Tourist-Informationen: NaTourismus-Routen Karte unter -Touristik e.V. Steinfurter Land: dem Klapper Markt 2 | 48565 Steinfurt Tel. 02551 1383 Bächeroute [email protected] www.steinfurt-touristik.de

Gemeinde Stadt Bürgerservice Mühlenhoek 1 | 48366 Laer Kirchplatz 1–3 | 48612 Horstmar Tel. 02554 91034 Tel. 02558 7934 Bärlauch, Bagno, [email protected] [email protected] www.laer.de www.horstmar.de Burgmannshöfe

35 Kilometer Radvergnügen Biologische Station zwischen Horstmar, Laer und Steinfurt Kreis Steinfurt www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de

Impressum: www.natourismus-st.de Inhaltliche Bearbeitung: Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. Bahnhofstraße 71 | 49545 Tel. 05482 92910 [email protected] Projektpartner | Kofinanzierung: Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt Kartenerstellung: Ute Blume, Kreis Steinfurt | Umwelt- und Planungsamt Redaktion: Thomas Starkmann, Nicole Heinrichs Gestaltung: büro margo, Münster, www.margo.eu 1. Auflage 2014

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms Bildnachweis: Biologische Station Steinfurt, S. 5 (Libelle) © als - Fotolia, S. 5 (Speck) © W. Heiber Fotostudio, S. 7 (rechts) Th. Israel, S. 13 (Fledermaus) © Ländlicher Raum 2007 – 2013“ cheri131 - Fotolia, S. 13 (unten) U. Schneiders, S. 14 (Uhu) © Megan Lorenz - Fotolia, S. 15 (Äpfel) © xiangdong Li - Fotolia, S. 16 (unten) B. Stemmer, S. 18 Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des (unten) H.D. Kampf, S. 19 (oben) Th. Israel, S. 20 (unten) P. Große, S. 21 (Eidechse) ländlichen Raums (ELER). © Undine Aust - Fotolia hist. Altstadt

Gastronomiebetriebe außerhalb von Ortslagen

Speicher-Café Haus Veltrup Tel. 02551-7313 Hotel-Café-Restaurant Bagno Tel. 02551-3365 Wasserschloss Steinfurt Bagno-Park mit Café-Restaurant Nünningsmühle Tel. 02552-9971060 und Schlossmühle Café-Restaurant Landhotel Waldschlößchen Tel. 02554-440 Kreislehrgarten Bauerncafé "Zum Torhaus" Tel. 02554-917838 Bagno-See Radservice 4 Neuenkirchen W. Schnieder GmbH & Co. KG Tel. 02551-9969062 Speicher-Café Haus Veltrup F. und U. Nattler Tel. 02551-82338 Kemper Zweirad GmbH Tel. 02552-3319 Minnebusch Tel. 02552-61889 Zweirad Cyran GmbH Tel. 02552-60774 Wettringen W. Blömker Tel. 02558-236

Emsdetten Steinfurt Nünningsmühle Café-Restaurant Nünningsmühle

Greven Horstmar Schöppingen Laer Schmeddings Mühle

Leerbachquelle und Wassermühle 3

5 Steinfurter Aa Schöppinger Berg 2

NSG Herrenholz 1

Legende Große NaTourismus-Route Steinfurter Land hist. Altstadt mit Burgmannshöfen Bächeroute (35 km) Lokale Rundrouten: Lerchenroute – Neuenkirchen Große NaTourismus-Route Schnepfenroute – Metelen !1 Beschreibung in der Broschüre Bächeroute Schlehenroute – Standort Infotafel Heideroute – Ochtrup Schutzhütte Vennroute – RadBahn 6 Aussichtspunkt Olden- borg Wellingsche Sehenswürdigkeit Bauerncafé Windmühle ^ "Zum Torhaus" Touristik-Information (s. Klapper) Ewaldibach Á" Bahnhof, Haltepunkt Parkplatz Pocketguides zu allen Routen erhalten Sie bei den Restaurant örtlichen Touristinformationen. Waldschlößchen X 0 500 1.000 1.500 2.000Meter

GeobasisdatenGeobasisdaten der Kommunen der Kommunen und des und Landes des Landes NRW NRW © ©Geobasis Geobasis NRW NRW 2013 2013 Herzlich Willkommen! 3

Die NaTourismus-Route im Steinfurter Land

Das Steinfurter Land ist Münsterland im besten Sinne. Von den Ausläufern der Baumberge im Süden bis zu den sandigen Niederungen im Norden bietet es die ganze Vielfalt der münster- ländischen Parklandschaft. Wälder, in denen der Bärlauch seinen charakteristischen Duft verströmt, Kornfelder, über denen die Feldlerche jubiliert, karge Heide und Hecken mit Hagebutten und Schlehen als herbstliche Farbtupfer – dem Radler bieten sich vielfältige Naturerlebnisse. Gräftenhö- fe und Wassermühlen sind Teil einer Kulturland- schaft, die sich noch einiges an Ursprünglichkeit bewahrt hat. Mit den NaTourismus-Routen sind Sie nah dran am Geschehen. Sechs lokale Routen zwischen 30 und 45 Kilometern Länge eignen sich ideal, um die Region mit dem Rad peu à peu für sich zu entdecken. Wer es eilig hat, kann das Steinfurter Land in einem Rutsch auf der knapp 200 Kilometer langen Großen NaTourismus-Route Steinfurter Land erfahren. Viel Vergnügen dabei!

Wie finde ich den Weg? Die NaTourismus-Routen sind in das Radverkehrs- netz NRW integriert. Achten Sie bei den Pfeilweg- weisern auf Einschübe mit dem NaTourismus- Logo. Die große Route hat weiße Einschübe. Bei der lokalen Rundroute ist der Einschub farbig und trägt den Routennamen. Folgen Sie den Zwi- schenwegweisern bis zum nächsten Pfeilwegwei- ser. Befindet sich an einem Abzweig kein Zwi- schenwegweiser, heißt es: geradeaus fahren. Die Anbindung der Bahnhöfe, sofern sie nicht an der Route liegen, erfolgt über entsprechende Symbole.

Pfeilwegweiser mit Zwischen- NaTourismus-Logo wegweiser Steinfurt 10 Horstmar 2,5 Horstmar 4 NSG Herrenholz 5

Auf und ab…

... geht es auf der rund 35 Kilometer langen NaTourismus-Route rund um Steinfurt, Laer und Horstmar. Mal zwingt der Schöppinger Berg den Radler aus dem Sattel, mal ist es bretteben, wenn es über die RadBahn, die ehemalige Bahntrasse zwischen Coesfeld und Rheine, geht.

Horstmar ist ein guter Startpunkt für die Tour. Der Radler hat die Wahl: Schwinge ich mich direkt auf’s Rad oder besichtige ich zunächst den schmucken Ort, der ein echtes Alleinstellungsmerkmal im Münsterland vorweisen kann und dies auch stolz und höchst offiziell im Namen trägt: Horstmar – Stadt der Burgmannshöfe. Gleich vier Stück – von ehemals acht – gibt es davon heute noch zu bewundern, strategisch verteilt nahe der ehemaligen Stadtmauer, die Horstmar umschloss. Einst wohnten hier die Burgmannen, die den Edelherren von Horstmar den Treueeid geschworen hatten, natürlich nicht ohne Gegenleistungen. So bestimmten sie den Weinpreis und setzten wahlweise Bürgermeister ein und auch Der Steinfurter Aa begegnen wieder ab. Der optisch vielleicht auffallendste der Horstmarer Burgmanns- wir unterwegs gleich mehrfach. höfe ist der Mervelder Hof. Sein Seitenflügel hat die typische „Specklage“: Herrschaftlicher Wald Roter Backstein und heller Baumberger Sandstein wechseln sich ab, so wie Fleisch- und Fettschichten beim Schweinebauch. Tatsächlich ist das Herrenholz noch heute im Besitz der Edlen von Horstmar, die ihren Steinfurt Wohnsitz auf dem Wasserschloss Varlar in Rosendahl haben. Adeliger Waldbesitz, das ist für die Natur nicht immer von Nachteil. Denn Wir verlassen den Ort an einem weiteren die Jagd war in der Vergangenheit ein Burgmannshof, dem Sendenhof. beliebtes Freizeitvergnügen des Adels. Damit

Horstmar den Jagdgesellschaften genug vor die Flinte kam, blieben ihre liebsten Waldreviere vor übermäßigen Holzeinschlag oder Vieheintrieb Laer verschont. Das Herrenholz ist daher ein alter Stilvoll geht es durch das letzte erhaltene Stadttor Wald, erkennbar auch am Unterwuchs. Detail aus Baumberger und einer prächtigen Lindenallee weiter zum Die typische „Specklage“ an der Sandstein am Mervelder Hof Herrenholz, vorbei an den Resten der 1635 Fassade des Mervelder Hofs. geschleiften Burg der Edelherren von Horstmar. Womit klar ist: Die Allee ist nicht als Schatten- spender für Radler gedacht. Vielmehr war sie Ausdruck adeligen Repräsentationsbedürfnisses, begleitete sie doch eine häufig genutzte Verbindung des Adelshauses: die zwischen Wohnstätte und „Hobbyraum“. NSG Herrenholz 6 Schöppinger Berg 7

Mit Einbeere, Sanikel oder Waldmeister ▶ Steckbrief Bärlauch: gen Wäldern und ist längst siven Knoblauchduftes unver- wachsen hier viele Pflanzen, die Zeiger für alte Der Star der nicht überall häufig. Er kennbar. Verwechslungsgefahr Wildkräuterküche braucht frische, nährstoffrei- besteht mit dem allerdings Waldstandorte sind, weil sie sich nur sehr che Böden mit etwas Kalk. stark giftigen Maiglöckchen langsam ausbreiten. Auch Orchideen wie die Wenn es eine Wildpflanze zu Die gibt es im Münsterland oder auch mit den jungen Vogel-Nestwurz und die Waldhyazinthe kulinarischem Ruhm gebracht vor allem da, wo es etwas hü- Blättern des Aronstabs, die unterstreichen dies. Das Herrenholz ist wegen hat, dann ist es der Bärlauch. geliger ist. Hier wächst er ebenfalls unbekömmlich sind. Mancherorts scheint das Lili- dann oft in Massen, so wie im seiner naturnahen Waldmeister-Buchenwälder engewächs so begehrt zu sein, Herrenholz. Eigentlich ist Im Zweifel heißt es: Gesund- Teil des europäischen Schutzgebietes „Herren- dass von örtlichen „Plünde- Bärlauch wegen seines inten- heit vor Genuss! holz und Schöppinger Berg“. Beherrschende rungen“ die Rede ist. Im Her- Baumart ist von Natur aus die Buche, die den renholz heißt es aber: Finger Wald im Sommer in tiefen Schatten hüllt. weg vom Bärlauch, schließ- lich sind wir in einem Natur- Frühjahrsblüher wie Buschwindröschen, Schlüs- schutzgebiet. Da ist Pflücken selblume und Scharbockskraut nutzen deshalb tabu. Doch wo sollte man sich die Zeit vor dem Laubaustrieb, um zu blühen. sonst auf die Suche begeben? Bärlauch wächst in schatti- Einbeere Das Herrenholz ist aber auch ein Wald für die Waldmeister Nase – zumindest im Frühjahr. Dann verströmt der Bärlauch seinen intensiven Knoblauchduft. Er wächst stellenweise in großen Mengen im die rot-weißen Flügel von Windkraftanlagen Herrenholz und überzieht im April und Mai ins Blickfeld. Oben angelangt, verflüchtigen den Waldboden mit einem weißen Blütenmeer. sich alle Zweifel an der viel beschworenen Vögel stört das Knoblaucharoma kaum, ihr Energiewende. So weit das Auge reicht, Geruchssinn ist nicht stark ausgeprägt. Viele drehen sich die modernen Windmühlen. Kaum Höhlenbrüter leben im Herrenholz: Großer ein Baum oder Strauch bremst den aus Buntspecht, Mittelspecht, Kleiber, Hohltaube vorwiegend aus westlichen Richtungen und Waldkauz. Und auch der Feuersalamander, wehenden Wind. sonst eher in gebirgigeren Gegenden zu Hause, ist hier ein heimlicher Bewohner. [ ▶ Steckbrief Bärlauch]

Das Herrenholz bedeckt zusammen mit einigen anderen Waldgebieten die östliche Flanke des Schöppinger Berges, der wiederum der nördlichste Ausläufer der Baumberge ist. Nachdem wir den Wald durchquert haben, biegen wir nach Westen ab. Logische Folge: Es Schlüsselblume geht bergauf, und zwar kräftig. Buntspecht und Vogelnestwurz Kleiber Schieben ist hier keine Schande, zumal die Steigung zum Glück nicht allzu lang ist. Schon vor Erreichen des höchsten Punktes unserer Radtour auf 140 Metern Höhe drängen sich Das alte Forsthaus am Herrenholz Der Schöppinger Berg 8 LeerbachquelleDas Herrenholz 9

Dem Anstieg folgt alsbald die Belohnung. Steinfurt Doppelt ertragreich – Mit viel Schwung geht es bergab. Doch bevor der Schöppinger Berg wir abheben, heißt es: voll in die Bremsen gehen. Ein Kleinod der Natur, noch dazu direkt Wer Flächen auf dem Schöppinger Berg am Weg gelegen, sollten wir auf keinen Fall besitzt, ist in zweifacher Hinsicht ein Gewinner. verpassen. Zum einen sind die Böden hier fruchtbar und Horstmar gut bearbeitbar, weil ihnen die im Münsterland Vorsicht Gefälle! sonst verbreitete Staunässe fehlt.

Laer ein Bach und zwei Mühlen Dies haben auch unsere Vorfahren früh Steinfurt erkannt und den Schöppinger Berg so intensiv Quellen sind für Besucher oft etwas enttäu- unter den Pflug genommen, dass kaum Platz schend. Man vergisst leicht, dass auch Flüsse blieb für Hecken und andere Gehölze. Zum klein anfangen. anderen ist der Schöppinger Berg aufgrund seiner exponierten Lage besonders „windhöf- Horstmar fig“, wie es in der Fachsprache heißt. Hier bläst Die Ems benötigt über 30 Rinnsale, um einen im Jahresdurchschnitt eine so kräftige Brise wie halbwegs erkennbaren Bachlauf zu formen, bei sonst nirgendwo im Steinfurter Land. Deshalb der Ruhr tröpfelt weniger als ein Liter Wasser Laer verwundert es nicht, dass auf dem Schöppin- pro Sekunde aus dem Erdreich. Insofern sind ger Berg einer der ersten großen Windparks im die 25 bis 100 Liter, die je nach Jahreszeit und Münsterland entstand. Witterung sekündlich aus der Leerbachquelle sprudeln, schon ganz beachtlich. Zumal der Heute drehen sich hier über 30 Windräder, Lauf des Leerbachs nach etwas mehr als sechs die Betreibern und Grundbesitzern gute Kilometern schon wieder in der Steinfurter Aa Erträge sichern. Geologisch gesehen ist der endet. Der Quelltopf des Leerbaches ist Schöppinger Berg ein Kreideplateau aus der durchaus eindrucksvoll und wird von mächti- Oberkreide mit Schichten, die am Grund des gen Buchen eingerahmt. Deren Schattenwurf Kreidemeeres abgelagert wurden, das vor ist wohl der Grund, warum die Quelle vegetati- mehr als 70 Millionen Jahren die Westfälische onsfrei ist. Aus mehreren Nischen fließt das Bucht bedeckte. Die anstehenden Kalksteine Wasser in den Quelltopf. Zuvor hat es sich auf sind klüftig und gut wasserdurchlässig. einer stauenden Schicht gesammelt, die auf Der Quelltopf des Leerbachs Wo das versickernde Wasser bleibt? Wir werden es schon bald erfahren… Leerbach 10 DasKreislehrgarten Herrenholz Steinfurt 11

einer Höhe von etwa 85 Meter über NN Nach so vielen „Zwangspausen“ schon zu ausstreicht und einen Quellhorizont bildet. Das Beginn der Tour heißt es jetzt: Strecke machen. Quellwasser ist kristallklar und bietet sich mit Die Route führt am westlichen Ortsrand von konstanten kühlen Temperaturen um die Leer entlang, das seit 1816 zu Horstmar 10 Grad für eine Erfrischung geradezu an, gehört. Der von Erlen gesäumte Leerbach aber der Zaun, der den empfindlichen Quell­ begleitet uns ein Stück. Bis Burgsteinfurt bereich schützt, sollte Hinweis genug sein, dies dominiert der Ackerbau. Auf den wenigen nicht zu tun. Weiden stehen eher Pferde als Kühe. Für einige Landwirte ist die Pferdepensionshaltung heute Nur wenige hundert Meter darf das Leerbach- eine wichtige Einkommensquelle. wasser vor sich hin plätschern, dann wird es auch schon gefordert: In Wennings Mühle Wir erreichen den Außenbereich von Burg- Das Wasserrad der treibt der Leerbach eine Kornmühle an, und steinfurt und stoßen bald darauf inmitten der Wenningsmühle sorgt für die das nachweislich schon seit Mitte des Wohnbebauung auf eine „grüne Oase“, die Energie, die Winkelräder (oben) übertragen sie auf das 16. Jahrhunderts, vermutlich aber noch man hier nicht unbedingt erwartet. Der 1914 Mahlwerk. deutlich länger. Als Anfang der 1960er Jahre in damals noch ländlicher Umgebung gegrün- das Mühlrad entfernt wurde, verfiel die Mühle dete Kreislehrgarten Steinfurt ist auf drei Der Kreislehrgarten erfreut in eine Art Dornröschenschlaf. Der Initiative Hektar Fläche eine Fundgrube für Gartenlieb- mit seiner Farben- und Blütenpracht. des Mühlen- und Heimatvereins Leer ist es zu haber und alle, die es werden wollen. Themen- verdanken, dass sich das Mühlengebäude und gärten, Seminare und andere Angebote der angrenzende Müllerkotten heute wieder in informieren umfassend darüber, was den einem ansehnlichen Zustand präsentieren. Und „grünen Daumen“ ausmacht. Mit diesem seitdem 2010 ein neues, oberschlächtiges Angebot ist der Kreislehrgarten der einzige Wasserrad installiert wurde, kann die Mühle seiner Art im weiten Umkreis. Aber auch ohne sogar wieder mahlen. gärtnerische Ambitionen ist das von Sonnen- aufgang bis Sonnenuntergang frei zugängliche Das gilt auch für das zweite „Großprojekt“ des Areal immer einen Besuch wert, und sei es nur, rührigen Vereins. Schmeddings Mühle wartet um sich an der Blütenpracht zu erfreuen. mit einer zusätzlichen Besonderheit auf. Hier verließ sich der Erbauer 1848 nicht allein auf Bevor wir in den Bagno eintauchen, geht es die Wasserkraft des Leerbaches, sondern holte über die Steinfurter Aa, die hier wegen des sich die Unterstützung des Windes dazu, um Rückstaus von der Schlossmühle breiter ist als Korn zu mahlen und Öl zu pressen. Daran es ihr eigentlich zusteht. In der Aue wachsen erinnert heute der für Windmühlen typische Schwarz-Erlen, Stiel-Eichen und Eschen. Bevor achteckige Grundriss des Gebäudes. Der im Unterwuchs die Brennnessel das Komman- Windmühlenaufbau fiel allerdings 1928 einem do übernimmt, blühen im Frühjahr Sumpfdot- Sturm zum Opfer. Auch Schmeddings Mühle terblume, Milzkraut und Bitteres Schaumkraut. haben die Mitglieder des Heimatvereins liebevoll restauriert. Beide Mühlen können besichtigt werden. Führungen werden vom Milzkraut und Bitteres Heimatverein angeboten. Schaumkraut lieben Auwälder, weil es hier so schön feucht ist. Bagno 12 DasBagno Herrenholz 13

Steinfurt Bagno: Park? Natur? Beides!

Bagno ist ein Wort, das dem Münsterländer nicht so mir nichts, dir nichts über die Lippen kommt. Schon gar nicht im 18. Jahrhundert. Horstmar In Italien und Frankreich war das anders. Wer dort in einem Bagno landete, war wahrlich

Laer nicht zu beneiden.

Es war eine Art Zuchthaus, in dem Verurteilte, zu zweit angekettet, unter menschenunwürdi- gen Bedingungen Zwangsarbeit leisten Konzertgalerie mussten. Der Bekannteste war der Schriftsteller Areal nach und nach zurück. Fast alle Gebäude Henri Charrière, der über seine Leidenszeit und wurden abgerissen. Rühmliche Ausnahme: Flucht den später verfilmten Roman „Papillon“ die Konzertgalerie, 1774 erbaut und damit das schrieb. älteste freistehende Konzerthaus auf dem Das Steinfurter Bagno ist natürlich alles andere europäischen Kontinent. Ende des 20. Jahr- als ein Knast. Aber auch viel mehr als ein hunderts vor dem Verfall gerettet und aufwen- Nur ab der Dämmerung Badesalon – was die eigentliche Bedeutung für dig restauriert, finden hier wieder bedeutende anzutreffen: die selten das italienische Wort bagno ist. 1765 hatte Konzerte statt. gewordene Mopsfledermaus. Lesestoff für die Fahrradpause: Graf Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt die Ein Bagno-Sträfling schildert Idee, den seine Residenz Schloss Burgsteinfurt Das unweit der historischen Altstadt von Geschichten seines wüsten umgebenden Wald nach dem Vorbild der Burgsteinfurt gelegene europäische Schutzge- Heldenlebens. Torhaus am Wasserschloss formalen französischen Gartenbaukunst in biet Bagno und Steinfurter Aa ist heute Steinfurt einen allgemein zugänglichen Park umzuge- gleichermaßen für den Naturschutz als auch stalten. Einmal in Schwung, nahm das Projekt für die Naherholung von Bedeutung und durch immer größere Ausmaße an. Ein großer See Wanderwege sehr gut erschlossen. Eine Romantische Stimmung mit Inseln wurde ausgehoben. Die ursprüngli- künstliche Ruine, die auf einer der drei Inseln im Bagno che strenge Geometrie wich einem Hauch von innerhalb des Bagnosees errichtet wurde, ist Exotik mit Wasserspielen und zahlreichen eines der bedeutendsten Überwinterungsquar- Gebäuden, teilweise mit fernöstlichem und tiere für Fledermäuse im nordwestdeutschen orientalischem Einschlag. Das Bagno wurde Raum. Zu den 13 nachgewiesenen Fledermaus- zum Vergnügungspark, in dem Besucher aus arten im Gebiet gehört die in NRW fast nah und fern flanierten. Als Napoleon sich verschwundene Mopsfledermaus sowie andere 1806 der Grafschaft Steinfurt bemächtigte und bedrohte Arten wie das Große Mausohr. Seit die Privilegien des Adels beschnitt, begann der wenigen Jahren brütet ein Vogel auf der Insel, Niedergang. Weil sich die Grafen den kostspie- der derzeit im Münsterland und auch andern- ligen Unterhalt nicht mehr leisten konnten, orts ein Comeback feiert: der Uhu. verfiel der Park. Die Natur eroberte sich das [ ▶ Steckbrief Uhu] Bagno 14 DasBorghorst Herrenholz 15

Vom Bagno aus lohnt unbedingt ein kurzer Wir streifen den Stadtrand von Borghorst und ▶ Uhu: Der König der Nacht ist zurück Abstecher zum Wasserschloss Steinfurt mit der erreichen eine kleine Straße mit dem schönen „Der Uhu, der Uhu, der Schlossmühle und weiter zum historischen Namen „Appelchaussee“. Und den hat sie sich macht die Fensterläden zu“, Stadtkern von Burgsteinfurt mit sehenswerten wirklich verdient! Zu beiden heißt es in der „Vogelhoch- Ackerbürgerhäusern. Seiten säumen Apfelbäume die zeit“. Fensterläden gibt es heu- te kaum noch, Uhus dafür Straße – und das schon seit wieder einige mehr. Anfang Um den eigentlichen Landschaftspark herum rund 100 Jahren. Damals kam der 1960er sah das ganz an- lösen Buchenwälder die Gartenanlagen ab. ein Bauer auf die Idee, den Weg mit Apfel- ders aus. Da war der „Toten- Durch den kalkreichen Boden aus Kalkmergel bäumen zu bepflanzen. Nicht unbedingt zur vogel“ in Nordrhein-Westfalen und Kalksandstein sowie die unterschiedlich Verschönerung des Landschaftsbildes, denn ausgestorben, nachdem er vom Menschen lange Zeit verfolgt überlagernden Schichten aus Geschiebelehm, noch im 19. Jahrhundert sprachen viele wurde. Heute gibt es hier wie- Flugsand und Fließerde konnte sich ein Zeitzeugen im Münsterland von einem der über 300 Brutpaare. Von artenreicher Laubwaldkomplex aus Eichen- ausgesprochenen Mangel an schmackhaftem ganz allein hat der majestäti- Hainbuchenwäldern und Waldmeister-Buchen- Obst. Die Bepflanzung von Chausseen sollte sche Vogel das nicht geschafft. Der Mensch hat nachgeholfen wäldern entwickeln, in dem im Frühjahr damals gleichzeitig wirtschaftliche, verkehrs- und gezüchtete Uhus ausge- Lungenkraut, Buschwindröschen, Waldmeister technische und ästhetische Funktionen setzt. Mit Erfolg. Wer sich und Große Sternmiere für Farbakzente sorgen. erfüllen. Was im Herbst am Baum hing, wurde selbst den Osnabrücker Dom Für die Region ist dies ein Kontrast zu dem meist versteigert. Das Ende der Obstbaum­ als Brutplatz aussucht, scheint vorherrschenden Sandboden, der weniger alleen kam vor allem in den 1960er und 70er sich an eine von Menschen ge- prägte Umwelt etwas ange- bunte Wälder hervorbringt. Jahren, zu einer Zeit, als bei einer Kollision passt zu haben. Was aber zwischen Auto und Baum stets der Baum nicht allen Uhus gelingt. Viele Kurze Zeit später begegnet uns die Steinfurter Schuld war und fast alle Alleen dem Straßen- sterben in Stacheldrähten und Aa erneut. Anders als am Leerbach, wo viel ausbau und einem vermeintlichen Sicherheits- Hochspannungsleitungen oder als Verkehrsopfer. Die Besied- Arbeit investiert wurde, damit die alten denken zum Opfer fielen. Von den ursprüng- lung im nördlichen Münster- Wassermühlen sich wieder drehen, ist die lich gepflanzten Bäumen stehen nur noch land ging von den Steinbrüchen Entwicklung an der ehemaligen Nünningsmüh- wenige. Apfelbäume gehören nicht zu den im Teutoburger Wald aus, wo le anders verlaufen. Selbst wenn es noch ein „Methusalems“ unter den Bäumen, 100 Jahre es die ersten Bruten gab. Mitt- Mühlrad gäbe – Mehl mahlen ließe sich hier sind für sie schon ein fast biblisches Alter. Doch lerweile brüten Uhus in vielen Lebensräumen: von Wäldern heute nicht mehr. Die Steinfurter Aa macht seit zum Glück hat man immer wieder für Nach- bis zu Flachdächern… einigen Jahren einen Bogen um den alten pflanzungen gesorgt. So trägt die „Appel­ Mühlenstau. Das „Umgehungsgerinne“, so der chaussee“ ihren Namen auch heute noch zu terminus technicus, sorgt dafür, dass die Recht. Steinfurter Aa von hier bis zu ihrer Mündung in die Vechte barrierefrei ist – wovon Wanderfi- Wir biegen ab und überqueren zum – kurz sche und Kleinlebewesen im Wasser profitieren. nachrechnen – mittlerweile vierten Mal die Steinfurter Aa. Die Durchgängigkeit der Gewässer ist ein Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die Sechs Äpfel decken den den Zustand von Flüssen und Bächen verbes- Tagesbedarf an Vitamin C. Aber Vorsicht, denken Sie an sern soll. die Apfelsäure und damit an [ ▶ mehr dazu in der Broschüre zur „Heideroute“] Ihren Magen! 5 Steinfurter Aa 16 5 DasLaer Herrenholz 17

Steinfurt 5 steinfurter Aa: Schutzwürdig trotz Schwächen

Wie viele andere Bäche im Münsterland hat die Steinfurter Aa, die in den Baumbergen entspringt, eine stark schwankende Wasser- Horstmar führung.

Laer Früher sorgte das Flüsschen immer wieder für Überschwemmungen, was man ihm kaum zutraut. Die Aa ist hier deshalb stark begradigt und hat sich als Folge des Ausbaus tief eingegraben. Stauwehre und Sohlschwellen bremsen den Abfluss des Wassers und sorgen Steinfurter Aa in trockenen Sommern dafür, dass überhaupt Die Aue der Steinfurter Aa wird heute fast noch Wasser im Bachbett ist. Gleichzeitig ausschließlich ackerbaulich genutzt. Mais und verhindern sie die Durchgängigkeit des Weizen herrschen vor. Im Frühjahr versuchen Gewässers. Diesen widrigen Bedingungen zum einige Kiebitzpaare, ihre Jungen groß zu Trotz ist die Steinfurter Aa ein Schutzgebiet ziehen, was ihnen aber oft misslingt, weil viele von europäischem Rang. „Schuld“ daran ist Nester der Flächenbearbeitung oder Räubern Viel Acker in der Aue ein ebenso unscheinbarer wie gefährdeter wie Fuchs und Wiesel zum Opfer fallen. Selbst Fisch, der Steinbeißer, der sich hier im Wasser ein „Räuber“ ist die seltene Rohrweihe, die tummelt, was bei seiner Lebensweise aber hier gelegentlich brütet und auch die Küken vielleicht nicht ganz der passende Ausdruck ist. anderer Vögel nicht verschmäht. Sie nistet eigentlich im Schilf, nimmt zur Not aber auch mit einem Getreidefeld vorlieb. ▶ Steckbrief Steinbeißer: tigkeit nach, die ihm den Na- wässergrund, der sich zudem [ ▶ Steckbrief Rohrweihe] Seltsame Nachtschichten men gegeben hat. Er kaut sich immer wieder umlagert. Den James Bond-Freunden ist der nach und nach durch das san- finden sie offenbar in der Steinbeißer als besonders dige Bachbett. Was ihm an Steinfurter Aa, die eines der In Laer wird der Radler von der einzigen hartnäckiger 007-Gegenspie- Kleintieren und organischem größten Steinbeißervorkom- Windmühle auf der Bächeroute empfangen. ler bekannt, der den Top- Material ins Maul kommt, men in NRW beherbergt. Die Wellingsche Windmühle war einst Teil Agenten dank übermenschli- wird gefressen, der restliche Auch die gefährdete Groppe eines Schulzenhofs, der heute Rathaus der cher Kräfte immer wieder in Sand gelangt durch die Kie- kommt hier vor. Gemeinde ist. Der so genannte „Turmhollän- die Bredouille bringt. Ganz men wieder ins Wasser. Kein anders der „echte“ Steinbei- Wunder, dass bei dieser Form der“ aus dem 19. Jahrhundert wird zu ßer: Er ist ein eher zartes des Nahrungserwerbs Stein- Wohnzwecken genutzt. Rathausteich, Alter Fischlein, das sich tagsüber beißer nur sehr langsam Speicher und Kirche sind weitere Bestandteile Wellingsche Windmühle im Gewässergrund vergräbt wachsen und bei 10 Zentime- des Ensembles, in dem Baumberger Sandstein und nur Kopf und Schwanz tern meist schon Schluss ist. herausschauen lässt. Nachts Was Steinbeißer unbedingt eine große Rolle spielt. Wer sein Rad für eine geht der Steinbeißer der Tä- brauchen, ist ein sandiger Ge- Ortsbesichtigung stehen lässt, sollte sich ein 5 Laer 18 5 DasLaerer Herrenholz Esch 19

wenig Zeit für den Ewaldibach nehmen, der ▶ Steckbrief Rohrweihe: Rohrammer oder Rohrdom- Landwirt, den Bereich bei der mitten durch den Ort fließt. Im Zuge der Eleganter Gaukler mel. Aber auch als Vogel muss Ernte zu umfahren. Der be- Regionale 2004 ist versucht worden, die Sie ist zweifellos einer unserer man flexibel sein. Wo das kommt dafür einen finanziel- ehemaligen Funktionalitäten eines Dorfbaches elegantesten Greifvögel. Schilf sich rar macht, fällt die len Ausgleich, und der Rohr- wieder erlebbar zu machen – vom Wäsche Wenn die Rohrweihe im gau- Wahl des Brutplatzes manch­­ weihennachwuchs hoffentlich kelnden Tiefflug über den mal auf ein Getreidefeld wie die Chance, seinen ersten waschen bis zum Milch kühlen. In den Weg Erdboden schwebt und nach hier an der Steinfurter Aa. Winter im warmen Afrika zu eingelassene Metallplatten weisen darauf hin, Beute Ausschau hält, ist Ge- Ein durchaus heikles Unter- verbringen. was sich früher alles am Bach abspielte. Was fahr in Verzug. Vor allem fangen! Weil es bis weit in den man dem Ewaldibach allerdings nicht auf dem Jungvögel und Küken, aber Sommer hinein dauert, bis auch Mäuse und Frösche die jungen Weihen flügge ersten Blick ansieht: Seine Wasserqualität müssen sich vor ihr in Acht sind, ist der Mähdrescher eine genügt durchaus höheren Ansprüchen, denn nehmen. Das „Rohr“ in Na- lauernde Gefahr. In solchen Köcherfliegenlarven, Froschlaichalgen, men ist Hinweis darauf, dass Fällen suchen und markieren Brunnenkresse und Flussmuscheln, die im Bach die Art vor allem in Schilfröh- Naturschützer die Nester und wachsen oder leben, sind in der Beziehung richten brütet – ähnlich wie treffen Absprachen mit dem recht anspruchsvoll.

Zurück auf dem Rad, geht es durch ein chen aufgebracht und untergepflügt. Hier- Waldgebiet, das im Vergleich zu Herrenholz durch erhöhte sich die Ackerflur beständig und oder Bagno deutlich artenärmer ist. Der wuchs im Laufe der Jahrhunderte häufig um Untergrund ist hier weniger basenreich. Hinzu bis zu einen Meter an – ein typisches Merkmal kommt, dass in einigen Waldbereichen die der Eschfluren. Fichte dominiert, die nur wenig „lichtdurchläs- Bildstock am Laerer Esch Klares Wasser führt der sig“ ist und mit ihrer Nadelstreu den Waldbo- Entlang der Wege auf dem Laerer Esch stehen Ewaldibach. Als es hier früher den buchstäblich sauer macht. Sauerklee oder viele Bildstöcke, die Teil eines alten Kreuzweges eine Gerberei gab, dürfte das Schattenblümchen gehören zu den wenigen sind. Noch viel älter ist die Oldenborg, für die ganz anders gewesen sein. Pflanzen, die sich davon nicht stören lassen. der Radler einen kleinen Abstecher machen muss. Viel zu sehen gibt es allerdings nicht. Vom dunklen Wald geht es nahtlos über in die Das System aus Wällen und Gräben ist zwar freie Landschaft westlich von Laer, in der kaum immer noch deutlich zu erkennen, aber da, wo ein Baum oder Strauch den Blick trüben. Soviel einst die vermutlich aus karolingischer Zeit freie Sicht ist oft ein Hinweis auf altes Acker- stammende Burg stand, wächst heute ein land. Tatsächlich haben die Bauern den Laerer schöner Buchenwald. Esch, da höher gelegen und damit trockener und leicht bearbeitbar, schon früh unter den Pflug genommen. Bis zum Bekanntwerden des Kunstdüngers war auf den Ackerflächen Plaggendüngung an der Tagesordnung. Die in den Gemeingründen gestochenen Heide-, Eine männliche Rohrweihe, zu Gras- und Waldplaggen kamen als Einstreu in erkennen an den schwarzen Flügelenden, hat eine Flügel- die Stallungen und wurden dann, mit Vieh- spannweite von bis zu 130 cm. dung gemischt, als Dünger auf die Ackerflä- 6 RadBahn Münsterland 20 6 DasRadBahn Herrenholz Münsterland 21

Steinfurt 6 Pedalritter statt Dampfrösser: radBahn Münsterland

Haben wir uns bislang vorwiegend auf Wirtschaftswegen bewegt, so ist der Ab- schnitt, der uns zurück nach Horstmar führt, Horstmar Radlern und auch Fußgängern vorbehalten.

Laer Die 2013 eröffnete RadBahn Münsterland auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Rheine und Coesfeld ist so etwas wie ein Fahrrad- Highway. An sonnigen Wochenenden ist hier ganz schön Betrieb. Hirschzunge von unten: Nur so erkennt man die Sporenträger. Wo heute Pedalritter Strecke machen, schnauf- ten ab 1879 die Dampfloks. 1984 wurde der An der östlichen Böschungsmauer wächst ein Personenverkehr wegen sinkender Fahrgast- Farn, der sonst in schattigen und feuchten zahlen eingestellt. Auch wenn die gut ausge- Schluchten zu Hause ist. Die Hirschzunge hat baute und ebene Strecke dazu reizt, ordentlich im Gegensatz zu den meisten Farnen ungefie- in die Pedale zu treten: Es lohnt sich, auch derte Wedel, was der Name schon nahe legt. einmal einen Blick nach rechts und links zu Sie sind zudem wintergrün und entsprechend werfen, vor allem vor dem Bahnhof Horstmar. derb – sieht man von den jungen, noch Hier ist die Trasse rund zehn Meter tief hellgrünen Wedeln ab. Auch andere Mauer- Eisenbahn-Romantik: In den eingeschnitten und stark beschattet. blümchen wachsen hier, so der Gelbe Lerchen- 1960er Jahren schnauften Dampfloks über die heutige sporn und als besondere Rarität der Gelappte Gelber Lerchensporn RadBahn. Schildfarn. Dagegen bevorzugt die seltene Zauneidechse ein anderes typisches Element Die Zauneidechse beim der Bahnstrecke, den Gleisschotter. In Stein- Sonnenbaden, um den furt, wo sich im warmen Schotterbett beson- wechselwarmen Organismus auf „Betriebstemperatur“ zu ders viele der geschützten Reptilien tummel- bringen. ten, hat man ihr zuliebe einen Gleisabschnitt erhalten und den Radweg neben die Trasse gelegt. Ziel erreicht: Zurück nach Horstmar 22

Wir verlassen die RadBahn. Bis zum Ortskern von Horstmar ist es nicht mehr weit. Wer die Radtour der Ortsbesichtigung vorgezogen hat, Drei Liter soll man an heißen kann sich noch auf einige schöne Baudenk­ Tagen trinken, um den mäler freuen. Der Rest darf sich bei einem Flüssigkeitsverlust auszuglei- chen. Wasser, aber auch Tees kühlen Getränk entspannen – und vielleicht die und Saftschorlen bieten sich da nächste NaTourismus-Tour planen. an. Na ja, ab und zu darf es auch mal ein zünftiges Bier sein. Lust auf mehr NaTourismus?

Das Steinfurter Land hat noch einiges im Angebot. Moore und Feuchtwiesen auf der Vennroute bei Emsdetten beispielsweise oder prächtige Aussichten auf der Lerchen- route.

Weitere Naturschätze entlang der NaTourismus-Route warten darauf, von Ihnen gehoben zu werden. Auf geht’s! hist. Altstadt

Gastronomiebetriebe außerhalb von Ortslagen

Speicher-Café Haus Veltrup Tel. 02551-7313 Hotel-Café-Restaurant Bagno Tel. 02551-3365 Wasserschloss Steinfurt Bagno-Park mit Café-Restaurant Nünningsmühle Tel. 02552-9971060 und Schlossmühle Café-Restaurant Landhotel Waldschlößchen Tel. 02554-440 Kreislehrgarten Rheine Bauerncafé "Zum Torhaus" Tel. 02554-917838 Bagno-See Radservice 4 Neuenkirchen W. Schnieder GmbH & Co. KG Tel. 02551-9969062 Speicher-Café Haus Veltrup F. und U. Nattler Tel. 02551-82338 Kemper Zweirad GmbH Tel. 02552-3319 Ochtrup Minnebusch Tel. 02552-61889 Zweirad Cyran GmbH Tel. 02552-60774 Wettringen W. Blömker Tel. 02558-236

Emsdetten Steinfurt Nünningsmühle Café-Restaurant Metelen Nünningsmühle

Greven Horstmar Nordwalde Schöppingen Laer Altenberge Schmeddings Mühle

Leerbachquelle und Wassermühle 3

5 Steinfurter Aa Schöppinger Berg 2

NSG Herrenholz 1

Legende Große NaTourismus-Route Steinfurter Land hist. Altstadt mit Burgmannshöfen Bächeroute (35 km) Lokale Rundrouten: Lerchenroute – Neuenkirchen Große NaTourismus-Route Schnepfenroute – Metelen !1 Beschreibung in der Broschüre Bächeroute Schlehenroute – Greven Standort Infotafel Heideroute – Ochtrup Schutzhütte Vennroute – Emsdetten RadBahn 6 Aussichtspunkt Olden- borg Wellingsche Sehenswürdigkeit Bauerncafé Windmühle ^ "Zum Torhaus" Touristik-Information (s. Klapper) Ewaldibach Á" Bahnhof, Haltepunkt Parkplatz Pocketguides zu allen Routen erhalten Sie bei den Restaurant örtlichen Touristinformationen. Waldschlößchen X 0 500 1.000 1.500 2.000Meter

GeobasisdatenGeobasisdaten der Kommunen der Kommunen und des und Landes des Landes NRW NRW © ©Geobasis Geobasis NRW NRW 2013 2013 Tourist-Informationen: NaTourismus-Routen Karte unter Steinfurt-Touristik e.V. Steinfurter Land: dem Klapper Markt 2 | 48565 Steinfurt Tel. 02551 1383 Bächeroute [email protected] www.steinfurt-touristik.de

Gemeinde Laer Stadt Horstmar Bürgerservice Mühlenhoek 1 | 48366 Laer Kirchplatz 1–3 | 48612 Horstmar Tel. 02554 91034 Tel. 02558 7934 Bärlauch, Bagno, [email protected] [email protected] www.laer.de www.horstmar.de Burgmannshöfe

35 Kilometer Radvergnügen Biologische Station zwischen Horstmar, Laer und Steinfurt Kreis Steinfurt www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de

Impressum: www.natourismus-st.de Inhaltliche Bearbeitung: Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. Bahnhofstraße 71 | 49545 Tecklenburg Tel. 05482 92910 [email protected] Projektpartner | Kofinanzierung: Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt Kartenerstellung: Ute Blume, Kreis Steinfurt | Umwelt- und Planungsamt Redaktion: Thomas Starkmann, Nicole Heinrichs Gestaltung: büro margo, Münster, www.margo.eu 1. Auflage 2014

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms Bildnachweis: Biologische Station Steinfurt, S. 5 (Libelle) © als - Fotolia, S. 5 (Speck) © W. Heiber Fotostudio, S. 7 (rechts) Th. Israel, S. 13 (Fledermaus) © Ländlicher Raum 2007 – 2013“ cheri131 - Fotolia, S. 13 (unten) U. Schneiders, S. 14 (Uhu) © Megan Lorenz - Fotolia, S. 15 (Äpfel) © xiangdong Li - Fotolia, S. 16 (unten) B. Stemmer, S. 18 Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des (unten) H.D. Kampf, S. 19 (oben) Th. Israel, S. 20 (unten) P. Große, S. 21 (Eidechse) ländlichen Raums (ELER). © Undine Aust - Fotolia Tourist-Informationen: NaTourismus-Routen Karte unter Steinfurt-Touristik e.V. Steinfurter Land: dem Klapper Markt 2 | 48565 Steinfurt Tel. 02551 1383 Bächeroute [email protected] www.steinfurt-touristik.de

Gemeinde Laer Stadt Horstmar Bürgerservice Mühlenhoek 1 | 48366 Laer Kirchplatz 1–3 | 48612 Horstmar Tel. 02554 91034 Tel. 02558 7934 Bärlauch, Bagno, [email protected] [email protected] www.laer.de www.horstmar.de Burgmannshöfe

35 Kilometer Radvergnügen Biologische Station zwischen Horstmar, Laer und Steinfurt Kreis Steinfurt www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de

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Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms Bildnachweis: Biologische Station Steinfurt, S. 5 (Libelle) © als - Fotolia, S. 5 (Speck) © W. Heiber Fotostudio, S. 7 (rechts) Th. Israel, S. 13 (Fledermaus) © Ländlicher Raum 2007 – 2013“ cheri131 - Fotolia, S. 13 (unten) U. Schneiders, S. 14 (Uhu) © Megan Lorenz - Fotolia, S. 15 (Äpfel) © xiangdong Li - Fotolia, S. 16 (unten) B. Stemmer, S. 18 Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des (unten) H.D. Kampf, S. 19 (oben) Th. Israel, S. 20 (unten) P. Große, S. 21 (Eidechse) ländlichen Raums (ELER). © Undine Aust - Fotolia