Dauer: ca. 1 Stunde 45 Minuten inklusive Pause

WDR Sinfonieorchester Köln

Herbert Blomstedt Dirigent

Abo: Orchesterzyklus III – Symphonie um Vier

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy- klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E 4I5 Johannes Brahms (1833 – 1897) Tragische Ouvertüre d-moll op. 81 (1880)

Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 (1883) Allegro con brio Andante Poco Allegretto Allegro

– Pause ca. 16.55 Uhr –

Variationen für Orchester B-Dur über ein Thema von Joseph Haydn op. 56a (1873) Chorale St. Antoni. Andante Variation I: Poco più animato Variation II: Più vivace Variation III: Con moto Variation IV: Andante con moto Variation V: Vivace Variation VI: Vivace Variation VII: Grazioso Variation VIII: Presto non troppo Finale. Andante

Akademische Festouvertüre c-moll op. 80 (1880)

6I7 Programm 8I9 Lachen und Weinen wären die unübertrefflichen Worte, die Felix Mendelssohn Bartholdy über den Zusammenhang Johannes Brahms Tragische Ouvertüre d-moll op. 81 und Akademische Festouver- von Musik und Bedeutung gefunden hat, auch für Brahms gültig: »Es wird soviel über Musik türe c-moll op. 80 gesprochen, aber wenig gesagt. Ich glaube überhaupt, die Worte reichen nicht hin dazu«. Das, was eine »Musik ausspricht«, sind »nicht zu unbestimmte Gedanken, um sie in Worte zu fassen, Seine Tragische Ouvertüre op. 81 komponierte Brahms als Gegenstück zur Akademischen Fest- sondern zu bestimmte.« ouvertüre op. 80 im Sommer 1880 in Bad Ischl. Gegenüber dem Komponisten Carl Reinecke charakterisierte er das Werkpaar mit der ihm ureigenen Lakonie: »Der Ouvertüren sind zwei: die eine weint, die andre lacht«. Mit einem Augenzwinkern führte der Komponist auch die Umstände, Die verweigerte Apotheose die zu der Paarung der beiden Werke geführt haben, weiter aus. An seinen Verleger Simrock Johannes Brahms Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 schrieb er: »Ich habe nicht umhin können, eine sehr lustige Akademische Fest-Ouvertüre zu schreiben, mit Gaudeamus und allem möglichen. Und bei der Gelegenheit konnte ich meinem Dass Brahms beim Komponieren seiner ersten Sinfonie immer den Riesen Beethoven hinter sich melancholischen Gemüt die Genugtuung nicht versagen – auch eine Trauerspiel-Ouvertüre zu marschieren hörte, ist oft zitiert worden. Weniger bekannt ist seine Forderung, nach der die post- schreiben.« beethoven’schen Sinfonien ganz anders aussehen müssten als die des unerreichbaren Vorbildes. Insofern nimmt es wunder, wenn Hans Richter, der Dirigent der Uraufführung, die zwischen Mai Der »lachende« Part zeichnet sich durch die Verarbeitung von Studentenliedern – bis hin zum und Oktober 1883 in Wiesbaden komponierte F-Dur-Sinfonie auf den Namen »Eroica« taufte – fällt pompösen Finale mit ›Gaudeamus igitur‹ – aus. Das Werk konnte zum Anlass passender nicht doch schon beim Hören auf, dass die beiden Sinfonien wenig gemeinsam miteinander haben. sein: Die Akademische Festouvertüre komponierte Brahms für die Feierlichkeiten zur Verleihung Die Zufälligkeit, jeweils an dritter Stelle im sinfonischen Schaffen ihrer Komponisten zu stehen, der Ehrendoktorwürde durch die Universität Breslau. Der Anlass für die »Schwester-Ouvertüre« fällt als Verbindung jedenfalls nicht ins Gewicht. Wer sich im Ausdrucksschatz der Musik des ist dagegen unklar. So ist nicht sicher, ob die Tragische Ouvertüre wirklich im Zusammenhang mit 19. Jahrhunderts auskennt, wird beim Hören der F-Dur-Sinfonie weg von Beethoven und hin zu einer geplanten Aufführung des »Faust« am Wiener entstanden ist, wie sein Biograf Franz Schubert geführt. Ihm traute Brahms im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen als Einzigem Max Kalbeck vermutete. Nach dessen Darstellung soll Franz von Dingelstedt, der Intendant des zu, Beethovens Erbe anzutreten, hätte er nur noch einige Jahre gelebt. Schon die Tatsache, dass Hauses, Brahms gebeten haben, zu Goethes Drama eine neue Schauspielmusik zu komponieren. Brahms die harmonische Architektur der Sonatenhauptsatzform nicht in Quinten, sondern in Über den guten Willen und erste Präliminarien sei das Projekt allerdings nicht hinausgekommen. großen Terzen anordnet, verweist auf Schubert. Die Struktur erinnert an den Kopfsatz in dessen Mit dem Tod des Intendanten Mitte 1881 wäre der Plan ohnehin hinfällig geworden. Aber sollte »großer« C-Dur-Sinfonie. Dem aufmerksamen Hörer gibt sich schon das Motto zu Beginn der Sin- Brahms, der so gerne mit Eduard Hanslicks Forderung nach der »tönend bewegten Form« als fonie als ein Zitat schubert’scher Harmonik kund, und auch die periodische Struktur des Seiten- einzigem Inhalt eines musikalischen Kunstwerkes in Verbindung gebracht wird, doch Musik zu satzthemas hat ihre Vorbilder bei Schubert. Erstmals in der Geschichte der Sinfonie klingen alle einem literarischen Sujet komponiert haben? Abgesehen davon, dass Hanslick selbst seiner These vier Sätze leise aus, wofür es im Schaffen Beethovens keine Entsprechung gibt. Im Augenblick, untreu wurde und mit Brahms’ Ouvertüre den »Hamlet« eingeleitet hören wollte, hat Brahms sich da im Finale der dritten Sinfonie die Coda einsetzt, erwartet der Hörer eine Schlussapotheose in einmal mehr nicht in die Karten gucken lassen. So bleibt diese Frage offen. der Art, wie Brahms die Finalsätze seiner ersten beiden Sinfonien in Anlehnung an Beethoven gekrönt hat. Doch in der Dritten geschieht etwas völlig anderes – wenn irgendwann unter das Die Tragische Ouvertüre, die offenbar aus der Skizze eines Sinfoniesatzes entstanden ist und beethoven’sche sinfonische Pathos ein Schlussstrich gezogen wurde, dann hier. Dort, wo jeder in ihrem Aufbau Züge des Kopfsatzes der ersten mit denen des Finales der dritten Sinfonie ver- einen apotheotischen Schluss erwartet, weicht Brahms von diesem eingeschlagenen Weg ab und bindet, schildert das Tragische als solches. Auffallend ist vor allem, dass eine Episode, die das lässt an die Stelle eines Finaljubels die fast schwerelose Auflösung aller bedeutendenT hemen Geschehen zur Ruhe kommen lässt, die Durchführung mit thematischer Arbeit vertritt. Offenbar der Sinfonie treten. Keineswegs endet die Dritte jedoch in resignierend-weltschmerzlichem Ton. hatte Brahms bei der Komposition gar kein bestimmtes Trauerspiel als Sujet im Sinne. Schon in Vielmehr bleibt in ihrer Coda im Vergleich zu den früher komponierten der idealisierende Zugriff Bezug auf den Titel war er unschlüssig, wenn er an Bernhard Scholz, dem die Uraufführung der auf die Realität aus. Brahms geht einen anderen Weg der Leidensüberwindung; darin liegt auch Akademischen Festouvertüre vorbehalten war, schrieb, dass der Dirigent »noch eine dramatische eine Verbindung zu Schuberts Tonsprache. Beide lassen sich nicht dazu hinreißen, die Geschichte oder tragische oder Trauerspiel-Ouvertüre aufs Programm setzen könne«. Fast scheint es, als schönzufärben oder die Versöhnung von Individuum und Gesellschaft oder von Natur und Kultur

10I11 Werke zu beschwören. Den Schlusstakten der dritten Sinfonie fehlt alles Subjektive, ein leidenschafts- deln sie nicht frei, schaffen eigentlich nichts Neues daraus, sondern beladen sie nur.« Auch in loser Ton wird hörbar, und man wird zum Zeugen eines Naturgeschehens: das Verblühen von seinem Brief an Adolf Schubring 1869 bringt er zum Ausdruck, dass ihm bei einem Thema zu einst Gewachsenem. Variationen »eigentlich, fast, beinahe nur der Bass« etwas bedeute. »Aber dieser ist mir heilig, er ist der feste Grund, auf dem ich dann meine Geschichten baue […]. Variiere ich die Melodie, so kann ich nicht leicht mehr als geistreich oder anmutig sein oder, zwar stimmungsvoll, einen Bekenntnis zum Schöpfer der Musik schönen Gedanken vertiefen. Über den gegebenen Bass erfinde ich wirklich neu, ich erfinde Johannes Brahms Variationen für Orchester B-Dur über ein Thema von Joseph ihm neue Melodien, ich schaffe.« Seine Variationen über ein Thema von Haydn beschließt eine Haydn op. 56a Passacaglia als Variationenfolge in der Variationenfolge. Sie ist über ein Thema komponiert, das aus dem Bass und der Melodie gebildet ist und dem Variationenzyklus wie als Essenz des Noch kurz vor seinem Tode beklagte Johannes Brahms vehement, dass die Leute von Haydn Ganzen angeschlossen ist. fast nichts mehr verstünden. »Dass wir jetzt gerade in einer Zeit leben, wo – gerade hundert Jahre früher – Haydn unsere ganze Musik schuf, wo er eine Sinfonie um die andere in die Welt Auch wenn Brahms die Variationen zunächst für zwei Klaviere schrieb, hatte er, wie er seinem setzte, daran denkt niemand. Ich feiere seit Jahren diese Ereignisse! […] Das war ein Kerl! Wie Verleger mitteilte, von Anfang an ein Orchesterwerk geplant. Kurze Zeit später stellte er die miserabel sind wir gegen so was!« Sein kompositorisches Bekenntnis für einen der Begrün- Orchesterfassung auch selbst her. Wenn er auch buchstäblich diesem op. 56a den Vorrang vor der der musikalischen Formen schuf er 1873 in Tutzing am Starnberger See, als er die Haydn- der Klavierfassung op. 56b einräumte, wehrte er sich doch vehement dagegen, bei letzterer von Variationen schrieb. Das Thema entdeckte er schon drei Jahre zuvor in den Manuskripten seines einem Klavierarrangement zu sprechen. Bei der Uraufführung der Haydn-Variationen, die eine Freundes Carl Ferdinand Pohl, der an einer umfangreichen, allerdings Fragment gebliebenen bedeutende Station auf seinem mühevollen Weg zur Sinfonie darstellen, leitete er selbst die Biografie überH aydn arbeitete. Es entstammt dem zweiten Satz eines damals noch ungedruckten Wiener Philharmoniker am 2. November 1873 im Großen Musikvereinssaal. Bläserdivertimentos, das Haydn für die sechs »Feldparthien« Hob II: 46 des Fürsten Esterházy geschrieben hat. Dort ist es, wie bei Brahms auch, mit Chorale: St. Antoni überschrieben. Bei Gehört im Konzerthaus diesem Andante, in dem Volks- und Kirchenlied miteinander verbunden sind, handelt es sich Brahms’ Sinfonie Nr. 3 und die Variationen über ein Thema von Joseph Haydn sind schon von um ein altes burgenländisches Wallfahrtslied, dessen Original bisher nicht ausfindig gemacht verschiedenen Künstlern im Konzerthaus interpretiert worden, darunter die Deutsche Kammer- werden konnte. Haydn hat es offenbar nicht selbst komponiert, was allerdings in Bezug auf philharmonie Bremen unter Daniel Harding, das Gewandhausorchester Leipzig mit Herbert Brahms insofern irrelevant bleibt, als dieser ganz in dem Bewusstsein gearbeitet hat, ein Thema Blomstedt und zuletzt im April 2008 das Rotterdam Philharmonic Orchestra unter der Leitung Haydns zu variieren. Im Großen und Ganzen hat es Brahms unverändert gelassen, allein den Valery Gergiev. Serpent durch ein Kontrafagott ersetzt, den Bläsersatz an einigen Stellen durch Flöten und Trom- peten verstärkt und die Basstöne des Themas durch einen Pizzicato-Bass hervorgehoben. Audiophil Die Bedeutung der Variation und der Kunst zu variieren kann für das Schaffen Brahms’ kaum Unser Programmheftautor Sebastian Urmoneit empfiehlt: überschätzt werden. Davon zeugen nicht nur etliche Variationszyklen – neben denen über ein Thema von Haydn sei hier der über ein solches von Händel hervorgehoben –, sondern auch »Ich halte Herbert Blomstedt für einen der ganz großen Dirigenten der Sinfonik der alten Klas- einzelne Variationssätze, die er in den Zyklus einer Sonate aufgenommen hat. Brahms, der siker. Bei Brahms’ Dritter liebe ich aber vor allem die Aufnahme Claudio Abbados von 1989 mit seine kompositorischen Absichten eher verschwieg, hat sich gerade zur Variation recht aus- den Berliner Philharmonikern – und dies nicht allein auf Grund ihres hohen interpretatorischen führlich geäußert. In einem Brief an Joseph Joachim von 1856 forderte er, dass diese »strenger, Niveaus, sondern aus ganz persönlichen Gründen. Am 5. September 1989, kurz vor dem Mauer- reiner gehalten werden« müsse. »Die Alten behielten durchweg den Bass des Themas, ihr fall, leitete Abbado das Gedenkkonzert für den im Juni verstorbenen Musikwissenschafter Carl eigentliches Thema, streng bei. Bei Beethoven ist die Melodie, Harmonie und der Rhythmus so Dahlhaus, der auch mein Lehrer gewesen ist. Wenige Wochen später wurde Abbado zum Chef- schön variiert. Ich muss aber manchmal finden, dass Neuere [...] mehr (ich weiß nicht rechte dirigenten der Berliner Philharmoniker gewählt. Die Legende erzählt, dass nicht zuletzt diese Ausdrücke) über das Thema wühlen. Wir behalten alle die Melodie ängstlich bei, aber behan- ergreifende Aufführung der Brahms-Sinfonie den Ausschlag dazu gegeben hat.«

12 I 13 Werke 14 I 15 WDR Sinfonieorchester Köln

Das 1947 entstandene WDR Sinfonieorchester Köln zählt zu den international renommierten Sinfonieorchestern. Seinen hervorragenden Ruf erwarb es sich in Zusammenarbeit mit den Chefdirigenten Christoph von Dohnányi, Zdeneˇk Mácal, Hiroshi Wakasugi, Gary Bertini, Hans Vonk und Semyon Bychkov. Daneben standen so namhafte Gastdirigenten wie Claudio Abbado, Karl Böhm, Fritz Busch, , Erich Kleiber, Otto Klemperer, , Sir André Previn, Zubin Mehta, Sir Georg Solti und Günter Wand am Pult des Orchesters. Eindrucks- volle Belege für den außerordentlichen Rang des WDR Sinfonieorchesters Köln und seine „Sicherheit? Aber mit Sicherheit!“ stilistische Vielseitigkeit sind die erfolgreichen Konzertreisen durch Europa, Russland, Japan, China, die USA und Südamerika sowie die regelmäßigen Radio- und Fernsehübertragungen und die zahlreichen Schallplatteneinspielungen, die musikalische Maßstäbe setzten.

Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires machte sich das WDR Sinfonie- orchester Köln vor allem durch seine Interpretationen der Musik des 20. Jahrhunderts einen Namen. Luciano Berio, Hans Werner Henze, Mauricio Kagel, Krzysztof Penderecki, Igor Strawinsky, Karlheinz Stockhausen und Bernd Alois Zimmermann gehören zu den zeitgenössischen Kom- ponisten, die ihre Werke mit dem WDR Sinfonieorchester Köln aufführten.

Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln ist seit der Saison 1997/98 Semyon Bychkov. Unter seiner Leitung hat sich das Profil des Orchesters weiter geschärft. Zahlreiche CD-Ver- öffentlichungen mit Werken von , Johannes Brahms, Dmitri Schostakowitsch, , Sergej Rachmaninow und Richard Wagner zeugen von der besonderen Qualität der 12-jährigen musikalischen Partnerschaft. Die unter Semyon Bychkovs Leitung entstandene Aufnahme von Richard Strauss’ Einakter »Daphne« mit dem WDR Sinfonieorchester Köln erhielt den »ECHO Klassik« 2006 als »Operneinspielung des Jahres«. Anfang 2008 wurde die Produktion der Dvorˇák-Oper »Der König und der Köhler« mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter der Leitung von Gerd Albrecht mit dem »MIDEM Classical Award« ausgezeichnet. Die CD-Produk- tion »Canto di speranza« mit Werken von Bernd Alois Zimmermann unter der Leitung von Heinz Überlassen Sie Ihr Geld nicht dem Zufall! Holliger erhielt Anfang 2009 den renommierten Preis »Diapason d’Or«. Der Finne Jukka-Pekka Die Sicherheit bei einer Kapitalanlage hat für mich eine besondere Bedeutung. Viele der Anlagestrategien von apano sind mit einem Kapitalschutz zum Laufzeitende versehen. Dies Saraste wird mit Beginn der Spielzeit 2010/11 neuer Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters zusammen mit attraktiven Renditechancen ist für mich eine überzeugende Kombination. Köln und folgt damit Semyon Bychkov nach 13-jähriger Amtszeit. Zudem habe ich die Möglichkeit, von steigenden und fallenden Märkten zu profitieren und kann so die Abhängigkeit von den Aktienmärkten reduzieren. So ist mein Kapital sicher für Das WDR Sinfonieorchester Köln im KONZERTHAUS DORTMUND meine Altersvorsorge investiert und kann sich darüber hinaus sehr gut entwickeln. Mehr Informationen unter www.apano.de oder telefonisch unter 0800–6688920. Das WDR Sinfonieorchester Köln kann man schon als Stammgast in Dortmund bezeichnen; die Beziehungen zwischen dem Orchester und dem Konzerthaus-Team sind eng. So wird das Ensemble in dieser Saison sogar mehrmals zu hören sein: mit Brahms’ Deutschem Requiem im Dezember 2009 und während der Zeitinsel für Fazil Say vom 10. bis zum 13. März 2010.

16 I 17 Biografien Herbert Blomstedt Reger, Matthus und Mendelssohn. Im Rahmen einer geplanten Gesamtaufnahme der Sinfonien von Anton Bruckner erschienen bislang die Sinfonien Nr. 8, Nr. 7 und zuletzt, im Sommer 2009, Herbert Blomstedt, in den USA als Sohn schwedischer Eltern geboren, erhielt seine erste musika- die Sinfonie Nr. 6. lische Ausbildung am Königlichen Konservatorium in Stockholm und an der Universität Uppsala. Später studierte er Dirigieren an der Juilliard School of Music in New York, zeitgenössische Musik Herbert Blomstedt, der im Jahr 2007 seinen 80. Geburtstag beging, ist ein gewähltes Mitglied in Darmstadt sowie Renaissance- und Barockmusik an der Schola Cantorum in Basel und arbeitete der Königlich Schwedischen Musikakademie und mehrfacher Ehrendoktor. Im Herbst 2003 er- unter Igor Markevitch in Salzburg und Leonard Bernstein in Tanglewood. hielt er von Bundespräsident Johannes Rau das »Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland«. Im Februar 1954 debütierte Herbert Blomstedt als Dirigent mit dem Royal Stockholm Philhar- monic Orchestra und leitete später als Chefdirigent so bedeutende skandinavische Orchester Herbert Blomstedt im KONZERTHAUS DORTMUND wie das Oslo Philharmonic Orchestra und das Danish National und Swedish Radio Symphony Seit 2002 war Herbert Blomstedt schon fünf Mal im Konzerthaus zu Gast. Zuletzt kam der Dirigent Orchestra, letzteres bis 1983. Von 1975 bis 1985 war er Chefdirigent der Staatskapelle Dresden, zur Sibelius-Zeitinsel 2007 mit dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Violinisten Julian die er nach wie vor regelmäßig dirigiert. 2007 verlieh ihm das Orchester die »Goldene Ehren- Rachlin nach Dortmund. nadel«.

Als Gastdirigent arbeitete Herbert Blomstedt u. a. mit den Berliner und Münchner Philharmo- nikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem New York und Los Angeles Philharmonic, dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, den Wiener Symphonikern, dem

Der neue BMW 5er London Philharmonic Orchestra, dem Chicago, Boston und Cleveland Symphony Orchestra, dem Gran Turismo Philadelphia Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra sowie dem NHK Symphony Orchestra, dessen Ehrendirigent er seit vielen Jahren ist. www.bmw.de/ Freude am Fahren 5erGranTurismo

Nach einer Serie erfolgreicher Konzerte mit dem San Francisco Symphony Orchestra wurde Herbert Blomstedt ab der Saison 1985/86 zum Chefdirigenten dieses renommierten Orchesters berufen. Nach zehn Jahren beendete Herbert Blomstedt seine erfolgreiche Tätigkeit in San Fran- cisco, kehrt aber als Ehrendirigent alljährlich dorthin zurück. Von 1996 bis 1998 wirkte er als Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters. Von Beginn der Spielzeit 1998/99 bis zum Ende der Saison 2004/05 leitete Herbert Blomstedt als 18. Gewandhauskapellmeister das Gewandhaus- orchester Leipzig, dem er ebenfalls als Ehrendirigent weiterhin verbunden bleibt.

Herbert Blomstedt nahm mit der Staatskapelle Dresden über 130 Werke auf Schallplatte auf, darunter alle Sinfonien von Beethoven und Schubert. Mit dem Danish National Symphony Freude ist musik in ihren Ohren. Orchestra spielte er sämtliche Orchesterwerke von Carl Nielsen ein. Die Zusammenarbeit mit erleben sie einen unvergesslichen abend. einzigartig wie der dem Gewandhausorchester wurde von verschiedenen Labels dokumentiert. Unter den Auf- neue bmw 5er gran turismO. der erste seiner art. nahmen sind Sinfonien von Brahms und Bruckner, die Sinfonia serena und »Die Harmonie der BMW EfficientDynamics Welt« von Hindemith, die Klavierkonzerte und der »Elias« von Mendelssohn Bartholdy und die Weniger Verbrauch. Mehr Fahrfreude. »High Mass« von Sven-David Sandström. Eine CD-Box mit Leipziger Konzertmitschnitten aus BMW Niederlassung Dortmund den Jahren 1998 bis 2005 beinhaltet Werke von Bruckner, Brahms, Beethoven, Nielsen, Hiller, Nortkirchenstraße 111, 44263 Dortmund, Telefon 0231 / 95 06 - 110, www.bmw-dortmund.de

18 I 19 Biografien Sonntags um Vier

Russische Seele Das St. Petersburg Philharmonic Orchestra ist Russlands ältestes Orchester. Mit Dirigent Yuri Temirkanov und Violinistin Julia Fischer präsentiert das Ensemble ein Programm, das mit der russischen Musiktradition ebenso eng verknüpft ist: Prokofiews SinfonieN r. 1 und Violinkonzert Nr. 1 und Tschaikowskys »Schwanensee«-Suite.

So 15.11.2009 ·16.00

Mit links Yannick Nézet-Séguin führt sein Rotterdam Philharmonic Orchestra auch in dieser Saison ins Konzerthaus. Auf dem Programm stehen Strauss’ »Ein Heldenleben« und eine Besonderheit der Klavierliteratur: Ravels Klavierkonzert »für die linke Hand«, gespielt von Jean-Yves Thibaudet.

So 07.02.2010 ·16.00

Nordische Kombination Das Stavanger Symphony Orchestra unter dem »Bochumer« Steven Sloane spielt Musik aus Deutschland, Finnland und Norwegen: Schumanns Ouvertüre zu »Manfred«, die Sinfonie Nr. 2 von Sibelius und Griegs Orchesterlieder mit der Sopranistin Solveig Kringelborn.

So 09.05.2010 ·16.00

Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: www.konzerthaus-dortmund.de Weiterhören Texte Sebastian Urmoneit

Fotonachweise S. 04 © Martin U. K. Lengemann S. 08 © Martin U. K. Lengemann S. 14 © Mischa Salevic

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