Subversion Oder Assimilation?
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Subversion oder Assimilation? Die Anthologie „Slowenische Novellen“ (1940) und ihre soziokulturelle Einbettung Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra der Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Karin Almasy am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft Begutachter: O.Univ.-Prof. Dr.phil. Erich Prun č Graz, 2009 1 Mein herzlichster Dank gilt an dieser Stelle Erich Prun č, Simon Ošlak, Fabjan Hafner und Adrian Ciomaga, von denen ich viel gelernt habe und die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben; und meinen Eltern, die mir mein Studium ermöglicht haben. 2 Inhaltsverzeichnis Einleitung .................................................................................................................................. 5 1 Literarisches Übersetzen ................................................................................................. 6 1.1 Theoretischer Überblick und übersetzerische Praxis ................................................. 6 1.2 Descriptive Translation Studies und Literarisches Übersetzen.................................. 6 1.3 Das Übersetzen von Anthologien............................................................................... 7 2 Die Anthologie „Slowenische Novellen“ ......................................................................... 8 2.1 Ivan Cankar und „Desetica“....................................................................................... 9 2.2 Fran Finžgar und „Na petelina“ ............................................................................... 10 2.3 France Bevk und „Bajtar Mihale“............................................................................ 11 2.4 Franc Ksaver Meško und „Starca Matije pravica“................................................... 12 2.5 Juš Kozak und „Bohinjski pastoral“......................................................................... 14 2.6 Prežihov Voranc und „Boj na požiralniku“.............................................................. 15 3 Die soziokulturelle Einbettung ...................................................................................... 18 3.1 Die Kulturpolitik der Nationalsozialisten ................................................................ 18 3.1.1 Der Nationalsozialismus und seine Ideologie.................................................. 18 3.1.2 Der auf der NS-Ideologie basierende Kulturbegriff......................................... 19 3.2 Die verlagspolitische Situation im angeschlossenen Österreich .............................. 20 3.2.1 Der Anschluss Österreichs............................................................................... 20 3.2.2 Die Abhängigkeit des österreichischen Verlagswesens und Buchhandels von Deutschland.................................................................. 22 3.2.3 Verlage und verlagspolitische Situation in der Ostmark.................................. 25 3.3 Der Adolf Luser Verlag............................................................................................ 27 3.3.1 „Der Getreue Eckart “ ...................................................................................... 30 3.4 Die politische Situation im slowenischen Raum zwischen 1918 und 1945............. 31 3.4.1 Ausgangslage: Der slowenische Raum vor dem Blitzkrieg............................. 31 3.4.2 Die Zerschlagung Jugoslawiens....................................................................... 33 3.4.3 Der rassenideologische Plan für die slowenischen Gebiete............................. 36 3.5 Herausgeber und Übersetzer: Franz Hille und Stanislaus Hafner............................ 38 3 4 Übersetzungsanalyse ...................................................................................................... 41 4.1 LTI – Lingua Tertii Imperii – Die Sprache des Dritten Reiches.............................. 42 4.1.1 Euphemismen und Tarnbegriffe....................................................................... 43 4.1.2 Superlative........................................................................................................ 44 4.1.3 Mechanisierung und Versächlichung............................................................... 46 4.1.4 Sakralisierung................................................................................................... 46 4.1.5 Eindeutschung und altdeutsche Sprachformen ................................................ 47 4.1.6 Militarisierung und sportliche Metaphern........................................................ 48 4.1.7 Das ironische Anführungszeichen.................................................................... 49 4.1.8 Signalwörter ..................................................................................................... 49 4.1.9 Schlussworte zur LTI....................................................................................... 50 4.2 Paratexte................................................................................................................... 51 4.2.1 Werbetexte und Ankündigungen im „Getreuen Eckart“.................................. 52 4.2.2 Der Artikel „Slowenisches Schrifttum“ im „Getreuen Eckart“ ....................... 56 4.2.3 Das Nachwort des Herausgebers...................................................................... 61 4.3 Cankars „Desetica“ in deutscher Übersetzung: „Das Sechserl“ .............................. 68 4.4 Finžgars „Na petelina“ in deutscher Übersetzung: „Die Jagd auf den Auerhahn“................................................................................... 73 4.5 Bevks „Bajtar Mihale“ in deutscher Übersetzung: „Der Keuschler Mihale“ .......... 80 4.6 Meškos „Starca Matije pravica“ in deutscher Übersetzung: „Das Recht des alten Matthias“................................................................................ 89 4.7 Kozaks „Bohinjski pastoral“ in deutscher Übersetzung: „Woheiner Pastorale“ ..... 97 4.8 Voranc’ „Boj na požiralniku“ in deutscher Übersetzung: „Der Kampf um den Sumpfacker“......................................................................... 110 5 Conclusio ....................................................................................................................... 122 6 Literaturverzeichnis ..................................................................................................... 127 4 Einleitung In der vorliegenden Diplomarbeit soll die Anthologie „Slowenische Novellen“, die 1940 beim Adolf Luser Verlag erschien, analysiert und die soziokulturellen, politischen, kulturellen, geschichtlichen Hintergründe ihres Zustandekommens beleuchtet und untersucht werden. Sie erschien in der Reihe „Jugoslawische Novellen“ als erster Band und als Übersetzer und Herausgeber sind Stanislaus Hafner und Dr. Franz Hille aufgeführt, wobei letzerer auch das Nachwort verfasst hat. Sechs namhafte slowenische Autoren sind mit einer Erzählung in deutscher Übersetzung darin vertreten: Ivan Cankar mit „Desetica“ („Das Sechserl“), Fran Finžgar mit „Na petelina“ („Die Jagd auf den Auerhahn“), France Bevk mit „Bajtar Mihale“ („Der Keuschler Mihale“), Franc Ksaver Meško mit „Starca Matije pravica“ („Das Recht des alten Matthias“), Juš Kozak mit „Bohinjski Pastoral“ („Woheiner Pastorale“) und Prežihov Voranc mit „Boj na požiralniku“ („Der Kampf um den Sumpfacker“). Eine durchaus interessante Frage wird also lauten: Nach welchen Kriterien wurden diese Autoren und Geschichten ausgewählt, was verbindet und was trennt sie? Zum einen soll diese Diplomarbeit also eine Übersetzungsanalyse sein, wobei speziell auf die Ideologie der damaligen Zeit im Hintergrund geachtet wird. Dass man mit Sprache ideologisieren, beeinflussen, schön reden und sich Dinge zu Recht biegen kann, ist eine bekannte Tatsache und dass der Nationalsozialismus Sprache auch gezielt instrumentalisiert hat ebenso. Die Lingua Tertii Imperii , die Sprache des Dritten Reiches, soll also genauer betrachtet und unter die Lupe genommen werden soll, des Weiteren soll untersucht werden ob, und wenn ja, wie diese gezielte Manipulation von Sprache in den Übersetzungen der slowenischen Kurzgeschichten zum Tragen gekommen ist. Zum anderen soll diese Diplomarbeit nach bestem Vermögen auch die Hintergründe und Begleitumstände dieser Übersetzungen untersuchen. Dazu gehören die Kulturpolitik der Nationalsozialisten, die spezielle politische Situation im slowenischen Raum, die verlagspolitischen Umstände im angeschlossenen Österreich und natürlich vor allem Informationen über den Verlag, den Herausgeber und die Übersetzer. Ebenso interessant wie die tatsächlichen Übersetzungen sind dabei auch die Paratexte, die zu den „Slowenischen Novellen“ gefunden werden können: Dazu zählen das Nachwort des Herausgebers Franz Hille sowie etwaige Rezensionen und Kritiken der übersetzten Anthologie. Ich hoffe mit dieser Diplomarbeit interessante Ergebnisse zu dieser Thematik und zu dieser bisher noch nie untersuchten Novellensammlung zutage fördern zu können. 5 1 Literarisches Übersetzen Im Folgenden Kapitel 1 wird eine kurze Einführung zum Thema literarisches Übersetzen gegeben. Allerdings soll der Schwerpunkt dieser Diplomarbeit keinesfalls auf translationstheoretischen Betrachtungen liegen, daher beschränkt sich dieses Kapitel auf eine grundlegende Einführung. 1.1 Theoretischer Überblick und übersetzerische Praxis Im Wesentlichen gibt es zwei grundverschiedene Ausgangspositionen, um sich mit Literarischem Übersetzen zu beschäftigen, die in folgenden zwei Fragen Ausdruck finden: „Wie soll/ muss man (Literatur) übersetzen?