische Gerichtshof hat mit Urteil vom 18. Juni 2002 die fer 7.3.2). Diesen Prozentsatz hatte die Europäische Kom- Klage der Bundesregierung aus rein formalen Gründen für mission auf Basis ihrer Leitlinien für staatliche Beihilfen unzulässig erklärt. Der EuGH machte geltend, die angefoch- mit regionaler Zielsetzung von 1998 unter besonderer Be- tene Entscheidung der Kommission sei für Deutschland for- rücksichtigung von Arbeitslosigkeits- und Kaufkraftstatisti- mal nicht belastend, da sie keine Entscheidung über den ur- ken des Statistischen Amtes der EG ermittelt. Der Neuab- sprünglichen deutschen Antrag – Genehmigung von grenzungsbeschluss fand breite politische Unterstützung5). westdeutschen Fördergebieten von insgesamt 23,4 Prozent der deutschen Bevölkerung – enthalte. Deutschland könne Ein gegen die Neuabgrenzung des Fördergebietes in West- nach wie vor ein ergänzendes Verzeichnis von Gebieten deutschland und Berlin gerichtetes Hauptprüfverfahren nachmelden. Die Kommission hätte dann die Vereinbarkeit nach Art. 88 Abs. 2 EG-Vertrag schloss die Europäische dieses Antrags mit dem Vertrag zu prüfen. Kommission am 14. März 2000 ab. In ihrer Entscheidung billigte die Kommission lediglich einen reduzierten Förder- Über die Stellung eines solchen Antrags wird der Bund- gebietsumfang von 17,73 Prozent der deutschen Bevölke- Länder-Planungsausschuss zu entscheiden haben. rung für Westdeutschland und Berlin anstelle des notifizier- ten Plafonds von 23,4 Prozent. Ferner erklärte sie auch die Identifizierung regionaler Entwicklungsunterschiede in bis dahin stets von ihr akzeptierte so genannte Feinabgren- Westdeutschland zung (Austausch des Fördergebietes, der bei außergewöhn- lichen regionalen Strukturproblemen erfolgt und der bei der Im Einzelnen besteht das Abgrenzungsmodell, das der Neu- Neuabgrenzung für die Jahre 2000 bis 2003 rd. zwei Pro- abgrenzung des Fördergebietes zugrunde liegt, aus folgen- zent der Fördergebietsbevölkerung betreffen sollte) erstmals den Regionalindikatoren: für nicht zulässig. Regionalindikatoren für Die Entscheidung der Europäischen Kommission, für West- Arbeitsmarktregionen Gewichtung deutschland einschließlich Berlin (Fördergebiete nach – durchschnittliche Arbeitslosen- Art. 87 Abs. 3c EG-V) anstelle des zuvor von ihr selbst quote 1996 bis 1998 40 Prozent nach objektiven Kriterien errechneten Fördergebietspla- fonds von 23,4 Prozent der gesamtdeutschen Bevölkerung – Einkommen der sozialversiche- lediglich ein reduziertes Fördergebiet zu genehmigen, hat zu rungspflichtig Beschäftigten Konflikten zwischen der Europäischen Kommission und pro Kopf 1997 40 Prozent Deutschland geführt. Die Kommission hatte die Reduzie- – Infrastrukturindikator 10 Prozent rung des Fördergebietes nach Art. 87 Abs. 3c EG-V für Deutschland (und für einige andere Mitgliedstaaten) damit – Erwerbstätigenprognose bis 2004 10 Prozent begründet, dass nachträgliche Erhöhungen des Plafonds, die Nach dem Beschluss des Planungsausschusses vom 20. März sie einigen Mitgliedstaaten gewährte, um dort politische 2000 zählen zu den Fördergebieten nach Art. 87 Abs. 3c Härten zu vermeiden, durch Kürzungen bei anderen Mit- EG-V die Regionen auf den Rangplätzen 1 bis 41 der gliedstaaten kompensiert werden müssten, um den EU-wei- Neuabgrenzung, wobei die strukturschwächste der 204 west- ten Gesamtplafonds von 42,7 Prozent einzuhalten. deutschen Arbeitsmarktregionen auf Rangplatz 1 liegt, und Der Planungsausschuss hatte bereits im Vorfeld seines Neu- die Stadt Berlin. Das Fördergebiet umfasst insgesamt abgrenzungsbeschlusses vom 25. März 1999 seine Auffas- 14 546 097 Einwohner (westdeutsche Fördergebiete: sung deutlich gemacht, 11 120 338 Einwohner; Stadt Berlin: 3 425 759 Einwohner). – dass die von der Europäischen Kommission durchge- Die Regionen auf den Rangplätzen 42 bis 60 der Neuabgren- führten nachträglichen Berichtigungsschritte den Grund- zung umfassen 5,67 Prozent der Bevölkerung. Dies sind die satz der Gleichbehandlung der Mitgliedstaaten und das Gebiete, die in der Rangfolge der Gebietsliste für die Neu- Gebot der Erforderlichkeit gemäß Art. 3b EG-V verlet- abgrenzung 1999 im Bereich zwischen einem Gebietspla- zen und fonds von 17,73 Prozent und 23,4 Prozent der gesamtdeut- schen Bevölkerung rangieren. In diesen Regionen lebten am – dass der auf Basis von objektiven regionalpolitischen 31. Dezember 1997 4 655 956 Einwohner. Diese Gebiete Kriterien für Deutschland berechnete Plafonds von werden in einer weiteren Fördergebietskategorie als D-För- dergebiete zusammengefasst. Dort können nach den Förder- regeln des Rahmenplans mit Fördermitteln der Gemein- 5) Vergleiche Beschlüsse der Länderwirtschaftsministerkonferenz am schaftsaufgabe Investitionen von kleinen und mittleren 9./10. Oktober 1997, Gotha, und vom 21./22. Oktober 1999, Frei- sing; Entschließung des Bundesrates vom 28. November 1997; Unternehmen gemäß der entsprechenden Beihilfeverord- Anträge der Ausschüsse des Deutschen Bundestages für Wirtschaft nung der EU (vgl. Ziffer 7.4.3.2), nicht-investive Maßnah- und Technologie, für Haushalt sowie für Verkehr, Bau und Woh- men, Investitionsfördermaßnahmen nach der „de minimis“- nungswesen. Verordnung und Infrastrukturmaßnahmen gefördert werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 19 – Drucksache 15/861

Tabelle 2 Fördergebietsbevölkerung in den alten Ländern und Berlin Einwohner Einwohner Einwohner Land im B-Fördergebiet im C-Fördergebiet im D-Fördergebiet (Stand: 31. Dezember 1997) (Stand: 31. Dezember 1997) (Stand: 31. Dezember 1997) Berlin 3 425 759 – – Schleswig-Holstein – 990 904 714 671 Niedersachsen – 2 654 052 2 083 759 Bremen – 126 997 546 886 Nordrhein-Westfalen – 4 126 560 512 111 Hessen – 886 645 290 176 Rheinland-Pfalz – 647 780 156 703 Saarland – 826 938 – Bayern – 860 462 351 650 Einwohner insgesamt 3 425 759 11 120 338 4 655 956

Insgesamt leben 19 202 053 Einwohner im GA-Förder- 20 Prozent (zuzüglich eines Zuschlags von 10 Prozent gebiet in Westdeutschland und Berlin (Stand 31. Dezember brutto für kleine und mittlere Unternehmen). Auch die In- 1997, Tabelle 2). anspruchnahme der sog. Öffnungsklausel, nach der beson- ders strukturwirksame Investitionsvorhaben in den neuen 5.2.1 Beschluss des Planungsausschusses Ländern in Ausnahmefällen Förderhöchstsätze von bis zu vom 24. Januar 2001 zur Förderung in der 35 Prozent (Großunternehmen) bzw. 50 Prozent (KMU) Arbeitsmarktregion Berlin erhalten können, gilt für den brandenburgischen Teil der Arbeitsmarktregion Berlin nicht mehr. Die Arbeitsmarktregion Berlin, bestehend aus der Stadt Berlin und den umliegenden Brandenburger Gemeinden, nimmt in der GA-Fördergebietskarte eine Sonderrolle ein. 5.2.2 GA-Förderhöchstsätze seit 1. Januar 2000 Während die Stadt Berlin beihilferechtlich unter Art. 87 Folgende Förderhöchstsätze gelten: Abs. 3c EG-Vertrag fällt (und damit nur niedrigere Förder- sätze gewähren kann), zählt Brandenburg gemäß der Ent- Investitionen der gewerblichen Wirtschaft scheidung der Kommission von August 1999 in Gänze zum Fördergebiet nach Art. 87 Abs. 3a EG-V. – Für die strukturschwächeren Regionen der neuen Länder (A-Fördergebiete): Der Planungsausschuss hatte in seinen Beschlüssen vom 25. März 1999 und vom 20. März 2000 die Arbeitsmarkt- 50 Prozent für kleine und mittlere Unternehmen, region Berlin der B-Fördergebietskategorie der neuen Län- 35 Prozent für sonstige Betriebsstätten. der zugeordnet, wobei in der Stadt Berlin aufgrund bei- In diesen Regionen leben rund 50 Prozent der ostdeut- hilferechtlicher Vorgaben lediglich Förderintensitäten von schen Bevölkerung. 20 Prozent netto zuzüglich eines eventuellen KMU-Zu- schlages von 10 Prozent brutto zulässig waren. Die Aus- – In den strukturstärkeren Regionen Ostdeutschlands und gestaltung der Förderung in der Arbeitsmarktregion Berlin der Arbeitsmarktregion Berlin6) (B-Fördergebiete): war seinerzeit mit der EU-Kommission abgestimmt worden. 43 Prozent für kleine und mittlere Unternehmen, Im November 2000 erklärte die Europäische Kommission 28 Prozent für sonstige Betriebsstätten. überraschend, dass die deutsche Fördergebietskarte mit bei- hilferechtlichen Vorgaben ihrer Meinung nach nicht verein- In diesen Regionen leben rund 50 Prozent der ostdeut- bar sei, und forderte Deutschland auf, die Förderintensitäten schen Bevölkerung. in der gesamten Arbeitsmarktregion Berlin auf die Ober- – In den westdeutschen Fördergebieten mit schwer wie- grenze der Stadt Berlin zu senken. genden Strukturproblemen mit Genehmigung nach Um weiteren Schaden für die Regionalförderung zu vermei- Art. 87 Abs. 3c EG-V (C-Fördergebiete): den, hat der Planungsausschuss beschlossen, den Forderun- 28 Prozent für kleine und mittlere Unternehmen, gen der Europäischen Kommission nachzugeben und Rege- 18 Prozent für sonstige Betriebsstätten. lungen zu treffen, die eine einheitliche Behandlung der Arbeitsmarktregion Berlin sicherstellen. Investitionen im Umland von Berlin können demnach nur noch mit densel- 6) In der ArbeitsmarktregionBerlin dürfen Förderhöchstsätzevon 20 Pro- ben Förderintensitäten wie Investitionen in Berlin unter- zent netto zuzüglich eines Zuschlages für KMU von 10 Prozent brutto stützt werden, also mit einem Netto-Subventionswert von nicht überschritten werden (vgl. Teil II, Ziffer 2.5.1). Drucksache 15/861 – 20 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– In den westdeutschen Fördergebieten mit schwer wiegen- 5.3.2 Mittelaufteilung in Ostdeutschland den Strukturproblemen auf Grundlage der Verordnung Bund und Länder haben bei der Sitzung des Planungsaus- der Europäischen Kommission für staatliche Beihilfen an schusses am 25. März 1999 die Mittelaufteilung nach fol- kleine und mittlere Unternehmen (D-Fördergebiete): genden Quoten beschlossen: 15 Prozent für Betriebsstätten von kleinen Unterneh- men, Tabelle 4 7,5 Prozent für Betriebsstätten von mittleren Unter- Quoten für Ostdeutschland nehmen, sonstige Betriebsstätten maximal 100 000 Euro Ge- Land Quote in % samtbetrag innerhalb von drei Jahren ab dem Zeit- punkt der ersten Beihilfe. Berlin 11,68 Brandenburg 16,42 Öffnungsklausel bei den Förderhöchstsätzen für die strukturstärkeren Regionen in den fünf neuen Ländern Mecklenburg-Vorpommern 12,98 Besonders strukturwirksame Ansiedlungen, die sich im in- Sachsen 25,60 ternationalen Standortwettbewerb befinden, können auf Sachsen-Anhalt 17,73 Antrag eines Landes und mit Zustimmung des Planungs- ausschusses auch in den strukturstärkeren Regionen Ost- Thüringen 15,59 deutschlands (B-Fördergebiete) mit Ausnahme der Arbeits- marktregion Berlin mit bis zu 50 Prozent (KMU) bzw. Insgesamt 100,00 35 Prozent (Großunternehmen) der förderfähigen Investi- tionskosten gefördert werden. Die Entscheidung hierüber 5.4 Änderungen im 32. Rahmenplan kann vom Unterausschuss getroffen werden, sofern nicht ein Mitglied ausdrücklich die Befassung des Planungsaus- Der Planungsausschuss der Gemeinschaftsaufgabe hat am schusses verlangt. 30. Dezember 2002 im Umlaufverfahren den Teil II des 32. Rahmenplanes der Gemeinschaftsaufgabe beschlossen. Damit ist dieser zum 1. Januar 2003 in Kraft getreten. Eine Abschwächung des Ost/West-Fördergefälles Genehmigung durch die EU-Kommission war nicht erfor- Investitionen von Betrieben aus einem Grenzkreis in den al- derlich. ten Ländern in einen anderen Grenzkreis in den neuen Län- Die Anpassung der Förderregeln des 32. Rahmenplanes war dern können nur im Einvernehmen zwischen den betroffe- erforderlich, um den neuen „Multisektoralen Regionalbei- nen Ländern gefördert werden. hilferahmen für große Investitionsvorhaben“ der EU-Kom- mission bezüglich von Investitionsvorhaben der Kfz-Indus- 5.3 GA-Mittelaufteilung auf die Länder in den trie und des Kunstfaserbereichs umzusetzen: Haushaltsjahren 2000 bis 2003 – Ab 1. Januar 2003 beträgt der Höchstsatz für Vorhaben 5.3.1 Mittelaufteilung in Westdeutschland der Kfz-Industrie, deren beihilfefähige Kosten 50 Mio. Bund und Länder haben bei der Sitzung des Planungsaus- Euro überschreiten oder deren Beihilfevolumen über schusses am 25. März 1999 die Mittelaufteilung nach fol- 5 Mio. Euro liegt, 30 Prozent des regionalen Beihilfe- genden Quoten beschlossen (Tabelle 3): höchstsatzes. – Ab 1. Januar 2003 sind Investitionsvorhaben in der Tabelle 3 Kunstfaserindustrie nicht mehr förderfähig. Quoten für Westdeutschland (Weitere Informationen s. Teil I, Ziffer 7.4.3.1 und Teil II, Ziffer 2.5.4). Für Investitionsvorhaben in der Stahlindustrie Land Quote in % hat der Multisektorale Regionalbeihilferahmen nach dem Bayern 7,687 Auslaufen des EGKS-Vertrages im Juli 2002 das Verbot von Investitionsbeihilfen – abgesehen von Beihilfen an KMU Bremen 4,273 gemäß der KMU-Freistellungsverordnung 70/2001 – fort- gesetzt. Hessen 7,461

Niedersachsen 30,037 6 Maßnahmen und Mittel Nordrhein-Westfalen 29,383 6.1 Für die alten Länder sieht der Haushaltsentwurf 2003 Barmittel des Bundes in Höhe von 135,492 Mio. Euro Rheinland-Pfalz 5,100 (einschließlich eines nicht aufteilbaren Betrages von Saarland 5,234 2,5 Mio. Euro für voraussichtliche Bürgschaftsausfälle) und Verpflichtungsermächtigungen des Bundes in Höhe von Schleswig-Holstein 10,824 133,00 Mio. Euro vor. Die Aufteilung dieser Mittel auf die Insgesamt 100,000 alten Länder bemisst sich nach der festgelegten Quote (vgl. Tabelle 5, Spalte 1). Die Länder stellen ihrerseits Landes- Abweichungen sind rundungsbedingt. mittel in gleicher Höhe zur Finanzierung bereit. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21 – Drucksache 15/861

Tabelle 5 Barmittel der GA-West 2003 (Bund) – in Mio. Euro – davon gebunden durch Inanspruchnahme Quote in % Insgesamt von VE aus den Haushaltsjahren in Mio. Euro Land 2000 2001 20021) 12345 Bayern 7,687 10,223 2,943 3,621 3,767 Bremen 4,273 5,682 1,638 1,994 2,094 Hessen 7,461 9,923 1,620 3,527 3,656 Niedersachsen 30,037 39,947 11,333 14,112 14,718 Nordrhein-Westfalen 29,383 39,077 11,267 13,805 14,398 Rheinland-Pfalz 5,100 6,783 1,956 2,403 2,499 Saarland 5,234 6,961 2,007 1,278 2,565 Schleswig-Holstein 10,824 14,396 4,151 5,038 5,303 Summe 100,000 132,9922) 36,915 45,778 49,000

Abweichungen sind rundungsbedingt. 1) Soll-VE. 2) Ohne vorauss. Bürgschaftsausfälle in Höhe von 2,5 Mio. Euro.

Darüber hinaus setzen die Länder teilweise zusätzliche Lan- Die Barmittel teilen sich auf die Länder wie oben auf (Ta- desmittel und/oder Mittel aus dem Europäischen Fonds für belle 5). Der Bewilligungsrahmen teilt sich auf die Länder regionale Entwicklung (sog. Ziel 2-Mittel) ein. Näheres ent- wie folgt auf (Tabelle 6): halten die einzelnen Finanzpläne in den Regionalen Förder- programmen (vgl. Teil III).

Tabelle 6 Bewilligungsrahmen GA-West 2003 (Bund und Länder)*) – in Mio. Euro – Verpflichtungsermächtigungen Bewilligungs- freiverfügbare Quote in Mio. Euro rahmen Barmittel Land in % fällig fällig fällig gesamt 2003 gesamt 2004 2005 2006 1 2 3 4567 Bayern 7,687 20,444 0,000 20,444 7,320 6,764 6,360 Bremen 4,272 11,360 0,000 11,360 4,060 3,760 3,540 Hessen 7,461 22,086 2,240 19,846 7,100 6,566 6,180 Niedersachsen 30,036 79,912 0,000 79,912 28,600 26,432 24,880 Nordrhein-Westfalen 29,383 78,158 0,000 78,158 27,980 25,858 24,320 Rheinland-Pfalz 5,100 13,568 0,000 13,568 4,860 4,488 4,220 Saarland 5,234 16,148 2,222 13,926 4,980 4,606 4,340 Schleswig-Holstein 10,824 28,786 0,000 28,786 10,300 9,526 8,960 Summe 100,000 270,462 4,462 266,000 95,200 88,000 82,800

Abweichungen sind rundungsbedingt. *) Die Länder setzen zusätzlich EFRE-Mittel (Ziel 2) in Höhe von voraussichtlich 84,655 Mio. Euro ein. Davon: Niedersachsen: 77,808 Mio. Euro Schleswig-Holstein: 6,847 Mio. Euro Drucksache 15/861 – 22 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 7 Barmittel 2003 der GA-Ost (Bund) – in Mio. Euro –

davon gebunden durch Inanspruchnahme Land Insgesamt von VE aus den Haushaltsjahren in Mio. Euro 2000 2001 20021) Berlin 93,620 30,457 36,847 26,315 Brandenburg 131,610 42,817 51,799 36,994 Mecklenburg-Vorpommern 104,030 33,846 40,948 29,244 Sachsen 205,180 66,754 80,760 57,677 Sachsen-Anhalt 142,110 46,233 55,932 39,946 Thüringen 124,950 40,652 49,181 35,124 Summe 801,5002) 260,759 315,467 225,300

1) Soll-VE. 2) Ohne vorauss. Bürgschaftsausfälle in Höhe von 7,7 Mio. Euro.

6.2 Für die neuen Länder und Berlin sieht der Haus- EFRE-Rückflüsse der sog. Ziel 1-Förderung in Höhe von haltsentwurf 2003 Barmittel des Bundes in Höhe von umgerechnet rund 1 900 Mio. Euro erwartet (ohne Verkehrs- 809,20 Mio. Euro (einschließlich eines nicht aufteilbaren programm). Es ist beabsichtigt, davon ca. 615 Mio. Euro zur Betrages von 7,7 Mio. Euro für voraussichtliche Bürg- Verstärkung der GA-Ost nach den Regelungen der GA-För- schaftsausfälle) und Verpflichtungsermächtigungen des derung einzusetzen. Insgesamt steht der GA-Förderung in Bundes in Höhe von 700,00 Mio. Euro vor. Die Länder den neuen Ländern im Jahr 2003 ein Bewilligungsrahmen stellen ihrerseits Landesmittel in gleicher Höhe zur Finan- (Verpflichtungsermächtigungen und EFRE-Mittel) in Höhe zierung bereit. von voraussichtlich rund 2 000 Mio. Euro zur Verfügung.

Der Baransatz teilt sich auf die Länder wie oben auf (Ta- 6.3 Zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur belle 7). Der Bewilligungsrahmen teilt sich auf die Länder werden auch Bürgschaften zugunsten von Unternehmen der wie unten auf (Tabelle 8). gewerblichen Wirtschaft gewährt. Für das Jahr 2003 be- teiligt sich der Bund an etwaigen Ausfällen bei Bürgschaf- Neben den nationalen Mitteln werden im Haushaltsjahr ten der Länder entsprechend gesonderten Garantieerklärun- 2003 auch Rückflüsse aus dem Europäischen Fonds für regi- gen hälftig mit einem Garantieplafonds bis zu insgesamt onale Entwicklung (EFRE) eingesetzt. Für 2003 werden 614 Mio. Euro. Die Gewährleistungen innerhalb der Ge-

Tabelle 8 Bewilligungsrahmen GA-Ost 2003 (Bund und Länder) – in Mio. Euro – Verpflichtungsermächtigungen 2003 Quote in Mio. Euro Bewilligungs- davon fällig EFRE Land in % rahmen gesamt 2004 2005 2006 1234578 Berlin 11,68 163,520 49,056 60,036 54,428 40,475 203,995 Brandenburg 16,42 229,880 68,964 84,398 76,518 127,469 357,349 Mecklenburg-Vorpommern 12,98 181,720 54,516 66,718 60,486 76,031 257,751 Sachsen 25,60 358,400 107,520 131,584 119,296 143,000 501,400 Sachsen-Anhalt 17,73 248,220 74,466 91,132 82,622 133,277 381,497 Thüringen 15,59 218,260 65,478 80,132 72,650 87,699 305,959 Summe 100,00 1 400,000 420,000 514,000 466,000 614,951 2 015,951

Abweichungen sind rundungsbedingt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23 – Drucksache 15/861 meinschaftsaufgabe können deshalb 1 228 Mio. Euro er- Die gleichzeitige Inanspruchnahme eines Investitions- reichen und teilen sich auf die einzelnen Länder wie folgt zuschusses aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung auf (Tabelle 9): der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für dasselbe Vorhaben ist in den neuen Ländern und Berlin gestattet. Bei Kumu- Tabelle 9 lierung der ERP-Förderung mit anderen Regionalförderun- gen sind die in der jeweiligen Kommissionsentscheidung Aufteilung des Bürgschaftsrahmens zur regionalen Fördergebietskarte (GA-Förderung) geneh- Gewährleistungen migten Förderhöchstintensitäten maßgeblich. Land in Mio. Euro Präferenzen für die neuen Länder und Gesamt-Berlin beste- hen in Bayern 31 – der Zinspräferenz von 0,25 Prozentpunkten; Berlin 23 – der längeren Kreditlaufzeit und der höheren Anzahl von Brandenburg 148 tilgungsfreien Jahren; Bremen 10 – der höheren Anteilsfinanzierung in Höhe von 75 Prozent Hessen 36 (in den alten Ländern 50-prozentige Anteilsfinanzierung). Ferner wird in den neuen Ländern bei besonderer volkswirt- Mecklenburg-Vorpommern 110 schaftlicher Bedeutung ein Kredithöchstbetrag von max. Niedersachsen 72 3 Mio. Euro gewährt, während ansonsten ein einheitlicher Kredithöchstbetrag von 0,5 Mio. Euro gegeben ist. Nordrhein-Westfalen 89 Im Fall der Kumulierung mit anderen Beihilfen ist zu be- Rheinland-Pfalz 51 achten, dass der Antragsteller nach den Regionalleitlinien Saarland 18 der EU-Kommission einen beihilfefreien Eigenanteil in Höhe von mindestens 25 Prozent zu erbringen hat (siehe Sachsen 253 Teil II, Ziffer 2.5.3), d. h. max. 75-prozentige Finanzierung durch subventionierte Mittel. Sachsen-Anhalt 151 In den Jahren 1990 bis 2001 wurden für die alten Bundes- Schleswig-Holstein 36 länder rd. 71 000 Einzeldarlehen mit einem Gesamtvolumen Thüringen 200 von rd. 5,8 Mrd. Euro vergeben. Damit wurden Investitio- nen von rd. 14 Mrd. Euro mitfinanziert. Im Osten Deutsch- Insgesamt 1 228 lands wurden rd. 90 800 ERP-Kreditzusagen mit einem ge- samten Zusagevolumen von rd. 13,2 Mrd. Euro erteilt. Die Das Land Thüringen hat einen Betrag in Höhe von 10 Mio. Investitionssumme betrug bis Ende 2001 rd. 33 Mrd. Euro. Euro aus dem Plafonds im Rahmen der bestehenden Rück- Für 2002 sieht der ERP-Wirtschaftsplan ein Fördervolumen garantie des Bundes gemäß Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- von 1,175 Mrd. Euro vor. serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ auf das Land Für Existenzgründer gilt, dass diese bei Vorhaben in den Nordrhein-Westfalen übertragen. GA-Fördergebieten die GA-Zuschüsse mit den zinsgünsti- 6.4 Im Rahmen des ERP-Regionalförderprogramms wer- gen Darlehen nach dem ERP-Eigenkapitalhilfeprogramm den Investitionen in den GA-Gebieten mittels zinsgünstiger und nach dem ERP-Existenzgründungsprogramm bei Be- Darlehen gefördert. Entsprechend der Genehmigung der achtung der EG-Beihilferegeln kumulieren können. EU-Kommission vom 25. September 2000 können hierbei nur Vorhaben in A-, B- und C-Fördergebieten berücksichtigt 7 Deutsche Regionalpolitik innerhalb der werden. Europäischen Union Antragsberechtigt nach dem ERP-Regionalförderpro- Das Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe bestimmt in § 2, gramm sind kleine und mittlere Unternehmen der gewerb- dass die Regionalförderung u. a. auch auf die Erfordernisse lichen Wirtschaft und Angehörige freier Berufe (ausge- der Europäischen Union (EU) Rücksicht zu nehmen hat. nommen Heilberufe) in GA-Fördergebieten. In den alten Aus dem Gemeinschaftsrecht sind in diesem Zusammen- Ländern und Berlin müssen die Antragsteller KMU im hang insbesondere die Regelungen zur Beihilfenkontrolle in Sinne der Gemeinschaftsdefinition sein. Die Umsatzgrenze den Art. 87 bis 89 EG-Vertrag und zum wirtschaftlichen beträgt somit 40 Mio. Euro. Ausgeschlossen von der Förde- und sozialen Zusammenhalt in den Art. 158 bis 162 EG- rung sind Unternehmen, die zu mehr als 25 Prozent im Vertrag von Bedeutung. Im Rahmen der Beihilfenkontrolle Eigentum eines nicht antragsberechtigten Unternehmens hat die Europäische Kommission in den vergangenen Jahren oder einer Bank stehen (Unabhängigkeitskriterium). Für die bei der deutschen Regionalförderung wettbewerbspolitische Unternehmen in den neuen Ländern besteht eine Umsatz- Belange der EG verstärkt durchgesetzt, so etwa bei der Ab- grenze von 50 Mio. Euro. grenzung der GA-Fördergebiete. In der europäischen Struk- Die ERP-Fördermittel sollen primär der Finanzierung von turpolitik hat zum 1. Januar 2000 eine neue, siebenjährige gewerblichen Investitionen, die einer langfristigen Mittel- Förderperiode begonnen. Aus den EU-Strukturfonds wer- bereitstellung bedürfen, dienen. Betriebsbeihilfen werden den in Deutschland schwerpunktmäßig die neuen Bundes- nach diesem Programm nicht gewährt, dies gilt auch für die länder, aber auch einige Regionen in den alten Bundeslän- neuen Länder. dern gefördert. Drucksache 15/861 – 24 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

7.1 Die wichtigsten Elemente der aktuellen Tabelle 10 Förderperiode 2000 bis 2006 der Mittel der EU-Strukturfonds für Deutschland Europäischen Strukturfonds im Zeitraum 2000 bis 2006 Die aktuelle Förderperiode 2000 bis 2006 ist durch folgende Elemente gekennzeichnet: Ziel 1 19 229 1. Konzentration auf die strukturschwächsten Regionen der Übergangsunterstützung 729 Gemeinschaft: ehem. Ziel 1 a) Verringerung der Förderziele von 6 auf 3. Die För- Ziel 2 2 984 derziele 1 und 2 sind regional ausgerichtet. Übergangsunterstützung 526 b) Ziel 1 ist die höchste Förderstufe. Es zielt auf Regio- ehem. Ziel 2 und 5b nen mit Entwicklungsrückstand. Für Ziel 1-Gebiete stehen 69,7 Prozent der EU-Strukturfondsmittel zur Ziel 3 4 581 Verfügung (einschließlich der Übergangsunterstüt- Fischerei (ohne Ziel 1) 107 zung für ausscheidende Ziel 1-Gebiete, die in der vo- rangegangenen Förderperiode 1994 bis 1999 Ziel 1- Gemeinschaftsinitiativen 1 608 Gebiete waren). Unter Ziel 1 fallen die Regionen, Insgesamt 29 764 deren Pro-Kopf-BIP (gemessen in Kaufkraftparitä- ten) weniger als 75 Prozent des Gemeinschaftsdurch- Differenzen sind rundungsbedingt. schnitts beträgt, die zuvor im Rahmen von Ziel 6 geförderten Gebiete und Regionen in äußerster Rand- Der Schwerpunkt der EU-Regionalförderung in Deutsch- lage. land liegt dabei aufgrund des noch bestehenden Nachhol- bedarfs in den fünf neuen Ländern Brandenburg, Meck- c) Im Rahmen von Ziel 2 sind Industriegebiete, länd- lenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thü- liche Gebiete, städtische Gebiete und Fischereige- ringen. Sie erfüllen auch in der aktuellen Förderperiode das biete förderfähig, die sich in Umstellung befinden Kriterium der höchsten Förderstufe Ziel 1. Berlin (Ost) er- und unter Strukturproblemen leiden. Auf Ziel 2 ent- füllt das Ziel 1-Kriterium nicht mehr, erhält aber bis 2005 fallen 11,5 Prozent der Strukturfondsmittel (ein- eine Übergangsunterstützung in Höhe von 729 Mio. Euro. schließlich Übergangsunterstützung für ausschei- Insgesamt stehen für die deutschen Ziel 1-Gebiete ein- dende Ziel 2- und 5b-Fördergebiete). Ziel 2 fasst die schließlich der Mittel für das Bundesprogramm Verkehr ehemaligen Ziele 2 und 5b zusammen. Der gemein- (1 534 Mio. Euro) und das Bundesprogramm ESF (1 558 schaftsweite Fördergebietsbevölkerungsplafonds für Mio. Euro) 19 229 Mio. Euro (zu Preisen von 1999) zur Ziel 2 wurde von vorher 25 Prozent (für Ziele 2 und Verfügung. Die Mittelaufteilung auf die Bundesländer ist 5b) auf 18 Prozent der Gemeinschaftsbevölkerung wie folgt (Tabelle 11): verringert. Für die deutschen Ziel 2-Gebiete gilt ein Plafonds von maximal 10,296 Mio. Einwohnern. Tabelle 11 d) Ziel 3 fasst die ehemaligen Ziele 3 und 4 zusammen. Es dient der Anpassung und Modernisierung der Bil- Aufteilung der EU-Strukturfondsmittel dungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungspolitiken auf Ziel 1-Gebiete einschließlich und -systeme. Für Ziel 3, für das 12,3 Prozent der Übergangsunterstützung Strukturfondsmittel vorgesehen sind, gibt es keine spezifische Gebietseinteilung. Land Mio. Euro 2. Partnerschaft zwischen Kommission und Mitgliedstaat Berlin (Ost)*) 729 auf verschiedenen Verwaltungsebenen sowie mit den Brandenburg 2 983 Wirtschafts- und Sozialpartnern nach Maßgabe der insti- tutionellen Regeln und der Praxis des Mitgliedstaates. Mecklenburg-Vorpommern 2 442 3. Additionalität der Finanzbeiträge der Gemeinschaft. Sachsen 4 694 4. Rückführung der Gemeinschaftsinitiativen von 13 auf 4: Sachsen-Anhalt 3 235 INTERREG, LEADER, EQUAL und URBAN. Thüringen 2 783 5. Stärkere Kohärenz zwischen nationaler und EU-Regio- nalförderung. *) Nur Übergangsunterstützung Für die unter Ziel 2 fallenden Regionen in den alten Bun- 7.2 Finanzielle Beteiligung der Europäischen desländern stehen im aktuellen Zeitraum 2000 bis 2006 Strukturfonds an der deutschen Regional- Strukturfondsmittel in Höhe von rund 3 Mrd. Euro zur Ver- förderung fügung. Hinzu kommen 526 Mio. Euro Übergangsunterstüt- Für Deutschland stehen im aktuellen Förderzeitraum Mittel zung für ausscheidende Ziel 2/5b-Fördergebiete. Nachfol- in Höhe von insgesamt rund 30 Mrd. Euro (zu Preisen von gende Übersicht zeigt die Aufteilung der Ziel 2-Mittel 1999) zur Verfügung. Auf Förderziele aufgeschlüsselt, er- (einschließlich Übergangsunterstützung für ausscheidende gibt sich folgendes Bild (Angaben in Mio. Euro): Ziel 2- und 5b-Gebiete) nach Ländern (Tabelle 12): Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25 – Drucksache 15/861

Tabelle 12 punkte für die künftige EU-Strukturpolitik verständigt. Auf dieser Grundlage gab es am 19. Dezember 2002 ein erstes Aufteilung der Ziel 2-Mittel nach Ländern Gespräch des Bundeskanzlers mit den Regierungschefs der einschließlich Übergangsunterstützung Länder. Land Mio. Euro Übereinstimmung zwischen Bund und Ländern besteht in Baden-Württemberg 95 den Grundforderungen an die künftige EU-Strukturpolitik, etwa im Hinblick auf die Stärkung des Subsidiaritätsaspek- Bayern 524 tes und des europäischen Mehrwerts. In diesem Sinne tritt die Bundesregierung u.a. für eine klare Konzentration der Berlin (West) 372 EU-Strukturfondsförderung auf die bedürftigsten, so ge- Bremen 109 nannten Ziel 1-Regionen, einen ausreichenden beihilfe- rechtlichen Spielraum für eine nationale Strukturpolitik in Hamburg 6 Deutschland auch nach 2006 und für eine grundlegende Hessen 177 Reform der Verfahren zur Umsetzung der EU-Strukturpoli- tik ein. Erörterungsbedarf zwischen Bund und den Ländern Niedersachsen 708 gibt es dabei etwa in den Fragen angemessener Mittel- ansätze für die EU-Strukturpolitik und der künftigen Förde- Nordrhein-Westfalen 938 rung außerhalb der Ziel 1-Regionen. Mit dem Ziel einer An- Rheinland-Pfalz 166 näherung der Positionen von Bund und Ländern werden die Länder vom Bund fortlaufend in den Meinungsbildungspro- Saarland 165 zess eingebunden werden. Schleswig-Holstein 249 7.4 Beihilfenkontrolle der Europäischen Union 7.3 Zum Umsetzungsstand der EU-Struktur- 7.4.1 Beihilferechtliche Rahmenbedingungen fonds und Ausblick Regionalbeihilfen der Mitgliedstaaten zugunsten der ge- Die Erfahrungen in der aktuellen Förderperiode in Deutsch- werblichen Wirtschaft unterliegen der Beihilfenkontrolle land wie in allen anderen Mitgliedstaaten haben gezeigt, durch die Europäische Kommission gemäß Art. 87 ff. EG- dass die EU-Strukturförderung insgesamt zu kompliziert, Vertrag. Beihilfen, die durch Begünstigung bestimmter Un- komplex und zentralistisch geworden ist, um einen effizien- ternehmen oder Produktionszweige den Wettbewerb verfäl- ten Einsatz der Fördermittel zu ermöglichen. Die einhellige, schen oder zu verfälschen drohen, sind mit dem gemeinsa- deutliche Kritik der Mitgliedstaaten und der nur schlep- men Markt unvereinbar, soweit sie den Handel zwischen pende Abfluss der EU-Mittel haben dazu geführt, dass die den Mitgliedstaaten beeinträchtigen. EU-Kommission mit den Mitgliedstaaten im Laufe des Jah- res 2002 in die Diskussion eingetreten ist, wie bereits in der Einzelne Beihilfen sind allerdings gemäß Art. 87 Abs. 2 laufenden Förderperiode spürbare Vereinfachungen in der EG-Vertrag mit dem gemeinsamen Markt vereinbar bzw. Umsetzung erreicht werden können. Die unter Berücksich- können nach Art. 87 Abs. 3 EG-V von der Kommission als tigung der Anregungen der Mitgliedstaaten von der Kom- mit dem gemeinsamen Markt vereinbar erklärt werden. Bei mission im Herbst 2002 vorgelegten Vorschläge zur Ver- der Auslegung des Art. 87 Abs. 3 EG-V hat die Europäische einfachung gehen insgesamt in die richtige Richtung. Die Kommission einen Ermessensspielraum. beabsichtigte positive Auswirkung der Vereinfachungs- debatte muss sich nunmehr im laufenden Prozess erweisen. Von jeder beabsichtigten Einführung oder Umgestaltung von Beihilfen ist die Kommission nach Art. 88 Abs. 3 Nach der massiven Kritik an der fehlenden Effizienz der EG-V so rechtzeitig zu unterrichten, dass sie sich dazu EU-Strukturpolitik ist allen Beteiligten klar geworden, dass äußern kann. Der Mitgliedstaat darf die Maßnahme nicht eine Reform der EU-Strukturpolitik zwingend erforderlich durchführen, bevor die Kommission eine abschließende ist. Sie ist dies nicht nur, weil das bestehende System weit- Entscheidung erlassen hat. Aufgrund der Verordnung (EG) hin als zu kompliziert, komplex und zentralistisch angese- Nr. 994/98 des Rates vom 7. Mai 1998 hat die Europäische hen wird. Die Reform wird auch für notwendig gehalten, Kommission darüber hinaus Gruppenfreistellungsverord- weil sich mit der Osterweiterung der EU für die Struktur- nungen für bestimmte horizontale Beihilfen erlassen, die politik neue Herausforderungen ergeben und weil sich die von der vorherigen Anmeldungs- und Genehmigungspflicht EU-Strukturpolitik – wie andere Politiken – auch an den unter im Einzelnen festgelegten Bedingungen befreien.7) finanziellen Zwängen der Gemeinschaft und ihrer Mitglie- der ausrichten muss. Der Kommission müssen auch die beihilferelevanten Ände- rungen des jährlichen Rahmenplans notifiziert werden, so- Die Diskussion um die künftige Ausgestaltung der EU- weit sie nicht unter den Gruppenfreistellungsverordnungen Strukturpolitik hat sowohl auf EU-Ebene als auch in den freigestellt werden (können). Die notifizierten Änderungen Mitgliedstaaten begonnen. Sie wird sich im Jahresverlauf treten erst in Kraft, wenn die Kommission keine Bedenken 2003 weiter intensivieren, zumal die Kommission erste kon- dagegen erhoben hat. krete Vorschläge für den Herbst 2003 angekündigt hat. Um die deutschen Interessen rechtzeitig in die Diskussion einzu- bringen, hat sich die Bundesregierung Ende 2002 auf Eck- 7) ABl. der EG Nr. L 142 vom 14. Mai 1998. Drucksache 15/861 – 26 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

7.4.2 Die Neuordnung der Kontrolle von migte kleinräumige Fördergebietsaustausch ist dabei nicht Regionalbeihilfen und ihre Auswirkung auf zulässig. die Gemeinschaftsaufgabe Gegen die Vorgehensweise der Europäischen Kommission Gemäß ihren Leitlinien für staatliche Beihilfen mit regiona- zur Festsetzung des deutschen Fördergebietsplafonds erhob ler Zielsetzung8) legt die Europäische Kommission den zu- Deutschland auf Bitte des Bund-Länder-Planungsausschus- lässigen Umfang der Fördergebiete in den einzelnen Mit- ses am 16. Juni 2000 Klage vor dem Europäischen Gerichts- gliedstaaten (Plafonds) fest, bestimmt die jeweils zulässige hof. Der Europäische Gerichtshof hat mit Urteil vom 18. Förderintensität für die einzelnen Fördergebietskategorien Juni 2002 die Klage der Bundesregierung aus rein formalen und den Umfang der förderfähigen Investitionsmaßnahmen. Gründen für unzulässig erklärt. Der EuGH machte geltend, die angefochtene Entscheidung der Kommission sei für Bund und Länder haben die grundsätzliche Konzeption der Deutschland formal nicht belastend, da sie keine Entschei- Leitlinien begrüßt, zur konkreten Ausgestaltung aber eine dung über den ursprünglichen deutschen Antrag – Geneh- Reihe von Bedenken geäußert. Im Zentrum stand dabei die migung von westdeutschen Fördergebieten von insgesamt Sorge um den Erhalt eines ausreichenden Handlungsspiel- 23,4 Prozent der deutschen Bevölkerung – enthalte. raums für eine eigenständige nationale Regionalpolitik, da Deutschland könne nach wie vor ein ergänzendes Verzeich- die Leitlinien im Detail zu weitgehende Festlegungen tref- nis von Gebieten nachmelden. Die Kommission hätte dann fen. die Vereinbarkeit dieses Antrags mit dem Vertrag zu prüfen.

7.4.2.1 Regelungen zum Fördergebietsumfang 7.4.3 Beihilferechtliche Vorgaben für die Der wesentliche Gegenstand der von deutscher Seite ge- Regionalförderung äußerten Kritik ist das Verfahren der Kommission zur Fest- 7.4.3.1 Spezielle Regelungen für Regional- legung des Umfangs der Fördergebiete in den einzelnen beihilfen Mitgliedstaaten. Dieses Verfahren beinhaltet diskretionäre Kriterien für die Beurteilung speziell von Regionalbeihilfen Anpassungsschritte zugunsten des Fördergebietsumfanges beinhaltet neben den Leitlinien für staatliche Beihilfen mit in einigen Mitgliedstaaten, die von der Kommission durch regionaler Zielsetzung noch der Multisektorale Regional- die Kürzung der Plafonds der nicht begünstigten Mitglied- beihilferahmen für große Investitionsvorhaben. Dieser Rah- staaten (darunter auch der Bundesrepublik Deutschland) men9) ausgeglichen werden. Die Kommission hat damit den sieht vorbehaltlich sektorieller Sonderregelungen zusätzlichen Plafondsbedarf für die diskretionären Anpas- (s.u.) vor, dass ab einer bestimmten Größenordnung des sungsschritte nicht durch eine Aufstockung des gemein- Investitionsprojekts eine beihilferechtliche Genehmigung schaftsweiten Plafonds abgedeckt, sondern durch Kürzun- des Einzelfalls durch die EU-Kommission auch im Rahmen gen der Ausgangsplafonds bei anderen Mitgliedstaaten. Es genehmigter Systeme wie der Gemeinschaftsaufgabe erfor- bestehen daher erhebliche Zweifel an der Vereinbarkeit die- derlich ist (Einzelheiten siehe Teil II, Ziffer 2.5.4). Im Rah- ses Verfahrens mit dem Grundsatz der Gleichbehandlung men dieses Verfahrens obliegt es der Kommission, für den der Mitgliedstaaten, der fehlerfreien Ermessensausübung konkreten Einzelfall die zulässige Förderintensität anhand bzw. der Erforderlichkeit gemäß Art. 5 EG-V. bestimmter Kriterien (Verhältnis Kapitaleinsatz/Arbeits- plätze, Wettbewerb und regionale Auswirkungen) festzu- legen. Die nach der GA zulässige Beihilfeintensität könnte 7.4.2.2 Weitere Kritikpunkte dabei erheblich (um bis zu 85 Prozent) herabgesetzt werden. Kritisiert wurden von deutscher Seite auch die in den Leit- Am 7. März 2002 hat die Europäische Kommission ent- linien für Regionalbeihilfen enthaltenen konkreten Vorga- gegen den von Deutschland und anderen Mitgliedstaaten ben für die bei der Auswahl nationaler Förderregionen zu geäußerten Bedenken beschlossen, den Multisektoralen verwendenden Indikatoren und für das Verzeichnis der na- Regionalbeihilferahmen ab 2004 (für Kfz- und Kunst- tionalen Fördergebiete, die eine Einschränkung des Spiel- faserindustrie ab 2003) restriktiver zu fassen. Der neue raums der Mitgliedstaaten zur Auswahl ihrer Fördergebiete Multisektorale Regionalbeihilferahmen für große Investi- beinhalten. Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt war auch, tionsvorhaben sieht vor, die Förderintensitäten je nach In- dass die Kommission zunächst auf einer so genannten Mo- vestitionsvolumen deutlich zu kürzen: dulation der Förderhöchstsätze bestanden hat, mit der inner- – Für Investitionen bis 50 Mio. Euro kann der regionale halb der einheitlichen Fördergebietskategorien die Förder- Beihilfehöchstsatz in voller Höhe gewährt werden, höchstsätze je nach der Schwere der Regionalprobleme abgestuft werden sollten. – Investitionskosten zwischen 50 und 100 Mio. Euro kön- nen mit bis zu 50 Prozent des regionalen Beihilfehöchst- 7.4.2.3 Reduktion des deutschen Fördergebietes satzes gefördert werden, durch die Europäische Kommission – 100 Mio. Euro übersteigende Investitionskosten können mit bis zu 34 Prozent des regionalen Beihilfehöchstsat- Die Europäische Kommission hat am 14. März 2000 ent- zes unterstützt werden. schieden, Deutschland lediglich ein reduziertes Förderge- biet nach Art. 87 Absatz 3c EG-V im Umfang von 17,73 Überschreitet die Förderung den für eine Investition von Prozent zu gewähren; der in der Vergangenheit stets geneh- 100 Mio. Euro nach der o.g. Berechnung maximal zulässi-

8) ABl. EG Nr. C 74/9 vom 10. März 1998. 9) ABl. der EG Nr. C 107/7 vom 7. April 1998. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 27 – Drucksache 15/861 gen Betrag, ist eine Einzelfallnotifizierung bei der EU- – Ausbildungsbeihilfen;16) Kommission erforderlich. Eine Genehmigung ist ausge- – Risikokapital;17) schlossen, sofern der Marktanteil bereits über 25 Prozent beträgt oder nach Durchführung betragen wird oder die zu- – Staatliche Bürgschaften18). sätzlich geschaffene Kapazität 5 Prozent des Marktes über- steigt. 7.4.3.3 Sektorale Beschränkungen der Förderung Bei einzelfallnotifizierten Vorhaben, die als Großprojekte Auf Grundlage von Artikel 87 ff. EG-V haben Kommission im Sinne der EFRE-Förderung gelten und eine gewisse und Rat einige Entscheidungen getroffen, die die Gewäh- Mindestbeteiligung aus dem EFRE erhalten, kann der zuläs- rung von Beihilfen auch im Rahmen genehmigter Systeme, sige Beihilfesatz mit dem Faktor 1,15 multipliziert werden. z. B. der Regionalförderung, an bestimmte Sektoren un- tersagen oder an die Vorabgenehmigung jedes einzelnen Der neue Multisektorale Beihilferahmen sieht darüber hin- Fördervorhabens knüpfen. Zur Zeit bestehen folgende be- aus sektorspezifische Sonderregelungen vor. Für die Stahl- sondere Regelungen, die bei der Entscheidung über Förder- industrie setzt der Rahmen das Verbot regionaler Investi- anträge zu beachten sind: tionsbeihilfen des im Juli 2002 ausgelaufenen EGKS- Subventionskodex fort. Für die Kunstfaserindustrie gilt ab – Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen im Agrar- 2003 ein Beihilfeverbot, für die Kfz-Industrie eine Begren- sektor;19) zung (Einzelheiten s. Teil II Ziffer 2.5.1, Fußnote 9). Bis – Schiffbau, Schiffsumbau und Schiffsreparatur;20) Ende 2003 wird die Kommission eine Liste von „Sektoren mit schwer wiegenden strukturellen Problemen“ zusam- – Hinsichtlich der Sektoren Stahl, Kunstfasern und Kfz- menstellen. Regionale Investitionsbeihilfen in diesen Sekto- Industrie der neue Multisektorale Regionalbeihilferah- 21) ren über einem noch festzusetzenden Betrag werden einzeln men für große Investitionsvorhaben; bei der Kommission angemeldet werden müssen. – Fischereiverarbeitung und -vermarktung, Aquakultur- sektor, ausgenommen Sport- und Freizeitfischerei;22) 7.4.3.2 Horizontale Regelungen zur Beurteilung – Mitteilung der Kommission betreffend Elemente staat- staatlicher Beihilfen licher Beihilfen bei Verkäufen von Bauten und Grund- Neben den speziellen Regelungen zur Beurteilung von stücken durch die öffentliche Hand.23) Regionalbeihilfen existieren eine Reihe von so genannten horizontalen Vorschriften. Die Kommission hat in Zusam- 8 Vollzugs- und Erfolgskontrolle menarbeit mit den Mitgliedstaaten Gemeinschaftsrahmen, 8.1 Aufgaben und Konzeptionen einer Leitlinien und Mitteilungen für die Bewertung von Bei- Erfolgskontrolle der regionalen hilfen mit horizontaler Zielsetzung erlassen, unter deren Wirtschaftsförderung Voraussetzungen die Mitgliedstaaten wirtschaftspolitische Ziele fördern oder Anreize zur Durchführung bestimmter Im Rahmen einer Erfolgskontrolle, der die Hilfen der regio- Programme, z. B. auf dem Gebiet FuE, des Mittelstandes nalen Wirtschaftsförderung ebenso wie andere Subventio- oder der Umweltpolitik, schaffen können (so genannte nen in regelmäßigen Abständen unterworfen werden müs- Rahmenregelungen). Darüber hinaus hat die Kommission sen, wird überprüft, ob und inwieweit die mit den aufgrund der Ermächtigungsverordnung des Rates (s.o. Zif- regionalpolitischen Maßnahmen angestrebten Ziele tatsäch- fer 7.4) Gruppenfreistellungsverordnungen erlassen. Ins- lich erreicht worden sind. gesamt sind für folgende Bereiche horizontale Rahmen- Erfolgskontrolle kann zunächst im Sinne der Rechtmäßig- regelungen oder Gruppenfreistellungsverordnungen zu keits- und Finanzkontrolle verstanden werden; es handelt beachten: sich dabei um eine Kontrolle der Verwaltung bzw. der Rech- – Kleine und mittlere Unternehmen;10) nungshöfe auf Ordnungsmäßigkeit der Subventionsgewäh- rung und Erfüllung der Fördervoraussetzungen. Die Frage, – Forschung und Entwicklung;11) ob mit den eingesetzten Fördermitteln die gesetzten regio- – Umweltschutz;12) nalpolitischen Ziele erreicht werden konnten bzw. ob eine festgestellte Zielverwirklichung auf den Einsatz der Regio- – Rettung und Umstrukturierung von Unternehmen in nalförderung zurückgeführt werden kann, geht einen Schritt Schwierigkeiten;13) weiter. Es ist demnach auch Aufgabe der Erfolgskontrolle, – Beschäftigungsbeihilfen;14) Wirkungszusammenhänge zu ermitteln. Sie muss Informa- – „de minimis“- Beihilfen;15) 16) VO (EG) Nr. 68/2001 vom 12. Januar 2001 (ABl. der EG L 10/20 vom 13. Januar 2001). 10) VO (EG) Nr. 70/2001 vom 12. Januar 2001 (ABl. der EG L 10/33 17) Mitteilung, ABl der EG C 235/3 vom 21. August 2001. vom 13. Januar 2001). 18) Mitteilung, ABl der EG C 71/14 vom 11. März 2000. 11) Gemeinschaftsrahmen ABl. der EG Nr. C 45/5 vom 17. Februar 1996 19) Gemeinschaftsrahmen ABl. der EG Nr. C 232/19 vom 12. August (wird derzeit überarbeitet). 2000. 12) Gemeinschaftsrahmen ABl der EG C 37 vom 3. Februar 2001. 20) Verordnung Nr. 1540/98 vom 29. Juni 1998 zur Neuregelung der 13) Leitlinien, ABl. der EG Nr. C 288/02 vom 9. Oktober 1999. Beihilfen im Schiffbau 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 2003, ABl. 14) VO (EG) Nr. 2204/2002 der Kommission vom 12. Dezember 2002, der EG Nr. L 202/1 vom 18. Juli 1998. ABl. der EG L 337/3. 21) ABl. der EG C 70/8 vom 19. März 2002. 15) VO (EG) Nr. 69/2001 vom 12. Januar 2001 (ABl. der EG L 10/30 22) Leitlinien, ABl. der EG Nr. C 19/7 vom 20. Januar 2001. vom 13. Januar 2001). 23) ABl. der EG C 209/3 vom 10. Juli 1997. Drucksache 15/861 – 28 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode tionen für die förderpolitische Entscheidung liefern, ob in pflichtet, einen Verwendungsnachweis vorzulegen. Die Be- einer Region der Einsatz des regionalpolitischen Instrumen- willigungsbehörde prüft dann insbesondere, ob die Rech- tariums noch erforderlich ist bzw. ob die bisherige Regio- nungsunterlagen korrekt sind, ob die zum geförderten nalpolitik in unveränderter oder modifizierter Form fortge- Investitionsvorhaben zählenden Wirtschaftsgüter tatsächlich setzt werden sollte. Auch wenn zweifelsfreie Beweise für angeschafft und die entsprechenden Arbeitsplätze geschaf- den Erfolg der regionalpolitischen Fördermaßnahmen von fen bzw. gesichert worden sind. Stellt das Land bei der Prü- ihr nicht erwartet werden können, sind aber empirisch be- fung fest, dass der Zuwendungsempfänger die Fördervor- gründete Vermutungen über Richtung und – in Bandbreiten aussetzungen nicht erfüllt hat, fordert das jeweilige Land – Stärke des Einflusses der regionalpolitischen Instrumente die ausgezahlten Mittel gemäß seiner eigenen haushalts- auf die regionalpolitischen Zielgrößen möglich. rechtlichen Bestimmungen zurück. Diese sind auf der Grundlage des § 11 Abs. 3 GRW in Höhe des Bundesanteils Die Erfolgskontrolle zur Gemeinschaftsaufgabe ist grund- an den Bund abzuführen. sätzlich gemeinsame Aufgabe des Bundes und der Länder. Sie wird zu einem Teil von Bund und Ländern gemeinsam, Sofern die festgelegten Bedingungen vom Land nicht erfüllt zum anderen Teil ausschließlich von den einzelnen Ländern werden, kann der Bund zugewiesene Bundesmittel zurück- durchgeführt. Das Schwergewicht bei der Durchführung fordern (§ 11 Abs. 2 GRW). Werden die dem Bund zurück- liegt bei den Ländern. zuzahlenden Beträge nicht in einer bestimmten Frist erstattet, Im Bereich der regionalen Wirtschaftsförderung werden fallen für diese Beträge Zinsen gemäß § 11 Abs. 4 GRW an. drei Arten von Erfolgskontrollen praktiziert, die im Folgen- Insgesamt sind dem Bund aus Rückforderungen und Zinsen den näher erläutert werden: nach § 11 GRW im Jahr 2001 ca. 69 Mio. Euro und im Jahr – die Vollzugskontrolle auf der Ebene der einzelnen Pro- 2002 ca. 71 Mio. Euro erstattet worden. jekte, Einzelheiten zur Kontrolle der Verwendungsnachweise – die Zielerreichungskontrolle, können den Regionalen Förderprogrammen der Länder im Teil III dieses Rahmenplans entnommen werden. – die Wirkungskontrolle. 8.2.3 Prüfung durch die Rechnungshöfe 8.2 Vollzugskontrolle Die grundgesetzliche Aufgabenteilung zwischen Bund und 8.2.1 Prüfung der Bewilligungsbescheide durch Ländern in der Gemeinschaftsaufgabe wirkt sich auch auf den Bund die Rechnungsprüfung aus. In Anwendung der Gemein- Die Erteilung der Bewilligungsbescheide und die Kontrolle samen Erklärung der Rechnungshöfe des Bundes und der darüber, ob die Förderregeln durch die Zuwendungsempfän- Länder vom 11. Mai 1976 (sog. Reichenhaller Erklärung) ger eingehalten werden, ist Aufgabe der Länder. Der Bund zur Prüfung der Gemeinschaftsaufgaben nach Art. 91a GG kontrolliert, ob die Länder bei der Bewilligung von Mitteln beschränkt der Bundesrechnungshof seine Prüfungen auf der Gemeinschaftsaufgabe die Regelungen des Rahmen- die Abrechnungsunterlagen bei den Landesministerien, so- plans einhalten. weit sich diese auf den Einsatz von Bundesmitteln beziehen. Der Bundesrechnungshof prüft auch die Tätigkeit des Bun- So werden die Bewilligungsbescheide, die die Länder dem des bei der Konzeption und Umsetzung der Förderung. Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Allerdings hat der Bundesrechnungshof keine eigenständige zur statistischen Erfassung übermitteln, auf ihre Überein- Prüfbefugnis gegenüber den Zuwendungsempfängern. stimmung mit den Förderregelungen des jeweiligen Rah- Seine Stellung ist insofern schwächer als die des Europäi- menplans geprüft. Erscheint ein Bewilligungsbescheid als schen Rechnungshofs im Rahmen der Regionalförderung nicht mit den Förderregelungen vereinbar, fordert das durch die Europäische Kommission, der vor Ort die Ab- BMWA das entsprechende Land auf, seine Entscheidung zu wicklung der Maßnahmen prüfen kann. begründen. Gelangt das BMWA endgültig zu dem Ergebnis, dass die Förderfähigkeit nicht gegeben ist und das jeweilige Die Landesrechnungshöfe überprüfen die Durchführung der Land gegen die Rahmenplanregelungen verstoßen hat, prüft GA-Förderung in den Verwaltungen der Länder. Dazu ge- es gemäß § 11 Abs. 2 GRW, ob die anteiligen Bundesmittel hört nicht nur die Kontrolle der Rechtmäßigkeit der Bewilli- vom Land zurückgefordert werden können. gungsbescheide, der Abwicklung der Förderung sowie der Prüfung der Verwendungsnachweise, vielmehr prüfen die Im Jahr 2002 wurden im Rahmen der Überprüfung der För- Landesrechnungshöfe auch allgemein Konzeption und Or- derprojekte bei 46 Projekten Rückfragen zur Entscheidung ganisation der Förderung auf ihre Effizienz hin. Darüber hi- des jeweiligen Landes gestellt. Bei 6 Projekten wurden naus führen sie auch örtliche Erhebungen bei den Investoren Rückforderungsbescheide erstellt. durch. Die wesentlichen Prüfungserkenntnisse können sie dem Bundesrechnungshof mitteilen. Soweit diese für den 8.2.2 Prüfung der Verwendungsnachweise Bund von Bedeutung sind, unterrichtet der Bundesrech- durch die Länder nungshof das BMWA von Fall zu Fall. Die Durchführung der Gemeinschaftsaufgabe ist nach dem Gesetz ausschließlich Sache der Länder. Dazu zählt auch 8.2.4 Förderstatistik der Gemeinschaftsaufgabe die Kontrolle der Verwendungsnachweise. Im Rahmen die- ser Kontrolle prüfen die Länder, ob die Begünstigten die 8.2.4.1 Bewilligungsstatistik (Soll-Statistik) Fördervoraussetzungen im Einzelfall erfüllt haben. Nach Einen Einblick in die Ergebnisse der Gemeinschaftsaufgabe Abschluss des Investitionsvorhabens ist der Investor ver- liefert die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 29 – Drucksache 15/861 trolle geführte Statistik der bewilligten Förderfälle. Seit den bewilligten Förderanträgen enthaltenen Angaben der 1972 ermöglicht diese Statistik Aussagen über die Mittel- Unternehmen und Gemeinden, die die Länder dem Bun- verwendung sowie über die geförderten Investitionen und desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle monatlich zur Arbeitsplätze. Die Bewilligungsstatistik beruht auf den in statistischen Auswertung melden (Tabellen 13 und 14).

Tabelle 13 Ergebnisse der regionalen Wirtschaftsförderung im Zeitraum 2000 bis 2002 in den alten Bundesländern

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur

Investi- Anzahl Zusätz- Darunter Ge- Darunter Bewilligte Investi- Anzahl Bewilligte Land tions- der liche zus. sicherte ges. GA-Mittel tions- der GA-Mittel volumenin Vor- Arbeits- DAP Arbeits- DAP in volumenin Vor- in Mio. Euro haben plätze Frauen plätze Frauen Mio. Euro Mio. Euro haben Mio. Euro

Bayern 514,9 61 1 680 454 11 136 3 593 63,3 3,8 10 1,1 Bremen 73,7 22 524 280 636 88 12,9 42,6 11 32,5 Hessen 438,9 243 2 424 652 5 075 1 919 61,3 49,8 50 27,2 Niedersachsen 1 710,3 825 8 413 2 177 15 106 3 697 201,5 229,1 113 110,8 Nordrhein- Westfalen 1 558,5 366 10 345 3 378 5 697 907 195,1 117,6 14 53,7 Rheinland- Pfalz 168,9 92 870 272 1 495 47 25,4 6,2 3 1,8 Saarland 257,6 103 1 413 419 4 501 961 36,4 1,8 2 1,3 Schleswig- Holstein 166,0 60 943 355 4 177 821 19,4 103,0 38 53,5 Summe 4 888,8 1 772 26 612 7 987 47 823 12 033 615,3 553,9 241 281,9

Tabelle 14 Ergebnisse der regionalen Wirtschaftsförderung im Zeitraum 2000 bis 2002 in den neuen Bundesländern und Berlin

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur

Investi- Anzahl Zusätz- Darunter Ge- Darunter Bewilligte Investi- Anzahl Bewilligte Land tions- der liche zus. sicherte ges. GA-Mittel tions- der GA-Mittel volumenin Vor- Arbeits- DAP Arbeits- DAP in volumenin Vor- in Mio. Euro haben plätze Frauen plätze Frauen Mio. Euro Mio. Euro haben Mio. Euro

Berlin 1 846,8 1 244 12 050 4 500 17 513 4 110 326,1 203,0 103 159,0 Brandenburg 2 962,9 1 418 11 433 4 183 34 384 8 188 755,6 378,3 102 248,6 Mecklenburg- Vorpommern 1 691,5 881 7 977 3 210 18 943 6 486 472,8 567,1 268 423,3 Sachsen 7 655,1 3 502 25 395 6 264 108 504 29 724 1 529,2 528,2 402 382,7 Sachsen- Anhalt 5 007,2 1 501 14 879 4 930 17 112 4 531 1 122,9 604,9 107 414,5 Thüringen 4 742,7 2 405 16 938 5 332 70 580 21 848 1 015,6 357,5 145 278,0 Summe 23 906,2 10 951 88 672 28 419 267 036 74 887 5 222,2 2 639,0 1 127 1 906,1 Drucksache 15/861 – 30 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 15 Ist-Ergebnis geförderter Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft 1991 bis 2000 im Vergleich zu den entsprechenden Soll-Daten

Zusätzliche Anzahl der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze Anteil Anteil Ist Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Ist Soll Ist vom Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung Soll Ist vom Soll Euro Euro in % Euro Euro in % Soll in % in % Alte Länder 8 055 6 361 79,0 19 679,6 19 625,1 – 0,3 1 991,0 1 844,3 – 7,4 97 325 113 827 + 17,0 Neue Länder und Berlin 49 874 40 506 81,2 77 737,3 75 311,5 – 3,1 16 498,5 15 130,9 – 8,3 513 279 573 891 + 11,8 Summe 57 292 46 867 80,9 97 416,9 94 936,6 – 2,5 18 489,5 16 975,2 – 8,2 610 604 687 718 + 12,6

Eine ausführliche Übersicht über die in den Kreisen der ein- schüsse um 8,2 Prozent unterschritten. Gleichzeitig wurden zelnen Bundesländer geförderten Maßnahmen findet sich in um 12,6 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen als die In- Anhang 12. vestoren zunächst geplant hatten. Die Bewilligungsstatistik erfasst die wesentlichen Soll- Daten der einzelnen Förderfälle vor Durchführung der 8.3 Zielerreichungskontrolle, Erfolgskontrolle Investition und erlaubt eine Auswertung nach bestimmten und Neuabgrenzung Merkmalen, etwa Investitionsarten, Betriebsgrößen oder Der Unterausschuss der Gemeinschaftsaufgabe hat das Ins- Branchen. Sie stellt für sich allein genommen ein Kontroll- titut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in der Bundes- instrument für die Inanspruchnahme der Gemeinschaftsauf- anstalt für Arbeit (IAB) mit vier Gutachten zur Erfolgskont- gabe dar, aber noch keine Erfolgskontrolle im eigentlichen rolle beauftragt: Sinne. Für verschiedene Ansätze zur Erfolgskontrolle ist sie allerdings eine wichtige Vorstufe. 1. Zielerreichungsanalyse,24) 2. Auswertung des IAB-Betriebspanels zur Inanspruch- 8.2.4.2 Statistik auf Basis der Ergebnisse der nahme von Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe, Verwendungsnachweiskontrollen 3. „Matching“: Ein neues Verfahren zur einzelbetrieblichen (Ist-Statistik) und regionalökonomischen Erfolgskontrolle, Da die bewilligten Fördervorhaben nicht immer im ur- 4. Neuabgrenzung der Fördergebiete. sprünglich geplanten Umfang durchgeführt werden, stim- men die Bewilligungsdaten nicht vollständig mit den tat- Die Gutachten zur Zielerreichungsanalyse und die Auswer- sächlichen Förderergebnissen überein. Bund und Länder tung des IAB-Betriebspanels sind bereits abgeschlossen. haben deshalb 1994 die Einführung einer weiteren GA-Sta- tistik beschlossen, in der auf Basis der Ergebnisse der Ver- 8.3.1 Zielerreichungsanalyse wendungsnachweiskontrollen das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle die tatsächlichen Förderergebnisse er- Mit dem Gutachten „Zielerreichungsanalyse bei den Förder- fasst. In dieser Statistik werden alle Fördervorhaben ab gebieten der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regio- 1991 berücksichtigt, siehe Tabelle 15 und Anhang 13. nalen Wirtschaftsstruktur“ des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (IAB) Eine aussagefähige Interpretation der Statistik kann nur für und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumforschung die Länder durchgeführt werden, bei denen für einen hohen (BBR)25) wurde untersucht, Anteil der bewilligten Förderfälle auch die Ergebnisse der Verwendungsnachweiskontrolle vorliegen. Dieser Anteil – ob sich geförderte Regionen ganz oder zum Teil besser variiert länderweise bzw. im Zeitverlauf und hängt u. a. von entwickelt haben als das Nicht-Fördergebiet, der Art der bewilligten Projekte und dem zeitlichen Abstand – ob sich der Rangplatz in einem gesamtdeutschen Ran- zwischen Bewilligung und Verwendungsnachweisprüfung king entscheidend oder gar nicht verändert hat und ab. – ob die Förderbedürftigkeit weiterhin Bestand hat. Die aggregierten Ergebnisse für die bis Ende 2002 bereits im Rahmen der Verwendungsnachweiskontrolle überprüften Die Ergebnisse zeigen den beachtlichen Erfolg der Förde- Vorhaben aus den Jahren 1991 bis 2000 weisen aus, dass rung in strukturschwachen Gebieten. Die Untersuchungen (bei einer Quote von kontrollierten Fällen von 80,9 Prozent) mit weniger Fördermitteln als ursprünglich bewilligt deut- 24) Gemeinsames Gutachten des Bundesamtes für Bauwesen und Raum- lich mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden als dies zum ordnung (BBR) und des IAB. Zeitpunkt der Bewilligung vorgesehen war. So wurden im 25) Veröffentlicht als Beitrag Nr. 243 zur Arbeitsmarkt- und Berufsfor- gesamten Betrachtungszeitraum die bewilligten GA-Zu- schung, Nürnberg 2001, ISSN 0173-6574 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 31 – Drucksache 15/861 geben ferner Hinweise auf die Ursachen des erheblichen wandte sich auch das Statistische Bundesamt gegen die Ab- Wachstumsgefälles und regionale Schwachstellen. frage der amtlichen Betriebsnummer im Förderantrag der Im Einzelnen zeigten sich folgende Ergebnisse: Gemeinschaftsaufgabe. Es argumentierte, die nach dem Bundesstatistikgesetz gebotene Geheimhaltung von Einzel- – Innerhalb des Fördergebietes hat sich die wirtschaftliche angaben, die zu Zwecken der amtlichen Statistik gemacht Leistungskraft angeglichen, doch die wirtschaftliche worden sind, sei durch die Verwendung für andere Zwecke Entwicklung variiert von Region zu Region. In West- als die Erstellung amtlicher Statistiken nicht gewährleistet. deutschland stehen Fördergebiete, die bei wirtschaft- Auch befürchtete das Statistische Bundesamt erhebliche Be- licher Leistungskraft und Produktivität ihren Abstand einträchtigungen des Vertrauensverhältnisses zwischen den zum Durchschnitt West deutlich verkürzt haben, Förder- zur amtlichen Statistik des Produzierenden Gewerbes Be- gebieten gegenüber, die zurückgefallen sind. Regionen fragten und den Statistischen Landesämtern. mit hohem Anteil von Betrieben im produktionsnahen Dienstleistungssektor verzeichneten deutlich positive Weder der Vorschlag, das Statistische Bundesamt in die Entwicklungen. Auswertung einzubeziehen und auf diese Weise die Anony- misierung sicherzustellen, noch die Erläuterung der grund- – Die GA-Investitionsförderung führte im überwiegenden sätzlichen Bedeutung der Betriebsnummer im Rahmen einer Teil der Fördergebiete dazu, dass durch Schaffung von einzelbetrieblichen Wirkungskontrolle konnten die Beden- Arbeitsplätzen ein Anstieg des Erwerbstätigenpotenzials ken ausräumen. Das Statistische Bundesamt entschied, dass „überkompensiert“ wurde und im Saldo die Arbeits- die Daten der amtlichen Statistik im Produzierenden Ge- losenquote sank. Diese positiven Effekte der Regional- werbe nicht mit der Statistik der Gemeinschaftsaufgabe ver- förderung hielten zumeist auch nach Beendigung der knüpft werden dürfen. Eine Reihe von Statistischen Landes- Förderung bzw. nach Ausscheiden der betreffenden ämtern schloss sich zudem dieser Haltung an. Der von der Region aus dem Fördergebiet an. Forschergruppe der Universität Trier entwickelte Ansatz für – Die regionale Arbeitslosenquote, Saldo aus regionalem eine einzelbetriebliche Wirkungskontrolle konnte somit we- Angebot an Arbeitsplätzen und Zu- oder Abnahme des gen datenschutzrechtlicher Hemmnisse nicht in die Praxis Erwerbstätigenpotenzials, zeigt eine inhomogene Ent- umgesetzt werden. wicklung: Daher wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ar- – Stadtkerne zählen zu den „Verlierern“, denn die beitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Ar- nachlassende Investitionsneigung führt dort zu ver- beit (IAB) ein methodisch anderer Weg beschritten. ringertem Angebot an Arbeitsplätzen. Dieser Effekt überwiegt die gleichzeitige Abwanderung der Wohn- bevölkerung in stadtnahe Wohngegenden. 8.3.2.1 Auswertung des IAB-Betriebspanels zur Inanspruchnahme von GA-Mitteln – Eine Zunahme der Arbeitslosenquote verzeichneten auch altindustrielle Regionen, da diese vom sektora- So lässt sich für die Analyse einzelbetrieblicher Entwick- len Strukturwandel besonders stark getroffen werden. lungsmuster das Betriebspanel des Institutes für Arbeits- markt- und Berufsforschung heranziehen: 8.3.2 Einzelbetriebliche Wirkungsanalyse Im Rahmen des IAB-Betriebspanels werden seit 1997 über Ziel einer echten einzelbetrieblichen Wirkungsanalyse ist 8 000 Betriebe in den alten und neuen Bundesländern regel- es, die geförderten Betriebe nach Abschluss des Fördervor- mäßig nach der Inanspruchnahme von öffentlichen Finan- habens in ihrer weiteren Entwicklung – etwa hinsichtlich zierungsquellen befragt. Die Antworten auf diese Fragen Folgeinvestitionen oder Beschäftigten, Umsatz oder Lohn- wurden mit den ebenfalls gestellten Fragen nach der Er- summe – zu beobachten. Auch bietet es sich an, die Ent- tragslage, den Geschäftserwartungen, dem Umsatz des Be- wicklung geförderter mit der von nicht geförderten Betrie- triebes, der Investitionssumme, dem Wirtschaftszweig, der ben zu vergleichen. Dabei ermittelte Unterschiede müssen Anzahl der Beschäftigten und der geplanten Beschäfti- allerdings im Kontext mit anderen wirtschaftspolitischen gungsentwicklung sowie zu Lohnsummen, Umsatz und In- Maßnahmen, mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwick- vestitionsintensität kombiniert ausgewertet. lung und ggf. mit branchenspezifischen Einflüssen auf die Das Gutachten „Einzelbetriebliche Erfolgskontrolle – Weg Förderung analysiert werden. zwei – Auswertung des IAB-Betriebspanels zur Inanspruch- Im Auftrag des Unterausschusses der Gemeinschaftsauf- nahme von Mitteln der GA“ von 200026) lieferte hierzu die gabe hatte eine Forschergruppe der Universität Trier bereits folgenden Aussagen: 1986 einen Ansatz entwickelt, nach dem die Bewilligungs- statistik mittels der Betriebskennziffer mit Daten aus der – Die Investitionen pro Beschäftigten sind um das Sechs- amtlichen Statistik, wie der Statistik des Produzierenden fache (West) bzw. das Fünfzehnfache (Ost) höher als bei Gewerbes oder der Beschäftigtenstatistik, verknüpft werden nicht geförderten Betrieben. Dies ist ein erstaunliches könnte. und positives Ergebnis, auch wenn man nicht außer Acht lassen darf, dass die GA-Instrumente mit ihren Anreizen Da dieser Ansatz eine verbesserte und kontinuierliche Wir- vor allem die Investitionen fördern wollen, um Wachs- kungskontrolle versprach, wurde bereits im Antragsformu- tumspotenziale zu erschließen. Dass dies in dem Ein- lar 1987 die amtliche Betriebsnummer erfasst. Allerdings stieß die Erhebung der Betriebsnummer auf datenschutz- rechtliche Bedenken, insbesondere infolge des Volkszäh- 26) IAB-Gutachten Nr. 3/2000 (wird in Kürze in den Beiträgen aus der lungsurteils des Bundesverfassungsgerichts von 1987. 1992 Arbeitsmarkt- und Berufsforschung des IAB veröffentlicht). Drucksache 15/861 – 32 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

satzgebiet der GA, nämlich den strukturschwächsten Re- – Entwicklung eines neuen Verfahrens für die einzelbe- gionen, gelingt, kann man als Erfolg werten. triebliche Erfolgskontrolle und – Die Konjunkturschwäche spiegelte sich in den vorsich- – Analysen zur Effizienz der Investitionsförderung in den tigen Beschäftigungserwartungen der Betriebe wider. letzten zehn Jahren. Dennoch waren die Beschäftigungserwartungen bei ge- Hierzu wurden dem IAB vom Bundesamt für Wirtschaft förderten Betrieben deutlich optimistischer als bei nicht und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Förderdaten seit 1992 zur geförderten. Eine der wichtigsten Kennzahlen für die Er- Verfügung gestellt. In einem ersten Schritt wurde über die folgskontrolle der GA ist die Beschäftigungsentwick- dort enthaltenen Adress-Angaben aus einer Förderfallstatis- lung. Rund jeder zweite geförderte Betrieb konnte seine tik (fast 50 000 Projekte) ein Abgleich mit etwa 2,5 Millio- Beschäftigung erhöhen. Neueste Erhebungen zeigen al- nen derzeit existierenden Betrieben gesucht. Wegen der un- lerdings rückläufige Tendenzen in Ostdeutschland: Die genauen Adressen (insbesondere in früheren Jahren) Entwicklung war damit nicht ganz abgekoppelt vom all- konnten nur etwa zwei Drittel der Förderfälle durch Zusam- gemein schwächeren Konjunkturpfad in dieser Zeit. menführen aller Quellen eindeutig identifiziert werden. An- Dennoch war bei den nicht geförderten Betrieben der gesichts der politischen Bedeutung von Erfolgskontrollen Anteil derjenigen mit positiver Beschäftigungsentwick- erschien dies zu wenig. Mit Unterstützung der Vertreter von lung immer deutlich geringer. Bund und Ländern wurden deshalb weitere Schritte zur – Auch die Investitionsneigung war bei GA-geförderten Qualitätssicherung veranlasst. Betrieben höher. Im Westen war dieser Unterschied in Mit der Kombination von Förderdaten, Beschäftigtenstatis- der Investitionsneigung nicht so groß. Erstaunlicher- tik und Betriebshistorik des IAB entsteht ein neues Mess- weise waren die Investitionsplanungen im Osten bei ge- konzept. Dies ermöglicht die Verknüpfung von Regionalför- förderten Betrieben wesentlich höher als bei nicht geför- derung, Beschäftigungs- und Einkommenseffekten am derten. Das lässt die Vermutung zu, dass ein größerer Investitionsort und im benachbarten Umland. Das Gutach- Teil der neuen Betriebe im Osten nachhaltig erfolgreich ten wird betriebliche Verlaufsangaben in allen deutschen ist. Regionen ermöglichen, z. B. zu Umfang und Struktur des – Die Entwicklung von Umsatz, Geschäftsvolumen und Beschäftigungsvolumens oder zur Struktur und Entwick- Bruttolohn- und Gehaltssumme verlief in GA-Betrieben lung der Löhne, Lohnsummen oder Sozialversicherungsbei- (Ost und West) besser als in nicht geförderten Betrieben. träge (fiskalischer Refinanzierungsaspekt). Rund jeder zweite GA-Betrieb verzeichnete bei diesen Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden vom IAB in anony- Kennzahlen Zunahmen, während dies bei den nicht ge- misierter Form aufbereitet und in einem Gutachten zusam- förderten Betrieben nur 41 Prozent (West) bzw. 34 Pro- mengefasst (im Auftrag von Bund und Ländern). Die Be- zent (Ost) waren. wertung wird dabei im regionalen Kontext erfolgen. Mit – Der Zusammenhang zwischen Förderung, Investitions- dem Forschungsauftrag an das IAB wird den Anforde- quote und positiver Beschäftigungsentwicklung erwies rungen des Parlaments, der Rechnungshöfe und der Euro- sich auch dann als signifikant, wenn alle einzelbetrieb- päischen Kommission entsprochen. Der wesentliche lichen Einflussgrößen zusammen kontrolliert wurden Unterschied zu Stichproben (wie etwa auch dem IAB- (sog. Probit-Schätzungen in Kohortenanalyse). Betriebspanel) liegt in der prinzipiell möglichen Vollerfas- sung der geförderten Betriebe und in der kleinräumigen regionalen Identifikation der Fördereffekte. 8.3.2.2 „Matching“ – Ein neues Verfahren zur einzelbetrieblichen und regional- 8.3.3 Neuabgrenzung ökonomischen Erfolgskontrolle Im Mittelpunkt der Zielerreichungskontrolle steht die in Der so genannte „Matching“-Ansatz unternimmt den Ver- mehrjährigen Abständen vom Planungsausschuss durchge- such, besonders geschützte Förderdaten unter Wahrung des führte Überprüfung der Förderbedürftigkeit aller deutschen Datenschutzes mit betrieblichen Meldungen zur sozialver- Arbeitsmarktregionen, d. h. die Neuabgrenzung des natio- sicherungspflichtigen Beschäftigung zu kombinieren. nalen Fördergebiets. Zuletzt hat der Planungsausschuss eine 1998 war es nach intensiven Anstrengungen möglich, im solche Überprüfung im Jahr 1999 durchgeführt. Die Förder- Auftrag der GA und in Kooperation mit der Bundesanstalt bedürftigkeit der einzelnen Arbeitsmarktregionen wurde an- für Arbeit (BA) die Datensätze zu allen Investitionsförde- hand von Regionalindikatoren zur Arbeitsmarktlage, zur rungen (im Rahmen der GA) um die BA-Betriebsnummer Einkommenssituation und zur Infrastrukturausstattung er- zu ergänzen. Die Verpflichtung zur Angabe dieser Betriebs- mittelt (vgl. oben Kapitel 5). nummer durch die Betriebe steht seitdem auch in den gesetzlichen Rahmenplänen der Gemeinschaftsaufgabe 8.4 Wirkungskontrolle „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Die Angaben dienen der gesetzlichen Aufgabe der Erfolgskon- Wirkungskontrollen sollen eine ursachenbezogene Aus- trolle durch die Länder. kunft darüber geben, in welche Richtung das eingesetzte re- gionalpolitische Instrumentarium wirkt und welchen Anteil Im Rahmen des „Matching“-Gutachtens versucht das IAB, es an einer ggf. festgestellten zielkonformen Entwicklung die Angaben aus der GA-Bewilligungsstatistik mit den Da- einer Region hat. Letztlich können nur Wirkungskontrollen teien der Beschäftigtenstatistik abzugleichen. Kernziele des die Frage nach der Effizienz des eingesetzten regionalpoliti- Auftrages sind schen Instrumentariums befriedigend beantworten. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 33 – Drucksache 15/861

Die Durchführung von aussagefähigen Wirkungskontrollen – Investitionszulage, Investitionszuschuss, Sonderab- wirft in der Praxis eine Reihe schwer wiegender Probleme schreibungen und Gewerbesteuer als regionalpolitische auf. Allen voran steht die Frage, wie die festgestellte Ent- Instrumente. wicklung einer Region, die in der Regel durch das – z. T. Die Gutachter haben die Hypothese getestet, dass durch die auch gegenläufige – Zusammenspiel einer Vielzahl von Ein- Regionalförderung die Kapitalnutzungskosten herabgesetzt flussfaktoren entsteht, den einzelnen Bestimmungsfaktoren und dadurch der Kapitaleinsatz, die Beschäftigung und die zugerechnet werden kann. Die bisher entwickelten methodi- Produktion in den Fördergebieten stimuliert werden kön- schen Ansätze sind um so komplexer, je stärker sie den wis- nen. Sie stellen in Rechnung, dass von der Regionalför- senschaftlichen Ansprüchen genügen. Für Wirkungskont- derung ein beschäftigungsmindernder Substitutionseffekt rollen wird zudem eine Fülle tief gegliederter und auch (Kapitaleinsatz verdrängt Arbeitseinsatz) sowie ein beschäf- zeitnaher Daten benötigt. Diese liegen häufig für die ge- tigungserhöhender Outputeffekt (Anreiz zur Ausweitung wünschte regionale Ebene nicht vor oder können nur durch der Produktionskapazitäten und damit der Produktion) aus- aufwendige Umrechnungen, oft auch nur für relativ weit zu- gehen kann. Denn während eindeutig zu belegen ist, dass rückliegende Zeiträume annäherungsweise ermittelt wer- Investitionsförderung die Kapitalbildung steigert, gilt für den. Soweit die erforderlichen Regionaldaten existieren, er- die Beschäftigung, dass sie nur dann steigen kann, wenn der schweren nicht selten die Datenschutzanforderungen ihre Outputeffekt stärker ausfällt als der Substitutionseffekt. Benutzung auch für wissenschaftliche Zwecke. Angesichts dieser methodischen und datentechnischen Pro- Eine Besonderheit des genannten Modells ist, dass es hin- bleme bei der Durchführung von Wirkungsanalysen kann es sichtlich der Faktorkombination in der Produktionsfunktion nicht verwundern, dass ein Großteil der vorliegenden Unter- nicht von einem optimalen Einsatzverhältnis von Arbeit und suchungen auf zeitliche, sektorale, regionale, betriebsgrö- Kapital ausgeht, sondern berücksichtigt, dass dieses Ver- ßenmäßige und/oder instrumentelle Ausschnitte der Regio- hältnis je nach regionalem Entwicklungsstand günstig oder nalförderung beschränkt bleibt. Die Ergebnisse dieser ungünstig ausgeprägt sein kann. Ein wichtiges Ergebnis des empirischen Wirkungsanalysen können dann - auch wegen Modells von Schalk/Untiedt ist, dass kurzfristig zwar der mangelnder Repräsentativität - häufig nicht verallgemei- Substitutionseffekt überwiegt, dieser langfristig aber durch nert werden, so dass sie als Grundlage für förderungspoliti- den Outputeffekt überkompensiert wird. Das bedeutet, dass sche Entscheidungen nur begrenzt geeignet sind. die regionale Investitionsförderung in Deutschland netto auch zusätzliche Beschäftigung bewirkt hat. Der Ansatz er- Regionalwissenschaftler haben Studien27) vorgelegt, in de- laubt durch Simulation einer Situation ohne Förderpolitik nen der Wirkungszusammenhang zwischen den Instrumen- einen Als-ob-Vergleich mit der festgestellten Situation und ten der Regionalpolitik und ihren Zielgrößen Investitionen lässt somit Aussagen über die Richtung und Stärke der Wir- (Kapitalnachfrage), Beschäftigung (Nachfrage nach Arbeit) kung förderpolitischer Maßnahmen zu. und Produktion (Bruttowertschöpfung) untersucht und för- derbedingte Investitions-, Beschäftigungs- und Wachstums- Die Schätzung des Modells liefert folgende Ergebnisse: wirkungen quantitativ abgeschätzt werden. – Je nach Investitionsart sanken die Kapitalnutzungskos- Das Modell der Regionalwissenschaftler Schalk/Untiedt ten in den Förderregionen durch die drei Investitionsför- enthält als Zielvariable dermaßnahmen auf 62 Prozent bis 55 Prozent des Be- trags, der ohne Förderung anfallen würde. – regionale Investitionen, – Im Zeitraum 1980 bis 1989 wird das Volumen der zu- – regionale Beschäftigung, sätzlich induzierten Investitionen gegenüber einem si- – regionale Produktion bzw. Produktivität; mulierten Zustand ohne regionalpolitische Eingriffe auf durchschnittlich ca. 1,3 Mrd. Euro p.a. geschätzt, so dass als Zwischenvariable sich im Verhältnis zu den eingesetzten Haushaltsmitteln – die realen Kosten für die Nutzung des Faktors Kapital, ein Faktor von 2,3 pro 1 Euro Förderung ergibt. – die realen Kosten für den Faktor Arbeit, – Im betrachteten Zeitraum wird die Beschäftigungswir- kung auf 43 000 Personen p. a. im Durchschnitt ge- und als Daten bzw. Instrumente schätzt. Dies ist nicht die Zahl der geförderten, sondern – jeweils einen gesamtwirtschaftlichen Investitionsgüter- der zusätzlich entstandenen Arbeitsplätze, die es ohne preis und Produktpreis sowie die gesamtwirtschaftliche die Fördermaßnahmen nicht gegeben hätte. 510 000 Kapazitätsauslastung, Euro (1 Mio. DM) Förderung bewirkten nach dieser Berechnung die Schaffung von 39 zusätzlichen Arbeits- – Löhne/Gehälter und den technischen Effizienzgrad als plätzen. regional unterschiedlich ausgeprägte Daten, – Im Zeitraum von 1980 bis 1989 wäre das Investitions- – Zins und Gewinnsteuer als globale Instrumente, volumen in den Förderregionen um 12 Prozent niedriger ausgefallen, wenn auf regionalpolitische Eingriffe ver- 27) Siehe: Schalk/Untiedt: „Regional investment incentives in : zichtet worden wäre. Die Beschäftigung hätte entspre- Impacts on factor demand and growth“ in: Annals of Regional chend um 1,6 Prozent und das Einkommen um 3 Prozent Science (2000) 34/173–195; Schalk/Untiedt: „Technologie im neo- niedriger gelegen. klassischen Wachstumsmodell: Effekte auf Wachstum und Konver- genz“ in: Jahrb. f. Nationalök. und Stat. (1996) 215/5; Franz/Schalk: – Auf dem direkten Weg der Lohnkostensubventionierung „Standort und Region: Neue Ansätze in der Regionalökonomik“ in: kann ein höherer Beschäftigungseffekt erzielt werden als Wirtschaftswissenschaftliches Seminar Ottobeuren (1995) 24/273. auf dem indirekten Weg der Investitionsförderung. Letz- Drucksache 15/861 – 34 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

tere ist jedoch geeignet, durch bessere Kapitalausstat- führt, dass die GA-Förderung in den Fördergebieten netto tung die Arbeitsproduktivität zu steigern. Dies ist Vor- zu einem spürbaren Zuwachs an Arbeitsplätzen und Be- aussetzung für den Ausgleich der Standortnachteile schäftigung führt. strukturschwacher Regionen. In einer neueren Studie29) des Institutes für Arbeitsmarkt- – Trotz der positiven Investitions- und Beschäftigungswir- und Berufsforschung (IAB) und des Deutschen Institutes kungen sei es der praktizierten Regionalförderung nicht für Wirtschaftsforschung (DIW) wurden die Ursachen für gelungen, regionale Disparitäten abzubauen. Die regio- die unterschiedlichen Entwicklungsmuster der ostdeutschen nalen Produktivitäts- und Einkommensdifferenzen sind Regionen untersucht. Zur Bearbeitung der Fragestellung im untersuchten Zeitraum sogar noch gestiegen. wurden eine flächendeckende ökonometrische Analyse für alle Kreise in den neuen Bundesländern für den Zeitraum – Der Steigerung der technischen Effizienz, mit der alle 1993 bis 1999 und ein paarweiser Vergleich von 10 ostdeut- Produktionsfaktoren im Produktionsprozess eingesetzt schen Regionen durchgeführt, die eine ähnliche Anfangs- werden und die regional unterschiedlich ausgeprägt ist, ausstattung aufwiesen, sich jedoch im Zeitablauf gegenläu- kommt für die Erhöhung der Arbeitsproduktivität eine fig entwickelt haben. Die Studie hat u.a. zum Ergebnis, dass höhere Bedeutung zu als der Verbilligung der Kapital- sich die Investitionsförderung der Gemeinschaftsaufgabe nutzungskosten. Aber auch, wenn in allen Regionen positiv auf die regionale Beschäftigungsentwicklung aus- technisch effizient produziert würde, offenbaren sich wirkt. noch regionale Disparitäten. Daher besteht für die För- derung der gewerblichen Wirtschaft aus Sicht der Gut- achter selbst in diesem Fall ein Bedarf. 28) „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschafts- struktur in Thüringen – Evaluierung des Fördermitteleinsatzes von Eine vom Ifo-Institut in Thüringen durchgeführte Unter- 1991 bis 1996, ifo Dresden Studien 21, Dresden 1999“. suchung28) beruht auf dem gleichen methodischen Ansatz 29) Neue Bundesländer – Einflussfaktoren der Regionalentwicklung, wie die oben angeführte Studie. Sie hat zu dem Ergebnis ge- Studie von IAB/DIW im Auftrag der KfW, November 2001. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 35 – Drucksache 15/861

Teil II

Regelungen über Voraussetzungen, Art und Intensität der Förderung

1 Allgemeines*) 1.1.2 Ein Rechtsanspruch auf GA-Mittel besteht nicht. 1.1 Grundsätze der Förderung 1.1.3 Die GA-Mittel sind zusätzliche Hilfen. Sie sind des- Mit Haushaltsmitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- halb nicht dazu vorzusehen, andere öffentliche Finanzie- rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (im Folgenden: rungsmöglichkeiten ohne regionale Zielsetzung zu ersetzen. GA-Mittel) können Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft In jedem Fall wird eine angemessene Eigenbeteiligung des einschließlich Tourismusgewerbe sowie wirtschaftsnahe Investors bzw. des Trägers des Vorhabens vorausgesetzt. Infrastrukturvorhaben gefördert werden, durch die die Wett- 1.1.4 Maßgeblich für die Beurteilung der Förderfähigkeit bewerbs- und Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft gestärkt eines Vorhabensist die Sachlage zum Zeitpunkt der Entschei- und neue Arbeitsplätze geschaffen bzw. vorhandene Ar- dung über die Bewilligung der GA-Förderung und die beitsplätze gesichert werden. Rechtslage in Bezug auf Fördervoraussetzungen, Art und In- 1.1.1 GA-Mittel dürfen nur in den im Rahmenplan ausge- tensität der Förderung zum Zeitpunkt der Antragstellung. Än- wiesenen Fördergebieten eingesetzt werden. Die Förderge- derungen der Regelungen über Voraussetzungen, Art und In- biete werden wie folgt unterteilt: tensität der Förderung durch Verabschiedung eines neuen Rahmenplans oder während der Laufzeit eines geltenden – Fördergebiete mit ausgeprägtem Entwicklungsrück- Rahmenplans gelten für alle Anträge, die nach dem Zeitpunkt stand mit Genehmigung nach Art. 87 Abs. 3a EG-V der Veröffentlichung der Änderungen im Bundesanzeiger ge- (A-Fördergebiete),**) stellt werden, es sei denn, die Neuregelung enthält eine inso- – Fördergebiete mit besonders schwer wiegenden Struk- weit abweichende Bestimmung über die zeitliche Geltung.1) turproblemen mit Genehmigung nach Art. 87 Abs. 3a EG- V und Arbeitsmarktregion Berlin (B-Fördergebiete),***) Soweit EU-Gemeinschaftsrecht betroffen ist, ist für die Be- urteilung der Förderfähigkeit eines Vorhabens abweichend – Fördergebiete mit schwer wiegenden Strukturproblemen von der vorgenannten Regelung die Rechtslage zum Zeit- mit Genehmigung nach Art. 87 Abs. 3c EG-V (C-För- punkt der Entscheidung über die Bewilligung der GA-För- ****) dergebiete), derung maßgeblich. – Fördergebiete mit schwer wiegenden Strukturproblemen mit Genehmigung nach Art. 87 Abs. 3c EG-V auf 1.2 Förderverfahren Grundlage des Gemeinschaftsrahmens für staatliche Bei- hilfen an kleine und mittlere Unternehmen (D-Förder- 1.2.1 Die GA-Mittel werden als Zuschüsse auf Antrag ge- gebiete).*****) währt. Anträge müssen vor Beginn des Vorhabensbei einer zur Entgegennahme von Anträgen berechtigten Stelle2) gestellt werden. Anträge sind auf amtlichem Formular3) zu stellen. *) Gemäß dem Recht der Europäischen Gemeinschaften sind die Vor- aussetzungen, Art und Intensität der Förderung auf die spezifische 1.2.2 Antragsberechtigt für die Förderung von Investitio- Zweckbestimmung der Beihilfe auszurichten. Teil II bildet die nen der gewerblichen Wirtschaft (Ziffer 2) ist, wer die be- Rechtsgrundlage zur Vergabe von Beihilfen im Sinne der Leitlinien triebliche Investition vornimmt oder die betriebliche Maß- für staatliche Beihilfen mit regionaler Zielsetzung (ABl. EG C 74, nahme durchführt. 10. März 1998, S. 9), im Sinne des Multisektoralen Regionalbeihil- ferahmens für große Investitionsvorhaben (ABl. EG C 70/8 vom 19. Sind Investor und Nutzer einer geplanten Investition nicht März 2002), im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 70/2001 der Kom- identisch, kann eine Förderung nur erfolgen, wenn mission über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EGV auf staat- liche Beihilfen an kleine und mittlere Unternehmen (ABl. EG L 10/ – zwischen Investor und Nutzer eine steuerlich anerkannte 33 vom 13. Januar 2001) und des Gemeinschaftsrahmens zur Ver- Betriebsaufspaltung oder eine Mitunternehmerschaft im arbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten im 4) Sinne von Anhang I. Die Verordnungund die Mitteilungen der Kom- Sinne des § 15 Einkommensteuergesetz vorliegt, und mission sind bei der konkreten Vergabe von Beihilfen zu beachten. **) Vgl. Entscheidung der Europäischen Kommission vom 17. August 1999 zum Fördergebiet (ABl. EG Nr. C 340/06 vom 27. November 1) Die Änderungen zu Teil II wurden am 18. Januar 2003 im Bundesan- 1999). zeiger veröffentlicht. ***) Vgl. Entscheidung der Europäischen Kommission vom 17. August 2) Siehe Erläuterungen zum Antragsformular, Anhang 6 oder Anhang 1999 zum Fördergebiet (ABl. EG Nr. C 340/06 vom 27. November 7. 1999); die Genehmigung für die Stadt Berlin erfolgt nach Art. 87 3) Die amtlichen Formulare sind in Anhang 6 bzw. Anhang 7 abge- Abs. 3c EG-V, vgl. Entscheidung der Europäischen Kommission druckt. Für die ergänzende Förderung von nicht-investiven Unter- vom 14. März 2000 zum Fördergebiet (ABl. der EG Nr. L 97/27 nehmensaktivitäten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und In- vom 6. April 2001). novationskraft von kleinen und mittleren Unternehmen werden die ****) Vgl. Entscheidung der Europäischen Kommission vom 14. März amtlichen Antragsformulare von den Ländern bereitgestellt. 2000 zum Fördergebiet (ABl. EG Nr. L 97/27 vom 6. April 2001). 4) Einkommensteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom *****) Vgl. Entscheidung der Europäischen Kommission zum 29. Rah- 16. April 1997 (BGBl. I, S. 821, BGBl. III 611-1) in der jeweils gel- menplan (ABl. der EG Nr. C 38/04 vom 12. Februar 2002). tenden Fassung. Drucksache 15/861 – 36 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

dieses durch eine entsprechende Bescheinigung des 1.5 Zusammenwirken von Bund und Ländern Finanzamtes nachgewiesen wird, oder 1.5.1 Es ist Sache der Länder, im Rahmen dieser Regelun- – ein verbindliches Angebot des gewerblichen Investors gen eigene Förderschwerpunkte unter Berücksichtigung re- zugunsten des Nutzers zum Abschluss einer Nutzungs- gionaler Bedürfnisse und Prioritäten zu setzen. vereinbarung über das zu fördernde Wirtschaftsgut vor- liegt. Die Länder stellen in ihrer Anmeldung zum Rahmenplan die beabsichtigten Förderschwerpunkte dar. Sie unterrichten Antragsberechtigt ist der Nutzer der zu fördernden Maß- den Bund und die übrigen Länder über die landesinternen nahme. In diesem Fall haften Investor und Nutzer für die GA-Förderrichtlinien. Dem Unterausschuss ist Gelegenheit Investitionszuschüsse gesamtschuldnerisch. zur Beratung zu geben. 1.2.3 Bei Vorliegen eines Organschaftsverhältnisses ist 1.5.2 Die Länder melden dem Bundesministerium für antragsberechtigt entweder die Organgesellschaft oder der Wirtschaft und Arbeit innerhalb von vier Wochen nach Er- Organträger, je nachdem, wer die betrieblichen Investi- teilung eines Bewilligungsbescheides bzw. nach Abschluss tionen vornimmt und die gesetzlichen Voraussetzungen der der Verwendungsnachweiskontrolle die GA-Förderfälle zur GA erfüllt. statistischen Auswertung. Sie unterrichten es über die Inan- 1.2.4 Antragsberechtigt für die Förderung des Ausbaus der spruchnahme der Fördermittel. Diese Meldungen erfolgen wirtschaftsnahen Infrastruktur (Ziffer 7) ist der Träger der monatlich. Maßnahme. 1.5.3 Die Länder berichten dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit bis zum 31. März eines jeden Jahres 1.3 Vorförderungen über die von der Gemeinschaftsaufgabe im Vorjahr geför- derten Maßnahmen sowie Rückzahlungen, und zwar ge- Öffentliche Finanzierungshilfen, die dem Antragsteller in trennt nach Normalförderung sowie Sonderprogrammen. früheren Jahren gewährt wurden, sind bei der Entscheidung über die Anträge zu berücksichtigen. Des Weiteren berichten sie über die Verwendung der För- dermittel des Landes und der ergänzenden GA-Förderung in 1.4 Prüfung von Anträgen den in Ziffer 5. aufgeführten Wirtschaftsförderprogrammen. Sie legen in diesem Zusammenhang insbesondere dar, wie Vor der Gewährung von GA-Mitteln ist zu prüfen, ob der zusätzliche Einsatz der GA-Mittel erreicht worden ist. 1.4.1 beim Investitionsvorhaben die Ziele der Raumord- 1.5.4 Die Länder teilen dem Begünstigten die Höhe der nung beachtet sowie die Grundsätze und sonstigen Erforder- ihm im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zufließenden nisse der Raumordnung berücksichtigt worden sind; Bundesmittel in geeigneter Weise mit. Sie unterrichten das 1.4.2 das Infrastrukturvorhaben von den zuständigen Be- Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit jährlich über hörden gebilligt worden ist; alle Einzelfälle von Rückzahlungen von GA-Mitteln durch die Subventionsempfänger. 1.4.3 die Verhütung oder weitestmögliche Beschränkung schädlicher Emissionen (vor allem Luft-, Wasser- und Bo- 1.5.5 Die Länder erörtern mit den Förderregionen aktuelle denverunreinigungen, Lärm) sowie die ordnungsgemäße Be- Fragen der Regionalentwicklung und die jeweiligen Erfah- handlung der Abfälle bei der Inbetriebnahme des unmittelbar rungen beim Einsatz der GA-Mittel. Bei gravierenden sek- geförderten Projektes oder derjenigen gewerblichen Be- toralen Strukturbrüchen sollen das jeweilige Land und die triebsstätten, die auf mit GA-Mitteln erschlossenen Industrie- betroffene Region gemeinsam, z. B. im Rahmen von Regio- oder Gewerbeflächen errichtet werden, gewährleistet ist; nalkonferenzen, nach Möglichkeiten suchen, die notwen- digen Strukturanpassungen wirksam zu unterstützen. Dem 1.4.4 ein Vorhaben, durch das neue Arbeitsplätze geschaf- Bund ist rechtzeitig Gelegenheit zu geben, sich an diesen fen oder vorhandene gesichert werden, mit dem zuständigen Diskussionen zu beteiligen. Arbeitsamt abgestimmt ist;

1.4.5 die Investitionen 1.6 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte – den in den Bauleitplänen nach dem Baugesetzbuch und Regionalmanagement (BauGB) festgelegten Entwicklungsvorstellungen der Die Fördergebiete legen ihren Entwicklungsanstrengungen Gemeinde bzw. mehrerer benachbarter Gemeinden ent- möglichst ein integriertes regionales Entwicklungskonzept, sprechen; sind Bauleitpläne nicht vorhanden, muss das das auf einer breiten Zustimmung in der Region beruht, zu- Vorhaben nach Maßgabe der bauplanungsrechtlichen grunde. In dem Entwicklungskonzept sollen – auf Basis der Zulässigkeitsvorschriften (§§ 29 ff. BauGB) zulässig sein; notwendigen Eigenanstrengungen der Region – die für die – mit städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsmaß- regionale Entwicklung bzw. Umstrukturierung besonders nahmen nach dem Baugesetzbuch in Verbindung stehen wichtigen Maßnahmen der verschiedenen Politikbereiche und – soweit das der Fall ist – die angestrebten städtebau- und der verschiedenen Politikebenen entsprechend den je- lichen Zielsetzungen unterstützen (§§ 139, 149 BauGB, weiligen regionsspezifischen Anforderungen gewichtet und § 165 Abs. 4, § 171 BauGB, §§ 164 a und b BauGB); aufeinander abgestimmt werden. Das Entwicklungskonzept soll, aufbauend auf einer Analyse der regionalen Ausgangs- – mit den Ergebnissen der agrarstrukturellen Vorplanung, lage (Stärken-, Schwächenanalyse), in erster Linie die entsprechend den Fördergrundsätzen der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des – die Entwicklungsziele und Handlungsprioritäten der Re- Küstenschutzes“ erstellt worden ist, in Einklang stehen. gion festlegen, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37 – Drucksache 15/861

– die vorgesehenen Entwicklungsanstrengungen der Re- 2.1.2 Eine Förderung ist auch dann möglich, wenn im Ein- gion sowie Abstimmung und Verzahnung der notwendi- zelfall die in der Betriebsstätte hergestellten Güter oder gen Entwicklungsmaßnahmen der verschiedenen Poli- erbrachten Dienstleistungen tatsächlich überwiegend über- tikbereiche und Politikebenen darstellen, regional abgesetzt werden und dadurch das Gesamteinkom- – die vorrangigen Entwicklungsprojekte aufführen. men in dem jeweiligen Wirtschaftsraum unmittelbar und auf Dauer nicht unwesentlich erhöht wird (so genannter „Ein- Die Länder wirken in angemessener Weise auf die Regionen zelfallnachweis“). Als überregional ist in der Regel ein Ab- ein, um solche Konzepte zu erarbeiten. Sie geben dabei den satz außerhalb eines Radius von 50 km von der Gemeinde, Regionen mit den größten Entwicklungs- bzw. Umstruktu- in der die Betriebsstätte liegt, anzusehen. Für die neuen rierungsproblemen Priorität. Das jeweilige Land und der Länder und Berlin beträgt dieser Radius 30 km. Bund können sich an der Erarbeitung der Entwicklungskon- zepte beteiligen. 2.1.3 Eine Förderung gemäß Ziffer 2.1.1 und 2.1.2 kann auch gewährt werden, wenn aufgrund einer begründeten Die Länder nutzen die von den Regionen vorgelegten Ent- Prognose des Antragstellers zu erwarten ist, dass nach wicklungskonzepte zur Beurteilung des Entwicklungsbei- Durchführung des geförderten Investitionsvorhabens die in trags und der Dringlichkeit der zur Förderung beantragten der Betriebsstätte hergestellten Güter oder erbrachten Projekte aus den Regionen. Anträge, die sich in schlüssige Dienstleistungen überwiegend überregional abgesetzt wer- Entwicklungskonzepte einfügen, sollen vorrangig gefördert den. Der überwiegend überregionale Absatz ist innerhalb werden. einer Frist von maximal 3 Jahren nach Abschluss des Inves- Entwicklungskonzepte können gem. Ziffer 7.3.1 gefördert titionsvorhabens nachzuweisen. werden. 2.1.4 Die Voraussetzungen des Primäreffektes gelten auch Um die regionalen Entwicklungsprozesse in besonders struk- für die Ausbildungsstätten der förderfähigen Betriebsstätten turschwachen Regionen auf eine breitere Grundlage zu stel- (z. B. Ausbildungswerkstätten, Ausbildungslabors, Ausbil- len und zu beschleunigen, kann ein Regionalmanagement auf dungsbüros) als erfüllt. Ebene der Kreise und kreisfreien Städte als zeitlich befristetes Projekt und möglichst in Anbindung an die Wirtschaftsför- 2.2 Fördervoraussetzungen derungseinrichtungen installiert werden, das dazu beiträgt: Mit den Investitionsvorhaben müssen in den Fördergebieten – integrierte regionale Entwicklungskonzepte zu entwi- neue Dauerarbeitsplätze geschaffen oder vorhandene gesi- ckeln und vor allem umzusetzen, chert werden. Dauerarbeitsplätze sind Arbeitsplätze, die von – regionale Entwicklungsprojekte zu identifizieren und zu vornherein auf Dauer angelegt sind. Ausbildungsplätze kön- befördern, nen wie Dauerarbeitsplätze gefördert werden. Ein neu ge- schaffener Ausbildungsplatz wird dabei wie zwei Dauer- – regionale Konsensbildungsprozesse in Gang zu setzen, arbeitsplätze bewertet. Für eine Überwachungszeit von – regionale Netzwerke, Bündnisse, Verbundprojekte, In- mindestens fünf Jahren nach Abschluss des Investitionsvor- novationscluster u. ä. aufzubauen, habens müssen die Arbeitsplätze tatsächlich besetzt oder zu- mindest auf dem Arbeitsmarkt dauerhaft angeboten werden. – verborgene regionale Beschäftigungs- und Wachstums- potenziale zu mobilisieren. Für die Förderung kommen nur solche Investitionen in Be- Ausgaben für das Regionalmanagement können gemäß Zif- tracht, die ausgehend vom Volumen oder von der Zahl der fer 7.3.2 gefördert werden. Förderanträge im Rahmen dieses geschaffenen Dauerarbeitsplätze eine besondere Anstren- Modellprojektes können bis zum 31. Dezember 2003 bewil- gung des Betriebs erfordern. Dementsprechend sind Investi- ligt werden. tionsvorhaben nur förderfähig, wenn der Investitionsbetrag bezogen auf ein Jahr die in den letzten drei Jahren durch- schnittlich verdienten Abschreibungen – ohne Berücksichti- 2 Fördervoraussetzungen für die gewerbliche gung von Sonderabschreibungen – um mindestens 50 Pro- Wirtschaft (einschl. Tourismus) zent übersteigt oder die Zahl der bei Investitionsbeginn in 2.1 Primäreffekt der zu fördernden Betriebsstätte bestehenden Dauerarbeits- plätze um mindestens 15 Prozent erhöht wird. Bei Errich- Ein Investitionsvorhaben kann gefördert werden, wenn es tungsinvestitionen und dem Erwerb einer stillgelegten oder geeignet ist, durch Schaffung von zusätzlichen Einkom- von Stilllegung bedrohten Betriebsstätte gilt Satz 7 als er- mensquellen das Gesamteinkommen in dem jeweiligen füllt. Wirtschaftsraum unmittelbar und auf Dauer nicht unwesent- lich zu erhöhen (Primäreffekt). 2.3 Einzelne Investitionsvorhaben 2.1.1 Diese Voraussetzungen können dann als erfüllt ange- sehen werden, wenn in der zu fördernden Betriebsstätte 2.3.1 Zu den förderfähigen Investitionen gehören: überwiegend (d. h. zu mehr als 50 Prozent des Umsatzes) – Errichtung einer Betriebsstätte, Güter hergestellt oder Leistungen erbracht werden, die ihrer Art nach regelmäßig überregional abgesetzt werden (so ge- – Erweiterung einer Betriebsstätte, nannter „Artbegriff“).5) – Umstellung oder grundlegende Rationalisierung/Moder- nisierung einer Betriebsstätte,

5) Bei den im Anhang 8 genannten Tätigkeiten (Positivliste) kann un- – Erwerb einer stillgelegten oder von Stilllegung bedroh- terstellt werden, dass die Voraussetzungen des Primäreffektes im ten Betriebsstätte, sofern er unter Marktbedingungen er- Sinne des Artbegriffs erfüllt sind. folgt. Drucksache 15/861 – 38 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2.3.2 Investitionen von Betrieben aus einem Grenzkreis in Für den Erlass des Zuwendungsbescheides ist das Land den alten Ländern in einen Grenzkreis in den neuen Ländern zuständig, in dem sich die Betriebsstätte befindet. können nur im Einvernehmen zwischen den betroffenen Ländern gefördert werden. 2.5 Förderhöchstsätze und Eigenbeitrag des 2.3.3 Rettungsbeihilfen an ein Unternehmen in Schwierig- Beihilfeempfängers keiten6) werden mit Mitteln der GA nicht gewährt. Sollen 2.5.1 In den Fördergebieten dürfen Investitionshilfen mit Investitionen eines Unternehmens in Schwierigkeiten, die Mitteln der GA und mit anderen öffentlichen Fördermitteln die Umstellung oder grundlegende Rationalisierung/Moder- maximal in Höhe der nachstehenden (Brutto-)Sätze gewährt nisierung einer Betriebsstätte betreffen, mit Mitteln der GA werden:9) gefördert werden, so ist dies in folgenden Fällen bei der EU- A-Fördergebiete:10) Kommission zu notifizieren: Betriebsstätten von KMU11) 50 Prozent, – Es handelt sich um ein Unternehmen, welches nicht die sonstige Betriebsstätten 35 Prozent, Begriffsvoraussetzungen eines kleinen und mittleren 10), 12) Unternehmens im Sinne der Ziffer 2.9.11 erfüllt. B-Fördergebiete: Betriebsstätten von KMU11) 43 Prozent, – Es handelt sich um eine Umstrukturierungsbeihilfe an sonstige Betriebsstätten 28 Prozent, ein kleines und mittleres Unternehmen im Sinne der Ziffer 2.9.11, die sich nicht im Rahmen eines von der C-Fördergebiete:10), 13) EU-Kommission genehmigten Landesprogramms über Betriebsstätten von KMU11) 28 Prozent, Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen hält. sonstige Betriebsstätten 18 Prozent, 2.3.4 Erhält ein Unternehmen, welches nicht die Begriffs- D-Fördergebiete:10) voraussetzungen eines kleinen und mittleren Unternehmens Betriebsstätten von KMU:14) im Sinne der Ziffer 2.9.11 erfüllt, und welches bereits eine Rettungs- bzw. Umstrukturierungsbeihilfe7) erhalten hat, – Betriebsstätten von kleinen während der Umstrukturierungsphase nach dem 30. Juni Unternehmen: 15 Prozent, 2000 eine Investitionshilfe aus Mitteln der GA, so ist diese – mit Ausnahme einer „de-minimis“-Beihilfe8) – bei der 9) EU-Kommission zu notifizieren. Nach dem neuen Multisektoralen Regionalbeihilferahmen für große Investitionsvorhaben (ABl. EG C 70/8 vom 19. März 2002) gelten folgende Einschränkungen: Ab 1. Januar 2003 beträgt der Höchstsatz 2.4 Förderung von Telearbeitsplätzen für Vorhaben der Kfz-Industrie, deren beihilfefähige Kosten 50 Mio. Euro überschreiten oder deren Beihilfevolumen über 5 Mio. Euro Investitionen zur Schaffung oder Sicherung isolierter oder liegt, 30 Prozent des regionalen Höchstsatzes. Investitionsvorhaben alternierender Telearbeitsplätze im Sinne der Ziffer 2.9.13 in der Kunstfaserindustrie sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr för- können gefördert werden, sofern sich sowohl die Betriebs- derfähig. Ab dem 1. Januar 2004 gelten generell folgende herabge- setzte Beihilfehöchstsätze: stätte des Unternehmens als auch der Telearbeitsplatz im Fördergebiet befinden. beihilfefähige Kosten herabgesetzter Beihilfesatz Befinden sich die Betriebsstätte und der Telearbeitsplatz in Bis zu 50 Mio. Euro 100 % des regionalen unterschiedlichen Gebietskategorien gemäß Ziffer 2.5.1, ist Beihilfehöchstsatzes für die Bemessung des Höchstfördersatzes das Fördergebiet Teil zwischen 50 Mio. Euro 50 % des regionalen maßgebend, in dem sich der Telearbeitsplatz befindet. und 100 Mio. Euro Beihilfehöchstsatzes Teil über 100 Mio. Euro 34 % des regionalen Liegen Betriebsstätte und Telearbeitsplatz in verschiedenen Beihilfehöchstsatzes Ländern, kann eine Förderung nur im Einvernehmen zwi- schen den betroffenen Ländern erfolgen. Das Einvernehmen 10) Vgl. Anhang 14. 11) Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gemäß Ziffer 2.9.11. muss sich insbesondere auf die eventuelle Aufteilung der 12) Die Leitlinien für staatliche Beihilfen mit regionaler Zielsetzung (ABl. Finanzierung der Förderung der einzelnen Investitionen in EG Nr. C 74/06 vom 10. März 1998) weisen die zulässigen Beihilfe- der Betriebsstätte und am Ort des Telearbeitsplatzes erstre- höchstintensitäten als Netto-Subventions-Äquivalent aus. In der Ar- cken. Dabei kann sich die eventuelle Aufteilung der Finan- beitsmarktregion Berlin muss im Einzelfall sichergestellt werden, dass zierung zwischen den beteiligten Bundesländern an dem eine Beihilfehöchstintensität von 20 Prozent netto (für KMU: 20 Pro- jeweiligen voraussichtlichen Ausmaß der in Ziffer 2.5.1 ge- zent netto zuzüglich 10 Prozent brutto) nicht überschritten wird. 13) Die Leitlinien für staatliche Beihilfen mit regionaler Zielsetzung (ABl. nannten besonderen Struktureffekte, die mit der einzelnen EG Nr. C 74/06 vom 10. März 1998) weisen die zulässigen Beihilfe- Investition verbunden sind, ausrichten. höchstintensitäten als Netto-Subventions-Äquivalent aus. Für Investi- tionen in Fördergebieten nach Art. 87 Abs. 3 c EG-V,in denen das Pro- Kopf-BIP höher und die Arbeitslosenquote niedriger liegt als der Ge- 6) Siehe dazu die Begriffsbestimmungen in den Leitlinien der Europä- meinschaftsdurchschnitt, muss im Einzelfall sichergestellt werden, ischen Gemeinschaft für staatliche Beihilfen zur Rettung und Um- dass eine Beihilfehöchstintensität von 10 Prozent netto (für KMU: strukturierung von Unternehmen in Schwierigkeiten vom 6. Juli 10 Prozent netto zuzüglich 10 Prozent brutto) nicht überschritten wird 1999 (ABl. EG Nr. C 288/02). (s. Anhang 14). 7) Siehe hierzu die Begriffsbestimmungen aus den in Fußnote 6 ge- 14) Kleine und mittlere Unternehmen gemäß Ziffer 2.9.11. Definition der nannten Leitlinien. KMU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 70/2001 der Kommission 8) Siehe dazu die Verordnung (EG) Nr. 69/2001 der Kommission vom vom 12. Januar 2001 über die Anwendung der Art. 87 und 88 EG-V 12. Januar 2001 über die Anwendung der Art. 87 und 88 EG-V auf auf staatliche Beihilfen an kleine und mittlere Unternehmen (ABl. „De-minimis“-Beihilfen (ABl. EG L 10/30 vom 13. Januar 2001). EG L 10/33 vom 13. Januar 2001). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39 – Drucksache 15/861

– Betriebsstätten von mittleren Regionalbeihilfen geltenden Höchstgrenze für Großun- Unternehmen: 7,5 Prozent, ternehmen in dem betroffenen Gebiet und ein Beihilfe- sonstige Betriebsstätten: betrag von mindestens 40 000 Euro (30 000 Euro für Investitionen in der Textil- und Bekleidungsindustrie) maximal 100 000 Euro Gesamtbetrag innerhalb von drei pro geschaffenem oder erhaltenem Arbeitsplatz oder Jahren ab dem Zeitpunkt der ersten Beihilfe.15) – Gesamtbeihilfe mindestens 50 Mio. Euro. Diese Förderhöchstsätze beziehen sich bei sachkapitalbe- zogenen Zuschüssen (Ziffer 2.6.2) auf die in Ziffer 2.8.1, Die Kommission legt den zulässigen Förderhöchstsatz an- Satz 2, letzter Halbsatz definierte Bemessungsgrundlage, hand der im Multisektoralen Regionalbeihilferahmen be- bei lohnkostenbezogenen Zuschüssen (Ziffer 2.6.3) auf die stimmten Kriterien selbst fest. Lohnkosten, die für eingestellte Personen während eines Zeitraums von zwei Jahren anfallen. 2.6 Förderfähige Kosten Die genannten Fördersätze sind Förderhöchstsätze, die im 2.6.1 Investitionshilfen können in Form von sachkapital- Einzelfall nur bei Vorliegen besonderer Struktureffekte aus- bezogenen oder lohnkostenbezogenen Zuschüssen gewährt geschöpft werden können. Ein besonderer Struktureffekt werden. kann unterstellt werden, wenn das Vorhaben in besonderer 2.6.2 Bei sachkapitalbezogenen Zuschüssen gehören zu Weise geeignet ist, quantitativen und qualitativen Defiziten den förderfähigen Kosten: der Wirtschaftsstruktur und des Arbeitsplatzangebotes in dem Fördergebiet entgegenzuwirken, z. B. durch – Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der zum Investitionsvorhaben zählenden Wirtschaftsgüter des – Investitionen, die zur Hebung bzw. Stabilisierung der Sachanlagevermögens, Beschäftigung in Regionen mit schwer wiegenden Ar- beitsmarktproblemen beitragen, – Anschaffungskosten von immateriellen Wirtschaftsgü- tern, soweit diese aktiviert werden. Immaterielle Wirt- – Investitionen, die die regionale Innovationskraft stärken, schaftsgüter sind Patente, Betriebslizenzen oder paten- – Investitionen im Zusammenhang mit Existenzgründun- tierte technische Kenntnisse sowie nicht patentierte gen, technische Kenntnisse. Immaterielle Wirtschaftsgüter sind nur förderfähig, wenn – Investitionen, die Arbeits- und Ausbildungsplätze für Frauen und Jugendliche schaffen. – der Investor diese nicht von verbundenen oder sonst wirtschaftlich, rechtlich oder personell verflochtenen 2.5.2 In den B-Fördergebieten der fünf neuen Länder mit Unternehmen angeschafft hat und Ausnahme der brandenburgischen Teile der Arbeitsmarktre- gion Berlin können besonders strukturwirksame Ansied- – diese Wirtschaftsgüter ausschließlich innerhalb der lungsinvestitionen, die sich im internationalen Standort- Betriebsstätte, die die Beihilfe erhält, genutzt wer- wettbewerb befinden, auf Antrag eines Landes und mit den. Die Wirtschaftsgüter müssen mindestens fünf Zustimmung des Planungsausschusses in begründeten Aus- Jahre im Betrieb des Ersterwerbers verbleiben. Bei nahmefällen bis zur Höhe der in den A-Fördergebieten gel- Unternehmen, welche die Begriffsbestimmungen der tenden Förderhöchstsätze gefördert werden. Die Entschei- Ziffer 2.9.11 nicht erfüllen, können die Anschaf- dung hierüber kann vom Unterausschuss getroffen werden, fungskosten der immateriellen Wirtschaftsgüter nur sofern nicht ein Mitglied ausdrücklich die Befassung des bis zu einer Höhe von 25 Prozent der einheitlichen Planungsausschusses verlangt. Bemessungsgrundlage im Sinne der Ziffer 2.9.1 un- terstützt werden. 2.5.3 Der Beitrag des Beihilfeempfängers zur Finanzie- rung des Investitionsvorhabens muss mindestens 25 Prozent – Geleaste Wirtschaftsgüter, wenn sie beim Leasingneh- betragen. Dieser Mindestbetrag darf keine Beihilfe enthal- mer (Nutzer) aktiviert werden. Sofern das Wirtschaftsgut ten.16)

2.5.4 Nach Maßgabe des Multisektoralen Beihilferahmens 17) Siehe ABl. EG Nr. C 107 vom 7. April 1998. Nach dem ab 1. Januar für große Investitionsvorhaben der EU17) müssen große In- 2004 geltenden Multisektoralen Beihilferahmen für große Investi- vestitionsvorhaben bei der Kommission angemeldet wer- tionsvorhaben (ABl. EG Nr. C 70/8 vom 19. März 2002) muss das den, soweit sie einen der beiden folgenden Schwellenwerte Investitionsvorhaben einzeln bei der Europäischen Kommission an- überschreiten: gemeldet werden, sofern die vorgeschlagene Beihilfe den Beihilfe- höchstbetrag überschreitet, der für eine Investition von 100 Mio. – Projekt-Gesamtkosten von mindestens 50 Mio. Euro Euro nach der vorstehenden Tabelle (Fußnote 9) gewährt werden (15 Mio. Euro für Investitionen in der Textil- und Be- kann. Einzeln angemeldete Beihilfevorhaben kommen nicht für eine kleidungsindustrie) und eine als Prozentsatz der beihilfe- Investitionsbeihilfe in Frage, wenn eine der beiden nachfolgenden Situationen vorliegt: fähigen Investition ausgedrückte Intensität der kumulier- a) Der Beihilfeempfänger ist vor der Investition für mehr als 25 Pro- ten Beihilfebeträge von mindestens 50 Prozent der für zent des Verkaufs des betreffenden Produkts verantwortlich oder wird nach der Investition in der Lage sein, mehr als 25 Prozent des Umsatzes zu gewährleisten. 15) Verordnung (EG) Nr. 69/2001 der Kommission vom 12. Januar 2001 b) Die durch das Investitionsvorhaben geschaffene Kapazität, belegt über die Anwendung der Art. 87 und 88 EG-V auf „De-minimis“- durch Daten über den sichtbaren Verbrauch, beträgt mehr als Beihilfen (ABl. EG L 10/30 vom 13. Januar 2001). 5 Prozent des Marktes, es sei denn, die in den letzten fünf Jahren 16) Eine Beihilfe ist beispielsweise enthalten bei einem zinsgünstigen verzeichneten mittleren Jahreszuwachsraten des sichtbaren Ver- oder einem staatlich verbürgten Darlehen, das staatliche Beihilfeele- brauchs liegen über der mittleren Wachstumsrate des Bruttoin- mente enthält. landsprodukts im Europäischen Wirtschaftsraum. Drucksache 15/861 – 40 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

beim Leasinggeber (Investor) aktiviert wird, sind ge- 100 000 Euro und für gesicherte Arbeitsplätze auf 50 000 leaste Wirtschaftsgüter förderfähig, wenn zwischen In- Euro. vestor und Nutzer eine Betriebsaufspaltung oder Mitun- Bei lohnkostenbezogenen Zuschüssen gehören zu ternehmerschaft (siehe Ziffer 1.2.2) vorliegt oder wenn 2.6.3 den förderfähigen Kosten die Lohnkosten, die für einge- die in Anhang 9 dargestellten Bedingungen für die För- stellte Personen während eines Zeitraums von zwei Jahren derfähigkeit eingehalten sind. anfallen. Voraussetzung ist, dass es sich um an Erstinvesti- – Gemietete und gepachtete Wirtschaftsgüter, die beim In- tionen nach Ziffer 2.3 gebundene Arbeitsplätze handelt. Der vestor aktiviert werden, wenn zwischen Investor und überwiegende Teil der neu geschaffenen Arbeitsplätze muss Nutzer eine Betriebsaufspaltung oder Mitunternehmer- eines der folgenden Kriterien erfüllen: schaft (siehe Ziffer 1.2.2) vorliegt oder wenn die in An- hang 10 dargestellten Bedingungen für die Förderfähig- – Arbeitsplätze mit überdurchschnittlicher Qualifikations- keit eingehalten sind. anforderung, – Im Falle der Übernahme einer Betriebsstätte die förder- – Arbeitsplätze mit besonders hoher Wertschöpfung oder fähigen Anschaffungskosten der Wirtschaftsgüter des – Arbeitsplätze in einem Bereich mit besonders hohem Sachanlagevermögens, höchstens der Buchwert des Ver- Innovationspotential. äußerers. Wirtschaftsgüter, die bereits gefördert wurden, bleiben unberücksichtigt. Die Lohnkosten umfassen den Bruttolohn (vor Steuern) und die gesetzlichen Sozialabgaben. Ein Arbeitsplatz ist investi- – Der aktivierte Grundstückswert zu Marktpreisen, sofern tionsgebunden, wenn er eine Tätigkeit betrifft, auf die sich es sich um ein für das beantragte Investitionsvorhaben die Investition bezieht, auch wenn er in den ersten drei Jah- notwendiges Grundstück handelt. ren nach Abschluss der Investition geschaffen wird. Zu Zu den förderfähigen Kosten gehören nicht Grunde gelegt werden können lediglich die neu geschaffe- – Investitionen, die der Ersatzbeschaffung dienen,18) nen Arbeitsplätze, die zu einem Nettozuwachs an Beschäf- tigten im Verhältnis zur durchschnittlichen Beschäftigungs- – die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten für PKW, zahl in den vergangenen zwölf Monaten führen. Die der Kombifahrzeuge, LKW, Omnibusse, Luftfahrzeuge, Förderung zu Grunde gelegten Arbeitsplätze müssen min- Schiffe und Schienenfahrzeuge; außerdem sind ausge- destens fünf Jahre besetzt bleiben. schlossen sonstige Fahrzeuge, die im Straßenverkehr zu- gelassen sind und primär dem Transport dienen, 2.6.4 Der Investor kann zwischen lohnkostenbezogenen und sachkapitalbezogenen Zuschüssen wählen. Der lohn- – gebrauchte Wirtschaftsgüter, es sei denn, es handelt sich kostenbezogene Zuschuss kann je zur Hälfte mit der erstma- um den Erwerb einer stillgelegten oder von Stilllegung ligen Besetzung der Arbeitsplätze und nach Ablauf des ers- bedrohten Betriebsstätte oder das erwerbende Unterneh- ten Beschäftigungsjahres an den Zuwendungsempfänger men ist ein Unternehmen in der Gründungsphase (vgl. ausgezahlt werden. Ziffer 2.9.6) und die Wirtschaftsgüter werden nicht von verbundenen oder sonst wirtschaftlich, rechtlich oder personell verflochtenen Unternehmen angeschafft oder 2.7 Durchführungszeitraum wurden nicht bereits früher mit öffentlichen Mitteln ge- Investitionszuschüsse werden grundsätzlich nur für ein In- fördert. vestitionsvorhaben gewährt, das innerhalb von 36 Monaten Bei Investitionen, die im Zusammenhang mit der Verlage- durchgeführt wird. rung einer Betriebsstätte getätigt werden, sind Erlöse, die aus der Veräußerung der bisherigen Betriebsstätte erzielt 2.8 Subventionswert werden bzw. erzielbar wären, und eventuelle Entschädi- gungsbeträge (z. B. nach Baugesetzbuch) von den förder- 2.8.1 Der Subventionswert der für das Investitionsvorha- fähigen Investitionskosten abzuziehen. ben aus öffentlichen Fördermitteln gewährten Förderungen darf die in Ziffer 2.5.1 festgelegten Förderhöchstsätze nicht Die durch Investitionshilfen geförderten Wirtschaftsgüter überschreiten; der beihilfefreie Eigenbeitrag des Beihilfe- müssen mindestens fünf Jahre nach Abschluss des Investiti- empfängers in Höhe von mindestens 25 Prozent (Ziffer onsvorhabens in der geförderten Betriebsstätte verbleiben, 2.5.3) muss sichergestellt sein. Die Förderhöchstsätze drü- es sei denn, sie werden durch gleich- oder höherwertige cken den Wert der zulässigen öffentlichen Förderungen Wirtschaftsgüter ersetzt. Das ersetzende Wirtschaftsgut ist (Subvention) in Prozent der Bemessungsgrundlage aus, der nicht erneut förderfähig. sich entweder aus der einheitlichen Bemessungsgrundlage Die Investitionshilfe kommt nur für den Teil der Investi- im Sinne der Ziffer 2.9.1 zuzüglich der Anschaffungskosten tionskosten je geschaffenem oder gesichertem Dauerarbeits- von immateriellen Wirtschaftsgütern nach Maßgabe der Zif- platz in Betracht, der das fünffache der durchschnittlichen fer 2.6.2 oder den Lohnkosten im Sinne der Ziffer 2.6.3 er- Investitionskosten je gefördertem Dauerarbeitsplatz nicht gibt. Die einzelnen Teile der Förderungen werden mit ihrem übersteigt. Für neu geschaffene Dauerarbeitsplätze belaufen Subventionswert angesetzt. Können regionalbeihilfefähige sich die durchschnittlichen Investitionskosten zurzeit auf Aufwendungen ganz oder teilweise auch aus Programmen mit anderen Zielsetzungen gefördert werden, kann der in beiden Fällen förderbare Teil dem günstigeren Höchstsatz 18) Eine Ersatzbeschaffung liegt nicht vor, wenn das neu angeschaffte der anzuwendenden Regelung unterliegen. oder hergestellte Wirtschaftsgut wegen seiner technischen Überle- genheit oder rationelleren Arbeitsweise für den Betrieb eine wesent- 2.8.2 Investitionszuschüsse werden mit ihren Nominalbe- lich andere Bedeutung hat als das ausgeschiedene Wirtschaftsgut. trägen in die Subventionswertberechnung einbezogen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 41 – Drucksache 15/861

2.8.3 Bei zinsgünstigen Darlehen wird der Zinsvorteil fest- 2.9.5 Ausbildungsplätze liegen vor, soweit betriebliche gestellt, der sich aus der Differenz zwischen dem von der Ausbildungsverträge bestehen, die in das Verzeichnis der Europäischen Kommission festgelegten Referenzzinssatz19) Berufsausbildungsverhältnisse bei einer nach dem Berufs- und dem Effektivzinssatz ergibt. bildungsgesetz zuständigen Stelle eingetragen worden sind. Die Summe der mit diesem Zinssatz diskontierten Zinsvor- 2.9.6 Gründungsphase eines Unternehmens ist ein Zeit- teile in Prozent der Bemessungsgrundlage (vgl. Ziffer 2.8.1, raum von 60 Monaten seit Beginn der Gründungsinvestitio- Satz 2) ist der Subventionswert des Darlehens.20) nen. Als neu gegründet gelten Unternehmen, die erstmalig 2.8.4 Bürgschaften haben einen Subventionswert von einen Gewerbebetrieb anmelden und nicht im Mehrheits- 0,5 Prozent des Bürgschaftsbetrages, soweit sie einem Un- besitz eines oder mehrerer selbstständiger Unternehmer ternehmen gewährt werden, das sich nicht in Schwierigkei- oder bestehender Unternehmen stehen. ten befindet.21) Wenn die Bürgschaften unter die „de-mini- 2.9.7 Zwischen der Zahl der Dauerarbeitsplätze und der mis“-Regelung22) fallen, brauchen sie nicht angerechnet zu Zahl der Beschäftigten ist zu unterscheiden. werden. 2.9.8 Teilzeitarbeitsplätze werden wie folgt berücksichtigt: 2.9 Begriffsbestimmungen – Ein Teilzeitarbeitsplatz wird im Verhältnis der jährlichen 2.9.1 Die einheitliche Bemessungsgrundlage für Regional- Arbeitsstunden zu der Anzahl der Arbeitsstunden eines beihilfen23) besteht aus den Aufwendungen im Zusammen- Vollzeitarbeitsplatzes anteilig berücksichtigt. hang mit der Anschaffung bzw. Herstellung von Grundstü- – Teilzeitarbeitsplätze, die wegen Geringfügigkeit nach cken, Gebäuden und Anlagen. § 8 Viertes Buch Sozialgesetzbuch nicht zur Versiche- 2.9.2 Für den Begriff der Betriebsstätte gilt § 12 der Abga- rungspflicht führen, bleiben unberücksichtigt. Dies gilt benordnung; der Begriff „gewerblich“ richtet sich nach den ebenfalls für die Beschäftigung von Aushilfskräften. Bestimmungen des Gewerbesteuergesetzes.24) Mehrere Be- 2.9.9 Saisonarbeitsplätze finden mit ihrer jahresdurch- triebsstätten eines Gewerbebetriebes des Antragstellers in schnittlichen tariflichen oder betriebsüblichen Arbeitszeit derselben Gemeinde gelten als eine einheitliche Betriebs- als Dauerarbeitsplätze Berücksichtigung, wenn sie nach Art stätte. Im Rahmen der Förderung von Telearbeitsplätzen im der Betriebsstätte während der Saisonzeit auf Dauer ange- Sinne der Ziffer 2.9.13 gemäß Ziffer 2.4 gilt der Ort der Lei- boten und besetzt werden. stungserbringung durch den Telearbeitnehmer als unselbst- Bei Mehrschichtbetrieben ist die Zahl der Dauerar- ständiger Bestandteil der Betriebsstätte des Unternehmens. 2.9.10 beitsplätze grundsätzlich mit der Zahl der entsprechenden 2.9.3 Beginn des Investitionsvorhabens ist grundsätzlich Arbeitskräfte gleichzusetzen. der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Liefe- Kleine und mittlere Unternehmen26) im Sinne der rungs- oder Leistungsvertrages. Bei Baumaßnahmen gelten 2.9.11 Ziffern 2.5, 5.1.1 bis 5.1.3 und 7.2.8 sind Unternehmen, die Planung und Bodenuntersuchung nicht als Beginn des Vor- habens. Der Grunderwerb ist nicht als Beginn des Vorha- – weniger als 250 Personen beschäftigen und bens anzusehen. – einen Jahresumsatz von höchstens 40 Mio. Euro oder 2.9.4 Zeitpunkt der Anschaffung ist der Zeitpunkt der Lie- eine Jahresbilanzsumme von höchstens 27 Mio. Euro ha- ferung. Ist Gegenstand eines Kaufvertrages über ein Wirt- ben und schaftsgut auch dessen Montage durch den Verkäufer, so ist – nicht zu 25 Prozent oder mehr des Kapitals oder der das Wirtschaftsgut erst mit der Beendigung der Montagear- Stimmanteile im Besitz von einem oder von mehreren beit geliefert. Zeitpunkt der Herstellung ist der Zeitpunkt Unternehmen gemeinsam stehen, welche die Definition der Fertigstellung. Ein Wirtschaftsgut ist fertig gestellt, so- der KMU nicht erfüllen.27) bald es seiner Zweckbestimmung entsprechend genutzt wer- den kann. Die Begriffe „Anschaffung“ und „Herstellung“ Für den Fall, dass eine Unterscheidung zwischen kleinen sind im steuerrechtlichen Sinn zu verstehen.25) und mittleren Unternehmen erforderlich ist,28) sind kleine Unternehmen solche, die

19) Der Referenzzinssatz beträgt ab dem 1. Januar 2003 4,80 Prozent. Änderungen im Laufe des Jahres 2003 werden im Bundesanzeiger 26) Definition der Verordnung (EG) Nr. 70/2001 der Kommission vom und im Internet unter der Internetadresse http://www.bmwa.bund.de 12. Januar 2001 über die Anwendung der Art. 87 und 88 EG-V auf veröffentlicht. staatliche Beihilfen an kleine und mittlere Unternehmen (ABl. EG L 20) Die Subventionswerttabelle wird im Bundesanzeiger sowie im Inter- 10/33 vom 13. Januar 2001). net unter der Internetadresse http://www.bmwa.bund.de/Homepage/ 27) Nach der Verordnung (EG) Nr. 70/2001 (siehe oben Fußnote 26) Politikfelder/Wirtschaftspolitik/Regionalpolitik/Regionalpolitik.jsp kann der Schwellenwert von 25 Prozent in zwei Fällen überschritten veröffentlicht. werden: 21) Siehe Fußnote 6. 1. Wenn das Unternehmen im Besitz von öffentlichen Beteiligungs- 22) Siehe Fußnote 8. gesellschaften, Risikokapitalgesellschaften oder institutionellen 23) Siehe dazu die Leitlinien für staatliche Beihilfen mit regionaler Ziel- Anlegern steht und diese weder einzeln noch gemeinsam eine setzung (ABl. EG Nr. C 74/06 vom 10. März 1998). Kontrolle über das Unternehmen ausüben; 24) Abgabenordnung vom 16. März 1976 (BGBl. I, S. 613, ber. 1977 I, 2. wenn aufgrund der Kapitalstreuung nicht ermittelt werden kann, S. 269) in der jeweils geltenden Fassung; § 2 Gewerbesteuergesetz in wer die Anteile hält, und das Unternehmen erklärt, dass es nach der Fassung der Bekanntmachung vom 21. März 1991 (BGBl. I, bestem Wissen davon ausgehen kann, dass es nicht zu 25 Prozent S. 814, BGBl. III, 611-5) in der jeweils geltenden Fassung. oder mehr seines Kapitals im Besitz von einem oder von mehreren 25) Einkommensteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom Unternehmen gemeinsam steht, die die Definition der KMU nicht 16. April 1997 (BGBl. I, S. 821, BGBl. III 611-1) sowie Einkom- erfüllen. mensteuer-Richtlinie, jeweils in der geltenden Fassung. 28) Siehe die Regelung zu den D-Fördergebieten oben unter Ziffer 2.5.1. Drucksache 15/861 – 42 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– weniger als 50 Personen beschäftigen und 3.1.4 Baugewerbe, mit Ausnahme der in der Positivliste (Anhang 8) aufgeführten Bereiche, – einen Jahresumsatz von höchstens 7 Mio. Euro oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 5 Mio. Euro haben, 3.1.5 Einzelhandel, soweit nicht Versandhandel, und 3.1.6 Transport- und Lagergewerbe, – nicht zu höchstens 25 Prozent oder mehr des Kapitals 3.1.7 Krankenhäuser, Kliniken, Sanatorien oder ähnliche oder der Stimmenanteile im Besitz von einem oder von Einrichtungen. mehreren Unternehmen gemeinsam stehen, die dieser Definition der kleinen Unternehmen nicht entspre- chen.29) 3.2 Einschränkungen der Förderung Alle übrigen KMU sind mittlere Unternehmen. Für folgende Bereiche ist die Förderung aufgrund beihilfe- rechtlicher Sektorregelungen eingeschränkt: Diese Beurteilungskriterien dürfen nicht durch solche Un- 3.2.1 Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher ternehmen umgangen werden, die die Voraussetzungen für 30) die Eigenschaft als kleine und mittlere Unternehmen zwar Erzeugnisse, formal erfüllen, jedoch tatsächlich durch ein größeres oder 3.2.2 Eisen- und Stahlindustrie (grundsätzliches Beihilfe- mehrere größere Unternehmen kontrolliert werden. Es sind verbot mit Ausnahmen F.u.E.-, KMU-, Umweltschutz- und sämtliche rechtliche Gebilde auszuschließen, die eine wirt- Schließungsbeihilfen),31) schaftliche Gruppe bilden, deren wirtschaftliche Bedeutung 3.2.3 Schiffbau, Schiffsumbau und Schiffsreparatur,32) über die eines kleinen und mittleren Unternehmens hinaus- geht. 3.2.4 Kraftfahrzeugindustrie, sofern der Kostenaufwand einer zu fördernden Maßnahme 50 Mio. Euro oder die staat- 2.9.12 Kleine und mittlere Unternehmen im Sinne der Zif- liche Beihilfe 5 Mio. Euro übersteigt,33) fer 5.1.4 sind Unternehmen, die 3.2.5 Kunstfaserindustrie (grundsätzliches Beihilfeverbot – nicht mehr als 500 Arbeitskräfte beschäftigen und für Investitionen im Bereich Acryl-, Polyester-, Polypropy- – entweder einen Jahresumsatz von nicht mehr als 80 Mio. len- und Polyamidspinnfasern und -filamentgarne sowie der Euro oder eine Bilanzsumme von nicht mehr als 54 Mio. Texturierung dieser Garne).34) Euro erreichen und – sich zu höchstens 25 Prozent im Besitz eines oder meh- 3.3 Beginn vor Antragstellung rerer Unternehmen befinden, die dieser Definition nicht Für ein Vorhaben, das vor Antragstellung (Antragseingang entsprechen. (Ausnahme: öffentliche Beteiligungsgesell- gemäß Ziffer 1.2) begonnen worden ist, werden GA-Mittel schaften und – soweit keine Kontrolle ausgeübt wird – nicht gewährt. institutionelle Anleger). 2.9.13 Ein Telearbeitsplatz liegt vor, falls ein Arbeitneh- 4 Widerruf des Zuwendungsbescheides und mer an seinem Wohnort dezentral für ein räumlich entfern- Rückforderung der Fördermittel bei Nicht- tes Unternehmen über elektronische Medien (bspw. über erreichung von Fördervoraussetzungen des vernetzte Datenverarbeitungsanlagen im On- oder Off-Line- Rahmenplans Betrieb) Tätigkeiten in Erfüllung seines Arbeitsvertrages 4.1 Grundsatz der Rückforderung ausübt. Ein isolierter Telearbeitsplatz liegt vor, falls die Tä- tigkeiten für das Unternehmen ausschließlich am Wohnort Vorbehaltlich der in den Ziffern 4.2 und 4.3 genannten Aus- des Arbeitnehmers ausgeübt werden. Ein alternierender nahmen ist der Zuwendungsbescheid zu widerrufen und Telearbeitsplatz liegt vor, falls die Tätigkeiten für das Un- sind die bereits gewährten Fördermittel vom Zuwendungs- ternehmen teilweise am Wohnort des Arbeitnehmers und empfänger zurückzufordern, wenn dem Zuwendungsbe- teilweise im Betrieb des Unternehmens/Arbeitgebers ausge- scheid zu Grunde liegende Fördervoraussetzungen des Rah- führt werden. menplans nach Abschluss des Investitionsvorhabens oder der betrieblichen Maßnahme nicht erfüllt sind. 3 Ausschluss von der Förderung 3.1 Ausgeschlossene Wirtschaftsbereiche 30) Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen im Agrarsektor (ABl. EG Nr. C 232/19 vom 12. August 2000). Von der Förderung sind insbesondere ausgeschlossen: 31) Multisektoraler Regionalbeihilferahmen für große Investitionsvorha- ben (ABl. EG C 70/8 vom 19. März 2002); Mitteilung der Kommis- 3.1.1 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, soweit nicht sion zu Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen und Schließungs- Verarbeitung oder Vermarktung, beihilfen für die Stahlindustrie (ABl. EG C 70/21 vom 19. März Bergbau, Abbau von Sand, Kies, Ton, Steinen und 2002). 3.1.2 32) Verordnung Nr. 1540/98 vom 29. Juni 1998 zur Neuregelung der vergleichbare Zweige der Urproduktion, Beihilfen im Schiffbau – 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 2003 3.1.3 Energie- und Wasserversorgung, außer Kraftwerken (ABl. EG L 202 vom 18. Juli 1998) und Verordnung Nr. 1177/2002 vom 27. Juni 2002 zur Einführung befristeter Schutzmaßnahmen für und Wasserversorgungsanlagen, die überwiegend dem be- den Schiffbau – 3. Juli 2002 bis 31. März 2004 (ABl. EG L 172/1 trieblichen Eigenbedarf dienen, vom 2. Juli 2002). 33) Multisektoraler Regionalbeihilferahmen für große Investitionsvorha- ben (ABl. EG C 70/8 vom 19. März 2002). 29) Siehe zum ausnahmsweise möglichen Überschreiten dieses Schwel- 34) Multisektoraler Regionalbeihilferahmen für große Investitionsvorha- lenwertes die Regelung in Fußnote 27. ben (ABl. EG C 70/8 vom 19. März 2002). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 43 – Drucksache 15/861

4.2 Ausnahmen bei der Verfehlung bestimmter 4.3 Anteiliges Absehen von einer Rückforderung Arbeitsplatzziele oder bei geringfügigem Von einem Widerruf des Zuwendungsbescheides und einer Unterschreiten des erforderlichen Investi- Erstattung der bereits gewährten Fördermittel kann anteilig tionsbetrages abgesehen werden, wenn die in der Betriebsstätte nach Ziffer Macht der Zuwendungsempfänger glaubhaft, dass die Nicht- 2.2 Satz 7 neu geschaffenen Dauerarbeitsplätze nach einem erreichung der Fördervoraussetzung(en) nach Ziffer 2.2 auf Zeitraum von mindestens drei Jahren nach Abschluss des In- bestimmten Umständen beruht, die er nicht zu vertreten hat vestitionsvorhabens nicht mehr der gemäß Ziffer 2.2 Satz 7 und die er im Zeitpunkt der Antragstellung auch bei Anwen- zweite Variante erforderlichen Mindestzahl entsprechen. dung der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes nicht vor- hersehen konnte, kann von einem Widerruf des Bewilli- 5 Ergänzende Förderung von nicht-investiven gungsbescheides und einer Erstattung der bereits gewährten Unternehmensaktivitäten zur Stärkung der Fördermittel vollständig oder teilweise abgesehen werden, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft wenn von kleinen und mittleren Unternehmen 4.2.1 die Dauerarbeitsplätze nach Ziffer 2.2 Satz 7 zwar 5.1 Voraussetzungen, Maßnahmebereiche geschaffen wurden, im Zusammenhang mit der Investitions- Zur Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit durchführung jedoch an anderer Stelle in der geförderten sowie der Innovationskraft von kleinen und mittleren Unter- Betriebsstätte aufgrund erheblicher, im Zeitpunkt des Inves- nehmen (KMU) können GA-Mittel auch eingesetzt werden, titionsbeginns unvorhersehbarer struktureller Anpassungen um Fachprogramme der Länder zur Stärkung der Wettbe- an für das Unternehmen relevante grundlegende Marktver- werbsfähigkeit und Innovationskraft der Wirtschaft zu un- änderungen soviel Dauerarbeitsplätze weggefallen sind, terstützen. dass die erforderliche Mindestzahl zusätzlicher Dauerar- beitsplätze in der Betriebsstätte nicht erreicht wird; Die GA-Mittel werden entweder zur finanziellen Verstär- kung des Wirtschaftsförderprogramms (Erhöhung des Fi- 4.2.2 die neu geschaffenen Dauerarbeitsplätze nach Ziffer nanzmittelvolumens) oder zur Verbesserung seiner Förder- 2.2 Satz 7 während eines zusammenhängenden Zeitraums konditionen/-sätze in GA-Gebieten zusätzlich eingesetzt, von höchstens drei Jahren nach Abschluss des Investitions- soweit dies beihilferechtlich zulässig ist. vorhabens nicht ununterbrochen dem Arbeitsmarkt zur Ver- Für die Unterstützung aus GA-Mitteln kommen folgende fügung gestellt wurden, weil die Marktverhältnisse sich seit Bereiche in Betracht: Investitionsbeginn in unvorhersehbarer Weise verändert ha- ben. Wird von einem Widerruf des Zuwendungsbescheides abgesehen, verlängert sich der 5-jährige Überwachungszeit- 5.1.1 Beratung raum der Ziffer 2.2 Satz 5 um den zusammenhängenden Die GA kann sich an der Förderung von Beratungsleistun- Zeitraum der fehlenden Zurverfügungstellung auf höchstens gen beteiligen, die von externen und qualifizierten Sachver- acht Jahre; ständigen für betriebliche Maßnahmen erbracht werden, die für das Unternehmen und seine weitere Entwicklung von die neu geschaffenen Dauerarbeitsplätze nach Ziffer 4.2.3 Gewicht sind und sich von Maßnahmen der laufenden, nor- 2.2 Satz 7 nur deshalb nicht besetzt wurden, weil der Ar- malen Geschäftstätigkeit deutlich abheben. beitsmarkt erschöpft war; Die aus GA-Mitteln finanzierte Beteiligung kann bis zu 4.2.4 der nach Ziffer 2.2 Satz 7 erste Variante erforderliche 50 000 Euro pro Förderfall betragen. Investitionsbetrag geringfügig unterschritten wurde, weil sich aufgrund dem Zuwendungsempfänger nicht zurechen- barer Umstände der dem Bewilligungsbescheid zu Grunde 5.1.2 Schulung liegende Durchführungszeitraum der Investition verlängert Die GA kann sich an der Förderung von Schulungsleistun- hat oder sich die für das Investitionsvorhaben anzuschaffen- gen beteiligen, die von Externen für Arbeitnehmer erbracht den oder herzustellenden Wirtschaftsgüter nach Antragstel- werden. Die Schulungsleistungen müssen auf die betriebli- lung unvorhersehbar verbilligt haben. Ein geringfügiges chen Bedürfnisse des antragstellenden Unternehmens aus- Unterschreiten des Investitionsbetrages liegt nicht vor, gerichtet sein und die Arbeitnehmer auf Anforderungen vor- wenn der aus Ziffer 2.2 Satz 7 erste Variante folgende Min- bereiten, die zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des destwert um mehr als 10 Prozent unterschritten wird. Unternehmens und für seine weitere Entwicklung von Ge- wicht sind. Eine Verlängerung des Durchführungszeitraums der Investi- tion hat der Zuwendungsempfänger insbesondere nicht zu Die aus GA-Mitteln finanzierte Beteiligung kann bis zu vertreten, wenn 50 000 Euro pro Förderfall betragen.

– Liefer- oder Leistungsverzögerungen ausschließlich 5.1.3 Humankapitalbildung durch Dritte verursacht wurden; Die GA kann sich an der Förderung der qualitativen Verbes- – staatliche Genehmigungsverfahren sich trotz gewissen- serung der Personalstruktur kleiner und mittlerer Unterneh- hafter Mitwirkung des Investors unvorhersehbar verzö- men beteiligen, die durch die Ersteinstellung und Beschäfti- gert haben; gung von Absolventen/innen einer Fachhochschule oder – extrem schlechte Baugründe, extreme Witterungsein- einer wissenschaftlichen Hochschule erzielt wird. flüsse, Widersprüche Dritter oder behördliche Auflagen Die aus GA-Mitteln finanzierte Beteiligung ist auf 2 Jahre die Durchführung verzögert haben. begrenzt und kann pro Förderfall im ersten Jahr bis zu Drucksache 15/861 – 44 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

20 000 Euro und im zweiten Jahr bis zu 10 000 Euro betra- zur Errichtung, Erweiterung, Umstellung oder grundlegen- gen. den Rationalisierung einer Betriebsstätte dienen. Eine an- derweitige Finanzierung der mit Bürgschaftshilfen zu för- 5.1.4 Angewandte Forschung und Entwicklung dernden Vorhaben darf nicht möglich sein. Die GA kann sich an der Förderung betrieblicher Vorhaben, 6.3.2 Die Bürgschaften dürfen 80 Prozent der zu gewäh- durch die neue Produkte, Produktionsverfahren oder Dienst- renden Kredite nicht übersteigen. leistungen entwickelt werden, beteiligen. 6.3.3 Die Laufzeit der Bürgschaft soll 15 Jahre nicht über- Die aus GA-Mitteln finanzierte Beteiligung kann bis zu schreiten. 200 000 Euro pro Förderfall betragen. 6.3.4 Die Bürgschaftskredite werden – soweit möglich – durch Grundpfandrechte abgesichert. Sofern dies nicht 5.2 Begünstigte Unternehmen, Verfahren möglich ist, sind jedoch sonstige zumutbare Sicherheiten zu Förderfähig sind kleine und mittlere Unternehmen, die den fordern. Primäreffekt gemäß Ziffer 2.1 erfüllen. Die Förderpro- 6.3.5 Die Zinsen der verbürgten Kredite dürfen nicht über gramme der Länder und die vorgesehene Verstärkung aus den marktüblichen Zinsen liegen. GA-Mitteln sind dem Planungsausschuss vorzulegen. Die Die Verbürgung von Haushaltsmitteln des Bundes Verstärkung der Förderung kann in diesen Bereichen mit 6.3.6 und der Länder sowie die Übernahme von Bürgschaften in GA-Mitteln vorgenommen werden, wenn sich die entspre- Sanierungsfällen sind ausgeschlossen. chenden Länderprogramme nicht mit Bundesprogrammen überschneiden und der Bund oder die Mehrheit der Länder keinen Einspruch erheben. 7 Ausbau der Infrastruktur 7.1 Grundsätze der Förderung 5.3 Inhalt der Länderanmeldungen 7.1.1 Soweit es für die Entwicklung der gewerblichen Die Länder stellen in ihrer Anmeldung zum Rahmenplan Wirtschaft erforderlich ist, kann der Ausbau der Infrastruk- die Förderprogramme sowie Form und Umfang ihrer Ver- tur mit Investitionszuschüssen gefördert werden. stärkung durch GA-Mittel (Nachweis der Zusätzlichkeit) Kosten des Grunderwerbs und Maßnahmen zugunsten des dar. großflächigen Einzelhandels sind nicht förderfähig. Maß- nahmen des Bundes und der Länder werden nicht gefördert. 6 Übernahme von Bürgschaften 7.1.2 Die Förderung beträgt bis zu 90 Prozent der förderfä- 6.1 Gewährung modifizierter Ausfallbürgschaften higen Kosten. Für Investitionsvorhaben, welche die Voraussetzungen für 7.1.3 Der Träger dieser Maßnahmen ist in vollem Umfang eine Förderung mit GA-Mitteln erfüllen, können modifi- für die rahmenplankonforme Abwicklung des Vorhabens zierte Ausfallbürgschaften von den Ländern gewährt wer- verantwortlich und haftet dementsprechend gegenüber dem den. Der Bund übernimmt hierfür mit gesonderter Erklä- Subventionsgeber für den Fall einer etwaigen Rückforde- rung bis zum Gesamtbetrag von zehn Millionen Euro je rung. Einzelfall und Jahr eine Garantie von 50 Prozent.35) Als Träger werden vorzugsweise Gemeinden und Gemein- deverbände gefördert. Juristische Personen, die steuerbe- 6.2 Gewährung nach dem Beginn von günstigte Zwecke verfolgen, können mit kommunalen Trä- Investitionsvorhaben gern gleichbehandelt werden, wenn die Voraussetzungen Nach Beginn eines Investitionsvorhabens ist die Gewährung der §§ 51 bis 68 Abgabenordnung36) erfüllt sind, und dies oder Aufstockung einer GA-Bürgschaft abweichend von vom Finanzamt anerkannt ist. Träger können auch natürli- Ziffer 3.3 ausnahmsweise möglich, wenn folgende Voraus- che und juristische Personen sein, die nicht auf Gewinner- setzungen gegeben sind: zielung ausgerichtet sind. Sofern beim Träger Gewerbebe- a) ein Investitionszuschuss wurde rechtzeitig vor Beginn triebe beteiligt sind, muss der Anteil der kommunalen bzw. der Investition beantragt, steuerbegünstigten Beteiligten überwiegen. In diesem Fall ist eine Besicherung eventueller Haftungs- oder Rückforde- b) der Investitionszuschuss wird genehmigt, rungsansprüche in geeigneter Form vorzusehen. c) das Investitionsvorhaben ist noch nicht abgeschlossen. 7.1.4 Der Träger kann die Ausführung, den Betrieb und die Vermarktung des Infrastrukturprojektes sowie das Eigentum 6.3 Grundsätze für die Übernahme von an dem Infrastrukturprojekt an natürliche oder juristische Bürgschaften Personen, die auf Gewinnerzielung ausgerichtet sind, über- tragen; dann müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Bei der Übernahme einer Bürgschaft werden die Länder fol- gende Grundsätze beachten: – Die Förderziele der GA werden gewahrt. 6.3.1 Die Bürgschaften werden für Kredite an Unterneh- – Die Interessen des Trägers werden gewahrt, indem die- men der gewerblichen Wirtschaft (einschließlich Touris- ser ausreichenden Einfluss auf die Ausgestaltung des mus) übernommen, die zur Finanzierung von Investitionen Projektes behält.

35) Siehe dazu die Garantieerklärung des Bundes im Anhang 5. 36) siehe Fußnote 24. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45 – Drucksache 15/861

– Die wirtschaftliche Aktivität des Betreibers hat sich auf 7.3 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte den Betrieb bzw. die Vermarktung der Infrastrukturein- und Regionalmanagement richtung zu beschränken. Er darf die Infrastrukturein- richtung nicht eigenwirtschaftlich nutzen. 7.3.1 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte Die Erstellung integrierter regionaler Entwicklungskon- 7.1.5 Vor Bewilligung der Fördermittel sollte der Träger zepte kann zu dem in Ziffer 7.1.2 genannten Prozentsatz ge- der Infrastrukturmaßnahme prüfen, ob und inwieweit die fördert werden. Die Beteiligung mit GA-Mitteln darf für ein Einschaltung privater Unternehmer Kosten- und/oder Zeit- Konzept einen Höchstbetrag von 50 000 Euro nicht über- ersparnisse bei der Erbringung der öffentlichen Infrastruk- schreiten. turleistungen ermöglicht. Diese Prüfung sollte auf der Grundlage eines Interessenbekundungsverfahrens erfolgen. 7.3.2 Förderung des Regionalmanagements 7.1.6 Betreiber und Nutzer dürfen weder rechtlich, wirt- schaftlich noch personell verflochten sein. Die Länder können sich an den Ausgaben der Kreise bzw. kreisfreien Städte für Regionalmanagement-Vorhaben ge- 7.1.7 Träger und ggf. Betreiber der Infrastrukturmaß- mäß Ziffer 1.6 in einer Anlaufphase der Vorhaben von ma- nahme sind an die Erfüllung der im Rahmenplan genannten ximal drei Jahren mit jährlich bis zu 200 000 Euro beteili- Voraussetzungen nach Fertigstellung für eine Dauer von gen. Die Kreise bzw. kreisfreien Städte tragen mindestens nicht kürzer als 15 Jahre gebunden. 20 Prozent der Ausgaben für das Regionalmanagement. Die Kreise bzw. kreisfreien Städte können die Regionalma- 7.2 Förderfähige Infrastrukturmaßnahmen nagement-Dienstleistungen bei privaten Dienstleistungser- Folgende Maßnahmen kommen für eine Förderung in bringern erwerben. Wenn das Regionalmanagement durch Frage, wobei diese zielgerichtet und vorrangig förderfähi- Mitarbeiter des Kreises bzw. der kreisfreien Städte geleistet gen Betrieben zur Verfügung gestellt werden sollen: wird, sind lediglich solche Ausgaben förderfähig, die im Zusammenhang mit der Neueinstellung von zusätzlichem 7.2.1 Die Erschließung von Industrie- und Gewerbege- Personal für das Regionalmanagement entstehen. lände; Die Länder holen für die einzelnen Fördervorhaben die vor- hierzu gehören auch Umweltschutzmaßnahmen, soweit sie herige Zustimmung des Unterausschusses ein. in einem unmittelbaren sachlichen und räumlichen Zusam- menhang mit der Erschließungsmaßnahme stehen und für deren Umsetzung erforderlich sind. 7.4 Förderung von Planungs- und Beratungsleis- tungen 7.2.2 Die Wiederherrichtung von brachliegendem Indus- trie- und Gewerbegelände; Mit Ausnahme der Bauleitplanung können Planungs- und Beratungsleistungen gefördert werden, die die Träger zur hierzu gehört auch die Beseitigung von Altlasten, soweit sie Vorbereitung/Durchführung förderfähiger Infrastrukturmaß- für eine wirtschaftliche Nutzung erforderlich und wirt- nahmen von Dritten in Anspruch nehmen, sofern sie nicht schaftlich vertretbar ist. von anderen Ressorts zu finanzieren sind. Die Beteiligung 7.2.3 Die Errichtung oder der Ausbau von Verkehrsverbin- aus GA-Mitteln kann für eine Maßnahme bis zu 50 000 dungen, soweit dadurch Gewerbebetriebe unmittelbar an Euro betragen. das Verkehrsnetz angebunden werden. 7.2.4 Die Errichtung oder der Ausbau von Energie- und 7.5 Subventionswert Wasserversorgungsleitungen und -verteilungsanlagen. Die mit Fördermitteln der GA erschlossenen Industrie- und 7.2.5 Die Errichtung oder der Ausbau von Anlagen für die Gewerbegelände werden nach öffentlicher Verkaufsbemü- Beseitigung bzw. Reinigung von Abwasser und Abfall. hung, wie z. B. Hinweistafeln auf dem Gewerbegebiet, Ver- öffentlichung in der Gewerbegebietsliste und in überregio- 7.2.6 Die Geländeerschließung für den Tourismus sowie nalen Tageszeitungen, Einschaltung eines überregional öffentliche Einrichtungen des Tourismus. Öffentliche Ein- tätigen Maklers zum Marktpreis an den besten Bieter ver- richtungen des Tourismus sind Basiseinrichtungen der In- kauft. Soweit der Verkaufspreis die Kosten für den Grund- frastruktur des Tourismus, die für die Leistungsfähigkeit stückserwerb, zuzüglich des Eigenanteils des Trägers an den und wirtschaftliche Entwicklung von Tourismusbetrieben Erschließungskosten überschreitet, ist der gewährte Zu- von unmittelbarer Bedeutung sind und überwiegend dem schuss um den übersteigenden Teil zu kürzen. Werden die Tourismus dienen. Grundstücke unter dem Marktpreis verkauft und die Er- 7.2.7 Die Errichtung oder der Ausbau von Einrichtungen schließungskosten nicht vollständig überwälzt, ist der damit der beruflichen Ausbildung, Fortbildung und Umschulung. verbundene Fördervorteil bei der Subventionsberechnung im Rahmen der Förderhöchstsätze der GA für die gewerbli- 7.2.8 Die Errichtung oder der Ausbau von Gewerbezent- che Wirtschaft mit einem Subventionswert von höchstens ren, die kleinen und mittleren Unternehmen (vgl. Ziffer 2,25 Prozent anzurechnen. 2.9.11) in der Regel für fünf, aber nicht mehr als acht Jahre Räumlichkeiten und Gemeinschaftsdienste bereitstellen 8 Übergangsregelung (Forschungs-, Telematik-, Technologie-, Gründerzentren bzw. -parks u. Ä.). Hierbei sind ausnahmsweise die Kosten Verlieren Gemeinden bzw. Gemeindeverbände ihre Eigen- für den Erwerb vorhandener Gebäude (einschließlich be- schaft als Fördergebiet, können Förderhilfen weiter gezahlt triebsnotwendigem Grund und Boden) förderfähig. werden, wenn Drucksache 15/861 – 46 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– die Bewilligung der Förderhilfe bis zum Zeitpunkt des güter, Gebäudeteile, Ausbauten und Erweiterungen in- Ausscheidens der Gemeinde bzw. des Gemeindeverban- nerhalb von drei Jahren nach dem Zeitpunkt des des als Fördergebiet erteilt wurde und Ausscheidens der Gemeinde bzw. des Gemeindeverban- – die im Zusammenhang mit einem solchen Investitions- des aus dem Fördergebiet geliefert oder fertiggestellt vorhaben angeschafften oder hergestellten Wirtschafts- worden sind. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 47 – Drucksache 15/861

Teil III

Regionale Förderprogramme

1 Regionales Förderprogramm „Bayern“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes b) Oberfranken 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Der oberfränkische Teil des Aktionsraums ist stark indus- trialisiert. Den stark vom Beschäftigungsabbau bedrohten Der Aktionsraum umfasst folgende Arbeitsmarktregionen: Industriezweigen Textil, Bekleidung und Feinkeramik als C-Fördergebiet: Cham, Freyung, Hof, Marktredwitz, kommt immer noch große Bedeutung zu. Das Fördergefälle Passau, Regen-Zwiesel; zu den neuen Ländern und das Lohnkostengefälle zur Tschechischen Republik belastet die wirtschaftliche Ent- als D-Fördergebiet: Bad Kissingen, Bad Neustadt/Saale, wicklung. Ein weiteres Problem des Raumes ist die durch Kronach, Kulmbach. die deutsche Einheit erheblich gestiegene Belastung der Die zum gesamten Aktionsraum gehörenden kreisfreien Verkehrsinfrastruktur und eine zumindest in Teilbereichen Städte und Landkreise sind in Anhang 14 aufgelistet. nach wie vor unzureichende Verkehrsanbindung. Die Re- gion weist eine der höchsten Arbeitslosenquoten Bayerns Kennzahlen zum Aktionsraum (Stand 31. Dezember 2001): auf, die Einkommen liegen deutlich unter dem Bundes- – Einwohner C-Fördergebiet 859 194 durchschnitt. D-Fördergebiet 350 347 Bayern 12 239 714 c) Oberpfalz – Fläche in km2 C-Fördergebiet 7 691 Der oberpfälzische Teil des Aktionsraums umfasst sowohl D-Fördergebiet 3 468 überwiegend ländliche Gebiete als auch stark industriali- Bayern 70 550 sierte Gebiete. In den stark industrialisierten Gebieten in der nördlichen Oberpfalz haben Branchen mit rückläufiger Be- schäftigung (Feinkeramik, Glas) nach wie vor einen hohen 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation Beschäftigtenanteil. Weitere Probleme für die Region erge- des Aktionsraumes ben sich aufgrund der teilweise nach wie vor verkehrsfernen 2.1 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des Lage sowie der Standortkonkurrenz durch Niedriglohnlän- Aktionsraumes der infolge der Öffnung der Grenzen nach Osten. In Tabelle 1 sind die Werte der Indikatoren bei der Neuab- grenzung des Fördergebiets der GA im Jahr 1999 für die in d) Niederbayern das Fördergebiet einbezogenen Arbeitsmarktregionen zu- Im niederbayerischen Teil des Aktionsraums überwiegen sammengefasst. Gebiete, die sowohl durch einen hohen Anteil der Landwirt- schaft als auch ein erhebliches Gewicht der Industrie ge- Die Daten zeigen deutlich auf, dass die bayerischen GA-Ge- prägt sind. Die Regionen leiden insbesondere unter ihrer biete sowohl bei der Einkommenssituation als auch bei der teilweise noch verkehrsfernen Lage und einem vergleichs- Infrastrukturausstattung, teilweise auch bei der Arbeits- weise hohen Gewicht von Betrieben, die erheblichem Wett- marktsituation und der Erwerbstätigenprognose Rück- bewerb aus Billiglohnländern unterliegen. Diese Problema- stände gegenüber dem westdeutschen Durchschnitt aufwei- tik hat sich seit der Öffnung der Grenzen nach Osten noch sen. Weite Teile des Aktionsraumes sind zudem durch das verschärft. Fördergefälle zu den neuen Ländern bzw. durch das Lohn- kostengefälle zu den östlichen Nachbarländern in ihrer wirt- schaftlichen Entwicklung betroffen. In den einzelnen Teilen 2.2 Aktuelle Indikatoren zur wirtschaftlichen des Aktionsraums ergeben sich dabei unterschiedliche Pro- Situation des Aktionsraumes blemschwerpunkte: Informationen zur aktuellen wirtschaftlichen Situation der einzelnen Arbeitsmarktregionen des Aktionsraumes sind a) Unterfranken der Tabelle 2 zu entnehmen. Der unterfränkische Teil des Aktionsraums umfasst sowohl Die Daten zeigen, dass die Arbeitslosigkeit in einigen überwiegend ländlich als auch industriell geprägte Gebiete. Arbeitsmarktregionen des Aktionsraumes vergleichsweise Er ist durch das Fördergefälle zu Thüringen in seiner wirt- hoch ist (in Hof, Marktredwitz und Kulmbach höher als der schaftlichen Entwicklung beeinträchtigt. Die Region weist westdeutsche Durchschnitt) und dass in allen Regionen des eine der höchsten Arbeitslosenquoten Bayerns auf und liegt bayerischen Aktionsraumes der Einkommensrückstand im bei der Einkommenssituation wesentlich unter dem west- Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt nach wie vor deutschen Durchschnitt. erheblich ist. Drucksache 15/861 – 48 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 1 Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete 1999 Einwohner Brutto- im Fördergebiet Durch- jahreslohn Erwerbs- (Stand: schnitt- der sozial- tätigen- Spalte 1 Spalte 3 Spalte 5 31. Dezember 1997) liche versiche- prognose in % des in % des in % des Arbeits- rungs- Infra- 2004 in % Bundes- Bundes- Bundes- losen- pflichtig struktur- der Arbeitsmarkt- durch- durch- durch- In % des quote Beschäf- indikator Wohn- region schnitts schnitts schnitts Bundes- 1996 tigten bevöl- (West) (West) (West) durch- Anzahl bis pro Kopf schnitts kerung 19981) 1997 (West) (nur in DM alte Länder) 12 3 4567 8 C-Fördergebiet Cham 9,1 89 35 612 77 78 57 102 130 325 0,20 Freyung 10,0 98 35 322 77 40 29 101 82 080 0,13 Hof 11,1 109 39 281 85 108 79 98 162 121 0,25 Marktredwitz 10,3 101 38 643 84 102 74 96 168 922 0,26 Passau 10,2 100 38 657 84 103 75 100 234 441 0,36 Regen-Zwiesel 8,7 85 34 776 76 73 54 101 82 573 0,13 D-Fördergebiet Bad Kissingen 9,6 94 37 985 82 100 73 100 106 696 0,17 Bad Neustadt/ Saale 10,8 106 40 104 87 84 61 101 86 762 0,13 Kronach 9,2 90 37 893 82 92 67 99 76 509 0,12 Kulmbach 9,3 91 40 777 89 89 65 97 76 683 0,12 Bundesdurch- schnitt (West)2) 10,2 100 46 087 100 137 100 100 15 776 294 24,40

1) In % der abhängigen zivilen Erwerbspersonen. 2) Ohne Berlin.

B. Entwicklungsziele/Aktionen und Finanzmittel Investitionsbereiche stellen Plandaten dar. Die entsprechen- den Haushaltsansätze sind gegenseitig deckungsfähig und 1 Entwicklungsziele/Aktionen und Finanzmittel erlauben daher eine flexible Anpassung an die Entwicklung im Rahmen der GA des Antragsvolumens für die einzelnen Investitionskate- Die nachfolgend genannten Entwicklungsaktionen und gorien. Finanzmittel für das Fördergebiet dienen der Schaffung Da diese Mittel für die Förderung von Investitionsmaßnah- neuer und der Sicherung vorhandener Arbeitsplätze sowie men im Aktionsraum nicht ausreichen, setzt Bayern zusätz- der Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur. Die in lich landeseigene Regionalfördermittel im Rahmen EU-bei- den einzelnen Arbeitsmarktregionen anzustrebenden Ziele hilfe-rechtlich genehmigter Landesförderprogramme zur ergeben sich unmittelbar aus den jeweils bestehenden Defi- Förderung von Vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen ziten (vgl. Tabelle 1). ein. Große Teile des Aktionsraumes liegen ferner im unmit- In den Jahren 2003 bis 2007 sollen im gesamten bayeri- telbaren Grenzstreifen zur Tschechischen Republik und zäh- schen Aktionsraum Haushaltsmittel der GA in Höhe von len damit zu den von der bevorstehenden EU-Osterweite- rund 105 Mio. Euro eingesetzt werden (siehe Finanzie- rung hauptbetroffenen Regionen. Zur Vorbereitung der rungsplan, Tabelle 3). Die Aufteilung auf die verschiedenen gewerblichen Wirtschaft und zur Schaffung zusätzlicher, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 49 – Drucksache 15/861

Tabelle 2 Aktuelle Indikatoren zur wirtschaftlichen Situation des Aktionsraumes 2001 Spalte 1 Spalte 3 Löhne und Spalte 5 in % des Arbeits- in % des Gehälter im in % des Arbeitslosen- Bundes- losen- Bundes- Verarbeitenden Bundes- Arbeitsmarkt- quote1) durch- quote1) durch- Gewerbe durch- region schnitts Frauen schnitts je Beschäftigten schnitts (West) (West) in EUR (West) 123456 C-Fördergebiet Cham 7,2 87 5,8 73 25 907 71 Freyung 7,9 95 6,0 76 24 714 68 Hof 10,6 128 10,6 134 26 992 74 Marktredwitz 9,8 118 10,1 128 27 794 76 Passau 7,9 95 7,1 90 29 755 81 Regen-Zwiesel 7,3 88 5,3 67 25 905 71 D-Fördergebiet Bad Kissingen 7,9 95 8,1 103 29 257 80 Bad Neustadt/Saale 8,3 100 8,8 111 29 571 81 Kronach 8,1 98 8,3 105 26 335 72 Kulmbach 9,3 112 9,1 115 29 064 79

1) in % der abhängigen zivilen Erwerbspersonen.

dauerhaft wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze in den Grenz- schen Regionen einer integrierten regionalen Entwicklungs- gebieten werden weitere Landesmittel im Rahmen der GA planung. Ferner wurde das Instrument des Teilraumgutach- eingesetzt. Bei Bedarf sollen von den hierfür vorgesehenen tens, das auf Antrag von Gemeinden und Landkreisen unter Haushaltsmitteln in den Jahren 2003 bis 2007 bis zu Einsatz von Landesmitteln durchgeführt wird, weiter ausge- 259,5 Mio. Euro nach den Konditionen des Rahmenplans baut. Hier gibt es derzeit über 20 abgeschlossene Projekte. verwendet werden. Sechs weitere werden derzeit erstellt. In dem nordost- und Die Bayern zur Verfügung stehenden GA-Mittel werden ostbayerischen Fördergebiet der GA wurde auf der Basis ausschließlich zur Förderung von gewerblichen (einschließ- von drei grenzüberschreitenden Entwicklungskonzepten ein lich fremdenverkehrsgewerblichen) Investitionen sowie von Raumkonzept für den gesamten bayerisch-tschechischen wirtschaftsnaher Infrastruktur eingesetzt. Die möglichen Grenzraum entwickelt, das aus EU-Mitteln gefördert wurde. Fördertatbestände für nicht-investive Maßnahmen sind be- Darüber hinaus werden bei Bedarf weitere regionale Ent- reits durch EU-beihilferechtlich genehmigte landeseigene wicklungskonzepte durchgeführt. Die Umsetzung der lan- Förderprogramme weitgehend abgedeckt; GA-Mittel wer- des- und regionalplanerischen Konzepte, insbesondere für den zur Verstärkung dieser Programme nicht eingesetzt. Teilräume, wird zunehmend durch Maßnahmen des Regio- nalmanagements – in Fortsetzung einer Reihe erfolgreicher Bayern sieht sich derzeit auch nicht in der Lage, regionale Pilotprojekte – begleitet. Entwicklungskonzepte und Regionalmanagement-Vorha- ben aus den knappen Fördermitteln der Gemeinschaftsauf- gabe im Rahmen der Infrastrukturförderung mitzufinanzie- 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen ren. Dies ist auch nicht erforderlich, denn Bayern verfügt im – Große strukturpolitische Bedeutung für den Aktions- Rahmen der Landesplanung über ein entsprechendes viel- raum hat die Verbesserung der überregionalen Verkehrs- fältiges und gerade in jüngster Zeit weiter ausgebautes pla- anbindung: nerisches und umsetzungsorientiertes Instrumentarium, um die Entwicklung von Teilräumen zu begleiten und anzu- – Besondere Priorität kommt folgenden Straßenbau- stoßen. Neben dem bayerischen Landesentwicklungspro- vorhaben zu: Fertigstellung des Ausbaus der A 9 gramm, das Strategien für ganz Bayern und seine Teilräume nördlich von Nürnberg sowie Neubau der A 73 enthält, entsprechen auch die Regionalpläne der 18 bayeri- Bamberg–Erfurt und A 71 Schweinfurt–Erfurt. Nach Drucksache 15/861 – 50 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 3 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 (in Mio. Euro)

Geplante Finanzmittel Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 13,632 13,632 13,632 13,632 13,632 68,16 – EFRE – – –––– 2. Wirtschaftliche Infrastruktur – GA-Normalförderung 6,812 6,812 6,812 6,812 6,812 34,06 – EFRE – – –––– 3. Summe 1. u. 2. – GA-Normalförderung 20,4441) 20,444 20,444 20,444 20,444 102,22 – EFRE – – –––– 4. Aufbauhilfe „Sonderprogramm Hochwasser“ (für gewerbliche Wirtschaft und wirtschaftsnahe Infrastruktur) 2,760 – – – – 2,76 5. Insgesamt 23,204 20,444 20,444 20,444 20,444 104,98 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – – –––– 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – – –––– 3. Summe 1. u. 2. – – –––– III. Insgesamt (I + II) 23,2048 20,444 20,444 20,444 20,444 104,98 IV. zusätzliche Landesmittel 87,5 53,0 53,0 33,0 33,0 259,5

1) Unterdeckungen (gebundene Verpflichtungsermächtigungen aus Vorjahren höher als Barmittel) werden ggf. durch GA-Ausgabereste (Bundesan- teil) und zusätzliche Landesmittel ausgeglichen.

Abschluss dieser Projekte lassen sich große Teile des berg–Erfurt, Ausbaustrecke Karlsruhe–Stuttgart– Aktionsraumes von den neuen Ländern aus besser Nürnberg–Hof–Dresden/Leipzig (sog. „Franken- erreichen. Wichtig ist auch die Fertigstellung der Ost- Sachsen-Magistrale“) unter Einbeziehung von West-Achse Maintalautobahn A 70 (einschließlich Bayreuth, die Ausbaustrecke Nürnberg–Grenze D/CZ einer verbesserten Fortführung nach Osten), der A 6 (–Prag) und die Ausbaustrecke Nürnberg–Passau– Nürnberg–Waidhaus und der A 94 München–Sim- Grenze D/A (–Wien). bach a. Inn–Passau sowie der Ausbau der B 85 von – Der Ausbau der Qualifizierungseinrichtungen besitzt Amberg-Ost bis Cham. Die Anbindung des ostbaye- einen hohen Stellenwert für die regionale Ausbildungs-, rischen Fördergebiets zur Tschechischen Republik Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation. Es sind u. a. (CZ) ist durch die Fortführung der A 6 auf tschechi- Baumaßnahmen und Ausstattungsinvestitionen in den scher Seite bis Prag verbessert worden. überbetrieblichen Berufsbildungseinrichtungen der ge- – Von großer Bedeutung ist auch die Verbesserung der werblichen Wirtschaft vorgesehen. Schienenanbindung. Deshalb ist vor allem die zügige – Das Fördergebiet erfährt eine Verbesserung des Wissens- Realisierung der im Bedarfsplan vom Bundesschie- transfers durch das Ostbayerische Technologie-Transfer- nenwegeausbaugesetz vorgesehenen Ausbau- und Institut (OTTI) in Regensburg mit seiner Zweigstelle in Neubaustrecken im Aktionsraum und seinen angren- Bayreuth sowie durch das Applikations- und Technik- zenden Gebieten notwendig. Besonders wichtig sind zentrum für Energieverfahrens-, Umwelt- und Strö- folgende Projekte: Neu- und Ausbaustrecke Nürn- mungstechnik in Sulzbach-Rosenberg. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51 – Drucksache 15/861

– Da der gesamte Aktionsraum Fremdenverkehrsgebiet ist, Arbeitsplätzen (davon 2 005 für Frauen, 228 Ausbil- kommt der Hebung der touristischen Attraktivität des dungsplätze). Raumes große Bedeutung zu. Zur langfristigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sind besonders auch im – Schwerpunkte der Investitionstätigkeit lagen dabei auf Hinblick auf den immer härter werdenden nationalen Errichtungs- und Erweiterungsinvestitionen (57 Prozent und internationalen Konkurrenzdruck vor allem qua- aller Investitionsvorhaben). litätsverbessernde Maßnahmen im gewerblichen und – Der durchschnittliche Fördersatz betrug 11,37 Prozent kommunalen Bereich erforderlich. der Investitionskosten. – Neben der landeseigenen Regionalförderung tragen auch die bayernweit gültigen mittelstandsbezogenen Landes- 1.2 Infrastruktur programme zur Stärkung des Aktionsraumes und zum – Im Jahr 2001 wurden 0,3 Mio. Euro an Haushaltsmitteln technologischen Fortschritt bei. Kleinen und mittleren der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von drei Unternehmen wird geholfen, besser Zugang zu betriebs- Investitionsvorhaben im Bereich der wirtschaftsnahen wirtschaftlichem und technologischem Know-how zu Infrastruktur mit einem Investitionsvolumen in Höhe finden. Diesem Ziel dient auch die Förderung von beruf- von 0,5 Mio. Euro bewilligt. licher Aus- und Weiterbildung, von Beratung und Tech- nologietransfer. – Der Schwerpunkt lag hier im Bereich der Erschließung kommunaler Fremdenverkehrseinrichtungen mit rund 93 – Zudem stehen Bayern mit dem am 3. Juli 2001 durch Prozent aller Projekte. die Europäische Kommission genehmigten Ziel 2-Pro- gramm Bayern 2000 bis 2006 EU-Strukturfondsmittel – Der durchschnittliche Fördersatz, der bei den Infrastruk- zur Verfügung, die großenteils auch dem Aktionsraum turprojekten gewährt wurde, betrug 61 Prozent der zugute kommen. Investitionskosten. – Mit der Entscheidung vom 9. Februar 2000 hat die Europäische Kommission einen Gebietsstreifen ent- 2 Förderergebnisse 2000 bis 2002 lang der Grenze zur Tschechischen Republik, Teile Die Förderergebnisse in den Jahren 2000 bis 2002 nach des Landkreises Kronach, die Stadt Schweinfurt und kreisfreien Städten/Landkreisen (soweit zum Fördergebiet die Südstadt von Nürnberg sowie die Innenstadt von der GA gehörend) sind im Anhang 12 dargestellt. Fürth als Ziel 2-Gebiet für den Zeitraum 2000 bis 2006 anerkannt. Für Fördermaßnahmen erhält Bay- ern im Rahmen dieses Programms EU-Mittel von 3 Erfolgskontrolle 286 Mio. Euro. – Zur einzelbetrieblichen Erfolgskontrolle im Rahmen der – Für die bisherigen Ziel 5 b- und Ziel 2-Gebiete, die Verwendungsnachweisprüfung ist Folgendes zu sagen: nicht in das neue Ziel 2-Gebiet aufgenommen wur- Alle bayerischen Förderfälle der Gemeinschaftsaufgabe den, steht im Zeitraum 2000 bis 2005 („Phasing- werden lückenlos im Rahmen der Verwendungsnach- Out“) eine Übergangsförderung von 250 Mio. Euro weiskontrolle geprüft. Soweit es die gewerbliche Förde- zur Verfügung. rung angeht, erfolgt die Verwendungsnachweisprüfung – Im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTER- in jedem einzelnen Förderfall nach Abschluss des Vorha- REG III A zur Stärkung der grenzüberschreitenden bens durch die jeweils zuständige Bezirksregierung. Bei Zusammenarbeit in den Grenzlandkreisen zur Tsche- der Infrastrukturförderung werden die Verwendungs- chischen Republik und zu Österreich stellt die nachweise ebenfalls bei den jeweiligen Bezirksregierun- Kommission Bayern für die Jahre 2000 bis 2006 rund gen geprüft. Im Rahmen der Verwendungsnachweisprü- 90 Mio. Euro für Fördermaßnahmen zur Verfügung. fung kann es zu Änderungen bzw. Rückforderungen kommen, wenn festgestellt wird, dass der Zuwendungs- empfänger die Fördervoraussetzungen bzw. den Zuwen- C. Förderergebnisse (Gewerbliche Wirtschaft/ dungszweck nicht erfüllt hat. Ab 1. Januar 1994 wurden Infrastruktur) entsprechend einem Bund-Länder-Beschluss zur GA- 1 Förderergebnisse 20011) Statistik (vgl. 23. Rahmenplan) fallbezogene Meldebö- gen auf der Grundlage der Verwendungsnachweiskont- 1.1 Gewerbliche Wirtschaft rolle (Ist-Statistik) rückwirkend ab Programmjahr 1991 – Im Jahr 2001 wurden für 22 Investitionsvorhaben der ge- dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle werblichen Wirtschaft (einschließlich Fremdenverkehr) (BAFA) zugeleitet. Im Bereich der kommunalen Infra- mit einem Investitionsvolumen von 191,33 Mio. Euro struktur wurden im Jahr 2001 22 GA-Verwendungsnach- Haushaltsmittel der Gemeinschaftsaufgabe in Höhe von weise geprüft. Davon kam es in 12 Fällen zu Rückzah- 21,75 Mio. Euro bewilligt. Mit diesen Investitionsvor- lungen von insgesamt 1,74 Mio. Euro. Im Jahr 2001 haben verbunden ist die Schaffung von 528 neuen wurden im Bereich der gewerblichen Wirtschaft 28 Ver- Dauerarbeitsplätzen (davon 187 für Frauen, 26 Ausbil- wendungsnachweise geprüft. In 8 Fällen kam es zu dungsplätze) und die Sicherung von 5 957 bestehenden Rückforderungen von insgesamt 1,22 Mio. Euro. Die weit überwiegende Zahl der Rückforderungen erfolgte, weil entweder die beabsichtigte Investitionssumme nicht 1) Gemäß Statistik der LfA Förderbank Bayern und des Bayerischen erreicht wurde oder der Zuwendungszweck (im Wesent- Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Technologie. lichen das Arbeitsplatzziel) nicht erfüllt wurde. Drucksache 15/861 – 52 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– Eine weiter gehende Erfolgskontrolle kann – wie in werden, sodass per Saldo die Gesamtbeschäftigung nur Teil I des Rahmenplans ausführlich dargelegt – nur an- um knapp 24 200 oder 5,9 Prozent sank. In Bayern ins- näherungsweise erfolgen. Eine umfassende gutachterli- gesamt war demgegenüber der Beschäftigungsabbau im che Erfolgsanalyse liegt für Bayern nicht vor. Nimmt Produzierenden Gewerbe mit 16,0 Prozent schwächer, man jedoch als einfachen Indikator für den Erfolg der der Arbeitsplatzzuwachs im tertiären Sektor mit 21,6 GA-Förderung in Bayern die Entwicklung der sozial- Prozent dagegen stärker ausgeprägt als im Aktions- versicherungspflichtig Beschäftigten, so ist es gelun- raum, so daß landesweit in den letzten zehn Jahren ins- gen, dass trotz der hohen Arbeitsplatzverluste im indus- gesamt ein Beschäftigungsanstieg um 2,9 Prozent zu triellen Bereich von rund 57 000 oder 23,4 Prozent im verzeichnen war. Zeitraum 1991 bis 2001 die Beschäftigtenzahl im GA- Gebiet nicht im gleichen Ausmaß gesunken ist. Dank Diese Zahlen belegen den nach wie vor hohen Bedarf an einer Zunahme im Dienstleistungssektor um rund regionalpolitischer Unterstützung, die die Moderni- 33 500 Beschäftigte bzw. um 20,5 Prozent konnte der sierung der Wirtschaftsstrukturen in den GA-Gebieten Arbeitsplatzabbau im GA-Gebiet teilweise kompensiert erleichtert. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 53 – Drucksache 15/861

2 Regionales Förderprogramm „Berlin“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes beim Anwachsen der Pendlerzahlen aus Berlin ins Umland, liegt die Ursache vor allem in der Verlagerung von Berliner 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Betriebsstätten in das Umland und auch in der Neugründung Der Aktionsraum umfasst in der Arbeitsmarktregion Berlin von Unternehmen, in denen Arbeitskräfte aus Berlin tätig das Land Berlin mit insgesamt 12 Bezirken. Die Arbeits- sind. marktregion Berlin gehört zum B-Fördergebiet. Weitere Kennzahlen zum Aktionsraum sind (Stand: 31. De- 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation zember 2001): des Aktionsraumes Einwohner Berlin (Anzahl in 1 000) 3 388,4 1.1 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des Fläche Berlin gesamt 889,08 km2 Aktionsraumes Einwohner pro km2 Berlin gesamt 3 811 Mit dem Beschluss des Bund-Länder-Planungsausschusses vom 25. März 1999 zur Neuabgrenzung der Fördergebiete Geographisch liegt Berlin im Zentrum Brandenburgs, das der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen mit einer Fläche von 29 480 Quadratkilometern eine durch- Wirtschaftsstruktur“ (GA) zum 1. Januar 2000 bleibt das schnittliche Bevölkerungsdichte von 88 Einwohnern je Land Berlin in Gänze, wie auch die anderen neuen Bun- Quadratkilometer aufweist. desländer, GA-Fördergebiet für den Abgrenzungszeitraum Der Bevölkerungsstand in Berlin lag Ende Dezember 2001 2000 bis 2003. bei 3 388 434 Personen. Im Verlauf des Jahres 2001 betrug die Bevölkerungszunahme 6 265 Personen Gleichzeitig wird ab dem 1. Januar 2000 die GA-Förderung in den neuen Ländern zugunsten der strukturschwächsten Für Ende März 2002 ermittelte das Statistische Landesamt Regionen auf der Basis des folgenden Regionalindikatoren- für Berlin eine amtlich fortgeschriebene Bevölkerungszahl modells regional differenziert: von 3 388 587 Personen. Gegenüber dem Jahresanfang war ein geringfügiger Bevölkerungszuwachs von 153 Personen Regionalindikatoren für zu verzeichnen. Damit setzt sich der im vorangegangenen Arbeitsmarktregionen Gewichtung Jahr seit Längerem erstmals wieder festgestellte Bevölke- Unterbeschäftigungsquote 1996 bis 1998 40 Prozent rungsgewinn für Berlin weiter fort, wenn auch deutlich niedriger. Einkommen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten pro Kopf 1997 40 Prozent Zuzugsgewinne gab es sowohl bei den Wanderungsbewe- gungen zwischen Berlin und dem Ausland (1 072 Personen) Infrastrukturindikator 10 Prozent als auch bei denen zwischen Berlin und dem gesamten übri- gen Bundesgebiet (553 Personen). Weiterhin ist aber ein Erwerbstätigenprognose bis 2004 10 Prozent Verlust gegenüber dem Berliner Umland festgestellt wor- Nach dem Indikatorenmodell für die neuen Länder gehört den, der sich auf 1 439 Personen belief aber wesentlich ge- die Arbeitsmarktregion Berlin – bestehend aus Berlin und ringer war als im 1. Quartal des Jahres 2001 (2 131 Perso- den Gemeinden des engeren Verflechtungs-Raumes des nen). Landes Brandenburg (ohne die Städte Fürstenwalde und Die Pendlerströme zwischen Berlin und dem Umland nah- Strausberg sowie die Gemeinden Wünsdorf und Linden- men weiter zu. Für das Pendlergeschehen am bedeutsamsten brück) zu den strukturstärkeren Regionen in den neuen Bun- ist der Brandenburger Pendlerstrom nach Berlin. Nach An- desländern und ist somit B-Fördergebiet. gaben des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg arbeite- Das neue GA-Fördergebiet in Deutschland ist zum 1. Januar ten zur Jahresmitte 2001 rund 140 250 (15,6 Prozent) Be- 2000 in Kraft getreten und hat eine Laufzeit von vier Jahren schäftigte aus Brandenburg in Berlin. Gegenüber dem (bis zum 31. Dezember 2003). Die Differenzierung zwi- Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Brandenburger Auspend- schen strukturstärkeren und -schwächeren Regionen in den ler nach Berlin um 7 640 (+5,8 Prozent). neuen Bundesländern besteht grundsätzlich in einer Abstu- Die Zahl der Berliner Auspendler nach Brandenburg stieg fung der Förderhöchstsätze. Gemäß der Entscheidung der im Jahr 2001 auf rund 54 900 Personen. Ca. 90 Prozent der EU-Kommission beträgt die Beihilfeintensität für die Stadt Auspendler nach Brandenburg waren im angrenzenden Um- Berlin 20 Prozent netto zuzüglich 10 Prozent brutto für land beschäftigt. Insgesamt waren 5,2 Prozent der Berliner kleine und mittlere Unternehmen und max. 20 Prozent netto Arbeitnehmer in Brandenburg tätig. Die Berufspendler nach für sonstige Unternehmen. Brandenburg waren zu 71,8 Prozent im Dienstleistungssek- Der Bund-Länder-Planungsausschuss hat am 9. August 2002 tor (einschl. Handel) beschäftigt. beschlossen, die Verlängerung des Fördergebietes auf Basis Mit Blick auf die steigende Zahl von Pendlern aus Branden- der Genehmigung der EU-Kommission nach Artikel 87 burg nach Berlin spielt der anhaltende Fortzug von Berli- Absatz 3C EG-V auf den Zeitraum 2004 bis 2006 zu verlän- nern ins Umland unter Beibehaltung des Arbeitsplatzes in gern. Eine Neuabgrenzung der Fördergebiete würde demnach Berlin eine wichtige Rolle. In umgekehrter Richtung, d. h. erst nach 2006 erfolgen. Drucksache 15/861 – 54 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2.2 Allgemeine Beschreibung der wirtschaftlichen Ende Oktober 2002 waren bei den Berliner Arbeitsämtern Situation des Aktionsraumes 287 100 Personen arbeitslos gemeldet, 800 weniger als Ende September, aber 15 800 mehr als im selben Monat des Berlin ist wie keine andere Stadt in Deutschland direkt von Vorjahres. den Folgen des Einigungsprozesses berührt. Der strukturelle Aufholprozess hat auch im vergangenen Jahr die Wirt- Die Arbeitslosenquote (auf der Basis aller zivilen Erwerbs- schaftstätigkeit in Berlin geprägt. personen) lag in Berlin Ende Oktober 2002 bei 16,9 Prozent (Deutschland 9,4 Prozent). Vor einem Jahr lag sie bei 15,9 Die weltweite Abkühlung der Konjunktur hat im abgelau- Prozent. Der Abstand zur Bundesquote blieb damit weiter- fenen Jahr zunehmend Deutschland und damit auch Berlin hin hoch. Im Vergleich der Arbeitslosenquoten in den Bun- erfasst. Unter dem Einfluss der allgemeinen konjunkturellen desländern nahm Berlin dabei den zwölften Platz ein. Auf Abschwächung sowie der starken Energie- und Nahrungs- Rang eins (niedrigste Quote) lag Baden-Württemberg mit mittelpreissteigerungen flaute auch die Wirtschaftstätigkeit einer Quote von 5,5 Prozent, am höchsten war die Arbeits- in der Stadt deutlich ab. Das leichte Wirtschaftswachstum, losenquote in Sachsen-Anhalt mit 18,5 Prozent. das sich in Berlin im Jahr 2000 erstmalig seit 1995 heraus- gebildet hatte, setzte sich 2001 nicht fort. B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel Vor dem Hintergrund der bundesweit nur zögerlichen Erho- 1 Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel lung der Konjunktur haben auch die Belebungstendenzen in im Rahmen der GA der Wirtschaft der Stadt Berlin zur Jahresmitte 2002 hin keinen Bestand gehabt. Die Berliner Wirtschaft war in der Die nachfolgend genannten Entwicklungsaktionen und Fi- ersten Jahreshälfte 2002 gegenüber dem Vergleichszeitraum nanzmittel dienen der Schaffung neuer und der Sicherung des Vorjahres von einer rückläufigen Entwicklung geprägt. vorhandener Arbeitsplätze sowie der Verbesserung der wirt- schaftsnahen Infrastruktur im Land Berlin. Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes Berlin ging das reale Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr In den Jahren 2003 bis 2007 soll im Land Berlin ein Investi- 2002 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeit- tionsvolumen in der gewerblichen Wirtschaft und im Be- raum um 0,7 Prozent zurück (Deutschland: –0,4 Prozent), reich der wirtschaftsnahen Infrastruktur von insgesamt über nachdem im Jahr 2001 nur eine leichte Verringerung um 3,1 Milliarden Euro gefördert werden. Hierfür sollen Haus- 0,1 Prozent zu verzeichnen war. haltsmittel in Höhe von 973,4 Millionen Euro eingesetzt werden (siehe Finanzierungsplan, Tabelle 1). Die Auftei- Die Wirtschaftstätigkeit in der Stadt Berlin wird gegenwär- lung auf die verschiedenen Investitionsbereiche stellt Plan- tig maßgeblich noch immer durch die schwache Bauwirt- daten dar. Die entsprechenden Haushaltsansätze sind gegen- schaft bestimmt. In den ersten zehn Monaten 2001 blieb die seitig deckungsfähig und erlauben daher eine flexible Leistung von Berliner Firmen im Bauhauptgewerbe um 21 Anpassung an die Entwicklung des Antragsvolumens für Prozent hinter dem Stand vor Jahresfrist zurück. Die sich zu die einzelnen Investitionskategorien. Beginn des Jahres 2002 andeutende Stabilisierung der Bau- nachfrage hat sich vorerst nicht bestätigt. 1.1 Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur Außerdem musste das Verarbeitende Gewerbe einen Rück- Die wirtschaftsnahe Infrastruktur hat infolge ihres Vorleis- schlag um 4,3 Prozent hinnehmen, nachdem im Jahr zuvor tungscharakters Einfluss auf betriebliche Standortentschei- ein Zuwachs um 1,3 Prozent erzielt worden war. Des Weite- dungen. Sie schafft die Rahmenbedingungen für den Auf- ren verzeichneten Handel und Gastgewerbe eine stark rück- bau und die Sicherung wettbewerbsfähiger Produktions- läufige Umsatzentwicklung. Zusätzlich beeinträchtigen die und Dienstleistungsstandorte. Sparanstrengungen der öffentlichen Hand das aktuelle Wirt- schaftsgeschehen in der Stadt. Durch die GA-Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur werden in Berlin Projekte realisiert, die den veränderten, Demgegenüber zeigten andere Wirtschaftsbereiche zwar erhöhten Anforderungen der Wirtschaft an bestimmte Be- insgesamt eine positive Tendenz, die aber zu schwach aus- reiche der Infrastruktur aufgrund veränderter Rahmenbe- fiel, um ein wachstumswirksames Gegengewicht zu bilden. dingungen, des Strukturwandels und der zunehmenden Be- Insbesondere die Unternehmen in den Bereichen Verkehr deutung neuer Technologien, Rechnung tragen. Hierbei und Nachrichtenübermittlung konnten an ihre Wachstums- handelt es sich vorrangig um Infrastrukturinvestitionen für raten der letzten Jahre anknüpfen. die neuen ressortübergreifenden Akquisitionsschwerpunkte Das Gründergeschehen in Berlin entwickelte sich weiter der Stadt sowie investive Maßnahmen im Bereich der positiv aber langsamer als vor einem Jahr. Die Zahl der Ge- Humankapitalbildung. werbeanmeldungen übertraf auch im gesamten ersten Halb- Gerade die Optimierung der Infrastruktur in diesen Berei- jahr 2002 die Zahl der Abmeldungen. Der Saldo war jedoch chen wird für Berlin als Stadt im Wandel zur Dienstleis- deutlich niedriger als in den ersten sechs Monaten des Vor- tungsmetropole und auf dem Weg zum Zentrum innovativer jahres. Die meisten Unternehmungsgründungen konnten Technologieentwicklung eine wesentliche Rolle spielen. weiterhin im Dienstleistungsbereich verzeichnet werden. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden hierbei Die schwache Konjunktur prägt auch die Entwicklung am Projekte auf dem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Arbeitsmarkt. Im Oktober 2002 sank die Arbeitslosigkeit in Adlershof (WISTA) und auf dem Biomedizinischen For- Berlin gegenüber dem Vormonat nur geringfügig. Der im schungscampus Buch gefördert. Für die Errichtung eines Oktober übliche Rückgang fiel in diesem Jahr so schwach Anwendungszentrums für intermodale Verkehrstelematik in aus wie zuletzt 1997. Charlottenburg wurden GA-Mittel bewilligt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55 – Drucksache 15/861

Durch die Bereitstellung der GA-Fördermittel wurden die 1.2 Förderung der gewerblichen Wirtschaft Voraussetzungen für eine enge Zusammenarbeit zwischen Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft ist zentraler Wirtschaftsunternehmen und Wissenschafts-Einrichtungen Ausgangspunkt der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Ber- geschaffen. lins. Die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen soll Im Rahmen der Geländeerschließung für den Tourismus einhergehen mit der Steigerung der Produktivität und des sind im Jahre 2002 erstmalig Fernradwege (Berlin–Kopen- Pro-Kopf-Einkommens. Besonders in den technologieorien- hagen, Berlin–Usedom, Euroradweg R 1), der Berliner tierten, zukunftsweisenden Branchen und produktionsnahen Mauerweg und ein Wegeleitsystem für den Tourismus in Dienstleistungen sollen qualifizierte Arbeitsplätze gesichert Berlin gefördert worden. und geschaffen werden. Im Rahmen des Ausbaus und der Modernisierung von Ver- Der Mitteleinsatz zielt dabei auf Investitionen zur kehrsverbindungen zur Anbindung und Erschließung von Industrie- und Gewerbeflächen wurden im Jahre 2002 – Errichtung und Erweiterung von Betriebsstätten, Fördermittel in Höhe von … Mio. Euro für … Investitions- – Umstellung oder grundlegende Rationalisierung/Moder- maßnahmen (Straßen, Brücken) in … Berliner Bezirken zur nisierung einer Betriebsstätte, Verfügung gestellt. Im Vordergrund steht insbesondere die verkehrliche Erschließung des Wirtschafts- und Wissen- – Erwerb einer stillgelegten oder von Stilllegung bedrohten schaftsstandorts Adlershof (WISTA). Betriebsstätte, sofern er unter Marktbedingungen erfolgt. Einen wesentlichen Förderschwerpunkt der Gemeinschafts- Die Förderung des Landes Berlin konzentriert sich vorran- aufgabe bildeten weiterhin auch die Projekte der beruflichen gig auf Investitionsvorhaben kleiner und mittlerer Unter- Aus- und Fortbildung. nehmen (KMU). Sonstige Investitionen sind förderfähig,

Tabelle 1 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 Finanzmittel (in Mio. Euro) Geplante Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 98 644 88 481 87 314 85 300 85 300 445 039 – EFRE Ziel 1 19 305 18 786 18 935 – – 57 026 – EFRE Ziel 2 4 565 4117 4 027 3 442 – 16 151 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 86 392 82 392 73 018 76 830 76 830 395 462 – EFRE Ziel 1 12 321 11 990 12 084 – – 36 395 – EFRE Ziel 2 4 284 3 830 3 712 3 029 – 14 855 3. Gesamt – GA-Normalförderung 185 036 170 873 160 332 162 130 162 130 840 501 – EFRE Ziel 1 31 626 30 776 31 019 – – 93 421 – EFRE Ziel 2 8 849 7 947 7 739 6 471 – 31 006 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Mittel 1 500 1 400 1 300 1 300 1 300 6 800 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Mittel 704 704 90 90 90 1 678 3. Gesamt 2 204 2 104 1 390 1 390 1 390 8 478 III. Insgesamt (I + II) – GA-Mittel 227 715 211 700 200 480 169 991 163 520 973 406 IV. Zusätzliche Landesmittel – – –––– Drucksache 15/861 – 56 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode sofern diese Investitionen in Kompetenz- und Zukunftsfel- 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen der der Berliner Wirtschaft erfolgen bzw. sofern es sich um Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Errichtungs- und Erweiterungsinvestitionen von besonderer 2000 bis 2006 arbeitsmarkt- oder strukturpolitische Bedeutung für Berlin handelt. Die Berliner Kompetenzfelder sind die Medien- In der Förderperiode 2000 bis 2006 werden im Ostteil und Kommunikationswirtschaft, die Medizin- und Biotech- als auslaufendes Ziel 1-Gebiet rund 33 Prozent und nologie, die optischen Technologien, die Verkehrs- und Um- im Fördergebiet des Westteils von Berlin als Ziel 2-Gebiet welttechnik und die Produktionstechnik. rund 20 Prozent der EFRE-Mittel im Rahmen der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- Die Bemessung der Förderhöchstsätze zielt neben der vor- struktur“ eingesetzt. rangigen Behandlung von KMU auf besondere Struktur- effekte. Ein besonderer Struktureffekt kann unterstellt wer- Folgende Maßnahmen sind im Rahmen der GA-Förderung den, wenn das Vorhaben in besonderer Weise geeignet ist, vorgesehen: qualitativen und quantitativen Defiziten der Wirtschafts- – produktive Investitionen struktur und des Arbeitsplatzangebotes entgegenzuwirken, insbesondere durch – Wirtschaftsnahe Infrastruktur – Investitionen, die zur Hebung bzw. Stabilisierung der – Infrastruktur im Bereich der beruflichen Aus-, Fort- und Beschäftigung beitragen, Weiterbildung. – Investitionen, die die regionale Innovationskraft stärken, Die Schwerpunkte des Förderprogramms und ihr finan- – Investitionen im Zusammenhang mit Existenzgründun- zieller Umfang sind durch das „Gemeinschaftliche Förder- gen stehen, konzept“ (GFK) festgeschrieben. Das Gemeinschaftliche Förderkonzept für die ostdeutschen Bundesländer in der – Investitionen, die Arbeits- und Ausbildungsplätze für Förderperiode 2000 bis 2006 wurde am 19. Juni 2000 von Frauen und Jugendliche schaffen. der Europäischen Kommission genehmigt. Auf dieser Weiterhin kann ein besonderer Struktureffekt bei Vorhaben Grundlage wurde das Operationelle Programm für die unterstellt werden, die in überdurchschnittlichem Maße den Ziel 1-Gebiete Berlins konzipiert, das die Europäische Grundsätzen der Nachhaltigkeit entsprechen. Kommission am 29. Dezember 2000 genehmigt hat. Das Einheitliche Programmplanungsdokument für die Ziel 2- Gebiete orientiert sich ebenfalls an den Förderinhalten des 1.3 Förderung nicht-investiver Maßnahmen GFK, um die Umsetzung einer einheitlichen Förderstrate- In den Jahren 2002 bis 2006 sollen im Land Berlin zur För- gie in der Region zu gewährleisten und ist von der Kom- derung nicht-investiver Maßnahmen in der gewerblichen mission am 3. Dezember 2001 genehmigt worden. Wirtschaft und im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur insgesamt 8 478 Tsd. Euro an GA-Mitteln eingesetzt werden. Vorgesehen ist u. a., den Bereich der Förderung von Forschung und Entwicklung weiter auszubauen sowie das Im Rahmen der ergänzenden Förderung von nicht-inves- bewährte Förderinstrumentarium im Bereich des Umwelt- tiven Unternehmens-Tätigkeiten zur Stärkung der Wett- schutzes fortzusetzen. Neu ist die Unterstützung von Stadt- bewerbsfähigkeit und Innovationskraft von kleinen und teilen mit besonderem Entwicklungsbedarf aufgrund ökono- mittleren Unternehmen ist zur Unterstützung von Fachpro- mischer, sozialer, städtebaulicher und infrastruktureller grammen des Landes ein GA-Fördervolumen von insgesamt Defizite. 6 800 Tsd. Euro im Zeitraum 2003 bis 2007 vorgesehen. Durch die GA-Mittel werden im Programmbereich Schu- Mit dem Abschluss der Förderperiode 2000 bis 2006 wird lungsmaßnahmen das Programm „Zusätzliche Schulungs- Berlin seinen Förderstatus als auslaufendes Ziel 1-Gebiet leistungen für kleine und mittlere Unternehmen“ im Zusam- bzw. Ziel 2-Übergangsgebiet weitgehend verlieren. Dann menhang mit GA-förderfähigen Sachinvestitionen sowie im könnte Berlin ab 2007 als Ziel 2- für den Ostteil der Stadt Programmfeld Humankapitalbildung das Programm „Inno- und als Ziel 2-Übergangsgebiet für Fördergebiete im West- vationsassistent“ verstärkt. teil der Stadt wesentlich weniger EFRE-Mittel erhalten. Im Rahmen der Förderung des Regionalmanagements, einem neuen, modellhaften und zunächst zeitlich befristeten C. Förderergebnisse 2002 Förderangebot der Gemeinschaftsaufgabe, werden in Berlin 1 Gewerbliche Wirtschaft derzeit 3 Vorhaben für einen Zeitraum von 3 Jahren mit 1.1 Förderung investiver Maßnahmen jährlich fast 205 Tsd. Euro gefördert. In den Jahren 2003 und 2004 werden damit zur Förderung des Regionalma- Im Jahre 2002 wurden im Rahmen der GA insgesamt 388 nagements mit jährlich 614 Tsd. Euro insgesamt 1 228 Tsd. neue bzw. geänderte Anträge der gewerblichen Wirtschaft Euro an GA-Mitteln eingesetzt. mit einem Investitionsvolumen von über 900 Millionen Euro bewilligt. Hierfür wurden GA-Mittel in Höhe von Als weitere nicht-investive Maßnahme im Rahmen der wirt- 117 013 Tsd. Euro eingesetzt. Der durchschnittliche För- schaftsnahen Infrastruktur werden Planungs- und Beratungs- dersatz betrug für die Bewilligungen im Jahre 2002 rd. leistungen gefördert, die die Träger zur Vorbereitung/Durch- 13,05 Prozent. führung förderfähiger Infrastrukturmaßnahmen von Dritten in Anspruch nehmen, sofern sie nicht von anderen Ressorts zu Mit diesen Investitionsvorhaben sollen in Berlin 7 822 Ar- finanzieren sind. Für 2 Projekte an Planungs- und Beratungs- beitsplätze geschaffen und gesichert werden, davon 4 969 Ar- leistungen werden mit jährlich 90 000 Euro insgesamt beitsplätze für Männer (anteilig 63,5 Prozent) und 2 853 Ar- 450 000 Euro im Zeitraum 2003 bis 2007 eingesetzt. beitsplätze für Frauen (anteilig 36,5 Prozent). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 57 – Drucksache 15/861

Von den insgesamt bewilligten Anträgen fielen bei einer lungsstätten, die Errichtung und der Ausbau von Innova- Branchenzuordnung den Wirtschaftszweigen Datenver- tions- und Gründerzentren in den Bezirken sowie der Aus- arbeitung und Dienstleistungen für Unternehmen, Metall- bau der touristischen Infrastruktur. erzeugung/-bearbeitung sowie Filmherstellung/-verleih/ Hörfunk/Fernsehen die meisten Bewilligungen zu. 2.2 Förderung nicht-investiver Maßnahmen Schwerpunkte der Investitionstätigkeiten liegen dabei auf Im Rahmen der Förderung des Regionalmanagements, ei- Errichtungs- und Erweiterungsinvestitionen. nem neuen, modellhaften und zunächst zeitlich befristeten Förderangebot der Gemeinschaftsaufgabe, wurden in Berlin 1.2 Förderung nicht-investiver Maßnahmen bisher 3 Vorhaben der Bezirke Pankow, Lichtenberg und Im Rahmen der ergänzenden Förderung von nicht-investi- Marzahn für einen Zeitraum von 3 Jahren mit jährlich ca. ven Unternehmensaktivitäten zur Stärkung der Wettbe- 205 Tsd. Euro pro Projekt bewilligt. werbsfähigkeit und Innovationskraft von kleinen und mittle- Zur Vorbereitung/Durchführung förderfähiger Infrastruktur- ren Unternehmen sind insgesamt 1,6 Millionen Euro an maßnahmen von Dritten sind 2 Vorhaben der Gelände- GA-Mitteln bei zwei Fachprogrammen des Landes einge- erschließung für den Tourismus im Rahmen der Förderung setzt worden. von Planungs- und Beratungsleistungen bewilligt worden. Mit GA-Mitteln wurde das Programm „Innovationsassis- tent“ in 175 Förderfällen mit über 1,3 Millionen Euro D. Verwendungsnachweiskontrolle verstärkt. Von den 175 geförderten Innovationsassistenten waren 118 Männer (anteilig 62 Prozent) und 57 Frauen (an- Bei der Prüfung der Verwendungsnachweise handelt es sich teilig 38 Prozent). um eine Kontrolle der Ordnungsmäßigkeit der Subventions- gewährung sowie der Erfüllung der Fördervoraussetzungen Das Programm „Zusätzliche Schulungsleistungen für kleine im Rahmen der GA. Dabei wird auch die zweckentspre- und mittlere Unternehmen im Zusammenhang mit GA-för- chende, wirtschaftliche und sparsame Verwendung der Zu- derfähigen Sachinvestitionen“ wurde mit 12 Maßnahmen in wendungsmittel geprüft. Die Verwendungsnachweiskon- Höhe von 300 Tsd. Euro gefördert. Die geförderten Schu- trolle gehört zu der den Ländern obliegenden Durchführung lungsleistungen besuchten insgesamt 209 Teilnehmer, da- der GA. von 139 Männer (anteilig 66,5 Prozent) und 70 Frauen (an- teilig 33,5 Prozent). Für das Jahr 2002 hat die Verwendungsnachweiskontrolle im Rahmen der GA für das Land Berlin als einheitliches 2 Wirtschaftsnahe Infrastruktur Fördergebiet Folgendes ergeben: 2.1 Förderung investiver Maßnahmen Insgesamt 2002 wurden 69 neue Vorhaben sowie neue Bauabschnitte 405 geprüfte und abgeschlossene Verwendungsnach- von bereits laufenden Vorhaben im Bereich der wirtschafts- weise, davon nahen Infrastruktur mit einem Investitionsvolumen von über 368 Verwendungsnachweise der gewerblichen Wirt- 113 Millionen Euro mit GA-Mitteln in Höhe von 96 215 schaft und Tsd. Euro gefördert. Der durchschnittliche Fördersatz be- trug für die Bewilligungen im Jahr 2002 85 Prozent. 37 Verwendungsnachweise der wirtschaftsnahen Infra- struktur. Schwerpunkte der Förderung waren die Errichtung und der Ausbau von Verkehrsverbindungen, die Errichtung und der Bei der Verwendungsnachweisprüfung wurde kein Ver- Ausbau von Ausbildungs-, Fortbildungs- und Umschu- dachtsfall von Subventionsbetrug festgestellt. Drucksache 15/861 – 58 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

3 Regionales Förderprogramm „Brandenburg“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes triebe mit 20 und mehr Beschäftigten. Der Tiefpunkt von 1994 mit 884 Betrieben ist damit weit übertroffen. 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Die zunehmende Stabilisierung der industriellen Basis führt Der Aktionsraum umfasst das Land Brandenburg mit einer auch zu einem verstärkten Wachstum der Exporte. Im Jahr Fläche von 29 477 km2 und 2,602 Mio. Einwohnern (EW), 2001 wurden Waren im Wert von 4,54 Mrd. Euro ausge- von denen ca. 36 Prozent im engeren Verflechtungsraum führt. Das entspricht einem Anstieg von 6,0 Prozent gegen- Brandenburg/Berlin leben. Mit ca. 88 Einwohnern pro km2 über dem Vorjahr. hat Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern die ge- ringste Bevölkerungsdichte der Bundesrepublik Deutsch- Die größten Ausfuhrposten waren: land (bundesdeutscher Durchschnitt: 230 EW/km2). – Luftfahrzeuge (799,6 Mio. Euro), Dabei sind erhebliche regionale Unterschiede zwischen alten – Pharmazeutische Erzeugnisse (487,2 Mio. Euro), Bergbau- und Industrieregionen (wie dem Landkreis Ober- – Kunststoffe (437,6 Mio. Euro), spreewald-Lausitz mit 119 EW/km2) oder Berlin-nahen Kreisen (wie dem Landkreis Barnim mit 114 EW/km2) einer- – elektrotechnische Erzeugnisse (309,7 Mio. Euro). seits und ländlichen Gebieten (wie dem Landkreis Ostprig- Brandenburger Unternehmen sind auf den internationalen nitz-Ruppin mit 45 EW/km2) andererseits zu verzeichnen. Märkten präsent. Den größten Gesamt-Absatzmarkt stellt die Europäische Union dar, knapp 45 Prozent aller Lieferun- Alle Teilräume des Landes weisen infrastrukturelle Schwä- gen gingen in die EU-Länder. Größter Einzelmarkt sind je- chen auf (hauptsächlich im Bereich der Verkehrsinfrastruk- doch die USA (830,0 Mio. Euro), gefolgt von Großbritan- tur). Dieses gilt insbesondere für größere Bereiche des äu- nien (416,5 Mio. Euro), Polen (391,7 Mio. Euro) und ßeren Entwicklungsraumes. Dagegen hat sich – trotz Frankreich (346,5 Mio. Euro). Auf diese vier Länder entfie- unverändert vorhandener Defizite – die infrastrukturelle len im Jahr 2001 ebenfalls knapp 45 Prozent aller Ausfuh- Situation im engeren Verflechtungsraum Berlin-Branden- ren Brandenburgs. burg gebessert. Auch der Brandenburger Flughafen Schöne- feld sowie die Berliner Flughäfen Tegel und Tempelhof sind Während sich die Situation der Exportwirtschaft zuneh- relativ gut erreichbar. mend erfreulich darstellt, ist die Bauwirtschaft unverändert durch Schrumpfungsprozesse gekennzeichnet. So lag der Das Land Brandenburg hat eine ca. 250 km lange Grenze Umsatz des Baugewerbes im Jahr 2001 um 15,7 Prozent un- zur Republik Polen, des Weiteren grenzt es an die Bundes- ter dem Vorjahresniveau. Mit 16,9 Prozent sind dabei die länder Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sach- Umsätze des Ausbaugewerbes etwas stärker zurückgegan- sen-Anhalt und Niedersachsen. gen als die Umsätze des Bauhauptgewerbes (Rückgang: 15,3 Prozent). 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation Im Gegensatz zum Baugewerbe hat sich der Dienstleis- des Aktionsraumes tungssektor im Vorjahr – wie auch schon in den vergan- genen Jahren – positiv entwickelt: Die Wertschöpfung der 2.1 Allgemeine Beschreibung der wirtschaftlichen unternehmensnahen Dienstleistungen ist um 2,1 Prozent an- und Arbeitsmarktsituation gestiegen, im Bereich Handel, Gastgewerbe, Verkehr betrug Das Brandenburger Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Summe der Anstieg sogar 3,5 Prozent. aller im Land erbrachten Leistungen, lag im Jahr 2001 bei Auch der Tourismus gewinnt in Brandenburg immer stärker 40,8 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das BIP damit an Gewicht. Mit 5 000 bis 6 000 Betrieben des Beherber- leicht gesunken (–0,8 Prozent). Das Bruttoinlandsprodukt je gungsgewerbes, der Gastronomie sowie der tourismusnahen Einwohner betrug 15 712 Euro. Damit liegt Brandenburg Dienstleister hat sich die Tourismuswirtschaft in den ver- etwa im Durchschnitt der fünf neuen Bundesländer und er- gangenen Jahren zu einem Eckpfeiler der brandenburgi- reicht 60 Prozent der Wirtschaftskraft der alten Bundesländer. schen Wirtschaft entwickelt. Rechnet man alle touristischen Der Gesamtumsatz der Industrie stieg im Jahr 2001 gegen- Voll- und Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse zusammen, über dem Vorjahr um 4,0 Prozent, im Verarbeitenden Ge- kommt man zu einem Äquivalent von ca. 40 000 Vollzeitbe- werbe lagen die Zuwächse mit 4,1 Prozent sogar noch schäftigungsverhältnissen (ca. 55 000 Beschäftigungsver- geringfügig höher. Zwischen verschiedenen Wirtschafts- hältnisse insgesamt). Im Jahr 2001 ist die Anzahl der Gäste zweigen der Industrie bestehen erhebliche Wachstumsunter- gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent gestiegen, die Zahl schiede. Schrittmacher des Umsatzwachstums waren im Jahr der Gästeankünfte hat sich sogar um 5,5 Prozent erhöht. 2001 der Sonstige Fahrzeugbau (Schienen- und Luftfahr- Die wirtschaftliche Lage des brandenburgischen Handwerks zeuge), der Maschinenbau sowie das Ernährungsgewerbe. ist durch widersprüchliche Tendenzen gekennzeichnet. So Erneut wurde die Wachstumsskala von den strukturbestim- hat sich im Jahr 2001 die Zahl der Handwerksbetriebe gegen- menden Bereichen angeführt. Dieses zeigt, dass das Spezia- über dem Vorjahr um 497 verringert. Dagegen ist die Anzahl lisierungsprofil der Brandenburger Wirtschaft zunimmt. Im der handwerksähnlichen Betriebe etwas angestiegen. Auch Jahresdurchschnitt 2001 gab es in der Industrie 1 176 Be- innerhalb des Handwerks sind – bezogen auf die Beschäfti- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59 – Drucksache 15/861 gungsentwicklung – unterschiedliche Tendenzen zu beob- Personen, davon 12 298 Frauen, nahmen an beruflichen achten. Während in den Handwerksbetrieben des Baugewer- Weiterbildungsprojekten teil. bes ein Beschäftigungsrückgang von mehr als 12 Prozent zu verzeichnen war, ist in den Handwerksbetrieben des Verar- Die Gesamtzahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten beitenden Gewerbes das Beschäftigungsniveau praktisch Jahren kontinuierlich zurückgegangen: Waren 1999 noch konstant geblieben. Im Bereich der unternehmensorientier- 305 900 Menschen nicht oder nicht regulär beschäftigt, so ten Dienstleistungen des Handwerks hat sogar ein Beschäfti- ist deren Anzahl im Jahr 2000 auf 289 400 gesunken. Im gungsaufbau stattgefunden. Der Gesamtverlust an Arbeits- Jahr 2001 ist – trotz des Anstiegs der offiziell gemeldeten plätzen in Höhe von gut 7 Prozent ist also in erster Linie eine Arbeitslosen – ein weiterer Rückgang auf 286 500 Personen Folge der negativen Entwicklung im Baugewerbe. erfolgt. Die unterschiedliche Entwicklung der verschiedenen Wirt- Am 30. Juni 2000 arbeiteten 194 967 Brandenburgerinnen schaftsbereiche spiegelt sich auch bei den Existenzgründun- und Brandenburger außerhalb des Landes, 132 623 davon in gen wider. Zwar war – wie immer seit 1990 – auch im Jahr Berlin. 91 525 Pendler aus anderen Bundesländern waren in 2001 ein positiver Saldo aus Gewerbeanmeldungen und Ge- Brandenburg tätig. Der Saldo (Überschuss Auspendler) lag werbeabmeldungen zu verzeichnen. Es sind insgesamt 1 598 somit bei 103 442 Personen. mehr Gewerbe an- als abgemeldet worden. Jedoch hat in ei- nigen Bereichen – insbesondere im Baugewerbe und im Han- 2.2 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des del – die Anzahl der Abmeldungen die der Anmeldungen Aktionsraumes übertroffen. Im Bereich der unternehmensnahen Dienstleis- tungen war hingegen ein dynamisches Gründungsgeschehen Der Bund-Länder-Planungsausschuss beschloss am 25. März zu registrieren. U. a. durch diese zusätzlichen Existenzgrün- 1999 auf der Grundlage von Regionalindikatoren die Förder- dungen hat sich die Selbstständigenquote gegenüber dem sätze nach Arbeitsmarktregionen. Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent erhöht; Bran- Nach diesem Beschluss sind im Land Brandenburg alle Ar- denburg ist damit das einzige der neuen Bundesländer, in dem beitsmarktregionen, mit Ausnahme der Arbeitsmarktregion die Quote zweistellig ist. Allerdings beträgt in den alten Bun- Berlin, die auch die Orte des engeren Verflechtungsraumes desländern der Anteil der Selbstständigen an allen Erwerbs- des Landes Brandenburg beinhaltet1) (ca. 920 000 EW), so- tätigen im Durchschnitt 10,4 Prozent. Insofern bestehen auch wie die Arbeitsmarktregion Belzig ohne die Orte im enge- in Brandenburg Potenziale für eine weitere Erhöhung der ren Verflechtungsraum (ca. 80 000 EW) in das Fördergebiet Selbstständigkeit. A eingestuft worden. Im Fördergebiet A können förderfä- Trotz des Wachstums von Industrie und Dienstleistungen ist hige Investitionen mit dem höchsten Fördersatz bezuschusst im Jahr 2001 eine durchgreifende Wende auf dem Arbeits- werden. In den Brandenburger Gemeinden der Arbeits- markt ausgeblieben. Die Anzahl der Erwerbstätigen ist ge- marktregion Berlin beträgt die Höchstförderung für ein- genüber dem Vorjahr um gut 22 000 Personen gesunken, die zelbetriebliche Investitionsvorhaben rückwirkend ab 1. Ja- Zahl der Arbeitslosen ist um 7 000 Personen gestiegen. nuar 2000 20 Prozent Nettosubventionsäquivalent zuzüglich 10 Prozent Bruttosubventionsäquivalent für kleine und mitt- Es wurden durchschnittlich 233 652 (2000: 226 388) als ar- lere Unternehmen (KMU). Die Arbeitsmarktregion Belzig, beitslos registriert, davon 60,4 Prozent Frauen. Die Arbeits- bestehend aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark, ohne losenquote, ermittelt auf Basis der abhängigen zivilen Er- die Brandenburger Gemeinden der Arbeitsmarktregion Ber- werbspersonen, betrug 18,8 Prozent, bei Frauen lag sie bei lin, ist weiterhin in das Fördergebiet B eingestuft, in dem 19,3 Prozent. Berechnet auf der Grundlage aller zivilen Er- die mögliche Höchstförderung für einzelbetriebliche Maß- werbspersonen (d. h. einschließlich der Selbstständigen) lag nahmen 28 Prozent, für KMU 43 Prozent beträgt. Die Städte sie bei 17,4 Prozent, bei Frauen betrug sie 18,3 Prozent. Fürstenwalde/Spree, Strausberg und die Gemeinde Wüns- Trotzdem hat Brandenburg damit unter den neuen Bundes- dorf sind in das Fördergebiet A mit einer Höchstförderung ländern nach Thüringen die zweitniedrigste Arbeitslosen- für einzelbetriebliche Vorhaben von 35 Prozent, für KMU quote. mit 50 Prozent, eingestuft. Neben demographischen Gründen war für den leichten An- Die einzelnen Indikatoren wurden für die Bestimmung des stieg der Arbeitslosigkeit in erster Linie die Krise der Bau- Gesamtindikators wie folgt gewichtet: wirtschaft verantwortlich: Allein im Baugewerbe hat sich die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahrum knapp – durchschnittliche Unterbeschäftigtenquote 1996 17 000 Personen verringert. Alle anderen Bereiche waren bis 1998 40 Prozent weitgehend stabil oder durch einen geringfügigen Beschäfti- gungsaufbau gekennzeichnet. Allerdings ist zu konstatieren, – Einkommen der sozialversicherungspflichtig dass auch in den Bereichen mit relativ hohen Umsatzzuwäch- Beschäftigten pro Kopf 1997 40 Prozent sen die Dynamik nicht ausreichte, um in der erforderlichen – Infrastrukturindikator 10 Prozent Größenordnung zusätzliche Beschäftigung zu schaffen. – Erwerbstätigenprognose bis 2004 10 Prozent Außerdem zeigen die Arbeitslosenzahlen nur einen Teil der Unterbeschäftigung. Rund 60 000 Menschen befanden sich im Jahr 2001 in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (ein- schließlich Jugendsofortprogramm). Dazu zählen 13 944 Per- sonen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), davon 7 785 Frauen, und 11 571 Personen in Strukturanpassungs- 1) Gemeinden des engeren Verflechtungsraumes ohne die Städte Fürs- maßnahmen (SAM), davon 5 457 Frauen. Weitere 23 292 tenwalde/Spree, Strausberg und die Gemeinde Wünsdorf Drucksache 15/861 – 60 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Indikatoren zu Neuabgrenzung der Fördergebiete für die Jahre 2000 bis 2003 (Ostdeutschland = 100)

Unterbeschäf- Prognose Arbeits- tigungsquote Bruttojahreslohn Infrastruktur- marktregion pro Kopf 1997 indikator Erwerbstätigen- Gesamtindikator 1996–1998 quote 2004 Prenzlau 98,055 99,333 98,875 99,627 98,803 Perleberg 98,753 99,094 98,285 99,761 98,943 Senftenberg 98,229 99,717 100,279 98,508 99,054 Finsterwalde 98,928 98,998 99,938 99,310 99,094 Brandenburg an der Havel 98,728 99,710 100,145 97,700 99,157 Eberswalde 98,903 99,550 99,204 99,389 99,240 Neuruppin 99,177 99,305 99,287 100,480 99,261 Frankfurt (Oder) 99,875 99,611 100,208 98,820 99,707 Cottbus 99,925 99,834 99,960 98,748 99,774 Luckenwalde 100,249 99,084 99,905 101,350 99,856 Belzig 101,396 99,451 99,602 102,021 100,496 Berlin, einschl. Gemeinden e. V. 101,197 101,528 103,499 99,052 101,340

B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel Eine wesentliche Rolle bei der Erhöhung des Wirkungsgra- des von Fördermitteln (einschließlich EU-Mitteln) spielt da- Vorrangiges Ziel der Politik der Landesregierung ist eine bei die Verzahnung mit Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit dynamische und effiziente wirtschaftliche Entwicklung, (BA). Die finanziellen Möglichkeiten der BA als größtem verbunden mit der Schaffung und dem Erhalt von Arbeits- Finanzier aktiver Arbeitsmarktpolitik stellen ein erhebliches plätzen, betrieblichen Ausbildungsplätzen und der Verbesse- Potenzial dar, dessen strukturpolitisch wirksame Nutzung rung der Infrastruktur unter Einbeziehung der Ziele von Res- die Landesregierung in Kabinettbeschlüssen im August sourcenschonung, Umwelt- und Klimaschutz gemäß dem 2000 und Oktober 2001 bekräftigte. Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, das soziale, wirt- schaftliche und Umweltaspekte so ins Gleichgewicht bringt, Die wichtigsten Voraussetzungen für die Schaffung von Ar- dass die Entfaltungsfähigkeit zukünftiger Generationen ge- beitsplätzen sind private und öffentliche Investitionen, Inno- genüber heute nicht eingeschränkt wird. Die Chancengleich- vationen, die Bildung von Humankapital, geeignete Maß- heit von Frauen und Männern im Sinne des Gender-Main- nahmen zur Erleichterung des Marktzugangs sowie die streaming-Ansatzes ist dabei gleichsam zu berücksichtigen. Unterstützung des Managements. Die Landesregierung misst der Erweiterung der Europä- Die verfügbaren Finanzmittel werden vorrangig für die ischen Union große Bedeutung für die Entwicklung des Schaffung neuer und die Sicherung vorhandener Arbeits- Landes Brandenburg bei. Zur Vorbereitung des Landes und Ausbildungsplätze insbesondere für Frauen und Ju- Brandenburg auf die Erweiterung der Europäischen Union gendliche mit dem Ziel einer dynamischen, effizienten und wurde eine interministerielle Arbeitsgruppe eingesetzt. nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung eingesetzt. Dabei wird der Gender-Mainstreaming-Ansatz dem Mitteleinsatz zu- Der Schwerpunkt der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit liegt grunde gelegt. weiterhin in der Ausrichtung der Politik aller Ressorts auf die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen unter besonde- 1 Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel rer Maßgabe des von der EU geforderten Gender-Main- im Rahmen der GA: streaming. Dabei werden durch die Verknüpfung geeigneter Förder- und Finanzierungsinstrumente (Fördermix) Wir- Auf oben genanntes Ziel werden ausgerichtet: kungsgrad und Einsatzmöglichkeiten von Landesmitteln er- – die Erhöhung der Attraktivität Brandenburgs durch Er- höht und Finanzierungsspielräume geschaffen. Da die ein- richtung bzw. Verbesserung einer funktionsfähigen wirt- setzbaren Finanzierungselemente überwiegend investiven schaftsnahen Infrastruktur. Dazu gehören auch Investi- Charakter haben, ist der Fördermix außerdem geeignet, ei- tionsvorhaben für die wirtschaftsnahe Infrastruktur in nem Absinken der Investitionen zu begegnen und einen we- den Kommunen, die die Ansiedlungsbereitschaft von In- sentlichen Beitrag zum Erhalt und zur Schaffung wettbe- vestoren erhöhen und die Lebens- und Umweltqualität werbsfähiger Arbeitsplätze zu leisten. verbessern und dauerhaft sichern; Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 61 – Drucksache 15/861

– die Ansiedlung von Unternehmen, insbesondere aus Es sollen vorrangig solche Projekte und Standorte gefördert wachstumsstarken Branchen; werden, die – die Umstrukturierung von Unternehmen aus gefährdeten – den Erhalt industrieller Schwerpunktstandorte sichern, Branchen; – auf die Revitalisierung von brachgefallenen Industrie-, – die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unterneh- Verkehrs-, Konversions- und sonstigen fehlgenutzten men, insbesondere von KMU; Flächen gerichtet sind, die für eine gewerbliche Nutzung – die Förderung von Existenzgründungen, auch unter Be- geeignet sind, zur Innenentwicklung der Kommunen bei- rücksichtigung spezifischer Ansätze der Gründung durch tragen, deren Nachnutzung wirtschaftlich effizient ist Frauen; und den Zielen der Raumordnung und Landesplanung entsprechen, – die Unterstützung von Technologie- und Gründungszen- tren zur Beschleunigung des Wachstums von kleinen und – die Erreichung von Synergieeffekten beim Einsatz der mittleren Unternehmen; Fördermittel zum Ziel haben. – die Vernetzung innovativer technologieorientierter Ver- Daneben soll die Verbesserung der Anbindung bestehender bünde von Hochschulen, außeruniversitären Forschungs- Gewerbe- und Industriegebiete und bestehender Fremden- einrichtungen sowie kleinen und mittleren Unterneh- verkehrsstandorte an das überörtliche Straßen- und Schie- men; nennetz sowie die Errichtung oder der Ausbau von Abwas- serentsorgungsanlagen mit dem Ziel der Verbesserung der – die Entwicklung des Tourismus, insbesondere der inte- Standortbedingungen für Unternehmen unterstützt werden. grierten Reisegebietsentwicklung, sowie die Entwick- lung des Wassertourismus einschließlich der Fremden- Die Vorhaben müssen den strukturpolitischen Zielsetzungen verkehrsinfrastruktur, des Kultur-, Städte- und Gesund- der Landesregierung entsprechen, d. h. sie müssen erhebli- heitstourismus; che Bedeutung für die infrastrukturelle Entwicklung der Re- gion und positive Auswirkungen auf die Entwicklung der – die Durchführung nicht-investiver Maßnahmen zur Stär- gewerblichen Wirtschaft haben. Dies ist insbesondere dann kung des Humankapitals in KMU und unter Berücksich- der Fall, wenn durch die nachfolgenden Ansiedlungen bzw. tigung des Aspektes gleicher Berufschancen für Frauen Investitionen unmittelbar Arbeitsplätze geschaffen oder ge- und Männer. sichert werden. Die Vorhaben müssen wirtschaftlich und auf Dauer tragfähig sein. 1.1 Förderung der gewerblichen Wirtschaft Darüber hinaus wird eine Verzahnung mit arbeitsmarktpoli- Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft wird gemäß tischen Programmen, z. B. mit Arbeitsbeschaffungsmaßnah- dem Leitbild der dezentralen Konzentration auf landespla- men angestrebt, um insgesamt eine größere Anzahl von Pro- nerisch präferierte Schwerpunktorte konzentriert. Für die jekten realisieren zu können. strukturschwachen Regionen (Fördergebiet A des Rahmen- Um die Landkreise und kreisfreien Städte in den besonders planes), zu denen alle Arbeitsmarktregionen des Landes strukturschwachen Regionen bei ihren Entwicklungsbemü- Brandenburg mit Ausnahme der Brandenburger Gemeinden hungen zu unterstützen, werden derzeit fünf Regional- der Arbeitsmarktregion Berlin sowie der Gemeinden der management-Projekte im Rahmen eines befristeten Modell- Arbeitsmarktregion Belzig gehören, können förderfähige projekts gefördert, mit denen den betroffenen Regionen von Investitionen bei Nachweis einer hohen Effizienz mit För- gezielt auf diese Aufgabe eingesetzten Regionalmanagern derhöchstsätzen bezuschusst werden. verstärkt Anstöße und Hilfestellung bei der Mobilisierung In den Gemeinden der Arbeitsmarktregion Belzig (Land- des regionseigenen Entwicklungspotenzials und der regio- kreis Potsdam-Mittelmark ohne die Brandenburger Gemein- nalen Entwicklungsaktivitäten gegeben wird – im Interesse den der Arbeitsmarktregion Berlin) beträgt der Förder- einer allgemeinen Steigerung von Wachstum und Beschäfti- höchstsatz 28 Prozent, bei KMU 43 Prozent. In den gung. Brandenburger Gemeinden der Arbeitsmarktregion Berlin liegen die Förderhöchstsätze bei 20 Prozent Nettosubventi- 1.3 Förderung des Tourismus onsäquivalent, für KMU zuzüglich 10 Prozent Bruttosub- ventionsäquivalent. Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft und der wirt- schaftsnahen Infrastruktur schließt den Bereich Tourismus Das Land Brandenburg behält sich vor, bestimmte Branchen mit ein. von der Förderung auszuschließen und ökologisch nachtei- lige Maßnahmen nicht zu fördern. Näheres wird in der För- Die Landesregierung sieht die integrierte Erschließung der derrichtlinie geregelt. Reisegebiete des Landes entsprechend ihrer touristischen Profilierung und in Abstimmung mit der Standortentwick- lung und regionalen Entwicklungskonzeptionen als Schwer- 1.2 Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur punkt der Tourismuspolitik an. Dies bedeutet, dass inner- Die Förderung von Maßnahmen der wirtschaftsnahen Infra- halb der Tourismusförderung die öffentlichen Hilfen vor struktur wird in der Regel ebenfalls auf landesplanerisch allem auf diejenigen Gebiete und Projekte zu richten sind, in präferierte Standorte konzentriert. denen sie kurzfristig am wirkungsvollsten zur Entstehung Bei der Erschließung von Industrie- und Gewerbeflächen und zum Erhalt von Arbeitsplätzen und dauerhaften Ein- wird darauf geachtet, dass ein enger Bezug zur Entwicklung kommen beitragen können. der gewerblichen Wirtschaft gegeben ist und keine Überka- Zur Entwicklung des Wasserwandertourismus wird das pazitäten entstehen. Land an ausgewiesenen Wasserläufen Vorhaben der ge- Drucksache 15/861 – 62 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode werblichen Wirtschaft und Infrastrukturmaßnahmen, die nahmen in den Mitgliedstaaten. Die Mittel des europäischen dem Wasserwandern dienen, schwerpunktmäßig und unter Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für den Zeitraum Beachtung der Belange des Natur- und Umweltschutzes för- 2000 bis 2006 in Höhe von voraussichtlich 1,64 Mrd. Euro dern. Maßnahmen zur Komplettierung des überregionalen werden in Höhe von ca. 0,58 Mrd. Euro ca. 35 Prozent in Radwanderwegenetzes des Landes Brandenburg werden Verbindung mit der GA eingesetzt (Zeitraum 1994 bis 1999 weiterhin unterstützt. In der gewerblichen Wirtschaft haben ca. 75 Prozent). Vorhaben zur Qualitätsverbesserung des Angebotes Vor- rang; dies gilt auch für gewerblich betriebene jugendtouris- Über 1,0 Mrd. Euro werden bis 2006 außerhalb der GA, ins- tische Einrichtungen. besondere zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruk- tur, zur Technologieförderung, für Vorhaben des Immissi- 1.4 Förderung nicht-investiver Maßnahmen onsschutzes, für erneuerbare Energien, für Maßnahmen der Zur Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit kommunalen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, sowie der Innovationskraft von kleinen und mittleren Unter- für die Abfallentsorgung, für das Kommunale Kulturinvesti- nehmen werden GA-Mittel zur teilweisen Finanzierung von tionsprogramm, im Bereich des Hochschulwesens und der betrieblichen Beratungsleistungen, für auf betriebliche Be- außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, im Bereich dürfnisse gerichtete Schulungsleistungen, zur qualitativen der Bildung, der Verkehrsinfrastruktur sowie zur Entwick- Verbesserung der Personalstruktur durch die Ersteinstellung lung städtebaulich relevanter Brachflächen und der Erneue- und Beschäftigung von Hochschulabsolventen/innen und rung und Entwicklung städtischer Problemgebiete bereitge- zur Durchführung betrieblicher Maßnahmen im Rahmen der stellt. Von den in der Förderperiode 1994 bis 1999 von der angewandten Forschung und Entwicklung bereitgestellt. Europäischen Kommission (EU KOM) aufgelegten Gemein- Näheres wird in Förderrichtlinien geregelt. (Tabelle siehe schaftsinitiativen (GI) werden im Zeitraum 2000 bis 2006 unten) nur die Gemeinschaftsinitiativen INTERREG und URBAN weitergeführt. 2 Weitere Entwicklungsmaßnahmen mit regio- nalem Bezug Nach neuen Aussagen der Europäischen Kommission kann der Einsatz von Mitteln der Arbeitsförderung bei EFRE- 2.1 Europäischer Fonds für regionale Entwick- Fördermaßnahmen des Operationellen Programms Bran- lung (EFRE) denburg 2000 bis 2006 unter bestimmten Voraussetzungen Die Europäische Gemeinschaft beteiligt sich in den Berei- gebilligt werden. Gegenwärtig erfolgt die Entwicklung von chen Regional-, Sozial- und Agrarstrukturen an Fördermaß- geeigneten Prüfverfahren/Kriterien, mit deren Hilfe geprüft

Finanzierungsplan 2003 bis 2007 – in Mio. Euro –

Finanzmittel Geplante Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007

I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 250,213 204,498 194,803 199,766 159,961 1 009,241 – GA-Normalförderung 165,822 154,371 144,123 146,060 146,170 756,546 – EFRE 84,391 50,127 50,680 53,706 13,791 252,695 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 128,998 95,740 93,657 92,975 75,400 486,770 – GA-Normalförderung 85,920 79,760 74,570 75,400 75,400 391,050 – EFRE 43,078 15,980 19,087 17,575 0,000 95,720 3. Insgesamt 379,211 300,238 288,460 292,741 235,361 1 496,011 – GA-Normalförderung 251,742 234,131 218,693 221,460 221,570 1 147,596 – EFRE 127,469 66,107 69,767 71,281 13,791 348,415

II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 19,818 14,709 14,468 14,569 11,033 74,597 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 5,000 3. Insgesamt 20,818 15,709 15,468 15,569 12,033 79,597

III. Insgesamt (I + II) 400,029 315,947 303,928 308,310 247,394 1 575,608

IV. zusätzl. Landesmittel –––––– Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 63 – Drucksache 15/861 werden kann, unter welchen Voraussetzungen und bei wel- – Programm zur Schließung der Ausbildungsplatzlücke chen Projekten eine solche Verzahnung möglich ist. (gemäß Vereinbarung des Bundes mit den neuen Bun- desländern und nach Ergänzung/Aufstockung durch das 2.2 Förderung des Mittelstandes Land Brandenburg). – Markterschließung im Verbund Für kleine und mittlere Unternehmen, die nicht im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe förderfähig sind, sind folgende Das Land Brandenburg fördert die Markterschließung für Programme aufgelegt worden: Erzeugnisse und Dienstleistungen im In- und Ausland so- wie Messen, Ausstellungen und Kooperationsbörsen. Ne- – Programm zur Gründungs- und Wachstumsfinanzierung ben Projekten im Bereich Marketing, Werbung und Ver- Bereitstellung von zinsgünstigen Darlehen zu Existenz- trieb werden der Aufbau von Marktzugangsinitiativen, gründungen von kleinen und mittleren Unternehmen der z. B. durch Bildung von Wertschöpfungsketten, Dach- gewerblichen Wirtschaft und für Angehörige freier marken, Lieferverflechtungen sowie Beschaffungs- und Berufe. Darlehensobergrenze 2,0 Mio. Euro. Bei Darle- Bietergemeinschaften, finanziell unterstützt. Markt- hen bis 0,5 Mio. Euro können kleine Unternehmen bis zu erschließung im Verbund ermöglicht es den kleinen und 50 Beschäftigten eine zusätzliche Zinsverbilligung durch mittelständischen Betrieben, Hemmnisse beim Markt- das Land Brandenburg erhalten. zutritt zu überwinden bzw. in Kooperation anspruchs- volle Sortimente und ein höheres Angebotsvolumen zu Im Rahmen der Gründungs- und Wachstumsfinanzie- erreichen, wodurch die Markterschließung oft erst mög- rung wurde zusätzlich der Baustein „Wachstum-Plus“ lich wird. beschlossen. Er richtet sich schwerpunktmäßig an Hand- werks- und Einzelhandelsbetriebe. Darüber hinausgehende Hilfen und Unterstützung können kleine und mittlere Unternehmen wie folgt in Anspruch – Programm zur Förderung des Coaching von neu gegrün- nehmen: deten Unternehmen – Mittel aus dem Innovationsfonds, insbesondere zuguns- Gewährung eines Zuschusses in Höhe von bis zu 2 600 ten des Aufbaus kleiner und mittlerer Technologieunter- Euro bei der Inanspruchnahme von Coachingleistungen nehmen. Aus dem Fonds können Darlehen ausgereicht (beratender Begleitung) durch kleine und mittlere Unter- bzw. Beteiligungen eingegangen werden. nehmen, sofern sie in Vorbereitung auf ihre Gründung – Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin- eine mit Mitteln des ESF finanzierte qualifizierende Be- Brandenburg GmbH (MBG) stellt kleinen und mittleren ratung über regionale Lotsendienste nutzen. Das Pro- Betrieben der gewerblichen Wirtschaft Eigenkapital in gramm dient dazu, die Wettbewerbschancen von neu ge- Form von meist „stillen Beteiligungen“ bis zu einer gründeten Unternehmen zu verbessern. Es ist mit einer Höhe von 1,02 Mio. Euro zur Verfügung. Förderrichtlinie des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen zur Vorbereitung von Grün- – Aufgabe der BC Brandenburg Capital GmbH ist der Er- dungsvorhaben verzahnt worden. werb und das Halten von Beteiligungen und die Überlas- sung von Risikokapital an kleine und mittlere Unterneh- – Programm zur Liquiditätssicherung (LISI) men mit der Konzentration auf wachstumsorientierte Einmaliges Darlehen zur Überbrückung von Liquiditäts- mittelständische Unternehmen mit einer Betriebsstätte engpässen in kleinen und mittleren Unternehmen in im Land Brandenburg. Höhe von höchstens 20 Prozent der letzten festgestellten – Das Risikokapital wird in Form von qualifizierten Min- Bilanzsumme, das für die Wiederherstellung der Wettbe- derheitsbeteiligungen und stillen Beteiligungen zur Ver- werbsfähigkeit des Unternehmens erforderlich ist (bank- fügung gestellt, und es wird eine aktive strategische und üblicher Zinssatz). operative Unterstützung des Managements gegeben. Das – Konsolidierungsfonds zur Sicherung mittelständischer Mindestinvestment liegt dabei bei 0,25 Mio. Euro, das Unternehmen (KONSI) Höchstinvestment bei ca. 4,0 Mio. Euro. Einmalige Konsolidierungshilfe in Form eines Darle- – Unternehmen (KMU), die entsprechenden Aus- und hens bzw. einer „stillen Beteiligung“ bis zu einer Höhe Weiterbildungsbedarf des örtlichen Managements in ei- von 1,02 Mio. Euro zur Überbrückung von Liquiditäts- nem oder mehreren Schwerpunktbereichen haben, kön- engpässen zur Konsolidierung in kleinen und mittleren nen Leistungen des „Senior-Experten-Service“ in An- Unternehmen. spruch nehmen. – Unternehmen (KMU) können betriebsbegleitende Hilfen – Programme zur Förderung der Berufsausbildung im des RKW Brandenburg in Form von Beratungsleistun- Land Brandenburg durch die Gewährung von Zuschüs- gen in Anspruch nehmen. sen für – die Förderung der überbetrieblichen Lehrlingsunter- 2.3 Wissenschaft und Forschung, Technologie, In- weisung und die Errichtung und vor allem Ergänzung formations- und Kommunikationstechnologie und Modernisierung von überbetrieblichen Berufsbil- dungsstätten bzw. Berufsbildungsstätten, die fach- Das Land Brandenburg hat auf der Grundlage des Branden- praktische Ausbildung im Kooperativen Modell burgischen Hochschulgesetzes vom 24. Juni 1991, das am durchführen, 20. Mai 1999 neu gefasst wurde, die Universität Potsdam, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus und – die Förderung von Ausbildungsverbünden. die Europa-Universität „Viadrina“ Frankfurt/Oder errichtet. Drucksache 15/861 – 64 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Die Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in delsregister (Stichwort: elektronischer Rechtsverkehr) Potsdam-Babelsberg wird als künstlerische Hochschule dienen der beschleunigten Einführung der Medienkon- weitergeführt. vergenz auch im Land Brandenburg. Dieser Prozess wird Darüber hinaus wurden in Brandenburg, Eberswalde, der durch das Programm BIEM (Brandenburgisches Innova- Lausitz (Senftenberg, Cottbus), Potsdam und Wildau Fach- tionsprogramm für eBusiness und Medienkonvergenz) hochschulen errichtet, die nach Studiengängen, Größe und unterstützt. Standortverteilung ein anforderungsgemäßes Angebot si- Zur Unterstützung von Unternehmensgründungen aus dem chern sollen. Wissenschaftsbereich, zur Förderung von Verbundvorhaben Der Auf- und Ausbau der gesamten Hochschullandschaft zwischen Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen so- geschieht in enger Verbindung mit dem Aufbau der außer- wie zur Stärkung der drittmittelorientierten Infrastruktur von universitären Forschungseinrichtungen. Außerdem wurden Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtun- Mehr-Länderanstalten und Forschungs-GmbH gegründet. gen wurde Anfang 1997 die Fördermaßnahme „Verbundfor- Mit allen diesen Einrichtungen werden die Grundlagen für schung“ eingeführt. eine leistungsfähige Wissenschaftslandschaft gelegt, von Über das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung der Impulse für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale und Kultur (MWFK) aufgelegte Programm „Befähigung Entwicklung des Landes ausgehen. von Hochschulabsolventen als Unternehmensgründer“ stan- Mit der Weiterentwicklung des Technologiekonzeptes zum den den Hochschulen 1999 erstmals Mittel zur Unterstüt- Innovationskonzept wurden die für das Land besonders zu zung von Lehrveranstaltungen und anderen Maßnahmen zur entwickelnden Branchen wie Produktionstechnologie, Werk- Förderung der Selbstständigkeit und des innovativen Unter- stofftechnologie, Mikrotechnologie, Biotechnologie und nehmertums zur Verfügung. Managementmethoden sowie Umweltschutz und Landwirt- Die Fortsetzung und Verstetigung dieser neuen Förderinst- schaft (z. B. Agrotechnik und nachhaltige Landschaftsge- rumente in den kommenden Jahren soll zu einer Stärkung staltung) überprüft und aktuellen Entwicklungen angepasst. des Technologietransfers und zu einer nachhaltigen Verbes- Es wird eine Umorientierung von der projektbezogenen serung des Klimas für Unternehmensgründungen beitragen Technologieförderung zur ganzheitlichen netzwerkorientier- und dafür sorgen, dass künftig ein großer Teil innovativ- ten Innovationsförderung angestrebt. Dabei leisten die bran- technologieorientierter Unternehmensgründungen aus dem denburgischen Hochschulen und außeruniversitären For- Bereich der Hochschulen kommt. schungseinrichtungen wesentliche Entwicklungsbeiträge. Dem Technologietransfer als Bindeglied zwischen Wissen- 2.4 Rationelle Energienutzung schaft und Wirtschaft kommt besondere Bedeutung zu. Dieser Entwicklung Rechnung tragend, wurde in der Vergan- Die brandenburgische Wirtschaftsstruktur ist traditionell genheit ein System von Transfereinrichtungen an den Hoch- stark energieorientiert. Die Umstrukturierung der Energie- schulen des Landes, den außeruniversitären Forschungsein- bereitstellung hat maßgeblich zum Rückgang der CO2- richtungen, den Industrie- und Handelskammern (IHK) Emissionen beigetragen. Allein in den Neubau und die Mo- sowie den Handwerkskammern geschaffen. dernisierung der Braunkohlekraftwerke in der Lausitz sind rund 5 Mrd. Euro geflossen. Aufgrund der positiven Wirt- In der heutigen Informationsgesellschaft nehmen die schnell schaftsentwicklung steigen der Energieverbrauch und damit zusammenwachsenden Medien-, Informations- und Kom- auch die CO2-Emissionen seit 1998 wieder an. Im Jahr 2000 munikationstechnologien einen immer breiteren Raum ein. beliefen sich die energiebedingten CO2-Emissionen im Die Hochschulen berücksichtigen diese Entwicklung durch Land Brandenburg auf 33,2 Mio. Tonnen. Darin enthalten eine stärkere apparative, methodische und inhaltliche Ein- sind die Emissionen, die dadurch entstehen, dass über bindung neuer Medien in die Ausbildung und fördern somit 50 Prozent der Stromerzeugung des Landes über die Lan- ihre weitere Entwicklung. desgrenzen exportiert werden. Mit 83 Prozent des CO2- In diesem Prozess wachsen auch die Anforderungen an Äquivalents leisten Energiebereitstellung und -umwandlung kleine und mittlere Unternehmen (KMU), technologische in Brandenburg einen ungewöhnlich hohen Beitrag zur Innovationen in diesen Bereich zügig und effizient umzuset- Treibhausgasemission. Deshalb sind künftig der Energiefor- zen. Aus eigener Kraft sind KMU dazu häufig nicht in der schung und der Entwicklung von Energietechnologien so- Lage und müssen deshalb hierin unterstützt werden. wie dem Klimaschutz stärkere Bedeutung beizumessen. Vorrangiges Ziel des Landes Brandenburg ist es daher, Die zunehmende Globalisierung und der sich mit der Libe- durch die Förderung der Entwicklung, Einführung und An- ralisierung der Energiemärkte verschärfende Wettbewerb wendung moderner Medien-, Informations- und Kommuni- stellen die Unternehmen des Energiebereiches vor hohe An- kationstechnologien die Wettbewerbsfähigkeit der Unter- forderungen an die Entwicklung und Bereitstellung energie- nehmen des Landes Brandenburg zu erhöhen. Auf diese und kostensparender Technologien und Produkte. Weise werden die Voraussetzungen zur dauerhaften Siche- Die Förderung der angewandten Forschung und Entwick- rung bestehender und zur Schaffung neuer Arbeitplätze ge- lung innovativer energiesparender Technologien und deren schaffen. Nutzung trägt entscheidend dazu bei, dass brandenburgische Diese Förderstrategie wird durch die brandenburgische Unternehmen ihre Spitzenpositionen bei der Energiepro- e-commerce-Initiative untersetzt. Alle Aktivitäten im Be- duktivität, der Energiespartechnik und der Nutzung erneuer- reich der Medien-, Informations- und Kommunikations- barer Energien halten können. Grundlage für geeignete technologie einschließlich der Förderung der Einführung Fördermaßnahmen bildet die „Energiestrategie 2010“ des elektronischer Register im Bereich Grundbuch und Han- Landes Brandenburg, die – ausgehend vom Leitbild der Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 65 – Drucksache 15/861 nachhaltigen Entwicklung – konkrete Zielstellungen für die von Bundes- und Landesstraßen. Damit kann neben der Ver- Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energien so- besserung der Kontinuität des Verkehrsablaufs auf der wie hierzu erforderliche Handlungsschwerpunkte enthält. Straße ein nicht unerheblicher Teil des Kfz-Kurzstrecken- Mit der Förderung durch das REN-Programm des MW sol- verkehrs von bis zu ca. 5 km auf das umweltverträglichste len in Brandenburg Maßnahmen im Bereich der rationellen Verkehrsmittel, das Fahrrad, umgelenkt werden und damit Energieanwendung und der Nutzung der erneuerbaren Ener- ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffemis- gieträger fortgesetzt werden. sionen im Straßenverkehr geleistet werden. Mit dieser Förderstrategie werden insbesondere kleine und Darüber hinaus ist die Förderung kommunaler Straßenbau- mittelständische Unternehmen dabei unterstützt, mit inno- maßnahmen von besonderer Bedeutung, da damit kommu- vativen Produkten Marktanteile zu erringen. Damit verbun- nale Anschlussmaßnahmen zeitnah mit den Bundes-/Land- den ist die Sicherung und Schaffung zukunftsorientierter straßen ermöglicht werden können. Dabei unterstützt das Arbeitsplätze für Männer und Frauen. Land die Kommunen im Hinblick auf die Realisierung einer integrierten, umwelt-, sozial- und stadtverträglichen Ver- 2.5 Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur kehrsplanung und entsprechender Maßnahmen. Dies erhöht die Attraktivität der Regionen für Investoren und unterstützt Die Qualität der Verkehrsinfrastruktur und die Effizienz der die regionale Wirtschaftsentwicklung. Verkehrsabwicklung sind von entscheidender Bedeutung für die regionale Wirtschaftsentwicklung. Die Neu- und Aus- Als logisches Bindeglied zwischen den unterschiedlichen baumaßnahmen des Bundesverkehrswegeplanes 1992 Verkehrssystemen und dem Wirtschaftsverkehr werden (BVWP 92) für den Schienen-, Wasserstraßen- und Straßen- standortbezogene Verkehrsinfrastrukturprojekte mit erhebli- verkehr, dabei besonders die Verkehrsprojekte Deutsche chen strukturpolitischen Effekten wie Güterverkehrszent- Einheit, bilden die Basis für die Verbesserung der verkehrli- ren, Binnenhäfen, Verkehrslandeplätze und Anschlussbah- chen Erschließung der Regionen. nen, die nicht Eigentum des Bundes sind, bedarfs- und Das Land Brandenburg verfügt von der Struktur her über umweltgerecht entwickelt. ein ausreichend dichtes übergeordnetes Verkehrsnetz. Im Vordergrund steht nicht die Verdichtung, sondern ein struk- 2.6 Wohnungsbau tureller Umbau mit leistungsfähigen Verbindungen für den Wirtschafts- und Personenverkehr zu den Mittelzentren. Für Die Wohnungspolitik des Landes Brandenburg zielt einer- das Land Brandenburg hat u. a. der Ausbau des vorhande- seits darauf ab, sozial schwache Haushalte bei der Versor- nen Bundesfernstraßennetzes einen hohen Stellenwert. gung mit angemessenem Wohnraum zu unterstützen. Ande- rerseits werden dabei die geänderten Gegebenheiten auf Anders als in den dichter besiedelten Bundesländern kann dem Wohnungsmarkt (hohe Wohnungsleerstände) berück- die Verbindung der Ober- und Mittelzentren des Landes nur sichtigt: Die Förderung der Bildung selbst genutzten zum Teil durch das sehr großmaschige Netz der Autobahnen Wohneigentums wurde auf die Innenstädte, auf innerstädti- gewährleistet werden. Die Standortbedingungen für die sche Altbauquartiere und den vorhandenen Wohnbestand wirtschaftliche Entwicklung der Städte und Gemeinden sind konzentriert, um der Abwanderung aus den Städten ins Um- deshalb durch ein Netz ergänzender und besonders leis- land entgegenzuwirken. Die Wohnungsbauförderung im Be- tungsfähiger Bundesstraßen, das so genannte „Blaue Netz“, stand wird auf recht hohem Niveau fortgeführt, um die dau- zu verbessern. erhaft benötigten Wohnbestände aufzuwerten. Beide Dieses „Blaue Netz“ ist ein unverzichtbarer Beitrag für die Förderstränge erhöhen die Attraktivität der Städte für die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen des Landes Bran- Einwohner, für Touristen sowie für potenzielle Investoren. denburg auch im besonderen Hinblick auf die EU-Osterwei- Die durch hohe Wohnungsleerstände in ihrer Existenz be- terung. Alle künftigen Straßenbaumaßnahmen werden wie drohten Wohnungsunternehmen werden vom Bund von den bisher unter Beachtung der europäischen Richtlinien u. a. Altschulden auf abgerissenem Wohnraum entlastet und er- hinsichtlich der Luftqualität durchgeführt. Hierfür sind ver- halten weitere Landesbeiträge für investive Maßnahmen. kehrsbeeinflussende Maßnahmen erforderlich, um die vor- Die direkte Wohnungsbauförderung sowie die Stabilisie- gegebenen Grenzwerte bis 2005 einzuhalten. Nach Ab- rung der örtlichen Wohnungswirtschaft leisten wertvolle schluss des Ausbaus des „Blauen Netzes“ wird eine Beiträge zur Unterstützung der regionalen Bauwirtschaft verbesserte Erreichbarkeit der bestehenden und potenziellen und zur Schaffung und zum Erhalt regionaler Arbeitsplätze Investitionsstandorte auch über die Autobahnen sowie eine in der Bauwirtschaft. höhere Verkehrssicherheit für den größten Teil der branden- burgischen Regionen erreicht sein. Neben sozialen und ökonomischen Kriterien werden auch ökologische Anforderungen bei der Wohnungsbauförderung Daneben sind die Instandsetzung und der Ausbau der Lan- beachtet. Während beim Neubau der künftige Energiebedarf desstraßen, Eisenbahnstrecken für den Schienenpersonen- von vornherein der Energieeinsparverordnung (EnEV) ent- nahverkehr einschließlich dessen Verknüpfung zum Fern- sprechen muss, ist die Anwendung der EnEV bei Gebäuden verkehr sowie der Ausbau des Flughafens Schönefeld von im Bestand zunächst nur teilweise vorgeschrieben. Aber herausragender Bedeutung für die wirtschaftliche Entwick- durch entsprechende Baumaßnahmen und Anwendung von lung, d. h. für die Ansiedlung von Gewerbe und eine er- innovativer Technik (Heizung, Lüftung, Regelung, Solaran- höhte Investitionsbereitschaft. lagen) wird hier immer eine tatsächliche Energieeinsparung Ein besonderer Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und eine Minderung der CO2-Emissionen erreicht und somit und Flüssigkeit im Straßenverkehr ist die Umsetzung der ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Bedarfslisten für den Bau von Außerortsradwegen im Zuge EnEV wird bei der Wohnungsbauförderung im Bestand be- Drucksache 15/861 – 66 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode reits jetzt eingehalten und durch die energetische Grobdiag- z. B. im IT- und Medienbereich bzw. die Neuordnung von nose nachgewiesen. Ausbildungsberufen. Darüber hinaus soll auch künftig die Möglichkeit bestehen, 2.7 Stadtentwicklung/-erneuerung und Stadt- Qualifizierungseinrichtungen der beruflichen Aus- und Wei- umbau terbildung zu fördern, wenn dies von besonderem Landes- interesse ist; beispielhaft sei die Unterstützung der Heraus- Maßnahmen der Stadtentwicklung und Stadterneuerung die- bildung von regionalen Branchenschwerpunkten genannt. nen u. a. der Strukturverbesserung und der Erhöhung der Lebensqualität in den Städten. Insbesondere die nahezu in 2.9 Landwirtschaft jeder Stadt eingesetzten Städtebauförderungsprogramme „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnah- Ein Hauptziel der Agrarpolitik des Landes Brandenburg ist men“ bzw. „Städtebaulicher Denkmalschutz“ tragen damit die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der ländlichen Räume maßgeblich zur Erhöhung der Investitionsbereitschaft und in ihrer Komplexität als Wirtschafts-, Sozial- und Natur- zur Erhaltung von Arbeitsplätzen auch in der Bauwirtschaft raum. Dies hat eine wettbewerbsfähige Land- und Forstwirt- bei. Die Standortbedingungen für Handel, Dienstleistung, schaft zur Voraussetzung und erfordert die Erhaltung der Gewerbe und Wohnen in den Innenstädten werden hier- vorhandenen sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze in durch entscheidend verbessert. den ländlichen Räumen. Neue Herausforderungen ergeben sich für die Städte durch Die Strategie einer integrierten Entwicklung der ländlichen Bevölkerungsverluste und Wohnungsleerstand. Neben der Räume ist untrennbarer Bestandteil des raumordnerischen Anpassung der Stadt an neue und realistische Zielgrößen wer- Leitbildes der dezentralen Konzentration. Im Rahmen dieser den verstärkt gemeinsame Anstrengungen zur Herausbildung Entwicklungsstrategie sollen u. a. ergänzende Einkommens- stabiler lokaler Wirtschaftsstrukturen erforderlich mit dem möglichkeiten geschaffen und alternative Beschäftigungs- Ziel, die Abwanderung insbesondere der aktiven Bevölkerung möglichkeiten sowohl im agrarischen wie auch im außer- zu bremsen. Notwendig ist ein integrierter Ansatz zum schritt- landwirtschaftlichen Bereich für die ländliche Bevölkerung weisen Stadtumbau, der die klassischen Instrumente der Stad- unterstützt werden. Durch regionale Schwerpunktsetzung terneuerung und Stadtentwicklung sowohl mit Maßnahmen und Koordinierung der Förderinstrumente sowie Nutzung des Rückbaus und der Umstrukturierung als auch mit Förder- alternativer Finanzierungsquellen (insbesondere Nutzung möglichkeiten für Wirtschaft und Arbeitsmarkt verbindet. der Arbeitsmarktpolitik) soll ein gezielter Beitrag zur Unter- Das neue Bund-Länder-Programm „Stadtumbau Ost“ sowie stützung der Entwicklung vor allem der strukturschwachen die dazu festgelegten flankierenden Maßnahmen stellen ge- ländlichen Räume geleistet werden. eignete instrumentelle Ansätze dar, die durch die integrierten Programme „Zukunft im Stadtteil – ZiS 2000“ und „Stadtteile 2.10 Umweltmaßnahmen mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“ so- Zur Vermeidung, Verminderung bzw. Beseitigung von wie das Programm „Entwicklung städtebaulich relevanter Umweltbelastungen bestehen für folgende Schwerpunkte Brachflächen“ unterstützt werden; auf ehemaligen Militärlie- Programme zur Förderung von: genschaften kann bei geeigneten Vorhabenauch die Richtlinie zur Förderung der Konversion herangezogen werden. – öffentlichen Maßnahmen der Abfallwirtschaft, der Alt- lastensanierung und des Bodenschutzes, – öffentlichen Abwasserableitungs- und -behandlungsan- 2.8 Einrichtungen der beruflichen Aus- und Fort- lagen, bildung – Abwasseranlagen – Kleinkläranlagen, Auf der Grundlage einer landesweiten, mit allen Landkreisen – Vorhaben des Immissionsschutzes und zur Begrenzung und kreisfreien Städten abgestimmten fortgeschriebenen energiebedingter Umweltbelastungen, Strukturplanung ist vorgesehen, die 1994 begonnene Ent- wicklung der 29 Oberstufenzentren zu einem landesweit flä- – öffentlichen Wasserversorgungsanlagen, chendeckenden System leistungsfähiger Einrichtungen der – Energieeinsparungsmaßnahmen durch Anwendung inno- beruflichen Aus- und Fortbildung auch in den kommenden vativer Technologien sowie verstärkte Nutzung erneuer- Jahren fortzusetzen. Durch Bau- und Ausstattungsinvestitio- barer, umweltschonender Energiequellen, nen soll ein hohes Niveau der fachtheoretischen Ausbildung in den beruflichen Schulen abgesichert werden. Im Interesse – Investitionsvorhaben zur Sanierung der Fernwärmever- von Synergieeffekten und zur Entwicklung der Oberstufen- sorgung, zentren zu regionalen Kompetenzzentren werden eine räum- – Maßnahmen zur Sanierung und naturnahen Entwicklung liche Nähe und weitgehende Kooperation mit überbetriebli- von Gewässern und zur Verbesserung des Landschafts- chen Ausbildungseinrichtungen der ausbildenden Wirtschaft wasserhaushalts, angestrebt. Alle Investitionsvorhaben werden mit der jeweils – Maßnahmen zur Entwicklung militärischer Hinterlassen- zuständigen Industrie- und Handelskammer bzw. Hand- schaften mit dem Ziel ihrer zivilen Nachnutzung, werkskammer und den Arbeitsämtern abgestimmt. Mit Blick auf die absehbaren mittel- bis langfristigen demografischen – der Durchführung des Freiwilligen Ökologischen Jahres, Entwicklungen erfolgte in den Jahren 2000/2001 eine umfas- – Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltsituation, die sende Überprüfung aller Prioritäten für die Fortführung des Beseitigung von Investitionshemmnissen und die Ver- Investitionsprogramms. Eine kontinuierliche Überprüfung besserung des Standortimages zur Unterstützung der erfolgt daneben auch mit Blick auf neue Ausbildungsberufe Umstrukturierung in bergbaugeschädigten und mono- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 67 – Drucksache 15/861

strukturierten Bereichen des Braunkohlen- und Sanie- In der gewerblichen Wirtschaft wurden 7 804 Anträge mit rungsplangebietes. Mitteln der GA in Höhe von 4,3 Mrd. Euro bewilligt. Damit Daneben werden zur Unterstützung von Projekten, die u. a. wurden Investitionen in Höhe von 20,3 Mrd. Euro initiiert. der Erhaltung und Verbesserung der Umwelt vorrangig im Es wurden ca. 99 000 neue Arbeitsplätze geschaffen und ca. ländlichen Raum dienen und die im Rahmen von Struktur- 152 000 gesichert. anpassungsmaßnahmen nach §§ 272 ff. in Verbindung mit Im Zeitraum 1. Januar 2001 bis 31. Dezember 2001 wurden § 415 SGB III von der Bundesanstalt für Arbeit gefördert für 601 Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft werden, Zuwendungen des Landes gewährt. Damit können Fördermittel in Höhe von ca. 358 Mio. Euro bewilligt. zusätzliche Maßnahmen z. B. zur Regionalentwicklung, der Damit verbunden war ein Investitionsvolumen von ca. Regionalvermarktung und des umweltverträglichen Touris- 2,0 Mrd. Euro, mit dem 5 799 neue Arbeitsplätze, davon mus finanziert und ein Beitrag zur Entlastung der Arbeits- 2 342 (40,4 Prozent) für Frauen, geschaffen und 13 443 Ar- marktsituation im Land Brandenburg geleistet werden. beitsplätze, davon 3 554 (26,4 Prozent) für Frauen, gesi- chert wurden. C. Förderergebnisse Im Rahmen der wirtschaftsnahen Infrastruktur wurden (seit 1 Förderung (Stand 31. Dezember 2001) Oktober 1990) 790 Vorhaben mit einem GA-Mitteleinsatz Im Land Brandenburg wurden im Zeitraum von Oktober von ca. 2,4 Mrd. Euro bewilligt. Das geförderte Inves- 1990 bis 31. Dezember 2001 GA-Mittel für 8 594 Anträge titionsvolumen beträgt 3,6 Mrd. Euro. Im Zeitraum vom der gewerblichen Wirtschaft und der wirtschaftsnahen In- 1. Januar bis zum 31. Dezember 2001 wurden 41 Anträge frastruktur mit einem Fördervolumen in Höhe von 6,6 Mrd. mit einem Fördervolumen in Höhe von 90 Mio. Euro be- Euro bewilligt. Das geförderte Investitionsvolumen beträgt stätigt. 23,9 Mrd. Euro.

Gewerbliche Wirtschaft und Infrastruktur Ergebnisse der regionalen Wirtschaftsförderung nach Jahren 1990 bis 2001

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur

Jahr Anzahl der Investitions- bewilligte Dauerarbeitsplätze Anzahl der Investitions- bewilligte geförderten volumen GA-Mittel geförderten volumen GA-Mittel Vorhaben in T EUR in T EUR Zusätzliche Gesicherte Gesamt Vorhaben in T EUR in T EUR 1990 8 35 250 7 510 232 24 256 4 11 900 6 970 1991 605 3 573 840 718 860 20 480 13 323 33 803 68 367 240 260 460 1992 451 1 339 120 252 310 7 878 6 620 14 498 32 172 620 130 350 1993 1 212 2 647 580 456 020 21 650 13 306 34 956 90 468 940 304 980 1994 924 3 084 190 614 570 14 858 22 450 37 308 83 418 320 271 810 1995 671 1 062 500 187 690 6 195 9 776 15 971 85 778 780 559 640 1996 702 1 535 100 321 790 5 583 17 044 22 627 72 167 190 108 200 1997 754 1 109 580 281 170 4 407 14 518 18 925 93 213 470 147 190 1998 527 1 150 500 304 510 3 807 8 169 11 976 88 322 470 163 330 1999 753 1 770 230 478 430 4 691 19 505 24 196 78 319 160 221 510 2000 596 1 060 160 296 330 3 110 13 770 16 880 56 139 950 95 910 2001 601 1 972 910 358 210 5 799 13 443 19 242 41 177 610 89 780 1990– 7 804 20 340 960 4 277 400 98 690 151 948 250 638 790 3 557 650 2 360 130 2001

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Investitionsbank des Landes Brandenburg Drucksache 15/861 – 68 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2 Erfolgskontrolle (Stand 31. Juli 2002) Im Rahmen der bewilligten Vorhaben, denen ein gültiger Die Erfolgskontrolle wird durch das Ministerium für Wirt- Zuwendungsbescheid bis zum Ablauf der Überwachungs- schaft im Rahmen der Verwendungsnachweisprüfung ge- fristen zugrunde lag/liegt, wurden und werden seit 1990 meinsam mit der Investitionsbank des Landes Brandenburg ca. 97 800 Arbeitsplätze neu geschaffen und 150 500 Ar- durchgeführt. beitsplätze gesichert. Die Anteile für Frauenarbeitsplätze belaufen sich dabei auf 25 100 (26 Prozent) bei den neu Von den seit Beginn der Förderung (1990) beschiedenen geschaffenen und 26 000 (17 Prozent) bei den gesicher- 9 527 Anträgen liegen 8 129 Verwendungsnachweise vor. ten Arbeitsplätzen. Das sind 85,3 Prozent der geförderten Vorhaben. Von den 8 129 Verwendungsnachweisen sind 7 468 (91,9 Prozent) Im Auftrag der Landesregierung arbeitet ein Förderpro- testiert. grammausschuss, dessen Aufgaben u. a. in der Durchset- In 1 586 Fällen erfolgten Rückzahlungen in Höhe von zung eines kontinuierlichen Systems der Wirksamkeitskont- 273,13 Mio. Euro. rolle liegen.

Gewerbliche Wirtschaftsnahe Nicht-investive Wirtschaft Infrastruktur Maßnahmen

Bewilligungen 7 839 796 892 Verwendungsnachweise 6 927 709 493 Testierte Verwendungsnachweise 6 437 671 360 Rückzahlungen (Anzahl) 1 189 334 63 Rückzahlung (Mio. EUR) 97,76 174,70 0,67 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 69 – Drucksache 15/861

4 Regionales Förderprogramm „Bremen“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes Tabelle 1 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Fläche und Bevölkerung (Stand 31. Dezember 2001) Für den Zeitraum 2000 bis 2003 umfasst der Aktionsraum Ein- Fläche des regionalen Förderprogramms „Bremen“ die Stadt Bre- Aktionsraum 1) 2 1) merhaven einschließlich der auf ihrem Territorium befindli- wohner (km ) chen landeseigenen und stadtbremischen Gebiete mit rund Bremerhavener Teil der AMR 119 Tsd. Einwohnern als C-Fördergebiet sowie die Stadt Bremerhaven/Cuxhaven Bremen mit einem Umfang von rund 541 Tsd. Einwohnern Stadt Bremerhaven 119 400 77,48 als D-Fördergebiet. Der Aktionsraum weist somit insgesamt davon im C-Fördergebiet 119 400 77,48 knapp 660 Tsd. Einwohner auf. Bremer Teil der AMR Bremen Ein besonderes Problem für die Städte Bremen und Bre- Stadt Bremen 540 770 326,78 merhaven besteht in den massiven Einwohnerverlusten im davon im D-Fördergebiet 540 770 326,78 Verlauf der 90er Jahre, in denen beide Städte zusammen Land Bremen insgesamt 660 170 404,26 zwischen 1993 und 1999 etwa 30 000 Einwohner verloren davon im Fördergebiet 660 170 404,26 haben. Hier kommt die besondere Stadt-Umland-Problema- tik des Stadtstaates Bremen zum Tragen. Durch das Zu- 1) Zuordnung des stadtbremischen Ortsteils „stadtbremisches Überseeha- sammentreffen von Stadt- und Landesgrenzen wandern im fengebiet“ zu Bremerhaven; Fläche in Bremerhaven mit Wasserfläche. Zuge der voranschreitenden Suburbanisierung einkom- Quelle: Statistisches Landesamt Bremen mensstarke Bevölkerungsschichten vielfach über die Lan- desgrenzen in das niedersächsische Umland ab. Dies führt 2.1 Bremerhaven zu massiven Steuerverlusten für den bremischen Haushalt und Mindereinnahmen des Landes im Länderfinanzaus- Die Arbeitsmarktregion Bremerhaven/Cuxhaven zählt zu gleich, die nicht durch andere Ausgleichsmechanismen den strukturschwächsten Regionen Deutschlands. Die für kompensiert werden können. Erst am aktuellen Rand in die Neuabgrenzung des GA-Fördergebietes 1999 berech- den Jahren 2000 und 2001 zeichnet sich für die Stadt Bre- neten Kennziffern weisen – z. T. erhebliche – Rückstände men als Folge einer wieder günstigeren Wachstums- und gegenüber dem Bundesdurchschnitt auf. Beschäftigungsentwicklung eine Stabilisierung der Ein- Der landesbremische Teil der Arbeitsmarktregion Bremer- wohnerzahl ab, weil der positive Saldo der eher arbeits- haven/Cuxhaven – die Stadt Bremerhaven – hatte in den platzorientierten Binnenfernwanderung gestiegen ist und 80er und 90er Jahren in den vom Strukturwandel besonders die Einwohnerverluste an das Umland z. T. kompensieren betroffenen Industriesektoren Schiffbau und Fischwirtschaft konnte. Die Situation in Bremerhaven hingegen ist nach hohe Arbeitsplatzverluste zu verzeichnen (zuletzt durch den wie vor von massiven Einwohnerverlusten im vierstelligen Konkurs des Vulkan-Werftenverbundes 1996), die von den Bereich geprägt. übrigen Wirtschaftsbereichen bis heute nicht kompensiert werden konnten. Bremerhaven gehört daher mit weit über Die in Niedersachsen liegenden Fördergebiete der Arbeits- dem Bundesdurchschnitt liegenden Arbeitslosenquoten seit marktregionen (AMR) Bremerhaven/Cuxhaven (Landkreis langem zu den regionalen Brennpunkten der Arbeitslosig- Cuxhaven) bzw. Bremen (Stadt Delmenhorst, Landkreis keit in Deutschland. Osterholz) werden im regionalen Aktionsprogramm „Nie- dersachsen“ berücksichtigt. Bei der Beschreibung des Ak- Erst seit dem Ende der 90er Jahre zeichnen sich bei der Ar- tionsraumes des regionalen Förderprogramms Bremen ist es beitsplatzentwicklung – vor allem durch die erfolgreiche daher erforderlich, von der ansonsten im Rahmen der Ge- Modernisierung und Diversifizierung der Fischwirtschaft – meinschaftsaufgabe üblichen AMR-bezogenen regionalen Anzeichen einer Erholung ab, die jedoch die hohe Arbeitslo- Gliederung abzuweichen (Vgl. Anhang 14). sigkeit nur unwesentlich verringerten. Im Jahr 2001 lag die Arbeitslosenquote bezogen auf die abhängigen zivilen Er- Tabelle 1 gibt einen Überblick über Bevölkerung und Flä- werbspersonen in Bremerhaven mit 17,7 Prozent im Jahres- che der bremischen GA-Fördergebiete. mittel rund sieben Prozentpunkte über dem Bundesdurch- schnitt (10,6 Prozent). Neben der Höhe der Arbeitslosigkeit bereitet der enorme Grad der Verfestigung der Arbeitslosig- 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation keit in der Stadt Bremerhaven besondere Probleme, die in des Aktionsraumes einem hohen Anteil Langzeitarbeitsloser zum Ausdruck kommt. So waren im Jahresmittel 2001 über 40 Prozent der Im Zuge der Neuabgrenzung des GA-Fördergebiets zum Arbeitslosen in Bremerhaven länger als ein Jahr arbeitslos 1. Januar 2000 wurde die Förderbedürftigkeit der bremi- gemeldet (gegenüber 33 Prozent in Deutschland). schen Fördergebiete festgestellt. Tabelle 2 zeigt die entspre- chenden Indikatorenwerte für die bremischen Arbeitsmarkt- Die ungünstige Entwicklung des Bremerhavener Arbeits- regionen. marktes spiegelt sich auch in der Frauenarbeitslosigkeit Drucksache 15/861 – 70 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 2 Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete 1999 Einwohner3) Durch- Erwerbs- im Fördergebiet schnitt- Spalte 2 Brutto- Spalte 4 tätigen- (Stand: liche in % jahreslohn in % 31. Dezember 1997) Arbeits- 1) Infra- prognose AMR des der SVB des struktur- 2004 in % losenquote Bundes- pro Kopf Bundes- 2) in % der 1996 durch- 1997 durch- indikator des Bundes- Wohnbe- bis schnitts in Euro schnitts durch- Anzahl völkerung 1998 schnitts (Bund gesamt) 1 23456 7 89 Bremerhaven/ 15,0 147,1 20 191 85,7 158,37 97,32 126 997 0,155 Cuxhaven Bremen 14,5 142,2 23 899 101,4 227,32 98,66 546 886 0,666 Bundesdurch- 10,2 100 23 563 100 136,78 100 19 201 426 23,40 schnitt (West)

1) SVB: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2) Bundesdurchschnitt-West: 136,78 (arithmetisches Mittel) 3) Nicht alle Arbeitsmarktregionen gehören vollständig zum Fördergebiet wider, deren Struktur und Ausmaß im Vergleich zum Bun- einem hohen internationalen Wettbewerbsdruck. In jüngster desdurchschnitt jedoch eine Besonderheit aufweist: Mit Zeit mehren sich Anzeichen weiterer Verwerfungen in die- 14,9 Prozent war die jahresdurchschnittliche Frauenarbeits- sen Bereichen. So hat die Bremerhavener SSW Fähr- und losenquote im Jahre 2001 deutlich höher als im Bundes- Spezialschiffbau GmbH im Herbst 2002 Insolvenz an- durchschnitt (10,3 Prozent), lag gleichzeitig aber auch rund melden müssen, von der rund 700 Arbeitsplätze direkt zu- fünf Prozentpunkte unter der der Männer (20,1 Prozent). züglich weiterer Arbeitsplätze in vorgelagerten Bereichen Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, dass die struktu- betroffen sind. relle und konjunkturelle Krise Bremerhavens in den 90er Jahren traditionell männliche Beschäftigungsdomänen wie 2.2 Bremen die Werft- und Stahlindustrie traf und damit die Zahl der männlichen gegenüber der der weiblichen Arbeitslosen stär- Im Zuge der Neuabgrenzung umfasst die Arbeitsmarktre- ker angestiegen ist. gion Bremen seit dem 1. Januar 2000 nur noch Bremen- Stadt, den Landkreis Osterholz und die kreisfreie Stadt Del- Nach wie vor ist die Seestadt Bremerhaven durch nachhaltige menhorst. Die Arbeitsmarktregion Bremen liegt als 60. von strukturelle Defizite gekennzeichnet: Der Bruttojahreslohn insgesamt 204 Arbeitsmarktregionen in Westdeutschland pro Kopf der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag zwar über dem 17,6-Prozent-Fördergebietsplafonds, aber bei der Indikatorenberechnung zur Fördergebietsabgrenzung noch innerhalb des 23,4-Prozent-Fördergebietsplafonds und mit 20 191,94 Euro ca. 15 Prozent unter dem Durchschnitt der konnte daher als D-Fördergebiet vollständig in das GA-För- alten Bundesländer. Das Verarbeitende Gewerbe ist in Bre- dergebiet aufgenommen werden. merhaven weiter rückläufig und mit knapp 19 Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer Der bremische Teil der Arbeitsmarktregion – die Stadt (Stichtag: 30. Juni 2001) deutlich unterrepräsentiert. Auch Bremen – weist die typische Indikatorkonstellation für sog. die unternehmensbezogenen Dienstleistungen liegen weit altindustrialisierte Regionen im Umstrukturierungsprozess unter dem Durchschnitt von Oberzentren. auf: Eine mit anderen Verdichtungsregionen vergleichbar gute, aber veraltete Infrastrukturausstattung, ein gemessen Die Wirtschaftsstruktur Bremerhavens ist in erheblichem an anderen Verdichtungsräumen unterdurchschnittliches Maße von der maritimen Wirtschaft geprägt. Betrachtet man Einkommensniveau, eine sehr angespannte Arbeitsmarkt- die Beschäftigtenanteile der einzelnen Komponenten der situation mit hohen Arbeitslosenquoten und eine leicht unter maritimen Wirtschaft, wird deren Bedeutung für Bremerha- dem Bundesdurchschnitt liegende Erwerbstätigenprognose. ven deutlich. Insgesamt können diesen Wirtschaftsbereichen 8 600 direkte Beschäftigte zugerechnet werden. Berücksich- Die wirtschaftlichen Probleme der Stadt Bremen sind im tigt man den Vorleistungsbezug sowie induzierte Beschäf- Wesentlichen den tiefgreifenden Einbrüchen im Schiffbau, tigungswirkungen durch die Einkommensverwendung er- der Stahlindustrie sowie der Genuss- und Nahrungsmittelin- geben sich rund 18 000 von der maritimen Wirtschaft dustrie als dominierende Wirtschaftszweige des Landes abhängige Arbeitsplätze. Dies entspricht etwa 30 Prozent Bremen sowie Wachstumsschwächen bei den Dienstleistun- aller Arbeitsplätze in Bremerhaven (ca. 60 000). In der Do- gen geschuldet. minanz der maritimen Branchen liegen die besonderen Pro- Ausgehend vom Konkurs der Großwerft AG Weser, Verla- bleme der Bremerhavener Wirtschaft begründet. Insbeson- gerungen bei der Tabak- und Kaffeeverarbeitung sowie wei- dere die Fischwirtschaft und der Schiffbau unterliegen teren Einbrüchen im Produzierenden Gewerbe und in der Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71 – Drucksache 15/861

Stahlindustrie hat sich Bremen seit Beginn der 80er Jahre Bewältigung das Land Bremen auch weiterhin auf die Fort- bei Arbeitslosigkeit, Beschäftigung und Wirtschaftswachs- setzung seiner strukturpolitischen Maßnahmen angewiesen tum von der Bundesentwicklung abgekoppelt. Gegen Ende sein wird. der 80er Jahre gelang es Bremen – gestützt auf allgemeine konjunkturelle Entwicklungen und eigene wirtschaftspoliti- B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel sche Anstrengungen und Förderprogramme – einen Struk- turwandel hin zu wachstumsträchtigeren Bereichen wie dem 1 Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel Luft- und Raum- sowie dem Straßenfahrzeugbau einzulei- im Rahmen der GA ten. Gleichwohl konnten die in den Vorjahren verloren ge- Das Land Bremen beabsichtigt (vgl. Tabelle 3) die Mittel gangenen Arbeitsplätze nicht vollständig ersetzt werden. der Gemeinschaftsaufgabe vorrangig für die Verbesserung Ein gravierender Rückschlag erfolgte mit dem Konkurs des der Infrastruktur einzusetzen, wobei der Erschließung von Bremer Vulkan-Werftenverbundes, der zu einem erneuten Industrie- und Gewerbegelände aufgrund der angespannten sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit auf knapp 16 Pro- Bedarfssituation ein besonderer Stellenwert eingeräumt zent im Jahre 1997 führte. wird. Maßnahmen der gewerblichen Investitionsförderung Von diesem hohen Niveau ausgehend ist seit 1998 ein nur sollen mit GA-Mitteln insbesondere im Falle von regional langsamer Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Stadt bedeutsamen Errichtungsinvestitionen durchgeführt wer- Bremen zu verzeichnen. Mit einer durchschnittlichen Ar- den. Die Förderung von Erweiterungsinvestitionen erfolgt beitslosenquote von 12,7 Prozent bezogen auf die abhängi- primär aus Landesmitteln und wird an den Arbeitsplatzef- gen zivilen Erwerbspersonen im Jahre 2001 (gegenüber fekten der Förderung ausgerichtet. Die Förderung der Um- 10,3 Prozent im Bundesdurchschnitt) gehört die Stadt stellung/grundlegenden Rationalisierung erfolgt im Rahmen Bremen nach wie vor zu den Regionen mit der höchsten der Förderung von arbeitsplatzsichernden Maßnahmen. Die Arbeitslosigkeit in den alten Bundesländern. Betrachtet man Gestaltung der Fördersätze berücksichtigt einerseits die neben der Arbeitslosenquote zusätzlich die überdurch- vorgeschriebene Abstufung bei Beachtung der haushaltsmä- schnittlich hohe Zahl von Personen, die an arbeitsmarktpoli- ßigen Vorgaben und ermöglicht andererseits, dass die bre- tischen Maßnahmen (ABM etc.) teilnehmen, zeigt sich (in mische politische Vorgabe erfüllt wird, bei der Investitions- beiden Städten des Landes Bremen) eine gravierende Unter- förderung die maximalen Förderpräferenzen, die die GA beschäftigung. gestattet, in Bremen und Bremerhaven voll auszuschöpfen. Das massive Wegbrechen von Arbeitsplätzen in traditionell Die zusätzlichen Landesmittel zur Förderung der gewerbli- männlichen Beschäftigungsdomänen führte auch in der chen Wirtschaft enthalten auch die EU-Programmmittel für Stadt Bremen – genauso wie in Bremerhaven – dazu, dass das Ziel 2-Programm 2000 bis 2006. Bundesmittel werden die Frauenarbeitslosenquote im Jahre 2001 jahresdurch- nicht zur Kofinanzierung von EU-Programmen herangezo- schnittlich mit 11,1 Prozent um etwa drei Prozentpunkte un- gen. Zur Reaktivierung von Industriebrachen sowie zur Ver- terhalb der Männerarbeitslosenquote (14,0 Prozent) lag. besserung der touristischen Attraktivität werden im Lande Gleichzeitig lag die Frauenarbeitslosigkeit aber auch in der Bremen in den Jahren 2003 bis 2004 Landesmittel in Höhe Stadt Bremen um knapp einen Prozentpunkt über der bun- von bis zu 41,8 Mio. Euro benötigt. Für die Ansiedlung von desweiten Frauenarbeitslosenquote. Tourismus-Projekten in der Stadtgemeinde Bremen sollen davon bis zu 10,8 Mio. Euro berücksichtigt werden. Der Beschäftigungsaufbau in Bremen nimmt seit der zwei- ten Hälfte der 90er Jahre wieder zu und folgt mehr und mehr Die mit dem 24. Rahmenplan in Kraft getretene Reform der dem sektoralen Entwicklungsmuster der Bundesrepublik GA ermöglicht die Förderung nicht-investiver Maßnahmen. insgesamt, d. h. Träger neuer Beschäftigung sind auch in Im Land Bremen soll dies in Form einer Beratungsförde- Bremen zunehmend die Dienstleistungen, und hier insbe- rung für kleine und mittlere Unternehmen umgesetzt wer- sondere die unternehmensorientierten Dienstleistungen. den. Die Förderung soll sich auf die Kosten für betriebswirt- Gleichwohl zeigt die sektorale Beschäftigungsstruktur Bre- schaftliche Beratungsleistungen erstrecken, die von mens im Großstädtevergleich nach wie vor ein hohes Ge- externen und sachverständigen Beratern für betriebliche wicht der Industrie und – trotz der größten Entwicklungs- Maßnahmen erbracht werden, wenn sie für das Unterneh- dynamik in den letzten Jahren – eine Unterrepräsentanz der men und seine weitere Entwicklung von Gewicht sind und unternehmensbezogenen Dienstleistungen. sich von den Maßnahmen der laufenden normalen Ge- schäftstätigkeit deutlich abheben. Weitere nicht-investive Zusammengefasst ist die Wirtschafts- und Beschäftigungs- Maßnahmen sind wegen der geringen bremischen GA-Mit- entwicklung Bremens aktuell durch drei Aspekte gekenn- tel nicht vorgesehen. Diese Art der Beratungsförderung in zeichnet: Erstens eine relative Stabilisierung der Industrie, Bremen ist ein zusätzliches Förderangebot. zweitens beträchtliche Beschäftigungseinbußen in den tradi- tionell starken Wirtschaftsbereichen Handel und Verkehr/ Nachrichtenübermittlung und drittens Beschäftigungsge- 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen winne bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen. 2.1 Das Wirtschaftsstrukturpolitische Aktions- programm für Bremen und Bremerhaven Dieses verhalten positive Bild wird jedoch getrübt durch Meldungen aus der bremischen Stahlindustrie: Demnach (WAP 2004) wurde bei den Stahlwerken Bremen im Herbst 2002 ein Sa- Die regionalen Entwicklungsmaßnahmen für die bremischen nierungskonzept beschlossen, das den Abbau von 1 700 Ar- Förderregionen sind im „Wirtschaftsstrukturpolitischen Ak- beitsplätzen vorsieht. Insofern muss für die nächsten Jahre tionsprogramm für Bremen und Bremerhaven“ bis zum Jahre innerhalb der bremischen Industrie mit weiteren massiven 2004 (WAP 2004) zusammengefasst. Die Gesamtheit der für Verwerfungen am Arbeitsmarkt gerechnet werden, für deren regionalwirtschaftlich wirksame Aktionen einsetzbaren För- Drucksache 15/861 – 72 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 3 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 – in Mio. Euro – Geplante Maßnahmen Finanzmittel 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 3,226 3,226 3,226 3,226 3,226 16,130 – EFRE – – –––– 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 8,050 8,050 8,050 8,050 8,050 40,250 – EFRE – – –––– 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 11,276 11,276 11,276 11,276 11,276 56,380 – EFRE –––––– II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 0,090 0,090 0,090 0,090 0,090 0,450 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – – –––– 3. Insgesamt 0,090 0,090 0,090 0,090 0,090 0,450 III. Insgesamt (I + II) 11,366 11,366 11,366 11,366 11,366 56,830 – EFRE – – –––– IV. Zusätzliche Landesmittel 32,748 22,902 6,902 6,902 6,902 76,356 V. Insgesamt (III + IV) 44,114 34,268 18,268 18,268 18,268 133,186

dermittel des Landes, des Bundes (einschl. GA) und der eu- wendig, die Wirtschafts- und Steuerkraft des Landes Bremen ropäischen Gemeinschaften sind in diesen programmati- in erheblichem Maße zu steigern und zu stabilisieren. schen Rahmen integriert, dessen zentrale Zielsetzung darin besteht, die Abkopplung der bremischen Städte bei der Ar- Die Finanzierung des Investitionssonderprogramms wird er- beitsmarktentwicklung, den privaten Einkommen und den möglicht durch die „Wiederverausgabung“ von gesparten öffentlichen Finanzen gegenüber dem Bundesdurchschnitt Zinsen im Umfang von fast 0,92 Mrd. Euro in einem Fünf- zu stoppen und schrittweise in einen Aufholprozess umzu- jahreszeitraum, die durch die Teilentschuldung des Landes wandeln. Die Integration der verschiedenen Förderansätze durch den Bund im Rahmen des Sanierungsprogramms ent- des Landes Bremen in eine geschlossene Programmatik hat stehen. Dies ist die Basis für ein Investitionssonderprogramm sich in der Vergangenheit bewährt und soll auch für den Zeit- (ISP) für wirtschafts- und finanzkraftstärkende Maßnahmen. raum nach 2004 fortgeschrieben werden. In den sich anschließenden fünf Jahren sind weitere rund 1,53 Mrd. Euro hierfür vorgesehen. Insgesamt sind für den Elfjahreszeitraum 1994 bis 2004 damit rund 2,45 Mrd. Euro 2.2 Das Investitionssonderprogramm veranschlagt, von denen nach haushaltstechnischen Verla- (ISP 1994 bis 2004) gerungen rund 2,27 Mrd. Euro wie in Tabelle 4 aufgeteilt Die vorrangige Aufgabe in den nächsten Jahren besteht in der werden. Umsetzung des bremischen Sanierungsprogramms, das als Folge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts (1992) zum 2.3 ISP-Nachfolgeprogramm bis 2010 Länderfinanzausgleich erarbeitet worden ist. Im Urteil ist für das Land Bremen eine extreme Haushaltsnotlage festgestellt Mit Beschluss des Senats der Freien Hansestadt Bremen worden. Eine längerfristige Sanierung der bremischen Haus- wurde ein ISP-Nachfolgeprogramm mit einer Laufzeit bis halte ist nur zu erreichen, wenn eine dauerhaft angelegte Ver- zum Jahre 2010 aufgelegt, mit dem sichergestellt werden besserung der originären Einnahmesituation Bremens über soll, dass auch nach 2004 wirtschafts- und finanzkraftstär- Wirtschaftswachstum und Beschäftigungsanstieg erreicht kende Maßnahmen im Zentrum der bremischen Strukturpo- und damit auch die Abhängigkeit vom Länderfinanzaus- litik stehen. Das ISP-Nachfolgeprogramm konkretisiert und gleich deutlich reduziert werden kann. Deshalb ist es not- integriert in seinem ersten Teil die wirtschaftspolitischen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 73 – Drucksache 15/861

Maßnahmen des Landes Bremen und schafft in seinem bietsstatus zwischen den Stadtgemeinden Bremen und Bre- zweiten Teil die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der merhaven einen Unterschied: Ausgelöst durch die Vermin- aktiven Investitionspolitik. Der Fokus richtet sich auf den derung des westdeutschen Bevölkerungsplafonds durch die weiteren Ausbau der FuE-Infrastruktur, die Schließung von EU-Kommission im Zuge der Neuabgrenzung der GA-För- Verkehrsengpässen, die Erschließung und Restrukturierung dergebietskulisse wurde die Stadtgemeinde Bremen ab dem attraktiver Gewerbeflächen sowie die Förderung technolo- Jahr 2000 als D-Fördergebiet eingestuft. Infolgedessen gie- und unternehmensorientierter Dienstleistungen. Durch konnten seit dem 1. Januar 2000 lediglich noch kleine und die Integration bestehender Programme und die Fortschrei- mittlere Unternehmen im Rahmen der sog. KMU-Richtlinie bung der bremischen Investitionspolitik steht somit im gefördert werden. Die Stadtgemeinde Bremerhaven behielt Zeitraum 2000 bis 2010 ein Finanzvolumen in Höhe von ca. weiterhin seinen Status als sog. C-Fördergebiet. 4,4 Mrd. Euro für Investitionen zur Verfügung. Im Folgenden sind alle Förderfälle einbezogen, für die im Jahre 2001 auf Grundlage des GA-Regelwerks Bescheide Tabelle 4 mit Bewilligungen für 2001 und kommende Jahre erteilt Investitionssonderprogramm 1994 bis 2004 worden sind. Zunächst wird ein Überblick über die Fälle nach Teilbereichen gegeben, in denen GA-Bundesmittel enthalten sind (Ta- belle 5). Anschließend daran werden alle auf der Grund- Mittel (in lage des Rahmenplanes durch das Land Bremen geförder- Teilbereiche Mio. Euro) ten Fälle im Jahre 2001 zusammenhängend ausgewertet. I. Aufstockung des Wirtschaftsstruktur- 740,35 politischen Aktionsprogramms 1.1 Gewerbliche Wirtschaft II. Ausbau der wissenschaftlichen Infra- Insgesamt wurden im Kalenderjahr 2001 24 Förderungen 404,94 struktur bewilligt. Davon wurden 16 Förderfälle mit GA-Bundes- mitteln in Höhe von 3,48 Mio. Euro bezuschusst. Ein- III. Schwerpunktprojekte 776,65 schließlich der bremischen Komplementärmittel wurden IV. Verkehrsprojekte 263,83 damit rund 6,96 Mio. Euro bewilligt. Insgesamt wurde mit V. Sonstiges 81,3 Bundesmitteln eine Investitionssumme in Höhe von ca. 32,61 Mio. Euro induziert. Insgesamt 2 267,07 Neben den 16 bereits genannten Förderungen erhielten 8 weitere Fälle eine Kofinanzierung durch die Europäische C. Förderergebnisse 2001 Union zur Verstärkung der GA im Rahmen des bremischen Ziel 2-Programms (2000 bis 2006). Der Zuschuss für diese 1 Förderergebnisse Förderungen betrug rd. 0,49 Mio. Euro, die zu jeweils Im Berichtszeitraum vom 1. Januar 2001 bis 31. Dezember 50 Prozent durch die Europäische Union und das Land Bre- 2001 gehörten 100 Prozent des Landes Bremen zum GA- men getragen wurden. Dadurch soll ein Investitionsvolumen Fördergebiet. Allerdings gab es hinsichtlich des Förderge- von etwa 2,23 Mio. Euro ausgelöst werden.

Tabelle 5 Bewilligte GA-Mittel für das Land Bremen 2001 in Mio. Euro – GA-Normalförderung, die Bundesmittel enthält – Bewilligte GA-Mittel Stadt Bremen Bremerhaven Land Bremen Gewerbliche Wirtschaft (absolut) 1,43 5,53 6,96 in Prozent 20,5 79,5 100,0 in Prozent von Gesamt 7,8 30,3 38,1 Wirtschaftsnahe Infrastruktur Investive Maßnahmen 8,07 3,23 11,30 in Prozent 71,4 28,6 100,0 in Prozent von Gesamt 44,2 17,7 61,9 Nicht-investive Maßnahmen – – – in Prozent ––– Bewilligte GA-Mittel insgesamt 9,50 8,76 18,26 in Prozent 52,0 48,0 100,0

Quelle: Der Senator für Wirtschaft und Häfen, Bericht über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ 2001 Drucksache 15/861 – 74 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Aus eigenen Mitteln des Landes Bremen wurden im Jahre der Schwerpunkt in der Stadtgemeinde Bremen bei der Er- 2001 keine Förderungen ausgesprochen. bringung von unternehmensorientierten Dienstleistungen (im wesentlichen IuK und technische Unternehmensberatung) Die gesamten geförderten Investitionen belaufen sich damit liegt. Das Handwerk wurde im Berichtsjahr in der Stadtge- auf ein Volumen von rund 34,85 Mio. Euro. Die gewerbli- meinde Bremen einmal gefördert. chen Investitionszuschüsse liegen bei ca. 7,45 Mio. Euro. Durch diese Förderung der gewerblichen Wirtschaft sollen Die Gesamtzahl der durch die GA-Förderung zu sichernden 461 Arbeitsplätze neu geschaffen und 595 Arbeitsplätze ge- und zu schaffenden Arbeitsplätze differenziert nach Männer- sichert werden. und Frauenarbeitsplätzen ergibt für 2001 folgendes Bild: Unter den insgesamt 595 zu sichernden Arbeitsplätzen sind Knapp 92 Prozent der Förderunternehmen erfüllen die Vor- 474 Männerarbeitsplätze sowie 91 Frauenarbeitsplätze. aussetzungen für kleine und mittlere Unternehmen entspre- Hinzu kommen 30 Azubi-Stellen, die jedoch in der Förder- chend den Richtlinien der Europäischen Union. statistik des Landes Bremen nicht differenziert nach männli- Im Land Bremen entfällt 2001 ein erheblicher Anteil von ca. chen und weiblichen Azubis ausgewiesen werden. Der Anteil 41,7 Prozent (10 Fälle) aller Förderungen auf Investitions- der zu sichernden Frauenarbeitsplätze beträgt rd. 15 Prozent. maßnahmen mit besonderen Struktureffekten. Für diese Bei den insgesamt 461 neu zu schaffenden Arbeitsplätzen Förderung wurden ca. 60 Prozent (rund 4,50 Mio. Euro) der handelt es sich um 192 Männerarbeitsplätze und 257 Frau- gesamten öffentlichen Zuschüsse vergeben. Mit dem enarbeitsplätze sowie 12 Ausbildungsplätze. Der Anteil der dadurch ausgelösten Investitionsvolumen in Höhe von neu zu schaffenden Frauenarbeitsplätze beträgt knapp 15,76 Mio. Euro (dies entspricht einem Anteil von rd. 56 Prozent. 45 Prozent des durch die Förderung der gewerblichen Wirt- schaft insgesamt ausgelösten Investitionsvolumens) sollen insgesamt 393 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies 1.2 Infrastruktur entspricht einem Anteil von rd. 85 Prozent der durch die Für das Land Bremen wurden für die investiven Maßnah- Förderung der gewerblichen Wirtschaft neu zu schaffenden men im Bereich wirtschaftsnahe Infrastruktur für 3 Förde- Arbeitsplätze. Bei den hier betrachteten 10 Fällen handelt es rungen 11,3 Mio. Euro an GA-Mitteln bewilligt, die über- sich mit einer Ausnahme um Errichtungsinvestitionen, der wiegend im Bereich der Erschließung von Gewerbegelände Erwerb von stillgelegten oder von einer Stilllegung bedroh- eingesetzt wurden (Tabelle 5). Dabei handelt es sich um ten Betrieben wurde im Jahr 2001 einmal gefördert. Im Rah- zwei Förderfälle mit einem GA-Mittelvolumen in Höhe von men dieser Maßnahme wurden 5 Arbeitsplätze gesichert. 8,07 Mio. Euro in der Arbeitsmarktregion Bremen und ei- Der überwiegende Teil der gesamten Förderungen entfällt nem Förderfall mit einem GA-Mittelvolumen in Höhe von mit ca. 58,3 Prozent (14 Fälle) auf die Förderung sonstiger 3,23 Mio. Euro in der Arbeitsmarktregion Bremerhaven. Investitionsmaßnahmen. Hierzu gehören z. B. Erweite- rungsvorhaben, bei denen die Zahl der Dauerarbeitsplätze 1.3 Nicht-investive Fördermaßnahmen um mindestens 15 Prozent zu erhöhen ist, oder arbeitsplatz- 2001 wurden keine nicht-investiven Fördermaßnahmen sichernde Maßnahmen nach dem Abschreibungskriterium. durchgeführt. Bezuschusst werden diese Fälle mit 2,96 Mio. Euro (knapp 40 Prozent aller öffentlichen Zuschüsse). Dies führt zu einem Investitionsvolumen von etwa 19,09 Mio. Euro, was 2 Erfolgskontrolle einem Anteil von etwa 55 Prozent der insgesamt durch die In Teil I dieses Rahmenplans wird ausführlich die Methode GA ausgelösten Investitionen entspricht. Durch die sonsti- der Erfolgskontrolle in der GA dargestellt. Im Folgenden gen Investitionsmaßnahmen sollen 68 neue Arbeitsplätze soll gemäß dieser Systematik auf die länderspezifischen geschaffen und 590 Arbeitsplätze im Land Bremen ge- Einzelheiten eingegangen werden. sichert werden; dies entspricht einem Anteil von knapp 15 Prozent der zu schaffenden und nahezu die Gesamtheit (99 Prozent) aller zu sichernden Arbeitsplätze. 2.1 Vollzugskontrolle Innerhalb der Vollzugskontrolle wird jeder einzelne Förder- Eine branchenbezogene Zuordnung der Fördermaßnahmen fall im Zeitablauf begleitet. Das Bundesamt für Wirtschaft im Land Bremen ergibt folgendes Bild: Im Berichtsjahr wur- führt eine Bewilligungs- und eine sog. Ist-Statistik. Letztere den überwiegend Unternehmen des Dienstleistungssektors wird nach der Durchführung der Förderung mit Hilfe der (Erbringung von unternehmensorientierten Dienstleistun- Verwendungsnachweise aufgebaut. Beide Statistiken entste- gen) gefördert. Im Gegensatz zu den Vorjahrenentfallen auch hen aufgrund der Meldungen der Länder. Die oben darge- nahezu die Hälfte der geförderten Fälle in der Stadtgemeinde stellten Förderergebnisse basieren auf der Bewilligungssta- Bremerhaven auf den Dienstleistungssektor. Der Hauptteil tistik des Jahres 2001. Nachfolgend werden in Tabelle 6 die der geförderten Investitionen wurde im Land Bremen in den Ergebnisse der Ist-Statistik und der Bewilligungsstatistik für Bereichen logistische Dienstleistungen, IuK-Dienstleistun- den Zeitraum 1995 bis 1999 gegenübergestellt. Die Darstel- gen und Metallverarbeitung erbracht. Bei der Neuschaffung lung aktuellerer Jahre ist wegen der unvollständigen Ist-Sta- von Dauerarbeitsplätzen liegt der Hauptschwerpunkt bei der tistik, die die Investitionsvorhaben erst nach Ablauf erfasst, Erbringung von IuK-Dienstleistungen. Die Aussage gilt noch nicht sinnvoll. auch, wenn man eine Differenzierung bezogen auf die Stadt- gemeinden Bremen und Bremerhaven vornimmt. Bei den ar- 1995 bis 1999 sind in der gewerblichen Wirtschaft 27 der beitsplatzsichernden Maßnahmen sind in der Stadtgemeinde insgesamt 28 mit Bundesgeldern bewilligten Vorhaben Bremerhaven hauptsächlich Dauerarbeitsplätze in den Bran- umgesetzt worden. Dies entspricht einem Anteil von chen Maschinenbau und Logistik gesichert worden, während 96,4 Prozent. Das bewilligte Gesamtinvestitionsvolumen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 75 – Drucksache 15/861

Tabelle 6 Einzelbetriebliche Erfolgskontrolle der GA für den Aktionsraum Bremen 1995 bis 1999 – GA-Normalförderung, die Bundesmittel enthält – 1995 1996 1997 1998 1999 1995–1999 Gewerbliche Wirtschaft Anzahl der Vorhaben Soll 8 3 9 3 5 28 Ist 8393427 Anteil Ist von Soll in % 100 100,0 100,0 100,0 80,0 96,4 Investitionsvolumen (in Mio. Euro)1) Soll 21,37 9,05 78,26 26,65 38,60 173,93 Ist 22,29 7,31 77,88 27,27 40,60 175,35 Abweichung in % 4,3 –19,2 –0,5 2,3 5,2 0,8 GA-Mittel (in Mio. Euro)1) Soll 3,07 1,53 9,77 3,55 5,16 23,08 Ist 3,07 1,28 8,99 3,46 4,86 21,66 Abweichung in % 0,0 –16,6 –8,0 –2,5 –5,8 –6,2 Zusätzliche Arbeitsplätze1) Soll 87 31 157 98 173 546 dar. Männerarbeitsplätze 68 21 130 56 156 431 dar. Frauenarbeitsplätze 13 10 25 39 13 100 dar. Ausbildungsplätze m/w 6 0 2 3 4 15 Ist 111 36 249 225 431 1 052 dar. Männerarbeitsplätze 91 26 184 111 362 774 dar. Frauenarbeitsplätze 18 10 58 94 52 232 dar. Ausbildungsplätze m/w 2 0 7 20 17 46 Abweichung in % (bez. auf alle AP) 27,6 16,1 58,6 130,0 149,1 92,7

Wirtschaftsnahe Infrastruktur Anzahl der Vorhaben Soll – 1 1 1 – 3 Ist –––1–1 Anteil Ist von Soll in % – – – 100 – 33,3 Investitionsvolumen (in Mio. Euro)1) Soll – – – 2,71 2,71 Ist –––2,05 2,05 Abweichung in % – – – –24,5 –24,5 GA-Mittel (in Mio. Euro)1) Soll – – – 2,15 2,15 Ist – – – 1,64 1,64 Abweichung in % – – – –23,8 –23,8

1) Die Soll-Zahlen beziehen sich auf bereits durch Verwendungsnachweise geprüfte Vorhaben Quelle: Bundesamt für Wirtschaft, eigene Berechnungen Drucksache 15/861 – 76 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode von 173,93 Mio. Euro wurde um etwa 0,8 Prozent über- sind, scheitern an der statistischen Geheimhaltung bzw. schritten. Von den GA-Mitteln wurden knapp 94 Prozent geben kein vollständiges Bild. Die Angaben über die nicht- verausgabt. Bei den neu geschaffenen Arbeitsplätzen ist geförderten Betriebe sind erstens nicht zugänglich, und eine ausgesprochen positive Entwicklung kennzeichnend, zweitens würde sich die Analyse auf Betriebe des Produzie- da insgesamt 506 Arbeitsplätze mehr als ursprünglich ge- renden Gewerbes beschränken. Ferner sind die Wirkungen plant geschaffen worden sind. Dies entspricht einem Plus im Bereich der Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruk- von über 92 Prozent. tur in der Regel mit noch größeren Verzögerungen behaftet und nur sehr begrenzt durch valide Indikatoren abbildbar. Im Bereich wirtschaftsnahe Infrastruktur wurden für die Jahre 1995 bis 1999 insgesamt 3 Vorhaben angemeldet, von denen bisher 1 Vorhaben endgültig abgerechnet worden ist. 2.3 Wirkungskontrolle Dies entspricht einer Quote von 33,3 Prozent. Insgesamt In der Wirkungskontrolle, die einer Zielerreichungskont- wurde ein Investitionsvolumen von 2,71 Mio. Euro bewil- rolle logisch vorausgehen muss und als schwierigster Teil ligt, das zu etwa 75 Prozent ausgeschöpft wurde. Die veran- der Erfolgskontrolle gilt, bestehen bundesweit noch große schlagten GA-Mittel sind zu knapp 76 Prozent verausgabt Defizite. Eine Wirkung auf zusätzliche Investitionen durch worden. die GA-Förderung wurde zum Beispiel mit Hilfe einer öko- nometrischen Analyse1) auf 1,02 bis 1,53 Euro zusätzliche 2.2 Zielerreichungskontrolle Investitionen pro 0,51 Euro Förderung geschätzt. Dieses auf Bundesebene ermittelte Ergebnis kann – wenn auch mit vie- Mit der Zielerreichungskontrolle wird überprüft, ob durch len Einschränkungen – im Grundsatz auf Bremen übertra- die Gewährung von Investitionszuschüssen das primäre gen werden. Damit zusammenhängend ist die Wirkung auf regionalpolitische Ziel, nämlich die Schaffung von Dauer- die Steuereinnahmen, die durch die Schaffung zusätzlicher arbeitsplätzen, erreicht worden ist und ob dies zu positiven Arbeitsplätze entstehen, näherungsweise ermittelbar. Pro regionalwirtschaftlichen Auswirkungen wie vor allem eine zusätzlichen Arbeitsplatz kann nach bundesstaatlichem geringere Arbeitslosigkeit, höhere Erwerbseinkommen und Finanzausgleich für 1997 von zusätzlichen direkten Steuer- höhere Steuereinnahmen usw. führt. einnahmen zuzüglich ersparten Sozialkosten in Höhe von Dies wird durch die Überprüfung der Förderbedürftigkeit 3 098,43 Euro jährlich ausgegangen werden. Darin enthal- im Rahmen der Fördergebietsabgrenzungen versucht. Be- ten sind arbeitsplatzinduzierte Einwohnereffekte und die trachtet werden hierbei die letzten vier Neuabgrenzungen daraus resultierenden Steuerwirkungen.2) Neben diesen der Jahre 1990, 1993, 1996 und 1999. Während sich die Ar- quantitativen Indikatoren kommen qualitative Wirkungen beitsmarktregion Bremerhaven/Cuxhaven relativ zu allen hinzu, die sich weitgehend einer seriösen Beurteilung ent- anderen Arbeitsmarktregionen bei der Messung der Förder- ziehen: Diversifizierung der regionalen Wirtschaftsstruktur, bedürftigkeit mit Hilfe des Gesamtindikators von Rang 12 Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Aktivierung endoge- in 1990 über Rang 10 in 1993 auf Rang 7 in 1996 und sogar ner Entwicklungspotentiale, Steigerung der Standortattrak- auf Rang 6 in 1999 verschlechterte, verbesserte sich zu- tivität sowie der FuE-Kompetenz, Erzeugung von Syner- nächst die Arbeitsmarktregion Bremen von Rang 63 in 1990 gien u. a.3) auf Rang 76 in 1993. In der darauf folgenden Neuabgren- An den hier skizzierten Schwierigkeiten einer einzelbetrieb- zung des Jahres 1996 wurde aber ersichtlich, dass sich die lichen GA-Erfolgskontrolle setzen Bemühungen des Landes Arbeitsmarktregion Bremen wieder um zwei Plätze auf Bremen an. Eine Lösung könnte in der Verknüpfung eines Rang 74 verschlechtert hatte. Dieser Trend setzte sich auch eigenständigen Panels GA-geförderter Betriebe mit dem 1999 fort, da die Arbeitsmarktregion Bremen auf Rang 60 umfangreichen IAB-Betriebspanel bestehen, so wie es das abfiel. Die Ursache für diese Verschlechterung liegt aller- Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in seinem dings unter anderem auch in dem Neuzuschnitt der Arbeits- Gutachten zur Auswertung des IAB-Betriebspanels zur In- marktregion Bremen begründet, da ab dem Jahre 2000 nur anspruchnahme von Mitteln der GA empfiehlt.4) die kreisfreie Stadt Delmenhorst und der Landkreis Oster- holz (ausgegliedert wurden die Landkreise Verden, Diep- Diese Auswertung zeigte einen engen Zusammenhang zwi- holz und Oldenburg) zur Arbeitsmarktregion Bremen zäh- schen einer positiven Umsatz- und Beschäftigungsentwick- len. Damit treten die Probleme der teilweise noch lung und der Zunahme der Investitionstätigkeit von Unter- altindustriell geprägten Stadt Bremen deutlicher hervor. Fer- ner muss bei dem oben gegebenen Ansatz beachtet werden, dass neu auftretende Strukturkrisen die Beurteilung, ob die 1) Vgl. Asmacher/Schalk/Thoss, Analyse der Wirkungen regionalpoliti- scher Instrumente, Münster 1987. Förderziele erreicht wurden, beeinträchtigen können. 2) Berechnungen des Bremer Ausschuss für Wirtschaftsforschung Ob auch wirklich zusätzliche Arbeitsplätze in der privaten BAW; unveröffentlichtes Arbeitspapier April 1997. 3) Vgl.: Bremer Ausschuss für Wirtschaftsforschung BAW: Evaluie- Wirtschaft auf Dauer entstanden sind, kann erst mit einer rung der investiven Ziel 2-Förderungen der Phase II (1992/93) im Zeitverzögerung von wenigstens fünf Jahren nach Investi- Land Bremen, Bremen 1997, Band B, Teil 2, Abschnitt 2.2 sowie tionsende beispielsweise durch eine einzelbetriebliche Ziel- Bremer Ausschuss für Wirtschaftsforschung BAW: Erste Evaluie- erreichungskontrolle (Mikroebene) überprüft werden. In die rungsbilanz zu den EFRE-Maßnahmen im Rahmen der Ziel 2-Förde- Praxis übersetzt: Eine Investitionsbewilligung aus dem rung (1994 bis 99) insbesondere der Phase III (1994 bis 96) im Land Jahre 1992, die über den Zeitraum 1993 bis 1995 umgesetzt Bremen. 4) Vgl. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesan- wird, könnte demnach frühestens im Jahre 2000 auf ihre stalt für Arbeit IAB (2000): Gutachten im Rahmen der Gemein- Zielerreichung überprüft werden. Weitergehende Untersu- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ chungen, ob z. B. durch die Förderung die richtige Ziel- (GA), Einzelbetriebliche Erfolgskontrolle – Weg zwei. Stellungnah- gruppe, also die „richtigen“ Unternehmen gefördert worden men des IAB Nr. 3/2000. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 77 – Drucksache 15/861 nehmen und der Inanspruchnahme der GA-Förderung. Das fragungswellen noch zu klein, um belastbare Aussagen über Land Bremen beteiligt sich in diesem Zusammenhang an ei- die betriebliche Investitionsförderung im Land Bremen tref- ner bremenspezifischen Ausweitung des IAB-Betriebspa- fen zu können. nels als Voraussetzung für die Gewinnung einer breiteren Informationsbasis über die Planungen und Entwicklungen bremischer Unternehmen. Mit den Panel-Auswertungen der 5) Wehling, W., IAB-Betriebspanel Bremen 2000, Auswertung im Auf- Jahre 2000 und 20015) liegen aktuelle Untersuchungen vor, trag des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales die auch Informationen von Unternehmen zu (allerdings in und des Senators für Wirtschaft und Häfen der Freien Hansestadt Bre- den Jahren 1999 und 2000) erhaltenen Investitionszuschüs- men, BAW-Institut für Wirtschaftsforschung GmbH, Bremen 2000; sen bietet: Demnach haben im Land Bremen eher etwas Landsberg, H., Wehling,W.,Betriebserfolg durch Innovation und Qua- lifizierung, IAB-Betriebspanel Bremen 2001, Auswertung im Auftrag mehr Unternehmen Investitionsförderungen erhalten mit des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales und eher etwas höheren Zuschussbeträgen als im westdeutschen des Senators für Wirtschaft und Häfen der Freien Hansestadt Bremen, Durchschnitt. Allerdings ist die Datenbasis dieser ersten Be- BAW-Institut für Wirtschaftsforschung GmbH, Bremen 2002. Drucksache 15/861 – 78 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

5 Regionales Förderprogramm „Hessen“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes sind, obwohl sich gewisse Stabilisierungstendenzen ab- zeichnen, 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Der Aktionsraum umfasst die Arbeitsmarktregionen Esch- – trotz bereits erreichter Erfolge die Ausschöpfung der In- wege, Hersfeld, Kassel, Schwalm-Eder, Lauterbach und novationspotenziale und das Innovationstempo in der Korbach. Wirtschaft noch unzureichend sind, Zum gesamten Aktionsraum gehörende Landkreise sind im und deshalb in der Summe dieser Faktoren die Arbeitslosig- Anhang A aufgelistet. keit überdurchschnittlich hoch ist. Kennzahlen zum Aktionsraum: Nordhessen hat sich Anfang 2002 mit der Gründung der Regionalmanagement Nordhessen GmbH den organisatori- – Einwohner im Aktionsraum schen Rahmen für die erfolgreiche Entwicklung und Ver- (30. September 2001) 1 166 795 marktung der Region gegeben. Gesellschafter sind die Stadt – Einwohner in Hessen Kassel, die nordhessischen Landkreise, die IHK und die (30. September 2001) 6 075 608 Handwerkskammer Nordhessen sowie der Verein Pro Nord- 2 hessen e. V.. Weitere regionale Akteure wie Hochschulen – Fläche im Aktionsraum (km ) 8 367 sind eingebunden. Das Land ist ebenfalls engagiert, ins- – Fläche in Hessen (km2)21115besondere durch die Mitfinanzierung des Regional- managements mit GA-Mitteln und die Mitfinanzierung – Bevölkerungsdichte im Aktionsraum strategischer Projekte im Rahmen der regionalen Förderpro- (Einwohner/km2) 139 gramme. Eine wichtige Rolle im Rahmen des Regional- – Bevölkerungsdichte in Hessen (Einwohner/km2) 288 managements spielt die Initiierung innovativer Unterneh- mensnetzwerke sowie die Koordinierung und Realisierung 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation von Marketingvorhaben der Region. Die wirtschaftsför- des Aktionsraumes dernden Aktivitäten werden dabei auf innovative Kompe- tenzfelder konzentriert, in denen Nordhessen schon heute 2.1 Allgemeine Beschreibung der wirtschaftlichen Stärken und Entwicklungspotenziale aufweist, die es noch Situation im Aktionsraum prägnanter zu betonen und weiter zu entwickeln gilt. Die hessischen GA-Gebiete liegen – abgesehen von der mit- Kompetenzfelder sind die Bereiche Mobilitätswirtschaft/ telhessischen Arbeitsmarktregion Lauterbach – im Norden Fahrzeugbau/Logistik und Gesundheitswirtschaft/Touristik. des Landes und sind mit einer Ausnahme (Landkreis Fulda) Oberstes Ziel bei der strukturellen Erneuerung ist es, soviel identisch mit dem Regierungsbezirk Kassel. Es handelt sich Wachstumspotenziale zu erschließen, dass die Regionen dabei um die hessischen Landesteile, in denen die größten unabhängig von regionalen Förderprogrammen werden. Strukturprobleme anzutreffen sind und die einer Unterstüt- zung bei der notwendigen wirtschaftlichen Umstellung be- Arbeitsmarktregion Kassel (Stadt Kassel und Landkreis dürfen. Kassel) Anhand der Datenanalyse für diese Gebiete wird unter an- Wesentliche Merkmale der AMR Kassel sind derzeit eine derem deutlich, dass unterdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung, mit deut- – im Vergleich zum Landesdurchschnitt ein erheblicher lichen Tendenzen zur Überalterung. Trotz positiver Impulse Rückstand in Bezug auf den Anteil der Dienstleistungs- durch die Grenzöffnung konnte der Rückstand in der Wirt- unternehmen an der Bruttowertschöpfung und Beschäfti- schaftsleistung (Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen) im gung festzustellen ist, Vergleich zur Landesentwicklung nicht verringert werden. Die Wirtschaftsstruktur ist geprägt durch einen unterdurch- – die Entwicklung der Zahl der sozialversicherungspflich- schnittlich ausgeprägten Dienstleistungssektor. Dies umso tig Beschäftigten sowohl im Vergleich zum Land als mehr, wenn man die Funktion Kassels als Oberzentrum und auch zu den alten Bundesländern unterdurchschnittlich somit als Versorgungsmittelpunkt für das Umland mit in die verlief, Betrachtung einbezieht. Entsprechend dominant ist das Pro- – der Beschäftigtenabbau im Verarbeitenden Gewerbe duzierende Gewerbe, das großbetrieblich strukturiert ist und nicht durch eine Beschäftigtenzunahme im Tertiären dessen Betriebsstätten meist konzernabhängig sind, sodass Sektor ausgeglichen werden konnte, wesentliche firmenpolitische Entscheidungen, die die wirt- schaftliche Entwicklung der Region beeinflussen, nicht am – in Teilen des Fördergebiets die Probleme im Zusammen- Standort Kassel getroffen werden. Dies gilt speziell für die hang mit der Bewältigung des abrüstungsbedingten regional dominanten Branchen, die vom Strukturwandel be- Strukturwandels (Konversion) noch nicht vollständig be- sonders stark betroffen sind, wie Straßenfahrzeugbau und wältigt sind, Maschinenbau (mit hohem Anteil von Produkten der Wehr- – die Kur- und Heilbäder im Fördergebiet von der Gesund- technik). Dazu kommt außerdem, dass die Arbeitslosigkeit heitsreform Ende der 90er Jahre immer noch betroffen seit langem über dem Bundes-, Landes- und EU-Durch- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 79 – Drucksache 15/861 schnitt liegt. Dies geht einher mit hoher Sockelarbeitslosig- auch bis an den aktuellen Rand deutlich über dem hessi- keit und starker Verfestigung der Arbeitslosigkeit (hoher schen Durchschnitt. Für die touristische Entwicklung des Anteil der Langzeitarbeitslosigkeit und hohe durchschnittli- Landkreises sind die Grundvoraussetzungen mit den natürli- che Dauer der Arbeitslosigkeit). chen Angeboten zwar vorhanden. Die touristische Infra- struktur ist jedoch noch nicht adäquat ausgebaut und das Kurz- und mittelfristig muss die Region den industriellen Profil einer Urlaubsregion Werra-Meißner-Kreis nur ansatz- Strukturwandel meistern. Arbeitsplatzverluste in den für die weise vorhanden. Region Kassel besonders bedeutsamen Industriebranchen machen es – mehr als andernorts – notwendig, die Umstruk- turierung der Produktion mit hoher Innovations- und Arbeitsmarktregion Hersfeld (Landkreis Hersfeld- Humankapitalintensität zu forcieren. Ein hoher Beschäftig- Rotenburg) tenanteil in Großunternehmen und in konzernabhängigen Kennzeichnend für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist, Betrieben (Schwerpunkt Fahrzeugbau und Wehrtechnik) ist wie in den übrigen Fördergebieten auch, eine im hessischen als Restriktion zu berücksichtigen. Erforderlich ist es des- Vergleich unterdurchschnittliche Wirtschaftskraft. Wenig halb, vor allem durch die Förderung der Entwicklung von expansive Wirtschaftsbereiche waren für die Struktur im kleinen und mittleren Unternehmen und durch die Intensi- Landkreis Hersfeld-Rotenburg lange Zeit von überdurch- vierung der Kooperation Hochschule/Wirtschaft, die Ent- schnittlicher Bedeutung. Der östliche Teil des Landkreises wicklung der sog. endogenen Potenziale besonders zu för- weist durch die Dominanz des Kalibergbaus eine deutliche dern. Monostruktur auf. Allein auf diesen Wirtschaftszweig ent- Sowohl für die Stärkung der überregionalen Dienstleis- fallen etwa 15 Prozent aller sozialversicherungspflichtig tungsaktivitäten als auch für die Förderung der endogenen Beschäftigten des Landkreises. Das geringe Wachstumspo- gewerblichen Potenziale spielen die frei werdenden ehemals tenzial des Bergbaus konnte durch die anderen Wirtschafts- militärisch genutzten Flächen eine Schlüsselrolle. Zwar hat bereiche lange Zeit nicht ausgeglichen werden. Im Verarbei- der abrüstungsbedingte Strukturwandel zunächst negative tenden Gewerbe gibt es zwar ein Potenzial an Betrieben aus regionalwirtschaftliche Folgen (Arbeitsmarktauswirkun- dem Maschinenbau und bei der Herstellung von Mess-, gen, Kaufkrafteinbußen), mittelfristig ergeben sich jedoch Steuer- und Regelungstechnik. Aber unter den eher struktur- durch die Konversion dieser Flächen und die für eine neue schwachen Wirtschaftszweigen kommt auch dem Textil- gewerbliche Nutzung herzurichtenden Industrie- und Ver- und Bekleidungsgewerbe eine überdurchschnittliche Bedeu- kehrsbrachen Entwicklungschancen für die Region, die es tung zu. Hohe Bedeutung kommt auch der unter starkem zu nutzen gilt. Anpassungsdruck stehenden Bauwirtschaft zu. Innerhalb des Dienstleistungsbereichs dominieren eher traditionelle Bereiche. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Be- Arbeitsmarktregion Eschwege (Werra-Meißner-Kreis) schäftigten verzeichnete in den 90er Jahren im Landkreis Zu den wesentlichen Entwicklungsdeterminanten des Hersfeld-Rotenburg eine überdurchschnittliche Abnahme. Werra-Meißner-Kreises gehört seine, in Relation zu wirt- Von 1993 bis 2000 hat sich die Beschäftigtenzahl um schaftlichen Schwerpunkten und leistungsfähigen Verkehrs- 8,0 Prozent auf 39 591 reduziert. Von der überdurchschnitt- achsen, periphere Lage im ehemaligen Zonenrandgebiet. lichen Arbeitslosigkeit im Landkreis Hersfeld-Rotenburg Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis weist nur eine sind Frauen und jüngere Erwerbspersonen besonders betrof- schwache Dynamik aus – selbst unmittelbar nach der deut- fen. Unter den jüngeren Entwicklungsbedingungen des schen Vereinigung wurde im Werra-Meißner-Kreis nur ein Landkreises ist auch der Abzug amerikanischer Stationie- durchschnittlicher Anstieg der Einwohnerzahl verzeichnet. rungsstreitkräfte in großem Umfang zu nennen, der zu er- heblichen Arbeitsplatz- und Nachfrageverlusten führte. Die Wirtschaftsstruktur im Werra-Meißner-Kreis ist durch produzierende Betriebe geprägt (47 Prozent aller Beschäf- Positive Impulse hat die Wirtschaft des Landkreises in den tigten), der Beschäftigtenbesatz im Dienstleistungsbereich vergangenen Jahren durch den Wegfall der innerdeutschen ist entsprechend gering (145 Beschäftigte je 1 000 Einwoh- Grenze erfahren. Die exzellente wirtschaftsgeografische ner). Konzernabhängige Betriebe und Betriebe aus struktu- Zentrallage im wiedervereinigten Deutschland und die gu- rell gefährdeten Branchen (Kfz-Zulieferer) stellen im ten Straßenverbindungen führten zu einer Reihe von An- Werra-Meißner-Kreis einen bedeutenden Anteil. Auch bei siedlungen im Logistikbereich; die Zahl der Beschäftigten den Dienstleistungen dominieren eher traditionelle Berei- in diesem Bereich hat entsprechend stark zugenommen. Die che. Eine sehr hohe Bedeutung kommt auch dem Bauge- Beschäftigtenzahl am 30. September 2001 stieg auf nun- werbe zu, das als Folge der Strukturkrise in diesem Wirt- mehr 42 328 an, im Vergleich zu 1993 entspricht dies nur schaftsbereich unter besonderem Anpassungsdruck steht. noch einem Rückgang von 1,6 Prozent. Dieser wird zusätzlich durch die hohen in den neuen Bun- desländern bereitstehenden Baukapazitäten verschärft. Als Arbeitsmarktregion Lauterbach (Vogelsbergkreis) Folge der hohen Bedeutung strukturschwacher Wirtschafts- bereiche liegt die Wertschöpfung je Erwerbstätigen unter Wesentliche Kennzeichen der wirtschaftlichen Ausgangssi- dem Durchschnitt der Regierungsbezirke Gießen und Kas- tuation im Vogelsbergkreis sind die geringe Leistungsfähig- sel. Nach überdurchschnittlich hohen Beschäftigungsgewin- keit der regionalen Wirtschaft, die überdurchschnittliche nen Anfang der 90er Jahre in der Folge der deutschen Verei- Bedeutung der Landwirtschaft sowie Defizite im Angebot nigung reduzierte sich die Zahl der Beschäftigten im Werra- unternehmensorientierter wie auch haushaltsnaher Dienst- Meißner-Kreis seit 1993 um 10,6 Prozent auf 30 256 so- leistungen. Rund die Hälfte der sozialversicherungspflichtig zialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. September Beschäftigten des Vogelsbergkreises sind im produzieren- 2001. Die Arbeitslosenquote lag im Werra-Meißner-Kreis den Bereich tätig. Die wichtigsten Branchen sind die Drucksache 15/861 – 80 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Metallerzeugung, -bearbeitung einschl. der Herstellung von beitsmarkt, Einkommen, Infrastruktur) ungünstige Indika- Metallerzeugnissen (19 Prozent der Beschäftigten des torwerte aufweisen, ohne in einem Bereich gravierende Verarbeitenden Gewerbes), das Papier- und Verlagsgewerbe Schwächen zu haben. (15 Prozent), der Maschinenbau (15 Prozent) sowie das Textil- und Bekleidungsgewerbe (13 Prozent). Eine hohe Wie alle nordhessischen Regionen profitierte auch der Bedeutung hat im Vogelsbergkreis auch die Herstellung von Schwalm-Eder-Kreis zunächst von der Grenzöffnung zu Möbeln, Schmuck usw. (10 Prozent). Mit Ausnahme des Beginn der 90er Jahre; seit 1993 nahm jedoch die Zahl der Maschinenbaus gilt diese Wirtschaftsstruktur im Allgemei- sozialversicherungspflichtig Beschäftigten überproportio- nen als wenig wachstumsträchtig. Die Zunahme der Brutto- nal ab. wertschöpfung im Zeitraum von 1991 bis 2000 blieb denn Im südwestlichen Teil des Kreises – der Knüll-Region – auch mit 17,6 Prozent deutlich hinter dem mittelhessischen wurde von den regionalen Akteuren ein Rahmenkonzept Durchschnitt von 22,3 Prozent und dem hessischen Durch- „Knüll2000“ entwickelt, dessen Leitbild folgende drei Ziele schnitt von 28,8 Prozent zurück. Den Unternehmen des Ver- beinhaltet: arbeitenden Gewerbes ist es offenbar nicht gelungen, sich innerhalb stagnierender bzw. schrumpfender Wirtschafts- – Verbesserung der Erwerbsmöglichkeiten durch Entwick- zweige auf erfolgversprechende Marktsegmente zu spezia- lung vorhandener und Ansiedlung neuer Betriebe, lisieren. Die Produktivität blieb relativ niedrig und das – Verbesserung der Lebensqualität durch Stabilisierung Verarbeitende Gewerbe muss als relativ anfällig gegen der Versorgungs- und der soziokulturellen Strukturen strukturellen Anpassungsdruck eingeschätzt werden. und Die Beschäftigungsentwicklung verlief – bei leicht über- – Schaffung eines neuen Qualitätsstandards für Mittel- durchschnittlichen Zunahmen in Folge der deutschen Ver- gebirgsregionen durch die Erarbeitung und Umsetzung einigung – im Vogelsbergkreis bis 1993 positiv. In der eines integrierten Konzeptes, das über die sektoralen Folgezeit sank die Beschäftigtenzahl um 4,6 Prozent auf Maßnahmen Landwirtschaft/Tourismus hinausgeht. 29 640 versicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Septem- ber 2001. Die Arbeitslosenquote entspricht in etwa dem hes- sischen Landesdurchschnitt; stärker betroffen sind Frauen. Arbeitsmarktregion Korbach (Landkreis Waldeck- Die wirtschaftliche Schwäche des Landkreises führt dazu, Frankenberg) dass ein überdurchschnittlicher Anteil der ansässigen Bevöl- Die Arbeitsmarktregion Korbach ist identisch mit dem kerung in benachbarte Regionen pendelt. Nur etwa zwei Landkreis Waldeck-Frankenberg und besteht neben dem Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die Kreissitz und Namensspender noch aus den gemeindeschar- ihren Wohnsitz im Landkreis haben, arbeiten auch in dieser fen Arbeitsmarktregionen Arolsen, Bad Wildungen und Al- Region. Die Bevölkerungsentwicklung des Vogelsbergkrei- lendorf. Die Region gehörte von 1993 bis 1999 nicht zum ses verläuft seit Ende der 80er Jahre ebenfalls mit positivem GA-Gebiet; insbesondere die drastische Verschlechterung Vorzeichen, wobei die jährlichen Zuwachsraten ab 1993 der Arbeitsmarktsituation in der zweiten Hälfte der 90er allerdings unter 1 Prozent gesunken sind. In der Bevöl- Jahre (Abflachung des Wiedervereinigungsbooms, konzern- kerungsstruktur des Landkreises wird die Tendenz zur interne Rationalisierungsmaßnahmen in Großbetrieben, Überalterung deutlich. Die touristische Entwicklung im Vo- Kur- und Heilbäderkrise) ist für das schlechtere Regional- gelsbergkreis kann auf den natürlichen Potenzialen der Mit- Ranking und die Wiedererlangung des Förderstatus verant- telgebirgslandschaft aufbauen, die jedoch im scharfen Wett- wortlich. bewerb mit in- und ausländischen Urlaubsregionen – nicht zuletzt den übrigen Mittelgebirgen in Ost- und Westdeutsch- Nach einem von der HLT Gesellschaft für Forschung Pla- land – stehen. Überregional wirksame Attraktionen, Kultur- nung Entwicklung GmbH im Auftrag des Kreises und im oder Freizeitangebote, als Spezialität des Vogelsberges sind Dialog mit der Wirtschaft erarbeiteten Entwicklungskonzept nur begrenzt vorhanden. sieht sich der Landkreis Waldeck-Frankenberg auch in Zu- kunft als „Standort für innovative Produktion, Mittelstand Arbeitsmarktregion Schwalm-Eder (Schwalm-Eder- und Tourismus“. Statt der Verfolgung von „Aufholstrate- Kreis) gien“ zur Angleichung an Wirtschaftsstrukturen der Ver- dichtungsräume wird der Landkreis vielmehr die gleichzei- Die Arbeitsmarktregion Schwalm-Eder war bis 1999 Teil tige Weiterentwicklung bereits vorhandener Stärken im der Arbeitsmarktregion Kassel und wurde im Zusammen- Produzierenden Bereich und im Tourismusbereich verfol- hang mit dem Neuzuschnitt der Arbeitsmarktregionen an- gen. Das Wirtschafts- und Wissenspotenzial des Verarbei- lässlich der Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete als tenden Sektors soll weiterhin als Motor für die Entwicklung Arbeitsmarktregion mit den beiden Arbeitsmarktzentren der Region fungieren, wobei die innovativen Potenziale der Schwalmstadt und Melsungen verselbstständigt. Für die überregional bekannten und renommierten Unternehmen Gemeinden im nördlichen Kreisteil spielen die Arbeits- der Region stärker für die Region und für deren KMU ak- marktzentren Kassel und Baunatal jedoch weiterhin eine be- tiviert werden sollen. deutende Rolle. Neben den Arbeitsmarktzentren und dem Kreissitz Homberg (Efze) ist die Stadt Borken ein wichtiger 2.2 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit gewerblicher Standort, der die Umstrukturierung von der des Aktionsraumes ehemaligen Braunkohleregion hin zu modernen Industrien (insbesondere im Recycling-Bereich) erfolgreich bewältigt. Die Werte der Indikatoren (absolut und jeweils in v. H. des Die Arbeitsmarktregion Schwalm-Eder fällt in diejenige Bundesdurchschnitts) bei der Neuabgrenzung des Förder- Gruppe von Regionen, die bei allen Indikatorbereichen (Ar- gebiets der GA im Jahre 1999, die zur Feststellung der För- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 81 – Drucksache 15/861

Tabelle 1 Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete 1999

Einwohner im Bruttojahres- Fördergebiet Erwerbs- lohn der (Stand Spalte 1 Spalte 3 Spalte 5 tätigen- Durch- sozial- 31. Dezember 1997) in % des in % des Infra- in % des prognose schnittliche versicherungs- Bundes- Bundes- struktur- Bundes- 2004 In % der Arbeits- Arbeits- pflichtig durch- durch- indikator durch- im Vergleich Wohn- marktregion losenquote Beschäftigten schnitts schnitts schnitts zum Bundes- bevöl- pro Kopf Anzahl durchschnitt kerung 1997 in DM (nur alte Länder) – 1 – – 2 – – 3 – – 4 – – 5 – – 6 – – 7 – – 8 – Eschwege 13,9 136 38 399 83 93 86 99 116 580 0,18 Hersfeld 12,2 120 41 220 89 103 87 99 132 618 0,21 Kassel 14,1 138 44 731 97 148 103 99 443 645 0,69 Schwalm-Eder 11,5 113 39 890 87 112 92 101 193 802 0,30 Korbach 10,2 100 39 741 86 81 83 101 171 150 0,27 Lauterbach 10,2 100 40 015 87 94 87 101 119 026 0,18 Bundesdurch- schnitt-West ohne Berlin 10,2 100 46 087 100 137 100 100 15 776 294 23,40

derbedürftigkeit der o. g. AMR geführt haben, sind in nach- hebliche Verschlechterung der regionalwirtschaftlichen Si- stehender Tabelle 1 zusammengefasst: tuation macht jedoch strukturpolitisch große Sorgen. Die Arbeitsmarktregionen Eschwege, Hersfeld, Kassel und Anhand der Tabelle werden der Nachholbedarf bei der Ein- Schwalm-Eder liegen innerhalb des sog. 17,7 Prozent-Pla- kommenssituation, die Probleme am regionalen Arbeits- fondsbereiches, in dem die Gewährung von Regionalbeihil- markt sowie die Schwächen in der Infrastruktur deutlich. fen gem. Art. 87 Abs. 3c EGV möglich ist. Die Arbeits- Ein Vergleich mit der letzten Abgrenzung der GA-Förderge- marktregionen Korbach und Lauterbach liegen im biete 1996 zeigt, dass mit Ausnahme der AMR Lauterbach Plafondsbereich >17,6 Prozent und <23,4 Prozent, der zwi- alle hessischen GA-Gebiete ihren Rangplatz – z. T. dras- schen Deutschland und der EU-Kommission strittig ist. In tisch – verschlechtert haben. Bemerkenswert ist auch die diesen Regionen können daher vorläufig GA-Mittel nur für veränderte – erheblich ungünstigere – Einschätzung der zu- Maßnahmen im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktu- künftigen Arbeitsplatzentwicklung, die trotz des geringen ren, der KMU-Förderung und der De-Minimis-Förderung zeitlichen Abstandes der Prognosen (1996/1999) zum Teil eingesetzt werden. sogar zu einer Trendumkehr führt; diese Ergebnisse bestäti- gen die von Hessen bereits früher geäußerte Vermutung, In der Tabelle 2 werden die wichtigsten aktuell verfügbaren dass die Prognosen Mitte der 90er Jahre unzulässigerweise Indikatoren zur wirtschaftlichen Situation im Aktionsraum singuläre Effekte der Wiedervereinigung dauerhaft hochge- zusammengestellt. Deutlich werden die im Verhältnis zum rechnet und insofern die positive Entwicklung überzeichnet Bundesdurchschnitt-West größeren Erfolge bei der Rück- hatten. führung der Arbeitslosigkeit im Zeitraum 1998 bis 2002; deutlich wird aber auch, dass bei der Entwicklung der so- Die Arbeitsmarktregion Gießen (Rangplatz 62; Einwohner- zialversicherungspflichtigen Beschäftigung und der Brutto- anteil in strukturstärkeren Regionen 24,67 Prozent) hat bei wertschöpfung im Zeitraum 1995 bis 2000 die hessischen dem vom Planungsausschuss zugrunde gelegten Abgren- Fördergebiete überwiegend eine ungünstigere Entwicklung zungsmodell die Förderschwelle nur knapp verfehlt; die er- als der Bundesdurchschnitt-West aufweisen. Drucksache 15/861 – 82 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 2 B. Entwicklungsziele, -aktionen und Finanzmittel Aktuelle Indikatoren 1 Entwicklungsziele, -aktionen und Finanzmittel zur wirtschaftlichen Situation des Aktionsraumes im Rahmen der GA Entwick- Entwick- Entwick- lung der lung der Zur Anhebung der Wirtschaftskraft und zum Abbau der Ar- Arbeits- lung der sozialver- Brutto- beitslosigkeit sind vor allem im produzierenden Gewerbe losen- Arbeits- sicherungs- wert- durch die Förderung der Errichtung neuer und der Erweite- Arbeits- quoteim losigkeit pflichtig Be- schöpfung marktregion rung bestehender Betriebe neue Arbeitsplätze zu schaffen. Septem- von schäftigten in jewei- Zur Verbesserung der Struktur des Arbeitsplatzangebots ber 2002 9/1998– 1995–2000 ligen sind Investitionen zur Schaffung von Frauenarbeitsplätzen 9/2002 (jeweils Preisen und von Arbeitsplätzen mit höheren Anforderungen an die zum 30.6.) 1995–2000 Qualifikation zu fördern. Vorhandene Arbeitsplätze sind Eschwege 9,6 % –14,5 % –10,2 % + 3,9 % durch Investitionen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Weite Teile des Aktionsraumes sind durch ihre Hersfeld 7,4 % –24,8 % – 5,8 % + 9,7 % landschaftlichen Gegebenheiten für den Tourismus beson- Kassel 10,1 % –15,1 % – 2,8 % + 8,8 % ders geeignet. In diesen Gebieten wird der Ausbau der kom- munalen Fremdenverkehrs-Infrastruktur gefördert. Schwalm- Eder 7,8 % –11,7 % – 4,4 % + 7,7 % In den Jahren 2003 bis 2007 soll mit einem Mittelvolumen Korbach 6,5 % –13,4 % – 5,4 % +12,5 % in Höhe von ca. 99,23 Mio. Euro im gesamten hessischen Fördergebiet ein Investitionsvolumen der gewerblichen Lauterbach 6,9 % – 8,6 % – 7,8 % + 9,3 % Wirtschaft (einschl. Fremdenverkehr) in Höhe von ca. Bundesdurch- +12,3 % 400 Mio. Euro und ein Investitionsvolumen im Bereich der schnitt-West (Deutsch- wirtschaftsnahen Infrastrukturen (einschl. Fremdenverkehr) ohne Berlin 7,7 % – 5,1 % + 1,1 % land) in Höhe von ca. 100 Mio. Euro gefördert werden.

Tabelle 3 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 – in Tsd. Euro – Geplante Maßnahmen Finanzmittel 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 12 250 12 250 12 250 12 250 12 250 61 250 – EFRE*) –––––– 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 6 750 6 750 6 750 6 750 6 750 33 750 – EFRE*) –––––– 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 19 000 19 000 19 000 19 000 19 000 95 000 – EFRE*) –––––– II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 646 646 646 646 646 3 230 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 200 200 200 200 200 1 000 3. Insgesamt 846 846 846 846 846 4 230 III. Insgesamt (I + II) 19 846 19 846 19 846 19 846 19 846 99 230 IV. Zusätzliche Landesmittel – – ––––

*) EFRE-Mittel werden als Darlehen ergänzend zu den GA-Mitteln eingesetzt werden; sie werden mit ihrem Subventionswert gem. Ziffer 2.8.3 auf die GA-Förderhöchstsätze angerechnet. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 83 – Drucksache 15/861

Die Aufteilung in „gewerbliche Wirtschaft“ und „Infra- c) Programme des Landes Hessen zur Innovationsförde- struktur“ sind Plandaten. Die dafür eingesetzten Haushalts- rung mittel sind gegenseitig deckungsfähig und erlauben daher ca) Hessisches Technologieprogramm (U/E) eine Anpassung an die Entwicklung des Antragsvolumens für die eingehenden Investitionskategorien. cb) Umwelttechnologieprogramm (U) Seit der Verabschiedung des 24. Rahmenplanes werden in cc) Programm zur Förderung der Humankapitalbildung der GA Fördermöglichkeiten im nicht-investiven Bereich durch Innovationsassistentinnen oder -assistenten eröffnet. Es handelt sich um folgende Fördertatbestände (E) (vgl. Teil II, Ziffern 5 und 7): cd) Förderprogramm für regionale Innovationszent- – für KMU: Beratung, Schulung, Humankapitalbildung, ren (E) Forschung und Entwicklung ce) Förderprogramm für technologieorientierte Grün- – im Infrastrukturbereich: Regionale Entwicklungskon- derzentren (E) zepte, Beratungs- und Planungshilfen für Träger von In- cf) Programm zur Förderung von (Bio) technologie- frastrukturmaßnahmen und – seit dem 29. Rahmenplan – orientierten Gründern (U) Regionalmanagement. d) Programme des Landes Hessen zur Berufsbildung und In den Jahren 2003 bis 2007 sollen ca. 4,2 Mio. Euro für Qualifizierung diese neuen Förderbereiche bereitgestellt werden. Zum einen wird das Förderprogramm „Innovationsassistent/ da) Programme zur Förderung der beruflichen Erstaus- Innovationsassistentin“ verstärkt, zum anderen wird die Er- bildung (U) stellung regionaler Entwicklungskonzepte und das Regio- db) Förderung der beruflichen Weiterbildung (U) nalmanagement gefördert. Ggf. wird das Land Hessen auch erstmalig ein einzelbetriebliches Technologieförderungspro- dc) Förderung der Qualifizierungsinfrastruktur (E) gramm auflegen, das für kleine und mittlere Unternehmen dd) Förderung der Berufsbildungsforschung/Modellpro- mit überregionalem Absatz in den GA-Fördergebieten mit jekte (U) GA-Mitteln kofinanziert werden könnte. Die diesbzgl. Überlegungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Analog zur teilweisen Finanzierung mit GA-Mitteln werden in einer Reihe dieser Programme auch europäische Mittel eingesetzt. 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen Die Fördergebiete der Europäischen Strukturfonds wurden Die Entwicklungsmaßnahmen des Landes Hessen im Rah- zum 1. Januar 2000 neu abgegrenzt. In Hessen ist die EU- men der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regiona- Strukturförderung nach Ziel 2 (Unterstützung der wirt- len Wirtschaftsstruktur“ werden im Wesentlichen durch fol- schaftlichen und sozialen Umstellung von Gebieten mit gende Programme unterstützt (U) bzw. sind in folgende Strukturproblemen) möglich. Die EU-Fördergebiete liegen Programme eingebettet (E): in Nordhessen mit dem Oberzentrum Kassel (GA-Status) a) Programme des Landes Hessen zur Förderung der regio- sowie in Mittelhessen in den von industriellen Strukturver- nalen Entwicklung änderungen und von den Folgen des Abzugs militärischer aa) Förderung betrieblicher Investitionen (E) Einrichtungen besonders betroffenen unmittelbar benach- barten Städten Gießen und Wetzlar (kein GA-Status). ab) Förderung regionaler Entwicklungskonzepte und des Regionalmanagements (E) Bisherige Fördergebiete nach dem alten Ziel 5 b in Nord-, Ost- und Mittelhessen, die nicht mehr zu den neuen Ziel 2- ac) Förderung des regionalen Standortmarketings (U) Gebieten gehören, erhalten im Rahmen einer Übergangsre- ad) Förderung von Infrastrukturen für die Ansiedlung gelung („Phasing-Out“) noch bis Ende 2005 eine Unterstüt- und Entwicklung von Unternehmen (E) zung. ae) Förderung des Tourismus (E) Insgesamt sind in dem Ziel 2-Programm, das eine Laufzeit af) Förderung der Lebensqualität und kulturellen Iden- bis zum Jahre 2006 hat, Ausgaben des EFRE in Höhe von tität ländlicher Regionen (U) 177,421 Mio. Euro (darunter 20 Mio. Euro für Übergangs- ag) Förderung der Dorferneuerung (U) gebiete) vorgesehen. Vergleicht man die regionalen Ent- wicklungskonzepte der verschiedenen Kreise und Teilregio- b) Programme des Landes Hessen zur Gründungs- und Mit- nen miteinander, so stellt man fest, dass die verfolgten Ziele telstandsförderung und Strategielinien weitestgehend identisch sind. Vorge- ba) Hessisches Strukturförderungsprogramm (U) schlagene Haupthandlungsfelder sind der Ausbau der wirt- bb) Hessisches Mittelstandskreditprogramm (U) schaftsnahen Infrastruktur mit der Bereitstellung von Ge- werbeflächen, die Ansiedlung innovativer Betriebe, der bc) Programm zur Förderung von Beratung und Unter- Technologietransfer, die touristische Infrastruktur, das nehmerschulung (U) Standortmarketing, der weitere Ausbau von Kooperationen bd) Existenzgründungsprogramm (U) sowie die Aus- und Weiterbildung. Diese Strategielinien be) Programm zur Förderung der Beteiligung an Aus- lassen sich zu den Schwerpunkten (in Klammer vorgesehe- stellungen und Messen (U) ner Anteil an den EFRE-Mitteln) bf) Förderprogramm für Kooperationsnetzwerke (U) – Wirtschaftsnahe Infrastruktur (39 Prozent) bg) Förderprogramm für Gründerzentren (E) – Innovationsförderndes Umfeld (26 Prozent) Drucksache 15/861 – 84 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– Unternehmensförderung (20 Prozent) und Der Schwerpunkt der Förderung lag dabei auf Errichtungs- – Tourismus (14 Prozent) und Erweiterungsinvestitionen, die im Vergleich zu Umstel- lungs- und Rationalisierungsinvestitionen aus regionalwirt- zusammenfassen (1 Prozent der Mittel verbleibt für die schaftlichen Gesichtspunkten die größte Bedeutung für technische Hilfe). strukturschwache Regionen haben. Auf das Ziel 3 (Anpassung und Modernisierung der 2001 wurde keine GA-Bürgschaft übernommen. Bildungs-, Ausbildungs- und Beschäftigungspolitiken und -Systeme) entfallen im Zeitraum 2000 bis 2006 in Hessen ca. – Infrastruktur 171 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds, die ohne eine Bindung an regionale Fördergebiete hessenweit ein- Im Jahre 2001 wurden 6 Investitionsprojekte im Bereich der gesetzt werden können. Die Einzelmaßnahmen lassen sich wirtschaftsnahen Infrastruktur (ohne Tourismus und Ausbil- folgenden Schwerpunkten zuordnen (in Klammern vorgese- dungsstätten) mit einem Investitionsvolumen in Höhe von hener Anteil an den ESF-Mitteln): 24,88 Mio. DM mit Haushaltsmitteln der Gemeinschafts- – Aktive und präventive Arbeitsmarktpolitik (42 Prozent) aufgabe in Höhe von 11,25 Mio. DM gefördert. – Gesellschaft ohne Ausgrenzung (11 Prozent) Außerdem wurden 19 Projekte öffentlicher Tourismusein- richtungen mit einem Investitionsvolumen von 19,92 Mio. – Berufliche und allgemeine Bildung, lebenslanges Lernen DM mit GA-Mitteln in Höhe von 7,67 Mio. DM und 2 Vor- (13 Prozent) haben der Ausbildungsinfrastruktur mit einem Investitions- – Anpassungsfähigkeit und Unternehmergeist (20 Prozent) volumen von 2,93 Mio. DM mit GA-Mitteln in Höhe von – Chancengleichheit von Frauen und Männern (9 Prozent) 0,89 Mio. DM gefördert. – Lokales Kapital für soziale Zwecke (1 Prozent). Die Schwerpunkte der Infrastrukturförderung bildeten un- gefähr gleichrangig die Förderung wirtschaftsnaher Infra- C. Fördermaßnahmen 2001 struktur und der öffentlichen Tourismuseinrichtungen. (gewerbliche Wirtschaft/Infrastruktur) Der durchschnittliche Fördersatz, der bei den o. g. Infra- 1 Normalfördergebiet strukturprojekten gewährt wurde, beträgt 41,5 Prozent der Investitionskosten. – Gewerbliche Wirtschaft Im Jahre 2001 wurden im Rahmen der Gemeinschaftsauf- gabe insgesamt 99 Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft 2 Förderergebnisse (1997 bis 2001) mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 493,8 Mio. DM Die Förderergebnisse in den Jahren 1997 bis 2001 nach mit Haushaltsmitteln in Höhe von 66,4 Mio. DM gefördert. kreisfreien Städten, Landkreisen und Schwerpunktorten (so- Mit diesen Investitionsvorhaben wurden im Fördergebiet weit zum Fördergebiet der GA gehörend) sind im Anhang B 4 277 Arbeitsplätze gesichert und 1 427 Arbeitsplätze zu- dargestellt. sätzlich geschaffen. Bei 6 Vorhaben wurden personalkosten- bezogene Investitionszuschüsse in Höhe von 5,1 Mio. DM gewährt. Die eingesetzten Fördermittel wurden in Höhe von 3 Ergebnisse der Verwendungsnachweis- 32,8 Mio. DM aus GA-Mitteln, in Höhe von 9,7 Mio. DM kontrollen (2001) aus Landesmitteln und in Höhe von 23,8 Mio. DM aus Im Jahre 2001 wurden insgesamt 74 Verwendungsnach- Ziel 2-Mitteln bereitgestellt. Der durchschnittliche Förder- weisprüfungen vorgenommen; dabei wurden 64 Vorhaben satz betrug im Jahre 2001 13,4 Prozent. der gewerblichen Wirtschaft, 7 Vorhaben der wirtschaftsna- Die Wirtschaftszweige Herstellung von Metallerzeugnissen, hen Infrastruktur und 3 Vorhaben der Tourismusinfrastruk- Gummi- und Kunststoffwaren, Verlags- und Druckgewerbe tur geprüft. In einer Reihe von Fällen reduzierte sich der ur- und Maschinenbau bildeten die sektoralen Schwerpunkte sprünglich bewilligte Zuschuss um nicht abgerufene Mittel der regionalen Wirtschaftsförderung in Hessen. und Rückforderungen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 85 – Drucksache 15/861

6 Regionales Förderprogramm „Mecklenburg-Vorpommern“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes Leistung der Wirtschaftsbereiche. Positiv beeinflusst wurde die wirtschaftliche Entwicklung in 2001 in Mecklenburg- 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Vorpommern unter anderem vom Verarbeitenden Gewerbe Der Aktionsraum umfasst das gesamte Gebiet des Landes mit seinem überdurchschnittlichen Wachstum von real 5,6 Mecklenburg-Vorpommern. Der Aktionsraum ist gekenn- Prozent. Damit unterschied es sich deutlich vom Bundes- zeichnet durch: durchschnitt (+0,1 Prozent). Die Leistungsfähigkeit der Un- – seine geringe Bevölkerungsdichte. In Mecklenburg-Vor- ternehmen in der Industrie wächst beständig. Das Ernäh- pommern leben gegenwärtig rd. 1,8 Mio. Einwohner auf rungsgewerbe und der Schiffbau – beide Wirtschaftszweige 23 173 km2. Mit einer Einwohnerdichte von 76 Einwoh- bestimmen wesentlich die Gesamtentwicklung – verzeich- nern (30. Juni 2001) pro km ist das Land im Vergleich neten im Jahr 2001 bei der Beschäftigung einen positiven zum Durchschnitt der neuen Länder ohne Berlin (182) Verlauf. Positive Entwicklungstendenzen zeichnen sich hin- und der alten Länder einschließlich Berlin (243) weiträu- sichtlich des Umsatzes auch im Holzgewerbe und in der mig besiedelt (2000). Weite Teile des Aktionsraumes Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen ab. sind ländliche Gebiete mit einer Einwohnerdichte von Die Bereiche Handel, Gastgewerbe und Verkehr (M-V: real 2 durchschnittlich nur 54 Einwohnern pro km .Inden +0,8 Prozent; D: +2,3 Prozent), und Finanzierung, Vermie- kreisfreien Städten leben durchschnittlich 1 008 Einwoh- tung und Unternehmensdienstleistungen (M-V: real +2,1 2 ner pro km (30. November 2001). Prozent; D: +2,9 Prozent) verzeichneten eine positive Ent- – eine geringe industrielle Dichte. Der Übergang zur Markt- wicklung. Auch die Bruttowertschöpfung der Land- und wirtschaft hat in Mecklenburg-Vorpommern – wie in den Forstwirtschaft einschließlich Fischerei war im Jahr 2001 anderen neuen Ländern auch – einen tiefgreifenden Struk- (real +9,2 Prozent) gestiegen (Bundesdurchschnitt +1,2 Pro- turwandel ausgelöst. Die traditionell schon geringe Indus- zent). Die Bereiche öffentliche und private Dienstleister triedichte lag 2001 in Mecklenburg-Vorpommernbei rund konnten an diese positiven Leistungen nicht anschließen 28 Industriebeschäftigten pro 1 000 Einwohner. Dieser (M-V: real –1,4 Prozent; D: +0,4 Prozent). Wert ist wesentlich geringer als im Durchschnitt der neuen Die Wirtschaftsleistung des Baugewerbes war 2001 weiter Länder ohne Berlin (44) und macht auch nur ein Drittel sehr stark rückläufig (M-V: real –13,0 Prozent; D: –6,6 Pro- vom Durchschnitt des früheren Bundesgebietes ein- zent). schließlich Berlin (84) aus. Der Anteil der Erwerbstätigen im VerarbeitendenGewerbe an den Erwerbstätigen insge- Nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises Volks- samt lag 2001 in Mecklenburg-Vorpommernbei 10,6 Pro- wirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder nahm das Brut- zent, in den neuen Ländern ohne Berlin im Durchschnitt toinlandsprodukt in Mecklenburg-Vorpommern im 1. Halb- bei 15,1 Prozent und in den alten Ländern einschließlich jahr 2002 preisbereinigt um 0,9 Prozent zu. Zurückzuführen Berlin bei 22,0 Prozent. ist dies maßgeblich auf die weiterhin positive Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe. Die Bruttowertschöpfung des Kennzahlen des Aktionsraumes Verarbeitenden Gewerbes stieg im 1. Halbjahr 2002 mit real 3,2 Prozent schneller als im Durchschnitt der neuen Länder Fläche (2001) in km2 23 173 (+2,9 Prozent). Positiv zum Wirtschaftswachstum trugen im Einwohner (30. 11. 2001) 1 761 071 –0,9 % gg. Vj. 1. Halbjahr 2002 auch die Wirtschaftsbereiche Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie Finanzierung, Vermietung Erwerbstätige und Unternehmensdienstleister bei. Im Baugewerbe stag- (Mikrozensus 2000) 780 100 +1,6 % gg. Vj. nierte die Bruttowertschöpfung. Erwerbstätige Infrastrukturentwicklung. Durch die fortschreitende Beseiti- (Mikrozensus 2001) 747 400 –4,2 % gg. Vj. gung der gravierendsten Mängel in der Infrastruktur und den Abschluss vieler betrieblicher Investitionsvorhaben 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen ging die Nachfrage nach Neubauleistungen in den letzten Situation des Aktionsraumes Jahren zurück. Leerstände bzw. Miet- und Preisrückgänge verdeutlichen, dass in vielen Regionen Überkapazitäten bei 2.1 Allgemeine Beschreibung der wirtschaft- Gewerbeimmobilien entstanden sind. Der Modernisierungs- lichen Situation des Aktionsraumes und Sanierungsbedarf des Altbestandes in Mecklenburg- Gesamtwirtschaftliche Leistung. Das Bruttoinlandsprodukt Vorpommern ist hingegen noch sehr groß. Die wirtschafts- ist in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2001 um real nahe Infrastruktur ist angesichts der Weiträumigkeit des –0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das deut- Landes und der Vielzahl kleiner Ortschaften in allen Lan- sche Bruttoinlandsprodukt wuchs hingegen um real 0,6 Pro- desteilen, vor allem auch in ländlichen Räumen sowie unter zent. Das Wirtschaftswachstum in Mecklenburg-Vorpom- Berücksichtigung der erheblichen Einschnitte in die Struk- mern lag wie schon im Vorjahr deutlich unter dem turen der von Standortschließungen und -reduzierungen der Bundesdurchschnitt und war auch niedriger als im Groß- Bundeswehr betroffenen Regionen, weiterhin zu entwi- raum neue Länder ohne Berlin (–0,1 Prozent). ckeln. Drucksache 15/861 – 86 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 1 Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete 2001 bis 2003

Bruttojah- Einwohner reslohn (Stand: 31. 12. 1997) Spalte 1 der sozial- Spalte 3 Unter- in % des versiche- in % des Erwerbs- in % der beschäf- Bundes- rungs- Bundes- Infra- tätigen- Wohnbe- Arbeits- tigungs- durch- pflichtig durch- struktur- prognose völkerung marktregion quote schnitts Beschäftig- schnitts indikator 2004 Anzahl (nur neue Ost ten pro Ost Länder Kopf 1997 und West- in DM Berlin) – 1 – – 2 – – 3 – – 4– – 5 – – 6 – – 7 – Pasewalk 33,4 137 28 662 83 68 100 87 981 0,5 Waren 30,8 126 28 931 83 89 103 70 341 0,4 Neubranden- burg 30,0 123 30 828 89 109 101 263 759 1,51 Stralsund 29,8 122 30 899 89 106 101 182 794 1,04 Bergen 26,0 107 27 562 79 69 105 77 595 0,44 Greifswald 28,7 118 31 393 90 94 105 173 406 0,99 Güstrow 28,4 116 30 381 88 122 106 115 219 0,66 Parchim 25,0 103 30 799 89 91 108 109 683 0,63 Rostock 25,4 104 34 864 100 171 96 322 559 1,84 Wismar 23,9 98 32 514 94 115 106 167 175 0,95 Schwerin 20,8 85 35 376 102 127 99 237 287 1,36 Bundesdurch- schnitt Ost 24,4 100,0 34 728 100,0 133,78 100 17 509 099 100

2.2 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des Infrastrukturindikator 10 Prozent Aktionsraumes Erwerbstätigenprognose bis 2004 10 Prozent Der Bund-Länder-Planungsausschuss der GA hat am 25. März 1999 die Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete Die Werte der Indikatoren bei der Neuabgrenzung des För- für die Jahre 2000 bis 2003 festgelegt. Sie ist am 1. Januar dergebietes der GA für diesen Zeitraum sind für Mecklen- 2000 in Kraft getreten. burg-Vorpommern in nachfolgender Tabelle 1 enthalten. Aus diesen gewichteten und standardisierten Einzelindika- Das gesamte Land Mecklenburg-Vorpommern ist für diesen toren wird durch eine multiplikative Verknüpfung ein Ge- Zeitraum Fördergebiet im Rahmen der Gemeinschaftsauf- samtindikator gebildet. Die daraus resultierende Rangliste gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Es der Arbeitsmarktregionen ist Grundlage für die Einstu- wurden 11 Arbeitsmarktregionen herausgebildet, die an- fung in A- und B-Fördergebiete in Mecklenburg-Vorpom- hand des folgenden Indikatorenmodells in A- und B-Förder- mern. gebiete eingestuft wurden. Durch die Indikatoren, besonders anhand der Unterbeschäf- tigungsquote und des Bruttojahreslohnes der sozialversiche- Regionalindikatoren der GA-Förderung in den neuen rungspflichtig Beschäftigten pro Kopf 1997, werden der Bundesländern 2000 bis 2003 Nachholbedarf bei der Einkommenssituation und die Her- Regionalindikatoren für Gewichtung ausforderungen, die sich aus der Lage auf dem regionalen Arbeitsmarktregionen Arbeitsmarkt ergeben, besonders deutlich. Die Arbeitslosigkeit verharrt in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittl. Unterbeschäftigungsquote nach wie vor auf einem hohen Niveau; die Situation ist 1996 bis 1998 40 Prozent allerdings nicht statisch, sondern durch starke Zu- und Einkommen der sozialversicherungspflichtig Abgänge geprägt. In Mecklenburg-Vorpommern waren im Beschäftigten pro Kopf 1997 40 Prozent August 2002 die Bewegungen in und aus der Arbeitslosig- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 87 – Drucksache 15/861 keit stärker als in den letzten Jahren. So ging die Arbeits- B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel losigkeit vor allem aufgrund der sehr zahlreichen Ab- meldungen in Arbeit, Ausbildung und sonstige Nicht- 1 Entwicklungsziele und Finanzmittel im erwerbstätigkeit zurück. Mehr Arbeitslose als vor einem Rahmen der GA Jahr gab es bei den Fertigungsberufen, vor allem in den Bau- und Baunebenberufen sowie bei den Elektrikern. Die Schaffung und dauerhafte Sicherung von Arbeits- und Auch bei den Groß- und Einzelhandelskaufleuten sowie den Ausbildungsplätzen insbesondere für Frauen und Jugendli- DV-Fachleuten hat die Arbeitslosigkeit entgegen dem ins- che ist das vorrangige Ziel sämtlicher Entwicklungsaktio- gesamt leicht positiven Trend bei den Dienstleistungsberu- nen. Aus diesem Grund wird der Einsatz der Fördermittel fen zugenommen. Eine gegenläufige Entwicklung gab es zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur – so- bei Ingenieuren, Gesundheitsdienstberufen, Sozial- und Er- weit sinnvoll und praktisch möglich – mit den Maßnahmen ziehungsberufen sowie den Verkehrsberufen. der Arbeitsmarktpolitik des Bundes und des Landes ver- knüpft. Die Zahl der Arbeitslosen lag im August 2002 bei 163 500. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Arbeitslosig- Die industriellen Strukturen des Landes sollen mit der An- keit um 100 Personen (–0,1 Prozent), gegenüber August siedlung neuer Unternehmen und der Schaffung innovativer 1998 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 6 900 Personen und wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze erhalten und entwi- bzw. 4,4 Prozent. ckelt werden. Durch intensive Begleitung und verstärkte Förderung sollen insbesondere regional bedeutsame Unter- Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbs- nehmen unterstützt werden. personen beträgt 17,9 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie ebenfalls bei 17,9 Prozent; im August 1998 waren es 17,5 Ziel der Entwicklungsaktionen ist es ebenfalls, die ländli- Prozent. Im ostdeutschen Ländervergleich weist Mecklen- chen Räume durch Förderung von wirtschaftsnaher Infra- burg-Vorpommern damit nach Sachsen-Anhalt die zweit- struktur, privaten Investitionen und Ansiedlungsvorhaben höchste Arbeitslosenquote auf. Immerhin hat sich das sowie Maßnahmen zur Umschulung und Qualifizierung zu Ausmaß an Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern entwickeln. im Vorjahresvergleich praktisch nicht verändert (–0,1 Pro- zent gegenüber August 2001), während es in allen übri- Die Küstenregion und weitere Erholungsgebiete im Binnen- gen deutschen Bundesländern zunahm (Sachsen-Anhalt land bieten auf Grund ihrer natur- und kulturräumlichen Po- +0,3 Prozent bis Bayern +19,5 Prozent). tenziale gute Entwicklungschancen für ein qualitatives und quantitatives Wachstum des Tourismus. Die Arbeitslosigkeit unterscheidet sich regional betrachtet weiterhin erheblich. Der Vergleich gegenüber August 2001 Der Ausbau der touristischen Infrastruktur und die Errich- weist zudem eine gespaltene Entwicklung auf. Die Arbeits- tung von Tourismusbetrieben, die zur Saisonverlängerung losigkeit liegt in der Hälfte der Stadt- und Landkreise niedri- beitragen, sind notwendig, um Arbeitsplätze sichern und ger als vor einem Jahr, wobei es in den Städten Schwerin weitere für eine ganzjährige Saison schaffen zu können. (–800 Arbeitslose; –9,5 Prozent) und Wismar (–300; –7,3 Die Förderung im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruk- Prozent) sowie im Landkreis Nordvorpommern (–900; –7,0 tur hat dazu beigetragen, dass in der Vergangenheit wichtige Prozent) den größten Abbau gab. Die anderen neun Stadt- und Infrastruktureinrichtungen entstanden sind, die den Landkreise verzeichneten einen Anstieg, der in der Hanse- Grunderfordernissen der Marktwirtschaft entsprechen. Eine stadt Rostock (+1 000; +5,6 Prozent) und im Landkreis Lud- weitere Förderung wird sich auf unbedingt notwendige wigslust (+600; +7,4 Prozent) besonders hoch ausfiel. Maßnahmen konzentrieren. Die regionalen Arbeitslosenquoten weisen daher ein be- trächtliches Gefälle auf. Die niedrigste Arbeitslosenquote Um die finanziellen Mittel konzentriert und zielgerichtet verzeichnet der Landkreis Ludwigslust mit 12,0 Prozent einsetzen zu können, wird in Mecklenburg-Vorpommern die (August 2001: 11,3 Prozent); die höchste Quote verzeich- Förderung räumlich und sachlich nach Schwerpunkten nete der Landkreis Uecker-Randow mit 25,2 Prozent (Au- strukturiert. gust 2001: 24,8 Prozent). Die räumlichen Schwerpunkte orientieren sich an den her- Die Unterbeschäftigung, d. h. die Betroffenheit von Arbeits- ausgebildeten A- und B-Fördergebieten, die eine besondere losigkeit und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, lag im Förderung als notwendig (z. B. Region Vorpommern) bzw. August 2002 mit 212 500 Personen niedriger als im Vorjahr besonders wirkungsvoll (z. B. ausgewiesene Tourismusge- (–1,7 Prozent bzw. –3 800 Personen). Die Unterbeschäfti- biete) erscheinen lassen. gungsquote liegt bei 23,3 Prozent (Vorjahr: 23,6 Prozent). Die sachlichen Schwerpunkte konzentrieren sich auf solche Die Zahl der Arbeitnehmer in beschäftigungsschaffenden Maßnahmen, die der spezifischen Wirtschaftsstruktur des Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes ging gegenüber Landes gerecht werden bzw. einen Beitrag zur Erschließung August 2001 um 3 500 auf 19 600 zurück. Die Beschäfti- und Entwicklung von Wachstumspotenzialen leisten (z. B. gung in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nahm im Ver- besondere KMU-Förderung, Wiedernutzbarmachung von gleich zum Vorjahr deutlich ab (–3 600 auf 12 700 Perso- Industriebrachen, Qualitätsverbesserungen und Maßnahmen nen), die in traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen zur Saisonverlängerung im Tourismus). stieg um 100 auf 6 900 Personen. Der Finanzierungsplan über die eingeplanten Mittel für die Die Entlastung der Arbeitslosenquote betrug im August Umsetzung dieser Ziele in den Jahren 2003 bis 2007 ist in 2002 5,4 Prozent (Vorjahr: 5,8 Prozent). nachfolgender Tabelle 2 aufgeführt. Drucksache 15/861 – 88 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 2 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 – in Mio. Euro – Finanzmittel Geplante Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 115,836 106,337 102,588 102,588 102,588 529,937 – EFRE 49,369 45,095 46,900 39,655 181,019 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 83,224 76,892 74,392 74,392 74,392 383,292 – EFRE 26,662 29,222 37,885 78,776 172,545 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 199,060 183,229 176,980 176,980 176,980 913,229 – EFRE 76,031 74,317 84,785 118,431 353,564 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 9,000 9,000 9,000 9,000 9,000 45,000 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 0 0 0 0 0 0 3. Insgesamt 9,000 9,000 9,000 9,000 9,000 45,000 III. Insgesamt (I + II) 284,091 266,546 270,765 304,411 185,980 1 311,793 IV. zusätzl. Landesmittel 0 0 0 0 0 0

Für GA-Normalförderung in 2003 und 2004 wurde die Mittelbereitstellung aus dem Bundeshaushalts-Entwurf 2003 berücksichtigt. Der Einsatz der EFRE-Mittel 2004 bis 2006 richtet sich nach der geltenden Ergänzung zur Programmplanung.

1.1 Förderung der gewerblichen Wirtschaft Parchim Landkreis Parchim 1.1.1 Räumlich-strukturelle Ausrichtung Rostock Landkreis Bad Doberan kreisfreie Hansestadt Rostock Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft basiert räumlich hinsichtlich der Förderintensitäten auf den anhand eines In- Wismar Landkreis Nordwestmecklenburg dikatorenmodells herausgebildeten A- und B-Fördergebie- kreisfreie Hansestadt Wismar ten. B-Fördergebiet Die Förderkulisse in Mecklenburg-Vorpommern sieht wie Schwerin Landkreis Ludwigslust folgt aus: kreisfreie Landeshauptstadt Schwerin A-Fördergebiete 1.1.2 Sachlich-strukturelle Ausrichtung Arbeitsmarktregion AMR bestehend aus Stadt/Landkrei- sen: Im Hinblick auf die sachliche Konzentration der Förderung wird der Schwerpunkt der einzelbetrieblichen Förderung Pasewalk Landkreis Uecker-Randow auf Investitionsvorhaben des Verarbeitenden Gewerbes und Waren Landkreis Müritz des Handwerks (gemäß Positivliste des Rahmenplanes) so- wie auf ausgewählte Dienstleistungen gelegt. Neubrandenburg Landkreis Demmin Landkreis Mecklenburg-Strelitz Anliegen der Förderung von neuen bzw. sich erweiternden kreisfreie Stadt Neubrandenburg Betriebsstätten ist die Erhöhung der Zahl wettbewerbsfähi- ger Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern. Besonde- Stralsund Landkreis Nordvorpommern res Augenmerk soll hierbei auf die vorhandenen bzw. sich kreisfreie Hansestadt Stralsund entwickelnden räumlichen oder branchenbezogenen Netz- Bergen Landkreis Rügen werke von Unternehmen und Institutionen (Cluster) gelegt werden, die durch ihre Zusammenarbeit nach Innen und Greifswald Landkreis Ostvorpommern nach Außen Wachstumsprozesse fördern. kreisfreie Hansestadt Greifswald Die Frage der Förderwürdigkeit von Investitionsvorhaben Güstrow Landkreis Güstrow ist in diesem Zusammenhang von wesentlicher Bedeutung. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 89 – Drucksache 15/861

Zur Begründung der Förderwürdigkeit werden die folgen- 1.2 Förderung der wirtschaftsnahen den Indikatoren herangezogen: Infrastruktur – Zuschuss pro geschaffenem Dauerarbeitsplatz 1.2.1 Räumlich-strukturelle Ausrichtung – Die Förderung gilt dann als besonders effektiv, wenn 1.2.1.1 Infrastrukturvorhaben können grundsätzlich in möglichst viele Dauerarbeitsplätze mit geringem För- allen Landesteilen mit bis zu 90 Prozent der förderfähigen dermitteleinsatz geschaffen werden. Investitionskosten gefördert werden. – Innovation, Existenzgründungen 1.2.1.2 Infrastrukturvorhaben werden vorrangig in – Die Ansiedlung bzw. Existenzgründung von innova- Schwerpunktorten gefördert. Dabei handelt es sich zum ei- tiven Unternehmen mit besonderen Marktchancen nen um die zentralen Orte (Oberzentren, Mittelzentren und soll unterstützt werden. Mittelzentren mit Teilfunktionen), die im Ersten Landesrau- mordnungsprogramm für Mecklenburg-Vorpommern ausge- – Wertschöpfung wiesen sind; zum anderen um die in den Regionalen Raum- – Die Förderung soll den Anteil der im Land erbrach- ordnungsprogrammen festgelegten Unterzentren, die für die ten Produktionsstufen erhöhen. gezielte Entwicklung des produzierenden Gewerbes geeig- – Märkte net sind. – Bei überbesetzten Märkten soll die Förderung redu- ziert bzw. grundsätzlich eingestellt werden. 1.2.2 Sachlich-strukturelle Ausrichtung – Verbesserung bestehender Strukturen a) Förderfähig ist im besonderen Maße die Wiederherrich- tung von Industrie- und Gewerbegelände. Für das nutz- – Stärkung industrieller Kerne sowie Bildung von bar zu machende Gebiet müssen grundsätzlich konkrete Kompetenz-Zentren. Ansiedlungsangebote vorliegen, vorrangig von Investo- – Ausbildungsplätze, Frauenarbeitsplätze ren deren gewerbliche Vorhaben nach den Kriterien der Gemeinschaftsaufgabe förderfähig sind. – Die Verbreiterung des Arbeitsplatz- und Ausbil- dungsangebotes, insbesondere für Frauen und Ju- b) Die Neu-Erschließung von Industrie- und Gewerbege- gendliche, soll unterstützt werden. lände (Gewerbegebiete) hat dann Vorrang, wenn eine di- rekte Ansiedlung von GA-förderfähigen Betrieben folgt. – Bruttoinvestition pro Zuschuss Im Übrigen wird sie grundsätzlich nur gefördert, wenn – Zur Steigerung der Effizienz des Fördermittelein- satzes tragen Vorhaben bei, mit denen möglichst hohe – die Erschließung von Industrie- und Gewerbegebie- Investitionen je Fördereuro ausgelöst werden. ten auf neuen Flächen vorrangig in Schwerpunkt- orten und in besonders strukturschwachen Gebieten – Berücksichtigung anderer Finanzierungsbeiträge erfolgt oder – Ein effektiver Einsatz der GA-Mittel erfordert, dass – eine kostengünstige Erschließung im Rahmen einer andere mögliche Finanzierungsbestandteile nicht Ergänzung bereits geförderter und zwischenzeitlich durch GA-Mittel ersetzt werden. belegter Gewerbegebiete erfolgt. Die Aufzählung ist nicht abschließend; die Reihenfolge be- c) Als Schwerpunkt wird der Ausbau von Ver- und Entsor- deutet keine Gewichtung. gungseinrichtungen sowie von verkehrlichen Anbindun- gen im engen Zusammenhang mit der Verbesserung von 1.1.3. Förderintensität der gewerblichen Standortbedingungen von Unternehmen gefördert. Wirtschaft d) Die Gründung von branchenspezifischen Forschungs- 1.1.3.1 Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft und Technologiezentren, die Errichtung von Technolo- können im A-Fördergebiet grundsätzlich mit bis zu 35 Pro- gieparks und die Erweiterung von Technologie- und In- zent der förderfähigen Investitionskosten gefördert werden. novationszentren für technologieorientierte Existenz- 1.1.3.2 Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft gründer und kleine und mittlere Unternehmen mit können im B-Fördergebiet grundsätzlich mit bis zu 28 Pro- technologie- und innovationsorientierten Bereichen bil- zent der förderfähigen Investitionskosten gefördert werden. den im Jahr 2003 einen Schwerpunkt der Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur. Daneben wird die Errich- 1.1.3.3 Kleine und mittlere Unternehmen mit Strukturef- tung von Gewerbezentren für kleine und mittlere Unter- fekt können grundsätzlich zu den unter 1.1.3.1 u. 1.1.3.2 ge- nehmen unterstützt. nannten Fördersätzen mit weiteren bis zu 15 Prozentpunk- ten der förderfähigen Investitionskosten gefördert werden. e) Im Rahmen des regionalen Förderprogramms werden der Ausbau und die Modernisierung der See- und Bin- A-Fördergebiet B-Fördergebiet nenhäfen und der Regionalflugplätze als Voraussetzung für die Ansiedlung neuer Industrie- und Gewerbezweige Unternehmen der fortgesetzt. gewerblichen bis 35 % bis 28 % Wirtschaft f) Die Modernisierung der beruflichen Schulen und über- betrieblichen Ausbildungsstätten ist ein weiterer Beitrag Kleine und mitt- zur Sicherung der Leistungsfähigkeit der Berufsbildung. lere Unterneh- bis 50 % bis 43 % Entsprechende Maßnahmen werden auf Basis der Schul- men (KMU) entwicklungsplanung und auf der Grundlage schlüssiger Drucksache 15/861 – 90 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Konzepte und differenzierter längerfristig nachgewiese- Ausgenommen davon sind: ner Bedarfe gefördert. – Investitionen in Schlösser, in denen Errichtungs- und Er- g) Durch die Förderung von Regionalmanagement-Vorha- weiterungsinvestitionen in zusätzliche Bettenkapazitäten ben schwerpunktmäßig auf Ebene der Planungsregionen vorgenommen werden; sollen regionale Entwicklungsprozesse unterstützt wer- – Investitionen in Guts- und Herrenhäuser sowie in sons- den. Im Rahmen des zeitlich befristeten Projekts sollen tige historische Gebäude, wenn neben der Schaffung vorrangig solche Vorhaben gefördert werden, die geeig- bzw. Erweiterung von Beherbergungskapazitäten gleich- net sind, durch die Vermarktung des regionalen Wirt- zeitig in erheblichem Umfang in die gewerbliche touris- schaftsstandortes nachhaltige Beschäftigungseffekte tische Infrastruktur investiert wird; durch die Ansiedlung von Unternehmen auszulösen und Investitionen zu beschleunigen. – Investitionen in Tourismusbetriebe in der sogenannten „1. Reihe“ in den anerkannten Kur- und Erholungsorten nach dem Kurortegesetz; 1.3 Förderung des Tourismus – Investitionen in jugendtouristische Betriebe (z. B. Ju- 1.3.1 Räumlich-strukturelle Ausrichtung gendhotels, Jugenddörfer); 1.3.1.1 Die in der Tourismuskonzeption und dem Landes- – Investitionen in touristische Betriebe zur Schaffung von raumordnungsprogramm von 1993 ausgewiesenen Touris- Bettenkapazitäten für Menschen mit Behinderung; musgebiete – Räume mit besonderer natürlicher Eignung für Tourismus und Erholung – wurden in den Regionalen – Investitionen, die der Marktanpassung dienen und zu ei- Raumordnungsprogrammen und mit der Tourismuskonzep- ner qualitativen Verbesserung des Tourismusangebotes tion von 1998 in Tourismusschwerpunkt- und Tourismus- führen. entwicklungsräume weiter raumordnerisch differenziert. 1.3.2.2 Besondere Priorität bei der Förderung des Touris- 1.3.1.2 Tourismusschwerpunkträume sind jene Teilräume, mus genießen Investitionen, die der Saisonverlängerung und in denen der Tourismus eine besondere wirtschaftliche und der Verbesserung gewerblich betriebener Infrastruktur die- arbeitsmarktpolitische Bedeutung besitzt oder auf Grund nen sowie Investitionen sonstiger touristischer Einrichtun- der herausgehobenen natürlichen und kulturhistorischen gen, die zur qualitativen Erhöhung des Tourismusangebotes Eignung künftig erlangen soll und in denen deshalb die führen. Belange des Tourismus gegenüber den Belangen anderer Es können gefördert werden: Wirtschaftszweige besonderes Gewicht haben. – Errichtungsinvestitionen in die gewerblich touristische Tourismusentwicklungsräume sind jene Teilräume, in denen Infrastruktur in Orten, in denen nachweislich noch keine der Tourismus aufgrund seiner vorhandenen Potenziale und ausreichenden Kapazitäten vorhanden sind; Kernangebote bisher eine ergänzende und nachgelagerte Funktion für die Tourismusschwerpunkträume darstellten. – Campingplätze, deren Stellplätze überwiegend für den Die vorhandenen Potentiale und Kernangebote lassen sich Tourismus genutzt werden; durch eine gezielte Erschließung und Förderung zu stabilen – Investitionen in die barrierefreie Gestaltung von touristi- Verknüpfungs- und Wachstumsräumen, Tourismusschwer- schen Einrichtungen zur Unterstützung des Behinderten- punkträumen ausbauen. und Gesundheitstourismus. 1.3.1.3 Vorhaben der gewerblichen touristischen Infra- Ausgeschlossen von der Förderung sind grundsätzlich: struktur in den Tourismusschwerpunkt- und Tourismusent- – mobile Dienstleister, wicklungsräumen können grundsätzlich mit bis zu 35 Pro- zent der förderfähigen Investitionskosten gefördert werden. – Kinos, Bars, Diskotheken, Fitnesscenter, Bowlingcenter und Kegelbahnen sowie ähnliche Einrichtungen, 1.3.1.4 Die Gemeinden, die nicht den Tourismusschwer- punkt- und Tourismusentwicklungsräumen zugeordnet wur- – Gaststätten und den, lassen keine besondere Eignung ihrer Räume für den – Kombi-, Erlebnis-, Spaß- und Freizeitbäder. Tourismus erkennen. Daher ist in diesen Räumen eine För- derung der gewerblichen touristischen Infrastruktur grund- 1.3.2.3 Kleine und mittlere Tourismusbetriebe (KMU), die sätzlich nur im Rahmen einer Einzelfallprüfung möglich. die Voraussetzungen der Ziffer 1.3.2.1 oder 1.3.2.2 erfüllen, können grundsätzlich mit weiteren bis zu 15 Prozentpunk- 1.3.1.5 Vorhaben der öffentlichen touristischen Infrastruk- ten gefördert werden. tur können grundsätzlich mit bis zu 90 Prozent der förderfä- higen Kosten gefördert werden. 1.3.2.4 Bei Investitionsvorhaben der öffentlichen touristi- schen Infrastruktur wird der Schwerpunkt der Förderung auf die Qualitätsverbesserung und Saisonverlängerung gelegt. 1.3.2 Sachlich-strukturelle Ausrichtung Besondere Förderwürdigkeit haben danach: 1.3.2.1 Gewerbliche touristische Infrastrukturvorhaben werden grundsätzlich dann gefördert, wenn sie ihren Um- – Geländeerschließung zur Ansiedlung von Tourismusbe- satz überwiegend aus Leistungen für den Tourismus er- trieben zielen. sowie Errichtungs- und Erweiterungsinvestitionen von Tourismus- – öffentliche Einrichtungen, die u. a. in Kur- und Erho- betrieben zur Schaffung zusätzlicher Bettenkapazitäten wer- lungsorten Grundbedingung für die Anerkennungskrite- den grundsätzlich nicht gefördert. rien darstellen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 91 – Drucksache 15/861

Hierbei handelt es sich um tät. Die Unterstützung von Existenzgründern soll vor allem der Bereitschaft, sich selbständig zu machen, neue Impulse – Kurhäuser, Kurparks und Häuser des Gastes, verleihen und ein positives Existenzgründerklima schaffen. – Kur- und Strandpromenaden sowie Es werden folgende Maßnahmen unterstützt: – Informationszentren und -systeme bzw. Kommunika- – Investive Förderung außerhalb der GA, tionseinrichtungen. – Beratungsleistungen zur „Verbesserung der unternehme- Die Flächenerschließung und -erweiterung für touristische rischen Leistungsfähigkeit“ (Allgemeine Unternehmens- Betriebe sowie die Sanierung von Industriebrachen und beratung, Qualitätsmanagement/Akkreditierungen, Um- Nutzbarmachung für Tourismuseinrichtungen werden vor- weltmanagement), rangig gefördert. – Maßnahmen zur Konsolidierung und Stärkung der Ei- 1.3.2.5 Investitionen in andere öffentliche Einrichtungen genkapitalausstattung, können im Rahmen der GA nur dann als touristische Infra- struktur gefördert werden, wenn sie neben den allgemeinen – Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Voraussetzungen (Rahmenplan in Verbindung mit vorstehen- Innovationskraft (Technologie- und Innovationsförde- der Ziffer 1.3.2.4) folgende Bedingungen erfüllen: Sie müssen rung), in ein schlüssiges regionales touristisches Konzept eingebun- – Aufbau technologischer Netzwerke, den sein oder in einer vom Land ausgewiesenen Tourismus- region bzw. einem Tourismusort durchgeführt werden. – Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien, – Werbe- und Imagemaßnahmen zur Stärkung des Unter- 1.3.3 Förderintensitäten des gewerblichen nehmerbildes in der Öffentlichkeit, Tourismus – Erleichterung des Zugangs zu Patenten durch Förderung aus dem Patent- und Lizenzfonds, Tourismusschwerpunkt- und Tourismusentwicklungsräume – Ausbildung, Qualifizierung, Tourismusbetriebe bis 35 %*) – Hilfestellung bei der Beschaffung von Gründungs- und Wagniskapital, kleine und mittlere (KMU) Tourismus- bis 50 %**) – Verstärktes Engagement für Existenzgründungen aus betriebe Hochschulen, – Verstärkte Berücksichtigung von regionalen und bran- *) In der Arbeitsmarktregion Schwerin (B-Fördergebiet) gilt ein chenspezifischen Besonderheiten bei der Unterstützung Höchstfördersatz von 28 Prozent von regionalen Existenzgründerprojekten (z. B. Initiati- **) In der Arbeitsmarktregion Schwerin (B-Fördergebiet) gilt ein Höchstfördersatz von 43 Prozent ven der IMAG „Entwicklung Vorpommern“, Kabinetts- beschluss 162/01), 1.4 Ergänzende Förderung von nicht-investiven – Förderung aus dem Existenzgründer/innen-Darlehens- Unternehmensaktivitäten zur Stärkung der programm, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft – Hilfe zum Lebensunterhalt während der Existenzgrün- von kleinen und mittleren Unternehmen derphase. Für die Förderung von Vorhaben zur Entwicklung und Ein- führung neuer Technologien durch Zuschüsse von bis zu 50 2.2 Verkehrsinfrastruktur Prozent, von Vorhaben zur Entwicklung der Informations- gesellschaft sowie die Förderung der Ersteinstellung von Für die Wirtschaftsentwicklung ist ein leistungsfähiges Ver- Absolventen wirtschaftsrelevanter Studiengänge einer kehrsinfrastrukturnetz eine Grundvoraussetzung. Das Küs- Fachhochschule oder wissenschaftlichen Hochschule, ins- tenland Mecklenburg-Vorpommern liegt in einer Brücken- besondere von Frauen, im Landesprogramm – Technologie- position zu Skandinavien und Osteuropa; mit der EU- und Innovationsförderung – stehen im Jahr 2003 voraus- Osterweiterung ergeben sich Zukunftsperspektiven, die es sichtlich Fördermittel in Höhe von 8,5 Mio. Euro zur Verfü- zu nutzen gilt. Ziel ist die Gestaltung eines integrierten Ge- gung. Das Programm wird mit 9,0 Mio. Euro aus der GA samtverkehrssystems. verstärkt. Die Bemühungen, den großen Nachholbedarf an Verkehrs- infrastruktur zu erfüllen, sind in den letzten Jahren sichtbar 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen vorangekommen. Die Beseitigung noch bestehender Män- gel in der Standortausstattung ist Aufgabe der Verkehrspoli- Die nachfolgenden sonstigen Entwicklungsmaßnahmen er- tik. strecken sich auf ergänzende Maßnahmen, die mit entspre- chenden Landesprogrammen bereits fixiert sind und veran- Wichtige Maßnahmen zur Realisierung der verkehrspoliti- schaulichen das vorhandene ergänzende Instrumentarium. schen Ziele sind – die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf den Stra- 2.1 Aufbau und Entwicklung des Mittelstandes ßen des Landes, Die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen – die Erhaltung und Entwicklung des öffentlichen Perso- (KMU) hat in Mecklenburg-Vorpommern besondere Priori- nennahverkehrs, einschließlich des SPNV, Drucksache 15/861 – 92 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– die Entwicklung eines leistungsfähigen Eisenbahnsys- Die Wasserstraßen sind den Entwicklungen im See- und tems, Binnenschiffsverkehr anzupassen. – die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Häfen, Die Hafeninfrastruktur als ein wesentliches Kriterium der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Häfen, wird auch – die Verbesserung der Luftverkehrsanbindung und zukünftig den veränderten Marktanforderungen anzupassen – die Errichtung funktionsfähiger Verknüpfungsstellen sein. Dabei geht es vorrangig um: zwischen den Verkehrsträgern. – Ausbaumaßnahmen für den Fähr-, Ro-Ro- und Kombi- Die Neu- und Ausbaumaßnahmen des Bundesverkehrs- nierten Verkehr, wegeplanes 1992 für den Schienen-, Wasserstraßen- und – Anpassung an Entwicklungen der Kreuzschifffahrt so- Straßenverkehr, vor allem die Verkehrsprojekte „Deutsche wie zu deren besonderen Sicherheit (Schutz vor terroris- Einheit“ bilden die Basis für die Verbesserung der verkehr- tischen Anschlägen), lichen Erschließung der Regionen. – Anpassung der Hafeninfrastruktur an technische Stan- Insbesondere der Bau der Bundesautobahn A 20 – größtes dards, Einzelprojekt im Straßenbau des Landes – trägt dazu bei, die regionalen Ungleichgewichte des Landes auszugleichen – Ausbauvorhaben im Interesse der Konsolidierung und und die Erreichbarkeit in der Fläche des Landes zu erhöhen. Erweiterung vorhandener Hafendienstleistungen, Sie schafft eine Verbindung von Lübeck über die Zentren – Erschließung von hafennahen Gewerbe-, Industrie- und Wismar, Rostock und Neubrandenburg zur BAB A 11 nach Tourismusflächen für hafenaffine Ansiedlungen. Stettin. Darüber hinaus sind vor allem die schienenseitigen sowie Ein Zubringer von der A 20 zur Insel Rügen mit einer privat die straßenseitigen Hinterlandanbindungen der Häfen ent- finanzierten zweiten Querung des Strelasundes wird die scheidend zu verbessern. größte Insel Deutschlands unmittelbar an das leistungsfä- hige Fernstraßennetz anbinden. Die Regionalflughäfen Rostock-Laage, Neubrandenburg, Heringsdorf und Schwerin-Parchim sowie die Regionalflug- Ein weiteres Autobahnvorhaben ist der Weiterbau der A 241 plätze Barth und Güttin decken die Regionen des Landes von Schwerin nach Wismar und der Anschluss an die A 20. angemessen ab. Der bedarfsgerechte Ausbau der Regional- Eine Verlängerung dieser Autobahn nach Süden in Richtung flughäfen und Regionalflugplätze wird gefördert. Magdeburg schafft eine wichtige Verbindung zur A 14 und in den mitteldeutschen Raum. Die Anbindung des Regionalflughafens Rostock-Laage an bedeutende internationale Luftverkehrsdrehkreuze wird un- Daneben ist die Instandsetzung und der Ausbau des Bundes- terstützt. fern- und Landesstraßennetzes von herausragender Bedeu- tung. 2.3 Landwirtschaft und Wasserwirtschaft Der Ausbau wichtiger Strecken des Eisenbahnnetzes besitzt Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur aus verkehrlichen wie auch strukturpolitischen Gründen und des Küstenschutzes“ sieht für das Jahr 2003 Ausgaben eine vorrangige Bedeutung sowohl im Personen- als auch in Höhe von insgesamt 114,6 Mio. Euro vor. Zuzüglich der im Güterverkehr. Das bestehende Streckennetz soll beibe- Mittel aus dem Europäischen Ausrichtungs- und Garan- halten werden. tiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL), Abteilung Aus- Für die Hauptbahnen ist ein Ausbaustandard zwischen 120 richtung, in Höhe von voraussichtlich 107,1 Mio. Euro er- und 160 km/h das Ziel. Schwerpunktvorhaben sind: gibt sich ein Gesamtbetrag von 221,7 Mio. Euro. Davon entfallen 162,8 Mio. Euro auf das Ministerium für Ernäh- – die Fertigstellung des VerkehrsprojektesDeutsche Einheit rung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei. Nr. 1, d. h. der Ausbau der Strecke Lübeck/Hagenow Land–Bad Kleinen–Rostock–Stralsund für 160 km/h, Es sollen folgende Schwerpunkte unterstützt werden: – der Ausbau der Verbindung Rostock–Neustrelitz–Berlin – Einzelbetriebliche Förderung, für 160 km/h und eine Gesamtfahrzeit von maximal zwei – Verbesserung der Verarbeitungs- und Vermarktungs- Stunden sowie struktur, – die Beschleunigung der Strecken – forstwirtschaftliche Maßnahmen sowie Stralsund–Pasewalk–Berlin auf 160 km/h, – Maßnahmen der Dorferneuerung, des ländlichen Wege- Bützow–Neubrandenburg–Pasewalk–Grenze Deutsch- baus und der Flurbereinigung. land/Polen auf 120 km/h, In Zuständigkeit des Umweltministeriums Mecklenburg- Stralsund–Neubrandenburg–Neustrelitz auf mindestens Vorpommern werden 58,9 Mio. Euro in Maßnahmen des 120 km/h. Küstenschutzes, wasserwirtschaftliche sowie umwelt- und naturschutzbezogene Programme umgesetzt. Diese setzen Die sehr dünne Besiedlung weiter Teile des Landes stellt be- sich mit 29,8 Mio. Euro aus dem Europäischen Ausrich- sondere Anforderungen hinsichtlich der Erschließung im tungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL), ÖPNV. Der Busverkehr muss durch alternative Angebote in Abteilung Ausrichtung, und mit 29,1 Mio. Euro aus der Ge- den schwach besiedelten Räumen ergänzt und z. T. auch er- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und setzt werden. des Küstenschutzes“ zusammen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 93 – Drucksache 15/861

2.4 Wissenschaft und Forschung, Hochschulen werden sollen und die zugleich bevorzugte Standorte für gewerbliche Unternehmen sein werden, Im Bereich Wissenschaft und Forschung, Hochschulen wer- den folgende Fördermaßnahmen durchgeführt: – „Vorranggebiete“ und „Vorsorgeräume“ z. B. für Natur- schutz- und Landschaftspflege, für Wassergewinnung – Landesforschungswettbewerb oder Rohstoffgewinnung, ebenso aber die Räume, in de- Gefördert werden Forschungsverbundprojekte der Lan- nen sich der Tourismus vorrangig entwickeln wird, desforschungsschwerpunkte. Das sind solche Vorhaben – die Achsen des Landes, in denen leistungsfähige Ver- der vorwettbewerblichen, interdisziplinaren und ange- kehrswege und eine gute Verkehrsbedingung geschaffen wandten Forschung, die eine Universität bzw. Fachhoch- werden müssen. schule des Landes mit einem Verbundpartner aus der re- gionalen oder überregionalen Wirtschaft bearbeitet. Große Vorhaben von überörtlicher Bedeutung, wie z. B. Antragsteller können die Universitäten und Fachhoch- großflächige Freizeit- und Ferienhausanlagen sowie Anla- schulen des Landes sein. gen der Strom- und Gasversorgung und des Verkehrs wer- den auf Basis des derzeitigen Landesraumordnungspro- – Fachhochschulwettbewerb gramms in jeweils gesonderten Raumordnungsverfahren Gegenstand der Förderung sind Forschungsverbundpro- bezüglich der Wahl raum- und umweltverträglicher Stand- jekte, die Wissenschaftler der Fachhochschulen gemein- orte und Trassen landesplanerisch beurteilt. sam mit regionalen und überregionalen Unternehmen durchführen. Das Programm ist zunächst auf den Zeit- 2.7 Wohnungs- und Städtebau raum 2001 bis 2003 begrenzt. Ziel ist es, die Fachhoch- Im Rahmen der Wohnungs- und Städtebauförderung werden schulforschung zu stärken und die Zusammenarbeit mit 2003 nachfolgende Programme durchgeführt: der Wirtschaft in stärkerem Maße als bisher zu fördern. – Modernisierung und Instandsetzung von Miet- und Ge- nossenschaftswohnungen in konventioneller bzw. indus- 2.5 Gesundheitswirtschaft, Kulturwirtschaft, trieller Bauweise sowie in Wohnhochhäusern einschließ- Medien- und Filmförderung lich des nachträglichen Dachaufbaus nach einem Ein wichtiges Standbein der zukünftigen Entwicklung in partiellen Rückbau von industriell gefertigten Wohnge- Mecklenburg-Vorpommern ist die Gesundheitswirtschaft. bäuden, Um attraktive Angebote für Kur- und Erholungsurlauber so- – Schaffung altengerechter Miet- und Genossenschafts- wie Patienten zu schaffen, soll eine weitere Vernetzung des wohnungen mit Betreuungsangebot im Bestand. Gesundheits- und Wellnesstourismus mit Branchen wie bei- Programm „Stadtumbau Ost – für lebenswerte Städte und spielsweise der Medizintechnik, der Biotechnologie, der attraktives Wohnen“ mit den Bestandteilen: Umweltmedizin oder der Ernährungsindustrie angestrebt werden. Die Förderung soll auf die Schaffung einer attrak- – Rückbau dauerhaft leerstehender Wohnungen, tiven gesundheitsfördernden und gesundheitstouristischen – Aufwertung von Stadtquartieren, Infrastruktur abgestellt werden. – Wohneigentumsbildung in innerstädtischen Altbauquar- Die Landesregierung beabsichtigt, im Rahmen der vorhan- tieren, denen Förderprogramme die Kulturwirtschaft in Mecklen- burg-Vorpommern zu stärken. Kultur ist ein Standortfaktor – Aufstellung integrierter Stadtentwicklungskonzepte. und trägt mit der Vielfalt ihrer Angebote besonders zur At- Programme zur Stadterneuerung, vorwiegend in histori- traktivität des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern bei. schen Altstadtkernen: Die Medien- und Filmförderung des Landes soll mit dem – Allgemeine Städtebauförderung, Ziel einer Stärkung des Drehstandortes Mecklenburg-Vor- – Landeseigenes Städtebauförderungsprogramm, pommern neu geordnet werden. Dabei soll die Verknüpfung von Wirtschafts- und Kulturförderung durch geeignete – Programm städtebaulicher Denkmalschutz, Maßnahmen sichergestellt werden. – Programm zur Förderung von Stadtteilen mit besonde- rem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt –, 2.6 Raumordnung und Landesplanung – im Rahmen der städtischen und lokalen Infrastruktur Das 1993 verabschiedete Erste Landesraumordnungspro- (EFRE): gramm, das ab 2003 neu aufgestellt wird, gibt ein klares – Förderung städtebaulicher Sanierungs- und Entwick- Leitbild für die räumliche Entwicklung Mecklenburg-Vor- lungsmaßnahmen pommerns. Es gilt für alle öffentlichen Investitionen und – Förderung der städtebaulichen Weiterentwicklung Förderungsmaßnahmen, gibt aber auch direkte Orientierung großer Neubaugebiete. für die privaten Investoren beispielsweise im produzieren- den Gewerbe, im Tourismus und in sonstigen Dienstleistun- gen. Es wird in vier Regionalen Raumordnungsprogrammen 2.8 Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen konkretisiert. Die Arbeitsmarktpolitik des Landes wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes finanziert Die Programme bestimmen u. a. und zielt auf den Abbau der Arbeitslosigkeit. Im Rahmen – die zentralen Orte, in denen die öffentlichen Einrichtun- ihrer Möglichkeiten flankiert die Arbeitsmarktpolitik des gen und privaten Dienstleistungen vorrangig entwickelt Landes die beschäftigungsfördernden Maßnahmen der Bun- Drucksache 15/861 – 94 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode desanstalt für Arbeit. Unterstützt wird die Schaffung von treffen, ob die jeweiligen Maßnahmen die Bildungsbe- neuen, existenzsichernden, bestandsfähigen Arbeitsplätzen reitschaft anstoßen und die Zugänge in die Wissensge- und die Sicherung bestehender Arbeitsplätze. Dabei orien- sellschaft ebnen. tiert sich die Arbeitsmarktpolitik an regionalen Entwick- lungskonzepten. Soziales Engagement soll ebenso unter- – Beteiligung der regionalen und lokalen Ebene. Die Ver- stützt werden wie eine an Nachhaltigkeit orientierte antwortung der regionalen/lokalen Ebene wird durch de- Wirtschaftspolitik. ren ständige Beteiligung gestärkt. Mit der Regionalisie- rung werden Arbeitsmarktpolitik und Strukturpolitik Die Arbeitsmarktpolitik des Landes ist so flexibel angelegt, miteinander verzahnt sowie effizienter, transparenter und dass sie entsprechend den Anforderungen des Arbeitsmark- bürgernaher gestaltet. tes reagieren und damit wirksam werden kann. Sie unter- stützt die Ansiedlung neuer Unternehmen ebenso wie sie die – Menschen mit Behinderungen werden bei der Konzipie- Weiterbildungsbereitschaft in den bestehenden Betrieben rung von arbeitsmarktpolitischen Projekten besonders anregt, spezifische Qualifizierungsangebote fördert, Ar- berücksichtigt. beitslose mit ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten in die In Zukunft braucht das Land vor allem die Ansiedlung Wertschöpfung integriert sowie die Möglichkeiten von neuer Unternehmen und die Anwerbung neuer Investoren. Existenzgründungen forciert. Die Selbstverantwortung und Mit dem Initiativ-Fonds des Landes werden bedeutsame die soziale Kompetenz der Unternehmen wird unterstützt. Vorhaben und Planungsleistungen zur Schaffung oder Si- Angesichts der Beschäftigungslücke werden verstärkt An- cherung von Arbeitsplätzen auf dem allgemeinen Arbeits- strengungen unternommen, um Langzeitarbeitslosigkeit zu markt gefördert. Voraussetzung für die Förderung solcher vermeiden und abzubauen. Besonderes Anliegen des Lan- Projekte und Maßnahmen aus dem Initiativ-Fonds ist, dass des ist es, Strukturen zur Beratung, Vermittlung und Weiter- andere Fördermöglichkeiten der Landesregierung aus recht- bildung von Arbeitslosen zu unterstützen. Damit werden lichen oder tatsächlichen Gründen nicht in Betracht kom- Übergänge von Arbeitslosigkeit zu Beschäftigung, von be- men. Mit diesem innovativen Instrument werden jene Pro- fristeter zu unbefristeter Beschäftigung, von Teilzeit- zu jekte unbürokratisch und effektiv gefördert, die eine im Vollzeitarbeit sowie die Zugänge zu Erstausbildung und be- besonderen Landesinteresse liegende Beschäftigungswir- ruflicher Fort- und Weiterbildung erleichtert. Maßstab für kung erzielen können. den Einsatz aller arbeitsmarktpolitischen Instrumente des Landes ist, welche nachhaltigen Wirkungen sie entfalten. 2.9 Behindertenpolitische Maßnahmen Die Förderung des Landes ist leistungsorientiert ausgestaltet In Zuständigkeit des Sozialministeriums werden Werkstät- und gibt den Regionen Entscheidungsspielräume, eigene ar- ten für behinderte Menschen im Sinne des § 136 SGB IX beitsmarktpolitische Schwerpunkte zu setzen. Landkreise, gefördert. Hierdurch soll behinderten Menschen, die wegen Städte, die Sozialpartner und andere regionale Akteure ha- Art oder Schwere der Behinderung nicht, noch nicht oder ben in Regionalbeiräten mit eigenen Budgets Mitsprache- noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt be- und Entscheidungsrechte für eine gezieltere Verwendung schäftigt werden können eine angemessene berufliche Bil- von Fördermitteln in der Arbeitsmarktpolitik erhalten. Eine dung und eine Beschäftigung zu einem ihrer Leistung ange- hohe regionale Eigenverantwortung bei der Auswahl der messenen Arbeitsentgelt angeboten sowie der Übergang förderwürdigen Projekte und letztlich auch beim Einsatz der geeigneter Personen in den allgemeinen Arbeitsmarkt er- Gelder liegt der Arbeitsmarktpolitik in Mecklenburg-Vor- möglicht werden. Darüber hinaus fördert das Integrations- pommern zugrunde. amt als nachgeordnete Behörde des Sozialministeriums aus Die Arbeitsmarktpolitik des Landes orientiert sich unter Be- den Mitteln der Ausgleichsabgabe die Eingliederung rücksichtigung des Gender Mainstreaming-Ansatzes an fol- schwerbehinderter Menschen in das Arbeits- und Berufsle- genden Querschnittszielen: ben. – Berufliche Integration Jugendlicher und junger Erwach- sener. Die Teilhabe der jungen Menschen an der Gesell- 2.10 Umweltmaßnahmen schaft durch Erwerbsarbeit wird durch das Land unter- Im Umweltbereich bestehen folgende Förderprogramme, stützt. Die junge Generation muss Perspektiven im die in 2003 fortgeführt werden sollen: eigenen Land haben. – Wasserwirtschaftliche Vorhaben – Chancengleichheit von Frauen und Männern. Mit den sich ergänzenden Strategien des Gender-Mainstreaming – Wasserbauten: naturnahe Entwicklung und Gestal- und einer spezifischen Frauenförderung leistet das Land tung von Gewässern (Fließgewässer und Seen) einen Beitrag zur Verwirklichung der Chancengleichheit – Wasserversorgungsanlagen für die öffentliche Ver- von Frauen und Männern. Dazu werden zum einen alle sorgung Fördermaßnahmen auf ihre Auswirkungen bezüglich der Geschlechter überprüft. Zum anderen werden spezifi- – Abwasseranlagen für die öffentliche Entsorgung, sche Aktionen unterstützt, die zum Abbau struktureller – Biologische Reinigungsstufe bei Kleinkläranlagen, Benachteiligung von Frauen beitragen. – Maßnahmen im Rahmen der Freistellung von der Altlas- – Erschließung der Wissensgesellschaft. Die Beschäfti- tenhaftung, gungspotenziale der Wissensgesellschaft sind in allen Bereichen der Arbeitsmarktpolitik zu berücksichtigen. – Maßnahmen zur Sanierung kommunaler Altlasten und Förderentscheidungen sind auch unter der Maßgabe zu Altstandorte, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 95 – Drucksache 15/861

– Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes, insbesondere den. Die Förderung von Anpassungsfähigkeit und Unter- durch Einsatz regenerativer Energien, nehmergeist wird gegenüber der Vergangenheit ausgeweitet. – Ökologische Schwerpunkte lokaler Agenden, Auf diese Weise sollen dem Entstehen der Arbeitslosigkeit vorgebeugt, und neue Beschäftigungsmöglichkeiten er- – Maßnahmen der Umweltbildung, schlossen werden. – Schutz und Entwicklung von Mooren, Die Schaffung selbstständiger Existenzen, insbesondere für – Wiederherstellung und Verbesserung von Söllen, Frauen, wird besonders unterstützt. Aus- und Weiterbil- dungsmaßnahmen werden speziell auf die Informationsge- – Extensive Ackernutzung im Bereich von Rastplatzzent- sellschaft ausgerichtet, so dass die in Mecklenburg-Vorpom- ren wandernder Vogelarten, mern im Bereich der zukunftsorientierten Beschäftigung – Feldheckenrandstreifenprogramm, bereits bestehenden Möglichkeiten voll ausgeschöpft wer- den können. – Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft und der umweltver- träglichen Beseitigung von Abfällen, Im Geschäftsbereich des Justizministeriums werden mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds schulische und beruf- – Schiffsentsorgung nach MARPOL, liche Bildungsmaßnahmen für Gefangene gefördert. – Naturschutzgerechte Grünlandnutzung, Für das Jahr 2003 ist der Einsatz von weiteren Struktur- fondsmitteln im Rahmen der Gemeinschaftsinitiativen – Arten-, Biotopschutz- und Regenerierungsmaßnahmen, INTERREG III Ausrichtung A und C (8,4 Mio. Euro), – Naturverbundenes Dorf, URBAN (2,5 Mio. Euro) und LEADER (4,6 Mio. Euro) vorgesehen. – Naturschutzprojekte mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung sowie Im Jahr 2003 ist der Einsatz von Strukturfondsmitteln im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ in Höhe – drei LIFE-Naturprojekte und ein LIFE-Umweltprojekt. von 5,2 Mio. Euro geplant. Nach Genehmigung des Pro- gramms am 13. Februar 2002 wurden 12 Lokale Aktions- 2.11 Europäische Strukturfonds gruppen ausgewählt und mit der Bewilligung von Projekten begonnen. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördert Maßnahmen zur Wettbewerbsfähigkeit der gewerb- Des Weiteren erfolgt im Zuständigkeitsbereich des Land- lichen Wirtschaft, der Infrastruktur und Maßnahmen zum wirtschaftsministeriums M-V die Förderung und Koordinie- Schutz und zur Verbesserung der Umwelt, die das endo- rung von Maßnahmen, die im Plan zur Entwicklung des gene Potential in der Region stärken. Für das Jahr 2003 ländlichen Raumes (EPLR M-V) zusammengefasst sind und stehen dem Land aus dem EU-Regionalfonds insgesamt zu 75 Prozent mit Strukturfondsmitteln aus der Abteilung 162,75 Mio. Euro zur Verfügung. Garantie gestützt werden. Aus dem EAGFL, Abteilung Ausrichtung, werden im Jahr Für deren Durchführung stellt die EU 2003 insgesamt 2003 107,1 Mio. Euro Fördermittel zur Kofinanzierung na- 23,6 Mio. Euro zur Verfügung. 11,7 Mio. Euro entfallen da- tionaler Programme bereitgestellt. bei auf die Maßnahmen im Zuständigkeitsbereich des Um- weltministeriums M-V. Für die Unterstützung des Fischereisektors sind im Jahr 2003 im Rahmen des FIAF Mittel in Höhe von 12,2 Mio. Die Kofinanzierung durch Mittel der Gemeinschaftsaufgabe Euro eingeplant. (GAK) entspricht 17,5 Mio. Euro. Dem Umweltbereich werden voraussichtlich 29,7 Mio. Der EPLR M-V zielt auf die Aktionsschwerpunkte Aus- Euro zur Verfügung gestellt. Der Einsatz erfolgt unter Ein- gleichs-, Agrarumwelt- sowie Forstmaßnahmen. beziehung nationaler Kofinanzierung, insbesondere für Das Landwirtschaftsministerium M-V bietet die Förderung Maßnahmen des Siedlungswasserbau und der Seesanierung, hinsichtlich folgender Maßnahmen an: für Naturschutzprojekte sowie für Maßnahmen zur Umset- – Ausgleichszulage in benachteiligten Gebieten, zung des Moorschutzkonzeptes und zur nachhaltigen Ent- wicklung. – Ökologischer Landbau, Die Europäische Gemeinschaft stellt im Rahmen des Opera- – Einführung und Ausbau der integriert-kontrollierten tionellen Programms des Europäischen Sozialfonds (ESF) Obst- und Gemüseproduktion, für 2003 insgesamt 87,120 Mio. Euro zur Verfügung. – Aufforstung landwirtschaftlicher Flächen durch Behör- Der ESF wird im Schwerpunkt 4 in Übereinstimmung mit den. der Europäischen Beschäftigungsstrategie überwiegend zur Die Maßnahmen des EPLR M-V, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Förderung von Beschäftigungspotenzialen, unter Berücksichtigung der be- – extensive Grünlandnutzung, sonderen Situation von Frauen, eingesetzt. Dabei liegt der – extensive Ackernutzung im Bereich großer Rastplatzför- Akzent vor allem auf der Prävention von Jugendarbeitslo- derzentren wandernder Vogelarten bzw. sigkeit und von Langzeitarbeitslosigkeit bei Erwachsenen. Mit einer breiten Palette von Projekten der Qualifizierung, – Feldheckenrandstreifenprogramm Beratung, Eingliederung und Beschäftigung soll dem Ent- sind dem Bereich des Umweltministeriums M-V zuzuord- stehen von Langzeitarbeitslosigkeit entgegengewirkt wer- nen. Drucksache 15/861 – 96 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

C. Bisherige Förderergebnisse zeitraum folgenden Monats der Bewilligungsbehörde nach- zuweisen. 1 Gewerbliche Wirtschaft (Stand 31. August 2002) Auf der Grundlage des Geschäftsbesorgungsvertrages er- Mit Stand 31. August 2002 wurden seit 1990 rund folgt durch das Landesförderinstitut M-V bei der Verwen- 2,84 Mrd. Euro Fördermittel im Rahmen der Gemein- dungsnachweisprüfung die Kontrolle der Ordnungsmäßig- schaftsaufgabe zur Förderung von 7 443 Investitionsvorha- keit der Subventionsgewährung sowie der Erfüllung der ben der gewerblichen Wirtschaft (einschließlich Tourismus) Fördervoraussetzungen im Rahmen der Gemeinschaftsauf- mit einem Investitionsvolumen von rund 12,71 Mrd. Euro gabe. bewilligt. Mit den Investitionsvorhaben im Rahmen der ein- In der gewerblichen Wirtschaft wurden im Rahmen der GA zelbetrieblichen Förderung wurden rund 157 500 Dauerar- seit 1990 7 443 Vorhaben gefördert. Für 6 722 Förderfälle beitsplätze gefördert. wurde der Verwendungsnachweis zur Prüfung eingereicht. Bei 6 291 Vorhaben ist die Verwendungsnachweisprüfung 2 Wirtschaftsnahe Infrastruktur abgeschlossen. (Stand 31. August 2002) Von den ausgereichten Bewilligungen wurden 1 073 Zu- Mit Stand 31. August 2002 wurden seit 1990 rund wendungsbescheide widerrufen oder zurückgenommen und 2,19 Mrd. Euro Fördermittel im Rahmen der Gemein- die Investitionszuschüsse vollständig bzw. anteilig zurück- schaftsaufgabe zur Förderung von 1 854 Investitionsvorha- gefordert. Als wesentliche Gründe der Rückforderung sind ben der wirtschaftsnahen Infrastruktur mit einem Investiti- das Nichterreichen der Fördervoraussetzungen bzw. des Zu- onsvolumen in Höhe von rund 3,39 Mrd. Euro bewilligt. wendungszwecks, wie z. B. die Schließung der Betriebs- stätte oder die Eröffnung des Gesamtvollstreckungs-/Insol- 3 Erfolgskontrolle venzverfahrens innerhalb des Zweckbindungszeitraumes (Stand 31. August 2002) sowie der Beginn des Vorhabens vor Antragstellung zu nen- nen. Die Erfolgskontrolle wird im Rahmen der Verwendungs- nachweisprüfung durch das Wirtschaftsministerium im Zu- Entsprechend einem Bund-Länder-Beschluss zur GA-Statis- sammenwirken mit dem Landesförderinstitut in jedem ein- tik wurden fallbezogene Meldebögen auf der Grundlage der zelnen Förderfall der Gemeinschaftsaufgabe durchgeführt. Verwendungsnachweiskontrolle dem Bundesamt für Wirt- Die Ergebnisse der einzelnen Prüfungen, ob und inwieweit schaft zugeleitet. die angestrebten Ziele tatsächlich erreicht worden sind und In Mecklenburg-Vorpommern wurden bisher im Rahmen die verausgabten Mittel zur Erfüllung des Förderzwecks der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen notwendig waren, fließen wiederum in die Förderpraxis und Wirtschaftsstruktur“ 1 854 Infrastrukturvorhaben gefördert, die Gestaltung von Förderprogrammen ein. davon 194 Gewerbegebiete. Des Weiteren werden begleitende Kontrollen vor Ort wäh- Die Begleitung und Kontrolle (stichprobenweise vor Ort) rend der Investitionsdurchführung und in diesem Zusam- der Vorhaben während der Durchführung erfolgt durch die menhang die Prüfung der Zwischennachweise durchgeführt. jeweiligen Förderreferate sowie durch die gemäß ZBau be- Die Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen nannten Behörden (Landesbauämter, Straßenbauämter, zur Projektförderung (ANBest-P) bzw. (ANBest-K) – An- Staatliche Ämter für Umwelt und Natur). lage zu den Verwaltungsvorschriften zu § 44 der Landes- Darüber hinaus lässt sich das Land jährlich über die Ansied- haushaltsordnung – sind zum Inhalt der Bescheide erklärt. lung auf den geförderten Gewerbegebieten berichten. Nach diesen Bestimmungen ist die Verwendung der Zuwen- dung innerhalb von sechs Monaten bzw. einem Jahr nach Derzeit liegen 1 421 prüffähige Verwendungsnachweise Erfüllung des Zuwendungszwecks, spätestens jedoch mit vor, davon sind 1 335 Verwendungsnachweisprüfungen ab- Ablauf des sechsten bzw. zwölften auf den Bewilligungs- geschlossen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 97 – Drucksache 15/861

7 Regionales Förderprogramm „Niedersachsen“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes Der Aktionsraum umfasst folgende Bevölkerungs- und Flächenanteile Niedersachsens: 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Kennzahlen zum Aktionsraum Anteil in % Der Aktionsraum umfasst folgende Arbeitsmarktregionen (31. 12. 2001) bzw. Teile von ihnen: Einwohner Niedersachsen 7 956 416 C-Fördergebiet Einwohner C-Fördergebiet 2 670 325 33,6 Arbeitsmarktregion Landkreis/kreisfreie Stadt Einwohner D-Fördergebiet 2 117 292 26,6 Einwohner Fördergebiet 4 787 617 60,2 Bremerhaven1) Cuxhaven Celle Celle Fläche Niedersachsen (km2) 47 616 Cloppenburg Cloppenburg Fläche C-Fördergebiet 20 241 42,5 Einbeck Northeim Fläche D-Fördergebiet 12 234 25,7 Emden Aurich, Emden Fläche Fördergebiet 32 474 68,2 Goslar Goslar Göttingen Göttingen 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation Hameln Hameln-Pyrmont des Aktionsraumes Helmstedt Helmstedt Im niedersächsischen Fördergebiet der Gemeinschaftsauf- Holzminden Holzminden gabe wohnten am 31. Dezember 2001 4 787 617 Personen Leer Leer auf einer Fläche von 32 474 km2, dieses entspricht einer Be- völkerungsdichte von 147 Einwohnern pro Quadratkilo- Nordenham Wesermarsch meter. Dieser Wert liegt unter dem Landesdurchschnitt von Nordhorn Grafschaft Bentheim 166 Einwohner/km2, der Bundesdurchschnitt liegt bei Osterode Osterode am Harz 230 Einwohnern/km2. Uelzen Lüchow-Dannenberg, Für die zum Fördergebiet gehörenden Arbeitsmarktregionen Uelzen wurde die Förderbedürftigkeit im Rahmen der Neuabgren- Westerstede Ammerland zung im Jahr 1999 mit Wirkung vom 1. Januar 2000 auf der Grundlage der in Teil I, Ziffer 5.1 genannten Regionalindi- Wilhelmshaven Friesland, Wilhelmshaven, katoren festgestellt. Wittmund Die einzelnen Werte der Indikatoren sind der Tabelle 1 zu entnehmen. Sie machen deutlich, dass die niedersächsischen D-Fördergebiet Arbeitsmarktregionen insbesondere hohe Rückstände ge- genüber dem westdeutschen Durchschnitt bei dem Einkom- Braunschweig Braunschweig, Peine, men und der Arbeitslosigkeit, zum Teil auch bei der Be- Wolfenbüttel schäftigtenprognose und bei der Infrastrukturausstattung haben. Teile des niedersächsischen Fördergebietes sind zu- 1) Bremen Delmenhorst, Osterholz dem durch das Fördergefälle zu den neuen Bundesländern Hildesheim Hildesheim betroffen. Lingen Emsland In den Arbeitsmarktregionen des niedersächsischen Förder- gebietes lagen die Arbeitslosenquoten von 1996 bis 1998 Lüneburg Lüneburg zwischen 98 und 165 Prozent des Bundesdurchschnitts, der Bruttojahreslohn der sozialversicherungspflichtig Beschäf- Nienburg Nienburg (Weser) tigten lag 1997 pro Kopf zwischen 78 und 117 Prozent des Oldenburg Oldenburg (Oldb.), Bundesdurchschnitts. Der Infrastrukturindikator bewegte Stadt, Oldenburg sich zwischen den Werten 72 bis 227 bei einem Bundes- durchschnitt von 137. Die Prognosewerte für die Erwerbstä- Salzgitter Salzgitter tigkeit bis 2004 lagen zwischen 96,2 und 106,5 Prozent des Bundesdurchschnitts. Soltau Soltau-Fallingbostel In den Jahren nach der letzten Datenerhebung für die Ab- grenzung der Fördergebiete hat sich zwischen 1999 und 1) Nur niedersächsisches Gebiet, die AMR umfasst auch Teile des Lan- 2001 insbesondere die Beschäftigungssituation in einigen des Bremen. Bereichen der östlichen und südöstlichen Landesteile im Drucksache 15/861 – 98 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Vergleich zu den Durchschnittswerten des Landes und des beitsmarktregion Nordenham wird zudem durch industrielle Bundes weiter verschlechtert. Monostrukturen und eine periphere Lage behindert. Die wirtschaftliche Situation in den niedersächsischen För- dergebieten ist durch unterschiedliche Faktoren gekenn- 2.3 Ländlich strukturierte Gebiete mit Einkom- zeichnet, die sich teilweise überlagern. mensrückständen und hoher Arbeitslosigkeit Die Arbeitsmarktregionen Helmstedt, Leer, Lingen, Lüne- 2.1 Von Betriebsstilllegungen betroffene Gebiete burg, Oldenburg, Uelzen und Westerstede sind weitgehend ländlich strukturiert und haben deutlich unter dem Durch- Von Betriebsstilllegungen betroffen sind insbesondere die schnitt liegende Anteile des Verarbeitenden Gewerbes, sie Arbeitsmarktregionen Wilhelmshaven und die niedersächsi- weisen zudem Einkommensrückstände zwischen 10 und 20 schen Teile der Arbeitsmarktregionen Bremerhaven und Prozent zum Bundesdurchschnitt auf. Die Arbeitsmarktregi- Bremen. Durch die Schließung der Produktionsanlage des onen Helmstedt und Uelzen sind zusätzlich durch die peri- größten Arbeitgebers in der Region stieg in Wilhelmshaven phere Lage und die unmittelbar angrenzenden A- und B- die Arbeitslosenquote auf einen deutlich über dem Durch- Fördergebiete in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung benach- schnitt liegenden Wert an. Die Problematik wird verschärft teiligt. In den Arbeitsmarktregionen Leer, Oldenburg, Uel- durch eine geringe Industriedichte, den durch Truppenabbau zen und Westerstede behindert zudem die geringe Industrie- bedingten Verlust von Arbeitsplätzen und eine periphere dichte die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Auch in diesen Lage. Arbeitsmarktregionen liegt die Arbeitslosigkeit deutlich Der Arbeitsmarkt im Umland von Bremen und Bremerha- über dem Bundesdurchschnitt. ven ist immer noch belastet durch eine Werftenschließung. Hinzu kommt im Landkreis Cuxhaven die überwiegend B. Entwicklungsziele, -schwerpunkte und Finanz- ländliche Struktur, ein deutlicher Einkommensrückstand mittel und die periphere Lage. Die kreisfreie Stadt Delmenhorst ist zusätzlich betroffen durch Umstrukturierungen der ansässi- 1 Entwicklungsziele/-schwerpunkte und Finanz- gen Industrie und weist daher eine deutlich über dem mittel im Rahmen der GA Durchschnitt liegende Arbeitslosenquote aus. Die im Finanzierungsplan (Tabelle 2) genannten Förder- schwerpunkte und Finanzmittel dienen der Schaffung neuer 2.2 Gebiete mit hoher Industriebeschäftigung und und der Sicherung vorhandener Arbeitsplätze durch Be- daraus resultierendem überdurchschnitt- triebserrichtungen, Betriebserweiterungen, Produktionsum- lichen Arbeitsplatzabbau in der Industrie stellungen, Rationalisierungsmaßnahmen und den Erwerb stillgelegter oder von der Stilllegung bedrohter Betriebsstät- Nach 1992 wurden in den Gebieten des Landes mit ver- ten sowie der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der klei- gleichsweise hohem Industriebesatz massiv Industriearbeits- nen und mittleren Unternehmen durch die Förderung von plätze abgebaut, dieses hat auch die Beschäftigungsentwick- Beratungsleistungen und der Bildung von Humankapital lung in den Dienstleistungssektoren negativ beeinflusst. In und der Verbesserung der wirtschaftnahen Infrastruktur. diesen Bereichen ist es dringend erforderlich, die verbliebe- nen Industriekerne in ihrer Wettbewerbsfähigkeit weiter zu Mit diesen Maßnahmen sollen die Wirtschaftskraft der För- stärken und die Branchenstruktur zu diversifizieren. Zu den dergebiete gestärkt und die Arbeitslosigkeit abgebaut wer- Gebieten mit hohem Beschäftigungsrückgang im Produzie- den. Teile der Fördergebiete sind für die Entwicklung des renden Gewerbe zählen die Arbeitsmarktregionen Braun- Tourismus geeignet. In diesen Gebieten werden der Ausbau schweig, Celle, Einbeck, Emden, Goslar, Göttingen, Ha- der touristischen Grundausstattung und die Qualitätsverbes- meln, Hildesheim, Holzminden, Nienburg, Nordenham, serung gewerblicher Tourismusprojekte gefördert. Nordhorn, Osterode, Salzgitter und Soltau. Zur Stärkung des endogenen Potenzials der Fördergebiete Die Arbeitsmarktregion Emden ist durch eine periphere wird die Erstellung regionaler Entwicklungskonzepte und Lage, industrielle Monostruktur und ein weitgehend länd- deren Umsetzung im Rahmen des neuen Förderinstruments lich strukturiertes Umland zusätzlich in seiner wirtschaftli- „Regionalmanagement“ unterstützt. Beim Regionalmanage- chen Entwicklung belastet. In der kreisfreien Stadt Salzgit- ment handelt es sich um ein bis Ende 2003 befristetes Mo- ter sind auch in der Metall erzeugenden Industrie in großem dellvorhaben, das auf maximal fünf Vorhaben pro Bundes- Umfang Arbeitsplätze abgebaut worden. Insgesamt ist in land begrenzt ist. Für die Landkreise Goslar, Hameln- Salzgitter die Zahl der Industriebeschäftigten seit 1992 um Pyrmont, Helmstedt, Lüchow-Dannenberg und Osterode am mehr als ein Viertel zurückgegangen. Dieses hat zu einem Harz wurden Anträge zur Durchführung des Regionalma- starken Anstieg der Arbeitslosenquote geführt. nagements bewilligt, so dass bis zum Ende des Modellvor- habens zusätzliche Vorhaben nicht mehr gefördert werden In den Arbeitsmarktregionen Celle, Einbeck, Goslar, Göt- können. tingen, Hameln, Hildesheim, Holzminden, Nienburg, Nor- denham, Nordhorn, Osterode und Soltau ist die Beschäfti- Die Handlungsfelder für die Entwicklungsziele sind im Ein- gung seit 1992 durch Rationalisierungen in verschiedenen zelnen: Industriezweigen, insbesondere im Stahl-, Maschinen- und – Erneuerung der Wirtschaftsstruktur durch die Förderung Fahrzeugbau, der Metallerzeugung und in der Elektroindus- von Ansiedlungen und die Gründung von innovativen trie überdurchschnittlich zurückgegangen. Dieses hat dazu Unternehmen geführt, dass in allen Arbeitsmarktregionen eine deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegende Arbeitslosigkeit re- – Verbesserung der Wirtschaftsstruktur durch die Förde- gistriert wird. Die wirtschaftliche Entwicklung in der Ar- rung von Betriebserweiterungen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99 – Drucksache 15/861

Tabelle 1 Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete 1999

Bruttojah- Einwohner reslohn der Erwerbs- im Fördergebiet durch- sozialver- tätigen- (Stand: schnittl. in % des sicherungs- in % des prognose 31. Dezember 1997) Arbeits- Bundes- Bundes- Infra- 2004 Arbeitsmarkt- pflichtig struktur- in % der losen- durch- Beschäftig- durch- in % des region quote schnitts schnitts indikator Bundes- Wohnbe- ten pro Ein- völkerung 1996–1998 Kopf 1997 durch- wohner schnitts (alte Län- in DM der) – 1 – – 2 – – 3 – – 4 – – 5 – – 6 – – 7 – Braunschweig 13,1 128 42 925 93 200,75 99,2 498 258 0,77 Bremen*) 14,5 142 46 743 101 227,32 98,7 160 770 0,25 Bremerhaven*) 15,0 147 39 492 86 158,37 97,3 200 636 0,31 Celle 12,3 121 41 005 89 120,13 98,9 180 269 0,28 Cloppenburg 12,3 121 37 220 81 94,35 106,5 144 526 0,22 Einbeck 13,4 131 39 920 87 133,59 100,0 152 988 0,24 Emden 14,8 145 40 529 88 112,66 100,4 234 537 0,36 Göttingen 14,5 142 41 740 91 164,73 100,1 268 099 0,42 Goslar 13,9 136 39 620 86 129,83 96,8 158 979 0,25 Hameln 13,7 134 42 528 92 113,30 98,2 163 723 0,25 Helmstedt 15,6 153 39 220 85 128,52 97,4 100 900 0,16 Hildesheim 11,7 115 42 569 92 141,00 98,7 267 269 0,41 Holzminden 13,2 129 42 725 93 96,41 101,9 83 008 0,13 Leer 14,8 145 36 147 78 109,95 101,7 157 051 0,24 Lingen 12,0 118 40 526 88 116,13 104,1 297 496 0,46 Lüneburg 10,7 105 39 559 86 114,48 101,7 160 140 0,25 Nienburg 10,5 103 40 262 87 98,50 100,4 125 000 0,19 Nordenham 12,9 126 44 272 96 116,88 96,2 94 551 0,15 Nordhorn 11,3 111 39 872 87 107,63 100,6 127 470 0,20 Oldenburg 12,0 118 40 468 88 141,88 102,0 259 114 0,41 Osterode 14,8 145 41 506 90 109,73 96,6 87 531 0,14 Salzgitter 16,8 165 51 615 112 175,10 97,5 118 385 0,18 Soltau 10,0 98 38 664 84 96,60 100,2 137 381 0,21 Uelzen 14,2 139 37 040 80 71,72 99,5 148 670 0,23 Westerstede 10,9 107 37 849 82 103,66 100,3 106 688 0,17 Wilhelmshaven 16,0 157 38 464 83 92,98 96,2 244 426 0,38 Westdeutschland 10,2 100 46 087 100 136,78 100 15 776 294 24,44

*) Niedersächsischer Teil der Arbeitsmarktregion

– Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch die Moder- Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur in Höhe von rd. nisierung bestehender Strukturen 160 Mio. Euro gefördert werden. Hierfür sollen GA-Mittel in Höhe von rd. 399 Mio. Euro und Mittel aus dem Euro- – Entwicklung und Sicherung von Gewerbeflächen päischen Fonds für regionale Entwicklung in Höhe von – Revitalisierung altindustrieller Gewerbeflächen 376 Mio. Euro eingesetzt werden. – Förderung der technologischen Entwicklung Die Aufteilung auf die verschiedenen Investitionsbereiche im Finanzierungsplan sind Plandaten. Die entsprechenden – Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung Haushaltsansätze sind für die GA-Fördergebiete gegenseitig In den Jahren 2003 bis 2007 soll im niedersächsischen För- deckungsfähig und erlauben eine flexible Anpassung an die dergebiet ein Investitionsvolumen der gewerblichen Wirt- Entwicklung des Antragsvolumens für die Förderung der schaft einschließlich des gewerblichen Fremdenverkehrs in gewerblichen Wirtschaft und der wirtschaftsnahen Infra- Höhe von rd. 2,0 Mrd. Euro und ein Investitionsvolumen im struktur. Drucksache 15/861 – 100 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2 Ergänzende Förderung von nicht-investiven Unternehmensberatung auszugleichen, um ihre Wettbe- Unternehmensaktivitäten zur Stärkung der werbsfähigkeit zu verbessern. Im Fördergebiet der GA Wettbewerbsfähigkeit können Unternehmen zusätzliche Fördermittel erhalten.

Die Möglichkeiten zur Förderung von nicht-investiven b) Die Richtlinie über die Förderung des Einsatzes von Maßnahmen werden auch in Niedersachsen genutzt. Hierzu Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen als kommen folgende Landesprogramme zum Einsatz. Nachwuchskräfte für Führungs- und Innovationsaufga- a) Die Richtlinie über die „Gewährung von Zuwendungen ben in kleinen und mittleren Unternehmen (Personal- zur Förderung der einzelbetrieblichen Unternehmensbe- transfer-Richtlinie) vom 12. August 1999 in der Fassung ratung kleiner und mittlerer Unternehmen und der Exis- vom 14. September 2001 soll durch erhöhten Einsatz tenzgründungsberatung in Niedersachsen“ (Beratungs- von FuE-Personal in kleinen und mittleren Unternehmen richtlinie 2001) ermöglicht es, durch die Förderung der die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft steigern. Dieses Beratung bei kleinen und mittleren Unternehmen der Programm wird aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe gewerblichen Wirtschaft bestehende größenbedingte De- „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ fi- fizite in der Unternehmensführung auszugleichen, die nanziell verstärkt. KMU, deren Betriebsstätten sich im sowohl im betriebswirtschaftlichen als auch im techni- Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe befinden und schen Bereich angesiedelt sein können. Hierdurch sollen die die weiteren Voraussetzungen des Rahmenplans er- kleine und mittlere Unternehmen in die Lage versetzt füllen, können zusätzlich mit Mitteln der Gemeinschafts- werden, Informationsdefizite durch eine entsprechende aufgabe gefördert werden.

Tabelle 2 Finanzierungsplan 2003–2007 – in Mio. Euro – Finanzmittel Geplante Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Förderung 64,133 64,176 63,343 64,179 59,179 315,011 – EFRE 46,507 42,977 43,883 44,789 0,000 178,155 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Förderung 15,000 15,000 15,000 15,000 20,000 80,000 – EFRE 30,539 28,980 29,380 29,780 0,000 118,679 3. Insgesamt 79,097 79,176 78,343 79,179 79,125 394,920 – GA-Förderung 77,045 71,957 73,263 74,569 0,000 296,835 – EFRE 156,142 151,134 151,607 153,748 79,125 691,755 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Förderung 0,320 0,295 0,302 0,308 0,308 1,533 – EFRE 0,320 0,295 0,302 0,308 0,000 1,225 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Förderung 0,442 0,408 0,417 0,425 0,425 2,117 – EFRE 0,442 0,408 0,417 0,425 0,000 1,692 3. Insgesamt 1,523 1,407 1,437 1,467 0,733 6,567 – GA-Förderung 0,761 0,704 0,719 0,733 0,733 3,650 – EFRE 0,761 0,704 0,719 0,733 0,000 2,917 III. Insgesamt (I+II) 157,701 152,541 153,044 155,214 79,912 698,358 – GA-Förderung 79,894 79,880 79,062 79,912 79,912 398,607 – EFRE 77,807 72,661 73,982 75,302 0,000 299,752 IV. zusätzliche Landesmittel –––––– Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101 – Drucksache 15/861

Zur Steigerung des Einsatzes von FuE-Personal wird die tungen mit 64 Vorhaben, Zuschussvolumen : 22,24 Mio. Einstellung einer Hochschulabsolventin oder eines DM (11,4 Mio. Euro). Hochschulabsolventen gefördert, die/der einen ingeni- eur- oder naturwissenschaftlichen Studiengang erfolg- Einen geringeren Stellenwert nahm die Förderung von reich abgeschlossen hat und erstmals entsprechend ihrer/ Rationalisierungen (12 Vorhaben, Zuschussvolumen: seiner Qualifikation in einem Unternehmen tätig ist. Die 3,1 Mio. DM) ein, die seit 2000 nur noch in begründeten Förderung beträgt bei der Einstellung einer Hochschul- Ausnahmefällen und bei zu erwartenden Erweiterungs- absolventin oder eines Hochschulabsolventen in GA-för- effekten aus der GA bezuschusst werden. derfähigen Unternehmen bis zu 550 Euro, sie erhöht sich Durch die einzelbetriebliche Förderung in 2001 sollen durch Förderung aus der GA auf 650 Euro. Die Ein- rund 5 700 vorhandene Arbeitsplätze dauerhaft gesichert stellung einer Absolventin/eines Absolventen mit Be- und 2 800 Arbeitsplätze neu geschaffen werden. rufserfahrung (Innovationsassistentin/Innovationsassis- tent) wird bei GA-förderfähigen Unternehmen mit bis zu – Wirtschaftsnahe Infrastruktur 1 000 Euro monatlich gefördert. Es wurden in Niedersachsen 34 Vorhaben mit einem c) Die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen förderfähigen Investitionsvolumen von 111,4 Mio. DM zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorha- mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe in Höhe von ben (FuE-Richtlinie) vom 18. Mai 2001 soll die Innova- 56,86 Mio. DM (29 Mio. Euro) gefördert. Das entspricht tionstätigkeit der Unternehmen steigern, verstärkte An- einem durchschnittlichen Fördersatz von 51 Prozent. strengungen bei der Entwicklung neuer Produkte und Der Schwerpunkt der wirtschaftsnahen Infrastruktur- Verfahren ermöglichen und die Zusammenarbeit von förderung lag bei der Erschließung von Industriegelände Unternehmen mit Lehr- und Forschungseinrichtungen mit 10 Vorhaben und einem Zuschussvolumen von fördern. Hierzu können kleine und mittlere Unternehmen 45,13 Mio. DM (23 Mio. Euro), gefolgt von 3 Wieder- aus Mitteln des Landes Zuwendungen für Vorhaben er- herrichtungen von Industriegelände (Zuschussvolumen halten, deren Durchführung ohne öffentliche Hilfe we- 1,7 Mio. DM, 0,9 Mio. Euro), und der Errichtung/dem gen des hohen technologischen und finanziellen Risikos Ausbau von Gewerbezentren in Braunschweig und Uel- nicht oder nur erheblich verzögert zu erwarten ist und zen (Zuschussvolumen: 3,269 Mio. DM, 1,7 Mio. Euro). die von wesentlicher volkswirtschaftlicher Bedeutung Weiterhin erfolgten Förderungen zum Ausbau von Ver- sind. Durch die Förderung soll das Risiko vermindert, kehrsverbindungen in Höhe von 1,8 Mio. DM (0,9 Mio. dem Unternehmen aber nicht abgenommen werden. Euro) in den Landkreisen Holzminden und Leer. Der Regelfördersatz beträgt für Einzel- und Verbundvor- Für Geländeerschließung für den Fremdenverkehr wur- haben 25 Prozent, für Kooperationsvorhaben 35 Prozent. den GA-Mittel für 8 Vorhaben in Höhe von 2,3 Mio. DM In Fördergebieten der GA können förderfähige KMU (1,2 Mio. Euro) und für 2 öffentliche Fremdenverkehrs- neben den Landeszuschüssen zusätzlich Mittel bis zu vorhaben in Höhe von 0,085 Mio. DM (0,04 Mio. Euro) 5 Prozent erhalten, in den Ziel 2-Fördergebieten kann bewilligt. der Fördersatz um 15 Prozent erhöht werden; jedoch dürfen die Förderhöchstintensitäten 50 Prozent der zu- – Regionalentwicklung wendungsfähigen Gesamtausgaben nicht übersteigen. Es wurden für 4 Regionalmanagement-Vorhaben in den Sofern GA-Mittel für die vorstehend beschriebenen nicht- Landkreisen Goslar, Hameln-Pyrmont, Lüchow-Dan- investiven Fördermaßnahmen eingesetzt werden, ist ihre nenberg und Osterode am Harz Zuschüsse in Höhe von Zusätzlichkeit gewährleistet. 1,75 Mio. DM (0,9 Mio. EUR) aus Mitteln der GA bewil- ligt. C. Förderergebnisse Für die Erstellung von regionalen Entwicklungskonzepten 1 Förderergebnisse 2001 wurden der Gemeinde Baddeckenstedt, dem Landkreis Cux- Im Jahr 2001 wurden im niedersächsischen Fördergebiet der haven und der Gemeinde Borkum Zuschüsse in Höhe von GA folgende Bewilligungen ausgesprochen. insgesamt 0,236 Mio. DM (0,12 Mio. Euro) gewährt. – Gewerbliche Wirtschaft 2 Erfolgskontrolle Im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe wurden in Nie- dersachsen 349 Vorhaben mit einem förderfähigen In- Die einzelbetriebliche Erfolgskontrolle findet im Rahmen vestitionsvolumen von 1,224 Mrd. DM (625 Mio. Euro) der Verwendungsnachweisprüfung statt. Alle Förderfälle in mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe in Höhe von Niedersachsen werden lückenlos von den Bewilligungsbe- 85,37 Mio. DM (43,6 Mio. Euro) gefördert. Das ent- hörden überprüft. Nach der Prüfung des Verwendungsnach- spricht einem durchschnittlichen Fördersatz von 7 Pro- weises gibt es Änderungen bzw. Rückforderungen, wenn zent. 85 Prozent aller Fälle wurden in gleicher Höhe zu- festgestellt wird, dass der Zuwendungsempfänger die För- sätzlich aus dem Ziel 2-Programm 00 bis 06 gefördert, dervoraussetzungen bzw. den Zuwendungszweck nicht er- sodass sich insgesamt ein Durchschnittsfördersatz von füllt hat. 12 Prozent ergibt. Bei der gewerblichen Förderung erfolgt die Verwendungs- Der Schwerpunkt der einzelbetrieblichen Förderung lag nachweiskontrolle durch die zuständige Bewilligungsbe- bei der Erweiterung von Betriebsstätten mit 273 Förder- hörde, die Bezirksregierung, nach Abschluss des Vorhabens fällen und einem Zuschussvolumen von 60 Mio. DM und nach Abschluss des Mittelbindungszeitraumes. Das (30,6 Mio. Euro), gefolgt von der Förderung von Errich- gleiche gilt für die Förderung von Infrastrukturmaßnahmen. Drucksache 15/861 – 102 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Eine weiter gehende Erfolgskontrolle kann nur annähe- Wirksamkeit der Regionalförderung zu. Wesentliche Teile rungsweise und über längere Zeiträume erfolgen. Die Er- dieser Gebiete, insbesondere im Westen und im Norden des gebnisse der Regionalförderung stellen sich erst mittelfristig Landes, die bei Einführung der Gemeinschaftsaufgabe „Ver- nach Abschluss der Investitionsvorhaben ein. Häufig ist besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ noch zu den auch ein direkter Zusammenhang zwischen der Regional- ausgesprochen strukturschwachen Arbeitsmarktregionen förderung und der konkreten Wirtschaftsentwicklung einer zählten, gehören heute nicht mehr zu den Fördergebieten Region nicht mehr nachweisbar. Die tatsächliche Entwick- bzw. haben ihre Positionierung innerhalb der Fördergebiete lung früher eher landwirtschaftlich strukturierter Regionen deutlich verbessert. in Niedersachsen lässt jedoch den Rückschluss auf die Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103 – Drucksache 15/861

8 Regionales Förderprogramm „Nordrhein-Westfalen“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes Nach dem Ergebnis der Neuabgrenzung mit Wirkung vom 1. Januar 2000 werden insbesondere 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes – die vom Strukturwandel besonders betroffenen altindus- trialisierten Ruhrgebietsregionen und Der Aktionsraum umfasst folgende Fördergebiete/Arbeits- marktregionen (AMR) mit schwer wiegenden Strukturpro- – die (ehemaligen) Steinkohlenbergbaugebiete des Kreises blemen: Heinsberg in die Förderung der Gemeinschaftsaufgabe – C-Fördergebiete (mit Genehmigung nach Art. 87 Abs. 3c weiterhin einbezogen. EG-Vertrag): Die Fördergebiete lassen sich zu folgenden Teilbereichen AMR Hagen: Stadt Hagen des nordrhein-westfälischen Aktionsraumes zusammenfas- sen: AMR Gelsenkirchen: Städte Bottrop, Gelsenkirchen, Herne, Kreis Recklinghausen – Ruhrgebiet: AMR Heinsberg: Kreis Heinsberg – kreisfreie Städte Bottrop, Dortmund, Duisburg, Gelsen- AMR Duisburg: Städte Duisburg, Oberhausen, kirchen, Hagen, Hamm, Herne, Oberhausen Kreis Wesel – Kreise Recklinghausen, Unna, Wesel AMR Dortmund: Städte Dortmund, Hamm, – Kreis Heinsberg Kreis Unna – Kreisfreie Stadt Mönchengladbach – D-Fördergebiete: – Kreisfreie Stadt Krefeld AMR Mönchengladbach: Stadt Mönchengladbach AMR Krefeld: Stadt Krefeld 2.2 Allgemeine Beschreibung der wirtschaft- lichen Situation des Aktionsraumes Weitere Kennzahlen zum Aktionsraum: 2.2.1 Ruhrgebiet – Einwohner im Aktionsraum (Stand: 31. Dezember 1997): 4 638 671 Das Ruhrgebiet zählt bundesweit zu den ältesten Industrie- regionen. Wenngleich die Umstrukturierung schon in be- – Einwohner in Nordrhein-Westfalen achtlichem Maße vorangekommen ist, stellen die Montan- (Stand: 31. Dezember 1997): 17 974 487 industrien Kohle und Stahl einschließlich der mit ihnen – Fläche in km2 (Aktionsraum): 4 515 verflochtenen Wirtschaftszweige immer noch einen bedeu- tenden Wirtschaftsfaktor für die Region dar. – Fläche in km2 (Nordrhein-Westfalen): 34 078 Kennzeichnend für diesen Raum sind 2 Kennzeichen der wirtschaftlichen – starke Arbeitsplatzverluste im Bereich Kohle und Stahl Situation des Aktionsraumes und in den unmittelbaren und mittelbaren Verflechtungs- 2.1 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des bereichen bis hinein in den Dienstleistungssektor, die Aktionsraumes u.a. zu einer weit unterdurchschnittlichen Arbeitsplatz- dichte geführt haben, sowie – in der Folge – Bei der Neuabgrenzung der Fördergebiete mit Wirkung ab dem Jahr 2000 wurde ein Gesamtindikator zugrunde gelegt, – eine weit überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit. der sich aus folgenden vier Einzelindikatoren zusammen- Zudem ist hier die Struktur der Erwerbslosen (hohe Anteile setzt: Langzeitarbeitsloser und sonstiger Problemgruppen) sehr Gewichtung ungünstig. Dies wirkt sich negativ auf deren Wiedereinglie- derungschancen in das Beschäftigungssystem aus. – durchschnittliche Arbeitslosenquote 1996 bis 1998 40 Prozent 2.2.2 Kreis Heinsberg – Einkommen der sozialversicherungs- Die Region Kreis Heinsberg war über lange Jahre vom pflichtig Beschäftigten pro Kopf 1997 40 Prozent Steinkohlenbergbau geprägt und leidet bis heute unter der – Infrastrukturindikator 10 Prozent Schließung des Bergwerks „Sophia-Jacoba“ in Hückelho- ven im März 1997. Darüber hinaus hat sich die Schließung – Erwerbstätigenprognose bis 2004 10 Prozent von Militärstandorten (u. a. in Wegberg-Wildenrath, Was- Die Ergebnisse der Einzelindikatoren für die Arbeitsmarkt- senberg und Geilenkirchen) negativ ausgewirkt. Die Struk- regionen, die zum nordrhein-westfälischen Aktionsraum ge- turschwäche ist auch Ergebnis der geographischen Randlage hören, sind der Tabelle 1 zu entnehmen. innerhalb Nordrhein-Westfalens und Deutschlands. Drucksache 15/861 – 104 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 1

Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete ab dem Jahr 2000

Einkom- Einwohner Erwerbs- durch- men der im Fördergebiet tätigen- schnitt- Spalte 1 sozialver- Spalte 3 (Stand: prognose liche in % des siche- in % des 31. Dezember 1997) Infra- bis 2004 Arbeits- Bundes- rungs- Bundes- struktur- in % des Arbeits- losen- durch- pflichtig durch- in %- indikator1) Bundes- marktregion quote schnitts Beschäf- schnitts Punkten durch- 1996–1998 (West) tigten pro (West) Anzahl zur Bun- schnitts in % Kopf 1997 desbevöl- (West) in € kerung 123456 7 Hagen 13,8 135 44 408 96 195 92 209 027 0,255 Gelsenkirchen 15,1 148 45 320 98 234 95 1 248 169 1,521 Heinsberg 12,5 123 40 366 88 180 98 243 796 0,297 Duisburg 14,5 142 46 001 100 248 93 1 222 441 1,49 Dortmund 15,0 147 45 343 98 261 97 1 203 127 1,466 Mönchen- gladbach 13,6 133 44 411 96 200 98 266 505 0,325 Krefeld 15,4 151 49 081 107 209 98 245 606 0,299 Bundesdurch- schnitt (West) 10,2 100 46 087 100 137 100 19 202 053 23,4

1) Bundesdurchschnitt (West): 136,78

2.2.3 Stadt Mönchengladbach B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel Der Standort Mönchengladbach ist vom nach wie vor anhal- tenden Strukturwandel in der Textil- und Bekleidungsindus- 1 GA-Förderung trie besonders betroffen. 1.1 Die nachfolgend genannten Entwicklungsaktionen und Hinzu gekommen sind Struktur- und Konjunkturprobleme Finanzmittel dienen der Förderung von Investitionsvorha- der Maschinenbauindustrie – insbesondere des Textilma- ben der gewerblichen Wirtschaft und der Verbesserung der schinenbaus – sowie der Elektroindustrie. Auch die Folgen Infrastruktur. der Konversion des Militärstandorts Mönchengladbach ha- Nachdem von 1990 bis 1996 rd. 70 Prozent der Mittel für In- ben erhebliche arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitische frastrukturvorhaben (z. B. Erschließung von Gewerbe- und Auswirkungen. Industrieflächen, Technologiezentren) eingesetzt worden sind und hier infolgedessen von einem gewissen Sättigungs- 2.2.4 Stadt Krefeld grad ausgegangen werden kann, liegt der Schwerpunkt der Förderung jetzt im Bereich der gewerblichen Wirtschaft (ins- Die Stadt Krefeld ist vom Rückgang der Stahlindustrie, den besondere KMU), um verstärkt die – angesichts der Arbeits- Anpassungsprozessen im Textil- und Bekleidungsgewerbe, marktsituation – dringend erforderliche Schaffung neuer und der chemischen Industrie und des Maschinenbaus stark be- die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze zu erreichen. troffen. Die Folge sind erhebliche Arbeitsplatzverluste in die- sen Bereichen, die zu einer insgesamt deutlich negativen Be- Seit 2000 können die Unternehmen zwischen Investitions- schäftigungsentwicklung in der Stadt geführt haben. Hieraus hilfen in Form von sachkapitalbezogenen oder lohnkosten- resultiert eine weit überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit. bezogenen Zuschüssen wählen. In den zum Aktionsraum zählenden Fördergebieten ist die Mit der Verabschiedung des 24. Rahmenplans wurden – über Wirtschaftskraft fast durchweg vergleichsweise schwach. die bisherige Förderung gewerblicher Investitionen und wirt- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 105 – Drucksache 15/861 schaftsnaher Infrastrukturinvestitionen hinaus – im Rahmen Humankapitalbildung (Innovationsassistenten- einer mehrjährigen Testphase erstmals neue, nicht-investive förderung) Fördermöglichkeiten eröffnet. Es handelt sich – kurz ge- Die bestehenden Fördermöglichkeiten werden durch die fasst – um folgende Fördertatbestände: GA-finanzierte Innovationsassistentenförderung zur Ver- – Für KMU: Beratung, Schulung, Humankapitalbildung. besserung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen regional gezielt verstärkt. In Betracht kommt – Im Infrastrukturbereich: Regionale Entwicklungskon- eine Förderung insbesondere betriebswirtschaftlicher und zepte, Beratungs- und Planungshilfen für Träger von In- technischer Qualifikationen. frastrukturmaßnahmen. Mitte 2000 wurde – zunächst im Dabei kann – sofern dies für die Erreichung des Förderziels Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Modellver- zweckmäßig erscheint – die GA-finanzierte Innovations- suchs – zusätzlich die Möglichkeit eröffnet, Regional- assistentenförderung auch von Unternehmen in Anspruch management zu fördern. genommen werden, die bereits GA-finanzierte Beratungs- 1.2 Die nicht-investiven Fördermöglichkeiten für KMU und evtl. Schulungsleistungen in Anspruch nehmen. sollen ausschließlich für Maßnahmen genutzt werden, die Außerdem werden Personalkostenzuschüsse an KMU’s ge- für die geförderten Unternehmen und deren weitere Ent- währt, die Hochschul- oder Fachhochschulabsolventen im wicklung von besonderem Gewicht sind und die sich von Rahmen der nach GA förderbaren Investitionsvorhaben ein- Maßnahmen der laufenden, normalen Geschäftstätigkeit stellen. deutlich unterscheiden. Dabei ist ein Frauenbonus vorgesehen. Die u. a. in der Landesaufgabe bestehenden Fördermöglich- 1.3 Im Rahmen der Infrastrukturförderung werden für die keiten werden durch die GA-Mittel regional gezielt ver- Fördertatbestände stärkt. Soweit anderweitige Fördermöglichkeiten bestehen, sollen diese vorrangig genutzt werden. – regionale Entwicklungskonzepte – Beratungs- und Planungshilfen für Träger von Infra- Beratungshilfen strukturmaßnahmen Diese zielen auf die o. g. Handlungsfelder: die landesseits bereits bestehenden Fördermöglichkeiten durch zusätzliche Finanzmittel der GA verstärkt. – Erwerb von Stilllegung bedrohter oder stillgelegter 1.4 In den Jahren 2003 bis 2007 beträgt der Mitteleinsatz Betriebsstätten, insgesamt 390,77 Mio. Euro. Davon werden rd. 10,23 Mio. – Umstrukturierungsvorhaben im Zusammenhang mit der Euro für nicht-investive Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Gewährung von Landesbürgschaften und Bürgschaften Im Einzelnen wird auf Tabelle 2 „Finanzierungsplan 2003 der Bürgschaftsbank NRW sowie im Zusammenhang bis 2007“ auf Seite 106 verwiesen. mit stillen Beteiligungen, für die das Land eine Garantie Die Aufteilung der Mittel auf die verschiedenen Förderbe- übernimmt, reiche stellen Plandaten dar. Es ist vorgesehen, die Förder- – so genannte „Outsourcing“-Vorhaben. mittel im Rahmen der haushaltsrechtlichen Vorgaben ent- sprechend der Entwicklung des Antragsvolumens flexibel Sie unterscheiden sich damit deutlich von den betrieblichen einzusetzen. Kurzberatungen aus dem Beratungsprogramm Wirtschaft NRW sowie von den Beratungshilfen des Bundes durch ihre 1.5 Bei der Förderung nicht-investiver Maßnahmen wer- Intensität, ihre wesentlich längere Dauer und die Qualität den die punktuell bereits vorhandenen Fördermöglichkeiten der erbrachten Beraterleistungen. zusammen mit den GA-Fördermöglichkeiten in den ver- schiedenen Bereichen zu geschlossenen Förderkonzepten zusammengefasst und fortentwickelt. Vorhandene Mittelan- Schulungshilfen sätze werden durch die GA-Mittel ergänzt, wobei der beson- GA-finanzierte Schulungen werden nur in Verbindung mit deren Strukturschwäche der GA-Gebiete bei der Ausgestal- einem aus der GA förderbaren Investitionsvorhaben ge- tung der Fördersätze Rechnung getragen wird. währt, wenn es sich dabei um Insgesamt wird sichergestellt, dass der GA-Mitteleinsatz zu- sätzlich erfolgt. – den Erwerb einer von Stilllegung bedrohten oder stillge- legten Betriebsstätte, 1.6 Umfang der Verstärkung nicht-investiver Maßnahmen durch GA-Mittel – ein Umstellungsvorhaben oder die grundlegende Ratio- Im Haushaltsjahr 2003 sind für nicht-investive Maßnahmen nalisierung einer Betriebsstätte oder insgesamt 2,045 Mio. Euro vorgesehen. Davon entfallen – ein so genanntes „Outsourcing“-Vorhaben 1,545 Mio. Euro auf Maßnahmen für KMU und 0,5 Mio. Euro auf die Förderung von Beratungs- und Planungshilfen handelt und sich im Rahmen der Durchführung der Maß- für Infrastrukturprojekte sowie Regionaler Entwicklungs- nahmen Know-how-Defizite der Arbeitnehmer herausstel- konzepte. Die jeweiligen Mittelansätze sind gegenseitig de- len. ckungsfähig. Entsprechende Schulungsleistungen sollen nur nachrangig Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass die Förde- zu anderen Fördermöglichkeiten (z. B. Ziel 3) gewährt wer- rung nicht-investiver Maßnahmen – vorrangig im Bereich den. der Beratungsförderung – hohe Bedeutung hat. Wegen der Drucksache 15/861 – 106 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode besonderen Situation, in der sich die Zuschussempfänger Regionale Entwicklungskonzepte befinden, ist hier auch künftig mit einem vollständigen und Für Regionale Entwicklungskonzepte werden aus dem zügigen Mittelabfluss zu rechnen. NRW-EU-Programm Ziel 2 (V. Phase) für den Zeitraum 2000 bis 2006 jährlich 2,55 Mio. Euro zur Verfügung ge- Beratungsförderung stellt. Aus GA-Mitteln können zusätzlich jährlich rd. Nach vorangegangener Modellförderung werden seit dem 255 000 Euro in GA-Gebieten für diesen Zweck eingesetzt Haushaltsjahr 1996 Beratungsmaßnahmen im Zusammen- werden. hang mit Übernahmen von Stilllegung bedrohter Betriebe landesweit unterstützt, zuletzt mit rd. 4,4 Mio. Euro in 2001. Planungs- und Beratungshilfen für Infrastruktur- projekte Die Förderung wird in den GA-Gebieten zusätzlich durch die GA-Mittel verstärkt. Im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungspro- gramms sollen im Zuge der Weiterentwicklung von Infra- Schulungsförderung strukturprojekten landeseigene Mittel (Landesaufgabe) in Höhe von rd. 1,5 Mio. Euro eingesetzt werden, die in GA- Die Schulungsförderung, die direkt Unternehmen zugute Gebieten durch GA-Mittel zusätzlich verstärkt werden. kommt, wird in GA-Gebieten zusätzlich zu den aus anderen Programmen (Ziel 3) bestehenden Fördermöglichkeiten ge- 2 Sonstige Maßnahmen im Rahmen der währt. Regionalförderung Wesentlicher Bestandteil der Regionalförderung ist Humankapitalbildung 2.1 auch weiterhin das NRW-EU-Ziel 2-Programm (V. Phase). Aus dem Technologie- und Innovationsprogramm werden In den Genuss dieses Programms (z. T. einschließlich so ge- pro Haushaltsjahr für die Förderung von Innovationsprak- nannter Auslaufgebiete) kommen ganz oder teilweise: tikanten, Innovations- und Euroassistenten ca. 0,75 Mio. – die kreisfreien Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Euro eingesetzt. Die im Rahmen der Regionalen Wirt- Duisburg, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Krefeld und schaftsförderung gewährte Förderung wird zusätzlich, Oberhausen allerdings nur in Verbindung mit nach dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP) förderbaren Inves- – die Kreise Ennepe-Ruhr, Heinsberg, Recklinghausen, titionsvorhaben, gewährt. Unna, Warendorf und Wesel

Tabelle 2 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 – in Mio. Euro – Geplante Maßnahmen Finanzmittel 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung (Bund/Land) 56,109 56,109 56,109 56,109 56,109 280,545 – EFRE – – –––– 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung (Bund/Land) 20,00 20,00 20,00 20,00 20,00 100,00 – EFRE – – –––– 3. Insgesamt – GA-Normalförderung (Bund/Land) 76,109 76,109 76,109 76,109 76,109 380,545 – -EFRE – –––– II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 1,545 1,545 1,545 1,545 1,545 7,725 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 0,500 0,500 0,500 0,500 0,500 2,500 3. Insgesamt 2,045 2,045 2,045 2,045 2,045 10,225 III. Insgesamt (I + II) (Bund/Land) 78,154 78,154 78,154 78,154 78,154 390,770 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107 – Drucksache 15/861

Ausschließlich in den Genuss von Auslaufregelungen, die Ziel des gemeinsamen Programms ist die Schaffung und Si- bis zum Ende des Jahres 2005 terminiert sind, kommen teil- cherung von Arbeitsplätzen in wettbewerbsfähigen KMU weise: durch Unterstützung der Existenzgründung und der Investi- tionstätigkeit junger Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. – die kreisfreien Städte Essen und Hagen, Gefördert werden alle Existenzgründungen, die einen nach- – die Kreise Aachen, Düren, Euskirchen, Höxter und haltigen wirtschaftlichen Erfolg erwarten lassen, also die Paderborn. Errichtung oder der Erwerb eines Betriebs so wie die Durch das Programm werden zusätzlich zu den Maßnahmen Übernahme einer tätigen Beteiligung. Außerdem werden in- des Rahmenplans gefördert: Die Wiederherrichtung von In- nerhalb von acht Jahren nach Gründung Wachstumsinvesti- dustriebrachen auch für Unternehmen, die nicht den Primär- tionen – z. B. in neue oder neuartige Produkte, Dienstleistun- effekt erfüllen, sondern nur überregionalen Absatz nachwei- gen oder Verfahren – und der Betriebsmittelbedarf gefördert, sen können, die Errichtung von Gewerbehöfen in privater ebenso die Errichtung und Sicherung zusätzlicher sozialver- Trägerschaft, Basiseinrichtungen der Tourismusinfrastruk- sicherungspflichtiger Dauerarbeitsplätze. Investitionen in tur, wirtschaftsnahe Infrastruktureinrichtungen wie z. B. wachsenden Unternehmen werden nach diesem Programm Technologiezentren, Gründerzentren und Aus- und Weiter- ebenfalls gefördert, unabhängig davon, wie lange das Unter- bildungsstätten, Beratungen zu Gunsten von kleinen und nehmen besteht. mittleren Unternehmen und hierzu erforderliche Beratungs- 2.4 Mit dem landeseigenen, branchen- und gebietsüber- einrichtungen. Außerdem werden zusätzliche Mittel für Bei- greifend einsetzbaren Technologie- und Innovationspro- hilfen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in kleinen und gramm werden von der Forschung bis zur vorwettbewerbli- mittleren Unternehmen einschließlich gezielter Maßnahmen chen Entwicklung neuer, geänderter oder verbesserter zur Förderung von neuen Handwerksunternehmen (Meister- Produkte, Verfahren und Dienstleistungen vorwiegend in gründungsprämie) bereitgestellt. In dem NRW-EU-Pro- kleinen und mittleren Unternehmen und von technologieori- gramm für die Ziel 2-Gebiete sind auch Mittel aus dem Eu- entierten Existenzgründern gefördert. Zusätzlich wird die ropäischen Sozialfonds und ergänzende Landesmittel für Vernetzung der Wissenschaft und Wirtschaft und die Bera- Maßnahmen zur Qualifizierung der Arbeitnehmer und für tung von kleinen und mittleren Unternehmen unterstützt. Beschäftigungsmaßnahmen vorgesehen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Wettbewerbsfä- higkeit der Unternehmen gesteigert und neue, zukunftsfä- 2.2 Wesentliches Ziel der Wirtschaftspolitik der Landesre- hige Arbeitsplätze geschaffen werden. gierung und der Europäischen Union ist die Stärkung der Wirtschaftskraft in den Ziel 2-Gebieten des Landes NRW. 2.5 Im Rahmen des Programms zur Förderung des Touris- Diese sind insbesondere durch eine schwache wirtschaftli- mus werden Kernkompetenzen und profilbildende Projekte che Dynamik, einen deutlich unterdurchschnittlichen Anteil der Tourismusregionen gefördert. Sie sollen die Angebots- an kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), einen anhal- entwicklung, die Verbesserung des Marketings und eine Op- tenden Abbau von Arbeitsplätzen und dem daraus folgen- timierung der Vertriebsstruktur bei den touristischen Akteu- den hohen Niveau einer verfestigten Arbeitslosigkeit ge- ren unterstützen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass kennzeichnet. Durch die Schaffung neuer und die Sicherung die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusregionen gesteigert bestehender Arbeitsplätze, insbesondere durch die Grün- und neue zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. dung und Entwicklung von KMU, soll eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und eine Steigerung der Investi- Voraussetzung ist, dass die Projekte in der Region abge- tionstätigkeit in den Ziel 2-Gebieten erreicht werden. stimmt sind (regionaler Konsens) und eine angemessene Beteiligung der Wirtschaft/Dritter sichergestellt ist. Hier stellt sich für KMU oftmals als Problem der Mangel an Eigenkapital dar, so dass bei damit fehlenden oder nicht ausreichenden Sicherheiten eine Finanzierung von Investi- C. Förderergebnisse tionsvorhaben über Fremdkapital erheblich erschwert wird. I Für das Jahr 2001 (Stand: Oktober 2002) Deshalb wird in den Ziel 2-Gebieten des Landes NRW In- 1 Normalfördergebiet1) vestitionskapital bereitgestellt, das ausschließlich für KMU (soweit nicht Sonderprogrammgebiet) und in Form von Nachrangdarlehen als Alternative zu In- vestitionszuschüssen angeboten wird. Investive Maßnahmen der Gewerblichen Wirtschaft Damit wird KMU in Ziel 2-Fördergebieten eine nachhaltige Im Jahr 2001 wurden rd. 52,56 Mio. Euro Haushaltsmittel und kapitalwirksame Finanzierungsmöglichkeit eröffnet, der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von 38 Investiti- die auf der Grundlage eines günstigen Zinssatzes und eines onsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft (einschließlich Verzichtes auf Sicherheiten einen Fördervorteil für KMU Fremdenverkehr) mit einem Investitionsvolumen von rd. beinhaltet. 440,1 Mio. Euro bewilligt. Mit diesen Investitionsvorhaben im Normalfördergebiet war die Schaffung von 3 594 neuen 2.3 Im Rahmen des Programms „Gründungs- und Wachs- Dauerarbeitsplätzen (davon 1 199 für Frauen und 158 für tumsfinanzierung – Gemeinschaftsaktion von Bund, Land Auszubildende) und die Sicherung von 1 233 gefährdeten NRW und Deutscher Ausgleichsbank“ werden Existenz- Arbeitsplätzen (davon 79 für Frauen und 80 für Auszubil- gründer/-innen und kleine und mittlere Unternehmen dende) verbunden. (KMU) sowie Angehörige Freier Berufe einschließlich der Heilberufe durch zinsverbilligte Kredite und Haftungsfrei- stellungen gefördert. 1) Nach den Maßgaben des 29. Rahmenplans. Drucksache 15/861 – 108 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Die Investitionstätigkeiten lagen dabei fast ausschließlich Das geförderte Investitionsvolumen der Sonderprogramme auf Errichtungs- und Erweiterungsinvestitionen, denen aus betrug insgesamt 2 232,97 Mio. Euro, wovon die bewillig- regionalwirtschaftlichen Gesichtspunkten eine besonders ten Mittel 182,94 Mio. Euro ausmachten und aus folgenden große Bedeutung für strukturschwache Regionen zukommt. Programmen vergeben wurden: Eine Aufteilung der Förderergebnisse nach Wirtschaftsbe- – Steinkohlenbergbaugebiete reichen und gemessen an der Zahl der Maßnahmen zeigt (1993 bis 1996): 118,21 Mio. Euro, folgende Spitzenreiter: – Montanregionen (1991 bis 1992): 60,13 Mio. Euro, – Herstellung von Metallerzeugnissen 7 Maßnahmen – Aachen-Jülich (1991 bis 1992): 4,40 Mio. Euro, – Dienstleistungen 6 Maßnahmen – Stahlstandorte (1991): 0,2 Mio. Euro. – Großhandel (o. Kfz.) und DV/ Datenbanken je 4 Maßnahmen 2 Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur Nicht-investive Maßnahmen der gewerblichen Wirtschaft 1991 bis 2001 wurden im Rahmen insgesamt 138 Infra- strukturmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von Im Rahmen der Förderung von nicht-investiven Projekten rd. 1 160 Mio. Euro gefördert. Dafür eingesetzt wurden der gewerblichen Wirtschaft wurden 2001 insgesamt rd. 612,8 Mio. Euro Fördermittel. Schwerpunkt war dabei die 2 Mio. Euro bewilligt und insgesamt 43 Maßnahmen in den Erschließung von Industrie und Gewerbegelände. Bereichen Beratung, Schulung und Humankapitalbildung gefördert. Das geförderte Investitionsvolumen der Sonderprogramme betrug insgesamt 472,5 Mio. Euro, wovon die bewilligten Beratungsförderung in Höhe von rd. 1,23 Mio. Euro wurde Mittel 328,1 Mio. Euro ausmachten und aus folgenden Pro- in 47 Fällen gewährt. Damit konnten 1 260 Arbeitsplätze grammen vergeben wurden: mit einem durchschnittlichen Fördermittelaufwand von rd. 970 000 Euro pro Arbeitsplatz erhalten werden. – Steinkohlenbergbaugebiet (1993 bis 1995): 117,3 Mio. Euro Im Rahmen der Förderung der Humankapitalbildung wur- den 12 Assistenten, davon 5 Frauen neu eingestellt. – Montanregionen (1991): 210,8 Mio. Euro

Investive Maßnahmen der Infrastruktur 3 Erfolgskontrolle der Verwendungs- nachweise Im Jahr 2001 wurden rd. 1,4 Mio. Euro Haushaltsmittel der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von einem Investiti- 3.1 Ordnungsmäßigkeit der Subventions- onsvorhaben im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur gewährung und Erfüllung der Fördervor- mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rd. 4,1 Mio. aussetzungen: Ergebnisse 2001 Euro bewilligt. Es handelt sich dabei um eine Prüfung der Verwendung von Dabei handelte es sich um ein Vorhaben zum Ausbau von Fördergeldern, die ggf. zu Änderungs- und Rückforderungs- Hafeninfrastruktur. bescheiden führt. Der Fördersatz, der bei diesen Infrastrukturprojekten ge- Die Gesamtzahl der geprüften Verwendungsnachweise für währt wurde, betrug rd. 34 Prozent des Investitionsvolu- 2001 beläuft sich auf 188, davon entstammen 182 Fälle aus mens. dem Bereich der Förderung der gewerblichen Wirtschaft und 6 Fälle aus dem Bereich der Infrastrukturförderung. Nicht-investive Maßnahmen der Infrastrukturförderung Als ordnungsgemäß befunden wurden insgesamt 141 Pro- Im Berichtszeitraum wurde keine nicht-investive Infrastruk- jekte (gewerbliche Wirtschaft 138, Infrastruktur 3). turmaßnahme gefördert. Rückflüsse gab es in 47 Fällen mit einer Gesamtsumme (Bund + Land) von 6,73 Mio. Euro. Die weit überwiegende II Für den Zeitraum 1991 bis 2001 Zahl der Rückforderungen beruhen auf dem Umstand, dass (Stand: Oktober 2002) entweder die beabsichtigte Investitionssumme nicht erreicht wurde oder die ursprünglich geplante Zahl an Arbeitsplät- 1 Förderung der gewerblichen Wirtschaft zen nicht geschaffen werden konnte. Im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ wurden 1991 bis 2001 ins- 3.2 Soll-Ist-Vergleich von geplanten und gesamt 1 989 Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen geschaffenen neuen Arbeitsplätzen von 8 810,57 Mio. Euro gefördert. Damit verbunden war die (1991 bis 2001) Schaffung von 45 870 neuen Arbeitsplätzen. Entsprechend einem Bund-Länder-Beschluss zur GA-Statis- Mit Bewilligungen belegt wurden während dieses Zeit- tik werden ab dem 1. Januar 1994 vom Bundesamt für Wirt- raums insgesamt 780,69 Mio. Euro. schaft und Ausfuhrkontrolle, mit dem Programmjahr 1991 Davon entfielen 597,75 Mio. Euro der bewilligten Mittel beginnend, fallbezogene Meldebogen auf der Grundlage der auf die Regelförderung, deren gesamtes gefördertes Investi- Verwendungsnachweiskontrolle zur Erstellung einer EDV- tionsvolumen 6 577,6 Mio. Euro betrug (siehe Tabelle 3). gestützten Ist-Statistik verarbeitet. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 109 – Drucksache 15/861

Anhand dieser Daten kann geprüft werden, ob insbesondere 3.2.1.2 Neu geschaffene Arbeitsplätze in KMU und die geplanten Arbeitsplätze auch tatsächlich geschaffen Nicht-KMU (Tabelle 4) wurden. In die vorliegende Soll-Ist-Analyse wurden nur Ist- Maßnahmen einbezogen, die abgeschlossen sind, und für Im Zeitraum 1995 bis 2001 entstanden ca. 41,2 Prozent der die damit ein Verwendungsnachweis vorliegt. im Rahmen der Förderung neu geschaffenen Dauerarbeits- plätze in kleinen und mittleren Unternehmen. 3.2.1 Soll-Ist-Vergleich: Förderung der gewerb- Dabei kamen ca. 40 Prozent der bewilligten Fördermittel lichen Wirtschaft (Tabelle 3) den kleinen und mittleren Unternehmen zugute. 3.2.1.1 Abweichungen zwischen neu geschaffe- Diese Daten beziehen sich ausschließlich auf die Gemein- nen und geplanten Arbeitsplätzen schaftsaufgabe und lassen keine unmittelbaren Rück- Die Anzahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze (Ist) beträgt schlüsse auf die Intensität der Mittelstandsförderung in 36 351 und liegt um 1 291 über der geplanten Zahl von Nordrhein-Westfalen zu. Während im Rahmen der GA auch 35 060 Arbeitsplätzen. Dieses Ergebnis wurde mit rd. Investitionen von Großunternehmen gefördert werden 57 Mio. Euro weniger Ist-Mitteln (rd. 598 Mio. Euro) als können, steht die Unternehmensförderung im Rahmen des vorgesehen (rd. 655 Mio. Euro) erreicht. Ziel 2-Programms ausschließlich KMU zur Verfügung. Eine Aufteilung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass zu Im Betrachtungszeitraum 1995 bis 2001 überstieg die Zahl dieser positiven Abweichung der tatsächlich geschaffenen der geschaffenen Ist-Arbeitsplätze die Soll-Zahlen um von den bei Antragstellung geplanten Arbeitsplätzen insbe- 10,3 Prozent im KMU-Bereich und sogar um 27,8 Prozent sondere folgende Bereiche beigetragen haben: im Nicht-KMU-Bereich (insgesamt rd. 20 Prozent). – Datenbe- u. -verarbeitung +795 Arbeitsplätze über Soll (+56,2 Prozent) 3.2.1.3 Betrachtung nach Investitionsgrößen- – Herstellung von +294 Arbeitsplätze über Soll klassen (Tabelle 5) Nachrichtentechnik (+9,8 Prozent) Die Betrachtung zeigt, dass in der Investitionsgrößenklasse – Maschinenbau +250 Arbeitsplätze über Soll mit einem Volumen zwischen „5 und 50 Mio. Euro“ die (+18,8 Prozent) meisten neu geschaffenen Arbeitsplätze erfasst wurden. Diese positiven Abweichungen wurden allerdings durch die negativen Ergebnisse insbesondere in folgenden Bereichen teilweise kompensiert: 3.2.2 Soll-Ist-Vergleich: Förderung der wirt- schaftsnahen Infrastruktur (Tabelle 6) – Kultur und Sport –344 Arbeitsplätze unter Soll (–17,1 Prozent) 1991 bis 2001 wurden von den aus der Regelförderung be- willigten Maßnahmen tatsächlich 128 Vorhaben mit einem – Dienstleistungen –330 Arbeitsplätze unter Soll Investitionsvolumen von 687,8 Mio. Euro mit Mitteln der (–9,6 Prozent) Gemeinschaftsaufgabe in Höhe von 284,7 Mio. Euro bewil- – Entsorgung –287 Arbeitsplätze unter Soll ligt. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Erschließung von (–43,7 Prozent) Gewerbegelände mit 47,1 Prozent der bewilligten Mittel. Drucksache 15/861 – 110 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 3 Auszub. darunter Frauen darunter 2) Männer darunter Ist Gesamt Auszub. darunter zusätzliche Dauerarbeitsplätze Frauen darunter Männer darunter Soll Gesamt 2) Mio. Euro Ist in GA-Mittel Mio. Euro Soll in 2) Mio. Euro Ist in Förderergebnisse der Regionalen Wirtschaftsförderung NRW der Regionalen Wirtschaftsförderung Förderergebnisse volumen Investitions- Mio. Euro Soll in Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im Zeitraum 1991 bis 2001 Daten des Bundesamtes für Wirtschaft im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ der regionalen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung Vorhaben Soll Ist Anzahl der vgl. Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige in den Europäischen Gemeinschaften, revidiert (NACE REV.1). vgl. Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige 1) Wirtschaftsbereiche gewerbeKunststw. 134Keramik 109 186,23 332,15 128 18,45 109 17,54 341,56EDV-Geräte 79 285,06 892 70techn. 31,69 259,01 28,45 451 252,33 14 2 122Optik, Med. 27,82 351 12 1 26,37 727 30,03 821 56 90 288 33,94 32 1 086 48 695 2,78 107 27 96,64 2,73 901 2 137 107,90 56,28 78 12,16 284 1 61,35 924 97 12,09 6,41 48 229 100 861 6,32 88 971 45 113 439 351 886 387 188 10 36 300 148 35 49 287 939 15 513 444 3 280 375 10 146 57 12 Definition Ist. bezogen auf die Ist-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Werte Wirtschaftsbereiche 1 Landwirtschaft 5 5 1,84 1,87 0,17 0,17 19 12 5 2 19 16 1 2 15 Ernährungsgewerbe17 Textilgewerbe18 89 Bekleidungsgewerbe20 Holzgewerbe 7921 15 Papiergewerbe 386,29 4422 Verlags-/Druck- 14 376,59 38 29,6923 21,74 83 Kokereien, Ölverarb. 94,94 26 29,4124 21,11 Chemische Industrie 7725 2 90,48 210 4 24 Herst.Gummi-/ 2,37 120,81 58 10,18 1 31,4626 108 3 2,18 98,54 Glasgewerbe/ 45 9,96 31,30 682,63 1 8,0627 541,32 036 147 Herst./Bearb. Metall 698,39 578 3,18 496,7728 7,73 Herst. Metallerzeugn. 15,40 31,7529 56 2,89 Maschinenbau 66 279 59 15,38 293 64130 31,68 Herst. Büro/ 235 1 41 977 153 1 370 073 321,02 231,52 24731 75 491 Herst. Starkstrom- 1 659 234 302,49 188,68 337 96 806 202 35,8732 20,84 Herst. Nachr.-techn. 101 38 13 25233 309,16 32,36 17,75 Herst. MSR, 245 304,30 50 1 625 37 995 191 7 60834 49 31,99 Fahrzeugbau Autos 66 25 1 628 29,70 422 22 104 722 307,79 528 26 7 2 44 376 298,78 960 206 163 403 161 617 37 44,68 69 1 811 48 170,06 41,88 909 161 372 144 40 168,45 3 40 009 347 2 18 233 32 14,33 31 13,65 1 911 873 218 695 5 7 65 1 290 2 626 2 20 037 164 608 1 26 145 10 2 249 61 196 49 94 110 3 303 2 38 051 267 51 1 1 291 214 1 119 38 108 64 Gesamtsummen umfassen auch die wegen § 16 BStatG gesperrten Werte. 1) 2) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 111 – Drucksache 15/861

noch Tabelle 3 Auszub. darunter Frauen darunter 2) Männer darunter Ist Gesamt Auszub. darunter zusätzliche Dauerarbeitsplätze Frauen darunter Männer darunter Soll Gesamt 2) Mio. Euro Ist in GA-Mittel Mio. Euro Soll in 2) Mio. Euro Ist in Förderergebnisse der Regionalen Wirtschaftsförderung NRW der Regionalen Wirtschaftsförderung Förderergebnisse volumen Investitions- Mio. Euro Soll in Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im Zeitraum 1991 bis 2001 Daten des Bundesamtes für Wirtschaft im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ der regionalen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung Vorhaben Soll Ist Anzahl der vgl. Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige in den Europäischen Gemeinschaften, revidiert (NACE REV.1). vgl. Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige 1) Wirtschaftsbereiche SchmuckReparatur 72 65 158,63 144,99 16Lagerei 17,41 14 16,26 74,77Sachen 840 90,20 20 8,49 526Entwicklung 13 8,49 253 177,99 11 180 179,40 13 10 20,07 61leistungen 161 19,25 10 21,19gesperrte 918 1 074Wirtschaftsbereiche 82,02 20,98 12 811 51,22 2,63 13 702 15,71 76 2,63 11 7 10,54 30 347 59 96 114 572 265,08 64 77 268,68 25 100 403 30,11 61 1 153 63 29,67 169 28 916 5 679 6 213 381 5 7 9 511 570 270 24 98 483 410 28 61 891 145 18 29 569 15 10 8 214 534 108 497 21 16 Definition Ist. bezogen auf die Ist-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Werte Wirtschaftsbereiche 35 sonst. Fahrzeugbau36 Herst. Möbel/ 1437 Recycling45 12 Baugewerbe50 Kfz-Handel/ 57,2851 53,06 Großhandel (o. Kfz.)52 46 9,16 Einzelhandel (o. 20 Kfz.) 15155 Gastgewerbe 35 116 9,03 1563 16 Verkehrsverm./ 225,53 190,11 161 14 15,85 209,34 186,8264 Nachr.-Übermittlung 23,09 17,18 21,6371 31,74 138 bewegl. Vermiet. 129 16,81 19,98 117 1,47 6 32,1472 1 DV + Datenbanken 182,57 419 539 1,34 4,2373 20 3 Forschung/ 196,09 120 4,22 23,04 223 891 22,8474 417 104 Dienstleistungen 22,74 1290 153 39,04 Entsorgung 100,24 161 42792 120 923 Sport Kultur, 100,58 155 2,35 15693 107 15,71 sonst. Dienst- 101 118 2,35 44 310 13,96 134 2 1 324,86 324 1 39 266 11 415 286,32 26 455 473 18Gesamt: 40,24 10 936 8 22 218 900 35,73 142,37 204 7 158 429 331,33 3 143,39 241 685 344,69 13 419 180 930 48 13,20 181 52,76 2 42 549 147 7,44 44,07 2 342 110 549 96 1 948 2 014 3 991 510 6 2 658,73 210 2 6 577,60 232 55 655,12 266 1 876 145 356 504 597,75 20 35 3 149 060 355 1 076 15 237 128 606 22 585 2 144 10 659 62 29 100 1 26 046 1 670 1 816 223 36 351 165 1 345 28 183 221 295 6 001 1 2 167 30 1 Gesamtsummen umfassen auch die wegen § 16 BStatG gesperrten Werte. 1) 2) Drucksache 15/861 – 112 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 4 85 691 579 497 170 145 2 167 Auszub. darunter 633 217 215 1 019 2 494 1 423 6 001 Frauen darunter 1) 4 587 6 475 3 965 1 434 1 330 10 392 28 183 Männer darunter Ist 5 691 8 477 5 095 1 821 1 690 13 577 36 351 Gesamt 115 115 506 484 441 155 1 816 Auszub. darunter 398 318 zusätzliche Dauerarbeitsplätze 2 919 4 120 1 764 1 140 10 659 Frauen darunter 1117 2 934 9 152 5 172 3 088 1 122 22 585 Männer darunter 5 968 7 420 4 669 1 675 1 550 Soll 13 778 35 060 Gesamt 1) 8,25 53,98 14,80 Mio. Euro 165,63 254,97 100,27 597,90 Ist in Berichtsjahre 1991 bis 2001 8,51 GA-Mittel 56,02 15,16 Mio. Euro 189,82 278,10 107,02 654,63 Soll in . 69,39 1) 960,53 649,25 123,32 Mio. Euro Ist in 2 197,76 2 577,39 6 577,64 Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Daten des Bundesamtes für Wirtschaft Förderergebnisse der Regionalen Wirtschaftsförderung NRW der Regionalen Wirtschaftsförderung Förderergebnisse Soll-/Ist-Vergleich: Gewerbliche Wirtschaft – nach Betriebsgröße Gewerbliche Wirtschaft Soll-/Ist-Vergleich: volumen 67,59 Investitions- 977,00 500,12 121,52 Mio. Euro Soll in 6 658,67 2 312,86 2 679,58 Anzahl der Vorhaben, Ist Anzahl der Vorhaben, 21 180 360 553 333 501 1 948 im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ der regionalen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 31 256 433 649 389 584 Vorhaben Soll Ist Anzahl der 2 342 Investitions- größenklassen Werte bezogen auf die Ist-Fälle gemäß Spalte Werte 50 Mio. Euro und mehr von 5 bis unter 50 Mio. Euro von 1,5 bis unter 5 Mio. Euro von 0,5 bis unter 1,5 Mio. Euro von 0,25 bis unter 0,5 Mio. Euro unter 0,25 Mio. Euro Insgesamt 1) Differenzen gegenüber Tabelle 3 in den Summen sind rundungsbedingt. gegenüber Tabelle Differenzen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 113 – Drucksache 15/861

Tabelle 5 589 431 1 020 Auszub. darunter 1 447 2 465 3 912 Frauen darunter 1) 3 092 4 412 7 504 Männer darunter Ist 5 128 7 308 12 436 Gesamt 437 282 719 24. Rahmenplan und folgende. Auszub. darunter zusätzliche Dauerarbeitsplätze 1 452 2 016 3 468 Frauen darunter 2 759 3 419 6 178 Männer darunter 4 648 5 717 Soll 10 365 Gesamt 1) 88,61 Mio. Euro 138,07 226,68 Ist in – Berichtsjahre 1995 bis 2001 GA-Mittel 92,28 Mio. Euro 143,46 235,74 Soll in . Soll-/Ist-Vergleich: Gewerbliche Wirtschaft Soll-/Ist-Vergleich: 1) 775,83 Mio. Euro Ist in 1 360,67 2 136,50 Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Daten des Bundesamtes für Wirtschaft Förderergebnisse der Regionalen Wirtschaftsförderung NRW der Regionalen Wirtschaftsförderung Förderergebnisse volumen Investitions- 631,92 Mio. Euro Soll in 1 324,18 1 956,10 Anzahl der Vorhaben, Ist Anzahl der Vorhaben, 90 592 682 im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ der regionalen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 795 160 955 Vorhaben Soll Ist Anzahl der *) *) KMU/Nicht-KMU Werte bezogen auf die Ist-Fälle gemäß Spalte Werte KMU: Kleine und mittlere Unternehmen im Sinne des Rahmenplans, Angaben beziehen sich ausschließlich auf Bewilligungen nach dem KMU Nicht-KMU Insgesamt Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt. Differenzen 1) *) Drucksache 15/861 – 114 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 6 Förderergebnisse der Regionalen Wirtschaftsförderung NRW im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ Soll-/Ist-Vergleich: Wirtschaftsnahe Infrastruktur nach Investitionsarten Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Berichtsjahre 1995 bis 2001

Anzahl der Vorhaben Ausgabevolumen1) GA-Mittel1) Investitionsart Soll in Mio. Ist in Mio. Soll in Mio. Ist in Mio. Soll Ist Euro Euro Euro Euro Abwasser/Abfallbeseitig. 27 19 279,63 268,73 50,68 47,77 Aus-/Fortbildungsstätten 4 3 13,19 11,89 10,30 8,69 Ausb. v. Gewerbezentren 22 11 70,62 70,64 48,69 46,89 Ausb. v. Verkehrsverbindg. 25 21 49,44 42,67 23,84 19,63 Ausb. v. Versorg.-anlag. 9 8 20,05 15,99 10,80 9,35 Erschl. v. Gewerbegelände 81 56 286,99 248,57 156,87 134,00 Fremdenverkehrseinrichtg. 9 6 12,02 11,34 7,18 6,73 Planungs/Beratungsleistg. 2 Wiederherr.Gewerbegelände 9 4 20,65 17,96 11,71 11,68 Insgesamt 188 128 752,59 687,79 320,07 284,74

Anmerkung 1) Werte bezogen auf die Ist-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist. Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 115 – Drucksache 15/861

9 Regionales Förderprogramm „Rheinland-Pfalz“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 2,9 Prozent zugenommen. 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Die Bruttowertschöpfung erhöhte sich im Aktionsraum von – Der Aktionsraum umfasst folgende Arbeitsmarktregio- 1992 auf 2000 um 17,8 Prozent auf 14,2 Mrd. Euro bei einer nen als C-Fördergebiete: Wachstumsrate im Bund (West) von 20,4 Prozent. Mit – Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld) 17 677 Euro lag die Bruttowertschöpfung je Einwohner im Programmgebiet 2000 noch um rd. 32 Prozent unter dem – Pirmasens (Kreisfreie Stadt Pirmasens, Kreisfreie Bundesdurchschnitt (West). Stadt Zweibrücken, Landkreis Südwestpfalz) Besonders krisenanfällig ist der westpfälzische Raum auf- – Kaiserslautern (Kreisfreie Stadt Kaiserslautern, grund seiner vor allem von der Schuhindustrie geprägten Landkreis Kusel, Landkreis Kaiserslautern und Monostruktur. Über 80 Prozent der rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis) Schuhhersteller sind hier angesiedelt. In der Pirmasenser Dazu kommt nachstehende Arbeitsmarktregion als D-För- Schuhindustrie (Entwicklung der sozialversicherungspflich- dergebiet: tig Beschäftigten) gingen in den Jahren 1984 bis 2001 11 825 Arbeitsplätze (75,2 Prozent) verloren. Von den – Bad Kreuznach (Landkreis Bad Kreuznach) Arbeitsplatzverlusten waren zu 31 Prozent Männer und zu – Weitere Kennzahlen zum Aktionsraum: 69 Prozent Frauen betroffen. Damit sind innerhalb der letz- ten siebzehn Jahre drei von vier Arbeitsplätzen in diesem – Einwohner im Aktionsraum Industriezweig weggefallen. (Stand: 31. Dezember 2001) 801 207 Die Monostruktur dieses Wirtschaftsraumes wurde aller- – Einwohner in Rheinland-Pfalz dings in der Stadt Pirmasens, wo der Beschäftigtenanteil der (Stand: 31. Dezember 2001) 4 049 066 Schuhindustrie in den achtziger Jahren noch bei 50 Prozent – Fläche km2 (Aktionsraum) 4 725 lag, zwischenzeitlich durch größere Betriebe des Ma- schinenbaus, der chemischen Industrie sowie des Ernäh- – Fläche km2 (Rheinland-Pfalz) 19 853 rungsgewerbes aufgelockert. Der Beschäftigtenanteil der Schuhindustrie am verarbeitenden Gewerbe insgesamt be- 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation läuft sich heute noch auf knapp ein Drittel. des Aktionsraumes Auch im Landkreis Südwestpfalz, in dem der Beschäftig- 2.1 Allgemeine Beschreibung der wirtschaftlichen tenanteil dieser Branche vor zwanzig Jahren noch bei rund Situation im Aktionsraum 80 Prozent lag, steht mittlerweile eine große Zahl von Der Aktionsraum besteht teilweise aus den ländlich periphe- Arbeitsplätzen in anderen Industriezweigen, wie z. B. der ren Gebieten im Westen des Landes Rheinland-Pfalz, die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren und dem aufgrund ihrer Grenzlage über viele Jahrzehnte hinweg im Maschinenbau zur Verfügung. Schatten der wirtschaftlichen Entwicklung standen. In die- Im Aktionsraum gehören die Region Westpfalz sowie der sen dünn besiedelten Gebieten ist die Landwirtschaft nach Landkreis Birkenfeld zu den bundesweit von der Konver- wie vor mit erheblichen agrarstrukturellen Problemen kon- sion besonders betroffenen Gebieten mit der höchsten Kon- frontiert. Eine Ausnahme bilden lediglich die Arbeitsmarkt- zentration militärischer Einrichtungen. Auf Grund des mas- regionen Pirmasens und Kaiserslautern, die eine von weni- siven Truppenabbaus hatte sich die Beschäftigungslage in gen Branchen beherrschte industrielle Struktur aufweisen. diesen ohnehin strukturschwachen Gebieten weiter ver- schlechtert, da die alliierten Streitkräfte und die Bun- Die Zahl der Einwohner hat im Aktionsraum von 1990 bis deswehr für Rheinland-Pfalz zu einem beachtlichen Wirt- 2001 um 4,8 Prozent zugenommen. Der Bevölkerungs- schaftsfaktor geworden waren. Die Streitkräfte leisteten zuwachs im Aktionsraum lag damit unter dem Landes- vor Beginn der Truppenreduzierung einen Beitrag von (+7,6) und dem Bundesdurchschnitt (+5,7 West). 2,76 Mrd. Euro zur Bruttowertschöpfung des Landes. Un- Nach einer Bevölkerungsprognose des Statistischen Lan- ter Berücksichtigung auch der indirekten wirtschaftlichen desamtes muss jedoch im Aktionsraum bis zum Jahr 2014 Folgen sind dem Land rd. 60 Prozent der darauf beruhen- mit einer Bevölkerungsabnahme von 6,2 Prozent gerechnet den Kaufkraft verloren gegangen. Insgesamt hat das Land werden, während im Land nur ein Rückgang von 3,5 Pro- Rheinland-Pfalz seit 1986/87 durch den Truppenabbau ei- zent zu verzeichnen sein wird. nen Verlust von nahezu 100 000 militärischen und zivilen Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ar- Stellen zu verkraften. Hinzu kommen mindestens 50 000 beitnehmer ging im Aktionsraum von 1990 bis 2001 um mittelbar betroffene Arbeitnehmer aus anderen Wirt- 6,1 Prozent auf 220 443 Personen zurück, wobei die Zahl schaftsbereichen. der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen um Bis Ende 1999 haben die französischen Streitkräfte ihre ur- 2,1 Prozent anstieg, die der Männer um 11,9 Prozent sprünglich 6 600 Soldaten vollständig abgezogen. In der abnahm. Im früheren Bundesgebiet hat in der gleichen Zeit Stadt Bad Kreuznach wurde Mitte 2001 der US-Militär- Drucksache 15/861 – 116 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode standort vollständig aufgegeben. Von dieser Standortschlie- Zeitraum 2000 bis 2003 maßgebend waren, sind in der ßung sind 4 100 Soldaten, amerikanische Zivilangestellte nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefasst. und Familienangehörige sowie 340 deutsche Zivilange- stellte betroffen. In den Arbeitsmarktregionen Pirmasens (13,8 Prozent), Kai- serslautern (13,3 Prozent), Idar-Oberstein (12,3 Prozent) In Folge der Entscheidung des Bundesverteidigungsministe- und Bad Kreuznach (10,9 Prozent) lag die Arbeitslosen- riums vom 16. Februar 2001 zur Bundeswehrreform werden quote in den Jahren 1996 bis 1998 deutlich über dem Bun- darüber hinaus noch weitere Schließungen und Verkleine- desdurchschnitt (10,2 Prozent). Der Bruttojahreslohn der rungen von Bundeswehrstandorten erfolgen. Durch die Um- sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen (Stand: setzung bis zum Jahre 2006 wird das Land Rheinland-Pfalz 1997) ist im gesamten Aktionsraum wesentlich niedriger als insgesamt 5 354 Dienstposten verlieren. im Bundesdurchschnitt. Der Abstand zum Bundesniveau bewegt sich zwischen 8 Prozent und 16 Prozent. Bei der Die hohe Flächeninanspruchnahme von militärischen Anla- Einkommenssituation besteht demnach noch ein großer gen hatte in der Vergangenheit die wirtschaftliche Ent- Nachholbedarf. Auch in der Infrastrukturausstattung beste- wicklung in einigen Teilen des Aktionsraumes erheblich hen im Aktionsraum – mit Ausnahme der Arbeitsmarkt- behindert. Inzwischen wurden in Rheinland-Pfalz 529 mili- region Kaiserslautern – im Vergleich zum Bundesdurch- tärische Liegenschaften mit rd. 10 406 ha von den alliierten schnitt noch Defizite. Stationierungsstreitkräften und der Bundeswehr freigege- Weiterhin ist in den Arbeitsmarktregionen Pirmasens, Idar- ben. Von ehemals acht Militärflugplätzen sind inzwischen Oberstein, Kaiserslautern und Bad Kreuznach aufgrund des fünf (Zweibrücken, Hahn, Bitburg, Sembach, Pferdsfeld) bisherigen Beschäftigungstrends bis zum Jahr 2004 mit freigegeben worden. Andererseits ergeben sich im Rahmen einer unterdurchschnittlichen Arbeitsplatzentwicklung zu einer gewerblich-industriellen Anschlussnutzung frei ge- rechnen. wordener militärischer Liegenschaften Chancen für die Ansiedlung neuer Unternehmen. So konnte bis jetzt bei über 65 Prozent aller Objekte eine Folgenutzung erreicht bzw. B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel die Verwertung eingeleitet werden, wobei in einigen Fällen 1 Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel bereits mehr Arbeitsplätze geschaffen werden konnten, als im Rahmen der GA ursprünglich Zivilbeschäftigte vorhanden waren. 1.1 Verwendung der GA-Mittel 2.2. Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des Es ist beabsichtigt, die in Rheinland-Pfalz zur Verfügung Aktionsraumes stehenden GA-Mittel aufgrund des vorliegenden Antrags- volumens überwiegend für einzelbetriebliche Fördermaß- Die Werte der Indikatoren zur Feststellung der Förder- nahmen einzusetzen. Die Finanzmittel und Entwicklungs- bedürftigkeit des Aktionsraumes, die bei der vom Bund- aktionen dienen vor allem der Schaffung neuer Arbeits- Länder-Planungsausschuss am 25. März 1999 beschlosse- plätze sowie der Sicherung von Arbeitsplätzen durch Um- nen Neuabgrenzung des Fördergebietes der GA für den stellungs- und grundlegende Rationalisierungsinvestitionen

Tabelle 1 Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete 2000

Bruttojahreslohn Erwerbs- durch- Einwohner im der sozialversiche- tätigen- schnitt- Spalte 1 Spalte 3 Fördergebiet rungspflichtig prognose liche in % des in % des Infra- (Stand: Beschäftigten bis 2004 Arbeits- Arbeits- Bundes- Bundes- struktur- 31. Dezember 1997) pro Kopf 1997 in % des markt- losen- durch- durch- indikator Bundes- region quote schnitts schnitts in % der durch- 1996–1998 DM Euro Anzahl Wohnbe- schnitts völkerung – 1 – – 2 – – 3 – – 4 – – 5 – – 6 – – 7 – – 8 – – 9 – Pirmasens 13,8 135,3 39 052 19 967 84,7 124,81 92,12 188 912 0,230 Idar- Oberstein 12,3 120,6 38 705 19 789 84,0 94,23 98,11 90 746 0,110 Kaisers- lautern 13,3 130,4 42 318 21 637 91,8 152,44 97,82 368 122 0,412 Bad Kreuznach 10,9 106,9 41 170 21 050 89,3 127,59 98,62 156 703 0,191 Bundes- durchschnitt 10,2 100,0 46 087 23 564 100,0 136,78 100,00 19 201 426 23,400 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 117 – Drucksache 15/861 in gewerblichen Produktions- und bestimmten Dienstleis- die Entwicklung des Antragsvolumens für die einzelnen tungsbetrieben im gesamten Fördergebiet. Investitionskategorien.

Aufgrund der günstigen landschaftlichen Bedingungen für Der in Ziffer 5, Teil II dieses Rahmenplans vorgesehenen die Entwicklung des Fremdenverkehrs werden Investitionen Möglichkeit der „Ergänzenden Förderung von nicht-inves- in diesem Bereich im gesamten Fördergebiet finanziell un- tiven Unternehmensaktivitäten zur Stärkung der Wett- terstützt, wobei Maßnahmen zur qualitativen Verbesserung bewerbsfähigkeit und Innovationskraft von kleinen und des touristischen Angebotes bevorzugt gefördert werden. mittleren Unternehmen“ wird insoweit Rechnung getragen, als einige der in Ziffer 5 aufgeführten Maßnahmen aus- Darüber hinaus soll der restliche Teil der GA-Mittel für schließlich aus Mitteln der nachfolgend genannten Landes- Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infra- programme in GA-Fördergebieten verstärkt gefördert wer- struktur (einschließlich Fremdenverkehrsbereich) eingesetzt den können: werden. Ergänzend werden sowohl einzelbetriebliche För- – Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben dermaßnahmen als auch Maßnahmen zur Verbesserung der in der mittelständischen Wirtschaft des Landes Rhein- wirtschaftsnahen Infrastruktur aus Mitteln des Europäischen land-Pfalz Regionalfonds (EFRE) finanziell unterstützt. In diesen Fäl- len werden zur Kofinanzierung Mittel des Landes und keine – Personaltransferprogramm „Innovationsassistent“. GA-Mittel eingesetzt. Eine zusätzliche Förderung von Maßnahmen im Rahmen dieser Programme aus GA-Mitteln erfolgt nicht. Insgesamt sollen in den Jahren 2003 bis 2007 im Ak- tionsraum zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft (einschließlich Fremdenverkehr) und zum Ausbau der 1.2 Aufstockung der GA-Mittel durch den Einsatz wirtschaftsnahen Infrastruktur (einschließlich Fremdenver- zusätzlicher Landesmittel kehrsinfrastruktur) Haushaltsmittel der GA in Höhe von Das Land Rheinland-Pfalz setzt für die regionale Struktur- 67,83 Mio. Euro eingesetzt werden (siehe Finanzierungs- verbesserung im Aktionsgebiet des regionalen Förderpro- plan, Tabelle Nr. 2). Die auf die verschiedenen Investitions- gramms „Rheinland-Pfalz“ seit Jahren zusätzliche Landes- bereiche aufgeteilten Beträge stellen Plandaten dar. Die mittel nach den Konditionen des Rahmenplans ein, da die entsprechenden Haushaltsansätze sind gegenseitig de- Mittel der Gemeinschaftsaufgabe für die Verbesserung der ckungsfähig und erlauben daher eine flexible Anpassung an Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur in den wirtschaftsschwa-

Tabelle 2 Finanzierungsplan 2003–2007 – in Mio. Euro –

Geplante Maßnahmen Finanzmittel 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 13,050 13,050 13,050 13,050 13,050 65,250 – EFRE 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 0,516 0,516 0,516 0,516 0,516 2,580 – EFRE 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 13,566 13,566 13,566 13,566 13,566 67,830 – EFRE 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 3. Insgesamt 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 III. Insgesamt (I + II) 13,566 13,566 13,566 13,566 13,566 67,830 IV. Zusätzliche Landesmittel*) 31,205 N.N. N.N. N.N. N.N. N.N.

*) Vorbehaltlich des noch zu verabschiedenden Nachtragshaushaltsplans für das Jahr 2003. Die Höhe der Ansätze für die Jahre 2004 bis 2007 wird durch die noch zu verabschiedenden Haushaltspläne festgelegt. Drucksache 15/861 – 118 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode chen Gebieten nicht ausreichen. Es ist beabsichtigt, für die 2.3 Entwicklungsmaßnahmen im Rahmen von Regionalförderung zusätzliche Landesmittel in Höhe von EU-Programmen rd. 31 Mio. Euro im Jahre 2003 zur Verfügung zu stellen. Mit Entscheidung vom 9. Februar 2000 hat die EU-Kom- mission die Räume Kaiserslautern, Pirmasens und Zwei- 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen brücken als Ziel 2-Gebiet für den Zeitraum 2000 bis 2006 2.1 Raumordnung und Landesplanung anerkannt. Für Fördermaßnahmen im Rahmen dieses Programms erhält das Land Rheinland-Pfalz 111 Mio. Euro Die Maßnahmen zum Ausbau der allgemeinen Infrastruktur aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung auf wirtschaftlichem, verkehrlichem, sozialem und kulturel- (EFRE). lem Gebiet werden gemäß den Zielen und Grundsätzen der Raumordnung und Landesplanung abgestimmt. Diese sind Für die bisherigen Ziel 5 b-Gebiete, die nicht in das neue in dem im Sommer 1995 verabschiedeten Landesentwick- Ziel 2-Gebiet einbezogen wurden (Räume Trier, Cochem, lungsprogramm III niedergelegt. Darüber hinaus sind im Hunsrück, Birkenfeld, Kusel und Donnersberg), stehen im Aktionsraum die Vorgaben der Regionalen Raumordnungs- Zeitraum 2000 bis 2005 im Rahmen einer Übergangsförde- pläne Rheinhessen-Nahe (1986) und Westpfalz (1989) zu rung (Phasing-out) EFRE-Mittel in Höhe von 47 Mio. Euro beachten. Diese Pläne werden derzeit fortgeschrieben, um zur Verfügung. eine Anpassung an das Landesentwicklungsprogramm III Die Gemeinschaftsinitiative LEADER wurde in Teilen des (1995) sicher zu stellen. Die Beteiligungsverfahren für die Landes bereits in den Förderzeiträumen 1989 bis 1993 Gesamtfortschreibung der jeweiligen Raumordnungspläne und 1994 bis 1999 mit Erfolg durchgeführt. Aufgrund die- sind eingeleitet. Die vorgesehenen Festlegungen sind damit ser positiven Resonanz wird diese Gemeinschaftsinitiative als in Aufstellung befindliche Ziele der Raumordnung und unter der Bezeichnung LEADER+ auch im Zeitraum 2000 damit als sonstige Erfordernisse der Raumordnung im Sinne bis 2006 weitergeführt. Die EU-Kommission wird sich an des § 3 Nr. 4 des Raumordnungsgesetzes bei Maßnahmen dem rheinland-pfälzischen LEADER+-Programm mit der Gemeinschaftsaufgabe zu berücksichtigen. 10,68 Mio. Euro beteiligen. Bis zum Verbindlichwerden der Gesamtfortschreibungen Da ein Teil des GA-Gebietes in Rheinland-Pfalz zu den sind weiterhin für das Gebiet der Planungsgemeinschaft grenznahen Regionen zählt, wird der Aktionsraum auch Westpfalz die Teilfortschreibung „Vorrangflächen für groß- an dem Gemeinschaftsprogramm für Grenzgebiete flächige Gewerbe- und Industriegebiete“ vom Dezember (INTERREG III A) für die Jahre 2000 bis 2006 parti- 1994 sowie für das Gebiet der Planungsgemeinschaft zipieren. Im Aktionsraum handelt es sich um die Interreg- Rheinhessen-Nahe die Teilfortschreibung „Windenergie- Programme „INTERREG III A-Programm Saarland- nutzung“ vom Dezember 1998 wirksam. Moselle (Lothringen) – Westpfalz“ sowie teilweise das Bei der Gesamtfortschreibung der regionalen Raumord- „Pamina“-Programm. Für diese Räume stehen rd. 43 Mio. nungspläne werden die Inhalte der erarbeiteten „integrierten Euro zur Verfügung. regionalen Entwicklungskonzepte“ berücksichtigt. 2.4 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der 2.2 Integrierte regionale Entwicklungskonzepte Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (REK) Der Plafond des Landes Rheinland-Pfalz für die Ge- Für die Erstellung von REK haben das Ministerium für meinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und die des Küstenschutzes“ beträgt für das Jahr 2002 insgesamt Staatskanzlei ein gemeinsames Rundschreiben (Min. Blatt 79,842 Mio. Euro, davon 47,905 Mio. Euro Bundes- und Rheinland-Pfalz 1995, S. 561) als Orientierungshilfe und 31,936 Mio. Euro Landesmittel. Handlungsempfehlung herausgegeben. Auf der Grundlage dieses Rundschreibens wurden in Rheinland-Pfalz für fol- Angesichts der Entwicklung der agrarpolitischen Rahmen- gende Planungsräume REK erstellt: bedingungen (u. a. Agenda 2000-Beschlüsse, WTO-Ver- handlungen) sind Maßnahmen zur Sicherung der multifunk- – Planungsraum „Westpfalz“ mit den Landkreisen Kusel, tionalen Rolle der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft Kaiserslautern, Südwestpfalz, Donnersbergkreis sowie erforderlich. Zur Verbesserung der Agrarstruktur sollen in den kreisfreien Städten Kaiserslautern, Pirmasens und Rheinland-Pfalz daher mit Hilfe der Gemeinschaftsaufgabe Zweibrücken, Maßnahmen umgesetzt werden, die insbesondere der Si- cherung einer flächendeckenden, wettbewerbsfähigen und – Planungsraum „Hunsrück-Nahe“ mit den Landkreisen marktorientierten Land- und Weinwirtschaft dienen, die Birkenfeld, Bad Kreuznach, Rhein-Hunsrück und Co- nachhaltig und ressourcenschonend wirtschaftet sowie chem-Zell, hochwertige und sichere Nahrungsmittel erzeugt. Daher soll – Planungsraum „Trier/Mosel/Eifel“ mit den Landkreisen auch im Jahr 2002 die einzelbetriebliche Investitionsförde- Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Daun, Bernkastel-Witt- rung z. B. mit der Förderung besonders tiergerechter Hal- lich sowie der kreisfreien Stadt Trier. tungsverfahren einen finanziellen Schwerpunkt bilden. Die Anmeldung sieht daher für diesen Bereich Mittel in Höhe Die REK werden im Rahmen der Förderentscheidungen be- von rund 14,782 Mio. Euro vor. rücksichtigt. Darüber hinaus wurde auf die dabei gewonne- nen Erkenntnisse bei der Erstellung des Ziel 2-Programmes Im Einzelnen entfallen auf die Maßnahmengruppen fol- 2000 bis 2006 zurückgegriffen. gende Mittelansätze: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119 – Drucksache 15/861

Tabelle 3

Mittelverteilung nach Förderbereichen im Rahmenplan 2002 der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ Förderbereiche Mio. EURO % Verbesserung der ländlichen Strukturen 41,423 51,88 Flurbereinigung einschließlich AEP und landwirtschaftlicher Wegebau 15,000 18,79 Wasserwirtschaft einschließlich Beregnung 20,569 25,76 davon Beregnung 1,300 1,63 Dorferneuerung 5,854 7,33 Verbesserung der Produktions- und Vermarktungsstrukturen 19,464 24,38 Einzelbetriebliche Fördermaßnahmen 14,782 18,51 davon Energiesparprogramm 0,535 0,67 Marktstrukturverbesserung 4,682 5,86 Nachhaltige Landbewirtschaftung 10,749 13,46 Ausgleichszulage 10,749 13,46 Markt- u. standortangepasste Landbewirtschaftung 1) Forstliche Maßnahmen 6,806 8,52 Sonstige Maßnahmen 1,400 1,75 Insgesamt 79,842 100,00

1) Erstantragstellung voraussichtlich ab 2003, erste Zahlungen 2004, Umsetzung im Förderprogramm „Umweltschonende Landbewirtschaftung“

Räumliche Schwerpunkte bilden vor allem die von der – der Lückenschluss der A 65 zwischen Kandel/Wörth Natur benachteiligten und strukturschwachen ländlichen und der deutsch-französischen Grenze bei Neulauter- Gebiete. burg, – der vierstreifige Ausbau einer leistungsfähigen Fernstra- 2.5 Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ßenverbindung (B 10) zwischen Pirmasens und dem Für die Verbesserung der Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur Raum Landau/Karlsruhe, des Aktionsraumes ist der Ausbau einer leistungsfähigen und modernen Verkehrsinfrastruktur unverzichtbar. – der Ausbau der Naheachse (B 41), Damit das vorhandene Fernstraßennetz seine volle Funkti- – der vierstreifige Ausbau zwischen der Anschlussstelle onsfähigkeit erreichen und seine Erschließungsfunktionen Kaiserslautern-West (A 6) und dem Industriegebiet Kai- auch für die strukturschwachen Räume erfüllen kann, sind serslautern (L 367), die noch bestehenden Autobahnlücken zu schließen und wichtige Straßenzüge qualitativ zu verbessern. Dazu gehö- – der Neubau der Umgehung Pirmasens als Landesstraße ren insbesondere (L 600), – der Ausbau der West-Ost-Verbindung zwischen den At- lantikhäfen, dem Raum Lüttich und dem Rhein/Main- – die Schaffung einer leistungsfähigen Straßenverbindung Gebiet durch den vierstreifigen Neu- und Ausbau der von der Autobahn A 8 (Pirmasens/Zweibrücken) über B 50 von Wittlich (A 1) bis zur Autobahnanschlussstelle den Regionalflughafen Zweibrücken nach Bitche Rheinböllen (A 61), (Frankreich) als Landesstraße (L 700), – der Lückenschluss Kaiserslautern–Mehlingen im Zuge – die Schaffung einer grenzüberschreitenden Straße zwi- der Fertigstellung der A 63 Mainz–Kaiserslautern (im schen Ludwigswinkel und Obersteinbach als Landes- Bau), straße. Drucksache 15/861 – 120 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Längerfristig sind zu verfolgen: Forschungsvorhaben, die in einem Fördergebiet der Ge- – die Vervollständigung des Ausbaus der A 6 von der saar- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- ländischen/rheinland-pfälzischen Grenze bis zum Auto- schaftsstruktur“ (GA-Fördergebiet) durchgeführt werden, bahnkreuz Frankenthal, kann der Fördersatz um 5 Prozentpunkte angehoben wer- den. Außerdem können Unternehmen in GA-Gebieten im – der Bau der 2. Fahrbahn der A 62 von Pirmasens bis Rahmen des Personaltransferprogramms „Innovationsassis- Bann. tent“ für die Neueinstellung von Hochschulabsolventen Daneben sind die innerregionalen Straßenverkehrsverbin- einen höheren Zuschuss als außerhalb des Fördergebietes dungen in den strukturschwachen Räumen – vor allem auch erhalten. im Zusammenhang mit der Konversion – bedarfsgerecht zu verbessern. Schwerpunkte sind der Bau von Ortsumgehun- C. Förderergebnisse 2001 (gewerbliche gen, der Ausbau von Ortsdurchfahrten, die Sanierung von Wirtschaft/Infrastruktur) Straßen und Brücken sowie die Förderung von Ver- kehrsbauten des öffentlichen Personennahverkehrs. In den – Gewerbliche Wirtschaft: Grenzgebieten erweist sich zunehmend die Verbesserung – Im Jahre 2001 wurden 9,7 Mio. Euro Haushaltsmittel von grenzüberschreitenden regionalen Straßen- und Rad- der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von 31 In- wegeverbindungen als erforderlich. vestitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft (ein- Von großer Bedeutung für die Entwicklung der Westpfalz ist schließlich Fremdenverkehr) mit einem Investitions- die Schnellbahnverbindung Paris–Saarbrücken–Kaiserslau- volumen von 107,6 Mio. Euro bewilligt. Mit diesen tern–Mannheim. Der Halt der Hochgeschwindigkeitszüge in Investitionsvorhaben sind die Voraussetzungen für Kaiserslautern wird die Standortgunst der Westpfalz spürbar die Einrichtung von 204 neuen Dauerarbeitsplätzen verbessern. In einer ersten Stufe ist der Schienenschnellver- geschaffen worden, wovon rd. 22 Prozent (44) auf kehr mit den neuen Neigetechnik-ICT-Zügen im November Frauenarbeitsplätze entfallen. 29 der 31 Investitions- 2000 zwischen Mannheim und Saarbrücken aufgenommen vorhaben wurden in kleinen und mittleren Unterneh- worden. men durchgeführt. Der durchschnittliche Fördersatz belief sich auf 9 Prozent der Investitionskosten. 2.6 Forschungs- und Technologieförderung – Infrastruktur: Standortentscheidungen für Hochschulen und Forschungs- – Im Jahre 2001 wurde mit Mitteln der Gemein- einrichtungen werden auch unter regionalpolitischen Ge- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- sichtspunkten getroffen. schaftsstruktur“ in Höhe von 0,5 Mio. Euro ein Mit dem Ausbau und der Förderung anwendungsorientier- Investitionsvorhaben im Bereich der wirtschafts- ter Forschungseinrichtungen außerhalb des Hochschulbe- nahen Infrastruktur durchgeführt. Damit wurde ein reiches wird eine schnellere Umsetzung von Grundlagener- Investitionsvolumen von 4,1 Mio. Euro gefördert. gebnissen aus Forschung und Entwicklung in Produktion und Verfahren angestrebt. Neben entsprechenden Einrich- D. Verwendungsnachweiskontrolle tungen im Umfeld der Universität Kaiserslautern sind im Aktionsraum u. a. das Institut für mineralische Werkstoffe 1 Ergebnisse der Verwendungsnachweis- – Edelsteine – Edelmetalle – in Idar-Oberstein sowie das kontrolle im Jahre 2001 Prüf- und Forschungsinstitut für die Schuhindustrie in Pir- Bei der Prüfung der Verwendungsnachweise handelt es sich masens tätig. um einen Teilaspekt der Erfolgskontrolle, wie sie in Teil I, Durch ein Netz von Technologievermittlungsstellen an Kam- Ziffer 8 des 31. GA-Rahmenplanes dargelegt ist. Im Rah- mern, Universitäten und Fachhochschulen sowie durch die men der Verwendungsnachweiskontrolle werden die Ord- Einrichtung anwendungsorientierter, fachbezogener Trans- nungsmäßigkeit der Subventionsgewährung sowie die ferstellen werden die strukturschwachen ländlichen Regio- Erfüllung der Fördervoraussetzungen im Rahmen der Ge- nen stärker in den Technologie- und Wissenstransferverbund meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- einbezogen. schaftsstruktur“ (GA) geprüft. Das im Fördergebiet erfolgreich operierende Business- and Diese Kontrolle erstreckt sich auf alle rheinland-pfälzischen Innovations-Center (BIC) Kaiserslautern rundet das Trans- Förderfälle im Rahmen der Verbesserung der regionalen ferangebot des Landes ab. Dort werden in einem Netzwerk Wirtschaftsstruktur, gleichgültig, ob die Bewilligungen im alle Akteure zusammengeführt, um das innovative Potenzial Rahmen von einzelbetrieblichen Fördermaßnahmen oder der Unternehmen und Unternehmensgründer der Region zu Infrastrukturmaßnahmen erteilt wurden. Nach Abschluss ermitteln und umzusetzen. des Vorhabens wird jeder Förderfall durch die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH, Mainz, ge- Darüber hinaus trägt die Innovations-Management-Gesell- prüft. schaft dazu bei, den Wissenstransfer auf breiter Basis zu un- terstützen sowie Hochschulen und Erfindern bei der wirt- Im Jahre 2001 wurden 62 Verwendungsnachweise geprüft. schaftlichen Verwertung wissenschaftlicher Ergebnisse Im Rahmen dieser Prüfungen haben sich folgende Bean- behilflich zu sein. standungen ergeben: Die einzelbetriebliche Förderung von Forschungs- und Ent- – Kürzung wegen Nichterreichung des genehmigten In- wicklungsvorhaben erfolgt in den strukturschwachen Ge- vestitionsvolumens in 11 Fällen (zurückgeforderte Zu- bieten auch aus den spezifischen Landesprogrammen. Bei schüsse in Höhe von 127 800 Euro) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 121 – Drucksache 15/861

– Nichterfüllung des Förderziels bzw. der besonderen Ne- desmittel) zurückgefordert worden. Dies waren 0,9 Prozent benbestimmungen und damit Rückforderung des gesam- der überprüften bewilligten Zuschüsse. ten Zuschusses in drei Fällen (zurückgeforderter Zu- schuss in Höhe von 28 515 Euro) Darüber hinaus wurden in 9 Fällen im Rahmen der ein- zelbetrieblichen Förderung die bewilligten Zuschussmittel – Teilrückforderung wegen Nichterfüllung des Förderziels nicht vollständig abgerufen. in einem Fall (zurückgeforderter Zuschuss 39 482 Euro). Insgesamt sind damit im Jahre 2001 beanstandete Zu- Nähere Einzelheiten gehen aus der nachfolgenden Aufstel- schüsse in Höhe von 195 797 Euro (davon 50 Prozent Bun- lung hervor:

Tabelle 4 Abschließende Prüfung von Verwendungsnachweisen im Jahre 2001

einzelbetriebliche Infrastrukturmaßnahmen insgesamt Maßnahmen Geprüfte Geprüfte Geprüfte Bewilligungsjahr Verwen- Bewilligte Verwen- Bewilligte Verwen- Bewilligte dungs- Zuschüsse*) dungs- Zuschüsse*) dungs- Zuschüsse*) nachweise nachweise nachweise Anzahl Euro Anzahl Euro Anzahl Euro 1992 1 2 580 822,46 0,00 2 580 822,46 1993 – 0,00 0,00 0,00 1994 4 1 236 375,35 0,00 1 236 375,35 1995 4 462 376,59 0,00 462 376,59 1996 7 1 768 502,37 1 1 608 012,97 3 376 515,34 1997 15 10 633 511,09 1 106 443,76 10 739 954,85 1998 18 2 688 362,49 0,00 2 688 362,49 1999 11 1 270 764,84 0,00 0,00 2000 – 0,00 0,00 0,00 insgesamt 60 20 640 715,20 2 1 714 456,72 62 22 355 171,92 davon: Rückforderungen/Grund Kürzung wegen Nichterreichung des genehmigten Investitionsvolumens 10 31 245,56 1 96 554,92 11 127 800,47 Totalrückforderung wegen Nicht- erfüllung des Förderzieles bzw. der „Besonderen Nebenbestimmungen“ 3 28 514,75 0,00 3 28 514,75 Teilrückforderung wegen Nicht- erfüllung des Förderzieles 1 39 482,47 0,00 1 39 482,47 Rückforderungen insgesamt 14 99 242,78 1 96 554,92 15 195 797,69 in % der geprüften Verwendungs- nachweise 23,33 0,48 50,00 5,63 24,19 0,88 nicht vollständig abgerufene Zuschussmittel 9 562 101,00 0,00 9 562 101,00 in % der geprüften Verwendungs- nachweise 15,00 2,72 0,00 0,00 14,52 2,51 insgesamt 23 661 343,78 1 96 554,92 24 757 898,69 in % der geprüften Verwendungs- nachweise 38,33 3,20 50,00 5,63 38,71 3,39

*) Es handelt sich hierbei um Landes- und GA-Mittel Drucksache 15/861 – 122 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2 Soll-Ist-Vergleich von geplanten und Arbeitsplätzen, wobei die bewilligten GA-Mittel 2 Prozent geschaffenen neuen Arbeitsplätzen und das geförderte Investitionsvolumen 5,5 Prozent höher (1991 bis 2001) waren als geplant. Der Unterschied zwischen der Zahl der tatsächlich entstandenen Arbeitsplätze und den geplanten Nach einem Bund-Länder-Beschluss zur GA-Statistik wer- Arbeitsplätzen war dabei in der Investitionsgrößenklasse den ab 1. Januar 1994 vom Bundesamt für Wirtschaft und von 0,5 bis unter 1,5 Mio. Euro mit 648 Arbeitsplätzen Ausfuhrkontrolle (BAFA) fallbezogene Meldebögen auf der (59 Prozent) am höchsten, während dort das tatsächliche Grundlage der Verwendungsnachweiskontrolle zur Erstel- Investitionsvolumen und die GA-Mittel niedriger waren als lung einer EDV-gestützten Ist-Statistik verarbeitet. Diese geplant. Statistik enthält auf der Soll-Seite alle Förderfälle ab dem Jahre 1991 und auf der Ist-Seite diejenigen Maßnahmen der Die Aufteilung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass die Soll-Seite, die zwischenzeitlich abgeschlossen werden über der Soll-Zahl liegenden und zusätzlich entstandenen konnten und für die ein Verwendungsnachweis vorliegt. 2 103 Dauerarbeitsplätze zur Hälfte in 5 Wirtschaftsberei- chen (Holzgewerbe, Papiergewerbe, Herstellung von Me- Im Rahmen der einzelbetrieblichen Förderung sind im Zeit- tallerzeugnissen, Herstellung von Kunststoff- und Gummi- raum 1991 bis 2001 von 1 131 Fällen 698 Fälle (62 Prozent) waren sowie Herstellung von Starkstromtechniken) ge- abgeschlossen und im Rahmen der Verwendungsnachweis- schaffen worden sind. kontrolle überprüft worden. Die Anzahl der damit neu ge- schaffenen Arbeitsplätze (Ist) beträgt 9 440 und liegt mit Weitere Einzelheiten gehen aus den nachstehenden Über- 2 103 um rd. 29 Prozent über der geplanten Zahl von 7 337 sichten hervor:

Tabelle 5 Förderergebnisse der Regionalen Wirtschaftsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in den Jahren 1991 bis 2001 nach Investitionsgrößenklassen als Soll-Ist-Vergleich in Rheinland-Pfalz Gewerbliche Wirtschaft (einschließlich Fremdenverkehr) Ist-Ergebnisse geförderter Vorhaben im Vergleich zu den entsprechenden Soll-Daten der Bewilligungsstatistik Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Anzahl der 1) GA-Mittel1) zusätzliche Vorhaben Investitionsvolumen Dauerarbeitsplätze1) Investitionsgrößenklassen An- Soll Ist teil Soll Ist Abweichung Soll Ist Abweichung Soll Ist Abweichung Anzahl in % Mio. Euro in % Mio. Euro in % Anzahl in %

50 Mio. Euro und mehr 6 3 0,5 172,24 145,95 –26,29 –15,3 15,77 15,02 –0,75 –4,8 545 810 +265 48,6 von 5 bis unter 50 Mio. Euro 100 56 0,6 625,07 713,97 +88,90 14,2 55,07 59,19 +4,12 7,5 2 548 2 910 +362 14,2 von 1,5 bis unter 5 Mio. Euro 197 120 0,6 327,56 315,80 –11,76 –3,6 31,97 33,12 +1,15 3,6 2 080 2 583 +503 24,2 von 0,5 bis unter 1,5 Mio Euro 299 180 0,6 150,65 147,35 –3,30 –2,2 16,74 15,80 –0,94 –5,6 1 099 1 747 +648 59,0 von 0,25 bis unter 0,5 Mio. Euro 235 153 0,6 52,61 55,70 +3,09 5,9 5,91 5,88 –0,03 –0,5 594 827 +233 39,2 unter 0,25 Mio Euro 294 186 0,6 26,83 50,87 +24,04 89,6 3,23 3,26 +0,03 0,9 471 563 +92 19,5

Insgesamt 1 131 698 61,7 1 354,96 1 429,64 +74,68 5,5 128,69 132,27 +3,58 2,3 7 337 9 440 +2 103 28,7

1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist. Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt. Stand: 27. September 2002. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123 – Drucksache 15/861

Tabelle 6 Förderergebnisse der Regionalen Wirtschaftsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in den Jahren 1991 bis 2001 nach Wirtschaftsbereichen als Soll-Ist-Vergleich in Rheinland-Pfalz Gewerbliche Wirtschaft (einschließlich Fremdenverkehr) Ist-Ergebnisse geförderter Vorhaben im Vergleich zu den entsprechenden Soll-Daten der Bewilligungsstatistik Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Anzahl der 1) 1)2) zusätzliche Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1)

1) An- Wirtschaftsbereiche Soll Ist teil Soll Ist Abweichung Soll Ist Abweichung Soll Ist Abweichung Soll Anzahl in % Mio. Euro in % Mio. Euro in % Anzahl in % 15 Ernährungsgewerbe 36 27 75,0 161,93 151,41 –10,52 –6,5 12,99 10,93 –2,06 –15,9 573 655 82 14,3 17 Textilgewerbe 18 11 61,1 19,80 20,67 0,87 4,4 2,31 2,49 0,18 7,8 52 78 26 50,0 19 Ledergewerbe 13 7 53,8 2,99 3,00 0,01 0,3 0,35 0,34 –0,01 –2,9 49 154 105 214,3 20 Holzgewerbe 74 48 64,9 135,01 138,03 3,02 2,2 10,82 12,26 1,44 13,3 673 956 283 42,1 21 Papiergewerbe 23 15 65,2 126,70 124,22 –2,48 –2,0 14,01 14,38 0,37 2,6 355 611 256 72,1 22 Verlags-/Druckgewerbe 50 40 80,0 62,30 59,25 –3,05 –4,9 7,23 5,81 –1,42 –19,6 204 236 32 15,7 24 Chemische Industrie 27 14 51,9 37,11 36,87 –0,24 –0,6 2,62 2,84 0,22 8,4 201 200 –1 –0,5 25 Herst. Gummi-/Kunststw. 73 40 54,8 91,68 100,71 9,03 9,8 8,94 9,69 0,75 8,4 647 810 163 25,2 26 Glasgewerbe/Keramik 36 22 61,1 31,25 55,08 23,83 76,3 2,81 3,13 0,32 11,4 170 200 30 17,6 27 Herst./Bearb. Metall 7 4 57,1 9,14 10,99 1,85 20,2 1,44 1,46 0,02 1,4 44 62 18 40,9 28 Herst. Metallerzeugn. 132 86 65,2 129,51 128,35 –1,16 –0,9 12,36 11,33 –1,03 –8,3 1 107 1 322 215 19,4 29 Maschinenbau 100 61 61,0 140,55 137,53 –3,02 –2,1 15,18 15,67 0,49 3,2 808 880 72 8,9 31 Herst. Starkstromtechn. 22 15 68,2 20,30 18,37 –1,93 –9,5 1,94 2,24 0,30 15,5 180 338 158 87,8 33 Herst. MSR, Optik, Med. 9 6 66,7 6,05 6,37 0,32 5,3 0,47 0,77 0,30 63,8 72 81 9 12,5 34 Fahrzeugbau Autos 18 6 33,3 11,70 11,66 –0,04 –0,3 0,96 0,83 –0,13 –13,5 176 231 55 31,3 36 Herst. Möbel/Schmuck 47 31 66,0 61,60 73,36 11,76 19,1 5,27 6,39 1,12 21,3 344 404 60 17,4 37 Recycling 17 8 47,1 11,46 11,08 –0,38 –3,3 1,42 1,54 0,12 8,5 51 56 5 9,8 45 Baugewerbe 13 10 76,9 6,33 7,29 0,96 15,2 0,62 0,60 –0,02 –3,2 51 65 14 27,5 51 Großhandel (o. Kfz.) 64 37 57,8 30,36 27,79 –2,57 –8,5 3,20 3,05 –0,15 –4,7 181 302 121 66,9 52 Einzelhandel (o. Kfz.) 5 3 60,0 0,47 0,24 –0,23 –48,9 0,05 0,02 –0,03 –60,0 7700,0 55 Gastgewerbe 184 124 67,4 95,79 97,91 2,12 2,2 7,36 7,45 0,09 1,2 358 464 106 29,6 63 Verkehrsverm./Lagerei 8 6 75,0 15,71 15,92 0,21 1,3 1,78 1,80 0,02 1,1 159 295 136 85,5 72 DV + Datenbanken 27 9 33,3 6,20 5,24 –0,96 –15,5 0,68 0,50 –0,18 –26,5 61 79 18 29,5 74 Dienstleistungen 66 38 57,6 52,28 45,64 –6,64 –12,7 5,20 4,78 –0,42 –8,1 322 351 29 9,0 92 Kultur, Sport 9 3 33,3 3,72 3,11 –0,61 –16,4 –0,20 0,18 –0,02 –10,0 11 14 3 27,3 93 sonst. Dienstleistungen 14 5 35,7 15,62 15,26 –0,36 –2,3 1,33 1,68 0,35 26,3 63 71 8 12,7 – sonstige Wirtschaftsbereiche 39 22 56,4 69,42 124,26 +54,84 79,0 7,15 10,12 +2,97 41,5 418 518 100 23,9 Insgesamt 1 131 698 61,7 1 354,98 1 429,61 74,63 5,5 128,69 132,28 3,59 2,8 7 337 9 440 2 103 28,7

1) Definition Wirtschaftsbereiche vgl. Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige in den Europäischen Gemeinschaften, revidiert (NACE REV.1). 2) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist. Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt. Stand: 27. September 2002. Drucksache 15/861 – 124 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

3 Soll-Ist-Vergleich von Fördermaßnahmen der Rahmen der Verwendungsnachweiskontrolle überprüft wor- wirtschaftsnahen Infrastruktur den. Für diese 58 Vorhaben wurden GA-Mittel in Höhe von rd. 23 Mio. Euro bereitgestellt, 1,6 Prozent weniger als ur- Zwischen 1991 und 2001 sind im Rahmen der Förderung sprünglich geplant waren. Rd. 73 Prozent dieser Mittel sind von Maßnahmen der wirtschaftsnahen Infrastruktur von 74 dabei in der Maßnahmegruppe „Erschließung von Gewerbe- Vorhaben 58 Vorhaben (78 Prozent) abgeschlossen und im gelände“ eingesetzt worden.

Tabelle 7 Förderergebnisse der Regionalen Wirtschaftsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in den Jahren 1991 bis 2001 nach Wirtschaftsbereichen als Soll-Ist-Vergleich in Rheinland-Pfalz Wirtschaftsnahe Infrastruktur Ist-Ergebnisse geförderter Vorhaben im Vergleich zu den entsprechenden Soll-Daten der Bewilligungsstatistik Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Anzahl der 1) GA-Mittel1) Vorhaben Investitionsvolumen Investitionsart Soll Ist Anteil Soll Ist Abweichung Soll Ist Abweichung Anzahl in % Mio. Euro in % Mio. Euro in % Abwasser/Abfallbeseitig. 6 5 83,3 13,93 6,97 –6,96 –50,0 1,66 3,25 +1,59 +95,8 Aus-/Fortbildungsstätten 1 1 100,0 0,61 0,60 –0,01 –1,6 0,39 0,39 0,00 0,0 Ausb. v. Gewerbezentren 2 1 50,0 0,39 0,43 +0,04 +10,3 0,18 0,18 0,00 0,0 Ausb. v. Verkehrsverbindg. 6 6 100,0 2,20 2,12 –0,08 –3,6 1,06 1,04 –0,02 –1,9 Ausb. v. Versorg.-anlag. 5 5 100,0 2,25 2,40 +0,15 +6,7 1,35 1,32 –0,03 –2,2 Erschl. v. Gewerbegelände 51 40 78,4 58,08 51,71 –6,37 –11,0 18,30 16,40 –1,90 –10,4 Fremdenverkehrseinrichtg. 1 Reg. Entwicklungskonzepte 2 Insgesamt 74 58 78,40 77,46 64,23 –13,23 –17,1 22,94 22,58 –0,36 –1,6

1) Werte bezogen auf die Ist-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist. Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt. Stand: 27. September 2002. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 125 – Drucksache 15/861

10 Regionales Förderprogramm „Saarland“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes – Fläche in km2 (Aktionsraum) 1 673,86 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes – Einwohner pro km2 (Saarland) 415 Das Saarland wurde aufgrund einer neuen Beurteilung der – Einwohner pro km2 (Aktionsraum) 487 Pendlerverflechtungen für die Neuabgrenzung zum 1. Ja- nuar 2000 in vier Arbeitsmarktregionen aufgeteilt: 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situa- – Saarbrücken (Stadtverband Saarbrücken, Landkreise tion des Aktionsraumes Saarlouis und Neunkirchen), 2.1 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des Aktionsraumes – Merzig (Landkreis Merzig-Wadern), Das Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe ist zum 1. Ja- – St. Wendel (Landkreis St. Wendel), nuar 2000 neu festgelegt worden. Die verwendeten Indika- – Homburg (Saar-Pfalz-Kreis). torenwerte bestätigten im Rahmen des Abgrenzungssystems die Förderbedürftigkeit der Arbeitsmarktregionen Saarbrü- Der Aktionsraum der Gemeinschaftsaufgabe (C-Förderge- cken und Merzig (vgl. Tabelle 1). biet) umfasst seitdem die folgenden Arbeitsmarktregionen (vgl. auch Anhang 14): 2.2 Weitere aktuelle Indikatoren zur wirtschaft- Arbeitsmarktregion Landkreis/kreisfreie Stadt lichen Situation des Aktionsraumes Allgemeine Beurteilung der wirtschaftlichen Situation Saarbrücken Stadtverband Saarbrücken Im Saarland hat in den vergangenen Jahren ein Struktur- Landkreis Saarlouis wandel in der ehemals stark von Bergbau und der Stahlin- Landkreis Neunkirchen dustrie geprägten Wirtschaft stattgefunden. Dieser Wandel hat dazu geführt, dass die Dominanz des sekundären Sektors Merzig Landkreis Merzig-Wadern abgenommen und der tertiäre Sektor an Strukturgewicht ge- wonnen hat. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt verfügt Kennzahlen zum Aktionsraum (Stand: 31. Dezember 2001): das Saarland aufgrund seiner montanindustriellen Vergan- – Einwohner (Saarland) 1 066 470 genheit aber nach wie vor über ein ausgeprägtes Produzie- rendes Gewerbe. Der folgende Überblick verdeutlicht die – Einwohner (Aktionsraum) 814 529 bisherige Diversifizierung und den bestehenden Druck zur – Fläche in km2 (Saarland) 2 568,48 Umstrukturierung der saarländischen Wirtschaft.

Tabelle 1 Indikatoren zur Neuabgrenzung des Fördergebietes 2000

Bruttojah- Einwohner2) durch- reslohn der Erwerbs- im Fördergebiet schnitt- Spalte 1 sozialver- Spalte 3 tätigen- (Stand 31. 12. 1997) liche in % des sicherungs- in % des Infra- prognose Arbeits- Bundes- pflichtig Bundes- struktur- 2004 in % der Arbeits- 1) in % des marktregion losen- durch- Beschäftig- durch- indikator Wohnbe- quote schnitts ten pro schnitts Bundes- Anzahl völkerung 1996–1998 Kopf 1997 durch- (nur alte in DM schnitts Länder) – 1 – – 2 – – 3 – – 4 – – 5 – – 6 – – 7 – Saarbrücken 14,0 137,3 43 511 94,4 198,36 99,48 720 800 0,878 Merzig 11,9 116,7 40 044 86,9 103,23 100,6 106 138 0,129 Bundes- gesamt Summe durchschnitt 10,2 100 46 087 100 136,78 19 201 426 23,4 %

1) Bundesdurchschnitt-West: 78,12 (arithmetisches Mittel). 2) Nicht alle Arbeitsmarktregionen gehören vollständig zum Fördergebiet. Drucksache 15/861 – 126 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Der primäre Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Tierhaltung werden voraussichtlich in der neuen Kohlerunde in 2003 er- und Fischerei) besitzt im Saarland einen geringen Stellen- folgen. wert. Die Verteilung der sozialversicherungspflichtig Be- Auch im Bereich Erzeugung von Roheisen, Stahl und Ferro- schäftigten auf die einzelnen Wirtschaftssektoren belegt, legierungen weist das Saarland mit 10,4 Prozent der Indus- dass zwischen 1974 (0,3 Prozent) und 2001 (0,4 Prozent) triebeschäftigten gegenüber dem früheren Bundesgebiet mit nur ein geringes Wachstum stattfand. Im Vergleich zum 1,3 Prozent (2001) einen noch immer weitaus höheren Bundesgebiet (West) ist damit der Anteil der Land- und Strukturanteil auf. Trotz erheblicher Anpassungsleistungen Forstwirtschaft, Tierhaltung und Fischerei (2001: 0,9 Pro- in den letzten Jahrzehnten bedeutet dies für das Saarland zent) weiterhin unterdurchschnittlich vertreten. eine enorme Herausforderung bei tiefgreifenden Struktur- Bezogen auf den sekundären Sektor hat sich das Saarland krisen und Konjunktureinbrüchen auf dem Stahlmarkt. So der Entwicklung in den alten Ländern angenähert. Während haben die Auswirkungen der Rezession sowie der Konkurs 1974 noch 60,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig der Saarstahl AG im Jahre 1993 auch zu einem erheblichen Beschäftigten in diesem Bereich tätig waren, sank die Zahl Personalabbau bei einer Reihe von Tochterunternehmen ge- bis 2001 auf 39,1 Prozent (Bund/West: 36,1 Prozent). Die- führt. Die im Zuge dieser Krise verloren gegangenen Ar- ser Prozess stellt eine enorme wirtschaftliche und beschäfti- beitsplätze fehlen auf dem saarländischen Arbeitsmarkt. Die gungswirksame Umwälzung für das Saarland dar. So musste ungelösten Probleme des Stahlüberangebots innerhalb der der Kohlebergbau zwischen 1961 und 2001 eine Verringe- Europäischen Gemeinschaft und die bleibende Verunsiche- rung der Beschäftigtenzahlen in Höhe von 41 579 oder 81,5 rung durch Importe von außen, v. a. aus Osteuropa, lassen Prozent hinnehmen. Allein in den letzten zehn Jahren (1991 befürchten, dass dieser Anpassungsdruck auch zukünftig zu bis 2001) hat sich die Zahl der Bergbaubeschäftigten im weiteren Freisetzungen in der Stahlindustrie führen wird. Saarland etwa halbiert. Im Durchschnitt kam 2001 jeder Die erfolgreiche Beendigung des Konkursverfahrens bei dritte Kurzarbeiter an der Saar aus dem Bergbau (37,2 Pro- Saarstahl und der Verkauf der Landesanteile haben jedoch zent), im Bund (West) waren es nur 5,3 Prozent. Der Be- den Weg für eine wettbewerbsfähige Zukunft der saarländi- schäftigungsabbau in der Stahlindustrie erreichte mit einer schen Stahlindustrie geebnet. Aufgrund der Investitionen Verringerung der Beschäftigung um knapp 33 000 im glei- bei der AG der Dillinger Hüttenwerke sowie den Moderni- chen Zeitraum eine vergleichbare Größenordnung. Allein in sierungen bei der Saarstahl AG i. K. kann sich der Verbund diesen beiden Industriezweigen wurden im Zeitraum von der saarländischen Hütten den zukünftigen Herausforderun- 1961 bis 2001 durchschnittlich fast 1 900 Arbeitsplätze pro gen des Stahlmarktes stellen. Jahr abgebaut. Mit der Gründung der Projektgesellschaft „IndustrieKultur Das noch große Strukturgewicht des Bergbaus lässt sich da- Saar GmbH“ (IKS) in 2001 forciert das Saarland den Struk- ran ablesen, dass im Jahre 2001 9,0 Prozent aller saarländi- turwandel an den montanindustriellen Standorten. Die wirt- schen Industriebeschäftigten (Bergbau und Verarbeitendes schaftliche, touristische und kulturelle Nutzung des industri- Gewerbe) in diesem Sektor tätig waren. Die entsprechende ellen Erbes wird dadurch zum Mittel der Strukturpolitik und Zahl für den Bund (West) beläuft sich auf 1,3 Prozent. soll zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze beitragen. Zum beschäftigungsstärksten Industriezweig hat sich seit Im so genannten Kohlekompromiss vom 13. März 1997 Mitte der 60er Jahre der Fahrzeugbau mit seinen Zuliefer- wurde die Finanzierung des deutschen Steinkohlenbergbaus betrieben entwickelt. Bezogen auf die Gesamtbeschäftig- bis zum Jahr 2005 neu geregelt. Danach werden die jährli- tenstruktur im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe wa- chen Absatz- und Stilllegungsbeihilfen der öffentlichen ren 2001 22,2 Prozent in der Herstellung von Kraftwagen Hand von 4,6 Mrd. Euro in 1997 auf 2,8 Mrd. Euro in 2005 und -teilen tätig. Im Bundesdurchschnitt (Bund-West) wa- zurückgeführt. Von 47 Mio. Tonnen in 1997 sollte die Stein- ren es zur gleichen Zeit 13,3 Prozent. Die allgemeine Ten- kohlenförderung auf etwa 30 Mio. Tonnen im Jahr 2005 zu- denz zum „global sourcing“ sowie die veränderten Herstel- rückgenommen werden. Im Jahr 1999 wurde die Planzahl ler-Zulieferer-Verhältnisse werden dazu führen, dass für die Förderung in 2005 nach unten korrigiert. In 2005 soll mittelfristig die absolute Zahl der Zulieferer abnehmen demnach die Förderung 26 Mio. Tonnen betragen. Von den wird. Aufgrund des hohen Strukturgewichts des Automo- 15 in Betrieb befindlichen Bergwerken bleiben im Jahr bilbaus dürfte diese Negativentwicklung das Saarland 2005 noch neun Bergwerke erhalten. umso härter treffen. Der Saarbergbau war von den geplanten Förderreduzierun- Unterdurchschnittlich vertreten – im Vergleich zum Bund – gen durch die Schließung des Bergwerks Göttelborn/Reden sind dagegen die Elektrotechnik und die chemische Indus- in 2000 betroffen. Die Belegschaft des Saarbergbaus wird trie. Defizite bestehen weiterhin im Investitionsgüter, Ver- sich im Zeitraum 1997 bis 2005 von 14 200 auf 7 900 Mit- brauchsgüter und Gebrauchsgüter produzierenden Gewerbe. arbeiter reduzieren. In vor- und nachgelagerten Wirtschafts- Die Strukturanteile des Produzierenden Gewerbes und des zweigen muss mit einem Verlust von rd. 4 300 Arbeitsplät- Dienstleistungssektors an den Erwerbstätigen insgesamt ha- zen gerechnet werden. Angesichts der oben beschriebenen ben sich an die Bundesentwicklung angeglichen. Der saar- ohnehin schon schwierigen Arbeitsmarktsituation im Saar- ländische Dienstleistungssektor hat – ausgehend von den land führen diese Arbeitsplatzverluste zu erheblichen zu- Erwerbstätigen – heute einen Strukturanteil von 65,0 Pro- sätzlichen Problemen auf dem saarländischen Arbeitsmarkt. zent und liegt damit im Durchschnitt der alten Bundesländer Nach Auslaufen des EGKS-Vertrages im Juli 2002 ist trotz (64,7 Prozent). der verabschiedeten beihilferechtlichen Anschlussregelung mit einer weiteren Degression der nationalen Kohlehilfen zu Dienstleistungen und Handwerk haben an der Saar in ent- rechnen. Die finanziellen Festlegungen für die Zeit ab 2006 scheidendem Maße zur Schaffung von Arbeitsplätzen au- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127 – Drucksache 15/861

ßerhalb des Montanbereichs beigetragen. Wachstumsträger Hamburg, Berlin und Bremen weisen einen höheren Wert im Saarland sind dabei insbesondere das Gastgewerbe, auf. Nach wie vor hat das Saarland ein Defizit an kleinen Kredit- und Versicherungsunternehmen, Rechts- und und mittleren Unternehmen, die praktisch in allen einschlä- Wirtschaftsberatung sowie Softwareentwicklung und DV- gigen Studien zur Beschäftigungsdynamik als die einzigen Dienstleistungen. Wachstumsträger angesehen werden, und hat auch hier die geringsten Beschäftigungsanteile hinter den Stadtstaaten Arbeitslosigkeit vorzuweisen. Die Prägung des lokalen Wirtschaftsmilieus durch eine großbetriebliche, auf den Montanbereich bezo- Die Arbeitslosenquote des Saarlandes lag 2002 im Jahres- gene Industriestruktur hat auch einen empfindlichen Mangel durchschnitt trotz einer Annäherung in den letzten Jahren an standorterfahrenen Unternehmerpersönlichkeiten zur mit 9,9 Prozent noch deutlich über dem Durchschnitt von Folge. Ein Ausdruck hierfür ist eine stark unterdurchschnitt- Bund (West) von 8,7 Prozent. In 2002 hat sich der Rück- liche Selbstständigenquote unter den Erwerbstätigen. Dieser stand zu den alten Ländern verringert. Die Arbeitslosen- Mangel erschwert die Lösung von Unternehmenskrisen und quote bezogen auf abhängige Erwerbspersonen betrug im Nachfolgeproblemen in den bestehenden Unternehmen der Dezember 2002 im Bundesgebiet (West) 9,2 Prozent gegen- Industrie und des Handwerks, aber auch die Gründung über 10,1 Prozent im Saarland. Ende Dezember 2002 waren neuer Unternehmen in zukunftsträchtigen Bereichen. 34,1 Prozent der gemeldeten Arbeitslosen länger als ein Jahr arbeitslos, im Bund (West) waren es 29,1 Prozent. Aktuelle Indikatoren Bruttoinlandsprodukt Informationen zur aktuellen wirtschaftlichen Situation des Aktionsraumes sind der Tabelle 2 zu entnehmen. Nachdem im Saarland in 1996 das BIP (real) noch um 2,1 Prozent zurückging, zog die Konjunktur ab dem Jahr 1997 spürbar an. Dennoch blieben die realen Wachstumsra- B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel ten in den Folgejahren bis einschließlich 2000 deutlich hin- 1 Entwicklungsziele/-aktionen und ter der westdeutschen Entwicklung zurück. Die anschlie- Finanzmittel im Rahmen der GA ßende bundesweite Konjunktureintrübung zeigt auch im Saarland deutliche Spuren. Die Wachstumsrate des BIP Die nachfolgend genannten Entwicklungsaktionen und 2001 (real) lag im Saarland nur bei 1,1 Prozent; in den alten Finanzmittel für das Fördergebiet dienen der Schaffung Ländern (ohne Berlin) bei 0,7 Prozent. Beim BIP pro Ein- neuer und der Sicherung vorhandener Arbeitsplätze sowie wohner (in Preisen von 1995) erreicht das Saarland mit der Verbesserung der Infrastruktur, wobei vorrangig fol- 47 209 Euro nur etwa 88 Prozent des Vergleichswertes der gende Ziele angestrebt werden: alten Länder. In den Jahren 2003 bis 2007 sollen im Fördergebiet des Saarlandes im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und im Betriebsgrößenstruktur Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur GA-Haushalts- mittel in Höhe von 69,61 Mio. Euro eingesetzt werden Die Betriebsgrößenstruktur ist eng mit der sektoralen Wirt- (siehe Finanzierungsplan, Tabelle 3). schaftsstruktur verbunden. 27,28 Prozent aller sozialversi- cherungspflichtigen Beschäftigten im Saarland arbeiteten Hiervon entfallen 64,985 Mio. Euro auf Investitionen im ge- zum 30. Juni 2001 in Unternehmen mit mehr als 500 Be- werblichen Bereich und 3,2 Mio. Euro auf Investitionen in schäftigten. Dies ist der mit Abstand höchste Anteil unter al- die wirtschaftsnahe Infrastruktur. Diese Aufteilung auf die len deutschen Flächenstaaten; lediglich die Stadtstaaten verschiedenen Investitionsbereiche stellt Plandaten dar. Die

Tabelle 2 Aktuelle Indikatoren zur wirtschaftlichen Situation des Aktionsraumes

Arbeitsmarktregion Arbeitsmarktregion Saarbrücken Merzig Arbeitslosenquote Jahresdurchschnitt 2001 in % 11,1 8,0 in % des Bundesdurchschnitts*) 133,8 96,4 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe auf 1 000 Einwohner (30. Juni 2001) 89,4 91,2 in % des Bundesdurchschnitts*) 92,3 94,1 Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen je Einwohner 2000 in Euro 23 609 17 222 in % des Bundesdurchschnitts*) 88,7 64,7

*) Bezugsgröße: Bundesgebiet-West Drucksache 15/861 – 128 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode entsprechenden Haushaltsansätze sind gegenseitig de- schäftigte in KMU erstrecken, die von Externen erbracht ckungsfähig und erlauben daher eine flexible Anpassung an werden. Die Schulungsleistungen müssen auf die betriebli- die Entwicklung des Antragsvolumens für die einzelnen chen Bedürfnisse des Antrag stellenden Unternehmens aus- Investitionskategorien. gerichtet sein und die Arbeitnehmer auf Anforderungen vor- Seit der Verabschiedung des 24. Rahmenplans werden bereiten, die zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des – über die bisherige Förderung gewerblicher Investitionen Unternehmens und für seine weitere Entwicklung von und wirtschaftsnaher Infrastrukturinvestitionen hinaus – im Gewicht sind. Für den Zeitraum 2003 bis 2007 sollen daher Rahmen einer mehrjährigen Testphase neue Fördermög- 1,3 Mio. Euro eingesetzt werden. lichkeiten eröffnet. Im Rahmen der auch für den Bereich wirtschaftsnaher Infra- Das Saarland hat in den EU- und Landesprogrammen fach- struktur gegebenen Möglichkeiten der Förderung von nicht- liche Schwerpunkte gebildet. Damit soll eine Zersplitterung investiven Maßnahmen wird es vor allem das Ziel sein, der Finanzmittel vermieden und eine effiziente Aufgaben- durch die Förderung von Planungs- und Beratungsleistun- verteilung zwischen den Programmen gewährleistet werden. gen die Maßnahmenträger bei der Vorbereitung der Investi- Die verschiedenen strukturpolitischen Aktivitäten finden tionen zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur sich so zu einer Gesamtstrategie zusammen. Die in den EU- im Rahmen eines angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis- und Landesprogrammen vorgesehenen Ansätze reichen aus, ses zu unterstützen, um somit die Realisierung von Infra- um die entsprechenden Maßnahmen in den Bereichen Bera- strukturmaßnahmen zu beschleunigen. Hierfür sind im Zeit- tung, Humankapitalbildung und Forschung und Entwick- raum 2003 bis 2007 rd. 0,13 Mio. Euro vorgesehen. lung ausreichend zu bedienen. Eine gesonderte Dotierung in Für die Fördergebiete der GA können entsprechend den der GA für nicht-investive Maßnahmen ist derzeit mit einer Vorgaben der Ziffer 1.6 des Teils II auch „integrierte regio- Ausnahme nicht erforderlich. nale Entwicklungskonzepte“ (REK) erarbeitet werden. Für den Bereich Schulung liegt kein Landesprogramm vor. Der in diesem Bereich bestehende Bedarf soll daher mit zu- 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen sätzlichen GA-Mitteln gedeckt werden. Zu diesem Zweck sollen im Saarland Schulungsleistungen nur in Verbindung 2.1 Europäischer Fonds für regionale Entwick- mit einem Investitionsvorhaben bezuschusst werden, das in lung (EFRE) die Förderung im Rahmen der GA „Verbesserung der regio- Die EU beteiligt sich wie in den vergangenen Jahren im nalen Wirtschaftsstruktur“ einbezogen ist. Die Förderung Rahmen des EFRE an Maßnahmen zur Wirtschaftsförde- soll sich auf die Kosten für Schulungsmaßnahmen für Be- rung im Saarland. Seit 1994 wurden im Saarland verschie-

Tabelle 3 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 in Mio. Euro Finanzmittel Geplante Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 12,997 12,997 12,997 12,997 12,997 64,985 – EFRE – – – – – – 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 0,640 0,640 0,640 0,640 0,640 3,200 – EFRE – – – – – – 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 13,637 13,637 13,637 13,637 13,637 68,185 – EFRE – – – – – – II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 0,260 0,260 0,260 0,260 0,260 1,300 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 0,025 0,025 0,025 0,025 0,025 0,125 3. Insgesamt 0,285 0,285 0,285 0,285 0,285 1,425 III. Insgesamt (I + II) 13,922 13,922 13,922 13,922 13,922 69,610 IV. Zusätzliche Landesmittel 44,189 N. N. N. N. N. N. N. N. N. N. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 129 – Drucksache 15/861 dene Förderprogramme umgesetzt. Das Ziel 2-Programm schreitenden Örtlichen Zweckverbandes (Saarland, Landes- 2000 bis 2006 wurde am 22. März 2001 von der EU-Kom- hauptstadt Saarbrücken, Generalrat des Départements Mo- mission genehmigt. Für die EU-Gemeinschaftsinitiative selle, Stadt Forbach) eine Kooperationsvereinbarung für das URBAN II liegt seit 18. Oktober 2001 die Programmgeneh- Projekt gemäß „Karlsruher Übereinkommen“ abgeschlos- migung vor; die Gemeinschaftsinitiative LEADER+ befin- sen. Auch die Satzung des künftigen grenzüberschreitenden det sich noch im Genehmigungsverfahren. Das Saarland ist Zweckverbandes ist von den Partnern verabschiedet. Die im Rahmen von INTERREG III (A) an zwei Programmen Gründung des Zweckverbandes konnte bislang wegen der beteiligt: einerseits mit der Region Lothringen, dem Gene- notwendigen Genehmigung per Dekret im Staatsrat der Re- ralrat des Départements Moselle und Rheinland-Pfalz, und publik Frankreich noch nicht erfolgen. Gleichwohl laufen weiterhin mit Luxemburg, der Deutschsprachigen Gemein- die Vorbereitungsarbeiten zum Projekt im Rahmen der o. g. schaft Belgiens und Rheinland-Pfalz. Beide Programme Kooperationsvereinbarung uneingeschränkt weiter. Die wurden am 18. Dezember 2001 von der Kommission geneh- Phase der Vorbereitung der Umsetzung konkreter EURO- migt. ZONE-Standorte („EUROPARKS“) wurde im Rahmen der Die Entwicklungsschwerpunkte dieser Programme lassen EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIA kofinanziert. sich zusammenfassend wie folgt darstellen: Mit ersten baulichen Maßnahmen wurde im Jahr 2001 be- gonnen. Die Erschließungsmaßnahmen auf den künftigen – Umbau der Wirtschaft, Förderung wirtschaftlicher Ent- „EUROZONE“-Standorten (in einem ersten Realisierungs- wicklung, schritt „Eurozone Saarbrücken-Forbach“) übersteigen al- – Forschungs- und Technologielandschaft, Infrastruktur, lerdings die im Rahmen von „INTERREG“ gegebenen Fördermöglichkeiten. Deshalb ist vorgesehen, die weitere – Wissens- und Technologietransfer, Erschließung der „Eurozone Saarbrücken-Forbach“ im Rah- – Ökologie und Energie, men des Ziel 2-Programms 2000 bis 2006 zu fördern. – Förderung der Humanressourcen, 2.2 Aufstockung der GA-Haushaltsmittel durch – grenzüberschreitende Aktionen, interregionale Koopera- zusätzliche Landesmittel tion, Die regionale Wirtschaftsförderung ist im Saarland eines – Fremdenverkehrsförderung, der zentralen wirtschaftspolitischen Handlungsinstrumente. – vorbereitende und begleitende Maßnahmen, Evaluierun- Da die Gemeinschaftsaufgabe insbesondere seit der Mittel- gen, Technische Hilfe. kürzung des Bundes im Jahr 1998 um 43 Prozent nur eine Das saarländische Ziel 2-Gebiet liegt fast vollständig im unzureichende Mittelausstattung für dieses wichtige Aufga- Aktionsraum der Gemeinschaftsaufgabe in der Arbeits- benfeld vorsieht, hat das Saarland aus eigenen Landesmit- marktregion Saarbrücken. Die saarländische Ziel 2-Förder- teln den Handlungsrahmen in der regionalen Strukturpolitik gebietsbevölkerung umfasst rund 525 000 Einwohner; hinzu verbessert und das „Landesprogramm zur Verbesserung der kommen rund 296 000 Einwohner in Phasing-out-Gebieten. regionalen Beschäftigungslage und der Wirtschaftsstruktur“ geschaffen. Zwar sind die Bundesmittel seit diesem Ein- Im Bereich Ziel 2 stehen 2000 bis 2006 – ohne Berücksich- schnitt leicht verstärkt worden; aufgrund seiner wirtschaftli- tigung potenzieller Reservemittel – insgesamt Mittel in chen Entwicklung kann das Saarland daran jedoch nur un- Höhe von rd. 171 Mio. Euro zur Verfügung. Der EFRE-An- terproportional partizipieren: Seit 2000 gehört das Saarland teil beträgt rd. 131 Mio Euro. Durch den EFRE sollen fol- nicht mehr vollständig zur Fördergebietskulisse der GA. gende Maßnahmen gefördert werden: Technologietransfer, Dadurch ist die saarländische Fördergebietsbevölkerung Forschung und Entwicklung in KMU, Telekommunikation, und damit die Zuteilungsquote für Bundesmittel im Rahmen wirtschaftsnahe und touristische Infrastruktur, Umwelt- der GA von ehemals 7,14 Prozent auf 5,234 Prozent gesun- schutzmaßnahmen, Unterstützung benachteiligter Stadtge- ken. Dies entspricht im Jahr 2003 einem Bundesanteil von biete sowie Fördermaßnahmen für Existenzgründer, junge 6,962 Mio. Euro. Unternehmer, KMU sowie die Förderung betrieblicher In- vestitionen. Die GA-Mittel und die Landesprogramm-Mittel werden auf bestimmte Aufgabenbereiche konzentriert, um eine Zer- Im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN II, für splitterung und damit Effizienzminderung der eingesetzten die Saarbrücken nach URBAN I nochmals den Zuschlag er- Gelder zu vermeiden. So werden mit GA-Mitteln nur noch halten hat, stehen Saarbrücken für die Stadtteile Dudweiler, produktive Investitionen, Industriegeländeerschließung und Jägersfreude und Herrensohr bis 2006 Fördermittel in Höhe Revitalisierungsmaßnahmen finanziert, während die übri- von 9,913 Mio. Euro für die Verbesserung der städtischen gen regionalwirtschaftlichen Aufgaben ausschließlich, die Infrastruktur und des städtischen Verkehrs, die Entwicklung Industriegeländeerschließung und Revitalisierungsmaßnah- der lokalen Wirtschaft, Ausbildung und Beschäftigung, so- men zusätzlich mit dem Landesprogramm wahrgenommen ziale und kulturelle Eingliederung, das Lebensumfeld sowie werden. Die Förderung aus Landesprogramm-Mitteln er- lokale Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung. folgt analog der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Im Rahmen des INTERREG-I-Programms wurde in Zusam- regionalen Wirtschaftsstruktur“. menarbeit zwischen saarländischen und lothringischen Stel- Insgesamt stehen damit im Jahr 2003 zusätzliche Landes- len mit einer Machbarkeitsstudie die Schaffung einer euro- mittel in Höhe von 44,189 Mio. Euro (s. Tabelle 3, Zeile IV) päischen Entwicklungszone („EUROZONE“) lanciert, die zur Verfügung, die sich wie folgt aufteilen: eine gezielte Optimierung des grenzübergreifenden Stand- ortangebotes zum Inhalt hat. Am 26. April 1999 wurde von – Förderung von produktiven den vier künftigen Gründungsmitgliedern des Grenzüber- Investitionen: 29,5 Mio. Euro, Drucksache 15/861 – 130 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– Förderung der gewerblichen – Projektkreis „Radtourismus“: Leitung Landkreis Infrastruktur: 6,8 Mio. Euro, St. Wendel – Durchführung von öffentlichen – Projektkreis „Römer und Kelten“: Leitung Landkreis Tourismusmaßnahmen: 5,811 Mio. Euro, Merzig-Wadern – Tourismusmaßnahmen von privaten – Projektkreis „Wandern“: Leitung Landkreis Saarlouis Tourismusbetrieben: 2,077 Mio. Euro. – Projektkreis „Wassertourismus“: Stadtverband Saarbrü- cken. Über die Finanzausstattung der Jahre 2004 ff. entscheidet der Landeshaushalt der betreffenden Jahre. Der Masterplan wurde im Rahmen von Workshops mit den Landkreisen, dem Stadtverband Saarbrücken, Staatskanzlei, Umwelt- und Kultusministerium sowie den touristischen 2.3 Förderschwerpunkt „Tourismus“ Akteuren des Saarlandes abgestimmt. Der Dienstleistungssektor spielt eine immer größere Rolle als Beschäftigungsmotor im Saarland. Einen besonderen 2.4 Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur Stellenwert für die Intensivierung des Strukturwandels nimmt dabei der Tourismus im Saarland ein. Die Landesre- Eine leistungsfähige verkehrsinfrastrukturelle Ausstattung gierung fördert den Tourismus im Saarland sowie in Zusam- ist für die Wettbewerbsfähigkeit einer Region von großer menarbeit mit den Partnern in Frankreich und Luxemburg Bedeutung. Die Bemühungen, noch bestehende Mängel in auch den Ausbau grenzüberschreitender Tourismusange- der Standortausstattung zu beseitigen, müssen die regionale bote. Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik begleiten. Der Aus- bau der saarländischen Verkehrsinfrastruktur verläuft in Mit ca. 20 000 Beschäftigten leistet der Tourismus im Saar- zwei Schwerpunkten: land einen bedeutenden Beitrag zur Beschäftigungsquote – Verbesserung der fernräumigen Erreichbarkeit durch die und ist ein wichtiger Motor des Dienstleistungssektors so- Verkehrsträger Schiene, Straße, Wasserstraße und Luft- wohl im ländlichen als auch im städtischen Raum. Nach einer fahrt, Studie des DIW aus dem Jahre 1999 trägt der Tourismus mit 8 Prozent zum BIP bei (bundesweite Erhebung). Dem Tou- – Verbesserung der Verkehrssituation innerhalb des Lan- rismus werden zudem bedeutende Wachstumsraten vorher- des durch Ausbau und Attraktivitätssteigerung des gesagt und er bietet demnach als einer der größten Dienstleis- ÖPNV. tungssektoren erhebliche Beschäftigungspotentiale. Der Ausbau des saarländischen Fernstraßennetzes ist – bis Im Jahre 2003 sind für die Förderung öffentlicher Touris- auf wenige Ortsumgehungen – weitgehend abgeschlossen. musinfrastrukturmaßnahmen 3,605 Mio Euro und für pri- Was noch fehlt, sind wichtige Lückenschlüsse: vate Tourismusmaßnahmen 1,946 Mio. Euro vorgesehen. – Weiterbau der A 8 mit Anschluss an die A 31/E 25 in Dabei handelt es sich um zusätzliche Landesmittel. Auf- Luxemburg, grund der knappen Mittelausstattung ist es nicht möglich, GA-Mittel für die Förderung des Tourismus einzusetzen. – Neubau der B 269 von der A 620 bei Ensdorf bis zur Schwerpunkte der Förderung liegen in den Bereichen Ge- französischen A 4 bei St. Avold. schäftsreiseverkehr, Gesundheits-, Kultur-, Erholungstouris- Darüber hinaus hat das Saarland ein hohes Interesse an der mus und grenzüberschreitender Tourismus. Komplettierung des bundesdeutschen Autobahnnetzes ins- besondere in folgenden Teilabschnitten: Der Tourismus im Saarland soll durch eine Reihe von Maß- nahmen seine Wettbewerbsposition weiter verbessern. Ins- – Lückenschluss A 1 zwischen Mehren und Tondorf/Blan- besondere gilt es, das Vermarktungsprofil des Tourismus- kenheim, standortes Saarland zu schärfen und die touristischen – weiterer Ausbau der B 10 Richtung Landau. Dienstleistungen des Landes den potenziellen Kunden nahe zu bringen. Das Ministerium für Wirtschaft und die Touris- Diese Maßnahmen würden eine wesentliche Verbesserung mus Zentrale Saarland (TZS) haben aus diesem Grunde an der Verkehrsanbindung in das Gebiet Rhein/Ruhr bzw. den das Europäische Tourismus Institut in Trier (ETI) die Erstel- Raum Karlsruhe/Stuttgart zur Folge haben und sind daher lung eines touristischen Masterplans für das Saarland in für das Saarland von hoher Bedeutung. Auftrag gegeben, der seit dem 17. Mai 2001 vorliegt. Das Bezogen auf den Verkehrsträger Schiene hat für das Saar- Dokument basiert auf einer erstmals für das Saarland durch- land die Realisierung der europäischen Hochgeschwindig- geführten Marktforschung, die auf den Wünschen potenziel- keitseisenbahnverbindung von Paris über Saarbrücken und ler Gäste für das Saarland beruht. Mit diesen Daten und Mannheim nach Frankfurt und weiter nach Berlin höchste Fakten können nun konkurrenzfähige Produkte entwickelt Priorität. Mit ersten Baumaßnahmen im Streckenabschnitt und geeignete Zielgruppen angesprochen werden. Auf der Saarbrücken–Mannheim wurde inzwischen begonnen. Basis der Marktforschung wurden die drei Themengruppen „Kulinarisches und Wellness“, „Inszenierte Kulturge- Des Weiteren wurde auf der Nahestrecke Richtung Frank- schichte“ sowie „Aktivurlaub und Funsport“ entwickelt, mit furt im Sommer 1997 der Verkehr mit NeiTech-Zügen auf- denen Marktchancen für das Saarland gesehen werden. Zur genommen, um Fahrzeitverkürzungen zu erreichen und den Umsetzung der prioritären Themen wurden Projektkreise Flughafen Frankfurt direkt anzubinden. gebildet, die federführend jeweils von einem Landkreis für Seit 1987 verfügt das Saarland mit der Inbetriebnahme des das gesamte Saarland bearbeitet werden. Bisher haben fol- ersten Teilstücks der ausgebauten Saar und des Hafens Saar- gende Projektkreise ihre Arbeit aufgenommen: louis-Dillingen über einen leistungsfähigen Anschluss an Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131 – Drucksache 15/861 das europäische Binnenwasserstraßennetz. Zurzeit ist das Der Bund hat signalisiert, die Investitionen in diesem Teilstück zwischen Saarlouis und Saarbrücken im Bau. Seit Streckenabschnitt finanziell zu fördern. Eine Realisierung November 2001 steht die Bundeswasserstraße Saar der wird bis 2004/2005 angestrebt. Schifffahrt zum freien Verkehr zur Verfügung. Für den Aus- bau der Saar über die Westspange im Stadtbereich Saarbrü- Im Bereich der Luftfahrt verfügt der Verkehrsflughafen cken hinaus gelten weiterhin die bekannten Optionen aus Saarbrücken über wichtige Luftverbindungen zu den großen dem Verwaltungsabkommen vom März 1974. Begleitende deutschen Wirtschaftszentren sowie über entsprechende Baumaßnahmen (z. B. Schutzhafen Völklingen, Bepflan- Umsteigeverbindungen zu den weiteren europäischen und zungs- und Gestaltungsmaßnahmen, ökologische Aus- interkontinentalen Zielen. Mit dem Bau eines neuen Termi- gleichsmaßnahmen usw.) werden sich voraussichtlich bis nals wurden die Abfertigungskapazitäten und die Leistungs- zum Jahre 2006 hinziehen. Im Verlauf dieser weiteren Aus- fähigkeit des Flughafens erhöht. baumaßnahmen wurden inzwischen zwei Werkshäfen in Völklingen (Nauweiler Gewann und am Blasstahlwerk) so- 2.5 Forschungs- und Technologieförderung, wie ein weiterer Werkshafen in Saarbrücken-Burbach fertig Informations- und Kommunikations- gestellt. Daneben wurde in Völklingen-Fenne ein öffentli- technologien cher Hafen angelegt. Ein zentraler Schlüssel für die erfolgreiche Modernisierung Mit der Verfügbarkeit des Wasserstraßenanschlusses bis und Umstrukturierung des Wirtschaftsstandortes Saarland Saarlouis-Dillingen konnte insbesondere die saarländische ist eine konsequente und zielgerichtete Forschungs- und Stahlindustrie erhebliche Transportkostenvorteile realisie- Technologiepolitik. Sie gründet sich im Wesentlichen auf ren. Auch die übrige saarländische Wirtschaft erkennt in zu- drei Säulen: nehmendem Maße die Kostengünstigkeit des Wasserwegs – die Schaffung und den Ausbau der Forschungsinfra- als Transportmedium und transportiert zunehmende Men- struktur sowie die Stärkung der technologieorientierten gen. Bereiche der Hochschulen, Aufgrund der zurückgehenden Finanzmittel hat die Straßen- – die direkte finanzielle Unterstützung von Innovations- bauverwaltung des Saarlandes in der Vergangenheit wich- vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen, tige Erhaltungsmaßnahmen und Instandsetzungen wie auch systematische Verbesserungen durch Um- und Ausbaumaß- – die indirekte Förderung saarländischer Unternehmen nahmen, z. B. zur Beseitigung von Unfallschwerpunkten durch Dienstleistungsangebote öffentlich geförderter oder zur Entlastung innerörtlicher Straßen, zurückstellen Technologietransfer- und Beratungseinrichtungen. müssen. Da die Verkehrsinfrastruktur einen wichtigen Der Auf- und Ausbau der Forschungsinfrastruktur hat im Standortfaktor darstellt, hat das Land aufgrund des Zustands Saarland zur Bewältigung des notwendigen wirtschaftlichen des Straßennetzes die entsprechenden Haushaltsmittel auf- Strukturwandels, zur Abkoppelung von der einseitigen Aus- gestockt, wobei grundsätzlich Erhaltungsmaßnahmen vor richtung auf die Montanbereiche und damit der Ermögli- Neu-, Um- und Ausbauten Vorrang gegeben wird. chung einer wirtschaftlichen Gesundung eine herausragende In den letzten Jahren hat die Verfügbarkeit eines leistungsfä- Bedeutung. higen öffentlichen Personennahverkehrs zunehmend an Mit der Einrichtung einer technischen Fakultät mit den wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Insofern ist auch die Fachbereichen Informatik, Werkstoffwissenschaften und Verbesserung und Steigerung der Attraktivität des ÖPNV Fertigungstechnik sowie Elektrotechnik an der Universität landesweit ein Beitrag zur Erhöhung der Standortqualität. des Saarlandes wurde 1990 der Wandel der bis dahin mehr Einen wichtigen Beitrag dazu liefert der Bau der Saarbahn, geisteswissenschaftlich ausgerichteten Hochschule hin zu zunächst in einem ersten Bauabschnitt von Saargemünd einer mehr natur- und ingenieurwissenschaftlichen Orientie- über Saarbrücken bis nach Lebach. Mit dem Bau der Saar- rung eingeleitet. Neben den bereits bestehenden Instituten bahn wurde im Frühjahr 1995 begonnen. Auf dem Teilstück für Wirtschaftsinformatik (IWI) und dem Institut für zerstö- Saarbrücken–Saargemünd ist Ende Oktober 1997 der Ver- rungsfreie Prüfverfahren (IzfP) wurden zusätzlich mehrere kehr aufgenommen worden. Der Bau der Saarbahn Rich- außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit dem Ziel tung Lebach wird weiter betrieben; am 6. Februar 2002 er- sowohl einer engen Zusammenarbeit mit den Hochschulen folgte der Planfeststellungsbeschluss für den Bau der des Landes als auch mit Unternehmen gegründet. Stadtbahn von Riegelsberg-Süd bis Etzenhofen. Die Strecke Saarbrücken–Riegelsberg-Süd konnte bereits 2001 in Be- Hierzu zählen insbesondere das Institut für Neue Materia- trieb genommen werden. lien (INM), das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT), das Deutsche Forschungszentrum für Eine zwischenzeitlich erfolgte Überprüfung des weiteren künstliche Intelligenz (DFKI), die Gesellschaft für Umwelt- Ausbaus der Saarbahn kam zu dem Ergebnis, dass über kompatible Prozesstechnik (upt), das Max-Planck-Institut die vollständige Realisierung der Ausbaustufe I Saarge- für Informatik (MPI), das Internationale Begegnungszent- münd–Saarbrücken–Lebach hinaus kurzfristig eine zweite rum für Informatik (IBFI, Schloss Dagstuhl) sowie das Zen- Linie Völklingen–Saarbrücken/Burbach–Saarbrücken– trum für innovative Produktion (ZIP). Saarbrücken/Neuscheidt mit der Option einer Verlänge- rung bis St. Ingbert realisiert werden sollte. Mit dieser Durch die Integration des Instituts für Wirtschaftsinformatik neuen Linie könnten das Weltkulturerbe Völklingen so- (IWi) in das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche wie die hochwertigen Hightech-Standorte IT-Park Saar- Intelligenz Anfang 2002 wurden Synergien für die wirt- land und Saarterrassen optimal an die Saarbahn ange- schaftsnahe IT-Spitzenforschung erzielt, insbesondere durch schlossen werden. Die Planungen hierzu sind angelaufen. die Zusammenführung bisheriger Kernkompetenzen in den Drucksache 15/861 – 132 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bereichen Methodenwissen, Prozess- und Anwendungswis- von 4,6 Prozent verzeichnet werden. Für die Jahre 2002 und sen der beiden Einrichtungen. 2003 werden jedoch ansteigende Wachstumsraten von 4,2 bzw. 8,6 Prozent prognostiziert. Mit dem im Aufbau befindlichen Science Park in unmittel- barer Nähe zur Universität soll einerseits innovativen Unter- Insbesondere der Internetsektor wächst beachtlich. Im Jahr nehmen die Möglichkeit der Nutzung des vorhandenen For- 2001 lag der Anteil der Internetnutzer in Deutschland noch schungspotentials gegeben werden. Andererseits soll der bei 28 Prozent der Einwohner. Dieser Anteil ist bis Mitte Science Park jungen Hochschulabsolventen und Wissen- 2002 auf 49,6 Prozent angestiegen. Im Herbst 2002 soll die schaftlern eine Startmöglichkeit zur Gründung einer eige- 50-Prozent-Marke bei der Internetnutzung in Deutschland nen Firma bieten. Ebenfalls zur Unterstützung von Absol- überschritten werden. venten beim Schritt in die Selbstständigkeit dienen die von Der Markt für Internet- und Onlinedienste erzielte im ver- der Universität des Saarlandes an ihren Standorten Saarbrü- gangenen Jahr ein Plus von 40 Prozent, für 2002 wird ein cken und Homburg eingerichteten Starterzentren, in wel- Plus von 20 Prozent erwartet. chen technologieorientierte Existenzgründer vor allem vom direkten Kontakt zur Wissenschaft profitieren können. Die Etablierung internetbasierter Informations- und Kom- munikationsprozesse stellt für die saarländische Landesre- Zur Stärkung ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit gierung einen wichtigen Baustein für den Strukturwandel werden kleine und mittlere Unternehmen durch die Landes- des Saarlandes dar. Die Aktivitäten der Landesregierung regierung mit einer Reihe von direkten Fördermaßnahmen konzentrieren sich dabei auf folgende Bereiche: unterstützt. Zu nennen sind hier insbesondere das Innovati- onsprogramm, das Aktionsprogramm zur Förderung techno- – ein Maßnahmenbündel zur Forcierung einer E-Business- logieorientierter Jungunternehmen, die Leitlinien zur Förde- Landschaft im Saarland, rung der Bio- und Gentechnologie im Saarland sowie das – Abbau des Fachkräftemangels im IT-Bereich durch ver- Innovationsassistentenprogramm. Die genannten Pro- stärkte Anstrengungen im Bereich der Aus- und Weiter- gramme dienen dazu, den Unternehmen Anreize zur Durch- bildung, u. a. durch die Ausbildung zum IT-Consultant führung von Innovationen zu geben und die damit vielfach an der Universität des Saarlandes. Diese wird seit dem verbundenen Risiken zu vermindern. Wintersemester 1998/99 vom Institut für Wirtschaftsin- Gerade für kleine und mittlere Unternehmen sind weiterhin formatik in Zusammenarbeit mit der Universität des Einrichtungen unabdingbar, die sie bei der Stärkung ihrer Saarlandes und acht Unternehmen der IT- und Consul- Wettbewerbssituation und insbesondere bei der Entwick- ting-Branche organisiert und finanziert. lung und Markteinführung neuer Produkte und Verfahren An der Universität des Saarlandes werden im IT-Umfeld mit Rat und Tat unterstützen. Dienste wie die Information eine beträchtliche Anzahl von Studiengängen eingerich- über Technik und Märkte sowie über Schutzrechte, die Ver- tet: Informatik, Angewandte Informatik, Computer und mittlung von Kooperationspartnern im In- und Ausland, die Kommunikationstechnik, Computerlinguistik und Infor- Organisation von Gemeinschaftsständen auf internationalen mationswissenschaft, Bioinformatik. Als Vertiefungs- Messen, Information und Unterstützung bei der Inanspruch- möglichkeiten werden darüber hinaus Wirtschaftsin- nahme von öffentlichen Förderprogrammen, finanziell ge- formatik (BWL), Informationsmanagement (BWL), förderte Betriebsberatungen durch externe Experten, ge- Rechtsinformatik (Jura) sowie Medizinische Informatik zielte Weiterbildungsangebote usw. deuten die Palette der (Medizin) angeboten. Fördermöglichkeiten an, die im Rahmen des Technologie- transfers, z. B. von der Zentrale für Produktivität und Tech- Die Hochschule für Technik und Wirtschaft hat neben nologie (ZPT), angeboten werden. Im gleichen Atemzug der praktischen Informatik den Studiengang Kommuni- müssen hier auch die Einrichtungen der Hochschulen, näm- kationsinformatik neu eingerichtet. lich die Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer An der Hochschule der Bildenden Künste Saar wird die (KWT) und das Institut für Technologietransfer an der Möglichkeit zur Vertiefung der Fachrichtung „Neue Me- Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes dien“ im Studiengang Design angeboten. (FITT) sowie die Beratungsstelle für Technologietransfer bei der Handwerkskammer des Saarlandes und die Bera- – die Förderung von innovativen Internetdiensten sowohl tungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung für gewerbliche als auch für öffentliche, schulische bzw. (BEST) der Arbeitskammer des Saarlandes genannt werden. wissenschaftliche Zwecke, Die an sieben Standorten entstandenen Technologie- und – Unterstützung von innovativen Pilotprojekten von Gewerbezentren bieten insbesondere jungen Technologie- KMUs durch das Landesprogramm Informationstechno- unternehmen umfassende Hilfen und Sicherheit in der logie (IT.Saarland). schwierigen Anfangsphase. Die Kernziele der Landesregierung sind dabei die stetige Weiterentwicklung der IuK-Infrastruktur im Saarland auf Eine Vielzahl der vorgenannten direkten und indirekten Hil- hohem Niveau und die stetige Erhöhung des Anwendungs- fen wurde aus Strukturhilfeprogrammen der EU mitfinan- niveaus innovativer IuK-Technologien in der saarländischen ziert. Wirtschaft und Verwaltung. Der Wachstumskurs am Markt für Informations- und Kom- Die Landesregierung sieht sich insbesondere in der Pflicht, munikationstechnologie hat sich inzwischen merklich ver- durch eigene Vorbildfunktion in der Anwendung moderner langsamt. IuK-Technologien und durch das Anbieten neuer, internet- Im Gegensatz zum Rekordwachstum des Jahres 2000 in basierter Dienste eine Promotorenfunktion bei der Förde- Höhe von 11 Prozent konnte in 2001 lediglich ein Zuwachs rung von innovativen, internetbasierten Technologien einzu- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 133 – Drucksache 15/861 nehmen und damit den Strukturwandel im Saarland mit rige Regionalpolitik in unveränderter oder modifizierter stetig wachsender Dynamik zu versehen. Form fortgesetzt werden sollte. Ein abgestimmtes Maßnahmenpaket zur Ansiedlung von Unternehmen aus dem Umfeld der Informations- und Kom- 2 Verwendung der Subventionen munikationsdienste hat im Bereich Costumer Care Services 2.1 Nachweis der Verwendung bzw. Call Center bereits deutliche Erfolge gebracht und wird vor dem Hintergrund der Anforderungen und der zu- 2.1.1 Gewerbliche Wirtschaft nehmenden Bedeutung von E-Commerce bzw. E-Business Auf die Förderung der gewerblichen Wirtschaft finden die weiter forciert werden. Bewirtschaftungsgrundsätze für die Verwendung von Inves- titionszuschüssen an die gewerbliche Wirtschaft aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen C. Fördermaßnahmen 2001 (Gewerbliche Wirtschaftsstruktur“ Anwendung. Wirtschaft/Infrastruktur) Die Zuwendungsempfängerin hat innerhalb von sechs Mona- 1 Normalfördergebiet ten nach Beendigung des beantragten Investitionsvorhabens – Gewerbliche Wirtschaft einen vereinfachten Verwendungsnachweis gegenüber der Bewilligungsbehörde zu führen. Die Bewilligungsbehörde Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2002 wurden im kann Zwischenberichte fordern. Der Verwendungsnachweis Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe insgesamt 14 Projekte hat sich auf alle mit dem Zuwendungszweck zusammenhän- der gewerblichen Wirtschaft mit einem geplanten Investiti- genden Finanzierungsmittel (einschl. Eigenmittel) und Aus- onsvolumen von 70,7 Mio. Euro in die Förderung einbezo- gaben zu erstrecken. gen. Sie werden mit Haushaltsmitteln der Gemeinschafts- aufgabe gefördert. Mit diesen Investitionsvorhaben sollen Die Zuwendungsempfängerin hat die Belege fünf Jahre 590,5 neue Arbeitsplätze geschaffen (davon 293 Männer, nach Vorlage des Verwendungsnachweises aufzubewahren, 276,5 Frauen, 21 Azubis) und 1 034 gesichert (davon 594,5 sofern nicht nach steuerlichen Vorschriften eine längere Männer, 396,5 Frauen, 43 Azubis) werden. Der durch- Aufbewahrungsfrist bestimmt ist. Innerhalb dieser Frist hat schnittliche Investitionszuschuss beträgt 13,75 Prozent. die Bewilligungsbehörde jederzeit das Recht, die Belege zur Prüfung anzufordern oder sie an Ort und Stelle einzusehen. – Infrastruktur Mit dem vereinfachten Verwendungsnachweis ist eine Be- stätigung des den Jahresabschluss der Zuwendungsempfän- Im Jahr 2002 wurde ein Projekt mit 0,648 Mio. Euro geför- gerin prüfenden Wirtschaftsprüfers oder vereidigten Buch- dert. Daneben wurde ein Gutachten zur „Komplettierung prüfers vorzulegen, mit der die sachliche Richtigkeit des und Korrektur der Betriebsnummern“ aus den zur Ver- Verwendungsnachweises unter Beachtung der Bewirtschaf- fügung stehenden Mitteln mit Kosten von 0,017 Mio. Euro tungsgrundsätze bestätigt wird. Zuwendungsempfänger, die finanziert. Damit wurden die zur Verfügung stehenden För- ihren Jahresabschluss nicht durch einen Wirtschaftsprüfer dermittel in voller Höhe bewilligt. oder einen vereidigten Buchprüfer prüfen können, legen eine entsprechende Bestätigung eines Steuerberaters oder – Förderergebnisse (1998 bis 2000) Steuerbevollmächtigten vor. Die Fördermaßnahmen in den Jahren 1998 bis 2000 nach Ausnahmen von dieser Regelung bedürfen der Zustimmung kreisfreien Städten/Landkreisen (soweit zum Fördergebiet der Bewilligungsbehörde. der GA gehörend) werden im Anhang (derzeit Nr. 12) dar- gestellt. 2.1.2 Wirtschaftsnahe Infrastruktur Auf die Förderung von wirtschaftsnaher Infrastruktur finden D. Erfolgskontrolle die Verwaltungsvorschriften zu § 44 Landeshaushaltsord- nung (VV-LHO) sowie die Richtlinie für die Förderung der 1 Grundsätzliches wirtschaftsnahen Infrastruktur vom 20. Juni 1997 Anwen- Rechtsgrundlage für die Durchführung der Erfolgskontrolle dung. Sie stimmen im Wesentlichen mit den Bewirtschaf- sind die Haushaltsordnung des Saarlandes (LHO), die Ver- tungsgrundsätzen unter 2.1.1 überein. waltungsvorschriften zur Haushaltsordnung des Saarlandes (VV-LHO) sowie die Bewirtschaftungsgrundsätze für die 2.2 Prüfung der Verwendung Verwendung von Investitionszuschüssen an die gewerbliche Wirtschaft aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- Die Bewilligungsbehörde ist berechtigt, die Verwendung serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Im Rahmen der des Zuschusses durch Einsicht in die Bücher, Belege und Erfolgskontrolle wird überprüft, ob und inwieweit die mit sonstigen Geschäftsunterlagen sowie durch örtliche Erhe- den regionalpolitischen Maßnahmen angestrebten Ziele tat- bung zu prüfen oder durch Beauftragte prüfen zu lassen. Die sächlich erreicht worden sind. Zuwendungsempfängerin hat die erforderlichen Unterlagen bereitzuhalten und die notwendigen Auskünfte zu erteilen. Außerdem wird in einem weiter gehenden Schritt geprüft, Sie hat die Kosten einer Prüfung durch Beauftragte der Be- ob eine festgesetzte Zielverwirklichung auf den Einsatz der willigungsbehörde zu tragen. Die Maßnahmen werden an- Regionalförderung zurückgeführt werden kann. Aufgabe hand der Verwendungsnachweise durch die Fachbehörden der Erfolgskontrolle wird deshalb auch sein, Wirkungszu- auf Einhaltung der VOB, die wirtschaftliche, sparsame und sammenhänge zu ermitteln. Sie liefert Informationen für die fachtechnische Verwendung überprüft. Darüber hinaus wird förderpolitische Entscheidung, in welchem Maße die bishe- durch die Bewilligungsbehörde die fristgerechte und zweck- Drucksache 15/861 – 134 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode entsprechende Verwendung der bewilligten Mittel kontrol- werden in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführt. Die liert. Förderung der gewerblichen Wirtschaft wird in der Regel jährlich geprüft. Die letzten Prüfungen wurden in 1994, Der Landesrechnungshof und der Bundesrechnungshof ha- 1995, 1996, 1998 und 1999 vorgenommen. Im Bereich der ben aufgrund des § 91 LHO und des § 91 BHO ebenfalls ein Infrastrukturförderung erfolgten Prüfungen für die Rech- Prüfungsrecht. Die Prüfung erstreckt sich auf die bestim- nungsjahre 1995 und 1996. mungsmäßige und wirtschaftliche Verwendung. Sie kann sich auch auf die sonstige Haushalts- und Wirtschaftsfüh- Von Januar bis Dezember 2002 wurden 26 Verwendungs- rung der Zuwendungsempfängerin erstrecken, soweit es die nachweise von Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirt- Rechnungshöfe für ihre Prüfung für notwendig halten. Für schaft geprüft. Es kam zu Rückforderungen mit einer Ge- Fördervorhaben, die durch die Europäische Gemeinschaft samtsumme von rd. 376 716 Euro. mitfinanziert werden, steht neben dem EU-Rechnungshof Im Rahmen der wirtschaftsnahen Infrastruktur wurden von auch der EU-Kommission ein Prüfungsrecht zu. Januar bis Dezember 2002 drei Verwendungsnachweise von Der Landesrechnungshof prüft die Fördermaßnahmen im Vorhaben geprüft. Es kam in einem Fall zu einer Rückforde- Auftrag des Bundesrechnungshofes mit. Die Prüfungen rung in Höhe von 48 171,36 Euro. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 135 – Drucksache 15/861

11 Regionales Förderprogramm „Sachsen“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes dustrie haben sich 1993 erstmals seit der Wende erhöht und steigen seitdem tendenziell. Trotz umfangreicher Investi- 1 Allgemeine Beschreibung des Aktions- tionsförderung ist die industrielle Basis in Sachsen jedoch raumes noch zu gering. Sie hat sich im Jahr 2001 allerdings weiter Der Aktionsraum umfasst das gesamte Gebiet des Frei- verbreitern können. Der reale Anstieg der Bruttowertschöp- staates Sachsen, untergliedert in die Regierungsbezirke fung im Verarbeitenden Gewerbe (+7,8 Prozent) übertraf Chemnitz, Dresden und Leipzig. Diese bestehen seit Ab- dabei in Sachsen deutlich die Entwicklung im Dienstleis- schluss der Kreisgebietsreform aus 7 kreisfreien Städten tungssektor von 1,2 Prozent. und 22 Landkreisen. Damit hat das Verarbeitende Gewerbe in Sachsen seinen An- Der Freistaat Sachsen hatte per 31. Dezember 2001 eine teil an der Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen auch Fläche von 18 413 km2 und 4 384 192 Einwohner. 2001 erhöhen können und erreicht mittlerweile 18,2 Prozent Mit einer Bevölkerungsdichte von 238 Einwohner/km2 liegt gegenüber 17,2 Prozent im Jahr 2000. der Aktionsraum über dem Durchschnitt aller Bundesländer 2001 wuchs der Industrieumsatz Sachsens mit 9,8 Prozent (231). wieder beachtlich. Die Entwicklung vollzog sich damit Der Freistaat Sachsen ist zunächst bis 2003 nationales För- erneut so kraftvoll wie im vorangegangenen Jahr (2000: dergebiet der regionalen Wirtschaftsförderung und Ziel 1- 10,4 Prozent). Gebiet der Europäischen Union. Das nationale Fördergebiet In den einzelnen Branchen verlief die Entwicklung sehr enthält die Arbeitsmarktregionen Annaberg, Bautzen, differenziert. Überdurchschnittliche Wachstumsraten beim Chemnitz, Dresden, Freiberg, Görlitz, Grimma, Leipzig, Umsatz verzeichneten 2001 der Fahrzeugbau, der Bereich Löbau, Pirna, Plauen, Riesa, Torgau und Zwickau. Herstellung von Büromaschinen, Elektrotechnik, Feinme- chanik, Optik, das Holzgewerbe sowie der Maschinenbau. 2 Allgemeine Kennzeichnung der – Holzgewerbe (ohne Herst. v. Möbeln) 26,5 Prozent wirtschaftlichen Situation im Aktionsraum – Fahrzeugbau 21,8 Prozent 2.1 Sektorale Wirtschaftsstruktur – Maschinenbau 11,7 Prozent Strukturwandel und Anpassung der sächsischen Wirtschaft finden ihren Niederschlag insbesondere in der Verschiebung – Herst. v. Büromaschinen; Elektrotechnik, der sektoralen Beiträge zur Bruttowertschöpfung und Er- Feinmechanik, Optik 11,6 Prozent werbsstruktur. Wichtigste Industriezweige sind in Sachsen der Fahrzeugbau, Die Veränderungen tendieren in Richtung der strukturellen das Ernährungsgewerbe und Tabakverarbeitung, der Maschi- Verhältnisse in Westdeutschland: das Gewicht des Dienst- nenbau, die Metallerzeugung und -bearbeitung, Herstellung leistungssektors ist deutlich zu Lasten des Produzierenden von Metallerzeugnissen sowie die Herstellung von Büro- Gewerbes gewachsen. Der Anteil des Agrarsektors ist ohne- maschinen, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik. In die- hin äußerst gering. sen fünf Branchen wurden rund 74 Prozent des sächsischen Industrieumsatzes erwirtschaftet und sind 67 Prozent aller in Der Dienstleistungsbereich erweiterte sich vor allem durch der sächsischen Industrie beschäftigten Personen tätig. zahlreiche Existenzgründungen von Unternehmen und freien Berufen besonders im Handel, im Gaststättengewerbe 2001 betrug der Anteil des Baugewerbes an der gesamten sowie bei den Unternehmensdienstleistern. Wertschöpfung in jeweiligen Preisen 8,4 Prozent, gegenüber 17,6 Prozent im Jahr 1994 und 11,4 Prozent im Jahr 1991. Der Beitrag des tertiären Sektors zur Bruttowertschöpfung Gemessen an seinem Anteil innerhalb der westdeutschen (in jeweiligen Preisen) erhöhte sich von 63,2 Prozent im Wirtschaftsstruktur (ca. 4 Prozent) ist er in Sachsen noch Jahr 1991 auf 68,0 Prozent im Jahr 2001. 67,3 Prozent der immer sehr hoch, sinkt jedoch seit 1995. In den nächsten gesamten Erwerbstätigen im Freistaat Sachsen waren 2001 Jahren wird hier mit einem weiteren Rückgang zu rechnen im Dienstleistungsbereich entsprechend der Klassifikation sein, wenn nicht der Wiederaufbau von Hochwasserschäden der Wirtschaftszweige WZ 93 beschäftigt. dem Baugewerbe belebende Impulse verleihen kann. Im Zeitraum 1991 bis 2001 war ein starker Rückgang an industriellen Arbeitsplätzen (hier: Energie- und Wasserwirt- Die Gesamtwirtschaft des Freistaates Sachsen wird vom schaft, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Mittelstand geprägt. Von 1990 bis 2001 ist die Zahl der ge- sowie Teile des Verarbeitenden Gewerbes) von 744 900 auf meldeten Gewerbe um ca. 241 500 gewachsen. Im Jahr 352 200 (– 52,7 Prozent) zu verzeichnen. 2001 waren bereits 178 900 Einwohner Sachsens als Selbst- ständige1) bzw. mithelfende Familienangehörige tätig. Die Die umfangreichen Investitionen zur Schaffung eines wett- Selbstständigenquote hat sich auf 9,6 Prozent erhöht (1991: bewerbsfähigen Kapitalstocks werden zunehmend produk- 4,6 Prozent). tionswirksam; Anpassungsfortschritte in der Industrie sind unverkennbar. Seit Frühjahr 1993 zeigt die Produktion eine stabile Aufwärtstendenz, die Umsätze in der sächsischen In- 1) Ergebnis des Mikrozensus, April 2001. Drucksache 15/861 – 136 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 1

tätige Personen Branche Gesamtumsatz 2001 (Jahresdurchschnitt) Fahrzeugbau rd. 7,6 Mrd. Euro 25 279 Ernährungsgewerbe und rd. 4,7 Mrd. Euro 23 934 Tabakverarbeitung Metallerzeugung, Metallbearbeitung rd. 4,2 Mrd. Euro 35 153 und Herstellg. v. Metallerzeugn. Maschinenbau rd. 4,2 Mrd. Euro 34 122 Herstellung von Büromaschinen, rd. 4,1 Mrd. Euro 30 141 Elektrotechnik, Feinmechanik, Optik

Tabelle 2

Bergbau und Auslandsumsatz (in 1 000 Euro) Verarbeitendes Gewerbe 1991*) 2001*) Bundesgebiet (gesamt) Deutschland 274 445 198 498 349 612 Sachsen 1 846 483 9 641 307 Anteil Sachsens am Gesamtexport 0,67 % 1,93 % der deutschen Industrie

*) Angaben für 1991 bzw. 2001 aus Fachserie 4, Reihe 4 1 1 des StBA

Rund 93 Prozent aller Betriebe von Unternehmen mit 20 Gewerbeansiedlung im Verdichtungsraum benachteiligen und mehr Beschäftigten verfügen über jeweils weniger als insbesondere den peripheren ländlichen Raum erheblich. 200 Beschäftigte. Insgesamt sind rd. 60 Prozent aller Be- Die wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum ist schäftigten der sächsischen Industrie in diesen Betrieben von einem rückläufigen sekundären Sektor und Zuwächsen tätig. Der Anteil am Gesamtumsatz liegt bei 43 Prozent. im tertiären Sektor geprägt, während der primäre Sektor nur sehr geringe Veränderungen erfuhr. So verringerte sich der Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erwies Anteil des produzierenden Gewerbes an der gesamten sich bisher besonders im überregionalen und internationalen Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen zwischen 1994 Wettbewerb als ein entscheidender Nachteil. Das Export- und 2000 von 39 Prozent auf 33 Prozent. volumen der sächsischen Industrie hat sich seit 1991 zwar verfünffacht. Von einer niedrigen Ausgangsbasis stieg der Qualität und Zukunftsträchtigkeit eines Wirtschaftsstand- Anteil des Freistaates Sachsen am Gesamtexport der deut- ortes werden entscheidend durch das vorhandene For- schen Industrie vor dem Hintergrund eines verhaltenen Auf- schungs- und Entwicklungspotenzial bestimmt. Der wirt- schwungs beim Auslandsgeschäft lediglich von 0,67 Pro- schaftliche Umbruch führte nicht nur im Industrie-, sondern zent 1991 auf 1,93 Prozent im Jahr 2001. auch im sensiblen Forschungsbereich zu einem erheblichen Kapazitätsabbau. Dabei wurde der Aufschwung des sächsischen Auslands- geschäfts maßgeblich von der Entwicklung im Fahrzeugbau Unternehmen können sich nur dann den Herausforderungen getragen. In der Breite blieb jedoch die mangelnde Wett- des technologischen Wettbewerbs und der Wissensgesell- bewerbsfähigkeit der Unternehmen im überregionalen und schaft mit Erfolg stellen, wenn sie selbst über eine ausrei- internationalen Wettbewerb weiterhin ein entscheidender chend breite Forschungs- und Entwicklungsbasis verfügen Nachteil (Exportquote 2001: Deutschland 37,0 Prozent/ und diese durch eine leistungsfähige universitäre und außer- Sachsen 28,1 Prozent). universitäre Forschungslandschaft ergänzt wird. Ungünstige infrastrukturelle Voraussetzungen, Abwande- Nach den einschneidenden Personalrückgängen in den Jah- rungserscheinungen u. ä. sowie günstigere Bedingungen zur ren 1989 bis 1994, die das Forschungspersonal im Wirt- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137 – Drucksache 15/861 schaftssektor bis auf ca. 17 Prozent des Ausgangsniveaus schiedlich abgelaufen. So findet der Zuwachs an Arbeitsplät- reduzierten, kann nunmehr davon ausgegangen werden, zen im tertiären Sektor nicht an allen Standorten in dem Maße dass ein Konsolidierungsprozess eingesetzt hat. Dennoch statt, wie Arbeitsplätze anderer Sektoren verloren gehen. lag die FuE-Beschäftigungsquote Sachsens mit 4,1 FuE-Be- Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau nutzten ihre güns- schäftigten/1 000 Erwerbstätige im Jahr 2000 erheblich un- tigen Standortbedingungen (vielfältige Branchenstruktur, ter dem gesamtdeutschen Wert von 8,1 FuE-Beschäftigten/ Agglomerationsvorteile, eine gute Verkehrsinfrastruktur) 1 000 Erwerbstätige (EuroNorm GmbH 2001). weiterhin intensiv dazu, um sich weiter als wichtige Wirt- Hemmende Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung in schaftsstandorte Sachsens zu etablieren. In den Jahren 2000 Sachsen sind die regionale Differenziertheit der wirtschaft- und 2001 wurden jeweils rund 37 Prozent bzw. 39 Prozent lichen Aktivität und das immer noch unzureichende Niveau der gesamten von sächsischen Unternehmen erzeugten der Infrastruktur, insbesondere die mangelhafte überregio- Produktion in diesen Ballungsgebieten (Kreise: Chemnitz- nale Verkehrsanbindung. Stadt, Dresden-Stadt, Leipzig-Stadt und Zwickau-Stadt) Um neben der Konkurrenz bestehen zu können, haben erwirtschaftet. Dagegen sind Gebiete, die stark landwirt- klein- und mittelständische Unternehmen in den letzten Jah- schaftlich orientiert bzw. industriell und gewerblich einseitig ren enorme Investitionen getätigt. Die investiven Maßnah- strukturiert sind, wie z. B. die Grenzregionen zu Polen und men gehen einher mit positiven beschäftigungspolitischen Tschechien, der Erzgebirgskamm, die Lausitz, die Kreise Effekten. Mit 41 579 sozialversicherungspflichtig Beschäf- Torgau-Oschatz, Döbeln, Riesa-Großenhain und der Süd- tigten im Gastgewerbe am 30. Juni 2001 entsprechend der raum Leipzig, durch eine Wirtschafts- und Infrastruktur- Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 93, ohne die da- schwäche geprägt. Hier besteht nach wie vor auf längere rüber hinausgehenden Sekundäreffekte, liegt die Tou- Sicht ein großer Anpassungsbedarf. rismusbranche noch vor dem Maschinenbau oder dem Tex- Im Freistaat Sachsen verringerte sich die Zahl der Industrie- til- und Bekleidungsgewerbe. Mit 9,9 Prozent Anteil des arbeitsplätze im Zeitraum 1991 bis 2001, bezogen auf den Gastgewerbes an den Auszubildenden insgesamt (Ergeb- Jahresdurchschnitt, um rund 369 000. Die insgesamt rück- nisse der Berufsbildungsstatistik am 31. Dezember 2001) läufige Entwicklung erreichte 1997 ihren Tiefpunkt. Seit sowie der Entwicklung neuer moderner Berufsbilder gene- 1998 können wieder Zuwächse verzeichnet werden (im Jahr riert die Tourismusbranche zukunftsträchtige Arbeitsplätze 2001 saldiert um 19 000 Arbeitsplätze). im Dienstleistungsbereich. Bei der Betrachtung des Umstrukturierungsprozesses und Der Tourismus ist in Sachsen ein bedeutender Wirtschafts- des damit einhergegangenen Arbeitsplatzabbaues in der faktor und stellt gerade in strukturschwachen ländlichen Industrie des Freistaates ist auch heute noch eine starke Gebieten eine wesentliche Arbeitsplatz- und Einkommens- regionale Differenzierung sichtbar. So trägt der Anteil an alternative dar. weggefallenen Arbeitsplätzen vom Landkreis Delitzsch, der Der strategische Ansatz, die Zahl der Ankünfte und Über- Kreisfreien Stadt Leipzig und dem Landkreis Leipziger nachtungen schrittweise zu erhöhen, wurde seit 1992 bis Land 21 Prozent an Sachsen insgesamt. Allein auf die Stadt 2001 erreicht. Im Jahr 2001 wurden 5,15 Mio. Ankünfte und Leipzig entfallen weiterhin rd. 14 Prozent der zwischen 14,54 Mio. Übernachtungen im Freistaat Sachsen registriert. 1991 und 2001 in Sachsen abgebauten Industriearbeits- plätze. Auf die Region Ostsachsen (Landkreis Bautzen, Landkreis Niederschlesischer Oberlausitzkreis, Landkreis 2.2 Regionale Wirtschaftsstruktur Löbau-Zittau) entfallen reichlich 9 Prozent und auf das Die wirtschaftlichen Aktivitäten waren und sind im Freistaat Erzgebirge (Landkreis Aue-Schwarzenberg, Landkreis Sachsen regional ungleichmäßig verteilt. Einerseits ist dies Annaberg, Landkreis Mittlerer Erzgebirgskreis, Landkreis historisch bedingt und andererseits ist der seit der Währungs- Freiberg, Landkreis Weißeritzkreis) gut 13 Prozent der ab- union erfolgte sektorale Strukturwandel regional unter- gebauten Arbeitsplätze.

Tabelle 3

Tätige Personen Anteil der Region weggefallene weggefallenen 1991 2001 Arbeitsplätze Arbeitsplätze insges. (%) Sachsen 593 609 224 690 368 919 100,0 – Delitzsch, Leipzig-Stadt 104 128 24 991 79 137 21,5 u. – Leipzig-Stadt 64 393 12 904 51 489 14,0 – Bautzen, NOL, Löbau-Zittau 52 927 18 120 34 807 9,4 – Aue-Schwarzenberg, Annaberg, Mittl. Erzgebirgskreis, Freiberg, 82 818 34 373 48 445 13,1 Weißeritzkreis Drucksache 15/861 – 138 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

3 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des rungspflichtig Beschäftigten pro Kopf, wird die weitere Aktionsraumes Förderbedürftigkeit der sächsischen Regionen ersichtlich. Die Werte der Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-För- In den kommenden Jahren besteht weiterhin eine hohe dergebiete ab 2000 für den Freistaat Sachsen sind in der Erwerbsnachfrage. Das Angebot an Arbeitsplätzen und die folgenden Tabelle aufgeführt. Der Ausweis der Indikatoren Erhöhung des Einkommens wird dabei entscheidend vom wurde nach Arbeitsmarktregionen bundesweit vorgenom- Ausmaß der Investitionstätigkeit im Verarbeitenden Ge- men. werbe und dem Grad der Ausstattung der wirtschaftsnahen Infrastruktur bestimmt. Aus den Indikatoren, besonders der Unterbeschäftigungs- quote und der Bruttojahreslohnsumme der sozialversiche-

Tabelle 4

Bruttojahres- Einwohner in % in % lohn der sozial- (Stand 30. September 2000) Unter- des des versicherungs- Infra- Arbeits- beschäf- Bundes- Bundes- Prognose- pflichtig struktur- marktregion tigungs- durch- durch- indikator Beschäftigten indikator Anzahl in % quote*) schnitts schnitts pro Kopf Einwohner der Wohnbevölkerung Ost Ost 1997 in DM – 1 – – 2 – – 3 – – 4 – – 5 – – 6 – – 7 – 258 Leipzig 21,9 90 35 956 103 162 99 775 609 4,49 259 Torgau 26,2 107 31 170 90 100 104 180 277 1,04 260 Grimma 22,0 90 32 229 93 103 106 136 530 0,79 261 Freiberg 25,0 102 29 401 85 112 103 248 168 1,44 262 Chemnitz 25,1 103 33 778 97 149 99 540 305 3,13 263 Annaberg 26,4 108 28 696 83 118 103 323 811 1,88 264 Zwickau 25,9 106 31 649 91 123 104 238 655 1,38 265 Plauen 23,9 98 30 417 88 112 103 274 900 1,59 266 Dresden 18,9 77 37 189 107 177 102 629 844 3,65 267 Riesa 26,8 110 32 054 92 123 107 122 790 0,71 268 Pirna 22,1 91 31 506 91 134 105 272 930 1,58 269 Bautzen 25,5 104 32 192 93 114 104 364 943 2,11 270 Görlitz 27,3 112 32 759 94 86 100 168 385 0,98 271 Löbau 28,9 118 28 489 82 86 102 155 708 0,90 Bundesdurch- schnitt Ost 24,4 100 34 728 100 134 100 17 295 272 100

*) bestehend aus Arbeitslosenquote + Entlastungsquote (Kurzarbeiter, Teilnehmer an Fortbildungs- und Umschulungs- sowie Arbeitsbeschaffungs- maßnahmen) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 139 – Drucksache 15/861

B. Entwicklungsziele, -aktionen und Finanz- Der Freistaat Sachsen fördert nach regionalen und sektora- mittel len Förderpräferenzen, um eine hohe strukturpolitische Wirksamkeit und einen sparsamen Einsatz der Fördermittel 1 Entwicklungsziele, -aktionen und Finanz- zu gewährleisten. mittel b) GA-Sonderprogramm „Hochwasser“ a) GA-Normalprogramm Die Flutkatastrophe im August 2002 hat im Freistaat Sach- Die Entwicklungsaktionen und Finanzmittel der GA dienen sen dramatische Schäden verursacht. Betroffen sind neben der Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen mittels vielen Privatpersonen in großem Umfang gerade kleine und investiver Förderung von Unternehmensinvestitionen der mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, wie gewerblichen Wirtschaft sowie der Engpassbeseitigung und Handel, Handwerk sowie freiberuflich Tätige. Modernisierung in der wirtschaftsnahen Infrastruktur, mit dem Ziel, eine Wirtschaftsstruktur zu schaffen, die in der Um finanzielle Spielräume für die Katastrophenhilfe zu si- Lage ist, die Exportgrundlagen des Freistaates und den Ab- chern, hat die Staatsregierung beschlossen, die für verschie- satz sächsischer Produkte über den Freistaat hinaus zu stär- dene Förderprogramme geplanten Mittel neu zu bewerten. ken. Die Bereitstellung von Hilfen für die Schäden in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten hat dabei die oberste Pri- Damit wird der entscheidende Beitrag zum erforderlichen orität. Strukturwandel durch Aufbau eines neuen Kapitalstocks Mit dem GA-Sonderprogramm „Hochwasser“ werden und damit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Investitionen gefördert, die der Wiederherstellung des Standortes Sachsen erbracht. Sachanlagevermögens betroffener Unternehmen und von Gleichzeitig mit der Stärkung der räumlichen Integration wirtschaftsnahen Infrastruktureinrichtungen dienen. Dafür der sächsischen Wirtschaft insgesamt kommt es besonders können neben dem Einsatz der Mittel der Gemeinschafts- darauf an, Standortnachteile einzelner Regionen abzubauen aufgabe aus dem Sonderprogramm „Hochwasser“ auch Mit- und damit die volle Einbeziehung aller Regionen in den tel aus dem Normalansatz der Gemeinschaftsaufgabe einge- Entwicklungsprozess zu erreichen. setzt werden.

Tabelle 5 Finanzierungsplan 2003–2007 – in Mio. Euro – Geplante Maßnahmen Finanzmittel 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft**) – GA-Normalförderung 304,02 280,59 262,09 265,05 265,05 1 376,80 – EFRE*) 143,00 70,00 25,00 21,66 2,50 262,16 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur**) – GA-Normalförderung 101,34 93,53 87,36 88,35 88,35 458,93 – EFRE 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 405,36 374,12 349,45 353,40 353,40 1 835,73 – EFRE 143,00 70,00 25,00 21,66 2,50 262,16 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 4,00 4,00 4,00 4,00 4,00 20,00 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 5,00 3. Insgesamt 5,00 5,00 5,00 5,00 5,00 25,00 III. Insgesamt (I + II) 553,36 499,12 379,45 380,06 360,90 2 122,89 IV. Zusätzliche Landesmittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

*) Mit den EFRE-Mitteln ist eine anteilige Förderung von Maßnahmen der gewerblichen Wirtschaft vorgesehen. Die eingestellten EFRE-Mittel entsprechen nicht nur dem OP, sondern schließen den Nachholbedarf aus der Abwicklung des Förderzeitraumes 2000 und 2001 mit ein. **) Die Aufteilung wirtschaftsnahe Infrastruktur zu gewerblicher Wirtschaft erfolgte im Verhältnis 25:75. Drucksache 15/861 – 140 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Die im Rahmen des GA-Normalprogramms in Sachsen stadt, Lohmen, Müglitztal, Stadt Neustadt i. Sa., Porsch- geltenden regionalen Förderprioritäten finden, wie auch die dorf, Rathen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf-Schöna, sonstigen Fördereinschränkungen der sächsischen Förder- Rosenthal-Bielatal, Stadt Sebnitz, Stadt Stadt Wehlen, richtlinie, für das GA-Sonderprogramm „Hochwasser“ Stadt Stolpen, Struppen keine Anwendung. – vom Weißeritzkreis: Bis zum 31. Mai 2003 können die betroffenen Unternehmen Stadt Altenberg, Stadt Bärenstein, Stadt Dippoldiswalde, und Kommunen Anträge einreichen. Stadt Geising, Stadt Glashütte, Hartmannsdorf-Reiche- nau, Hermsdorf/Erzgeb., Höckendorf, Malter, Pretz- 1.1 Räumliche Ausrichtung für die GA-Normal- schendorf, Reinhardtsgrimma, Schmiedeberg förderung – vom Landkreis Kamenz: Der Freistaat Sachsen fördert entsprechend dem Beschluss Stadt Bernsdorf, Bretnig-Hauswalde, Crostwitz, Elster- des Planungsausschusses vom 25. März 1999 zur räum- heide, Stadt Elstra, Großnaundorf, Stadt Großröhrsdorf, lichen Ausgestaltung der GA-Förderung in Ostdeutschland Haselbachtal, Stadt Kamenz, Knappensee, Stadt Kö- regional differenziert. Die Fördersätze richten sich nach der nigsbrück, Laußnitz, Stadt Lauta, Leippe-Torno, Lich- Strukturschwäche bzw. -stärke der Regionen. Dabei werden tenberg, Lohsa, Nebelschütz, Neukirch, Oberlichtenau, die auf der Grundlage des Sächsischen Landesplanungsge- Ohorn, Oßling, Panschwitz-Kuckau, Stadt Pulsnitz, setzes aufgestellten verbindlichen Ziele der Raumordnung Räckelwitz, Ralbitz-Rosenthal, Schönteichen, Schwep- beachtet. nitz, Spreetal, Steina, Straßgräbchen, Wiednitz, Stadt Wittichenau Die Einordnung der Gemeinden in die Förderprioritäten der gewerblichen Wirtschaft und der wirtschaftsnahen Infra- – die Kreisfreie Stadt Hoyerswerda struktur erfolgt nach dem Gebietsstand 1. Januar 2000. – der Landkreis Döbeln Innerhalb der Fördergebietskulisse für die GA-Förderung – der Landkreis Torgau-Oschatz. wurden auf der Grundlage ausgewählter Indikatoren im Jahr 2000 zusätzlich Gebiete mit besonderen Entwicklungsauf- Eine zweite Priorität (B-Gebiet) haben die übrigen Regio- gaben (GmbE) ausgewiesen. Die sächsische Staatsregierung nen im Freistaat Sachsen. In den Städten Dresden und Leip- unterstützt diese Gebiete durch gebündelten und schwer- zig werden die in der Regel zulässigen Höchstsätze weiter punktorientierten Fördermitteleinsatz. Die Priorisierung von abgestuft. Einzelprojekten und ihre Begleitung durch ein GA-geför- dertes Regionalmanagement sind Bestandteil dieser Maß- 1.1.2 Wirtschaftsnahe Infrastruktur nahme. Die Festlegung der Fördergebietskulisse bleibt der Förder- Die GA-Fördergebietskulisse stellt sich im einzelnen wie richtlinie zur wirtschaftsnahen Infrastruktur vorbehalten. folgt dar: 1.2 Sachliche Schwerpunkte der GA-Normal- 1.1.1 Gewerbliche Wirtschaft förderung Erste Förderpriorität genießen Investitionen in struktur- Ein Rechtsanspruch auf GA-Mittel besteht nicht. Der Frei- schwachen Regionen. Dies sind folgende Landkreise und staat Sachsen hat in Wahrnehmung seiner Eigenverant- die Gemeinden: wortung für die Umsetzung der GA neben regionalen auch – der Vogtlandkreis sektorale Prioritäten und weitere Restriktionen für die För- – der Landkreis Annaberg derpraxis festgelegt. Die Prioritäten und Förderbedingungen für die gewerbliche Wirtschaft können zudem im laufenden – der Landkreis Freiberg Haushaltsjahr entsprechend den verfügbaren Fördermitteln – der Mittlere Erzgebirgskreis verändert werden. – der Landkreis Stollberg 1.2.1 Gewerbliche Wirtschaft – der Landkreis Aue-Schwarzenberg Besonders förderungswürdig sind: – die Kreisfreie Stadt Plauen – Investitionsvorhaben von hoher regionalpolitischer und – der Landkreis Zwickauer Land wirtschaftlicher Bedeutung mit nachweisbaren regiona- – der Landkreis Bautzen len Struktureffekten, Investitionen in Unternehmen, die – der Niederschlesische Oberlausitzkreis als High-Tech-Betriebe klassifiziert oder in Zukunfts- branchen eingeordnet werden, respektive Unternehmen, – die Kreisfreie Stadt Görlitz die die innovative Wirtschaftsentwicklung befördern und – der Landkreis Riesa-Großenhain Investitionen in industriellen Kernen sowie Existenz- gründungen. – der Landkreis Löbau-Zittau – Investitionsvorhaben, welche ein Arbeitnehmerbeteili- – vom Landkreis Sächsische Schweiz: gungsmodell realisieren und die Arbeits- und Ausbil- Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel, Stadt Bad Schan- dungsplätze für Jugendliche und Frauen schaffen. dau, Bahretal, Dohma, Stadt Dohna, Dürrröhrsdorf- Dittersbach, Gohrisch, Stadt Hohnstein, Hohwald, Kir- – Investitionen in Gebieten mit besonderen Entwicklungs- nitzschtal, Stadt Königstein/Sächs. Schweiz, Stadt Lieb- aufgaben (GmbE). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141 – Drucksache 15/861

In Einzelfällen gewährt der Freistaat Sachsen lohnkostenbe- 2.2 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der zogene Investitionszuschüsse. Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ Zusätzlich zur Förderung investiver Maßnahmen fördert der Die Mittel für die Durchführung der Gemeinschaftsaufgabe Freistaat Sachsen gemäß der mit dem 24. Rahmenplan er- „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ öffneten Möglichkeit nicht-investive Bereiche. Die nicht- (GAK) betragen für das Jahr 2003 voraussichtlich 85,0 Mio. investive Förderung ist konzentriert auf die Schwerpunkte Euro. Schwerpunkte für den Mitteleinsatz bilden Maßnah- Beratung und Schulung. Es handelt sich um die Fachpro- men in den Bereichen einzelbetriebliche Investitionsförde- gramme „Mittelstandsförderung – Verbesserung der unter- rung, Förderung des ländlichen Raumes, insbesondere Flur- nehmerischen Leistungsfähigkeit“, „Innovationsassistenten- bereinigung und ganzheitliche Dorfentwicklung, Wasser- programm“ sowie „Förderung neuer oder neuartiger und kulturbautechnische Maßnahmen sowie Ausgleichs- Produkte und Verfahren (einzelbetriebliche Projektförde- zulagen für benachteiligte Gebiete. rung) im Freistaat Sachsen“, für die gesonderte Richtlinien gelten. 2.3 Arbeitsmarktpolitisches Förderprogramm Im gewerblichen Fremdenverkehr werden Investitionen ge- Die Arbeitsmarktpolitik im Freistaat Sachsen trägt dazu bei, fördert, die zur qualitativen Verbesserung des Fremdenver- die sächsische Wirtschaft – getragen vom Gedanken des kehrsangebots beitragen und auf längerfristigen Tourismus Lebenslangen Lernens und angesichts der Herausforderun- ausgerichtet sind. gen der Wissensgesellschaft – in die Lage zu versetzen, sich Näheres bleibt der Förderrichtlinie zur gewerblichen Wirt- besser dem Wettbewerb anzupassen und Arbeitsplätze vor schaft vorbehalten. allem am 1. Arbeitsmarkt zu schaffen. Dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Ar- 1.2.2 Wirtschaftsnahe Infrastruktur beit stehen für die Jahre 2003/2004 186,9 Mio. Euro für ar- beitsmarktpolitische Förderung zur Verfügung – einschließ- Förderfähig sind infrastrukturelle Maßnahmen für die ge- lich der über den Europäischen Sozialfonds bereitgestellten werbliche Wirtschaft, wobei diese zielgerichtet und vorran- Mittel. gig förderfähigen Betrieben zur Verfügung zu stellen sind. Diese Mittel werden insbesondere für arbeitsmarktpoliti- Auch weiterhin hat die Förderung von flankierenden Maß- sche Maßnahmen in den Bereichen von beruflicher Ausbil- nahmen zur Ansiedlung von Unternehmen Priorität. Insbe- dung, Qualifizierung und Beschäftigung eingesetzt, um die sondere sollen hier Ansiedlungsvorhaben mit erheblicher Beschäftigungsfähigkeit und berufliche Eingliederung von strukturpolitischer Bedeutung unterstützt werden. Arbeitslosen sowie die Anpassungsfähigkeit von kleinen/ Darüber hinaus werden zur Stärkung des innovativen Poten- mittleren Unternehmen und ihren Beschäftigten zu unter- zials Technologie- und Gründerzentren gefördert. stützen, zudem mit differenzierten Instrumenten die Ent- wicklung des Unternehmergeistes zu fördern. Dabei werden Weiterhin werden die Revitalisierung von Industriebrachen, wichtige Aspekte wie die Chancengleichheit zwischen die Errichtung und der Ausbau von Verkehrsverbindungen, Frauen und Männern sowie die Eingliederung benachteilig- Vorhaben der Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie ter Gruppen und Einzelpersonen in den Arbeitsmarkt und Maßnahmen zur Verbesserung der Tourismusinfrastruktur ihr Verbleiben am Arbeitsmarkt berücksichtigt. nach Vorlage einer Bedarfsanalyse gefördert. 2.4 Forschungs- und Technologieförderung 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen Die Sächsische Staatsregierung verfolgte von Beginn an mit 2.1 Europäische Strukturfondsförderung ihrer Technologiepolitik das Ziel, die Entwicklung Sachsens Die EU beteiligt sich während des Strukturfondsförderungs- zu einer modernen Wirtschafts- und Technologieregion zu zeitraums 2000 bis 2006 im Rahmen des Europäischen beschleunigen. Fonds für regionale Entwicklung und von Gemeinschafts- In Ergänzung der entsprechenden Förderprogramme der EU initiativen an den Maßnahmen der regionalen Wirtschafts- und des Bundes fördern verschiedene Landesprogramme förderung in Sachsen. die Erhaltung und Entwicklung der FuE-Potenziale in Sach- Im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sind sen. Seit 1995 werden diese Programme durch EFRE-Mittel Maßnahmen zur Förderung produktiver Investitionen, zur unterstützt. Die Festlegung der Förderquoten erfolgt bei der betrieblichen Förderung von Forschung und Entwicklung, Technologieförderung ohne Berücksichtigung einer Förder- zum Marktzugang und zur Infrastrukturverbesserung vorge- gebietsliste. sehen. Besonders hervorzuheben ist die Förderung von FuE-Ein- Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung und der zel- und Verbundprojekten auf den Gebieten der Zukunfts- Europäische Ausgleichs- und Garantiefonds für die Land- technologien. Seit Beginn des Jahres 2002 können über ein wirtschaft, Abteilung Ausrichtung beteiligen sich nach der neues Förderprogramm die Antragskosten kleiner und mitt- Hochwasserkatastrophe im August 2002 am Wiederaufbau lerer Unternehmen bei der Beteiligung an der FuE-Förde- der gewerblichen Wirtschaft, des ländlichen Raumes und rung der Europäischen Kommission unterstützt werden. der Infrastruktur. Seit dem Jahr 2000 ergänzen die Gemeinschaftsinitiativen 2.5 Mittelstandsförderung INTERREG III und LEADER die Strukturfonds- und GA- Im Mittelpunkt der gewerblichen Wirtschaftsförderung ste- Förderung. hen klein- und mittelständische Unternehmen. Drucksache 15/861 – 142 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten Hilfen 2.7 Integrierte regionale Entwicklungs- und durch die EU, den Bund und den Freistaat Sachsen. Wesent- Handlungskonzepte liche Bestandteile der Förderung neben den GA-Schwer- punkten sind die Eigenkapitalhilfe, verschiedene Darle- Mit der Erstellung von Regionalen Entwicklungskonzepten hensprogramme, Technologieförderung, die Förderung von wird eine entscheidende Grundlage für einen gebündelten Unternehmensberatung, die Kooperationsförderung, die und auf Schwerpunktmaßnahmen zu konzentrierenden För- Förderung von Information und Dokumentation, die Förde- dermitteleinsatz geschaffen. Im Freistaat Sachsen erfolgt rung der Mittelstandsforschung, die Förderung der Einfüh- dabei seit Mitte 1997 die Förderung der Erstellung von rung von Umweltmanagementsystemen, die Förderung der Regionalen Entwicklungskonzepten auf der Grundlage von Beteiligung an Messen und Ausstellungen, die Förderung zwei miteinander korrespondierenden Förderprogrammen: der Einführung und Nutzung von IKM-Technologien und – Erstellung von integrierten regionalen Entwicklungs- deren Anwendungen sowie die Gewährung von Beteiligun- konzepten durch Dritte nach den Förderrichtlinien des gen und Bürgschaften. SMWA zur Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung Auf die Belange der KMU wird auch in anderer Weise ein- der regionalen Infrastruktur“ (GA-Infra). gegangen (z. B. bei der Gestaltung des Öffentlichen Auf- tragswesens und bei arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen). – Erstellung und Umsetzung von Regionalen Entwick- lungs- und Handlungskonzepten (REK) sowie Modell- vorhaben der Raumordnung nach den Bestimmungen 2.6 Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur des raumordnungspolitischen Handlungsrahmens des Die Qualität der Verkehrsinfrastruktur und die Effizienz des Bundes und der Länder sowie der „Förderrichtlinie des Transportsystems sind Basisfaktoren der Wirtschaft in jeder SMI FR-Regio“.2) Region. Im Dezember 1995 wurde der Landesverkehrsplan als Fachplan vom Sächsischen Kabinett zur Kenntnis ge- C. Bisherige Förderergebnisse nommen. Durch Rechtsverordnung der Sächsischen Staats- regierung vom 27. August 1999 wurde der Fachliche Ent- 1 GA-Förderergebnisse von 1990 bis 2002 der wicklungsplan Verkehr für verbindlich erklärt. Ziel ist die gewerblichen Wirtschaft Planung eines integrierten Gesamtverkehrssystems in Ab- Im Freistaat Sachsen erhielten bisher 18 288 Vorhaben der stimmung mit der Wirtschafts- und Siedlungsentwicklung. gewerblichen Wirtschaft mit rd. 37,6 Mrd. Euro Gesamt- Wichtige Maßnahmen zur Realisierung der verkehrspoliti- investitionsvolumen Zuschüsse von rd. 6,9 Mrd. Euro im schen Ziele sind u. a. die Erhaltung und weitere Entwick- Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der re- lung des öffentlichen Personennahverkehrs einschließlich gionalen Wirtschaftsstruktur“ (bereinigt um Gesamtvollstre- Schienenpersonennahverkehr, die Errichtung funktions- ckungen und Rückforderungen). Es wurden damit die Vor- fähiger Verknüpfungsstellen zwischen den einzelnen Ver- aussetzungen für die Entstehung von 217 530 neuen kehrsträgern – insbesondere auch in Form von Güterver- Arbeitsplätzen geschaffen. kehrszentren an drei Standorten –, die Entwicklung eines In 1 124 Fällen ergingen vollständige Rückforderungen des leistungsfähigen Eisenbahnsystems, der Autobahn- und Zuschusses in Höhe von rd. 0,4 Mrd. Euro wegen Gesamt- Straßenbau, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der vollstreckung, Stilllegung oder anderer Nichterfüllung der Binnenschifffahrt und die Verbesserung der Luftverkehrs- Förderbedingungen. Das betrifft eine Investitionssumme anbindung durch Ausbau von Flugplätzen, einschließlich von 2,1 Mrd. Euro. ihrer technischen Ausrüstung. Von den Bewilligungen wurden bis Ende Dezember 2002 Im Zeitraum von 2000 bis 2006 werden im Rahmen eines 15 321 Verwendungsnachweise geprüft. Gegenüber dem be- Bundesprogrammes „Verkehrsinfrastruktur“ ausgewählte willigten Investitionsvolumen von 25 026,1 Mio. Euro wur- Verkehrsprojekte in den neuen Bundesländern mit Mitteln den tatsächlich Investitionen in Höhe von 24 534,2 Mio. aus dem Strukturfonds für regionale Entwicklung gefördert. Euro realisiert. Für das Bundesprogramm wurden folgende sächsische Ver- In 4 239 Fällen mit einer betroffenen Zuschusssumme in kehrsprojekte ausgewählt: Höhe von 789,8 Mio. Euro wurden Rückforderungen er- 1. S-Bahn-City-Tunnel Leipzig hoben und in 2 618 Fällen mit einem Zuschussanteil von 2 090,3 Mio. Euro Auflagen erteilt. In 990 Fällen erfolgte 2. Bundesautobahn A 17 (Dresden–Bundesgrenze). die Stornierung des Vorhabens bereits vor der Auszahlung. Von den geplanten 318 658 gesicherten Arbeitsplätzen Die Erreichbarkeit der Bundesautobahnen aus peripheren konnten nur 10 121 weniger gesichert werden als im Zu- und strukturschwachen Regionen ist durch leistungsfähige wendungsbescheid vorgesehen. Bei 192 731 neu geschaffe- Straßenverkehrsverbindungen bedarfsgerecht zu verbessern. nen Arbeitsplätzen wurde das Soll um 23 479 Arbeitsplätze Schwerpunkte sind der Bau von Ortsumgehungen, der Aus- überboten. Damit konnte im Gesamtergebnis das Ziel sal- bau von Ortsdurchfahrten und die Instandsetzung von Brü- diert um 13 358 Arbeitsplätze überboten werden. cken und Fahrbahnen. Im nicht-investiven Bereich wurden bisher 2 264 Fälle mit Durch die bevorstehende Aufnahme Polens und Tsche- rd. 35,8 Mio. Euro gefördert. chiens in die EU und die daraus erwachsenden höheren Ver- kehrsströme sind vor allem in den Grenzregionen Investi- tionen in die Verkehrsinfrastruktur vorrangig zu tätigen. 2) FR-Regio ist vorerst bis Ende 2006 befristet. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143 – Drucksache 15/861

Tabelle 6

Anzahl der geprüften Bewilligungen Bewilligungsjahr Verwendungsnachweise kumuliert pro Jahr kumuliert pro Jahr bis 1994 6 265 2 642 2 642 1995 7 574 1 309 4 550 1 908 1996 9 155 1 581 5 855 1 305 1997 10 642 1 487 7 272 1 417 1998 12 408 1 766 8 698 1 426 1999 14 008 1 600 10 432 1 734 2000 15 579 1 571 12 176 1 744 2001 17 134 1 555 14 437 2 261 2002 18 288 1 154 15 321 884 Gesamt: 18 288 15 321

2 GA-Förderergebnisse im Jahr 2002 der 3 GA-Förderergebnisse von 1990 bis 2002 der gewerblichen Wirtschaft wirtschaftsnahen Infrastruktur Im Jahr 2002*) erhielten 1 154 Vorhaben mit rd. 1,7 Mrd. Im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur wurden 4 627 Euro Gesamtinvestitionsvolumen einen Zuschuss von Bewilligungen mit einem Zuschussvolumen von 4,8 Mrd. rd. 0,3 Mrd. Euro im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Euro ausgesprochen. „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Es wur- den damit die Voraussetzungen für die Entstehung von Die Prüfung der Verwendungsnachweise erfolgte bisher in 5 054 neuen Arbeitsplätzen (davon 1 299 Frauenarbeits- 3 458 Fällen. Vom geplanten Investitionsvolumen in Höhe plätze) und die Sicherung von 25 817 Arbeitsplätzen (davon von 4 212,61 Mio. Euro wurden insgesamt 4 076,64 Mio. 6 492 Frauenarbeitsplätze) in der gewerblichen Wirtschaft Euro nachgewiesen. In 1 354 Fällen mit einer Zuschuss- geschaffen. summe in Höhe von 1 159,13 Mio. Euro mussten Rückfor- derungen vorgenommen und in 569 Fällen mit einer Zu- schusssumme in Höhe von 898,58 Mio. Euro Auflagen *) Vorhaben die erstmals im Jahr 2002 bewilligt wurden. erteilt werden.

Tabelle 7

Maßnahme Anzahl Zuschussvolumen in TEuro Beratung 1 125 20 956,4 Schulung 103 1 085,2 Innovationsassistent 7 146,9 Neue Technologien (einzelbetriebliche Förderung) 3 370,1 Nicht-investives Förderprogramm 1 026 13 196,1 Gesamtanzahl 2 264 35 754,7 Drucksache 15/861 – 144 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

12 Regionales Förderprogramm „Sachsen-Anhalt“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes schen Flächenländern 4,5 Prozent. Angesichts dieser Rela- tion ist nicht davon auszugehen, dass der erforderliche 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes Strukturanpassungsprozess kurzfristig abgeschlossen sein Der Aktionsraum umfasst das gesamte Gebiet des Landes wird. Sachsen-Anhalt. Er grenzt im Norden und Osten an das Land Brandenburg, im Nordwesten und im Westen an das Diese negative Entwicklung überlagert deutlich die positi- Land Niedersachsen und im Süden und Südosten an die ven Effekte des wirtschaftlichen Wachstums des Verarbei- Länder Thüringen und Sachsen. tenden Gewerbes. Dieses weist dynamische Zuwächse auf: die Bruttowertschöpfung nahm im Betrachtungszeitraum Bei einer Fläche von 20 447 km2 und einer Bevölkerung real um 6,4 Prozent zu und erreichte damit das zweithöchste von 2 580 626 (Stand: 31. Dezember 2001) ergibt sich für Ergebnis aller Bundesländer. Bemerkenswert ist sogar, dass das Land Sachsen-Anhalt eine durchschnittliche Bevölke- sich das ostdeutsche Verarbeitende Gewerbe entgegen dem rungsdichte von 126 Einwohnern je km2. Trend in den westdeutschen Ländern entwickelte: Im Im nördlichen Landesteil besitzt die Landwirtschaft eine Durchschnitt der westdeutschen Länder schrumpfte das sehr große Bedeutung, während im Raum Magdeburg und Verarbeitende Gewerbe gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Pro- vor allem in den südlichen Gebieten des Landes die Indus- zent. Das gesamtdeutsche Ergebnis in Höhe von +0,1 Pro- trie dominiert. zent konnte nur infolge der überdurchschnittlichen Ergeb- nisse in Ostdeutschland (ohne Berlin +5,3 Prozent) erreicht Die Verdichtungsräume im Süden des Landes sind auch werden. Trotzdem ist die industrielle Basis noch zu schmal, Räume intensiver landwirtschaftlicher Nutzung, vorrangig um die Schrumpfungsprozesse im Baugewerbe zu kompen- Ackerbau, aber auch Saatzucht, Gemüse- und Obstbau sieren. Ein Anteilsvergleich auf Basis der Bruttowertschöp- sowie Weinbau (Saale-Unstrut). Die sehr fruchtbaren Böden fung im Verarbeitenden Gewerbe zu den westdeutschen der Magdeburger Börde, im Harzvorland und in der Flächenländern weist eine Relation von 14,6 Prozent zu Halle-Leipziger-Tieflandsbucht bieten günstige Standort- 22,7 Prozent aus. voraussetzungen. Wie auch im Jahr 2000 trugen die in Sachsen-Anhalt struk- 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation turell bedeutsamen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes zu dessen positiven Gesamtergebnis bei. Hervorzuheben 2.1 Allgemeine Einschätzung sind dabei das Ernährungsgewerbe als umsatz- und beschäf- Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung tigungsstärkste Branche im Land, die Chemische Industrie, die Herstellung von Metallerzeugnissen sowie die Herstel- (Daten nach dem Europäischen System der Volkswirtschaft- lung von Gummi- und Kunststoffwaren. Aber auch Bran- lichen Gesamtrechnung auf Preisbasis 1995 – Berechnungs- chen, deren Umsatz- und Beschäftigungsanteile am Verar- stand März 2002) beitenden Gewerbe nicht so ausgeprägt sind, konnten beim Im Jahr 2001 nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) real Umsatz zweistellige Wachstumsraten verzeichnen. Das wa- um 0,5 Prozent auf 40,55 Mrd. Euro ab. Der Rückgang fiel ren im Jahr 2001 die Herstellung von Geräten zur Elektrizi- damit stärker aus als der im Durchschnitt der neuen Län- tätserzeugung und -verteilung sowie der Sonstige Fahrzeug- der (–0,1 Prozent). Deutschlandweit konnte ein Wachstum bau. Hingegen musste die Branche Glasgewerbe, Keramik, von 0,6 Prozent erzielt werden. Verarbeitung von Steinen und Erden gegenüber dem Vorjahr Umsatz- und Beschäftigungseinbußen hinnehmen, was aber Hauptursache für die skizzierte Entwicklung in Sachsen- sicherlich der Nähe zum Baugewerbe wichtiger Fachberei- Anhalt ist nach wie vor die ungleichgewichtige Polarität che innerhalb dieser Branche geschuldet ist. in den Entwicklungen der Industrie und des Baugewer- bes. Der Einbruch im Baugewerbe hielt nicht nur an, son- Im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr war ein dern verschärfte sich noch in den neuen Ländern 2001 im reales Wachstum der Bruttowertschöpfung in Höhe von Vergleich zum Vorjahr. Dem Rückgang der Bruttowert- 1,3 Prozent (was im Vergleich mit dem ostdeutschen oder schöpfung im sachsen-anhaltischen Baugewerbe in Höhe auch gesamtdeutschen Wachstum in diesem Bereich leicht von 14,1 Prozent steht eine Schrumpfung des ostdeut- unterdurchschnittlich war) zu verzeichnen. Der reale Zu- schen Baugewerbes insgesamt von 11,5 Prozent und in wachs im Bereich Finanzierung, Vermietung und Unterneh- Gesamtdeutschland von 6,6 Prozent gegenüber. Dies spie- mensdienstleister betrug 2,0 Prozent. Die öffentlichen und gelt sich auch wider im erneuten Rückgang des bauge- privaten Dienstleister mussten im Jahr 2001 einen Rück- werblichen Umsatzes 2001/2000 von 19,8 Prozent und gang um 0,9 Prozent hinnehmen. weiterem massiven Beschäftigungsabbau (rund 7 000 Be- Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität gemessen schäftigte weniger als 2000) auf nunmehr knapp 31 500 am BIP je Erwerbstätigen erreichte im Jahr 2001 Arbeitnehmer (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten). 39 244 Euro). Das sind 104 Prozent der ostdeutschen Flä- Trotz dieses massiven Kapazitätsanpassungsprozesses in chenländer und 77 Prozent des gesamtdeutschen Niveaus. der Bauwirtschaft Sachsen-Anhalts betrug deren Anteil an der Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche immer Insgesamt gesehen hat sich der Trend zum Aufbau einer noch 9,4 Prozent – im Vergleich dazu in den westdeut- breiteren industriellen Basis deutlich gefestigt. Dies ist auf Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 145 – Drucksache 15/861 dem Weg zu einer strukturell ausgewogenen Wirtschafts- gewerbes um 53 000 Personen an, wobei insbesondere der landschaft ein wichtiger Baustein. Problemlagen, wie ver- Bereich Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienst- breiteter Eigenkapitalmangel und allgemeine Liquiditäts- leister mit 48 600 Erwerbstätigen mehr seit 1991 einen be- probleme, konnten bereits deutlich abgebaut werden. achtlichen Anstieg um 60 Prozent erzielen konnte. Aufgaben der Bestandspflege, auch in Verbindung mit der Privatisierungsnachsorge, haben zunehmend weniger Ge- Arbeitslosigkeit und Zweiter Arbeitsmarkt wicht. Nirgendwo spiegeln sich die Konsequenzen der sozio- ökonomischen Transformation Sachsen-Anhalts deutlicher Erwerbstätigkeit wider als auf dem Arbeitsmarkt. Die Einführung der ent- (Quelle: Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes sprechenden Institutionen der alten Bundesrepublik und der Länder; Berechnungsstand Februar 2002) Deutschland hat mit Beginn der 90er aus dem Beschäfti- Danach wird für Deutschland im Durchschnitt des Jahres gungssystem der DDR einen Arbeitsmarkt gemacht. Ar- eine Zunahme der Erwerbstätigkeit um 67 000 Personen ge- beitsrecht, Tarifautonomie, Arbeitsförderung, Betriebsver- genüber 2000 nachgewiesen. In den neuen Ländern konnte fassungsgesetz; so hießen die formellen Institutionen, die der bereits im Jahr 2000 zu verzeichnende rückläufige transferiert wurden. Die Anpassung der „informellen Insti- Trend nicht gebrochen werden. Dabei musste Sachsen-An- tutionen“, also der Gewohnheiten, traditionellen Denkmus- halt den zweitstärksten absoluten Rückgang unter den neuen ter und moralischen Überzeugungen, ist noch längst nicht Ländern mit 24 300 Personen hinnehmen. Im Land waren abgeschlossen; und es wäre ein Wunder, wenn die oben ge- damit 1 033 400 Personen im Jahre 2001 erwerbstätig. Vom nannten formellen Institutionen der Bundesrepublik diesen Rückgang um 22 800 Erwerbstätige im Produzierenden Wandel unverändert überstehen würden. Gewerbe Sachsen-Anhalts entfielen allein 20 800 auf das Viele Unzulänglichkeiten in der Funktionsfähigkeit des Ar- Baugewerbe, das waren 7,4 Prozent bzw. 13,9 Prozent Er- beitsmarktes in Sachsen-Anhalt waren in den 90er Jahren werbstätige weniger als im Jahr 2000. Einzig die Dienstleis- noch auf diesen institutionellen Wandel zurückzuführen. tungsbereiche konnten einen leichten Erwerbstätigenzu- Doch deren Bedeutung nimmt ab. Die genannten Institutio- wachs verzeichnen. Innerhalb dieser verzeichnete der nen haben sich auch unter Transformationsbedingungen be- Bereich Grundstückswesen, Vermietung und Unterneh- währt und deren Akzeptanz in der Bevölkerung steigt. Das mensdienstleister ein Plus von 4,2 Prozent. gilt insbesondere auch für die Arbeitsförderung und die Ar- Deutlich ersichtlich ist eine Verschiebung der Beschäf- beitsverwaltung, deren Leistungen in den Zeiten des Um- tigung zum Dienstleistungsbereich hin. 68,9 Prozent der bruchs unentbehrlich waren und weiterhin sein werden. Erwerbstätigen Sachsen-Anhalts waren hier im vergange- Verursacht durch die Rezession in den Jahren 1996/97 ist nen Jahr tätig. 1991 lag ihr Anteil an den Erwerbstätigen des die Arbeitslosenquote auf über 20 Prozent gestiegen und Landes noch bei 51,7 Prozent. Absolut gesehen stieg die stagniert seitdem – mit saisonalen Schwankungen – auf die- Zahl der erwerbstätigen Personen des Dienstleistungs- sem Niveau. Zuletzt in 2001 war eine leichte Entspannung

Tabelle1 Entwicklung der Erwerbstätigen (Erwerbstätige im Inland) in Sachsen-Anhalt in 1000 Revidierte Ergebnisse des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Land- und Forst- wirtschaft, Fischerei 96,1 55,2 44,9 43,2 40,1 37,4 39,7 42,1 40,2 38,0 35,4 Produzierendes Gewerbe 519,1 417,6 397,6 400,4 406,8 384,8 358,7 344,8 329,3 309,0 286,2 Dienstleistungs- bereiche 658,8 653,1 657,3 677,4 689,1 691,3 694,5 706,6 714,0 710,7 711,8 Zusammen 1 274,1 1 125,9 1 099,8 1 121,0 1 136,0 1 113,5 1 092,9 1 093,5 1 083,5 1 057,7 1 033,4 Veränderung gegenüber dem Vorjahr abs. –148,2 –26,1 21,2 15,0 –22,5 –20,6 0,6 –10,0 –25,8 –24,3 in % –11,6 –2,3 1,9 1,3 –2,0 –1,9 0,1 –0,9 –2,4 –2,3 Veränderung gegenüber 1991 abs. –148,2 –174,3 –153,1 –138,1 –160,6 –181,2 –180,6 –190,6 –216,4 –240,7 in % –11,6 –13,7 –12,0 –10,8 –12,6 –14,2 –14,2 –15,0 –17,0 –18,9 Drucksache 15/861 – 146 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode zu verzeichnen. Ohne die Maßnahmen der aktiven Arbeits- Arbeitslosen, bedingt durch vermehrte Rentenübergänge, marktpolitik läge die Arbeitslosenquote rund 5 Prozent- insbesondere von Frauen, ab. Ein Überblick zu dieser alles punkte höher. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen steigt andere als zufriedenstellenden Arbeitsmarktsituation ist den kontinuierlich. Zuletzt hat die Jugendarbeitslosigkeit deut- folgenden Tabellen zu entnehmen. lich zugenommen; dagegen nimmt der Anteil der älteren

Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt von 1994 bis 2001

Arbeitslose Insgesamt Arbeitslose Frauen Arbeitslosenquote*) Arbeitslosenquote**) 1994 225 435 144 223 17,6 16,7 1995 208 149 128 141 16,5 15,7 1996 234 451 133 759 18,8 17,7 1997 270 443 151 421 21,7 20,3 1998 272 133 148 684 21,7 20,4 1999 272 144 148 143 21,7 20,3 2000 272 801 143 991 21,4 20,2 2001 264 492 135 918 20,9 19,7

*) in Prozent; bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen. **) in Prozent; bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen.

Frauenanteil an der Arbeitslosigkeit von 1994 bis 2001

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Frauenanteil an der Arbeits- losigkeit*) 64,0 61,6 57,0 56,0 54,6 54,4 52,8 51,4 An ABM*) 61,6 68,9 66,3 63,0 63,5 60,1 61,3 58,8 An SAM*) 33,1 33,3 39,5 48,0 51,0 49,7 55,7 57,0 An FbW*) 58,8 60,9 61,3 58,4 57,2 56,9 56,0 55,0

*) in Prozent

Arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahre in Sachsen-Anhalt von 1994 bis 2001

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahre 26 352 22 919 24 775 27 218 26 229 26 280 29 300 28 688 Frauenanteil*) 55,8 52,4 46,4 44,5 42,6 42,7 40,2 39,3 Arbeitslosenquote*) k. A. 14,2 15,8 17,9 17,8 17,5 18,5 17,1

*) in Prozent

Arbeitslose über 55 Jahre in Sachsen-Anhalt von 1994 bis 2001

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

Arbeitslose über 55 Jahre 22 599 30 517 42 592 52 884 57 095 58 760 51 941 41 353 Frauenanteil*) 62,7 62,6 57,7 56,9 56,5 54,6 53,3 52,5 Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit*) 10,0 14,7 18,2 19,6 21,0 21,6 19,0 15,6

*) in Prozent Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 147 – Drucksache 15/861

Die Struktur der Arbeitslosigkeit zeigt folgendes Bild: Der zwischen Güter- und Arbeitsmarktentwicklung bestimmt Rückgang des Frauenanteils an den Arbeitslosen setzte sich wurden. Der Umtauschkurs von 1 zu 1 in der Währungs- in den letzten Jahren fort. union vernichtete mit einem Schlag die außenwirtschaft- Gemessen an diesem Anteil war der Einsatz der arbeits- liche Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Ökonomie. marktpolitischen Instrumente für Frauen überdurchschnitt- Die geringe Produktivität der ostdeutschen Betriebe war im lich. Damit „normalisiert“ sich die Lage der Frauen auf dem Außenhandel nur durch einen günstigen Wechselkurs und, Arbeitsmarkt allmählich, der Anteil lag zuletzt bei rund nicht zu vergessen, durch sehr geringe, letztendlich gesell- 50 Prozent. schaftlich subventionierte Lohnkosten zu kompensieren. Nach der Währungsunion und staatlichen Einheit konnte der Jugendliche unter 25 Jahre blieben lange in unterdurch- Kostendruck der Produktivitätslücke voll auf den Faktor Ar- schnittlichem Maß von Arbeitslosigkeit betroffen. beit durchschlagen, mit der Folge, dass in einer schrumpfen- Ihr Anteil an der Arbeitslosigkeit ging zuletzt leicht zurück. den Wirtschaft Arbeit durch Kapital substituiert wurde. Das Trotzdem: Weder die längere Verweildauer der Jugendli- Ergebnis ist dann Arbeitslosigkeit. chen im Bildungssystem noch die besonderen arbeitsmarkt- Hinzu kam, dass der Tauschhandel mit Realgütern mit den politischen Anstrengungen des Landes, der Bundesanstalt Ländern Osteuropas aufgrund der dortigen politischen Ver- für Arbeit und der Bundesregierung haben für Sachsen-An- werfungen zum Erliegen kam. Und es gab natürlich auch halt das Faktum aus der Welt schaffen können, dass über Politikversagen: Dass die Finanzierung der Kosten der deut- dem Bedarf der Betriebe ausgebildet wird und somit die schen Einheit vornehmlich über die Sozialversicherungsbei- Eingliederung der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt an der träge bewerkstelligt wurde, hat den Faktor Arbeit gesamt- zweiten Schwelle häufig scheitert. wirtschaftlich zusätzlich verteuert. Außerdem wurde durch Die Zahl der älteren Arbeitslosen ist dagegen rückläufig. die Subventionierung der Baubranche Kapital fehlgesteuert, Nachdem die Vorruhestandsregelungen ausgelaufen sind, was sich heute darin zeigt, dass die Entwicklung der Ar- hatten sich Zahl und Anteil der Arbeitslosen über 55 Jahre beitslosigkeit in den neuen Ländern stark vom Schrump- von Jahr zu Jahr erhöht. Inzwischen gibt es eine Trendum- fungsprozess in der Bauwirtschaft dominiert wird, während kehr, die vor allem durch Rentenübergänge älterer Frauen die positiven Tendenzen im Verarbeitenden Gewerbe und verursacht ist. bei den Dienstleistungen gesamtwirtschaftlich nicht sichtbar werden. Letztlich war die Wirtschaftsförderung in der ersten Was die Wiedereingliederungschancen für diese Gruppe un- Epoche der Transformation zu stark auf kapitalintensive Be- ter den Arbeitslosen angeht, so muss man unterscheiden: triebe fixiert; dies führte zu einer weiteren Verzerrung der Die Langzeitarbeitslosen unter ihnen haben nur geringe In- relativen Preise zuungunsten von Arbeit. tegrationschancen. Hier sind aktive Übergänge zur Rente im zweiten Arbeitsmarkt oder auch Optionen zum Rückzug Obwohl sich die politischen Akteure der Bundesrepublik vom Arbeitsmarkt anzubieten. Für alle anderen, insbeson- mehr oder weniger bewusst für eine wirtschaftspolitische dere die gut qualifizierten älteren Arbeitslosen, sind die Ein- Schocktherapie entschieden haben, gibt es Indikatoren, die gliederungsanstrengungen, wie für jede marktbenachteiligte zeigen, dass die oben beschriebene Angebotsseite des Ar- Gruppe, in Zukunft zu verstärken. beitsmarktes ebenso wichtig ist, um den Stand der Dinge Die Gründe für dieses Bild des sachsen-anhaltischen Ar- auf dem Arbeitsmarkt zu erklären. Die Erwerbstätigenquote beitsmarktes sind vielfältig: Auf der Angebotsseite des Ar- in Sachsen-Anhalt, also der Anteil der Erwerbstätigen (ohne beitsmarktes gibt es weiterhin eine verhältnismäßig hohe Erwerbslose) an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, Erwerbsorientierung in der Bevölkerung im erwerbsfähi- liegt bei 58 Prozent. Dieser Wert hat sich seit 1997 nur gen Alter (15 bis 65 Jahre). Die Erwerbsquote liegt bei leicht verändert. Der Gesamtdurchschnitt in Westdeutsch- über 76 Prozent und verändert sich trotz schlechter Ar- land liegt bei 64 Prozent. Nun darf man natürlich nicht ver- beitsmarktsituation kaum. Diese hohe Erwerbsquote, insbe- gessen, dass in dieser Quote auch die öffentlich geförderte sondere bei Frauen, ist beschäftigungspolitisch höchst vor- Beschäftigung enthalten ist und somit die neuen Länder hier teilhaft und ein wichtiges Zukunftspotenzial. Abwanderung günstiger erscheinen, als es die Arbeitsmarktlage eigentlich und berufsbedingtes Pendeln wirken zwar entlastend, aber zulassen würde. gleichzeitig drängen noch immer geburtenstarke Jahrgänge Die arbeitsmarktpolitische Problemlage verschiebt sich nun- auf den Arbeitsmarkt und die erwerbsfähige Bevölkerung mehr: Die Lohnpolitik ist inzwischen kein wesentlicher Fak- nimmt nur leicht ab – allerdings zuletzt mit zunehmender tor für das Arbeitsmarktungleichgewicht. Die Angleichung Tendenz. der Tariflöhne hat sich verlangsamt und die Effektivlöhne Ebenfalls angebotsmindernd wirkt die zunehmende Nei- sind bei schwindender Tarifbindung und höherer Spreizung gung zum Hochschulstudium – insbesondere bei Frauen – der Löhne nach unten durchaus produktivitätsorientiert. Das und die damit verbundene Verlängerung des Verbleibs von Gebot einer produktivitätsorientierten Lohnpolitik wird mo- Erwerbsfähigen im Bildungssystem. Am anderen Ende der mentan in vielen Berufen eher durch zu geringe Löhne ver- Altersskala führten die Maßnahmen zum Altersübergang letzt. Dadurch entsteht die Gefahr, dass Fachkräfte abwan- und zur Frühverrentung zur Reduzierung des Arbeitsange- dern – oder nicht in das Land kommen. botes. Gleichgerichtet wirkt die berufliche Weiterbildung. Die derzeitige Arbeitsmarktsituation in Sachsen-Anhalt Trotzdem ist der Angebotsdruck immer noch höher als auf zeichnet sich durch das gleichzeitige Auftreten mehrerer dem Arbeitsmarkt der alten Länder. Typen von Arbeitslosigkeit aus: Es dominiert eine durch Auf der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes gab es eine Viel- Kapital- und Unternehmensmangel verursachte Arbeitslo- falt von negativen Einflüssen, die durch einen sich selbst- sigkeit, die durch die Langzeitwirkungen des ökonomischen verstärkenden, abwärts gerichteten Prozess im Wechselspiel Strukturbruchs erzeugt wird und erst beseitigt werden kann, Drucksache 15/861 – 148 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode wenn sich die sachsen-anhaltische Volkswirtschaft über – Chemische Industrie – Umsatzplus 44,3 Mio. Euro mehrere Jahre hinweg auf einem höheren Wachstumspfad (Zunahme von 1,2 Prozent) (Gesamtumsatzvolumen als zurzeit befindet. von 7,2 Mrd. Euro); Mit der Dauerhaftigkeit der Arbeitslosigkeit geht eine – Ernährungsgewerbe – Umsatzplus 651,0 Mio. Euro Strukturveränderung einher: Der Anteil der Langzeitarbeits- (+16,7 Prozent). (Gesamtumsatzvolumen = 8,9 Mrd. losen und der Gruppen mit vermittlungshemmenden Merk- Euro); malen steigt an. Die damit verbundene Entwertung von Hu- – Metallerzeugung und -bearbeitung – 7,5 Prozent mankapital führt dann, bei gleichzeitig quantitativ und mehr (Jahresumsatz 3,4 Mrd. Euro); qualitativ unzureichender Ausbildungsbereitschaft der Wirt- schaft, dazu, dass die Arbeitslosen nicht dem Qualifikati- – Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren – onsbedarf der Unternehmen entsprechen („Mismatch“). 18,0 Prozent bzw. 158,2 Mio. Euro Umsatzplus (seit Dieses gleichzeitige Auftreten von Arbeitskräftemangel und 1991 hat sich der Umsatz in diesem Wirtschaftszweig Arbeitskräfteüberschuss wird die Situation in Sachsen-An- sogar verachtfacht); halt in den kommenden Jahren zunehmend kennzeichnen – Erfreulich ist auch die sehr gute Umsatzentwicklung und die Agenda für die Arbeitsmarktpolitik setzen. in weiteren Branchen: Sowohl die Herstellung von Metallerzeugnissen als auch der Sonstige Fahrzeug- 2.2 Zur sektoralen Entwicklung bau konnten deutlich an Umsatz zulegen (11,8 Pro- Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, zent bzw. 26,7 Prozent). Verarbeitendes Gewerbe – Auch das Auslandsgeschäft nach Branchen verlief hier In den letzten Jahren entwickelt sich die sachsen-anhalti- besser als noch vor einem Jahr, was sich in den gestiege- sche Industrie positiv – seit ca. 1995 hat sie die Rolle des nen Umsätzen widerspiegelt: Konjunkturmotors übernommen, die bis dahin seitens der – Ernährungsgewerbe legte um ca. 21 Prozent zu; Bauwirtschaft wahrgenommen wurde. – in der Chemischen Industrie wurde mit 1,4 Mrd. Dies ist von herausragender Bedeutung im Anpassungspro- Euro eine Exportquote von 38,8 Prozent erzielt – die zess, weil die weiteren Fortschritte z. B. im Dienstleistungs- höchste unter allen Branchen im Land; bereich, im Handel und im Handwerk maßgeblich davon – aber auch die Metallerzeugung und -bearbeitung so- abhängen dass es gelingt, in zunehmenden Maße auch über- wie die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwa- regional Erträge zu erwirtschaften und Einkommen und Be- ren weisen weit überdurchschnittliche Exportquoten schäftigung zu sichern. Dass dies der heimischen Wirtschaft aus (37,8 Prozent bzw. 25,9 Prozent). zunehmend besser gelingt, zeigt die Entwicklung des Jahres 2001 im Verarbeitenden Gewerbe. Träger der Entwicklung – Umsatzverluste mussten vor allem Bereiche, die mit sind auch hier mittelständische Unternehmen. dem Baugewerbe verbunden sind, hinnehmen. Die zu- sammengefasste Branche Glasgewerbe, Keramik, Verar- – Im Durchschnitt des Jahres 2001 waren in den 1 275 In- beitung von Steinen und Erden weist Umsatzeinbußen dustriebetrieben (mit 20 und mehr Beschäftigten) mehr von 4,4 Prozent für das Jahr 2001 aus. Auch für die Her- als 103 000 Arbeitnehmer beschäftigt. stellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen war 2001 – Die Entwicklung im vergangenen Jahr war von enormen nicht das beste Jahr – gegenüber dem Vorjahr ebenfalls Umsatzsteigerungen geprägt gewesen. Dies spiegelt sich ein Umsatzrückgang von 3,8 Prozent. sowohl bei den Erlösen der Inlands- als auch Auslands- – Deutliche Beschäftigungszuwächse gab es vor allen Din- geschäfte wider (Mit einem Umsatzvolumen von insge- gen im Ernährungsgewerbe (größter Arbeitgeber), im samt 20,11 Mrd. Euro erwirtschafteten die Betriebe die- Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren ses Bereiches 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies (Beschäftigtenniveau von 1991 als einzige Branche entspricht einem Umsatzplus von über 1 Mrd. Euro). übertroffen – mehr als 15 Prozent) und bei der Herstel- Gegenüber 1991 konnte der Umsatz um fast 78 Prozent lung von Metallerzeugnissen gesteigert werden. – Auch das Auslandsgeschäft der Betriebe Sachsen-An- – größter Beschäftigtenabbau: Herstellung von Kraftwa- halts legte im Jahr 2001 kräftig zu. Das im Ausland rea- gen und Kraftwagenteilen sowie im Glasgewerbe, Kera- lisierte Umsatzvolumen betrug im Jahr 2001 rund mik und Verarbeitung von Steinen und Erden. 3,8 Mrd. Euro. Die Exportquote, der Anteil des Aus- Auch im laufenden Jahr setzte sich die positive Entwicklung landsumsatz am Gesamtumsatz, lag folglich bei fort. So lagen bis auf den Monat Mai alle Umsätze über dem 18,4 Prozent. Im Jahr zuvor betrug sie 15,7 Prozent. jeweiligen Vorjahresmonat, so dass insgesamt ein Umsatz- Trotz der Steigerung im vergangenen Wirtschaftsjahr ist plus von rund 344 Mio. Euro im ersten Halbjahr des Jahres die Exportquote noch unterdurchschnittlich ausgeprägt. 2002 verzeichnet werden kann. Das sind 3,4 Prozent mehr Die Produktion ist noch zu stark an der Erschließung re- als im Vorjahreszeitraum erbracht werden konnten. Die Ent- gionaler Märkte orientiert; nur in einzelnen Wirtschafts- wicklung verlief jedoch in den einzelnen Branchen sehr dif- zweigen konnten hohe Exportquoten erzielt werden. Für ferenziert. die neuen Länder liegt die Exportquote für das Jahr 2001 Der Absatz auf ausländischen Märkten verstärkte sich wei- bei 23 Prozent, für die Gesamtdeutschlands werden so- ter. 131 Mio. Euro des gesamten Umsatzzuwachses wurden gar 37 Prozent ausgewiesen. im Ausland erzielt. Prozentual legte dieser um 6,9 zu. Die – Fast alle Branchen konnten ihre Umsatzerlöse in 2001 Exportquote liegt für den Betrachtungszeitraum bei gegenüber dem Vorjahr steigern. 19,4 Prozent, was auch Ausdruck für die zunehmende Etab- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 149 – Drucksache 15/861 lierung der sachsen-anhaltischen Industrie auf ausländi- Jahr ohne Aufholeffekte und Impulse aus Reparaturarbeiten schen Märkten ist. auf 0,3 Prozentpunkte und der Wachstumsgewinn infolge des Mitteleinsatzes zur Beseitigung der Flutschäden im Baugewerbe kommenden Jahr auf 2 Prozentpunkte geschätzt. Bauhauptgewerbe Obwohl Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung stets große Unsicherheiten infolge der Vielzahl der nicht genau (hierzu gehören nach der amtlichen Statistik Hoch- und abschätzbaren Einflussfaktoren beinhalten wird davon aus- Tiefbau sowie vorbereitende Baustellenarbeiten; Betriebe gegangen, dass die Industrie den eingeschlagenen Expansi- mit mehr als 20 Beschäftigten) onskurs beibehalten wird, wobei das Wachstum über dem Im Gegensatz zum Beginn der 90er-Jahre als das Bauhaupt- der westdeutschen Industrie liegt. Außerdem wird sich die gewerbe auch in Sachsen-Anhalt Konjunkturmotor war Einbindung der Industrie in die Internationale Arbeitstei- (Kapazitätsüberzeichnung infolge des enormen Nachholbe- lung weiter verstärken – die Exportquote wird steigen. Der darfs im Infrastruktur-, Gewerbebau- und privatem Baube- Schrumpfungsprozess im Baugewerbe setzt sich fort. Die reich), ist es seit ca. 1995 durch massive Kapazitätsanpas- industrielle Basis ist allerdings noch zu schmal, um gesamt- sungen gekennzeichnet wirtschaftlich höhere Wachstumsraten als die der westdeut- schen Länder zu erreichen. Die derzeitigen Entwicklungen im Baubereich überdecken die deutlich positiven Tendenzen in den anderen Wirt- schaftsbereichen – insbesondere die des Verarbeitenden Ge- B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel werbes. 1 Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel Im Jahr 2001 reduzierte sich die Beschäftigtenzahl erneut im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe drastisch; waren im Jahr 2000 noch 848 Betriebe mit rund a) Oberstes Ziel aller Maßnahmen zur Entwicklung der 38 500 Beschäftigten zu zählen, belief sich die Anzahl der Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt ist es, die Leistungs- Betriebe auf knapp 700 mit ca. 31 500 Beschäftigten. fähigkeit der Unternehmen und die Produktivität der Er- werbstätigen in allen Bereichen der Wirtschaft zu erhöhen. Der Gesamtumsatz lag 19,8 Prozent unter dem Niveau des Damit sollen die Wirtschaftskraft und die Beschäftigungs- Jahres 2000 (5,3 Mrd. Euro). Dabei wirkte sich insbeson- möglichkeiten nachhaltig erhöht werden. Die strukturelle dere der niedrige Umsatz im Hochbau negativ aus (Rück- Anpassung der Unternehmen und der Erwerbspersonen an gang um 26 Prozent). Allein im Wohnungsbau mussten die Marktbedingungen sind zu unterstützen, wodurch die re- Umsatzeinbußen von 36,5 Prozent bzw. ein Jahresumsatz- gionale Wirtschaftsstruktur grundlegend verbessert werden minus von einer viertel Milliarde Euro hingenommen wer- soll. den. Aber auch der Tiefbau entwickelte sich mit einem Rückgang von 13,2 Prozent negativ. Es wird angestrebt, die Leistungsfähigkeit der Unternehmen und die Produktivität der Erwerbstätigen in allen Bereichen Die Auftragsbestände lagen zum Jahresende 2001 um 16 Pro- der Wirtschaft zu erhöhen. zent unter dem Niveau des Vorjahres,wobei insbesondere die Nachfrage nach Hochbauleistungen um 24 Prozent zurück- Gefördert werden soll das Entstehen einer breit gefächerten ging und die Tiefbauaufträge um 9 Prozent schrumpften. modernen Wirtschaftsstruktur. Neben der Ansiedlung von Großbetrieben kommt der Förderung von kleinen und mit- Die Baugenehmigungen, als weiterer wichtiger Indikator telständischen Betrieben eine besondere Bedeutung zu, um der bauwirtschaftlichen Entwicklung, sind in 2001 gegen- so die Grundlage für mehr Wachstum und Einkommen so- über dem Vorjahr stark rückläufig. Hier sind mit fast 8 000 wie für zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen. Genehmigungen 19 Prozent weniger zu verzeichnen. Dabei zeigt sich vor allem die schwierige Lage im Wohnungsbau, Wichtige Voraussetzungen hierfür sind günstige Rahmenbe- wo die sinkende Zahl der Baugenehmigungen sich deutlich dingungen für Investitionen sowie eine moderne, auf die im Umsatz 2001 widerspiegelt. Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnittene, gewerbenahe In- frastruktur. Hierzu zählen auch Schulungs- und Ausbil- Prognosen zu wirtschaftlichen Entwicklung dungsstätten für Arbeitnehmer und Manager. Nach Veröffentlichung der neuesten Quartalsdaten der Im Bereich der Industrie wird sich der 1991 begonnene Um- Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die Bundesre- strukturierungsprozess weiter fortsetzen. Die Anpassung an publik hat z. B. das IWH seine Konjunkturprognose für das sich ändernde Marktverhältnisse und -bedingungen erfor- laufende und das kommende Jahr nach unten korrigiert. Für dert weiterhin in großem Umfang gewerbliche Investitionen dieses Jahr wird ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in zur Errichtung, Erweiterung und Modernisierung sowie zur Gesamtdeutschland gegenüber dem Vorjahr von nur noch Umstellung und grundlegenden Rationalisierung der Be- 0,6 Prozent und für das kommende Jahr von 2,3 Prozent er- triebe. Außerdem sind eine weitere Auflockerung der Bran- wartet. Ostdeutschland kann in diesem Jahr ein „Nullwachs- chenstruktur durch Diversifizierung sowie die Ansiedlung tum“ und im Jahr 2003 ein Wachstum von 3,5 Prozent errei- weiterer Unternehmen erforderlich. Ziel dieser privaten In- chen. In dieser neuen Prognose wurde auch versucht, die vestitionen ist die Modernisierung und Erneuerung des Pro- Folgen der Hochwasserkatastrophe für die gesamtwirt- duktionspotenziales, Steigerung der Arbeitsproduktivität schaftliche Aktivität abzuschätzen. Während die Flut in und Schaffung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze. Deutschland insgesamt im Großen und Ganzen konjunktur- Im ländlichen Raum kommt es darauf an, wohnortnahe Ar- neutral wirken dürfte, lässt sie für dieses Jahr die bis dahin beitsplätze außerhalb des Agrarsektors durch Ansiedlung ohnehin schwachen Wachstumsaussichten im Osten gänz- von Unternehmen und Unternehmensgründungen zu schaf- lich schwinden. Der Wachstumsverlust wurde für dieses fen. Im Übrigen bieten die ländlichen Räume des Landes Drucksache 15/861 – 150 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Sachsen-Anhalt hervorragende Möglichkeiten, den Frem- In jedem Falle, also sowohl bei einer 25-, 30- oder 35-pro- denverkehr zu entwickeln. Voraussetzung hierfür sind vor zentigen Förderung, erhöht sich für Vorhaben von KMU der allem die weitere Standortverbesserung der vorhandenen Fördersatz um 15 Prozentpunkte. Bettenkapazitäten und die Verbesserung der gewerbenahen Fremdenverkehrsinfrastruktur. In den B-Fördergebieten verringern sich die genannten Höchstfördersätze um 7 Prozentpunkte. Ging es anfangs der 90er Jahre im Rahmen der Verbesse- rung der wirtschaftsnahen Infrastruktur vor allem um die Es können auch ausschließlich lohnkostenbezogene Zu- Neuerschließung von Industrie- und Gewerbeflächen, wird schüsse gewährt werden. Ziel ist es, Vorhaben, die ihrer Art die seit einigen Jahren praktizierte Revitalisierung vorhan- nach geringe Sachinvestitionen erfordern, aber personal- dener Industriebrachen und die bedarfsbezogene Erweite- intensiv sind, fördern zu können. Damit sollen beschäfti- rung bestehender Standorte konsequent fortgesetzt werden. gungswirksamere Maßnahmen besser unterstützt werden. Für Maßnahmen der beruflichen Umschulung und Qualifi- Eine Förderung von Unternehmen des Fremdenverkehrs er- kation werden Ausbildungs-, Fortbildungs- und Umschu- folgt nur für Vorhaben in Gebieten mit einer touristischen lungsstätten errichtet und bestehende Einrichtungen ent- Präferenz. Darüber hinaus können Vorhaben von Unterneh- sprechend ausgebaut. men des Fremdenverkehrs, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, gefördert werden, wenn ein besonderes Landesin- Außerdem sollen Gewerbezentren auf- und bestehende wei- teresse vorliegt. Dies liegt regelmäßig dann vor, wenn mit ter ausgebaut werden, die durch zeitlich befristete Bereit- dem Vorhaben eine qualitativ oder quantitativ bedeutende stellung von Räumlichkeiten und von gemeinsamen Diens- Verbreiterung des Arbeitsplatzangebotes erfolgt oder beson- ten für private Unternehmen die Existenzgründung fördern dere Synergieeffekte erreicht werden. sowie durch die Entstehung, Anwendung und Weiterent- wicklung und Ausbreitung von neuem technischen Wissen Im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur liegen die die Entwicklung und Produktionsaufnahme neuer Produkte Schwerpunkte der Förderung bei der Errichtung bzw. dem erleichtern. Ausbau von Innovations-, Technologie- oder Gründerzent- ren. Es besteht ein Netz von Innovations- und Gründerzent- Die Gemeinschaftsaufgabe ist in ihren förderpolitischen ren, die sich zu Kompetenzzentren für Branchen profiliert Zielen auf die Schwerpunkte der Regionalisierung der haben. Sie sind Inkubatoren für Gründer und für die Zusam- Strukturpolitik ausgerichtet. Die GA-Förderung wird im menarbeit innovativer Firmen mit wissenschaftlichen Ein- Rahmen von Landesinitiativen in die Umsetzung regionaler, richtungen. lokaler, urbaner und forschungsorientierter Verbundprojekte einbezogen, die als Ergebnis regionaler Entwicklungskon- Weitere Schwerpunkte sind die Errichtung bzw. der Ausbau zeptionen (REK) und regionaler Aktionsprogramme (RAP) von Gewerbezentren im ländlichen Raum, der Revitalisie- für die Regionen des Landes vorliegen und eines integrier- rung von Altstandorten und der Erschließung von Industrie- ten Förderansatzes bedürfen. Unter Verbundprojekten sind gebieten. Im Bereich des Tourismus werden auch Vorhaben hierbei komplexe regionale Entwicklungsvorhaben zu ver- zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur gefördert. stehen, die sich aus Einzelmaßnahmen zusammensetzen Der Fördersatz richtet sich dabei nach der Spezifik des Vor- und einen regionalen, lokalen etc. Entwicklungsschub aus- habens und kann maximal 90 Prozent erreichen. lösen sollen. Bei der Förderung der Erstellung integrierter regionaler Ent- Zusätzlich können Regionalmanagement-Vorhaben geför- wicklungskonzepte (REK) konzentriert sich die GA-Beteili- dert werden. gung in Sachsen-Anhalt auf Konzepte, die unterhalb der b) Die Landesregelungen für Sachsen-Anhalt gehen im Be- von der Raumordnung und Landesplanung vorgegebenen reich der Förderung der gewerblichen Wirtschaft (ein- Regionen angesiedelt sind. Jedoch müssen sich diese Kon- schließlich Fremdenverkehr) von einem Regelfördersatz in zepte in jedem Falle auf Gemeindegrenzen überschreitende der Höhe von 25 Prozent aus. Standortbereiche beziehen. Dieser Fördersatz wird für Vorhaben, die in den Landesre- Die Schwerpunkte solcher Entwicklungskonzepte im Rah- gelungen definierte Kriterien erfüllen, um 5 bzw. 10 Pro- men integrierter REK werden in Bezug auf vom Struktur- zentpunkte erhöht. wandel besonders betroffene Regionen und im Bereich der Konzipierung touristischer Regionen gesehen. Für die Förderung mit einer Intensität von 30 Prozent muss eines der Kriterien Neuansiedlung, qualitative oder quanti- c) Die im Finanzierungsplan 2002 bis 2007 genannten Ent- tative Verbreiterung des Arbeitsplatzangebotes, Schaffung wicklungsaktionen und Finanzmittel (siehe am Schluss der hochwertiger Arbeitsplätze, Schaffung von Arbeitsplätzen Anmeldung) dienen der Schaffung neuer und der Sicherung für Frauen oder Schaffung von Ausbildungsplätzen erfüllt vorhandener Arbeitsplätze sowie der Verbesserung der ge- sein. werbenahen Infrastruktur. Das regionalpolitische Instru- mentarium stellt ein Angebot dar. Ob, in welcher Weise und Die Gewährung des Höchstfördersatzes von 35 Prozent ist in welchem Umfang davon Gebrauch gemacht wird, hängt an die Erfüllung noch anspruchsvollerer Kriterien gebun- stark von den regionalen Engpässen sowie davon ab, welche den. Es muss sich z. B. um Vorhaben zur Existenzgründung Investitionsvorhaben geplant und im Sinne der regionalpoli- oder zur qualitativen und quantitativen Verbreiterung des tischen Ziele gefördert werden können. Arbeitsplatzangebotes handeln. Hinsichtlich der Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen, Arbeitsplätzen für Frauen Die Aufteilung auf die verschiedenen Investitionsbereiche oder Ausbildungsplätzen sind hier höhere Kriterien als bei stellen Plandaten dar. Die Haushaltsansätze sind gegenseitig einer 30-prozentigen Förderung zu erfüllen. deckungsfähig und erlauben somit eine flexible Anpassung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 151 – Drucksache 15/861 an die Entwicklung des Antragsvolumens für die einzelnen len Möglichkeiten – neu ausgerichtet und werden fortentwi- Investitionskategorien. ckelt. Soweit die Förderprogramme betroffen sind, geht es dabei im Kern um eine grundlegende Vereinfachung und 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen Konzentration der Mittelstandsförderung sowie die allmäh- liche Weiterentwicklung des Förderinstrumentariums zu ei- a) EG-Regionalfonds nem Mix aus Darlehen, Zuschüssen (besondere Defizitbe- Im Rahmen der Förderperiode 2000 bis 2006 beteiligt sich reiche) und Beteiligungen (Risikokapital). die GA ebenfalls an Maßnahmen des EFRE in Höhe von Darüber hinaus werden gefördert: rund 65 Prozent der zur Verfügung stehenden EFRE-Mittel. Der Anteil EFRE GA(Bund, Land) beläuft sich im Schwer- – Forschung, Entwicklung und Innovation bei kleinen und punkt 1 (gewerbliche Wirtschaft, insbesondere KMU) auf mittleren Unternehmen durch Bundes- und Landeszu- 50 : 50 Prozent, im Schwerpunkt 2 (wirtschaftsnahe Infra- schüsse, struktur) auf 60 : 40 Prozent. Die im Land Sachsen-Anhalt – Investitionen zur Verbesserung innovativer technologie- zur Verfügung stehenden Strukturfondsmittel, die Schwer- orientierter Ausstattung und punkte des Förderprogramms und ihr finanzieller Umfang, sind durch das GFK festgeschrieben. Seine Genehmigung – der Technologietransfer sowie der weitere Ausbau von erfolgte am 19. Juni 2000. Forschungs-, Telematik, Kompetenz-, Technologie- und Gründerzentren sowie Technologieparks. b) Aufbau und Entwicklung des Mittelstandes – Modell- und Pilotvorhaben zur Einführung und Verbrei- Um den Anpassungsprozess der mittelständischen Wirt- tung von digitalen Informations-, Kommunikations- und schaft in Dienstleistungen, Handwerk und Handel zu verste- Medientechnologien und ihren Anwendungen im Rah- tigen und zu stärken sowie den Aufbau des industriellen men von Public-Private-Partnership Projekten und im Mittelstands zu fördern und voranzutreiben, verfolgt die all- Rahmen von Firmenpartnerschaften durch das Sonder- gemeine Wirtschaftspolitik neben der Wirtschaftsförderung programm Informationsgesellschaft. im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe die Ziele c) Aktionen im Forschungs- und Entwicklungsbereich – die Privatinitiative zu wirtschaftlicher Tätigkeit anzure- gen, Im Rahmen der Initiative für Forschung, Entwicklung und Technologie in Sachsen-Anhalt sind zur Stärkung der Inno- – Existenzgründungen zu fördern, vationskraft des Landes durch Förderung nicht-investiver – die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von kleinen Maßnahmen nachstehende Schwerpunkte u. a. zu unterstüt- und mittleren Unternehmen zu steigern, zen: – leistungsfähige Unternehmen in ihrer Existenz zu si- – Förderung des Einbringens von wissenschaftlichem chern und zu entwickeln. Know-how und Auffinden neuer Marktfelder durch den Personaltransfer von Absolventinnen und Absolventen Zu diesem Zweck können in Sachsen-Anhalt aus Universitäten oder Fachhochschulen in kleine und – durch ERP-Kredite und Eigenkapitalhilfe Existenzgrün- mittlere Unternehmen. dungen für private Betriebe erleichtert, – Förderung des technologischen Strukturwandels durch – Darlehen und Beteiligungen gewährt, Verbesserung regionaler Technologieentwicklung, Vor- – stille Beteiligungen bei kleinen und mittleren Unterneh- bereitung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, men eingegangen, Kooperationen und Marketingaktivitäten technologieori- entierter Unternehmensgründungen sowie kleiner und – Bürgschaften und Garantien übernommen und mittlerer Unternehmen durch Technologietransfer, Be- – Zuschüsse für die Inanspruchnahme externer Beratungs- ratungs- und Betreuungsleistungen. leistungen ausgereicht – Förderung der Nutzung wissenschaftlich-technischer werden. Fachinformationen. Zusätzlich werden Informations-, Beratungs- und Weiterbil- d) Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur dungsprogramme für Unternehmen, Fach- und Führungs- 1. Ausbau der Bundesfernstraßen kräfte sowie für Existenzgründer und Existenzgründerinnen angeboten. Der Straßenaus- und -neubau hat neben der Erschließung des Landes auch dem Durchgangsverkehr zu dienen. Dieser Technologien mit Querschnittsfunktion (Biotechnologie, Zielsetzung werden die als „Verkehrsprojekte Deutsche Ein- Informations-, Kommunikations- und Medientechnologien, heit“ bezeichneten Autobahnneu- und -ausbaumaßnahmen u. a.) haben eine besondere Bedeutung für die Entwicklung gerecht. Die das Land Sachsen-Anhalt betreffenden Auto- ganzer Wirtschaftsbereiche. Die weitere Entwicklung dieser bahnprojekte sind: technologischen Basis genießt eine hohe Priorität. – Hannover–Magdeburg–Berlin (A 2) (Ausbau), Vor dem Hintergrund der erreichten Entwicklungsstände, Probleme und zukünftiger Herausforderungen ergibt sich – Berlin–Nürnberg (A 9 Ausbau), für die Mittelstandspolitik in Sachsen-Anhalt ein förderpoli- – Göttingen–Halle (A 38/A 143) Diese Maßnahme um- tischer Handlungsbedarf. Im Rahmen der Mittelstandspoli- fasst auch den Anschluss an die A 143 und A 9 (Neubau), tik des Landes Sachsen-Anhalt wurden die landesspezifi- sche Förderpolitik und ihre Instrumente – unter dem – Halle–Leipzig (A 38 Ausbau), Gesichtspunkt der aktuellen Anforderungen und finanziel- – Magdeburg–Halle (A 14) (Neubau, Anschluss A 2). Drucksache 15/861 – 152 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Der sechsspurige Ausbau der BAB A 2 wurde im Novem- waltung – sind die Häfen in einen der modernen Schifffahrt ber 1999 fertiggestellt. Mit der Verkehrsfreigabe der BAB gemäßen Zustand zu bringen. A 14 zwischen Magdeburg und Halle (Saale) im November Die hierzu benötigten erheblichen finanziellen Mittel kön- 2000 wurde das erste fertig gestellte Autobahn-Neubaupro- nen von den derzeitigen Betreibern nicht oder nicht voll- jekt in den neuen Ländern realisiert. ständig aufgebracht bzw. erwirtschaftet werden. Eine Unter- Hinzu kommen die im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) stützung durch das Land an landesbedeutsamen Hafenstand- 1992 vorgesehenen Maßnahmen zum Autobahn- bzw. vier- orten ist daher angezeigt. Die landesbedeutsamen Häfen er- spurigen Bundesstraßenneubau: halten zunehmend eine Schnittstellenfunktion zwischen den einzelnen Verkehrsträgern und beim kombinierten Ladungs- – Goslar–Bernburg–Dessau („Nordharztrasse“, B 6n) („Vor- verkehr. Besonders wichtig erscheint aus Sicht des Landes dringlicher Bedarf“ BVWP 1992 zwischen A 395 und A 9). der Standort Magdeburg. Durch die zentrale Lage des Ha- – Erfurt–Bernburg (A 71) („Vordringlicher Bedarf“ fens am Wasserstraßenkreuz von Elbe und Mittellandkanal/ BVWP 1992 nur zwischen Erfurt und Sangerhausen – Elbe-Havel-Kanal sowie die Anschlüsse an das Eisenbahn- Anbindung an die A 38), und Bundesfernstraßennetz genießt er besondere Vorteile. – Magdeburg–Nord-/Ostseehäfen (vierspurige Bundes- Das Projekt Nr. 17 „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit“ be- fernstraße). inhaltet u. a. die Errichtung einer Kanalbrücke über die Elbe und die inzwischen in Betrieb genommene Sparschleuse in Neben dem Neu- und Ausbau der Autobahnen ist der Rothensee sowie den ganzjährigen vollschiffigen Anschluss Ausbau des Bundes- und übrigen Straßennetzes weiter zu des Magdeburger Kanal- und Industriehafens. forcieren. Dieser Zielstellung wird u. a. das Ortsumge- hungsprogramm im Zuge von Bundesstraßen gerecht Das geplante Güterverkehrszentrum Magdeburg-Rothensee (63 Maßnahmen des „Vordringlichen Bedarfs“ und 29 Maß- wird nicht nur über einen Autobahnanschluss und über eine nahmen des „Weiteren Bedarfs“ BVWP 1992). Schienenanbindung verfügen, sondern soll auch über die Magdeburger Hafenbahn mit den Umschlagseinrichtungen Ungeachtet der derzeitigen Überarbeitung des Bundesver- des Hafens verbunden werden. Nach Fertigstellung aller kehrswegeplanes und der damit einhergehenden Fortschrei- Umschlagseinrichtungen im Hafen und des Güterverkehrs- bung des Bedarfsplanes für Bundesfernstraßen, wofür durch zentrums wird der Magdeburger Hafen im Netz der europä- das Land Sachsen-Anhalt rund 130 Einzelmaßnahmen an- ischen Güterverkehre eine noch wichtigere Rolle beim gemeldet wurden, besteht ein unverändert hoher Investiti- Gütertransport auf den Logistikachsen der Nord/Süd- und onsbedarf. Ost/West-Verbindungen übernehmen. Auf keinem anderen 2. Ausbau der Schienenwege Verkehrsträger können Transporte mit weniger Energie und Abgasbelastung, weniger Lärm und weniger Flächenver- Dem Ausbau des Schienennetzes wird aus strukturpoliti- brauch erbracht werden. schen Gründen eine besondere Bedeutung sowohl für den Daher möchte das Land dazu beitragen, die Binnenschiff- Personen- als auch für den Güterverkehr beigemessen. Der fahrt in die Lage zu versetzen, Gütertransporte von der Gleiszustand und die Sicherungstechnik sind vor allem auf Straße und Schiene auf die Wasserstraße zu verlagern. Nebenbahnen unzureichend. Dennoch ist davon auszuge- hen, dass die Sicherungstechnik den Vorgaben der Eisen- Nach einer Entscheidung des Europäischen Parlaments wird bahnen-Bau- und Betriebsordnung (EBO) entspricht und so- innerhalb der neuen Leitlinien Transeuropäisches Verkehrs- mit der Betrieb sicher durchgeführt wird. Die Hauptbahnen netz (TEN) präzisiert, welche Binnenhäfen als Knoten- sollen, soweit das erforderlich ist, einen Ausbaustandard punkte zum TEN gehören. von 120, 160 und mehr km/h erhalten. Das Streckennetz Danach ist Magdeburg und Aken als öffentlicher Binnenha- soll weitgehend erhalten bleiben. fen Knotenpunkt innerhalb des TEN. In der Liste der „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ sind folgende vordringlich zu realisierende Maßnahmen enthal- C. Förderergebnisse 2001 ten: 1 Gewerbliche Wirtschaft – Uelzen–Salzwedel–Stendal (Ausbau 160 km/h, die Im Land Sachsen-Anhalt wurden 2001 485 Projekte der ge- Zweigleisigkeit ist noch zu vollenden), werblichen Wirtschaft einschließlich Fremdenverkehr mit – Nürnberg–Erfurt–Halle/Leipzig–Berlin (Ausbau/Neu- ein Investitionsvolumen von 1 615,10 Mio. Euro gefördert. bau 200/250 km/h). Die Summe der bewilligten Zuschüsse beträgt 368,89 Mio. Euro. Der Ausbau des VDE Nr. 6 „Eichberg–Halle“ ist in den ein- schlägigen Materialien des BMVBW bis auf noch verblei- Mit diesen Investitionsvorhaben sollen 4 740 Dauerarbeits- bende Restarbeiten zwar abgeschlossen, allerdings ist die plätze zusätzlich geschaffen und 14 008 Dauerarbeitsplätze vorgesehene Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h noch gesichert werden. nicht durchgängig befahrbar. Der vollständige Ausbau ist Der durchschnittliche Investitionszuschuss beträgt 27,1 Pro- insbesondere für die Belange des Schienenpersonennahver- zent des förderfähigen Investitionsvolumens. kehrs von Bedeutung. 3. Häfen und Binnenwasserstraßen 2 Infrastruktur Neben dem Ausbau und der Unterhaltung von Wasserstra- 53 Investitionsprojekte wurden im Bereich wirtschaftsnaher ßen – dieses ist im Wesentlichen Aufgabe der Bundesver- und touristischer Infrastruktur mit einem Investitionsvolu- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 153 – Drucksache 15/861 men von 138,21 Mio. Euro gefördert. Es wurden Zuschüsse Tatsächlich wurden mit diesen Vorhaben 165 794 Dauerar- in Höhe von 78,37 Mio. Euro gewährt. beitsplätze geschaffen oder gesichert. Die geplante Anzahl betrug 168 134 Dauerarbeitsplätze. Der durchschnittliche Fördersatz, der bei diesen Infrastruk- turinvestitionen gewährt wurde, beträgt 77,5 Prozent der 11 690 geschaffene oder gesicherte Dauerarbeitsplätze (ge- förderfähigen Investitionskosten. plante Anzahl 11 723) wären hinzuzurechnen, wenn diese nicht (zum größten Teil infolge von Insolvenzen bzw. Nichterfüllung von Auflagen im Zweckbindungszeitraum) D. Erfolgskontrolle rechtskräftig widerrufen worden wären. Im Zeitraum 1. Januar 1991 bis 31. Dezember 2001 wurden Im Bereich der Infrastruktur waren per 31. Dezember 2001 vom Land Sachsen-Anhalt 7 241 Vorhaben aus der GA und insgesamt 797 Verwendungsnachweise geprüft. Das be- dem EFRE gefördert. willigte Investitionsvolumen dieser Vorhaben betrug 1 852 Mio. Euro, das realisierte beträgt 1 741 Mio. Euro. Per 31. Dezember 2001 lagen für 84,8 Prozent der Vorhaben Der bewilligte Zuschuss beläuft sich auf 1 125 Mio. Euro, Verwendungsnachweise vor. Bei 5 476 Fällen (75,6 Prozent der ausgezahlte auf 1 059 Mio. Euro. aller Vorhaben) war zum o. g. Stichtag der Verwendungs- 335 geprüfte Vorgänge sind nicht bestandskräftig (keine nachweis zahlenmäßig und inhaltlich geprüft oder eine vor- zahlenmäßige Auswertung möglich). läufige Entscheidung getroffen. Die im Ergebnis der Prüfungen ergangenen Rückforderun- Von den geprüften Fällen sind 5 141 bestandskräftig. Hier- gen (Gesamtrückforderung, Teilrückforderung, Zins und von betrug im Bereich der einzelbetrieblichen Förderung isolierter Zins) müssen z. T. verwaltungsrechtlich noch die Zahl der geprüften Verwendungsnachweise 4 344. durchgesetzt werden. Hinter diesen Vorhaben stand ein geplantes Investitionsvo- Die wesentlichen Rückforderungsgründe waren: Beginn vor lumen von 16 154 Mio. Euro, welches in einer Höhe von Antragstellung, fehlende Verwendungsnachweisführung, 15 999 Mio. Euro realisiert wurde. Insolvenz, Schließung von Betriebsstätten, Nichterfüllung des Primäreffektes und von Arbeitsplatzzielen. Als wesent- Für diese Vorhaben ist ein Zuschuss von 3 278 Mio. Euro liche Gründe für Teilrückforderungen sind Minderinvesti- bewilligt worden. Der ausgezahlte Zuschuss beträgt tionen bzw. Änderungen im Investitions- und Finanzie- 3 094 Mio. Euro. rungsplan zu nennen. Drucksache 15/861 – 154 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 2 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 – in Mio. Euro –

Finanzmittel Geplante Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 179,182 177,533 160,450 163,180 163,180 843,525 – EFRE 86,622 95,906 104,108 103,650 71,216 461,502 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 100,000 80,000 80,000 80,000 80,000 420,000 – EFRE 46,655 51,642 56,057 55,810 38,347 248,511 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 279,182 257,533 240,450 243,180 243,180 1 263,525 – EFRE 133,277 147,548 160,165 159,460 109,563 710,013 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 5,040 5,040 5,040 5,040 5,040 25,200 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – – – – – – 3. Insgesamt 5,040 5,040 5,040 5,040 5,040 25,200 III. Insgesamt (I + II) 417,499 410,121 405,655 407,680 357,783 1 998,738 IV. Zusätzliche Landesmittel ––––– – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155 – Drucksache 15/861

13 Regionales Förderprogramm „Schleswig-Holstein“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes des Aktionsraumes Der Aktionsraum umfasst folgende Fördergebiete/Arbeits- Das Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe ist zum 1. Ja- marktregionen (AMR) mit schwer wiegenden Strukturpro- nuar 2000 neu festgelegt worden. Die dafür verwendeten blemen: Indikatorwerte sind in Tabelle 1 aufgeführt. Die schleswig- holsteinischen Fördergebiete weisen bei den Indikatoren – C-Fördergebiete (mit Genehmigung nach Art. 87 Abs. 3 c zum Teil erheblich vom Bundesdurchschnitt abweichende EG-Vertrag) Ergebnisse auf. Deutliche Rückstände bestehen in der Ein- AMR Flensburg: Stadt Flensburg, Kreis Schles- kommenssituation aller GA-Gebiete, teilweise sind auch bei wig-Flensburg, der Arbeitsmarktsituation und der Infrastrukturausstattung erhebliche Rückstände zu verzeichnen. Auffällig ist auch AMR Heide: Kreis Dithmarschen, ein Nord-Süd-Gefälle der Indikatorenwerte des Aktionsrau- AMR Husum: Kreis Nordfriesland, mes zur Arbeitsmarktregion Hamburg. AMR Lübeck: Stadt Lübeck, Kreis Osthol- Der Aktionsraum ist durch seinen geologischen Aufbau, stein, seine geographische Lage zwischen Nord- und Ostsee sowie – D-Fördergebiet durch eine landschaftlich abwechslungsreiche und naturbe- tonte Vielfalt mit unterschiedlichen Nutzungen von Grund, AMR Kiel: Landeshauptstadt Kiel, Stadt Boden und Raum geprägt. Durch die geographischen Gren- Neumünster, Kreise Plön und zen im Osten und Westen entsteht der Charakter eines Wirt- Rendsburg-Eckernförde. schaftsraumes mit Brückenfunktion zu den europäischen Kennzahlen zum Aktionsraum: (Stand 31. Dezember 1997) Wirtschaftszentren. – Einwohner (Aktionsraum): 1 705 575 Der Aktionsraum der GA ist in Schleswig-Holstein vorwie- – Einwohner (Schleswig-Holstein): 2 756 473 gend ländlich geprägt. Die Bevölkerungsdichte in den 2 Landkreisen des Aktionsraumes liegt bei lediglich 108,7 – Fläche km (Aktionsraum): 10 676 Einwohnern je km2 (Stand: 31. Dezember 2001) und liegt – Fläche km2 (Schleswig-Holstein): 15 770 damit weit unter dem Landesdurchschnitt von 177,9 Ein-

Tabelle 1 Indikatoren zur Neuabgrenzung des GA-Fördergebietes 2000

Bruttojah- Erwerbs- Einwohner durch- reslohn der tätigen- im Fördergebiet schnitt- Spalte 1 sozialver- Spalte 3 prognose (Stand 31. 12. 1997) liche in % des sicherungs- in % des Infra- 2004 Arbeits- Bundes- pflichtig Bundes- struktur- im Ver- in % der Arbeits- gleich marktregion losen- durch- Beschäftig- durch- indikator Wohnbe- quote schnitts ten pro schnitts zum Anzahl völkerung 1996–1998 Kopf 1997 Bundes- (nur alte in DM durch- Länder) schnitt – 1 – – 2 – – 3 – – 4 – – 5 – – 6 – – 7 – Husum 10,0 98,0 35 525 77,1 62,73 100,39 162 084 0,25 Heide 11,5 112,7 40 137 87,1 97,05 100,40 135 773 0,21 Flensburg 11,7 114,7 38 909 84,4 100,84 100,85 278 442 0,43 Lübeck 12,6 123,5 39 566 85,9 155,91 98,46 414 605 0,64 Kiel 11,9 116,7 41 985 91,1 163,64 98,84 714 671 1,11 Bundesdurch- schnitt-West ohne Berlin 10,2 100,0 46 087 100,0 136,78 100,00 15 776 294 23,40 Drucksache 15/861 – 156 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode wohnern je km2. Großräumig ist das Gebiet des Aktions- Der Aktionsraum ist auch weiterhin vom Truppenabbau raumes durch seine periphere Lage zwischen Nord- und der Bundeswehr besonders betroffen. Infolge der früheren Ostsee und dem ebenfalls gering besiedelten dänischen Stationierungsentscheidungen des Bundesministeriums der Festland gekennzeichnet. Es fehlen räumlich nah gelegene Verteidigung reduzierte sich die Zahl der Soldaten und der wirtschaftsstarke Ballungsräume, von denen nachhaltige zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr Impulse ausgehen können. Die von der Nachbarschaft von 1991 bis 1999 bereits um rund 27 500 Dienstposten. Hamburgs profitierenden Umlandkreise in Schleswig-Hol- Die Landeshauptstadt Kiel und die Stadt Flensburg haben stein zählen nicht zum Aktionsgebiet. Das Gebiet besitzt den höchsten Truppenabbau – gemessen in absoluten Zah- nur wenige und vergleichsweise kleine wirtschaftliche Zen- len – zu verkraften. Der Truppenabbau traf neben Kiel und tren. Die Industriedichte ist gering. Dementsprechend ge- Flensburg vor allem die ländlichen Regionen des Landes. ring sind das Arbeitskräfte- und Innovationspotenzial. Die Voraussetzungen in der wirtschaftsnahen Infrastruktur, im Der Bundesminister der Verteidigung hat mit dem Ressort- Verkehrsbereich wie auch bei der Ausstattung mit For- konzept Stationierung vom 16. Februar 2001 weitere Ver- schungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie bei den be- änderungen in Schleswig-Holstein beschlossen. Danach ruflichen Aus- und Bildungseinrichtungen konnten in den werden rund 4 800 weitere Dienstposten (DP) wegfallen. letzten Jahren weiter verbessert werden. Gleichwohl man- Standortschließungen sind geplant in Glückstadt (499 DP), gelt es immer noch an einer hinreichend breiten Basis von Großenbrode (251 DP), Hohenlockstedt (929 DP), Klein innovativen Gewerbe- und modernen Dienstleistungsbetrie- Wittensee (10 DP), Leck (184 DP), List (681 DP), Pinne- ben mit starker Wettbewerbskraft, von der starke und regi- berg (259 DP), Sylt-Ost (17 DP) und Westerland (136 DP). onsprägende Entwicklungsimpulse ausgehen. Daneben wird es zu Veränderungen kommen in Eckern- förde (Reduzierung um 654 auf 2 170 DP), Flensburg (Re- Der frühere Rückstand an technisch-wissenschaftlichen duzierung um 13 auf 910 DP), Heide (Reduzierung um 223 Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen konnte durch auf 1 070 DP), Itzehoe (Reduzierung um 40 auf 325 DP), die Etablierung der Technischen Fakultät an der Universi- Kiel (Reduzierung um 713 auf 4 530 DP), Neumünster tät Kiel und des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnolo- (Reduzierung um 916 auf 10 DP), Neustadt in Holstein gie (ISiT) in Itzehoe weiter reduziert werden. Die Verbes- (Reduzierung um 238 auf 340 DP), Rendsburg (Reduzie- serung der Leistungsfähigkeit der Fachhochschulen, die rung um 642 auf 2 180 DP), Schleswig (Reduzierung um Errichtung von fünfzehn öffentlich geförderten Technolo- 1 139 auf 190 DP) und Tarp (Reduzierung um 174 auf gie- und Gewerbezentren sowie der Ausbau eines anwen- 1 800 DP). dungsnahen Technologietransfernetzes haben ebenfalls zu einer Steigerung der Innovationsfähigkeit der Unterneh- Aus noch nicht vollzogenen Strukturmaßnahmen früherer men im Lande beigetragen. Der Technologie-Transfer von Stationierungskonzepte werden in Schleswig-Holstein in der Wissenschaft zur Wirtschaft und innerhalb der Wirt- den nächsten Jahren noch rund 3 600 Dienstposten betrof- schaft ist durch die Technologiestiftung Schleswig-Hol- fen sein: Eckernförde (rd. 690 DP), Flensburg (rd. 552 stein und die Technologie-Transfer-Zentrale weiter intensi- DP), Olpenitz/Kappeln (rd. 630 DP), Kiel (rd. 1 290 DP), viert worden. Sylt-Ost (rd. 250 DP) und Depotschließungen in Glinde, Jübek und Silberstedt (rd. 180 DP). In vielen Teilen des Aktionsraumes leistet der Tourismus einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Einkommen Viele der vom Truppenabbau der Bundeswehr betroffenen und Beschäftigung. In den Küstenregionen von Nord- und Kommunen haben Machbarkeits- und Entwicklungsstu- Ostsee, in denen der industriell-gewerbliche Sektor weni- dien mit dem Ziel in Auftrag gegeben, die in den nächsten ger stark vertreten ist, prägt der Tourismus das Wirtschafts- Jahren frei werdenden Bundeswehrliegenschaften einer leben maßgeblich. Aber auch die strukturschwachen wirtschaftlich sinnvollen zivilen Folgenutzung zuzuführen. Räume des Binnenlandes profitieren in zunehmendem Maße vom Tourismus; vielerorts ist dieser Wirtschafts- Eine steigende Nachfrage nach Arbeits- und Ausbildungs- zweig eine der wenigen tragfähigen Säulen der wirtschaft- plätzen signalisiert im Aktionsraum den anhaltenden Pro- lichen Entwicklung. blemdruck am Arbeitsmarkt. Es besteht die Gefahr, dass Der Tourismus in Schleswig-Holstein befindet sich zurzeit eine zunehmende Nachfrage nach Arbeits- und Ausbil- angesichts der wachsenden Konkurrenz in- und ausländi- dungsplätzen während der strukturellen Anpassungsphasen scher Destinationen in einer schwierigen Anpassungsphase auf ein stagnierendes oder abnehmendes Angebot trifft und mit rückläufigen bzw. stagnierenden Übernachtungszahlen. eine weitere Zunahme der schon hohen Arbeitslosigkeit Die Tourismuskonzeption der Landesregierung hat die Er- eintritt. Verschärft werden die quantitativen Aspekte des haltung der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus im Rah- Arbeitsmarktes durch die qualitativen: Bei hoher Arbeitslo- men einer nachhaltigen, umwelt- und sozialverträglichen sigkeit weniger oder nicht qualifizierter Arbeitskräfte gibt sowie landestypischen Entwicklung zum Ziel. Hierzu bedarf es gleichzeitig einen wachsenden Mangel an gut qualifi- es – neben Qualitätsverbesserungen in den touristischen Be- zierten Fachkräften. Gegenwärtig ist ein Fachkräftemangel trieben – einer modernen, kundenorientierten Infrastruktur. in einem breiten Branchenspektrum anzutreffen. In man- chen Ausbildungsberufen können Ausbildungsplätze nicht Ziel ist es daher, die touristische Infrastruktur qualitativ zu besetzt werden. Dazu zählen auch technische Berufe oder verbessern, attraktiver zu gestalten sowie an die Erwartun- modernisierte traditionelle Berufe. Die Gesamtnachfrage gen und Wünsche der Gäste anzupassen. Zu dieser Zielset- wird sich durch steigende Schulabgängerzahlen bis 2008 zung tragen auch beispielsweise kulturelle Einrichtungen jährlich erhöhen, wobei sich die Nachfrage der jungen und naturorientierte Angebote bei, die aus anderen Pro- Menschen auf Ausbildungsberufe konzentriert, für die es grammen gefördert werden. kein ausreichendes Angebot gibt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 157 – Drucksache 15/861

B. Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel Industrie- zur Informations- und Wissensgesellschaft, vor- zubereiten. 1 Entwicklungsziele/-aktionen und Finanzmittel im Rahmen der GA Für die Jahre 2003 bis 2007 sind für investive Maßnahmen der gewerblichen Wirtschaft, Investitionen in die wirt- Angesichts eines immer härteren Standortwettbewerbs und schaftsnahe Infrastruktur sowie für nicht-investive Maßnah- einer anhaltend hohen Arbeitslosigkeit ist die regionale men im schleswig-holsteinischen Fördergebiet Haushalts- Wirtschaftsförderung des Landes durch die Mobilisierung mittel in Höhe von rund 173 Millionen Euro einschließlich des endogenen Potenzials und die Verbesserungen der zur Verstärkung der GA eingesetzter EFRE-Mittel einge- Standortbedingungen primär auf Wachstum und Beschäfti- plant – siehe Finanzierungsplan (Tabelle 2). gung ausgerichtet. Sie beschränkt sich dabei nicht nur auf die ländlichen peripheren Räume, sondern unterstützt Die auf die Maßnahmenbereiche aufgeteilten Beträge stel- ebenso die Entwicklung der strukturschwachen Verdich- len Plandaten dar. Die GA-Ansätze sind im Landeshaushalt tungsräume als Zentren der Arbeitslosigkeit, aber auch als gegenseitig deckungsfähig und erlauben eine flexible An- Wachstumszentren mit regionaler oder landesweiter Aus- passung an die Entwicklung des Antragsvolumens für die strahlungskraft. einzelnen Maßnahmen und Investitionskategorien. Die Regionalpolitik des Landes orientiert sich an den Kri- a) Wirtschaftsnahe Infrastruktur terien der Nachhaltigkeit und will insbesondere auch die Beschäftigungs- und Qualifizierungschancen für Frauen Infrastrukturinvestitionen entfalten mehr Wirksamkeit, verbessern. Sie sieht die Regionen unabhängig von kommu- wenn sie in eine integrierte Regionalentwicklung eingepasst nalen Grenzen in ihren sozialen und wirtschaftlichen Ver- sind und frühzeitig mit der Landesplanung abgestimmt wer- flechtungen. Die Regionen in Schleswig-Holstein wachsen den. Prinzipien der regionalen Kooperation und der Partizi- mit steigender Mobilität der Arbeitnehmer und Konsumen- pation aller regionalen Akteure unter Einschluss der Sozial- ten zusammen und entwickeln dabei unterschiedliche Stär- partner bestimmen zunehmend regionale Entwicklungsziele ken-/Schwächen-Profile. und Prioritäten der Projektförderung. Ziel der Regionalpolitik ist es daher, die Regionen in ihrer Das Regionalprogramm 2000 bildet mit seinen partizipati- Entwicklung entsprechend ihrer Stärken-/Schwächen-Pro- ven Strukturen im Zeitraum 2000 bis 2006 den Rahmen für file zu unterstützen und sie für die wirtschaftlichen Heraus- die regionale Wirtschaftsförderung in Schleswig-Holstein forderungen der Zukunft, wie etwa den Wandel von der und verknüpft unter seinem Dach die Fördermöglichkeiten

Tabelle 2 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 – in Mio. Euro –

Finanzmittel Geplante Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 4,703 5,424 7,887 13,262 13,262 44,538 – EFRE*) 3,864 4,226 4,841 4,945 – 17,876 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 22,093 21,268 18,739 14,280 14,280 90,660 – EFRE*) 2,983 2,983 2,983 2,983 – 11,932 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 26,796 26,692 26,626 27,542 27,542 135,198 – EFRE*) 6,847 7,209 7,824 7,928 – 29,808 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 1,597 1,780 1,750 1,250 1,250 7,627 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 0,399 0,322 0,113 0,000 0,000 0,834 3. Insgesamt 1,996 2,102 1,863 1,250 1,250 8,461 III. Insgesamt (I + II) 35,639 36,003 36,313 36,720 28,792 173,467 IV. zusätzl. Landesmittel ––––– –

*) Im Programmplanungszeitraum 2000 bis 2006 erhält Schleswig-Holstein insgesamt rd. 258 Mio. Euro EFRE-Mittel im Rahmen des Ziel 2 (vergl. Gliederung B – 2 a) Drucksache 15/861 – 158 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode der Infrastrukturförderung der GA „Verbesserung der regio- in Anspruch genommen worden. Ab 2001 werden unter Be- nalen Wirtschaftsstruktur“, des Europäischen Fonds für re- achtung des europäischen Wettbewerbsrechts Fördermittel gionale Entwicklung nach dem Ziel 2 einschließlich der nur noch zur Begleitung von Umstrukturierungsmaßnahmen Phasing-Out-Förderung für die ehemaligen Ziel 5 b-Gebiete bei Unternehmen in Schwierigkeiten bereitgestellt. sowie ergänzender Landesmittel. Damit werden im Regionalprogramm 2000 die Beratungs- Betriebliche Innovationen und Auswahlverfahren der wichtigsten Förderprogramme Vorrangiges Ziel der Förderung ist die Schaffung zukunfts- im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur mit gleicher orientierter Arbeitsplätze durch die Stärkung der Innova- Zielsetzung vereinheitlicht. Im Gesamtspektrum des Regio- tionsfähigkeit von Unternehmen. Darüber hinaus sollen be- nalprogramm 2000 legen die Regionalbeiräte zu den Pro- stehende Arbeitsplätze gesichert werden. Die Einführung und jektvorschlägen regionale Prioritäten fest. Die Auswahlent- Optimierung von Innovationsprozessen und die Minderung scheidung wird auf Landesebene im Rahmen eines des Forschungs- und Entwicklungsrisikos sollen die Innova- Qualitätswettbewerbs und unter Berücksichtigung der re- tionskraft kleiner und mittlerer Unternehmen steigern sowie gionalen Prioritäten getroffen. deren Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Gegen- Eine Verknüpfung mit der Förderung neuer Technologien stand der Förderung sind innovationsunterstützende Bera- und Innovationen kann über einzelne Projekte erfolgen. tungsleistungen, industrielle Forschungstätigkeiten und vor- wettbewerbliche Entwicklungsarbeiten. Das Land wird insbesonderezum Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur in den strukturschwachen Regionen in Schles- Die Additionalität der Förderung nicht-investiver Maßnah- wig-Holstein die Fördermöglichkeiten des Europäischen men aus der GA ist sowohl durch eine finanzielle Verstär- Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der GA nutzen. kung der Fachprogramme als auch durch eine Verbesserung der Förderkonditionen im Aktionsraum gegeben. So ist b) Investive Maßnahmen der gewerblichen Wirtschaft geplant, für die vorgenannten Förderbereiche jährlich etwa 3 Millionen Euro zusätzlich aus Landesmitteln und 1 Mil- Die Förderung investiver Maßnahmen der gewerblichen lion Euro aus EFRE-Mitteln bereitzustellen. Wirtschaft bleibt weiterhin einer der Schwerpunkte der För- derpolitik in Schleswig-Holstein. Im Jahr 2002 wurde eine Modellversuch Regionalmanagement Verbesserung der Förderkonditionen vorgenommen, wobei vor allem die Fördersätze für kleine und mittlere Unterneh- Um die regionalen Entwicklungsprozesse in besonders men (KMU) angehoben und Einstiegshemmnisse in die För- strukturschwachen Regionen auf eine breitere Grundlage zu derung abgebaut wurden. Hauptziele der Förderung bleiben stellen und zu beschleunigen, können bis zum 31. Dezember weiterhin Projekte zur Schaffung neuer Arbeitsplätze durch 2003 Regionalmanagement-Projekte zeitlich befristet geför- Neuerrichtungen bzw. Erweiterungen, seit 2002 sind auch dert werden. Bislang nehmen aus Schleswig-Holstein vier Modernisierungsförderungen zur Arbeitsplatzsicherung für Regionen an diesem bundesweiten Modellversuch teil (Tou- KMU möglich. Für Investitionen in von der Konversion be- rismus in der Region Flensburg/Schleswig, Flusslandschaft sonders stark betroffenen Standorten (einschließlich ihrer Eider-Treene-Sorge, Regionalmanagement K.E.R.N., Mari- Nahbereiche) werden erhöhte Fördersätze gewährt. Um die time Wirtschaft Ostholstein). vorgenannten Maßnahmen umsetzen zu können, werden die Mittel der GA mit EFRE (Ziel 2)-Mitteln verstärkt und ge- 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen meinsam im Ziel 2-Gebiet für GA-förderfähige Projekte a) Europäische Strukturförderung eingesetzt. Nach derzeitiger Planung werden hierfür in der Förderperiode 2000 bis 2006 insgesamt 25,564 Millionen Nach der Neuordnung der europäischen Strukturpolitik als Euro EU-Mittel bereitgestellt. einem der wesentlichen Elemente der AGENDA 2000 kon- zentrieren sich die dem Land Schleswig-Holstein zufließen- c) Nicht-investive Fördermaßnahmen den Mittel des EFRE in der Förderperiode der EU-Struktur- fonds 2000 bis 2006 auf das Ziel 2; hinzu kommen Mittel Eine wichtige Aufgabe zukunftsorientierter Wirtschafts- im Rahmen der Gemeinschaftsinitiativen INTERREG III und Strukturpolitik für den Aktionsraum besteht darin, die und URBAN II sowie des Programms „Innovative Maßnah- Innovationsfähigkeit der Unternehmen durch eine moderne men“. Infrastruktur, eine gezielte Förderung von Innovationen und den Einsatz von jungen, hoch qualifizierten Arbeitnehme- Vom deutschen Ziel 2-Bevölkerungsplafond (10,296 Millio- rinnen und Arbeitnehmern zu stärken. nen Einwohner) entfallen 860 219 Einwohner auf Schles- wig-Holstein und damit Ziel 2-Mittel in Höhe von insge- Seit 1997 werden in Schleswig-Holstein durch die im samt 258,3 Millionen Euro (aus dem EFRE 221,7 Millionen 24. Rahmenplan eröffneten Möglichkeiten der zusätzlichen Euro, aus dem ESF 36,6 Millionen Euro). Förderung nicht-investiver Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Innovationskraft der kleinen Der Vorschlag für die Ziel 2-Gebietskulisse in Schleswig- und mittleren Unternehmen im Aktionsraum folgende nicht- Holstein stützte sich auf die Identifikation der Regionen mit investive Programme mit GA-Mitteln verstärkt bzw. aus- schwer wiegenden Strukturproblemen anhand der für die schließlich mit GA-Mitteln gefördert: Neuabgrenzung der Gebietskulisse der Gemeinschaftsauf- gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ ver- wendeten Regionalindikatoren. Der Kreis Nordfriesland er- KMU-Beratungsprogramm füllte die Kriterien nach Artikel 4 Abs. 6 der Verordnung(EG) Die Förderung von allgemeinen betrieblichen Beratungen Nr. 1260/1999. Weitere Regionen wurden nach Artikel 4 aus der GA ist in der Vergangenheit nur in geringem Maße Abs. 7 b) und Abs. 9 c) dieser Verordnung notifiziert. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 159 – Drucksache 15/861

Das schleswig-holsteinische Ziel 2-Gebiet umfasst neben Regionalprogramm 2000: den Kreisen Dithmarschen, Nordfriesland und Schleswig- als Rahmen der Ziel 2-Förderung aus dem EFRE, der Flensburg Phasing-Out-Förderung für das ehemalige Ziel 5 b-Gebiet – Gebietsteile in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde, aus dem EFRE, der Infrastrukturförderung aus der Gemein- Ostholstein und Plön, die vergleichbare Strukturpro- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- bleme aufweisen, struktur“ und ergänzender Landesmittel zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung in den strukturschwachen Re- – Teile der Landeshauptstadt Kiel (bisheriges Ziel 2-Ge- gionen Schleswig-Holsteins durch Verbesserung der Stand- biet) und der kreisfreien Städte Flensburg und Lübeck, ortbedingungen und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ins- – die Gemeinde Büttel (Kreis Steinburg) und die Ge- besondere der kleinen und mittleren Unternehmen. meinde Helgoland (Kreis Pinneberg). Programm Zukunft auf dem Land (ZAL): Für ausscheidende Ziel 5 b-Gebiete, die nicht in der neuen Ziel 2-Gebietskulisse berücksichtigt werden konnten, erhält als Rahmen der EU-Förderung aus dem EAGFL zur Stär- Schleswig-Holstein 7 Millionen Euro als Phasing-out-Un- kung des ländlichen Raumes und Modernisierung der terstützung. Agrarstruktur in Verbindung mit der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ Das EFRE-Förderspektrum des Einheitlichen Programm- sowie ergänzenden Landesmitteln. planungsdokumentes für die Ziel 2-Interventionen in Schleswig-Holstein entspricht dem des Regionalprogramm c) Verkehr 2000 (s. 2. b). Schwerpunkt ist demnach der Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur, wobei verstärkt auch Pro- Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur stärkt den Wirt- jekte und Maßnahmen der sogenannten „weichen“ Infra- schaftsstandort Schleswig-Holstein. Das Land verfügt über struktur, insbesondere in den Bereichen Technologietrans- eine moderne Verkehrsinfrastruktur, die Schleswig-Holstein fer, Qualifikation und Informationsgesellschaft gefördert für Menschen und Wirtschaft attraktiv macht. Globalisie- werden sollen. Daneben werden EFRE-Mittel die betriebli- rung der Wirtschaft, arbeitsteilige Produktion und grenz- che GA-Förderung und die Förderung des Technologie- überschreitender Austausch von Waren und Dienstleistun- transfers verstärken, sowie zur Förderung von Maßnah- gen sowie der damit verbundene erhöhte Mobilitätsbedarf men zur Einführung des elektronischen Geschäftsverkehrs erfordern eine ständige Optimierung der regionalen Ver- – Business to Business – bei KMU eingesetzt. Die ESF- kehrsinfrastruktur und der überregionalen Verbindungen, Mittel sollen eingesetzt werden, um unter Berücksichti- insbesondere zu den europäischen Metropolen. Leistungsfä- gung des Entwicklungsbedarfes im Ziel 2-Gebiet durch hige Verkehrswege und Verkehrsknoten entscheiden mit wirtschaftsnahe Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaß- über die Wettbewerbsfähigkeit der schleswig-holsteinischen nahmen die Voraussetzungen für die Schaffung und den Wirtschaft und tragen zu Wachstum und Beschäftigung bei. Erhalt von Arbeitsplätzen zu verbessern. Beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur will die Landesre- gierung zukünftig noch stärker auf die Vernetzung der ein- zelnen Verkehrsträger unter Nutzung der spezifischen Vor- b) Vernetzung mit anderen Programmen teile achten. Dabei soll auch die Wettbewerbsposition von Durch die Beschlüsse des Berliner EU-Gipfels zur Schiene, Häfen und Wasserstrassen gegenüber dem Ver- AGENDA 2000 und die damit verbundene Neuausrich- kehrsträger Straße gestärkt werden. tung der Strukturfonds haben sich für Schleswig-Holstein Zu den wichtigen Projekten des Verkehrsträgers Straße zählt in der Förderperiode 2000 bis 2006 erhebliche, auch zu- der Neubau der Bundesautobahn A 20 einschließlich einer sätzliche Fördermöglichkeiten eröffnet. Mit der Initiative westlichen Elbquerung, der Ausbau der B 404 zur A 21 und ziel: „Zukunft im eigenen Land“ setzt das Land in Partner- der sechsspurige Ausbau der A 7 im Bereich Neumünster– schaft mit den Regionen, den kommunalen Gebietskörper- Quickborn. Eine feste Fehmarnbeltquerung wird als kombi- schaften, den Verbänden und Kammern der Wirtschaft, den nierte Straßen-/Schienenquerung geprüft, um Schleswig- Gewerkschaften, den sozialen Wohlfahrts- und Umweltver- Holstein noch enger mit dem skandinavischen Raum zu ver- bänden und anderen Akteuren die Fördermittel der EU in binden. Verknüpfung mit den Gemeinschaftsaufgaben „Verbesse- rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und „Verbesse- Um das zu erwartende Verkehrsaufkommen von und nach rung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, mit Mit- Skandinavien bewältigen zu können, sind für den Bereich der teln der Bundesanstalt für Arbeit und der kommunalen schleswig-holsteinischen Schieneninfrastruktur die Elektrifi- Seite sowie ergänzenden Landesmitteln zu einer gemeinsa- zierung der Strecke Hamburg–Lübeck/Travemünde, die Be- men Kraftanstrengung zur Nutzung der Chancen für seitigung des Schienenengpasses Pinneberg–Elmshorn sowie Schleswig-Holstein ein. die Sanierung und Leistungssteigerung der Eisenbahnhoch- brücke Rendsburg erforderlich. Diese sowie weitere wichtige Die Initiative ziel: „Zukunft im eigenen Land“ steht auf drei Maßnahmen im Bereich der Straße, Schiene und Wasserstra- Säulen: ßen wurden zur Prüfung und Bewertung im Rahmen der Fort- schreibung des Bundesverkehrswegeplans vorgelegt. Programm Arbeit für Schleswig-Holstein (ASH): Die Ostseehäfen Kiel und Lübeck, die überregional bedeut- als zusätzlicher Impuls zur Förderung von Arbeit und Quali- same Transitfunktion erfüllen, können die prognostizierte fikation und als Rahmen der EU-Förderung aus dem ESF Verkehrszunahme nur aufnehmen, wenn dafür die erforder- nach den Zielen 2 und 3. lichen Hafenanlagen und Umschlagseinrichtungen geschaf- Drucksache 15/861 – 160 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode fen werden. Während in Kiel die Voraussetzungen mit dem tung Schleswig-Holstein und Patentverwertungs-Agen- Bau des Norwegenkais und der Erweiterung des Ostuferha- tur Schleswig-Holstein leisten einen wichtigen Transfer- fens geschaffen wurden, besteht in Lübeck weiterer Aus- beitrag. Darüber hinaus kommt den in Kiel und Lübeck baubedarf. Nur bei einem weiteren Ausbau und Modernisie- tätigen Transfer-GmbHs an den Fachhochschulen eine rung der öffentlichen Anlagen wird Lübeck in der Lage weitere Bedeutung zu. Die Schwerpunktaufgabe besteht sein, zusätzliche Verkehre aufzunehmen und sich im Wett- darin, die vorwettbewerbliche Grundversorgung im bewerb zu behaupten. Transfer aufrechtzuerhalten und die wettbewerbsrele- vanten Angebote quantitativ und qualitativ auszubauen. Der Regionalluftverkehr leistet einen entscheidenden Beitrag zur Erschließung neuer Märkte, zum Aufbau neuer Geschäfts- – Nachfrageorientierte Technologieförderung verbindungen sowie zur Intensivierung der Kundenbeziehun- gen. Die regionalen Flughäfen Kiel, Lübeck und Westerland Von kleinen und mittleren Unternehmen werden beson- haben sich erfolgreich am Markt etabliert. Das dynamisch ders riskante aber zugleich zukunftsträchtige Projekte steigende Passagieraufkommen bestätigt die Unverzichtbar- nicht oder nur im Ausnahmefall in Angriff genommen. keit des Regionalluftverkehrs als leistungsfähigen Verkehrs- Es ist Aufgabe der Technologiepolitik, solche Projekte träger. Bei steigenden Ansprüchen an individuelle Mobilität zu identifizieren und deren Finanzierung sicherzustellen. wird die Bedeutung des Regionalluftverkehrs – insbesondere Als Förderschwerpunkte kristallisieren sich dabei ein- für Wirtschaftsstandorte in peripherer Lage – zukünftig weiter deutig die Technologiefelder heraus, die auf der Seite der an Bedeutung zunehmen. Höhere Sicherheitsstandards und Technologieangebote stark vertreten sind. Damit besteht die Flottenpolitik der Airlines machen zur Zukunftssicherung eine inhaltliche Verbindung zwischen dem angebots- der Flugplätze auch zukünftig erhebliche Investitionen erfor- orientierten Aufbau von Technologieschwerpunkten und derlich. Dem Erhalt und der Verbesserungder Sicherheitsstan- der nachfrageorientierten betrieblichen Technologieför- dards kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. derung. – Technologiemarketing d) Technologie Das moderne, technologiebezogene Schleswig-Holstein Angesichts des immer intensiveren globalen Wettbewerbs mit seinen Entwicklungsschwerpunkten hat sich noch zielt die schleswig-holsteinische Technologiepolitik schwer- nicht hinreichend in den Köpfen der Menschen innerhalb punktmäßig darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der Unter- und vor allem außerhalb des Landes verankern können. nehmen des Landes durch innovative Technologien zu stär- Aufgabe eines Technologiemarketings ist es deshalb vor ken, dadurch die regionale Wertschöpfung zu erhöhen und allem, die inhaltlich definierten Schwerpunkte der Tech- zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu schaffen. nologiepolitik zu flankieren und nachhaltig zum Aufbau eines Images in Richtung eines modernen Wirtschafts- Diese technologiepolitischen Ziele sind nur durch die und Technologiestandortes beizutragen. gleichzeitige intensive Bearbeitung verschiedener, aufeinan- der abgestimmter Handlungsfelder zu realisieren: e) Telekommunikation und Multimedia – Schaffung eines optimalen Innovationsklimas Information, Kommunikation und Multimedia gehören zu Basis umfangreicher Innovationstätigkeiten ist ein ent- den Technologiefeldern, in denen das Land überdurch- sprechend innovationsstimulierendes Klima. Die poten- schnittliche entwicklungsfähige Potenziale in Wirtschaft ziellen Innovateure müssen davon überzeugt sein, dass und Wissenschaft hat. Die Landesregierung hat mit der sie in einem vorteilhaften Umfeld arbeiten und ihre An- Initiative Multimedia und der Landesinitiative Informati- strengungen durch funktionierende Netzwerke und ange- onsgesellschaft sowie durch diverse Einzel- und Pilotpro- messene Unterstützungs- und Förderleistungen begleitet jektförderungen sowohl KMU als auch andere Nutzergrup- werden. pen an die neuen IuK-Technologien herangeführt und sie – Ausbau von Technologieschwerpunkten auf dem Weg in die Informationsgesellschaft begleitet. Wichtige Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg ist Gemeinsam mit der Technologiestiftung Schleswig-Hol- eine hinreichende technologische Basis. Im Sinne einer stein beteiligt sich das Land an dem EU-Förderprogramm angebotsorientierten Technologiepolitik müssen deshalb „Die Regionen in der neuen Wirtschaft – Innovative Maß- die relevanten Technologieangebote im Forschungs- und nahmen des EFRE im Zeitraum 2000 bis 2006“. Das hieraus Hochschulbereich ausgebaut und für die Wirtschaft nutz- resultierende Landesprogramm „e-Region Schleswig-Hol- bar gemacht werden. Ergänzend zum Kompetenzaufbau stein – Qualifizierung und Innovative Anwendungen für die müssen Fördermöglichkeiten für besonders innovative Informationsgesellschaft“ zielt darauf ab, die Kooperation aber auch riskante Projekte in den Unternehmen beste- zwischen der Wissenschaft und den kleinen und mittleren hen. Relevante aktuelle Schwerpunkte sind einerseits die Unternehmen zu verbessern und durch innovative, intelli- Mikroelektronik und die Biotechnologie als Quer- gente Anwendungen den Nutzen der neuen Technologien zu schnittstechnologien und andererseits die Informations- demonstrieren. Die Laufzeit des Programms begann 2002 und Kommunikationstechnologien, die Medizintechnik und dauert bis Ende 2003. Aus EFRE-Mitteln fließen rund und die Meerestechnik als technologiebasierte Anwen- 3 Millionen Euro in die Projektförderungen, die restliche dungsbereiche. Finanzierung wird durch Landesmittel, Mittel der Technolo- giestiftung Schleswig-Holstein und durch Eigenmittel der – Technologietransfer Projektträger sichergestellt. Das Land beabsichtigt, sich Die landesweit tätigen Einrichtungen Technologie- ebenfalls für die zweite Tranche des Programms 2004 bis Transfer-Zentrale Schleswig-Holstein, Technologiestif- 2005 zu bewerben. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161 – Drucksache 15/861

Auch die Hochschulen haben die Herausforderung der In- Schleswig-Holstein (LEG) einen wichtigen Beitrag zur formations- und Wissensgesellschaft aufgenommen und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der klei- bieten verstärkt multimedial aufbereitete Lehr- und Lernein- nen und mittleren Unternehmen im Lande. Hiermit steht für heiten wie auch neue wirtschaftsbezogene Studiengänge im die Förderung von Unternehmensinvestitionen und Exis- Bereich der Neuen Medien an. tenzgründungen in Schleswig-Holstein ein schlagkräftiges Der Multimedia-Campus (MMC) Kiel verbindet die An- Förderinstrumentarium bereit. Durch die enge Kooperation siedlung von Unternehmen und Start-ups vor allem aus den der landesnahen Förderinstitute wird in Schleswig-Holstein Bereichen Telekommunikation, Multimedia und Internet- Wirtschaftsförderung aus einer Hand praktiziert. Kurze technologie mit einer neuartigen, international kooperieren- Wege und schnelle Entscheidungen sind Standortvorteile für den Hochschule für Neue Medien. Dieses Multimedia-Zen- Unternehmen und Gründerinnen und Gründer. trum als neues Element der wirtschaftsnahen Infrastruktur Die Bürgschafts- und Garantieinstrumente des Landes leis- dient der Entwicklung des endogenen Potenzials im Bereich ten einen erheblichen Beitrag, die Verteuerung der Kredit- Informations- und Kommunikationstechnologie und deren kosten mittelständischer Unternehmen einzuschränken. Die forcierter Anwendung in der gesamten schleswig-holsteini- Bürgschaftsbank ermöglicht dem Mittelstand damit weiter- schen Wirtschaft. hin den Zugang zum Kreditmarkt und insbesondere zu den staatlichen Förderprogrammen. Die Investitionsbank bietet f) Qualifizierung der Kreditwirtschaft Konsortialdarlehen an, mit denen die Geschäftsbanken motiviert werden, ihre Kreditbereitschaft Qualifizierung ist die beste Versicherung gegen Arbeitslo- gegenüber ihrer mittelständischen Kundschaft aufrechtzuer- sigkeit. Bildungsinvestitionen kommt deshalb eine strategi- halten. Sonderdarlehen mit eigenkapitalähnlichem Charak- sche Bedeutung für Wachstum und Innovation zu. Qualifi- ter verbessern die Eigenkapitalversorgung mittelständischer zierte Arbeitskräfte sind neben einer gut ausgebauten Betriebe. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft hat Infrastruktur und einem Angebot an „weichen Infrastruktur- mit ihren Förderangeboten dazu beigetragen, dass insbeson- faktoren“ ein internationaler Standort- und Wettbewerbsfak- dere innovative und technologieorientierte Unternehmen tor. Eine gute Qualifikation der Fachkräfte ist für die kleinen und Existenzgründungen eine Vielzahl von Vorhaben reali- und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein von exis- sieren konnten. tenzieller Bedeutung. Die Qualifikationsanforderungen vie- ler Arbeitsplätze werden zukünftig noch weiter steigen. Das Im Jahr 2002 wurde ein Technologie-Fonds aufgelegt, der erfordert eine qualitativ hochwertige Erstausbildung und Beteiligungskapital für Frühphasenfinanzierungen (Seed- eine kontinuierliche Weiterbildung zur Anpassung der und Start-up-Phase) ermöglicht. Qualifikationen an den technischen Standard. Spezielle lan- deseigene Programme leisten dazu neben der Gemein- C. Bisherige Förderergebnisse in Schleswig- schaftsaufgabe einen wesentlichen Beitrag. Im Bereich der Holstein Ausbildung wird die überbetriebliche Lehrlingsunterwei- sung im Handwerk als Teil der betrieblichen Ausbildung zur 1 GA-Förderergebnisse im Jahr 2001 Sicherung einer qualitativ vergleichbaren handwerklichen – Investive Maßnahmen der gewerblichen Wirtschaft Ausbildung und Aufrechterhaltung der Ausbildungsbereit- schaft der Betriebe im Handwerk gefördert. Zur Verbesse- Im Jahre 2001 wurden 4,72 Millionen Euro Haushalts- rung der Ausbildungsplatzsituation werden darüber hinaus mittel der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Ausbildungs- 20 Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft abbrüchen durch das Projekt „Regionale Ausbildungs- (einschließlich Tourismus) mit einem Investitionsvolu- betreuung“ sowie durch Maßnahmen zur Steigerung der men von 36,5 Millionen Euro bewilligt. Mit diesen Ausbildungsbereitschaft in der dualen Ausbildung für aus- Investitionsvorhaben wurden 262 neue Dauerarbeits- ländische Betriebe und junge Migrantinnen und Migranten plätze im Aktionsraum geschaffen. Von diesem Arbeits- 1 gefördert. platzeffekt entfielen 83 /2 Stellen auf Frauen sowie 44 Stellen auf Auszubildende. Im Bereich der Weiterbildung unterstützt das Land die Ent- wicklung des Weiterbildungssystems durch den Ausbau von Schwerpunkte der Investitionstätigkeiten lagen in den Qualitätssicherung und Kooperation sowie Information und Bereichen Fremdenverkehr (32,9 Prozent), Handel (21,0 Beratung. Es sind dazu flächendeckend zehn Weiterbil- Prozent) und Maschinenbau (13,3 Prozent). dungsverbünde errichtet worden. Der durchschnittliche Fördersatz betrug 12,9 Prozent der Zur Unterstützung der Inanspruchnahme von Angeboten der Investitionskosten. Aus- und Weiterbildung wird ein flächendeckendes Netz von modernen und auf technisch hohem Niveau ausgestatte- – Investive Maßnahmen der wirtschaftsnahen Infrastruktur ten Berufsbildungsstätten gefördert. Im Jahre 2001 wurden 28,17 Millionen Euro Haushalts- mittel der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung von g) Wirtschaftsförderung 15 Investitionsvorhaben im Bereich der wirtschaftsna- hen Infrastruktur mit einem Investitionsvolumen in Neben der Förderung durch die Gemeinschaftsaufgabe leis- Höhe von 48,98 Millionen Euro bewilligt. ten die Finanzierungsinstrumente des Landes und der dem Land nahe stehenden Förderinstitute Investitionsbank Die Schwerpunkte beim geförderten Investitionsvolu- Schleswig-Holstein (IB), Bürgschaftsbank Schleswig- men lagen in den Bereichen Berufliche Bildung (45,4 Holstein, Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Schles- Prozent), Industriegeländeerschließung (34,7 Prozent) wig-Holstein (MBG) und Landesentwicklungsgesellschaft und Häfen (19,9 Prozent). Drucksache 15/861 – 162 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Der durchschnittliche Fördersatz betrug 53,4 Prozent der die Erschließung von Gewerbegebieten in Schönwalde und Investitionskosten. Oldenburg (Kreis Ostholstein) unterstützt. – nicht-investive Maßnahmen der gewerblichen Wirtschaft Der Tourismus hat für das Land Schleswig-Holstein eine herausragende Bedeutung als Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Im Rahmen der Förderung von nicht-investiven Maß- Struktur- und Imagefaktor. Eine wichtige Rolle spielen da- nahmen der gewerblichen Wirtschaft wurden insgesamt bei die touristischen Infrastruktureinrichtungen, die dem ge- 0,66 Millionen Euro Haushaltsmittel der Gemeinschafts- änderten Gästeverhalten angepasst werden müssen. Mit ei- aufgabe zur Förderung von fünf Maßnahmen zur Förde- nem attraktiveren Angebot werden nicht nur quantitative, rung betrieblicher Innovationen in KMU des Aktions- sondern auch qualitative Zielsetzungen verfolgt. So werden raumes mit einem Finanzierungsvolumen von rund 2,3 bestehende Arbeitsplätze gesichert und teilweise neue ge- Millionen Euro bewilligt. Des Weiteren wurden zur För- schaffen. Gleichzeitig führen verbesserte Angebote zu einer derung von drei Vorhaben arbeitsplatzschaffender Inno- Stabilisierung bzw. Steigerung der Gäste- und Übernach- vationen mit einem Finanzierungsvolumen von rund tungszahlen. Durch die modernisierte Infrastruktur werden 3,53 Millionen Euro insgesamt 0,61 Millionen Euro be- ebenfalls Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwick- willigt lung der Tourismusbetriebe geschaffen, die ihrerseits häufig eigene Folgeinvestitionen tätigen. 2 GA-Förderergebnisse im Zeitraum 2000 bis Im Bereich der Aus- und Weiterbildung wurden durch die 2002 Erweiterung und die Modernisierung der Ausstattung von Berufsbildungsstätten und Einrichtungen der Aus- und Die Förderergebnisse in den Jahren 2000 bis 2002 sind auf Weiterbildung die Voraussetzungen für eine dem aktuellen der Basis der Statistik des Bundesamtes für Wirtschaft und Niveau entsprechende berufliche Bildung verbessert. Ausfuhrkontrolle nach kreisfreien Städten/Landkreisen (so- weit zum Fördergebiet der GA gehörend) im Anhang 12 des Im Förderbereich Errichtung und Ausbau von Verkehrsver- Rahmenplanes dargestellt. bindungen, durch die Gewerbebetriebe unmittelbar an das Verkehrsnetz angebunden werden, wurden der Ausbau und Im Rahmen der Förderung der Erschließung von Ge- die Modernisierung der Hafenanlage des Skandinavien- und werbe- und Industriegelände werden durch in der Regel Schlutupkais in Lübeck gefördert. Am Schlutupkai wurde jährlich vorzulegende Berichte von den Zuwendungsemp- der 1. Bauabschnitt der Westerweiterung des Terminals II fängern Angaben über verkaufte Gewerbeflächen und gefördert. Mit dieser Maßnahme sollen 18 neue Arbeits- angesiedelte Betriebe sowie bei Technologie- und Gewer- plätze geschaffen und der Güterumschlag um 200 000 t ge- bezentren zusätzlich Angaben über die Dauer der Mietver- steigert werden. hältnisse geliefert. Mit dem Regionalprogramm 2000 als Der Luftverkehr hat sich durch die Förderung aus der Ge- Dach für die Förderung aus EU-, GA- und Landesmitteln meinschaftsaufgabe insbesondere auf den Regionalflug- sind über die einheitliche Festlegung von weiteren Indika- plätzen Lübeck-Blankensee und Kiel-Holtenau positiv ent- toren Grundlagen für eine systematischere Prüfung der an- wickelt. Hiervon profitieren insbesondere ortsansässige gestrebten regionalpolitischen Ziele geschaffen worden. Unternehmen und die Zweigbetriebe großer Konzerne. Zusammengefasste Ergebnisse liegen noch nicht vor, da sich die geförderten Projekte derzeit erst in der Ausfüh- Neben der Investitionsförderung nimmt die nicht-investive rung befinden und die Effekte/Indikatoren erst mit der Förderung eine wichtige Aufgabe wahr. Durch die im Rah- Ansiedlung der Gewerbebetriebe realisiert werden. menplan eröffnete Möglichkeit der Beratungsförderung und Förderung der angewandten Forschung und Entwicklung in Für den Zeitraum 1989 bis 1998 hat das Land eine zusätz- kleinen und mittleren Unternehmen des Aktionsraumes liche Erhebung bei den geförderten Trägern durchgeführt, werden die Innovationskräfte der Unternehmen gestärkt, deren wesentliche Ergebnisse im 29. Rahmenplan aufge- ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessert sowie neue führt sind. Diese Erhebung wurde nunmehr bis zum Jahre und hochwertige Arbeitsplätze geschaffen. 2001 ergänzt und führt in der Gesamtbetrachtung 1989 bis 2001 für alle Programme (EU, GA, Land) zu insgesamt D. Verwendungsnachweiskontrolle 2001 138 geförderten Gewerbegebieten, in denen mit 137,5 Mil- lionen Euro Fördermitteln insgesamt Investitionen in Höhe Alle Förderfälle der Gemeinschaftsaufgabe werden im von 237,2 Millionen Euro ausgelöst wurden; dieses ent- Rahmen einer Verwendungsnachweiskontrolle geprüft. Im spricht einer durchschnittlichen Förderquote von 58 Pro- Rahmen dieser Prüfung kann es zu Änderungen bzw. Rück- zent. Durch die Förderung wurde die Erschließung von ins- forderungen kommen, wenn festgestellt wird, dass der gesamt 1 400 ha Nettogewerbefläche ermöglicht. Darüber Zuwendungsempfänger die Fördervoraussetzungen bzw. hinaus wurde festgestellt, dass in den insgesamt fünfzehn den Zuwendungszweck nicht erfüllt hat. geförderten Technologie- und Gewerbezentren Ende 2001 Insgesamt wurden bis Ende Dezember 2001 Verwendungs- insgesamt rund 330 Firmen ansässig waren, die dort rund nachweise für 444 Vorhaben (von insgesamt 673 Bewilli- 2 100 Arbeitsplätze geschaffen haben. gungen in den Jahren 1991 bis 2001) geprüft. Mit der GA-Förderung wurde im Jahre 2001 ein weiteres Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2001 wurden Rück- Gründer- und Technologiezentrum in der Stadt Neumünster forderungen wegen nicht erfüllter Fördervoraussetzungen in realisiert und der teilweise Ausbau des Technologiezen- 15 Fällen ausgesprochen. Darin sind dreizehn Zinsrück- trums Kiel zum Biotechnologiezentrum ermöglicht sowie forderungen enthalten. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163 – Drucksache 15/861

14 Regionales Förderprogramm „Thüringen“

A. Wirtschaftliche Analyse des Aktionsraumes Im Freistaat Thüringen wurde 2001 ein reales Brutto- inlandsprodukt in Höhe von 38 139 Mio. Euro erwirtschaf- 1 Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes tet. Im Gesamtzeitraum von 1991 bis 2001 stieg das Brutto- Der Aktionsraum umfasst das gesamte Gebiet des Freistaats inlandsprodukt in Thüringen um 63,3 Prozent und lag damit Thüringen. Der Freistaat Thüringen hatte per 30. Juni 2001 deutlich über dem durchschnittlichen Anstieg für die neuen eine Fläche von 16 172 km2 und 2 421 871 Einwohner. Die Länder insgesamt (53,0 Prozent). Der Anteil der Thüringer Verwaltungsstruktur gliedert sich in sechs kreisfreie Städte Wirtschaft am Bruttoinlandsprodukt der neuen Länder liegt (Erfurt, Weimar, Jena, Gera, Suhl, Eisenach) und 17 Land- derzeit bei 17,4 Prozent. kreise. Die wirtschaftliche Entwicklung in den verschiedenen Wirt- Mit einer Bevölkerungsdichte von 150 Einwohner/km2 liegt schaftsbereichen in Thüringen verlief – wie bereits in den der Aktionsraum unter dem Durchschnitt aller Bundeslän- Vorjahren – unterschiedlich. Bestimmt wurde sie vor allem der (230 Einwohner/km2). Gleichzeitig differiert die Bevöl- durch das Verarbeitende Gewerbe, dessen Wertschöpfung kerungsdichte stark nach Kreisen und kreisfreien Städten preisbereinigt 2001 bei über 6,7 Mrd. Euro lag. Das ent- und reicht von 78 Einwohner/km2 bis zu 876 Einwohner/ spricht einem Anstieg von 3,8 Prozent zum Jahr 2000. Im km2. Gegensatz zu den Vorjahren wurde damit in Thüringen ein schwächeres Industriewachstum als im Durchschnitt der Über 40 Prozent aller Einwohner Thüringens leben im Ein- neuen Länder verzeichnet (neue Länder: +5,3 Prozent; alte zugsbereich der Hauptsiedlungsachse zwischen Eisenach Länder: –0,3 Prozent). und Altenburg. Der für Thüringen überdurchschnittliche Agglomerationsgrad und die vergleichsweise gut ausge- Inzwischen trägt das Verarbeitende Gewerbe in Thüringen baute Infrastruktur erklären den sich abzeichnenden Auf- 18,4 Prozent zur unbereinigten Bruttowertschöpfung in den schwung entlang der Bundesautobahn A 4. Trotz dieser neuen Ländern bei. Seit 1991 hat sich dieser Anteil – bis auf guten Verkehrsanbindung weisen die entlang dieser Haupt- geringfügige Unterbrechungen – kontinuierlich erhöht. Da- siedlungsachse gelegenen Städte weiterhin Funktionsmän- mit liegt Thüringen nach wie vor deutlich über den Durch- gel hinsichtlich ihrer technischen und sozialen Infrastruktur schnittswerten der anderen neuen Länder (15,2 Prozent). In auf. den alten Ländern liegt der Anteil des Verarbeitenden Ge- werbes an der Bruttowertschöpfung durchschnittlich bei Weite Gebiete in den Regionen Nord-, Süd- und Ostthürin- 22,7 Prozent. Nach wie vor sind also Maßnahmen zur Ver- gens sind dagegen durch eine kleinteilige Siedlungsstruktur breiterung der industriellen Basis in den neuen Ländern all- 2 (bis 150 Einwohner/km ) gekennzeichnet. Die überregio- gemein und in Thüringen speziell von großer Bedeutung. nale Infrastruktur, insbesondere im Verkehrsbereich, ent- spricht weder den qualitativen noch den quantitativen Erfor- Das Baugewerbe verzeichnete in allen neuen Ländern einen dernissen dieser Gebiete. Hinzu kommen auch hier die weiteren Rückgang der Bruttowertschöpfung. In Thüringen vorgenannten Funktionsmängel. lag dieser Rückgang 2001 bei –9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (neue Länder: –11,5 Prozent; alte Länder: –4,6 2 Kennzeichnung der wirtschaftlichen Situation Prozent). In 2001 wurden im Thüringer Baugewerbe über des Aktionsraumes 3,4 Mrd. Euro erwirtschaftet. 2.1 Allgemeine Beschreibung der wirtschaftlichen Die seit 1995 zu verzeichnende Strukturanpassung im Thü- Situation im Aktionsraum ringer Baugewerbe hat sich weiter fortgesetzt. Der Anteil des Baugewerbes an der Bruttowertschöpfung lag 2001 in Der im Jahr 2000 eingesetzte wirtschaftliche Abwärtstrend Thüringen nur noch bei 9,4 Prozent und damit leicht unter hat sich in Deutschland 2001 beschleunigt fortgesetzt. dem Durchschnitt in den neuen Ländern (9,5 Prozent). Al- Deutschlandweit wurde 2001 nur noch ein schwacher An- lerdings ist der Anteil nach wie vor fast doppelt so hoch wie stieg des realen Bruttoinlandsprodukts von 0,6 Prozent re- in den alten Ländern (4,5 Prozent). gistriert. In Thüringen wie auch im Durchschnitt der neuen Länder war sogar ein leichter Rückgang zu verzeichnen Als Träger des Wirtschaftswachstums präsentiert sich in (neue Länder: –0,1 Prozent; Thüringen: –0,3 Prozent). Thüringen auch der Wirtschaftsbereich Finanzierung, Ver- mietung und Unternehmensdienstleister. Hier wurden 2001 Bereits seit Mitte der neunziger Jahre hat sich die Wachs- fast 9,2 Mrd. Euro erwirtschaftet, 2,0 Prozent mehr als im tumsdynamik des realen Bruttoinlandsproduktes in Thü- Vorjahr (neue Länder: +2,0 Prozent; alte Länder: +3,0 Pro- ringen und den neuen Ländern insgesamt deutlich ab- zent). geschwächt. Während bis einschließlich 1994 die Zuwachs- raten in Thüringen noch im zweistelligen Bereich lagen, Mit 25 Prozent ist der Anteil dieses Wirtschaftsbereiches in kam es in den folgenden Jahren zu einem deutlichen Ab- Thüringen wie auch im Durchschnitt der neuen Länder wärtstrend. Durch die Schrumpfung des Bruttoinlandspro- (24,9 Prozent) jedoch nach wie vor deutlich geringer als in duktes der neuen Länder in 2001 insgesamt hat sich die den alten Ländern (31,6 Prozent). Somit liegt in diesem Schere zwischen Ost und West erneut geweitet. Wirtschaftsbereich noch erhebliches Wachstumspotenzial. Drucksache 15/861 – 164 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Wie in den Vorjahren entfällt auch in 2001 auf den Bereich Beschäftigungsabbau im Baugewerbe statistisch abfedern öffentliche und private Dienstleister mit 25,7 Prozent der zu können. größte Anteil der Bruttowertschöpfung in Thüringen (neue Länder: 26,3 Prozent; Deutschland: 20,2 Prozent). Seit 1991 Die wirtschaftliche Entwicklung im Freistaat Thüringen (37,0 Prozent) hat dieser Wirtschaftsbereich jedoch stetig an wird von einer in weiten Bereichen erfolgreichen mittel- Bedeutung verloren. Es ist deshalb davon auszugehen, dass ständischen Wirtschaft getragen. Diese Struktur hat sich sich dieser Wirtschaftsbereich in den kommenden Jahren, historisch in langen Zeiträumen herausgebildet und stellt auch im Zuge der erforderlichen Konsolidierung der öffent- heute eine Mischung traditioneller Wirtschaftszweige und lichen Haushalte, noch weiter zurückbilden wird. moderner Branchen- und Technologiefelder dar – wie der Elektrotechnik/Elektronik, Feinkeramik, Glaserzeugung, In 2001 erwirtschafteten die öffentlichen und privaten Feinmechanik/Optik, Maschinen- und Fahrzeugbau, Me- Dienstleister in Thüringen mehr als 9,4 Mrd. Euro, das ent- tallerzeugung und -verarbeitung, Pharmazie, Ernährungs- sprach einem Rückgang um –1,6 Prozent zum Vorjahr (neue gewerbe, Textil- und Spielzeugindustrie – und innovativer Länder: –1,2 Prozent; alte Länder: +0,7 Prozent). Bereiche wie der Mikroelektronik, Optoelektronik, Biotech- Im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr wurden 2001 nologie, Produktions- und Fertigungstechnik, Umwelttech- rund 5,9 Mrd. Euro erwirtschaftet. Mit einem Zuwachs von nik und schließlich der Informations- und Kommunika- 1,9 Prozent lag Thüringen zwar über dem Durchschnitt der tionstechnik. neuen Länder (+1,5 Prozent), jedoch deutlich unter den ent- Nach wie vor bestehen jedoch beträchtliche Unterschiede in sprechenden Wachstumsraten in Sachsen (+3,8 Prozent), der Leistungsfähigkeit einzelner Wirtschaftszweige. Es Brandenburg (+3,5 Prozent) und den in den alten Ländern kann auf einen Kern von Wirtschaftszweigen verwiesen (+2,3 Prozent im Durchschnitt). werden, dem es gelungen ist, sich erfolgreich auf die verän- Zwar erhöhte sich der Anteil dieses Wirtschaftsbereiches in derten Wettbewerbsbedingungen einzustellen und den Zu- Thüringen in 2001 leicht von 15,9 Prozent auf 16,2 Prozent. gang zu den nationalen und internationalen Märkten zu Dennoch liegt dieser prozentuale Anteil unter den durch- meistern. Ein Beleg dafür ist auch die Exportquote der schnittlichen Vergleichswerten der anderen Länder (neue Thüringer Industrie. „Mit einem Wert von 23,4 Prozent lag Länder: 17,7 Prozent; alte Länder: 18,9 Prozent). Thüringen im Jahr 2001 über dem Durchschnitt der neuen Länder (neue Länder und Berlin-Ost: 23,2 Prozent; Den geringsten Beitrag zur Bruttowertschöpfung leistete Deutschland: 37,0 Prozent)“. mit 2,5 Prozent der Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fi- scherei. Hier wurden 2001 in Thüringen rund 0,9 Mrd. Euro Zu den leistungsfähigen Wirtschaftszweigen zählt u. a. die erwirtschaftet, ein Zuwachs von +5,6 Prozent im Vergleich Kraftfahrzeugindustrie im Raum Eisenach. Auch die Berei- zum Vorjahr (neue Länder: +8,6 Prozent; alte Länder: –0,9 che Büromaschinen und Herstellung von Datenverarbei- Prozent). In den letzten Jahren hat sich der Anteil dieses tungsgeräten mit regionalem Schwerpunkt in Sömmerda so- Wirtschaftsbereiches an der Bruttowertschöpfung in Thü- wie die Herstellung von feinmechanischen und optischen ringen nur geringfügig verändert. In den neuen Ländern be- Erzeugnissen am Standort Jena haben sich dynamisch ent- trug der Anteil 2001 durchschnittlich knapp 2,8 Prozent, in wickelt. Davon haben im regionalen Umfeld vor allem die den alten Ländern durchschnittlich 1,1 Prozent. kleinen und mittleren Zulieferbetriebe profitiert. Es existie- ren jedoch nach wie vor Wirtschaftszweige, deren Unter- Mit insgesamt 1,056 Mio. Personen verzeichnete Thüringen nehmen noch nicht wettbewerbsfähig sind und die eine im Jahresdurchschnitt 2001 wie auch im Vorjahr einen rückläufige Geschäftsentwicklung aufweisen. Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen, der mit –1,9 Prozent geringfügig schwächer als im Durchschnitt der neuen Län- Der Tourismus bildet einen regional bedeutsamen Zweig im der (ohne Berlin) ausfiel. Bundesweit kam es zu einem Wirtschaftsgefüge des Freistaats. Thüringen besitzt mit sei- leichten Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen um 0,2 Pro- ner malerischen Mittelgebirgslandschaft, seinen histori- zent. schen Städten und kulturellen Anziehungspunkten ein be- deutendes touristisches Potenzial. Mit ca. 8,8 Millionen Sehr unterschiedlich verlief dabei die Entwicklung inner- Übernachtungen in Beherbergungseinrichtungen mit 9 Bet- halb der einzelnen Wirtschaftsbereiche in Thüringen. Ob- ten und mehr konnte Thüringen das hohe Niveau des Vor- wohl die Bereiche Finanzierung, Vermietung und Unterneh- jahres nahezu halten, aber im Vergleich zu Gesamtdeutsch- mensdienstleister mit einem Anstieg von +3,1 Prozent und land leider keine Zuwächse verzeichnen. Im ersten Halbjahr das Verarbeitende Gewerbe mit +2,2 Prozent im Jahr 2001 2002 musste Thüringen jedoch einen Rückgang der Über- wie auch in den Vorjahren einen positiven Beitrag zur An- nachtungszahlen von –5,8 Prozent hinnehmen, wobei auch zahl der Erwerbstätigen leisteten, wurde dies durch die Ent- deutschlandweit Rückgänge registriert wurden. wicklung in den Bereichen Baugewerbe (–9,8 Prozent), Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (–6,0 Prozent), öffent- Mit 70 511 Betten (Stand: Juni 2002) in allen Qualitätsklas- liche und private Dienstleister (–2,4 Prozent) sowie Handel, sen sind gute und ausreichende Kapazitäten für die Gäste in Gastgewerbe und Verkehr (–1,7 Prozent) in negativer Rich- Thüringen vorhanden. Die Auslastung der Übernachtungs- tung überkompensiert. Allein im Baugewerbe gingen im möglichkeiten in Thüringen betrug im Jahr 2001 34,4 Pro- Vergleich zu 2000 rund 13 700 Arbeitsplätze verloren. Ins- zent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gesun- gesamt verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen in Thü- ken. ringen um mehr als 20 000 Personen. Im ersten Halbjahr 2002 lag die Auslastung der Bettenkapa- Trotz der nach wie vor positiven Entwicklung im Verarbei- zität bei 31,7 Prozent. Dieser Wert ist nicht zufrieden- tenden Gewerbe ist die industrielle Basis in Thüringen noch stellend, weshalb die Bettenkapazität möglichst nicht weiter immer zu schmal, um den anhaltenden überproportionalen erhöht werden sollte. Die gegenwärtige durchschnittliche Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 165 – Drucksache 15/861

Verweildauer der Gäste beträgt 2,9 Tage und entspricht dem bezirk Nordhausen. Während die Arbeitslosenquote hier bei bundesweiten Trend. 18,3 Prozent liegt, wird die Unterbeschäftigungsquote mit 1,7 Prozentpunkten mehr und damit mit 20,0 Prozent ausge- Analysen lassen erkennen, dass in Thüringen eine bedarfs- wiesen. gerechte regionale Verteilung des Bettenangebotes vorhan- den ist. Um eine höhere Auslastung zu erreichen, müssen Mit den 15,9 Prozent Arbeitslosenquote bzw. 17,4 Prozent die Gäste- und Übernachtungszahlen durch eine konse- Unterbeschäftigungsquote weist Thüringen im Vergleich quente, themenorientierte Vermarktung Thüringens weiter der neuen Länder (18,4 Prozent bzw. 19,8 Prozent) zwar gesteigert werden. den niedrigsten Wert aus. Gemessen am Durchschnitt der Arbeitslosenquote in den alten Ländern Ende Dezember 2.2 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit des 2002 (8,2 Prozent) liegt dieser Wert jedoch immer noch um Aktionsraumes 7,7 Prozentpunkte höher. Ende Dezember 2002 waren in Thüringen 201 430 zivile Erwerbspersonen arbeitslos ge- Der Bund-Länder-Planungsausschuss der GA hat auf der meldet. Basis eines Regionalindikatorenmodells die Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete von 2000 bis 2003 beschlossen. Im Die anhaltende rezessive Gesamtsituation in Deutschland Ergebnis dessen bleiben alle Regionen des Freistaats Thü- und die damit einhergehende tendenziell rückläufige Inves- ringen GA-Fördergebiet, sodass die Förderung der gewerb- titionstätigkeit der Wirtschaft strahlte auf den Arbeitsmarkt lichen Wirtschaft sowie der wirtschaftsnahen Infrastruktur Thüringens aus. Marginale positive Entwicklungen sind sai- weiterhin flächendeckend erfolgen kann. Die Förderintensi- sonal bedingt oder bleiben völlig aus. In keinem der insge- täten bleiben unverändert. Die Liste der Thüringer A- und samt 16 Bundesländer konnte im Vergleich zum Vorjahres- B-Fördergebiete ist in Anhang 14 enthalten. monat ein Rückgang der Arbeitslosenquote ausgewiesen werden. Deutschlandweit stieg die Arbeitslosenquote zum Die Werte der Indikatoren bei der Neuabgrenzung des För- Vergleichsmonat 2001 um 0,6 Prozentpunkte. dergebietes der GA für den Zeitraum 2000 bis 2003, die zur Feststellung der Zugehörigkeit zu den unterschiedlichen Fördergebietskulissen geführt haben, sind in Tabelle 1 zu- B. Entwicklungsziele, -aktionen und Finanzmittel sammengefasst. Es wird deutlich, dass weite Teile des Ak- 1 Entwicklungsziele und Finanzmittel im tionsraumes – vor allem bei der Einkommenssituation und Rahmen der GA der Infrastrukturausstattung, zum Teil auch bei der Arbeits- Die nachfolgend genannten Entwicklungsaktionen und marktsituation – Rückstände aufweisen. Finanzmittel dienen der Unterstützung der Investitionstätig- Die Abstände zwischen den einzelnen Thüringer Arbeits- keit der Unternehmen, der Schaffung neuer und der Siche- marktregionen hinsichtlich der Einkommenssituation und rung vorhandener Arbeitsplätze sowie der Verbesserung der vor allem der Arbeitsmarktsituation haben sich im Vergleich Infrastruktur. zur vorhergehenden Abgrenzung der Fördergebiete leicht Der Aufbau einer modernen, technologieorientierten Wirt- vergrößert. Die Erwerbstätigenprognose für die Thüringer schaftsstruktur mit wettbewerbsfähigen Unternehmen und Arbeitsmarktregionen geht jedoch von einer überwiegend dauerhaften Arbeitsplätzen soll zu einer nachhaltigen Stär- positiven Tendenz aus. kung des Standortes Thüringen beitragen.

2.3 Aktuelle Daten zur Förderbedürftigkeit des Die Erweiterung und Modernisierung des Kapitalstocks, vor Aktionsraumes allem in den Wirtschaftszweigen, die im überregionalen Wettbewerb stehen, erfordert auch weiterhin die Förderung Die aktuellen Werte zeigen, dass die Einkommensrück- gewerblicher Investitionen. Durch die Förderung dieser stände und die Arbeitslosenquoten im Vergleich zu den al- Wirtschaftszweige wird die immer noch zu schmale Export- ten Bundesländern in allen Arbeitsmarktregionen weiterhin basis der Thüringer Wirtschaft gestärkt mit der Folge eines hoch sind. Die Arbeitslosenquote (aller zivilen Erwerbsper- stabileren und breiteren Wachstums. Dies verringert die Ab- sonen) betrug im Ende Dezember 2002 landesweit 15,9 Pro- hängigkeit von der Entwicklung der eher regional tätigen zent, wobei die Bandbreite von 12,1 Prozent im Kreis Son- Branchen. Daher genießt die Ansiedlung und Entwicklung neberg bis zu 21,6 Prozent im Kyffhäuserkreis reicht. von Produktionsunternehmen mit exportfähigen Gütern Regional betrachtet weist Nordthüringen mit 17,7 Prozent hohe Priorität. den schlechtesten und Südthüringen mit 13,1 Prozent den relativ günstigsten Wert aus. Ein entwickeltes und wettbewerbsfähiges Verarbeitendes Gewerbe ist Voraussetzung für die volle Entfaltung der Durch die Arbeitslosenquote werden die Probleme auf dem Wachstumskräfte der lokalen und regionalen Anbieter sowie Thüringer Arbeitsmarkt bereits sehr deutlich abgebildet. des tertiären Sektors. Durch eine gezielte Förderung von Bezieht man jedoch die Werte der Unterbeschäftigungs- Projekten mit hohem Innovationspotenzial sollen vorhan- quote, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Kurz- dene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter aus- arbeiter und die Beschäftigten in beruflicher Weiterbildung gebaut und neue Bereiche erschlossen werden. (jeweils als Vollzeitäquivalent) abbilden in die Betrachtung mit ein, verschärfen sich diese Aussagen noch weiter. Für den Arbeitsamtsbezirk Altenburg wird im Dezember 2002 1.1 Gewerbliche Wirtschaft z. B. eine Arbeitslosenqote von 21,2 Prozent ausgewiesen, Die einzelbetriebliche Förderung wird sich daher vor allem die tatsächliche Unterbeschäftigung beträgt jedoch 22,8 auf die Investitionen von Betrieben des Verarbeitenden Ge- Prozent. Besonders hoch ist der Anteil der Kurzarbeiter und werbes, produktionsnaher Dienstleistungen und des Hand- Beschäftigten in beruflicher Weiterbildung im Arbeitsamts- werks mit überregionalem Absatz konzentrieren, im Rah- Drucksache 15/861 – 166 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode men derer neu entwickelte Produkte hergestellt bzw. Managementberatungsprogramms (Absolventeneinsatz) so- innovative Produktionsverfahren umgesetzt werden. wie betriebswirtschaftlicher Beratung in Höhe von jährlich Für folgende gemäß Rahmenplan förderfähige Branchen insgesamt 5 Mio. Euro vorgesehen. Die Aufnahme weiterer gelten in Thüringen eingeschränkte Fördervoraussetzungen: nicht-investiver Fördertatbestände im Bereich der Umwelt- und Energiepolitik wird gegenwärtig geprüft. – Baunahe Wirtschaftsbereiche, Im Zeitraum 2002 bis 2006 ist beabsichtigt, neben den – Dienstleistungen, genannten GA-Mitteln und dem Einsatz des EFRE im – Recycling. Rahmen der Förderung von Innovationsassistenten jährlich 0,511 Mio. Euro, für FuE-Vorhaben jährlich 9,2 Mio. Euro Im Tourismusgewerbe ist die Entwicklung bereits so weit und für betriebswirtschaftliche Beratung/Marketingassistent vorangekommen, dass für Thüringen eine bedarfsgerechte jährlich 1,03 Mio. Euro zusätzliche Landesmittel einzuset- regionale Verteilung des Bettenangebotes bescheinigt wird. zen. Diese Ansätze stehen noch unter dem Vorbehalt der Aus diesem Grund sind Investitionsvorhaben in Betriebs- Verabschiedung der jeweiligen Haushaltspläne. stätten des Beherbergungsgewerbes in Thüringen grundsätz- lich von der Förderung ausgeschlossen. In ausgewiesenen Tourismusgebieten, an deren Entwicklung der Freistaat ein 1.2 Wirtschaftsnahe Infrastruktur besonderes Interesse hat, kann in begründeten Ausnahme- Die Weiterentwicklung einer leistungsfähigen wirtschafts- fällen beim Vorliegen eines besonderen Bedarfs, der von un- nahen Infrastruktur ist eine wesentliche Voraussetzung für abhängiger Seite nachgewiesen werden muss, von dieser die Schaffung neuer und die Sicherung bestehender Arbeits- Festlegung abgewichen werden. plätze. Insbesondere für die Städte ist die Gewinnung und Zur Unterstützung besonders kapitalintensiver Erstinvesti- Erhaltung qualifizierter Arbeitskräfte sowie eine auf die Ge- tionen im Bereich innovativer produktionsnaher Dienstleis- werbeentwicklung ausgerichtete Infrastruktur erforderlich. tungen und wachstumsorientierter Bereiche des Verarbei- Eine Verknüpfung mit arbeitsmarktpolitischen Program- tenden Gewerbes mit humankapitalintensiver Produktion men, z. B. mit Vergabe-, Arbeitsbeschaffungs- und Struktur- nutzt Thüringen die Möglichkeit der Gewährung von lohn- anpassungsmaßnahmen nach dem SGB III wird angestrebt, kostenbezogenen Zuschüssen. um insgesamt eine größere Anzahl von Projekten realisieren Generell müssen mit dem zu fördernden Investitionsvorha- zu können. Soweit notwendig und angebracht, erfolgt hier- ben neue Dauerarbeitsplätze geschaffen und/oder die Zahl bei eine Abstimmung zwischen Wirtschaftsförderung und der vorhandenen Dauerarbeitsplätze gesichert werden. Arbeitsförderung bzw. Arbeitsverwaltung. In Thüringen wird keine regionale Differenzierung über die Auch künftig wird es erforderlich sein, ein nachfrage- gemäß Rahmenplan möglichen Fördersätze vorgenommen. adäquates Angebot an Industrie- und Gewerbeflächen ins- Damit können die förderfähigen Investitionskosten unab- besondere für strukturpolitisch bedeutsame Vorhaben in hängig von der Art der Investition in A-Fördergebieten mit Thüringen bereitzustellen, das neben dem konkreten An- einem Basisfördersatz von bis zu 30 Prozent und in B-För- siedlungsbedarf aus einzelbetrieblicher Sicht den Erforder- dergebieten von bis zu 23 Prozent bezuschusst werden. nissen der Landes- und Regionalplanung gerecht wird. Hierzu gehört auch die Schaffung der Standortvoraussetzun- Bei Investitionsvorhaben kleiner und mittlerer Unter- gen für großflächige Industrieansiedlungen. nehmen (KMU) ist eine Erhöhung dieser Fördersätze um 15 Prozentpunkte möglich. Bei strukturpolitisch bedeut- Die Gewährung von Fördermitteln ist vordergründig auf die samen Investitionsvorhaben (besonderer Struktureffekt) qualitative Verbesserung vorhandener Gewerbestandorte so- können die vorgenannten Fördersätze im Einzelfall um wie die Erweiterung bereits geförderter und zwischenzeit- 5 Prozentpunkte angehoben werden. Ein besonderer Struk- lich belegter Gewerbegebiete ausgerichtet. tureffekt kann unterstellt werden, wenn das Vorhaben in Daneben soll die Verbesserung der Anbindung bestehender besonderer Weise geeignet ist, quantitativen und qualitati- Gewerbe- und Industriegebiete und bestehender Fremden- ven Defiziten der Wirtschaftsstruktur und des Arbeitsplatz- verkehrsstandorte an das überörtliche Straßen- und Schie- angebotes im Fördergebiet entgegenzuwirken. nennetz sowie die Errichtung oder der Ausbau von Abwas- Mit dem Verzicht auf Differenzierung der Förderhöchstsätze serentsorgungsanlagen mit dem Ziel der Verbesserung der nach Investitionsarten soll der Anreiz für die Investitions- Standortbedingungen für Unternehmen unterstützt werden. vorhaben (Modernisierung/Rationalisierung) erhöht wer- Gefördert werden weiterhin die Errichtung und der Ausbau den, die zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und zur von Gewerbezentren, z. B. von Einrichtungen der Technolo- Sicherung dauerhafter Arbeitsplätze gerade in besonders gie-Infrastruktur, um besonders die Ausgangsbedingungen strukturschwachen Regionen erforderlich sind. für kleine und mittlere Unternehmen durch die Bereitstel- lung von kostengünstigen Flächen und Gemeinschaftsdiens- Neben der investiven Förderung nutzt Thüringen weiterhin ten zu verbessern sowie die Errichtung und der Ausbau von die ergänzenden Fördermöglichkeiten von nicht-investiven Einrichtungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung und Unternehmensaktivitäten. Zur Verbesserung der Wettbe- öffentliche Fremdenverkehrsinfrastruktureinrichtungen. werbsfähigkeit sowie zur Steigerung der Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen sollen GA-Mittel auch Die Erschließungs- und Entwicklungsmaßnahmen sind vor- künftig einen wirksamen Beitrag zur Humankapitalbildung dergründig auf Standorte mit gewerblicher Tradition und und zur Verbesserung der angewandten Forschung und Ent- vorhandenen Ressourcen bei Beachtung des Leitbildes der wicklung leisten. Daher ist eine gezielte finanzielle Verstär- räumlichen Entwicklung gemäß Landesentwicklungspro- kung des Landesprogramms zur Innovationsförderung gramm und Regionaler Raumordnungspläne auszurichten. (FuE-Vorhaben und Innovationsassistenten) sowie eines Die Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftsnahen In- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 167 – Drucksache 15/861 frastruktur sollen vorrangig die Ansiedlung von förderfähi- 2 Sonstige Entwicklungsmaßnahmen gen gewerblichen Unternehmen unterstützen. 2.1 Raumordnung und Landesplanung Planungs- und Beratungsleistungen zur Vorbereitung und Durchführung von Infrastrukturprojekten, mit Ausnahme Die zentrale geographische Lage des Landes in der Mitte der Bauleitplanung, sind in Thüringen gemäß Rahmen- Deutschlands und Europas und die historisch begründete planregelungen förderfähig. Weiterhin können zur Unter- polyzentrische Siedlungsstruktur verlangen ein koordinier- stützung regionaler Entwicklungsprozesse ein Regional- tes und integriertes Handeln sowohl bei der Schaffung groß- management und die Erstellung integrierter regionaler räumiger Netzstrukturen als auch bei der Verbesserung der Entwicklungskonzepte gefördert werden. Die Förderung des Standortqualität und -attraktivität der zentralen Orte unter- Regionalmanagements ist vorerst auf drei bis fünf Vorhaben schiedlicher Abstufungen durch Konzentration von Produk- beschränkt. In Thüringen wurden bereits fünf Vorhaben auf tions-, Versorgungs- und Bildungseinrichtungen. den Weg gebracht. Mit dem Landesentwicklungsprogramm (LEP) Thüringen 1.3 Finanzmittel und den Regionalen Raumordnungsplänen (RROP) der Pla- nungsregionen Nord-, Mittel-, Ost- und Südwestthüringen Im Rahmen der jeweils zur Verfügung stehenden Mittel sol- wurde ein räumliches Leitbild für die Entwicklung des Lan- len in den Jahren 2003 bis 2007 voraussichtlich GA-Haus- des und seiner Teilräume formuliert und konkrete Ziele für haltsmittel in Höhe von rund 1 130 Mio. Euro eingesetzt die raum- und infrastrukturelle Fortentwicklung festgesetzt. werden, die im Zeitraum 2003 bis 2006 mit ca. 185 Mio. Euro EFRE-Mitteln verstärkt werden sollen (Tabelle 2). Die Zur Verknüpfung von wirtschaftspolitischen Zielstellungen Aufteilung auf die verschiedenen Investitionsbereiche stellt des Landes, mit dem räumlichen Leitbild für die Region und Plandaten dar. Die entsprechenden Haushaltsansätze sind mit den kommunalen Entwicklungsvorstellungen sind die gegenseitig deckungsfähig und erlauben daher eine flexible Regionalen Entwicklungskonzepte (REK) ein zentrales Ele- Anpassung an die Entwicklung des Antragsvolumens für ment. Konkrete REK und ihre prioritären sowie zeitlichen die einzelnen Investitionskategorien. Realisierungsvorstellungen gestatten eine zielgerechte und

Tabelle 2 Finanzierungsplan 2003 bis 2007 – in Mio. Euro – Geplante Maßnahmen Finanzmittel 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft – GA-Normalförderung 180,165 156,902 145,988 147,670 147,670 778,395 – EFRE*) 70,188 48,232 26,914 145,334 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur – GA-Normalförderung 62,037 68,868 64,757 65,478 65,478 326,618 – EFRE*) 17,511 17,066 5,000 39,577 3. Insgesamt – GA-Normalförderung 242,202 225,770 210,745 213,148 213,148 1 105,013 – EFRE*) 87,699 65,298 31,914 184,911 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft 5,112 5,112 5,112 5,112 5,112 25,560 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur 3. Insgesamt 5,112 5,112 5,112 5,112 5,112 25,560 III. Insgesamt (I + II) 335,013 296,180 247,771 218,260 218,260 1 315,484 IV. Zusätzliche Landesmittel

*) Die bis 2006 im Rahmen der GA weiterhin einzusetzenden EFRE-Mittel werden in den kommenden Landeshaushaltsplänen veranschlagt und sind deshalb noch nicht Bestandteil dieser Anmeldung. Drucksache 15/861 – 168 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode effektive Koordination von kommunalen Eigenanstrengun- 2.3 Forschungs- und Technologieförderung gen und Fördermitteln verschiedener Fachbereiche. Die Stärkung der Innovationskraft und Erhöhung der Wett- So wird von einem koordinierten Einsatz raumwirksamer bewerbsfähigkeit der Thüringer Unternehmen wird maß- Förderprogramme im Rahmen der Umsetzung dieser Kon- geblich durch den weiteren Ausbau der Forschungs- und zepte, besonders in strukturschwachen Regionen, ein we- Technologieinfrastruktur beeinflusst. sentlicher Qualitätsschub erwartet. Im Vordergrund steht bei den technologiebezogenen Investi- tionen der vorrangige Ausbau des Thüringer Technolo- 2.2 Europäischer Fonds für regionale giedreiecks Erfurt–Jena–Ilmenau, z. B. durch die Errichtung Entwicklung (EFRE) spezifischer Applikationszentren, mit denen die rasche Um- setzung von Forschungsergebnissen, insbesondere durch Der EFRE beteiligt sich an der Finanzierung von Förder- Neu- und Ausgründung von Unternehmen aus dem Hoch- maßnahmen. Im Förderzeitraum 2000 bis 2006 stehen Mit- schulbereich wirksam unterstützt werden soll. tel aus dem EFRE in Höhe von bis zu 1 480,290 Mio. Euro zur Verfügung. Von diesem Ansatz sollen auf kofinanzierte Strukturbestimmende Großvorhaben, die bereits begonnen Maßnahmen im Rahmen der GA rd. 43,7 Prozent entfallen. bzw. realisiert wurden, sind das Bioinstrumentezentrum Im Zeitraum 2003 bis 2006 können insgesamt 184,911 Mio. (BIZ) Jena, das Applikationszentrum (APZ) im Technolo- Euro für kofinanzierte Maßnahmen im Rahmen der GA gie- und Forschungspark Ilmenau, das Technologie- und eingesetzt werden. Die Fälligkeit ist dem Finanzierungsplan Gründerzentrum Erfurt (TZE), das Anwendungszentrum (Tabelle 2) zu entnehmen. Für Fördermaßnahmen außerhalb Mikrosystemtechnik in Erfurt-Südost und das Funktions- der GA sollen im gleichen Zeitraum Mittel aus dem EFRE gebäude Hermsdorfer Institut für Technische Keramik e. V. bis zu 161,268 Mio. Euro zum Einsatz gelangen. Gemäß „Technologiekonzeption Thüringen 2002“ sollen ins- Die finanzielle Beteiligung des EFRE wird auf folgende Be- besondere Großvorhaben der Technologieinfrastruktur, u. a. reiche ausgerichtet: das Medienapplikations- und Gründerzentrum (MAGZ) in Erfurt und das Applikations- und Ausbildungszentrum für – Förderung produktiver Investitionen zur Schaffung oder Mikrotechnologie in Formenbau und Spritzgießtechnik in Erhaltung dauerhafter Arbeitsplätze innerhalb und au- Ostthüringen als prioritäre Infrastrukturmaßnahmen reali- ßerhalb der GA. siert werden. – Förderung von Forschung, technologischer Entwicklung Unter fachspezifischen Aspekten werden darüber hinaus und Informationsgesellschaft u. a. wie Empfehlungen zu weiteren vorrangigen Infrastruktur- – Einsatz von Innovationsassistenten, maßnahmen, insbesondere der Aufbau eines Kompetenz- zentrums Fahrzeugtechnik, der Aufbau des Lithography – technologische Einzelprojekte, Development Center Jena und die Etablierung eines Kom- – wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen. petenzzentrums Grenzflächenfunktionalisierung und Bio- interfaces, abgegeben. – Stärkung unternehmerischer Potenziale in KMU wie Die Förderung wird auf zukunftsträchtige und für Thürin- – Förderung von Beratungen sowie des Manage- gen besonders aussichtsreiche Technologiefelder konzent- menteinsatzes in KMU, riert. Als technologiepolitische Förderschwerpunkte gelten die Schlüsseltechnologien wie Mess-, Steuer- und Rege- – Beteiligungen an Messen und außenwirtschaftlichen lungstechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, Aktivitäten. Neue Werkstoffe, Optik- und Optoelektronik sowie die – Förderung zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infra- Wachstumsfelder wie Produktionstechnik (einschließlich struktur innerhalb und außerhalb der GA wie Verfahrenstechnik), Mikrosystemtechnik, Biotechnologie. Eingeschlossen sind übergreifende Technologiebereiche wie – Ausbau der Technologieinfrastruktur, Förderung Umwelttechnik und Medizintechnik sowie Bau- und Bau- wirtschaftsnaher Forschungseinrichtungen, stofftechnologie. – Ausbau wirtschaftsnaher Forschung im Hochschul- bereich, FuE-Infrastruktur einschl. IuK- sowie Multi- 2.4 Mittelstandsförderung media-Infrastruktur und der dazugehörigen Netze, Kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirt- – Strukturentwicklung und Umstrukturierung von In- schaft werden neben der GA durch ein umfangreiches För- dustriestandorten, derinstrumentarium seitens der EU, des Bundes und des – Infrastruktur im Bereich der beruflichen Aus-, Fort- Freistaats Thüringen unterstützt. Als wesentliche Basisför- und Weiterbildung, derung des Bundes stehen neben den steuerlichen För- dermaßnahmen das Eigenkapitalhilfeprogramm sowie ver- – Verkehrswege zur Verbesserung der Anbindung von schiedene Darlehensprogramme zur Verfügung. Wirtschaftsstandorten, insbesondere von Gewerbege- Darüber hinaus hat der Freistaat Thüringen im Rahmen sei- bieten, ner Förderung für den Mittelstand ein umfangreiches Lan- – Touristische Infrastruktur, desinstrumentarium entwickelt. Es umfasst die Förderung von Existenzgründungen und -festigungen, Aus- und Wei- – Landesstraßeninfrastruktur. terbildung, Forschung und Entwicklung, Maßnahmen zur – Förderung zum Schutz und Verbesserung der Umwelt Erschließung neuer Märkte sowie von Beratungsmaßnah- einschließlich der Wasserver- und Abwasserentsorgung. men. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 169 – Drucksache 15/861

In dem seit 1. Juli 2001 aufgelegten Förderprogramm Grün- Die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE) bilden die dungs- und Wachstumsfinanzierung (GuW) werden im Rah- wichtigsten Infrastrukturvorhaben im Verkehr in Thüringen. men einer Kooperation zwischen dem Freistaat Thüringen Hierbei handelt es sich um: und der DtA Teile des Thüringer Landesinvestitions- programms für den Mittelstand, des Thüringer Darlehens- – sechsstreifiger Ausbau der Autobahnen A 4 und A 9, programms für KMU sowie des DtA-Existenzgründungs- – Neubau der Autobahnen A 38 Göttingen–Halle und programms gebündelt. Diese Zusammenführung bewirkt A 71/73 Erfurt–Schweinfurt/Lichtenfels. Das VDE günstigere Konditionen für den Darlehensnehmer durch A 71/73 wird seiner Funktion erst vollständig gerecht, eine zusätzliche Zinsverbilligung sowie eine Haftungsfrei- wenn die A 71 auch nördlich von Erfurt bis an die A 38 stellungskomponente. Gefördert werden KMU und Frei- weitergebaut wird. Da dieser Abschnitt nicht den Status berufler, die sich in Thüringen eine Existenz aufbauen oder als VDE hat, jedoch trotzdem vordringlich realisiert wer- ihren Betrieb erweitern wollen. den soll, hat das Land dem Einsatz von 168 Mio. Euro EFRE-Mitteln zugestimmt. 2.5 Arbeitsmarktpolitik – Es kann davon ausgegangen werden, dass wesentliche Die aktive Arbeitsmarktpolitik des Freistaats Thüringen ist Teile der neuen Autobahn A 38 und A 71/A 73 schon unverzichtbar, solange das gesamtwirtschaftliche Arbeits- 2005 zur Verfügung stehen werden und damit eine nach- platzangebot nicht zu einer erheblichen Verringerung der haltige Verbesserung der Erreichbarkeit von Süd- und Arbeitslosigkeit führt. Durch die Neuorientierung der Thü- Nordthüringen sichergestellt sein wird. ringer Arbeitsmarktpolitik in Richtung einer stärkeren Brü- – Schienenneu- und -ausbaustrecke Nürnberg–Erfurt– ckenfunktion zum ersten Arbeitsmarkt werden die ver- Leipzig/Halle–Berlin (VDE Nr. 8). fügbaren Kräfte und Mittel noch effektiver als bisher zur Verbesserung der regionalen Wirtschafts- und Infrastruktur Dieses Verkehrsprojekt Deutsche Einheit als einzige eingesetzt. Das wird dazu beitragen, dauerhafte Beschäfti- Nord-Süd-Hochgeschwindigkeitsstrecke im Osten gung zu initiieren und den Arbeitsmarkt zu entlasten. Deutschlands muss wegen seiner besonderen Bedeutung für den wirtschaftlichen Aufschwung und das infrastruk- Die Förderung von Existenzgründern und die Schaffung turelle Zusammenwachsen der beteiligten Länder sowie von Dauerarbeitsplätzen zur Einstellung von Arbeitslosen deren Einbindung in das deutsche und europäische unter Berücksichtigung von besonderen Zielgruppen (z. B. Hochgeschwindigkeitsnetz vorrangig realisiert werden. Jugendliche, Langzeitarbeitslose, Behinderte und Sozialhil- Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil dieses Vorhaben feempfänger) wird im Rahmen der Arbeitsmarktpolitik er- von der Bundesrepublik gegenüber der EU als mit gänzend zu den Maßnahmen nach dem Dritten Buch des höchster Priorität zu realisierender deutscher Beitrag zur Sozialgesetzbuches realisiert. Schaffung von Transeuropäischen Netzen (TEN) in der Im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) werden Relation Malmö–Verona übernommen wurde. Akzente bei der Ausbildungs- und Einstellungsförderung Vorrangiges Ziel des Landes ist weiterhin der Ausbau der Jugendlicher und der Qualifizierung Arbeitsloser zur Ver- Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV). Diese verläuft zwi- meidung bzw. Bekämpfung des dauerhaften Ausschlusses schen Düsseldorf und Chemnitz über Paderborn–Kassel–Er- aus dem Erwerbsleben gesetzt. Ein besonderes Gewicht furt–Weimar–Jena–Gera–Glauchau. Sie wurde vordringlich wird ferner der Integration von Frauen in das Erwerbsleben in den Bedarfsplan für die Bundesschienenwege eingeord- und der Förderung der Anpassungsfähigkeit kleinerer und net und im Investitionsprogramm des Bundes 1999 bis 2002 mittlerer Unternehmen zukommen; als bedeutsam erweist als hoch prioritär eingestuft. Vom Bund ist für den Strecken- sich hierbei die Nutzung zusätzlicher Beschäftigungspoten- ausbau der MDV im Zeitraum 2000 bis 2006 zunächst ein ziale durch die Einführung neuer Technologien und Arbeits- Mitteleinsatz in Höhe von 309,3 Mio. Euro vorgesehen. Zu- marktmodelle. Stärkeres Gewicht wird künftig die passge- dem hat das Land der Einbeziehung von EFRE-Mitteln in naue betriebs- bzw. arbeitsplatzbezogene Qualifizierung Höhe von 68,5 Mio. Euro und Landesmitteln in Höhe von und auch die berufsbegleitende Weiterbildung zur Siche- 17,9 Mio. Euro in diesen Mittelansatz des Bundes mit dem rung des Arbeitsplatzes haben. Ziel der Beschleunigung des Streckenbaus und zum Ausbau von drei zweigleisigen Streckenabschnitten zugestimmt. Die Arbeitsmarktpolitik verschafft so der Investitionsförde- Unabhängig davon hält das Land an der Zielstellung fest, im rung im Rahmen der GA die notwendige Zeit, um gemein- Interesse der Sicherung und Entwicklung des Schienenper- sam mit anderen strukturwirksamen Maßnahmen neue sonenfernverkehrs sowie der Güterverkehrsverlagerung von Strukturen aufzubauen und damit Dauerarbeitsplätze zu der Straße auf die Schiene, diese Schienenverbindung zu schaffen. elektrifizieren und durchgängig zweigleisig auszubauen so- wie das dazu erforderliche Bekenntnis vom Bund einzufor- 2.6 Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur dern. Als wesentliches Qualitätsmerkmal für die Infrastrukturaus- Mit der Realisierung des genannten VDE Nr. 8 und dem stattung einer Region gilt allgemein die Qualität der Er- Ausbau der MDV werden diese leistungsfähigen Hauptver- reichbarkeit und die Verknüpfung mit benachbarten Ober- kehrsachsen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung optimal und Mittelzentren. Der bedarfsgerechte Ausbau der Ver- im Verkehrsknoten Erfurt eingebunden. Mit der Einbindung kehrsinfrastruktur in Thüringen stellt daher eine wichtige des Güterverkehrszentrums Thüringen (GVZ) in Erfurt-Vie- Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung der Wirt- selbach in diesen Verkehrsknoten wird Thüringen in das schaft dar. deutschlandweite GVZ-Netz integriert. Drucksache 15/861 – 170 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Für Thüringen wurde ein Funktionalnetz Straße entwickelt, 2. Maßnahmen zur Neuordnung des ländlichen Grundbesit- das schrittweise kapazitäts- und standardgerecht ausgebaut zes und Gestaltung des ländlichen Raumes durch Maß- werden soll. Vorrang hat neben dem Ausbau der Autobah- nahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur nach dem nen, die Erhaltung des Bundes- und Landesstraßennetzes Flurbereinigungsgesetz einschließlich von Maßnahmen und der Bau von Ortsumgehungen. zur Sicherung eines nachhaltig leistungsfähigen Natur- haushaltes; Damit soll bis zum Jahr 2020 für alle wichtigen Verkehrsbe- ziehungen eine leistungsfähige Straßenverbindung zur Ver- 3. Maßnahmen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zur fügung stehen. Umnutzung ihrer Bausubstanz; Der Ausbau des Internationalen Verkehrsflughafens Erfurt 4. wasserwirtschaftliche und kulturbautechnische Maßnah- steht im Mittelpunkt der Thüringer Luftverkehrspolitik. men; Auch die zivile Nachnutzung der ehemaligen Militärflug- 5. Maßnahmen zur Verbesserung der Marktstruktur in der plätze Altenburg/Nobitz, Eisenach/Kindel und Obermehler/ Land-, Fisch- und Forstwirtschaft Schlotheim stellt eine wichtige Maßnahme im Bereich der Luftverkehrsinfrastruktur dar. Für die Thüringer Verkehrs- zu fördern. landeplätze in Alkersleben/Wülfershausen, Jena-Schön- In Thüringen wird die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- gleina und Gera sind die Ausbauprojekte bereits durchge- rung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ in allen Re- führt bzw. vorgesehen. gionen angewendet. Für das Jahr 2003 sind im Entwurf des Haushaltsplanes der Bundesregierung 765 Mio. Euro Bun- 2.7 Energieförderung desmittel vorgesehen. Der Anteil Thüringens liegt bei 40,1 Mio. Euro, die durch 26,7 Mio. Euro Landesmittel verstärkt Nach Artikel 31 Absatz 3 der Verfassung des Freistaats werden. Thüringen ist mit Naturgütern und Energie sparsam umzu- Förderschwerpunkte sind gehen. Das Land und seine Gebietskörperschaften fördern eine umweltgerechte Energieversorgung. Hinzu kommt, – die einzelbetriebliche investive Förderung, dass die Thüringer Landesregierung im Klimaschutz- – die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete, konzept für den Freistaat das Ziel festgelegt hat, den Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch von – die Dorferneuerung, 2 Prozent im Jahr 1999 auf 5 bis 7 Prozent bis zum Jahr – die Flurbereinigung einschließlich ländlicher Wegebau 2010 auszuweiten. und Schutzpflanzungen, Entsprechend dieser Verfassungsgebote und Zielsetzungen – wasser- und kulturbautechnische Maßnahmen, ist es erforderlich, Maßnahmen zur Energieeinsparung und – Rationalisierungsinvestitionen auf dem Gebiet der Markt- Verbesserung der Energieeffizienz zu ergreifen sowie die strukturverbesserung und Technologien der rationellen und umweltfreundlichen Ener- gieverwendung insbesondere auf Basis von erneuerbaren – forstwirtschaftliche Maßnahmen. Energien auf dem Markt zu stärken und Anreize für die Nut- Diese Förderschwerpunkte werden im Rahmen des Opera- zung dieser Technologien zu geben. tionellen Programms für Thüringen im Zeitraum 2000 bis Die Förderkonzeption des Freistaats Thüringen sieht des- 2006 durch Mittel des EAGFL unterstützt. halb vor, im investiven Bereich die Errichtung von Anlagen zur rationellen und umweltfreundlichen Energieverwendung C. Förderergebnisse 2002 insbesondere auf Basis von erneuerbaren Energien zu för- Im Aktionsraum wurden im Jahr 2002 bis Ende Dezember dern. Neben energie- und umweltpolitischen Gesichtspunk- insgesamt 874 Zuschussanträge bewilligt. Davon entfallen ten ist als wesentlicher wirtschaftlicher Aspekt in diesem 756 Anträge auf die investive gewerbliche Wirtschaft, 60 Zusammenhang hervorzuheben, dass ein beträchtlicher Teil auf die nicht-investive gewerbliche Wirtschaft, 53 Anträge der durch diese Förderung initiierten Investitionen das Auf- auf die Förderung der investiven wirtschaftsnahen Infra- tragsvolumen von kleinen und mittleren Unternehmen ins- struktur und 5 Anträge auf die nicht-investive Infrastruktur. besondere in den ländlichen Regionen Thüringens erhöht. Das Investitionsvolumen insgesamt beträgt in diesem Zeit- Im nicht-investiven Bereich ist vorgesehen, Maßnahmen raum ca. 1 440 Mio. Euro. Für diese Maßnahmen wurden und Einrichtungen zur Energieberatung, die Erstellung von Haushaltsmittel der GA und des EFRE in Höhe von rund Energiekonzepten und die Durchführung von Schulungs- 386 Mio. Euro gewährt. und Informationsveranstaltungen weiterhin finanziell zu be- gleiten. 1 Gewerbliche Wirtschaft Bis Ende Dezember wurden 100 Prozent der zur Verfügung 2.8 Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der stehenden Fördermittel bzw. rund 300 Mio. Euro für inves- Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ tive einzelbetriebliche Investitionen mit einem Investitions- Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur volumen von rund 1 270 Mrd. Euro bewilligt. Der und des Küstenschutzes“ dient dem Ziel, in Deutschland durchschnittliche Fördersatz betrug 24,7 Prozent. Mit den nach einheitlichen Grundsätzen in allen Bundesländern Investitionsvorhaben sollen nach Angaben der Investoren ca. 3 600 Dauerarbeitsplätze (davon ca. 39 Prozent für 1. Maßnahmen zur Verbesserung der Produktions- und Ar- Frauen) neu geschaffen und ca. 22 000 Dauerarbeitsplätze beitsbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft; (davon ca. 30 Prozent für Frauen) gesichert werden. Für die Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 171 – Drucksache 15/861

60 Vorhaben der nicht-investiven GA wurden ca. 2,6 Mio. 2002 587 Verwendungsnachweise durch das Thüringer Lan- Euro bewilligt. desverwaltungsamt abschließend geprüft. Aus den Prüfungen resultierten bis 31. Dezember 2002 in 2 Wirtschaftsnahe Infrastruktur 419 Fällen Erstattungs- und/oder Zinsansprüche, darunter in Für die 53 investiven Infrastrukturprojekte (einschl. Bil- 251 Fällen Zuschussrückforderungen in einer Höhe von dung) wurden bei einem gesamten Investitionsvolumen von insgesamt rund 34,76 Mio. Euro. Gründe hierfür waren vor rund 162,5 Mio. Euro für ca. 84 Mio. Euro aus der GA För- allem zu niedrige förderfähige Investitionskosten, aber auch derzusagen erteilt. Der durchschnittliche Fördersatz betrug Verstöße gegen das Förderrecht. 54,7 Prozent. Diese Projekte beinhalten Maßnahmen der In 336 Einzelfällen erfolgten Zinsforderungen in einer Höhe Altstandortentwicklung, der Gewerbeflächenerschließung, von insgesamt rund 12,1 Mio. Euro aufgrund vorfristig in der Abwasserbeseitigung, der verkehrsseitigen Erschlie- Anspruch genommener Zuschüsse. In 193 Fällen erfolgten ßung von Gewerbeflächen und der touristischen Infrastruk- Zinsforderungen in einer Höhe von insgesamt rund 3 Mio. tur. Euro aufgrund zu viel in Anspruch genommener und ver- Im Rahmen der nicht-investiven Förderung wurden im Be- spätet zurückgezahlter Zuschüsse (aufgrund von Mehrfach- reich der wirtschaftsnahen Infrastruktur im Jahr 2002 bis nennungen übersteigt die Summe der Einzelfälle die Ge- Ende Dezember 3 Regionalmanagement sowie in 2 Fällen samtsumme). Planungsleistungen bewilligt. Parallel hierzu prüft der Thüringer Rechnungshof ausge- wählte Vorhaben maßnahmebegleitend, d. h. vor dem Ab- 3 Förderergebnisse 1999 bis 2002 schluss der Fertigstellung des Vorhabens. Die Förderergebnisse in den Jahren 1999 bis 2002 nach Werte der Erfolgskontrolle für die gewerbliche Wirtschaft kreisfreien Städten und Landkreisen werden im Anhang 12 lassen sich aus einer Übersicht des BAFA mit Stand Januar des Rahmenplanes dargestellt [wird vom Bundesamt für 2002 für die Jahre 1991 bis 1999 entnehmen. Die Angaben Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erstellt]. beziehen sich dabei auf die Ist-Ergebnisse der aus diesen Bewilligungsjahren bereits abschließend geprüften Verwen- 4 Verwendungsnachweiskontrolle dungsnachweise, wobei für Thüringen knapp drei Viertel (1991 bis 2002) aller einzelbetrieblichen Vorhaben erfasst sind. Als Soll werden hier die durch das BAFA angepassten Soll-Werte Bis zum 31. Dezember 2002 wurden insgesamt 16 621 Vor- (bereinigt durch Änderungsbescheide, Widerrufsbescheide haben bewilligt, davon 15 697 im Rahmen der investiven oder Stornierungen bei Konkurs etc.) verwendet. einzelbetrieblichen Förderung. Von diesen 15 697 Bewilli- gungen wurden bis Ende Dezember 2002 durch die mit der In diesem Zeitraum hat das BAFA 11 288 Vorhaben als ge- Verwendungsnachweisprüfung für den Bereich der gewerb- fördert erfasst und davon bereits 9 432 Vorhaben geprüft. lichen Wirtschaft beauftragte Thüringer Aufbaubank 11 889 Bei den geprüften Vorhaben wurden die ursprünglichen In- Vorhaben mit Prüfbescheid geprüft, 7 612 Vorgänge sind vestitionszusagen leicht unterschritten (99,6 Prozent vom endgültig abgeschlossen. Soll). Für die geförderten Investitionen dieser Vorhaben wurden weniger GA-Mittel in Anspruch genommen als Aus den Prüfungen im Rahmen der Verwendungsnachweis- ursprünglich bewilligt (94,6 Prozent der ursprünglichen Be- kontrolle resultierten in diesem Zeitraum in 6 232 Fällen willigung). Die von den Unternehmen in diesem Zusam- Zuschussrückforderungen in einer Höhe von rund 73,37 menhang abgegebenen Arbeitsplatzzusagen zu den zusätz- Mio. Euro. Gründe hierfür waren vor allem zu niedrige för- lichen Dauerarbeitsplätzen wurden (im Durchschnitt um derfähige Investitionskosten, Verletzung der Vorbeginns- 14 Prozent) überschritten. Besonders deutlich ist die Über- klausel, die Veräußerung geförderter Investitionsgüter und schreitung der Arbeitsplatzzielstellung bei Projekten der Subventionswertüberschreitungen. Bewilligungsjahre 1996 bis 1998. In 3 107 Einzelfällen erfolgten Zinsforderungen in einer Diese Tendenz lässt erkennen, dass die arbeitsplatzschaf- Höhe von rund 7,65 Mio. Euro, vor allem aufgrund nicht fende Wirkung der GA zum Zeitpunkt der Verwendungs- fristgerecht eingesetzter Zuschüsse sowie Verzinsung der nachweiskontrolle höher ist als zum Zeitpunkt der För- Rückzahlung zu viel in Anspruch genommener Zuschuss- dermittelbewilligung statistisch abgebildet. Mit anderen mittel. Worten: Die Anschubwirkung der GA-Förderung trägt dazu Bis zum 31. Dezember 2002 wurden im Rahmen der wirt- bei, dass sich die in den letzten Jahren eher vorsichtigen schaftsnahen Infrastruktur insgesamt 924 Vorhaben bewil- Beschäftigtenzusagen der Unternehmen positiver entwi- ligt. Von diesen 924 Vorhaben wurden bis Ende Dezember ckeln als ursprünglich zu erwarten war. Drucksache 15/861 – 172 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 1 Indikatoren zur Neuabgrenzung der GA-Fördergebiete 1999

Brutto- Einwohner jahres- (Stand: lohn d. 31. Dezember 1997) Spalte 1 Spalte 3 Spalte 5 sozial- Unter- in % in % in % versiche- Erwerbs- in % der beschäf- des des Infra- des rungs- tätigen- Wohn- tigungs- Bundes- Bundes- struktur- Bundes- Arbeits- pflichtig prognose bevölke- quote1) durch- durch- indikator2) durch- marktregion Beschäf- 2004 rung (nur 1996–1998 schnitts schnitts schnitts Anzahl tigten neue Län- (Ost) (Ost) (Ost) proKopf der und 1997 West- in DM Berlin) – 1 – – 2 – – 3 – – 4 – – 5 – – 6 – – 7 – – 8 – Altenburg 30,2 124 30 576 88 144 108 103 118 487 0,68 Arnstadt 28,1 115 31 452 91 121 91 104 122 903 0,70 Eichsfeld 23,9 98 29 774 86 115 86 107 116 310 0,66 Eisenach 22,7 93 32 798 94 122 91 107 192 183 1,10 Erfurt 24,8 102 36 181 104 173 130 101 287 844 1,64 Gera 26,9 110 31 888 92 167 125 97 245 548 1,40 Gotha 24,4 100 31 370 90 131 98 103 149 532 0,85 Jena 23,3 96 34 633 100 159 119 103 192 824 1,10 Meiningen 23,9 98 29 833 86 104 78 104 145 878 0,83 Mühlhausen 26,8 110 28 472 82 102 76 102 121 101 0,69 Nordhausen 29,2 120 31 800 92 105 78 101 100 743 0,58 Pößneck 22,7 93 30 268 87 113 85 106 101 185 0,58 Saalfeld 26,6 109 31 275 90 130 97 102 137 282 0,78 Sondershausen 33,0 135 28 812 83 95 71 102 96 749 0,55 Sonneberg 18,5 76 30 287 87 118 88 103 69 639 0,40 Suhl 22,7 93 31 899 92 110 82 96 126 198 0,72 Weimar 23,1 95 33 473 96 138 103 104 153 742 0,88 Bundesdurch- gesamt: Summe: schnitt (Ost) 24,4 100 34 728 100 134 100 100 2 478 148 14,14

1) bestehend aus Arbeitslosenquote + Entlastungsquote (Kurzarbeiter, Teilnehmer an Fortbildungs- und Umschulungs- sowie Arbeitsbeschaffungs- maßnahmen). 2) Bundesdurchschnitt-Ost: 133,78 (arithmetisches Mittel). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173 – Drucksache 15/861

Anhang 1

Einundzwanzigstes Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Finanzreformgesetz) vom 12. Mai 1969, geändert durch Siebenundzwanzigstes Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes vom 31. Juli 1970 – Auszug –

Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das Das Gesetz soll allgemeine Grundsätze für ihre Erfül- folgende Gesetz beschlossen; Artikel 79 Absatz 2 des lung enthalten. Grundgesetzes ist eingehalten: (3) Das Gesetz trifft Bestimmungen über das Verfahren Artikel I und über Einrichtungen für eine gemeinsame Rahmen- planung. Die Aufnahme eines Vorhabens in die Rahmen- Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom planung bedarf der Zustimmung des Landes, in dessen 23. Mai 1949 (Bundesgesetzbl. S. 1) wird wie folgt geändert Gebiet es durchgeführt wird. und ergänzt: Hinter Abschnitt VIII wird folgender neuer Abschnitt VIIIa (4) Der Bund trägt in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 mit den Artikeln 91 a und 91 b eingefügt: und 2 die Hälfte der Ausgaben in jedem Land. In den meisten Fällen des Absatzes 1 Nr. 3 trägt der Bund min- „VIII a. Gemeinschaftsaufgaben destens die Hälfte; die Beteiligung ist für alle Länder Artikel 91 a einheitlich festzusetzen. Das Nähere regelt das Gesetz. Die Bereitstellung der Mittel bleibt der Feststellung in (1) Der Bund wirkt auf folgenden Gebieten bei der den Haushaltsplänen des Bundes und der Länder vorbe- Erfüllung von Aufgaben der Länder mit, wenn diese halten. Aufgaben für die Gesamtheit bedeutsam sind und die Mitwirkung des Bundes zur Verbesserung der Lebens- (5) Bundesregierung und Bundesrat sind auf Verlangen verhältnisse erforderlich ist (Gemeinschaftsaufgaben): über die Durchführung der Gemeinschaftsaufgaben zu unterrichten. 1. Ausbau und Neubau von Hochschulen einschließlich der Hochschulkliniken, Artikel 91 b 2. Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, Bund und Länder können auf Grund von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung und bei der Förderung von Ein- 3. Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschut- richtungen und Vorhaben der wissenschaftlichen For- zes. schung von überregionaler Bedeutung zusammenwirken. (2) Durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesra- Die Aufteilung der Kosten wird in der Vereinbarung ge- tes werden die Gemeinschaftsaufgaben näher bestimmt. regelt.“ Drucksache 15/861 – 174 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhang 2

Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ vom 6. Oktober 1969 (BGBl. I, S. 1861) zuletzt geändert durch § 2 Abs. 2 des Gesetzes zur Aufhebung des Diskontsatz- Überleitungs-Gesetzes vom 26. März 2002 (BGBl. I S. 1219) in Verbindung mit der Verordnung zur Ersetzung von Zins- sätzen des Bundesministeriums der Justiz vom 5. April 2002 (BGBl. I S. 1250).

Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das punkte konzentrieren. Sie ist mit anderen öffentlichen Ent- folgende Gesetz beschlossen: wicklungsvorhaben abzustimmen. (2) Gewerbebetriebe werden nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 nur §1 durch Start- und Anpassungshilfen und nur dann gefördert, Gemeinschaftsaufgabe wenn zu erwarten ist, daß sie sich im Wettbewerb behaupten können. Träger der in § 1 Abs. 1 Nr. 2 aufgeführten Maß- (1) Zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur nahmen zum Ausbau der Infrastruktur sind vorzugsweise werden folgende Maßnahmen als Gemeinschaftsaufgabe im Gemeinden und Gemeindeverbände; nicht gefördert werden Sinne des Artikels 91a Abs. 1 des Grundgesetzes wahrge- Maßnahmen des Bundes und der Länder sowie natürlicher nommen: und juristischer Personen, die auf Gewinnerzielung ausge- 1. Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft bei Errich- richtet sind. tung, Ausbau, Umstellung oder grundlegender Rationali- (3) Absatz 2 Satz 2 zweiter Halbsatz gilt nicht für Gemein- sierung von Gewerbebetrieben, deaufgaben, die in den Ländern Berlin und Hamburg wahr- 2. Förderung des Ausbaus der Infrastruktur, soweit es für genommen werden. die Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft erforder- (4) Finanzhilfen werden nur bei einer angemessenen Betei- lich ist, durch ligung des Empfängers gewährt. a) Erschließung von Industriegelände im Zusammen- hang mit Maßnahmen nach Nummer 1, §3 b) Ausbau von Verkehrsverbindungen, Energie- und Förderungsarten Wasserversorgungsanlagen, Abwasser- und Abfallbe- Die finanzielle Förderung kann in der Gewährung von In- seitigungsanlagen sowie öffentliche Fremdenver- vestitionszuschüssen, Darlehen, Zinszuschüssen und Bürg- kehrseinrichtungen, schaften bestehen. c) Errichtung oder Ausbau von Ausbildungs-, Fortbil- dungs- und Umschulungsstätten, soweit ein unmittel- §4 barer Zusammenhang mit dem Bedarf der regionalen Gemeinsamer Rahmenplan Wirtschaft an geschulten Arbeitskräften besteht. (1) Für die Erfüllung der Gemeinschaftsaufgabe wird ein (2) Die in Absatz 1 genannten Förderungsmaßnahmen wer- gemeinsamer Rahmenplan aufgestellt. den in Gebieten durchgeführt, (2) Der Rahmenplan ist für den Zeitraum der Finanzplanung 1. deren Wirtschaftskraft erheblich unter dem Bundes- aufzustellen, jedes Jahr sachlich zu prüfen, der Entwicklung durchschnitt liegt oder erheblich darunter abzusinken anzupassen und dementsprechend fortzuführen. Die mehr- droht oder jährige Finanzplanung des Bundes und der Länder ist zu be- 2. in denen Wirtschaftszweige vorherrschen, die vom rücksichtigen. Strukturwandel in einer Weise betroffen oder bedroht sind, daß negative Rückwirkungen auf das Gebiet in er- §5 heblichem Umfang eingetreten oder absehbar sind. Inhalt des Rahmenplanes (3) Einzelne Infrastrukturmaßnahmen werden auch außer- Im Rahmenplan werden halb der vorstehend genannten Gebiete gefördert, wenn sie in einem unmittelbaren Zusammenhang mit geförderten 1. die Gebiete nach § 1 Abs. 2 abgegrenzt, Projekten innerhalb benachbarter Fördergebiete stehen. 2. die Ziele genannt, die in diesen Gebieten erreicht werden sollen, §2 3. die Maßnahmen nach § 1 Abs. 1, getrennt nach Haus- Allgemeine Grundsätze haltsjahren und Ländern, sowie die vom Bund und von (1) Die Förderung der in § 1 Abs. 1 genannten Maßnahmen jedem Land für die Erfüllung der Gemeinschaftsaufgabe muß mit den Grundsätzen der allgemeinen Wirtschaftspoli- im nächsten Jahr bereitzustellenden und für die folgen- tik und mit den Zielen und Erfordernissen der Raumord- den Jahre des Planungszeitraumes jeweils vorzusehen- nung und Landesplanung übereinstimmen. Sie hat auf ge- den Mittel aufgeführt und samtdeutsche Belange und auf die Erfordernisse der 4. Voraussetzungen, Art und Intensität der Förderung bei Europäischen Gemeinschaften Rücksicht zu nehmen. Die den verschiedenen Maßnahmen nach § 1 Abs. 1 festge- Förderung soll sich auf räumliche und sachliche Schwer- legt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 175 – Drucksache 15/861

§6 Grund der Abrechnungen für die nach dem Rahmenplan ge- förderten Vorhaben die Hälfte der dem Land nach Maßgabe Planungsausschuß des Rahmenplanes entstandenen Ausgaben. (1) Für die Aufstellung des Rahmenplanes bilden die Bun- desregierung und die Landesregierungen einen Planungs- (2) Der Bund leistet bis zu voraussichtlichen Höhe des nach ausschuß. Ihm gehören der Bundesminister für Wirtschaft Absatz 1 von ihm zu erstattenden Betrages entsprechend als Vorsitzender sowie der Bundesminister der Finanzen dem jeweils mitgeteilten Stand der Maßnahme und der be- und ein Minister (Senator) jedes Landes an; jedes Mitglied reitgestellten Haushaltsmittel Vorauszahlungen an das Land. kann sich vertreten lassen. Die Stimmenzahl des Bundes Zur Feststellung des Mittelbedarfs und des Standes der entspricht der Zahl aller Länder. Jedes Land hat eine Maßnahme teilen die Länder dem Bundesminister für Wirt- Stimme schaft die Höhe der verausgabten Mittel sowie den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der Vorhaben mit. (2) Der Planungsausschuß beschließt mit den Stimmen des Bundes und der Mehrheit der Stimmen der Länder. §11 (3) Der Planungsausschuß gibt sich eine Geschäftsordnung. Rückzahlung und Verzinsung der Bundesmittel §7 (1) Beträge, die vom Zuwendungsempfänger zur Tilgung Anmeldung zum Rahmenplan und Verzinsung erhaltener Darlehen oder zum Ausgleich der auf Grund übernommener Bürgschaften erstatteten Aus- (1) Bis zum 1. März jedes Jahres schlagen die Länder dem fälle gezahlt werden, sind vom Land anteilig an den Bund Bundesminister für Wirtschaft die von ihnen vorgesehenen abzuführen. Maßnahmen im Sinne des § 1 Abs. 1 zur Aufnahme in den Rahmenplan vor. Mit der Anmeldung gilt die Zustimmung (2) Der Bund kann zugewiesene Bundesmittel von einem des Landes gemäß Artikel 91a Abs. 3 Satz 2 des Grundge- Land zurückfordern, wenn die festgelegten Bedingungen setzes als erteilt. Die Zustimmung kann bis zu Beschlußfas- ganz oder teilweise nicht erfüllt werden. sung über den Rahmenplan widerrufen werden. (3) Im Falle der Nichterfüllung der Bedingungen durch den (2) Die Anmeldung muß alle für den Inhalt des Rahmenpla- Zuwendungsempfänger fordert das Land die Mittel in Höhe nes nach § 5 notwendigen Angaben und eine Erläuterung des Bundesanteils zurück und zahlt die zurückerhaltenen der Maßnahmen enthalten. Beträge an den Bund. (3) Der Bundesminister für Wirtschaft legt die Anmeldun- (4) Die an den Bund nach den vorstehenden Absätzen abzu- gen der Länder und seine eigenen Vorschläge dem Pla- führenden Beträgen sind vom Land in Höhe von 3,5 Pro- nungsausschuß zur Beschlußfassung vor. zentpunkten über dem Basiszinssatz nach § 247 des Bürger- (4) Für Anmeldungen zur Änderung des Rahmenplanes gel- lichen Gesetzbuches zu verzinsen, im Falle des Absatzes 2 ten die Absätze 1 bis 3 sinngemäß. vom Zeitpunkt der Auszahlung der Bundesmittel an, im Falle der Absätze 1 und 3 vom Beginn des zweiten auf den Eingang des Betrages beim Land folgenden Monats. §8 Verfahren nach Beschluß über den Rahmenplan §12 Der Planungsausschuß leitet den Rahmenplan der Bundesre- gierung und den Landesregierungen zu. Die Bundesregierung Übergangsregelung und die Landesregierungen nehmen die für die Durchführung Bis zum Inkrafttreten des ersten Rahmenplanes nach § 6 des Rahmenplanes im nächsten Jahre erforderlichen Ansätzen kann nach den bisherigen Grundsätzen verfahren werden, in ihre Entwürfe der Haushaltspläne auf. längstens jedoch bis zum Ablauf des zweiten Kalenderjah- res, das dem Inkrafttreten dieses Gesetzes folgt. §9 Durchführung des Rahmenplanes §13 (1) Die Durchführung des Rahmenplanes ist Aufgabe der Berlin-Klausel Länder. (2) Die Landesregierungen unterrichten die Bundesregie- Dieses Gesetz gilt nach Maßgabe des § 13 Abs. 1 des Drit- rung und den Bundesrat auf Verlangen über die Durchfüh- ten Überleitungsgesetzes vom 4. Januar 1952 (Bundesge- rung des Rahmenplans und den allgemeinen Stand der Ge- setzbl. I S. 1) auch im Land Berlin. meinschaftsaufgabe. §14 §10 Inkrafttreten Erstattung Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 1970 in Kraft. (1) Der Bund erstattet vorbehaltlich der Bestimmung des Artikels 91a Abs. 4 des Grundgesetzes jedem Land auf Das vorstehende Gesetz wird hiermit verkündet. Drucksache 15/861 – 176 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhang 3

Beschluss des Planungsausschusses zu Sonderprogramm/-maßnahmen „Hochwasser“ Ergänzung des Rahmenplans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (Maßnah- men zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Gemeinden, die in besonderem Maße von Hochwasserschäden betroffen sind)

Der Planungsausschuss der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- 3. Für geförderte Wirtschaftsgüter, die infolge des Hoch- serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ hat am 12. Sep- wassers zerstört oder unbrauchbar geworden sind, gilt tember 2002 gemäß § 1 Abs. 2 Nr. 1 GRW für die Zeit vom die Verbleibensfrist von 5 Jahren nach Ziffer 2.6.2 als 11. August 2002 bis zum 31. Dezember 2003 (geändert am erfüllt. Gleiches gilt für die Besetzung von Arbeits- 31. Januar 2003) folgendes Sonderprogramm zur Sicherung plätzen nach Ziffer 2.2, die mit einem geförderten bzw. zum Ersatz von Arbeitsplätzen in Gemeinden, die in Investitionsvorhaben verbunden sind. besonderem Maße von Hochwasserschäden betroffen sind, Die Kosten zur Wiederherstellung oder Wiederanschaf- beschlossen: fung dieser Wirtschaftsgüter sind im Rahmen einer 1. Das Programm umfasst die Förderung von gewerblichen Investition nach Ziffer 2.3.1 unbeschadet der in Ziffer Investitionen von Unternehmen und von wirtschaftsna- 2.2 genannten Schwellen förderfähig. hen Infrastrukturmaßnahmen zur Wiederherstellung von 4. Abweichend von Ziffer 2.6.2 können bei Investitionen Wirtschaftsgütern des Sachanlagevermögens und Infra- von vom Hochwasser geschädigten Unternehmen in struktureinrichtungen, die infolge von Hochwasserein- den o. g. Gemeinden die Anschaffungskosten von wirkungen von Elbe, Mulde oder Donau einschließlich Ersatzinvestitionen und von gebrauchten Wirtschafts- der jeweiligen Zuflüsse und Einzugsgebiete in den in der gütern bei den förderfähigen Kosten berücksichtigt Anlage aufgeführten Gemeinden beschädigt sind. werden. 2. Zur Förderung von Investitionen der gewerblichen Wirt- 5. Abweichend von Ziffer 2.5.1 dürfen Investitionshilfen schaft und von Maßnahmen der kommunalen wirt- für vom Hochwasser geschädigte Unternehmen in den schaftsnahen Infrastruktur stehen aus dem Fonds „Auf- Gemeinden der Anlage zu Ziffer 1 mit Mitteln der GA bauhilfe“ Mittel vom Bund und von den Ländern in maximal in Höhe der nachstehenden (Brutto-)Sätze ge- Höhe von insgesamt 170 Mio. Euro zur Verfügung; da- währt werden. von stellt der Bund 85 Mio. Euro bereit. Betriebsstätten von kleinen und mittleren Die in 2002 zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel Unternehmen1 75 %, des Bundes in Höhe von 35 Mio. Euro werden folgen- dermaßen auf die vom Hochwasser geschädigten Länder sonstige Betriebsstätten 50 %. aufgeteilt: 6. Abweichend von Ziffer 2.5.3 des Rahmenplans gilt nicht, dass der beihilfefreie Eigenbeitrag des Investors – Bayern 1,75 Mio. Euro ( 5 %) mindestens 25 % betragen muss. – Brandenburg 0,35 Mio. Euro ( 1 %) – Mecklenburg-Vorpommern 0,35 Mio. Euro ( 1 %) 7. Bei Kumulierung mit anderen öffentlichen Fördermit- – Niedersachsen 0,35 Mio. Euro ( 1 %) teln einschließlich Versicherungsleistungen darf die – Sachsen 21,00 Mio. Euro (60 %) Förderung 100 % der Wiederherstellungskosten nicht überschreiten. Dabei sind alle anderen öffentlichen – Sachsen-Anhalt 5,25 Mio. Euro (15 %) Finanzierungshilfen, insbesondere die Investitionszu- – Thüringen 0,35 Mio. Euro ( 1 %) lage, DtA- und KfW-Programme, Länderprogramme, – Reserve 5,60 Mio. Euro (16 %). aber auch steuerliche Effekte, wie Abschreibungsmög- Bei Mehrbedarf einzelner Länder kann die Reserve in lichkeiten und Verlustvor-/rücktrag, Versicherungsleis- Anspruch genommen werden. tungen sowie etwaige Schadensersatzansprüche zu be- rücksichtigen. Die Verteilung der Verpflichtungsermächtigungen 2002 mit Fälligkeit in 2003 wird unter Berücksichtigung der 8. Abweichend von Ziffer 7.1.2 beträgt in den Gemeinden vermutlichen Schadenshöhe in den betroffenen Gemein- der Anlage zu Ziffer 1 die Förderung zur Wiederher- den im Oktober 2002 festgelegt. stellung von vom Hochwasser beschädigten Infrastruk- tureinrichtungen nach Ziffer 7.2 bis zu 100 % der för- Von einzelnen Ländern nicht benötigte Mittel werden an- derfähigen Kosten. deren Ländern mit zusätzlichem Bedarf zugewiesen. 9. Abweichend von Ziffer 7.1.7 gilt die Zweckbindungs- Die Haushaltsmittel werden getrennt abgerechnet. Die frist für vom Hochwasser beschädigte Infrastrukturein- Zahlungsverpflichtungen des Bundes und der Länder richtungen als erfüllt. stehen unter dem Vorbehalt, dass sämtliche haushalts- rechtlich notwendigen Ermächtigungen im Bund und in 10. Investitionszuschüsse nach diesem Programm dürfen den Ländern erteilt werden. nur gewährt werden, wenn der Antrag bis zum 31. Mai Darüber hinaus können die Länder Haushaltsmittel auch aus ihrem Normalansatz der Gemeinschaftsaufgabe nach 1 Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gemäß Ziffer 2.9.11 des Maßgabe der nachfolgenden Bestimmungen einsetzen. 31. Rahmenplans Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 177 – Drucksache 15/861

2003 bei den zuständigen Stellen gestellt worden ist. 12. Die Länder berichten nach Ziffer 1.5.3 des Rahmen- Für Investitionsvorhaben, die nach dem 11. August plans über die Durchführung des Sonderprogramms. 2002 und vor Antragstellung begonnen wurden, können abweichend von Ziffer 1.2.1 (Satz 2) in Verbindung mit 13. Der Planungsausschuss geht davon aus, dass Bei- Ziffer 3.3 in begründeten Fällen GA-Mittel gewährt hilfen nach dem Sonderprogramm nach Art. 87 werden. Abs. 2 b) EG-Vertrag mit dem Gemeinsamen Markt vereinbar sind. 11. Für dieses Sonderprogramm gelten, soweit nichts an- deres bestimmt ist, die Regelungen des Rahmenplans. Drucksache 15/861 – 178 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anlage zu Ziffer 1

Bayern Landkreis Passau Runding Bad Füssing Stamsried Büchlberg Walderbach Hauzenberg Weiding Hofkirchen Zandt Hutthurm Zell Neuhaus Obernzell Brandenburg Landkreis Prignitz Pocking Wittenberge (OT Lütjenheide, Scha- Rotthalmünster debeuster, Zwischendeich, Hinz- Ruderting dorf, Gasedow, Wallhöfe) Salzweg Lenzen (OT Gandow, Eldenburg, Sonnen Moor, Seedorf) Thyrnau Breese Tiefenbach Cumlosen (OT Müggendorf) Untergriesbach Lanz (OT Bernheide, Jagel, Lütken- Vilshofen wisch, Wustrow) Windorf Lenzerwische (OT Besandten, Unbe- sandten) Landkreis Freyung-Grafenau Rühstädt (OT Abbendorf, Bälow, Freyung Gnevsdorf) Mauth Quitzöbel Röhrnbach Weisen (teilweise) Waldkirchen Wootz (OT Kietz, Mödlich)

Landkreis Regen Landkreis Ostprignitz-Ruppin Arnbruck Neustadt (Dosse) Bayrisch Eisenstein Sieversdorf-Hohenofen Bodenmais Dreetz Böbrach Zernitz-Lohm Drachselsried Breddin Langdorf Stüdenitz-Schönemark Regen Viechtach Landkreis Havelland Zwiesel Stadt Rhinow (OT Kietz, Buchhorst, Florienshof) Passau, Stadt Strodehne Gülpe Landkreis Cham Hohennauen Arnschwang Stadt Rathenow (Gemeinde Semlin) Arrach Blaibach Landkreis Elbe-Elster Cham Mühlberg/Elbe Chamerau Bad Liebenwerda Eschlkam Elsterwerda Furth i. Wald Herzberg/Elster Grafenwiesen Uebigau-Wahrenbrück Hohenwart Haida Kötzting Reichenhain Lam Saathain Lohberg Stolzenhain a. d. Röder Miltach Pemfling Pösing Mecklenburg- Reichenbach Vorpommern Landkreis Ludwigslust Rimbach Besitz Roding Boizenburg Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 179 – Drucksache 15/861

Brahlstorf Landkreis Muldentalkreis Dersenow Bad Lausick Dömitz Bennewitz Garlitz Colditz Heidhof Grimma Jessenitz Großbardau Lübtheen Großbothen Neu Gülze Hohburg Neu Kaliß Kühren-Burkhardtshain Polz Machern Pritzier Naunhof Rüterberg Nerchau Teldau Parthenstein Vielank Thallwitz Woosmer Trebsen/Mulde Wurzen Zschadraß Niedersachsen Landkreis Lüchow-Dannenberg Gartow Landkreis Torgau-Oschatz Hitzacker Arzberg Beilrode Sachsen Landkreis Delitzsch Belgern Bad Düben Cavertitz Doberschütz Dommitzsch Eilenburg Elsnig Jesewitz Großtreben-Zwethau Liebschützberg Laußig Mügeln Löbnitz Naundorf Zschepplin Oschatz Pflückuff Landkreis Döbeln Sornzig-Ablass Bockelwitz Torgau Döbeln Wermsdorf Ebersbach Großweitzschen Dresden, Stadt Hartha Leisnig Weißeritzkreis Niederstriegis Altenberg Roßwein Bannewitz Waldheim Bärenstein Ziegra-Knobelsdorf Dippoldiswalde Dorfhain Landkreis Leipziger Land Freital Geising Borna Glashütte Espenhain Hartmannsdorf-Reichenau Eulatal Hermsdorf/Erzgeb. Höckendorf Geithain Kreischa Groitzsch Malter Großlehna Pretzschendorf Großpösna Rabenau Kitzscher Reinhardtsgrimma Kohren-Sahlis Schmiedeberg Lobstädt Tharandt Markranstädt Wilsdruff Narsdorf Regis-Breitingen Landkreis Sächsische Schweiz Rötha Bad Gottleuba-Berggießhübel Wyhratal Bad Schandau Drucksache 15/861 – 180 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bahretal Landkreis Annaberg Dohma Annaberg-Buchholz Dohna Bärenstein Gohrisch Crottendorf Heidenau Ehrenfriedersdorf Hohnstein Elterlein Hohwald Gelenau/Erzgeb. Kirnitzschtal Königstein/Sächs. Schw. Geyer Liebstadt Jöhstadt Lohmen Königswalde Müglitztal Mildenau Pirna Oberwiesenthal Porschdorf Scheibenberg Rathen Schlettau Rathmannsdorf Sehmatal Reinhardtsdorf-Schöna Tannenberg Rosenthal-Bielatal Thum Sebnitz Wiesa Stadt Wehlen Struppen Landkreis Aue-Schwarzenberg Aue Landkreis Meißen Beierfeld Coswig Bernsbach Diera-Zehren Bockau Heynitz Breitenbrunn Käbschütztal Eibenstock Ketzerbachtal Erlabrunn Klipphausen Grünhain Leuben-Schleinitz Johanngeorgenstadt Lommatzsch Lauter/Sa. Meißen Lößnitz Moritzburg Markersbach Niederau Pöhla Nossen Raschau Radebeul Rittersgrün Radeburg Schlema Triebischtal/Taubenhain Schneeberg Weinböhla Schönheide Schwarzenberg/Erzgeb. Landkreis Riesa-Großenhain Sosa Diesbar-Seußlitz Stützengrün Ebersbach Zschorlau Großenhain Hirschstein Landkreis Chemnitzer Land Lampertswalde Nauwalde Bernsdorf Nünchritz Callenberg Priestewitz Gersdorf Riesa Glauchau Röderaue Hohnstein-Ernstthal Schönfeld Lichtenstein Stauchitz Limbach-Oberfrohna Strehla Meerane Tauscha Niederfrohna Thiendorf Oberlungwitz Weißig a. R. Oberwiera Wildenhain Remse Wülknitz Schönberg Zabeltitz St. Egidien Zeithain Waldenburg Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181 – Drucksache 15/861

Landkreis Freiberg Hartmannsdorf Augustusburg Königsfeld Bobritzsch Königshain-Wiederau Brand Erbisdorf Kriebstein Dorfchemnitz b. Sayda Langensteinbach Eppendorf Lichtenau Falkenau Lunzenau Flöha Mittweida Frankenstein Mühlau Frauenstein Penig Freiberg Rochlitz Gahlenz Rossau Großhartmannsdorf Seelitz Großschirma Striegistal Halsbrücke Taura Hilbersdorf Tiefenbach Leubsdorf Wechselburg Lichtenberg/Erzgeb. Zettlitz Mulda/Sa. Neuhausen/Erzgeb. Landkreis Stollberg Niederschöna Auerbach Niederwiesa Burkhardtsdorf Oberschöna Erlbach-Kirchberg Oederan Gornsdorf Rechenberg-Bienenmühle Hohndorf Reinsberg Hormersdorf Sayda Jahnsdorf/Erzgeb. Siebenlehn Lugau/Erzgeb. Weißenborn/Erzgeb. Neukirchen/Erzgeb. Niderwürschnitz Landkreis Mittlerer Erzgebirgkreis Niederdorf Oelsnitz/Erzgeb. Amtsberg Stollberg/Erzgeb. Borstendorf Thalheim/Erzgeb. Deutschneudorf Zwönitz Drebach Gornau Großrückerswalde Landkreis Vogtlandkreis Grünhainichen Adorf Heidersdorf Auerbach Hirtstein Ellefeld Lengefeld Falkenstein Marienberg Grünbach Olbernhau Hammerbrücke Pfaffroda Heinsdorfergrund Pobershau Klingenthal/Sa. Pockau Lengenfeld Scharfenstein Morgenröthe-Rautenkranz Seiffen/Erzgeb. Mylau Venusberg Neumark Waldkirchen Rodewisch Wolkenstein Schöneck Zschopau Steinberg Tannenbergsthal/Vogtl. Landkreis Mittweida Treuen Zwota Altmittweida Burgstädt Claußnitz Landkreis Zwickauer Land Erlau Crinitzberg Frankenberg Fraureuth Gehringswalde Hartenstein Hainichen Hartmannsdorf b. Kirchberg Drucksache 15/861 – 182 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Hirschfeld Jütrichau Kirchberg Leps Langenbernsdorf Lübs Langenweißbach Luso Mülsen Moritz Reinsdorf Wildenfels Prödel Wilkau-Haßlau Steutz Landkreis Kamenz Ottendorf-Okrilla Landkreis Bitterfeld Pulsnitz VG Raguhn Radeberg Altjeßnitz Wachau Marke Raguhn Stadt Chemnitz Retzau Schierau Stadt Leipzig Thurland Tornau vor der Heide Bitterfeld Stadt Plauen Greppin VG Jeßnitz-Bobbau Stadt Zwickau Bobbau Jeßnitz (Anhalt) Sachsen-Anhalt Landkreis Anhalt- VG Coswig (Anhalt) Landkreis Köthen Aken Coswig Dessau, Stadt Düben Griebo Landkreis Köselitz (Elster) Möllensdorf VG Elbe-Heideland-Gemeinden Roßlau (Elbe) Globig-Bleddin Meuro Wörpen Pretzsch (Elbe) Zieko Priesitz VG Rosseltal Schnellin Brambach Trebitz Bräsen VG Elser-Seyda-Klöden Elster (Elbe) Jeber-Bergfrieden Gadegast Mühlstedt Gentha Ragösen Klöden Rodleben Listerfehrda Mellnitz Morxdorf Thießen Naundorf bei Seyda VG Wörlitzer Winkel Rade Gohrau Schützberg Rehsen Seyda Riesigk Zemnick Vockerode VG Heideck-Prettin Wörlitz Axien VG Zerbster Land Labrun Bias Lebien Dornburg Plossig Gehrden Prettin Gödnitz VG Kemberg Güterglück Ateritz Dabrun Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183 – Drucksache 15/861

Dorna Hämerten Eutzsch Havelberg Kemberg Hohengöhren Rackith Kehnert Wartenburg Klietz VG Mühlengrund Kuhlhausen Abtsdorf Kümmernitz Bülzig Losenrade Dietrichsdorf Neuermark-Lübars Mühlanger Neukirchen Zörnigall Pollitz Wittenberg, Lutherstadt Ringfurth Sandau Magdeburg, Stadt Sandauerholz Schelldorf Landkreis Jerichower Land Schönberg Biederitz Schönfeld Burg Schönhausen Gübs Storkau Hohenwarthe Tangermünde Jerichow Uetz Königsborn Wahrenberg Lostau Wanzer Menz Wendemark Niegripp Werben Parchau Werder Schartau Wulkau Elbe-Parey Wahlitz LK Schönebeck

Ohrekreis Barby Breitenhagen Barleben Glinde Bertingen Lödderitz Glindenberg Plötzky Heinrichsberg Pömmelte Loitsche Pretzien Rogätz Ranies Zielitz Schönebeck LK Stendal Thüringen Kreis Altenburger Land Altenzaun Arneburg Gößnitz Aulosen Haselbach Bömenzien Lödla Behrendorf Lucka Beuster Meuselwitz Bittkau Nobitz Bölsdorf Remsa Buch Rositz Demker Saara Elversdorf Treben Geestgottberg Windischleuba Grieben Ziegelheim Drucksache 15/861 – 184 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhang 4

ERP-Regionalförderprogramm ERP-Förderkredite an kleine und mittlere Unternehmen in den regionalen Fördergebieten (GA-Fördergebiete)

Ziel des Programms ist die Förderung wirtschaftlich be- 3. Umfang der Förderung nachteiligter Regionen. Durch die Förderung von gewerbli- Das Darlehen beträgt: chen Investitionen sollen die wirtschaftliche Betätigung und das Arbeitsplatzangebot in den strukturschwachen Gebieten ● in den Regionalfördergebieten der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen der alten Länder: bis zu 50 % Wirtschaftsstruktur“ (GA-Fördergebiete) gesichert und er- der förderfähigen Kosten weitert werden. Dazu zählen alle Standorte in den neuen ● in den neuen Ländern Ländern sowie die regionalen Fördergebiete in den alten und in Berlin: bis zu 75 % Ländern und in Berlin. der förderfähigen Kosten 4. Darlehenskonditionen. 1. Verwendungszweck a) Zinssatz: Das ERP-Regionalförderprogramm dient der Finanzie- ● in den Regionalfördergebieten rung von gewerblichen Investitionen, die einer langfristi- der alten Länder: zz. 5,00 % p.a. gen Mittelbereitstellung bedürfen, z. B. ● in den neuen Ländern ● Erwerb von Grundstücken und Gebäuden und in Berlin: zz. 4,75 % p.a. ● Bauinvestitionen Der Zinssatz ist fest für die ersten 10 Jahre der Kre- ditlaufzeit, danach gilt für die Restlaufzeit der bei ● Anschaffung von Maschinen, Fahrzeugen, Einrich- Ablauf der Zinsbindungsfrist maßgebliche ERP- tungen Zinssatz für Neuzusagen. ● Betriebs- und Geschäftsausstattung b) Laufzeit: ● Erwerb oder Errichtung von ● Erwerb immaterieller Wirtschaftsgüter. Grundstücken/Gebäuden: bis zu 15 Jahre ● Ferner können bei KMU im Sinne der Gemeinschaftsde- Andere Investitionen: bis zu 10 Jahre finition mitfinanziert werden: in den neuen Ländern und in Berlin Verlängerung um höchstens 5 Jahre möglich. ● Immaterielle Investitionen für Technologietransfer Die tilgungsfreie Zeit kann höchstens 2 Jahre betra- ● Management-Hilfen und Beratung gen, in den neuen Ländern und in Berlin höchstens 5 Jahre. ● Ausbildungsmaßnahmen. c) Auszahlung: 100 % Ausgeschlossen sind Umschuldungen und Nachfinanzie- d) Höchstbetrag: 500 000 Euro, in den neuen Ländern rungen sowie Betriebsbeihilfen (z. B. Liquiditätshilfen). und Berlin in Fällen besonderer volkswirtschaftlicher 2. Antragsberechtigte Bedeutung 3 000 000 Euro. 5. Antragsverfahren ● Kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (produzierendes Gewerbe, Handel, Hand- Anträge können bei jedem Kreditinstitut eingereicht werk und sonstiges Dienstleistungsgewerbe)1 werden. Die ERP-Darlehen werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt a. M., zur Verfügung ge- ● Freiberuflich Tätige (ausgenommen Heilberufe) stellt. 6. Sonstige Vergabebedingungen die ein Investitionsvorhaben im GA-Fördergebiet durch- führen. a) Die Inanspruchnahme eines Investitionszuschusses aus der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der Existenzgründer werden im ERP-Existenzgründungs- regionalen Wirtschaftsstruktur“ ist in Regionalförder- programm gefördert. gebieten der alten Länder für das gleiche Vorhaben nicht möglich. [Die gleichzeitige Inanspruchnahme in den neuen Ländern und Berlin ist möglich.] 1 In den alten Bundesländern und in Berlin ist die Förderung auf KMU im Sinne der Gemeinschaftsdefinition beschränkt. In den neuen Län- b) Die Allgemeinen Bestimmungen für die Vergabe von dern liegt die Umsatzgrenze bei 50 Mio. Euro. ERP-Mitteln sind Bestandteil dieser Richtlinie. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 185 – Drucksache 15/861

Anhang 5

Garantieerklärung

Die Länder Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, 614 000 000 Euro Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein- (in Worten: sechshundertvierzehn Millionen Euro) Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen- zuzüglich 50 % der von den Ländern zu tragenden Aus- Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen (im Folgenden fälle an Zinsen und Nebenkosten, für die Kosten jedoch Länder genannt) haben im Rahmen der Gemeinschaftsauf- nur bis zum Gesamtbetrag von gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für Kredite an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, die 12 000 000 Euro zur Finanzierung (in Worten: zwölf Millionen Euro) a) der Errichtung, nach Maßgabe folgender Bestimmungen. b) der Erweiterung, I. c) der Umstellung, 1. Die Garantie des Bundes gilt nur für Ausfälle aus d) der grundlegenden Rationalisierung solchen Ausfallbürgschaften, von Gewerbebetrieben dienen, modifizierte Ausfallbürg- a) bei denen die Voraussetzungen nach Absatz 1 der schaften übernommen und übernehmen weiterhin derartige Garantieerklärungen gegeben sind; Bürgschaften bis zu Höhe von insgesam b) über die die Länder in Durchführung der Rahmen- pläne 1972 bis 1997 (erster Rahmenplan der Gemein- Land Gewährleistungen schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- in Euro schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1972 bis 1975, zweiter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe Bayern 31 000 000,00 „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ Berlin 23 000 000,00 für den Zeitraum 1973 bis 1976, dritter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- Brandenburg 148 000 000,00 nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1974 bis Bremen 10 000 000,00 1977, vierter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ Hessen 36 000 000,00 für den Zeitraum 1975 bis 1978, fünfter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- Mecklenburg-Vorpommern 110 000 000,00 nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1976 bis Niedersachsen 72 000 000,00 1979, sechster Rahmenplan der Gemeinschaftsauf- gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk- Nordrhein-Westfalen 89 000 000,00 tur“ für den Zeitraum 1977 bis 1980, siebenter Rah- menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung Rheinland-Pfalz 51 000 000,00 der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum Saarland 18 000 000,00 1978 bis 1981, achter Rahmenplan der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Sachsen 253 000 000,00 schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1979 bis 1982, Sachsen-Anhalt 151 000 000,00 neunter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ Schleswig-Holstein 36 000 000,00 für den Zeitraum 1980 bis 1983, zehnter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- Thüringen 200 000 000,00 nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1981 bis Insgesamt 1 228 000 000,00 1984, elfter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1982 bis 1985, zwölfter Rahmen- zuzüglich anteiliger Zinsen und Nebenkosten. plan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Die Bundesrepublik Deutschland (im Folgenden Bund ge- regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum nannt), vertreten durch das Bundesministerium für Wirt- 1983 bis 1986, dreizehnter Rahmenplan der Gemein- schaft und das Bundesministerium der Finanzen, übernimmt schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- hiermit aufgrund des § 12 Nr. 1 des Gesetzes über die Fest- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1984 bis 1987, stellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr vierzehnter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe 2002 (Haushaltsgesetz 2002 vom 27. Dezember 2001 „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (BGBl. I Seite 3964)) 50 % der von den Ländern aus den für den Zeitraum 1985 bis 1988, fünfzehnter Rah- Ausfallbürgschaften zu tragenden Ausfälle bis zu einem Ge- menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung samtbetrag von der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum Drucksache 15/861 – 186 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

1986 bis 1989, sechzehnter Rahmenplan der Gemein- II. schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1987 bis 1990, 3. Die Länder werden dem Bundesministerium für Wirt- siebzehnter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe schaft und Arbeit und dem Bundesministerium der Fi- „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ nanzen nach dem als Anlage 1 beigefügten Muster die für den Zeitraum 1988 bis 1991, achtzehnter Rah- Namen der kreditgebenden Institute und der Kreditneh- menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung mer, die Kreditbeträge, die Laufzeit, die Zinssätze und der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum die Höhe der von ihnen verbürgten Kreditteile sowie die 1989 bis 1992, neunzehnter Rahmenplan der Ge- Daten der Kreditverträge (Kreditzusagen), das Datum meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen der Entscheidung über die Bürgschaft und die Einbezie- Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1990 bis 1993, hung in den Rahmenplan innerhalb eines Monats nach zwanzigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe Aushändigung der Urkunde über die Bürgschaft an den „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ Kreditgeber mitteilen. für den Zeitraum 1991 bis 1994, einundzwanzigster 4. Die Länder werden nicht valutierte und wieder ausge- Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- plante Kredite dem Bund gegenüber stornieren. Die für rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- ein Kalenderjahr gemeldeten und innerhalb desselben raum 1992 bis 1995, zweiundzwanzigster Rahmen- Jahres stornierten Kredite werden auf das Jahreskontin- plan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der gent nicht angerechnet. regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1993 bis 1996, dreiundzwanzigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Gemein- III. schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 5. Die Übernahme, Verwaltung und Abwicklung der Bürg- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1994 bis 1997, schaften werden von den Ländern durchgeführt. Die vierundzwanzigster Rahmenplan der Gemeinschafts- Länder entscheiden dabei nach pflichtgemäßem Ermes- aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- sen vor allem darüber, ob struktur“ für den Zeitraum 1995 bis 1998, fünfund- zwanzigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe – nach Maßgabe allgemein gültiger Beurteilungsmaß- „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ stäbe eine anderweitige Finanzierung des Vorhabens für den Zeitraum 1996 bis 1999, sechsundzwanzigs- nicht möglich ist, ter Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes- serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den – unter Berücksichtigung der haushaltsrechtlichen Vor- Zeitraum 1997 bis 2000, siebenundzwanzigster Rah- schriften der Länder sowie unter entsprechender menplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung Würdigung der Interessen des Bundes und der Län- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum der Kreditverträge geändert, insbesondere verbürgte 1998 bis 2001, achtundzwanzigster Rahmenplan der Forderungen gestundet, Tilgungen gestreckt, Sicher- Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen heiten geändert oder freigegeben werden sowie der Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1999 bis 2002, Übertragung der Kredite zugestimmt wird, neunundzwanzigster Rahmenplan der Gemein- – nach Inanspruchnahme des Bundes aus der Garantie schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Bürgschaftsforderungen aufgrund der haushaltsrecht- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 2000 bis 2003, lichen Vorschriften der Länder gestundet, niederge- dreißigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe schlagen oder erlassen werden. „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 2001 bis 2004; einunddreißigster Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- IV. rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- 6. Der Bund – vertreten durch das Bundesministerium für raum 2002 bis 2005, zweiunddreißigster Rahmenplan Wirtschaft und Arbeit – und der Bundesrechnungshof der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- sind berechtigt, bei den Ländern die die verbürgten Kre- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 2003 bis dite betreffenden Unterlagen jederzeit zu prüfen. Die 2006 und in der jeweils zulässigen Frist in der Zeit Länder werden dem Bund die von ihm im Zusammen- vom 1. Januar 1972 bis Dezember 2003 entschieden hang mit der Garantie erbetenen Auskünfte erteilen. haben; Die Länder werden die Kreditnehmer und – bezüglich c) bei denen eine anderweitige Finanzierung der geför- der zu verbürgenden Kredite – die Kreditgeber ver- derten Vorhaben nicht möglich war; pflichten, eine Prüfung des Bundes oder seiner Beauf- tragten zu dulden, ob eine Inanspruchnahme aus den Ausfallbürgschaften in Betracht kommen kann oder die d) bei denen die Länder bei der Entscheidung über die Voraussetzungen für eine solche vorliegen oder vorgele- Übernahme der Bürgschaften festgelegt haben, dass gen haben. Die Länder werden die Kreditnehmer und die es sich um Bürgschaften innerhalb des Rahmenplans Kreditgeber weiter verpflichten, dem Bund die von ihm handelt. im Zusammenhang mit den Ausfallbürgschaften erbete- nen Auskünfte zu erteilen. 2. Die Garantie gilt weiter nur für Ausfallbürgschaften, die den Betrag von 10 000 000 Euro (Hauptforderung) nicht Die Länder haben die Kreditnehmer zu verpflichten, die übersteigen. Prüfungskosten zu tragen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 187 – Drucksache 15/861

V. struktur“ für den Zeitraum 1974 bis 1977 und in der Zeit vom 1. Januar 1974 bis 31. Dezember 1974 ent- 7. Der Bund kann aus seiner Garantie erst dann in An- schieden haben, bis zum 31. Dezember 1992, spruch genommen werden, wenn die Länder ihre Ver- pflichtungen aus der Ausfallbürgschaft dem kreditge- d) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- benden Institut gegenüber erfüllt haben. führung des vierten Rahmenplans der Gemein- 8. Die Länder sind berechtigt, bei drohenden Ausfällen schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Abschlagszahlungen zur Minderung des Ausfalls an schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1975 bis 1978 und Zinsen zu leisten. An den Abschlagszahlungen beteiligt in der Zeit vom 1. Januar 1975 bis 31. Dezember sich der Bund in Höhe von 50 %. 1975 entschieden haben, bis zum 31. Dezember 1993, 9. Bei Zahlungsanforderungen übersenden die Länder dem Bund einen ausdrücklichen Schadensbericht, an- e) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- sonsten plausible Abrechnungen, sowie jeweils eine führung des fünften Rahmenplans der Gemein- Aufstellung über die von den Ländern geleisteten Zah- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- lungen. schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1976 bis 1979 und in der Zeit vom 1. Januar 1976 bis 31. Dezember Der Bund wird den auf ihn entfallenden Anteil inner- 1976 entschieden haben, bis zum 31. Dezember halb von zwei Monaten nach Eingang der Mitteilungen 1994, der Länder erstatten. 10. Erlöse aus der Verwertung der für die verbürgten Kre- f) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- dite gestellten Sicherheiten sowie sonstige Rückflüsse führung des sechsten Rahmenplans der Gemein- aus den verbürgten Krediten sind in Höhe von 50 % an schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- den Bund abzuführen. Die Länder übersenden hierzu schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1977 bis 1980 und dem Bund eine sachlich und rechnerisch festgestellte in der Zeit vom 1. Januar 1977 bis 31. Dezember Zusammenstellung nach dem als Anlage 2 beigefügten 1974 7entschieden haben, bis zum 31. Dezember Muster. Der Erlösanteil des Bundes ist für jedes voraus- 1995, gegangene Kalenderjahr bis zum 31. März eines jeden g) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- Jahres an die Bundeskasse Berlin, Konto 1000 1039 bei führung des siebenten Rahmenplans der Gemein- der Landeszentralbank Berlin (BLZ 100 000 00) zu schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- überweisen. schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1978 bis 1981 und 11. Die Länder sind verpflichtet, von den von ihnen und in der Zeit vom 1. Januar 1978 bis 31. Dezember ihren beauftragten Stellen vereinnahmten laufenden 1978 entschieden haben, bis zum 31. Dezember Bürgschaftsentgelten bei Bürgschaften bis zum Betrag 1996, von 5 000 000 Euro 20 %, bei Bürgschaften mit einem Betrag von mehr als 51 112 919 Euro 50 % an den h) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- Bund abzuführen. führung des achten Rahmenplans der Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- Der Entgeltanteil des Bundes ist für jedes vorangegan- struktur“ für den Zeitraum 1979 bis 1982 und in der gene Kalenderjahr bis zum 31. März eines jeden Jahres Zeit vom 1. Januar 1979 bis 31. Dezember 1979 ent- an die Bundeskasse Berlin, Kto. 1000 1039 bei der schieden haben, bis zum 31. Dezember 1997, Landeszentralbank Berlin (BLZ 100 000 00), zu über- weisen. i) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- führung des neunten Rahmenplans der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- VI. schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1980 bis 1983 und 12. Die Garantie wird übernommen in der Zeit vom 1. Januar 1980 bis 31. Dezember a) für Bürgschaften, über die die Länder in Durchfüh- 1980 entschieden haben, bis zum 31. Dezember rung des ersten Rahmenplans der Gemeinschaftsauf- 1998, gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk- j) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- tur“ für den Zeitraum 1972 bis 1975 und in der Zeit führung des dritten Rahmenplans der Gemeinschafts- vom 1. Januar 1972 bis 31. Dezember 1972 entschie- aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- den haben, bis zum 31. Dezember 1990, struktur“ für den Zeitraum 1981 bis 1984 (1985) und b) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- in der Zeit vom 1. Januar 1981 bis 31. Dezember führung des zweiten Rahmenplans der Gemein- 1981 entschieden haben, bis zum 31. Dezember schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 1999, schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1973 bis 1976 und k) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- in der Zeit vom 1. Januar 1973 bis 31. Dezember führung des elften Rahmenplans der Gemeinschafts- 1973 entschieden haben, bis zum 31. Dezember aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- 1991, struktur“ für den Zeitraum 1982 bis 1985 (1986) und c) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- in der Zeit vom 1. Januar 1982 bis 31. Dezember führung des dritten Rahmenplans der Gemeinschafts- 1982 entschieden haben, bis zum 31. Dezember aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- 2000, Drucksache 15/861 – 188 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

l) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- (1995) und in der Zeit vom 1. Januar 1991 bis führung des zwölften Rahmenplans der Gemein- 31. Dezember 1991 entschieden haben, bis zum schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 31. Dezember 2009, schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1983 bis 1986 (1987) und in der Zeit vom 1. Januar 1983 bis u) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- 31. Dezember 1983 entschieden haben, bis zum führung des einundzwanzigsten Rahmenplans der 31. Dezember 2001, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1992 bis 1995 m) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- (1996) und in der Zeit vom 1. Januar 1992 bis führung des dreizehnten Rahmenplans der Gemein- 31. Dezember 1992 entschieden haben, bis zum schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 31. Dezember 2010, schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1984 bis 1987 (1988) und in der Zeit vom 1. Januar 1984 bis v) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- 31. Dezember 1984 entschieden haben, bis zum führung des zweiundzwanzigsten Rahmenplans der 31. Dezember 2002, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1993 bis 1996 n) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- (1997) und in der Zeit vom 1. Januar 1993 bis führung des vierzehnten Rahmenplans der Gemein- 31. Dezember 1993 entschieden haben, bis zum schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 31. Dezember 2011, schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1985 bis 1988 (1989) und in der Zeit vom 1. Januar 1985 bis w) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- 31. Dezember 1985 entschieden haben, bis zum führung des dreiundzwanzigsten Rahmenplans der 31. Dezember 2003, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1994 bis 1997 o) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- (1998) und in der Zeit vom 1. Januar 1994 bis führung des fünfzehnten Rahmenplans der Gemein- 31. Dezember 1994 entschieden haben, bis zum schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 31. Dezember 2012, schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1986 bis 1989 (1990) und in der Zeit vom 1. Januar 1986 bis x) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- 31. Dezember 1986 entschieden haben, bis zum führung des vierundzwanzigsten Rahmenplans der 31. Dezember 2004, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1995 bis 1998 p) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- (1999) und in der Zeit vom 1. Januar 1995 bis führung des sechzehnten Rahmenplans der Gemein- 31. Dezember 1995 entschieden haben, bis zum schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 31. Dezember 2013, schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1987 bis 1990 (1991) und in der Zeit vom 1. Januar 1987 bis y) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- 31. Dezember 1987 entschieden haben, bis zum führung des fünfundzwanzigsten Rahmenplans der 31. Dezember 2005, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen q) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1996 bis 1999 führung des siebzehnten Rahmenplans der Gemein- (2000) und in der Zeit vom 1. Januar 1996 bis schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 31. Dezember 1996 entschieden haben, bis zum schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1988 bis 1991 31. Dezember 2014, (1992) und in der Zeit vom 1. Januar 1988 bis z) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- 31. Dezember 1988 entschieden haben, bis zum führung des sechsundzwanzigsten Rahmenplans der 31. Dezember 2006, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen r) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 1997 bis 2000 führung des achtzehnten Rahmenplans der Gemein- (2001) und in der Zeit vom 1. Januar 1997 bis schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 31. Dezember 1997 entschieden haben, bis zum schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1989 bis 1992 31. Dezember 2015; (1993) und in der Zeit vom 1. Januar 1989 bis aa) für die Bürgschaften, über die die Länder in 31. Dezember 1989 entschieden haben, bis zum Durchführung des siebenundzwanzigsten Rah- 31. Dezember 2007, menplans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- s) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den führung des neunzehnten Rahmenplans der Gemein- Zeitraum 1998 bis 2001 (2002) und in der Zeit schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- vom 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 1998 ent- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1990 bis 1993 schieden haben, bis zum 31. Dezember 2016. (1994) und in der Zeit vom 1. Januar 1990 bis bb) für die Bürgschaften, über die die Länder in 31. Dezember 1990 entschieden haben, bis zum Durchführung des achtundzwanzigsten Rahmen- 31. Dezember 2008, plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung t) für die Bürgschaften, über die die Länder in Durch- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- führung des zwanzigsten Rahmenplans der Gemein- raum 1999 bis 2002 (2003) und in der Zeit vom schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 entschie- schaftsstruktur“ für den Zeitraum 1991 bis 1994 den haben, bis zum 31. Dezember 2017. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 189 – Drucksache 15/861

cc) für die Bürgschaften, über die die Länder in 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002 entschie- Durchführung des neunundzwanzigsten Rahmen- den haben, bis zum 31. Dezember 2020. plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung ff) für die Bürgschaften, über die die Länder in der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- Durchführung des zweiunddreißigsten Rahmen- raum 2000 bis 2003 (2004) und in der Zeit vom plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2000 entschie- der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- den haben, bis zum 31. Dezember 2018. raum 2003 bis 2006 (2007) und in der Zeit vom dd für die Bürgschaften über die die Länder in 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003 entschie- Durchführung des dreißigsten Rahmenplans der den haben, bis zum 31. Dezember 2021. Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- nalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeitraum 2001 VII. bis 2004 (2005) und in der Zeit vom 1. Januar 2001 bis 31. Dezember 2001 entschieden haben, 13. Diese Garantieerklärung gilt ab 1. Januar 2003 an Stelle bis zum 31. Dezember 2019. der Garantieerklärung des Bundes G 5250/63 vom 4. März 1980 gegenüber den auf Seite 208 genannten ee) für die Bürgschaften über die die Länder in Ländern. Durchführung des einunddreißigsten Rahmen- plans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung VIII. der regionalen Wirtschaftsstruktur“ für den Zeit- raum 2002 bis 2005 (2006) und in der Zeit vom 14. Erfüllungsort und Gerichtstand ist Berlin. Drucksache 15/861 – 190 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anlage 1

Land: .... Betr.: Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ ; Übernahme von Bürgschaften im Monat ..... 200.. Bürgschaftsliste Nr......

a) Datum der Entschei- dung über die Bürg- a) Name des schaft und die Einbe- Kreditnehmers ziehung der Bürg- Höhe der Bürg- Ausfall- lfd. b) Name des Kredit- Lauf- Zins- schaft in den Rahmen- Bürg- schafts- garantie Nr. Kreditinstituts betrag Zeit satz plan schaft betrag Bund c) Branche b) Datum derAushändi- in % Land (50 % von gung der Bürgschafts- Spalte 8) erklärung c) Datum des Kredit-Ver- trages DM 12 3456 789

. . . Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 191 – Drucksache 15/861

Anlage 2

Land: .... Betr.: Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ ; Liste der Rückflüsse Nr.: .... (Rückflüsse in der Zeit vom .... bis ....)

a) Name des Nr. der Bürg- Rückflüsse im Berichtszeitraum Anteil des Lfd. Kreditnehmers schaftsliste Ursprünglicher aufgegliedert nach Hauptforde- Bundes (50 % Nr. b) Name des des Landes Kreditbedarf rung, Zinsen und Kosten von Spalte 5) Kreditinstituts und lfd. Nr. c) Branche DM DM DM 12 3 4 5 6 Drucksache 15/861 – 192 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhang 6

Antrag auf Gewährung öffentlicher Finanzierungshilfen an die gewerbliche Wirtschaft (einschl. Tourismus) im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung

1. Allgemeines

1.1 Nicht vom Antragsteller auszufüllen An Eingangsstempel (falls auf Begleitschreiben, genügt hier eine Bestätigung der Annahme- stelle)

Datum des Eingangs Datum der Bewilligung Projekt-Nr.

¬ Ihr Antrag kann nur bearbeitet werden, wenn Sie die folgenden Fragen beantworten.

Rechtsgrundlage ist § 5 Nr. 4 des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „V erbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ vom 6. Oktober 1969 (BGBl I S. 1861), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Förderung von In- vestitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen im Beitrittsgebiet sowie zur Änderung steuerrechtlicher und ande- rer Vorschriften (Steueränderungsgesetz 1991) vom 24. Juni 1991 (BGBl I S. 1322, 1336) in Verbindung mit den Regelungen des jeweiligen Rahmenplanes. Die in Ihrem Bundesland geltenden Rechtsgrundlagen entnehmen Sie bitte der Anlage zum Antragsformular.

Zutreffendes bitte ankreuzen x

Ich/wir beantrage(n)

† die Gewährung eines Investitionszuschusses aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA-Mittel) ‰ als sachkapitalbezogener Zuschuss, ‰ als lohnkostenbezogener Zuschuss.

† die Gewährung von Finanzierungshilfen aus Landesmitteln ¬ gegebenenfalls bitte Ergänzungsform- blatt benutzen

1.2 Antragsteller

Firma Straße/Hausnummer

Postleitzahl/Ort/Kreis Gemeindekennziffer Bundesland

Telefon/Fax Name des Bearbeiters Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 193 – Drucksache 15/861

1.3

Rechtsform und steuer- bzw. gesellschaftsrechtliche Zuständiges Finanzamt Verhältnisse (falls notwendig, bitte erläutern) Postleitzahl/Ort

Steuer-Nr.

1.4 Zuletzt wurde für die unter Punkt 2.1 angegebene(n) Betriebsstätte(n) öffentliche Finanzierungshilfen bewilligt bzw. beantragt:

Investitionszeitraum Datum des Antrags sowie Datum und Aktenzeichen des Bewilligungs- oder Ableh- nungsbescheides

Beginn Frühere Anträge werden von der Bewilligungs- Monat Jahr behörde zur Erfolgskontrolle und zur Entscheidung ...... über den vorliegenden Antrag herangezogen.

Beendigung Monat Jahr ......

Zutreffendes bitte ankreuzen x

1.5 Gehört die Betriebsstätte zu einem Unternehmen, das zu 25 % oder mehr des Kapitals oder der Stimmanteile im Besitz eines anderen oder mehrerer anderer Unternehmen gemeinsam steht?

‰ nein ‰ ja ¬ Geben Sie bitte die einzelnen Beteiligungsverhältnisse an (ggf. Anlage):

1.6 Anzahl der beschäftigten Arbeitskräfte im Unternehmen

‰ bis 49

‰ 50 bis 249

‰ über 249 Drucksache 15/861 – 194 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Jahresumsatz ‰ unter 7 Mio. €

‰ 7 Mio. € bis 40 Mio. €

‰ über 40 Mio. €

Jahresbilanzsumme ‰ unter 5 Mio. €

‰ 5 Mio. € bis 27 Mio. €

‰ über 27 Mio. €

Nicht vom Antragsteller auszufüllen KMU i. S. d. Verordnung EG Nr. 70/2001 der Kommission vom 12. Januar 2001 über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-V auf staatliche Beihilfen an kleine und mittlere Unternehmen (ABl. EG L 10/33 vom 13. Januar 2001)

ja nein

2. Angaben zum Investitionsvorhaben

2.1 Investitionsort

Postleitzahl Ort/Ortsteil Gemeindekenn- Kreis Bundesland ziffer

Straße und Hausnummer:

BA-Betriebsnummer:

Zutreffendes bitte ankreuzen x Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 195 – Drucksache 15/861

Befinden sich weitere Betriebsstätten des Antragstellers in derselben Gemeinde?

‰ nein ‰ ja Î Geben Sie bitte den Wirtschaftszweig und die Anschrifte(n) der Betriebstätte(n) an:

2.2 Beschreibung und Begründung des unter Punkt 2 bezeichneten Vorhabens Die vorgesehenen Investitionen sowie die Zukunftsaussichten der Betriebsstätte (z.B. die Absatzperspektive) sind in einer Anlage darzustellen, die auch die einzelnenWirtschaftsgüter ausweist. Dabei ist auf die rechtliche und wirt- schaftliche Entwicklung des Unternehmens (z. B. Beteiligungen, Bezug von Rohstof fen und Vorprodukten, Pro- duktionsziffern, Kapazitätsauslastung, Umsatz) einzugehen.

2.3 Wirtschaftszweig der zu fördernden Betriebsstätte

Kennzeichnung und Nummer der amtlichen Statistik

Fertigungsprogramm oder Art der gewerblichen Tätigkeit

Wenn sich die Fertigung oder die gewerbliche Tätigkeit auf mehrere Wirtschaftszweige oder auf mehrere Indus- triegruppen bezieht, bitte nähere Angaben: z. B. prozentualer Anteil an Produktion und Umsatz, erforderlichen- falls in einer Anlage.

Angaben zum Absatzgebiet (zu den Abnehmern) für die in der Betriebsstätte erstellten Produkte und Leistungen.

Bitte nähere Angaben: z. B. prozentualer Anteil des Absatzes nach Kreisen, Bundesländern und Ausland, erfor- derlichenfalls in einer Anlage. Diese Angaben sind erforderlich, falls der Nachweis des überregionalen Absatzes im Einzelfall erfüllt werden muss. Sie sind ggf. in geeigneter Form nachzuweisen.

Nicht vom Antragsteller auszufüllen Die zu fördernde Betriebsstätte erfüllt die Merkmale des Primäreffekts: x gemäß Positivliste ‰ ja ‰ nein x gemäß Einzelfallnachweis (vgl. geltenden Rahmenplan)

‰ ja ‰ nein Drucksache 15/861 – 196 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

3. Angaben zu den Arbeitsplatzzielen und den Abschreibungen

3.1 Anzahl der vorhandenen Dauerarbeitsplätze zu Investitionsbeginn

Dauerarbeitsplätze Ausbildungsplätze Summe für Frauen – 1 – für Männer – 2 – – 1 – + – 2 –

3.2 Zahl der Arbeitsplätze nach Abschluss der Investition

„Dauerarbeitsplätze“ müssen nicht nur physisch geschaf fen, sondern auch tatsächlich besetzt bzw. auf dem Arbeitsmarkt angeboten werden.

Anzahl der geplanten zusätzlichen Dauerarbeitsplätze nach Abschluss der unter Punkt 4 genannten Investitionen. Dauerarbeitsplätze Ausbildungsplätze Summe für Frauen – 1 – für Männer – 2 – – 1 – + – 2 –

Anzahl der geplanten gesicherten Dauerarbeitsplätze nach Abschluss der unter Punkt 4 genannten Investitionen

Dauerarbeitsplätze Ausbildungsplätze Summe für Frauen – 1 – für Männer – 2 – – 1 – + – 2 –

Nicht vom Antragsteller auszufüllen Zahl der zusätzlichen Zu Investitionsbeginn Erhöhung in % vorhandene Arbeitsplätze Dauerarbeitsplätze Ausbildungsplätze x 2 Summe

3.3 Verdiente Abschreibungen in den letzten drei Geschäftsjahren vor Investitionsbeginn in vollen € ohne Berücksichtigung von Sonderabschreibungen

Jahr € Jahr € Jahr € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 197 – Drucksache 15/861

Nicht vom Antragsteller auszufüllen Jahresdurchschnitt der verdienten Abschreibungen in € Jahresdurchschnitt des Investitionsvolumens in €

Jahresdurchschnitt des Investitionsvolumens in % der jahresdurchschnittlichen Abschreibungen

4. Investitionen

4.1 x Gesamtinvestitionen

4.2 x Investitionen der Ersatzbeschaffung

4.3 x Anschaffung und Herstellungskosten für Fahrzeuge 4.4 x Gebrauchte Wirtschaftsgüter

4.5 x Veräußerungserlöse bei Betriebsverlagerungen 4.6 x Entschädigungsbeträge bei Betriebsverlagerungen

Gesamt

4.7 y Anschaffungs-/Herstellungskosten der zum Investitionsvorhaben zählenden Wirtschaftsgüter des Sachanlagevermögens 4.8 y Grundstückskosten 4.9 y Anschaffungskosten immaterieller Wirtschaftsgüter 4.10 y Anschaffungskosten zu leasender, zu mietender/zu pachtender Wirtschafts- güter Gesamt

Nicht vom Antragsteller auszufüllen

Investitionskosten bezüglich geschaffener Dauerarbeitsplätze

Investitionskosten bezüglich gesicherter Dauerarbeitsplätze Gesamt Förderfähige Kosten

4.11 Zeitliche Durchführung des Vorhabens

Beginn Tag Monat Jahr Beendigung Tag Monat Jahr Drucksache 15/861 – 198 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

4.12 Falls Investitionen in mehreren Jahren durchgeführt werden (max. 36 Kalendermonate)

Aufteilung der Investitionen

Jahr Betrag (€)

5. Lohnkostenbezogene Zuschüsse

Anzahl der neugeschaffenen Dauerarbeitsplätze

x Anzahl der neugeschaffenen Dauerarbeitsplätze, die eines der Kriterien nach Ziff. 2.6.3 Teil II des Rahmenplans erfüllen x Summe der Lohnkosten und gesetzlichen Sozialabgaben der neugeschaffenen Dauerarbeitsplätze für den Zeitraum von 2 Jahren x Förderfähige Lohnkosten insgesamt

6. Finanzierung

x Eigenmittel x Fremdmittel (einschließlich aller Finanzierungshilfen)

Gesamtfinanzierung (mit Nachweis der Durchfinanzierung des Vorhabens – gegebenenfalls durch Bestätigung der Hausbank)

¬ Hinweis: Die Summe der Gesamtfinanzierung muss der Summe der Gesamtinvestitionen entsprechen.

Nicht vom Antragsteller auszufüllen

Beihilfefreier Eigenbeitrag von mindestens 25 % der Bemessungsgrundlage:

‰ ja ‰ nein Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 199 – Drucksache 15/861

7. Öffentliche Finanzierungshilfen In der Gesamtfinanzierung (Punkt 5) sind folgende öffentliche Finanzierungshilfen enthalten, die beantragt oder bewilligt worden sind:

Nicht vom Antragsteller auszufüllen _ Darlehen Herkunft der bitte an- Betrag € Laufzeit davon Zinssatz Effektiver Subventions- kreuzen € Mittel in Jahren Freijahre in % Zinssatz wert in % in % Ð Mittel der Gemeinschaftsaufgabe1) ‰ x sog. Normalförderung ‰

x Sonderprogramm2) ‰

Haushaltsmittel des Bundes ‰ Haushaltsmittel des Landes ‰ Mittel des ERP-Sondervermögens ‰ Programmbezeichnung Investitionszulage ‰ Sonstige öffentliche Finan- zierungshilfen ‰ Bezeichnung:

Darlehens- Laufzeit Zins- höhe in € in zuschuss Jahren in % Zinszuschuss ‰

Bürgschaft Darlehens- Bürg- höhe schaft in € in % ‰ beantragt ‰ bewilligt insgesamt

Kumulierung

‰ja‰nein

1) nur von der Bewilligungsbehörde einzutragen. 2) Kurzbezeichnung des Sonderprogramms. Drucksache 15/861 – 200 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

8. Erklärungen: tionsvorteils unerheblich sind. Das bedeutet, dass für die Beurteilung der tatsächlich gewollte Sach- verhalt maßgeblich ist.

8.1 Ich/Wir erkläre (n), mit dem Investitionsvorhaben 8.4 Mir/uns sind die nach § 3 des Subventionsgesetzes nicht vor Antragstellung (Datum des Antragsein- bestehenden Mitteilungsverpflichtungen bekannt; gangs) begonnen zu haben. Mir/uns ist bekannt, dass unter Beginn des Vorhabensgrundsätzlich der insbesondere werde (n) ich/wir jede Abweichung Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden von den vorstehenden Angaben unverzüglich der Lieferungs- oder Leistungsvertrages verstanden die Bewilligung/Bescheinigung erteilenden Be- wird. Mir/uns ist bekannt, dass der Grunderwerb hörde mitteilen, und zwar über die S telle, bei der und bei Baumaßnahmen die Planung und Boden- der Antrag eingereicht wurde. untersuchung nicht als Beginn des Vorhabens an- gesehen werden. 8.5 Mir/uns ist bekannt, dass die aus dem Antrag er- sichtlichen Daten von der zuständigen Behörde 8.2 Ich/wir erkläre(n), dass Abwasser und Abfälle, die in der Bundesrepublik Deutschland auf Datenträ- bei den unter Punkt 4 genannten Investitionen an- ger gespeichert und in anonymer Form für fallen, ordnungsgemäß beseitigt bzw . entsorgt Zwecke der Statistik und der Erfolgskontrolle der werden und dass sich die gegebenenfalls entste- Wirtschaftsförderung verwendet werden. henden Luftverunreinigungen in den zulässigen Grenzen halten werden. 8.6 Mir/uns ist bekannt, dass sich an den beantragten Finanzierungshilfen der Europäische Fonds für 8.3 Mir/uns ist von der Bewilligungsbehörde bzw . Regionale Entwicklung (EFRE) beteiligen kann der von ihr ermächtigten Stelle bekannt gemacht und dass in diesem Falle die Verordnung (EG) worden, dass folgende in diesem Antrag anzuge- 1260/1999 des Rates vom 21. Juni 1999, Amts- benden Tatsachen subventionserheblich im Sinne blatt der EG Nr. L 161 ff. vom 26. Juni 1999, in des § 264 des S tGB sind und dass Subventions- Verbindung mit der Verordnung (EG) 1783/1999 betrug nach dieser Vorschrift strafbar ist: des Europäischen Parlaments und des Rates vom a) Angaben zum Antragsteller (Ziffer 1.2) ggf. An- 12. Juli 1999, Amtsblatt der EG Nr. 213 ff. vom gaben in der vorzulegenden Nutzungs- bzw . 13. August 1999, Anwendung findet. Leasingvereinbarung (siehe Erläuterungen zu Nach Artikel 38 Abs. 2 ver gewissert sich die Ziffer 1.2), Kommission im Rahmen ihrer Zuständigkeit für b) Rechtsform und steuer- bzw. gesellschaftsrechtli- die Ausführung des Gesamthaushaltsplans der che Verhältnisse (Ziffer 1.3), Europäischen Gemeinschaften, dass in den Mit- c) Vorförderungen der Betriebsstätte (Ziffer 1.4) bzw. gliedstaaten Verwaltungs- und Kontrollsysteme der erworbenen gebrauchten Wirtschaftsgüter, vorhanden sind und einwandfrei funktionieren, d) Beteiligungsverhältnisse (Ziffer 1.5, Ziffer 8.8), sodass eine effiziente und ordnungsgemäße Ver- e) Angaben zur Anzahl der Beschäftigten, zum Jah- wendung der Gemeinschaftsmittel sicher gestellt resumsatz, zur Jahresbilanzsumme (Ziffer 1.6), ist. Zu diesem Zweck können – unbeschadet der f) Investitionsort und weitere Betriebsstätten (Zif- von den Mitgliedstaaten gemäß den einzelstaatli- fer 2.1), chen Rechts- und Verwaltungsvorschriften durch- g) Angaben zum Investitionsvorhaben, soweit sie geführten Kontrollen – Beamte oder Bedienstete als Tatsachen bereits heute sicher feststehen (Zif- der Kommission vor Ort die Operationen, die aus fer 2.2), den Fonds finanziert werden, und die Verwal- h) Wirtschaftszweig, Fertigungsprogramm oder Art tungs- und Kontrollsysteme unter anderem im der gewerblichen Tätigkeit (Ziffer 2.3), Stichprobenverfahren kontrollieren. i) Anzahl der vorhandenen Dauerarbeitsplätze bei Nach Artikel 46 der Verordnung (EG) 1260/1999 Investitionsbeginn (Ziffer 3.1), hat die für eine Intervention zuständige Verwal- j) Abschreibungen in den letzten drei Jahren (Zif- tungsbehörde für die Publizität der Intervention fer 3.3), k) Beginn des Vorhabens (Ziffer 4.11 und Zif- zu sorgen. Sie unterrichtet insbesondere fer 8.1), a) die potenziellen Endbegünstigten, die Wirt- l) Angaben zu anderen öf fentlichen Finanzierungs- schaftsverbände, die Wirtschafts- und Sozial- hilfen (Ziffer 7). partner, die Einrichtung für die Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen und die relevanten Nichtregierungsor ganisationen Mir/uns ist weiterhin § 4 des Subventionsgesetzes vom 29. Juli 1976 (BGBl I S. 2037) bekannt, wo- über die durch die Intervention gebotenen nach insbesondere Scheingeschäfte und Schein- Möglichkeiten, und handlungen für die Bewilligung, Gewährung oder b) die breite Öffentlichkeit über die Rolle der Ge- Rückforderung und Weitergewährung oder das meinschaft im Zusammenhang mit der Inter- Belassen einer Subvention oder eines Subven- vention und über deren Ergebnisse. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 201 – Drucksache 15/861

Ort/Datum Unterschrift/Stempel

Sofern eine Betriebsaufspaltung, eine Mitunternehmerschaft oder ein Organschaftsverhältnis vorliegt, ist der Antrag auch von der anderen Gesellschaft rechtsverbindlich zu unterzeichnen.

Ort/Datum Unterschrift/Stempel

8.7 Einwilligungserklärung zur Datenverarbeitung und Auskunfterteilung

Ich bin/wir sind damit einverstanden, dass alle in diesem Antrag enthaltenen persönlichen und sachlichen Daten bei der für den Investitionsort zuständigen Behörde oder sonstigenAnnahmestelle (vgl. Punkt 1.1 der Erläuterungen) zum Zwecke der Antragsbearbeitung, Subventionsverwaltung und statistischen Auswertung auf Datenträgern erfasst und verarbeitet werden. Die zuständigen Behörden oder die sonstigen Annahmestellen sind berechtigt, diese Daten ebenso wie die Ent- scheidung über diesen Antrag einschl. der Entscheidungsgründe allen an der Finanzierung und der fachlichen Beurteilung dieses Vorhabens beteiligten öffentlichen Stellen in der Bundesrepublik Deutschland und, wenn sich an den beantragten Finanzierungshilfen der EFRE beteiligt, den für die Verwaltungs- und Kontrollsysteme der S trukturfonds zuständigen Dienststellen der EU-Kommission zur Verfügung zu stellen.

Die Einwilligung bezieht sich ausdrücklich auch auf die Erfassung, Speicherung und Verwendung der nach Beendigung des Investitionsvorhabens zur Verwendungsnachweiskontrolle erforderlichen persönlichen und sachlichen Daten.

Ort/Datum Unterschrift/Stempel

8.8 Erklärung zum Beteiligungsbesitz bei KMU

Ich/wir gehe(n) aufgrund der Kapitalstreuung nach bestem Wissen davon aus, dass die Betriebsstätte zu einem Unterneh- men gehört, das nicht zu 25 % oder mehr seines Kapitals im Besitz von einem oder von mehreren Unternehmen gemein- sam steht, die die Definition der kleinen oder mittleren Unternehmen in der Fassung desAmtsblatts der Europäischen Ge- meinschaften Nr. L 10/33 vom 13. Januar 2001 nicht erfüllen. Mir/uns ist bekannt, dass maßgeblich für die Beurteilung, ob ein kleines oder mittleres Unternehmen vorliegt, der Zeitpunkt der Entscheidung der Behörde über die GA-Förderung ist. Da sich die Angaben in Ziffer 1 auf den heutigen Zeitpunkt beziehen, sichere ich/sichern wir hiermit zu, sämtlicheVer- änderungen in Bezug auf den in den Zif fern 1.2, 1.3, 1.5, 1.6 abgefragten Sachverhalt unverzüglich der zuständigen Behörde schriftlich mitzuteilen, und zwar über die Stelle, bei der der Antrag eingereicht wird.

Ort/Datum Unterschrift/Stempel Drucksache 15/861 – 202 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Erläuterungen zum Antragsformular In Mecklenburg-Vorpommern Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpom- 1. Auf einem Antragsvordruck kann der Antragsteller mern, Johannes-Stelling-Str. 14, 19048 Schwerin die Gewährung öffentlicher Finanzierungshilfen nur und Landesförderinstitut Mecklenburg-Vor- für ein Vorhaben in einer Betriebsstätte beantragen. pommern, Werkstraße 213, 19061 Schwerin Bei Investitionsvorhaben, die sich auf mehrere Be- In Niedersachsen triebsstätten erstrecken, müssen getrennte Anträge Die Bezirksregierungen Braunschweig, Hannover, gestellt werden. Dies gilt nicht, wenn die Betriebs- Lüneburg und Weser-Ems in Oldenburg sowie die stätten eines Gewerbebetriebes des S teuerpflichti- Landkreise, die kreisfreien Städte und die großen gen innerhalb derselben politischen Gemeinde lie- selbständigen Städte gen. In Nordrhein-Westfalen Der Antragsteller kann sich vertreten lassen. Nach ein Kreditinstitut nach Wahl des Antragstellers § 14 Abs. 5 des Verwaltungsverfahrensgesetzes i.V. (Hausbank) mit dem Rechtsberatungsgesetz sind jedoch Bevoll- mächtigte und Beistände zurückzuweisen, wenn sie In Rheinland-Pfalz geschäftsmäßig fremde Rechtsangelegenheiten be- Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz sorgen, ohne dazu befugt zu sein. (ISB) GmbH, Holzhofstraße 4, 55116 Mainz Der Antrag ist vor Beginn des Investitionsvorhabens Im Saarland zu stellen. Als Datum der Antragstellung gilt der Der Minister für Wirtschaft, Am Stadtgraben 6–8, Eingangsstempel der antragsannehmenden S telle 66111 Saarbrücken (vgl. Ziff. 1.1). In Sachsen Beginn des Investitionsvorhabens ist grundsätzlich Sächsische Aufbaubank GmbH, Pirnaische Straße 9, der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnen- 01069 Dresden den Lieferungs- oder Leistungsvertrages. Bei Bau- In Sachsen-Anhalt maßnahmen gelten Planung, Bodenuntersuchung Landesförderinstitut Sachsen-Anhalt, und Grunderwerb nicht als Beginn des Vorhabens. Domplatz 12, 39104 Magdeburg In Schleswig-Holstein 1.1 Der Investor kann seinen Antrag nur bei der für den Investitionsbank Schleswig-Holstein, Fleethörn Investitionsort zuständigen Behörde oder sonstigen 29-31, 24103 Kiel, Annahmestelle dieses Bundeslandes einreichen. Für Anträge gem. Ziff. 5.1.3 und 5.1.4: Die Anträge nehmen entgegen: Technologie-Transfer-Zentrale Schleswig-Holstein GmbH (ttz), Wittland 10, 24109 Kiel In Bayern Regierung von Niederbayern, Regierungsplatz 540, In Thüringen 84028 Landshut Thüringer Aufbaubank (TAB), Gorkistraße 9, Regierung der Oberpfalz, Emmeramsplatz 8/9, 99084 Erfurt, mit ihren Regionalbüros: 93047 Regensburg Regionalbüro Suhl, Am Bahnhof 3, 98529 Suhl. Regierung von Oberfranken, Ludwigstraße 20, Regionalbüro Gera, Ziegelberg 25, 07545 Gera. 95444 Bayreuth Regionalbüro Artern, Johannisstraße 1, 06556 Artern In Berlin Investitionsbank Berlin, Abteilung Wirtschafts- 1.2 Im Falle einer Betriebsaufspaltung, einer Mitunter- förderung, Bundesallee 210, 10719 Berlin nehmerschaft oder einer Organschaft ist sowohl von der Besitzgesellschaft, von dem Mitunternehmer In Brandenburg (meist Investor) oder von dem Organträger als auch InvestitionsBank des Landes Brandenburg, Post- von der Betriebsgesellschaft, der Personengesell- fach 90 02 61, 14438 Potsdam. schaft des Mitunternehmers oder der Or gangesell- In Bremen schaft, die die erforderlichen Arbeitsplätze schafft, WfG, Bremer Wirtschaftsförderung GmbH, Kon- je ein Antrag zu stellen und von beiden zu unter- torhaus am Markt, Langenstraße 2–4, 29195 Bre- zeichnen. Wenn die Betriebsgesellschaft, die Perso- men. nengesellschaft des Mitunternehmers oder die Or- BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitions- gangesellschaft keine Investitionen tätigt, genügt förderung und Stadtentwicklung GmbH, Am Alten die Mitunterzeichnung auf dem Antrag der Besitz- Hafen 118, 27568 Bremerhaven gesellschaft, des Mitunternehmers oder des Or gan- trägers. Im Falle einer Betriebsaufspaltung oder ei- In Hessen ner Mitunternehmerschaft ist eine Bescheinigung InvestitionsBank Hessen AG (IBH) des Finanzamtes vorzulegen. Schumannstraße 4–6, 60325 Frankfurt am Main Bei sonst fehlender Identität zwischen Investor und Niederlassung Wiesbaden: Abraham-Lincoln-Str. Nutzer wird der Antrag vom Nutzer unter Zugrunde- 38–42; 65189 Wiesbaden; legung eines verbindlichen Angebots des Investors Niederlassung Kassel: Kurfürstenstr. 7, 34117 Kassel auf Abschluss eines Nutzungsvertrages gestellt. In Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 203 – Drucksache 15/861

diesem Vertrag sind die Anschaffungs- und Herstel- 2.1 Eine Förderung ist nur innerhalb der Fördergebiete lungskosten des Objekts, die Nutzungszeit, das Nut- möglich. Dazu gehören die in dem jeweils gültigen Rah- zungsentgelt sowie etwa vereinbarte Verlängerungs- menplan nach dem Gesetz über die Gemeinschaftsauf- optionen anzugeben. gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ Im Falle von geleasten oder gemieteten Wirtschafts- festgelegten Gebiete. Gegebenenfalls sollte die genaue gütern, die beim Leasinggeber bzw . Vermieter akti- jetzige und frühere Bezeichnung des Investitionsortes viert werden, ist der Antrag auf Gewährung des Zu- (z. B. bei Namensänderung infolge von Gebietsrefor- schusses vom Leasingnehmer bzw . Mieter unter men) angegeben werden. Zugrundelegung eines verbindlichen Angebotes des 2.2 Eine nähere Beschreibung und Begründung des Inves- Leasinggebers bzw. Vermieters auf Abschluss eine titionsvorhabens ist erforderlich, um den Sachverhalt Leasing- bzw. Mietvertrages zu stellen. In dem Lea- möglichst ohne zeitraubende Rückfragen beurteilen sing- bzw. Mietvertrag sind anzugeben: zu können. • Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Werden in der Anlage der vorgesehenen Investitionen Objekts, die unkündbare Grundleasing-/Grund- gebrauchte Wirtschaftsgüter ausgewiesen, so ist an- mietzeit, die Höhe der über die Grundleasing-/ zugeben, ob die Investitionen im Rahmen des Er- Grundmietzeit konstanten Leasing-/Mietraten so- werbs einer stillgelegten oder von Stilllegung bedroh- wie etwa vereinbarte Kauf- und/oder Nutzungs- ten Betriebsstätte erfolgen, oder ob es sich bei dem verlängerungsoptionen des Leasingnehmers bzw. erwerbenden Unternehmen um ein Unternehmen in Andienungspflichten des Leasinggebers und de- der Gründungsphase handelt. Gründungsphase eines ren Bemessungsgrundlage, die den Restbuchwert Unternehmens ist ein Zeitraum von 60 Monaten seit nicht übersteigen darf. Beginn der Gründungsinvestition. Als neugegründet • In Fällen des Immobilien-Leasing Anpassungs- gelten Unternehmen, die erstmalig einen Gewerbebe- klauseln bezüglich der Leasingraten aufgrund von trieb anmelden und nicht im Mehrheitsbesitz eines Zinsentwicklungen und/oder veränderten Verwal- oder mehrerer selbständiger Unternehmer oder Unter- tungskosten. nehmen stehen. Weiterhin ist anzugeben, ob die ge- 1.3 Eine nähere Erläuterung ist insbesondere dann erfor- brauchten Wirtschaftsgüter von verbundenen oder derlich, wenn sich die Rechtsform (z.B. als Personen- sonst wirtschaftlich, rechtlich oder personell ver- gesellschaft die Gesellschaft bür gerlichen Rechts – flochtenen Unternehmen angeschafft werden sollen, GbR –, OHG, KG, GmbH & Co. KG, als Kapitalge- oder ob die gebrauchten Wirtschaftsgüter bereits sellschaft die GmbH, AG, KGaA oder als Genossen- früher mit öffentlichen Hilfen gefördert wurden. schaft, Verein oder Einzelfirma) nicht schon aus dem Wird ein Grundstück erworben oder eingebracht, so Namen der Firma (siehe 1.2) ergibt. ist anzugeben, ob es sich um ein für das beantragte In- Bei den steuer- bzw. gesellschaftsrechtlichen Verhält- vestitionsvorhaben notwendiges Grundstück handelt. nissen ist im Falle einer Betriebsaufspaltung, einer Der Marktwert des Grundstücks ist nachzuweisen. Mitunternehmerschaft oder einer Organschaft auf die 2.3 Die Nummer des Wirtschaftszweiges nach der amtli- Verhältnisse zwischen der Besitz- und der Betriebs- chen Statistik ergibt sich aus der Klassifikation der gesellschaft, des Mitunternehmers und der Personen- Wirtschaftszweige in der jeweils gültigen Ausgabe gesellschaft bzw. des Organträgers und der Organge- des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden. sellschaft näher einzugehen. Eine entsprechende Bescheinigung des Finanzamtes ist vorzulegen. 3.1 Hier sind anzugeben: 1.5/ Maßgeblich ist die Situation im Zeitpunkt der Ent- • In jedem Falle die bisher schon vorhandenen und 1.6 scheidung der Behörde über die Bewilligung einer besetzten Dauerarbeitsplätze in der oder den Be- GA-Förderung; Änderungen sind daher der zuständi- triebsstätten, in der oder in denen das zu fördernde gen Behörde mitzuteilen (Ziffer 8.8). Investitionsvorhaben durchgeführt wird. Sofern das Unternehmen zu 25 % oder mehr des Ka- • Hat der Antragsteller mehrere Betriebsstätten pitals oder der Stimmanteile im Besitz eines anderen desselben Gewerbebetriebes in derselben Ge- oder mehrerer Unternehmen oder Unternehmer steht, meinde, so ist für alle diese Betriebsstätten die ist vom Antragsteller anzugeben, ob die beteiligten Zahl der bisher schon vorhandenen und besetzten Unternehmen oder Unternehmer öf fentliche Beteili- Dauerarbeitsplätze anzugeben und dann die Zahl gungsgesellschaften, Risikokapitalgesellschaften oder der in allen diesen Betriebsstätten nach Abschluss institutionelle Anleger sind. Handelt es sich bei den des zu fördernden Investitionsvorhabens vorhan- Unternehmen oder Unternehmer um öf fentliche Be- denen und besetzten bzw. zu besetzenden Dauer- teiligungsgesellschaften, Risikokapitalgesellschaften arbeitsplätze gegenüberzustellen. oder institutionelle Anleger, ist auch anzugeben, ob die beteiligten Unternehmen oder Unternehmer ein- • Teilzeitarbeitsplätze werden wie folgt berücksich- zeln oder aber gemeinsam Kontrolle über das Unter- tigt: nehmen ausüben. • Ein Teilzeitarbeitsplatz wird im Verhältnis der Ist aufgrund der Kaptitalstreuung nicht zu ermitteln, jährlichen Arbeitsstunden zu der Anzahl der Ar- wer die Anteile hält, ist durch den Antragsteller die beitsstunden eines Vollzeitarbeitsplatzes anteilig unter 8.8 aufgeführte Erklärung abzugeben. berücksichtigt. Teilzeitarbeitsplätze, die wegen Drucksache 15/861 – 204 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Geringfügigkeit nicht zur Versicherungspflicht4.6 Entschädigungsbeträge können beispielsweise nach führen, bleiben unberücksichtigt. Dies gilt eben- Baugesetzbuch oder aus restitutionsrechtlichen Grün- falls für die Beschäftigung von Aushilfskräften. den entstehen. Bei der Ausweisung sind alle im Zu- sammenhang mit der Betriebsverlagerung erhaltenen • Saisonarbeitsplätze finden mit ihrer jahresdurch- Entschädigungsbeträge anzugeben. Hat der Investor schnittlichen tariflichen oder betriebsüblichen Ar- im Zeitpunkt der Antragstellung noch keine Entschä- beitszeit als Dauerarbeitsplätze Berücksichtigung, digung erhalten, so hat er die voraussichtlichen Ent- wenn sie nach Art der Betriebsstätte während der schädigungsansprüche im Zusammenhang mit der Saisonzeit auf Dauer angeboten werden und be- Betriebsverlagerung aufzuführen. setzt werden. 4.7 Die Angabe der Anschaffungs-/Herstellungskosten • Bei Mehrschichtbetrieben ist die Zahl der Dauer- der zum Investitionsvorhaben zählenden Wirtschafts- arbeitsplätze grundsätzlich mit der Zahl der ent- güter des Sachanlagevermögens erfolgt an dieser sprechenden Arbeitskräfte gleichzusetzen. Stelle ohne Einbeziehung der Anschaffungs-/Herstel- 4. Die Angaben zum Investitionsvolumen stellen eine lungskosten etwaiger immaterieller und zu leasender notwendige Konkretisierung des Investitionsvorha- Wirtschaftsgüter. bens dar und ergänzen insoweit Ziffer 2 (Beschreibung € 4.8 Gegebenenfalls sind an dieser Stelle die vom Antrag- des Investitionsvorhabens). Die Beträge sind in aus- steller in Ziffer 4.7 einberechneten Kosten des Grund- zuweisen. Gegebenenfalls sind hier die Plandaten ein- stückserwerbs auszuweisen. zusetzen. Unvorhergesehene Investitionskostener- höhungen können unter bestimmten Voraussetzungen 4.9 Immaterielle Wirtschaftsgüter sind: Patente, Betriebs- nachträglich geltend gemacht werden; sie sind in jedem lizenzen oder patentierte technische Kenntnisse sowie Fall unverzüglich nach Bekanntwerden der antragsan- nicht patentierte technische Kenntnisse. nehmenden Stelle bekanntzugeben. Zur Ermittlung der 4.10 Werden die geleasten/gemieteten Wirtschaftsgüter förderfähigen Kosten des Investitionsvorhabens sind beim Leasinggeber/Vermieter aktiviert, so muss der ggf. sämtliche Einzelpositionen der Zif fer 4.2 ff. be- Leasing-/Mietvertrag vorsehen, dass der Zuschuss in tragsmäßig auszuweisen. vollem Umfang auf die Leasing-/Mietraten angerech- 4.2 Investitionen, die der Ersatzbeschaf fung dienen, net wird. Die betragsmäßige Ausweisung richtet sich gehören nicht zu den förderfähigen Kosten. Eine Er- nach den in der Steuerbilanz des wirtschaftlichen Ei- satzbeschaffung liegt nicht vor , wenn das neu ange- gentümers aktivierten Anschaffungs- oder Herstel- schaffte oder hergestellte Wirtschaftsgut wegen seiner lungskosten des Leasing-/Mietobjektes. technischen Überlegenheit oder rationelleren Arbeits- 4.11 Investitionszuschüsse werden grundsätzlich nur für weise für den Betrieb eine wesentlich andere Bedeu- ein Investitionsvorhaben gewährt, das innerhalb von tung hat als das ausgeschiedene Wirtschaftsgut. 36 Monaten durchgeführt wird. 4.3 Von den förderfähigen Kosten sind Fahrzeuge ausge- 7. Hier sind in jedem Fall sämtliche öffentliche Finan- nommen, die im Straßenverkehr zugelassen sind und zierungshilfen für das Investitionsvorhaben anzuge- primär dem Transport dienen (beispielsweise Pkw , ben, d. h. auch dann, wenn diese Hilfen nicht auf die Kombifahrzeuge, Lkw, Omnibusse, aber auch Luft- Förderhöchstsätze anrechenbar sind. Soweit die öf- fahrzeuge, Schiffe und Schienenfahrzeuge). fentlichen Finanzierungshilfen noch nicht beantragt 4.5 In Ziffer 4.6 sind nicht nur die tatsächlichen Veräuße- oder bekannt sind oder der Subventionswert noch rungserlöse anzugeben, sondern auch diejenigen Ver- nicht feststeht, müssen die entsprechenden Änderun- äußerungserlöse, die erzielbar wären. gen nachträglich gemeldet werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 205 – Drucksache 15/861

Anhang 7

Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur Förderung wirtschaftsnaher Infrastruktur

1. Allgemeines

1) 1.1 ªºNicht vom Antragsteller auszufüllen Eingangsstempel

Projekt-Nr. Datum der Bewilligung ¬¼bewilligter GA-Zuschuss in €

Ich/wir beantrage(n) die Gewährung eines Zuschusses aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „V erbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA-Mittel).

1.2 Antragsteller

Gemeinde oder Gemeindeverband2)

steuerbegünstigte juristische Person3)

nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtete natürliche oder juristische Person; in diesem Fall ist die Gesellschaftsstruktur anzugeben:

Gesellschafter Anteil

Name des Projektträgers/ggf. Gemeindekennziffer

PLZ Ort Straße Kreis Regierungsbezirk

Bearbeiter: ...... Telefon/Telefax:......

1) Bitte Anschrift der den Antrag annehmenden Stelle gem. Merkblatt zum Antragsformular einsetzen. 2) Gemeinden und Gemeindeverbände werden als Träger von Infrastrukturmaßnahmen vorzugsweise gefördert. 3) Es müssen die Voraussetzungen der §§ 51 bis 68 der Abgabenordnung vorliegen. Drucksache 15/861 – 206 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2. Art des Vorhabens 4) (für unterschiedliche Vorhaben ist jeweils ein gesonderter Antrag zu verwenden)

2.1 Investitionsvorhaben

Erschließung von Industrie- und Gewerbegelände5);

Wiederherrichtung von brachliegendem Industrie- und Gewerbegelände6);

Errichtung oder Ausbau von Verkehrsverbindungen, soweit dadurch Gewerbebetriebe unmittel- bar an das Verkehrsnetz angebunden werden;

Errichtung oder Ausbau von Energie- und Wasserversorgungsleitungen und -verteilungsanlagen;

Errichtung oder Ausbau von Anlagen für die Beseitigung bzw. Reinigung von Abwasser und Abfall;

Geländeerschließung für den Fremdenverkehr sowie öffentliche Einrichtungen des Fremden- verkehrs7);

Errichtung oder Ausbau von Einrichtungen der beruflichen Ausbildung, Fortbildung und Um- schulung;

Die Errichtung oder der Ausbau von Gewerbezentren, die kleinen und mittleren Unternehmen8) in der Regel für fünf, aber nicht mehr als acht Jahre Räumlichkeiten und Gemeinschaftsdienste bereitstellen (Forschungs-, Telematik-, Technologie-, Gründerzentren bzw. -parks u. Ä.).

2.2 Nichtinvestive Maßnahmen

Erstellung integrierter regionaler Entwicklungskonzepte durch Dritte;

Planungs- und Beratungsleistungen zur Vorbereitung oder Durchführung förderfähiger Infra- strukturmaßnahmen durch Dritte.

Regionalmanagement

4) Soweit für die Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft erforderlich; Grunderwerb kann nicht gefördert werden. 5) Zu der Erschließung von Industrie- und Gewerbegelände gehören auch Umweltschutzmaßnahmen, soweit sie in einem unmittelbaren sachlichen und räumlichen Zusammenhang mit der Erschließungsmaßnahme stehen und für deren Umsetzung erforderlich sind. 6) Zur Wiederherrichtung gehört auch die Beseitigung von Altlasten, soweit sie für eine wirtschaftliche Nutzung erforderlich und w irtschaftlich ver- tretbar ist. 7) Öffentliche Einrichtungen des Fremdenverkehrs sind Basiseinrichtungen der Infrastruktur des Fremdenverkehrs, die für die Leistungsfähigkeit und wirtschaftliche Entwicklung von Fremdenverkehrsbetrieben von unmittelbarer Bedeutung sind und überwiegend dem Fremdenverkehr dienen. 8) Kleine und mittlere Unternehmen sind Unternehmen, die die Definition der Verordnung (EG) Nr. 70/2001 der Kommission vom 12. Jan uar 2001 über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vauf staatliche Beihilfen an kleine und mittlere Unternehmen (ABL. EG L10/33 vom 13. Januar 2001) erfüllen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 207 – Drucksache 15/861

3. Investitionsort/Sitz des Trägers einer nichtinvestiven Maßnahme

PLZ Ort/Gemeindekennziffer

Kreis

4. Beschreibung und Begründung des unter Ziffer 2 bezeichneten Vorhabens Die vorgesehenen Maßnahmen sowie die damit bezweckten Ziele sind in einer Anlage zum Antrag ge- sondert darzustellen, um den Sachverhalt möglichst ohne zeitraubende Rückfragen beurteilen zu kön- nen.

5. Investive/nichtinvestive Maßnahmen

Maßnahmen Träger Betrag (€)

Gesamtausgaben:

5.1 Zeitliche Durchführung des Vorhabens

Beginn9) T T M M J J

Beendigung T T M M J J

5.2 Falls Maßnahmen in mehreren Jahren durchgeführt werden

Aufteilung der Maßnahmen

Jahr Betrag (€)

9) Anträge sind vor Maßnahmebeginn zu stellen. Unter Beginn der Maßnahme wird grundsätzlich der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnen- den Lieferungs- oder Leistungsvertrages verstanden. Bei Baumaßnahmen gelten Planung und Bodenuntersuchung nicht als Beginn des Vorhabens. Der Grunderwerb wird nicht als Beginn des Vorhabens angesehen. Drucksache 15/861 – 208 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

5.3 Folgekosten

für € x Unterhaltung Gebäude x Unterhaltung Einrichtung x Betriebskosten (einschließlich Personal ab- züglich evtl. Einnahmen) Summe

6. Finanzierung

Herkunft der Mittel Betrag (€) Eigenmittel davon Kredite Mittel der Gemeinschaftsaufgabe10) x sog. Normalförderung x Sonderprogramm ...11) x sonstige öffentliche Finanzierungshilfen oder x Beiträge von Unternehmen oder x sonstige Beiträge Dritter (z. B.B. vonvon Verbänden,Verbänden, anderen anderen InstitutionenInstitutionen etc.)etc.) Bezeich-Bezeich- nung: Summe

7. Auf dem zu erschließenden Gelände sollen folgende Betriebe neu angesiedelt werden:

F i r m a Sitz der Firma Produktionsprogramm Gelände Beschäftigte Beschäftigte Neugründungen (N) derzeit/künftig bzw. Gegenstand des Bestand/ derzeit zusätzlich neu Erweiterung (E) Unternehmens Bedarf/ (dav. weibl.) (dav. weibl.) Verlagerung (V) Optionen in qm Zweigbetrieb (Z)

10) Nur von der Bewilligungsbehörde einzutragen 11) Kurzbezeichnung des Sonderprogramms Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 209 – Drucksache 15/861

8. Erklärungen i) Mir/uns ist bekannt, dass die aus dem Antrag ersicht- lichen Daten von der zuständigen Behörde in der Bun- a) Die Fördermittel werden ausschließlich zur Finanzie- desrepublik Deutschland auf Datenträger gespeichert rung der beschriebenen Maßnahmen verwandt und in anonymer Form für Zwecke der S tatistik und (Grundstückserwerb ist nicht förderfähig). der Erfolgskontrolle der Wirtschaftsförderung ver- b) Ich/wir erkläre(n), dass die Finanzierung der unter wendet werden. Ziffer 5.3 aufgeführten mit dem Vorhaben verbunde- j) Mir/uns ist bekannt, dass sich an den beantragten nen Folgekosten gesichert ist. Finanzierungshilfen der Europäische Fonds für Regi- c) Das Vorhaben ist mit den Zielen der Raumordnung onale Entwicklung (EFRE) beteiligen kann und dass und Landesplanung vereinbar; entsprechende Unter- in diesem Falle die Verordnung (EG) 1260/1999 lagen sind dem Antrag beigefügt. des Rates vom 21. Juni 1999, Amtsblatt der EG Nr. L 161 ff. vom 26. Juni 1999, inVerbindung mit der d) Die Belange des Umwelt- und Naturschutzes werden Verordnung (EG) 1783/1999 des Europäischen Parla- berücksichtigt; entsprechende Unterlagen sind beige- ments und des Rates vom 12. Juli 1999,Amtsblatt der fügt (z. B. wasserrechtliche Genehmigung, emissi- EG Nr. 213 ff. vom 13. August 1999, Anwendung fin- ons-/immissionsrechtliche Genehmigung u. Ä.). det. e) Mit dem Vorhaben wurde nicht vorAntragstellung be- Nach Artikel 38 Abs. 2 vergewissert sich die Kom- gonnen. mission im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die Aus- f) Es ist beabsichtigt, die Industrie- und Gewerbe- führung des Gesamthaushaltsplans der Europäischen flächen, die mithilfe des beantragten Zuschusses er- Gemeinschaften, dass in den Mitgliedstaaten Verwal- schlossen werden sollen, zielgerichtet und vorrangig tungs- und Kontrollsysteme vorhanden sind und ein- förderfähigen Betrieben zur Verfügung zu stellen. wandfrei funktionieren, sodass eine ef fiziente und ordnungsgemäße Verwendung der Gemeinschafts- g) Mir/uns ist von der Bewilligungsbehörde bzw . der mittel sichergestellt ist. Zu diesem Zweck können von ihr ermächtigten Stelle bekannt gemacht worden, – unbeschadet der von den Mitgliedstaaten gemäß den dass folgende im Antrag anzugebenden Tatsachen einzelstaatlichen Rechts- und Verwaltungsvorschrif- subventionserheblich im Sinne des § 264 S tGB sind ten durchgeführten Kontrollen – Beamte oder Be- und dass ein Subventionsbetrug nach dieserVorschrift dienstete der Kommission vor Ort die Operationen, strafbar ist: die aus den Fonds finanziert werden, und die Verwal- a) Angaben zum Antragsteller (Ziffer 1.2) tungs- und Kontrollsysteme unter anderem im S tich- probenverfahren kontrollieren. b) Investitionsort/Sitz des Trägers einer nichtinves- tiven Maßnahme (Ziffer 3) Nach Artikel 46 der Verordnung (EG) 1260/1999 hat die für eine Intervention zuständige Verwaltungs- c) Beschreibung und Begründung des unter 2 be- behörde für die Publizität der Intervention zu sorgen. zeichneten Vorhabens, soweit dieAngaben als Tat- Sie unterrichtet insbesondere sachen feststehen (Ziffer 4) a) die potenziellen Endbegünstigten, die Wirt- d) Beginn des Vorhabens (Ziffer 5.1 und Ziffer 8e) schaftsverbände, die Wirtschafts- und Sozialpart- e) Angaben zur Finanzierung, soweit sie als Tatsa- ner, die Einrichtung für die Förderung der Gleich- chen feststehen (Ziffer 6) stellung von Männern und Frauen und die relevanten Nichtregierungsorganisationen über f) Angaben über gegebenenfalls bestehende wirt- die durch die Intervention gebotenen Möglichkei- schaftliche, rechtliche und personelle Verflechtun- ten, und gen zwischen Träger, Betreiber und Nutzer (Zif- fer 9 k) b) die breite Öf fentlichkeit über die Rolle der Ge- meinschaft im Zusammenhang mit der Interven- Mir/uns ist weiterhin bekannt, dass eine Entstellung tion und über deren Ergebnisse. oder Unterdrückung dieser Tatsachen ggf. als Betrug im Sinne des § 263 StGB strafbar ist. Mir/uns ist wei- terhin § 4 des Subventionsgesetzes vom 29. Juli 1976 9. Dem Antrag sind beizufügen*) (BGBl. I S. 2037) bekannt, wonach insbesondere Scheingeschäfte und Scheinhandlungen für die Be- a) Flächennutzungsplan, Lageplan, Bebauungsplan für willigung, Gewährung oder Rückforderung und Wei- das Vorhaben (soweit vorhanden); sonst Bescheini- tergewährung oder das Belassen einer Subvention gung der zuständigen Behörde über die voraussichtli- oder eines Subventionsvorteils unerheblich sind. Das che Vereinbarkeit des Vorhabens mit raumordnungs- bedeutet, dass für die Beurteilung der tatsächlich ge- und landesplanerischen Zielen, wollte Sachverhalt maßgeblich ist. b) Grundbuchauszug/Auszug aus dem Eigentümerver- h) Ich/Wir bin/sind damit einverstanden, dass die Bun- zeichnis oder sonstiger geeigneter Nachweis über die desregierung, die Landesregierungen oder der Senat bestehenden Eigentumsverhältnisse, von Berlin den Ausschüssen der jeweiligen Parla- c) Baubeschreibung, mente Namen sowie Höhe und Zweck der mir/uns ge- währten Zuwendung in vertraulicher Weise bekannt d) Investitions- und Finanzierungsplan; Grunderwerbs- geben. kosten sind gesondert auszuweisen, Drucksache 15/861 – 210 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode e) ggf. Stellungnahme von Industrie- und Handelskam- i) ggf. Nachweis über den Ausschluss der Gewinn- mer/Handwerkskammer, erzielungsabsicht, f) Erklärung der zuständigen Stelle über die Vereinbar- j) ggf. Nachweis über die steuerrechtliche Begünsti- keit des Vorhabens mit Umweltschutzbelangen, gung nach § 51 ff. Abgabenordnung, g) Erklärung über Vorsteuerabzugsberechtigung, k) Angaben über ggf. bestehende wirtschaftliche, recht- liche und personelle Verflechtungen zwischen Träger, h) Prüfvermerke der fachtechnischen Dienststellen, Betreiber und Nutzer.

*) Hinweis:

Die Bewilligungsbehörde kann ggf. weitere Unterlagen nachfordern, soweit dies für die Beurteilung des Vorhabens er- forderlich ist.

Ich/wir versichere(n) die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben und der beigefügten Unterlagen.

, den

(Rechtsverbindliche Unterschrift)

Die Anträge nehmen entgegen: an Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Kaiser-Friedrich-Ring 75, In Bayern 65185 Wiesbaden Regierung von Niederbayern, Regierungsplatz 540, In Mecklenburg-Vorpommern 84028 Landshut Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, Regierung der Oberpfalz, Emmeramsplatz 8/9, 93047 Johannes-Stelling-Str. 14, 19048 Schwerin und Landes- Regensburg förderinstitut Mecklenburg-Vorpommern, Werkstraße Regierung von Oberfranken, Ludwigstraße 20, 95444 213, 19061 Schwerin Bayreuth In Niedersachsen Berlin In Die Bezirksregierungen Braunschweig, Hannover, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Lüneburg, Weser-Ems in Oldenburg sowie die Land- Martin-Luther-Straße 105, 10820 Berlin kreise, kreisfreien großen selbständigen Städte Brandenburg In In Nordrhein-Westfalen InvestitionsBank des Landes Brandenburg, Postfach über die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düs- 90 02 61, 14438 Potsdam seldorf, Köln und Münster, In Bremen an das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Lan- WfG Bremer Wirtschaftsförderung GmbH, Kontorhaus des Nordrhein-Westfalen am Markt, Langenstraße 2–4, 29195 Bremen In Rheinland-Pfalz BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförde- Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft rung und Stadtentwicklung GmbH, und Weinbau, Stiftsstraße 9, 55116 Mainz Am Alten Hafen 118, 27568 Bremerhaven Im Saarland In Hessen Der Minister für Wirtschaft, Am Stadtgraben 6–8, für Vorhaben der Errichtung oder des Ausbaus von Ein- 66111 Saarbrücken richtungen der beruflichen Ausbildung, Fortbildung und In Sachsen Umschulung: Regierungspräsidium Leipzig, Abteilung Wirtschaft und InvestitionsBank Hessen AG (IBH), ESF-Consult Hes- Arbeit, Braustraße 2, 04107 Leipzig sen, Abraham-Lincoln-Straße 38–42, 65189 Wiesbaden Regierungspräsidium Chemnitz, Abteilung Wirtschaft für sonstige Vorhaben: und Arbeit, Altchemnitzer Straße 41, 09120 Chemnitz über die Regierungspräsidien Kassel, Darmstadt und Regierungspräsidium Dresden, Abteilung Wirtschaft Gießen und Arbeit, Stauffenberg Allee 2, 01099 Dresden Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 211 – Drucksache 15/861

In Sachsen-Anhalt In Thüringen Landesförderinstitut Sachsen-Anhalt Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infra- Domplatz 12, 39104 Magdeburg struktur (TMWAI), Referat Infrastruktur/Tourismus, In Schleswig-Holstein Max-Reger-Str. 4–8, 99096 Erfurt, Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr Thüringer Landesverwaltungsamt (ThLVwA), des Landes Schleswig-Holstein, Postfach 7128, 24171 Referat 570 Infrastrukturförderung, Weimarplatz 4, Kiel 99423 Weimar Drucksache 15/861 – 212 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhang 8

Positivliste zu Ziffer 2.1.1 Teil II des Rahmenplans

Der Primäreffekt ist in der Regel gegeben, wenn in der Be- 27. Schuhe triebsstätte überwiegend eine oder mehrere der in der fol- genden Liste aufgeführten Güter (Nr. 1 bis 34) hergestellt 28. Textilien oder Leistungen (Nr. 35 bis 50) erbracht werden: 29. Bekleidung 1. Chemische Produkte (einschließlich von Produkten der Kohlenwerkstoffindustrie) 30. Polstereierzeugnisse 2. Kunststoffe und Kunststofferzeugnisse 31. Nahrungs- und Genussmittel, soweit sie für den überre- gionalen Versand bestimmt oder geeignet sind 3. Gummi, Gummierzeugnisse 32. Futtermittel 4. Grob- und Feinkeramik 33. Recycling 5. Kalk, Gips, Zement und deren Erzeugnisse 34. Herstellung von Bausätzen für Fertigbauteile aus Beton 6. Steine, Steinerzeugnisse und Bauelemente im Hochbau sowie Herstellung von Bausätzen für Fer- tigbauteile aus Holz 7. Glas, Glaswaren und Erzeugnisse der Glasveredelung 35. Versandhandel 8. Schilder und Lichtreklame 36. Import-/Exportgroßhandel 9. Eisen, Stahl und deren Erzeugnisse 37. Datenbe- und -verarbeitung (einschließlich Datenban- 10. NE-Metalle ken und Herstellung von DV-Programmen)

11. Eisen-, Stahl- und Temperguss 38. Hauptverwaltungen von Industriebetrieben und von überregional tätigen Dienstleistungsunternehmen 12. NE-Metallguss, Galvanotechnik 39. Veranstaltung von Kongressen 13. Maschinen, technische Geräte 40. Verlage 14. Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräte und -ein- richtungen 41. Forschungs- und Entwicklungsleistungen für die Wirt- 15. Fahrzeuge aller Art und Zubehör schaft 16. Schiffe, Boote, technische Schiffsausrüstung 42. Betriebswirtschaftliche und technische Unternehmens- beratung 17. Erzeugnisse der Elektrotechnik, Elektronik, Rundfunk- Fernseh- und Nachrichtentechnik 43. Markt- und Meinungsforschung 18. Feinmechanische, orthopädiemechanische und optische 44. Laborleistungen für die gewerbliche Wirtschaft Erzeugnisse, Chirurgiegeräte 45. Werbeleistungen für die gewerbliche Wirtschaft 19. Uhren 46. Ausstellungs- und Messen-Einrichtungen als Unterneh- 20. EBM-Waren men 21. Möbel, Musikinstrumente, Sportgeräte, Spiel- und 47. Logistische Dienstleistungen Schmuckwaren 48. Tourismusbetriebsstätten, die mindestens 30 % des 22. Holzerzeugnisse Umsatzes mit eigenen Beherbergungsgästen erreichen 23. Formen, Modelle, Werkzeuge 49. Film-, Fernseh-, Video- und Audioproduktion 24. Zellstoff, Holzschliff, Papier und Pappe und die ent- 50. Informations- und Kommunikationsdienstleistungen sprechenden Erzeugnisse Betriebsstätten des Handwerks, in denen überwiegend die in 25. Druckerzeugnisse den Nummern 1 bis 50 aufgeführten Güter hergestellt oder Dienstleistungen erbracht werden, sind grundsätzlich för- 26. Leder und Ledererzeugnisse derfähig. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 213 – Drucksache 15/861

Anhang 9

Bedingungen für die Förderung von geleasten Wirtschaftsgütern, die beim Leasinggeber aktiviert sind

Die Förderung von geleasten Wirtschaftsgütern, die beim über die Grundmietzeit konstanten Leasingraten so- Leasinggeber aktiviert sind, ist unter folgenden Bedingun- wie etwa vereinbarte Kauf und/oder Mietverlänge- gen möglich: rungsoptionen des Leasingnehmers bzw. Andie- nungspflichten des Leasinggebers und deren 1. Förderfähig sind nur die in der Steuerbilanz des wirt- Bemessungsgrundlage, die den Restbuchwert nicht schaftlichen Eigentümers aktivierten Anschaffungs- oder übersteigen darf. Herstellungskosten des Leasingobjektes. 2. Der Leasingvertrag muss vorsehen, dass der Zuschuss in b) In Fällen des Immobilien-Leasing Anpassungsklau- vollem Umfang auf die Leasingraten angerechnet wird. seln bezüglich der Leasingraten aufgrund von Zins- entwicklungen und/oder veränderter Verwaltungs- 3. Die Gewährung eines Zuschusses ist davon abhängig, kosten. dass der Leasinggeber und der Leasingnehmer die ge- samtschuldnerische Haftung für eine eventuelle Rück- 5. Der Bewilligungsbescheid ist unter folgenden Bedingun- zahlung des Zuschussbetrages übernehmen. gen zu erteilen: 4. Der Antrag auf Gewährung des Zuschusses ist vom Lea- ● Durch eine Neukalkulation des Leasingvertrages singnehmer unter Zugrundelegung eines verbindlichen wird der gewährte Zuschuss zur Absenkung der An- Angebotes des Leasinggebers auf Abschluss eines Lea- schaffungs- oder Herstellungskosten des Leasingob- singvertrages zu stellen. In dem Leasingvertrag sind an- jektes und damit der Leasingraten verwendet. zugeben: ● Das geförderte Wirtschaftsgut muss für die Dauer der a) Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Ob- vereinbarten Grundmietzeit in der Betriebsstätte des jektes, die unkündbare Grundmietzeit, die Höhe der Leasingnehmers eigenbetrieblich genutzt werden. Drucksache 15/861 – 214 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhang 10

Bedingungen für die Förderung von Wirtschaftsgütern bei fehlender Identität von Investor und Nutzer

Die Förderung von Wirtschaftsgütern, die im Rahmen einer ● die Anschaffungs- und Herstellungskosten des Objekts, entgeltlichen Nutzungsvereinbarung zwischen Investor und ● die Nutzungszeit, Nutzer von diesen genutzt werden, ist unter folgenden Be- dingungen zulässig: ● das Nutzungsentgelt sowie 1. Förderfähig sind nur die in der Steuerbilanz des gewerb- ● etwa vereinbarte Verlängerungsoptionen. lichen Vermieters bzw. Verpächters aktivierten Anschaf- 5. Die Nutzung der geförderten Wirtschaftsgüter muss un- fungs- oder Herstellungskosten des zur Nutzung überlas- mittelbar nach Herstellung bzw. Anschaffung der Wirt- senen Objekts. schaftsgüter erfolgen. 2. Die Nutzungsvereinbarung muss vorsehen, dass der Zu- 6. Der Bewilligungsbescheid ist unter folgenden Bedingun- schuss in vollem Umfang auf das Nutzungsentgelt ange- gen zu erteilen: rechnet wird. ● Durch eine Neukalkulation des Nutzungsentgelts 3. Die Gewährung eines Zuschusses ist davon abhängig, wird der gewährte Zuschuss zur Absenkung der An- dass der Investor und der Nutzer die gesamtschuldneri- schaffungs- und Herstellungskosten des Objekts un- sche Haftung für eine evtl. Rückzahlung des Zuschuss- ter Verminderung des Nutzungsentgelts verwendet. betrages übernehmen. ● Das geförderte Wirtschaftsgut muss für die Dauer der 4. Der Antrag auf Gewährung des Zuschusses ist vom Nut- vereinbarten Nutzungsüberlassung, mindestens je- zer unter Zugrundelegung eines verbindlichen Angebots doch fünf Jahre in der Betriebsstätte nach Abschluss des Investors auf Abschluss eines Nutzungsvertrages zu des Investitionsvorhabens des Nutzer eigenbetrieb- stellen. In diesem Vertrag sind anzugeben: lich genutzt werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 215 – Drucksache 15/861

Anhang 11

Finanzierungsplan 2003–2007 – in Mio. Euro –

Finanzmittel Geplante Maßnahmen 2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007 I. Investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft GA-Normalförderung alte Länder 180,100 180,864 182,494 188,705 183,705 915,868 neue Länder 1 043,669 964,214 902,553 909,848 909,958 4 730,242 gesamt 1 223,769 1 145,078 1 085,047 1 098,553 1 093,663 5 646,110 EFRE (Ziel 1) 452,875 328,146 272,537 218,671 87,507 1 359,736 EFRE (Ziel 2) 54,936 51,320 52,751 53,176 0,000 212,183 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur GA-Normalförderung alte Länder 79,861 79,036 76,507 72,048 77,048 384,500 neue Länder 518,913 481,442 454,097 460,450 460,450 2 375,352 gesamt 598,774 560,478 530,604 532,498 537,498 2 759,852 EFRE (Ziel 1) 146,227 125,900 130,113 152,161 38,347 592,748 EFRE (Ziel 2) 37,806 35,793 36,075 35,792 0,000 145,466 3. Insgesamt alte Länder 259,961 259,900 259,001 260,753 260,753 1 300,368 neue Länder 1 562,582 1 445,656 1 356,650 1 370,298 1 370,408 7 105,594 gesamt 1 822,543 1 705,556 1 615,651 1 631,051 1 631,161 8 405,962 EFRE (Ziel 1) 599,102 454,046 402,650 370,832 125,854 1 952,484 EFRE (Ziel 2) 92,742 87,113 88,826 88,968 0,000 357,649 II. Nicht-investive Maßnahmen 1. Gewerbliche Wirtschaft alte Länder 4,458 4,616 4,593 4,099 4,099 21,865 neue Länder 44,470 39,261 38,920 39,021 35,485 197,157 gesamt 48,928 43,877 43,513 43,120 39,584 219,022 2. Wirtschaftsnahe Infrastruktur alte Länder 1,566 1,455 1,255 1,150 1,150 6,576 neue Länder 2,704 2,704 2,090 2,090 2,090 11,678 gesamt 4,270 4,159 3,345 3,240 3,240 18,254 EFRE (Ziel 1) 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 EFRE (Ziel 2) 0,761 0,704 0,719 0,733 0,000 2,917 3. Insgesamt alte Länder 6,024 6,071 5,848 5,249 5,249 28,441 neue Länder 47,174 41,965 41,010 41,111 37,575 208,835 gesamt 53,198 48,036 46,858 46,360 42,824 237,276 EFRE (Ziel 1) 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 EFRE (Ziel 2) 0,761 0,704 0,719 0,733 0,000 2,917 III. Insgesamt (I u. II) – ohne EFRE – alte Länder 265,985 265,971 264,849 266,002 266,002 1 328,809 neue Länder 1 609,756 1 487,621 1 397,660 1 411,409 1 407,983 7 314,429 gesamt 1 875,741 1 753,592 1 662,509 1 677,411 1 673,985 8 643,238 IV. Zusätzliche Landesmittel 195,642 75,902 59,902 39,902 39,902 411,250 Drucksache 15/861 – 216 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhang 12

Ergebnisse der regionalen Wirtschaftsförderung im Zeitraum 2000 bis 2002 Alle mit Haushaltsmitteln der Gemeinschaftsaufgabe geförderten Vorhaben in den Bereichen der Gewerblichen Wirtschaft und Infrastruktur

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro 1. Regionales Förderprogramm „Bayern“ Bad Kissingen – – – – – – – 0,3 1 0,1 Cham 90,1 11 388 122 1 424 309 9,1 1,0 4 0,3 Freyung-Grafenau 25,7 4 37 4 825 258 2,6 0,3 2 0,1 Hof 59,2 10 129 50 1 751 446 9,1 1,7 1 0,3 Hof St. 24,3 7 235 87 985 608 4,3 – – – Passau 170,6 11 403 69 2 076 654 20,4 0,5 2 0,3 Passau St. 12,7 4 37 27 354 213 1,7 – – – Regen 49,4 3 168 73 615 213 4,9 – – – Tirschenreuth 49,3 5 262 16 1 756 250 6,4 – – – Wunsiedel i. Fichtelgebirge 33,6 6 21 6 1 350 642 4,8 – – – Summe 514,9 61 1 680 454 11 136 3 593 63,3 3,8 10 1,1 2. Regionales Förderprogramm „Berlin“ Berlin (Ost) 732,3 562 6 206 2 372 3 186 949 128,6 146,8 73 114,5 Berlin (West) 1 114,5 682 5 844 2 128 14 327 3 161 197,5 56,2 30 44,5 Summe 1 846,8 1 244 12 050 4 500 17 513 4 110 326,1 203,0 103 159,0 3. Regionales Förderprogramm „Brandenburg“ Barnim 89,5 89 424 146 1 310 329 23,0 41,2 12 26,2 Brandenburg St. 145,6 36 378 74 2 410 311 39,1 23,1 2 16,9 Cottbus St. 53,1 53 202 87 812 169 18,2 0,2 1 0,1 Dahme-Spreewald 117,2 67 365 109 1 297 321 31,5 19,4 3 13,6 Elbe-Elster 129,7 103 502 135 2 885 724 29,1 46,5 13 33,0 Frankfurt/Oder St. 18,8 34 537 344 190 36 6,8 43,3 1 34,6 Havelland 133,9 69 407 103 1 618 463 35,1 3,5 4 2,4 Märkisch-Oderland 138,9 78 544 236 895 341 28,9 1,4 1 0,7 Oberhavel 320,4 95 986 322 5 461 703 65,5 15,1 6 9,5 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 217 – Drucksache 15/861

noch Anhang 12

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro Oberspreewald- Lausitz 423,6 78 982 284 2 547 892 119,8 44,8 9 33,7 Oder-Spree 146,7 148 634 199 1 481 407 45,2 20,0 11 13,5 Ostprignitz-Ruppin 207,9 79 576 201 1 400 312 51,6 1,1 3 0,7 Potsdam St. 115,0 62 1 183 558 1 886 459 41,4 2,8 2 1,9 Potsdam-Mittelmark 155,4 95 1 380 537 1 724 530 35,3 9,1 9 6,4 Prignitz 100,9 68 339 149 1 513 437 22,4 11,9 7 4,8 Spree-Neiße 162,6 91 494 198 2 322 578 44,1 30,7 4 10,1 Teltow-Fläming 387,8 114 1 064 298 3 380 871 75,2 49,3 6 30,2 Uckermark 115,9 59 436 203 1 253 305 43,4 14,9 8 10,3 Summe 2 962,9 1 418 11 433 4 183 34 384 8 188 755,6 378,3 102 248,6 4. Regionales Förderprogramm „Bremen“ Bremen St. 10,2 9 75 11 69 10 1,7 27,0 5 20,6 Bremerhaven St. 63,5 13 449 269 567 78 11,2 15,6 6 11,9 Summe 73,7 22 524 280 636 88 12,9 42,6 11 32,5 5. Regionales Förderprogramm „Hessen“ Hersfeld-Rotenburg 46,8 23 276 102 652 169 6,1 2,3 5 1,5 Kassel 74,0 35 386 114 908 192 12,6 11,5 9 4,0 Kassel St. 54,5 41 617 145 394 152 10,9 0,6 1 0,4 Schwalm-Eder-Kreis 106,3 42 479 133 523 165 14,0 8,5 16 4,9 Vogelsbergkreis 27,9 33 141 31 308 152 3,2 13,9 4 8,7 Waldeck-Franken- berg 49,2 37 229 64 428 96 4,5 6,3 10 3,9 Werra-Meissner- Kreis 80,2 32 296 63 1 862 993 10,0 6,7 5 3,8 Summe 438,9 243 2 424 652 5 075 1 919 61,3 49,8 50 27,2 6. Regionales Förderprogramm „Mecklenburg-Vorpommern“ Bad Doberan 116,8 75 376 122 1 381 465 31,4 28,6 13 21,5 Demmin 121,2 27 288 91 786 246 40,0 9,6 13 7,5 Greifswald St. 39,0 25 235 120 512 117 15,5 4,1 1 3,1 Güstrow 120,2 56 448 188 859 238 35,7 23,7 13 16,9 Ludwigslust 219,7 84 896 304 2 555 1 127 41,4 28,0 21 19,6 Drucksache 15/861 – 218 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 12

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro Mecklenburg- Strelitz 20,1 42 115 33 369 78 6,4 5,7 9 3,6 Müritz 118,8 75 826 277 1 468 419 39,7 23,1 16 16,3 Neubrandenburg St. 65,3 48 392 116 1 459 534 14,8 14,6 8 10,7 Nordvorpommern 94,9 47 247 101 697 312 27,6 21,4 26 16,1 Nordwestmecklen- burg 191,9 56 517 181 1 431 460 47,1 10,4 18 6,3 Ostvorpommern 101,0 83 538 139 1 662 428 35,7 65,6 32 54,1 Parchim 48,9 50 515 264 1 411 327 11,7 22,6 12 16,8 Rostock St. 238,2 70 1 598 845 2 012 1 069 67,8 98,2 25 68,5 Rügen 72,2 45 184 73 479 136 26,7 42,5 24 30,5 Schwerin St. 48,9 39 354 158 748 150 11,8 57,5 14 43,9 Stralsund St. 27,6 14 195 123 188 52 8,0 26,0 5 20,3 Uecker-Randow 18,2 29 116 40 551 209 5,5 7,7 8 5,9 Wismar St. 28,6 16 137 35 375 119 6,0 77,8 10 61,7 Summe 1 691,5 881 7 977 3 210 18 943 6 486 472,8 567,1 268 423,3 7. Regionales Förderprogramm „Niedersachsen“ Ammerland 32,2 18 146 29 – – 4,6 0,7 1 0,3 Aurich 44,5 28 230 43 2 – 7,0 12,4 5 4,4 Braunschweig St. 49,2 33 226 72 1 132 384 5,7 10,2 1 5,7 Celle 131,2 46 481 109 1 147 190 16,0 2,0 4 1,0 Cloppenburg 104,4 38 574 172 624 251 13,5 9,8 4 4,3 Cuxhaven 52,4 30 351 151 377 137 7,5 26,5 10 13,9 Delmenhorst St. 18,0 12 101 22 – – 1,8 5,4 3 2,5 Emden St. 18,4 5 80 23 – – 2,7 4,2 2 2,0 Emsland 68,8 28 351 39 17 2 6,9 48,5 16 29,0 Friesland 73,2 10 242 91 1 – 4,7 3,7 2 1,6 Goslar 80,0 34 457 118 978 254 11,4 5,6 4 2,7 Göttingen 185,4 45 611 163 3 782 763 21,1 9,8 5 4,6 Grafschaft Bentheim 54,7 30 494 185 – – 7,4 6,3 6 2,5 Hameln-Pyrmont 95,6 34 300 108 68 11 8,2 3,9 1 1,8 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 219 – Drucksache 15/861

noch Anhang 12

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro Helmstedt 20,7 16 134 36 615 192 3,3 – – – Hildesheim 77,7 78 479 114 241 80 7,7 11,9 9 4,8 Holzminden 12,5 12 50 16 – – 1,4 1,0 2 0,5 Leer 77,7 34 445 58 136 7 10,0 10,6 5 5,0 Lüchow-Dannenberg 13,3 14 78 25 251 96 2,0 0,4 1 0,1 Lüneburg 37,3 36 359 133 10 3 3,5 6,0 7 2,5 Nienburg (Weser) 14,8 14 124 44 – – 1,3 2,3 3 0,7 Northeim 53,9 35 292 101 1 295 458 6,8 0,7 2 0,3 Oldenburg 5,0 6 33 13 – – 0,4 – – – Oldenburg St. 36,9 15 265 50 330 53 2,5 6,9 1 1,4 Osterholz 19,5 24 91 21 115 11 2,4 4,7 2 1,8 Osterode (Harz) 137,6 37 314 58 2 287 519 18,0 – – – Peine 6,7 15 42 12 202 41 0,7 – – – Salzgitter St. 18,1 12 121 35 247 74 1,9 0,6 1 0,2 Soltau-Fallingbostel 20,6 20 86 14 244 49 2,2 2,5 3 1,1 Uelzen 27,7 24 132 35 298 88 3,4 2,2 4 1,1 Wesermarsch 80,6 18 504 44 – – 10,4 23,5 6 11,5 Wilhelmshaven St. 18,1 15 131 29 – – 2,9 5,8 1 2,9 Wittmund 14,0 3 33 7 494 16 1,1 0,5 1 0,3 Wolfenbüttel 9,6 6 56 7 213 18 1,1 0,5 1 0,3 Summe 1 710,3 825 8 413 2 177 15 106 3 697 201,5 229,1 113 110,8 8. Regionales Förderprogramm „Nordrhein-Westfalen“ Bottrop St. 10,6 9 34 11 230 12 1,3 – – – Dortmund St. 189,0 63 1 647 449 – – 22,8 16,3 1 10,2 Duisburg St. 295,7 23 1 658 747 25 8 32,3 21,5 2 10,2 Gelsenkirchen St. 48,2 20 342 67 665 176 6,1 3,9 1 1,2 Hagen St. 73,8 16 245 29 256 15 11,4 – – – Hamm St. 142,0 15 488 100 1 720 84 17,9 15,5 2 6,6 Heinsberg 145,2 37 1 034 441 908 61 23,1 2,2 2 0,3 Herne St. 21,6 11 209 67 – – 3,5 – – – Krefeld St.*) ––––––– ––– *) Angaben unterliegen den Datenschutzbestimmungen Drucksache 15/861 – 220 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 12

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro Mönchengladbach St. 7,0 7 59 9 – – 0,6 – – – Oberhausen St.*) ––––––– ––– Recklinghausen 67,1 57 453 140 190 17 10,6 44,6 2 20,5 Unna 383,1 69 2 407 880 1 582 513 48,0 2,7 1 0,1 Wesel 170,5 32 1 742 430 121 21 16,9 10,9 3 4,6 Summe 1 558,5 366 10 345 3 378 5 697 907 195,1 117,6 14 53,7 9. Regionales Förderprogramm „Rheinland-Pfalz“ Bad Kreuznach 11,6 9 59 12 22 1 1,0 4,1 1 0,5 Birkenfeld 7,1 16 23 4 49 6 0,9 – – – Donnersbergkreis 7,6 10 49 8 – – 1,1 – – – Kaiserslautern 17,2 10 198 63 65 10 2,2 0,2 1 0,1 Kaiserslautern St. 36,1 18 346 142 113 20 5,2 1,9 1 1,2 Kusel*) ––––––– ––– Pirmasens St. 80,1 7 69 17 1 203 – 13,8 – – – Südwestpfalz 6,4 14 60 18 43 10 0,8 – – – Zweibrücken St.*) ––––––– ––– Summe 168,9 92 870 272 1 495 47 25,4 6,2 3 1,8 10. Regionales Förderprogramm „Saarland“ Merzig-Wadern 77,5 15 368 150 1 263 218 10,9 – – – Neunkirchen 19,6 16 79 18 514 91 2,4 0,9 1 0,7 Saarlouis 93,9 30 350 38 1 091 116 13,4 0,9 1 0,6 Stadtverband Saar- brücken 66,6 42 616 213 1 633 536 9,7 – – – Summe 257,6 103 1 413 419 4 501 961 36,4 1,8 2 1,3 11. Regionales Förderprogramm „Sachsen“ Annaberg 165,5 157 627 218 4 630 1 313 46,0 8,9 25 6,9 Aue-Schwarzenberg 272,5 208 789 167 7 068 1 421 99,7 12,4 20 8,9 Bautzen 191,7 127 837 486 3 688 1 467 58,3 29,9 21 23,2 Chemnitz St. 224,9 174 1 427 285 6 221 1 281 47,9 11,1 10 5,6 Chemnitzer Land 224,8 104 849 220 4 551 1 163 46,0 28,3 9 24,3 *) Angaben unterliegen den Datenschutzbestimmungen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 221 – Drucksache 15/861

noch Anhang 12

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro Delitzsch 80,0 51 279 63 1 575 564 17,1 10,9 14 8,2 Döbeln 127,2 87 536 232 3 661 1 172 45,5 10,6 6 7,7 Dresden St. 1 143,0 234 2 962 562 7 484 1 779 178,6 58,1 16 34,1 Freiberg 793,9 198 1 552 368 7 292 1 993 123,3 18,1 14 16,0 Görlitz St. 34,7 20 828 93 328 98 18,8 3,0 2 2,6 Hoyerswerda St. 6,5 9 45 6 177 34 1,8 3,6 1 2,9 Leipzig St. 1 572,8 153 4 283 772 4 307 1 195 112,7 121,0 25 82,8 Leipziger Land 144,1 67 641 309 1 484 604 33,1 39,3 24 32,2 Löbau-Zittau 227,1 130 699 130 3 122 820 67,7 8,9 14 7,7 Meißen-Radebeul 237,2 113 782 127 4 068 771 56,3 15,1 11 9,8 Mittlerer Erzgebirgs- kreis 140,7 228 657 232 4 487 1 648 43,1 2,7 10 2,0 Mittweida 197,2 140 640 194 4 586 1 420 50,4 5,3 12 4,1 Muldentalkreis 85,9 72 218 43 1 832 463 23,6 5,1 19 3,1 Niederschlesischer Oberlausitzkreis 49,5 39 264 30 1 044 197 13,2 15,6 17 11,7 Plauen St. 105,9 54 435 114 3 293 769 25,5 7,2 3 5,9 Riesa-Großenhain 148,1 76 466 77 2 583 766 42,3 19,8 14 14,5 Sächsische Schweiz 119,1 165 558 156 4 129 1 133 37,3 33,8 34 24,2 Stollberg 159,9 122 509 175 3 063 802 44,3 24,1 23 19,2 Torgau-Oschatz 80,0 61 278 70 1 823 614 22,0 2,3 9 1,8 Vogtlandkreis 361,4 266 1 390 374 8 736 2 750 91,9 18,8 21 13,2 Weißeritzkreis 117,5 139 462 117 4 417 1 305 33,8 6,6 16 4,6 Westlausitz- Dresdner Land 312,5 161 1 351 487 4 335 1 394 76,6 1,7 6 1,4 Zwickau St. 156,4 43 524 59 2 209 204 34,3 3,4 2 2,3 Zwickauer Land 175,1 104 507 98 2 311 584 38,1 2,6 4 1,8 Summe 7 655,1 3 502 25 395 6 264 108 504 29 724 1 529,2 528,2 402 382,7 12. Regionales Förderprogramm „Sachsen-Anhalt“ Altmarkkreis Salzwedel 183,3 76 719 253 456 220 50,7 26,0 6 14,8 Anhalt-Zerbst 105,3 51 339 111 584 243 23,5 5,5 4 3,9 Drucksache 15/861 – 222 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 12

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro Aschersleben- Staßfurt 157,9 66 593 153 1 427 337 39,1 6,1 4 3,5 Bernburg 112,2 25 178 69 874 255 28,6 2,9 3 1,4 Bitterfeld 830,4 89 1 783 626 894 229 194,2 16,5 2 9,8 Bördekreis 95,0 34 257 70 500 144 14,8 1,0 2 0,6 Burgenlandkreis 91,4 57 366 146 312 112 24,9 17,9 15 12,6 Dessau St. 61,6 50 743 317 522 76 20,4 10,4 2 9,7 Halberstadt 122,6 63 541 226 740 208 32,5 – – – Halle (Saale) St. 102,2 74 1 244 704 381 126 28,5 90,0 6 72,4 Jerichower Land 125,4 74 435 106 907 266 31,9 0,9 1 0,5 Köthen 88,7 34 314 80 439 67 23,6 2,1 1 2,1 Magdeburg St. 172,9 91 1 195 380 1 039 194 43,3 28,2 4 13,4 Mansfelder Land 80,6 36 302 105 523 367 21,4 11,6 4 8,3 Merseburg-Querfurt 335,4 77 659 156 472 115 76,5 273,7 7 181,2 Ohrekreis 194,4 65 573 187 373 103 42,7 6,3 8 3,6 Quedlinburg 127,0 81 416 113 1 330 428 33,1 9,3 7 6,5 Saalkreis 103,9 32 231 74 931 118 18,0 2,8 2 1,9 Sangerhausen 98,7 47 278 81 528 116 18,5 1,5 4 0,8 Schönebeck 152,3 60 575 139 720 187 31,4 38,1 7 23,7 Stendal 957,6 68 1 189 277 337 106 139,6 33,3 5 29,5 Weißenfels 61,0 35 241 39 360 71 14,3 14,6 2 10,7 Wernigerode 367,9 115 1 124 386 800 143 125,4 5,7 9 3,1 Wittenberg 279,5 101 584 132 1 663 300 46,0 0,5 2 0,5 Summe 5 007,2 1 501 14 879 4 930 17 112 4 531 1 122,9 604,9 107 414,5 13. Regionales Förderprogramm „Schleswig-Holstein“ Dithmarschen – – – – – – – 0,1 1 0,1 Flensburg St. 24,3 9 117 48 1 295 133 3,3 0,2 1 0,1 Kiel St.*) – – – – – – – 12,4 7 8,8 Lübeck St. 72,0 16 409 167 1 738 374 7,4 28,5 5 13,9 Neumünster St. – – – – – – – 8,5 4 5,9 *) Angaben unterliegen den Datenschutzbestimmungen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 223 – Drucksache 15/861 noch Anhang 12

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro Nordfriesland 11,5 9 68 21 115 23 1,5 2,8 2 0,7 Ostholstein 22,9 9 145 38 521 148 2,6 9,5 7 4,6 Plön*) – – – – – – – 25,4 4 12,7 Rendsburg-Eckern- förde*) – – – – – – – 12,3 5 4,9 Schleswig-Flensburg 27,4 13 165 68 443 119 3,7 3,3 2 1,8 Summe 166,0 60 943 355 4 177 821 19,4 103,0 38 53,5 14. Regionales Förderprogramm „Thüringen“ Altenburger Land 182,6 72 722 154 3 172 960 38,1 17,8 11 14,3 Eichsfeld 208,7 161 722 239 3 873 1 342 50,5 6,2 5 3,9 Eisenach St. 41,8 24 204 57 1 311 294 7,2 – – – Erfurt St. 228,8 87 1 574 842 2 372 828 51,6 23,5 6 18,6 Gera St. 108,5 66 551 232 1 727 527 26,9 4,4 4 2,6 Gotha 358,5 133 1 388 510 4 659 1 340 68,0 21,2 4 13,3 Greiz 165,7 98 604 178 3 117 876 34,5 1,7 2 0,6 Hildburghausen 188,8 89 594 204 3 224 1 089 47,5 8,0 5 7,1 Ilm-Kreis 266,2 217 907 227 3 808 1 054 62,5 28,8 11 23,8 Jena St. 318,7 84 824 203 3 504 882 49,6 15,0 1 11,8 Kyffhäuserkreis 130,1 77 563 136 2 460 653 29,8 6,0 5 4,7 Nordhausen 128,4 74 466 101 1 806 418 38,0 14,7 9 11,7 Saale-Holzland- Kreis 345,5 74 707 227 1 964 807 77,0 11,9 6 7,4 Saale-Orla-Kreis 125,8 112 493 166 4 136 1 640 30,3 4,4 4 3,3 Saalfeld-Rudolstadt 140,7 119 553 183 3 575 975 32,6 101,4 14 82,3 Schmalkalden- Meiningen 316,7 322 1 201 382 6 537 2 057 70,7 16,7 14 13,5 Sömmerda 370,8 73 1 142 187 2 900 1 029 83,8 30,0 11 24,0 Sonneberg 256,7 116 716 256 2 924 1 025 48,1 17,6 9 13,3 Suhl St. 90,8 51 369 107 1 416 536 24,4 1,9 3 1,6 Unstrut-Hainich- Kreis 111,0 105 460 120 2 926 1 002 24,8 13,3 8 9,9 *) Angaben unterliegen den Datenschutzbestimmungen Drucksache 15/861 – 224 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 12

Gewerbliche Wirtschaft Infrastruktur Investi- Anzahl Zusätz- Da- Ge- Da- Be- Investi- Anzahl Bewil- tions- der liche runter sicherte runter willigte tions- der ligte Stadt/Landkreis volumen Vor- Arbeits- zus. Arbeits- ges. GA- volumen Vor- GA- in Mio. haben plätze DAP plätze DAP Mittel in Mio. haben Mittel Euro Frauen Frauen in Mio. Euro in Mio. Euro Euro Wartburgkreis 446,2 155 1 528 413 5 979 1 601 78,9 7,7 6 6,2 Weimar St. 16,6 21 68 27 509 133 2,8 4,6 1 3,5 Weimarer Land 195,1 75 582 181 2 681 780 38,0 0,7 6 0,6 Summe 4 742,7 2 405 16 938 5 332 70 580 21 848 1 015,6 357,5 145 278,0 Summe Bund 28 795,0 12 723 115 284 36 406 314 859 86 920 5 837,5 3 192,9 1 368 2 187,8 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 225 – Drucksache 15/861

Anhang 13

Ist-Ergebnis geförderter Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft 1991 bis 2000 im Vergleich zu den entsprechenden Soll-Daten der Bewilligungsstatistik

1991

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 59 54 91,5 427,7 424,0 –0,9 37,8 47,9 26,6 1 704 2 067 21,3 Bremen 14 8 57,1 18,4 7,9 –57,1 1,0 1,0 9,5 107 79 –26,2 Hamburg Hessen 65 52 80,0 76,8 78,2 1,7 6,9 6,2 –8,9 728 689 –5,4 Niedersachsen 492 395 80,3 836,3 952,4 13,9 73,4 80,1 9,2 5 644 8 110 43,7 Nordrhein- Westfalen 501 467 93,2 2 162,4 1 997,4 –7,6 133,3 121,4 –8,9 9 357 9 791 4,6 Rheinland-Pfalz 164 99 60,4 251,5 232,9 –7,4 26,7 25,4 –4,7 1 606 1 866 16,2 Saarland 118 118 100,0 279,0 232,4 –16,7 34,4 29,2 –15,0 1 825 1 875 2,7 Schleswig- Holstein 48 48 100,0 219,6 169,8 –22,7 10,3 9,6 –7,3 926 1 144 23,5 Alte Länder 1 461 1 241 84,9 4 271,8 4 094,8 –4,1 323,6 320,9 –0,8 21 897 25 621 17,0 Berlin 336 323 96,1 993,5 716,4 –27,9 203,5 134,8 –33,8 4 588 4 349 –5,2 Brandenburg 645 482 74,7 2 917,7 2 752,9 –5,6 624,1 538,4 –13,7 16 977 14 130 –16,8 Mecklenburg- Vorpommern 325 289 88,9 967,4 961,6 –0,6 175,7 168,5 –4,1 4 769 6 038 26,6 Sachsen 1 408 1 191 84,6 2 796,2 2 749,0 –1,7 500,1 464,9 –7,0 22 809 28 830 26,4 Sachsen-Anhalt 819 664 81,1 2 796,5 2 670,5 –4,5 520,1 477,9 –8,1 18 438 21 893 18,7 Thüringen 589 536 91,0 2 620,7 2 650,1 1,1 539,5 538,3 –0,2 29 074 28 253 –2,8 Neue Länder 4 122 3 485 84,5 13 092,0 12 500,5 –4,5 2 562,8 2 322,7 –9,4 96 655 103 493 7,1 Insgesamt 5 583 4 726 84,6 17 363,8 16 595,3 –4,4 2 886,4 2 643,6 –8,4 118 552 129 114 8,9 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Drucksache 15/861 – 226 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 13

1992

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 42 40 95,2 423,6 392,9 –7,2 32,8 31,3 –4,7 1 394 1 626 16,6 Bremen 25 25 100,0 53,1 52,5 –1,1 5,6 4,9 –12,7 276 304 10,1 Hamburg Hessen 48 46 95,8 88,6 95,8 8,1 5,9 5,6 –5,8 670 699 4,3 Niedersachsen 377 316 83,8 826,8 804,8 –2,7 65,6 62,3 –5,0 5 013 5 872 17,1 Nordrhein- Westfalen 407 390 95,8 843,4 805,6 –4,5 76,5 70,7 –7,6 6 230 5 633 –9,6 Rheinland-Pfalz 178 127 71,3 296,8 347,0 16,9 25,5 29,5 15,8 1 848 2 499 35,2 Saarland 96 96 100,0 506,0 392,2 –22,5 79,0 61,9 –21,7 1 785 1 925 7,8 Schleswig- Holstein 28 28 100,0 64,1 52,3 –18,4 3,2 2,6 –18,4 261 286 9,6 Alte Länder 1 201 1 068 88,9 3 102,3 2 943,1 –5,1 294,1 268,7 –8,6 17 477 18 844 7,8 Berlin 351 338 96,3 384,8 339,2 –11,8 67,0 59,1 –11,8 4 738 4 151 –12,4 Brandenburg 474 406 85,7 1 147,1 1 125,4 –1,9 240,4 220,3 –8,4 10 744 8 264 –23,1 Mecklenburg- Vorpommern 594 571 96,1 1 680,9 1 384,5 –17,6 280,0 270,7 –3,3 7 710 7 346 –4,7 Sachsen 1 934 1 802 93,2 4 545,7 4 467,9 –1,7 652,3 608,9 –6,7 43 542 46 010 5,7 Sachsen-Anhalt 891 737 82,7 2 880,1 2 376,9 –17,5 580,1 446,6 –23,0 22 711 21 154 –6,9 Thüringen 1 093 1 014 92,8 2 018,4 1 979,6 –1,9 401,2 368,6 –8,1 28 249 29 508 4,5 Neue Länder 5 337 4 868 91,2 12 656,9 11 673,4 –7,8 2 221,1 1 974,1 –11,1 117 694 116 433 –1,1 Insgesamt 6 538 5 936 90,8 15 759,2 14 616,5 –7,3 2 515,2 2 242,8 –10,8 135 171 135 277 0,1 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 227 – Drucksache 15/861

noch Anhang 13

1993

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 42 36 85,7 158,9 155,3 –2,3 13,3 12,5 –6,6 462 479 3,7 Bremen 14 13 92,9 54,7 48,6 –11,1 7,0 6,0 –13,2 280 175 –37,5 Hamburg Hessen 36 29 80,6 38,4 37,8 –1,5 3,3 2,9 –9,8 253 334 32,0 Niedersachsen 294 270 91,8 554,4 545,6 –1,6 46,7 44,0 –5,7 4 328 4 026 –7,0 Nordrhein- Westfalen 200 182 91,0 588,6 555,4 –5,6 75,7 62,5 –17,4 3 254 3 221 –1,0 Rheinland-Pfalz 106 84 79,2 172,6 168,5 –2,3 18,4 17,1 –7,0 786 915 16,4 Saarland 95 95 100,0 309,2 249,7 –19,2 42,4 33,0 –22,2 1 337 1 262 –5,6 Schleswig- Holstein 20 20 100,0 74,3 71,2 –4,1 6,2 5,6 –8,5 312 382 22,4 Alte Länder 807 729 90,3 1 951,1 1 832,2 –6,1 212,9 183,7 –13,7 11 012 10 794 –2,0 Berlin 290 279 96,2 753,0 734,6 –2,4 128,6 121,3 –5,7 4 404 3 492 –20,7 Brandenburg 1 283 1 133 88,3 2 235,6 2 084,6 –6,8 422,7 383,1 –9,4 18 562 18 996 2,3 Mecklenburg- Vorpommern 946 902 95,3 1 212,6 1 203,8 –0,7 206,6 189,5 –8,2 8 754 8 554 –2,3 Sachsen 1 802 1 694 94,0 2 501,1 2 456,2 –1,8 416,7 380,2 –8,8 20 573 22 233 8,1 Sachsen-Anhalt 563 492 87,4 3 548,6 3 586,9 1,1 537,9 489,6 –9,0 14 917 14 146 –5,2 Thüringen 2 064 1 928 93,4 2 715,6 2 722,1 0,2 524,2 491,0 –6,3 37 604 43 718 16,3 Neue Länder 6 948 6 428 92,5 12 966,5 12 788,2 –1,4 2 236,6 2 054,8 –8,1 104 814 111 139 6,0 Insgesamt 7 755 7 157 92,3 14 917,5 14 620,4 –2,0 2 449,5 2 238,5 –8,6 115 826 121 933 5,3 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Drucksache 15/861 – 228 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 13

1994

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 48 48 100,0 226,2 199,7 –11,7 23,7 22,7 –4,1 764 962 25,9 Bremen 6 6 100,0 36,7 34,1 –6,9 5,2 4,8 –7,5 145 149 2,8 Hamburg Hessen 30 27 90,0 29,3 30,3 3,4 2,7 2,6 –3,4 218 399 83,0 Niedersachsen 173 156 90,2 510,4 482,4 –5,5 40,0 38,8 –3,0 2 365 2 518 6,5 Nordrhein- Westfalen 176 142 80,7 485,4 477,2 –1,7 58,8 50,5 –14,2 2 544 2 227 –12,5 Rheinland-Pfalz 107 97 90,7 203,5 221,9 9,0 16,5 18,0 9,4 957 1 188 24,1 Saarland 82 82 100,0 375,4 301,6 –19,7 55,5 45,2 –18,6 1 240 1 908 53,9 Schleswig- Holstein 9 9 100,0 106,1 82,8 –22,0 13,5 9,7 –28,2 287 604 110,5 Alte Länder 631 567 89,9 1 973,0 1 829,9 –7,3 215,9 192,3 –10,9 8 520 9 955 16,8 Berlin 270 256 94,8 829,4 824,9 –0,5 145,5 139,7 –4,0 2 116 2 782 31,5 Brandenburg 998 873 87,5 2 830,8 2 686,7 –5,1 624,2 576,3 –7,7 12 647 11 803 –6,7 Mecklenburg- Vorpommern 740 680 91,9 1 185,6 1 200,8 1,3 232,5 229,6 –1,2 4 252 4 184 –1,6 Sachsen 1 506 1 442 95,8 4 598,6 4 564,0 –0,8 781,1 707,7 –9,4 17 809 24 283 36,4 Sachsen-Anhalt 391 322 82,4 1 094,2 1 050,9 –4,0 212,0 193,5 –8,7 5 861 6 136 4,7 Thüringen 2 504 2 307 92,1 2 530,7 2 513,6 –0,7 470,3 428,0 –9,0 31 129 37 253 19,7 Neue Länder 6 409 5 880 91,7 13 069,2 12 840,8 –1,7 2 465,5 2 274,7 –7,7 73 814 86 441 17,1 Insgesamt 7 040 6 447 91,6 15 042,2 14 670,7 –2,5 2 681,4 2 467,0 –8,0 82 334 96 396 17,1 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 229 – Drucksache 15/861

noch Anhang 13

1995

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 55 54 98,2 221,5 209,9 –5,2 15,6 12,9 –17,4 642 1 117 74,0 Bremen 8 8 100,0 21,4 22,3 4,3 3,1 3,1 –0,3 87 111 27,6 Hamburg Hessen 27 25 92,6 48,2 40,6 –15,8 5,7 4,8 –16,5 196 212 8,2 Niedersachsen 210 176 83,8 578,0 592,8 2,6 46,4 44,4 –4,2 2 617 2 929 11,9 Nordrhein- Westfalen 135 114 84,4 543,6 524,6 –3,5 69,9 61,7 –11,8 3 476 3 220 –7,4 Rheinland-Pfalz 114 93 81,6 163,3 153,1 –6,2 11,4 13,9 21,6 648 944 45,7 Saarland 76 74 97,4 126,5 112,4 –11,1 18,6 16,3 –12,4 799 945 18,3 Schleswig- Holstein 5 5 100,0 33,8 34,5 2,0 3,0 3,0 –0,3 47 751 1 497,9 Alte Länder 630 549 87,1 1 736,3 1 690,2 –2,7 173,7 160,1 –7,9 8 512 10 229 20,2 Berlin 270 253 93,7 279,1 274,9 –1,5 53,5 51,7 –3,3 1 032 1 642 59,1 Brandenburg 717 632 88,1 924,8 918,7 –0,7 164,4 153,1 –6,9 5 832 5 599 –4,0 Mecklenburg- Vorpommern 688 605 87,9 612,3 621,0 1,4 128,9 126,6 –1,8 2 808 2 827 0,7 Sachsen 1 368 1 324 96,8 1 744,9 1 818,8 4,2 421,2 392,6 –6,8 8 921 13 237 48,4 Sachsen-Anhalt 476 388 81,5 1 415,2 1 325,1 –6,4 333,8 291,4 –12,7 6 167 6 635 7,6 Thüringen 797 735 92,2 1 121,2 1 092,6 –2,5 264,2 250,6 –5,2 6 379 8 157 27,9 Neue Länder 4 316 3 937 91,2 6 097,5 6 051,0 –0,8 1 366,0 1 265,9 –7,3 31 139 38 097 22,3 Insgesamt 4 946 4 486 90,7 7 833,7 7 741,3 –1,2 1 539,7 1 425,9 –7,4 39 651 48 326 21,9 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Drucksache 15/861 – 230 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 13

1996

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 38 35 92,1 153,7 155,5 1,2 19,4 18,9 –2,5 582 876 50,5 Bremen 3 3 100,0 9,1 7,3 –19,2 1,5 1,3 –16,9 31 36 16,1 Hamburg Hessen 17 15 88,2 14,5 15,5 6,5 2,1 2,1 –1,9 57 128 124,6 Niedersachsen 183 149 81,4 357,2 333,5 –6,6 45,6 40,9 –10,1 1 628 1 855 13,9 Nordrhein- Westfalen 153 131 85,6 424,5 414,9 –2,3 44,6 39,4 –11,7 1 812 1 624 –10,4 Rheinland-Pfalz 85 58 68,2 86,3 100,6 16,6 7,8 6,9 –11,3 509 733 44,0 Saarland 76 71 93,4 341,8 275,3 –19,4 49,8 38,9 –21,8 981 1 240 26,4 Schleswig- Holstein 19 19 100,0 134,6 136,9 1,6 17,6 17,1 –2,7 457 958 109,6 Alte Länder 574 481 83,8 1 521,7 1 439,6 –5,4 188,4 165,6 –12,1 6 057 7 450 23,0 Berlin 316 279 88,3 249,3 245,9 –1,4 75,2 70,6 –6,1 1 017 1 449 42,5 Brandenburg 784 663 84,6 1 333,3 1 276,3 –4,3 285,0 267,8 –6,0 5 349 5 671 6,0 Mecklenburg- Vorpommern 489 420 85,9 574,4 632,2 10,1 169,7 167,5 –1,3 2 297 2 297 0,0 Sachsen 1 326 1 274 96,1 1 573,1 1 577,9 0,3 501,6 467,5 –6,8 7 454 10 488 40,7 Sachsen-Anhalt 493 383 77,7 2 157,3 1 862,6 –13,7 627,5 523,3 –16,6 6 345 5 534 –12,8 Thüringen 1 029 917 89,1 1 211,7 1 171,6 –3,3 395,9 375,0 –5,3 5 113 8 813 72,4 Neue Länder 4 437 3 936 88,7 7 099,0 6 766,6 –4,7 2 054,9 1 871,6 –8,9 27 575 34 252 24,2 Insgesamt 5 011 4 417 88,1 8 620,7 8 206,1 –4,8 2 243,4 2 037,2 –9,2 33 632 41 702 24,0 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 231 – Drucksache 15/861

noch Anhang 13

1997

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 42 34 81,0 277,8 272,7 –1,8 25,0 24,3 –2,8 507 644 27,0 Bremen 9 9 100,0 78,3 77,9 –0,5 9,8 9,0 –8,0 157 249 58,6 Hamburg Hessen 29 28 96,6 364,2 424,7 16,6 11,1 10,7 –3,8 475 744 56,6 Niedersachsen 269 218 81,0 535,2 574,4 7,3 63,6 62,7 –1,3 1 952 2 528 29,5 Nordrhein- Westfalen 277 232 83,8 551,4 682,3 23,7 67,1 66,2 –1,4 2 347 2 707 15,3 Rheinland-Pfalz 118 86 72,9 150,5 178,2 18,4 17,4 16,7 –4,0 754 1 197 58,8 Saarland 70 61 87,1 127,9 114,1 –10,8 20,5 18,0 –12,3 796 672 –15,6 Schleswig- Holstein 12 9 75,0 68,1 68,0 –0,1 8,6 8,4 –2,1 356 469 31,7 Alte Länder 826 677 82,0 2 153,3 2 392,2 11,1 223,1 216,0 –3,2 7 344 9 210 25,4 Berlin 370 282 76,2 610,3 606,6 –0,6 104,4 100,9 –3,3 1 331 1 631 22,5 Brandenburg 828 674 81,4 935,2 880,8 –5,8 245,8 214,3 –12,8 4 108 5 144 25,2 Mecklenburg- Vorpommern 538 394 73,2 533,3 538,5 1,0 151,9 153,8 1,2 1 715 1 839 7,2 Sachsen 1 167 1 107 94,9 1 376,7 1 406,9 2,2 418,9 396,9 –5,2 6 326 9 894 56,4 Sachsen-Anhalt 555 417 75,1 648,1 617,8 –4,7 216,1 189,2 –12,4 2 931 3 207 9,4 Thüringen 1 182 1 000 84,6 727,7 752,1 3,4 259,9 252,6 –2,8 4111 6445 56,8 Neue Länder 4 640 3 874 83,5 4 831,3 4 802,6 –0,6 1 396,9 1 307,7 –6,4 20 522 28 160 37,2 Insgesamt 5 466 4 551 83,3 6 984,6 7 194,8 3,0 1 620,0 1 523,7 –5,9 27 866 37 370 34,1 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Drucksache 15/861 – 232 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 13

1998

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 18 10 55,6 168,8 169,2 0,2 22,3 19,6 –12,0 754 498 –34,0 Bremen 4 3 75,0 26,7 27,3 2,3 3,6 3,4 –3,4 98 226 130,6 Hamburg Hessen 54 48 88,9 124,9 137,4 10,1 19,3 17,6 –8,9 766 1 098 43,3 Niedersachsen 250 176 70,4 429,0 792,1 84,6 51,7 43,6 –15,6 2 136 3 766 76,3 Nordrhein- Westfalen 113 96 85,0 668,1 735,5 10,1 75,8 75,3 –0,6 3 633 4 619 27,1 Rheinland-Pfalz 105 49 46,7 37,9 38,1 0,4 5,1 4,8 –6,4 281 276 –1,8 Saarland 16 11 68,8 23,1 22,6 –2,3 3,5 3,4 –2,9 156 141 –9,6 Schleswig- Holstein 21 15 71,4 25,6 23,9 –6,4 3,5 3,0 –14,5 289 264 –8,7 Alte Länder 581 408 70,2 1 504,0 1 946,0 29,4 184,6 170,7 –7,5 8 113 10 888 34,2 Berlin 409 300 73,3 173,4 172,8 –0,3 43,2 42,2 –2,4 1 103 1 485 34,6 Brandenburg 579 430 74,3 487,1 477,6 –1,9 143,5 133,1 –7,2 2 702 3 294 21,9 Mecklenburg- Vorpommern 438 285 65,1 406,4 417,1 2,6 118,0 114,4 –3,0 1 895 1 745 –7,9 Sachsen 1 380 1 228 89,0 1 234,4 1 243,6 0,8 374,1 355,0 –5,1 6 432 9 791 52,2 Sachsen-Anhalt 586 416 71,0 648,2 635,3 –2,0 199,0 184,5 –7,3 2 881 2 837 –1,5 Thüringen 1 079 930 86,2 1 283,8 1 283,8 0,0 369,0 341,0 –7,6 5 919 10 036 69,6 Neue Länder 4 471 3 589 80,3 4 233,3 4 230,3 –0,1 1 246,6 1 170,1 –6,1 20 932 29 188 39,4 Insgesamt 5 052 3 997 79,1 5 737,3 6 176,3 7,7 1 431,2 1 340,7 –6,3 29 045 40 076 38,0 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 233 – Drucksache 15/861

noch Anhang 13

1999

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 33 12 36,4 166,9 160,0 –4,2 7,5 7,1 –5,6 505 750 48,5 Bremen 5 4 80,0 38,6 40,6 5,2 5,2 4,9 –5,8 173 431 149,1 Hamburg Hessen 62 49 79,0 80,4 80,9 0,6 10,5 10,1 –3,5 530 555 4,7 Niedersachsen 314 183 58,3 395,5 398,6 0,8 45,3 43,2 –4,7 2 572 2 973 15,6 Nordrhein- Westfalen 119 75 63,0 259,5 275,7 6,2 35,3 35,3 0,0 1 720 2 313 34,5 Rheinland-Pfalz 97 30 30,9 35,1 34,6 –1,6 4,3 4,3 0,2 159 529 232,7 Saarland 23 9 39,1 48,4 32,1 –33,7 7,2 4,3 –40,3 166 130 –21,7 Schleswig- Holstein 19 9 47,4 40,7 35,3 –13,4 5,2 4,0 –23,6 253 261 3,2 Alte Länder 672 371 55,2 1 065,2 1 057,7 –0,7 120,5 113,2 –6,1 6 078 7 942 30,7 Berlin 460 241 52,4 145,8 144,5 –0,9 29,6 27,8 –6,0 1 293 1 488 15,1 Brandenburg 808 602 74,5 775,4 742,2 –4,3 205,4 186,5 –9,2 3 506 4 815 37,3 Mecklenburg- Vorpommern 699 432 61,8 402,2 425,7 5,8 108,6 110,4 1,6 1 918 1 946 1,5 Sachsen 1 574 1 275 81,0 875,2 878,1 0,3 237,0 225,2 –5,0 4 821 7 074 46,7 Sachsen-Anhalt 813 388 47,7 424,2 423,0 –0,3 120,9 110,8 –8,4 1 910 2 166 13,4 Thüringen 851 613 72,0 527,4 498,8 –5,4 104,4 94,9 –9,1 4 003 5 300 32,4 Neue Länder 5 205 3 551 68,2 3 150,3 3 112,4 –1,2 805,9 755,6 –6,3 17 451 22 789 30,6 Insgesamt 5 877 3 922 66,7 4 215,5 4 170,0 –1,1 926,5 868,7 –6,2 23 529 30 731 30,6 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Drucksache 15/861 – 234 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode noch Anhang 13

2000

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 27 4 14,8 10,4 10,4 –0,8 1,1 1,0 –2,8 89 103 15,7 Bremen 5 2 40,0 1,8 2,1 15,9 0,2 0,3 47,1 28300,0 Hamburg Hessen 91 36 39,6 63,7 45,7 –28,2 7,3 6,8 –7,0 305 256 –16,1 Niedersachsen 226 55 24,3 88,3 95,1 7,7 11,7 11,7 0,2 571 951 66,5 Nordrhein- Westfalen 222 139 62,6 192,1 201,8 5,0 28,3 28,2 –0,5 1 078 1 190 10,4 Rheinland-Pfalz 19 0,0 Saarland 57 24 42,1 29,8 28,8 –3,3 3,7 3,4 –7,0 97 181 86,6 Schleswig- Holstein 25 10 40,0 14,9 15,7 5,2 2,0 2,0 0,0 173 205 18,5 Alte Länder 672 270 40,2 401,1 399,6 –0,4 54,2 53,4 –1,6 2 315 2 894 25,0 Berlin 462 92 19,9 27,2 26,8 –1,2 5,4 5,3 –2,0 228 294 28,9 Brandenburg 600 279 46,5 246,2 251,6 2,2 68,2 66,2 –3,0 912 1 332 46,1 Mecklenburg- Vorpommern 291 17 5,8 5,1 5,1 0,6 1,5 1,5 –2,0 25 25 0,0 Sachsen 1 362 277 20,3 107,6 107,2 –0,4 32,7 28,5 –12,7 465 706 51,8 Sachsen-Anhalt 485 52 10,7 33,1 33,4 0,9 9,6 9,0 –6,4 200 245 22,5 Thüringen 789 241 30,5 122,2 121,5 –0,6 24,7 23,2 –6,2 853 1 297 52,1 Neue Länder 3 989 958 24,0 541,4 545,6 0,8 142,1 133,6 –6,0 2 683 3 899 45,3 Insgesamt 4 661 1 228 26,3 942,4 945,2 0,3 196,3 187,0 –4,8 4 998 6 793 35,9 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 235 – Drucksache 15/861

noch Anhang 13

1991–2000

Anzahl 1) 1) zusätzliche der Vorhaben Investitionsvolumen GA-Mittel Dauerarbeitsplätze1) Anteil Soll in Ist in Abwei- Soll in Ist in Abwei- Abwei- Soll Ist Ist von Soll Ist Soll Mio. Mio. chung Mio. Mio. chung chung in % Euro Euro in % Euro Euro in % in % Baden- Württemberg Bayern 404 327 80,9 2 235,5 2 149,3 –3,9 198,5 198,2 –0,2 7 403 9 122 23,2 Bremen 93 81 87,1 338,7 320,7 –5,3 42,0 38,7 –7,9 1 356 1 768 30,4 Hamburg Hessen 459 355 77,3 929,1 986,9 6,2 74,7 69,3 –7,2 4 198 5 114 21,8 Niedersachsen 2 788 2 094 75,1 5 110,9 5 571,6 9,0 489,7 471,8 –3,7 28 826 35 528 23,2 Nordrhein- Westfalen 2 303 1 968 85,5 6 719,0 6 670,4 –0,7 665,3 611,1 –8,1 35 451 36 545 3,1 Rheinland-Pfalz 1 093 723 66,1 1 397,4 1 474,8 5,5 133,1 136,7 2,7 7 548 10 147 34,4 Saarland 709 641 90,4 2 167,2 1 761,2 –18,7 314,7 253,7 –19,4 9 182 10 279 11,9 Schleswig- Holstein 206 172 83,5 781,8 690,2 –11,7 73,1 65,0 –11,1 3 361 5 324 58,4 Alte Länder 8 055 6 361 79,0 19 679,6 19 625,1 –0,3 1 991,0 1 844,3 –7,4 97 325 113 827 17,0 Berlin 3 534 2 643 74,8 4 445,9 4 086,7 –8,1 855,7 753,4 –12,0 21 850 22 763 4,2 Brandenburg 7 716 6 174 80,0 13 833,2 13 196,8 –4,6 3 023,5 2 739,0 –9,4 81 339 79 048 –2,8 Mecklenburg- Vorpommern 5 748 4 595 79,9 7 580,2 7 390,3 –2,5 1 573,3 1 532,3 –2,6 36 143 36 801 1,8 Sachsen 14 827 12 614 85,1 21 353,3 21 269,6 –0,4 4 335,6 4 027,4 –7,1 139 152 172 546 24,0 Sachsen-Anhalt 6 072 4 259 70,1 15 645,5 14 582,3 –6,8 3 357,0 2 915,7 –13,1 82 361 83 953 1,9 Thüringen 11 977 10 221 85,3 14 879,3 14 785,8 –0,6 3 353,3 3 163,1 –5,7 152 434 178 780 17,3 Neue Länder 49 874 40 506 81,2 77 737,3 75 311,5 –3,1 16 498,5 15 130,9 –8,3 513 279 573 891 11,8 Insgesamt 57 929 46 867 80,9 97 416,9 94 936,6 –2,5 18 489,5 16 975,2 –8,2 610 604 687 718 12,6 Anmerkung 1) Werte bezogen auf die IST-Fälle gemäß Spalte Anzahl der Vorhaben, Ist Differenzen in den Summen sind rundungsbedingt Stand: 30. Januar 2003 Drucksache 15/861 – 236 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Anhang 14

Fördergebiet mit Wirksamkeit zum 01. Januar 2000 gemäß Beschluss des Planungsausschusses der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ zur Neuabgrenzung der Fördergebiete vom 25. März 1999 und Änderungsbeschlüssen vom 20. März 2000 und vom 24. Januar 2001

I. A-Fördergebiete gemäß Ziffer 2.5, Rügen Teil II sind: Uecker-Randow 1. In Brandenburg 3. In Sachsen a) Kreisfreie Städte a) Kreisfreie Städte Brandenburg Görlitz Cottbus Hoyerswerda Frankfurt/Oder Plauen b) Landkreise b) Landkreise Barnim Annaberg ohne die Gemeinden der Arbeitsmarktregion Aue-Schwarzenberg Berlin Bautzen Dahme-Spreewald Döbeln ohne die Gemeinden der Arbeitsmarktregion Freiberg Berlin Kamenz Elbe-Elster ohne die Gemeinden Arnsdorf b. Dresden, Otten- Havelland dorf-Okrilla, Stadt Radeberg, Wachau b. Radeberg ohne die Gemeinden der Arbeitsmarktregion Löbau-Zittau Berlin Mittlerer Erzgebirgskreis Märkisch-Oderland Niederschlesischer Oberlausitzkreis ohne die Gemeinden der Arbeitsmarktregion Riesa-Großenhain Berlin Sächsische Schweiz Oberhavel davon ohne die Gemeinden der Arbeitsmarktregion die Gemeinden Stadt Bad-Gottleuba-Berggießhü- Berlin bel, Stadt Bad Schandau, Bahretal, Dohma, Stadt Oberspreewald-Lausitz Dohna, Dürröhrsdorf-Dittersbach, Gohrisch, Stadt Oder-Spree Hohnstein, Hohwald, Kirnitzschtal, Stadt König- ohne die Gemeinden der Arbeitsmarktregion stein/Sächs. Schweiz, Stadt Liebstadt, Lohmen, Berlin Müglitztal, Stadt Neustadt i. Sa., Porschdorf, Rathen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf-Schöna, Ostprignitz-Ruppin Rosenthal-Bielatal, Stadt Sebnitz, Stadt Wehlen Prignitz Stadt, Stadt Stolpen, Struppen, Spree-Neiße Stollberg Teltow-Fläming Torgau-Oschatz ohne die Gemeinden der Arbeitsmarktregion Vogtlandkreis Berlin Weißeritzkreis Uckermark davon 2. In Mecklenburg-Vorpommern die Gemeinden Stadt Altenberg, Stadt Bärenstein, Stadt Dippoldiswalde, Stadt Geising, Stadt Glas- a) Kreisfreie Städte hütte, Hartmannsdorf-Reichenau, Hermsdorf/Erz- Greifswald geb., Höckendorf, Malter, Obercarsdorf, Pretz- Neubrandenburg schendorf, Reinhardsgrimma, Schmiedeberg Rostock Zwickauer Land Stralsund Wismar 4. In Sachsen-Anhalt b) Landkreise a) Kreisfreie Stadt Bad Doberan Dessau Demmin b) Landkreise Güstrow Anhalt-Zerbst Mecklenburg-Strelitz Aschersleben-Staßfurt Müritz Bernburg Nordvorpommern Bitterfeld Nordwestmecklenburg Burgenlandkreis Ostvorpommern Halberstadt Parchim Jerichower Land Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 237 – Drucksache 15/861

Köthen II. B-Fördergebiete gemäß Ziffer 2.5, Mansfelder Land Teil II sind: Merseburg-Querfurt 1. In Berlin und Brandenburg Östliche Altmark Quedlinburg a) Arbeitsmarktregion Berlin*) bestehend aus Berlin und Sangerhausen den folgenden Gemeinden des Landes Brandenburg**) Schönebeck aa) Kreisfreie Stadt Weißenfels Potsdam Wernigerode bb) Landkreise Westliche Altmark Barnim Wittenberg davon 5. In Thüringen die Gemeinden Ahrensfelde, Basdorf, Stadt Bernau, Blumberg, Eiche, Hirschfelde, Klos- a) Kreisfreie Städte terfelde, Krummensee, Lanke, Lindenberg, Gera Mehrow, Prenden, Rüdnitz, Schönerlinde, Suhl Schönfeld, Schönow, Schönwalde, Schwane- b) Landkreise beck, Seefeld, Stolzenhagen (Amt Wandlitz), Tiefensee, Wandlitz, Stadt Werneuchen, Will- Altenburger Land mersdorf, Zepernick Eichsfeld Dahme-Spreewald Gotha davon davon die Gemeinden Bestensee, Bindow, Blossin, die Gemeinden Ballstädt, Brüheim, Bufleben, Brusendorf, Dannenreich, Diepensee, Dolgen- Crawinkel, Dachwig, Döllstädt, Emsetal, Eschen- brodt, Eichwalde, Friedersdorf, Gallun, Grä- bergen, Finsterbergen, Stadt Friedrichroda, Fried- bendorf, Großziethen, Gussow, Kablow, Kie- richswerth, Georgenthal/Thüringer Wald, Gierstädt, kebusch, Kolberg, Stadt Königs Wusterhausen, Goldbach, Großfahner, Haina, Hochheim, Luisen- Stadt Mittenwalde, Motzen, Niederlehme, thal, Remstädt, Sonneborn, Tabarz/Thüringer Pätz, Prieros, Ragow, Schenkendorf, Schöne- Wald, Stadt Tambach-Dietharz/Thüringer Wald, feld, Schulzendorf, Selchow, Senzig, Streganz, Tonna, Wangenheim, Warza, Westhausen, Wölfis Telz, Töpchin, Waltersdorf (Amt Schönefeld), Greiz Waßmannsdorf, Wernsdorf, Wildau, Wolzig, Hildburghausen Zeesen, Zernsdorf, Zeuthen Ilmkreis Havelland Kyffhäuserkreis davon Nordhausen die Gemeinden Berge, Bergerdamm, Börnicke, Saale-Orla-Kreis Bredow, Brieselang, Dallgow-Döberitz, Etzin, Saalfeld-Rudolstadt Falkenrehde, Stadt Falkensee, Groß Behnitz, Schmalkalden-Meiningen Grünefeld, Stadt Ketzin, Kienberg, Klein Sömmerda Behnitz, Lietzow, Markee, Stadt Nauen, Paaren davon im Glien, Pausin, Perwenitz, Retzow, Ribbeck, die Gemeinden Beichlingen, Bilzingsleben, Schönwalde, Selbelang, Tietzow, Tremmen, Büchel, Stadt Buttstädt, Ellersleben, Eßleben-Teut- Wachow, Wansdorf, Wustermark, Zachow, leben, Frömmstedt, Gangloffsömmern, Griefstedt, Zeestow Großbrembach, Großmonra, Großneuhausen, Märkisch-Oderland Günstedt, Guthmannshausen, Hardisleben, davon Henschleben, Herrnschwende, Kannawurf, Stadt die Gemeinden Stadt Altlandsberg, Dahlwitz- Kindelbrück, Kleinbrembach, Kleinneuhausen, Hoppegarten, Fredersdorf-Vogelsdorf, Henni- Stadt Kölleda, Mannstedt, Olbersleben, Ostra- ckendorf, Herzfelde, Hönow, Lichtenow, Mün- mondra, Stadt Rastenberg, Riethgen, Rudersdorf, chehofe, Neuenhagen bei Berlin, Petershagen/ Schillingstedt, Schwerstedt, Stadt Sömmerda, Eggersdorf, Rüdersdorf bei Berlin Sprötau, Straußfurt, Vogelsberg, Stadt Weißensee, Oberhavel Werningshausen, Wundersleben davon Unstrut-Hainich-Kreis die Gemeinden Birkenwerder, Freienhagen, Weimarer Land Friedrichsthal, Germendorf, Glienicke/Nord- davon bahn, Stadt Hennigsdorf, Hohen Neuendorf, die Gemeinden Stadt Apolda, Auerstedt, Stadt Bad Stadt Kremmen, Leegebruch, Lehnitz, Malz, Sulza, Eberstedt, Flurstedt, Gebstedt, Großherin- Mühlenbeck, Nassenheide, Oberkrämer, Stadt gen, Kapellendorf, Ködderitzsch, Liebstedt, Matt- stedt, Niederreißen, Niederroßla, Niedertrebra, *) Die Beihilfehöchstintensität darf 20 % netto (für KMU: 20 % netto Nirmsdorf, Oberreißen, Obertrebra, Oßmannstedt, zuzüglich 10 % brutto) nicht überschreiten (vgl. Fußnote 12, Teil II Pfiffelbach, Rannstedt, Reisdorf, Saaleplatte, des Rahmenplanes). Schmiedehausen, Wickerstedt, Willerstedt **) Gebietsstand vom 01. Januar 2002. Drucksache 15/861 – 238 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Oranienburg, Schildow, Schmachtenhagen, davon Schönfließ, Stolpe, Stadt Velten, Wensicken- die Gemeinden Bannewitz, Dorfhain, Stadt Freital, dorf, Zehlendorf, Zühlsdorf Kesselsdorf, Kreischa, Mohorn, Stadt Rabenau, Oder-Spree Stadt Tharandt, Stadt Wilsdruff davon 4. In Sachsen-Anhalt die Gemeinden Stadt Erkner, Gosen, Grün- heide (Mark), Hangelsberg, Markgrafpieske, a) Kreisfreie Städte Mönchwinkel, Neu Zittau, Rauen, Schöneiche Halle (Saale) bei Berlin, Spreeau, Spreenhagen, Woltersdorf Magdeburg Potsdam-Mittelmark davon b) Landkreise die Gemeinden Stadt Beelitz, Bergholz-Reh- Bördekreis brücke, Bochow, , Derwitz, Fahlhorst, Ohrekreis Fahrland, Fresdorf, Golm, Groß Glienicke, Saalkreis Groß Kreutz, Kleinmachnow, Krielow, 5. In Thüringen Langerwisch, Marquardt, Michendorf, Neu Fahrland, Nudow, Philippsthal, Plötzin, Saar- a) Kreisfreie Städte mund, Satzkorn, Schmergow, Schwielowsee, Eisenach Seddiner See, Seeburg, Stahnsdorf, Stücken, Erfurt Stadt Teltow, Töplitz, Tremsdorf, Uetz- Jena Paaren, Stadt Werder (Havel), Wildenbruch, Weimar Wilhelmshorst Teltow-Fläming b) Landkreise davon Gotha: die Gemeinden Blankenfelde, Dahlewitz, davon die Gemeinden Apfelstädt, Aspach, Bienstädt, Glienick, Groß Kienitz, Groß Machnow, Groß Ebenheim, Emleben, Ernstroda, Friemar, Frött- Schulzendorf, Großbeeren, Jühnsdorf, Kallin- städt, Gamstädt, Stadt Gotha, Grabsleben, Gräfen- chen, Lüdersdorf, Stadt Ludwigsfelde, hain, Günthersleben-Wechmar, Herrenhof, Hörsel- Mahlow, Nächst Neuendorf, Nunsdorf, Rangs- gau, Hohenkirchen, Ingersleben, Laucha, Leinatal, dorf, Schöneiche, Schönhagen, Thyrow, Stadt Mechterstädt, Metebach, Molschleben, Mühlberg, Trebbin, Stadt Zossen Nauendorf, Neudietendorf, Nottleben, Stadt Ohr- druf, Petriroda, Pferdingsleben, Schwabhausen, b) Landkreis Seebergen, Teutleben, Tröchtelborn, Trügleben, Potsdam-Mittelmark Tüttleben, Stadt Waltershausen, Wandersleben, soweit nicht Arbeitsmarktregion Berlin Weingarten, Zimmernsupra 2. In Mecklenburg-Vorpommern Saale-Holzland-Kreis Sonneberg a) Kreisfreie Stadt Schwerin Wartburgkreis Weimarer Land b) Landkreis davon die Gemeinden Stadt Bad Berka, Ballstedt, Ludwigslust Bechstedtstraß, Berlstedt, Stadt Blankenhain, 3. In Sachsen Buchfart, Stadt Buttelstedt, Daasdorf a. Berge, Döbritschen, Ettersburg, Frankendorf, Groß- a) Kreisfreie Städte obringen, Großschwabhausen, Gutendorf, Ham- Chemnitz merstedt, Heichelheim, Hetschburg, Hohenfelden, Dresden Hohlstedt, Hopfgarten, Hottelstedt, Isseroda, Leipzig Kiliansroda, Kleinobringen, Kleinschwabhausen, Zwickau Klettbach, Stadt Kranichfeld, Krautheim, Kroms- b) Landkreise dorf, Lehnstedt, Leutenthal, Stadt Magdala, Chemnitzer Land Mechelroda, Mellingen, Mönchenholzhausen, Delitzsch Nauendorf, Stadt Neumark, Niederzimmern, Kamenz Nohra, Oettern, Ottstedt a. Berge, Ramsla, Ritters- davon die Gemeinden Arnsdorf b. Dresden, Otten- dorf, Rohrbach, Sachsenhausen, Schwerstedt, dorf-Okrilla, Stadt Radeberg, Wachau bei Rade- Tonndorf, Troistedt, Umpferstedt, Utzberg, berg Vippachedelhausen, Vollersroda, Wiegendorf, Leipziger Land Wohlsborn Meißen Sömmerda Mittweida davon die Gemeinden Alperstedt, Andisleben, Muldentalkreis Eckstedt, Elxleben, Stadt Gebesee, Großmölsen, Sächsische Schweiz Großrudestedt, Haßleben, Kleinmölsen, Mark- davon vippach, Nöda, Ollendorf, Riethnordhausen, Ring- die Gemeinden Stadt Heidenau, Stadt Pirna leben, Schloßvippach, Udestedt, Walschleben, Weißeritzkreis Witterda Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 239 – Drucksache 15/861

III. C-Fördergebiete gemäß Ziffer 2.5, Gelsenkirchen Teil II sind: Hagen 1. In Bayern Hamm Herne a) Kreisfreie Städte Oberhausen Hof***) Passau***) b) Kreise Heinsberg b) Landkreise Recklinghausen Cham Unna Freyung-Grafenau Wesel Hof Passau 6. In Rheinland-Pfalz Regen a) Kreisfreie Städte Wunsiedel Kaiserslautern Tirschenreuth Pirmasens 2. In Bremen Zweibrücken Kreisfreie Stadt b) Landkreise Bremerhaven Birkenfeld 3. In Hessen Donnersbergkreis a) Kreisfreie Stadt Kaiserslautern Kassel Kusel Südwestpfalz b) Landkreise Hersfeld-Rotenburg 7. Im Saarland Kassel a) Stadtverband Saarbrücken Werra-Meißner-Kreis Schwalm-Eder-Kreis b) Landkreise Merzig-Wadern 4. In Niedersachsen Neunkirchen a) Kreisfreie Städte Saarlouis Emden 8. In Schleswig-Holstein Wilhelmshaven a) Kreisfreie Städte b) Landkreise Flensburg Ammerland Lübeck Aurich Celle b) Landkreise Cloppenburg Dithmarschen Cuxhaven Nordfriesland Friesland Ostholstein Göttingen Schleswig-Flensburg Goslar Grafschaft Bentheim IV. D-Fördergebiete gemäß Ziffer 2.5, Hameln-Pyrmont***) Teil II sind: Helmstedt 1. In Bayern Holzminden Landkreise Leer Bad Kissingen Lüchow-Dannenberg Kronach Northeim Kulmbach Osterode am Harz Rhön-Grabfeld Uelzen Wesermarsch 2. In Bremen Wittmund Kreisfreie Stadt 5. In Nordrhein-Westfalen Bremen a) Kreisfreie Städte 3. In Hessen Bottrop Landkreise Dortmund Waldeck-Frankenberg Duisburg Vogelsbergkreis 4. In Niedersachsen

***) Die Beihilfehöchstintensität darf 10 % netto (für KMU: 10 % netto a) Kreisfreie Städte zuzüglich 10 % brutto) nicht überschreiten (vgl. Fußnote 13, Teil II Braunschweig des Rahmenplanes). Delmenhorst Drucksache 15/861 – 240 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Oldenburg 5. In Nordrhein-Westfalen Salzgitter (mit Baddeckenstedt) Kreisfreie Städte Mönchengladbach b) Landkreise Krefeld Emsland 6. In Rheinland-Pfalz Hildesheim Landkreis Bad Kreuznach Lüneburg Nienburg 7. In Schleswig-Holstein Oldenburg a) Kreisfreie Städte Kiel Osterholz Neumünster Peine b) Landkreise Soltau-Fallingbostel Plön Wolfenbüttel (ohne Baddeckenstedt) Rendsburg-Eckernförde Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 241 – Drucksache 15/861

Anhang 15

Übersicht über Ziel 2-Fördergebiete des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in Deutschland

1. Baden-Württemberg 2. Bayern a) Kreisfreie Stadt a) Kreisfreie Städte Mannheim, teilweise Fürth, teilweise b) Landkreise Hof Neckar-Odenwald-Kreis, Nürnberg, teilweise davon die Gemeinden Schweinfurt Adelsheim b) Landkreise Aglasterhausen Cham, Billigheim ohne die Gemeinden Elztal Reichenbach Fahrenbach Rettenbach Haßmersheim Schorndorf Hüffenhardt Traitsching Limbach Wald Neckarzimmern Walderbach Neunkirchen Zell Obrigheim Osterburken Freyung-Grafenau Ravenstein Hof Rosenberg Kronach, Schefflenz davon die Gemeinden Schwarzach Kronach, Stadt Seckach Ludwigsstadt, Stadt Ostalbkreis, Mitwitz davon die Gemeinden Nordhalben Bartholomä Pressig Böbingen a. d. Rems Reichenbach Durlangen Steinbach a. Wald Eschach Steinwiesen Göggingen Stockheim Gschwend Tettau Heubach, teilweise Teuschnitz, Stadt Heuchlingen Tschirn Iggingen Neustadt a. d. Waldnaab, Leinzell Lorch, teilweise davon die Gemeinden Mögglingen Eslarn Mutlangen Floß Obergröningen Flossenbürg Ruppertshofen Georgenberg Schwäbisch Gmünd, teilweise Leuchtenberg Schechingen Luhe-Wildenau Spraitbach Moosbach Täferrot Pleystein, Stadt Waldstetten, teilweise Tännesberg Vohenstrauß, Stadt Zollernalbkreis, Waidhaus davon die Gemeinden Waldthurn Albstadt, teilweise Windischeschenbach, Stadt Bitz Burladingen Regen Meßstetten, teilweise Schwandorf, Nusplingen davon die Gemeinden Obernheim Oberviechtach, Stadt Straßberg Schönsee, Stadt Winterlingen Stadlern Drucksache 15/861 – 242 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Weiding Guxhagen Wernberg-Köblitz Gudensberg Winklarn Körle Tirschenreuth, Felsberg ohne die Gemeinden Melsungen, teilweise Brand Malsfeld Ebnath Edermünde Immenreuth Spangenberg Kastl Morschen Kemnath, Stadt Wabern Kulmain Borken, teilweise Neusorg Bad Zwesten Pullenreuth Fritzlar, teilweise Waldershof, Stadt Niedenstein ohne die gemeindefreien Gebiete Waldeck-Frankenberg, Flötz davon die Gemeinden Ahornberger Forst Bad Wildungen Lenauer Forst Edertal Wunsiedel i. Fichtelgebirge Waldeck Werra-Meißner-Kreis, 3. Berlin ohne Teile der Gemeinde Eschwege Berlin (West), teilweise 7. Niedersachsen 4. Bremen kreisfreie Städte a) Kreisfreie Städte Bremen, teilweise Braunschweig, teilweise Bremerhaven Delmenhorst, teilweise Emden, teilweise 5. Hamburg Oldenburg, teilweise Stadtteil St. Pauli Salzgitter, teilweise 6. Hessen Wilhelmshaven, teilweise Wolfsburg, teilweise a) Kreisfreie Stadt Kassel, teilweise b) Landkreise b) Landkreise Aurich, ohne die Gemeinden Gießen, Stadt Aurich, teilweise davon die Gemeinde Stadt Norden, teilweise Gießen, teilweise Celle, Hersfeld-Rotenburg, davon die Gemeinden ohne Teile der Gemeinde Bad Hersfeld Stadt Bergen Kassel, Stadt Celle, teilweise davon die Gemeinden Faßberg Baunatal, teilweise Hambühren Fuldabrück, teilweise Hermannsburg Lohfelden, teilweise Unterlüß Bad Emstal Wietze Breuna Winsen Calden Eschede Grebenstein, teilweise Flotwedel, teilweise Habichtswald Lachendorf Naumburg Wathlingen Schauenburg, teilweise Cloppenburg, Soehrewald davon die Gemeinden Wolfhagen, teilweise Barßel, teilweise Zierenberg Bösel, teilweise Lahn-Dill-Kreis, Stadt Cloppenburg, teilweise davon die Gemeinde Stadt Friesoythe, teilweise Wetzlar, teilweise Molbergen, teilweise Schwalm-Eder-Kreis, Saterland, teilweise davon die Gemeinden Cuxhaven, Knüllwald davon die Gemeinden Homberg/Efze, teilweise Stadt Cuxhaven, teilweise Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 243 – Drucksache 15/861

Stadt Langen, teilweise Hameln-Pyrmont, Loxstedt, teilweise davon die Gemeinden Nordholz Aerzen Am Dobrock, teilweise Stadt Bad Münder, teilweise Bederkesa, teilweise Stadt Bad Pyrmont Hadeln, teilweise Coppenbrügge Hemmoor, teilweise Emmerthal Land Wursten, teilweise Stadt Hameln, teilweise Emsland, Stadt Hessisch-Oldendorf, teilweise davon die Gemeinden Salzhemmendorf Stadt Haren, teilweise Helmstedt, Stadt Meppen, teilweise davon die Gemeinden Stadt Papenburg, teilweise Büddenstedt Rhede Stadt Helmstedt Twist, teilweise Stadt Königslutter, teilweise Dörpen, teilweise Lehre, teilweise Lathen, teilweise Stadt Schöningen Nordhümmling, teilweise Grasleben Sögel, teilweise Heeseberg Werlte, teilweise Nord-Elm, teilweise Friesland Velpke, teilweise die gemeindefreien Gebiete Gifhorn, Brunsleber Feld davon die Gemeinden Helmstedt Stadt Gifhorn, teilweise Königslutter Sassenburg Mariental Stadt Wittingen Schöningen Boldecker Land, teilweise Brome, teilweise Holzminden, Hankensbüttel davon die Gemeinden Isenbüttel, teilweise Delligsen Holzminden, teilweise Meinersen Bevern Papenteich, teilweise Bodenwerder Wesendorf, teilweise Boffzen das gemeindefreie Gebiet Giebel Eschershausen Göttingen, Polle davon die Gemeinden Stadtoldendorf Adelebsen die gemeindefreien Gebiete Bovenden, teilweise Boffzen Stadt Duderstadt Eimen Friedland Eschershausen Gleichen Grünenplan Stadt Göttingen, teilweise Holzminden Stadt Hann. Münden Marxhausen Rosdorf, teilweise Wenzen Staufenberg Leer Dransfeld Gieboldshausen Lüchow-Dannenberg Radolfshausen Lüneburg, Goslar, davon die Gemeinden davon die Gemeinden Stadt Bleckede Stadt Bad Harzburg Amt Neuhaus Stadt Braunlage Dahlenburg Stadt Goslar Northeim, Stadt Langelsheim davon die Gemeinden Liebenburg, teilweise Stadt Bad Gandersheim Bergstadt St. Andreasberg Bodenfelde Stadt Seesen, teilweise Stadt Dassel Stadt Vienenburg, teilweise Stadt Einbeck, teilweise Lutter am Barenberge, teilweise Stadt Hardegsen Oberharz Kalefeld das gemeindefreie Gebiet Harz Katlenburg- Drucksache 15/861 – 244 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Kreiensen Recklinghausen, Stadt Moringen davon die Gemeinden Nörthen-Hardenberg Stadt Castrop-Rauxel, teilweise Stadt Northeim Stadt Datteln, teilweise Stadt Uslar Stadt Dorsten, teilweise das gemeindefreie Gebiet Solling Stadt Gladbeck, teilweise Stadt Herten Osterode am Harz Stadt Marl, teilweise Uelzen, Stadt Oer-Erkenschwick, teilweise davon die Gemeinden Stadt Recklinghausen, teilweise Bienenbüttel Stadt Waltrop, teilweise Stadt Uelzen, teilweise Unna, Bevensen davon die Gemeinden Bodenteich Stadt Bergkamen Altes Amt Ebstorf Stadt Bönen Rosche Stadt Kamen Suderburg Stadt Lünen Wrestedt Stadt Selm, teilweise Wesermarsch, Stadt Werne, teilweise davon die Gemeinden Warendorf, Berne davon die Stadt Ahlen Stadt Brake, teilweise Wesel, Butjadingen davon die Gemeinden Stadt Elsfleth Stadt Dinslaken, teilweise Jade Stadt Hünxe Lemwerder Stadt Kamp-Lintfort, teilweise Stadt Nordenham, teilweise Stadt Moers, teilweise Ovelgönne Stadt Neukirchen-Vluyn Stadland Stadt Rheinberg Wittmund Stadt Voerde, teilweise Wolfenbüttel, 9. Rheinland-Pfalz davon die Gemeinden a) Kreisfreie Städte Asse Kaiserslautern Oderwald Pirmasens Schladen Zweibrücken Schöppenstedt b) Landkreise 8. Nordrhein-Westfalen Donnersbergkreis, a) Kreisfreie Städte davon aus VG Eisenberg die Gemeinden Bochum, teilweise Eisenberg Bottrop, teilweise Kerzenheim Duisburg, teilweise VG Winnweiler Dortmund, teilweise Kaiserslautern, Krefeld, teilweise davon die Gemeinden Oberhausen, teilweise VG Bruchmühlbach-Miesau Gelsenkirchen, teilweise VG Enkenbach-Alsenborn Hamm, teilweise aus VG Hochspeyer die Gemeinde Herne, teilweise Fischbach b) Landkreise VG Landstuhl VG Otterbach Ennepe-Ruhr-Kreis, VG Otterberg davon die Gemeinden VG Ramstein-Miesenbach Stadt Witten, teilweise VG Weilerbach Stadt Hattingen, teilweise Kusel, Heinsberg, davon aus VG Altenglan die Gemeinden davon die Gemeinden Föckelberg Stadt Geilenkirchen Neunkirchen am Potzberg Stadt Hückelhoven Oberstaufenbach Stadt Übach-Palenberg Rammelsbach Stadt Wassenberg Rutsweiler am Glan Stadt Wegberg, teilweise aus VG Glan-Münchweiler die Gemeinden Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 245 – Drucksache 15/861

Glan-Münchweiler Großenbrode Matzenbach Lehnsahn Rehweiler Harmsdorf aus VG Kusel die Gemeinden Damlos Haschbach am Remigiusberg Kabelhorst Theisbergstegen Beschendorf Südwestpfalz Manhagen Stadt Neustadt i. H. 10. Saarland Schashagen a) Kreisfreie Städte Altenkrempe Stadtverband Saarbrücken, teilweise Sierksdorf Stadt Oldenburg i. H. b) Landkreise Göhl Neunkirchen, Heringsdorf davon die Gemeinden Neukirchen Stadt Neunkirchen, teilweise Gremersdorf Stadt Ottweiler, teilweise Wangels Merchweiler Ratekau Spiesen-Elversberg Schönwalde am Bungsberg Illingen, teilweise Kasseedorf Schiffweiler, teilweise Timmendorfer Strand Saarlouis, Scharbeutz davon die Gemeinden Süsel Überherrn Pinneberg, Bous davon die Gemeinde Helgoland Ensdorf Plön, Schwalbach davon die Gemeinden Stadt Saarlouis, teilweise Stadt Lütjenburg Saarwellingen Klamp Stadt Dillingen, teilweise Blekendorf Rehlingen-Siersburg, teilweise Helmstorf Wadgassen, teilweise Panker Saarpfalz-Kreis, Tröndel davon die Gemeinden Giekau Stadt St. Ingbert, teilweise Dannau Kirkel, teilweise Högsdorf Stadt Bexbach, teilweise Kletkamp Sankt Wendel, Hohwacht (Ostsee) davon die Gemeinde Behrensdorf (Ostsee) Stadt Sankt Wendel, teilweise Selent Martensrade 11. Schleswig-Holstein Mucheln a) Kreisfreie Städte Lammershagen Flensburg, teilweise Fargau-Pratjau Kiel, teilweise Hohenfelde Lübeck, teilweise Kirchnüchel b) Landkreise Köhn Schwartbuck Dithmarschen Rendsburg-Eckernförde, Nordfriesland davon die Gemeinden Ostholstein, Hanerau-Hademarschen davon die Gemeinden Bendorf Stadt Burg a. F. Bornholt Westfehmarn Beldorf Landkirchen a. Fehmarn Steenfeld Bannesdorf a. Fehmarn Oldenbüttel Grömitz Tackesdorf Grube Haale Riepsdorf Lütjenwestedt Dahme Seefeld Kellenhusen (Ostsee) Gokels Stadt Heiligenhafen Thaden Drucksache 15/861 – 246 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Hohn Hamdorf Königshügel Prinzenmoor Christiansholm Breiholz Friedrichsholm Lohe-Föhrden Friedrichsgraben Sophienhamm Schleswig-Flensburg Bargstall Steinburg, Elsdorf-Westernmühlen davon die Gemeinde Büttel Karte 1 32. Rahmenplan – Fördergebiete der Gemeinschaftsaufgabe

Flensburg

Nordfriesland Schleswig- Flensburg

Rügen

Rendsburg- Stralsund Kiel Eckernförde Plön Nordvorpommern zu Pinneberg SCHLESWIG- Ostholstein Rostock Greifswald Dithmarschen Neumünster Bad Doberan Ostvorpommern Wismar Demmin zu Hamburg SteinburgHOLSTEIN Segeberg Lübeck Nordwest- MECKLENBURG- Stormarn mecklenburg Güstrow Cuxhaven Pinneberg Herzogtum VORPOMMERN Schwerin Uecker- Wittmund Wilhelms- Lauenburg Neu- zu Leer Bremerhaven Randow haven Parchim brandenburg Aurich Stade HAMBURG Müritz Mecklenburg- Friesland Emden Weser- Ludwigslust Strelitz marsch Rotenburg Harburg Leer Ammerland (Wümme) Lüneburg Osterholz Uckermark Oldenburg (Oldenburg)

Delmenhorst BREMEN Lüchow- Prignitz Oldenburg Soltau- Dannenberg Uelzen (Oldenburg) Verden Fallingbostel Ostprignitz-Ruppin Cloppenburg Oberhavel Barnim Emsland NIEDERSACHSEN Westliche Östliche Vechta Diepholz Celle Altmark Altmark Nienburg Havelland Märkisch Oderland Grafschaft Gifhorn Bentheim Hannover BERLIN Potsdam Frankfurt/O. Osnabrück Wolfsburg Brandenburg Hannover Ohrekreis Jerichower Minden- Oder-Spree Schaumburg Osnabrück Lübbecke Peine Braun- Helmstedt schweig SACHSEN- Potsdam- Steinfurt Land BRANDENBURG Herford Salzgitter Mittelmark Hameln- Wolfenbüttel Magdeburg Pyrmont Hildesheim Bördekreis Teltow-Fläming Lippe Anhalt- Dahme-Spreewald Bielefeld Halberstadt Borken Münster Zerbst Coesfeld Holzminden Goslar Schönebeck Warendorf Gütersloh Aschers- Dessau Cottbus Wernige- leben- Bern- Wittenberg Kleve Staßfurt burg Köthen Ober- NORDRHEIN- rode Quedlin- Spree Neiße Recklinghausen Northeim spreewald- Wesel Hamm Paderborn burg Höxter Osterode ANHALT Lausitz Bottrop Gelsen- Unna am Harz Mansfelder Bitterfeld Elbe-Elster kirchen Saalkreis Ober- Herne Land Torgau- Dortmund Delitzsch Duisburg hausen WESTFALEN Sanger- Hoyerswerda Bochum Soest Halle/S. Oschatz Essen Göttingen Nordhausen hausen Mülheim Nieder- Krefeld Ennepe- Kassel Hagen Riesa- schlesischer- Ruhr- Hochsauerlandkreis Eichsfeld Kyffhäuserkreis Merseburg-Querfurt Leipzig Muldental- Viersen Mettmann Kassel Großenhain Kamenz Oberlausitz - Düsseldorf kreis WuppertalKreis kreis Märkischer Werra- Mönchen- Solingen Remscheid Kreis Weißenfels Bautzen Görlitz gladbach Unstrut-Hainich- Leipziger Meißen Neuss Ober- Waldeck- Meißner-Kreis Sömmerda Burgenland- Döbeln Heinsberg Rheinisch- Frankenberg Land Dresden Leverkusen Olpe Kreis kreis Löbau- bergischer Schwalm-Eder- Weimarer Mittweida Bergischer Land Sächsische Zittau Köln Kreis Kreis Erfurt Kreis Siegen- Eisenach Weimar Saale- Altenburger Schweiz Jena Holzland- SACHSEN Erftkreis Wittgenstein Hersfeld- Wartburg- Gotha Land Weißeritz- Marburg- Kreis Gera Chemnitzer Düren Rotenburg kreis Chemnitz Freiberg Rhein-Sieg-Kreis Biedenkopf Land kreis Aachen Zwickauer Greiz Mittlerer Aachen Altenkirchen THÜRINGEN Zwickau Stoll- Bonn berg Erzgebirgs- Vogelsbergkreis Ilm-Kreis Land Lahn- Schmalkalden- Saalfeld- Saale- kreis Westerwald- Orla- Euskirchen Dill-Kreis Meiningen Suhl Rudolstadt Annaberg Neuwied kreis HESSEN Kreis Aue- Gießen Fulda Schwarzenberg Ahrweiler Hildburg- Plauen Limburg- hausen Weilburg Sonneberg Vogtland- Mayen- Koblenz Wetteraukreis kreis Hoch- Rhön-Grabfeld Kronach Koblenz Rhein-Lahn- Coburg Hof Daun taunus- Kreis kreis Coburg Hof Cochem- Rheingau-Taunus- Main-Kinzig-Kreis Bad Kissingen Bitburg-Prüm Zell Rhein- Kreis Main- Frankfurt Taunus- a.M.Offenbach Kreisgrenze Hunsrück- Wiesbaden a.M. Haßberge Lichtenfels Kulmbach Wunsiedel Kreis Aschaffen- RHEINLAND- Kreis Offenbach Schweinfurt Mainz burg Bernkastel- Main-Spessart Mainz- Groß Aschaffenburg Schweinfurt Bamberg Bayreuth Landesgrenze Wittlich Bingen Darmstadt Tirschenreuth Bad Kreuznach Gerau Bamberg Darmstadt- Bayreuth Alzey- Miltenberg Würzburg Trier Dieburg Neustadt Staatsgrenze PFALZ Worms Kitzingen Forchheim a.d.Waldnaab Birkenfeld Erlangen- Trier-Saarburg Odenwald- Würzburg Weiden i.d.Opf Donnersberg- Worms Bergstraße kreis Höchstadt kreis Erlangen Merzig-Wadern Sankt Kusel Frankenthal Neustadt a.d.Aisch- Amberg- Wendel Kaiserslautern Ludwigshafen Main- Bad Windsheim Nürnberger Bad a.Rh.Mannheim Neckar- Fürth Kaiserslautern Dürkheim Tauber-Kreis Land Amberg Neun- Heidel- Fürth Saarlouis Ludwigs- berg Odenwald-Kreis Nürnberg Schwandorf kirchen Neustadt hafen Sulzbach SAARLAND Südwest- a.d.Weinstr. Speyer Rhein- Schwabach Saarbrücken Saar- Neckar-Kreis Ansbach Zweibrücken pfalz Südliche Hohenlohe- Cham pfalz- Heilbronn Neumarkt i.d.Opf. Kreis Pirmasens Landau i.d.Pf. kreis Roth Weinstraße Ansbach Heilbronn Germers- Schwäbisch Hall Regensburg heim Karlsruhe Weißenburg- Karlsruhe Regensburg Straubing- Regen Gunzenhausen Bogen Enzkreis Ludwigsburg Eichstätt Straubing Freyung- Rastatt Pforzheim Rems-Murr- Ostalbkreis Grafenau Kreis Donau-Ries BAYERN Deggendorf Baden- Stuttgart Ingolstadt Kelheim Baden Neuburg- Dingolfing- Passau BADEN- Heiden- Schrobenhausen Calw Böblingen Göppingen Landau Esslingen heim Dillingen Passau Pfaffenhofen Landshut a.d.Donau a.d.Ilm Alb-Donau-Kreis Landshut Freudenstadt Tübingen Aichach- Ortenaukreis Augsburg Freising Rottal-Inn Friedberg Reutlingen Ulm Günzburg Neu Ulm Augsburg Dachau Erding WÜRTTEMBERG Mühldorf Altötting Rottweil Zollernalbkreis Fürsten- a.Inn Emmendingen feldbruck München Ebersberg Schwarzwald- Biberach Unterallgäu Landsberg Starnberg Freiburg i.Br. Baar-Kreis a.Lech Tuttlingen Sigmaringen Memmingen München Rosenheim Traunstein Breisgau-Hochschwarzwald Kaufbeuren Rosenheim Konstanz Ravensburg Weilheim- Bad Tölz- Ostallgäu Schongau Kempten Miesbach Lörrach Bodenseekreis (Allgäu) Wolfrats- Berchtes- Waldshut gadener Lindau hausen Land (Bodensee) Garmisch- Oberallgäu Partenkirchen

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Gebiete der Gemeinschaftsaufgabe Fördergebietskategorien "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" in gemeindescharfer Abgrenzung am 1.1.2000 A Fördergebiete B Fördergebiete C Fördergebiete D Fördergebiete (einige Städte bzw. Landkreise nur teilweise) Karte 2 32. Rahmenplan – EU-Fördergebiete Gebiete der europäischen Strukturpolitik 2000 - 2006

Flensburg

Nordfriesland Schleswig- Flensburg

Rügen Rendsburg- Stralsund Eckernförde Kiel Plön Nordvorpommern zu Pinneberg SCHLESWIG- Ostholstein Rostock Greifswald Dithmarschen Neumünster Bad Doberan Ostvorpommern Wismar zu Hamburg HOLSTEIN Demmin Steinburg Segeberg Lübeck Nordwest- MECKLENBURG- Stormarn mecklenburg Güstrow Cuxhaven Pinneberg Herzogtum VORPOMMERN Uecker- Wittmund Lauenburg Schwerin zu Leer Wilhelms- Neu- Randow haven Bremerhaven Stade Parchim brandenburg Aurich HAMBURG Müritz Mecklenburg- Emden Friesland Weser- Ludwigslust Strelitz marsch Rotenburg Harburg Leer (Wümme) Lüneburg Ammerland Osterholz Uckermark Oldenburg (Oldenburg) Prignitz Delmenhorst BREMEN Lüchow- Oldenburg Soltau- Dannenberg (Oldenburg) Verden Fallingbostel Uelzen Ostprignitz-Ruppin Cloppenburg Oberhavel Barnim Emsland Vechta NIEDERSACHSEN Östliche Altmark Diepholz Celle Westliche Nienburg Altmark Havelland Märkisch Oderland Grafschaft Gifhorn Bentheim Hannover BERLIN Potsdam Frankfurt/O. Osnabrück Wolfsburg Brandenburg Hannover Ohrekreis Jerichower Minden- Oder-Spree Osnabrück Lübbecke Schaumburg Peine Braun- Helmstedt schweig SACHSEN- Steinfurt Land Potsdam- BRANDENBURG Herford Salzgitter Mittelmark Hameln- Wolfenbüttel Magdeburg Pyrmont Hildesheim Bördekreis Teltow-Fläming Lippe Anhalt- Dahme-Spreewald Bielefeld Halberstadt Borken Münster Zerbst Coesfeld Holzminden Goslar Schönebeck Warendorf Gütersloh Aschers- Dessau Cottbus Wernige- leben- Bern- Wittenberg Kleve Staßfurt burg Köthen Ober- NORDRHEIN- rode Quedlin- Spree-Neiße Recklinghausen Northeim spreewald- Wesel Hamm Paderborn Osterode burg Bottrop Höxter ANHALT Lausitz Gelsen- Unna am Harz Bitterfeld Elbe-Elster kirchen Mansfelder Saalkreis Torgau- Ober- Herne Land Dortmund Delitzsch Nieder- hausen Bochum WESTFALEN Oschatz Hoyerswerda Duisburg Soest Göttingen NordhausenSangerhausen Halle/S. schlesischer- Essen Oberlausitz- Krefeld Mülheim Ennepe- Kassel Hagen Riesa- kreis Ruhr- Hochsauerlandkreis Eichsfeld Kyffhäuserkreis Merseburg-Querfurt Leipzig Viersen Mettmann Großenhain Kamenz Kassel Muldental- WuppertalKreis Düsseldorf Märkischer kreis Bautzen Mönchen- Kreis Görlitz Solingen Remscheid Werra Weißenfels Meißen gladbach Waldeck- Meißner Kreis Unstrut-Hainich- Leipziger Döbeln Neuss Ober- Sömmerda Burgenland- Heinsberg Rheinisch- Frankenberg Land Dresden Olpe Kreis kreis Löbau- Leverkusen bergischer Weimarer Mittweida Bergischer Land Sächsische Zittau Köln Kreis Schwalm Eder Erfurt Saale- Kreis Siegen- Eisenach Weimar Altenburger Schweiz Kreis Jena Holzland- SACHSEN Erftkreis Wittgenstein Hersfeld Land Weißeritz- Düren Marburg- Wartburgkreis Gotha Kreis Gera Chemnitzer Rotenburg Land Chemnitz Freiberg Aachen Rhein-Sieg-Kreis Biedenkopf kreis Zwickauer Mittlerer Aachen Bonn Altenkirchen Greiz Zwickau Stoll- THÜRINGEN berg Erzgebirgs- Vogelsbergkreis Schmalkalden- Ilm-Kreis Land Lahn- Saalfeld- Saale- kreis Westerwald- Meiningen Rudolstadt Orla- Euskirchen Dill-Kreis Suhl Annaberg Neuwied kreis HESSEN Kreis Aue- Gießen Fulda Hildburg- Schwarzenberg Ahrweiler Plauen Limburg- hausen Weilburg Sonneberg Vogtland- Mayen- Koblenz kreis Wetteraukreis Rhön-Grabfeld Kronach Koblenz Rhein-Lahn- Hoch- Coburg Hof Daun Kreis taunus- Coburg Hof kreis Cochem- Rheingau-Taunus- Rhein- Main-Kinzig-Kreis Bad Kissingen Bitburg-Prüm Zell Kreis Main- Frankfurt Lichtenfels Hunsrück- Taunus- a.M.Offenbach Kreisgrenze Wiesbaden a.M. Kulmbach Wunsiedel Kreis Aschaffen- Haßberge RHEINLAND- Kreis Offenbach burg Schweinfurt Mainz Bernkastel- Mainz- Groß Aschaffenburg Bamberg Landesgrenze Wittlich Bingen Main-Spessart Schweinfurt Bayreuth Tirschenreuth Bad Kreuznach Gerau Darmstadt Bamberg Darmstadt Bayreuth Alzey Miltenberg Würzburg Trier Dieburg Neustadt Staatsgrenze PFALZ Worms Kitzingen Forchheim a.d.Waldnaab Birkenfeld Erlangen- Trier-Saarburg Odenwald Würzburg Weiden i.d.Opf Donnersberg Worms Bergstraße kreis Höchstadt kreis Erlangen Merzig-Wadern Sankt Kusel Frankenthal Main- Neustadt a.d.Aisch- Amberg Wendel Kaiserslautern Ludwigshafen Bad Windsheim Nürnberger Bad a.Rh.Mannheim Neckar- Fürth Tauber-Kreis Land Amberg Kaiserslautern Dürkheim Heidel- Neunkirchen Ludwigs Odenwald-Kreis Fürth Nürnberg Schwandorf Saarlouis Neustadt hafen berg Sulzbach SAARLAND Südwest- a.d.Weinstr. Speyer Rhein- Schwabach Saarbrücken Saar- Ansbach Zweibrücken pfalz Südliche Neckar-Kreis Cham pfalz- Heilbronn Hohenlohe- Pirmasens Landau i.d.Pf. kreis Roth Neumarkt i.d.Opf. Kreis Ansbach Weinstraße Heilbronn Germers- Schwäbisch Hall Regensburg heim Karlsruhe Weißenburg- Karlsruhe Regensburg Straubing- Regen Gunzenhausen Bogen Enzkreis Ludwigsburg Eichstätt Straubing Freyung- Rastatt Pforzheim Rems Murr Ostalbkreis Grafenau Kreis BAYERN Deggendorf Stuttgart Baden- Donau-Ries Ingolstadt Kelheim Baden Neuburg- BADEN- Schrobenhausen Dingolfing- Passau Böblingen Heiden- Calw Esslingen Göppingen heim Passau Pfaffenhofen Landau Dillingen Landshut a.d.Donau a.d.Ilm Alb-Donau-Kreis Landshut Freudenstadt Tübingen Aichach- Freising Ortenaukreis Günzburg Rottal-Inn Friedberg Reutlingen Ulm Augsburg Augsburg Neu Ulm Dachau Erding WÜRTTEMBERG Altötting Rottweil Zollernalbkreis Fürsten- Mühldorf Emmendingen feldbruck München a.Inn Ebersberg Schwarzwald- Biberach Unterallgäu Landsberg Starnberg Freiburg i.Br. Baar-Kreis Tuttlingen a.Lech München Sigmaringen Memmingen Rosenheim Traunstein Breisgau-Hochschwarzwald Kaufbeuren Rosenheim Ravensburg Ostallgäu Bad Tölz- Konstanz Weilheim-Schongau Kempten Miesbach Berchtes- Lörrach Waldshut Bodenseekreis (Allgäu) Wolfrats- gadener Lindau hausen Land (Bodensee) Garmisch- Oberallgäu Partenkirchen

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Gebiete der Gemeinschaftsaufgabe Gebiete des europäischen Fonds für regionale Entwicklung "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" in gemeindescharfer Abgrenzung am 1.1.2000 Ziel 1 Fördergebiete Ziel 2 Fördergebiete (einige Städte bzw. Landkreise nur teilweise)

Berlin Ost: Übergangsphase bis 2005 davon Gemeinden/Städte nur teilweise

außerdem Hamburg: nur St.Pauli mit 20.000 Einwohnern