Gemeinde Neuenkirchen

KREIS

Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)

Neuenkirchen – Ortsmitte

Projektnummer: 212122 Datum: 2013-08-20

Bearbeitet durch:

IPW INGENIEURPLANUNG GmbH & Co. KG Ingenieure ♦ Landschaftsarchitekten ♦ Stadtplaner Telefon (0 54 07) 8 80-0 ♦ Telefax (0 54 07) 8 80-88 Marie-Curie-Straße 4a ♦ 49134 Wallenhorst

Matthias Desmarowitz Jürgen Wieching

Fon 05407 – 880-66 Fax 05407 – 880-88 www.ingenieurplanung.de

Bearbeitungsstand: 2013-08-20

im Auftrag und in Zusammenarbeit mit

Gemeinde Neuenkirchen

Ansprechpartner:

Franz Möllering, Bürgermeister Jörg Rösner, Leiter Bauverwaltung

Fon 05973 – 926 77 Fax 05973 – 926 80 www.neuenkirchen.de

INHALTSVERZEICHNIS

1 Allgemeines ...... 1 1.1 Planungsanlass und Aufgabenstellung ...... 1 1.2 Die Gemeinde Neuenkirchen – Zahlen, Daten, Fakten ...... 2 1.3 Bearbeitungsschwerpunkt ...... 3 1.4 Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ ...... 5 2 Raumordnerische, landesplanerische und zentralörtliche Einordnung...... 8 2.1 Großräumliche Verflechtungen ...... 8 2.2 Landesentwicklungsprogramm (LEPro) und Landesentwicklungsplan (LEP) NRW – ...... 11 2.3 Regionalplan Münsterland (früher GEP – Teilabschnitt Münsterland) ...... 13 2.4 Landschaftsplan XVI Neuenkirchen/Wettringen ...... 15 2.5 LEADER ...... 16 3 Ausgangslage – Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken ...... 19 3.1 Siedlungs- und Nutzungsstruktur ...... 19 3.1.1 Gesamtgemeindliche Siedlungs- und Nutzungsstruktur ...... 19 3.1.2 Geschichtliche Entwicklung ...... 21 3.1.3 Bauleitplanung...... 24 3.1.4 Baudenkmale ...... 26 3.2 Einzelhandel ...... 28 3.3 Gewerbe / Wirtschaft / Arbeitsmarkt...... 30 3.4 Wohnen / Demographischer Wandel ...... 37 3.5 Freiraum / Natur und Landschaft ...... 41 3.6 Verkehr ...... 44 3.7 Tourismus / Fremdenverkehr ...... 49 3.8 Schulen - Kindergärten ...... 50 3.9 Interkommunale Zusammenarbeit ...... 51 3.10 Finanzausstattung der Gemeinde ...... 52 3.11 Zusammengefasste SWOT-Analyse ...... 53 4 Gesamtstrategie und Handlungsschwerpunkte...... 54 5 Städtebauliche Planungsziele ...... 57 5.1 Gemeindegebiet (Städtebauliches Gesamtkonzept) ...... 57 5.2 Ortslage Neuenkirchen ...... 59 5.3 Ortsteil St. Arnold...... 60

6 Städtebauliche Defizite und Funktionsverluste im Ortskern ...... 61 6.1 Städtebauliche Ausgangslage und konkrete Planungen für das ehemalige „Hecking- Gelände“ ...... 61 6.2 „Hauptstraße“ ...... 63 6.3 „Industriestraße“ ...... 64 6.4 Fußgängerzone ...... 64 6.5 Umfeld St.-Anna-Kirche ...... 67 6.6 Gemengelage zwischen „Auf der Lauge“ und ehemaliger Bahntrasse ...... 68 6.7 Verkehrserschließung ...... 70 7 Abgrenzung möglicher Fördergebiete ...... 72 8 Geplante Maßnahmen ...... 75 9 Kosten und Finanzierung ...... 120 9.1 Zusammengefasste Kosten- und Finanzierungsübersicht ...... 120 9.2 Erläuterung der Kosten- und Finanzierungsübersicht ...... 121 9.2.1 Kosten ...... 121 9.2.2 Einnahmen ...... 122 9.2.3 Öffentliche und private Maßnahmen ...... 123 9.2.4 Finanzierungsrahmen ...... 123 10 Öffentlichkeitsbeteiligung ...... 124 10.1 Bürgerinformationsveranstaltung am 06.12.2012 ...... 125 10.2 Planungsworkshop am 23.04.2013 ...... 126 10.3 Beteiligung zentrumsrelevanter Akteure ...... 131 11 Umsetzung des Konzepts und Ausblick ...... 133

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0 Zusammenfassung

Lage, Ortsbild Die Gemeinde Neuenkirchen ist geprägt durch die verkehrsgünstige Lage an der B 70 sowie durch die naturräumlich reizvolle Umgebung mit der „Münsterländischen Kiessandrinne“. Neuenkirchen weist einen historischen Kernbereich auf, der auch heute noch gut im Ortsbild und im Stadtgrundriss ablesbar ist. Herausragend – im wahrsten Sinne des Wortes – sind die Doppeltürme der St. Anna Kirche, die den Ortsmittelpunkt weithin sichtbar markieren. Der Ortskern von Neuenkirchen befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Strukturwandel, der durch die Schließung der „Hecking-Textilwerke“ im Jahr 2009 ausgelöst wurde. Das ehemalige „Hecking-Gelände“ stellt sich heute als Industriebrache dar. Das Gesamtgelände ist mittlerweile durch einen regionalen Privatinvestor erworben worden; die vormals industri- ell genutzten Gebäude wurden zwischenzeitlich abgebrochen.

Wirtschaftsstruktur Die Gemeinde Neuenkirchen ist als relativ kleiner Wirtschaftsstandort mit einem breiten Mit- telstand zu bezeichnen. Die Beschäftigtensituation in Neuenkirchen hat sich in den vergan- genen Jahren positiv entwickelt. Die Arbeitslosenquote ist niedrig.

Bevölkerungsentwicklung Wie im übrigen Kreis Steinfurt auch wird für die Gemeinde Neuenkirchen langfristig eine leicht abnehmende Einwohnerzahl prognostiziert. Die Verluste werden sich allerdings vo- raussichtlich auf Neuenkirchen nur ausgesprochen gering auswirken, da Neuenkirchen nach wie vor sehr beliebt bei jungen Familien ist und hier derzeit, u.a. aufgrund des demographi- schen Wandels, der Trend „zurück in die Stadt“ spürbar ist.

Übergeordnete Planungsziele, weitere Pläne und Programme Wesentliche übergeordnete Planungsziele für die Gemeinde Neuenkirchen sind nach ver- schiedenen Plänen und Programmen die Festigung der Versorgungsfunktionen eines Grundzentrums.

SWOT Analyse Die Analyse von Stärken und Schwächen der Gemeinde Neuenkirchen macht deutlich, dass ein Hauptproblem der Ortskernentwicklung in der Anbindung der neu geplanten Einzelhan- delsnutzungen auf dem ehemaligen „Hecking-Gelände“ an das vorhandene Geschäftszent- rum rund um die St.-Anna-Kirche liegt. Ein weiterer Problembereich, der sich aufgrund seiner räumlichen Ausdehnung besonders hervorhebt, ist die Gemengelage von Wohnen, Gewerbe / Industrie und Einzelhandel nord- westlich des Ortskerns (zwischen ehemaliger Bahntrasse und „Auf der Lauge“). Dieser Be- reich ist als wichtiges Entwicklungspotential für den Ortskern von Neuenkirchen zu bewerten.

Strategische Handlungsansätze Die im Zuge des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts verfolgten strategischen Handlungsansätze konzentrieren sich deshalb auf die nachhaltige Aktivierung und Stärkung dieser Ortskern-Potentiale mit einem Fokus auf der Stärkung der Ortsmitte als Versorgungs- und Identifikationszentrum der Gemeinde Neuenkirchen und des Umlandes. „Leuchtturm-Projekt“ ist die Umgestaltung der „Hauptstraße“ als Bindeglied zwischen dem ehemaligen „Hecking-Gelände“ und dem gewachsenen Geschäftszentrum.

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1 Allgemeines

1.1 Planungsanlass und Aufgabenstellung

Die Gemeinde Neuenkirchen beabsichtigt, für verschiedene Problembereiche im Ortskern öf- fentliche Fördermittel zu beantragen.

Das Erfordernis hierfür ist im Zusammenhang mit verschiedenen innerörtlichen Planungen in der jüngeren Vergangenheit deutlich geworden, insbesondere bei den Diskussionen und Planungsüberlegungen für die Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“, die sich in un- mittelbarer Nachbarschaft zum historischen Ortskern der Gemeinde Neuenkirchen befindet. Die Entfernung zur Ortsmitte mit der St.-Anna-Kirche und der Fußgängerzone beträgt ledig- lich ca. 200 bis 250 m.

Seit die Textilproduktion an diesem Standort im Jahr 2009 aufgegeben wurde, liegt das Ge- lände brach. Um negative Folgen dieses Leerstands wie z.B. Vandalismus, Imageverlust, etc. sowie einen damit einhergehenden „Trading-down-Prozess“ in dieser zentralen Orts- kernlage zu vermeiden, besteht seitens der Gemeinde Neuenkirchen großes Interesse da- ran, diese Industriebrache schnellstmöglich einer städtebaulich sinnvollen und zukunftsorien- tierten Nachnutzung zuzuführen.

Insbesondere für die Beantragung von Fördermitteln aus dem „Europäischen Fonds für Re- gionale Entwicklung“ (EFRE), aber auch aus anderen Förderprogrammen des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen wie z.B. „Stadtumbau West“ oder „Aktive Stadt- und Orts- teilzentren“ ist die Ausarbeitung eines Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) erforderlich.

Deshalb hat die Gemeinde Neuenkirchen Mitte des Jahres 2012 dem Büro IPW Ingenieur- planung GmbH & Co. KG, Wallenhorst den Planungsauftrag zur Ausarbeitung eines Inte- grierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts als Grundlage für die Ortskernentwicklung er- teilt.

Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept bezieht sich auf gesamt-gemeindliche Zusammenhänge. Der Schwerpunkt der Bearbeitung liegt jedoch vor allem auf den einzel- nen Problembereichen im Ortskern und deren Verflechtungen und Wechselwirkungen im Ortsgefüge von Neuenkirchen.

Voranzustellen ist auch, dass die Planung zwar auf einem integrativen Ansatz basiert, auf- grund der konkreten Problemstellungen allerdings der Schwerpunkt auf städtebaulichen Handlungsfeldern liegt.

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1.2 Die Gemeinde Neuenkirchen – Zahlen, Daten, Fakten

Die Gemeinde Neuenkirchen liegt am nördlichen Rand des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, im Regierungs- bezirk Münster.

Neuenkirchen gehört zum Kreis Steinfurt und verfügt über eine Ge- meindefläche von 48,3 km².

In der Gemeinde leben 13.698 Ein- wohner (Stand: 30.05.2013 – Ang:. Statistik IT.NRW)

Neuenkirchen grenzt an die westfäli- schen Gemeinden Wettringen, Stein- furt, und der Stadt sowie an die die niedersächsische Gemeinde Salzbergen. Lage innerhalb des Kreis Steinfurt (Quelle: Wikipedia – TUBS) Geographie

Zur Geographie der Gemeinde ist der sog. „Thieberg“ zu nennen, der als westlicher Ausläu- fer des Teutoburger Waldes als Höhenzug mit bis zu 84 m über NN das nördliche Gemein- degebiet in West/Ostrichtung durchzieht. Der Thieberg ist ein Kalksteinrücken. In einem Steinbruch am nordöstlichen Gemeinderand wird Kalkstein abgebaut.

Neben dem „Thieberg“ ist der „Münsterländer Kiessandrücken“ prägendes geographisches Element der Gemeinde Neuenkirchen. Es handelt sich dabei um eine Saaleeiszeitliche Abla- gerung, die das Gemeindegebiet südlich des Ortskerns von Nordwest nach Südosten durch- zieht. Sein Verlauf wird gekennzeichnet durch Kiefernwälder und Baggerseen. In diesem Zu- sammenhang ist der fast 50 ha große Offlumer See zu nennen, der im Rahmen der „Regio- nale 2004 – Links und Rechts der Ems“, an seinem östlichen Uferbereich zu einem Erho- lungsschwerpunkt ausgebaut wurde.

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1.3 Bearbeitungsschwerpunkt

Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept bezieht sich auf gesamtörtliche Zusam- menhänge, allerdings wurde der Schwerpunkt der Bearbeitung auf die einzelnen Problembe- reiche im Ortskern und deren Verflechtungen und Wechselwirkungen im Ortsgefüge gelegt.

Der räumliche Bearbeitungsschwerpunkt umfasste den Zentralen Versorgungsbereich ein- schließlich einer engeren Verflechtungszone mit einer Gesamtgröße von ca. 20,0 ha .

Ortskern / Zentrum einschl. engerer Verflechtungsbereich: ca. 20,0 ha

Erweiterter Verflechtungsbereich: ca. 120,0 ha

Gesamtgröße des Gemeindegebiets 48 km²

Übersichtsplan: Bearbeitungsschwerpunkt (ohne Maßstab)

Ein „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ soll nach den einschlägigen Bestim- mungen und Richtlinien über die Gewährung von Städtebauförderungsmitteln folgende Inhal- te umfassen:

• Beschreibung des Ist-Zustandes (Bestandsanalyse, Stärken und Schwächen), insbe- sondere städtebauliche, wirtschaftliche, kulturelle, ökologische und/oder soziale und

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demographische Situation ein-schließlich ggf. vorhandener Missstände sowie quanti- tativer Angaben (z.B. Bevölkerungszahl im Gebiet, Arbeitslosenquote, …)

• Darstellung manifester oder latenter Entwicklungspotentiale für nachhaltige Stadtent- wicklung; Bedeutung des Gebietes für die gesamtstädtische und/oder regionale Ent- wicklung, Einbindung in (Leitbild-)Strategien der möglichen Zuwendungsempfänger (Entwicklungsziele, Visionen)

• Darstellung der vorgesehenen Einzelvorhaben einschl. Finanzierung (Bedeutung für die zukünftige städtebauliche, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und ökologische Qua- lität des Gebietes); Angaben zur Kofinanzierung, insbesondere Darstellung des Fi- nanzmitteleinsatzes privater Akteure; Zeitrahmen für die Umsetzung); Festlegung von Prioritätengruppen

• Darstellung der Art und Weise, wie unterschiedliche, teilräumliche, sektorale Pläne oder politische Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden und wie sichergestellt wird, dass die geplanten Investitionen eine ausgeglichene Entwicklung des städti- schen Raumes fördern

• Darstellung der geplanten/vorhandenen Koordination auf lokaler Ebene, Einbezie- hung von Bürgerinnen und Bürgern und weiteren Beteiligten

• Darstellung von Vorhaben/Projekten, die mit anderen öffentlichen Mitteln gefördert werden oder von Privaten finanziert werden und im Rahmen des integrierten Konzep- tes Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung haben

• Fläche des vorgesehenen Gebietes, vorgesehene Abgrenzung des Gebietes einschl. Übersichtskarte

Die Bearbeitung des ISEK erfolgt unabhängig von der Fragestellung, für welche Programm- komponente eine Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm beantragt werden soll.

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1.4 Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

Zur Unterstützung der Entwicklung von Gebieten der integrierten Stadterneuerung stehen in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich folgende Förderprogramme zur Verfügung:

- „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ Zur nachhaltigen Stärkung zentraler Versorgungsbereiche, die von Funktionsverlust be- droht oder betroffen sind - „Soziale Stadt“ Zur städtebaulichen Aufwertung und sozialer Stabilisierung von Gebieten, die durch die Zusammensetzung und wirtschaftlicher Situation der darin lebenden Menschen erheb- lich benachteiligt sind - „Stadtumbau West“ Zur städtebaulichen Umstrukturierung von Gebieten, die z. B. aufgrund demographi- scher Entwicklungen von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten bedroht sind - „Städtebaulicher Denkmalschutz“ Zur Erhaltung und zukunftsweisenden Weiterentwicklung der baulichen und strukturellen Eigenart und Geschlossenheit von bau- und kulturhistorisch wertvollen Gebieten, insbe- sondere in historischen Stadtkernen. - „Kleinere Städte und Gemeinden“ Zur nachhaltigen Sicherung der Daseinsvorsorge und Stärkung zentralörtlicher Funktion kleinerer Städte und Gemeinden im Ländlichen Raum durch Kooperation mit Nachbar- gemeinden.

Zweck und Ziel der Förderung In vielen Kommunen ist ein Funktionsverlust der „zentralen Versorgungsbereiche“ zu be- obachten, insbesondere durch gewerblichen Leerstand. Als zentrale Versorgungsbereiche werden besonders Innenstadtzentren, vor allem in Städten mit größerem Einzugsbereich, Nebenzentren in Stadtteilen sowie Grund- und Nahversorgungszentren in Stadt- und Ortstei- len auch von kleineren Gemeinden bezeichnet.

Das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ soll zur Vorbereitung und Durchführung von Gesamtmaßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung dieser Bereiche als Standorte für Wirtschaft, Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und Leben dienen.

Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht!

Gegenstand der Städtebauförderung Die Städtebauförderung dient der Behebung städtebaulicher Missstände. Diese liegen nach § 136 Abs. 2 BauGB vor, „wenn ein Gebiet nach seiner Bebauung oder sonstigen Beschaf- fenheit den Anforderungen an gesunde und sichere Wohn- und Lebensverhältnisse wider-

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 6 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte spricht. Außerdem bestehen Missstände, „wenn ein Gebiet die Aufgaben, die ihm nach sei- ner Lage und Funktion obliegen, nicht ausreichend erfüllen kann.“1

Förderfähig sind:

° Kosten der Vorbereitung einer Stadterneuerungsmaßnahme, z. B. Kosten der Konzeptentwicklung und planerischen Vorarbeit, für Rahmenpläne und Gutachten, für Betroffenenbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit; ° Kosten der Bodenordnung, z. B. Grundstückserwerb, Umlegung, Enteignung; ° Kosten der Freilegung von Grundstücken, z. B. für die Beseitigung von baulichen Anlagen sowie für den Abbau von Bodenversiegelungen; ° Kosten der Erschließung, z. B. für die Herstellung neuer und Änderung vorhandener Straßen, Wege und Plätze, Grünanlagen und Wasserflächen; ° Kosten für die Modernisierung und Instandsetzung privater Gebäude (Zuschuss zu den berücksichtigungsfähigen Ausgaben als Kostenerstattung); ° Investitionen zur Profilierung und Standortaufwertung, wie z. B. Haus- und Hofflächenprogramme ° Errichtung oder Änderung von Gemeinbedarfseinrichtungen zur sozialen, Kulturellen oder verwaltungsmäßigen Betreuung der Bewohner des Gebietes; ° Die Einrichtung von Verfügungsfonds; ° Das Quartiers- bzw. Citymanagement.2

Antragsfristen Der Antrag ist spätestens bis zum 31. August jeden Jahres für das Folgejahr einzureichen.

Die Gemeinde Neuenkirchen beabsichtigt, auf Grundlage des Entwurfs des „Integrierten städtische Entwicklungskonzepts“ den entsprechenden Antrag im Jahr 2013 zu stellen.

Art und Höhe der Förderung Die Laufzeit des Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ beträgt voraussichtlich 8 Jahre.

Der Bund beteiligt sich an der Finanzierung der förderfähigen Kosten von Stadtumbaumaß- nahmen anteilig mit einem Drittel, analog dem Grundprogramm der Städtebauförderung. Die Bundesmittel sind durch gleiche Anteile von Landesmitteln und kommunalen Mitteln zu kom- plementieren.

Es ist also der Anteil der Bundesförderung in gleicher Höhe durch das Land Nordrhein- Westfalen und die Gemeinde Neuenkirchen gegen zu finanzieren.

1 Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Integrierte Handlungskonzepte in der Stadtentwicklung – Ein Leitfaden für Stadtplaner, MWEBWV Düsseldorf 2012 2 MWEBWV s. o.

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Antragsberechtigte und Antragsverfahren Antragsberechtigt sind Städte und Gemeinden. Der Antrag ist bei dem für die Städtebauför- derung zuständigen Landesministerium oder einer von ihm beauftragten Behörde (z.B. Bezirksregierung) zu stellen.

Wurde eine Stadt oder Gemeinde in das Förderprogramm aufgenommen, so können Eigen- tümer/Investoren, die im Sanierungs- oder Entwicklungsgebiet ein förderfähiges Vorhaben durchführen wollen, bei der Stadt oder Gemeinde eine Förderung beantragen.

Im Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ wird eine Förderung für private Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen allerdings nur gewährt, wenn das betreffende Gebäude als „ortsbildprägend“ einzustufen ist. Eine entsprechende Einzelaufstellung dieser Gebäude wäre im weiteren Verfahren zu erstellen. Außerdem ist von der Gemeinde Neuenkirchen ei- ne Modernisierungsrichtlinie aufzustellen und zu beschließen, in der die Förderungsmodalitä- ten verbindlich geregelt werden. Dies erfolgt allerdings erst nach Aufnahme in das Förder- programm.

Kombinierbarkeit mit anderen Fördermitteln Die Fördermittel des Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ können und sollen mit anderen Finanzierungs- und Fördermitteln kombiniert werden, wenn der Einsatz dieser ande- ren Mittel vorrangig erfolgt und die Finanzierung abgestimmt ist. Andere Finanzierungsmittel können sein: Mittel für

° Wohnungsbau und Wohnungsmodernisierung ° Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in den Kommunen ° Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur ° Denkmalschutz ° Umweltschutz und Altlastenbeseitigung

Rechtliche Grundlagen

° Baugesetzbuch (BauGB) in der jeweils gültigen Fassung, insbesondere die §§ 171a, 171b und 171d. ° Städtebauförderungsrichtlinien des Landes Nordrhein-Westfalen (StBauFR) in der jeweils gültigen Fassung. ° Grundsätze für den Einsatz und die Verwendung von Städtebauförderungsmitteln im Rahmen des Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ in der jeweils geltenden Fassung.

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2 Raumordnerische, landesplanerische und zentralörtliche Einordnung

2.1 Großräumliche Verflechtungen

Die nationalen und internationalen Verflechtungen der Gemeinde Neuenkirchen lassen sich aus der Konzeptstudie „europaregion-nordwest.de“ vom November 2005 ableiten. Diese Studie wurde vom BAW – Institut für regionale Wirtschaftsförderung GmbH im Auftrag der Industrie- und Handelskammern: Bremen, Bremerhaven, Oldenburg, Osnabrück-Emsland, Ostfriesland und Papenburg sowie Stade erstellt.

In dieser Studie werden die großräumigen Entwicklungsachsen im Nordwesten Deutsch- lands und der Bezug zu den Transeuropäischen Korridoren beschrieben. Aus diesem Grund sind die Aussagen auch für die Gemeinde Neuenkirchen relevant, wenn das Gemeindege- biet auch nicht im Wirkungsbereich der oben genannten Industrie- und Handelskammern liegt.

Die Erreichbarkeit und Anbindung des Gemeindegebietes von Neuenkirchen an diese Ver- kehrskorridore ist günstig (siehe nachstehende Ausführungen und Abbildungen zum RROP und LROP).

In der Konzeptstudie der Industrie- und Handelskammern wird darauf hingewiesen, dass:

'ihre großräumige Lage die Nordwest-Region für eine Rolle als Transfer- und Distributions- raum mit europaweiter Ausstrahlung prädestiniert. Der Infrastrukturausbau bietet die Chan- ce, diese Rolle mit größtmöglichem wirtschaftlichem Nutzen für die Region auszufüllen. Denn die Wirtschaftsgeographie Europas hat mit der Erweiterung der Europäi- schen Union (EU) nach Osteuropa entscheidende Veränderungen erfahren. Aufbauend auf ihren infrastrukturellen Stärken ergeben sich für die Nordwestregion neue Perspektiven in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den skandinavischen Ländern sowie den baltischen und mitteleuropäischen Beitrittsländern.

Schon heute durchziehen großräumige, multimodale Verkehrsachsen den Nordwesten. Zu- sammen mit den Seehäfen der Region erfüllen sie wichtige Funktionen in den von der EU ausgewiesenen „Transeuropäischen Netzen“ und stellen grenzüberschreitende Verbindun- gen zu den Wachstums- und Innovationsräumen Westeuropas: „blaue Banane“ sowie Nord- ost und Mittelosteuropas her.

Prägend für die großräumigen Lagequalitäten des Nordwestens sind bisher vor allem die Achsen entlang der A 1 als dem Hauptkorridor zwischen Skandinavien und dem Ruhrgebiet mit Fortsetzung nach Süddeutschland, Benelux und Frankreich; A 30/A 2 als Kerninfrastruk- tur eines transeuropäischen West-Ost-Korridors von der niederländischen Randstadt über die Grafschaft Bentheim und Osnabrück nach Hannover, Berlin und weiter bis nach War- schau und Moskau. Von zentraler Bedeutung für die verkehrliche Erschließung Nordwest- deutschlands, insbesondere für die Anbindung der nördlichen Teilräume an die vorgenann- ten Korridore sind die Verkehrsachsen entlang der A 31, die […] Ostfriesland und das Ems- land mit dem Ruhrgebiet verbindet.'

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Die Gemeinde Neuenkirchen liegt im Südwesten dieses zentralen Wachstums- und Innovati- onsraums innerhalb Europas. Der Ortskern Neuenkirchens liegt ca. 3 km vom BAB A 30 Zu- bringer B 70 und insgesamt rd. 10 km von der genannten Verkehrsachse West-Ost BAB A 30 / E 30 und deren Anschlussstelle „Rheine Nord“ entfernt. Über die BAB A 30 ist der An- schluss an die Verkehrsachse Nord-Süd BAB 31 über die Anschlussstelle Schüttorfer Kreuz nach rd. 13 km zu erreichen.

Dieses begünstigt grundsätzlich die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde Neuenkirchen und kann insbesondere ein schnelles Erreichen touristischer Ziele im Rahmen von Kurzzei- terholungen fördern.

Neuenkirchen

Transeuropäische Korridore Großräumige Entwicklungsachsen im Nordwesten 3

EUREGIO als Bestandteil des europäischen Verkehrsnetzes Im Oktober 2011 hat die EU Kommission beschlossen, ein europaweit einheitliches Ver- kehrsnetz aus Straßen, Schienenwegen, Flughäfen und Schifffahrtskanälen (TEN-V) in Eu- ropa zu schaffen. Das TEN-V besteht aus zwei Ebenen: einem enger gefassten Kernnetz, das bis 2030 fertig gestellt sein soll und dem Gesamtnetz, dessen Fertigstellung bis 2050 vorgesehen ist. Ausgabenpolitische Priorität genießt das Kernnetz, das alle wichtigsten Ver- bindungen und Knotenpunkte umfasst.

Es wird durch 10 Verkehrskorridore gebildet, die jeweils mindestens drei Verkehrsträger, drei Mitgliedstaaten und zwei grenzüberschreitende Regionen umfassen. Die Korridore bilden die Grundlage für den koordinierten Ausbau der Infrastruktur, um den Verkehr innerhalb Europas effizienter zu gestalten und seine negativen Effekte auf die natürliche Umwelt zu verringern. Vorrangig ist dabei die Beseitigung von Infrastrukturengpässen.

3 Konzeptstudie „europaregion-nordwest.de“

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Einen zentralen Korridor im Kernnetz bildet der West-Ost-Korridor, der von Liverpool über Birmingham/Manchester, Amsterdam/Rotterdam, Hannover, Berlin und Warschau bis zur Grenze nach Weißrussland verläuft.

Im Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und Deutschland führt er durch das Gebiet der EUREGIO, einem Zusammenschluss von 130 niederländischen und deutschen Landkreisen, Städten und Gemeinden. Die Fläche umfasst rund 13.000 km² mit 3,4 Millionen Einwohnern.

Die EUREGIO verfügt über ein dichtes Straßen- und Schienennetz sowie den Twente Kanal auf der niederländischen sowie den Dortmund-Ems-Kanal und den Mittellandkanal auf der deutschen Seite. Konkret befinden sich in der EUREGIO 7 Autobahnen, 6 Bun- des‐/Nationalstraßen, 5 längere Strecken im Schienennetz sowie 4 Strecken im Wasser- straßennetz, die verkehrliche Relevanz für den West-Ost-Korridor besitzen.4

Trimodale Verkehrsinfrastruktur im Gebiet Euregio

Die Gemeinde Neuenkirchen liegt unmittelbar an diesem West-Ost-Korridor und ist somit sehr gut an die überregionalen Verkehrswege Autobahn, Schienenverkehr und Wasserstra- ße angebunden.

4 Studie QuickScan West-Ost-Korridor Dez 2011

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Ems-Achse Nördlich an die Gemeinde Neuenkirchen grenzt auf nieder- sächsischer Seite der Entwicklungsraum Ems-Achse. Die Ems-Achse ist eine verkehrliche und wirtschaftliche Entwick- lungsachse, die über den Seehafen Emden, die Autobahn 31, die Schienenstrecke Ruhrgebiet-Emden und den Dort- mund-Ems-Kanal europäische Ballungs- und Wirtschaftszen- tren miteinander verbindet. Diese Ems-Achse hat unmittelba- re Verbindung mit dem Ost-West-Korridor.

Ziel der Wachstumsregion Ems-Achse ist die Profilierung ei- ner gemeinsamen Wirtschaftsregion Ems-Achse bei gleich- zeitiger Stärkung des Wirtschaftswachstums und Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen. Dies geschieht über die Entwicklung von Projekten und die Verbesserung der Kom- munikation zwischen den Unternehmen mit dem Ziel, das vorhandene Wissen zu bündeln und alle am Wirtschaftspro- Neuenkirchen zess Beteiligten zu vernetzen.

Ems-Achse

Hierbei profitiert die Wirtschaftsregion Ems-Achse von der engen und vertrauensvollen Zu- sammenarbeit zwischen Unternehmen, Kommunen und Hochschulen, um Entscheidungs- wege kurz zu halten und einen Technologie- und Wissenstransfer zu beschleunigen.5 Ver- bindungen zum Kreis Steinfurt auf nordrhein-westfälischer Seite ergeben sich unter anderem durch das interkommunale Gewerbegebiet „Holster Feld“ der Stadt Rheine und der nördlich von Neuenkirchen gelegenen Gemeinde Salzbergen.

2.2 Landesentwicklungsprogramm (LEPro) und Landesentwicklungsplan (LEP) NRW –

Der derzeit gültige Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW) wurde 1995 aufgestellt. Daneben besteht noch der LEP 'Schutz vor Fluglärm' in der Bekanntmachung von 1998. Das ursprünglich 1974 aufgestellte, 1989 zuletzt geänderte Landesentwicklungs- programm (LEPro) ist am 31.12.2011 ausgelaufen.

Vor diesem Hintergrund und aufgrund neuerer Rechtsgrundlagen und Rechtsprechung sowie veränderten Rahmenbedingungen (insbesondere Demographischer Wandel, Klimawandel) ist die Erarbeitung eines neuen umfassenden Landesentwicklungsplans für Nordrhein- Westfalen beabsichtigt. Der LEP wird auch neue politische Zielsetzungen u.a. zur flächen- sparenden Siedlungsentwicklung und zur Umstellung der Energieversorgung auf erneuerba- re Energien in raumordnerische Grundsätze und Ziele umsetzen.

Vor diesem Hintergrund hat die Landesregierung am 27.03.2012 beschlossen, zunächst den Entwurf eines sachlichen Teilplans 'Großflächiger Einzelhandel' zu erarbeiten. Die vorgezo-

5 www.emsachse.de

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 12 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte gene Erarbeitung raumordnerischer Festlegungen zu diesem Sachbereich ist erforderlich, da seit Auslaufen des Landesentwicklungsprogramms Ende 2012 auch die Regelungen des § 24a LEPro zum großflächigen Einzelhandel entfallen sind und in Nordrhein-Westfalen keine anderen landesplanerischen Regelungen hierzu bestehen.

Entwurf des sachlichen Teilplans Großflächiger Einzelhandel Hierzu wird von der Landesregierung wie folgt ausgeführt: „Es besteht ein breiter Konsens, dass landesplanerische Regelungen zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels zeitnah notwendig sind, um die Innenstädte zu stärken und das "zentrenschädliche Bauen auf der grünen Wiese" zu verhindern. … Da die Erarbeitung eines Entwurfs für einen neuen umfassenden Landesentwicklungsplan von der Landesregierung wegen der anstehenden Neuwahlen unterbrochen wurde, hat das Kabinett am 17.04.2012 den Entwurf eines sachlichen Teilplans zum großflächigen Einzel- handel gebilligt und entschieden, dass zu diesem Planentwurf ab Juni diesen Jahres ein breites Beteiligungsverfahren durchgeführt wird. In einer viermonatigen Beteiligungsfrist wird dabei allen Kommunen, ca. 200 weiteren Beteiligten und der allgemeinen Öffentlichkeit Ge- legenheit zur Stellungnahme gegeben.

Die mit dem Kabinettbeschluss vorliegenden „in Aufstellung befindlichen Ziele“ sind gemäß § 4 Raumordnungsgesetz (ROG) als sonstige Erfordernisse der Raumordnung in der Abwä- gung und bei Ermessensentscheidungen bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnah- men zu berücksichtigen.

Mit dem nun im Entwurf vorliegenden Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen – Sach- licher Teilplan Großflächiger Einzelhandel – sollen Einzelhandelsgroßprojekte auf geeignete Standorte gelenkt werden. Grob vereinfacht ausgedrückt wird folgendes geregelt:

- Große Einzelhandelsvorhaben setzen eine regionalplanerische Ausweisung als Sied- lungsraum voraus. Dabei sind die im Regionalplan dargestellten Bereiche für gewerbli- che und industrielle Nutzungen zukünftig für große Einzelhandelsvorhaben tabu.

- Die Kommunen können große Einzelhandelsvorhaben in der Regel nur noch in den zentralen Versorgungsbereichen (Innenstädte, Stadt- bzw. Ortsteilzentren) planen. Die Größe der Einzelhandelsgroßprojekte soll dabei so gewählt werden, dass andere Innen- städte oder örtliche Zentren nicht erheblich beeinträchtigt/ massiv geschwächt werden.

- Zur Sicherung der Nahversorgung und für Einzelhandelsgroßvorhaben mit nicht zentren- relevanten Sortimenten, wie z.B. Möbelhäuser oder Baumärkte, sind Ausnahmen vorge- sehen. Dabei wird die Größe der zentrenrelevanten Randsortimente jedoch beschränkt. Ergänzend wird den Kommunen – als Grundsatz – nahegelegt, auch die Gesamtgröße dieser Einzelhandelsgroßvorhaben zu beschränken.

- Vorhandene große Einzelhandelsvorhaben außerhalb von zentralen Versorgungsberei- chen sind zukünftig in der Regel auf den genehmigten Bestand zu begrenzen.

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- Zentrenschädliche Ansammlungen von kleineren Einzelhandelsvorhaben sollen von den Kommunen begrenzt werden; die Entstehung solcher sogenannter Einzelhandelsagglo- merationen soll verhindert werden.

- Schließlich wird die Regionalplanung aufgefordert, regionale Einzelhandelskonzepte in ihrer Planung zu berücksichtigen. …

Gemäß § 11 Abs. 3 ROG wird dem sachlichen Teilplan Großflächiger Einzelhandel eine zu- sammenfassende Erklärung beigefügt, aus der hervorgeht, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung in dem Aufstellungsverfahren be- rücksichtigt wurden und aus welchen Gründen der Plan nach Abwägung mit den geprüften in Betracht kommenden anderweitigen Planungsalternativen gewählt wurde. Außerdem werden in der zusammenfassenden Erklärung die im Rahmen der Überwachung der Auswirkungen auf die Umwelt durchzuführenden Maßnahmen angegeben.

Der Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen - Sachlicher Teilplan Großflächiger Ein- zelhandel wird als Rechtsverordnung aufgestellt. Der Sachliche Teilplan wird mit der Ver- kündung im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen rechtswirksam. ….“ 2.3 Regionalplan Münsterland (früher GEP – Teilabschnitt Münsterland)

Der geltende Regionalplan Münsterland (früher: GEP-Teilabschnitt Münsterland) ist ein regi- onaler Entwicklungsplan, der sich zeichnerisch (im Maßstab 1:50.000) und textlich mit den Themen Siedlung, Freiraum, Ver- und Entsorgung, der Gewinnung von Bodenschätzen, dem Verkehr und der Windenergienutzung auseinandersetzt. Flächendeckend umfasst der Regi- onalplan Münsterland die kreisfreie Stadt Münster sowie die Kreise Borken, Coesfeld, Stein- furt und Warendorf.

Der Regionalplan als raumplanerisches Gesamtkonzept für das Münsterland wurde auf der Grundlage des damals geltenden Gesetzes zur Landesentwicklung NRW (Landesentwick- lungsprogramm LEPro) und des Landesentwicklungsplans NRW (LEP) erarbeitet und ist seit 1998 wirksam. Er stellt die regionalen "Ziele und Grundsätze der Raumordnung und Landes- planung" für die Entwicklung des Münsterlandes dar. Gleichzeitig wirkt er auch als land- schaftlicher und forstlicher Rahmenplan.

Ziele und Grundsätze Die textlichen und zeichnerischen "Ziele" sind von den Behörden des Bundes und des Lan- des, den Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie von öffentlichen Planungsträgern bei allen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen (§ 4 Raumordnungsgesetz) und bei der kommunalen Bauleitplanung (§ 1 Abs. 4 Baugesetzbuch (BauGB) und § 34 Landespla- nungsgesetz (LPlG)) zu beachten. Das heißt, eine Abwägung der Ziele ist nicht möglich. Die "Grundsätze" müssen von den Planenden im Rahmen der Abwägung berücksichtigt werden.

Darstellungen für die Gemeinde Neuenkirchen Relevante Darstellungen für die Gemeinde Neuenkirchen sind:

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- Wohnsiedlungsbereiche für die Ortslagen Neuenkirchen und St. Arnold - Gewerbe und Industrieansiedlungsbereiche südlich der Ortslage am Burgsteinfurter Damm (B 70) und nördlich der Ortslage beiderseits der Salzbergener Str. (K 66) - Waldbereiche: Dargestellte Waldbereiche ziehen sich als Streifen von Nordwesten (nordwestlich des Offlumer Sees) entlang des Haarwegs nach Südosten bis St. Arnold. - Wasserflächen: Offlumer See und Baggerseen in St. Arnold - Alle weiteren Flächen sind als Agrarbereiche dargestellt - Bereiche zum Schutz der Gewässer westlich und südlich an die Ortslage angrenzend einschließlich drei Wasserwerke - Erholungsbereiche westlich der Ortslage - Bereiche zum Schutz der Landschaft - Nördlich der Ortslage Neuenkirchen im Bereich Landersum ist ein weiterer Bereich zum Schutz der Landschaft dargestellt, weiterhin finden sich auch hier vereinzelte Waldflä- chen, Bereiche zum Schutz der Gewässer, Erholungsbereiche und Windeignungsberei- che Nr. ST 13 und ST 67. - Die B 70 (n) und die B 499 werden als Straßen für den vorwiegend überregionalen regi- onalen Verkehr dargestellt.

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Ausschnitt Regionalplan Münsterland 2010 (ohne Maßstab)

2.4 Landschaftsplan XVI Neuenkirchen/Wettringen

Der Kreis Steinfurt hat in seinem Kreisgebiet 21 Landschaftspläne aufzustellen. Der Gel- tungsbereich eines Landschaftsplanes erstreckt sich dabei nur auf den baulichen Außenbe- reich. Das heißt, dass er in der Regel nur Aussagen für Flächen außerhalb des Geltungsbe- reiches der Bebauungspläne und außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile trifft.

Eine Übersicht über die Landschaftspläne im Kreis und den aktuellen Verfahrensstand zeigt die folgende Abbildung.

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Quelle: Geodatenserver Kreis Steinfurt 2012

Übersicht über die Landschaftspläne im Kreis Steinfurt (Geodatenserver Kr. Steinfurt)

Zurzeit existiert noch kein Landschaftsplan für das Gemeindegebiet von Neuenkirchen. Es ist allerdings vorgesehen, in absehbarer Zeit einen Landschaftsplan aufzustellen, sobald die Arbeiten an den Landschaftsplänen I bis VII weitgehend abgeschlossen sind. Der Land- schaftsplan wird neben der Gemeinde Neuenkirchen auch das Gemeindegebiet von Wettrin- gen einschließen.

2.5 LEADER

Der Begriff LEADER steht für die Abkürzung von: “Liaison Entre Actions de Développement de l‘Èconomie Rurale” Das heißt: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.

LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union mit dem Ziel, „ländlich geprägte Regionen als eigenständige Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsräume zu stärken“.

Als Region gilt dabei der Zusammenschluss mehrerer Gemeinden, die auf verschiedenen Handlungsfeldern wie zum Beispiel Tourismus, Energie, Kultur, Landwirtschaft für ihre Regi- on Ideen und daraus konkrete Projekte entwickeln.

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Im Wettbewerb der Regionen in Nordrhein-Westfalen schaffen es nur die Besten, in das LEADER-Förderprogramm zu kommen und damit 1,6 Millionen Euro Fördermittel zu erhal- ten. Zusammen mit der gleichen Summe aus der Kofinanzierung stellt ein solcher Betrag gleichermaßen eine Chance wie auch Herausforderung für zukunftsweisende Ideen dar.

Unter anderen hat für den Förderungszeitraum 2007 – 2013 die Region „Steinfurter Land“ die Aufnahme in das Förderprogramm geschafft. Träger der LEADER Projekte ist die „Lokale Aktionsgruppe (LAG) Steinfurter Land e. V.“ gegründet im Mai 2007.

Folgende Projekte, die auch die Gemeinde Neuenkirchen betreffen, wurden initiiert:

- Barrierefreiheit in den Orten , , , Neuenkirchen und Wettringen (2008 – 2010) Durch den demografischen Wandel werden vermehrt Menschen mit Mobilitätsein- schränkungen in den Dörfern des ländlichen Raumes leben. Hier ist insbesondere der vermehrte Einsatz von Rollatoren zu nennen. Um damit entstehenden infrastrukturel- len Barrieren entgegen zu wirken, sind bauliche Maßnahmen erforderlich. Barriere- freiheit „sieht man nicht", sie erhöht dennoch spürbar die Lebensqualität im ländlichen Raum - ob für Menschen mit Rollatoren, Rollstuhlfahrern oder mit Kinderwagen.

- Bahnradeln nördliches Münsterland - Bahnradweg Coesfeld-Rheine Die stillgelegte Bahntrasse Lutum-Rheine wird durch die Kreise Steinfurt und Coes- feld im Rahmen des Alleenförderprogrammes des Landes zu einem Radweg umge- baut und verbindet die Zentren Coesfeld und Rheine quer durch die LEADER- Regionen Baumberge und Steinfurter Land. Anrainerkommunen sind: Rheine - Neu- enkirchen - Wettringen - Steinfurt - Horstmar - Laer - Rosendahl - - Coes- feld. Die Gesamtstrecke beträgt rund 40 Kilometer und verläuft überwiegend stei- gungsfrei durch die münsterländische Kulturlandschaft.

Das Projekt wurde neben LEADER über mehrere andere Bausteine finanziert, zum Beispiel durch Dorferneuerungsmittel für touristische Infrastruktur oder durch Mittel der NRW-Stiftung für die Information über die Bahngeschichte. Des Weiteren wurde ein Großteil der Aktionen rund um den neuen Radweg ehrenamtlich entwickelt und getragen, beispielsweise durch Maßnahmen von Heimat- und Eisenbahnfreunden.

- My.Festival Jugendliche aus der Region organisierten 2011 zum 7. Mal mit über 70 Helfern das alternative Musikfestival „My.Festival" in Neuenkirchen, was von Jugendlichen aus der gesamten Region von Münster bis Nordhorn besucht wird (700 -1.000 Personen, zwei Tage lang). Es wird jedes Jahr über verschiedene Sponsoren, Spenden und Ein- trittspreise finanziert.

In diesem Jahr sollte das Festival zum ersten Mal auf Aktionen aus dem Bereich „Vernetzung der Jugendkultur in der Region" ausgeweitet werden. Hierfür sollte ne- ben der Musikbühne eine neue zweite Lese- und Aktionsbühne eingesetzt werden, auf der jeder begabte Jugendliche aus der Region seine Talente präsentieren kann.

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Auch das Thema „Heimat" sollte durch Stände regionaler Initiativen und Anbieter mit einbezogen werden.

- Solarkataster Steinfurter Land (2011 – 2012) Mit einem Kataster sollen die Solarpotenziale der Region optimal erschlossen wer- den. Zudem soll das Kataster vor dem Hintergrund möglicher Auftragsvergaben an ansässige Unternehmen zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung beitragen.

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3 Ausgangslage – Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken

3.1 Siedlungs- und Nutzungsstruktur

3.1.1 Gesamtgemeindliche Siedlungs- und Nutzungsstruktur

Die Gemeinde Neuenkirchen weist eine bipolare Siedlungsstruktur auf, in der die zusam- menhängend und kompakt bebauten Ortslagen des Hauptortes Neuenkirchen sowie des Ortsteils St. Arnold gut im Ortsbild ablesbar sind.

Im Hauptort Neuenkirchen befinden sich alle wesentlichen öffentlichen und privaten Versor- gungs- und Dienstleistungsangebote gemäß der regionalplanerischen Funktionszuweisung als Grundzentrum. Allerdings befinden sich im unmittelbaren Umfeld des Geschäftszentrums bzw. der Fußgängerzone derzeit keine nennenswerten Entwicklungsflächen. Das ehemalige „Hecking-Gelände“ ist der einzige zentral gelegene Erweiterungsbereich für eine Ergänzung des zentralen Versorgungsbereichs.

Im Ortsteil St. Arnold ist eine Nahversorgungsinfrastruktur lediglich in Ansätzen vorhanden. Hier befindet sich auch das bischöfliche Arnold-Janssen-Gymnasium.

Darüber hinaus finden sich innerhalb des Gemeindegebiets die ländlich bzw. landschaftlich geprägten Ortsteile bzw. Bauernschaften:

- Landersum im Norden: räumlich getrennt von der Ortslage Neuenkirchen durch den Thieberg. Bauerschaft mit überwiegend vereinzelt liegenden Hofstellen, der Siedlungs- schwerpunkt ist als Straßendorf ausgeprägt. - Sutrum Harum im Osten der Ortslage: in den an die Ortslage angrenzenden Bereichen dicht besiedelt, ansonsten ausgeprägt als Bauerschaft mit vereinzelt liegenden Hofstel- len ohne deutlichen Siedlungsschwerpunkt. - Offlum im Westen der Ortslage: grenzt direkt an die Ortslage an mit entsprechend dich- ter Siedlungsstruktur. Im Außenbereich Bauernschaft mit Einzelgehöften.

Die Ortsmitte von Neuenkirchen ist mit den bereits aus großer Entfernung sichtbaren Dop- peltürmen der neoromanischen St.-Anna-Kirche klar ablesbar. Sowohl die Ortslage von Neuenkirchen als auch von St. Arnold sind aufgrund der kompakten Siedlungskörper deutlich erkennbar. Allerdings ist die Entfernung zwischen dem Hauptort Neuenkirchen und dem Ortsteil St. Arnold mit ca. 3 bis 4 km relativ groß. Da es hier keine regelmäßige ÖPNV- Verbindung gibt, stellt dies für weniger mobile Bevölkerungsgruppen teilweise ein Erreich- barkeitsproblem dar.

Die Siedlungsstruktur ist insgesamt sehr übersichtlich: Die unterschiedlichen Nutzungszonie- rungen Zentrum/Urbanität, Wohnsiedlungsbereiche, Gewerbegebiete und Bauernschaften sind gut im Ortsbild ablesbar.

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Unmittelbar südwestlich der Ortslagen verläuft die naturräumlich sehr interessante „Münster- ländische Kiessandrinne“, die in sehr kurzer Entfernung zur Ortsmitte ein großes Naherho- lungs- und Freizeitpotential bietet.

Wesentliche Elemente der Siedlungsstruktur im Gemeindegebiet

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3.1.2 Geschichtliche Entwicklung

Die ursprüngliche Bezeichnung des heutigen Ortskerns ist Snedwinkel oder auch Snedwin- kela, was so viel wie „Schnittwinkel“ bedeutete und wohl von der Lage zwischen den Gauen Bursibant und Skopingau herrührt. Zu dieser Zeit gehörte die Bauernschaft Snedwinkel poli- tisch und kirchlich zu Rheine.

Seine erste urkundliche Erwähnung findet Neuenkirchen im Jahr 1247, in welcher Bischof Ludolf von Münster den dortigen Bauernschaften gestattet, eine „Neue Kirche“ in Snedwinkel zu bauen, worauf der Name Neuenkirchen zurückgeht. Aus dem älteren, u.a. auf Karten überlieferten Namen Nyenkerken entwickelte sich die heutige Dialektform Nienkiärken.

Der Bau der Hafenstation Clemenshafen im Jahr 1731 am münsterschen Max-Clemens- Kanal markiert den Beginn wirtschaftlichen Aufschwungs. In späteren Jahren verfiel der Ka- nal.

Ortsplan Neuenkirchen von 1597

Der historische Ortsgrundriss – insbesondere der zentral gelegene Kirchring – ist auch heute noch im Ortsbild von Neuenkirchen abzulesen.

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Die Textilwirtschaft in Neuenkirchen6 Prägendes Element der Geschichte Neuenkirchens ist die Leinenweberei und der damit ein- hergehende Handel und die später entstehende Textilindustrie. Bereits aus den Jahren 1720 – 1743 existieren Listen aus Harlem/Holland über die Mitglieder der westfälischen „Boos“ (Brüderschaft – Unterstützung bei Krankheit und Not) in denen auch sieben Weber aus Neu- enkirchen aufgeführt sind. Leinen, dass seit Jahrhunderten im Münsterland hergestellt wur- de, wurde nicht nur für den Eigenbedarf gesponnen und gewebt. Hausweber verkauften das überschüssige Gewebe – mit der Zeit fanden sich auch Männer die das ganze Jahr über webten und zur Erzielung besserer Preise den Leinenstoff direkt auf den Holländischen Märkten wie in Amsterdam, Rotterdam oder Alkmaar zu verkaufen. Diese sog. „Packenträ- ger“ – sie trugen bis zu 40 kg Gewebe auf dem Rücken – bildeten den Ausgangspunkt für einen regen Textilhandel mit Holland der in den späteren Jahren von Handelsfirmen im gro- ßen Stil betrieben wurde. So waren im Jahr 1742 von den 103 Männern auf der Aushe- bungsliste der vier Bauernschaften 17 wegen „Handels“ in Holland.

1785 wurde von Neuenkirchener Kaufleuten die Einrichtung einer „Legge“, wie sie in der Os- nabrücker Gegend zur Qualitätssicherung der produzierten, bzw. verarbeiteten Leinengewe- be, bereits bestand, beantragt. Es kam allerdings nicht dazu, zumal das Leggenwesesn un- ter der französischen Herrschaft im Jahr 1810 abgeschafft wurde.

Ansicht Neuenkirchen von 1809

Großhandelskaufleute aus Neuenkirchen hatten feste Niederlassungen in den Niederlanden und hatten feste Lieferanten (Hausweber) und auch Faktoreien in anderen Gemeinden (Wettringen, usw.) die den Webern das Garn lieferten und die fertigen Waren wieder abnahmen.

Die Bedeutung des Leinenhandels für Neuenkirchen zeigt ein Vergleich zu den anderen Gemeinden des Altkreises Steinfurt, wonach nicht annähernd so viele Leinenhändler wie in

6 Entnommen und zusammengefasst aus: 750 Jahre Neuenkirchen – Beiträge zur Geschichte der Gemeinde: Vom Packenträger bis zur Textilindustrie (S. 157 ff.)

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Neuenkirchen zu finden sind. Im Jahr 1821 befassten sich 34 Firmen oder Händler aus Neu- enkirchen mit dem Leinenhandel zum Vergleich waren dies in Emsdetten 4, Wettringen 1, Rheine und Ochtrup hatten keine Firmen gemeldet.

Mit Einzug der Baumwolle, die den Leinenstoff zunehmend verdrängte ging auch der Lei- nenhandel zurück – der letzte Packenträger meldete 1853 sein Gewerbe ab.

Mit zunehmender Industriealisierung wurden die Hauswebereien durch Textilfabriken, die Baumwollfäden und –Stoffe herstellten verdrängt. Die zwei ersten Fabriken, die nicht aus- schließlich Leinenstoff herstellten fanden sich bereits im Jahr 1821 in Neuenkirchen, die ers- te Spinnmaschine wurde 1824 aufgestellt, die ersten Schnellwebstühle, die noch nicht voll- automatisch aber viermal schneller als Handwebstühle arbeiteten wurden 1835 aufgestellt. Im Jahr 1839/40 sollen sich bereits 100 Webstühle in Fabriken befunden haben. 1875 ergab eine Zählung bereits 362 Webstühle und 184 Spindeln.

Fa. Hecking Haupteinfahrtstor (Foto: MZ v. 30.11.2009 (Archiv)

In den 1970er Jahren waren noch bis zu 1.000 Menschen in der Neuenkirchener Textilin- dustrie beschäftigt (Münstersche Zeitung v. 26.08.2009) bis dann der wirtschaftliche Nieder- gang dieses Wirtschaftszweiges schließlich nur noch die Fa. J. Hecking, vielmehr der Nach- folgebetrieb „Deotexis“ übrig blieb, der nach mehr als 150-jähriger Tradition für immer seine Tore schließt. Die letzten 118 verbliebenen Arbeitsplätze in der Textilindustrie sind im Jahr 2009 ausgelaufen.

Durch die Entwicklung der Textilindustrie des 19. Jahrhunderts ist in Neuenkirchen die Um- strukturierung von einem rein landwirtschaftlich geprägten Ort zu einer industriell geprägten Gemeinde vollzogen worden. Viele Bürger, die hier einen Arbeitsplatz fanden waren dadurch in der Lage in ihrem Heimatort zu bleiben und mussten nicht, wie viele andere, aus wirt- schaftlichen Gründen abwandern.

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3.1.3 Bauleitplanung

Flächennutzungsplanung Der Flächennutzungsplan (FNP) umfasst das gesamte Gemeindegebiet von Neuenkirchen und stellt in Grundzügen die geplante Nutzung der Gemeindefläche dar. Die Aussagen die- ses Plans beziehen sich auf die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung für einen längeren Zeitraum (in der Regel zwischen 10 und 15 Jahren) und kennzeichnen somit die städtebauli- chen Zielvorstellungen der Gemeinde. Der aktuelle Flächennutzungsplan stammt aus dem Jahr 1978 aufgestellt und erfährt zurzeit seine 40. Änderung.

Für den gesamten Ortskernbereich sind im wirksamen Flächennutzungsplan gemischte Bau- flächen dargestellt. Diese Darstellung ist die Grundlage für die zentralörtlichen Versorgungs- funktionen, die hier im Ortskern ihren Standort finden sollen.

Ausschnitt aus dem wirksamen Flächennutzungsplan (ohne Maßstab)

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Bebauungspläne Während der Flächennutzungsplan als vorbereitender Bauleitplan die städtebauliche Ent- wicklung nach Art der Nutzung für das gesamte Gemeindegebiet darstellt, regeln die Bebau- ungspläne konkret die zulässige Art der Nutzung, das Maß und die Anordnung der Bebau- ung, die Erschließung von Grundstücken und die Grünordnung für ein begrenztes Teilgebiet der Gemeinde.

Annähernd der gesamte Ortskernbereich ist von rechtsverbindlichen Bebauungsplänen überplant. Die ehemals gewerblich-industriell genutzten Bereiche im Ortskern sind derzeit nach § 34 BauGB zu beurteilen („im Zusammenhang bebaute Ortsteile). Für das ehemalige „Hecking-Gelände“ wird derzeit der Bebauungsplan Nr. 67 aufgestellt.

Übersicht B-Pläne (ohne Maßstab)

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3.1.4 Baudenkmale

Im Ortskern von Neuenkirchen befinden sich neben der St.-Anna-Kirche drei weitere Gebäu- de, die in der gemeindlichen Denkmalliste eingetragen sind:

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Ergebnis der SWOT-Analyse zu Siedlungs- und Nutzungsstruktur:

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3.2 Einzelhandel

Haushaltsbefragung (2010) Im Juni 2010 ist in der Gemeinde Neuenkirchen im Rahmen des LEADER-Projektes „Stär- kung von Grundzentren“ eine Haushaltsbefragung zum Kaufverhalten und zur Freizeitsituati- on in acht Grundzentren des Steinfurter Lands durchgeführt worden.

Die Ergebnisse der Haushaltsbefragung zeigen, dass ein Teil der Neuenkirchener Kaufkraft in andere Gemeinden abfließt, insbesondere in das benachbarte Mittelzentrum Rheine, aber auch in die Oberzentren Münster und Osnabrück.

Kommunales Einzelhandels- und Zentrenkonzept (2012) Die Gemeinde Neuenkirchen hat im Jahr 2008 ein kommunales Einzelhandels- und Zentren- konzept erarbeiten lassen. Die letzte Fortschreibung datiert vom März 2012 und berücksich- tigt bereits die Ergebnisse der Haushaltsbefragung. Der Rat der Gemeinde Neuenkirchen hat dieses Konzept im Sinne eines „politisch gestützten Fachbeitrags als grundlegende und stra- tegische Arbeitsbasis für die Bauleitplanung und den Stadtentwicklungsprozess“ beschlos- sen. Hieraus können alle für das ISEK relevanten Informationen und Angaben zum Einzel- handel entnommen werden.

Die Bestandssituation des Einzelhandels im Ortskern von Neuenkirchen ist nach dem Ein- zelhandels- und Zentrenkonzept durch eine kleinflächige Verkaufsflächenstruktur gekenn- zeichnet:

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„Über 80 % der Betriebe haben eine Verkaufsfläche (VK) von unter 200 m², rund 60 % nur von unter 100 m² VK. Gleichzeitig teilen sich über 60 % der Verkaufsfläche nur acht betriebe (Nahversorgungsbetriebe und Fachmärkte), die sich überwiegend im nördlichen Zentrums- bereich befinden.“

Im Einzelhandels- und Zentrenkonzept ist auch der zentrale Versorgungsbereich im Ortskern von Neuenkirchen räumlich festgelegt:

In der städtebaulich-funktionale Bewertung des Ortszentrums Neuenkirchen kommt der Gut- achter zu dem Ergebnis, dass „sich das Ortszentrum im Bereich der Fußgängerzone städte- baulich attraktiv zeigt, da verschiedene Wegebeziehungen möglich sind und auch die Mög- lichkeit von Rundläufen besteht. Die nur wenigen Leerstände im Ortszentrum sind aus fach- gutachterlicher Sicht nicht als problematisch einzustufen. Neben einer überwiegend kleintei- ligen Verkaufsflächenstruktur besteht eine gelungene Einbindung großflächiger Frequenzbe- triebe des kurzfristigen Bedarfsbereichs. Hervorzuheben ist zudem der hohe Anteil der Zen- tren- und nahversorgungsrelevanten Sortimente im Ortszentrum von Neuenkirchen, der ge- samtgemeindlich einen Anteil von rd. 47 % erreicht.“

Zusammenfassend kommt das Einzelhandels- und Zentrenkonzept zu der Einschätzung, „dass die Gemeinde Neuenkirchen hinsichtlich ihrer aktuellen Einzelhandelsstruktur über ei- ne gute Ausgangsbasis für eine Stärkung der vorhandenen Standorte verfügt. Insbesondere eine mögliche Einzelhandelsentwicklung auf der Fläche Hecking kann für das Ortszentrum von Neuenkirchen eine Chance zur aktiven Weiterentwicklung sein.“

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Ergebnis der SWOT-Analyse zum Einzelhandel:

3.3 Gewerbe / Wirtschaft / Arbeitsmarkt

Die Wirtschaftsstruktur in der Gemeinde Neuenkirchen wird dargestellt durch die Anzahl der „sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort“ nach Wirtschaftsbereichen. Dieser Wert stellt die Anzahl der Arbeitsplätze in der Gemeinde Neuenkirchen in den Wirtschaftsbe- reichen: - Land- und Forstwirtschaft, Fischerei - Produzierendes Gewerbe - Handel, Gastgewerbe, Verkehr und - Sonstige Dienstleistungen

Um einen Eindruck über die Entwicklung der Wirtschaftsstruktur in der Gemeinde Neuenkir- chen zu gewinnen werden in der folgenden Abbildung die absoluten Zahlen der Beschäftig- ten aus den Jahren 2008 – 2012 dargestellt.

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Deutlich wird die starke Bedeutung des Produzierenden Gewerbes als Arbeitgeber in der Gemeinde Neuenkirchen. Grundsätzlich nimmt die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in allen Wirtschaftsbereichen zu. Land- Forstwirtschaft und Fischerei bewegen sich dabei auf einem niedrigen aber stabilen Niveau – insbesondere in der Landwirtschaft werden die überwiegende Zahl der Betriebe selbstständig geführt. Grundsätzlich verläuft die Entwicklung der Arbeitsplätze im dargestellten Zeitraum in den Dienstleistungsbereichen po- sitiv: Handel, Gastgewerbe, Verkehr +16%, Sonstige Dienstleistungen +7%. Einzig der Wirt- schaftsbereich Produzierendes Gewerbe hat von 2008 auf 2009 einen starken Einbruch zu verzeichnen, der zurückzuführen ist auf die Schließung des Hecking Nachfolgebetriebs „Deotexis“. Seit 2009 ist in diesem Bereich auch eine Zunahme der Arbeitsplätze zu ver- zeichnen, die 2012 allerdings noch nicht das Niveau von 2008 erreicht hat.

Zum Vergleich wird die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Neuenkirchen der Wirtschafts- struktur des Kreises Steinfurt gegenübergestellt. Hierzu wird der relative Anteil der sozialver- sicherungspflichtig Beschäftigten in den Wirtschaftsbereichen in Prozent ermittelt.

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Im Vergleich zur durchschnittlichen Wirtschaftsstruktur des Kreises Steinfurt sind in der Gemeinde Neuenkirchen überdurchschnittlich viele Arbeitnehmer im produzierenden Sektor beschäftigt. Gleichzeitig zeigt aber die zeitliche Entwicklung eine Angleichung der Struktur: in Neuenkirchen ging die Zahl der Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe leicht zurück, im Kreis Steinfurt stieg diese durchschnittlich etwas an – die Anzahl der Beschäftigten in Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Sonstige Dienstleistungen nahm in Neuenkirchen zu, im Durchschnitt des Kreis Steinfurt ging diese leicht zurück.

Als Fazit für die Wirtschaftsstruktur in der Gemeinde Neuenkirchen lässt sich einerseits die überdurchschnittlich starke Bedeutung des Produzierenden Gewerbes herausstellen. Diese Position gilt es zu stärken und weiter auszubauen. Andererseits stellt die Entwicklung und der Vergleich zum Kreis Steinfurt das Entwicklungspotential des gesamten Dienstleistungs- sektors dar, der zur Zeit im Vergleich zum Kreis noch unterdurchschnittlich ausgeprägt ist.

Arbeitspendler Das Verhältnis von sozialversicherungspflichtig Versicherten am Arbeitsort (die Arbeitsplätze in der Gemeinde) zur Anzahl der sozialversicherungspflichtig Versicherten am Wohnort (die Anzahl der angestellten Arbeitskräfte, die in Neuenkirchen wohnen) gibt Aufschluss auf die Beschäftigtenstruktur und die Arbeitspendlerbilanz

Das Verhältnis von Arbeitskräften zu Arbeitspätzen in der Gemeinde stellt sich in der zeitlichen Entwicklung von 1998 bis 2012 wie folgt dar:

Zum Vergleich die Bevölkerungszahl im gleichen Zeitraum:

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Die Anzahl der Arbeitnehmer übersteigt die Anzahl der Arbeitsplätze in Neuenkirchen erheb- lich – bemerkenswert ist die Zunahme der Beschäftigten in der Gemeinde ab 2005 bis 2012 obwohl die Zahl der Einwohner seit 2008 rückläufig ist. Diese Entwicklung zeigt den Trend zu Doppelverdiener-Haushalten und lässt auf eine rückläufige Anzahl von Arbeitslosen schlie- ßen.

Das Übergewicht von Arbeitnehmern zu Arbeitsplätzen in der Gemeinde Neuenkirchen führt zu Berufspendlern. Aufgegliedert nach Wirtschaftsbereichen Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungssektor stellen sich die Zahlen der Jahre 2006 und 2011 wie folgt dar:

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Im Jahr 2006 war die Zahl von Aus- und Einpendlern im Produzierendem Gewerbe nahezu ausgeglichen, die Pendlerbilanz für das Dienstleistungsgewerbe fiel im selben Jahr erheblich negativ aus. Bei nahezu gleichen Einpendlerzahlen im Jahr 2011 nahm die Zahl der Auspendler im Produzierenden Gewerbe deutlich zu, die Zahl der Auspendler im Dienstleis- tungssektor ging leicht zurück.

Insgesamt ist in Neuenkirchen eine deutlich negative Pendlerbilanz festzustellen, die sich tendenziell weiter negativ entwickelt.

Ziel der gemeindlichen Entwicklung sollte sein der steigenden Zahl von Beschäftigten entsprechend steigende Zahlen von Arbeitsplätzen in der Gemeinde bieten zu können. Insbesondere Arbeitnehmer des Dienstleistungssektors finden in Neuenkirchen nicht aus- reichend Beschäftigungsmöglichkeiten.

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Dazu zeigt unter Anderem auch die Auswertung der Bauflächenstatistik, dass im Zeitraum von 1994 bis 2011 erheblich mehr Flächen für Wohnen als für Gewerbe/Industrie planerisch dargestellt wurden.

In der Gemeinde Neuenkirchen befinden sich insgesamt drei bauleitplanerisch ausgewiese- ne Gewerbestandorte („Nord“, „Süd“ und St.Arnold), die gut erschlossen sind und eine ins- gesamt ansprechende Gestaltung aufweisen.

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Die „historisch gewachsenen“ Gemengelagen innerhalb der Ortslage von Neuenkirchen be- inhalten einerseits ein hohes Konfliktpotential in Bezug auf die vorhandenen Wohnnutzungen und bieten andererseits auch keine langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten für die hier (noch) vorhandenen Betriebe. Eine Entflechtung dieser Gemengelagen ist daher anzustre- ben.

Ergebnis der SWOT-Analyse zu Gewerbe/ Wirtschaft/ Arbeitsmarkt:

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3.4 Wohnen / Demographischer Wandel

Bevölkerungsentwicklung Die Einwohnerzahl in Neuenkirchen hat sich seit 1987 wie folgt entwickelt:

Demographische Entwicklung und Bevölkerungsprognose Zu berücksichtigen ist der Bevölkerungsrückgang seit 2007. Differenziert unter Berücksichti- gung des Altersaufbaus und der Bevölkerungsprognose durch das Statistische Landesamt stellt die folgende Graphik die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2030 dar:

Es wird ein weiterer Bevölkerungsrückgang prognostiziert – allerdings ist darauf hinzuwei- sen, dass diese Prognose letztlich von unveränderten Rahmenbedingungen ausgeht, die

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 38 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte letztlich zum Bevölkerungsrückgang der letzten Jahre in Neuenkirchen geführt haben. Diese Entwicklung ist durch eine gezielte Entwicklungsstrategie der Gemeinde zu beeinflussen. Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung lässt sich demgegenüber nur begrenzt beeinflus- sen. Mittelfristig ist von einer Zunahme der älteren Bevölkerungsanteile auszugehen. Positiv herauszustellen ist der stabile Anteil der 19 – 29 jährigen, diese Altersgruppe tritt in die be- ruflich und familiär aktive Lebensphase ein. Ziel der gemeindlichen Entwicklung muss sein, diese Altersgruppe an die Gemeinde zu binden. Ebenso wichtig ist die differenzierte Befrie- digung der Ansprüche der Altersgruppe 61 und älter. Besonderes Augenmerk ist dabei auf Infrastrukturausstattung aber auch auf geeignete Wohnformen zu richten.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl in der Gemeinde wird bestimmt aus Zu- und Abwande- rungen und der „natürlichen Bevölkerungsentwicklung“, die bestimmt wird aus Geburten- und Sterbezahlen. Für den Zeitraum von 1991 bis 2011 stellen sich diese Zahlen wie folgt dar:

Dominiert wird die Bevölkerungsentwicklung durch positive Wanderungssalden insbesondere in den 1990’er Jahren. Deutlich werden aber auch die starken Sprünge in der Wanderungs- bedingten Bevölkerungsentwicklung (1999 – 2001). Da „wanderungswillige“ Bevölkerungstei- le meist in der familiären Gründungsphase sind, lässt sich allgemein feststellen, dass Zu- wanderungen einen positiven Effekt auf die natürliche Bevölkerungsentwicklung haben, da mit zeitlicher Verzögerung erhöhte Geburtenzahlen zu verzeichnen sind. Grundsätzlich hängt die natürliche Bevölkerungsentwicklung aber auch von der Altersstruktur der Bevölkerung ab, da auch die Sterbezahlen diese beeinflussen. Dieser Effekt ist in den Jahren ab 2005 festzustellen: Erstmals tritt ein negativer Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung auf und die Wanderungsdefizite ab dem Jahr 2008 zieht weitere negative Salden der natürlichen Bevölkerungsentwicklung nach sich, so dass die Bevölkerungszahl in der Gemeinde zurück- geht.

Um die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Neuenkirchen positiv zu beeinflussen ist zu beachten, dass Zu- oder Abwanderungen größtenteils von Bevölkerungsteilen vollzogen

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 39 / 133 werden, die sich noch in einer „mobilen“ Lebensphase befinden. Diese lassen sich ungefähr der Altersgruppe 20 – 35 Jahre zuordnen. Eine berufliche (Neu-) Orientierung findet statt und wird gefolgt von der Familiengründungsphase und damit eingehendem „sesshaft werden“.

Dementsprechend stellt diese Altersgruppe einen „Aktivposten“ für die gemeindliche Ent- wicklung dar. Wanderungsbewegungen können z. B. beeinflusst werden durch: Arbeitsplatz- angebot, Wohnungsangebot aber auch durch attraktive Infrastrukturausstattung und ein at- traktives Wohn- bzw. Lebensumfeld.

Wohnen Einhergehend mit der Bevölkerungsentwicklung soll die Situation auf dem Wohnungsmarkt in der Gemeinde Neuenkirchen betrachtet werden, da Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt auch Rückschlüsse auf die Bevölkerungsentwicklung und umgekehrt zulassen. Hierbei gilt die Voraussetzung, dass der Haushalt die Nachfrage nach Wohnraum qualitativ und quanti- tativ beeinflusst.

Wie bereits im Kapitel „3.1 Gewerbe, Wirtschaft, Arbeitsmarkt“ dargestellt, kam es ab dem Jahr 2002 zu verstärkten Ausweisungen von Wohnbauflächen durch die Gemeinde Neuen- kirchen. Die Umsetzung der Flächen in Wohnraum zeigt die folgende Abbildung im Vergleich zur Bevölkerungsentwicklung. Das Verhältnis zwischen Wohnung und Bevölkerung wird be- stimmt durch die Nachfrage nach Wohnungen durch den Privathaushalt. Dementsprechend lässt sich nicht ein Einwohner mit einer Wohneinheit gleichsetzen, die Bevölkerungszahl muss zunächst in Haushalte aufgeteilt werden. Konkrete Zahlen über durchschnittliche Haushaltsgrößen in der Gemeinde Neuenkirchen lagen zum Bearbeitungszeitpunkt nicht vor – im Jahr 2011 betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße im Kreis Steinfurt 2,2 Personen. Dementsprechend entspräche ein Bevölkerungszuwachs um 2,2 Personen dem Wohnbedarf einer Wohneinheit.

In den Jahren bis 1999 waren im Verhältnis zur Baufertigstellung von Wohnungen über- durchschnittlich starke Bevölkerungszuwächse zu verzeichnen. Trotz weniger starker Bevöl- kerungszunahme zeigt sich allerdings über das Jahr 1999 hinaus eine relative stabile Ent-

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Ergebnis der SWOT-Analyse zu Wohnen/ Demographischer Wan- del:

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3.5 Freiraum / Natur und Landschaft

Innerörtlicher Freiraum - Straßen, Wege und Plätze Die Ortsmitte von Neuenkirchen weist eine kleinstädtische Struktur mit einer überwiegend ein- bis zweigeschossigen Bebauung auf. Straße, Wege und Plätze sind kleinteilig struktu- riert.

Die vorhandene Fußgängerzone ist durch einen vielfältigen Branchenmix gekennzeichnet. Die Freiflächengestaltung ist überwiegend zufriedenstellend, teilweise „etwas in die Jahre gekommen“ und z.B. im Hinblick auf die Möblierung, Beleuchtung und Ausstattung moderni- sierungsbedürftig.

Naturräumliches Potential: Grünzug „Kiessandrinne“ / „Offlumer See“ Unmittelbar westlich der Ortslage von Neuenkirchen verläuft die „Münsterländische Kiessandrinne“ mit einer Vielzahl von Seen, die durch den Kies- und Sandabbau entstanden sind. Der größte See ist der dem Ortszentrum nahegelegene „Offlumer See“. Die Entfernung zur Ortsmitte beträgt nur ca. 1 ½ km, was einem Fußweg von etwa 10 bis 15 Minuten ent- spricht.

Der ca. 45 ha große See entstand durch industriellen Kies- und Sandabbau in den 1950er Jahren. Im Jahr 2004 wurden die Industrieanlagen stillgelegt, wodurch viele Freiflächen ent- standen, die einer sinnvollen Nachnutzung zugeführt werden sollten.

Als erste Maßnahme des Umbaus wurden drei Trichtertürme, die ehemals als Speicher für den abgebauten Sand genutzt wurden, von der nordöstlichen zur südlichen Seite des Sees umgelegt. Neben der Erinnerung an die vorherige industrielle Nutzung des Gebietes sollten sie - nachgerüstet mit einer Besucherplattform - auch dazu dienen, die Umbaumaßnahmen am See in allen Einzelheiten publikumswirksam zur Beobachtung frei zu geben. Weitere Umbaumaßnahmen waren u. a. die Anlage eines Rundweges um den See, der Ausbau ei- nes Strandabschnittes, die Aufwertung der Uferbereiche durch standorttypische Vegetation sowie die Ansiedlung eines gastronomischen Betriebes.

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Diese Maßnahmen erfolgten im Rahmen der REGIONALE 2004, die als „ein Strukturpro- gramm des Landes Nordrhein-Westfalen, das im Turnus von zwei Jahren einer jeweils aus- gewählten Region die Möglichkeit bietet, sich selbst und anderen zu präsentieren" (Regiona- le 2010 Agentur). Die Herausforderung und der Anspruch der REGIONALE 2004 liegen da- rin, vorhandene Kultur- und Naturlandschaften in einer großen und vielfältigen Region positiv hervorzuheben. Das Strukturprogramm zielt darauf ab, das regionale Profil zu stärken, die Identität zu fördern, sich auf natürliche und vorhandene Ressourcen zu konzentrieren, neue Regionalentwicklungen anzustoßen und damit insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit zu erhö- hen.

Als eines von 32 Projekten entstand das Projekt „Der Sprung über die Kiesbank", das die Kies- und Sandabbaugebiete Offlumer und Haddorfer Seen umfasst. In interkommunaler Zu- sammenarbeit zwischen den Gemeinden Neuenkirchen und Wettringen wurde damit ein ge- meindeübergreifendes Gebiet für Freizeiterholung und Naturerfahrung geschaffen. Der Pro- jektname entstand in Anlehnung an den münsterländischen Kiessandzug (Ur-Emsrinne), auf dem das Projektgebiet gelegen ist. Bei der Umsetzung des Projekts lag der Anspruch insbe- sondere auf der Beachtung des Natur- und Landschaftsschutzes im Sinne eines nachhalti- gen Tourismus in diesem Gebiet.

Da der „Offlumer See“ als Freizeit- und Naherholungsziel sehr gut angenommen wird, sind in Kürze weitere Maßnahmen geplant, die die Attraktivität und Anziehungskraft dieses Bereichs weiter verbessern sollen. Angrenzend an den Seeuferbereich sollen verschiedene Aktivitäts- angebote wie z.B. ein sog. „Dirt-Bike-Parcours“ für Mountainbikes sowie eine Beachvolley- ballanlage geschaffen werden.

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Touristische „Kernzone“ mit aktuellem Entwicklungsbereich am Südufer des „Offlumer Sees“

Ergebnis der SWOT-Analyse zu Freiraum / Natur und Landschaft:

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3.6 Verkehr

Straßenverkehr Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz Überörtlich angebunden ist Neuenkirchen durch die B 70, die ursprünglich von Rheine Rich- tung Wettringen als „Westfalenring“ eine erste Ortsumgehungsstraße darstellte und zum Zeitpunkt der Fertigstellung die Siedlungsgrenze der Ortslage Neuenkirchen darstellte. Aktu- ell verläuft die B 70 als großräumige Ortsumfahrung östlich der Ortslage bis zum „Burgstein- furter Damm“ (B 499). Eine Weiterführung der Umgehungsstraße bis zum Anschluss an die bestehende Trasse der B 70 südlich der Ortslage Wettringen ist im Bau.

Darüber hinaus sind die K 60/K 57 (Rheine – Neuenkirchen – Ochtrup) mit der Ortsdurch- fahrt Westfalenring und die L 583 als weitere bedeutende Straßenverbindung hervorzuhe- ben. Neuenkirchen verfügt aufgrund der Nähe 7 5 K Rheine K zu den überregionalen Verkehrsverbin- 66

B

7 0 dungen BAB 30, BAB 31 und B 70 über re- 0 6

K levante Standortvorteile.

K 60 Neuenkirchen K 66 Mit der A 30 steht eine durchgehende Au- tobahnverbindung von Amsterdam bis

B

7 0 0 7 Moskau zur Verfügung. Die Fahrzeit zur B 0 7 B Autobahnanschlussstellen A 30/ B 70 im

B St. Arnold Norden (Rheine-Nord Nr. 7) beträgt ca.

4

Wettringen 9 9 L 5 10 Minuten. 8 3

0n B 7 Die westlich der Gemeinde verlaufende Emslandautobahn A 31 wurde im Dezem-

ber 2004 fertiggestellt. Das Ruhrgebiet, die Nordseeküste, Hannover und Amsterdam sind in ca. 2,5 Lkw-Stunden erreichbar, Berlin in ca. 6 Lkw-Stunden. Die Oberzentren Münster über die B 54 und Osnabrück über die BAB 30 sind in ca. 40 bis 50 Minuten erreichbar. Das benachbarte Mittelzentrum Rheine (8 km) ist über die Rheiner Str. (K 60) in wenigen Minuten zu erreichen.

Innerörtliches Verkehrsnetz Neben der überregionalen Bedeutung und der Anbindung Neuenkirchens an das überregio- nale Verkehrsnetz übernehmen die dargestellten Straßenverbindungen auch wichtige kom- munale Funktionen. So wird über den Westfalenring ein Großteil des Quell- und Zielverkehrs des Neuenkirchener Zentrums abgewickelt. Die L 583 stellt eine leistungsfähige Anbindung des Ortsteils St. Arnold an den zentralen Ortsteil dar.

Auf kommunaler Ebene sind darüber hinaus die „Rheiner Straße“, die „Mesumer Straße“, die „Emsdettener Straße“, die „Friedenstraße“ und die „Wettringer Straße“ als wichtige Anbin- dungen des Zentrums für den Quell- und Zielverkehr hervorzuheben.

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Derzeitige Verkehrsbelastung Die Bedeutung der dargestellten Straßen wird auch durch die Verkehrsbelastungen dokumen- tiert.

Die nebenstehende Abbildung zeigt die in der Verkehrsuntersu- chung zur K 57n im Jahr 2009 erhobenen Verkehrsmengen im Neuenkirchener Ortskern.

Die höchsten Verkehrsbelastun- gen treten auf dem Westfalen- ring mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr (DTV) von bis zu 11.500 Kfz/24h auf.

Verkehrsmengen 2009, DTV in Kfz/24h (Quelle: Eigene Erhebungen)

Ruhender Verkehr (Parken im Ortskern) Die Parksituation im Ortskern von Neuenkirchen ist entspannt.

Im Umfeld des zentralen Ver- sorgungsbereichs gibt es eine Vielzahl von öffentlich zugängli- chen, kostenlosen Sammelpark- plätzen, von denen aus die Ge- schäfte im Ortskern auf kurzem Wege zu erreichen sind.

Die Parkplatzsituation wird sich zudem in naher Zukunft durch das zusätzliche Angebot auf dem „Hecking-Gelände“ noch weiter verbessern.

Vorhandene und geplante Sammelparkplätze

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Verkehrsuntersuchung zur K 57n Im Jahr 2009 ist im Auftrag des Kreises Steinfurt eine Verkehrsuntersuchung zu einer mögli- chen Nordumgehung – K 57n – erarbeitet worden.

Auch wenn diese nachweislich deutliche Entlastungseffekte für das innerörtliche Verkehrs- netz– insbesondere für den „Westfalenring“ - mit sich brächte, wird diese Planung derzeit al- lerdings vor dem Hintergrund der anstehenden Fertigstellung der B 70n (Ortsumgehung Neuenkirchen / Wettringen) und des Kosten–Nutzen-Verhältnisses z.Zt. nicht weiterverfolgt.

Verkehrsuntersuchung zum B-Plan Nr. 67 „Hecking-Gelände“ Um die Auswirkungen des zusätzlichen Verkehrsaufkommens auf das bestehende Straßen- netz beurteilen zu können, ist im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens für das ehemalige „Hecking-Gelände“ eine Verkehrsuntersuchung in Auftrag gegeben worden. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass aufgrund der Realisierung des Bebauungsplanes Nr. 67 keine Umbau- oder Ausbaumaßnahmen an den vorhandenen Straßen erforderlich sind. Die Erhöhung des Verkehrsaufkommens durch den Bebauungsplan Nr. 67 kann als moderat bezeichnet wer- den.

Schienenverkehr Ein direkter Schienenanschluss besteht nicht. Der nächste Bahnhof befindet sich in Rheine.

Öffentlicher Personennahverkehr Der ÖPNV wird in Neuenkirchen durch den Busverkehr getragen.

Zur Bewertung der Angebotsqua- lität des Busliniennetzes ist die Dichte des Haltestellennetzes auszuwerten. Als akzeptierte fuß- läufige Entfernung zu einer Halte- stelle wird ein Radius von 400 m Luftlinie (Richtwert) angesehen.

Die nebenstehende Abbildung zeigt das Haltestellennetz sowie die dazugehörigen Haltestellen- einzugsbereiche in einem Radius von 400 m Luftlinie.

ÖPNV Haltestellen und Einzugsbereiche im 400 m Radius

Die Abbildung zeigt, dass große Teile des Neuenkirchener Zentrums ausreichend versorgt sind. Im westlichen und nordwestlichen Zentrum sind allerdings Bereiche, für die keine Hal- testelle in fußläufiger Entfernung existiert. Hier gibt es Verbesserungspotenzial.

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Fußgänger- und Radverkehr Ein großer Teil der Wege können insbesondere im Zentrum einer Gemeinde zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden. Somit ist hier grundsätzlich ein großes Verlagerungspotenzi- al auf die umweltschonenden Verkehrsmittel vorhanden. Grundvoraussetzung zu Förderung des zu Fußgehens und des Radverkehrs ist ein entsprechend ausgebautes Verkehrsange- bot.

Ein lückenloses und sicheres Radverkehrsnetz verbindet alle relevanten Quellen und Ziele des Radverkehrs. Es zeichnet sich aus durch: - durchgängige Strecken ohne Lücken oder Netzunterbrechungen - direkte Verbindungen zwischen maßgeblichen Quellen und Zielen - ein hohes Maß an verkehrlicher Sicherheit für die Nutzer - Routen in attraktivem Umfeld (soziale Sicherheit) - hohen Fahrkomfort

Das Radwegenetz ist auf Grundlage der neuesten Empfehlungen (insbesondere den Emp- fehlungen für Radverkehrsanlagen der FGSV, ERA2010) und den neuesten Bestimmungen in der StVO zu überprüfen.

Auch ein quantitativ und qualitativ anforderungsgerechtes Angebot an Fahrradabstellanlagen an allen relevanten Quellen und Zielen des Radverkehrs ist als wichtiger Bestandteil einer Förderung des Radverkehrs zu nennen. Die aktuellen Zählungen zur Verkehrsuntersuchung zum Bebauungsplan Nr. 67 „Hecking-Gelände“ haben gezeigt, dass im Zentrum – im Bereich der „Hauptstraße“ – derzeit ca. 1.000 Bewegungen von Radfahrern zu verzeichnen sind.

Das Thema Barrierefreiheit hat in jüngster Vergangenheit auch in der Verkehrsplanung und hier besonders beim Fußgängerverkehr vor dem Hintergrund des einsetzenden demo- grafischen Wandels an Bedeutung gewonnen und wird in Zukunft ein wesentliches Kriterium bei der Beurteilung eines vollständigen Gehwegangebotes sein.

Als Stärke der Gemeinde Neuenkirchen ist aus verkehrsplanerischer Sicht das Vorhanden- sein einer Fußgängerzone hervorzuheben. Hier wird dem Fußgänger die vollständige Ver- kehrsfläche zur Verfügung gestellt und somit dem Anspruch „Aufenthaltsqualität“ an den Verkehrsraum der maximal mögliche Wert zugeteilt.

Verbesserungspotenziale sind im Bereich des Verkehrsangebotes für Fußgänger bei in einer zu installierenden Fußgängerwegweisung insbesondere von den zentralen Parklätzen zum Zentrum zu sehen.

Schifffahrtsverkehr Die Gemeinde Neuenkirchen verfügt nicht über einen Anschluss an das Wasserstraßennetz. Die nächste schiffbare Wasserstraße ist der Dortmund-Ems-Kanal, der zum Kernnetz der eu- ropaweiten Wasserstraßen gehört. Über den Dortmund-Ems-Kanal sind die Seehäfen Rotterdam und Emden in rd. 2 Stunden zu erreichen.

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Der Hafen Spelle-Venhaus am Dortmund-Ems-Kanal befindet sich 14 km nordöstlich vom Ortszentrum Neuenkirchen. Es bestehen Planungen seitens der Samtgemeinde Spelle, der Gemeinde Salzbergen und des Landkreis Emsland den Hafen zu einem „logistischem Dreh- und Angelpunkt“ der Wirtschaftsregion auszubauen. Hierzu wurde die „Entwicklungsgesell- schaft interkommunaler Hafen Spelle-Venhaus mbH“ gegründet. Der Hafen soll um zusätzli- che 28 ha erweitert, einen Gleisanschluss und einen neuen Parallelhafen erhalten. Für das Jahr 2016 wird eine Umschlagmenge von einer Million Tonnen angepeilt. (NOZ v. 22.08.2012)

Luftverkehr Der internationale Flughafen Münster/Osnabrück GmbH (FMO) ist in ca. 40 Minuten erreich- bar.

Ergebnis der SWOT-Analyse zum Verkehr:

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3.7 Tourismus / Fremdenverkehr

Auf der Homepage des Vereins zur Förderung des Münsterlandes (Münsterland e.V.) wird Neuenkirchen als „eine lebendige Stadt mit einem beeindruckenden Wahrzeichen, die in den Jahren 1896–1899 im neoromanischen Stil erbaute St. Anna Pfarrkirche“ beschrieben. Wei- ter heißt es dort: „Mit seinem Kulturprogramm, dem ausgeprägten Vereinsleben und den viel- fältigen Möglichkeiten, Sport zu treiben und Natur zu erleben, lockt Neuenkirchen viele Gäste an.

"Geschichte erfahren" mit dem Fahrrad So z.B. zur jährlichen Kinderkulturwoche im Park der unter Denkmalschutz stehenden Villa Hecking. In diesem Begegnungszentrum finden auch überregionale Kunstausstellungen und Kleinkunstveranstaltungen statt. Radfahrer erwartet ein besonderes Highlight: Mit einem ar- chäologischen Radwanderführer können sie sprichwörtlich „Geschichten erfahren“. Auch In- lineskatern … bietet Neuenkirchen einiges. Ebene Landschaft voller Höhepunkte Schöne Ausflugsmöglichkeiten ergeben sich zu den nahegelegenen Seen oder zum Kloster Bentlage in Rheine. Auch bis Steinfurt mit dem Schloss, Bagno-Park und dem Kreislehrgar- ten ist es nicht weit. Kaum eine Erhebung ist rund um Neuenkirchen sichtbar - so werden Radtouren auf für Einsteiger zum Vergnügen.“

Ortskern

Offlumer See

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Ergebnis der SWOT-Analyse zum Tourismus / Fremdenverkehr :

3.8 Schulen - Kindergärten

Kinderbetreuung In der Gemeinde Neuenkirchen stehen insgesamt sieben Kindertageseinrichtungen zur Ver- fügung. Nach Angabe der Gemeinde Neuenkirchen werden dadurch zurzeit rd. 420 Betreu- ungsplätze in rd. 20 Gruppen vorgehalten. Im Ortsteil St. Arnold befindet sich eine Einrich- tung im Familienzentrum St. Josef mit 67 Betreuungsplätzen in drei Gruppen. Darüber hin- aus steht in Rheine Catenhorn der „Freie Waldorfkindergarten Rheine“ auch Neuenkirchener Kindern zur Verfügung.

Für die U 3 Betreuung standen im Jahr 2011 rd. 40 Betreuungsplätze zur Verfügung, nach Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen werden ab dem 01.08.2013 insgesamt rd. 84 Plätze zur Verfügung stehen. Die U 3 Betreuung ist damit in Neuenkirchen gewährleistet.

Schulen Es finden sich mit der Thie-Schule, Ludgeri-Schule und der Josefs-Schule im Ortsteil St. Arnold insgesamt drei Grundschulen in der Gemeinde Neuenkirchen.

Darüber hinaus gibt es eine Hauptschule, die Heriburg-Schule, und eine Realschule (Sned- winkela-Realschule). Zum Schuljahr 2012/2013 erfolgte ein Zusammenschluss zur Verbund- schule Neuenkirchen-Wettringen von Snedwinkela-Realschule und Heriburg-Hauptschule und die Einrichtung eines Teilstandortes der Verbundschule am Standort der Friedenschule Wettringen.

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Für das Schuljahr 2012/2013 wurden 149 Schüler angemeldet. Die Klassenbildung wurde folgendermaßen gestaltet: Im Realschulzweig am Standort Neuenkirchen wurden drei Klas- sen mit ca. 23 Schüler/innen und eine Klasse mit 22 Schüler/innen im Realschulzweig am Standort Wettringen gebildet.

Ferner werden zwei Klassen mit ca. 18 Schüler/innen im Hauptschulzweig am Standort Neu- enkirchen und eine Klasse mit 22 Schüler/innen im Hauptschulzweig am Standort Wettringen gebildet.

Regional bedeutsam ist das bischöfliche Arnold-Janssen-Gymnasium im Ortsteil St. Arnold mit 1.033 Schülern im Schuljahr 2012/2013.

Weitere Angebote Über die Volkshochschule- und die Musikschule Ochtrup werden auch in der Gemeinde Neuenkirchen Angebote bereitgestellt.

3.9 Interkommunale Zusammenarbeit

Die Gemeinde Neuenkirchen arbeitet in mehreren Bereichen bereits heute mit verschiede- nen Nachbargemeinden interkommunal zusammen.

Seit 2011 übernimmt die Gemeinde Neuenkirchen auch die Kassengeschäfte der Nachbar- gemeinde Horstmar. Als "Zahlungsabwicklung" wird das Amt seitdem bezeichnet, da es nach dem neuen Haushaltsrecht den Begriff der Kasse nicht mehr gibt. Im Wege des Online- Bankings sind die Bediensteten der Zahlungsabwicklung der Gemeinde Neuenkirchen jeder- zeit über den Kontostand der Stadt Horstmar informiert. Für die Stadt Horstmar ergeben sich durch diese interkommunale Zusammenarbeit Einsparungen von jährlich rund 10 000 Euro.

Seit dem Schuljahr 2012/2013 besteht die Verbundschule Neuenkirchen-Wettringen, die nach intensiver Vorbereitung mit den Schulleitungen, einer Elternbefragung und einer öffent- lichen Diskussion mit großer Mehrheit in beiden Gemeinden beschlossen wurde. Unter dem Dach dieser interkommunalen Verbundschule wurden die bisherigen Hauptschulen der bei- den Gemeinden sowie die Realschule Neuenkirchen zusammengefasst. Die Vorteile der Verbundschule bestehen u.a. in einem individuellen Förderkonzept, einem erleichterten Wechsel zwischen den Schulzweigen, etc.

Bereits seit längerem betreibt die Gemeinde Neuenkirchen eine gemeinsame Abwasser- Kläranlage mit der Gemeinde Wettringen. Erstmals abgeschlossen wurde eine entsprechen- de öffentlich-rechtliche Vereinbarung im Jahr 1981 anlässlich des damaligen Neubaus der Kläranlage. Die vereinbarte Zusammenarbeit hat für beide Gemeinden dazu geführt, dass die Kosten bei der Wahrnehmung der den Kommunen obliegenden Abwasserbeseitigungs- pflicht reduziert werden konnten. Da die Kosten der Abwasserbeseitigung von der Allge- meinheit der Nutzer durch Abwasserbeseitigungsgebühren refinanziert werden, konnten die Gebührenzahler finanziell entlastet werden.

Diese Formen der interkommunalen Zusammenarbeit sollen auch in Zukunft weitergeführt und ggf. auf weitere Arbeitsbereiche ausgedehnt werden.

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3.10 Finanzausstattung der Gemeinde

Im Haushaltsplan 2013 ist zur finanziellen Lage der Gemeinde Neuenkirchen ausgeführt, dass „die Haushaltsplanung der Gemeinde Neuenkirchen für das Jahr 2013 im Vergleich zum Jahr 2012 - geprägt durch erneut höher erwartete Gewerbesteuereinnahmen - erstmals in einer Höhe von 5.200.000 € wird. Auch der Anteil der Gemeinde Neuenkirchen an der Einkommenssteuer mit 4.425.000 € ist ein historischer Höchstwert. …

Im Gegensatz zu diesen Haushaltsverbesserungen steht ein weiterer drastischer Rückgang der er-warteten Schlüsselzuweisungen durch das Land Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum vergangenen Haushaltsjahr. Gemäß der zweiten Proberechnung zum GFG 2013 ist mit einer Verringerung der Schlüsselzuweisung gegenüber dem Haushaltsjahr 2012 in Höhe von rd. 1.400.000 € zu rechnen. Dieser Rückgang ist zum einen das Ergebnis erhöhter eigener Steuereinnahmen, aber auch einer gravierend höheren Gewichtung des Soziallastenansat- zes durch das Land Nordrhein-Westfalen geschuldet. Die Reduzierung der Schlüsselzuwei- sung durch die veränderte Gewichtung des Soziallastenansatzes beträgt etwa 800.000 €.

Alles in allem ergibt sich daraus im Vergleich zum Haushaltsjahr 2012, wo ein strukturell ausgeglichenes Haushaltsergebnis erwartet wird, für das Jahr 2013 ist ein negatives Ergeb- nis in Höhe von rd. 532.000 €.“

In den Zielen für das Jahr 2013 wird im Haushaltsplan auch die Revitalisierung der Industrie- brache „Hecking“ genannt. „Ausschließliches Ziel dieser Veränderung ist die Stärkung des Ortskernes als Ganzes bei gesicherter Versorgung der Menschen in Neuenkirchen und St. Arnold mit dem täglichen Bedarf. …“

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3.11 Zusammengefasste SWOT-Analyse

Zusammengefasst zeigt sich nach der Analyse von Stärken und Chancen sowie Schwächen und Risiken folgendes Bild für Gemeinde Neuenkirchen:

Im Hinblick auf die Ortskernentwicklung lässt sich hieraus Handlungsbedarf bezüglich der in- nerörtlichen Gemengelagen, der Aufenthaltsqualität und – im Detail - der Verkehrsführung ableiten. Die Möglichkeit einer stärkeren Kaufkraftbindung wurde hier als Chance benannt. Dem derzeitigen Kaufkraftabfluss muss entsprechend entgegengewirkt werden.

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4 Gesamtstrategie und Handlungsschwerpunkte

Die vorstehende Zusammenfassung der SWOT-Analyse ist das Ergebnis der städtebauli- chen Bestandsaufnahme sowie intensiver Diskussionen und Erörterungen vor Ort. Die Be- standsaufnahme erfolgte durch das Sichten und Auswerten vorhandener Unterlagen (Kon- zepte, Pläne, Gutachten, Programme, etc.) sowie durch verschiedene Ortsbegehungen. An diesem Arbeitsschritt wurden die verschiedensten gemeindlichen Dienststellen, Ämter sowie weitere innenstadtrelevante Personen, Gruppierungen und Institutionen beteiligt. Darüber hinaus hat eine umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit stattgefunden.

Auf der Grundlage der Erörterung des ISEK in Politik und Öffentlichkeit sind die sogenannten „Top-Ten-Ziele“ für die Ortskernentwicklung von Neuenkirchen erarbeitet worden. Die „Top- Ten-Ziele“ erfassen alle relevanten Bereiche der Zukunftsaufgabe „Ortskernentwicklung Neuenkirchen“ und stellen gewissermaßen ein sektorenübergreifendes Zielsystem dar, in das die einzelnen Handlungsansätze des städtebaulichen Entwicklungskonzepts integriert sind.

1. Siedlungs- und Entflechtung der bestehenden Gemengelage im nördlichen Innen- Nutzungsstruktur stadtbereich / Auslagerung störender Gewerbebetriebe

2. Einzelhandel Schaffung von Entwicklungspotentialen für den Einzelhandel im Ortskern / Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels gegenüber der Konkurrenz im Umland

3. Gewerbe / Wirtschaft / Weiterentwicklung der vorhandenen Gewerbegebiete Nord, Süd Arbeitsmarkt und St. Arnold / Auslagerung störender Betriebe aus der Ortslage

4. Wohnen / Entwickeln innerörtlicher Wohnquartiere unter Berücksichtigung Demographischer Wandel des demographischen Wandels (Generationenwohnen, Betreutes Wohnen, Singlewohnungen / Geschosswohnungsbau, etc.)

5. Freiraum / Natur und Vorhandene Freiraumqualitäten ausbauen: Grünzug Kiessandrinne Landschaft Ambiente und Flair im Ortskern verbessern

6. Verkehr Optimierung der Erreichbarkeit der Innenstadt (Wegweisung / Be- schilderung, Parkleitsystem, etc.)

7. Tourismus, Weiterentwicklung der touristischen Anziehungspunkte (Ortskern Fremdenverkehr und Kiessandrinne)

8. Klimaschutz Weitere energetische Sanierung der kommunalen Gebäude, Förde- rung des Fahrrad-und Busverkehrs, Ausbau und Nutzung regene- rativer Energien

9. Bildung, Erziehung und Förderung der zeitgemäßen Erziehung und Bildung junger Men- Gesundheit schen

10. Haushalt und Finanzen Ausgeglichener kommunaler Haushalt

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Angesichts der wachsenden Herausforderungen an die Entwicklung der Gemeinde Neuen- kirchen gilt es, Prioritäten zu setzen. Dies ist eine zentrale Aufgabenstellung für das ISEK. Aus dem Bearbeitungs- und Planungsprozesses haben sich drei thematische Handlungs- schwerpunkte herauskristallisiert, die Grundlage für die weitere Planung sein sollen.

Die hiermit verfolgten strategischen Handlungsansätze konzentrieren sich im Ergebnis auf die nachhaltige Aktivierung der Ortskern-Potentiale mit Fokus auf der Stärkung des Orts- kerns als Versorgungs- und Identifikationszentrum der Gemeinde Neuenkirchen.

Handlungsschwerpunkt „Entflechtung der innerörtlichen Gemengelagen / Aussiedlung störender Gewerbebetriebe / Reaktivierung von Industriebrachen“

Ein zukünftiger Handlungsschwerpunkt wird die Entflechtung der vorhandenen Gemengela- ge bzw. der Reaktivierung von Industriebrachen im Ortskern von Neuenkirchen sein.

Die erheblichen städtebaulichen Defizite und Entwicklungshemmnisse in den betreffenden innerörtlichen Teilbereichen treten bereits seit vielen Jahren im wieder in Erscheinung.

Durch die Weiterentwicklung und Ergänzung der zentralen Versorgungsfunktionen in Teilbe- reichen des ehemaligen „Hecking-Geländes“ sowie innerörtliches Wohnen kann das Potenti- al der heute teils gewerblich-industriell genutzten, teils brachliegenden ehemaligen Industrie- flächen nachhaltig aktiviert werden. Für rein gewerblich-industrielle Nutzungen stehen we-

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Hierdurch soll der Ortskern als Kristallisationspunkt wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Aktivitäten gestärkt werden. Dies ist vor allem deshalb von besonderer Bedeutung, da der Ortskern Imageträger ist, über die Ortslage hinaus Identität stiftet und als Grundzent- rum entsprechende Versorgungsfunktionen für die Neuenkirchener Bevölkerung übernimmt.

Handlungsschwerpunkt „Stärkung des innerörtlichen Einzelhandels“

Durch die Stärkung des innerörtlichen Einzelhandels, als tragende Säule eines vielfältigen innerörtlichen Nutzungsspektrums im Grundzentrum Neuenkirchen, soll die Attraktivität und Anziehungskraft der Ortsmitte gesichert werden. Die Mängel-Chancen-Analyse zeigt, dass in diesem Handlungsfeld noch ein erhebliches Potential besteht, um den Ortskern als zentralen Versorgungsbereich von Neuenkirchen zu stärken. Insbesondere im Wettbewerb und in der Konkurrenz zu anderen Städten und Gemeinden in der Region kann sich Neuenkirchen hier- durch behaupten bzw. sich Vorteile verschaffen.

Zu diesem Handlungsschwerpunkt gehören selbstverständlich auch wichtige Einzelthemen wie z.B. die Optimierung der verkehrlichen Erreichbarkeit, die gestalterische und funktionale Aufwertung der innerörtlichen Straßen und Plätze, die Verbesserung von Ambiente und Flair, etc.

Handlungsschwerpunkt „Tourismus fördern / Weiterentwickeln des Freizeit- und Nah- erholungsbereichs „Kiessandrinne“

Die unmittelbar an die bebaute Ortslage von Neuenkirchen angrenzende Kiessandrinne soll als Freizeit- und Naherholungsbereich entwickelt werden. Der interessante Gegensatz von Urbanität sowie Natur und Landschaft soll noch stärker erlebbar gemacht werden und zur Einzigartigkeit des Neuenkirchener Ortskerns beitragen. Mit dem Thema „Freizeit / Naherho- lung“ schwerpunktmäßig im Bereich der Kiessandrinne soll der Ortskern insgesamt attrakti- ver und vielfältiger werden.

Ein Baustein in dieser Entwicklung sind u.a. ein Ausbau des Freizeitbereichs am „Offlumer See“, eine stärkere Einbeziehung der Seen im Bereich St. Arnold sowie auch die Neugestal- tung, Aufwertung und Vernetzung der innerstädtischen Grün- und Freiräume. Auch Ein- zelthemen wie die Modernisierung des Stadtmobiliars, die Verbesserung (generationenüber- greifender) Spielmöglichkeiten etc. fallen unter diesen Handlungsschwerpunkt.

Handlungsschwerpunkt „Eigenentwicklung / Anbindung St. Arnold“

Ein weiterer Handlungsschwerpunkt im Rahmen einer integrierten städtebaulichen Gesamt- entwicklung ist die Eigenentwicklung sowie die Anbindung und Vernetzung von St. Arnold mit dem Hauptort Neuenkirchen. Aufgrund der Entfernung von ca. 3 bis 4 km zwischen den bei- den Ortsteilen kommt einerseits der Nahversorgung und andererseits einer verbesserten Er- reichbarkeit der Ortsmitte Neuenkirchen eine besondere Bedeutung zu.

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5 Städtebauliche Planungsziele

5.1 Gemeindegebiet (Städtebauliches Gesamtkonzept)

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5.2 Ortslage Neuenkirchen

Der Ortskern von Neuenkirchen ist Kristallisationspunkt wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Aktivitäten, ist Imageträger und stiftet über die Ortslage hinaus Identität. Er übernimmt auch zentrale Funktionen für das gesamte Gemeindegebiet. Die Lebensqualität und die Einstellung der Bevölkerung zu ihrer Gemeinde als Lebensmittelpunkt werden durch die Qualität ihres Zentrums maßgeblich beeinflusst. Eine attraktive Ortsmitte ist ein wichtiger Standortfaktor, der wesentlichen Einfluss bei der Wahl von Wohnort, Arbeitsplatz und Be- triebsstandort hat. Zu einer hohen Attraktivität und Anziehungskraft trägt in erster Linie ein in- teressanter Einzelhandel aber auch Einrichtungen aus dem Gastronomie-, dem Kultur- und dem Freizeitbereich bei.

Deshalb ist es Planungsziel der Gemeinde Neuenkirchen, die Attraktivität ihres Zentrums durch zusätzliche Geschäftsnutzungen nachhaltig zu verbessern und den „Standort Orts- kern“ als zentralen Versorgungsbereich zu stärken. Vorhandene Defizite und Funktionsver- luste sollen durch den Einsatz von Städtebauförderungsmitteln beseitigt werden.

Die wesentlichen strukturellen Merkmale des Ortskerns von Neuenkirchen sind der kompak- te historische Ortskern mit den Doppeltürmen der St.-Anna-Kirche als markanter und weithin sichtbarer Ortsmittelpunkt sowie die darauf vom „Westfalenring“ aus zulaufenden Radialen.

Diese Strukturen verleihen Neuenkirchen einen unverwechselbaren individuellen Charakter und sollen daher erhalten und weiterentwickelt werden.

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5.3 Ortsteil St. Arnold

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6 Städtebauliche Defizite und Funktionsverluste im Ortskern

6.1 Städtebauliche Ausgangslage und konkrete Planungen für das ehemalige „Hecking-Gelände“

Die Kernfläche des ehemaligen „Hecking-Geländes“ wird derzeit unter Einsatz erheblicher privater Investitionen zu einem den zentralen Versorgungsbereich ergänzenden Einkaufsbe- reich entwickelt.

Es bestehen konkrete Bauabsichten eines regionalen Investors zur Errichtung eines Grund- versorgungszentrums mit einem Lebensmittelmarkt als Hauptnutzung sowie weiteren ergän- zenden Fachmärkten (Drogeriewaren, Heimwerkerbedarf, Getränke). Dieser Bereich umfasst eine Größe von ca. 1,5 ha.

Die Entfernung zur Ortsmitte mit der St.-Anna-Kirche und der Fußgängerzone beträgt ledig- lich ca. 200 bis 250 m.

Die vorhandene Industriebebauung auf dem Gelände ist Ende 2012 / Anfang 2013 beseitigt worden.

Hecking-Gelände im April 2013

Somit stellt sich das ehemalige „Hecking-Gelände“ heute als Industriebrache dar, die so schnell wie möglich einer städtebaulich sinnvollen und nachhaltigen Nachnutzung zugeführt werden muss.

Unter Einbeziehung des turmartigen Gebäudes an der Nordostecke des Grundstücks, des Uhrenturmes und der Fassade zum „Alphons-Hecking-Platz“ werden auf dem nördlichen und auf dem südlichen Teil des Areals zwei überwiegend eingeschossige Baukörper entwickelt, die zu den angrenzenden Straßen und Plätzen klar definierte Raumkanten bilden und den zentral angeordneten Parkplatz umschließen.

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Zum Parkplatz hin sollen sich die Einkaufsmärkte mit großen Schaufensterflächen öffnen und in Verbindung mit einer entsprechenden Beleuchtung einen einladenden und offenen Eindruck vermitteln.

Vor den Märkten sind Bewegungszonen für Fußgänger bzw. Kunden vorgesehen.

In einem kleinen Teilbereich soll an der „Industriestraße“ ein zweigeschossiger Gebäudeteil realisiert werden, um die Eingangssituation zum neuen Grundversorgungszentrum auf dem „Hecking-Gelände“ und damit zum Ortskern von Neuenkirchen insgesamt zu betonen.

Für die weitere Entwicklung verbleiben zwei weitere Teilbereiche der ehemaligen „Hecking- Textilwerke“ südlich der Planstraße sowie östlich der „Industriestraße“.

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6.2 „Hauptstraße“

Für eine Verknüpfung und Anbindung des „Hecking-Geländes“ an das vorhandene Ge- schäftszentrum kommt diesem ca. 200 m langen Abschnitt der „Hauptstraße“ eine besonde- re Bedeutung zu. Dieser Straßenabschnitt stellt sich derzeit als konventionell gestalteter Straßenraum mit einem angrenzenden Parkplatz (vor dem Rathaus) dar. Die Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität ist heute eher gering. Die vorhandenen Bäume und Sträucher ent- lang der Straße trennen die einzelnen Freiflächenbereiche und machen die Gesamtsituation unübersichtlich.

Eine stadt- bzw. platzräumliche Wirkung durch die angrenzenden Gebäude ist derzeit im Ortsbild nicht ablesbar. Die schönen historischen Gebäude in diesem Bereich wie das alte Rathaus und die denkmalgeschützte „Villa Kerstiens“ kommen momentan nicht besonders zur Geltung.

Die Oberflächengestaltung sowie die Aufteilung und Anordnung der einzelnen Funktionsbe- reiche ist überwiegend nicht mehr zeitgemäß und verbesserungswürdig.

„Hauptstraße“ Parkplatz vor dem Rathaus

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6.3 „Industriestraße“

Auch der nördliche Teil der „Industriestraße“ wird zukünftig eine wichtige Verbindungsfunkti- on zwischen dem „Hecking-Gelände“ und dem vorhandenen Geschäftszentrum überneh- men. Dieser Straßenabschnitt ist derzeit in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Die Fahrbahnoberfläche ist an vielen Stellen schadhaft. Es sind keine separaten Geh- und/oder Radwege vorhanden. Im nördlichen Bereich ist die Straßenparzelle mit ca. 6,50 m ausge- sprochen schmal.

Insgesamt ist die „Industriestraße“ daher als sanierungsbedürftig einzustufen.

„Industriestraße“ / „Hauptstraße“ „Industriestraße“ weiter südlich

6.4 Fußgängerzone

Seit 1989 sind die nördlichen Abschnitte der „Hauptstraße“ und der „Emsdettener Straße“ im Bereich der Ortsmitte – rund um die St.-Anna-Kirche als Fußgängerzone ausgewiesen. We- sentliche Modernisierungen oder Umgestaltungsmaßnahmen sind seitdem nicht durchge- führt worden. Dementsprechend ist das Erscheinungsbild der Fußgängerzone – auch wenn der Zustand insgesamt als (noch) zufriedenstellend bezeichnet werden kann – teilweise „et- was in die Jahre gekommen. Viele Möblierungs-, Ausstattungs- und Gestaltungsdetails wir- ken etwas unmodern und erneuerungsbedürftig.

Fußgängerzone

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Da in Neuenkirchen viel mit dem Fahrrad gefahren wird, sind Fahrradabstellmöglichkeiten verbesserungsbedürftig, z.B. in Bezug auf Überdachungen u.ä..

Insbesondere vor dem Hintergrund drohender Leerstände von Geschäfts- und Ladenflächen sind Modernisierungsmaßnahmen im Bereich der Fußgängerzone dringend erforderlich. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass gewerblicher Leerstand derzeit kein akutes Problem im Neuenkirchener Ortskern darstellt. Gleichwohl ist eine Vielzahl von Geschäften von einer Schließung bzw. von Leerstand be- droht. Dies hat seine Ursachen in der kleinflä- chigen Verkaufsflächenstruktur in der histori- schen Ortsmitte, die - wie andernorts auch - einen eine wirtschaftliche bzw. existenzsi- chernde Einzelhandelsnutzung zunehmend schwieriger macht. Viele der relativ kleinen in- habergeführten Geschäfte stehen bereits heu- te oder in naher Zukunft vor der Nachfolgefra- ge, die oft nicht oder nur sehr schwer gelöst werden kann. In der Konkurrenz zu den groß- flächigen Anbietern – wie hier demnächst im Bereich des „Hecking-Geländes“ – ist die Übernahme von relativ kleinen Geschäftsflä- chen für viele Einzelhändler der jüngeren Drohender Leerstand Generation eher unattraktiv.

Auch Wohnungen im Erdgeschoss sind inner- halb des zentralen Versorgungsbereichs als negativ zu beurteilen.

Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, dass sich die kleinen inhabergeführten Ge- schäfte im Bereich der Fußgängerzone durch ein spezialisiertes Angebot und individuelle Beratung Vorteile gegenüber dieser Konkur- renz verschaffen. Eine umfassende Moderni- sierung der Fußgängerzone ist somit dringend erforderlich, um ein entsprechendes Ambiente und Einkaufsflair innerhalb der historischen Wohnungen und leerstehende Laden- Ortsmitte zu schaffen, das die großflächigen flächen im Erdgeschoss Anbieter nicht aufweisen können. Gut gestal- tete Straßen, Wege und Plätze sind hierfür ei- ne grundlegende Voraussetzung.

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Verbesserungsbedürftig sind auch die kleinen Passagen und Wege, die von den umliegen- den Sammelparkplätzen in die Fußgängerzone führen. Anzusprechen sind hier die Oberflä- chengestaltung, die Beleuchtung und die Gestaltung der angrenzenden Gebäude. Einige dieser Wege sind nicht überdacht, so dass hier ein Witterungsschutz durchaus wünschens- wert ist.

Auch befindet sich derzeit innerhalb der Fußgängerzone (noch) ein produzierender Hand- werksbetrieb (Bäckerei). Da diese Nutzung keinen Kunden- bzw. Publikumsbezug benötigt, tritt sie in der Fußgängerzone sehr abweisend in Erscheinung. Die vorhandene Schaufens- terfront reißt an dieser Stelle abrupt ab. Dieses negative Erscheinungsbild strahlt auch auf das gesamte Umfeld aus. Produktionsbedingte Geräusche und Gerüche sind an diesem

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Standort ebenfalls nicht als positiv zu bewerten. Geschäftsflächen mit Schaufenstern würden an dieser Stelle zu einer erheblichen Aufwertung führen. Auch für den Betrieb selbst wäre im Hinblick auf den Immissionsschutz sowie mögliche Erweiterungsoptionen ein Standort inner- halb eines ausgewiesenen Gewerbegebiets vorteilhafter.

„Gesicht“ des Gebäudes zur Fußgängerzone (= Schaufenster ?)

Produzierendes Gewerbe

Dieser Gewerbestandort unmittelbar an der Fußgängerzone führt somit zu einem spürbaren Funktionsverlust des zentralen Versorgungsbereichs.

6.5 Umfeld St.-Anna-Kirche

Der ehemalige Kirchring um die St.-Anna-Kirche ist geprägt durch die „Vorderseiten- / Rück- seiten-Problematik“ der Bauzeile zwischen Kirchplatz und Fußgängerzone.

Die hier vorhandene zwei- bis dreigeschossige Geschäftsbebauung orientiert sich – aufgrund der „publikumsorientierten Nutzungen“ im Erdgeschoss – mit ihren Schaufenstern überwie- gend zur Fußgängerzone. Das hat zur Folge, dass die Gebäude dem Kirchplatz bzw. der St.- Anna-Kirche ihre Rückseiten zuwenden. Hier erfolgt die Anlieferung, hier wird geparkt, etc.

Insofern besteht hier noch erheblicher Verbesserungsbedarf in Bezug auf die Funktion und Gestaltung der historischen Ortsmitte.

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6.6 Gemengelage zwischen „Auf der Lauge“ und ehemaliger Bahntrasse

Zwischen der Straße „Auf der Lauge“ und der ehemaligen Bahntrasse nordwestlich des Ortskerns hat sich in der Vergangenheit – etwa seit dem Zeitalter der Industrialisierung ge- gen Ende des 19ten Jahrhunderts - eine Gemengelage mit betriebsunabhängigem Wohnen auf der einen und gewerblich-industriellen Nutzungen auf der anderen Seite entwickelt, die ein hohes Konfliktpotential in Bezug auf den Immissionsschutz, die (Verkehrs-) Sicherheit, das Ortsbild, u.a. in sich birgt. Ein wesentliches Problem besteht darin, dass weder das Wohnen noch die gewerblich-industriellen Nutzungen, die immer aufeinander Rücksicht nehmen müssen, in einer derartigen Gemengelage entwicklungsfähig sind.

Hier befinden sich der gemeindliche Bauhof, eine landwirtschaftliche Warengenossenschaft, ein Landhandel sowie ein Maschinenbaubetrieb. Ohne Berücksichtigung der Bestandssitua- tion an diesem Standort würden solche Betrieb heute besser an anderer Stelle im Gemein- degebiet – z.B. innerhalb eines ausgewiesenen Gewerbegebiets – ihren Standort finden könnten. Außerdem ist hier ein großer alter Industriekomplex vorhanden, der derzeit aller- dings nur noch zu Lagerzwecken genutzt wird. Teile dieses Gebäudekomplexes stehen of- fensichtlich leer. Teilweise sind deutliche Anzeichen von Vandalismus zu erkennen. Diese Nutzungen werden dem innerörtlich zentral gelegenen Standort nicht gerecht und können überwiegend als Minder- bzw. Unter-Wert-Nutzungen bezeichnet werden. Insbesondere un- ter Berücksichtigung ihres Immissionsverhaltens, des Erscheinungsbilds, des Flächenan- spruchs, etc. stellen die gewerblich-industriellen Nutzungen in dieser innerörtlichen Lage ei- ne Fehlnutzung dar.

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Gewerbegebiet „Auf der Lauge“ Maschinenbaubetrieb (Verwaltung)

derzeit nur Lagernutzung Teilleerstände

Hochwertiges Wohnen Gemeindlicher Bauhof

derzeit nur Lagernutzung / teilweise leerstehend

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Landhandel

Weder benötigten solche Betriebe aus funktionalen Gründen die unmittelbare Nähe zum Ort- szentrum, noch profitiert das gemeindliche Leben rund um die zentralen Handelsplätze des Ortes von der unmittelbaren Nachbarschaft zu gewerblich-industriellen Nutzungen.

Betriebsverlagerungen in diesem Umfang und in dieser Größenordnung wären nur mit Hilfe von Städtebauförderungsmitteln möglich. Für das Gelände müsste ein Nachnutzungskonzept entwickelt werden, um eine weitere innerörtliche Industriebrache zu vermeiden.

6.7 Verkehrserschließung

Obgleich die verkehrliche Situation in Neuenkirchen insgesamt als unproblematisch bezeich- net werden kann, besteht dennoch an einzelnen Stellen Handlungsbedarf, um die geplanten Erneuerungs- und Verbesserungsmaßnahmen im Ortskern flankierend zu unterstützen.

Insbesondere sind in diesem Zusammenhang die Knotenpunkte am „Westfalenring“ zu nen- nen, an denen teilweise die Orientierung in Be- zug auf die Ortsmitte etwas schwierig ist. Hier fehlen zum einen eine wiedererkennbare ein- heitliche Gestaltung der Knotenpunkte sowie zum anderen eine deutliche Wegweisung zum Ortskern.

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Innerhalb des Ortskerns können die Auffindbarkeit und die Anordnung der öffentlichen Sammelparkplätze noch weiter optimiert werden. So besteht Handlungs- und Verbesse- rungsbedarf an bestimmten „Brennpunkten“ wie z.B. im Bereich der Poststelle an der „Hauptstraße“. Hier kommt es insbesondere zu bestimmten Stoßzeiten zu Problemen auf- grund der begrenzten Stellplatzanzahl und der räumlich beengten Gesamtsituation im Ein- gangsbereich zur Fußgängerzone.

Kurzzeitparken Poststelle

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7 Abgrenzung möglicher Fördergebiete

Die vorstehenden Ausführungen zeigen, dass insbesondere in zwei Teilbereichen der Orts- lage von Neuenkirchen aufgrund der städtebaulichen Defizite und Funktionsverluste erhebli- cher Handlungsbedarf hinsichtlich einer Umstrukturierung und umfassenden städtebaulichen Sanierung besteht.

Zum einen handelt es sich um den Problembereich rund um den historischen Ortsmittelpunkt mit der Fußgängerzone und dem zentralen Versorgungsbereich einschließlich der Industrie- brache „Hecking“.

Der zweite Problembereich, der sich unmittelbar westlich anschließt und aufgrund der räum- lichen Nähe unmittelbar mit der Zentrumsentwicklung verbunden ist, ist die Gemengelage zwischen „Auf der Lauge“ und ehemaliger Bahntrasse.

Problembereich II

Problembereich I

Aufgrund der Größe und der unterschiedlichen Problemschwerpunkte in den beiden genann- ten Teilbereichen empfiehlt es sich nicht, den Gesamtbereich in ein Fördergebiet einzube- ziehen.

Daher soll aufgrund des akut anstehenden Handlungsbedarfs zunächst der Problembereich I rund um die historische Ortsmitte als Fördergebiet ausgewiesen werden. Die im nachfolgen- den beschrieben Maßnahmen und Kosten beziehen sich daher zunächst allein auf diese Gebietskulisse.

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ca. 15,5 ha

Fördergebiet „Ortsmitte“

Die SWOT-Analyse im Rahmen des vorliegenden ISEK hat gezeigt, dass aufgrund des Strukturwandels, der durch den Niedergang der Textilindustrie ausgelöst wurde, eine Viel- zahl von Problemen in der Ortsmitte von Neuenkirchen gelöst werden müssen.

Hier sind insbesondere die Problembereiche „Verknüpfung der unterschiedlichen Einkaufs- bereiche“ sowie „Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität / verbesserungswürdi- ges Ambiente / Flair“, etc. zu nennen.

Zur Lösung dieser Problemstellungen trifft am ehesten das Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zu, das besonders auf die hier anstehenden Problemstellungen zuge- schnitten ist. Auch das Programm „Kleinere Städte und Gemeinden“ könnte in Frage kom- men.

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Mögliches (späteres) Fördergebiet „Gemengelage westlich des Ortskerns“

Aufgrund der typischen Gemengelagensituation in diesem Bereich, die als eine der Haupt- maßnahmen zur Entflechtung eine Aussiedlung störender Gewerbe- und Industriebetriebe erfordert und die bereits heute typische Industriebrachen aufweist, würde sich hier eine Pro- grammanmeldung für „Stadtumbau West“ anbieten.

Die förmliche Festsetzung eines Förder- bzw. Sanierungsgebiets ist hierbei erforderlich.

Da insbesondere auch die Erschließung dieses Bereichs neu geordnet werden muss, sollte ein mögliches Fördergebiet auf jeden Fall die angrenzenden Straßen mit einbeziehen.

Dieser Problembereich soll allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen werden.

Das vorliegende ISEK kann als Grundlage für eine Programmanmeldung auch für dieses Problemgebiet verwendet werden. Je nachdem zu welchem Zeitpunkt ein Förderantrag für dieses Gebiet gestellt wird, ist zu prüfen, ob ggf. eine Aktualisierung des ISEK notwendig ist.

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8 Geplante Maßnahmen

Innerhalb des Fördergebiets „Ortsmitte“ sind folgende Maßnahmen geplant (siehe auch beigefügten Anlageplan im Maßstab 1:1000):

(ohne Maßstab)

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Lfd. Nr. Vorbereitungsmaßnahmen (Städtebauliche Planungen, Wettbewerbe 1. und sonstige Gutachten)

Fördervorhaben: - Stärkung der Ortsmitte - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt und der historischen Strukturen - Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Als Grundlage für die Umsetzung der geplanten Erneuerungsmaßnahmen ist eine Reihe von Planungen erforderlich, so z.B. die Erarbeitung einer städtebaulichen Rahmenplanung im Sinne eines Gesamtkonzepts bzw. einer Fortschreibung des vorliegenden ISEK zu erarbeiten.

Für die einzelnen Maßnahmen im öffentlichen Freiraum und im Bereich der öffentlichen Verkehrs- flächen sind Entwurfs- und Ausführungsplanungen zu erarbeiten.

Für Teilbereiche sind ggf. Ideen- und Realisierungswettbewerbe durchzuführen.

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Beginn Dauer Ende Durchführungszeitraum 2014 ca. 3 Jahre 2017

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 150.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 150.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 90.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 60.000,- € Anteil Dritter ---

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Lfd. Nr. Öffentlichkeitsarbeit und –beteiligung (Informationsbroschüren / Infoblätter, 2. Dokumentationen, Vorbereitung und Durchführung von Bürgerversammlungen) - Stärkung der Ortsmitte Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt und der historischen Strukturen - Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Die Bürgerbeteiligung bei städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen ist durch den § 137 BauGB „Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen“ gesetzlich geregelt und führt dazu im Einzelnen aus: „Die Sanierung soll mit den Eigentümern, Mietern, Pächtern und sonstigen Betroffenen möglichst frühzeitig erörtert werden. Die Betroffenen sollen zur Mitwirkung bei der Sanierung und zur Durch- führung der erforderlichen baulichen Maßnahmen angeregt und hierbei im Rahmen des möglichen beraten werden“. Dementsprechend soll - je nach Erfordernis und Bedeutung nachfolgende Infor- mationspalette genutzt werden:

- Einzelerörterungen vor Ort oder im Bauamt - Gezielte Presseveröffentlichung in Tageszeitungen - Öffentliche Sitzungen des Rates, der Fachausschüsse - Broschüren und Sanierungszeitungen sowie Informationsflyer - Informationsveranstaltungen und Ausstellungen zu aktuellen Schwerpunktthemen - Information und Beteiligungsmöglichkeiten über das Internet

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Beginn Dauer Ende Durchführungszeitraum 2014 ca. 5 Jahre 2019

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 30.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 30.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 18.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 12.000,- € Anteil Dritter ---

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Lfd. Nr.

Ortskernmarketing 3.

Fördervorhaben: - Stärkung der Ortsmitte - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt und der historischen Strukturen - Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Zur Unterstützung der maßgeblichen Ortskern-Akteure sollen im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung auch Maßnahmen zum Ortskern-Marketing durchgeführt werden. Damit soll vor allem auch das bestehende Engagement der örtlichen Geschäftsleute und Gewerbetreibenden gewürdigt und gefördert werden. Dabei soll an die bestehenden Aktivitäten, z.B. des Verkehrsvereins Neuen- kirchen angeknüpft werden. Das Ortskern-Marketing wird als ein Instrument gesehen, mit dem die Gemeinde Neuenkirchen dem drohenden Verlust der Konkurrenzfähigkeit im Wettbewerb der Städte und Gemeinden begegnen kann. Das Produkt „Ortsmitte“ soll dabei ein attraktives und vielfältiges Angebot schaffen.

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Beginn Dauer Ende Durchführungszeitraum 2015 ca. 4 Jahre 2019

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 30.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 30.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 18.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 12.000,- € Anteil Dritter ---

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Lfd. Nr. „Leuchtturm-Projekt“: 4. Umgestaltung der „Hauptstraße“

Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung:

Die „Hauptstraße“ soll zwischen dem neu geplanten Einkaufsbereich auf dem ehemaligen „Hecking- Gelände“ und dem vorhandenen Geschäftsbereich rund um die Fußgängerzone so umgestaltet wer- den, dass diese Strecke „gefühlsmäßig verkürzt“ wird und die vorhandenen Geschäfte im Ortskern von der Einzelhandelsentwicklung auf dem „Hecking-Gelände“ profitieren.

Zu diesem Zweck soll eine attraktive Abfolge von kleinteilig strukturierten Straßenabschnitten und Plätzen geschaffen werden, die zu einer optischen und gefühlsmäßigen Verkürzung die- ser Entfernung beitragen.

Ziel ist es, durch einen stark verkehrsberuhigten Ausbau die Aufenthaltsqualität für Fußgänger zu verbessern und die unterschiedlichen Teilbe- reiche innerhalb des zentralen Versorgungsbe- reichs miteinander zu vernetzen und zu einem einheitlichen Gesamtbild zu verbinden. Dazu soll der zur Verfügung stehende Straßenraum zunächst „aufgeräumt“ und dann großzügig und offen neu gestaltet werden. Gliederung und Raumbildung sol- len primär durch unterschiedliche Farben, Formate, Rauhigkeiten und/oder Verlegerichtungen der Pflasterung erzielt werden.

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ca. 6.000 m²

Vorentwurfskonzept

Vorgesehen ist ein stark verkehrsberuhigter Ausbau dieses Straßenabschnitts, der zwischen der Tempo-30-Zone im Bereich „Alphons-Hecking-Platz“ / „Industriestraße“ vermittelt.

Einzelheiten hierzu sind noch abzustimmen.

Die Anzahl der Parkplätze im öffentlichen Stra- ßenraum wird gegenüber der Bestandssituati- on nicht verringert. Es erfolgt lediglich eine Neuordnung mit dem Ziel einer optimierten Nutzbarkeit.

Die Parkplätze im öffentlichen Straßenraum sollen so gestaltet werden, dass sie sich har- monisch in das Gesamtbild der Ortsmitte von Neuenkirchen einfügen und multifunktional nutzbar sind, z.B. bei Veranstaltungen.

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 82 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Für die wesentlichen Gestaltungselemente wie z.B. Pflasterung, Beleuchtung, Möblierung und Aus- stattung soll ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, dass mittel- bis langfristig im gesamten zentralen Versorgungsbereich Anwendung findet. Damit wird in funktionaler und gestalterischer Hinsicht ein einheitlicher und individueller Charakter des zentralen Versorgungsbereichs geschaffen.

Beispiel für den beabsichtigten gestalterischen Gesamteindruck

Beispiel Beleuchtung

Beispiel Möblierung und Ausstattung

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Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte Leitbild, Visionen - Anbindung des „Hecking-Geländes“ an das gewachsene Geschäftszentrum

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Industriestraße“, nördl. Abschnitt (Maßn. Nr. 5) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung Fußgängerzone (Maßnahme Nr. 11) - Umgestaltung Kirchring (Maßnahme Nr. 13) - Barrierefreie Umgestaltung Umfeld St.-Anna-Kirche (Maßnahme Nr. 14) - Flankierende Maßnahme zur Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“ - Beseitigung / Vermeidung von gewerblichem Leerstand

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Aufenthaltsqualität besondere Qualitäten - Verbesserung des Ortsbilds - „gefühlte“ Verkürzung der Entfernung zwischen „Hecking- Gelände“ und Fußgängerzone - Unterstützung einer erheblichen Privatinvestition (Einzelhandel „Hecking-Center“)

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Beginn Dauer Ende Durchführungszeitraum Herbst 2014 ca. 6 bis 8 Monate 2015

6.000 m² x 160,- € = ca. 1.000.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 150.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 1.150.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 220.000,- € ca. 1.400.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 1.400.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 840.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 560.000,- € Anteil Dritter ---

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Lfd. Nr. Aufwertung und Umgestaltung 5. „Industriestraße“ (nördlicher Abschnitt)

Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: In Verbindung mit der Umgestaltung der „Hauptstraße“ soll auch der nördliche Abschnitt der „Industriestraße“ neu gestaltet werden, um das geplante Grundversor- gungszentrum auf dem „Hecking-Gelände“ mit dem vorhandenen Geschäftsbereich rund um die Fußgän- gerzone zu verknüpfen.

Ziel ist es, auch in diesem Straßenabschnitt die Auf- enthaltsqualität und Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern. ca. 2.500 m²

Die Oberfläche in diesem Bereich der „Industriestraße“ soll analog zur Neugestaltung der „Hauptstraße“ im Rahmen eines Gesamtkonzepts einheitlich gestaltet werden, um das „Hecking-Gelände“ auch optisch mit dem bestehenden Geschäftszentrum zu verbinden.

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„Industriestraße“ (nördlicher Abschnitt) im April 2013 Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte Leitbild, Visionen - Anbindung des „Hecking-Geländes“ an das gewachsene Geschäftszentrum

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung Fußgängerzone (Maßnahme Nr. 11) - Umgestaltung Kirchring (Maßnahme Nr. 13) - Barrierefreie Umgestaltung Umfeld St.-Anna-Kirche (Maßnahme Nr. 14) - Flankierende Maßnahme zur Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Aufenthaltsqualität besondere Qualitäten - Verbesserung des Ortsbilds - „gefühlte“ Verkürzung der Entfernung zwischen „Hecking- Gelände“ und Fußgängerzone - Unterstützung einer erheblichen Privatinvestition (Einzelhandel „Hecking-Center“)

Maßnahmenträger Privater Investor Beginn Dauer Ende Durchführungszeitraum Frühjahr 2014 ca. 3 bis 4 Monate Sommer 2014

2.500 m² x 160,- € = ca. 400.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 60.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 460.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 80.000,- € ca. 540.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben --- Finanzierung / Zuwendung Bund / Land --- Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde --- Anteil Dritter ca. 540.000,- €

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 86 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Aufwertung und Umgestaltung 6. „Industriestraße“ (südlicher Abschnitt)

Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Die „Industriestraße“ soll auch südlich des „Hecking- Geländes“ neu gestaltet werden, da dies eine der Zufahrten zur Ortsmitte und zum neuen Grundversor- gungszentrum ist und da auch hier auf den angren- zenden Industriebrachen ehebliche private Investitio- nen erfolgen sollen (innerörtliches Wohnen im süd- lichen Bereich des ehemaligen Heckinggeländes, Neubau von Seniorenwohnungen östlich der „Industrie- straße“).

Um diese positive Entwicklung zu unterstützen beab- sichtigt die Gemeinde Neuenkirchen, das Umfeld im öffentlichen Straßenraum durch eine Neugestaltung aufzuwerten.

Der gewerblich-industrielle Charakter dieser Straßen- ca. 2.300 m² abschnitts soll beseitigt und ein hochwertiges inner- örtliches Wohnumfeld geschaffen werden.

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„Industriestraße“ (südlicher Abschnitt) im April 2013

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte Leitbild, Visionen - Belebung der Ortsmitte durch innerörtliches Wohnen

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung „Industriestraße“ nördlicher Abschnitt (Maßnahme Nr. 5)

Effekte / Auswirkungen / - Aufwertung des Wohnumfelds im Ortskern besondere Qualitäten - Unterstützung einer erheblichen Privatinvestition (Bau einer Seniorenwohnanlage)

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Beginn Dauer Ende Durchführungszeitraum 2015 ca. 10 bis 12 Wochen 2016

2.300 m² x 160,- € = ca. 365.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 55.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 420.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 80.000,- € ca. 500.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 500.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 300.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 200.000,- € Anteil Dritter ---

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Lfd. Nr. Überquerungshilfe 7. „Alphons-Hecking-Platz“

Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität - Verbesserung der Verkehrssicherheit

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung:

Um die Erreichbarkeit der denkmalgeschützten „Villa Hecking“ zu verbessern, soll zwischen dem großen, öffentlich zugänglichen Sammelparkplatz des geplanten Grundversorgungszentrums auf dem „Hecking-Gelände“ und der Villa eine Überquerungshilfe im öffentlichen Straßenraum des „Alphons-Hecking-Platzes“ geschaffen werden. Etwa im Bereich des Uhrenturmes soll daher die asphaltierte Straßenoberfläche beseitigt und durch eine Pflasterung – analog zur Neugestaltung der „Hauptstraße“ und der „Industriestraße“ – ersetzt werden. Es ist daran gedacht, diese Aufplasterung höhengleich auszuführen. Ob eine geringfüge Aufhöhung sinnvoll und von der Gemeinde Neuenkirchen gewünscht wird, ist noch abschließend zu beraten bzw. zu entscheiden.

Der Standort der Überquerungshilfe soll im Kurvenbereich zwischen „Alphons-Hecking-Platz“ und „Wettringer Straße“ so angeordnet werden, dass Fußgänger, die hier die Straße überqueren wollen, in beide Richtungen eine gute Sicht auf das Verkehrsgeschehen haben.

Durch diese Maßnahme können insbesondere bei öffentlichen Veranstaltungen Gäste und Besucher der „Villa Hecking“ das Parkplatzangebot auf dem „Hecking-Gelände“ mit nutzen. Die derzeitige Situation kann damit entscheidend verbessert werden.

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Geplante Überquerungshilfe zwischen „Hecking-Gelände“ und „Villa Hecking“

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte Leitbild, Visionen - Städtebauliche Vernetzung des „Hecking-Geländes“ mit dem Umfeld

Synergien zu anderen - Bei (öffentlichen) Veranstaltungen in der „Villa Hecking“ können Maßnahmen + Projekten die (privaten) Parkmöglichkeiten im Bereich der Einkaufsmärkte mit genutzt werden - Modernisierung von ortsbildprägenden Gebäuden / Baudenkmalen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) - Flankierende Maßnahme zur Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“

Effekte / Auswirkungen / - Bessere Erreichbarkeit der „Villa Hecking“ besondere Qualitäten - Unterstützung und Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten der „Villa Hecking“ - Verbesserung der Verkehrssicherheit - Unterstützung einer erheblichen Privatinvestition (Einzelhandel „Hecking-Center“)

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Beginn Dauer Ende Durchführungszeitraum 2017 ca. 10 bis 14 Tage 2017

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 25.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 25.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 15.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 10.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 90 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr.

Erwerb Wohngebäude „Friedenstraße“ 14 8.

Fördervorhaben: - Verbesserung der Verkehrserschließung - Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“ - Erhaltung der Nutzungsvielfalt

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Um die verkehrliche Erschließung der ehemali-gen „Hecking-Flächen“ östlich der „Industrie-straße“ zu verbessern, ist eine zusätzliche Wegeverbindung von der „Friedenstraße“ aus vorgesehen. Damit die erforderlichen Grundstücksflächen rechtzeitig gesichert werden konnten, hat die Gemeinde Neuenkirchen bereits im Jahr 2012 das Flurstück 262, Flur 37, Gemar- kung Neuenkirchen einschließlich des noch auf- stehenden zweigeschossigen Wohngebäudes „Friedenstraße“ Nr. 14 erworben.

Diese Flächen sollen nach Abbruch des vor- handenen Gebäudes für den Bau eines zusätz- lichen Erschließungsweges genutzt werden. Ob bzw. in welchem Umfang diese neue Wegever- bindung uneingeschränkt befahrbar sein soll, ist noch abschließend zu prüfen.

Erwerb des vorhandenen Wohngebäudes „Friedenstraße“ Nr. 14

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 91 / 133

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte Leitbild, Visionen - Städtebauliche Vernetzung des „Hecking-Geländes“ mit dem Umfeld

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung „Industriestraße“ nördl. Abschnitt (Maßn. Nr. 5) - Flankierende Maßnahme zur Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“ - Schaffung Wegeverbindung „Friedenstraße“ – Heckinggelände (Maßnahme Nr. 9) - Abbruch Wohngebäude „Friedenstraße“ 14 (Maßnahme Nr. 19)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Erreichbarkeit des ehemaligen „Hecking- besondere Qualitäten Geländes“ - Unterstützung einer erheblichen Privatinvestition (Ortskern- Ergänzungs-Nutzungen im Entwicklungsbereich 3 des ehemaligen „Hecking-Geländes“)

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2013 --- 2013

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 260.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 260.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 156.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 104.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 92 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Schaffung Wegeverbindung 9. „Friedenstraße“ – Heckinggelände

Fördervorhaben: - Verbesserung der Verkehrserschließung - Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“ - Erhaltung der Nutzungsvielfalt - Gebäudeabbrüche

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Um die verkehrliche Erschließung des ehemaligen Heckinggeländes östlich der „Industriestraße“ zu verbessern, ist eine zusätzliche Wegeverbindung von der „Friedenstraße“ aus vorge- ca. 700 m² sehen.

Diese Flächen sollen nach Abbruch des vorhandenen Gebäudes für den Bau eines zusätzlichen Erschlie- ßungsweges genutzt werden. Ob bzw. in welchem Umfang diese neue Wegeverbindung uneingeschränkt befahrbar sein soll, ist noch abschließend zu prüfen.

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 93 / 133

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte Leitbild, Visionen - Städtebauliche Vernetzung des „Hecking-Geländes“ mit dem Umfeld

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung „Industriestraße“ nördl. Abschnitt (Maßn. Nr. 5) - Erwerb Wohngebäude „Friedenstraße“ 14 (Maßnahme Nr. 8) - Flankierende Maßnahme zur Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Erreichbarkeit des ehemaligen „Hecking- besondere Qualitäten Geländes“ - Unterstützung einer erheblichen Privatinvestition (Ortskern- Ergänzungs-Nutzungen im Entwicklungsbereich 3 des ehemaligen „Hecking-Geländes“)

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2017 ca. 8 bis 10 Wochen 2018

700 m² x 160,- € = ca. 110.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 16.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 126.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 24.000,- € ca. 150.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 150.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 90.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 60.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 94 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr.

Umgestaltung Fußwegeverbindung Rathaus 10.

Fördervorhaben: - Verbesserung der Verkehrserschließung - Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“ - Erhaltung der Nutzungsvielfalt

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung:

Auch diese Maßnahme dient – ebenso wie vorstehende Maß- nahme Nr. 5 – einer Verbesserung der verkehrlichen Erschlie- ßung der ehemaligen „Hecking-Flächen“ östlich der „Industrie- straße“. Durch zusätzliche Fußwege zwischen den geplanten Stellplätzen innerhalb des „Entwicklungsbereichs 3“ und der „Hauptstraße“ auf beiden Seiten des Rathauses wird eine enge Vernetzung zwischen dem „Hecking-Gelände“ und dem vor- handenen Geschäftszentrum sichergestellt.

Eine Überdachung dieser Fußwegpassagen z.B. mit Glas- dächern wäre wünschenswert, wird hier aber zunächst in Anbe- tracht des Gesamtkostenrahmens der geplanten Sanierungs- ca. 180 m² maßnahme „Ortsmitte Neuenkirchen“ zurückgestellt.

Da sich die betreffenden Flächen bereits im Eigentum der Gemeinde Neuenkirchen befinden (Rathausgrundstück), ist ein weiterer Grundstückserwerb nicht erforderlich.

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Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte Leitbild, Visionen - Städtebauliche Vernetzung des „Hecking-Geländes“ mit dem Umfeld

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung „Industriestraße“, nördl. Abschnitt (Maßn. Nr. 5) - Flankierende Maßnahme zur Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Erreichbarkeit des ehemaligen „Hecking- besondere Qualitäten Geländes“ - Unterstützung einer erheblichen Privatinvestition (Ortskern- Ergänzungs-Nutzungen im Entwicklungsbereich 3 des ehemaligen „Hecking-Geländes“)

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2016 ca. 4 bis 6 Wochen 2016

180 m² x 100,- € = ca. 18.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 3.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 21.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 4.000,- € ca. 25.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 25.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 15.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 10.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 96 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr.

Umgestaltung Fußgängerzone 11.

Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt - Beseitigung / Vermeidung von gewerblichem Leerstand - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Die Fußgängerzone im Neuenkirchener Ortskern besteht seit dem Jahr 1989. Seitdem hat – abgesehen von Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten - keine grundlegende Modernisierung stattgefunden. Viele Elemente wie z.B. die Ausstattung oder die Beleuchtung stammen noch aus der Entstehungszeit und sind somit mittlerweile teilweise erneuerungsbedürftig. Insbesondere die Optik entspricht nicht mehr einer zeitgemässen modernen Einkaufsstraße, in der die Aufenthalts- und Erlebnisqualität im Vordergrund steht.

Ziel ist es, ein identitätsstiftendes Erscheinungsbild zu entwickeln, das der Neuenkirchener Fuß- gängerzone einen unverwechselbaren individuellen Charakter verleiht. Dazu ist für das gesamte Ge- schäftszentrum – einschließlich der „Hauptstraße“ und des neu zu entwicklenden „Hecking-Gelän- des“ - eine einheitliche, anspruchsvolle Gestaltungssprache zu formulieren, die den vielfältigen Nut- zungsansprüchen gerecht wird und folgende Aspekte umfasst:

- Oberflächengestaltung (Pflaster, Asphalt, etc.) - Ausstattungselemente (Werbeaufsteller, Fahrradständer, Papierkörbe etc.) - Möblierung (Bänke, Sitzmauern, etc.) - Stadt-Spiel - Bepflanzung - Beleuchtung - Kunstwerke / Brunnen

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 97 / 133

Fußgängerzone

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Historische Ortsentwicklung erlebbar machen

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung „Industriestraße“ nördl. Abschnitt (Maßn. Nr. 5) - Auslagerung Bäckerei (Maßnahme Nr. 18) - Umgestaltung Passagen (Maßnahme Nr. 12) - Umgestaltung Kirchring (Maßnahme Nr. 13) - Barrierefreie Umgestaltung Umfeld St.-Anna-Kirche (Maßn.Nr. 14) - Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien (Maßnahme Nr. 15)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt (in besondere Qualitäten der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland) - Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität - Verbesserung des Ortsbild

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2016 noch nicht bekannt 2017

2.300 m² x 160,- € = ca. 365.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 55.000,- € Kalkulierte Kosten / ca. 420.000,- € Ausgaben 19% Mehrwertsteuer ca. 80.000,- € ca. 500.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 500.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 300.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 200.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 98 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr.

Aufwertung Passagen 12.

Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Über die vorhandenen Passagen von und zur Fußgängerzone sind die vorhandenen öffentlichen Sammelparkplätze im unmittelbaren Umfeld des Geschäftszentrums sehr gut zu erreichen. Deshalb ist es sinnvoll, diese Passagen zu erhalten, zu modernisieren und weiterzuentwickeln. Glasüberdachungen sollen in den Passagen Witterungsschutz geben. Damit können die Sammelparkplätze auch bei Regenwetter „trockenen Fußes“ erreicht werden. Diese Maßnahme trägt zu einer hohen Einkaufqualität bei und kann zu einer Besonderheit ausgebaut werden, die den Neuenkirchener Ortskern positiv von anderen Grund- oder Mittelzentren unterscheidet.

Positiv-Beispiel für eine helle attraktive Passage

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 99 / 133

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Erreichbarkeit der Fußgängerzone verbessern

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung Fußgängerzone (Maßnahme Nr. 11) - Auslagerung Bäckerei (Maßnahme Nr. 18) - Umgestaltung Kirchring (Maßnahme Nr. 13) - Barrierefreie Umgestaltung Umfeld St.-Anna-Kirche (Maßnahme Nr. 14) - Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien (Maßnahme Nr. 15) - Profilierung und Standortaufwertung öffentlicher und privater Immobilien (Maßnahme Nr. 16)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt (in besondere Qualitäten der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland) - Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität - Verbesserung des Ortsbilds

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende Kann derzeit noch nicht 2017 abgeschätzt werden 2017

ca. 730 m² x 160,- € = ca. 117.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 18.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 135.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 25.000,- € ca. 160.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 160.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 96.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 64.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 100 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr.

Umgestaltung Kirchring 13.

Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Um die historische Ortsmitte von Neuenkirchen mit dem Kirchring rund um die St.-Anna-Kirche aufzuwerten, soll die „Rückseiten-Situation“ der vorhandenen Geschäftsbebauung am Kirchring verbessert werden. Insbesondere der ruhende Verkehr, die Hauseingänge sowie „Funktions- bereiche“ der Geschäftsbebauung mit Müllbehältern, etc. sollen teilweise neu geordnet und gestalterisch gefasst werden.

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 101 / 133

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Historische Ortsentwicklung erlebbar machen

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung Fußgängerzone (Maßnahme 11) - Aufwertung Passagen (Maßnahme Nr. 12) - Barrierefreie Umgestaltung Umfeld St.-Anna-Kirche (Maßnahme Nr. 14) - Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien (Maßnahme Nr. 15) - Profilierung und Standortaufwertung öffentlicher und privater Immobilien (Maßnahme Nr. 16)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt besondere Qualitäten (in der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland) - Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität - Verbesserung des Ortsbilds

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende Kann derzeit noch nicht 2017 abgeschätzt werden 2017

1.140 m² x 160,- € = ca. 183.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 27.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 210.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 40.000,- € ca. 250.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 250.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 150.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 100.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 102 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Barrierefreie Umgestaltung 14. Umfeld St.-Anna-Kirche

Fördervorhaben: - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung:

Auch die Grünanlage südlich der St.-Anna-Kirche soll im Rahmen der Ortskernsanierung neu gestaltet und aufgewertet werden. Ein wesentliches Ziel für die begehbaren Flächen ist – wie übrigens bei allen geplanten Maßnahmen im innerörtlichen Freiraum – eine weitgehende Barriere- freiheit.

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 103 / 133

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Historische Ortsentwicklung erlebbar machen

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung Fußgängerzone (Maßnahme Nr. 11) - Aufwertung Passagen (Maßnahme Nr. 12) - Umgestaltung Kirchring (Maßnahme Nr. 13) - Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien (Maßnahme Nr. 15) - Profilierung und Standortaufwertung öffentlicher und privater Immobilien (Maßnahme Nr. 16)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt (in besondere Qualitäten der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland) - Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität - Verbesserung des Ortsbilds

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2018 ca. 8 bis 10 Wochen 2018

1.100 m² x 100,- € = ca. 110.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 16.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 126.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 24.000,- € ca. 150.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 150.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 90.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 60.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 104 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Modernisierung und Instandsetzung 15. privater Immobilien

Fördervorhaben: - Stärkung der Ortsmitte - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt und der historischen Strukturen - Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: In das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept ist mit aufgenommen worden, dass auch die Bürger mit ihrer Gebäudemodernisierung und Gebäudeinstandsetzung durch die öffentliche Hand unterstützt werden sollen. Im Fokus der Förderkulisse sollen Maßnahmen stehen, die auf eine durchgreifende Gesamtsanierung und eine dauerhafte Sicherung der Gebäudesubstanz ausgerichtet sind.

Durch die Einbeziehung der privaten Modernisierung in das Integrierte städtebauliche Entwicklungs- konzept sollen hier neue Impulse gesetzt werden und die bislang nicht in Gang gekommene Moder- nisierung des überwiegend privaten Baubestands angeregt werden. Die Gemeinde Neuenkirchen legt in diesem Zusammenhang besonderen Wert auf eine Modernisierung des ortsbildprägenden Gebäudebestands. Durch die finanziellen Anreize soll die Hemmschwelle zur Durchführung von an- stehenden Modernisierungsmaßnahmen herabgesetzt und gesamtgemeindlich eine Hervorhebung der innerörtlichen Bausubstanz herbeigeführt werden.

Die damit verbundene nachhaltige Aufwertung der Bausubstanz, die Identifikation mit den Gebäuden und eine Stabilisierung des Wohneigentums werden als wesentlicher Baustein gesehen, um auch die Mitwirkung der Bewohner an der nachhaltigen Gebietsentwicklung für die Ortsmitte anzuregen. Die parallel dazu initiierte Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) "Ortsmitte" soll dies im Zusammenwirken unterstützen.

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 105 / 133

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Historische Ortsentwicklung erlebbar machen

Synergien zu anderen - Profilierung und Standortaufwertung öffentlicher und privater Maßnahmen + Projekten Immobilien (Maßnahme Nr. 16) - ISG-Gründung (Maßnahme 22)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt (in besondere Qualitäten der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland) - Stärkung der Identifikation der Bewohner mit ihren Gebäuden - Verbesserung des Ortsbilds

Maßnahmenträger Private Gebäude- und Grundstückseigentümer Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2015 ca. 4 bis 5 Jahre 2019

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 800.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 600.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 120.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 80.000,- € Anteil Dritter ca. 600.000,- €

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 106 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Profilierung und Standortaufwertung öf- 16. fentlicher und privater Immobilien

Fördervorhaben: - Stärkung der Ortsmitte - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Erhaltung der Nutzungsvielfalt und der historischen Strukturen - Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Ergänzend zu den angestrebten Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten für den privaten Gebäudebestand im Ortskern von Neuenkirchen soll hier auch der zentrumsbedingte Mehraufwand für den Bau oder die Herrichtung von Gebäuden und des Wohnumfeldes für Wohnen, Handel, Dienstleistungen oder Gewerbe gefördert werden. Für die Ortskernbebauung von Neuenkirchen sind insbesondere Maßnahmen der Fassadenverbesserung, Maßnahmen zur Begrünung, Herrichtung und Gestaltung von Hof- und Gartenflächen sowie Maßnahmen an Außenwänden und Dächern erforderlich.

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Stärkung der Identifikation der Bewohner mit ihren Gebäuden - Historische Ortsentwicklung erlebbar machen

Synergien zu anderen - Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien Maßnahmen + Projekten (Maßnahme Nr. 15) - ISG-Gründung (Maßnahme 22)

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 107 / 133

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt (in besondere Qualitäten der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland) - Stärkung der Identifikation der Bewohner mit ihren Immobilien - Verbesserung des Ortsbilds

Maßnahmenträger Private Gebäude- und Grundstückseigentümer Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2014 ca. 5 Jahre 2019

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 300.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 300.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 90.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 60.000,- € Anteil Dritter ca. 150.000,- €

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 108 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Denkmalgerechte Sanierung Villa Hecking 17. (kulturelles Begegnungszentrum Gemeinde)

Fördervorhaben: - Stärkung der Gemeinbedarfseinrichtungen im Ortskern - Erhaltung der Nutzungsvielfalt und der historischen Strukturen - Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 109 / 133

Vorhabenbeschreibung: Die unter Denkmalschutz stehende 'Villa Hecking' ist fast 200 Jahre alt und wurde einst als Wohnhaus der Textilfabrikantenfamilie Hecking gebaut. Seit 1990 nutzt die Gemeinde Neuenkirchen diese Villa als Begegnungszentrum. Hier zentriert sich das kulturelle Leben mit überregionalen Kunstausstellungen und Kleinkunstveranstaltungen. Für Vereine und Organisationen stehen in diesem Haus Seminarräume zur Verfügung. Gleichzeitig hat hier der Verkehrsverein Pro Neuenkirchen seine Geschäftsstelle. Damit diese Nutzungen auch zukünftig ausgeübt werden können, soll das historische Gebäude denkmalgerecht saniert werden. Ziel ist es, unter Berücksichtigung und Wahrung des ursprünglichen Erscheinungsbilds insbesondere energetische und haustechnische Maßnahmen durchzuführen.

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Ortsentwicklung fördern

Synergien zu anderen Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) - Überquerungshilfe „Alphons-Hecking-Platz“ (Maßnahme Nr. 7) - Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien (Maßnahme Nr. 15) - Profilierung und Standortaufwertung öffentlicher und privater Immobilien (Maßnahme Nr. 16)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt besondere Qualitäten - Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität - Verbesserung des Ortsbilds - Aktivierung der örtlichen Gemeinschaft

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2017 4 bis 5 Monate 2017

350 m² x 400,- € = ca. 146.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 22.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 168.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 32.000,- € ca. 200.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 200.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 120.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 80.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 110 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Rückbau und Betriebsverlagerung 18. Bäckereibetrieb „Hauptstraße“ 42

Fördervorhaben: - Auslagerung störender Gewerbebetriebe - Beseitigung / Vermeidung von gewerblichem Leerstand - Erhaltung der Nutzungsvielfalt - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung:

Ziel der Gemeinde Neuenkirchen ist es, den vorhandenen Bäckereibetrieb in der Fußgängerzone „Hauptstraße“ Nr. 42 in eines der ausgewiesenen Gewerbegebiete am Ortsrand auszulagern. Damit kann diese Immobilie einer „publikumsorientierten“ Nutzung z.B. Einzelhandel, Gastronomie, o.ä. zugeführt werden, die der zentralen Lage in der Neuenkirchener Fußgängerzone entspricht. Da der Betrieb an seinem jetzigen Standort nicht mehr entwicklungs- bzw. expansionsfähig ist, dürfte auch seitens des Betriebes selbst eine hohes Interesse an einer Umsiedlung in ein ausgewiesenes Gewerbegebiet bestehen. Insofern geht die Gemeinde Neuen- kirchen davon aus, dass hier auch zum Einsatz erheblicher privater Mittel kommen wird. Allerdings ist es aus Sicht der Gemeinde Neuenkirchen un- erlässlich, dieses Vorhaben durch Städtebauförderungsmittel zu unter- stützen bzw. dadurch den entschei- denden Anstoss zu einer Veränderung der Bestandssituation zu geben.

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 111 / 133

Planungsziel ist es, durch den Umbau der bestehenden Gebäudes auch an dieser Stelle eine zu- sammenhängende Schaufensterfront zur Fußgängerzone zu schaffen. Ohne eine interessante beiderseitige Geschäftsbebauung mit entsprechenden Schaufensterfronten ist eine Fußgängerzone unattraktiv.

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - „Verdichtung“ / Optimierung des Zentralen Versorgungsbereichs

Synergien zu anderen - Umgestaltung „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung Fußgängerzone (Maßnahme Nr. 11) - Aufwertung Passagen (Maßnahme Nr. 12) - Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien (Maßnahme Nr. 15) - Profilierung und Standortaufwertung öffentlicher und privater Immobilien (Maßnahme Nr. 16)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt (in besondere Qualitäten der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland) - Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität - Intensivierung der „publikumsorientierten“ Nutzungen - Verbesserung des Ortsbilds

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen / privater Gewerbebetrieb Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2017 ca. 4 bis 6 Wochen 2017 Finanzierung Kalkulierte Kosten Private Mittel: 80.000,- €

Kofinanzierung: keine

1.) Gebäude(Teil-)abbruch: 1.150 m³ x 50,- € = ca. 58.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 9.000,- € ca. 67.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben 2.) Betriebsverlagerung: ca. 67.000,- € 134.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 66.000,- € ca. 160.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 80.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 48.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 32.000,- € Anteil Dritter ca. 80.000,- €

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 112 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Rückbau durch die Gemeinde 19. (Gebäudeabbruch „Friedenstraße“ 14)

Fördervorhaben: - Verbesserung der Verkehrserschließung - Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“ - Erhaltung der Nutzungsvielfalt

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Um die verkehrliche Erschließung des ehemaligen Heckinggeländes östlich der „Industriestraße“ zu verbessern, ist eine zusätzliche Wegeverbindung von der „Friedenstraße“ aus vorgesehen. Diese Flächen sollen nach Abbruch des vorhandenen Gebäudes für den Bau eines zusätzlichen Erschlie- ßungsweges genutzt werden. Der Abbruch des Gebäudes „Friedenstraße“ 14 ist hierfür zwingende Voraussetzung. X

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 113 / 133

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte Leitbild, Visionen - Städtebauliche Vernetzung des „Hecking-Geländes“ mit dem Umfeld

Synergien zu anderen - Umgestaltung der „Hauptstraße“ (Maßnahme Nr. 4) Maßnahmen + Projekten - Umgestaltung der „Industriestraße“, nördl. Teil (Maßn. Nr. 5) - Flankierende Maßnahme zur Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“ - Erwerb Wohngebäude „Friedenstraße“ 14 (Maßnahme Nr. 8) - Schaffung Wegeverbindung „Friedenstraße – Heckinggelände (Maßnahme Nr. 9)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Erreichbarkeit des ehemaligen „Hecking- besondere Qualitäten Geländes“ - Unterstützung einer erheblichen Privatinvestition (Ortskern- Ergänzungs-Nutzungen im Entwicklungsbereich 3 des ehemaligen „Hecking-Geländes“)

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2016 ca. 2 bis 3 Wochen 2016

1.000 m³ x 50,- € = ca. 51.000,- € 15% Baunebenkosten ca. 8.000,- € Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 59.000,- € 19% Mehrwertsteuer ca. 11.000,- € ca. 70.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 70.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 42.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 28.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 114 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr. Leistungen an Beauftragte, 20. Innenstadtmanagement

Fördervorhaben: - Stärkung der Ortsmitte Neuenkirchen

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität x Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung x Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Für die Begleitung und Durchführung des Städtebauförderprogramms ist eine externe Begleitung der Gemeindeverwaltung Neuenkirchen erforderlich. Potenzielle Tätigkeitsbereiche sind u. a. Förder- mittelmanagement sowie Kosten- und Finanzierungsplanung. Zu den Leistungen von Beauftragten zählt zudem die Beratung von Immobilieneigentümern und Investoren über die Fördermöglichkeiten gemäß Ziffern 11.1 und 11.2 FRL.

Weiterhin sind externe Leistungen in den Bereichen Prozesssteuerung, Umgestaltung öffentlicher Raum, Öffentlichkeitsarbeit sowie Begleitung des Verfügungsfonds erforderlich.

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2014 ca. 5 Jahre 2019

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 200.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 200.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 120.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 80.000,- € Anteil Dritter ---

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc

116 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr.

Verfügungsfonds 21.

Fördervorhaben: - Stärkung des zentralen Versorgungsbereichs - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Aufwertung des Ortskerns von Neuenkirchen ist die Unterstützung und aktive Begleitung der lokalen Akteure. Zu den Akteuren gehören neben den Bürgerinnen und Bürgern auch Vereine, Einzelhändler, Gewerbetreibende und Institutionen mit Ortsbezug. Im Rahmen des Verfügungsfonds planen die Gemeinde und Private Hand in Hand die Umsetzung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen zur Stärkung des Ortskerns. Mit dem Verfügungsfonds sollen kleinere investitionsvorbereitende, investive oder nicht-investive Maßnahmen der lokalen Akteure kurzfristig umgesetzt werden. Beispiele für derartige Maßnahmen sind Analysen und Konzepte, Befragungen, Mobiliar, Beschilderungs-, Informations- und Leitsysteme, Illumination, Begrünungen, Kunstobjekte oder auch punktuelle Straßenumgestaltung. Förderfähig sind zudem auch Wettbewerbe, Straßenfeste und Konzepte. Die Ausgaben für investitionsvorbereitende und investive Maßnahmen können mit einem Zuschuss von 50 % gefördert werden, wenn die restlichen 50 % durch private Akteure bereit gestellt werden. Nicht-investive Maßnahmen sind über den privaten Anteil zu finanzieren. Es wird ein Vergabegremium gegründet, das sich zur Hälfte aus Vertretern der Gemeindeverwaltung / Politik und zur Hälfte aus privaten Akteuren zusammensetzt. Das Vergabegremium entscheidet über die Umsetzung der eingereichten Anträge.

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Ortsentwicklung fördern

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 117 / 133

Synergien zu anderen - Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien Maßnahmen + Projekten (Maßnahme Nr. 15) - Profilierung und Standortaufwertung öffentlicher und privater Immobilien (Maßnahme Nr. 16) - Leerstandsmanagement / ISG-Gründung (Maßnahme Nr. 22)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt (in besondere Qualitäten der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland) - Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität - Verbesserung des Ortsbilds - Aktivierung von Standortgemeinschaften

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen und private Anlieger Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2014 ca. 5 Jahre 2019 Finanzierung Kalkulierte Kosten Private Mittel: davon: ca. 40.000,- € Kofinanzierung: ja

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 80.000,- €

Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 80.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 24.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 16.000,- € Anteil Dritter ca. 40.000,- €

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc 118 / 133 Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte

Lfd. Nr.

Leerstandsmanagement / ISG-Gründung 22.

Fördervorhaben: - Stärkung der Ortsmitte - Vermeidung von gewerblichem Leerstand - Erhaltung der Nutzungsvielfalt - Aufwertung des öffentlichen Raumes - Stärkung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität

Priorität Hoch Mittel Gering

Qualitätskriterien Übereinstimmung mit den Zielen der Integrierten Stadtentwicklung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; Wachstum und Beschäftigung x Schlüssigkeit, Überzeugungskraft und Umsetzbarkeit des Konzepts (Planungsqualität) x Nachhaltigkeit des Konzepts (sozial, ökonomisch) x Nachhaltigkeit ökologisch; Verbesserung der Umweltqualität Effizienz des Mitteleinsatzes, Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen, positive Effekte für den lokalen Bereich x Akquirierung zusätzlicher privater Finanzierungsmittel x Besondere Berücksichtigung der Folgen der demographischen Entwicklung Besondere Berücksichtigung des Prinzips des Gender Mainstreaming x Besondere Berücksichtigung der Interessen von Menschen mit Behinderung x Vorhabenbeschreibung: Zur Information, Mobilisierung und Einbindung der Eigentümer und Gewerbetreibenden in den städtebaulichen Entwicklungsprozess ist die Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) "Ortsmitte" vorgesehen. Im Rahmen des Gründungsprozesses sind die Ausarbeitung von Zielen und ersten Maßnahmen sowie die Strukturierung der ISG umzusetzen. Mögliche Tätigkeitsfelder der ISG sind Entwicklung und Umsetzung von Ideen im Verfügungsfonds und Leerstandsmanagement. Die ISG kann u. a. durch die Stärkung der Ortskernvitalität, die Stärkung des Hauptgeschäftsbereichs und Netzwerkarbeit einen entscheidenden Beitrag zur Beseitigung bzw. Vermeidung von Leerständen in der Ortsmitte leisten.

Planungsziele, - Stärkung der Ortsmitte als „Kristallisationspunkt“ des Leitbild, Visionen gemeindlichen Lebens - Ortsentwicklung fördern

Synergien zu anderen Maßnahmen + Projekten - Verfügungsfonds (Maßnahme Nr. 21)

Effekte / Auswirkungen / - Verbesserung der Anziehungskraft des Ortskerns insgesamt (in besondere Qualitäten der Konkurrenz zu anderen Grundzentren im Umland)

H:\NEUENK-ST\212122\TEXTE\BP\ISEK_130820.doc Gemeinde Neuenkirchen ▪ Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Neuenkirchen - Ortsmitte 119 / 133

- Verbesserung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität - Verbesserung des Ortsbilds - Aktivierung von Standortgemeinschaften

Maßnahmenträger Gemeinde Neuenkirchen und private Anlieger Durchführungszeitraum Beginn Dauer Ende 2015 ca. 4 Jahre 2019

Kalkulierte Kosten / Ausgaben ca. 60.000,- € Zuwendungsfähigen Ausgaben ca. 60.000,- € Finanzierung / Zuwendung Bund / Land ca. 36.000,- € Gegenfinanzierung Eigenanteil Gemeinde ca. 24.000,- € Anteil Dritter ---

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9 Kosten und Finanzierung

9.1 Zusammengefasste Kosten- und Finanzierungsübersicht

Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept stellt die Grundlage für die Ermittlung der zur Durchführung der Stadterneuerungsmaßnahme erforderlichen finanziellen Mittel dar.

Es wird für diese Stadterneuerungsmaßnahme inklusive der Vorbereitungs-, Durchführungs- und Abwicklungsphase ein Zeitrahmen von 5 Jahren angenommen (2014 bis 2019); für diesen Zeitrahmen werden nachfolgend der Kostenrahmen und dessen Finanzierung in einer ersten Übersicht aufgestellt. Zu Beginn dieser Maßnahme kann dieser Kostenrahmen einschl. der Finanzierungsübersicht nur ein erster Anhalt im Sinne einer groben Einschätzung sein.

Die Ausgaben- und Einnahmepositionen können erst nach einer weiteren Detaillierung der städtebaulichen Planung und nachfolgender oder auch paralleler Einzelplanungen weiter konkretisiert werden.

Auch können die vom Bund und vom Land der Stadt zufließenden Städtebauförderungsmittel nur sukzessive belegt und konkretisiert werden. Die Kosten- und Finanzierungsübersicht soll als Planungs- und Steuerungsinstrument des Stadtumbaus genutzt und eingesetzt werden.

Mit diesem Instrument soll belegt werden, dass die Gesamtmaßnahme innerhalb eines über- schaubaren Zeitraums durchgeführt werden kann. Sie dient überdies der gemeindlichen Haushaltsplanung und der Abstimmung mit Investitionen anderer Planungs- und Bedarfsträger. Es wird eine laufende Aktualisierung dieser Kosten- und Finanzierungs- übersicht vorgenommen, sie wird im Verlauf der weiteren Vorbereitungs- und Durchführungsphase ständig dem Planungsfortschritt entsprechend angepasst. Unter dem Gesichtspunkt der zügigen Durchführung ist die Finanzierbarkeit der einzelnen Maßnahmen nachzuweisen.

Gemäß nachfolgender Kosten- und Finanzierungsübersicht betragen die Gesamtkosten ca. 6,04 Mio. €. Davon werden ca. 1,41 Mio. € durch Dritte, z.B. Private, übernommen. Es ver- bleibt eine Gesamtsumme von ca. 4,63 Mio. €, die im Rahmen der Städtebauförderung zu- wendungsfähig ist.

Diese Ausgaben werden zu 60 % durch Landes- und Bundesmittel gefördert (2,78 Mio. €). 40 % sind als von der Gemeinde Neuenkirchen aufzubringen (1,85 Mio. €).

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9.2 Erläuterung der Kosten- und Finanzierungsübersicht

9.2.1 Kosten

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Summe Baumaßnahmen

9.2.2 Einnahmen

Die zweckgebundenen Einnahmen (Erlöse durch die Reprivatisierung von Grundstücken, u.ä.) können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kalkuliert werden. Erst nach Vorlage der fort- geschriebenen städtebaulichen Planung kann die Einnahmensituation präzisiert werden.

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9.2.3 Öffentliche und private Maßnahmen

Der Einsatz von Städtebauförderungsmitteln soll in dem geplanten Fördergebiet „Ortsmitte Neuenkirchen“ u.a. zu einer Beseitigung gewerblicher Leerstände und einer nachhaltigen Stärkung und Attraktivitätsverbesserung des zentralen Versorgungsbereichs von Neuenkir- chen führen. Die näher beschriebenen und verfolgten Leitziele können alleine mit öffentli- chen Mitteln nicht erreicht werden. Die zum Einsatz kommenden Städtebauförderungsmittel sollen daher ökonomisch relevante Anstoßwirkung erzielen im Hinblick auf - andere öffentliche Investitionen, - private Investitionen, - die Bündelung öffentlicher Mittel (z. B. Städtebau- und Wirtschaftsförderung) bei privaten Investitionen, - die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Standortkultur. Hierbei liegt der Erfolg der Gesamtmaßnahme besonders im abgestimmten Zusammenwir- ken zwischen öffentlichen und privaten Vorhaben.

9.2.4 Finanzierungsrahmen

Der in der Kosten- und Finanzierungsübersicht ausgewiesene Kostenrahmen ca. 4,63 Mio. € zuwendungsfähiger Ausgaben stellt für das Fördergebiet „Ortsmitte Neuenkirchen“ den un- abweisbaren Bedarf dar. Nur mit der Bereitstellung von Städtebauförderungsmitteln - ergänzt durch den Anteil der Gemeinde – kann auch privates Kapital mobilisiert und zu einer nach- haltigen Innenentwicklung genutzt werden. Die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ bil- det die wesentliche finanzielle Grundlage. Darüber hinaus sollen auch andere Mittel, z.B. aus der Wirtschaftsförderung, GVFG, KfW-Mittel, u.ä. als Komplementärfinanzierung eingesetzt werden. Der enge Finanzierungsrahmen und das Gebot eines wirtschaftlichen und sparsamen Um- gangs erfordert frühzeitig die Aufstellung bestimmter Maßnahmenprioritäten.

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10 Öffentlichkeitsbeteiligung

Die Bürgerbeteiligung bei städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen ist durch den § 137 BauGB „Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen“ gesetzlich geregelt und führt dazu im Einzelnen aus:

„Die Sanierung soll mit den Eigentümern, Mietern, Pächtern und sonstigen Betroffenen mög- lichst frühzeitig erörtert werden. Die Betroffenen sollen zur Mitwirkung bei der Sanierung und zur Durchführung der erforderlichen baulichen Maßnahmen angeregt und hierbei im Rahmen des möglichen beraten werden“.

Dementsprechend haben bereits im Zusammenhang mit den Planungen zur Reaktivierung der Industriebrache „Hecking“ sowie im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwick- lungskonzepts verschiedene Aktivitäten zur Öffentlichkeitsbeteiligung stattgefunden, die nachfolgend im Einzelnen beschrieben und dokumentiert sind.

Bedenken oder grundsätzliche Ablehnung gegen die Planungen der Gemeinde zur Orts- kernentwicklung wurden nicht vorgetragen.

Insgesamt lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass aus der Öffentlichkeit ein hohes Maß an Zustimmung zu den geplanten Maßnahmen im Ortskern besteht. Im Sinne des § 137 BauGB ist daher davon auszugehen, dass die Betroffenen die Ziele und Zwecke der Sanie- rung akzeptieren und mitwirken werden. Die weitere Vorbereitung der Sanierung gemäß § 140 BauGB soll selbstverständlich unter fortwährender Beteiligung der Betroffenen (Eigen- tümer, Mieter, Pächter und sonstige Nutzungsberechtigte) abgewickelt werden. Je nach Er- fordernis und Bedeutung wird hierbei nachfolgende Informationspalette genutzt:

- Einzelerörterungen vor Ort oder im Bauamt - Gezielte Presseveröffentlichung in Tageszeitungen - Öffentliche Sitzungen des Rates, der Fachausschüsse - Broschüren und Sanierungszeitungen sowie Informationsflyer - Informationsveranstaltungen und Ausstellungen zu aktuellen Schwerpunktthemen der Sanierung - Information und Beteiligungsmöglichkeiten über das Internet

Selbstverständlich stehen das Bauamt Neuenkirchen sowie und das Büro IPW jederzeit für Rückfragen und Informationsgespräche über die weitere Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung der Stadterneuerungsmaßnahme in Neuenkirchen zur Verfügung.

Folgende Aktivitäten und Veranstaltungen haben im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung bisher stattgefunden:

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10.1 Bürgerinformationsveranstaltung am 06.12.2012

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10.2 Planungsworkshop am 23.04.2013

Am 23.04.2013 hat in der Snedwinkela-Realschule ein Planungsworkshop stattgefunden, in dem unter Beteiligung von etwa 40 Bürgerinnen und Bürgern Projektideen für das ISEK er- arbeitet wurden. Der Workshop wurde durch die Gemeindeverwaltung sowie die Stadt- und Freiraumplaner aus dem Büro IPW begleitet. Der Ablauf war folgendermaßen strukturiert:

Unter dem Titel „Bürger wollen mehr Leben im Dorf“ berichtete die Münsterländische Volkszeitung über diese Veranstaltung:

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Im Einzelnen wurden in den drei Arbeitsgruppen folgen Projektideen und Anregungen vorge- tragen und diskutiert:

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Arbeitsgruppe „Entflechtung der innerörtlichen Gemengelagen“

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Arbeitsgruppe „Einzelhandel“

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Arbeitsgruppe „Tourismusförderung und Eigenentwicklung St. Arnold“

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Die im Rahmen des Planungsworkshops vorgetragenen Ideen und Anregungen sollen im weiteren Verfahren zur Ortskernsanierung im Einzelnen geprüft und so weit wie möglich be- rücksichtigt werden.

10.3 Beteiligung zentrumsrelevanter Akteure

Auch mit der Kaufmannschaft (Verkehrsverein) wurden die im Rahmen des ISEK festgestell- ten Mängel und Chancen sowie die geplanten Maßnahmen erörtert:

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11 Umsetzung des Konzepts und Ausblick

Die in diesem Bericht zusammengefassten Ergebnisse der städtebaulichen Untersuchungen zeigen, dass das Gebiet „Ortsmitte Neuenkirchen“ städtebauliche Missstände im Sinne des § 136 Abs. 2 BauGB aufweist. Insgesamt gesehen beschreiben sowohl funktionale Missstände als auch Substanzdefizite den Planungs- und Handlungsbedarf. Diese Vielzahl und das brei- te Spektrum der festgestellten Substanz- und Funktionsschwächen im Ortskern können von der Gemeinde Neuenkirchen nicht ohne finanzielle Unterstützung durch öffentliche Förder- mittel beseitigt werden. Deshalb liegt eine einheitliche Vorbereitung und zügige Durchfüh- rung der aufgeführten Maßnahmen zur Beseitigung der hier dargelegten städtebaulichen Missstände im besonderen öffentlichen Interesse im Sinne von § 136 Abs. 1 BauGB. Unter der Voraussetzung, dass Städtebauförderungsmittel in der ermittelten und zu beantragenden Höhe bereitgestellt werden, ist die Gesamtmaßnahme finanzierbar und kann zügig und zweckmäßig durchgeführt werden.

Derzeit wird bereits als eine wesentliche Grundlage für die Attraktivitätsverbesserung der Ortsmitte der Bebauungsplan Nr. 67 „Hecking-Gelände“ aufgestellt. Für die Umgestaltung der „Hauptstraße“ - als „Leuchtturm-Projekt“ der Ortskernentwicklung – wird eine Entwurfs- planung erarbeitet.

Die Gemeinde Neuenkirchen ist überzeugt, dass die geplanten städtebaulichen Maßnahmen die Innenentwicklung positiv vorantreiben, die Ortsmitte als zentralen Versorgungsbereich, Wohnstandort und kulturellen Mittelpunkt nachhaltig sichern und damit der gesamtgemeindli- chen Entwicklung zugutekommen.

Es ist vorgesehen, die Umsetzung der geplanten Maßnahmen und Aktivitäten - im Sinne ei- nes „Monitoring“ – einer kontinuierlichen Kontrolle und ggf. Weiterentwicklung zu unterzie- hen.

Der Rat der Gemeinde Neuenkirchen hat das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept in seiner Sitzung am 03.07.2013 als Grundlage für die zukünftige Ortskernentwicklung sowie die Beantragung von Städtebauförderungsmitteln beschlossen.

Das ISEK ist bei Bedarf entsprechend fortzuschreiben bzw. zu aktualisieren.

Wallenhorst, ……………………. Neuenkirchen, ………………….

IPW INGENIEURPLANUNG GmbH & Co. KG Gemeinde Neuenkirchen Der Bürgermeister i.V.

...... Matthias Desmarowitz Franz Möllering

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