Irrgeister-2014
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IRRGEISTERIRRGEISTER 2014 1 Naturmagazin des Vereins für Natur- und Vogelschutz im HSK e.V. 31. Jahrgang 22014 0 1 4 Thema des Jahres 2014 WWindkraft i n d k r a f t Aus dem Inhalt: OAG-Bericht 2013 Vogel des Jahres: Habicht Naturschutzarbeit aus 2014 NABU-Partner im HSK 2 IRRGEISTER 2014 IRRGEISTER 2014 3 4 IRRGEISTER 2014 Impressum Inhaltsverzeichnis Herausgeber: Verein für Natur- und Vogelschutz im Vorwort 5 Hochsauerlandkreis e.V. Praktische Naturschutzarbeit 6 Geschäftsstelle und VNV-Station: Sauerlandstr. 74a, (Kloster Bredelar) Uhubrutplatz in Halbeswig gesichert 8 34431 Marsberg-Bredelar Tel. 02991/908136 Vogel des Jahres 2015: Der Habicht 9 Internet: www.vnv-hsk.de e-mail: [email protected] OAG 13 Sammelbericht der OAG 2013 14 Vorstand: Bernhard Koch 1. Vorsitzender 02377/805525 VNV übernimmt Trafostation 29 [email protected] Franz-Josef Stein 1. stellv. Vors. 02991/1281 Flächenankauf - Naturschutz garantiert 30 [email protected] Johannes Schröder 2. stellv. Vors. 02991/1599 Gänsesägernistkästen an der Ruhr 32 [email protected] Harald Legge Schriftführer, 02992/7866682 VNV im Radio 33 [email protected] Richard Götte Schatzmeister 02961/9626856 Weiterhin Abschuss von Kormoranen 34 [email protected] Blume des Jahres: Teufelsabbiss 36 Erweiterter Vorstand: Bullenstar Ullmann 38 Lars Dietrich 0151-28228783 [email protected] Pastorenwiese 40 Franz Giller 02991-1729 [email protected] Termine um den Obstwiesenschutz 42 Klaus Hanzen 02964-700 [email protected] Blütenpfl anzen in Höhenlagen 43 Michaela Hemmelskamp 0291/51737 [email protected] VNV-Fahrt 2014 - Jadebusen 46 Gerd Kistner 02932/37832 [email protected] Windkraftplanungen 50 Sven Kuhl [email protected] Kahlschlag auf Landesfl äche 62 02992/907700 Michael Schneider [email protected] Brutbestandserfassung der Mehlschwalbe 64 0151-55888140 Friedhelm Schnurbus 02982-8947 Gute Naturschutznachrichten 69 [email protected] Norbert Schröder 02992/4764 (Rotes Höhenvieh) [email protected] Wolfgang Wilkens 0291/51737 Autoren dieser Ausgabe: [email protected] Vorstandsitzung: Harald Legge, Martin Lindner, Richard Göt- Jeden 2. Freitag im Monat, 19.15-22.30 Uhr, Gasthof te, Franz-Josef Stein, Bernhard Koch, Norbert Hengsbach, Bestwig. Die Sitzung ist öffentlich. Schröder, Lars Dietrich, Wolfgang Schulte, Die Rechte der Vervielfältigung und auszugsweisen Christoph Hester Wiedergabe liegen bei den Herausgebern. Für den Inhalt sind die Verfasser verantwortlich. Redaktion und Layout: Die Irrgeister werden allen Mitgliedern des VNV und den im HSK wohnenden NABU-Mitgliedern kostenlos zugesandt. Harald Legge und Richard Götte Die Irrgeister werden auf weißem Recyclingpapier gedruckt. Titelfotos: Bankverbindungen: Sparkasse Hochsauerland Brilon, Kto.-Nr. 68577 (BLZ 41651770) Naturnaher Buchenwald Volksbank Thülen eG, Brilon-Thülen Kto.-Nr. 4002100900 Windkraftanlage (BLZ 40069371) (Foto: R. Götte) IRRGEISTER 2014 5 Vorwort Ein Thema beherrscht die Naturschutzarbeit schätzt werden: „Es hat in der Entwicklungs- des VNV seit den letzten Monaten: Die mit geschichte unserer Kulturlandschaften noch der „Energiewende“ einhergehenden Pla- nie eine Phase gegeben, in der innerhalb ei- nungen für die großfl ächige Errichtung von ner so kurzen Zeitspanne von wenigen Jah- Windrädern. Nun ist es eine Binsenweisheit, ren eine derart tiefgreifende Umgestaltung dass man nicht Kohlekraftwerke und Kerne- der Landschaft stattfand wie jetzt im Rah- nergie ablehnen kann, ohne einer alternativen men der ´Energiewende´.“ Dieser denkwür- Energieversorgung Raum zu geben. Gerade dige Satz zur Windkraft-Planung in unserer Naturschützer wissen, dass nur Energie aus Region stammt aus einer Stellungnahme des regenerativen Energieträgern Zukunft hat. Hochsauerlandkreises – Siehe ebenfalls in diesem Heft, Seite 52! Aber anstatt die „Energiewende“ und da- mit auch die Erzeugung von Windenergie Neben dieser sichtbaren und schnellen Um- in verantwortungsvoller Planung und unter gestaltung unserer Landschaft fi ndet wei- tatsächlicher Berücksichtigung der Belan- terhin eine schleichende, eher verborgene ge der Menschen vor Ort und der Natur zu Verschlechterung auf großer Fläche statt. entwickeln, werden im Schnellverfahren auf Dies fällt nur aufmerksamen, langfristig deren Kosten Tatsachen geschaffen. Eine Beobachtenden auf, lässt sich aber gut able- Vielzahl von bis zu 200 m hohen Windrä- sen im – nach wie vor voranschreitenden – dern soll schon bald besonders im Hochsau- Rückgang und Verschwinden von Tier- und erlandkreis errichtet werden. Erschreckender Pfl anzenarten. Besonders betrifft dies Arten Weise spielen dabei Naturschutzbelange und des Offenlandes, denn sie kommen mit der Landschaftsschutz keine oder nur eine ge- immer intensiveren landwirtschaftlichen ringe Rolle. Nutzung nicht zurecht. Aber auch das Öko- system „Wald“ ist einer immer intensiveren Auf welche Weise dadurch der VNV ge- Nutzung ausgesetzt, was uns Sorge bereiten fordert ist und wie unser Verein versucht, muss. sauerländische Natur bei den aktuell und in Dass wir auch hier nicht nur Missstände auf- den nächsten Monaten/Jahren anstehenden zeigen, sondern durch praktische Maßnah- Weichenstellungen zu bewahren, können men Tier- und Pfl anzenarten sowie wertvolle Sie in mehreren Artikeln in diesem IRR- Lebensräume bewahren, spiegeln weitere In- GEISTER-Heft lesen. halte dieser IRRGEISTER wider. Die Tragweite der bevorstehenden Verände- rungen vor unserer Haustür kann nicht über- Harald Legge Korrektur: Im IRRGEISTER 2013 war auf Seite 6 fälschlich ausgesagt, dass der VNV für das ge- plante Naturschutz-Großprojekt des Bundes im Naturpark Diemelsee den Anstoß gab. Richtig ist, dass die Initiative für dieses Projekt von NABU-Mitgliedern im hessischen Kreis Waldeck-Frankenberg ausging. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. 6 IRRGEISTER 2014 Praktische Naturschutzarbeit – Markenzeichen des VNV Körperliche Arbeit im Naturschutz – für viele VNV-Aktive ist dies eine angenehme Freizeittätigkeit. Außerdem ist die unmittelbare und erlebbare Mitarbeit an der Optimierung wertvoller Lebensräume viel besser als die nicht minder wichtige Schreibtischarbeit und Teilnahme an Behördenterminen. Folgende Bilder und kurze Beschreibungen von Pfl egeeinsätzen, die im vergangenen Jahr im Raum Marsberg-Brilon stattfanden, sind Ihnen vielleicht Anregung zum Mitmachen! Wir freuen uns, wenn Sie an einem der nächsten Arbeitseinsätze teilnehmen! Weitere Arbeiten fanden u.a. statt im Naturschutzgebiet (NSG) „Seufzertal“ (Offenhalten einer Or- chideen-Feuchtwiese), im Schmießtal (Mähen einer Streuobstwiese) – beide Gebiete im Stadtgebiet Arnsberg gelegen – im NSG „Gräfenberg“ bei Sundern (Gebüschentfernung auf einer Heide) und in verschiedenen Feuchtwiesen, die gemäht wurden (NSG „Irrgeister“ und Trollblumenwiese Elkering- hausen, beide Stadtgebiet Winterberg). NSG Langenbruch bei Brilon-Rixen; Gehölzentfernung mit Hand und Maschine. Foto: H. Legge Entfernen von Stockausschlag im NSG „Lan- und Trecker von der Biostation HSK mit mög- genbruch“, Brilon-Rixen lichst viel Wurzelwerk ausgerissen, um zukünftig Teile des ausgedehnten Feuchtwiesengebietes die Entwicklung von Feuchtgrünland so gut wie Langenbruch kaufte der VNV vor einigen Jahren, möglich zu fördern. Anschließend wurde die Flä- übrigens mit Hilfe von Spenden von VNV-Mit- che im Rahmen eines Arbeitseinsatzes vom VNV gliedern. Im Bereich eines gerodeten Bestandes nachgearbeitet, das heißt die inzwischen trocken standortfremder Fichten wuchsen anschließend gewordenen Gebüsche wurden zusammengetra- Brombeergestrüppe und Birkenaufwuchs hoch, gen und verbrannt. da in einzelnen Vorjahren leider keine optima- Es brüten bereits Schwarzkehlchen und Wie- le Beweidung durch einen örtlichen Landwirt senpieper im Gebiet. Die offen gehaltenen Teile organisiert werden konnte. Im Winterhalbjahr können von diesen Vogelarten auch zukünftig ge- 2014 wurde dieser Aufwuchs mittels Seilwinde nutzt werden. IRRGEISTER 2014 7 Feuchtwiesen mähen und Gehölze entfernen - nach schweißtreibender Arbeit sind Pausen willkommen. Fotos: H. Legge Kiefernzupfen im NSG „Kregenberg“, Marsberg turschützer, mit Becherlupen ausgerüstet, die Na- Das Offenhalten der landesweit bedeutsamen tur des Magerrasens und der näheren Umgebung. Kalkmagerrasen im Raum Marsberg ist eine Daueraufgabe. Sie ist notwendig, da die Jahr- Gebüschentfernung im NSG „Wäschebachtal“, hunderte lange Schaf-/Ziegenbeweidung, die zu Marsberg-Westheim deren Entstehung führte, heutzutage nicht mehr Im abgelegenen Wäschebachtal ganz im Osten des so intensiv stattfi ndet wie in früherer Zeit. Aber: HSK betreut und mäht der VNV seit Jahrzehnten Die Mühen lohnen sich in jedem Fall, denn wir zwei Feuchtwiesen. Im Laufe der Jahre wuchsen erhalten einen überaus artenreichen Lebensraum allerdings Schwarzdorngebüsche immer weiter mit -zig verschiedenen Pfl anzen- und Tierarten, in die Wiesen, die im Sommer und Herbst ein die in unserer Kulturlandschaft ansonsten ver- überaus blütenreiches Bild geben. Darum rodete schwunden sind. die Biostation HSK einen Teil dieser Gebüsche Neben dem regelmäßigen Zurückdrängen von im letzten Winter. Im Herbst 2014 zeigten sich Gebüschen durch den VNV, z. B. in den NSG auf diesen danach kahlen Bereichen schon erste „Wulsenberg“ und „Dahlberg“, das nach wie Grünland-Pfl anzen. Da die aufkommenden Jung- vor in regelmäßigen Arbeitseinsätzen geschieht, triebe des Schwarzdorns jährlich von uns gemäht konnten wir in den letzten Jahren den Kreis derer werden, wird sich hier Grünland entwickeln. Wir erweitern, die praktische