Ausgabe 120 18.08.2011

„Der Rote Seehas“

Internetzeitung von und für Sozialdemokraten, Verbände und Privatpersonen aus der internationalen Bodenseeregion

Editorial

Nach 100 Tagen Grün-Rot gibt es einige Erfolge: nach dem Weiterbestand der SPD als Volkspartei Studiengebühren, Abschaffung der verbindlichen beantwortet werden. Grundschulempfehlung, mehr Windkraft usw. Mehr und mehr erweist sich S 21 als die größte Die Basis wartet – ganz besonders in Baden- Bremse im Zusammenspiel von Grün und Rot in Württemberg – auf die „Mitnahme“ der Basis. Von der Koalition. Die Gefahr eines Scheiterns besteht „Oben“ nach „unten“ sollte es nicht mehr geben. so lange nicht als die Vereinbarung zur Volksbefra- Dies haben übrigens in Baden-Württemberg die gung eingehalten wird. Danach entscheidet der Wähler so entschieden!

Souverän. Bei einem „Pro-S 21“ wird der Minister- In der Bundespolitik stehen zur Zeit Europa und die präsident die Kröte schlucken müssen. Mit seinem Eurokrise oben an. Die Nervosität an den Börsen Renommeé dürfte er wohl am ehesten die Gegner zeigt auf wie bedrohlich die Lage ist. Natürlich ist beruhigen können. Bei einem „Contra S 21“ wird eine Annahme der Eurobonds mit gemeinsamen sich die SPD an den Entscheid halten müssen. Zinsen für alle Beteiligten schmerzhaft für

Damit sollte auch das größte Hindernis für eine Deutschland mit seiner besonders hohen Bonität. fruchtbare Zusammenarbeit von Grün-Rot beseitigt Die Kanzlerin sollte sich jedoch besser nicht mehr sein. Probleme gibt es genug, die angepackt werden länger der Tatsache entziehen, dass die Währungsunion eine Transfer- Union werden muss. müssen.

Nicht vergessen werden sollte die 100-Tage-Frist, Die gemeinsame „Wirtschaftsregierung“ wäre der die nun abgelaufen ist. Erwartungsgemäss zeigte sie richtige Weg, gelingt aber wohl kaum über das vor- auf , dass S21 das Thema war, das alles andere geschlagene „Konsultationsprojekt“.

überdeckte. Dies muss jetzt anders werden. Es grüßt Sie

Innerparteilich wird der Landesparteitag in die Redaktion des Roten Seehas Offenburg mit den Wahlen und dem Thema Parteireform das größte Interesse der Mitglieder Karl-Heinz König, Willi Bernhard wecken. Mit der Parteireform soll auch die Frage

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Inhaltsverzeichnis

- Seite

- EU : Fraktion der Progressiven Allianz der "Handeln statt nur warten und hoffen!" 2- 3 - "Große Worte ohne konkrete Inhalte“ 3 Sozialdemokraten - BW: im Europäischen Parlament Konferenz der SPD Südwürttemberg in Ravensburg 3- 4 Peter SIMON: - Das Erneuerungsprogramm der Parti Socialist 4 "Handeln statt nur warten und - Mit der Inklusion geht es voran 5- 6 hoffen!" - SPD-Bodenseekreis : Windräder über Tettnang 6- 7 Die weiterhin angespannte Lage auf den Finanz- - Brief des Ortsvereins Überlingen an märkten erfordert nach Ansicht des baden-württem- , Barbara Hendricks bergischen SPD-Europaabgeordneten Peter und Astrid Klug 7- 9 SIMON schnelles und abgestimmtes Handeln: "Um Termine im Bodenseekreis 9 den Teufelskreis zu durchbrechen, muss jetzt end- - SBI : lich ein nachhaltiges Krisenmanagement betrieben Folge IX: Prix Wasserfrau 2010 10-11 werden. Von dem dringend gebotenen entschlosse- - Die Saat geht auf 11 nen und abgestimmten Handeln zur Stabilisierung SP Kanton SG: der Märkte kann derzeit nicht die Rede sein. Das Podium mit Bundesrätin Sommaruga 11 Stückwerk der letzten Monate war viel zu kurz ge- - SPÖ Vorarlberg : dacht und hat uns nur Verschnaufpausen gebracht. Sommer Talks mit Michael Ritsch – Die Gipfel-Entscheidung, die Kompetenzen des Mirjam Jäger-Fischer – Elmar Mayer – Rettungsfonds auszuweiten, war richtig. Doch ver- Reinhold Einwallner 12 inzelte Anleihenaufkäufe reichen nicht aus, um die - KV Ulm und : Eurozone langfristig zu stabilisieren. Wer den Euro Hilde Mattheis setzt sich für wirklich verteidigen möchte, muss sich jetzt mit medizinische Rehabilitation für einer Stimme für nachhaltige Maßnahmen ausspre- Mütter und Väter ein 12-13 hen", betont SIMON . - Ulm muss Hauptsitz der Arbeits- agentur bleiben 13 Für das Mitglied des Wirtschafts- und Währungs- - SPD Kreis RV : ausschusses führt deshalb an der Einrichtung eines Einladung zum Gesprächsabend mit Europäischen Währungsfonds und der gemeinsam- Claus Schmiedel, SPD- Fraktions- en Vermarktung eines Teils der Staatsanleihen (Eu- vorsitzender 13 robonds) kein Weg vorbei: "Wir brauchen konkrete - BayernSPD-SPD-Kreisverband Lindau : Regeln für Krisensituationen, denn nur so kann er- Koalitionsstreitigkeiten schaden reicht werden, dass die Mitglieder der Eurozone unserem Land 14 sich spekulationsfrei zu fairen Preisen an den Märk- - BW: SPD- Fraktion begrüßt Auf- ten refinanzieren können." Gleichzeitig fordert er u. Forderung an S 21- Projektpartner zu a. den zügigen Abschluss der europäischen Gesetz- Fundierter Stellungnahme 14-15 gebung zur Finanzmarktreform. "Spekulationen ge- - Einladung NR Sommaruga 15 gen den Euro sind kein Naturgesetz. Der Gesetzge- - Einladung vom Landesverband zu ber kann sie wie im Falle des spekulativen Handels Istanbulreise 15 mit Kreditausfallversicherungen auf Staatsanleihen - Progamm zur Istanbulreise 16-19 verbieten. Dafür müssen die Finanzminister ihre - Einladung zur Preisverleihung des Blockade aufgeben und einem solchen Verbot im Prix Wasserfrau 2011 20-21 Rahmen der laufenden Gesetzgebung zu Leerver- - Impressum 22 käufen endlich zustimmen", so SIMON weiter.

Mit Blick auf das in den USA beschlossene Kürz- ungsprogramm warnt SIMON zudem vor fehlen- den Wachstumsperspektiven für die Weltwirtschaft: "Die Eurozone darf sich nicht auch noch in den Su- pergau hineinsparen. Ohne Wachstum und Be- schäftigung lässt sich die Krise nicht überwinden. Solche dringend benötigten Wachstumsprogramme ließen sich problemlos mit den Einnahmen aus ei- ner Finanztransaktionssteuer finanzieren."

2 "Wir müssen endlich eine umfassende Lösung Strukturreformen zeitgleich aber auch mit neuen schaffen und die Spielregeln für die Märkte grund- Wachstumsimpulsen verknüpft werden." Positiv legend reformieren. Nur so kommen wir aus der bewertet Peter SIMON das Bekenntnis zur Fi- Rolle der Getriebenen, die nur reagieren und nicht nanztransaktionssteuer. "Hier entscheidet sich die mehr agieren wieder heraus", so SIMON abschlie- Halbwertzeit von Merkels und Sarkozys Ankün- ßend. digungen im Herbst, wenn der Vorschlag der Brüssel, 09.08.2011 Für weitere Informationen: Kommission vorliegen wird", so SIMON ab- Büro Peter Simon, MdEP schließend. Brüssel, 18.08.2011 Für weitere Informationen: Peter SIMON: Büro Peter Simon, MdEP

"Große Worte ohne konkrete Nochmals Parteireform:

Inhalte“ Konferenz der SPD Merkel und Sarkozy weiterhin ohne Südwürttemberg in nachhaltigen Plan zur Ravensburg Krisenbewältigung

"Wer mit einem großen Befreiungsschlag aus der Um es kurz zu machen: Der strittigste Punkt in den Krise oder richtungsweisenden Vorschlägen für die Vorschlägen des Bundesparteivorstandes für einen Zukunft der Eurozone gerechnet hatte, wurde wie- neuen Organisationsrahmen der künftigen Partei- der einmal bitter enttäuscht. In der völlig realitäts- arbeit ist die angestrebte Beteiligung von Sympa- fernen Hoffnung, dass sie eine Wirkung auf die Sta- thisanten und Wähler/innen ohne formelle Mit- bilität von Euroland haben könnten, inszenieren gliedschaft an Personalentscheidungen der SPD. Merkel und Sarkozy ihren Schulterschluss mit je- Pro und Contra beherrschten somit auch die Dis- der Menge unkonkreter Vorschläge. Ein Masterplan kussion der Parteibasis aus den südwürttembergi- sieht anders aus, das ist leider nicht mehr als ein schen Kreisverbänden mit Hilde Mattheis, Lars Ablenkungsmanöver!", kritisiert der baden-würt- Castellucci und Daniela Harsch vom Stuttgarter tembergische SPDEuropaabgeordnete Peter SI- SPD-Landesvorstand.

MON die vorgestellten Maßnahmen, mit denen die Mit dieser Position, wenn sie sich beim entschei- Bundeskanzlerin und der französische Präsident denden Bundesparteitag bis Jahresende so durch- Nicolas Sarkozy die Eurozone krisenfest machen setzen würde, wären die bundesdeutschen Sozialde- wollen. mokraten „ im Abseits“ im Verhältnis zur überwie- "Der Vorschlag einer 'tatsächlichen' Wirtschaftsre- genden Mehrheit der sozialdemokratischen Schwes- gierung soll vordergründig zwar Geschlossenheit terparteien im übrigen Europa. Ein Beleg dafür demonstrieren, aber dass ein bisher eher machtloser mag der Beitrag aus dem SPD-Freundeskreis in Ratspräsident die Regierungschefs zweimal im Jahr Paris sein, von dem die Genossin Angela Luci dem zu einem Treffen einlädt, kann doch nicht alles Roten Seehas einen Beitrag übermittelte (eigener sein, was Merkel und Sarkozy an konkreten Vor- Text). Eigenartig ist es schon, dass es bei der deut- schlägen für die Ausgestaltung dieser gemeinsamen schen SPD eine Debatte zur Parteireform gibt und europäischen Wirtschaftsregierung haben. Zumal man im Willy-Brandt-Haus nicht viel Anstrengung- diese keineswegs mit einer realen Stärkung der eu- en unternimmt, um auch die Erfahrungen von Sozi- ropäischen Institutionen, Europaparlament und EU- aldemokrat/innen aus anderen Ländern einzuholen. Kommission, einhergeht", so das Mitglied des Immerhin hat man ja bei der Entstehung der Ar- Wirtschafts- und Währungsausschusses weiter. beiterbewegung vor 150 Jahren nachdrücklich auf "Dadurch lassen sich die Finanzmärkte kaum be- ein internationales Bündnis der fortschrittlichen einflussen. Hier zählt nur das entschiedene Eintre- Kräfte Wert gelegt. ten für den Euro, aber auf einen Einstieg in eine Und heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts? In der kontrollierte gemeinsame europäische Schuldenver- oberschwäbischen Parteiregion interessiert die Ba- waltung haben sich die beiden vorerst leider nicht sis am meisten, wie man die Konzentration der Re- einigen können" betont Peter SIMON . gionalgeschäftsstelle auf den Standort Biberach und

Das populistische Beschwören von Schuldenbrem- den Wegfall von Abgeordnetenbüros im südlichen sen greift nach Meinung des SPDEuropaabgeord- Südwürttemberg abfedern könnte, um die noch vor- neten ohne eine entsprechende Steuer- und Investi- handene Mitgliederbasis noch einigermaßen sinn- tionspolitik ebenso zu kurz: „Klar muss die Konso- voll betreuen zu können. Ulrich Möhrle hat dazu lidierung der Haushalte zu einer Selbstverständ- ein paar Ideen entwickelt. lichkeit werden. Aber nach den jüngsten Daten „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Ein- steht der Eurozone eine Stagnation bevor. Deshalb en Schutzmauern, die Anderen Windmühlen“, er- müssen die Eurostaaten durch eine entschiedene munterten die beiden Vize-SPD-Landesvorsitzen- nachhaltige Haushaltspolitik konsolidieren, die den Castellucci und Mattheis die nicht ganz hun- dert Teilnehmer/innen (einer reiste aus Konstanz

3 an) mit diesem chinesischen Sprichwort zur frei- ten zum Bundespräsidenten ab, ebenso gibt es von mütigen Diskussion. „Die Zustimmung zur SPD den über 600 Gemeinde- und Kreisräten von der wächst in der Öffentlichkeit über Themen und In- SPD in Baden-Württemberg wenigstens 50, die for- halte“, ist Hilde Mattheis überzeugt, „da ist die mell nicht der Partei angehören, aber viele Ent- Parteireform nur ein kleiner Steigbügel.“ Einig sind scheidungen vor Ort mit treffen. sich die Parteiaktiven aus Südwürttemberg in den Punkten: Entlastung der Ortsvereine in der Wie Lars Castellucci anmerkte, ist seitens des Par- Kassenführung, bei der Beitragserhebung und teivorstandes in Berlin eine detaillierte Richtlinie anderen Aufgaben in der Verwaltung des Mitglie- zum Umgang mit dieser Frage geplant. Da ist von derbestandes, etwa durch eine zentrale Service- einer Registrierung der Nichtmitglieder die Rede, stelle bei Umzugsmeldungen von Genoss/innen in von einer besonderen Gebühr wie bei den Vorwah- einen anderen Wohnort. In allen Ortsvereinen und len zur Präsidentschaftswahl in Frankreich und in Kreisverbänden lohnt sich die Einführung eines den USA, von einer endgültigen Entscheidung einer (einer) Mitgliederbeauftragten, die bei Austritts- Delegiertenkonferenz und von der Möglichkeit, in erklärungen oder bei anderen Anlässen (runde Ge- der SPD-Mitgliederversammlung im Ortsverein burtstage und Parteijubiläen) sofort auf der Matte extra darüber abstimmen zu lassen, ob ein Nicht- steht und sich um die Parteifreunde kümmert. Die mitglied Stimmrecht bekommen soll. Dietram angestrebte Frauenquote von 40 Prozent bei der Hoffmann erinnerte an die Gefühle von Mitglie- Erstellung der Kandidatenliste zur Bundestagswahl dern, die jahrelang ihren Beitrag an die Parteikasse ist zwar recht anspruchsvoll und nicht überall ein- entrichten und bei jedem Wahlkampf emsig plaka- zuhalten, aber sie ist nicht groß diskussionsbe- tieren, um dann plötzlich bei anstehenden Entschei- dürftig. Schon eher ist die Verkleinerung der obers- dungen über Kandidaturen mit Nichtmitgliedern ten Parteigremien oder gar die Abschaffung des gleichgestellt zu werden. Parteirates auf Bundesebene ein Grund für nenn- Immerhin: und Andrea Nahles und enswerte Einwände. Haben dann gewöhnliche Basisvertreter/innen Astrid Klug schreiben den Gliederungen in der Par- überhaupt noch eine Chance, gegen die Promis wie tei nicht vor, Nichtmitglieder zu beteiligen. Sie deu- die Ministerpräsidenten oder die Landesvor- ten nur die Möglichkeit an, Erfahrungen zu samm- sitzenden oder die führenden Köpfe der Bundes- eln, wo es vor Ort angebracht ist, ein solches tagsfraktion erfolgreich anzutreten und halbwegs Stimmrecht für außenstehende Sympathisanten gleichberechtigt über künftige inhaltliche Positio- zuzulassen. Rederecht haben Vertreter der AWO, nierungen der Partei mitzudiskutieren? Eher nicht. der Kirchen, der Gewerkschaften oder der Jugend- Andererseits: Je größer solche Gremien sind, desto verbände bei SPD-Tagungen ohnehin, wenn sie eher besteht die Gefahr der Degeneration zu wert- dazu eingeladen worden sind. Selbst CDU-Bürger- losen „Labergremien“, wo doch eher harte Arbeit meister dürfen ein Grußwort sprechen. Wie sagte gefragt ist, um bessere Lösungen für die vielen Zu- einst Willy Brandt: „Wer morgen sicher leben will, muss heute für Reformen kämpfen!“ Hat er auch kunftsprobleme unserer Gesellschaft zu generieren. eine Parteireform gemeint? Ein großer Nachholbedarf besteht bei der besseren W. Bernhard Beteiligung der Mitgliedschaft an Personal- und WICHTIGE TERMINE Sachentscheidungen. Die SPD Baden-Württemberg 17.September Antragsschluss zum SPD- kann diesbezüglich Pluspunkte vorweisen: Sie hat 2011 Landesparteitag die Mitglieder über die neue grün-rote Koalitions- 24.September Kreismitgliederversammlung vereinbarung über eine formalen Prozess abstimm- 2011 in Isny en lassen. Sie hat eine Urwahl durchgeführt bei der 14./15.Oktober Landesparteitag in Offenburg Wahl des SPD-Landesvorsitzenden. Viele Kreisver- 2011 bände kennen in ihrer Satzung die Mitgliederver- 4./5./6.Dezember Bundesparteitag in Berlin sammlung statt einer Delegiertenkonferenz, etwa 2011 zur Nominierung eines Kandidaten oder einer Kan- didatin für die Landtags- oder Bundestagswahl. 9.September Prix Wasserfrau in Bregenz 2011,18 Uhr Hotel Messmer- Interessant war die Debatte zu den Noch-Nicht- Preisverleihung Mitgliedern bei Personalentscheidungen. Peter 12.November Politischer Martini in Didszun reklamierte einen „strukturellen Wandel“ 2011 Wolfegg in der Bedeutung der Mitgliedschaft, wenn auch mit Innenminister Reinhold nahestehende Wähler/innen Einfluss nehmen könn- Gall(SPD) ten. Sein Kollege aus dem Kreisverband Ravens- 1.Dezember 2011 Bildungsministerin Gabriele burg, Peter Clement , votierte für eine offenere Ge- Warminski-Leitheußer staltung der Parteistrukturen, ebenso der Tübinger (SPD) in Ravensburg SPD-Ortsvereinsvorsitzende. Bei der Bundes- 6.Januar 2012 SPD-Dreikönigstreffen in versammlung stimmen auf Vorschlag der Landtags- Langenargen fraktionen auch Nichtmitglieder über die Kandida-

4 esse der BürgerInnen an den KandidatInnen und DAS deren Wahlprogrammen. So erhöht sich auch für ERNEUERUNGSPROGRAM eher unbekannte KandidatInnen und Aussenseiter die Chance auf eine Präsidentschaftskandidatur. DER PARTI SOCIALIST Das demokratisierte Wahlverfahren mit einer hohen Wahrnehmung durch die Medien verschafft dem Im Juli 2010 hat die PS ein Erneuerungsprogramm Präsidentschaftskandidaten ausserdem eine echte beschlossen, um sich zu öffnen und damit auch Ihre Legitimation, die ihm oder ihr ermöglicht, gestärkt Wahlchancen bei der nächsten Präsidentenwahl im (und wahlkampferfahren!) in den Wahlkampf um Jahr 2012 zu erhöhen. Dieses Programm beinhaltet das Präsidentenamt zu gehen. Zu Fragen der Finan- eine inhaltliche Neuausrichtung, aber auch und vor zierung beweist die italienische Erfahrung, dass die allem eine weitreichende organisatorische Umstruk- Wahl voraussichtlich selbsttragend sein wird (1€ turierung. Dazu gehört insbesondere die strikte Re- Wahlgebühr), bzw. sogar rentabel sein könnte, da striktion von Mandatsanhäufung, die innerhalb der durchaus viele Wähler mehr als 1€ spenden könn- PS sehr verbreitet ist. Diese Restriktion soll auch zu ten (wie das in Italien der Fall war). einer zeitlichen Beschränkung gewisser Mandate führen (die Durchschnittsdauer eines Mandats ist Die Idee, die Wahl des Präsidentschaftskandidaten zurzeit 17 Jahre). Dadurch sollen weibliche Kandi- nach aussen zu öffnen, hat nun auch auf eruopäi- daten bessere Chancen auf eine Wahl erhalten, und scher Ebene Anhänger gefunden. Zusammen mit das Durchschnittsalter der Mandatsträger gesenkt einigen südeuropäischen Schwesterparteien kämpft werden die französische PS darum, den Kandidaten der PSE (Parti socialiste européen) in einem offenen Ein weiterer Schwerpunkt dieser organisatorischen Wahlverfahren zu ermitteln. Umstrukturierung liegt auf der Neugestaltung der „primaires“ - der Aufstellung der Präsidentschafts- Mit solidarischen Grüssen an die Genossinnen und kandidaten. Die Auswahl der Präsidentschaftskan- Genossen in der schönen Region am Lac de Con- didatInnen erfolgte bisher in der PS immer inner- stance. parteilich, wie dies auch in einer Mehrheit der Par- Angela Luci/SPD-Freundeskreis Paris teien in Europa geschieht. Da dieses Auswahlver- (Mein Bericht über einen Vortrag des PS-Funktio- fahren in den letzten Jahrzehnten immer schwieri- närs Paul Alliès am 23.November 2010) ger und undurchsichtlicher wurde, hat sich die PS nun entschieden, das Verfahren zu demokratisieren und nach aussen zu öffnen. Mit der Inklusion geht es

voran Die Idee ist, den Präsidentschaftskandidaten/die Kandidatin der PS in 2 Runden zu wählen, wie dies auch bei der Wahl des Präsidenten/der Präsidentin Tagung der GEW selbst geschieht. Wahlberechtigt sind nicht nur Mit- Südwürttemberg in Laupheim glieder der PS, sondern alle BürgerInnen, die auf den Wahllisten eingeschrieben sind. Die PS rechnet „Die Inklusion ist machbar, und für die Beschäftig- mit ca. 4 Millionen WählerInnen. Erfahrungen aus ten im Bildungs- und Schulwesen sind die notwen- anderen Ländern, die den Präsidentschaftskandi- digen Arbeitsbedingungen zu schaffen!“ Mit die- daten ähnlich wählen (Griechenland, Italien) zei- sem Appell an die Schulverwaltung eröffnete Mar- gen, dass sich ca. 10% aller wahlberechtigten Bür- git Stolz-Vahle, die Vorsitzende des GEW-Bezirks ger für die Teilnahme an solchen Wahlen gewinnen Südwürttemberg, die von annähernd 150 Lehrkräf- lassen. ten, Eltern und Jugendhilfe-Experten besuchte Ta- gung zur Umsetzung der Inklusion in der Modell- Die Wahlen sollen in insgesamt 10.000 Wahlbüros region des Schulamtes Biberach. in Rathäusern oder in Parteiständen vor dem Rat- haus in ganz Frankreich erfolgen. Um die Organi- Der Schulamtsdirektor Wolfgang Mäder und sein sationskosten solcher Wahlen finanzieren zu könn- Kollege, Schulrat Dr. Norbert Nitsche, äußerten en, plant die PS, eine „Wahlgebühr“ von 1 Euro pro sich zuversichtlich, den Anspruch auf ein inklusives WählerIn zu verlangen. Des Weiteren ist geplant, Bildungssystem Schritt für Schritt in den nächsten die WählerInnen eine Art „linken Ehrenkodex“ un- Jahren erfüllen zu können. Mit großer Genugtuung terschreiben zu lassen, der Andersgesinnte von der und Freude nahm Mäder Anteil an der Entwicklung Wahl, wenn nicht abhalten, dann zumindest brem- des einst sehr körperbehinderten Schulkindes Jür- sen soll. gen, dem zu Beginn der Grundschule keine Chan- cen auf den Erwerb des Hauptschulabschlusses zu- Die Erfahrung einiger südeuropäischer Länder hat gesprochen wurden und der dann mit sichtlichem gezeigt, dass die Öffnung der Wahl des Präsident- Stolz als Viertklässler am Umzug der Schulen beim schaftskandidaten einer Partei nach aussen sehr po- Heimatfest in Laupheim mitlaufen konnte. Bis sitiv aufgenommen wird. Der Aufruf, sich an der Mitte Juli sind beim Schulamt Biberach 400 Mel- Wahl der Kandidaten zu beteiligen, stärkt das Inter- dungen (Neuanträge) zum Anspruch auf sonderpä-

5 dagogischen Förderbedarf von schulpflichtigen 2.Weltkrieg auf den Aufbau eines eigenen Sonder- Kindern eingegangen. Etwa die Hälfte der Anträge schulwesens verzichtet. „So einfach möchte ich es hat noch den Besuch von benachbarten Förder-und auch mal haben, um bei allen Beteiligten im Bil- Sonderschulen zum Ziel. Die übrigen Familien dungs- und Schulbereich eine gemeinsame Haltung wünschen für ihr Kind die Aufnahme an einer ge- zur gleichen Wertschätzung aller Kinder herbeizu- eigneten Regelschule im neuen Schuljahr. Knapp führen“, sagte Petra Kilian, die stellvertretende über 200 allgemeinbildende Schulen in der Modell- GEW-Landesvorsitzende. region weisen schon langjährige Erfahrungen im Unterrichten von Kindern mit einem Handicap auf Bluten die Sonderschulen zu Restschulen mit nicht (darunter etliche Schulen in privater bzw. kirchli- inkludierbaren Schülern mit Mehrfachbehinderung cher Trägerschaft) und verfügen über eine gute per- aus? Eine der Fragen, die die abschließende Podi- sonelle und räumliche Ausstattung. Gute Erfahr- umsdiskussion beschäftigte. Der Ulmer Grünen- ungen macht das Schulamt auch mit dem Fortbil- Landtagsabgeordnete Jürgen Filius ist selbst Vater dungsangebot, das im vergangenen Schuljahr be- einer behinderten Tochter und hat in der Ulmer gonnen hat und in den Regelschulen mit großem Friedrichsau eine sonderpädagogische Privatschule Interesse nachgefragt wird. mitbegründet. Hier unterrichten die Lehrkräfte die körper- bzw. mehrfachbehinderten Vorschulkinder Mit den allfälligen Barrieren und Hindernissen in und Schüler/innen nach der konduktiven Methode der bundesdeutschen und baden-württembergischen des ungarischen Arztes und Pädagogen András Verwaltungspraxis, die mit den Rechtsnormen der Petö. Filius: „Auf die Kompetenzen der Sonder- neuen UN-Konvention für die Rechte von Mensch- pädagogen, vor allem die Diagnosekompetenz, en mit Behinderungen nicht vereinbar sei, ging die kann man nicht verzichten, auch wenn es in abseh- Prorektorin an der PH Ludwigsburg und Expertin barer Zukunft keine Förderschulen mehr gibt.“ Er für Inklusive Bildung, Professorin Dr. Kerstin nahm als Auftrag in die Landtagsarbeit mit, den Merz-Atalik, hart ins Gericht. Kinder müssen hier äußerst bescheidenen Ansatz von durchschnittlich erst mit ihrer Behinderung etikettiert werden, um 0,38 Lehrerwochenstunden Sonderpädagogik pro entsprechende Hilfs- und Förderressourcen gewäh- Kind an der Regelschule deutlich aufzustocken. ren zu können. Eine nachhaltige Kompetenzentwicklung auf Seiten Auch bei der Schülerbeförderung und bei den der aufnehmenden Regelschule oder gar eine dauer- Sachkosten-Richtlinien der Schulträger muss die hafte Erweiterung im Umgang mit der Heterogeni- Rechtsstellung von benachteiligten Schüler/innen, tät kann der Sonderpädagogische Dienst so nicht wenn sie eine allgemeinbildende Schule besuchen, leisten. Die Landratsämter sind dabei, die erforder- neu bewertet werden. Regelungsbedürftig ist zudem lichen Maßnahmen im Rahmen der Jugend- und der Einsatz von Sonderpädagogen an den Regel- Sozialhilfe und als Schulträger zu erheben, berich- schulen sowie die künftige Notengebung, Verset- tete Petra Alger, Sozialdezernentin im Landratsamt zungsordnung und die Fragen zu den zieldifferen- Biberach. Die GEW-Tagung wurde gemeinsam or- ten Schulabschlüssen. Inklusive Bildung ist für ganisiert vom Biberacher Kreisvorsitzenden Karl- Merz-Atalik im Sinne der UN-Konvention Aufgabe Heinz Schoch und von der stellvertretenden Be- aller allgemeinbildenden und berufsbildenden zirksvorsitzenden Brigitte Schmid. Schulen. Die Inklusion richtet deshalb an die Lehr- 10.08.2011 W. Bernhard kräfte nachdrückliche Erwartungen zum individu- ellen und kooperativen Lernen im Unterricht über SPD - Kreisverband die Ansätze in den so genannten Außenklassen hinaus. Bodenseekreis

Statt der Inklusion herrscht im bundesdeutschen Südwesten eher der Grundsatz der Separation be- hinderter Kinder. Schon im frühkindlichen Bil- dungsbereich weisen Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen die geringsten Integrations- quoten auf.

Bei den nachmittäglichen Workshops beeindruckte Dr. Edith Brugger-Paggi, Professorin an der Freien SPD im Gespräch: Universität Bozen in Südtirol, mit ihren Ausführun- gen zur schrittweisen Entwicklung der inklusiven Windräder über Tettnang Bildung im staatlichen Schulsystem in Italien seit am 9.August 2011 im Hotel „Ritter“ 40 Jahren. Im südlichen Nachbarland gibt es eine gemeinsame Mittelschule für alle Kinder nach der Orts-SPD für frühzeitige Bürgerinfor- Primarstufe, ohne Aufteilung in Begabungstypen mation zum Ausbau der Windenergie wie in Deutschland. In Italien hat man nach dem

6 TETTNANG. In den 7 Gemeinden im östlichen Bo- Infrastruktur für die Nutzung erneuerbarer Ener- denseekreis, die vor drei Jahren das Regionalwerk gieträger besonders hoch. Ein Anreiz auch für die Bodensee zur Strom- und Gasversorgung gegründet einschlägige Industrie und ihren Arbeitsplätzen: haben, müssten 37 große Windräder errichtet wer- Laut Hermann König ist auch die Häfler ZF mit den, um vom Stromimport unabhängig zu werden. ihrem Getriebebau in die Teilefertigung von Wind- Geschäftsführer Enno Steffens berichtete bei der krafträdern eingestiegen. Wenn künftig 10 Prozent gut besuchten Veranstaltung „SPD im Gespräch“ des landesweiten Energiebedarfs aus der Windener- über Absichten zu einer Arbeitsgemeinschaft der gie kommen soll, so der SPD-Experte, dann müss- kommunalen Energieversorgungsunternehmen in ten zu den 360 schon gebauten Windrädern noch der Bodenseeregion für den Ausbau der Windkraft. gut 1200 errichtetet werden. Je höher das Windrad Im Mittelpunkt der Gesprächsrunde im Hotel „Rit- ist, desto größer der Ertrag bei der Nutzung der we- ter“ standen die vorläufigen Planungen für den Bau henden Luftmassen für den Strombedarf. Die in von einem halben Dutzend Windräder im Hohen Frage kommenden Standorte für Windkraftanlagen Rain bei Tannau. müssen Windgeschwindigkeiten von mindestens 4,5 Meter pro Sekunde im Jahresmittel aufweisen. Enno Steffens kennt die beachtlichen Ausmaße der Nächstes Jahr im Sommer soll der Teilregionalplan Windräder und die Bürgerdebatte darüber gut von Windkraft mit dem Satzungsbeschluss der Regio- seiner früheren Heimat in Bremen, an der Nordsee- nalverbandsversammlung Rechtskraft erlangen. küste. Er riet bei der SPD-Versammlung zu einem intensiven Bürgerdialog über dieses Projekt, auch Auch in der Nachbarregion im bayrischen Allgäu wenn die Bereitschaft, sich mehr noch als bisher ist die Debatte um die Windkraft schon in vollem auf erneuerbare Energieträger einzulassen, seit der Gange. Hier sollen bis 2020 bis zu siebzig Prozent Katastrophe im japanischen Fukushima deutlich zu- des Strombedarfs im Allgäu aus regenerativer Ener- genommen habe. Hundert Windräder mit einer gie erzeugt werden. Dazu beitragen sollen auch 40 Leistung von je 10 Megawatt könnten ein Atom- neue Windräder. „Zwischen Eriskirch und Neukirch kraftwerk ersetzen. Steffens bestätigte kritische An- wird es keine 37 Windkraftprojekte geben, beruhig- merkungen in der Veranstaltung, an der auch eini- te der Geschäftsführer des Regionalwerks, „aber ge Nicht-SPD´ler teilnahmen, die nicht unerhebli- man kann diese Debatte dazu nutzen, über den ei- chen Eingriffe in die Natur und Waldlandschaft um genen Stromverbrauch tagtäglich nachzudenken.“ Tannau. Bei der nächsten Runde „SPD im Gespräch“ haben „Mir wäre es lieber, wenn der Preis für den Bunde- die Tettnanger SPD´ler und die Orts-Grünen an der stagsbeschluss zum baldigen Ausstieg aus der Atom Manzenberg-Hauptschule im Oktober Norbert kraft nicht so hoch wäre“, räumte Steffens freimütig Zeller zu Gast. Es geht um die Reformen im Schul- ein. Sieht man das Hochhaus im Tettnanger Wohn- und Bildungswesen in Baden-Württemberg und im gebiet Oberhof immerhin noch von Ailingen und östlichen Bodenseekreis. bei guter Fernsicht vom Gehrenberg aus, so er- 10.August 2011 W. Bernhard kennt man die über hundert Meter hohen Windräder im Tettnanger Hinterland auch noch auf dem Sänt- Brief des Ortsvereins Überlingen an is. Andrea Nahles, Barbara Hendricks und

Astrid Klug: Ähnlich wie bei der letzten Gemeinderatssitzung vor gut zwei Wochen herrschte bei der „SPD im Ge spräch“ eine abwartende Stimmung vor. Einhellig wurde eine intensive und frühzeitige Bürgerinfor- mation zum Ausbau der Windenergie vor Ort und in der Bodenseeregion gefordert. Der stellvertreten- de „SPD-Ortsvorsteher“ Hermann König berichtete ausführlich über die Windkraft-Planungen der grün- roten Landesregierung in Stuttgart und über den Betrifft: Parteistrukturreform Sachstand bei der Fortschreibung des Teilregional- planes „Windenergie“ im Regionalverband Boden- Liebe Andrea, liebe Astrid, liebe Barbara, see-Oberschwaben, der als Grundlage für die Flä- chennutzungsplanung in den hiesigen Städten und Der Ortsverein Überlingen, dessen Vorsitzender ich Gemeinden dient. In den 3 Landkreisen der Region bin, hat mich gebeten, in einem Brief an Euch unse- Bodensee-Oberschwaben sind nach einer ersten Er- re Billigung, aber auch unsere Zweifel über Eure hebung und besonders nach den gesetzlichen Vor- bei uns bekannt gewordenen Ideen zur Parteistruk- gaben der Landesregierung 290 Windräder geplant, turreform als Echo der Basis mitzuteilen. die meisten davon übrigens im Landkreis Sigma- ringen. Da Baden-Württemberg sich von 53 Prozent 1. Mitglieder stärker beteiligen

Nutzung der Atomenergie verabschieden muss, ist Wir begrüßen es, wenn im Organisationsstatut für hier der Aufwand für die Bereitstellung einer neuen alle Gliederungsebenen die formalen Verfahren für

7 die Wahlen von Vorsitzenden, Mitgliederbefragun- 5. Die weiblichere SPD und die Migranten gen und Sachentscheidungen geregelt werden. Die Forderung nach 40% sozialdemokratischer Di- Das gleiche gilt für die Beteiligung der Mitglieder rektkandidatinnen ist schön, aber unrealistisch. Die bei der Aufstellung von Einzelkandidat/innen für Kreis-, bzw. Unterbezirksvorsitzenden sind mit ein- öffentliche Ämter und Mandate. em solchen Ziel bei der Kandidatenkür einfach überfordert. Ein solcher demokratischer Prozess 2. Partei für Unterstützer öffnen lässt sich einfach nich t manipulieren. Es bleibt unseres Erachtens nach nur das Reißverschluss- Wir haben unseren Ortsverein für Nichtmitglieder prinzip bei den Wahlen, wo Listen eine Rolle spie- schon so weit geöffnet, wie es das bestehende Or- len. ganisationsstatut ermöglicht. Eine klare Mehrheit Wenn unsere Politik inhaltlich - eben sozialdemo- unseres Ortsvereins lehnt darüber hinausgehende kratisch - stimmt, dann steigen unsere Chancen, Erweiterung der Beteiligung von Nichtmitgliedern mehr Genossinnen als Mitglieder zu gewinnen, und Bündnispartnern wie Antragsrecht bei Partei- auch für mehr aktive Mitarbeit von Genossinnen. versammlungen (das Rederecht hat heute schon ein Gleiches gilt auch für die Migranten. Es war die jeder bei unseren in der Regel öffentlichen OV- SPD, die der Regierung Kohl geholfen hat, das im Versammlungen) oder die Beteiligung an Vor- Grundgesetz verankerte Asylrecht aufzuweichen. wahlen bei der Aufstellung von Bewerber/innen für öffentliche Ämter und Mandate ab. Selbst die 6. Neue Mitglieder Minderheit, die für eine Erweiterung der Beteiligung von Nichtmitgliedern ist, lehnt die Wir brauchen keine „Organizer“, um neue Mitglie- Beteiligung an Vorwahlen ab, schon allein wegen der zu gewinnen. Nur eine SPD mit klaren sozial- des damit verbundenen bürokratischen und demokratischen Inhalten, nicht nur im Programm, kostenintensiven Aufwands ab. Wir meinen, die sondern auch in der politischen Aktion auf allen po- SPD hat gerade in der schwarzen Provinz, aber litischen Ebenen, ist attraktiv für neue Mitglieder. wahrscheinlich auch in unseren Hochburgen, Es ist nicht das Ziel, sondern die Aufgabe der Orts- weder die finanziellen Mittel noch die personelle vereine und in erster Linie des gesamten OV-Vor- Ausstattung dafür. stands, „die Anregungen der Menschen vor Ort auf- zugreifen und die Wahlbeteiligung und damit die 3. Ortsvereine, Kreisverbände/Unterbezirke aktive Teilnahme an unserer Gesellschaft zu ver-

bessern“. Wir begrüßen die Einführung einer jährlichen bun- desweiten Konferenz der Unterbezirks- und Kreis- 7. Erneuerung der Parteigremien vorsitzenden, zweifeln aber am Sinn des beitrags- finanzierten Innovationsfonds, da es die eigentliche Natürlich ist es „für den Erfolg der SPD (wichtig, Aufgabe eines Unterbezirks oder Kreisverbandes dass die) Arbeit zwischen den politischen Ebenen“ sein sollte, auf Grund der politischen Gegebenhei- koordiniert wird. Dazu mag sicher die jährliche Un- ten Projekte und Veränderungsprozesse zu entwick- terbezirks- und Kreisvorsitzendenkonferenz dienen, eln. aber sicher nicht ein Länderrat, der nur aus hoch- Eine Zusammenlegung von Ortsvereinen von oben rangigen Mandats- und Funktionsträger/innen be- lehnen wir strikt ab. Erstens bedeutet die Auflösung steht. Deshalb sollte der Parteirat, in dem auch „ein- eines Ortsvereins im Normalfall das Ende der sozi- fache“ Mitglieder gewählt werden können, als das aldemokratischen Basis vor Ort. Dies schadet uns in Scharnier zwischen den politischen Ebenen beste- der Kommunalpolitik und den Wahlkämpfen auf hen bleiben. allen Ebenen. Zweitens kann so eine Parteiglieder- ung, die sich als „Vorgesetzte“ gegenüber den Orts- Zusammenfassend stellen wir fest, dass das organi- vereinen missversteht, Ortsvereine mit anderen satorische Grundsatzprogramm gute Impulse und Meinungen gegenüber „oben“ durch die Auflö- Anregungen für die Parteiarbeit geben kann, um sungs-, bzw. Zusammenlegungsmöglichkeit ent- Mitglieder stärker zu beteiligen und die Ansprache mündigen. potenzieller neuer Mitglieder zu erleichtern. Ent- scheidend ist jedoch, dass die SPD wieder deutlich- 4. Zielgruppen schlagkräftiger machen er Ihren Markenkern, die soziale Frage in den Vor- dergrund stellt. Dies gilt durchgehend für alle Poli- Die Arbeit von Parteimitgliedern und Nichtmitglie- tikbereiche und endet nicht bei den Regelsätzen für dern in Arbeitsgemeinschaften und Themenforen in Hartz IV. Nur wenn für jeden klar ist, für was die verschiedenen Ebenen der Parteigliederungen be- SPD steht, werden die Vorschläge im organisatori- grüßen wir. Auch die Abfrage der Mitglieder, in schen Grundsatzprogramm erfolgreich sein und wir welchen Arbeitsgemeinschaften sie mitarbeiten neue Mitglieder gewinnen und für eine Mitarbeit wollen, ist sinnvoll. Da Themenforen letztlich meist begeistern können. aktuelle Politik widerspiegeln, können sich diese Themen im Zeitraum von ein bis zwei Jahren er- Wir haben uns bei unserer Mitgliederversammlung schöpft haben. Soll dann neu abgefragt werden? am 18. Juli entschieden, keinen Antrag zur Struk- turreform zu verabschieden, sondern diesen Brief

8 zu schreiben, weil wir hoffen und erwarten, dass Ihr SPD- Sommerfest diese direkte Reaktion aus der Basis eher zur Helferfest Kenntnis nehmt, als einen von sehr vielen Anträ- gen. Samstag, 17.09.2011, 16:00 Uhr. Mit herzlichen Grüßen Ort: Kanuclub am Seemoser Horn 18

OV Überlingen:

Dietram Hoffmann Freitag 19.8.2011 p.s. Würdet Ihr bitte Sigmar Gabriel ausrichten, dass wir uns sehr freuen würden, wenn er sich bei Stallwächterparty uns meldet, bevor er Überlingen-Hödingen besucht. Zeit: ab 18:00 auch bei Regen Es wäre nicht ganz so peinlich, von solchen Besu- Ort: Ruderclub „Bodan“, Strandweg18a chen immer zuerst von der Lokalpresse zu hören. cc: Adnan Sabah, Vorsitzender der SPD Bodenseekreis Donnerstag 15.9.2011 Vorstand der SPD Überlingen ,Karl-Heinz König, „Roter Seehas“ parteiöffentliche Vorstand- und Fraktionssitzung Termine im Bodenseekreis Zeit: 19:00

KV-Sitzung: Mitgliederversammlung Zeit: 20:00 Montag, 12.09.2011 Thema: wird noch bekannt gegeben

19:30 Uhr Ort: Nebenzimmer des Gasthauses Markdorf Krone, Münsterstraße

Krone SBI: parteiöffentlich 09.09.2011

OV Bermatingen: Verleihung des Prix Wasserfrau 2011

an das Mädchenzentrum "Amazone" Ortsvereinsitzung

im Foyer des Theaters am Kornmarkt, Bregenz , Dienstag, 30.08.2011, 19:30 Uhr - 21:30 Uhr. Ort: Weinstube Stecher unter Mitwirkung des "Kirchenfrauenkabaretts"

Vorarlberg und der Schriftstellerin Jolanda Spirig. OV Deggenhausertal: 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr Nächste Mitgliederversammlung nach der Sommerpause http://www.bodensee- internationale.org/termine/einladungen/Prix_Wasse OV Markdorf: rfrau110909.pdf

Vorstand

Donnerstag, 08.09.2011, 20:00 Uhr - 22:30 Uhr. Ort: Krone

OV Meersburg:

Vorstandsitzung

Donnerstag, 25.08.2011, 20:00 Uhr

Gutsschänke Die diesjährigen Preisträgerinnen des Prix Wasserfrau OV Friedrichshafen: Bild: Verein Amazone in Bregenz)

Vorstandssitzung

Montag, 05.09.2011, 19:30 Uhr. Ort: Spicy- Grill Taverne

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Sozialistische Bodensee-Internationale, SBI

Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten und Gewerkschaften www.bodensee-internationale.org

Was ist eigentlich daraus teil. Es kommt Frauen in allen Alters- und Berufs- gruppen ebenso zugute wie interessierten Frauen geworden? aus anderen Konfessionen und weltanschaulichen Richtungen. Teil IX Die diesjährige Preisträgerin berät auch Führungs- kräfte in den Unternehmen zu Themen der Frauen- Prix Wasserfrau 2010 von der förderung in der Wirtschaft. „Mit 29 Jahren vom Bodensee-Internationale an Studium kommend glaubte ich“, so Anna Jäger, „die Welt gehöre uns Frauen wie Männern, alle Anna Jäger verliehen Türen stünden für uns beide Geschlechter offen. Sehr schnell entdeckte ich geschlechtsspezifische Unterschiede und Benachteiligungen. Selbst in Bildungsveranstaltungen wurden Ungleichheiten reproduziert. Im Austausch mit Frauen fiel mir ein Traum zu: der Traum mit Frauen zusammen Bil- dungsarbeit von, mit und für Frauen zu organisieren und durchzuführen.“

Für den passenden musikalischen Rahmen sorgten die Rhythmen eines ambitionierten jungen Saxo- phon-Duos aus der örtlichen Musikschule.

Der Vizepräsident der SBI, der SPD-Landtagsabge- Bild: v. li. Irene Thoma, Schöpferin der Figur, Fredi ordnete Norbert Zeller, beschwor ebenso wie der Alder, Präsident SBI, Alt-Nationalrat CH, Anna Bürgermeisterstellvertreter von Langenargen, Jäger, Norbert Zeller, Vizepräsident SBI, MdL BW, Bernd Kleiser (CDU), die Notwendigkeit, erheb- Olga Pircher, stellv. Vorsitzende der Frauen in der lich mehr Geldmittel für alle Bildungsbereiche, SPÖ, Hildegard Fässler, Nationalrätin CH vom Kindergarten bis zur Arbeit mit Seniorinnen, Foto: Andy Heinrich zu investieren: „Bildung ist Zukunft!“.

Vor knapp 100 Besucher/innen und Gästen verlieh Zeller wies aus aktuellem Anlass auf die noch nicht das Präsidium der Sozialistischen Bodensee-Inter- gelungene Integration von MigrantInnen in vielen nationale den dies- jährigen Prix Wasserfrau an Bereichen der Gesellschaft als maßgebliche Aufga- Anna Jäger, Lehrende im Katholischen Erwachsen- be auch des Bildungswesens hin. en-Bildungswerk Ravensburg und Lehrbeauftragte an der Universität Tübingen, wohnhaft in Langen- Die Persönlichkeit und das Engagement der neuen argen. Preisträgerin zu charakterisieren war bei der inter- nationalen award ceremony am Bodensee Aufgabe Im Festsaal des Münzhofes in Langenargen würdig- von Susanne Weiß, einer Soziologin vom Bildungs- ten etliche Gastredner/innen wie die Schweizer SP referat der Diözese Rottenburg. Die Ausführungen Nationalrätin Hildegard Fässler die 25jährige Auf- in ihrer sehr persönlich gehaltenen Laudatio ergänz- bau-Arbeit zur Frauenbildung in der kirchlich-kat- te Hans-Martin Brüll, der Vorsitzende der katholi- holischen Erwachsenenbildung. Anna Jäger hat an schen Erwachsenenbildung im Kreis Ravensburg. diesem Projekt mit einem glänzend organisierten Beide freuten sich auch über die Aufmerksamkeit, Seminar- und Kursangebot einen maßgebenden An- die die kirchliche Bildungsarbeit In einem Bereich

10 gefunden habe, „wo wir es nicht unbedingt erwartet teil. Es werden Frauen mit dabei sein, die ich viele haben“: bei den Gewerkschaften und bei den sozial- Jahre nicht mehr gesehen habe. Ich freue mich demokratischen Parteibezirken rings um den Bo- darauf. Wer weiß, was sich daraus entwickeln wird. densee, den Brüll zum „Roten Meer“ umtaufte, aus dem die Wassernixe in der Figur des Prix Wasser- Anna Jäger, Referentin für Frauenbildung im Keb Kreis frau emporgetaucht sei. Ravensburg und freiberuflich tätig im dialogos team Irene Thoma, die zum 9. Mal in ihrem St.Gallener in Langenargen

Atelier die Bronzefigur für die Preisträgerin ge- schaffen hatte, überreichte zusammen mit Hil- degard Fässler und Olga Pircher (stellvertretende Vorsitzende der Frauenvereinigung in der SPÖ Österreich) den Preis an Anna Jäger mit einer För- dersumme aus Spendengeldern für weitere Projekte zugunsten der Frauen-Förderung in der Bodensee- region. Podium mit Bundesrätin W. Bernhard Sommaruga

Die Saat geht auf Öffentliche Veranstaltung mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga - ein Jahr nach der Preisverleihung - Freitag, 26. August 2011, Vor einem Jahr habe ich den Prix Wasserfrau er- halten. Die Preisverleihung war für mich eine aus- Mehrzweckhalle bzb Buchs sergewöhnliche Erfahrung, die ich im Rahmen der (Lageplan ) Frauenbildung und -bewegung für nicht möglich Türöffnung 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr gehalten habe, werden doch in unserer Gesellschaft andere Zugänge belohnt. Emanzipatorische Arbeit Begrüssung durch Claudia Friedl, von Frauen ist wenig im Blick. Anders bei diesem Parteipräsidentin Preis. Grusswort von Daniel Gut, Was hat sich verändert seit dieser Gemeindepräsident Buchs Preisverleihung? Thematischer Einstieg mit Ich werde wahrgenommen, meine Arbeit wird ge- Nationalrätin Hildegard Fässler sehen und anerkannt. Ist das nicht der Wunsch ei- Podiumsdiskussion mit Bundesrätin nes jeden Menschen? In meiner Frauenbildung im Simonetta Sommaruga Keb, wie auch in meiner freiberuflichen Arbeit in Beratung und Training von Führungskräften, ist die und Nationalratskandidatin Laura Bucher Kultur der Anerkennung vertieft und vermehrt zur sowie Nationalratskandidaten Ruedi Basis meiner Arbeit geworden. Was im Unterneh- Blumer und Fredy Fässler men installiert werden soll, ist Praxis in Beratung Moderation: Heini Schwendener, Stv. und Training. Ich habe das schon immer einge- bracht, doch nun geht es nicht nur vom Kopf aus, Chefredaktor Werdenberger & sondern vom Herzen. Obertoggenburger Diskussion und Fragerunde mit dem Auch jetzt nach einem Jahr sprechen mich Mensch- en auf den Preis an. Monate später habe ich noch Publikum

Glückwünsche erhalten. Dass die SBI als nicht- kirchliche Organisation eine Frau aus dem kirchli- Musikalische Unterhaltung mit dem MV chen Kontext ehrt, wird inner- und außerkirchlich Buchs-Räfis gesehen und geachtet: „Schade, dass wir in unserer Anschliessend sind Sie herzlich zum Kirche so etwas nicht haben“ ist immer wieder zu Apéro eingeladen hören“. Kirche kann hier von Ihnen lernen. Weitere Auskünfte

Was sich inhaltlich als Projekt in der Öffentlichkeit o Claudia Friedl, Parteipräsidentin aufgrund des Preises entwickeln wird, ist bisher nur o Dario Sulzer, Politischer Sekretär eine Idee. Diese verrate ich jedoch noch nicht …

Am Sonntag den 23. Oktober werde ich alle bisher aktiven Frauen aus den unterschiedlichsten AG´s zu einem Brunch einladen. Wir wollen den Preis miteinander feiern, denn all die Frauen haben daran

11 Sommer-Talk mit LGF Reinhold Einwallner

Sommer-Talk mit Michael Ritsch

Diese Woche sprechen wir mit SPÖ-Landesge- schäftsführer Rein-hold Einwallner über politische Den Sommer über veröffentlichen wir jede Woche Erfolge, die Aufgaben der SPÖ und die nächsten ein Gespräch mit Politikern der SPÖ. Den Anfang Wahlen. macht Michael Ritsch, der über die Reichensteuer, Vorarlberg und Ziele in der Politik spricht. » weitere Infos

» weitere Infos übermittelt: SPÖ-Express

Sommer-Talk mit LAbg. SPD Kreis Ulm

Mirjam Jäger-Fischer MdB Hilde Mattheis

Hilde Mattheis setzt sich für medizinische Rehabilitation für Mütter und Väter ein

Die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis betont die Wichtigkeit des Ausbaus der Mutter / Vater- Kind-Kuren. Anlass ist eine aktuelle Debatte um die Vergabepraxis der gesetzlichen Krankenkassen. Diese Woche erzählt LAbg. Mirjam Jäger-Fischer Die Maßnahme der Mutter / Vater-Kind-Kuren von Lebensmittelskandalen, dem Jugendschutz und stellt einen wichtigen Beitrag in der gesundheitli- der Vereinbarkeit von Beruf, Politik und Familie. chen Prävention und Rehabilitation von jungen

» weitere Infos Familien dar und sind somit von hohem gesell- schaftlichem Stellenwert. „In letzter Zeit beschwe- ren sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger bei Sommer-Talk mit NR Elmar mir über die Vergabepraxis der gesetzlichen Kran-

kenkassen,“ so Mattheis. Mayer Erst im Juni gab es zu diesem Thema eine Anhör- ung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bun- destag. Parteiübergreifend einigten sich die Abge- ordneten auf eine Aufforderung an den Spitzenver- band der gesetzlichen Krankenkassen zur Verein- heitlichung der Vergaberichtlinien.

Nachdem es in der Vergangenheit zu einer stetigen Abnahme der Gewährleistung dieser Maßnahmen durch die gesetzlichen Krankenversicherungen Diese Woche: Nationalrat Elmar Mayer über kam, wurden sie im Jahr 2007 von Ermessens- zu Kleinkindbetreuung, gemeinsame Schule und die Pflichtleistungen umgewandelt. Aber diese Maß- Koalition mit der ÖVP. nahme hatte keinen nachhaltigen Erfolg, was sich an den weiterhin sinkenden Zahlen in den Folge- » weitere Infos jahren zeigte. Daher fordert Mattheis: „Man muss

12 diesem Trend entgegengewirkt und eine verlässli- Die Debatte um die Zukunft der Standorte der che Regelung für die Betroffenen finden. Beson- Agentur für Arbeit kann nicht losgelöst von den deres Augenmerk ist hierbei darauf zu legen, dass von der schwarz-gelben Bundesregierung geplanten Versicherte aller gesetzlichen Krankenversicher- Mittelkürzungen für Arbeitsmarktpolitik betrachtet ungen in gleichem Maße Zugang erhalten.“ werden. „Der Kürzungsdruck darf nicht auf Kosten der Menschen in der Region gehen. Gerade in Zei- Aus diesem Grund fordert Mattheis, dass alle ge- ten des wirtschaftlichen Aufschwungs dürfen wir setzlichen Krankenversicherungen sich in Zukunft Langzeitarbeitslose, die ganz am Rand stehen, nicht an die Bestimmungen halten zu haben und die Ver- aus dem Blick verlieren“, fordert Hilde Mattheis die gabe nicht nach der Finanzlage, sondern den Be- Bundesministerin auf. dürfnissen der Versicherten ausrichten müssen. Berlin, den 1. August 2011 Büro Hilde Mattheis, MdB Ulm, den 29. Juli 2011 Büro Hilde Mattheis, MdB

Ulm muss Hauptsitz der SPD Kreis Ravensburg Arbeitsagentur bleiben

Bundeslandübergreifende Zuständigkeit für Einladung zum Region Neu-Ulm prüfen Gesprächsabend mit Claus Die Bundesagentur für Arbeit plant die Arbeits- agenturen Ulm und Aalen zusammenzulegen und Schmiedel, SPD- die Führungsebene in Aalen anzusiedeln. Die Ul- Fraktionsvorsitzender mer Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis hat sich deshalb an Bundesarbeitsministerin von der Leyen, den Chef der Bundesagentur für Arbeit Weise so- Schulpolitik auf neuen Wegen und wie die Vorsitzende des Verwaltungsrats Annelie Förderung von Bildungsinitiativen Buntenbach vom DGB gewandt, um sich für den Erhalt der Arbeitsagentur in Ulm einzusetzen und am eine bundeslandübergreifende Zuständigkeit zu prü- Dienstag, 30. August 2011 um 19.30 Uhr fen. im

„Ulm ist das Zentrum unserer Region. Deshalb ist Vogthaus, Charlottenstr. 36 es wichtig, dass hier auch die Leitungsebene der in Ravensburg Arbeitsagentur angesiedelt bleibt. In Ulm haben alle für den Arbeitsmarkt wichtigen Akteure ihren Sehr geehrte Damen und Herren, Sitz: Industrie, Handwerk, Gewerkschaften und der Regionalverband. Kurze Wege und eine enge Zu- ein wichtiges Ziel der grün- roten Landesre- sammenarbeit aller Beteiligten sind mit ein Grund gierung ist eine bessere Schulpolitik für alle für die vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit in und nicht nur für wenige. Sie versteht Bil- der Region Ulm. Dies darf durch die Organisations- dungspolitik als einen Prozess, der von unten reform nicht gefährdet werden“, so die SPD-Bun- wächst. Vor Ort werden dafür Möglichkeiten destagsabgeordnete Hilde Mattheis. zur kommunalen Schulentwicklung eröffnet und dabei von der Landesregierung beraten Statt die 70 Kilometer voneinander entfernten Ar- und unterstützt. beitsagenturen Ulm und Aalen zusammenzulegen, würde sich eine bundeslandübergreifende Zustän- Claus Schmiedel wird über die Veränderungen digkeit der Ulmer Arbeitsagentur für die Region in der Schulpolitik berichten. Sie sind herzlich Ulm und Neu-Ulm anbieten. Sehr viele Menschen pendeln täglich zwischen beiden Städten. Arbeits- eingeladen Ihre Fragen zu stellen. lose aus der Region werden innerhalb der Region Wir würden uns freuen, Sie begrüßen zu vermittelt oder finden innerhalb der Region unab- hängig vom Bundesland einen Arbeitsplatz. können, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. „Große Sorge bereitet mir darüber hinaus, dass es zu Stellenstreichungen durch die Neustrukturierung Mit freundlichen Grüßen kommt. Denn jetzt in der Phase des Aufschwungs schlägt die Stunde der Arbeitsmarktpolitik. Um Felix Rückgauer, Vorsitzender der SPD Ravensburg Arbeitslose zu Fachkräften zu qualifizieren, ist nicht weniger, sondern mehr Arbeitsmarktpolitik notwendig.“

13 die Bundesagentur für Arbeit wurden bereits für 2011 um zwei Milliarden Euro gekürzt, diese Kür- BayernSPD zungen sollen in den nächsten Jahren in gleichem Maße fortgesetzt werden, so dass ab 2014 jährlich SPD Kreisverband Lindau acht Milliarden Euro weniger für die aktive Ar-

beitsmarktpolitik zur Verfügung stehen werden.

Koalitionsstreitigkeiten Als letztes, aber sich nicht abschließendes Beispiel schaden unserem Land nenne ich nur das schwarz-gelbe Steuertheater! Seit zwei Jahren werden uns vollmundig Steuersenkun- Gastbeitrag von Heinz Paula, MdB gen angekündigt und dann wieder einkassiert, weil das Geld dafür fehlt. Nach Erhöhung der Sozialab- Mit dem Beginn der parlamentarischen Sommer- gaben und steigenden kommunalen Gebühren, wird pause sind die ersten zwei Jahre der schwarz-gelben nun ein dritter Anlauf gewagt zu dem man nur ab- Regierungskoalition vorüber – Zeit für eine erste schließend sagen kann: Schuldenfinanzierte Steuer- Zwischenbilanz. Schwarz-Gelb hat sich als eine privilegien zum Machterhalt! Koalition der Fehlschläge, leeren Versprechungen - einfach als eine Chaostruppe erwiesen. Gerade die Einen wunderschönen, erholsamen Sommer letzten Wochen haben wieder gezeigt, dass die Ko- wünscht Euch und Ihnen alitionäre lieber streiten als konstruktiv zusammen- zuarbeiten – zum Nachteil der Menschen und zum Heinz Paula, MdB Nachteil Deutschlands. SPD Betreuungsabgeordneter für das Allgäu Aus: Newsletter Dr. Paul Wengert | 24_2011 Beispiel Atompolitik: Wie schon im letzten News- letter thematisiert hat die Rückkehr Kombibahnhof: zum Atomausstieg in der Koalition gegen erhebli- chen Widerstand und mit noch immer viel zu vielen SPD- Fraktion begrüßt Zugeständnisses an die Atomindustrie durchgesetzt. Aufforderung an S 21- Beispiel Panzerlieferungen: Einen außerordentlich großen außenpolitischen Schaden hat der – auch in Projektpartner zu fundierter der Koalition sehr umstrittene – geheime Panzerlie- Stellungnahme ferungsdeal der Bundesregierung mit Saudi-Arabi- en angerichtet. Die SPD-Bundestagsfraktion hat be- Claus Schmiedel: „Alle Beteiligten haben nun Ge- reits im März 2011 eine restriktive Rüstungsexport- legenheit, ihre Positionsbestimmung zum Zwei- politik eingefordert und dies erneut in der letzten Bahnhof in den demokratisch legitimierten Gremi- Bundestagssitzung am 8. Juli während die Bundes- en vorzunehmen und abzusichern“ regierung nur noch von „verantwortungsbewussten“ Rüstungsexporten spricht. Was an Panzerlieferun- Die von den grün- roten Koalitionsspitzen heute gen in ein autoritäres Land wie Saudi-Arabien ver- verabredete Aufforderung an die S 21- Projektpart- antwortungsbewusst sein soll, darüber schweigt die ner, zum Geißler- Vorschlag eines Zwei- Bahnhofs Regierung aus. Ebenfalls wissen wir immer noch nach Prüfung eine fundierte Stellungnahme abzuge- nicht, ob es bereits einen Beschluss zur Lieferung ben, wird von der SPD- Landtagsfraktion voll un- gibt oder nicht. terstützt.

Beispiel Kahlschlag bei der aktiven Arbeitsmarkt- Vor allem die rechtlichen Untersuchungen inner- politik: Durch drastische Mittelkürzungen und Ein- halb der Landesregierung hätten ergeben, dass der schnitte bei den Arbeitsmarktinstrumenten schwört Kombi- Vorschlag nur weiterverfolgt werden kann, Schwarz-Gelb eine Spaltung des Arbeitsmarktes wenn dies alle Beteiligten im Konsens auch wollen. herbei. Gerade in Zeiten des beginnenden wirt- „Es ist vernünftig und sachgerecht, dass es keinen schaftlichen Aufschwungs müssen dringend benö- Alleingang des Landes gibt, sondern das Einver- tigte Unterstützungsangebote für Arbeitssuchende nehmen aller Projektpartner angestrebt wird“, sagte erhalten bleiben, um die Widersprüchlichkeit zwi- Fraktionschef Claus Schmiedel. schen sich verfestigender Langzeitarbeitslosigkeit auf der einen und strukturellem Fachkräftemangel Nach den Worten Schmiedels hätten alle Beteilig- auf der anderen Seite zu überwinden. Wir fordern ten nun Gelegenheit, „ihre Positionsbestimmung daher die „Arbeitsmarktpolitik an den Herausfor- zum Zwei- Bahnhof in den demokratisch legitimier- derungen der Zeit [zu] orientieren“ (so unser An- ten Gremien vorzunehmen und abzusichern“. Es trag Drs. 17/6454), um so Langzeitarbeitslosen bestehe nach der Offerte der Landesregierung sogar neue Chancen zu eröffnen und eine Prekarisierung ausreichend Zeit für eine Beratung des Themas in der Arbeit zu verhindern. Die Bundesregierung den Gremien, etwa im Stuttgarter Gemeinderat, im sieht aber in der Arbeitsmarktpolitik einen Stein- Regionalparlament und im Aufsichtsrat der Bahn. bruch für Haushaltskürzungen vor: die Mittel für Schmiedel hält die Herbeiführung demokratisch le-

14 gitimierter Beschlüsse zur Weiterverfolgung oder digungsgesetz wird von der SPD ebenfalls aus- Ablehnung des Zwei- Bahnhofs für wichtig, „damit drücklich begrüßt. „Wir gehen den Weg zur Volks- die am Ende getroffene Entscheidung auch in der abstimmung unbeirrt weiter“, betonte Schmiedel. Bürgerschaft auf breite Akzeptanz stößt.“ 11.08.2011 SPD-BW

Die Klarstellung der Landesregierung zur Fortsetz- ung des parlamentarischen Verfahrens für ein Kün-

Einladung vom Landesverband zu Istanbulreise

Liebe Genossinnen, liebe Genossen, liebe Freundinnen, liebe Freunde, ich freue mich, euch dieses Jahr zum zweiten Mal eine interessante, politische Bildungsreise des SPD-Landesverbands Baden-Württemberg anbieten zu können. Sie findet statt vom 9. - 13. November 2011.

Diesmal soll es nach Istanbul gehen, wo wir uns vor Ort nicht nur den Attraktionen einer Stadt widmen, in der europäische Integration und islamisches Selbstbewußtein, Tradition und Moderne aufeinandertreffen. Das auch. Aber darüber hinaus wollen wir erfahren, wie sich das Leben in den Brennpunkten der Stadt politisch gestaltet, und was wir u.a.zu den aktuellen Aufgaben der Türkei wie "Verfassung, Kurdenfrage und Aussenpolitik" in Erfahrung bringen können. Es ist also wieder die bewährte Mischung aus Politik und Kultur, von der das Programm geprägt ist, das ihr im Anhang findet. Zusammengestellt wurde das Programm übrigens wieder von Dagmar Heilsberg in Kooperation mit dem SPD- Reiseservice.

Schön wäre es, wenn auch diese Reise- wie schon im Frühjahr und in den Jahren zuvor - wieder auf euer reges Interesse trifft. Bitte meldet euch per angehängtem Anmeldeformular direkt in Berlin an.

Wenn ihr Fragen habt oder noch Infos braucht, wendet euch bitte an Dagmar Heilsberg, [email protected]

Viel Spaß beim Lesen und, wenn für euch möglich, beim Reisen! Euer Marten Jennerjahn

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Anfahrtbeschreibung im Anhang

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Herausgeber:

Deutsche Gruppe SBI und Sozialistische Bodensee-Internationale, SBI – D - (Präsident Norbert Zeller)

Redakteure, verantwortlich im Sinne des Presserechts:

Karl-Heinz König, Rebhalde 3, D 88709 Meersburg Tel.: 07532/313048 E-Mail: [email protected] und

Willi Bernhard, Rosenstr. 36, D 88074 Meckenbeuren Tel.: 07542/20349 E-Mail: [email protected]

Weitere Autoren in dieser Ausgabe:

Büro Peter Simon, MdEP: [email protected] Angela Luci über: [email protected] Dietram Hoffmann: [email protected] Anna Jäger: [email protected] Dario Sulzer: [email protected] SPÖ-Express: [email protected] www.spoe.at SPÖ-Aktuell: [email protected] Büro Berlin, Hilde Mattheis, MdB: hilde.mattheis.ma01@.de Wahlkreisbüro Hilde Mattheis: [email protected] Felix Rückgauer: [email protected] Dr. Paul Wengert, MdL (BY): [email protected] SPD-BW: [email protected] Marten Jennerjahn über: [email protected] Norbert Zeller: [email protected]

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