Etelen Von Lda Wiggenhorn
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Mprpr-pN Metelen von lda Wiggenhorn Luftbild des Onskerns I. Lage und Entwicklung Metern vom Flußufer entfernt alte Einödhöfe und während der I 1OO-Jahr- Höfegruppen. Metelen liegt 20 km von der niederländischen Feier 1989 Grenze, 8 km vom nächsten Mittelzentrum Das westlich der Vechtelandschaft gelegene Ochtrup, l2 km von der lkeisstadt Steinfurt und Strönfeld ist ein Teil der moorigen Vreden-Gro- 40 km vom Oberzentrum Münster entfernt. Das nauer-Niederung. Ton und Mergel im Unter- Gemeindegebiet gehört zu den sandigen Ebenen grund führten zu Bodenvernässungen, so daß es Unterzentrum in einer des Westmünsterlandes; es senkt sich unmerklich bis 1930 von Besiedlung und Verkehr gemieden ländlichen Zone mit von 66 m ü. NN im S der Bauerschaft Samberg wurde. Die Geradlinigkeit und Regelmäßigkeit weniger als I 0 000 E. auf 50 m im N der Bauerschaft Naendorf. Auf der heutigen kulturlandschaftlichen Elemente im Versorgungsbereich Grund unterschiedlicher Grade der Bodenvernäs- zeugen von Kultivierungsarbeiten, die in den sung läßt es sich in drei naturräumliche Einheiten 30er Jahren im Zuge einer Flurbereinigung gliedern: An der Vechte liegt die Kernlandschaft durchgeführt wurden. Die dritte Teillandschaft ist Einwohner: 6 033 Metelens. Hier bilden Dünenzüge und Talsande die Metelener Heide. Bis zum Anfang des 19. Jh.s Fläche: 40,23 km2 eine relativ trockene, sich in wechselnder Breite war sie Teil der gemeinen Mark Cornelii und t,tnwonnerJe Km-: von 1.000 bis 3.000 m an den Flußufern hinzie- Cypriani, die das Kulturland an der Vechte um- hende alte Kulturlandschaft; fruchtbare alluviale schloß und als Gras-Heide-Wald-Gebiet den IEI Schwemmlandsande und -lehme überlagern stel- wirtschaftlichen Ergänzungsraum der altbesiedel- r t:t Ienweise die Sandebene. Auf einer schwach aus- ten Räume bildete. Je nach Tief'e der stauenden t=tTFI t-:rI;I I !..1 | t.2 a gebildeten Bodenwelle in einer Vechteschleife Kreidetone handelt es sich um feuchtere oder l=l t.- ! entstanden die ältesten Siedlungsstätten Mete- trockenere Böden. Kiefernwälder stocken heute TEt It:l lens. In Samberg und Naendorf liegen außerhalb in der Bült und im nördlichen Moddefeld. Hier 150,00 224,58 des Hochwasserbereiches bis zu einisen hundert erschwerte ein ortsteinhaltiser. humusarmer (Stand:31.12.92) 107 Merer-r,N Gebäude- u. Freifl ächen: Flugsandboden mit Schwankungen in der Was- des hohen Verkehrsaufkommens treten, insbe- 2,25km2 6,6Ea) serführung die landwirtschaftliche Nutzung. Im sondere entlang der mitten durch den Ort führen- davon nördlich und südlich angrenzenden Peddenfeld den B 70, Beeinträchtigungen der Umweltqua- 37,3 7o Wohnbaufläche wurden nach den Markenteilun- lität auf. Die in konkreter Planung befindliche 11,6 7o Gewerbefläche und Moddefeld 4,9 4o Mischnutzung gen Meliorationsarbeiten durchgeführt. Umgehungsstraße wird zu einer innerörtlichen (Stild: 1989) Verkehrsberuhigung führen. Die Vechte, ein Gewässer II. Ordnung, ent- wässert mit ihren Zuflüssen Feldbach und Stroot- Die über 1100-jährige Geschichte Metelens bach das Gemeindegebiet nach Norden hin und ist verbunden mit dem 889 an einer Vechtefurt ordnet es hydrologisch dem norddeutsch-nieder- gegründeten Frauenkloster, das 1532 in ein frei- ländischen Raum zu. Bei ihrem Eintritt von weltliches adeliges Damenstift umgewandelt und Schöppingen her in die südliche Bauerschaft 1803/11 aufgelöst wurde. Am Anfang dieser über Samberg hat die Vechte bereits ein 6 m breites 900-jährigen gemeinsamen Geschichte von Klo- Flußbett. Infolge des schwachen Gefälles von 3 m ster und Ort Metelen stehen die Gründungsur- auf 2,5 km beginnt sie in Ortsnähe stellenweise kunde des Karolingerkönigs Arnulf, die dem königlichem zu mäandrieren. Die typischen Merkmale, wie Kloster die Gerichtsbarkeit unter die Kaiserurkunde Ottos weichgeformte Gleit- und steile, oft unterspülte Schutz zusicherte, und die die um die Klosteranlage gegründete Prallhänge sowie Schleifen und Kolke, hat sie III., Siedlung zur "Kaiserlichen Freiheit Metelen" auch nach dem Ausbau 1970 noch weitgehend und damit zu einem privilegierten Bezirk erklär- behalten, so daß sie heute als Element einer Frei- te. Auf dem Klostergrund entstanden im Mittelal- zeitlandschaft an Bedeutung gewinnt. ter 170 Haus- und Hofstellen mit über 1.000 Ein- Seit Stillegung der Westfälischen Landesei- wohnern, die als Bauern, Handwerker und Händ- senbahn-Linie Burgsteinfurt-Ahaus zunächst ler ihre Existenz sicherten. Um 1350 waren 135 (1962) für den Personen- und später (19'72) auch im Bistum Münster gelegene Bauernhöfe der Ab- für den Güterverkehr verlagerte sich der Verkehr tissin des Klosters abgabepflichtig. Mit dem Klo- weitgehend auf die Straße. Nur über die Bahnli- ster verbunden war eine Lateinschule. An der nie Münster-Gronau mit dem 3 km vom Ortskern Vechtefurt Metelen kreuzten sich Handelswege; entfernten Bahnhof Metelen-Land blieb für den daher ist hier schon 1337 ein Markt urkundlich Personenverkehr die Anbindung an das Eisen- belegt. Wenig später erhielt Metelen das Wig- bahnnetz gewahrt. Mit der Inbetriebnahme ( 1983) bold-Recht, das eine Befestigung mit Wall, Gra- des zentralen Busbahnhofs Metelen-Ort als Kno- ben und Toren beinhaltete; 1591 wurde es mit tenpunkt von drei regionalen Buslinien ist die öf- dem minderen Stadtrecht begabt. Die Rechte und fentliche Verkehrssituation verbessert worden. Pflichten der Bürgerschaft wurden in einem Ver- gleich zwischen der Abtissin des Stifts und der Es bestehen, getragen vom Regionalverkehr Bürgerschaft in einem "Brief" festgehalten. Die Münsterland, an Werktagen im Stundentakt und Bauerschaften Samberg und Naendorf unterstan- an Samstagen eingeschränkte Hin- und Rückver- den dem Gogericht "Zum Sandwell", das seit bindungen nach Steinfurt und Ahaus. Die Bus- 1218 in der Metelener Heide Straf- und Rechts- verbindung nach Ochtrup wird durch ein privates fragen von 15 Kirchspielen verhandelte. Die mit Unternehmen hergestellt und ist in ihrem Fahr- dem Stadtsein verbundenen Sonderrechte verlor plan abhängig von auspendelnden Schülern, die Metelen mit der Franzosenherrschaft am Anfang dort die Sonderschule oder weiterführende Schu- des 19. Jh.s. Die Titularbezeichnung "Stadt" len, Realschule und Gymnasium, besuchen. blieb jedoch für die Gemeinde Metelen-Wigbold Außerdem besteht an Schultagen Busverbindung bis 1937 erhalten, als der Oberpräsident von nach Rheine, die Berufsschülern den Schulbe- Westfalen den Zusammenschluß der Gemeinden such ermöglicht. Metelen-Wigbold und Metelen-Kirchspiel zur neuen Gemeinde Metelen verfügte. Anträge der Metelen hat durch ein gut ausgebautes, sich Gemeinde (1964 tfi an die nordrhein-westfäli- Ort kreuzendes Straßensystem aus Landes- im sche Landesregierung zur Weiterführung des Ti- und Kreisstraßen Verbindungsmöglichkeiten zu tels "Stadt" wurden 1989 endgültig abgelehnt. den Nachbargemeinden und über die B 70 über- regionale Verkehrsanbindung an die B 54 (Mün- Die Wirtschaft Metelens war jahrhunderte- ster-Gronau) und das Autobahnnetz. Der inner- lang durch die Leinenweberei und den Handel örtliche Straßenverkehr wird durch die Verteiler- mit Agrar- und Leinenprodukten bestimmt. Aus funktion. die er für den überörtlichen Verkehr der Leinenwebertradition hat sich um 1835 die wahrnehmen muß, stark beansprucht. Als Folge Textilindustrie entwickelt. Sie nutzte die Gunst 108 MBrr'lsN des Klimas, das vorhandene Arbeitskräftepoten- landwirtschaftliche Nutzfläche (LNF) sowie 284 ha Erwerbstätige: 2 366 tial (Weber) und nicht zuletzt die grenznahe Lage (1 ,l%o) bzw. 461 ha (lI,67o) Waldfläche. Gleich- 7,8Vo zu Holland für den Handel. Kapitalkräftige aus- zeitig entwickelte sich die Zahl der landwirt- wärtige Firmen gründeteten am Anfang des 19. schaftlichen Betriebe rückläufig von 192 auf 159. Jh.s Seidenwebereien. Die Wuppertaler Firma Die sozialökonomische Erhebung ermittelte 1988 on,,)*0," Gebhard entwickelte ihre Metelener Filiale zu 103 Betriebe über 5 ha LNF mit einer Gesamt-LNF einem Großbetrieb, der nach dem 2. Weltkrieg von 2.568 ha und einer Durchschnittsgröße von bis zu 450 Beschäftigte hatte. Daneben bestand 20,9 ha. Legt man ein Betriebseinkommen von Erwerbstätise am seit 1936 die Näherei Rawe, die Filiale eines DM 59.000,- bzw. DM 29.000,- pro Arbeitskraft Arbeitsort: I 216 Nordhorner Unternehmens, die 200 Arbeitskräf- als Rentabilitätsmaßstab zugrunde, so sind von te, vorwiegend Frauen, beschäftigte. Holz- und den 103 Betrieben nur 35 Vollerwerbsbetriebe. lebensmittelverarbeitende Unternehmen ent- d.h., sie gelten als rentabel; 33 Betriebe sind wickelten sich dagegen nur in geringem Maße. Übergangsbetriebe, d.h., sie liegen unterhalb der Rentabilitätsgrenze; 2 Betriebe sind Zuerwerbs- Tabefle 1 Wohnbevölkerung 1939-1992 und 33 Nebenerwerbsbetriebe. Die Durch- Land- und schnittsgröße der Vollerwerbsbetriebe liegt bei Forstwinschaft Jahr r Einwohner Jahr ; Einwohner 34,2ha LNF, der Übergangsbetriebe bei 24,5 ha, 7 Produzierendes 939 2.953 980 5.162 der Zuerwerbsbetriebe bei 10.9 ha und der 7 Gewerbe 950 4.28s 984 5.880 Nebenerwerbsbetriebe bei I l.l ha. Dienstleistungen 961 4.503 981 5.838 Metelen hat demnach eine kleinbäuerliche 7 970 5.031 99r s.993 Betriebsstruktur; nur jeder etwa 3. Hof gilt als (Stmd:25.5.87) 975 5.485 992 6.033 überlebensfähig. Eine gleich große Zahl an Be- + nur Erstwohnsitze trieben bessert bereits durch außerbetriebliche Berufstätigkeit oder durch gewerblichen Zuer- Einwohnerzahl Die verdoppelte sich von werb ihr Betriebseinkommen auf. Bei dem An- 1939-1982: leichte Rückläufigkeit und weirge- einpendler auspendler passungsprozeß an die modernen Markterforder-