FLÜSSE Gestalten Landschaft Die

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FLÜSSE Gestalten Landschaft Die Die Zeitschrift des Schwarzwaldvereins. 01|2021 FLÜSSE gestalten die Landschaft E 6246 Inhalt 42 NATUR FLÜSSE 18 Was macht eigentlich GW1129m? 4 Flüsse, die Gestalter des Schwarzwaldes 20 Überlebenskampf und Wand- lungsfähigkeit der Weißtanne 8 Die Wutach 22 Flatterulmen statt Eschen Flößerei, Kraftwerke und 10 22 WANDERN Renaturierung 24 bewusstWild – Wildtier- freundlich in der Natur 38 Schneeschuhtour Besserer Hochwasserschutz 12 unterwegs zum Blößling und neuer Lebensraum für Tiere LIEBE LESERINNEN UND LESER, 25 Ach, guck mal! 40 Herrliches Oberschwaben Wer leistet die Basisarbeit – Stille Wege durch stilles 14 Lebensader Rhein gleich deutlich besser. Als Ver- im Wald? AUS DEM VEREIN Land ein verdanken wir den heraus- 16 Die Rückkehr der Lachse in fordernden Umständen einen 26 Biotop-Juwel im Wald 33 Der Moosturm 41 Schwarzwaldverein die Schwarzwaldflüsse Digitalisierungsschub und neue Appenweier am Säntis Erfahrungen, die auch dann 33 60 Jahre – 60 Bäume Bestand haben werden, wenn JUGEND UND FAMILIE Akademieprogramm unser Leben wieder „normaler“ 42 wird. 34 Hauptversammlung im Bei der Arbeit mit den Texten 27 Gelungene Wald- Umlaufverfahren 43 Wechsel im Leitungsteam zu unserem Schwerpunktthe- weihnachtsaktionen der Heimat- und Wander- ma „Flüsse“ habe ich viel Neu- 35 CO2-neutrales Heizen akademie es erfahren. Ich bin mir sicher, 28 Staudämme bauen, Kanufah- auf dem Fohrenbühl ich werde künftig anders auf ren und Wasserschlacht die Bäche und Flüsse schauen, in Pandemiezeiten ist vielen Neues wahrnehmen. 36 Corona fordert neue Realitä- HEIMAT Menschen das bewusst gewor- Ich wünsche Ihnen viel Freude 29 Auf die Plätze, fertig, los! ten in der Kommunikation den, was wir als Mitglieder im mit dem neuen Heft. Bleiben 44 Die Gutacher Schanzen Schwarzwaldverein längst wis- Sie gesund und zuversichtlich! 30 Tour durch die 37 Neue Kooperationspartner werden heimatpflegerisch sen: Bewegung und der Auf- Teninger Allmend gewonnen aufgewertet enthalt in der Natur stärken Herzlich Seele und Körper. Egal, ob bei Ihre Gabriele Hennicke Jugend im Schwarzwaldverein Regen, Schnee oder Sonnen- 31 37 Die Räder kommen ins Rollen schein, kaum ist man erst ein- sucht neue Engagierte SERVICE mal draußen unterwegs, steigt 38 Großzügige Spende von die Stimmung, geht es uns 32 In neuem digitalen Glanz Dr. Falk Pharma 46 Buchtipps 2 Der Schwarzwald 1/2021 12 Der Schwarzwald 1/2021 3 FLÜSSE FLÜSSE Flüsse, die Gestalter des Schwarzwaldes Besiedlung und Entwicklung entlang der Flussläufe TEXT: MATTHIAS SCHOPP Aussichtsreiche Gipfel, weitläufige Wälder, klare Gebirgsseen – das ist der Schwarzwald. Das höchste deutsche Mittelgebirge ist von einem weit verzweigten Gewässernetz durchzogen. Unzählige Bäche und Flüsse schufen steile Täler, charakteristische Schluchten und sehens- werte Wasserfälle. Nach dem Abschmelzen der Auslassgletscher, die sich von der Eiskappe des Feldbergs bis vor wenigen tausend Jahren in die Täler wanden, wurden die Fließgewässer zum bedeutendsten Gestalter der Oberflächenformen. Im Zu- sammenspiel aus Abtragung und Ablagerung schufen sie unter dem Einfluss der Naturgewalten unser heutiges Landschaftsrelief. Flüsse sind zugleich Leben spendendes Element für Pflanzen, Tiere und Menschen. Nachdem das hoch- mittelalterliche Klimaoptimum zu einem Bevölkerungsdruck in den Gunstlagen führte, wichen die Menschen dorthin aus, wo es noch ausreichend freies Land gab – es kam zur gelenkten Kolonisation der Schwarzwaldhöhen. Quellen und Bäche dienten als Siedlungsleitlinien. In der Folge siedelten sich entlang der Fließgewässer zahllose Gewerbe an, die auf die Kraft des Wassers angewiesen waren. Bis in die heutige Zeit werden Flüsse zur Energiegewinnung genutzt, beispielsweise indem man mit Hilfe von Pumpspeicherkraftwerken Stromspit- zen bedient. So sind Schluchsee und Hornbergbecken nicht nur beliebte Aus- flugsziele im Südschwarzwald, sondern leisten mit ihren Flussläufen Schwarza und Wehra gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende. Die Ravennaschlucht (links) und der Todtnauer Wasserfall (oben) 4 Der Schwarzwald 1/2021 Der Schwarzwald 1/2021 5 FLÜSSE FLÜSSE FLIESSENDES WASSER GESTALTET andere Sehenswürdigkeit erschaffen: Einen Wasserfall. An KÜNSTLICHE FLUSSLÄUFE – waren die Mittelgebirge zu dieser Zeit von einem dichten DIE LANDSCHAFT den Triberger Wasserfällen, ihres Zeichens mit 163 Metern TECHNISCHE MEISTERLEISTUNGEN Waldpelz verhüllt. Dabei handelte es sich um ausgedehnte Mit dem Begriff Flussmorphologie werden alle Prozesse Gesamthöhe die höchsten im deutschen Mittelgebirgsraum, Die elementare Bedeutung der Ressource Wasser fordert Laub- und Mischwälder, aus denen insbesondere Buchen der Formung der Erde durch fließendes Wasser zusam- stürzt die Gutach über sieben Fallstufen des überaus wider- Menschen seit Generationen heraus. Wenn eine Region und Tannen die Begehrlichkeiten der Holzkunden weck- mengefasst. Die Umgestaltung der Reliefsphäre durch standsfähigen Triberg-Granits zu Tal. Beim Rheinfall liegt grundsätzlich über ausreichende Wassermengen verfügt, die- ten. Als einziger Transportweg in die Zielgebiete kamen Wasser, aber auch durch Eis und Wind, erfolgt sowohl ein Gesteinswechsel von harten Malmkalken zu weichen se jedoch nicht am Bestimmungsort genutzt werden können, die Flussläufe in Frage. durch eine abtragende (Erosion) als auch eine ablagernde Schottern vor. Da sich die mitgeführte Schleppfracht des ist Erfindungsreichtum gefragt. Ein prominentes Beispiel da- Es begann die Blütezeit der Flößer. Flößerei beschreibt das (Sedimentation) Wirkung. Wenngleich viele Flussabschnit- Alpenrheins zu einem großen Teil im Bodensee ablagert, für ist der Urgraben zwischen Kandel und Waldkirch-Sug- geordnete Transportieren von zusammengebundenen Baum- te heute durch den Menschen verändert sind, gehört die reichen die übrigen Partikel kaum zur Tiefenerosion aus. gental, ein künstlicher Wasserlauf, der im 13. Jahrhundert stämmen. Davon ist die Trift zu unterscheiden, bei der man Formung durch fließendes Wasser doch zu den wichtigs- Ist der Untergrund weniger widerstandsfähig oder angelegt wurde. Die dortigen Silberbergwerke waren auf einzelne Stämme flussabwärts treiben lässt, was besonders ten natürlichen Gestaltern im heutigen Landschaftsgefüge. kommt es zu einer Verringerung der Fließgeschwindigkeit, sogenanntes Aufschlagwasser angewiesen. Dessen Energie bei weniger wertvollem Brennholz Anwendung fand. Zu be- Ihre Wirkung hängt vor allem von der Erodierbarkeit des findet vermehrt Seitenerosion statt. Dies führt zu einer ver- sollte die Pumpen zum Abtransport des Grubenwassers an- deutenden Zentren der Schwarzwald-Flößerei entwickelten Gesteinsuntergrunds und der Reliefenergie ab. Weitere stärkten Abtragung der Seitenränder des Tals durch das treiben. Während der Talbach im Suggental selbst nicht über sich das Murgtal im Nordschwarzwald sowie das Wolf- und Faktoren sind die Menge und Verteilung des Wasserange- mitgeführte Geröll. Es bilden sich weite Mäanderbögen genügend Wasser verfügte, gab es das kostbare Gut am na- das Kinzigtal mit den Städten Wolfach und Schiltach, wo man bots und die vorhandene Vegetation. mit einem asymmetrischen Querprofil aus charakteristi- hen Kandel im Überfluss. Mit Präzision und Geschick leitete das Gewerbe bereits vor 500 Jahren in Schifferschaften or- Zur Tiefenerosion kommt es bei hoher Fließgeschwin- schen flachen Gleit- und steilen Prallhängen. Wenn der man das Wasser des Zweribachs von der Ostseite des Kandel ganisierte. Über Jahrhunderte brachte der Holztransport den digkeit und einem widerstandsfähigen Untergrund, der Fluss eine solche Schlinge durchschneidet und der alte beim heutigen Plattenhof durch den Urgraben ins Suggental Menschen an den Schwarzwaldflüssen Wohlstand. Ihren durch die erosive Kraft abgetragen und ausgeräumt wer- Arm trocken fällt, entsteht ein Umlaufberg. Eine solche um. Die gesamte Kandel-Südflanke musste mit kontinuierli- letzten Höhepunkt erfuhr die Flößerei durch den enormen den kann. Dabei wird das Flussbett tiefergelegt und es ent- Oberflächenform ist idealtypisch in Neuenbürg im Nord- chem Gefälle traversiert werden. Das stellenweise tief zertalte Holzbedarf für den Aufbau der holländischen Flotte im 17. stehen steilwandige Täler wie Schluchten oder Klammen. schwarzwald ausgeprägt, wo die Enz die Altstadt beinahe Relief erforderte zudem die Überwindung von drei Wasser- und 18. Jahrhundert. Die groß gewachsenen und für Schiffs- Es ist jedoch nicht das Wasser, welches das Gestein ab- vollständig umfließt. scheiden. Während jene bei den Schönhöfen und am Rohr masten ideal gewachsenen Tannen erhielten die Bezeich- trägt, sondern es sind die im Wasser mitgeführten Partikel, Sinkt die Fließgeschwindigkeit noch weiter ab, kommt noch oberirdisch überquert werden konnten, war nahe des nung "Holländer". Vereine wie die Wolfacher Kinzigflößer die Gesteins- und Sedimentfracht, die man entsprechend es zur Sedimentation. Dabei wird Material abgelagert, Luser zwischen Suggen- und Glottertal die Installation eines e.V. halten die Erinnerung an das Waldgewerbe wach. Auf ihrer schneidenden Wirkung als Erosionswaffen bezeich- was gewöhnlich im Unterlauf eines Flusses geschieht. Ab- 70 Meter langen Stollens nötig, ehe das Wasser nach 22 Kilo- dem Flößerpfad Kinzigtal, der auf 32 Kilometer Länge die net. Schluchtartige Talabschnitte findet man im Schwarz- schnittsweise bilden sich durch den Wechsel aus Kalt- und metern endlich bei den Bergwerken angekommen war. Vom Orte Loßburg und Wolfach verbindet, können Wanderer in wald häufig. Wutach-, Wehra und Albschlucht sind von Warmzeiten
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    © Naturforschende Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau c/o Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften; download www.zobodat.at Ber. Naturf. Ges. Freiburg i. Br. , 91, Freiburg 2001 Die Böden des Breisgaus und angrenzender Gebiete Friedhelm Hädrich und Karl Stahr © Naturforschende Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau c/o Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften; download www.zobodat.at VIII © Naturforschende Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau c/o Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften; download www.zobodat.at Inhaltsverzeichnis 1. Einführung 7 2. Die Bodenlandschaften 9 2.1 Rheinaue 9 2.1.1 Rezente Rheinaue nördlich Wyhl \ \ 2.1.2 Subrezente Rheinaue zwischen Wyhl und Breisach \ 1 2.1.3 Reliktische Rheinaue südlich Breisach 12 2.2 Rhein-Niederterrasse 17 2.2.1 Niederterrasse südlich des Kaiserstuhls 17 2.2.1.1 Gedanken zu den Böden im Ostrheingebiet (Niederterrasse) 22 2.2.2 Niederterrasse nördlich des Kaiserstuhls 24 2.2.2.1 Die Lössplatte 24 2.2.2.2 Das Dreieck Riegel-Weisweil-Rheinhausen 25 2.2.2.3 Die ebenen Auenflächen der Elz 25 2.3 Kaiserstuhl 26 2.3.1 Die Kammregion 26 2.3.2 Badberggruppe 38 2.3.3 Der Lössgürtel 41 2.3.3.1 Lösse und ihre Paläoböden 45 2.3.4 Täler und Talungen des Kaiserstuhls 48 2.4 Freiburger Bucht 49 IX © Naturforschende Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau c/o Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften; download www.zobodat.at 2.4.1 Niederterrasse der Freiburger Bucht 50 2.4.1.1 Schwemmfächer der Schwarzwaldflüsse - Böden aus 51 spätwürmzeitlichen fluvialen Sedimenten in der Freiburger
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