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Talhofstraße 12, 89518 an der

Kreis Heidenheim, Stadt , Stadt Gemarkungen Giengen und Herbrechtingen Zweckverband „Industriepark A7 Giengen – Herbrechtingen“

Begründung zum Bebauungsplan und den örtlichen Bauvorschriften

"Industriepark A7 – 1. Änderung"

Entwurf

Begründung zum Vorentwurf ausgearbeitet:

Heidenheim, den 09.07.2019

Ingenieurbüro Junginger + Partner GmbH Talhofstr. 12 89518 Telefon (07321) 9843-0 [email protected]

Begründung zum Bebauungsplan und zu den örtlichen Bauvorschriften "Industriepark A7 - 1. Änderung"

INHALTSVERZEICHNIS A Begründung zur 1. Änderung 1 A1. Anlass, Erfordernis der Planaufstellung, Verfahren 1 A1.1 Anlass, Erfordernis der Planaufstellung 1 A1.2 Verfahren 2 A2. Erfordernisse der Raumordnung 2 A2.1 Landesentwicklungsplan 2 A2.2 Regionalplan der Region Ostwürttemberg 2 A2. Einfügung in die vorbereitende Bauleitplanung 2 A3. Einfügung in bestehende Rechtsverhältnisse 3 A4. Die Grenze des räumlichen Geltungsbereiches 3 A5. Der Bestand innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches des Bebauungsplanes 4 A5.1 Lage und Topographie 4 A5.2 Nutzung und vorhandener Baubestand 4 A5.3 Eigentumsverhältnisse 5 A5.4 Erschließungsstraßen 5 A6. Der Bestand außerhalb des räumlichen Geltungsbereiches 6 A7. Erschließung und Verkehr 6 A7.1 Fließender Verkehr und ruhender Verkehr 6 A7.2 Landwirtschaftlicher Verkehr 6 A7.3 Fußgängerverkehr 6 A7.4 Radverkehr 6 A7.5 Abwasserbeseitigung 7 A7.6 Hochwasserabfluss 7 A7.7 Grundwasser 7 A7.8 Wasserversorgung 8 A7.9 Gasversorgung 8 A7.10 Abfallentsorgung und Wertstoffe 8 A7.11 Altlasten, Altablagerungen und Altstandorte 8 A7.12 Sonstiges Versorgungsnetz 10

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A8. Bauliche und sonstige Nutzung 10 A8.1 Art der baulichen Nutzung 10 A8.2 Grundflächen-, Geschoßflächen- und Baumassenzahl 11 A8.3 Zahl der Vollgeschosse 12 A8.4 Bauweise 12 A8.5 Flächen für Garagen und Stellplätze 12 A8.6 Nebenanlagen 12 A8.7 Sichtfelder und Waldschutzstreifen 13 A8.8 Anschluss anderer Flächen an die Verkehrsflächen 13 A8.9 Aufschüttungen und Abgrabungen 13 A8.10 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte 14 A8.11 Flächen für Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes 15 A8.12 Böschungen und Stützbauwerke an Verkehrsflächen 15 A8.13 Gebäudehöhen 16 A8.14 Äußere Gestaltung 16 A8.15 Einfriedigungen 16 A8.16 Versorgungsleitungen 16 A8.17 Werbeanlagen 16 A8.18 Wasserschutzzone 17 A8.19 Bodenfunde und Kulturdenkmale 17 A9. Grünordnung 18 A10. Sonstige Nutzung 19 A10.1 Öffentliche Einrichtungen 19 A10.2 Grün- und Waldflächen 19 A11. Planungsstatistik 19 B. Umweltbericht mit Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung 20 B1. Einleitung 20 B1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans 20 B1.2 Beschreibung der Festsetzungen des Plans mit Angaben über Standorte, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben 20 B1.3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bebauungsplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurden 21 B2. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen, die in der Umweltprüfung ermittelt wurden 21 B2.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden 21 B2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung und bei Nichtdurchführung der Planung 28 B2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen 32 B2.4 Anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Ziele und des räumlichen Geltungsbereichs des Bauleitplans 32

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B3. Zusätzliche Angaben 32 B3.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind 32 B3.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchführung des Bauleitplans auf die Umwelt (Monitoring) 32 B4. Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung 32 B4.1 Grundsätzliches 32 B4.2. Bestandswerte 34 B4.3 Planwerte 35 B4.4 Eingriffsbilanzierung für das Schutzgut Fläche und Boden 36 B5. Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung nach § 1a BauGB 36 B5.1 Lebensräume von Pflanzen und Tieren 37 B5.2 Fläche und Boden 41 B5.3 Wasser und Grundwasser 42 B5.4 Klima und Luft (auch im Hinblick auf Klimawandel: Anpassung, Auswirkung, Anfälligkeit) 43 B5.5 Landschaft, Landschaftsbild und Erholung 44 B6. Allgemein verständliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben 47 C. Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung 48 C1. Rechtliche Grundlagen, Ansätze der saP 48 C2. Artenschutzrechtliche Beurteilung – streng geschützte Arten 49 C2.1 Datengrundlagen 49 C2.2 Beschreibung 49 C2.3 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH – Richtlinie 49 C2.4 Tierarten nach Anhang IV der FFH – Richtlinie 50 C2.5 Bestand und Betroffenheit europäischer Vogelarten 52 C3. Resümee 52

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A BEGRÜNDUNG ZUR 1. ÄNDERUNG

A1. ANLASS, ERFORDERNIS DER PLANAUFSTELLUNG, VERFAHREN

A1.1 Anlass, Erfordernis der Planaufstellung Für den Bereich nordwestlich der Anschlussstelle 117, „Giengen-Herbrechtingen“ der Autobahn A7 liegt ein rechtskräftiger Bebauungsplan vor. Innerhalb des ca. 45 ha umfassenden Geltungsbereichs wurde Baurecht für Gewerbegebiete im Umfang von ca. 32,5 ha Nettobaufläche geschaffen. Die restliche Fläche verteilt sich auf Erschließungsflächen (3,7 ha) sowie Grün-, Wald- und Versorgungsflächen (8,5 / 0,3 / 0,1 ha). Die Gewerbeflächen verfügen über eine sehr gute Anbindung zur Verkehrsinfrastruktur. Über die Autobahnanbindung hinaus ist die Lage an den Bundesstraßen B492 und B19 sowie an die Landesstraße L1079 gegeben. Mit Bescheid des Regierungspräsidiums vom 21.04.2006, Az. 21-2511.1 / Industriepark A7, wurde der Bebauungsplan „Industriepark A 7“ genehmigt. In der Zwischenzeit konnte eine erhebliche Nachfrage nach den zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen verzeichnet werden. Unter anderem haben sich auch Firmen im Geltungsbereich angesiedelt, die einen hohen Flächenbedarf haben. Dabei handelt sich vor allem um zwei Unternehmen der Logistikbranche. Beide Firmen haben Gebäude erstellt, deren Grundfläche sich teilweise über die ursprünglich geplanten Erschließungssysteme hinweg erstrecken.

Logistikzentrum der Fa. Kentner

Weiterhin wurden zur Bewältigung des Verkehrs Straßen abweichend von den Vorgaben des Bebauungsplans gebaut. Da diese Änderungen Einfluss auf den Gebietscharakter haben, soll der rechtskräftige Bebauungsplan sowohl den vorhandenen Gegebenheiten als auch den zu erwartenden Entwicklungen angepasst werden. Planungsträger der Änderung des Bebauungsplans „Industriepark A7“ ist der Zweckverband Industriepark A7 Giengen - Herbrechtingen.

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Die politische Zielsetzung, in den künftigen "Industriepark A7" beschäftigungsintensive Betriebe, vorwiegend des verarbeitenden oder produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches anzusiedeln und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Beschäftigungssicherung und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region zu leisten, soll als oberste Handlungsmaxime weiterverfolgt werden.

A1.2 Verfahren Da die Änderungen insgesamt gesehen die Grundzüge der Planung berühren, ist die Änderung im Regelverfahren durchzuführen.

A2. ERFORDERNISSE DER RAUMORDNUNG

A2.1 Landesentwicklungsplan Gem. Landesentwicklungsplan 2002 des Landes Baden-Württemberg (LEP) ist „die Inanspruchnahme von Freiräumen für Siedlungszwecke ist auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken. Bei der Siedlungsentwicklung sind vorrangig die im Siedlungsbestand vorhandenen Potenziale an Brach- und Konversionsflächen, Baulücken und Baulandreserven zu nutzen“ (PS. 2.3.1 (Z)). Weiterhin gilt: „Die für eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung gut geeigneten Böden und Standorte, die eine ökonomisch und ökologisch effiziente Produktion ermöglichen, sollen als zentrale Produktionsgrundlage geschont werden; sie dürfen nur in unabweisbar notwendigem Umfang für andere Nutzungen vorgesehen werden. Die Bodengüte ist dauerhaft zu bewahren“ (PS. 5.3.2 (Z)). Da mit dem Bebauungsplan keine neuen Flächen in Anspruch genommen werden, sondern bereits ausgewiesenen Areale neu geordnet wurden, gibt es keine Zielkonflikte mit den zitierten Plansätzen.

A2.2 Regionalplan der Region Ostwürttemberg Dem Regionalplan 2010 der Region Ostwürttemberg ist für den Geltungsbereich Folgendes zu entnehmen: „Als neu zu erschließende bzw. ausbaufähige bedeutsame Standorte für Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen (bis etwa 30 ha) werden ausgewiesen und in der Raumnutzungskarte dargestellt: […] Unterzentrum Giengen / Herbrechtingen: im Bereich der Autobahnanschlussstelle Giengen / Herbrechtingen ein interkommunales Gewerbegebiet“ (PS. 2.5.4 (Z). Ein zugehöriger Siedlungsbereich ist in der aktuellen Raumnutzungskarte nicht dargestellt. Der Geltungsbereich wurde nicht als schutzwürdiger Bereich für Landwirtschaft und Bodenschutz oder als schutzwürdiger Bereich für die Forstwirtschaft ausgewiesen.

A2. EINFÜGUNG IN DIE VORBEREITENDE BAULEITPLANUNG

Sowohl im Flächennutzungsplan der Stadt Giengen als auch im vorbereitenden Bauleitplan der Stadt Herbrechtingen ist der entsprechende Teil des Geltungsbereichs als Gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Es handelt sich also um einen „entwickelten“ Bebauungsplan.

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Im Regionalplan Ostwürttemberg 2010 ist die geplante Baufläche als regional bedeutsamer Standort für Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen ausgewiesen.

A3. EINFÜGUNG IN BESTEHENDE RECHTSVERHÄLTNISSE

Mit den inhaltlichen Zielsetzungen, der Umsetzung des regionalplanerisch bedeutsamen Standorts für Gewerbe und Dienstleistungseinrichtungen ist die Erforderlichkeit des Bebauungsplans (§ 1 Abs. 3 BauGB) gegeben. Die Planung ist mit den Zielen der Raumordnung vereinbar (§ 1 Abs. 4 BauGB). Weil keine neuen Flächen begründet werden, wurde auch der Vorgabe des § 1a Abs. 2 BauGB nach einem sparsamen Umgang mit der Fläche Folge geleistet. Auch die Vorgaben in § 1 Abs. 5 BauGB (nachhaltige städtebauliche Entwicklung) wurden beachtet. Auf die Einfügung in die bereits bestehende örtliche Bauleitplanung der beiden Städte ist ebenso geachtet worden. Unter Berücksichtigung der bestehenden Bebauung am südwestlichen Ortsrand von Giengen sowie am südöstlichen Ortsrand von Herbrechtingen und der bestehenden Bebauung in der "Ziegelei" von Herbrechtingen wurde der Geltungsbereich als "Gewerbegebiet - GE" mit Untergliederungen im Sinne des § 8 BauNVO ausgewiesen. Eine Bodenordnung im Geltungsbereich des Bebauungsplans wurde durchgeführt.

A4. DIE GRENZE DES RÄUMLICHEN GELTUNGSBEREICHES

Das Plangebiet liegt gemeindeüberschreitend auf Flächen der Gemarkungen Giengen und Herbrechtingen. Der Geltungsbereich geht aus dem zeichnerischen Teil des Bebauungsplanes hervor.

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A5. DER BESTAND INNERHALB DES RÄUMLICHEN GELTUNGSBEREICHES DES BEBAUUNGSPLANES

A5.1 Lage und Topographie Das Plangebiet umfasst den Bereich der "Ziegelei" von Herbrechtingen sowie das "Bühlfeld" der Gemarkung Giengen. Die Fläche liegt westlich der Bundesautobahn A7, unmittelbar an der westlichen Anschlussstelle der Autobahnauffahrt Giengen/Herbrechtingen, beidseits der B19 bzw. B492. Das Plangebiet liegt höhenmäßig zwischen 506 m ü. NN im Norden ("Bühlfeld") und 543 m ü. NN im Westen ("Ziegelei"). Die zwischen den beiden Gebieten verlaufende B19 / B492 liegt bis zu 4 m im Einschnitt. Im Bereich der "Ziegelei" befindet sich nordwestlich der L1079 eine Senke. Im nördlichen Bereich der "Ziegelei" ist das Gelände als Kuppe ausgebildet (543 m ü. NN). Die Entfernung zum Rathaus von Herbrechtingen beträgt ca. 2,5 km, zum Rathaus von Giengen ca. 3 km (jeweils Luftlinie).

A5.2 Nutzung und vorhandener Baubestand Gegenüber dem Zeitpunkt der Planaufstellung haben sich mittlerweile einige Gewerbebetriebe angesiedelt, so dass die bisherige landwirtschaftliche Nutzung schon weitgehend den gewerblichen Nutzungen gewichen ist. Im Bereich der "Ziegelei" haben sich zwei Gewerbebetriebe angesiedelt. Außerdem sind in diesem Bereich einige Wohngebäude vorhanden. Neben den Bebauungsplan-konformen Ansiedlungen im Gebiet wurden dabei insbesondere folgende größere Bauvorhaben verwirklicht: - (B1) Logistikzentrum Kentner - (B2) Logistikzentrum Honold - (B3) Produktionshalle Stellba Hydro Weitere Vorhaben sind geplant. Die oben genannten Vorhaben sind so umfangreich, dass sie nicht in die ausgewiesenen Baufenster passen. Bei der Aufstellung des Bebauungsplans wurde noch mit deutlich kleineren Einheiten gerechnet.

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Logistikzentrum der Fa. Honold

In der "Ziegelei" befindet sich der als Naturdenkmal eingetragene "Ziegeleisee". Dieser bleibt weiterhin erhalten und wird grünordnerisch berücksichtigt. Darüber hinaus werden ehemalige Gewerbeflächen wegen der Steilheit der entstandenen Böschungen in Grünflächen umgewandelt.

A5.3 Eigentumsverhältnisse Die noch nicht veräußerten Flächen innerhalb des Geltungsbereiches befinden sich überwiegend im Eigentum des Zweckverbandes.

A5.4 Erschließungsstraßen Als Folge der oben dargestellten Eingriffe in das Erschließungssystem wurden folgende Änderungen in der Straßenführung vorgenommen: - Verzicht auf den Erschließungsring im Bühlfeld nördlich der Fa. Kentner - Änderung des Straßenverlaufs nördlich der Fa. Kentner - Änderung des Straßenverlaufs im nördlichen Teil des Bühlfelds - Verzicht auf den Erschließungsring im Bereich der Firmen Honold und Stellba Hydro mit Änderung des Verlaufs der verbleibenden Straße - Kleinere Änderungen der Straßenführung im Nordwesten des Geltungsbereichs - Darüber hinaus erfolgte der Anschluss des Gewerbegebiets an die B19 über einen Kreisverkehr, statt wie geplant über eine Kreuzung mit Abbiegespuren. Etwa 200 m westlich davon wurde der Anschluss der B19 / der B492 an die Bundesautobahn A7 wie geplant ebenfalls in Form eines Kreisverkehrs ausgeführt.

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A6. DER BESTAND AUßERHALB DES RÄUMLICHEN GELTUNGSBEREICHES

Die Verkehrsflächen des Geltungsbereichs sind an die lokalen bzw. an die überörtlichen Systeme im Umgriff angeschlossen. Angrenzend von Nordosten nach Südwesten verläuft die A7 von Würzburg nach mit den dazugehörenden Verkehrs- und Randflächen. Südwestlich des Geltungsbereichs befindet sich eine landwirtschaftliche Hofstelle. Unmittelbar im Westen, an die vorgesehene Grünfläche der "Ziegelei" angrenzend, befindet sich ein Wohnhaus. Nördlich des "Bühlfeldes" sind zum Teil Waldflächen vorhanden. Ansonsten werden die umgebenden Flächen landwirtschaftlich genutzt.

A7. ERSCHLIEßUNG UND VERKEHR

A7.1 Fließender Verkehr und ruhender Verkehr Über die oben dargestellten geändert ausgeführten Anlagen hinaus sind derzeit nur untergeordnete Anlagen geplant.

A7.2 Landwirtschaftlicher Verkehr Auch die Anpassung des Wegesystems für den landwirtschaftlichen Verkehr ist mittlerweile erfolgt.

A7.3 Fußgängerverkehr Erfahrungsgemäß ist in Gewerbegebieten nicht mit starkem Fußgängerverkehr zu rechnen. Deshalb wird entlang den Haupterschließungsstraßen sowie der Stichstraße im "Bühlfeld" und der auszubauenden vorhandenen Straße in der "Ziegelei" vor der Firma NeSt einseitig ein Gehweg mit einer Breite von 1,50 m vorgesehen. Die Unterführung unter der B19 steht den Fußgängern als kurze fußläufige Verbindung zwischen den beiden Teilflächen zur Verfügung. Weitere Verbindungen zwischen den beiden Erschließungsringen und dem am Rand des Plangebietes verlaufenden Feldwegnetz stehen den Fußgängern ebenfalls zur Verfügung. Teilweise werden sie nicht befestigt, bleiben als Grasweg und dienen ausgemuldet auch der Ableitung des Oberflächenwassers.

A7.4 Radverkehr Für den Radverkehr stehen die Erschließungsstraßen sowie das landwirtschaftliche Wegenetz zur Verfügung. Der erwähnte vorhandene bituminöse Weg am Nordrand der "Ziegelei", durch die Unterführung bis zum Ostrand des Plangebietes und entlang diesem weiter nach Südosten ist in der Radwanderkarte des Landkreises Heidenheim als empfohlener Radweg enthalten.

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A7.5 Abwasserbeseitigung Das bereits bebaute Teilgebiet in der "Ziegelei" ist im Mischsystem an die Kläranlage Herbrechtingen angeschlossen und bleibt unverändert. Für die neu zu erschließenden Flächen in der "Ziegelei" und im "Bühlfeld" muss eine geordnete Abwasserbeseitigung sichergestellt werden. Vorgesehen ist ein modifiziertes Trennsystem. Dabei werden die häuslichen Abwässer getrennt erfasst und der Kläranlage Herbrechtingen direkt zugeleitet. Das im Erschließungsgebiet anzulegende Leitungsnetz führt das Abwasser zum Tiefpunkt im Norden. Die Kanäle verlaufen in öffentlichen Verkehrs- und Grünflächen. Von der nördlichen Ecke des Plangebietes führt die Kanaltrasse auf der Ostseite der B19 talwärts bis vor den Bahndamm, wird unter der Straßenbrücke der B19 westwärts bis zu den Gartenanlagen geführt, unterquert dort den Bahndamm und führt weiter nach Westen zur Kläranlage von Herbrechtingen. Für das Oberflächenwasser von den Dachflächen und den befestigten Flächen sind auf den Grundstücken Flächen für Rückhaltung und Verdunstung vorzusehen. Der Überlauf und Grundbass von den Grundstücken wird über ein Muldensystem einem Regenklärbecken (RKB) im nördlichen Bereich zugeführt. Die befestigten Flächen umfassen sowohl die privaten Flächen als auch die öffentlichen Verkehrsflächen. Für letztere werden entlang den Erschließungsstraßen Entwässerungsmulden angelegt. Weitere Mulden verlaufen in Grünanlagen (überwiegend öffentlich, ausnahmsweise privat). In den Mulden wird, soweit erforderlich, durch technische Einrichtungen eine zusätzliche Rückhaltung erzielt. Der Überlauf vom RKB führt in einem eigenen Regenwasserkanal, parallel zur Trasse des Schmutzwasserkanals, talwärts bis zur Brenz. Die notwendige Entscheidung des Landratsamts Heidenheim - Untere Wasserbehörde – vom 10.01.2003 Nr. 21-692.221 gri/ju Verz. Nr. 625/02 über das Entwässerungskonzept liegt vor.

A7.6 Hochwasserabfluss Das Gebiet liegt in keinem hochwassergefährdeten Bereich.

A7.7 Grundwasser Für das Plangebiet wurde mit Datum vom 28.11.97 durch das Büro Geotechnik Dr. Behringer/Aalen eine ingenieurgeologische Deckschichtuntersuchung und hydrogeologische Untersuchungen durchgeführt. Auf diese wird verwiesen. Bei Aufschlussarbeiten wurden demzufolge weit unter dem Gründungsniveau Schichtwasservorkommen festgestellt, welche jedoch für die geplanten Baumaßnahmen auf Grund der großen Tiefe und der lokalen Begrenzung nicht relevant sind. In Bezug auf die Lage des Plangebietes in der "Weiteren Schutzzone III der Wasserfassungen im Brenztal" ergeben sich bei der Erschließung dieses Gebietes keine nachteiligen Auswirkungen. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass bei flächigen Geländeveränderungen eine dichtende Lehmschicht von mind. 3 m Mächtigkeit verbleibt.

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A7.8 Wasserversorgung Das Plangebiet kann wahlweise vom Netz der Stadt Giengen oder vom Netz der Stadt Herbrechtingen versorgt werden. Gegebenenfalls wird eine getrennte Versorgung der Gebietsteile "Ziegelei" und "Bühlfeld" vorgenommen. Auf ausreichende Löschwasserbereitstellung wird geachtet.

A7.9 Gasversorgung Für das Gebiet besteht eine Gasversorgung.

A7.10 Abfallentsorgung und Wertstoffe Die Abfallentsorgung ist durch die anzusiedelnden Betriebe selber sicherzustellen. Auf Grund der geringen Anzahl von zu erwartenden Bewohnern des Gebietes (z. B. Betriebswohnungen) entfällt die Notwendigkeit, Wertstoffcontainer bereit zu stellen. Die Befahrbarkeit der Straßen mit Fahrzeugen der Müllabfuhr ist im Gewerbegebiet sichergestellt.

A7.11 Altlasten, Altablagerungen und Altstandorte Im Bereich der "Ziegelei" befindet sich die Altablagerung "Ziegelei". Diese wurde bereits im Dezember 1992 durch die Ingenieurgemeinschaft für Umweltanalytik, 73547 Lorch-Weitmars historisch erkundet (HISTE). Hierauf wird verwiesen. Das Gutachten dient der Erlangung des Beweisniveaus 2. Die Altablagerung bildet den vorhandenen, in der Lage abgewinkelten und heute an den Böschungsflanken bewachsenen Gelände-Steilabfall entlang der Straßen „Ziegelei“ und „Rotenbergweg“. Die Ablagerungsfläche ist im Verebnungsbereich auf Straßen- bzw. Feldweghöhenlage mit mehreren, nicht unterkellerten Baracken- bzw. Containergebäuden bebaut. Gemäß erwähnter historischer Erkundung wurden von 1965 bis 1973 Erdaushub, Bauschutt sowie hausmüllähnliche Stoffe und gewerbliche Abfälle deponiert. Bis etwa 1940 wurden zuvor Ziegel- bzw. Brennreste der ehemaligen Dampfziegelei abgelagert. Nach den Befragungen kann die Ablagerung von bedeutenden Mengen an industriellen Abfällen ausgeschlossen werden. Die verfüllte Hausmüll- und Gewerbemüllmenge erreicht einen Volumenanteil von ca. 15-20%. Ein höherer Anteil ist in den oberflächennahen Bereichen zu erwarten. Die Ablagerungen erfolgten als Vorkopfschüttung bis zu ca. 5,0 m Mächtigkeit. Bezüglich der Geologie und Hydrogeologie ist anzumerken, dass sich der Standort gemäß der Ingenieurgeologischen Deckschicht-Untersuchung und den Hydrogeologischen Untersuchungen des Institutes für Geotechnik Dr. Behringer, Aalen vom 28.11.1997 auf einer ca. 10 m dicken Deckschicht aus Löß-Hanglehm (UM) und Schluff-Tongemisch (UM-TM) befindet. Im Bereich des Standortes wurde kein lokales Schichtwasservorkommen innerhalb der Deckschicht festgestellt. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass die Ablagerung gegen die ab ca. 10,0 m Tiefe anstehenden Kalk-Mergelstein-Schichten abgedichtet ist. Sickerwasseraustritte aus dem Ablagerungskörper wurden bis heute nicht beobachtet. Teilflächen der Altablagerung sind im Bebauungsplan als überbaubare Flächen ausgewiesen.

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Aus Anlass einer konkreten Erschließung und Bebauung im Ablagerungsbereich wurde wegen des vom Zweckverband als relativ gering eingestuften Gefährdungspotenzials eine weitergehende orientierende historische Erkundung vorgeschlagen ("E-Fall" im Rahmen der HISTE). Ein entsprechender Antrag auf Erkundung wurde beim Landratsamt gestellt. Mit Schreiben vom 09.01.2003 (Aktenzeichen 21-722.92-ju) teilt das Landratsamt mit, dass die Altablagerung „Ziegelei“ mit dem Handlungsbedarf HB = B (Belassen) eingestuft wurde. Dies bedeutet, dass eine Bebauung auf diesem Standort grundsätzlich möglich ist, jedoch unter Einhaltung entsprechender Auflagen, welche im Zuge des Genehmigungsverfahrens vom Landratsamt Heidenheim, Fachbereich Wasser- und Bodenschutz, erteilt werden. Eine weitere Altablagerung zeigt sich im Bereich "Ziegeleisee". Die Altablagerung umfasst die Fläche des "Ziegeleisees" mit den umgebenden Grünflächen sowie Teile der zu den Gebäuden Ziegelei 11 (Gewerbebetrieb) und Ziegelei 9 (Schuppen) gehörenden Grundstücksflächen. Am Standort wurden im Rahmen des früheren Ziegeleibetriebes tonig-lehmige Lockersedimente der Oberen Süßwassermolasse abgebaut. Diese früheren Abbaugruben wurden teilweise aufgefüllt, teilweise sind sie in Form eines mittlerweile verschilften Sees gut erkennbar. Der südliche Teil der Ablagerung ist weitgehend eingeebnet und wird durch Ziergartennutzung in Verbindung mit einem Gewerbebetrieb genutzt. Es ist davon auszugehen, dass die Ablagerungen hauptsächlich in den 40-er und 50-er Jahren vorgenommen worden sind. Im Auffüllgut sind neben Abbaumaterial Hinweise auf Bauschutt und Schlacken erkennbar. Die Geologie weist geringe Restmächtigkeiten von tonigen Lockersedimenten der Oberen Süßwassermolasse über Kalksteine (Kluftgrundwasserleiter und Deckschichten) auf. Der Flurabstand beträgt ca. 60 m, die Grundwasserfließrichtung ist nach Südosten hin gerichtet. Die Entfernung zur Brenz beträgt ca. 1,5 km. Gem. HISTE ist die Altablagerung als "E-Fall" vorklassifiziert. Für eine weitergehende historische Erkundung wird jedoch kein Bedarf gesehen, da in die als Grünflächen festgesetzten nördlichen Teile nicht eingegriffen wird. Lediglich in der südlich der vorhandenen Straße liegenden Teilfläche sind durch die Ausweisung als "GE" weitere Baumaßnahmen denkbar. Aufgrund zwischenzeitlich vorgenommener gutachterlicher Untersuchung teilt das Landratsamt mit Schreiben vom 05.08.2005 (Aktenzeichen 3131-722.94-nu) mit, dass die Fläche mit dem Handlungsbedarf HB = B (Belassen) und dem Kriterium „Entsorgungsrelevanz“ eingestuft wurde. Bei Aushubarbeiten ist eine gutachterliche Überwachung notwendig. Die Gebäude Ziegelei 1 (Firma NeSt) und Ziegelei 5 (Wohnhaus) bilden den Altstandort "Dampfziegelei", in welcher früher Ziegel hergestellt wurden. Die Geologie weist Reste (Lockergesteine) der Oberen Süßwassermolasse über Weißjurakalkstein (Kluftgrundwasserleiter) auf. Der Flurabstand beträgt ca. 80 m, die Grundwasserfließrichtung ist nach Südosten ausgerichtet.

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Mit Schreiben vom 09.01.2003 (Aktenzeichen 21-722.92-ju) teilt das Landratsamt mit, dass der Altstandort „Dampfziegelei“ mit dem Handlungsbedarf HB = B (Belassen) eingestuft wurde. Dies bedeutet, dass eine Bebauung auf dem Standort grundsätzlich möglich ist, jedoch unter Einhaltung entsprechender Auflagen, welche im Zuge des Genehmigungsverfahrens vom Landratsamt Heidenheim, Fachbereich Wasser- und Bodenschutz, erteilt werden.

A7.12 Sonstiges Versorgungsnetz Der Anschluss an das sonstige Versorgungsnetz, insbesondere Strom und Telefon, ist möglich. Nach Abstimmung mit der EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG werden die nach Betriebsart erforderlichen Flächen für Umformstationen dem Versorgungsunternehmen im Gewerbegebiet zur Verfügung gestellt.

A8. BAULICHE UND SONSTIGE NUTZUNG

A8.1 Art der baulichen Nutzung

A8.1.1 mögliche Nutzungen Entsprechend der Zielsetzung wird das Plangebiet als "Gewerbegebiet" im Sinne des § 8 BauNVO ausgewiesen. Darüber hinaus wurde das Gebiet hinsichtlich der zugelassenen Arten von Nutzungen unterteilt. Außerdem wurden Aussagen über die zulässigen Wohnungen und nicht zulässigen Arten der in § 8 (3) BauNVO aufgeführten Ausnahmen getroffen. Dies führt zu der Aufteilung des Plangebietes in mehrere unterschiedliche Bereiche: "GE(1)" bis "GE(6)". Nach den Grundsatzbeschlüssen der beiden Städte muss vermieden werden, dass bei uneingeschränkter Zulassung von Einzelhandel im Plangebiet der Einzelhandel in beiden Innenstädten noch weiter beeinträchtigt wird und die Zielsetzung, diesen in den Innenstädten zu erhalten, zu stärken und weiterzuentwickeln, gefährdet wird. Aus diesem Grund wurde entschieden, dass im überwiegenden Teil des Plangebietes keine Einzelhandelsbetriebe zugelassen sind. Einzelhandelsbetriebe können in beschränktem Umfang (nicht-großflächig) erstellt werden in dem unmittelbar östlich der B19 gelegenen Quartier "GE(5)" sowie im Bereich westlich der L1079 im "GE(6)". In diesen Bereichen wird jedoch das mögliche Sortiment weiter eingeschränkt, indem innenstadtrelevante Artikel ausgeschlossen wurden. Die als zentrenrelevant (innenstadtrelevant) eingestuften Sortimente sind der Ziff. I.1.1 des Schriftlichen Teils zum Bebauungsplan zu entnehmen. Die Liste basiert auf der „Entwicklungsoffensive Innenstadt Giengen an der Brenz“1. Eine aktuell gültige vergleichbare Liste für die Stadt Herbrechtingen liegt derzeit nicht vor.

1 Entwicklungsoffensive Innenstadt Giengen an der Brenz, Strategisches Konzept zur künftigen räumlichen Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Giengen an der Brenz, zur Entwicklung der innerstädtischen Bereiche insgesamt sowie zur Optimierung des Leerstandsmanagements in der Stadt Giengen an der Brenz, imakomm AKADEMIE GmbH, Aalen 2015 Begründung zur zum Bebauungsplan und den örtlichen Bauvorschriften "Industriepark A7 – 1. Änderung" Seite 10

A8.1.2 Sonstige Nutzungen Die in § 8 (3) BauNVO als Ausnahmen genannten Arten von Nutzungen: - Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen, Betriebsinhaber und Betriebsleiter, - Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke, - Vergnügungsstätten, sind allgemein zugelassen um die Möglichkeiten der Ansiedlung nicht von vornherein zu beschränken. Mit Ausnahme der genannten Wohnungen ist jedoch derzeit kein Bedarf für solche Anlagen erkennbar. Für die Zulassung der Wohnungen muss durch geschickte Anordnung der Baukörper sowie der schützenswerten Räume in den Baukörpern sichergestellt werden, dass die Lärmimmissionen – Gewerbelärm vom eigenen sowie von fremden Grundstücken und Verkehrslärm – abgeschirmt werden können. Eine eventuelle zeitliche Erstbebauung mit Wohnungen darf die Nutzung der Nachbargrundstücke nicht noch weiter einschränken. Deshalb sind im Textteil unter Ziff. I.1.2 maßgebende Bedingungen für die Nutzung als Wohnung definiert. Entscheidend ist, dass der Nachweis der Unschädlichkeit geführt wird. Sinnvoll ist die Errichtung von Wohnungen an den der freien Landschaft zugewandten Randbereichen, ausreichend entfernt von der Autobahn, der B19, der B492 sowie der L1079.

A8.1.3 Schallschutz In konsequenter Fortführung des städtebaulichen Vorgehens einer Geräuschkontingentierung auf der Basis flächenbezogener Schallleistungspegel bereits für den bestehenden „Industriepark A 7“, wird für die vorliegende Überplanung des untergliederten Plangebiets wieder eine Geräuschkontingentierung2 durchgeführt. Dafür wird das normierte Verfahren der DIN 45691 angewandt. Mit der Geräuschkontingentierung wird sowohl einer nutzungsgerechten Gliederung für mehrere Betriebe und Anlagen als auch den Distanzen zu den maßgeblichen Immissionsorten in der Umgebung außerhalb des Plangebiets Rechnung getragen. Mit den angegebenen Geräuschkontingenten wird sichergestellt, dass bei deren Einhaltung an den in Abhängigkeit der Distanzen, Orientierungen und Gebietsnutzungen ausgewählten maßgeblichen Immissionsorten keine Richtwertüberschreitungen nach TA Lärm auftreten können. Des Weiteren wird auf die Hinweise zu den Straßenverkehrsgeräuschen (Schriftlicher Teil zum Bebauungsplan III.11) verwiesen.

A8.2 Grundflächen-, Geschoßflächen- und Baumassenzahl Im "Gewerbegebiet", Bereiche "1 bis 6" ist mit der Grundflächenzahl von 0,8 das zulässige Höchstmaß nach § 17 BauNVO ausgenutzt worden, damit der Rahmen für die bauliche Entwicklung nicht eingeengt wird.

2 Schalltechnische Untersuchung Herbrechtingen – Bebauungsplan, „Industriepark A 7 - 1. Änderung“ 6090, Geräuschkontingentierung für die Betriebs- und Anlagenflächen sowie Hinweise zu auf das Plangebiet einwirkenden Verkehrsgeräuschen öffentlicher Straßenverkehrsflächen, BS-Ingenieure, Ludwigsburg 19. Juni 2019 Begründung zur zum Bebauungsplan und den örtlichen Bauvorschriften "Industriepark A7 – 1. Änderung" Seite 11

Auf die Ausweisung einer Geschossflächenzahl wurde verzichtet, weil die Vorgabe der maximal möglichen Vollgeschosse ausreicht. Nur für das GE(e3d) wurde mit 1,2 eine Geschossflächenzahl vorgegeben. Für die Gebiete außer dem GE(3d) gilt in Bezug auf die Baumassenzahl der laut BauNVO höchste zulässige Wert von 10,0.

A8.3 Zahl der Vollgeschosse Im "Gewerbegebiet" GE(1) bis GE(6) erfolgt keine Festsetzung der Zahl der Vollgeschosse, da diese von den betrieblichen Erfordernissen abhängig ist. Die Festsetzung der Grundflächen- und Baumassenzahl ist ausreichend. Der Bereich des "GE(3d)" berücksichtigt die bestehende Bebauung. Deshalb ist die Zahl der Vollgeschosse hier mit Z = max. II festgesetzt.

A8.4 Bauweise Im Planungsgebiet ist eine abweichende Bauweise festgesetzt. Dabei wird durchweg die Längenbeschränkung auf 50 m der BauNVO aufgehoben. Es wird erwartet, dass die anzusiedelnden Betriebe größere Gebäudelängen benötigen.

A8.5 Flächen für Garagen und Stellplätze Im Interesse der Gestaltung des Plangebietes, insbesondere bei der Ausweisung als Gewerbefläche, sind Garagen oder Carports nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Die Baufenster sind ausreichend groß, so dass auf solche Gebäude im Nahbereich der Grün- und Verkehrsflächen verzichtet werden kann. Über nicht überdachte Stellplätze ist im Bebauungsplan nichts ausgesagt, solche sind deshalb sowohl innerhalb wie auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass bei der Anlage von Stellplätzen im Abstandsstreifen von 20 m entlang der B 14/B492 und der L1079 bzw. von 40 m entlang der BAB7 Beeinträchtigungen des fließenden Verkehrs vermieden werden (z.B. Blendschutz).

A8.6 Nebenanlagen Aus dem gleichen Grund wie bei den Garagen, sind auch Gebäude als Nebenanlagen nach § 14 BauNVO im Plangebiet nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zugelassen. In den nicht überbaubaren Flächen entlang der A7, der B19, der B492 und der L1079 sind im Schutzstreifen in Übereinstimmung mit dem Straßengesetz außer baulichen Anlagen auch Werbeanlagen untersagt.

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Die nach § 14 (2) BauNVO der Ver- und Entsorgung dienenden Nebenanlagen sind auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Im Regelfall handelt es sich hierbei um Umformstationen, deren Bedarf zurzeit noch nicht abschließend vorhersehbar ist. Diese sind von den betrieblichen Erfordernissen abhängig. Dennoch wurde dort, wo bereits Stationen vorhanden oder konkret geplant sind, entsprechende Flächen für die Ver- und Entsorgung ausgewiesen.

A8.7 Sichtfelder und Waldschutzstreifen Soweit Sichtfelder auf privaten Flächen liegen, ist die Freihaltung dieser im Bebauungsplan festgesetzt. Die Freihaltung der Sichtfelder auf öffentlichen Flächen (Verkehrsflächen oder Grünflächen) wird bei der Herstellung der Verkehrsanlagen beachtet. An der Ausfahrt aus dem Parkplatz in die L1079 im Südwesten des Plangebietes wird, ausgehend von einer Geschwindigkeit von 80 km/h gemäß RAS-K-1 eine Schenkellänge von 135 m für die Annäherungssicht (10 m Abstand) vorgesehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass ausschließlich PKW in die bevorrechtigte Straße einfahren. Die Festlegung von Sichtfeldern innerhalb des zu erschließenden Gebietes richtet sich nach der RASt 06. Ausgehend von einer Fahrgeschwindigkeit 50 km/h beträgt hier die Schenkellänge 70 m. Im Interesse der zügigen Befahrbarkeit wird auch hier von einer Annäherungssicht mit 10 m Abstand vom Fahrbahnrand der übergeordneten Straße ausgegangen. Dennoch ergibt sich durch die Lage der Einmündungen an den Außenkurven kein oder nur ein geringes Sichtfeld auf privaten Flächen. An den Kreisverkehrsplätzen sind konstruktionsbedingt keine Sichtfelder erforderlich. Zum Schutz des Waldes vor der Bebauung (z. B. Feuerstätten) und zum Schutz der Gebäude vor dem Wald (stürzende Bäume) ist ein Waldschutzstreifen entlang dem Wald im Nordosten freizuhalten. Die Lage des Regenklärbeckens in diesem Schutzstreifen ist unbedenklich (Erdbecken).

A8.8 Anschluss anderer Flächen an die Verkehrsflächen Direkte Ausfahrten auf die B19, B492 oder L1079 sind auf Grund der damit entstehenden Gefährdung des fließenden Verkehrs nicht zugelassen und auf Grund der Topographie (Böschungen) und der Bepflanzung auch nicht sinnvoll.

A8.9 Aufschüttungen und Abgrabungen Die B19 / B492 verläuft in einem bis knapp 4 m tiefen Einschnitt. Die Anbindung des "Bühlfeldes" erforderte eine Verbesserung der topographischen Situation. Die entsprechenden Aufschüttungen und Abgrabungen wurden mit dem Ausbau der Erschließungsstraßen bereits vorgenommen. Es wird ein Ausgleich der Aushub- und Auffüllungsmassen angestrebt. Nach § 50 (1) LBO sind selbständige Aufschüttungen und Abgrabungen bis zu 2,0 m Höhenunterschied verfahrensfrei. Dies gilt jedoch nicht bei einer Veränderung im Zusammenhang mit baulichen Anlagen. Auf den Schutz des Mutterbodens wird hingewiesen (§ 202 BauGB). Die vorhandene Humusschicht sollte vor Veränderungen des Geländes (Aufschüttung bzw. Abgrabung) abgetragen, seitlich gelagert und anschließend zur Überdeckung verwendet werden.

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Dabei ist humoser Oberboden und Unterboden getrennt zu bearbeiten. Überschüssiger Humus sollte zur Weiterverwendung abgegeben werden, weil zu mächtige Schichten unzweckmäßig sind. Auf die DIN 18915, Ziff. 6.3 und 6.6 wird verwiesen. Diese befasst sich mit Verfahren des Bodenabtrags, der Bodenlagerung und der Herstellung der Vegetationsschicht. Geplante Grünflächen sollen nicht überfahren, als Arbeitsfläche oder Aushubzwischenlager benutzt werden. Ansonsten ist die Fläche zu lockern und der ursprüngliche Bodenzustand wieder herzustellen. Die Erschließungsstraßen weichen in der Höhe vom jetzigen Gelände ab. Die Freiflächen der Baugrundstücke werden der Straße unter Berücksichtigung der Architektur und Erdgeschoßfußbodenhöhe angepasst. Zur Entlastung der Deponien für Erdaushub sollen die anfallenden Erdmassen auf den Grundstücken verteilt werden. Sollte nicht verwendbarer Boden bzw. Überschuss anfallen, kann sich der Bauherr bei der Gemeindeverwaltung nach Verwertungsmöglichkeiten erkundigen. Nötigenfalls muss der Überschuss auf den genehmigten Erddeponien des Kreises untergebracht werden. Bei der Gründung der Bauwerke ist darauf zu achten, dass schützende bindige Bodenschichten im Interesse des Boden- und Grundwasserschutzes nach Möglichkeit nicht durchstoßen oder vollständig beseitigt werden und somit der natürliche Schutz für das Grundwasser weitgehend erhalten bleibt. Bei Bauvorhaben mit Unterkellerung ist dies auf der Schwäbischen Alb in der Regel nicht möglich. Es muss aber darauf geachtet werden, dass die anfallenden Arbeitsräume der Gebäude nicht mit Bauschutt verfüllt werden, sondern dass hierzu die abgetragene Deckschicht verwendet wird, um eine Schutzwirkung für den Untergrund zu erhalten. Nach dem Bodengutachten ist ein Durchstoßen der schützenden bindigen Bodenschichten nur an der äußersten nördlichen Gebietsstelle zu erwarten. Auf die genannte ingenieurgeologische Deckschichtuntersuchung und hydrogeologische Untersuchung vom 28.11.97 wird verwiesen. Weitere objektbezogene geotechnische Untersuchungen werden empfohlen.

A8.10 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte Im Süden wurde die Geländesenke westlich der L1079 über einen Durchlass unter der L1079 nach Osten entwässert. Bedingt durch die Anhebung des Geländes in diesem Bereich wurde es erforderlich, das von den westlichen Flächen ankommende Oberflächenwasser am Parkplatz neu zu fassen und der bestehenden Unterquerung zuzuführen. Da die dortigen Grünanlagen privat werden, ist die Eintragung eines Leitungsrechtes für die Verdolung erforderlich (Lr(A)). Dem Gewässer in der "Ziegelei" wird Oberflächenwasser zugeführt. Ein Überlauf (Regenwasserkanal) in die neu anzulegende Entwässerungsmulde entlang dem nördlichen Rand des Gebietes wird durch ein Leitungsrecht (Lr(O)) gesichert. Das im Norden des "Bühlfeldes" anzulegende Regenklärbecken erhält einen Überlauf in den zur Brenz führenden Regenwasserkanal sowie einen Grundablaß in den Schmutzwasserkanal. Diese durchqueren die Grünfläche (Lr(A)).

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Die für die Ableitung des Oberflächenwassers erforderlichen Entwässerungsmulden liegen nordwestlich der L1079 auf privaten Flächen. Da in die Entwässerungsmulden das Oberflächenwasser von privaten Flächen und von öffentlichen Verkehrsflächen eingeleitet wird, ist ein Leitungsrecht zugunsten der Oberlieger, der Städte Giengen und Herbrechtingen bzw. des Zweckverbandes festzusetzen (Lr(O)). Außerdem soll der Verwaltung die Möglichkeit gegeben werden, bei Missständen eingreifen zu können.

A8.11 Flächen für Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Je nach Nutzung in den Gebäuden sind passive Schutzmaßnahmen vor dem Verkehrslärm erforderlich. Im Einzelgenehmigungsverfahren ist ggf. die ausreichende Wirkung der Schutzmaßnahmen nachzuweisen. Das bestehende Firmengebäude der Firma NeSt in der "Ziegelei" wurde als lärmmindernd erkannt. Deshalb muss dafür gesorgt werden, dass diese Schutzwirkung gegenüber den westlich liegenden "GE(3d)" auch bei Um- bzw. Neubauten erhalten bleibt. Die Höhenlage der Gebäudeoberkanten wurde deshalb entsprechend dem Bestand zwingend festgesetzt. Die im Vorgängerplan festgesetzten Böschungsoberkanten konnten beim Bau der Gebäude und Erschließungsanlagen nicht eingehalten werden und wurden aus der Planzeichnung entfernt. Zum Schutz des Bodens und des Grundwassers darf nur unbedenkliches Baumaterial verwendet werden, damit keine Auswaschung und Anreicherung von Schadstoffen im Boden (Versickerungsmulde) und Grundwasser erfolgt. Um schädliche Einträge in das Grundwasser auszuschließen, sind unbeschichtete Dächer oder Dachteile in Kupfer, Zink oder Blei untersagt. Die wasserdurchlässige Befestigung von Pkw-Stellplätzen ist zwingend festgesetzt. Ohne Behandlung kann aber nur grundwasserunschädliches Oberflächenwasser direkt versickert werden. Ansonsten muss, wie auch bei der Einleitung des Oberflächenwassers aus sonstigen befestigten Flächen in die Entwässerungsmulden, das Oberflächenwasser gereinigt werden.

A8.12 Böschungen und Stützbauwerke an Verkehrsflächen Die beim Bau der Erschließungsstraßen entstehenden Böschungen gehören zum Baugrundstück und müssen in die Gestaltung des Grundstücks einbezogen werden. In der Regel werden die angrenzenden Grundstücke der Verkehrsfläche angeglichen, so dass im Endzustand keine Böschungen sichtbar sind. Die im Lageplan dargestellten Böschungen beziehen sich bei flächigen Abgrabungen bereits auf das veränderte Gelände. Im Bereich von aufzuschüttenden Flächen entstehen zunächst Dammschüttungen auf das bestehende Gelände für die Verkehrsflächen, bevor angrenzend die flächige Anschüttung erfolgt.

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Damit die öffentliche Verkehrsfläche auf volle Breite bis auf die Grundstücksgrenze ausgebaut werden kann, ist es notwendig, den Abgrenzungsstein direkt an die Grundstücksgrenze zu setzen. Die erforderliche und in der Regel bereits gebaute Betonstütze hat der jeweilige Grundstücksbesitzer ebenfalls zu dulden.

A8.13 Gebäudehöhen Die im Vorgängerplan festgesetzten Gebäudehöhen entfallen. Die Regelung durch die Baumassenzahl reicht aus.

A8.14 Äußere Gestaltung Die Gebäude in "Gewerbegebieten" richten sich nach den betrieblichen Erfordernissen. Deshalb wird auf Festsetzungen zur äußeren Gestaltung verzichtet.

A8.15 Einfriedigungen Aus Sicherheitsgründen werden die Betriebsflächen eingezäunt. Hier werden Zäune bis zu einer Höhe von 2,0 m erforderlich. Dabei sind jedoch die Sichtfelder an den Einmündungen zu berücksichtigen.

A8.16 Versorgungsleitungen § 74 (1) 5 LBO ermöglicht durch Satzung die Festsetzung einer Bauvorschrift über die Unzulässigkeit von Niederspannungsfreileitungen. Unter die genannten Leitungen fallen Leitungen mit Nennspannungen bis 1000 Volt (Wechselstrom) bzw. 1500 Volt (Gleichstrom). Es handelt sich hier um ein schutzwürdiges Gebiet, welches eine Fernwirkung hat. Dachständer und Freileitungen wirken sehr störend, deshalb werden diese untersagt. Die Regelung ist nur für neue Baugebiete zulässig; sie wir an dieser Stelle beibehalten, weil eine entsprechende Bauvorschrift bereits im Vorgängerplan enthalten war. Die bestehenden Gebäude sind teilweise noch über Freileitungen versorgt. Im Zuge der Erschließungsmaßnahmen sollen die Freileitungen durch Erdkabel ersetzt werden. Im Lageplan sind bestehende 20 kV Leitungen eingetragen. Zu diesen Leitungen ist ein beidseitiger Schutzstreifen von 0,5 m einzuhalten. Innerhalb des Schutzstreifens dürfen Baulichkeiten nicht erstellt, leitungsgefährdende Verrichtungen nicht vorgenommen, Anpflanzungen und Anlagen nicht gehalten werden, durch welche der Bestand oder der Betrieb der Versorgungsleitung beeinträchtigt oder gefährdet wird.

A8.17 Werbeanlagen Es wird darauf hingewiesen, dass selbständige Werbeanlagen als Nebenanlagen nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen möglich sind. Da mit den Baugrenzen die nach Fernstraßen- und Straßengesetz erforderlichen Mindestabstände von 20 m bzw. 40 m von den Fahrbahnrändern der Verkehrsflächen eingehalten sind, können im unmittelbaren Randbereich der Verkehrsflächen keine solchen Anlagen entstehen. Insbesondere für freistehende Werbeanlagen die höher als 40 m an Autobahnen und 20 m bei Bundes- und Landesstraßen sind, muss ein Standsicherheitsnachweis erbracht werden oder alternativ der Abstand zum Fahrbahnrand der Autobahn, Bundesstraßen und der Landesstraße auf die Gesamthöhe der Anlage vergrößert werden.

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Das Regierungspräsidium Stuttgart weist darauf hin, dass der Übertragung von bewegten Bildern oder bewegtem Licht auf digitalen Werbeanlagen aus Gründen der Verkehrssicherheit auf der Autobahn, den Bundesstraßen und der Landesstraße nicht zugestimmt wird.

A8.18 Wasserschutzzone Auf die Lage in der "Gemeinsamen Schutzzone III für Grundwasserfassungen im Brenztal" mit den daraus folgenden Auflagen wird hingewiesen. Es wird empfohlen, dass sich die Bauinteressenten rechtzeitig mit den zuständigen Wasserbehörden über die Zulässigkeit ihrer geplanten Anlagen bzw. die notwendigen Schutzmaßnahmen abstimmen.

A8.19 Bodenfunde und Kulturdenkmale Südwestlich des Plangebietes befindet sich eine keltische Siedlung, die als Kulturdenkmal erfasst ist. Ausläufer davon können sich bis in den Planbereich erstrecken (Fundstellenverzeichnis Herbrechtingen, Nr. 11). Begehungen im Geltungsbereich erbrachten außerdem den Nachweis einer mittelalterlichen Wüstung unmittelbar nördlich der B492. Deren ungefähre Lage ist im Lageplan nicht mehr dargestellt. Dagegen ist der Bereich der abgegangenen Ziegelei (HERB009M) zusätzlich als archäologisches Denkmal aufgenommen worden. Hierbei handelt es sich um einen Prüffall. Hingewiesen wird deshalb ausdrücklich auf die Regelungen des § 20 Denkmalschutzgesetz. Sollten sich bei Erdarbeiten Archäologische Funde (Steinwerkzeuge, Metallteile, Keramikreste, Knochen) oder Befunde (Gräber, Mauerreste, Brandschichten) zeigen, ist die archäologische Denkmalpflege umgehend zu verständigen. Die Möglichkeit zur Fundbergung und Dokumentation ist einzuräumen. Die zuständigen Stellen werden rechtzeitig vor dem Beginn der Erschließungsarbeiten verständigt.

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A9. GRÜNORDNUNG

Mit der Aufstellung des rechtskräftigen Bebauungsplans wurde ein Grünordnungsplan aufgestellt. Die Inhalte wurden in den Bebauungsplan aufgenommen, soweit erforderlich und geeignet. Die Abweichungen werden im Zuge der Erstellung des Umweltberichts bzw. der Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung berücksichtigt. Das innerhalb des Plangebietes liegende Naturdenkmal "Ziegeleisee" wurde berücksichtigt und bleibt erhalten. Die Biotope gem. § 33 NatSchG wurden nachrichtlich in die Planzeichnung eingefügt. Zur Vermeidung/Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs dienen die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen. Diese sind in folgenden textlichen Festsetzungen enthalten: - Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 (1) 20 BauGB). - Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes – Immissionsschutzgesetzes (§ 9 (1) 24 BauGB). - Pflanzgebot (§ 9 (1) 25a BauGB). - Pflanzbindung und Erhaltung von Gewässern (§ 9 (1) 25b BauGB). - Freiflächen (§ 74 (1) 3 LBO). - Anlagen zum Sammeln, Verwenden oder Versickern von Niederschlagswasser (§ 74 (3) 2 LBO). Hinsichtlich der Veränderung mit der Bebauungsplanänderung wurde eine erneute Bilanzierung durchgeführt.

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A10. SONSTIGE NUTZUNG

A10.1 Öffentliche Einrichtungen Öffentliche Einrichtungen sind im Planbereich nicht vorgesehen. Da im "Gewerbegebiet" voraussichtlich nur wenige Wohnungen erstellt werden, hat dies auf die zur Verfügung stehenden Kindergartenplätze keine Auswirkungen.

A10.2 Grün- und Waldflächen Bezüglich der öffentlichen und privaten Grünanlagen wird auf den Umweltbericht verwiesen. Das Regierungspräsidium Tübingen als höhere Forstbehörde hat in seiner Stellungnahme zum Bebauungsplan auf die Erforderlichkeit eines nachträglichen Antrags auf Waldumwandlung hingewiesen. Der Zweckverband hat diesen Antrag gestellt und ein entsprechende Waldausgleichsfläche in die Planzeichnung aufgenommen. Der bestehende Wald im Norden des "Bühlfelds" ist als Erholungswald Stufe 1 gemäß Waldfunktionenkartierung ausgewiesen und bleibt erhalten.

A11. PLANUNGSSTATISTIK

Gesamtfläche (Bruttobaufläche) ca. 45,1 ha 100,0 % Gewerbegebiet (Nettobaufläche) ca. 32,05 ha 71,1 % Öffentliche Verkehrsflächen (Fahrbahn, Fußwege, landwirtschaftlicher Weg) ca. 3,07 ha 6,8 % Grünflächen (private und öffentliche Grünanlagen, Verkehrsgrün) ca. 9,53 ha 21,1 % Waldflächen ca. 0,34 ha 0,8 % Versorgungsflächen ca. 0,09 ha 0,2 %

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B. UMWELTBERICHT MIT EINGRIFFS- /AUSGLEICHSBILANZIERUNG

B1. EINLEITUNG

B1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans Der Zweckverband „Industriepark A7“ ändert den Bebauungsplan „Industriepark A7“. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die Ausweisung von Industrieflächen sondern um die Festsetzung von Gewerbegebieten. Die Änderung beinhaltet im Wesentlichen in der Neuverteilung der Verkehrsanlagen und der Baugebiete und dient der Anpassung an den tatsächlich vorhandenen Bestand vor Ort. Mit der gleichzeitigen Anpassung der örtlichen Bauvorschriften bleibt gewährleistet, dass die künftige bauliche Entwicklung in gestalterischer Hinsicht den Gebietscharakter erhält. Sie lehnt sich daher an die Vorgaben der bestehenden Bebauung an.

B1.2 Beschreibung der Festsetzungen des Plans mit Angaben über Standorte, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben Der überwiegende Teil der überplanten Flächen ist als „Gewerbegebiet“ (§ 8 BauNVO) ausgewiesen. Ein kleiner Teil ist als „Eingeschränktes Gewerbegebiet“ ausgewiesen. Gewerbegebiete Als Grundflächenzahl (GRZ) wurde für die Gewerbegebiete 0,8 gewählt. Zusätzlich wird eine Baumassenzahl von 10,0 festgesetzt. Die maximale Höhe der Gebäude ist nicht mehr beschränkt. Eingeschränktes Gewerbegebiet Als Grundflächenzahl (GRZ) wurde hier ebenfalls 0,8 gewählt. Die Geschossflächenzahl beträgt 1,2. Die Zahl der Vollgeschosse ist jedoch auf zwei begrenzt. Auf eine Höhenbeschränkung wurde auch hier verzichtet. Insgesamt handelt es sich um eine Geltungsbereichsfläche von ca. 45 ha, wobei neben den Gewerbegebieten auch Verkehrs-, Wald- und Grünflächen sowie Flächen für die Ver- und Entsorgung enthalten sind.

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B1.3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bebauungsplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurden Die Strukturkarte des Regionalplans stellt im Bereich des Geltungsbereichs eine Entwicklungsachse als Übernahme aus dem Landesentwicklungsplan dar (vgl. PS 2.2.1 (Z)). Nach der Raumnutzungskarte des Regionalplans Ostwürttemberg ist für das Gebiet ein „Regional bedeutsamer Schwerpunkt für Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen“ ausgewiesen (PS. 2.5.3). Im Westen des Geltungsbereichs liegt ein Naturdenkmal. Darüber hinaus sind einige Biotope ausgewiesen. Es handelt sich sowohl um Freiland- als auch um Waldbiotope. Der Flächennutzungsplan der Städte Giengen und Herbrechtingen weist das hier dargestellte Gebiet als "Gewerbliche Baufläche" aus. Grundsätzliche Bedenken gegen das Planungsvorhaben bestehen daher nicht. Mit der vorliegenden Planung liegt kein grundsätzlich neuer Eingriff in die natürlichen Schutzgüter vor.

B2. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN, DIE IN DER UMWELTPRÜFUNG ERMITTELT WURDEN

B2.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden

B2.1.1 Naturraumpotenziale Die Naturraumpotenziale wurden unter Berücksichtigung der bestehenden Belastungen auf deren Leistungsfähigkeit und Empfindlichkeit untersucht und bewertet. Unter der Leistungsfähigkeit sind die Funktionen der einzelnen Potenziale zu betrachten, die sie im ökologischen System erfüllen. Besitzt das Potenzial eine große Leistungsfähigkeit, wird es hoch bewertet. Die Empfindlichkeit ist durch die Abhängigkeit von bestimmten Faktoren geprägt. Ist durch den Eingriff mit einer starken Veränderung zu rechnen, wird die Empfindlichkeit mit „hoch“ eingestuft.

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Luftbild vom Plangebiet, rot hinterlegt = Freilandbiotop, grün hinterlegt = Waldbiotop, rosa hinterlegt = Naturdenkmal (Quelle: LUBW, UDO-Online)

Bei dem Planungsgebiet handelt es sich um ein bestehendes Gewerbegebegebiet. Trotz der technischen Strukturen im Kreuzungsbereich von Autobahn A7 und Bundesstraße B19 ist es Bestandteil der Kulturlandschaft mit Lage im Naturraum 97 „Lonetal-Flächenalb“. Es ist überwiegend von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung umgeben. Darüber hinaus schließt sich im Norden eine Waldfläche an, die zum Teil als Waldbiotop kartiert wurde. B2.1.2 Wasser und Grundwasser Natürliche Oberflächengewässer sind im Gebiet selbst keine zu finden. Das Gebiet liegt in der Schutzzone Zone III und IIIA des Wasserschutzgebiets „Fassungen im Brenztal“, Nr. 135.001, Rechtsverordnung vom 14.12.1977. Abwasserbeseitigung: Eine grundsätzliche Nutzungsänderung ist nicht geplant. Gemäß dem rechtskräftigen Bebauungsplan ist anfallendes Niederschlagswasser zu versickern bzw. über ein offenes Muldensystem abzuführen. Die Empfindlichkeit des Potenzials Wasser ist aus den oben genannten Gründen als „mittel bis hoch“ einzustufen; die Leistungsfähigkeit für die Grundwasserneubildung ist aufgrund der Vorbelastung „gering“.

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B2.1.3 Fläche und Boden, Altlasten und Ablagerungen Die natürlichen Bodenpotenziale sind im Untersuchungsbereich aufgrund der vorliegenden Nutzung mit Zuwegungen, Wochenendhäusern und Nebenanlagen gestört. Die Funktionen „Filter und Puffer für Schadstoffe, Infiltration in das Grundwasser, Standort für seltene Vegetation und Standort für die landwirtschaftliche Produktion“ können daher nur noch bedingt erfüllt werden. Altlasten sind im Plangebiet nicht bekannt. Die Leistungsfähigkeit und die Empfindlichkeit sind „gering“ ausgeprägt. B2.1.4 Klima und Luft (auch im Hinblick auf Klimawandel: Anpassung, Auswirkung, Anfälligkeit) Die halboffenen Bereiche des Planungsgebiets weisen den Charakter eines „Stadtklimatops“ auf. Es sind offene und großflächig versiegelte Flächen anzutreffen. Damit ist zu erwarten, dass durch ausgeprägte örtliche Aufheizungseffekte auch bioklimatisch belastende Areale anzutreffen sind. Dennoch gibt es im Gebiet vor allem an den Randbereichen und entlang der Hauptverkehrswege auch ausgeprägte Baum und Strauchbestände. Diese dienen dem Klimaausgleich, denn hier werden Tagesgänge von Temperatur und Feuchtigkeit deutlich gedämpft verlaufen. Durch die Lage auf der Höhe ist von einer ausreichenden Belüftung des Gebiets auszugehen. Es nicht zu erwarten, dass ausgeprägte Kaltluftströme zufließen. Die Leistungsfähigkeit des Klimapotenzials und die Empfindlichkeit sind „mittel-hoch“ einzustufen. B2.1.5 Lebensraum für Pflanzen und Tiere (biologische Vielfalt, Arten, Biotope, Schutzgebiete inkl. Natura 2000+besondere Arten)

B2.1.5.1 geschützte Flächen Biotope Innerhalb des Plangebietes oder im Wirkbereich befinden sich mehrere Biotope sowohl nach § 33 NatSchG als auch nach § 30a LWaldG: Offenland-Biotope: - Gehölze und Röhricht bei der Ziegelei sö Herbrechtingen (Biotop-Nr. 173271353851) - Hecken im Gewann Wanne südöstlich Herbrechtingen (Biotop-Nr. 173271353850) - Feldgehölze beiderseits der A7 westlich Giengen (Biotop-Nr. 173271352104) - Hecken an der Autobahnbrücke westlich Giengen (Biotop-Nr. 173271352119) - Hecken östlich Herbrechtingen I (Biotop-Nr. 173271353834) - Hecke östlich Herbrechtingen II (Biotop-Nr. 173271353835) Waldbiotope: - Wald in Birket O Herbrechtingen (Waldbiotop Nr. 273271350150) - Feldgehölz beim Birket O Herbrechtingen (Waldbiotop Nr. 273271355502)

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Weitere Biotope liegen außerhalb des Geltungsbereichs und sind nicht von der Planung betroffen. Naturdenkmale Ein kleiner Teil des Geltungsbereichs im Westen liegt im Bereich des flächigen Naturdenkmals „Wasserflächen bei der ehem. Ziegelei“ (Schutzgebiets-Nr. 81350200001). Europäische Vogelschutzgebiete und FFH-Gebiete, sonstige Schutzgebiete Sonstige Schutzgebiete nach §§ 23 bis 29 BNatSchG oder Europäische Schutzgebiete befinden sich nicht im Gebiet und auch nicht in relevanter Nähe.

B2.1.5.2 Bewertung der Lebensräume Waldflächen Im Norden des Gebiets besteht eine Laubwaldfläche, die größtenteils als Biotop kartiert ist. Dem Erhebungsbogen der Waldbiotopkartierung zufolge handelt es sich um ein „Eichen-Altholz mit angrenzendem Feldgehölz“. Der Beschreibung ist folgendes zu entnehmen: „Gut strukturierter, strauchreicher Eichen-Hainbuchenwald, im Südwesten Alteiche als Naturdenkmal (ND 5/2) ausgewiesen (Hochsitz angenagelt). Dort Eichen kleinflächig mit Fichte unterpflanzt. Eichen mit tiefansetzenden, starkästigen Kronen (Totäste). Im Süden schmaler Waldmantel, im Nordwesten in der Tiefe gut ausgeprägter Waldmantel; überwiegend aus Schlehe. Angrenzend: Feldweg, Acker, Wiese, eschenreicher Wald (Norden) mit kleiner Klinge (mit zeitweiser wasserführender Rinne durch Einleitung eines Drainagerohrs). Vom Eichenbestand nach Westen Gebüsch (Feldgehölz, tw. Trockengebüsch) ausgehend. Dieses wurde mit erfasst.“ Die vorkommenden Waldflächen werden mit „hoch“ bewertet Grünflächen mit Gehölzbeständen Das Gebiet ist mit einem großmaschigen Netz aus Gehölzstrukturen ausgestattet. Diese bestehen zum großen Teil aus den oben aufgeführten Biotopstrukturen und werden durch die sukzessive neu angelegten Grünstrukturen ergänzt. Dennoch stellen die unterschiedlich dichten Hecken einen wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere dar. Vor allem Vögel, die auch sonst in Siedlungen anzutreffen sind, finden Platz zum Nisten und nutzen die Hecken zur Nahrungssuche, als Versteck und als Singwarte. Daneben bieten die Hecken potenziell Lebensraum für Kleinsäuger, Insekten und andere Artengruppen. Für Fledermäuse sind die Gehölze ein wichtiges Nahrungshabitat. Quartiere sind nicht auszuschließen. Die Gehölze werden ergänzt durch sonstige Grünflächen unterschiedlicher Ausprägung. Zumeist sind die Hecken und Feldgehölze umgeben von gemähten Grasflächen. Daneben sind vor allem im Bereich von aktuellen Baustellen Ruderalflächen anzutreffen. Bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit und Empfindlichkeit sind die Gehölzstrukturen mit „mittel-hoch“ zu bewerten. Die biotopkartierten Bereiche werden dabei „hoch“ bewertet.

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Gewerbegebiete Die Gewerbeflächen stellen sich sehr vielgestaltig dar. Insgesamt gesehen sind sie von einer großflächigen Versiegelung durch die Gebäude und befestigte Freiflächen (Parkplätze, Zu- und Umfahrten) geprägt. Die verbleibenden Grünflächen innerhalb der gewerblichen Privatgrundstücke sind meist von Rasenflächen geprägt. Vereinzelt kommen auch Gehölze vor. Auch Regenrückhaltebecken wie auf dem Gelände der Firma Honold sind zu finden. Insgesamt weisen diese Bereiche eine „geringe“ Wertigkeit auf. Verkehrsflächen Die Verkehrsflächen sind durchweg asphaltiert oder vergleichbar befestigt. Aufgrund der starken Verkehrsbelastung stellen die Straßen eine Belastung für die umliegenden Lebensräume dar. Es ist von Lärm- Staub und Abgasimmissionen auszugehen. Darüber hinaus stellen die Straßen ein trennendes Element zwischen den Grünbeständen dar, das wohl nur von flugfähigen Tierarten überwunden werden kann. Die Wertigkeit ist deshalb „gering“. Artenschutzrechtliche Beurteilung Hierfür wird auf die beiliegende Artenschutzprüfung verwiesen. Durch die Neu- Aufstellung des Bebauungsplans ist die Erfüllung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände nicht erkennbar. B2.1.6 Landschaft, Landschaftsbild und Erholung Das Gebiet ist von Siedlungs- und Verkehrsnutzungen geprägt. Die bereits weitgehend bebauten Gewerbegebiete liegen an der Autobahn A7, an der Bundesstraße B19 und an der Landesstraße L1079. Der Geltungsbereich befindet sich auf einer Anhöhe. Der Umgriff ist von intensiver Landwirtschaft geprägt. Abschirmende Großgrünstrukturen sind selten. Dennoch fügt sich das Areal durch die gebietseigenen Grünstrukturen in die Landschaft ein. Die Waldfläche innerhalb des Geltungsbereichs ist als Erholungswald Stufe 1 gemäß Waldfunktionenkartierung ausgewiesen. Die Wertigkeit und die Empfindlichkeit sind insgesamt aufgrund der Vorbelastungen als „gering“ zu bewerten. B2.1.7 Kultur- und Sachgüter Schützenswerte Kulturgüter sind von der Planänderung nicht betroffen. Das im Vorgängerplan ausgewiesene Bodendenkmal wurde mittlerweile überbaut. Der Bereich der abgegangenen Ziegelei (HERB009M) ist zusätzlich als archäologisches Denkmal aufgenommen worden. Hierbei handelt es sich um einen Prüffall. B2.1.8 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen, Art und Menge an Emissionen (Schadstoffe, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlung, Verursachung von Belästigung) Als ausgewiesene Gewerbegebiete unterliegen die Flächen selbst einer geringen Schutzbedürftigkeit.

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Im Gebiet sind noch Wohngebäude vorhanden, jedoch ändert sich die räumliche Zuordnung durch die Fortschreibung des Planes nicht. B2.1.9 Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Da die Fläche bereits Gewerbegebiet ist, fallen auch die dafür typischen Arten und Mengen der Abfälle an und werden entsprechend beseitigt und/ oder verwertet. B2.1.10 Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen (Störfallbetriebe) Nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe j sind unbeschadet des § 50 Satz 1 des Bundes- Immissionsschutzgesetzes, die Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind zu berücksichtigen, und zwar auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i (Auswirkungen auf die Schutzgüter, auf Natura 2000, auf den Menschen, auf Kulturgüter, auf Wechselwirkungen). In dieser Hinsicht gibt es keine Änderungen gegenüber dem Vorgängerplan. Es wird keine Ansiedlung von Störfallbetrieben begründet. B2.1.11 eingesetzte Techniken und Stoffe Beim Bau der Gebäude und der Erschließungssysteme finden herkömmliche Baumaterialien (Erdmaterialien, mineralische Tragschichten, Beton, Kunststoffe) Verwendung. Umwelt- bzw. im Besonderen wassergefährdende Stoffe werden nicht eingesetzt. B2.1.12 Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes Der Geltungsbereich ist bereits durch den Charakter eines großflächigen Gewerbegebiets geprägt. Kumulierungen der Auswirkungen auf die Schutzgüter im Gebiet sowie außerhalb sind bereits gegeben. B2.1.13 Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes Mögliche Wechselwirkungen der Schutzgüter sind in nachfolgender Tabelle dargestellt:

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B2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung und bei Nichtdurchführung der Planung Die Bebauungsplanänderung erfolgt unter Erhaltung des Gebietscharakters. Daher kann die Planung nicht mit der Ausweisung von Baugebieten „auf der grünen Wiese“ verglichen werden. Die folgenden Beurteilungen basieren daher auf dem Vergleich zwischen rechtskräftigem und in Aufstellung befindlichem Bebauungsplan. B2.2.1 Beschreibung der Auswirkungen durch die Bebauungsplanänderung Auswirkungen Wasser und Grundwasser - Geringfügig verringerte Entstehung von Abwasser - verringerter Oberflächenabfluss von Niederschlagswasser durch Reduzierung der Gewerbegebietsfläche - Erhöhung der Grundwasserneubildung durch Reduzierung der Bodenversiegelung aufgrund der Abnahme der Gewerbe- und Verkehrsflächen Fläche und Boden - Verringerung des Verlusts von Bodenfläche in all seinen Funktionen (Störung des Bodengefüges, Verlust der Stoffrückhalte- und Filterkapazität) durch Reduktion der möglichen überbaubaren Grundfläche - Reduktion der versiegelten Fläche Klima und Luft (auch im Hinblick auf Klimawandel: Anpassung, Auswirkung, Anfälligkeit) - Geringfügige Verringerung von Luftverunreinigungen durch Erzeugung von Heizwärme aufgrund der geringeren Baufläche Lebensgemeinschaften für Pflanzen und Tiere (biologische Vielfalt, Arten, Biotope, Schutzgebiete inkl. Natura 2000 + besondere Arten) - Senkung des Verlusts von Lebensräumen durch Verkleinerung der möglichen überbaubaren Grundfläche - Geringere Störung der Tierwelt angrenzender Flächen, andauernde Emissionen von Licht und Lärm Landschaft, Landschaftsbild und Erholung - Veränderung des Landschaftsbildes durch Wegfall der Höhenbeschränkung, aber Beibehalt der Baumassenzahl Bevölkerung und Gesundheit des Menschen, Art und Menge an Emissionen (Schadstoffe, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlung, Verursachung von Belästigung) - Nicht erheblich verändert

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B2.2.2 Schutzgebiete Im Westen des Geltungsbereichs liegt das flächenhafte Naturdenkmal „Wasserflächen bei der ehem. Ziegelei“. Da sich in diesem Bereich keine Änderungen an den Flächenausweisungen ergeben, kann das Schutzobjekt weiterhin erhalten bleiben. B2.2.3 Biotope nach § 33 NatschG bzw. § 30 LWaldG Mit der Änderung des Bebauungsplans ergibt sich keine neue Beeinträchtigung von Biotopflächen. Jedoch liegt nach Auswertung der vorliegenden Biotopkartierung eine kleine Teilfläche des Biotops „Gehölze und Röhricht bei der Ziegelei sö Herbrechtingen“ (Nr. 173271353851) im Bereich einer Verkehrsfläche, die Biotopfläche ist hier nicht mehr existent, obwohl die Verkehrsführung an der entsprechenden Stelle gegenüber dem Vorgängerplan nicht verändert wurde. B2.2.4 Biotopverbund Die Belange des Biotopverbunds sind aufgrund der naturschutzfachlich unerheblichen Eingriffe nicht berührt. Das Baugebiet existiert ja schon, zumal die Änderungen die tatsächlichen Gegebenheiten nachzeichnen. Die Lebensräume des Geltungsbereichs bleiben im Grundsatz bestehen und behalten ihre Aufgabe im gesamträumlichen Verbund. B2.2.5 Artenschutzrechtliche Beurteilung – streng geschützte Arten: Eine Auslösung von Verbotstatbeständen ist derzeit nicht erkennbar. B2.2.6 Altlasten/Altablagerungen Im Westen des Geltungsbereichs sind Altablagerungen bekannt. Jedoch befindet sich dort auch aktuell schon eine Bebauung. B2.2.7 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen, Art und Menge an Emissionen (Schadstoffe, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlung, Verursachung von Belästigung) Eine Zunahme der Belastungen durch die Bebauungsplanänderung ist derzeit nicht erkennbar. Für das Gebiet liegt eine schalltechnische Untersuchung3 vor. Die Zusammenfassung lautet wie folgt: „Das etwa 45 ha große Plangebiet befindet sich zwischen Herbrechtingen und Giengen an der Brenz und erstreckt sich auf beiden Gemarkungen nordwestlich der Autobahn 7 sowie nordöstlich und südwestlich der Bundesstraße 492. Die Ausweisung als Gewerbegebiet soll fortgeführt werden, das ausnahmsweises Bestandswohnen im eingeschränkten Gewerbegebiet ganz im Westen weiterhin enthalten bleiben.

3 Schalltechnische Untersuchung Herbrechtingen – Bebauungsplan, „Industriepark A 7 - 1. Änderung“ 6090, Geräuschkontingentierung für die Betriebs- und Anlagenflächen sowie Hinweise zu auf das Plangebiet einwirkenden Verkehrsgeräuschen öffentlicher Straßenverkehrsflächen, BS-Ingenieure, Ludwigsburg 19. Juni 2019 Begründung zur zum Bebauungsplan und den örtlichen Bauvorschriften "Industriepark A7 – 1. Änderung" Seite 29

Geräuschkontingentierung In konsequenter Fortführung des städtebaulichen Vorgehens einer Geräuschkontingentierung auf der Basis flächenbezogener Schallleistungspegel soll auch für den überplanenden Bebauungsplan „Industriepark A7 - 1. Änderung“ eine Geräuschkontingentierung durchgeführt werden. Dafür wird das Verfahren der DIN 45691 angewandt. Es wird berücksichtigt, dass die Immissionsrichtwerte der TA Lärm durch die Gesamtbelastung an den maßgeblichen Immissionsorten nicht überschritten werden. […] Ein Vorhaben erfüllt auch dann die schalltechnischen Festsetzungen eines Bebauungsplans, wenn der Beurteilungspegel den Immissionsrichtwert der TA Lärm an den maßgeblichen Immissionsorten um mindestens 15 dB und damit die Relevanzgrenze nach DIN 45691 unterschreitet. Im Rahmen bau- oder immissionsschutzrechtlicher Genehmigungsverfahren für neue Vorhaben oder Änderungen von Betrieben oder Anlagen sind entsprechende Detailnachweise zu erstellen. Straßenverkehrsgeräusche und Lärmpegelbereiche Maßgeblich wirken im Geltungsbereich „Industriepark A7 – 1. Änderung“ vorliegend die Verkehrsgeräusche der BAB 7, B 19, B 492 und L 1079 ein, gegebenenfalls ergänzend von Straßen innerhalb oder nahe des Industrieparks A 7. Der Industriepark A 7 ist daher grundsätzlich durch Verkehrsgeräusche öffentlicher Straßenverkehrsflächen vorbelastet. Aufgrund der vorliegend veränderlichen Situation aufgrund der gegenwärtig nutzungsabhängig noch nicht vollständig absehbaren Entwicklung des Industrieparks A 7 im Endausbau sowie der potenziell veränderlichen Situation auf den Hauptverkehrsachsen, könnten konkrete Eintragungen als Festsetzungen im Bebauungsplan zur Folge haben, dass sich das Schutzniveau im Falle künftig veränderter Voraussetzungen als nicht angemessen erweist und im ungünstigsten Fall zu schwach angesetzt werden könnte. Daher schlagen wir vorliegend vor, bezüglich eines solchen Sachverhalts in den Bebauungsplan „Industriepark A7 – 1. Änderung“ Hinweise aufzunehmen, die darauf abzielen, für den im Antragsverfahren eines Vorhabens oder einer Vorhabenänderung gegebenenfalls erforderlichen Nachweis zur Schallschutzqualität von Außenbauteilen schützenswerter Gebäude eine sich erst zu jenem Zeitpunkt darstellende Verkehrsentwicklung als Grundlage zu berücksichtigen. Stellt sich dann heraus, dass Schallschutzmaßnahmen getroffen werden müssen, ist eine Prüfung auf aktiven Lärmschutz (emissionsseitig oder auf dem Ausbreitungsweg) erforderlich, gegebenenfalls unter Abwägung der Verhältnismäßigkeit und städtebaulichen Verträglichkeit. Wo im Rahmen der Abwägung mit plausibler Begründung aufgrund überwiegender anderer Belange von aktivem Schallschutz abgewichen werden soll, ist möglichst ein Ausgleich durch passiven Schallschutz (immissionsseitig, z. B. geeignete Gebäudeanordnung und Grundrissgestaltung, bauliche Schallschutzmaßnahmen) vorzusehen und planungsrechtlich abzusichern. Im Genehmigungsverfahren ist dann der Nachweis für die vorgeschriebenen Lärmpegelbereiche entsprechend DIN 4109 zu führen.

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Da bauliche Maßnahmen an Außenbauteilen zum Schutz gegen Außenlärm nur wirksam sind, wenn Fenster und Türen bei der Geräuscheinwirkung geschlossen bleiben, müssen zur Sicherstellung eines hygienisch ausreichenden Luftwechsels in Schlafräumen gegebenenfalls Lüftungseinrichtungen nach VDI 2719 vorgesehen werden. An Außenbauteile von Räumen, die nicht dem dauernden Aufenthalt von Menschen dienen (z. B. Küchen, Bäder, Lagerräume) und von Räumen, bei denen der eindringende Außenlärm aufgrund der in den Räumen ausgeübten Tätigkeit nur einen untergeordneten Beitrag zum Innenraumpegel leistet, werden keine schalltechnischen Anforderungen gestellt.“ B2.2.8 Grundwasserschutz, anfallendes Oberflächenwasser Bereits im rechtskräftigen Bebauungsplan ist die Abführung des anfallenden Oberflächenwassers über ein offenes Muldensystem vorgesehen. Dieses System wurde im Zuge der durchgeführten Baumaßnahmen konsequent umgesetzt und funktioniert. Obwohl die Muldenführung in einigen Bereichen geändert wurde, wird am bisherigen System grundsätzlich festgehalten. Daher sind bezüglich des Grundwasserschutzes durch das Plangebiet keine erheblichen zusätzlichen Beeinträchtigungen zu erwarten. B2.2.9 Abwasserbeseitigung Anfallendes Schmutzwasser wird über die öffentliche Kanalisation der Kläranlage zugeführt. B2.2.10 Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung Durch die Bebauungsplanänderung ist keine Änderung der Art und Menge der erzeugten Abfälle, sowie deren Beseitigung und Verwertung erkennbar. B2.2.11 Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen (Störfallbetriebe) Die Bebauungsplanänderung führt zu keinem erhöhten Risiko für die Ansiedlung von Störfallbetrieben. B2.2.12 eingesetzte Techniken und Stoffe Die eingesetzten Techniken und Stoffe werden durch die Änderung des Bebauungsplans nicht verändert. B2.2.13 Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes Der Geltungsbereich ist durch die Änderung des Bebauungsplans unverändert. Daher verändert sich die Kumulierung der Schutzgüter nicht. B2.2.14 Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung Der in der Bestandsaufnahme dargestellte Zustand wird sich bei Nichtdurchführung der Planung voraussichtlich nicht verändern.

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B2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen Die Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung und zum Ausgleich der Auswirkungen gehen aus Kap. 5 hervor.

B2.4 Anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Ziele und des räumlichen Geltungsbereichs des Bauleitplans Die vorliegende Planung entwickelt ein bestehendes Gewerbegebiet weiter. Grundsätzlich besteht innerhalb des bereits seit vielen Jahren bestehenden Gebiets bereits jetzt ein Baurecht. Aus diesen Gründen wäre eine Planung an einem Alternativstandort auch aus Umweltgründen kaum vertretbar, zumal sich das Gebiet in die Umgebung einfügt.

B3. ZUSÄTZLICHE ANGABEN

B3.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind Technische Verfahren wurden bei der Umweltprüfung nicht angewendet. Die verwendeten Daten sind den vorliegenden Fachplanungen entnommen worden. Sie wurden ergänzt durch eigene Erhebungen des Bestandes vor Ort.

B3.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchführung des Bauleitplans auf die Umwelt (Monitoring) Um die Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen zu überwachen, ist eine Ortsbegehung 3 Jahre nach Abschluss der Erschließungsarbeiten durch die Verwaltung vorgesehen. Das Ergebnis ist zu protokollieren.

B4. EINGRIFFS-/AUSGLEICHSBILANZIERUNG

B4.1 Grundsätzliches Nach aktueller Rechtslage müssen bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes die entstehenden Eingriffe in die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und in das Landschaftsbild ausgeglichen werden. Gesetzliche Grundlage hierfür ist der § 1a des Baugesetzbuches (BauGB). Für den hier vorliegenden Fall der Neuaufstellung eines Bebauungsplanes muss jedoch beachtet werden, dass die überplante Fläche vollständig innerhalb des Geltungsbereichs eines rechtskräftigen Bebauungsplans liegt. Mit der Änderung des Bebauungsplans wurde im Wesentlichen die Verteilung von Gewerbe- und Verkehrsflächen angepasst. Dabei wurden die tatsächlich vorhandenen wesentlichen und wertgebenden Lebensraumtypen, wie die Hecken, Einzelbäume und Obstwiesen in vollem Umfang erhalten und ergänzt.

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Die Auswirkungen auf das Bodengefüge und auf das Grundwasser werden zudem durch den Beibehalt des offenen Entwässerungssystems gering gehalten. Ein Eingriff in wertvolle Böden liegt nicht vor. Es handelt sich hier weder um landwirtschaftliche Produktionsflächen noch um besonders wertvolle Standorte für seltene Vegetation. Im Folgenden wird durch eine Bilanzierung überprüft, inwieweit die Eingriffe durch die Planänderung zu- oder abnehmen. Dabei werden die im Vorgängerplan bzw. im vorliegenden Grünordnungsplan beschriebenen Maßnahmen berücksichtigt und fortgeschrieben. Aus der Gegenüberstellung der nachfolgenden Tabellen ist die wertmäßige Änderung des Eingriffs abzuleiten. Die Bewertung wurde nach der Ökokonto-Verordnung4 vorgenommen. Damit wird die bisherige Bilanz auf der Basis des bayerischen Flächenmodells aus dem Jahr 2001 im Rahmen des vorliegenden Grünordnungsplans auf eine aktuelle Grundlage gestellt.

4 Verordnung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr über die Anerkennung und Anrechnung Begründung zur zum Bebauungsplan und den örtlichen Bauvorschriften "Industriepark A7 – 1. Änderung" Seite 33

B4.2. Bestandswerte

Bestand Biotoptyp Grundwert Bemerkungen Biotopwert Fläche Bilanzwert in ÖP in ÖP ca. in m² in ÖP Gewerbegebiet einschließlich 1 1 324.800 324.800 Außenanlagen (60.10) Fahrbahnen, Fußwege, land- 1 1 36.600 36.600 wirtschaftlicher Weg (60.21) Ver- und Entsorgungsflächen 2 2 1.300 2.600 (60.40) ergänzte Obstbaumwiese 13+6 19 4.775 90.725 (45.40b) A2, Pflanzgebotsfläche PFG2 14 14 3.800 53.200 (41.22) A3, Sammlung/Ableitung von in Anlehnung an Tab. 2 2 1.100 2.200 Dachwasser in die Lehmgrube 3 ÖKVO A4, Pflanzung von Einzelbäumen im Straßenraum 300 Bäume à 300 ÖP/m² 300 91 27.300 PFG4 (45.10-45.30a) A5, Pflanzgebotsfläche entlang 14 14 1.000 14.000 der B19 PFG5, (41.22) A6, Pflanzgebotsfläche als 14 14 1.200 16.800 Wegebegleitgrün PFG3 (41.22) A7, Ansaat eines artenreichen 12 12 4.400 52.800 Gras- und Krautsaums (35.11) A8, Durchgrünung der Grund- 300 Bäume à 300 ÖP/m² 300 325 97.500 stücke (45.10-45.30a) A9, Regenwasserbe- Aufwertung wegen wirtschaftung Muldensystem 6+2 Wasserrückhalte- 8 17.000 136.000 (33.60) funktion A10, Anlage einer 16 16 1.500 24.000 Hochstaudenflur (35.43) Entwicklung des bestehenden Eichen-Hainbuchenwaldes 43 Aufwertung 43 3.400 146.200 (53.10) Pflanzbindungen (41.22) 17 17 10.011 170.187 Biotopkomplex Ziegeleisee 16 und 26 Durchschnittswert (42.20 und 13.20) aufgewertet wg. 25 10.699 267.475 Laubfroschvork. sonstige private und öffentliche Grünflächen, Verkehrsgrün 6 6 30.173 181.038 (60.60) Erweiterung des Geltungs- bereichs in bestehende 1 1 210 210 Wegefläche (60.21) Summe 450.868 1.643.635

Tabelle: Bestandswerte nach Ökokontoverordnung Die bewerteten Flächen wurden aus den Darstellungen des rechtskräftigen Bebauungsplans abgeleitet. Die bereits durchgeführten externen Ausgleichsmaßnahmen sind bewertungsneutral und werden deshalb zunächst nicht mit bilanziert.

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B4.3 Planwerte

Bestand Biotoptyp Grundwert Bemerkungen Biotopwert Fläche Bilanzwert in ÖP in ÖP ca. in m² in ÖP Gewerbegebiet einschließlich 1 1 320.488 320.488 Außenanlagen (60.10) Fahrbahnen, Fußwege, land- 1 1 30.740 30.740 wirtschaftlicher Weg (60.21) Ver- und Entsorgungsflächen 2 2 928 1.856 (60.40) ergänzte Obstbaumwiese 13+6 19 4.775 90.725 (45.40b) A2, Pflanzgebotsfläche PFG2 14 14 2.199 30.786 (41.22) A3, Sammlung/Ableitung von in Anlehnung an Tab. 2 2 1.100 2.200 Dachwasser in die Lehmgrube 3 ÖKVO A4, Pflanzung von Einzel- bäumen auf den Grünflächen 300 Bäume à 300 ÖP/m² 300 46 13.800 PFG4 (45.10-45.30a) A5, Pflanzgebotsfläche entlang 14 14 1.605 22.470 der B19 PFG5, (41.22) A6, Pflanzgebotsfläche als 14 14 475 6.650 Wegebegleitgrün PFG3 (41.22) A7, Ansaat eines artenreichen 12 12 3.661 43.932 Gras- und Krautsaums (35.11) A8, Durchgrünung der Grund- 300 Bäume à 300 ÖP/m² 300 321 96.300 stücke (45.10-45.30a) A9, Regenwasserbe- Aufwertung wegen wirtschaftung Muldensystem 6+2 Wasserrückhalte- 8 15.334 122.672 (33.60) funktion A10, Anlage einer 16 16 1.605 25.680 Hochstaudenflur (35.43) A11, Entwicklung des bestehenden Eichen- 43 43 2.837 121.991 Hainbuchenwaldes (53.10) A12, Baumwiese (33.41 und 13+4 17 11.775 200.175 45.40b) Pflanzbindungen (41.22) 17 17 13.554 230.418 Biotopkomplex Ziegeleisee Durchschnittswert (42.20 und 13.20) 16 und 26 aufgewertet wg. 25 10.699 267.475 Laubfroschvork. Aufforstung (Erstauffordstung) 11 11 600 6.600 Laub-Baumbestand (59.10) sonstige private und öffentliche Grünflächen, Verkehrsgrün 6 6 29.593 177.558 (60.60) Summe 450.868 1.812.516 Tabelle: Planwerte nach Ökokontoverordnung

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Die bewerteten Flächen sind lagemäßig der Planzeichnung 1 : 1.000 zu entnehmen. Es ergibt sich eine Zunahme der Wertigkeit, die sich aus der deutlichen Erhöhung des Grünflächenanteils sowie der Verkleinerung der Wege- und Gewerbeflächen plausibel erklären lässt. Eine zusätzliche Ausgleichsverpflichtung aus der Änderung des Bebauungsplanes ist deshalb nicht erforderlich. Darüber hinaus kann auf die aus dem Vorgängerplan bestehende restliche Ausgleichsverpflichtung in Form einer Ausgleichszahlung verzichtet werden.

B4.4 Eingriffsbilanzierung für das Schutzgut Fläche und Boden Mit dieser separaten Eingriffsbilanzierung sollen die Eingriffe in Natur und Landschaft auf der abiotischen Seite berücksichtigt werden. Grundlage für die Bewertung von Beeinträchtigungen des Bodens in seinen Funktionen ist der Leitfaden „Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit“ (Heft 31 aus der Reihe „Luft Boden Abfall“) des Umweltministeriums Baden-Württemberg (UM 1995, 2. Völlig neu bearbeitete Auflage 2010). Bezüglich der Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen wird auf Kap. 5 des Umweltberichts verwiesen, wo diese für alle Schutzgüter zusammen abgehandelt werden. Eine Bewertung der Bodenfunktionen („Standort für Kulturpflanzen“, Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“, „Filter und Puffer für Schadstoffe“ und „Standort für natürliche Vegetation“) erfolgte nicht. Für diese Berechnung fehlt aufgrund der umfangreichen bereits vorgenommenen Veränderungen durch die abgeschlossenen und noch stattfindenden Baumaßnahmen die Grundlage. Berechnung des Kompensationsbedarfs: Eine differenzierte Bilanzierung für das Schutzgut Boden mit der Gegenüberstellung des rechtskräftigen Plans zum hier vorliegenden geänderten Plan ist auch deshalb nicht erforderlich, weil aus der Bilanzierung der Lebensräume bereits hervorgeht, dass der Grad der möglichen Versiegelung im Gebiet durch die Planänderung abnimmt.

B5. MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG UND VERMINDERUNG NACH § 1A BAUGB

Wie oben bereits dargestellt, ist die Art des Eingriffs nicht mit der Erschließung eines neuen Baugebiets vergleichbar. Die Änderungen verschieben im Wesentlichen die Flächenverteilung zwischen Gewerbe- und Verkehrsflächen. Dennoch muss an den Maßnahmen der Grünordnungsplanung zum Plan aus dem Jahr 2006 grundsätzlich festgehalten werden, weil die Eingriffsbewertung und Bilanzierung nur unter dieser Voraussetzung in sich stimmig ist. Wo dies erforderlich und möglich ist, wird der Maßnahmenkatalog an die veränderte Situation angepasst. Die Aufteilung in Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen einerseits und Ausgleichsmaßnahmen andererseits wird im Wesentlichen beibehalten, um die Vergleichbarkeit der Planstände zu gewährleisten. Lediglich für die offensichtlich durchgeführten Pflanzgebote wurde eine Pflanzbindung ausgesprochen. Die Nummerierungen wurden beibehalten, deshalb kann es hier zu Lücken kommen.

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B5.1 Lebensräume von Pflanzen und Tieren

B5.1.1 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen Pflanzen und Tiere (V) (V1) Anlage von Grünflächen auf den unbebauten Freiflächen der Grundstücke Auf den entstehenden Baugrundstücken ist 20% der Fläche unbebaut zu belassen und gärtnerisch zu gestalten. Mit dem Anpflanzen von Stauden und Gehölzen auf den Grünflächen der Grundstücke werden Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen, d.h. es entstehen Kleinstbiotope (z. B. für Blütenbestäubung durch Bienen, erhöhte Fangbeute für Vögel oder Einnistung von Vögeln in Sträucher und Bäume). Die einzelnen Pflanzen dienen der großräumigeren Biotopvernetzung. Durch die zügige Durchführung der Erschließungs- und Baumaßnahmen wird die Störung durch Lärm und Betriebsvorgänge verringert. (V2) Erhaltung des Weihers und seiner Umgebung (pfb5) Der Weiher im Zusammenhang mit seiner Umgebung bietet auf engstem Raum Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Die Intaktheit des Gewässers und das gute Harmonieren mit seiner Umgebung setzen eine gute Luft- und Wasserqualität voraus. Um das alles in seinem jetzigen Zustand zu erhalten, müssen bei der Bebauung bestimmte Vorkehrungen getroffen werden. Das heißt, dass z.B. das Anpflanzen von Pflanzen verschiedener Art die Luftqualität erhöhen, der Einsatz von wasserdurchlässigem Material verringert den Oberflächenwasserabfluss auf Parkplätzen. Eine Begrünung des Gewerbegebietes unterstützt die Biotopvernetzung und bereichert das Landschaftsbild. (V3) Schutz der bestehenden Gehölzstreifen entlang der B19 (pfb2) Entlang der B19 haben sich unterschiedliche Strukturen (Gehölzstreifen, Saumbereich) entwickelt, die miteinander harmonieren. Sie dienen als Nahrungsquelle aber auch als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. (V4) Schutz und Erhaltung des Waldes und des Waldsaumes im Norden (pfb3) Der Wald ist für viele Pflanzen- und Tierarten Lebensraum, Nahrungsquelle, Rückzugsgebiet und ein wichtiges Element der Biotopvernetzung. Der Waldsaum dient der Beherbergung verschiedener Tiere (z.B. Fledermäuse, Waldameisen). (V5) Schutz des Gehölzstreifens entlang der vorhandenen Erschließungsstraße (pfb4) Der Gehölzstreifen ist artenreich an Pflanzen und Tieren. Er dient zur Lärmminderung, Verkehrsberuhigung, Böschungssicherung und als Nahrungsquelle. (V6) Verwendung von insektenfreundlicher Straßenbeleuchtung Durch die Verwendung von Beleuchtungskörpern mit einem speziellen Lichtspektrum werden weiniger Insekten angelockt. Dies ist vorteilhaft für nachtaktive Tiere, v.a. Insekten. Daneben verbrauchen diese Lampen weniger Strom, so dass gleichzeitig ein allgemeiner Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird. Außerdem verschmutzen diese Lampen nicht so schnell.

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(V13) Schutz und Erhalt der Streuobstwiese (pfb1) Die Obstbaumwiese ist sehr arten- und individuenreich an Tieren und Pflanzen. Um diese Vielzahl zu erhalten, ist es notwendig die Einzelelemente (Obstbäume) gesund zu erhalten (z.B. Wurzel- und Kronenbeschädigungen verhindern) und diese Fläche als Gesamtheit durch Nachpflanzungen zu stärken. Durch die Bebauung ändern sich die Luftverhältnisse (z.B. Abgase) und belasten die Obstbaumwiese stärker. Um dies auszugleichen wurde die Obstbaumwiese nach Vorgabe des Vorgängerplans erweitert.

B5.1.2 Ausgleichsmaßnahmen Pflanzen und Tiere (A): (A2) Pflanzung einer Hecke und Anlage einer Grünfläche am Südrand zur Eingrünung des Gewerbegebietes pfg2 Die ausgeräumte Agrarlandschaft hat zahlreiche Pflanzen und Tierarten verdrängt. Diese ökologische Beeinträchtigung kann durch die mindestens 3-reihige Heckenanpflanzung entlang des landwirtschaftlich genutzten Weges nachhaltig gemildert werden und dient neben der Eingrünung des Gewerbegebietes auch der Biotopvernetzung. In Hecken finden zahlreiche nützliche Tiere Unterschlupf. Zauneidechsen können zum Beispiel, wenn sie in einer Häufigkeit von 50 bis 60 Tieren pro km in einer Hecke vorkommen, die anliegenden Felder in einer Tiefe von 20 m weitgehend von Schadinsekten freihalten. Mehrere Laufkäferarten erbeuten Insekten vom Gehölzbiotop aus bis 50,00 m tief in der Feldflur. (A3) Sammlung und Ableitung des Dachwassers in die Lehmgrube zur Sicherung eines ausreichenden Wasserstandes Das Sammeln und Ableiten des Oberflächenwassers von den Dachflächen dient dazu, einen ausreichenden Wasserstand im Weiher zu erhalten. Indirekt wird das intakte Zusammenleben Weiher - Umland positiv beeinflusst und die Erhaltung dieser Lebensräume unterstützt. Diese Maßnahme dient auch zum Erhalt der Laubfroschpopulation (Rote Liste 2 in BW) (A4) Pflanzung von Einzelbäumen zur Durchgrünung des Baugebietes pfg4 Im Vorgängerplan waren zahlreiche Bäume entlang der Straßen geplant. Im Zuge der Erschließung hat sich aber gezeigt, dass dies aufgrund des hohen Nutzungsdrucks die Pflanzungen oft nicht umgesetzt werden konnten. Zudem enthält der neue Flächenzuschnitt weniger Straßen und damit weniger Begleitgrün. Dazu kommt, dass die begleitenden Grünflächen in geringerem Flächenumfang ausgeführt wurden. Jedoch haben sich mittlerweile größere zusammenhängende Grünflächen ergeben, die eine gewisse Konzentration der Baumpflanzungen zulassen. Damit ist nunmehr die Entwicklung von Lebensraumkomplexen mit deutlich geringeren Störungen möglich. Die Bäume verbessern das Klima, dienen zur Luftreinigung und fördern die Verkehrssicherheit. (A5) Pflanzung einer Hecke entlang der B19 als Straßenbegleitgrün pfg5 Die Heckenanpflanzungen entlang der B19 dienen der Stärkung des vorhandenen Straßenbegleitgrüns, sowie der Luft- und Klimaverbesserung. Die Grüngürtel dienen vor allem als Einzelelemente der Biotopvernetzung.

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(A6) Pflanzung einer Hecke als Wegbegleitgrün und als Biotopvernetzung pfg3 Die Pflanzung dient, wie die anderen Hecken, der Schaffung von Lebensraum für Pflanzen und Tiere und der Erhöhung der Strukturvielfalt. Des Weiteren stellt die Hecke ein wichtiges Bindeglied in der Biotopvernetzung zwischen Weiher und Wald dar. (A7) Ansaat eines artenreichen Gras- und Krautsaumes Da der Bau von Autobahnen ein sehr starker Eingriff in die Landschaft ist, wurden Gehölzanpflanzungen entlang der Trasse durchgeführt. Diese sollen durch die Ansaat eines artenreichen Gras- und Krautsaumes unterstützt werden. Die ökologischen Wechselwirkungen zwischen Hecke und der Gras- und Krautflur wirken sich positiv auf den Artenreichtum von Flora und Fauna aus. (A8) Durchgrünung der Grundstücke [pfg 6 Eine ausreichende Durchgrünung des Gewerbegebietes hat zur Folge, dass sich mehrere Tier- und Pflanzenarten in diesem Gebiet ansiedeln können, da zwischen den einzelnen großräumigeren Biotopen Trittsteine vorhanden sind. Pro angefangene 1.000 m² Grundstücksfläche ist ein einheimischer, standortgerechter, hochwüchsiger, kronenbildender Baum anzupflanzen. Für 1 Baum je 1.000 m² können auch 10 Sträucher/1.000 m² angerechnet werden. (A9) Regenwasserbewirtschaftung mit Anlage von Mulden zur Verdunstung und verzögerter Ableitung von Oberflächenwasser Die seitherige Nutzung der Fläche wird durch die Ausweisung als Baufläche wesentlich verändert. Die Zunahme an versiegelten Flächen hat eine vermehrte Oberflächenwasserableitung und dadurch eine Überlastung des Kanalnetzes zur Folge. Dies würde bedeuten, dass immer öfter, im Regenfall, die jeweiligen Regenüberlaufbauwerke anspringen und die Wassermengen schubweise in den Vorfluter abgeben würden. Die Folge wären ökologische Nachteile im jeweiligen Vorfluter. Durch die gesonderte Fassung des Oberflächenwassers der befestigten Flächen (Dach- und Hofflächen) in Regenwasserrückhaltungsmulden wird der Regenwasserabfluss verzögert. Die verzögerte Ableitung des Oberflächenwassers entlastet die Kanalisation und den Vorfluter. Es wird empfohlen die Regenwasserrückhaltung mit einer Zisterne für Brauchwassernutzung und der Bewässerung der Grünflächen zu kombinieren. Es ist vorgesehen, dass die Rückhaltemulden sich nach Beendigung einer Regenperiode möglichst schnell, jedoch kontinuierlich, entleeren, damit der Rückhalteraum für den nächsten Regen wieder zur Verfügung steht. Durch die Verdunstung des Wassers wird die Luftfeuchtigkeit erhöht und die Hitzestrahlung der Gebäude vermindert. Zum Schutz des Bodens und des Grundwassers darf nur unbedenkliches Baumaterial (z.B. kein unbeschichtetes Metalldach) verwendet werden, damit keine Auswaschung und Anreicherung von Schadstoffen in Boden (Mulde) und Grundwasser erfolgen kann.

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Die Mulden werden mit einer artenreichen Gras- und Krautflur angesät. Die Regenwassermulden sind mit einer mindestens 30 cm dicken Mutterbodenschicht auszukleiden. Durch den zeitweiligen Wasserstau in den Mulden entwickelt sich daraus ein wechselfeuchter Standort. Die Benachbarung bestehender und z.T. anzupflanzender Hecken und Feldgehölze erhöht den Strukturreichtum der sich auch in der Zunahme der Artenvielfalt wiederspiegeln wird. So bilden manche der Mulden den Saumbereich für die Gehölze, die Hecken bilden den Rückzugsbereich für Insekten, Säugetiere und Amphibien. Durch diese ökologische Wechselwirkung erhöht sich der ökologische Wert insgesamt. Die Mulden bilden ein Netz von Strukturen, die das künftige Gewerbegebiet durchzieht und die unterschiedlichen Lebensräume (z.B. Weiher - Brenztal) miteinander verbindet. Neben der Biotopvernetzung werden durch die Mulden auch Lebensräume für Tiere und Pflanzen (z.B. Laubfrosch) geschaffen, die zuvor auf den Ackerflächen nicht vorhanden waren. Die Mulden sind u. a. mit den unter (A10) aufgeführten Arten anzusäen. Die Pflege der Gras- und Krautflur hat extensiv zu erfolgen. Die notwendige Mahd soll möglichst zeitlich gestaffelt nach dem abblühen der Bestände erfolgen. (A10) Anlegen einer Fläche mit Hochstaudenflur zur Ergänzung des Waldsaumes Dieser Kleinsaum stellt Lebensraum für Pflanzen, zahlreiche Insekten (z.B. viele Schmetterlingsraupen) sowie bodenbrütende Vögel dar. Die Fläche dient vielen bereits verdrängten Arten als Rückzugsgebiet. Umso strukturreicher die Fläche gestaltet ist, umso größer ist die Artenvielfalt und die Populationsdichte der einzelnen Arten. Abwechslungsreiche Bestände ausdauernder Hochstauden können sich nur optimal entwickeln, wenn sie wenig gestört werden. Das heißt, hier sollte eine Spritzung zur „Bestandspflege“ generell unterbleiben. Vielmehr muss die Entwicklung dieser Flächen durch extensive Pflege erfolgen, die durch möglichst zeitlich gestaffelte Mahd nach dem Abblühen der Bestände gekennzeichnet ist. Es sollten ebenfalls keine Mäher verwendet werden, die das Mähgut häckseln und in entsprechenden Tragekörben auffangen. Vielmehr sollte das Mähgut einfach geschnitten werden und noch etwas am Ort verbleiben, um Insekten, Kleinsäugern und Vögeln die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Anzusäen sind neben Wiesengräsern Arten verwendet werden, wie: Agrimonia eupatoria (Odermennig), Artemisia vulgaris (Beifuß), Digitalis grandiflora (Fingerhut), Euphorbia cyparissias (Zypressenwolfsmilch), Galium verum (Echtes Labkraut), Knautia arvensis (Wiesenknautie), Origanum vulgare (Dost), Potentilla anserina (Gänsefingerkraut), Silene vulgaris (Leimkraut), Cichorium intybus (Wegwarte), Echium vulgare (Natternkopf), Daucus carota (Wilde Möhre). (A11) Maßnahmen zur Entwicklung des Eichen-Hainbuchenwaldes [pfb3] Im Südwesten des Waldgebietes wurde in den alten Eichenbestand eine Lichtung gehauen und mit Fichte aufgeforstet. Die alten Eichen-Hainbuchenbestände sind mittlerweile so selten, dass im Zuge einer Entwicklungsmaßnahme der alte Zustand, der der potentiellen natürlichen Vegetation entspricht, wiederhergestellt werden sollte.

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(A12) Maßnahmen zur Entwicklung einer Baumwiese Westlich der Bundesstraße B 492 ist durch die Ansiedlung eines Logistikunternehmens eine ausgeprägte Ost- bzw. Nordexponierte Böschung entstanden. Auf diesen Flächen soll eine Baumwiese entwickelt werden. Die Flächen haben Anschluss an bestehende Gehölze und vorhandene kartierte Biotope. Das Grünland ist zweimal jährlich zu mähen, jeweils ab 15. Juni und ab 01. September. Die Fläche wird zusätzlich überstellt mit locker angeordneten heimischen Laubbäumen oder Obstbäumen (= pfg4).

B5.2 Fläche und Boden

B5.2.1 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen Boden (V) (V1) Anlage von Grünflächen auf den unbebauten Freiflächen der Grundstücke Mit der Anlage von Grünflächen auf den Freiflächen der Grundstücke werden die Bodenqualität, der Luft- und Wasserhaushalt des Bodens, sowie das Zusammenleben der Bodenlebewesen verbessert. (V2) Durch Abtragung, Sicherung des Oberbodens, sachgerechter Zwischenlagerung und anschließender Überdeckung der Grundstücksfläche mit dem Oberboden kann der Eingriff vermindert werden. Ein sachgerechter Umgang mit Boden entsprechend § 4 Abs. 2 Bodenschutzgesetz erfordert es, dass Ober- und Unterboden getrennt aus- und wieder eingebaut werden. Der Eingriff in die geologischen Strukturen kann durch vorherigen Abtrag und Sicherung der Humusschicht vermindert werden. Mit dieser Maßnahme wird der Boden nicht verdichtet und die enthaltenen Nährstoffe im Boden sind von der Pflanze noch aufnehmbar. Bei einer sachgerechten Zwischenlagerung, d.h. getrennt von Bauschutt und anderen Materialien, kann der nährstoffreiche Oberboden in seiner Struktur für das Anlegen von Grünflächen weiter verwendet werden. Diesbezüglich wird auf § 202 BauGB sowie der DIN 18915, Ziff. 6.3 und 6.6 zum Schutz des Oberbodens hingewiesen. (V3) Anfallender Ober- und Unterboden und sonstiger Aushub sollte auf dem Baugrundstück sachgerecht wiederverwertet werden. Um die Landschaft bzw. das Landschaftsbild nicht in erhöhtem Maße durch Baumaßnahmen zu ändern und zu beeinträchtigen, sollte das aufgehobene Bodenmaterial nach Möglichkeit wieder auf den gleichen Baugrundstücken untergebracht werden. Dadurch bleibt die vorhandene Bodenstruktur homogen und hat positive Auswirkungen auf den Wasser- und Nährstoffhaushalt. Fallen zu hohe Mengen Aushub an oder solcher, der sich nicht zum Massenausgleich eignet (z. B. felsiges Material), so ist eine Wiederverwertung auf anderen Flächen vor einer Deponierung zu prüfen. Die Verwertung auf landwirtschaftlichen Flächen in Wasserschutzgebieten bedarf der Zustimmung des Landratsamtes Heidenheim. (V4) Bodenversiegelung auf ein unvermeidbares Maß beschränken

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Entsprechend dem Bodenschutz gemäß § 1a BauGB soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen und die Bodenversiegelung auf das notwendige Maß begrenzt werden. Die Festsetzung zur wasserdurchlässigen Befestigung von PKW- Stellplätzen dient der Grundwasseranreicherung. Alle Bodenarbeiten sind im Hinblick auf die spätere Nutzung nur bei trockener Witterung auszuführen, um Bodenverdichtungen weitestgehend zu vermeiden. Wir empfehlen, den Boden nicht mit Radfahrzeugen, sondern mit Maschinen mit Raupenfahrwerken und möglichst geringer Flächenpressung sowie geringem Gesamtgewicht zu befahren.

B5.2.2 Ausgleichsmaßnahmen Boden (A) (A9) Regenwasserbewirtschaftung mit Anlage von Mulden zur Verdunstung und verzögerten Ableitung von Oberflächenwasser Die verzögerte Ableitung des Oberflächenwassers über Mulden entlastet den Vorfluter und gleicht teilweise den Verlust der versickerungsfähigen Fläche durch die Versiegelung aus. Zum Schutz des Bodens und des Grundwassers darf nur unbedenkliches Baumaterial (z. B. kein unbeschichtetes Metalldach) verwendet werden, damit keine Auswaschung und Anreicherung von Schadstoffen im Boden (Mulde) und Grundwasser erfolgt. Die Regenwassermulden sind mit einer mindestens 30 cm dicken Mutterbodenschicht auszukleiden, die dauerhaft extensiv zu begrünen ist (bewachsene Vegetationsschicht). Zur Abflussverzögerung des Regenwassers können die Dachflächen begrünt werden (A12) Maßnahmen zur Entwicklung einer Baumwiese Die Baumwiese auf den Flächen Westlich der Bundesstraße B 492 trägt zum Schutz des Bodens vor Erosion bei.

B5.3 Wasser und Grundwasser

B5.3.1 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen Wasser (V): (V1) Anlage von Grünflächen auf den unbebauten Freiflächen der Grundstücke Durch das Anlegen von Grünflächen wird der Wasserhaushalt positiv beeinflusst. Das Regenwasser kann in den Boden versickern und somit den natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden. Durch die zügige Durchführung der Erschließungs- und Baumaßnahmen wird die Gefahr von Stoffeinträgen ins Grundwasser minimiert. (V9) Bodenversiegelung auf ein unvermeidbares Maß beschränken. Verminderung der Bodenversiegelung durch wasserdurchlässige Beläge soweit die Verunreinigung des Grundwassers sicher ausgeschlossen werden kann Der Einsatz von wasserdurchlässigen Belägen fördert prinzipiell die Versickerung des Regenwassers in den Boden und hebt somit den Grundwasserspiegel. Vermehrte Sickermöglichkeiten beugen der Hochwassergefahr auf natürliche Weise vor. Deshalb sind PKW – Stellplätze auf den Grundstücken wasserdurchlässig herzustellen. Auf Grund des Untergrundes (Lehmschicht) wird eine Versickerung jedoch nur in geringem Maß stattfinden. Es wird empfohlen, das Regenwasser zu sammeln und als Brauchwasser oder zur Beregnung der Freianlagen zu nutzen. Gemäß dem § 1a BauGB soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen und die Bodenversiegelung auf das notwendige Maß begrenzt werden. Zur Vermeidung des Eintrages von wassergefährdenden Stoffen in die Kanalisation sollen Leichtstoffabscheider eingebaut werden. Begründung zur zum Bebauungsplan und den örtlichen Bauvorschriften "Industriepark A7 – 1. Änderung" Seite 42

B5.3.2 Ausgleichsmaßnahmen Wasser (A): (A3) Sammlung und Ableitung von Oberflächenwasser in die Lehmgrube zur Sicherung eines ausreichenden Wasserstandes Der Weiher ist oft durch einen geringen Wasserstand gekennzeichnet. Durch die Sammlung und Ableitung des Oberflächenwassers der Baugrundstücke des westlichen Teilgebietes ist der Wasserpegel relativ konstant haltbar und eine Verlandung des Teiches ist vorgebeugt. (A9) Regenwasserbewirtschaftung mit Anlage von Mulden zur Verdunstung und verzögerten Ableitung von Oberflächenwasser Die verzögerte Ableitung des Oberflächenwassers über Mulden entlastet den Vorfluter und gleicht teilweise den Verlust der versickerungsfähigen Fläche durch die Versiegelung aus. Zum Schutz des Bodens und des Grundwassers darf nur unbedenkliches Baumaterial (z. B. kein unbeschichtetes Metalldach) verwendet werden, damit keine Auswaschung und Anreicherung von Schadstoffen im Boden (Mulde) und Grundwasser erfolgt. Die Regenwassermulden sind mit einer mindestens 30 cm dicken Mutterbodenschicht auszukleiden, die dauerhaft extensiv zu begrünen ist (bewachsene Vegetationsschicht). Zur Abflussverzögerung des Regenwassers können die Dachflächen begrünt werden (A12) Maßnahmen zur Entwicklung einer Baumwiese Die Baumwiese auf den Flächen Westlich der Bundesstraße B 492 trägt zum Rückhalt von Niederschlägen bei und erhöht die Transpirationsrate.

B5.4 Klima und Luft (auch im Hinblick auf Klimawandel: Anpassung, Auswirkung, Anfälligkeit)

B5.4.1 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen Klima (V): (V1) Anlage von Grünflächen auf den unbebauten Freiflächen der Grundstücke Mit dem Anpflanzen von Stauden und Gehölzen auf den Grünflächen der Grundstücke wird die Staubbindung und Verbesserung der Luftfeuchtigkeit durch die Verdunstung ermöglicht.

B5.4.2 Ausgleichsmaßnahmen Klima (A) (A8, A12) Durchgrünung des Baugebiets mit Gehölzen Mit der Durchgrünung der Baugrundstücke wird die Staubbindung und Verbesserung der Luftfeuchtigkeit durch die Verdunstung ermöglicht. [pfg4, pfg6 (A6) Pflanzung einer Hecke als Wegbegleitgrün und als Biotopvernetzung entlang des Radweges [pfg3 Die Pflanzung der Hecke dient dem Windschutz. Störende Luftwirbel oder Windbeschleunigungen durch Düsenwirkungen auf dem Ackerstreifen und am Waldrand werden verringert. Die Windgeschwindigkeit wird durch Hecken bis zu 60 % vermindert. (Quelle: Barth, Naturschutz - Das Machbare, 1995).

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(A9) Regenwasserbewirtschaftung mit Anlage von Mulden zur Verdunstung und verzögerter Ableitung von Oberflächenwasser Durch die Grünflächen und Bepflanzung der Mulden sowie der Verdunstung wird das Aufheizen des Gewerbegebietes geringfügig ausgeglichen.

B5.5 Landschaft, Landschaftsbild und Erholung

B5.5.1 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen Landschaftsbild (V): (V1) Anlage von Grünflächen auf den unbebauten Freiflächen der Grundstücke Das Anpflanzen von Stauden und Gehölzen auf den Grünflächen der Grundstücke bereichert die Durchgrünung des Gewerbegebietes, senkt die monotone Ansicht der Einzelgebäude, schafft Vernetzungsfunktionen zu den einzelnen Biotopen und erhöht das Landschaftsbild mit seinen Einzelstrukturen. Durch die zügige Durchführung der Erschließungs- und Baumaßnahmen wird die Störung für den erholungssuchenden Radfahrer auf ein Minimum begrenzt. (V2) Erhaltung des Weihers und seiner Umgebung (pfb5) Der Weiher im Zusammenhang mit seiner Umgebung erhöht die Vielfalt des Landschaftsbildes an Einzelstrukturen, dient der Verbesserung des Lufthaushaltes und des Bodens, erhöht die Vielseitigkeit entlang des Radwanderweges und hat somit einen großen Erholungswert für die Bevölkerung. Deshalb muss der Weiher in seinem jetzigen Zustand erhalten und verbessert werden. Die Ergänzung der Obstbaumwiese, etwa die Hälfte der Fläche im westlichen Teilgebiet [pfb1 trägt ebenfalls zur Erhöhung des Erholungswerts und zur Verbesserung des Landschaftsbilds bei. (V3) Schutz der bestehenden Gehölzstreifen entlang von Verkehrsflächen (pfb2) Die entstandenen Gehölzstreifen im Zusammenhang mit den Rasenflächen dienen der Lärmminderung, dem Staubabfang, der Durchgrünung des Verkehrsraumes, der Verkehrsberuhigung sowie der Erhöhung der Luftqualität und des Landschaftsbildes. (V4) Schutz und Erhaltung des Waldes und des Waldsaumes im Norden (pfb3) Der Wald hat eine positive Wirkung auf das Klima, den Wasserhaushalt und das Landschaftsbild. Waldflächen dienen besonders den Erholungszwecken der Menschen, Schutz vor Witterungsunbilden und als Rohstofflieferant. (V5) Schutz des Gehölzstreifens entlang der vorhandenen Erschließungsstraße (pfb4) Der Gehölzstreifen dient als Luftfilter, Windschutz und straßenbegleitendes Grün. Die Hecke durchgrünt das vorhandene Gewerbegebiet und bietet Unterschlupf für Tiere. Im Zusammenhang mit dem nahen Biotop „Weiher“ ist die Gesamtfläche des Grünzuges größer und ist somit in die Ferne wirksamer und wertvoller für das Landschaftsbild.

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B5.5.2 Ausgleichsmaßnahmen Landschaftsbild (A): (A2) Pflanzung einer Hecke und Anlage einer Grünfläche am Südrand zur Eingrünung des Gewerbegebietes pfg2 Die Hecke entlang des Wirtschaftsweges am Südrand sowie die Anlage der Grünfläche am Südwestrand dienen der Eingrünung des Gewerbegebietes. Sie schafft einen optimalen Übergang der Bebauung zur Landschaft und erhöht den Erholungswert des Gebietes in der Landschaft. (A4) Pflanzung von Einzelbäumen zur Durchgrünung des Baugebietes pfg4 Die verkehrsbedingten Probleme (Luftverunreinigung, Lärmbelastung und Grünflächenarmut) lassen sich nur im Zusammenhang mit Maßnahmen der Verkehrsberuhigung und der Erhöhung des Grünflächenanteiles mildern. Das Anpflanzen der Bäume entlang der Straßen innerhalb des Gewerbegebietes, zusammen mit den Straßenentwässerungsmulden dient der Durchgrünung, der Lärmdämmung, der Immissionsminderung, der Klimaverbesserung, der Ausschaltung von Windgefahren und der Erhöhung des ästhetischen Ansehens. (A5) Pflanzung einer Hecke entlang der B19 als Straßenbegleitgrün pfg5 Die Heckenanpflanzungen (ca. 0,10 ha) entlang der B19 dienen als Verlängerung des vorhandenen Straßenbegleitgrüns dazu, die Blickbeziehung zur monotonen Bebauung zu verdecken und das Landschaftsbild in seinem Strukturreichtum zu erhöhen. (A6) Pflanzung einer Hecke als Wegbegleitgrün und als Biotopvernetzung entlang des Radweges Ausgleichsmaßnahme A6, pfg3 Die Hecke dient vor allem als Wegbegleitgrün, Sichtschutz, Biotopvernetzung, erhöht die Artenvielfalt, die Schönheit des Landschaftsbildes und deren Erholungsnutzung. Die Pflanzung der Hecke schafft einen allmählichen Übergang von der Baufläche zum starren massiven Hindernis, dem Wald. Diese Anpflanzung unterstützt die Abbremsung der Windgeschwindigkeit. Es entstehen dadurch keine störenden Luftwirbel oder Windbeschleunigungen durch Düsenwirkungen auf dem Ackerstreifen und am Waldrand. (A7) Ansaat eines artenreichen Gras- und Krautsaumes zur Ergänzung autobahnbegleitenden Gehölzstreifens Die Ansaaten dienen durch Erhöhung der Nutzungs- und Strukturvielfalt ebenso der Entwicklung des Landschaftsbildes. (A8) Durchgrünung der Grundstücke pfg6 Um eine ausreichende Durchgrünung des Gewerbegebietes zu ermöglichen, müssen auf den Freiflächen der einzelnen Grundstücke Gehölze und Stauden angepflanzt werden. Das Gebiet fügt sich gut in die Landschaft ein, wenn pro angefangene 1000 qm Grundstücksfläche ein Baum gepflanzt wird. (A9) Regenwasserbewirtschaftung mit Anlage von Mulden zur Verdunstung und Ableitung von Oberflächenwasser A9 Die Anlage der Regenwassermulden erhöht die Strukturvielfalt und dient zur Eingrünung und Gliederung der Bauflächen.

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Zur Abflussverzögerung des Regenwassers können die Dachflächen begrünt werden. Begrünte Dächer würden sich auch positiv auf das Landschaftsbild auswirken. (A10) Anlegen einer Fläche mit Hochstaudenflur zur Ergänzung des Waldsaumes A10 Die naturnahe artenreiche Anlage und Pflege dieser Fläche dient der Kleinklimaverbesserung, der Immissionsminderung, dem Artenreichtum, der Schönheit des Landschaftsbildes und steigert das Naturerlebnis. Die Fläche fördert als Saumbiotop in der Längsrichtung die Vernetzung und Verbindung von sonst getrennten Pflanzen- und Tierarten. Es entsteht ein abwechslungsreiches Landschaftsbild, das durch seine Vielfältigkeit zu einer deutlichen Aufwertung der Randbereiche des Plangebietes führt. Anzusäen sind neben Wiesengräsern folgende Arten: Agrimonia eupatoria (Odermennig), Artemisia vulgaris (Beifuß), Digitalis grandiflora (Fingerhut), Euphorbia cyparissias (Zypressenwolfsmilch), Galium verum (Echtes Labkraut), Knautia arvensis (Wiesenknautie), Origanum vulgare (Dost), Potentilla anserina (Gänsefingerkraut), Silene vulgaris (Leimkraut), Cichorium intybus (Wegwarte), Echium vulgare (Natternkopf), Daucus carota (Wilde Möhre).

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B6. ALLGEMEIN VERSTÄNDLICHE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFORDERLICHEN ANGABEN

Der Zweckverband „Industriepark A7“ plant die Änderung des Bebauungsplans „Industriepark A7“ auf den Gebieten der Städte Giengen und Herbrechtingen. Gegenstand der Planänderung ist die Anpassung der Planvorgaben an die tatsächlichen Gegebenheiten, da bereichsweise die Erschließungssysteme abweichend vom Bebauungsplan ausgeführt wurden. Damit war auch eine Anpassung der Baufenster an bereits erstellte Baulichkeiten erforderlich. Für den Umweltbelang Fläche und Boden ergibt sich aus der Änderung des Bebauungsplanes eher eine Verbesserung. Der Grad der Versiegelung durch die ausgewiesenen Bau- und Verkehrsflächen ist zurückgegangen. Auch das Schutzgut Wasser und Grundwasser ist aufgrund des Fehlens von Oberflächengewässern und des Beibehalts des Entwässerungssystems über offene Mulden nicht betroffen. Die Planung hat auf das Landschaftsbild ebenfalls nur geringe Auswirkungen. Das Gebiet liegt in einem landschaftlich durch die Autobahn A7, die Bundesstraße B19 und die Landesstraße L1079 erheblich vorbelasteten Bereich. Auch die auf der Grundlage des Vorgänger-Bebauungsplans entstandene Bebauung stellt eine Vorbelastung dar. Dennoch fügen sich die Gewerbeflächen in die landwirtschaftlich geprägte Umgebung ein. Die Änderung der Flächenverteilung hat auf das Landschaftsbild außerhalb des Geltungsbereichs kaum einen Einfluss. Der Verzicht auf die Höhenbeschränkung verstärkt die optische Beeinflussung der Landschaft; der Umfang der Beeinträchtigung ist jedoch nicht als erheblich zu beurteilen, da der Grundcharakter des Gebiets erhalten bleibt und die Höhe der Baukörper im Allgemeinen auch durch die Festsetzung der Baumassenzahl beschränkt wird. Auf den Lebensraum für Pflanzen und Tiere wird sich ebenfalls keine erhebliche Beeinträchtigung ergeben. Es werden keine hochwertigen Biotopstrukturen in Anspruch genommen. Insbesondere die vorhandenen Biotope und das Naturdenkmal „Wasserflächen bei der ehem. Ziegelei“ bleiben erhalten. Die zusammenhängenden Grünflächen wurden insgesamt vergrößert. Nach einer Bilanzierung des Zustands der Fläche vor und nach der Bebauungsplanänderung kann aus naturschutzfachlichen Gesichtspunkten auf eine externe Ausgleichsmaßnahme verzichtet werden.

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C. SPEZIELLE ARTENSCHUTZRECHTLICHE PRÜFUNG

C1. RECHTLICHE GRUNDLAGEN, ANSÄTZE DER SAP Zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten vor Beeinträchtigungen durch den Menschen sind auf gemeinschaftsrechtlicher und nationaler Ebene umfangreiche Vorschriften erlassen worden. Europarechtlich ist der Artenschutz in den Artikeln 12, 13 und 16 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen vom 21.05.1992 - FFH- Richtlinie - (ABl. EG Nr. L 206/7) sowie in den Artikeln 5 bis 7 und 9 der Richtlinie 79/409/EWG des Rates über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten vom 02.04.1979 - Vogelschutzrichtlinie - (ABl. EG Nr. L 103) verankert. „Das Tötungsverbot, das Störungsverbot sowie das Verbot der Beschädigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten geschützter Tierarten bzw. von Standorten geschützter Pflanzenarten sind dabei im Zusammenhang mit den typischen Wirkfaktoren von Eingriffsplanungen zu interpretieren. Dies umfasst u.a. Fragen zur Definition, Ermittlung und Abgrenzung von „lokalen Populationen“ und „Fortpflanzungs- bzw. Ruhestätten“ ebenso wie zur Prognose einer „signifikant erhöhten Mortalität“, einer „erheblichen Störung“ oder einer verbotsgegenständlichen „Beschädigung“ geschützter Stätten. Eine zentrale Regelung für die Umsetzung der artenschutzrechtlichen Anforderungen bei Eingriffen stellt zudem § 44 Abs. 5 BNatSchG dar, wonach für zulässige Eingriffe das prüfgegenständliche Artenspektrum auf die Arten des Anhangs IV der FFH - Richtlinie sowie auf die europäischen Vogelarten eingeschränkt wird. Zudem liegt danach ein Verstoß gegen das o.g. artenschutzrechtliche Beschädigungsverbot nicht vor, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten – ggf. unter Hinzuziehung vorgezogener Ausgleichsmaßnahmen – im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Auch zur rechtskonformen Anwendung dieser Regelung sind verschiedene funktionale, räumliche und zeitliche Anforderungen zu berücksichtigen, nicht zuletzt, um die geforderte hohe Prognosesicherheit in den Prüfungen gewährleisten zu können.“ 5

5 http://www.bfn.de/0306_eingriffe-artenschutz.html (26.01.2015)

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C2. ARTENSCHUTZRECHTLICHE BEURTEILUNG – STRENG GESCHÜTZTE ARTEN

C2.1 Datengrundlagen Als Datengrundlagen wurden herangezogen: - Erhebungsbögen zu folgenden Biotopen : Gehölze und Röhricht bei der Ziegelei sö Herbrechtingen (Biotop-Nr. 173271353851) Hecken im Gewann Wanne südöstlich Herbrechtingen (Biotop-Nr. 173271353850) Feldgehölze beiderseits der A7 westlich Giengen (Biotop-Nr. 173271352104) Hecken an der Autobahnbrücke westlich Giengen (Biotop-Nr. 173271352119) Hecken östlich Herbrechtingen I (Biotop-Nr. 173271353834) Hecke östlich Herbrechtingen II (Biotop-Nr. 173271353835) Wald in Birket O Herbrechtingen (Waldbiotop Nr. 273271350150) - Datenauswertebogen zum flächigen Naturdenkmal „Wasserflächen bei der ehem. Ziegelei“ (Schutzgebiets-Nr. 81350200001). - Grünordnungsplan zum rechtskräftigen Bebauungsplan Die Grundlage für die Bewertung und Einschätzung im Hinblick auf die womöglich betroffene und nicht betroffene Fauna beruht auf der Ableitung anhand der vorhandenen Biotopstrukturen sowie deren Nutzung durch potentiell vorkommende bzw. auszuschließende Arten.

C2.2 Beschreibung Auch in Bezug auf die artenschutzrechtliche Beurteilung wird die Änderung des Bebauungsplanes zugrunde gelegt. Mit der Änderung gehen jedoch keine grundsätzlichen Änderungen des Gebietscharakters einher. Vielmehr wird im Wesentlichen die Verteilung von Gewerbe- und Verkehrsflächen neu geordnet. Die bisher ausgewiesenen straßenbegleitenden Grünflächen werden mit den Änderungen mitgezogen. Die dargestellten flächigen Anpassungen wurden im Rahmen von Einzelbaugesuchen zum überwiegenden Teil bereits vollzogen. Die Prüfung, ob saP-relevante Arten betroffen sind, kann somit nur noch aus der Aktenlage beurteilt werden.

C2.3 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH – Richtlinie Im Untersuchungsraum wurde keine Pflanzenart des Anhang IV der FFH – Richtlinie nach Aktenlage nachgewiesen. Aufgrund der Nutzung ist ein Vorkommen unwahrscheinlich.

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C2.4 Tierarten nach Anhang IV der FFH – Richtlinie

C2.4.1 Fledermausarten Die vorliegenden Unterlagen liefern keine Informationen über Fledermausarten. Aufgrund der vorkommenden Strukturen ist jedoch davon auszugehen, dass Fledermäuse im Gebiet vorkommen. Vor allem die Obstwiese und die alten Gehölze bei der Ziegelei bieten einen potenziellen Lebensraum. Auch der Wald im Norden hat ein Potenzial für Fledermausquartiere. Durch die Änderungen des Bebauungsplanes sind jedoch keine potenziellen Quartiere betroffen. Besonders entlang der Hecken und Feldgehölze ist davon auszugehen, dass das Gebiet vor allem in der Abenddämmerung als Jagdhabitat genutzt wird. Im Bereich der vielbefahrenen Straßen besteht damit grundsätzlich ein Kollisionsrisiko mit Kraftfahrzeugen. Was die Änderungen durch den Bebauungsplan anbelangt, ergibt sich allerdings eine geringfügige Verbesserung der Situation, denn die Erschließungsstraßen wurden zugunsten der Gewerbeflächen zurückgenommen. Da innerhalb der Gewerbeflächen selbst die Bewegung von Kraftfahrzeugen aber im allgemeinen geringer ist, als auf den öffentlichen Straßen, kann aus der Planänderung kein Verbotstatbestand gem. § 44 BNatSchG abgeleitet werden. Ungeachtet dessen sollte jedenfalls darauf geachtet werden, dass potenzielle Sommer-Quartiere während der Vegetationszeit nicht entfernt werden. Dies betrifft sowohl den Abbruch einzelner Gebäude als auch das Fällen von (potenziellen) Habitatbäumen.

C2.4.2 Sonstige Säugetiere Auch für die Säugetiere gilt, dass die Betroffenheit fast aller Arten allein aufgrund des Verbreitungsgebiets oder der Tatsache, dass manche Arten in Deutschland als ausgestorben gelten oder wegen des nicht betroffenen Lebensraums auszuschließen ist.

C2.4.3 Kriechtiere Der Biotopkartierung ist im Bereich der Ziegelei ein Vorkommen von Blindschleiche und Ringelnatter zu entnehmen. Die Angaben wurden als Übernahme aus der „alten“ Kartierung von 1988 gekennzeichnet. Dennoch ist für beide Arten zumindest ein Potenzial nach wie vor vorhanden. Vor allem entlang der südexponierten Waldränder und Böschungen ist ein Vorkommen der Zauneidechse nicht vollkommen auszuschließen. Weitere Reptilienarten des Anhangs IV kommen im Gebiet nicht vor. Keine der oben genannten Strukturen ist aber von den Änderungen betroffen. Darüber hinaus nimmt die Gefahr überfahrener Individuen durch die Reduzierung der Verkehrswege eher ab, so dass sich auch für Reptilien tendenziell eine Verbesserung der Situation ergeben dürfte. Ein Verbotstatbestand lässt sich somit nicht ableiten.

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C2.4.4 Amphibien Von den Amphibienarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet lediglich die Gelbbauchunke, der Europäische Laubfrosch und der nördliche Kammmolch vor. Grundsätzlich denkbar ist ein Vorkommen der genannten Amphibien im Bereich der alten Ziegelei, wo auch der Laubfrosch nachgewiesen wurde (Nachweis 1988). Ein Lebensraum für die Gelbbauchunke (offene Pioniergewässer z.B. in Steinbrüchen und Kiesgruben) besteht hier jedoch schon länger nicht mehr. Der Kammmolch könnte dagegen vorkommen. Dennoch besteht durch die Planänderung keine Gefährdung, da der Bereich der Ziegelei nicht verändert wird.

C2.4.5 Libellen Bei der Ziegelei können durchaus Libellenarten angetroffen werden. Dass es sich dabei um artenschutzrechtlich relevante Arten handeln könnte, ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da im Gebiet für die relevanten Arten (Asiatische Keiljungfer, Östliche Moosjungfer, Zierliche Moosjungfer, Große Moosjungfer, Grüne Flussjungfer, Sibirische Winterlibelle) kein Vorkommen belegt ist. Darüber hinaus liegt eine Gefährdung des Lebensraums nicht vor.

C2.4.6 Schmetterlinge Die Biotopkartierung weist keine Schmetterlingsarten aus. Jedoch gilt auch hier, dass die Wald- und Heckensäume ein Potenzial für Schmetterlinge aufweisen. Von den Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet nur das Wald- Wiesenvögelchen und der Schwarzfleckige Ameisenbläuling vor. Auf der Ostalb tritt das Wald-Wiesenvögelchen in Laubmischwäldern auf, wo ihr Lichtungen und feuchte Waldwiesen als Eiablageplätze dienen. Die geschlechtsreifen Falter treffen sich auf verstreut stehenden Jungbäumen (vor allem Faulbaum) und Gebüschen. Ein Vorkommen des Wald-Wiesenvögelchens ist damit im Bereich des Waldes denkbar. Eine Betroffenheit ergibt sich jedoch nicht, da die Fläche nicht in Anspruch genommen oder beeinträchtigt wird. Der schwarzfleckige Wiesen-Ameisenbläuling ist als Larve zunächst an bestimmte Futterpflanzen und dann an eine bestimmte Wirtsameisenart gebunden. Als Futterpflanze wird neben Dost auch Thymian genutzt, der manchmal auch als Quendel bezeichnet wird. Er besiedelt sonnige, trockene, offene oder auch buschreiche Kalk- und Silikatmagerrasen wie z.B. Wacholderheiden, Schaf- und Viehweiden sowie deren Versaumungsstadien. Wichtig sind vegetationsfreie Störstellen, auf denen die Futterpflanzen der Raupen, nämlich der Gewöhnliche Dost (Origanum vulgare) sowie der Feld-Thymian (Thymus pulegioides), bevorzugt wachsen. Nester der Wirtsameise Myrmica sabuleti müssen in großer Zahl vorhanden sein. Eine Auswertung der Biotopkartierung hat ergeben, dass Eiablage- oder Fraßpflanzen Thymianarten nicht vorkommen. Der Dost (Origanum vulgare) ist für den Wald im Norden des Gebiets belegt und kommt auch sonst im Bereich der Säume vor. Damit ist ein Vorkommen im Gebiet zwar eher unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich auszuschließen. Dennoch ist auch hier eine Gefährdung wegen der Bestandserhaltung dieser Strukturen nicht gegeben.

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Im Ergebnis ergibt sich für die Schmetterlinge kein Anhaltspunkt für die Erfüllung von Verbotstatbeständen nach § 44 Abs. 1 BNatSchG.

C2.4.7 Fische, Schnecken und Muscheln Von den Fischen und Rundmäulern des Anhangs IV kommen in Baden-Württemberg lediglich zwei Arten vor. Beide Arten gelten als ausgestorben. Dies gilt sinngemäß für Schnecken und Muscheln. Hier sind ebenso nur zwei in Baden-Württemberg verzeichnete Arten verzeichnet, die jedoch im Gebiet nicht vorkommen, bzw. keinen Lebensraum vorfinden (Zierliche Tellerschnecke und Bachmuschel).

C2.4.8 Käfer Von den saP-relevanten Käfern ist für keinen ein Verbreitungsgebiet dokumentiert. Da die Gehölzbereiche und der Ziegeleisee als potenzielle Lebensräume von den Änderungen nicht betroffen sind, kann die Auslösung von Verbotstatbeständen mit hinreichender Sicherheit verneint werden.

C2.5 Bestand und Betroffenheit europäischer Vogelarten Es ist zu erwarten, dass im Gebiet europäische Vogelarten vorkommen und auch dort brüten. Hierzu besteht im Bereich der bestehenden Gehölze, insbesondere innerhalb der Waldfläche und um die Ziegelei ein erhebliches Potenzial. Daneben können Gebäude, Brücken und sonstige bauliche Strukturen als Brutplatz für siedlungsangepasste Fels- und Höhlenbrüter dienen. Jedoch ergibt sich durch die Bebauungsplanänderung keine Verschlechterung der Potenziale. Damit werden auch für die europäischen Vogelarten keine Verbotstatbestände ausgelöst. Darüber hinaus sollte im Rahmen von Einzelbaumaßnahmen beachtet werden, dass diejenigen Gehölze, die im Bereich der rechtskräftig ausgewiesenen Gewerbeflächen stehen, ausschließlich im Winterhalbjahr zu fällen sind. Ausweichlebensräume sind in der näheren Umgebung in ausreichender Zahl vorhanden.

C3. RESÜMEE

Aufgrund der vorgefunden Strukturen sowie der Tier- und Pflanzenarten ist durch die gebietserhaltende Bebauungsplanänderung nicht davon auszugehen, dass Verbotstatbestände gem. § 44 BNatSchG ausgelöst werden. Rodungsmaßnahmen im Zusammenhang mit Einzelbaumaßnahmen sollten allerdings außerhalb der Vegetationsperiode durchgeführt werden.

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