Coleoptera: Buprestidae)
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ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Forest Observer Jahr/Year: 2010 Band/Volume: 005 Autor(en)/Author(s): Hellrigl Klaus Artikel/Article: Faunistik der Bockkäfer von Südtirol (Coleoptera: Cerambycidae) 153-206 © Autonome Provinz Bozen, Abteilung Forstwirtschaft, download unter www.biologiezentrum.at forest observer vol. 5 2010 153 - 206 Faunistik der Prachtkäfer von Südtirol (Coleoptera: Buprestidae) Klaus Hellrigl Abstract Faunistics of Jewel-beetles (Coleoptera, Burestidae) from South Tyrol (N-Italy) A survey on the occurrence of “Jewel-beetles” or “Metallic Wood-boring Beetles” (Family Buprestidae) of South Tyrol is given. The first recent monograph of the Jewel-beetles (Coleoptera, Buprestidae) of the fauna of South Tyrol (N-Italy: Province Bozen-Bolzano), with 75 (78) /80 species, was published by the Author in 1974 /75. Some 35-38 years later, the Author supplies an updated and revised edition, where changes and innovations on the valid actual scientific nomenclature of species that happened since the first edition are also duly considered. Scientific nomenclature follows the publications of GOBBI & PLATIA (1995: Checklist Fauna Italiana), MÜHLE et al. (2000: Catalogus Faunae Graeciae) and FAUNA EURO P AEA (2007/09) respectively. A brief historical review of Buprestid-studies in South-Tirol is refered. In addition to the records of finding and occurrence of the treated Buprestid-species, aspects of biology and ecology are also given. The recent collections and observations made by the Author during the last four decades are recorded. Also considered were the findings and rearing results of five other collectors and colleagues, operating here in the last decades, viz., M. Kahlen (Hall i.Tirol), W. Schwienbacher (Auer), M. Egger (Innsbruck), E. Niederfriniger (Schenna) und G. v. Mörl (Brixen). In the special faunistic section, the review of each species begins with brief indications about general geographical distribution in Europe and about ecological occurrence, and continues with a mention of the former indications given by V. M. GREDLER (1866). This way it is possible to obtain a direct comparison with the subsequent findings of the 20th and beginning 21th century respectively. 104 species of Buprestidae, belonging to 6 sub-families (5 Polycestinae, 47 Buprestinae, 4 Chrysobothrinae, 37 Agrilinae, 2 Cylindromorphinae and 9 Trachyinae species), are considered. Of these, 88 species (with subsequent numbers) have been recorded from South-Tyrol and further 16 species (with numbers put in parenthesis) are known from the neighbouring territories and mostly they was reported erroneously in former papers or are doubtfully here; however, some of them may be expected to occur in the South-Tyrolian fauna [Nr. 09, 10, 13, 23, 32, 37, 44, 50, 67, 82, 86, 94, 95, 96, 97, 98]. For 15 other species only old indications by GREDLER (1866) are known, while no specimens were found in recent times (Nr. 06, 21, 22, 28, 29, 33, 45, 63, 70, 77, 80, 85, 88, 99, 104). Key words: Buprestid, Metallic Wood-boring Beetles (Jewel-beetles), taxonomy, fauna, South-Tyrol. Illustrations: 10 plates with 47 figures; Bibliography: 57 references. 153 © Autonome Provinz Bozen, Abteilung Forstwirtschaft, download unter www.biologiezentrum.at Einleitung Die Prachtkäfer (Buprestidae) gehören neben den Stelle sich heute flächendeckend Apfelplantagen Bockkäfern (Cerambycidae) zu den bekanntesten und /oder Industriezonen erstrecken. und auffälligsten Holzinsekten. Die Arten dieser Es ist erstaunlich, dass GREDLER von den heute aus beiden Käferfamilien sind auch beliebte Sam- Südtirol erfassten 88 Buprestidenarten, seinerzeit mel- und Studienobjekte, weshalb sie sich großen immerhin schon 65 Arten (74 %) genannt hatte, Interesses unter Entomologen erfreuen. Ebenso sind zumal einige Arten erst später beschrieben wurden. sie als Holzschädlinge auch von forstlichem und Nur wenige seiner Artangaben erscheinen dabei wirtschaftlichem Interesse. Verfasser hatte sich in zweifelhaft. Allerdings liegen für 15 Arten, die der Vergangenheit schon mehrfach mit der Verbrei- GREDLER (1863) anführt, keine späteren Wieder- tung dieser Arten in Südtirol befasst. Im Zuge einer funde vor, so dass sie als „verschollen“ anzusehen Neubearbeitung und Aktualisierung einer früheren sind; zwei weitere zitierte Arten sind wohl Fehlmel- Cerambyciden-Faunistik von Südtirol (HELLRI G L dungen (Perotis lugubris, Eurythyrea micans). 1967, 1974) wurde realisiert, dass auch meine Über die Bedeutung von V. M. GREDLER (1823-1912) vormalige Faunistik der Prachtkäfer (Buprestiden) und weiterer Naturwissenschaftler und Entomolo- Südtirols (HELLRI G L 1974 /75), mit 75(78) /80 er- gen, die sich im 18. und 19. Jh. mit der Käferfauna fassten Arten, ebenfalls schon 38 Jahre zurücklag Tirols befassten, wird auf die Ausführungen im Ka- (Manuskript März 1972) und somit auch einer pitel „Historischer Rückblick“ in einer weiteren dringenden Revision bedürfe, die hiermit erfolgen Arbeit des Verfassers, Faunistik der Bockkäfer von soll. Südtirol, verwiesen, die ebenfalls im vorliegenden Die Grundlagen für die faunistische Erfassung der Bd. 5 / 2010 des Forest observer erscheint. Käfer Südtirols – und damit auch der Prachtkäfer Spätere wichtige Grundlagen für die heimische Kä- und Bockkäfer – reichen zurück auf die klassischen ferfaunistik in der ersten Hälfte des 20. Jh. bildeten Standardwerke von W. G. ROSENHAUER aus Erlangen Aufsammungen verschiedener Nordtiroler Insek- (1847: Die Käfer Tyrols) und von V. M. GREDLER tenkundler, wie A. Wörndle, J. Ratter, Dr. E. Pechla- aus Bozen (1863 /66: Die Käfer von Tirol). Vor ner, H. Knabl, J. Ammann, R. Wohlmann u.a., deren allem die nunmehr nahezu 150 Jahre zurücklie- Belegexemplare sich in diversen Sammlungen in genden Fundangaben GREDLER s bilden, aufgrund Innsbruck befinden (z.B. coll. E. Heiss). In der zwei- der grossen Formenkenntnis und Verlässlichkeit der ten Hälfte des vorigen Jahrhunderts waren es dann Angaben des bedeutenden heimischen Faunisten, vor allem hiesige Koleopterologen, wie Alexan- die elementare Grundlage auch für die vorliegende der v. Peez und Verfasser Klaus Hellrigl (Brixen), aktuelle Faunistik. Es hat sich gezeigt, dass die- sowie Manfred Kahlen (Hall i. T.), welche jahr- se alten Meldungen – abgesehen von inzwischen zehntelang systematische Aufsammlungen machten erfolgten nomenklatorischen Änderungen und An- und erstmals auch mit umfangreichen Aufzuchten passungen – auch heute noch nicht als überholt von Holzkäfern begannen, wodurch neben zahl- anzusehen sind. Vielmehr erfahren sie durch die neu reichen Zuchtbelegen auch neue Erkenntnisse zur hinzu gekommenen Meldungen die erforderliche Lebensweise und Entwicklung gewonnen wurden Ergänzung, um ein abgerundetet Bild im Raum (HELLRI G L 1970, 1974 /1975, 1977, 1978). Dabei und in der Zeit zu ergeben. Dies ist umso notwen- konnte u.a. die Larvenentwicklung der zwei selte- diger, als im Verlauf der letzten 50-150 Jahre viele nen Salweiden-Prachtkäfer Agrilus subauratus und ehemals ergiebige Habitate und Lebensräume, be- Scintillatrix dives neu entdeckt und ihr Befallsbild sonders in der Umgebung von Bozen und anderer erstmals dokumentiert und beschrieben werden Städte, der „Kultivierung“ zum Opfer gefallen und (vgl. Abb.: 10 -11, 27-29). Eingehend mit Südtiroler verschwunden sind, wie etwa die vormals ausge- Käferfaunistik befassen sich auch die Arbeiten von dehnten Aulandschaften im Etschtal und im Ei- PEEZ & KAHLEN 1977, KAHLEN 1987, HELLRI G L & sacktal sowie im Pustertal verdeutlichen, an deren KAHLEN 1996. 154 © Autonome Provinz Bozen, Abteilung Forstwirtschaft, download unter www.biologiezentrum.at Zu den letztgenannten, über Jahrzehnte in Südtirol berücksichtigt. Für faunistische Vergleiche wich- tätigen Entomologen, kamen später noch hinzu: tig waren auch neuere Arbeiten betreffend die be- Werner Schwienbacher (Auer), Georg v. Mörl nachbarte Schweiz (POCHON 1964), Mitteleuropa / (Brixen), Edmund Niederfriniger (Schenna) und Deutschland (FREUDE , HARDE , LOHSE 1979), Baden- Manfred Egger (Innsbruck). Deren in groben Zü- Württemberg (BRECHTEL 2002), sowie Südosteuro- gen mitgeteilten Fang- und Zuchtergebnisse über pa /Griechenland (MÜHLE et al. 2000). Buprestiden-Vorkommen aus Südtirol finden hier Faunistische Vergleiche mit benachbarten Gebie- ebenfalls Erwähnung. Dabei beliefen sich die Süd- ten und Ländern sind erforderlich, um die Wahr- tirol-Angaben dieser vier Sammler und Zuchtex- scheinlichkeit für das Vorkommen mancher Arten perten im Durchschnitt auf 30 Buprestidenarten pro zu beurteilen. Dabei werden auch gewisse Mängel Sammler (Niederfriniger: 40; Schwienbacher: 30; erkennbar, wie in Südtirol das weitgehende Fehlen Mörl: 28; Egger: 23). Als weiterer Jungentomologe von Untersuchungen und Befassung mit Wirts- ist noch Klaus Schanung (Brixen) zu nennen, der pflanzen, die zu den krautigen Pflanzen und /oder sich jahrelang vornehmlich mit Schmetterlingen Gräsern gehören – also keine Holzgewächse sind. (Makros und Mikros) befasst hatte, bevor er seit Besonders unzureichend untersucht sind hierzulan- 2 Jahren, gemeinsam mit Verf. und Georg Mörl, sich de an Sumpfgräsern lebende Buprestiden-Arten, intensiv der Holzkäferjagd und -Zucht widmete. wie Cylindromorphini und Aphanisticini, die hier In einer rezenten Arbeit von SCHWIENBACHER (1997) bisher noch nie erwähnt wurden, obschon hier auch wurden die Ergebnisse einer Forstlichen Monito- 4-5 Arten zu erwarten sein dürften, wie