Juristinnen Fakten Interviews
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Load more
Recommended publications
-
Dorothee Klinksiek Frauen MACHT Politik
Dorothee Klinksiek Frauen MACHT Politik 150 Jahre SPD – 150 Jahre starke Frauen Wer die Geschichte der SPD nur mit den Wirken von Männern beschreibt ohne einen Blick auf die starken Frauen der Sozialdemokratie zur werfen, der vergisst die Hälfte der Geschichte. Und somit auch die Hälfte der Sozialdemokratie. Viele Frauen haben in 150 Jahren Parteigeschichte bleibende Spuren hinterlassen und viele dieser Frauen können das Prädikat Erste vorweisen: Sei es Marie Juchacz, die als erste Frau in einem deutschen Parlament das Wort ergriff, oder Clara Zetkin, die den ersten Int. Frauentag ausrief. Sei es Annemarie Renger, die als erste Frau das zweit höchste Amt im Staat bekleidete oder Heidemarie Wieczorek-Zeul, die als ersten weibliche Bundesvorsit- zende für die JunsozialistInnen sprach. Sei es Heide Simonis, die als erste Ministerpräsidentin eines Bundeslandes gewählt wurde oder Hannelore Kraft als erste Bundesratspräsidentin. Seit ihrer Gründung hat sich die deutsche Sozialdemokratie für die Gleichberechtigung der Frau eingesetzt und trotz vieler Widerstände wichtige gleichstellungspolitische Akzente gesetzt und epochale Verbesserungen erreicht. So – einem Meilenstein gleich – das Wahlrecht für Frauen. Aber auch die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Förderung der Gleichstellung als Verfassungsrecht, das Recht auf körperliche und gesell- schaftliche Selbstbestimmung oder die rechtliche Ächtung von Gewalt gegen Frauen, um nur einige Beispiele zu nennen. Die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern konnte jedoch noch nicht durchgesetzt werden. Immer noch verdienen Frauen rund 25% weniger als Männer, immer noch inden sich in den Führungsspitzen von Industrie, Wissenschaft und Medien kaum Frauen, immer noch arbeiten überwiegend Frauen in prekären Beschäftigungen und immer noch ist es ein hohes Armutsrisiko Frauen zu sein. -
Die Fast Vergessenen Mütter Des Grundgesetzes
Manuskript Bayern2Radio - radioWissen Die fast vergessenen Mütter des Grundgesetzes Autorin: Gerda Kuhn Redaktion: Brigitte Reimer ZUSPIELUNG: „Wir arbeiten acht Stunden, haben eine Viertelstunde Frühstück und eine halbe Stunde Mittag, und sonst ist die Arbeit sehr, sehr schwer, wir haben sehr tief zu schippen, wir sind in den Kellerschachtungen, wir haben zwei Meter 20, und wenn wir diese Arbeit vollendet haben, dann sind wir sozusagen auch fertig.“ ERZÄHLERIN: Eine sogenannte Trümmerfrau aus dem zerstörten Nachkriegs-Berlin. Zu Zehntausenden gab es sie nach 1945 in Deutschland, entschlossen zupackend, ausdauernd, uneitel. Die harten Kriegsjahre, als fast alle Männer im Feld waren, hatten den Frauen das Äußerste an Überlebenswillen und Organisationstalent abverlangt. Sie wussten längst aus eigener Erfahrung, dass es viele unangenehme Aufgaben gab, die sie nicht delegieren konnten. Und sie hatten millionenfach bewiesen, dass sie keineswegs davor zurückschreckten, Verantwortung zu übernehmen – in der Familie ebenso wie in Beruf und Gesellschaft. ERZÄHLER: Die mutigen Trümmerfrauen haben sich eingebrannt ins kollektive Gedächtnis der Deutschen. Sie gelten als Paradebeispiel für Tatkraft und Pragmatismus, als Synonym für den ungebrochenen Willen der Nation zu Neubeginn und Wiederaufbau. Vielfach vergessen sind dagegen jene Frauen, die sich nach Kriegsende an das Wegräumen ganz anderer Hindernisse machten – beispielsweise von ideologischen und rechtlichen Hürden. Elisabeth Selbert war eine dieser Frauen. Der kämpferischen Juristin verdanken wir einen ganz bestimmten Satz in unserem Grundgesetz. Er lautet: ZITATOR: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt". ERZÄHLERIN: Eine Formulierung, die heute nichts Spektakuläres mehr an sich hat. Doch als sie entstand, war sie geradezu revolutionär. Sie findet sich im Grundgesetz, Artikel 3, Absatz 2. Die Sozialdemokratin Selbert hat sie zusammen mit drei weiteren couragierten Frauen durchgesetzt: Ihrer Parteifreundin Frieda Nadig, der CDU-Politikerin Helene Weber und Helene Wessel von der katholischen Zentrums-Partei. -
Die Vier Mütter Des Grundgesetzes
EIN GLÜCKsfALL FÜR DIE DemOKRATIE DIE VIER MÜTTER DES GRUNdgESETZES „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.” Artikel 3, Abs. 2 Grundgesetz Selbstverständlich war es nicht, dass der Gleichberechtigungs- Politisch engagierte Frauen und Frauenverbände thematisierten artikel in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland hier die immer noch herrschenden Defizite in Sachen Gleich- aufgenommen wurde. 1948/49 arbeiteten 65 Männer und berechtigung. Sie forderten die konsequente Anstrengung aller Frauen im Parlamentarischen Rat an einer demokratischen Ver- politischen Kräfte zur Umsetzung von Artikel 3, Abs. 2. Nach fassung für den neuen deutschen Staat. Lange war dabei nur langen Diskussionen wurde 1994 der Gleichberechtigungs- von den ‚Vätern des Grundgesetzes’ die Rede. Den wenigen artikel im Grundgesetz um einen Zusatz ergänzt: „Der Staat Frauen im Parlamentarischen Rat – Dr. Elisabeth Selbert, Frieda fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung Nadig, Helene Weber und Helene Wessel – als den ‚Müttern von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung beste- des Grundgesetzes’ ist es zu verdanken, dass unsere Verfas- hender Nachteile hin.“ Eine aktive Gleichstellungspolitik ist sung Frauen die volle Gleichberechtigung garantiert. In der seitdem Verfassungsauftrag. Weimarer Republik hatte dieser Passus noch viel eingeschränk- ter gelautet: „Männer und Frauen haben dieselben staats- bürgerlichen Rechte und Pflichten“. Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wurde 1992 eine Gemeinsame Verfassungskommission zur Überarbeitung des Grundgesetzes eingesetzt. Dr. Elisabeth Selbert geb. Rohde 1896 (Kassel) – 1986 (Kassel), SPD Elisabeth Selbert legt im Alter von 30 Jahren als zweifache Mutter die Reifeprüfung ab und nimmt das Jurastudium auf. -
Friederike Nadig Und Des Tischlers Wilhelm Nadig in Einem Sozialdemokratisch Geprägten Und Politisch Engagierten Elternhaus Auf
Frieda Nadig 1897–1970 Foto: AWO-Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. Sozialdemokratin – Wohlfahrtspflegerin – Frauenrechtlerin Pädagogische Materialien zur Ausstellung Von Christoph Laue, Stadtarchiv Herford Vorbemerkungen: Zu jedem Banner der Ausstellung werden jeweils zwei einfache Verständnisfragen und eine Bewertungsfrage gestellt. Zu letzteren sind die Antworten frei und können während oder nach dem Besuch der Ausstellung diskutiert werden. Je nach Altersstufe und Vorkenntnissen kann Gruppen- oder Einzelarbeit zu allen oder einzelnen Bannern angeboten werden. Nach den Fragen zu den einzelnen Bannern folgt ein Arbeitsvorschlag als Transfer- oder Forschungsaufgabe, der im Anschluss an den Ausstellungsbesuch im Unterricht erarbeitet werden kann. Fragen zu Banner II Friederike Charlotte Louise Nadig 1897 bis 1970 1897 11. Dezember, Geburt in Herford 1912-1920 Lehre und Tätigkeit als Verkäuferin im Konsum-Verein Herford 1914 Eintritt in die Arbeiterjugend Herford 1916 Eintritt in die SPD 1920-1922 Besuch der „Sozialen Frauenschulen“ in Berlin, Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin ab 1922 Tätigkeit als Jugendfürsorgerin im Bielefelder Wohlfahrtsamt, ehrenamtlich für die Arbeiterwohlfahrt (AWO) aktiv 1929-1933 SPD-Abgeordnete im Westfälischen Provinziallandtag, dort in den Fürsorge- und Wohlfahrtsausschüssen tätig 1933 Wegen „Unzuverlässigkeit im nationalen Sinne“ Entlassung aus dem Bielefelder Wohlfahrtsamt 1936 Nach dreijähriger Erwerbslosigkeit und Umschulung zur „Volkspflegerin“ Beschäftigung in Ahrweiler 1946 Hauptamtliche Bezirkssekretärin -
Dr. H.C. Helene Weber (1881–1962): „Der Reine Männerstaat Ist Das Verderben Der Völker.“ 1 – Eine Biographische Skizze Von Regina Illemann
Regina Illemann Dr. h.c. Helene Weber (1881–1962) Dr. h.c. Helene Weber (1881–1962): „Der reine Männerstaat ist das Verderben der Völker.“ 1 – Eine biographische Skizze von Regina Illemann Am 17. März 1881 wurde Helene Weber 2 in Elberfeld geboren. Ihr Vater war Volksschullehrer, Ortsvorsitzender in der Zentrumspartei und nach dem frühen Tod seiner Frau allein für die sechs Kinder verantwortlich. Mit der Ausbildung zur Volksschullehrerin am Lehrerinnenseminar 1897–1900 in Aachen erwarb Weber den damals für Frauen höchstmöglichen Bildungsabschluss. 1905–1909 nahm sie ein Hochschulstudium auf, um an Höheren Schulen unterrichten zu dürfen. Als Studienrätin hatte sie Kontakt zum katholischen „Volksverein“ und engagierte sich im „Frauenstimmrechts-Verband für Westdeutschland“. 1916 gründete sie gemeinsam mit der Hedwig Dransfeld, der Präsidentin des „Katholischen Deutschen Frauenbundes“ (KDFB) in Köln eine Soziale Frauenschule als katholische Ausbildungsstätte für Fürsorgerinnen, die sie bis 1919 leitete 3. Zugleich mit der Schule gründete Weber auch den „Verein katholischer Sozialbeamtinnen“ 4. Wann und wie genau Weber in Kontakt zur katholischen Frauenbewegung gekommen war, ist nicht belegt. Sie war ihr im Weiteren Heimat und Basis, Berufung und Lebensaufgabe. Ihre umfangreiche par- teipolitische Tätigkeit stand letztlich im Dienst der Interessen der Kirche und der Bestrebungen und Ziele der katholischen Frauenbewegung. Ab 1918 arbeitete Weber im Zentralvorstand des KDFB mit. 1919 zog sie für das Zentrum in die verfassunggebende Nationalversammlung -
The Renaissance of Natural Law and the Beginnings of Penal Reform in West Germany
Chapter 11 CRIMINAL LAW AFTER NATIONAL SOCIALISM The Renaissance of Natural Law and the Beginnings of Penal Reform in West Germany Petra Gödecke S The effort to achieve a comprehensive revision of the penal code had occupied German professors and practitioners of criminal law since the Kaiserreich.1 But the penal reform movement and the official reform commissions, which contin- ued all the way up to the Nazi regime’s penal reform commission under Justice Minister Franz Gürtner, remained unsuccessful. This chapter investigates when penal reform reappeared on the agenda of German criminal law professors after 1945 and what shape this new penal reform discourse took. The early postwar phase of the reform discourse had little influence on the comprehensive penal reform that was eventually passed in 1969 or on the revisions of laws on sexual offenses that took place from 1969 to 1973. But this early phase is of consider- able interest because it reveals the complex mix of continuity and change in a particular discipline at a moment of political rupture and because it reconstructs how a new reform discourse emerged under the influence of the experiences of the Nazi period and the social and cultural upheavals of the postwar era. This chapter begins with a brief overview of the penal code and of the situa- tion of academic criminal law at the universities around 1945. The next two sec- tions examine the debates on natural law and the question of why there were no efforts to completely revise the criminal code immediately after 1945. This issue leads into the following two sections, which explore the work situation, publica- tion venues, and professional meetings of legal academics in the field of criminal law after 1945. -
Die Geglückte Verfassung
spd-bundestagsfraktion mai 2009 Gisela Notz/Christl Wickert Die geglückte Verfassung Sozialdemokratische Handschrift des Grundgesetzes allgemein allgemein solidarische bürgergemeinschaft und demokratischer staat neue wertschöpfung und gute arbeit der vorsorgende sozialstaat eine friedliche, freie und gerechte weltordnung nachhaltiger fortschritt inhaltsverzeichnis ................................................................................................... 05 Vorwort 07 Zusammenfassung 15 Einleitung 16 Vorarbeiten im Exil und in der Illegalität 18 Was war der Parlamentarische Rat? 23 Was waren die Strukturen und Aufgaben des Parlamentarischen Rates? 26 Wer waren die Frauen und Männer des Parlamentarischen Rates? 28 Die Präliminarien der Arbeit des Parlamentarischen Rates 28 Streit um den Sitz des Parlamentarischen Rates und der vorläufigen Bundesregierung 29 Provisorium mit Bekenntnis zur Einheit Deutschlands 31 Präambel 03 spd-bundestagsfraktion ................................................................................................... 33 Exemplarische Bereiche der Diskussion zum Grundgesetz 33 Diskussion der Grundrechte 35 Parlamentarisches Regierungssystem 35 Staatsform, Verfassungsorgane 40 Bekenntnis zum sozialen Rechtsstaat 42 Der Föderalismusstreit 47 Künftige Stellung Berlins 48 Öffnung zum Weg nach Europa 49 Wahlrechtsdebatten im Parlamentarischen Rat 52 Politikbereiche 60 Das Grundgesetz ist verkündet 63 Biografien der sozialdemokratischen Mitglieder im Parlamentarischen Rat 96 Anhang 102 Literaturverzeichnis 103 -
Erklärung Prof. Dr. Hab. Witold Kulesza, Langjähriger Leiter Der Abteilung Materielles Strafrecht in Der Fakultät Für Recht Und Verwaltung Der Universität Lodz
Universität Lodz 12. Oktober 2017 Erklärung Prof. Dr. hab. Witold Kulesza, langjähriger Leiter der Abteilung materielles Strafrecht in der Fakultät für Recht und Verwaltung der Universität Lodz: Die drei Vorlesungen von Honorarprof. Dr. h.c. Dieter Schenk an der juristischen Fakultät der Universität Lodz über Leben und Wirken des Generalstaatsanwaltes Dr. Fritz Bauer verfolgten zwei didaktische Ziele: Welche persönlichen Eigenschaften soll ein Jurist haben, um eine unabhängige Rolle in einem Rechtsstaat zu entwickeln und zu spielen und wo beginnt Staatsunrecht, auf das ein Jurist durch Formen des Widerstandes und des zivilen Ungehorsams reagieren muss. Diese Materie zählt im übrigen zu den Prüfungsanforderungen für Jura-Studenten des 4. Semesters, die auch mit großer Aufmerksam die szenische Lesung eines fiktiven Interviews „Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen“ verfolgten und ihre Überzeugung zum Ausdruck brachten, dass ein solches Format eine hohe Authentizität vermittelt, sofern – wie im vorliegenden Fall – der Inhalt überwiegend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Dieter Schenk Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen Das Interview Herr Generalstaatsanwalt, ich danke Ihnen, dass Sie sich zu diesem Interview bereit erklären, eine Tour d’Horizon wenige Wochen vor Ihrem 65. Geburtstag. Lassen Sie mich eingangs die Frage stellen: Wie charakterisieren Sie Hitler? Bauer Hitler lag am deutschen Sieg wesentlich weniger als seinen Gefolgsleuten. Der Mord war ihm wichtiger, auf ihn war er fixiert. Wenn es um das Programm der „Ausmerzung“ ging, hatten für ihn wirtschaftliche oder militärische Erwägungen weniger Gewicht. Mitten im Krieg und bei offensichtlichem Mangel an Transportkapazitäten ließ er Millionen von Menschen in die Lager verschleppen und kostspielige Vernichtungsfabriken bauen und bedienen. Seine Besessenheit manifestierte sich in Gräueln der SS-Einsatzgruppen. -
Dossier: „Männer Und Frauen Sind Gleichberechtigt
1 Feature / Hörspiel / Hintergrund Kultur Das Feature „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Der Kampf um Grundgesetzartikel 3, Absatz 2 Autorin: Gudula Geuther Regie: Karin Beindorff Redaktion: Karin Beindorff Produktion: Dlf 2009 Erstsendung: Freitag, 15.05.2009, 19.15 - 20.00 Uhr Wiederholung: Dienstag, 19.02.2019, 19.15 – 20.00 Uhr Mitwirkende: Ursula Illert, Claudia Mischke, Hendrik Stickan Urheberrechtlicher Hinweis Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Die Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in §§ 44a bis 63a Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. © - unkorrigiertes Exemplar - 2 Musik O-Ton Elisabeth Selbert Wissen überhaupt die meisten Frauen, wie rechtlos sie sind? Wissen sie, dass sie beispielsweise bei einem Rechtsgeschäft, das über die Schlüsselgewalt hinausgeht, die Genehmigung des Mannes in jedem Fall brauchen, genau wie ein Minderjähriger? O-Ton Bundesjustizminister Neumayer Können sich die Ehegatten nicht einigen, so muss im Interesse der Familie die Entscheidung der einzelnen Angelegenheit d e m Ehegatten übertragen werden, der nach der natürlichen Ordnung von Ehe und Familie, wie sie das Leben selbst entwickelt hat, diese Entscheidung treffen muss. Das ist der Mann. Ansage „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Der Kampf um die Gleichheit der Geschlechter vor 60 Jahren. Ein Feature von Gudula Geuther. O-Ton Reportage 1948: Überall wird hier in Bonn fieberhaft gearbeitet. Man rüstet für den Arbeitsbeginn der Abgeordneten, die mit rund 100 Bürokräften und zwölf Büros drei Monate lang in den Mauern der Stadt ein ungewöhnlich geschäftiges parlamentarisch-politisches Leben entfalten werden. Die erlauchte Versammlung wird hier – umrahmt von indischen Elefanten und allen möglichen Skeletten aus aller Welt ihre Versammlungen abhalten können. -
Die Adenauer-Ära Eine Zeitreise Ins Nachkriegsdeutschland Von Winfried Sträter Urhebe
Zeitfragen 19. April 2017 Vor 50 Jahren: Die Adenauer-Ära Eine Zeitreise ins Nachkriegsdeutschland von Winfried Sträter Urheberrechtlicher Hinweis: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Jede Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in den §§ 45 bis 63 Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. © Deutschlandradio Musik Caterina Valente (1967-Schlager:) Wo meine Sonne scheint Wo meine Sonne scheint, wo meine Sterne stehn, da kann man der Hoffnung Land und der Freiheit Licht in der Ferne sehn. Autor Alle waren solide in Lohn und Brot, jeder an seinem Platz, die Haare ordentlich gekämmt, Gut und Böse klar unterschieden. Die Konfliktlage in der Welt: übersichtlich. Das parteipolitische Spektrum im Bundestag auch. Was für eine Zeit! "Der Freiheit Licht in der Ferne" besang Caterina Valente. Hat es mich gestört, dass ich damals als kleiner Junge nach dem Friseurbesuch mit einem "Pottschnitt" nach Hause kam, die Haare glatt und kurz und hochgeschnitten wie die Wehrmachtssoldaten früher? Oder dass ich als Linkshänder "das feine Händchen" benutzen musste, als ich schreiben lernte - das rechte, weil das rechte das richtige Händchen war? Und dass noch ein Gummiknüppel auf dem Küchenschrank lag für den Fall, dass wir nicht hören wollten? Alles hatte seine Ordnung. April 1967. Staatsbegräbnis für Konrad Adenauer. Aus der Predigt von Kardinal Frings: "Ich glaube, wir können von Konrad Adenauer sagen, dass er ein Mann des Glaubens war, dass er sein Leben aus dem Glauben heraus gestaltet hat." Ende einer Ära, der die nachwachsende Generation bald ihren Stempel aufdrückte: Oh du schreckliche, muffige, eisige Adenauer-Zeit! Lied anspielen: "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien" Autor Das war der Ausgangspunkt gewesen 1948. -
Momentum-Kongress 2011 Track #6: Gleichheit Im Recht Wie Der
Momentum-Kongress 2011 Track #6: Gleichheit im Recht Gisela Notz Wie der Gleichstellungsparagraf ins Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland kam und was er (nicht) bewirkte Im Rahmen des Forschungsprojekts „Sozialdemokratinnen im Parlamentarischen Rat und im Deutschen Bundestag 1948/49 – 1969“ wurden 38 Biographien aller sozialdemokratischen Frauen im Parlamentarischen Rat (1948/49) und in den Bundestagen der ersten bis fünften Wahlperiode (1949 – 1969) erstellt. In diesem Beitrag geht es vor allem um die Auseinandersetzung der Verankerung der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen im 1949 verabschiedeten Grundgesetz für die nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland und deren Wirkung. Zunächst wird das methodische Vorgehen und die Quellenlage kurz erläutert. Anschließend werden die Biographien der beiden SPD- Parlamentarierinnen, die maßgebend an der Durchsetzung des § 3, Abs. 2 „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, beteiligt waren, zunächst bis zu der Zeit des Zusammentreffens im Parlamentarischen Rat, denn bis dahin gingen sie weitestgehend getrennter Wege, vorgestellt. In dem zentralen dritten Schritt folgt die Darstellung ihres gemeinsamen politischen Kampfes um die Einschreibung des unmissverständlichen Satzes in das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Durch einen Ausblick über die Weiterarbeit in den jeweiligen politischen Gremien soll die Wirkung dieses damals bahnbrechenden Paragrafen untersucht werden. Aus dem Forschungsprojekt sind neben zahlreichen Aufsätzen zwei Buch-Veröffentlichungen -
Grundgesetz Und Parlamentarischer Rat
Dossier Grundgesetz und Parlamentarischer Rat bpb.de Dossier: Grundgesetz und Parlamentarischer Rat (Erstellt am 18.05.2021) 2 Einleitung Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde schnell klar, dass die Siegermächte zu keiner gemeinsamen Linie in der Deutschlandpolitik finden würden. Im Juni 1948 überreichten daher die Westalliierten den westdeutschen Ministerpräsidenten die "Londoner Empfehlungen". Damit waren die Weichen für einen westdeutschen Teilstaat gestellt. Am 1. September 1948 traten in Bonn 65 Frauen und Männer zum "Parlamentarischen Rat" zusammen. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes mussten nicht nur parteipolitische Grenzen überwinden, sondern auch die richtigen Lehren aus der Vergangenheit ziehen. Das Scheitern von Weimar und die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten standen ihnen deutlich vor Augen. Wie sollte der Bundestag gewählt werden? Wie viel Macht sollte der Bundeskanzler erhalten? Und welche Rolle sollte der Bundesrat künftig spielen? Viele Fragen mussten beantwortet werden, bis das Grundgesetz am 23. Mai 1949 unterzeichnet werden konnte und mit ihm die Bundesrepublik Deutschland in die Geschichte eintrat. Bilder der Fotografin Erna Wagner-Hehmke, zur Verfügung gestellt vom Haus der Geschichte Bonn, lassen die Arbeit des Parlamentarischen Rats noch einmal lebendig werden. bpb.de Dossier: Grundgesetz und Parlamentarischer Rat (Erstellt am 18.05.2021) 3 Inhaltsverzeichnis 1. Von den Londoner Empfehlungen zum Grundgesetz 7 2. Noch immer in guter Verfassung 11 2.1 1990: Grundgesetz oder neue Verfassung? 12 2.2