MITTEILUNGEN Der HUMANISTISCHEN UNION E .V

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

MITTEILUNGEN Der HUMANISTISCHEN UNION E .V Nr. 189 II / 2005 A 3109 F MITTEILUNGEN der HUMANISTISCHEN UNION E .V. für Aufklärung und Bürgerrechte Datenschutz ––– ein bedrohtes Grundrecht Peter Schaar Der Datenschutz, also das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung, bindet – wie jedes Grundrecht – Gesetz- geber, Verwaltung und Rechtsprechung. Zum Grundrechts- schutz gehören die unabhängigen Datenschutzbeauftragten als Beratungs- und Kontrollorgane, die über ihre Tätigkeit den Parlamenten regelmäßig Bericht erstatten, um früh- zeitig auf Gefahren und Fehlentwicklungen hinzuweisen. Als Bundesbeauftragter für den Datenschutz habe ich nach § 26 Abs. 1 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes den Deut- schen Bundestag und die Öffentlichkeit über wesentliche Entwicklungen des Datenschutzes zu unterrichten. Diesen Auftrag habe ich in der Vergangenheit wahrgenommen und werde mich nicht davon abbringen lassen, dies auch in Zukunft zu tun. Mein Tätigkeitsbericht für die Jahre 2003 und 2004, den ich vor Kurzem dem Präsidenten des Deutschen Bundestages übergeben und im Anschluss der Öffentlichkeit vorgestellt habe, zeigt, dass das Grundrecht auf informationelle Selbst- bestimmung durch den rasanten technologischen Fortschritt und andere Entwicklungen – insbesondere bei der öffent- lichen Sicherheit – bedroht ist. lich besonders kritisch diskutiert worden; im Hinblick auf So wurden immer wieder – nicht erst nach den terroris- ihre praktische Bedeutung, also ihren Einsatz durch die tischen Anschlägen vom 11. September 2001 – zusätzliche Ermittlungsbehörden, bleiben sie aber weit hinter anderen Befugnisse für die Sicherheitsbehörden eingeführt. Die Liste gesetzlichen Befugnissen zurück, insbesondere hinter der der realisierten und geforderten Grundrechtseinschränkun- Überwachung der Telekommunikation. So ist nicht nur der gen ist lang, und ein Ende ist leider noch nicht abzusehen: Straftatenkatalog für die Telekommunikationsüberwachung Die – im letzten Jahr vom Bundesverfassungsgericht bean- immer wieder erweitert worden, auch die Anwendung dieser standeten – Regelungen zum „Großen Lauschangriff“, also Befugnisse hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen. zur akustischen Wohnraumüberwachung, sind zwar öffent- Weil es sich beim Datenschutz um ein Grundrecht handelt, Inhalte: müssen diejenigen, die ihn einschränken wollen, den Beweis Datenschutz – ein bedrohtes Grundrecht 1 antreten, dass der geforderte Eingriff erforderlich ist und Gedanken zur Situation der Bürgerrechte 4 dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entspricht. Die Mit der Reichsbahn in den Tod 6 bloße Behauptung, diese oder jene Maßnahme diene der Informationsfreiheit für Bayern 7 Bekämpfung des Terrorismus oder der allgemeinen Stellungnahme zum Großen Lauschangriff 7 Kriminalität, reicht bei weitem nicht aus. Und auch die Werteunterricht in Berlin 8 Befugnisse, die staatlichen Stellen bereits eingeräumt Wahlergebnisse der Delegiertenwahlen 10 wurden, müssen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls Delegiertenkonferenz in Mainz 11 zurückgenommen werden. Anträge zur Delegiertenkonferenz 12 Öffentlichkeitsarbeit der HU 14 Dies gilt auch für die nach den Anschlägen 2001 als „Sicher- Nachrufe 15 heitspakete“ befristet eingeführten Befugnisse. Sie müssen Service (Ortsverbände, Termine) 18 auf ihre Effizienz und Erforderlichkeit hin überprüft werden, Rezension: Recht ist, was den Waffen nützt 20 wie es bereits im damaligen Gesetzgebungsverfahren Impressum 20 vorgesehen war und seinerzeit als wichtige Voraussetzung für ihre Verabschiedung gesehen wurde. Ich halte es für Positionen dringend erforderlich, die bei der „Evaluation“ verwendeten 17. Februar 2005. Als Alternative zur generellen und Kriterien und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu massenweisen Datenspeicherung auf Vorrat könnte die machen, damit die politische Debatte auf Basis einer Strafverfolgungspraxis in den USA dienen, bei der auf gesicherten Faktenlage geführt werden kann. Dies ist Ersuchen der Strafverfolgungsbehörden zwar in begründeten deshalb besonders wichtig, weil über die Fortsetzung von Einzelfällen die elektronischen Daten von den Dienstean- Grundrechtseingriffen zu entscheiden ist, bei denen der ver- bietern weiter zu speichern sind, aber nur herausgegeben fassungsrechtliche Verhältnismäßigkeitsgrundsatz gewahrt werden müssen, wenn innerhalb von 90 Tagen ein ent- bleiben muss. Eingriffsbefugnisse, die nicht gebraucht sprechender richterlicher Beschluss vorgelegt wird. Ein werden oder die sich nicht bewährt haben, sind zurückzu- solcher Ansatz wäre wesentlich datenschutzfreundlicher und nehmen. Einen Automatismus darf es bei der anstehenden würde den geltend gemachten Belangen der inneren Verlängerung nicht geben. Eine generelle Entfristung der Sicherheit in gleicher Weise gerecht. Befugnisse, wie sie vom Bundesinnenminister gefordert Ein weiterer wichtiger Punkt sind biometrische Systeme und wurde, lehne ich ab. Verfahren, die in mehreren Bereichen kurz vor der Für nicht angemessen hielte ich es, wenn im Prinzip jedes Anwendung stehen, um die Identifikation von Personen zu Ergebnis als Argument für die Beibehaltung oder gar Aus- erleichtern. Sie ermöglichen es jedoch auch, den Einzelnen weitung der Grundrechtseingriffe verwendet würde. So heimlich zu überwachen. Noch in diesem Jahr sollen die überzeugt es nicht, wenn eine geringe oder völlig fehlende ersten Pässe mit biometrischen Merkmalen ausgegeben Nutzung der neuen Befugnisse als Beweis für einen werden. Die Biometrie hält aber häufig nicht, was man sich „verantwortungsvollen Umgang“ damit gewertet und daraus von ihr verspricht. Vor allem ist sie kein Allheilmittel zur zusätzliche Forderungen abgeleitet würden, zugleich aber – Gefahrenabwehr oder Kriminalitätsbekämpfung. Wissen- wie bei der Telekommunikationsüberwachung – eine starke schaftliche Untersuchungen und Anwendungstests zeigen Nutzung als Beleg dafür angeführt wird, dass neue vielmehr, dass sie oft nicht so zuverlässig funktioniert, wie Eingriffsbefugnisse erforderlich seien. es für ihren flächendeckenden Einsatz erforderlich wäre. Im Hinblick auf die geplante Einführung der Biometrie-Pässe „Für nicht angemessen hielte ich es, hat das Bundesinnenministerium kürzlich erklärt, Tests wenn im Prinzip jedes Ergebnis als hätten die Zuverlässigkeit der Verfahren belegt. Was spricht Argument für die Beibehaltung oder dann dagegen, diese Untersuchungen zu veröffentlichen? gar Ausweitung der Grundrechts- Schließlich hat die Öffentlichkeit ein Recht darauf, zu eingriffe verwendet würde.“ erfahren, welche Konsequenzen die Ausstattung der Personalpapiere der EU-Bürgerinnen und -Bürger mit Das Bundesverfassungsgericht hat die Bedeutung des digitalem Gesichtsbild und Fingerabdruck auf einem Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung in kontaktlos auslesbaren Funkchip haben wird. Ich halte eine mehreren Entscheidungen eindrucksvoll unterstrichen. So offene und breit geführte Diskussion über biometrische betont das Verfassungsgericht in seiner Entscheidung zum Verfahren für unverzichtbar. Für die Einführung biome- Großen Lauschangriff vom 3. März 2004, dass ein unan- trischer Merkmale in Reisepässen erscheint mir deswegen tastbarer Kernbereich privater Lebensgestaltung vor jeg- ein Moratorium angebracht, zumal die entsprechenden licher Überwachung geschützt bleiben muss. Diese Vorgaben der EU-Verordnung erst Mitte 2006 und nicht Entscheidung hat Konsequenzen weit über die akustische etwa in diesem Jahr umgesetzt werden müssen. Wohnraumüberwachung hinaus, insbesondere für die Auch bei anderen elektronischen Verfahren, die derzeit dis- Telefonüberwachung. Denn das Gericht hat am gleichen Tag kutiert werden oder unmittelbar vor der Einführung stehen, in einer weiteren Entscheidung festgestellt, dass die aufge- muss der Grundsatz gelten, Sorgfalt geht vor Schnelligkeit. stellten Grundsätze auch bei der Befugnis zur präventiven Dies gilt sowohl für die Gesundheitskarte als auch für die Telekommunikationsüberwachung durch das Zollkriminalamt JobCard, zwei anspruchsvolle elektronische Verfahren, die zu beachten sind. Ich erwarte deshalb von der Bundes- auch für den Datenschutz eine große Herausforderung regierung, dass sie noch in dieser Legislaturperiode einen darstellen. Die damit verbundenen Probleme sind sicherlich Gesetzentwurf zur Begrenzung und Neuregelung der Tele- lösbar, aber Entwicklung und Einführung müssen gründlich kommunikationsüberwachung vorlegt. und sorgfältig vorbereitet werden, nicht zuletzt damit diese Kritisch sehe ich die auf europäischer Ebene diskutierte Karten auf die zwingend erforderliche Akzeptanz bei den Initiative zur Einführung einer Verpflichtung zur Speiche- Betroffenen stoßen. Im Mittelpunkt stehen dabei das rung von Telekommunikationsdaten. Diese Daten (Wer hat Selbstbestimmungsrecht der Patientinnen und Patienten und wann mit wem telefoniert? Wo hat er/sie sich dabei aufge- die Vertraulichkeit der medizinischen Daten. halten? Unter welcher IP-Adresse wurde im Internet gesurft Leider hat die Entwicklung technologischer Instrumente, mit und welche Seiten wurden dabei angesehen?) sollen in denen sich der Einzelne gegen die Erfassung seiner Daten Zukunft generell zwölf bis 36 Monate aufbewahrt werden. schützen kann, nicht mit der allgemeinen technologischen Dies wäre datenschutzrechtlich bedenklich, wie der Entwicklung Schritt gehalten. Umso wichtiger ist es, bei Deutsche Bundestag mehrfach mit großer Mehrheit fest- neuen Systemen den Datenschutz bereits in der Entwick- gestellt hat, zuletzt in seinem einstimmigen Beschluss vom lungs- und Konzeptionsphase zu berücksichtigen, wie dies HU-MITTEILUNGEN
Recommended publications
  • The Renaissance of Natural Law and the Beginnings of Penal Reform in West Germany
    Chapter 11 CRIMINAL LAW AFTER NATIONAL SOCIALISM The Renaissance of Natural Law and the Beginnings of Penal Reform in West Germany Petra Gödecke S The effort to achieve a comprehensive revision of the penal code had occupied German professors and practitioners of criminal law since the Kaiserreich.1 But the penal reform movement and the official reform commissions, which contin- ued all the way up to the Nazi regime’s penal reform commission under Justice Minister Franz Gürtner, remained unsuccessful. This chapter investigates when penal reform reappeared on the agenda of German criminal law professors after 1945 and what shape this new penal reform discourse took. The early postwar phase of the reform discourse had little influence on the comprehensive penal reform that was eventually passed in 1969 or on the revisions of laws on sexual offenses that took place from 1969 to 1973. But this early phase is of consider- able interest because it reveals the complex mix of continuity and change in a particular discipline at a moment of political rupture and because it reconstructs how a new reform discourse emerged under the influence of the experiences of the Nazi period and the social and cultural upheavals of the postwar era. This chapter begins with a brief overview of the penal code and of the situa- tion of academic criminal law at the universities around 1945. The next two sec- tions examine the debates on natural law and the question of why there were no efforts to completely revise the criminal code immediately after 1945. This issue leads into the following two sections, which explore the work situation, publica- tion venues, and professional meetings of legal academics in the field of criminal law after 1945.
    [Show full text]
  • Erklärung Prof. Dr. Hab. Witold Kulesza, Langjähriger Leiter Der Abteilung Materielles Strafrecht in Der Fakultät Für Recht Und Verwaltung Der Universität Lodz
    Universität Lodz 12. Oktober 2017 Erklärung Prof. Dr. hab. Witold Kulesza, langjähriger Leiter der Abteilung materielles Strafrecht in der Fakultät für Recht und Verwaltung der Universität Lodz: Die drei Vorlesungen von Honorarprof. Dr. h.c. Dieter Schenk an der juristischen Fakultät der Universität Lodz über Leben und Wirken des Generalstaatsanwaltes Dr. Fritz Bauer verfolgten zwei didaktische Ziele: Welche persönlichen Eigenschaften soll ein Jurist haben, um eine unabhängige Rolle in einem Rechtsstaat zu entwickeln und zu spielen und wo beginnt Staatsunrecht, auf das ein Jurist durch Formen des Widerstandes und des zivilen Ungehorsams reagieren muss. Diese Materie zählt im übrigen zu den Prüfungsanforderungen für Jura-Studenten des 4. Semesters, die auch mit großer Aufmerksam die szenische Lesung eines fiktiven Interviews „Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen“ verfolgten und ihre Überzeugung zum Ausdruck brachten, dass ein solches Format eine hohe Authentizität vermittelt, sofern – wie im vorliegenden Fall – der Inhalt überwiegend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Dieter Schenk Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen Das Interview Herr Generalstaatsanwalt, ich danke Ihnen, dass Sie sich zu diesem Interview bereit erklären, eine Tour d’Horizon wenige Wochen vor Ihrem 65. Geburtstag. Lassen Sie mich eingangs die Frage stellen: Wie charakterisieren Sie Hitler? Bauer Hitler lag am deutschen Sieg wesentlich weniger als seinen Gefolgsleuten. Der Mord war ihm wichtiger, auf ihn war er fixiert. Wenn es um das Programm der „Ausmerzung“ ging, hatten für ihn wirtschaftliche oder militärische Erwägungen weniger Gewicht. Mitten im Krieg und bei offensichtlichem Mangel an Transportkapazitäten ließ er Millionen von Menschen in die Lager verschleppen und kostspielige Vernichtungsfabriken bauen und bedienen. Seine Besessenheit manifestierte sich in Gräueln der SS-Einsatzgruppen.
    [Show full text]
  • Neue Kriminalpolitik Bietet Von Michael Walter
    15. Jahrgang NEUE M 13276 F • ISSN 0934-9200 NK KRIMINALPOLITIK Forum für Praxis, Politik und Wissenschaft 4‘03 Standpunkt: Heinz Steinert über Gewalt im Jugendstrafvollzug Ausserdem: Michael Walter über Prävention im Zeichen der Sicherheit Rolf Gössner zu den Schwierigkeiten der Aufarbeitung von Polizeigewalt Joachim Walter über das Just-Community-Projekt in der JVA Adelsheim ÜberbelegungÜberbelegung imim StrafvollzugStrafvollzug INHALT Rückblick und Ausblick Titel: Überbelegung im Strafvollzug In meinem ersten Jahr als »Chefredak- Der Strafvollzug in Deutschland ist hoffnungslos überbelegt. Das bedeutet, es fehlt nicht nur an Zellen, teur« der Neuen Kriminalpolitik ha- sondern auch an Arbeit, Betreuung und anderen Angeboten, die eine Resozialisierung befördern soll- ben wir, die Herausgeber, mit großer ten. Gleichzeitig stehen Haftplätze im offenen Vollzug leer, werden die Möglichkeiten ambulanter Maß- Euphorie »10 Thesen für eine Krimi- nahmen nicht ausgeschöpft. Unsere Autoren beleuchten die Ursachen der Überbelegung und zeigen nalpolitik mit Augenmaß« formuliert, leicht realisierbare Lösungen auf. in der Hoffnung, die öffentliche Debatte wieder stärker in Richtung MAGAZIN problembezogener und humaner Alternativen zum Strafen zu bewegen. Abschiebung: Nicht zuletzt ging es auch darum zu Der Fall des »Kalifen von Köln« zeigen, dass wir nach der Ära Helmut von Martin Hagenmaier . 122 Ortner, der die Zeitschrift mit gegrün- Alternative Strafen: det und die Redaktion neun Jahre lang Reform des Sanktionenrechts – neuer Anlauf geleitet hatte, mit ebensoviel Mut und von Frieder Dünkel . 123 Engagement weitermachen wollten. Nach sechs Jahren ist es nun auch für Jugendkriminalität: mich Zeit, das Staffelholz weiterzurei- Kriminalpolitische Impressionen chen. Die »10 Thesen« haben nichts von Bernd-Rüdeger Sonnen . 125 an Aktualität eingebüßt, die herr- schende Kriminalpolitik ist eher noch Standpunkt: weiter ins Fahrwasser populistischer Universität des Verbrechens Sicherheitsparolen abgeglitten.
    [Show full text]
  • Horst Mahler Biographische Studie Zu Antisemitismus, Antiamerikanismus Und Versuche Deutscher Schuldabwehr
    Horst Mahler Biographische Studie zu Antisemitismus, Antiamerikanismus und Versuche deutscher Schuldabwehr Michael Fischer Publisher: KIT Scientific Publishing Year of publication: 2015 Published on OpenEdition Books: 13 septembre 2019 Serie: KIT Scientific Publishing Electronic ISBN: 9791036538278 http://books.openedition.org Printed version ISBN: 9783731503880 Number of pages: VIII-529 Electronic reference FISCHER, Michael. Horst Mahler: Biographische Studie zu Antisemitismus, Antiamerikanismus und Versuche deutscher Schuldabwehr. Neuauflage [Online]. Karlsruhe: KIT Scientific Publishing, 2015 (Erstellungsdatum: 12 janvier 2021). Online verfügbar: <http://books.openedition.org/ksp/4803>. ISBN: 9791036538278. This text was automatically generated on 12 janvier 2021. It is the result of an OCR (optical character recognition) scanning. © KIT Scientific Publishing, 2015 Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland - CC BY-SA 3.0 DE 1 Horst Mahler war zweifelsohne einer der wichtigsten Protagonisten der Protestbewegung der 1960er Jahre: Er war Mitglied der SPD und des SDS, Co-Iniüator des Republikanhehen Clubs, „APO-Anwalt" und Mitbegründer der RAF, später Mitglied der KPD/AO. Nach einem längeren Cefa ngnisaufent halt und politisch ruhigen Zeiten in den 1980er Jahren trat er in den späten 1990er und 2000er Jahren als Neo-Nationalsozialist und Holocaustleugner auf. Mahlers „Entpuppung" (Wolfgang Kraushaar) beschäftigt die bundesdeutsche Öffentlichkeit bis heute. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob in Mahlers Biographie - neben allen Diskontinuitäten - auch kontinuierliche Elemente auszumachen sind und kontextualisiert Mahlers ideologische Entwicklung mit dem Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen nach 1945. MICHAEL FISCHER Geboren am 22. Juni 1982 in Dachau bei München, studierte von 2004 bis 2009 Neuere und Neueste Geschichte / Multimedia am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und ist heute beruflich im Bibliothekswesen tätig.
    [Show full text]
  • Gefängnisarchitektur Und Strafvollzugsgesetz
    Gefängnisarchitektur und Strafvollzugsgesetz - Anspruch und Wirklichkeit - am Beispiel des hessischen Vollzugs unter Einbeziehung innovativer Ideen aus England und Frankreich Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Würde eines Dr. iuris der Juristischen Fakultät der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg vorgelegt von Katja Fennel aus Hünfeld 2006 Erstgutachter: Prof. Dr. Klaus Laubenthal Tag der mündlichen Prüfung: 30. Oktober 2006 Meinen Eltern Es heißt, dass man eine Nation erst dann wirklich kennt, wenn man in ihren Gefängnissen gewesen ist. Eine Nation sollte nicht danach beurteilt werden, wie sie ihre höchsten Bürger behandelt, sondern ihre niedrigsten. (Nelson Mandela) I Inhaltsverzeichnis Einführung........................................................................................................................ 1 I. Problemdarstellung ................................................................................................... 1 II. Gegenstand und Ziel der Arbeit............................................................................... 3 III. Eingrenzung des Themas........................................................................................ 6 IV. Erforderlichkeit von Justizvollzugsanstalten.......................................................... 6 V. Gang der Untersuchung ........................................................................................... 7 Erstes Kapitel..................................................................................................................11
    [Show full text]
  • Selbstorganisiertes Alter – Lernen in „Reflexiven Milieus“
    Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung Sylvia Kade Selbstorganisiertes Alter – Lernen in „reflexiven Milieus“ unter Mitarbeit von Andrea Mader THEORIE UND PRAXIS DER ERWACHSENENBILDUNG Herausgeber Prof. Dr. Sigrid Nolda, Universität Dortmund Prof. Dr. Ekkehard Nuissl von Rein, Universität Marburg Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Universität München Herausgebende Institution Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) ist eine Einrichtung der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL), der gemein- samen Forschungsförderung von Bund und Ländern. Als wissenschaftliches Serviceinstitut vermittelt es zwischen Forschung und Praxis der Erwachse- nenbildung. Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Kade, Sylvia: Selbstorganisiertes Alter : Lernen in „reflexiven Milieus“ / Sylvia Kade. Hrsg.: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. - Bielefeld : Bertelsmann, 2001 (Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung) ISBN 3-7639-1816-7 Verlag: W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Postfach 10 06 33 33506 Bielefeld Telefon: (0521) 9 11 01-11 Telefax: (0521) 9 11 01-19 Bestell-Nr.: 14/1071 © 2001 W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Bielefeld Satz+Grafiken: Grafisches Büro Horst Engels, Bad Vilbel Herstellung: W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld ISBN 3-7639-18016-7 Inhalt Vorbemerkungen.......................................................................... 5 Einleitung ...................................................................................... 8 I. Altern in der „erweiterten Moderne“ ............................................
    [Show full text]
  • Juli 2005 Mmiitttteeiilluu Nnggssbbllaatttt
    71 Juli 2005 MMiitttteeiilluu nnggssbbllaatttt e in Deutschland g nisseelsor g Berichte aus Österreich Norwegen Berichte aus Rumänien Österreich Rückblick Jahrestagung 2005 Norwegen Kirchentag Hannover Rumänien Konzeptionen Jahrestagung 2005 elische Konferenz für Gefän IPCA Europe g Konzeptionen Evan IPCA Europe Editorial Inhalt Konferenz__________________________________ 3 Liebe Leserin, lieber Leser ! Aus Vorstand und Beirat __________________ 3 Jahrestagung/Berichte _______________________ 4 n dieser Ausgabe haben wir eine bunte „Furcht ist nicht in der Liebe“ ______________ 4 Mischung von Themen und Stilen zu- Diener zweier Herren _____________________ 5 I sammengetragen. Ein großer Block be- Grußwort _______________________________ 6 schäftigt sich mit der Jahrestagung in Bad Wir sind dankbar, dass wir sie haben.________ 7 Honnef, Grußworten, Berichten und Reaktio- “Lebenswelten“ __________________________ 8 In 17 Versen durch Moses Welten __________ 11 nen. Lebenswelt eines Totschlägers _____________ 11 Besonders angerührt hat Ulrich Haag und Bild der Macht __________________________ 13 mich der Bericht aus Rumänien. Mir wurde RAPPORT FROM THE CONFERENCE IN BAD HONNEF ______________________________ 14 klarer, woher bestimmte Grundzüge in der Arbeitsgemeinschaften ______________________ 16 diakonischen Ausrichtung (um das mal so zu AG Angehörigenarbeit beschlossen _________ 16 sagen) der Gefängnisseelsorge kommen. Wo Wenn sie zuschlagen...____________________ 18 die nackte Not das Dasein bestimmt, wie in Von Personen______________________________ 19 der geschilderten Gefängnissituation in Ru- Trauerfeier für Helga Einsele______________ 19 International ______________________________ 21 mänien, werden die Aufgaben klarer, wenn IPCA-Europe ___________________________ 21 auch nicht leichter. Da zeigt sich Seelsorge als Aus den Regionen __________________________ 23 Sorge um Grundbedürfnisse, um das Nötigste Abschiedspredigt ________________________ 23 zum Menschsein, um das Vergessenwerden, Auf dem Weg zu meiner Arbeit...___________ 26 das Ausgeschlossensein….
    [Show full text]
  • Irmtrud Wojak Fritz Bauer 1903-1968 Eine Biographie
    Unverkäufliche Leseprobe Irmtrud Wojak Fritz Bauer 1903-1968 Eine Biographie 640 Seiten, Broschiert ISBN: 978-3-406-62392-9 © Verlag C.H.Beck oHG, München Geleitwort Wer die Jahre zwischen 1960 und 1968 bewusst erlebt hat, erinnert sich ohne Zweifel an Fritz Bauer, den «streitbaren» Frankfurter General- staatsanwalt, an den von ihm in Gang gebrachten Auschwitz-Prozess, an die Euthanasieprozesse, an die Auseinandersetzungen um die Bestra- fung von «furchtbaren Juristen». Auch seine Rolle bei der Ergreifung von Adolf Eichmann und der Suche nach Bormann und Mengele mag manchen im Gedächtnis geblieben sein. Als er 1968 verstorben war, gab es viele Gedächtnisartikel und Zeugnisse von Betroffenheit, aber unver- kennbar auch eine gewisse Erleichterung, weil er die verdrängte Erinne- rung der Deutschen an die Verbrechen des Nationalsozialismus auf- geweckt, sie zur Stellungnahme gefordert und auch strapaziert hatte. Er vereinte in seiner Person den deutsch-jüdischen Emigranten, idealisti- schen Sozialisten, engagierten Juristen, eindrucksvollen Redner, den einsamen Workaholic und Chef einer Behörde, die durch ihn zu Höchst- leistungen getrieben wurde. Fritz Bauer war, vergleichbar Robert Kemp- ner in Nürnberg, «der» Ankläger seiner Epoche. Eine Biographie gab es bisher nicht. Diese Biographie wird nun von der Historikerin Irmtrud Wojak vorge- legt. Da Fritz Bauer mit persönlichen Äußerungen sehr zurückhaltend war, musste sein Leben mit Hilfe von gedrucktem und ungedrucktem Material vor allem aus Deutschland, Dänemark, Schweden, Israel und Südamerika
    [Show full text]
  • Juristinnen Fakten Interviews
    Margarete Fabricius-Brand,Sabine Berghahn, Kristine Sudhölter Berichte Juristinnen Fakten Interviews ELEFANTEN PRESS Margarete Fahricius-Brand Sahine Berghahn Kristine Sudhöher Juristinnen Berichte, Fakten, Interviews EP 88 ELEFANTEN PRESS © ELEFANTEN PRESSVE RLAG GMBH 1982 und Margarete Fabricius-Brand, Sabine Berghahn und Kristine Sudhölter für die Publikation; für die Beiträge und Abbildungen bei den Urheberrechtsinhaberinnen. Alle Nachdrucke, sowie die Verwendung in Funk und Fernsehen und sonstigeVerwertung sind honorarpflichtig. Alle Rechte vorbehalten. Satz: satz-studio irma grininger, berlin Layout: Jürgen Holtfreter Lithografie: Rink & Silbermann Druck: Plambeck & Co, Neuss ISBN 3-88520-088-0 EP 88 2. Auflage, Berlin (West) 1986 Printed in the Federal Republic of Germany ELEFANTEN PRESSVERLAG Postfach 3030 80, 1000 Berlin 30 ELEFANTEN PRESS GALERIE Zossener Str. 32, 1000 Berlin 61 Berichtigung: Auf S. 125 in der 5. Zeile muß es heißen: ..... daß sie innerlich nicht sympathisierten." CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Juristinnen: Berichte, Fakten, Interviews I Margarete Fabricius-Brand ... - Berlin-West: Elefanten-Press­ Verlag, 1982. (EP 88) ISBN 3-88520-088-0 NE: Fabricius-Brand, Margarete [Hrsg.]; GT Inhalt 5 Einleitung 8 Margarete Fabricius-Brand Wie das Buch entstand und wie es weitergehen kann 15 Juristinnen in der Ausbildung 17 Ellen Best, Desiree Kamm (Universität Erlangen) 18 Helga Wonnemann (Universität Münster, Referendario in Kassel) 20 Regina Kohn, Kathrin Sprick (Einphasenausbildung Hannover) Bitterbonbon
    [Show full text]
  • The Prosecutor Who Found Eichmann and Put Auschwitz on Trial
    IRMTRUD WOJAK FRITZ BAUER 1903–1968 The prosecutor who found Eichmann and put Auschwitz on trial IRMTRUD WOJAK FRITZ BAUER 1903–1968 The prosecutor who found Eichmann and put Auschwitz on trial Translated by Adam Blauhut and Karen Margolis Translated and printed with the support of BUXUS STIFTUNG gGmbH (Munich) and the Hauslage-Foundation (Frankfurt am Main) BUXUS EDITION München 2018 © Irmtrud Wojak Translation: Adam Blauhut, Berlin, and Karen Margolis, Berlin Editor: Stephen Locke, Berlin Layout: Thomas Auer, Innsbruck Cover: © dpa-picture archive, photo: Goettert All rights reserved. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system, or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording or otherwise, without the prior permission of the copyright owner. Printed and bound in Germany ISBN 978-3-9817614-1-2 www.buxus-stiftung.de Contents Introduction ................................................................................................................................................................................................. 7 “Tübingen, the old Kronenstrasse, the Silence of the Streets” Earliest memories .................................................................................................................................................................................31 “We shall build the cities of the future” Stuttgart at the beginning of the twentieth century ...................................................................................44
    [Show full text]
  • Unireport 01-18 Goethe-Universität Frankfurt
    22 UniReport | Nr. 1 | 1. Februar 2018 Menschen Förderung Goethe- Universität, besuchte Vorlesun- Vergleichende Volkswirtschaftslehre, bei Jahre gefunden; zu ihrem Freundeskreis Basel und an der Universität München. gen unter anderem bei Walter Hallstein Oldenbourg in München in zweiter Auf- gehörten unter anderen Theodor Adorno, 1957 legte er sein medizinisches Staats- Thomas Ede Zimmermann erhält und Fritz Neumark. Die Nähe zur Goethe- lage 1997 erschienen. Hieraus entwi- Fritz Bauer, Helga Einsele und Ernst examen ab und wurde 1958 zum Dr. med. für Projekt DFG-Förderung Universität suchte Hauck auch als ange- ckelten sich auch die Arnoldshain Semi- Schütte. Auch die mit einer eigenen ver- und 1962 zum Dr. rer. nat. promoviert. Ab Mit Beginn des Jahres 2018 geht an der sehener Frankfurter Bankier weiter, dann nare, die ab 1995 eine internationale fassungsgeschichtlichen Einführung ver- 1960 war er wissenschaftlicher Assis- Goethe-Universität ein weiteres DFG-ge- in der Rolle des Ratgebers und Mäzens. vergleichende Zusammenarbeit zwischen sehene Ausgabe (1982) des 1843 zuerst tent am Institut für Physiologische Che- fördertes Koselleck-Projekt an den Start. Michael Hauck förderte 1967 gemeinsam der Nationalen Universität Cordoba in erschienenen Romans „Dies Buch gehört mie der Universität Würzburg. Ein Gast- Das Vorhaben unter der Leitung des Lin- mit Frankfurter Banken und anderen Inter- Argentinien, der Universität São Paulo dem König“ von Bettine von Arnim zeigt, aufenthalt führte ihn an die Universität guisten Prof. Thomas Ede Zimmermann essierten die Gründung des Instituts für in Brasilien und der Goethe-Universität neben ihrer Liebe zur Literatur, in welcher Cambridge. 1965 habilitierte er sich, seit befasst sich mit dem „Propositionalismus Kapitalmarktforschung, das heute als schufen.
    [Show full text]
  • Sabine Bergstermann Stammheim Quellen Und Darstellungen Zur Zeitgeschichte
    Sabine Bergstermann Stammheim Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Herausgegeben vom Institut für Zeitgeschichte Band 112 Sabine Bergstermann Stammheim Eine moderne Haftanstalt als Ort der Auseinandersetzung zwischen Staat und RAF ISBN 978-3-11-040482-1 E-ISBN (PDF) 978-3-11-040499-9 E-ISBN (EPUB) 978-3-11-040510-1 ISSN 0481-3545 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- biblio grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2016 Walter de Gruyter GmbH Berlin/Boston Titelbild: Aus Stammheim – eine Gebäudemonographie von Andreas Magdanz, www.andreasmagdanz.de Einbandgestaltung: hauser lacour Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Inhalt Vorwort ......................................................... VII I. „Tödlicher Ort in bleierner Zeit“ – Ein Gefängnis als Symbol? ...... 1 1. Fragestellung und Forschungsinteresse ....................... 4 2. „Ortsbegehung“: Methodische Annäherung an drei Dimensionen des Ortes Stammheim ..................................... 8 3. Widerstreit der Anschauungen: Eine Begriffsklärung ............ 13 4. Die RAF im Blickpunkt der Forschung ....................... 19 5. Quellen ................................................
    [Show full text]