Kommunalprofil Ochtrup
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Gut Wohnen im Münsterland - eine Macher-Region mit enormem Potential - Kommunalprofil Stadt Ochtrup Hannover, Mai 2019 Bevölkerung und Wohnungsmarkt Kurzgutachten Stadt Ochtrup im Kreis Steinfurt Über die „Wohnraumoffensive Münsterland“ Die „Wohnraumoffensive Münsterland“ vertritt die Wohnungsmarktregion Münsterland mit den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf sowie der Stadt Münster. Das Marktgebiet umfasst 66 Kommunen mit rund 1,6 Millionen Einwohnern und repräsentiert von der Einwohnerzahl her einen Markt der Größe Kölns. Auftraggeber der Studie: WohnBau Unternehmensgruppe Sparkasse Westmünsterland Kreissparkasse Steinfurt Sponsoren der Studie: Arbeitsgemeinschaft der Wohnungsunternehmen im Münsterland Bocholter Energie- und Wasserversorgung GmbH EMERGY Führungs- und Servicegesellschaft mbH LBS Westdeutsche Landesbausparkasse NRW.BANK Stadtsparkassen Bocholt, Lengerich und Rheine Stadtwerke Steinfurt GmbH VerbundSparkasse Emsdetten-Ochtrup Westfälische Provinzial Versicherung Aktiengesellschaft Koordination: WohnBau Unternehmensgruppe Stephan Riedel Im Piepershagen 29 46325 Borken Tel.: (0 28 61) 9 09 92 - 66 Fax: (0 28 61) 9 09 92 - 22 [email protected] www.wohnbau-wml.de Erstellt vom: ISP Eduard Pestel Institut für Systemforschung e. V. Dipl.-Soz.wirt. Jonas Abraham Dipl.-Ök. Matthias Günther M.Sc. Benedict Schmidtmann Gretchenstr. 7, 30161 Hannover Telefon (0511) 99 0 94-0, Telefax (0511) 99 0 94-30 E-Mail: [email protected] Internet: www.pestel-institut.de 2 Bevölkerung und Wohnungsmarkt Kurzgutachten Stadt Ochtrup im Kreis Steinfurt Kommunalprofil der Stadt Ochtrup In den vergangenen fünfzehn Jahren durchliefen die Wohnungsmärkte Deutschlands eine Tal- und Bergfahrt. Rückten im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends Räume mit Vermarktungsproblemen immer näher an die Zentren heran, so wurden in den gerade vergangenen Jahren Grundstücke in nahezu allen Lagen angenommen und mit Wohnhäusern bebaut. Grundsätzlich neigen Wohnungsmärkte zu Ungleichgewichten. Nationale und internationale Wanderungen führen zur schnellen Ausweitung der Nachfrage, der ein kurzfristig starres Angebot gegenübersteht. Denn selbst ein Neubau von 375.000 Wohnungen im Jahr, dies ist die aktuelle Zielmarke der Bundesregierung, entspricht lediglich 0,89% des Wohnungsbestandes. Bei der durchschnittlichen Abgangsrate in Höhe von 0,063% in den vergangenen drei Jahren - dies entspricht einer theoretischen Lebensdauer der Wohnungen von knapp 1.600 Jahren - würde das Wohnungsangebot lediglich um gut 0,8% erhöht. Weit über 90% aller Wohnungswechsel finden unabhängig vom Neubau im Wohnungsbestand statt. Was passiert, wenn die potenzielle Nachfrage größer als das Angebot ist? In einem grundsätzlich marktwirtschaftlichen System steigen die Preise! Die Preise müssen so lange steigen, bis der quantitative Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage vollzogen ist. Nichts anderes ist in den vergangenen Jahren passiert, übrigens nicht erst ab 2015, sondern bereits beginnend in den Jahren 2010/2011 mit dem starken Anstieg der Zuwanderungen aus der übrigen EU. Auf den folgenden Seiten finden Sie die Darstellung und Analyse der bisherigen Entwicklung sowie Szenarien zur künftigen Entwicklung in der Stadt Ochtrup. Beides soll Transparenz schaffen und ist als Hilfe bei politischen und privaten Entscheidungsprozessen zu verstehen. Denn welches Szenario eintritt, wird von den Entscheidungen der politischen Gremien in der Stadt maßgeblich bestimmt. Die Analyse beginnt mit der Betrachtung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vor Ort sowie der Ein- und Auspendler. Dabei gilt generell: je besser das Arbeitsangebot in Ochtrup, umso höher sind die Chancen auf Zuwanderungen aus anderen Regionen und umgekehrt. Anschließend wird anhand der Entwicklung von Bevölkerung, privaten Haushalten und Wohnungsbau die Wohnungsmarktsituation zum Jahresende 2017 abgeleitet. Ergänzend wird auf Menschen mit Beeinträchtigungen sowie Empfänger von Mindestsicherungsleistungen eingegangen, beides Gruppen mit besonderen Bedarfen im Rahmen der Daseinsvorsorge. Abschließend wird noch die Wohnsituation der Senioren aufgezeigt. Dies ist insofern von Bedeutung, als es sich um die einzige sicher wachsende Bevölkerungsgruppe handelt und vor allem die Hochaltrigen (80 Jahre und älter) die Gesellschaft vor zunehmende Herausforderungen sowohl hinsichtlich des Wohnens als auch im Bereich der Pflege stellt. Anschließend werden die Szenarien zur Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung vorgestellt, aus denen dann der Wohnungsneubaubedarf abgeleitet wird. Es geht dabei ausdrücklich nicht um eine PROGNOSE (Vorhersage) der weiteren Entwicklung, sondern um das Aufzeigen alternativer Entwicklungspfade. Die Szenarien können eine Grundlage für die Diskussion einer „gewünschten“ Entwicklung in der Stadt darstellen, ersetzen können sie diese Diskussion nicht. Auf der Basis der bisherigen Entwicklung und unter Ansatz möglichst realistischer Rahmenbedingen wird ein Spektrum möglicher Entwicklungen in der Stadt aufgezeigt. 3 Bevölkerung und Wohnungsmarkt Kurzgutachten Stadt Ochtrup im Kreis Steinfurt Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Erwerbsfähige und sozialversicherungspflichtig Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort in der Stadt Ochtrup Personen 1995 - 2017 Beschäftigten am Wohnort zeigte eine Zunahme um 12.500 36,4% gegenüber dem Wert von 1995 und lag 2017 10.000 auf einem Stand von 7.850 Personen. 7.500 5.000 2.500 Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter 0 erhöhte sich um 9,8% gegenüber dem Wert von 1995 auf 12.170 Personen. Erwerbsfähige Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Die Zahl der Arbeitsplätze in Ochtrup ist seit 1995 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am um 43% gestiegen. Im Kreis Steinfurt lag dieser Arbeitsort und Pendlerbewegungen in der Stadt Wert bei 32,7%. Ochtrup 1995 - 2017 7.500 Die Zahlen der Ein- und Auspendler entwickelten 6.000 sich seit 1995 auf einem ähnlichen Niveau. Im 4.500 gesamten Betrachtungszeitraum gab es einen 3.000 Überschuss an Auspendlern. Dieser betrug 2017 Personen 1.900 Personen. 1.500 0 Im Jahr 2017 arbeiteten von den 7.850 in Ochtrup wohnenden Beschäftigten 42,3% im Ort. 1995 belief sich der Anteil noch auf 56,5%. Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Beschäftigte am Arbeitsort je 100 Erwerbsfähige in v.H. in der Stadt Ochtrup und im Kreis Steinfurt 1995 - 2017 58,0 56,0 54,0 52,0 Im Vergleich mit dem Kreis Steinfurt zeigte sich in 50,0 der Stadt Ochtrup eine schwächere Entwicklung der 48,0 Arbeitsplätze im Ort. Die Quote der Beschäftigten je 46,0 44,0 100 Erwerbsfähige lag zwischen 1995 und 2017 im 42,0 Durchschnitt 0,5% unter dem Kreiswert. 40,0 Ochtrup Kreis Steinfurt Rund 51% aller Auspendler aus Ochtrup hatten ihren Arbeitsort in Gronau, Steinfurt, Münster, Rheine und Ahaus. Ein Anteil von 16,1% entfiel dabei auf Gronau, weitere 11,9% auf Steinfurt. Die nach Ochtrup einpendelnden Beschäftigten hatten zu 17,8% ihren Wohnort in Gronau. An zweiter und dritter Stelle standen Steinfurt und Metelen mit 10,4% bzw. 9,3%. 4 Bevölkerung und Wohnungsmarkt Kurzgutachten Stadt Ochtrup im Kreis Steinfurt Bevölkerung Gesamtbevölkerung sowie Geburten, Sterbefälle und Wanderungssaldo 1995 bis 2017 in der Stadt Ochtrup Im Betrachtungszeitraum stieg die Geburten, Einwohner Sterbefälle, Bevölkerungszahl um 8,8%. gesamt Wanderungssaldo 20.000 400 350 Für den Zeitraum von 1995 bis 2017 ergab 16.000 300 sich ein positiver, natürlicher Saldo von 250 4,5% bzw. 820 Personen. 12.000 200 150 Seit 1996 ist eine stärkere 8.000 100 Wachstumsdynamik, geprägt von Zu- und 50 Abwanderung, zu beobachten. Den 4.000 0 Höhepunkt der Zuwanderung markierte das -50 Jahr 2015 mit einem Wanderungssaldo von 0 -100 370 Personen. Die Zuwanderung lag in diesem Jahr 11,6-fach höher als der 20- Gesamtbevölkerung Geburten Jährige Durchschnitt ab 1997 in Höhe von 32 Personen/Jahr. Sterbefälle Wanderungssaldo Bevölkerungsänderung im Vergleich zum Vorjahr in der Stadt Ochtrup und im Kreis Steinfurt 1996 - 2017 in v.H. 2 Der Vergleich der prozentualen 1,5 Bevölkerungsänderung zum Vorjahr der Stadt 1 Ochtrup und dem Kreis Steinfurt zeigte eine 0,5 ähnliche Entwicklung auf. Die jährliche Änderungsrate lag im Kreis mit 0,33% marginal 0 unter dem der Stadt Ochtrup mit 0,38%. -0,5 Ochtrup Kreis Steinfurt Geburten und Sterbefälle je 100 Einwohner in der Stadt Ochtrup und im Kreis Steinfurt 1996 - 2017 Die Zahl der Geburten je 100 Einwohner fiel in der 1,45 Stadt Ochtrup höher aus als im Kreis Steinfurt. 1,35 1,25 1,15 1,05 Die Zahl der Sterbefälle je 100 Einwohner lag in Ochtrup unterhalb des kreisweiten Durchschnitts. 0,95 0,85 0,75 Entsprechend lag der natürliche Saldo, berechnet für Geburten Ochtrup Sterbefälle Ochtrup den Kreis Steinfurt bei 0,9%-Punkten und somit niedriger als in Ochtrup mit 4,5%-Punkten. Geburten Kreis Steinfurt Sterbefälle Kreis Steinfurt 5 Bevölkerung und Wohnungsmarkt Kurzgutachten Stadt Ochtrup im Kreis Steinfurt Wanderungsbewegungen Wanderungsbewegungen der Stadt Ochtrup mit verschiedenen Bei den kleinräumigen Regionen in der Summe von 1989 - 2016 Wanderungsbewegungen stellten die umliegenden Gemeinden und Stadt Münster Städte Wettringen, Steinfurt, Wettringen, Steinfurt, Metelen, Heek und Gronau mit 989 Metelen, Heek, Gronau zugewanderten Personen die übriger Kreis Steinfurt Hauptquelle der Kreis Borken und Kreis Wanderungsgewinne dar. Coesfeld Unna, Schöppingen übriges NRW Weitere Wanderungsgewinne ergaben sich gegenüber dem Kreis übriges Westdeutschland Borken und dem Kreis Coesfeld Ostdeutschland