Irmtrud Wojak Fritz Bauer 1903-1968 Eine Biographie
Unverkäufliche Leseprobe Irmtrud Wojak Fritz Bauer 1903-1968 Eine Biographie 640 Seiten, Broschiert ISBN: 978-3-406-62392-9 © Verlag C.H.Beck oHG, München Geleitwort Wer die Jahre zwischen 1960 und 1968 bewusst erlebt hat, erinnert sich ohne Zweifel an Fritz Bauer, den «streitbaren» Frankfurter General- staatsanwalt, an den von ihm in Gang gebrachten Auschwitz-Prozess, an die Euthanasieprozesse, an die Auseinandersetzungen um die Bestra- fung von «furchtbaren Juristen». Auch seine Rolle bei der Ergreifung von Adolf Eichmann und der Suche nach Bormann und Mengele mag manchen im Gedächtnis geblieben sein. Als er 1968 verstorben war, gab es viele Gedächtnisartikel und Zeugnisse von Betroffenheit, aber unver- kennbar auch eine gewisse Erleichterung, weil er die verdrängte Erinne- rung der Deutschen an die Verbrechen des Nationalsozialismus auf- geweckt, sie zur Stellungnahme gefordert und auch strapaziert hatte. Er vereinte in seiner Person den deutsch-jüdischen Emigranten, idealisti- schen Sozialisten, engagierten Juristen, eindrucksvollen Redner, den einsamen Workaholic und Chef einer Behörde, die durch ihn zu Höchst- leistungen getrieben wurde. Fritz Bauer war, vergleichbar Robert Kemp- ner in Nürnberg, «der» Ankläger seiner Epoche. Eine Biographie gab es bisher nicht. Diese Biographie wird nun von der Historikerin Irmtrud Wojak vorge- legt. Da Fritz Bauer mit persönlichen Äußerungen sehr zurückhaltend war, musste sein Leben mit Hilfe von gedrucktem und ungedrucktem Material vor allem aus Deutschland, Dänemark, Schweden, Israel und Südamerika
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