Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Grünsfeld- Wittighausen

Main- Tauber- Kreis Baden-Württemberg

Begründung Zur 1. Änderung des Flächennutzungsplan

Stand 19-10-2015 - Vorentwurf

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis:

1 Allgemeines ______5 1.1 Anlass des Änderungsverfahrens zum Flächennutzungsplan ______5 1.2 Auftrag ______5 1.3 Planungsgebiet ______5 1.4 Planwerk und Plangrundlage ______5 1.5 Rechtswirksamer Flächennutzungsplan ______5 1.6 Verfahrensvermerke ______6 2 Beschreibung der Änderungen im Detail ______7 2.1 Inhalte der 1. Änderung im Überblick ______7 3 Festsetzungen ______9 3.1 Sondergebiet Riedmühle, Grünsfeld ______9 (Änderungs-Nr. 1/1) ______9 3.2 Gewerbe- und Industriegebiet Waltersberg, Grünsfeld ______10 (Änderungs-Nr. 1/2) ______10 3.3 Gewerbegebiet `Paimar Nord´, Grünsfeld-Paimar ______12 (Änderungs-Nr. 1/3) ______12 3.4 Gewerbe- und Dorfgebiet Brückle II, Grünsfeld ______13 (Änderungs-Nr. 1/4) ______13 3.5 Wohnbaufläche am Göbel, Grünsfeld ______15 (Änderungs-Nr. 1/5) ______15 3.6 Sondergebiet `Photovoltaik´, Grünsfeld ______16 (Änderungs-Nr. 1/6) ______16 3.7 Sonderbaufläche und Gewerbliche Baufläche `Weißes Feld´, Grünsfeld ______17 (Änderungs-Nr. 1/7) ______17 3.8 Erweiterung des Industrieparks ob der Tauber, Grünsfeld ______18 (Änderungs-Nr. 1/8) ______18 3.9 Erweiterung des Gewerbegebietes `Brückle´, Grünsfeld ______19 (Änderungs-Nr. 1/9) ______19 3.10 Wohn- und Gemischte Baufläche `Vorderer Egelsee´, Grünsfeld ______20 (Änderungs-Nr. 1/10) ______20 3.11 Ausweisung von zwei Konzentrationszonen für Windkraftanlagen, Krensheim und Paimar ____ 21 (Änderungs-Nr. 1/11 und Nr. 1/12) ______21 3.12 Sonderbaufläche `Ölmühle´, Grünsfeld ______22 (Änderungs-Nr. 1/13) ______22 3.13 Gemischte Baufläche `Am Schönfelder Weg´ ______23 (Änderungs-Nr. 1/14) ______23 3.14 Erweiterung der Gewerblichen Baufläche `Paimar Nord´, Grünsfeld-Paimar______24 (Änderungs-Nr. 1/15) ______24 3.15 Gewerbegebiet `Paradies´, Wittighausen ______25 (Änderungs-Nr. 1/16) ______25 3.16 Gewerbliche Baufläche Richtung Kirchheim, Wittighausen ______26 (Änderungs-Nr. 1/17) ______26 3.17 Sonderbaufläche `Freizeitgelände´, Wittighausen ______27 (Änderungs-Nr. 1/18) ______27

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3.18 Ausweisung von zwei Konzentrationszonen für Windkraftanlagen, Unterwittighausen und Vilchband ______28 (Änderungs-Nr. 1/19 und 1/20) ______28 3.19 Wohn- und Gemischte Baufläche `Alte Wittighäuser Straße´, Wittighausen-Poppenhausen ___ 29 (Änderungs-Nr. 1/21) ______29 3.20 Sonderbaufläche für Solarenergie, Wittighausen-Vilchband ______30 (Änderungs-Nr. 1/22) ______30 3.21 Gewerbliche Baufläche `Ihmet´, Wittighausen ______31 (Änderungs-Nr. 1/23) ______31 3.22 Konzentrationszone für Windkraftanlagen, Grünsfeld ______32 (Änderungs-Nr. 1/24) ______32 3.23 Gewerbliche Baufläche `IPOT 2. Änderung und Erweiterung´, Grünsfeld ______33 (Änderungs-Nr. 1/25) ______33 3.24 Wohnbaufläche `Linke Seite, 5. Änderung´, Grünsfeld ______34 (Änderungs-Nr. 1/26) ______34 3.25 Abrundungssatzung Kützbrunn, Grünsfeld______35 (Änderungs-Nr. 1/27) ______35 3.26 Abrundungssatzung Zimmern, Grünsfeld ______36 (Änderungs-Nr. 1/28) ______36 3.27 Gewerbliche Baufläche `Höhe beim Dorf´, Unterwittighausen ______37 (Änderungs-Nr. 1/29) ______37 3.28 Wohnbaufläche `Hofstadt / Bären´, Unterwittighausen ______38 (Änderungs-Nr. 1/30) ______38 3.29 Gemischte Baufläche `Effelter Weinberg´, Unterwittighausen ______39 (Änderungs-Nr. 1/31) ______39 3.30 Herausnahme Gewerbliche Baufläche `Krammetsgraben´, Oberwittighausen ______40 (Änderungs-Nr. 1/32) ______40 3.31 Gemischte Baufläche `Fuchsengärten´, Poppenhausen ______41 (Änderungs-Nr. 1/33) ______41 3.32 Radwegeverbindung Bayern - Oberwittighausen, Wittighausen ______42 (Änderungs-Nr. 1/34) ______42 3.33 Umwidmung von Gewerbegebiet zu Gemischter Baufläche, Grünsfeld ______43 (Änderungs-Nr. 1/35) ______43 3.34 Darstellung der Konzentrationszone für Windkraftanlagen, Grünsfeld-Krensheim ______44 (Änderungs-Nr. 1/36) ______44 3.35 Flächenreduktion einer geplanten Wohnbaufläche, Grünsfeld-Paimar ______45 (Änderungs-Nr. 1/37) ______45 4 Windkraft in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft ______46 4.1 Allgemeines ______46 4.2 Aktuelle Situation ______46 4.3 Situation im Plangebiet ______46 5 Umweltbericht mit Eingriffsregelung ______49 5.1 Einleitung ______49 5.1.1 Gesetzesgrundlage ______49 5.1.2 Screening / Scoping / Standort ______49 5.1.3 Ziele des Umweltschutzes ______49 5.2 Bestandsaufnahme und Prognose der Umwelt ______50 5.2.1 Bewertungsgrundlage ______50 5.2.2 Schutzgut Pflanzen und Tiere – Prognose der Umweltauswirkungen ______51 5.2.3 Schutzgut Landschaftsbild und Erholung ______55

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5.2.4 Schutzgut `Luft und Klima´ ______58 5.2.5 Schutzgut Boden ______60 5.2.6 Schutzgut Wasser ______62 5.2.7 Mensch, Kultur- und sonstige Schutzgüter ______65 5.3 Kompensationsmaßnahmen ______65 5.4 Vermeidungs- und Minimierungsgebot ______66 5.5 Monitoring ______67 5.6 Zusammenfassung Umweltbericht ______67 5.6.1 Wohnbauflächen ______68 5.6.2 Gemischte Bauflächen ______68 5.6.3 Gewerbliche Bauflächen ______68 5.6.4 Sonderbauflächen ______69

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 1 - Allgemeines

1 Allgemeines 1.1 Anlass des Änderungsverfahrens zum Flächennutzungsplan Der gemeinsame Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Grünsfeld und Wittighausen fasste seinen Aufstellungsbeschluss für die 1. Änderung des Flächennutzungsplanes am 19.12.2006, 25.03.2009 und erneut am 28.02.2012.

Anlass für die Änderung war die Ausweisung von Konzentrationszonen für Windkraftanlagen. Die Verwaltungsgemeinschaft möchte damit Ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Anlässlich der Änderung des Flächennutzungsplanes werden zusätzlich all die Änderungen dargestellt, die sich seit der Rechtskraft des Flächennutzungsplanes ergeben haben. Dies sind in erster Linie Bebauungspläne und Ergänzungssatzungen, die in den letzten Jahren rechtskräftig wurden und im Flächennutzungsplan bislang noch als Planung dargestellt sind.

1.2 Auftrag Die Stadt Grünsfeld erteilte mit Schreiben vom 03. September 2008 der Klärle GmbH, vormals Ingenieurbüro Prof. Dr. Klärle, Bachgasse 8 in 97990 den Auftrag zur Erstellung des Flächennutzungsplanes nach §1ff. BauGB.

1.3 Planungsgebiet Das Planungsgebiet umfasst die Gemarkungen der Stadt Grünsfeld und der Gemeinde Wittighausen mit den Stadt- bzw. Ortsteilen

1. Stadt Grünsfeld mit den 6 Stadtteilen

* Grünsfeld * Kützbrunn * Grünsfeldhausen * Paimar * Krensheim * Zimmern

2. Gemeinde Wittighausen mit 4 Ortsteilen

* Oberwittighausen * Poppenhausen * Unterwittighausen * Vilchband

1.4 Planwerk und Plangrundlage Der Flächennutzungsplan, 1. Änderung besteht aus den Blättern Grünsfeld und Wittighausen im Maßstab 1:10.000. Als Kartengrundlage dienen die Daten der `Automatisierten Liegenschaftskarte´ (ALK) des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg. Der Flächennutzungsplan wurde mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS) erstellt und liegt somit auch in digitaler Form vor.

Dem Flächennutzungsplan ist entsprechend § 5 BauGB die vorliegende Begründung beigefügt.

1.5 Rechtswirksamer Flächennutzungsplan Die Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Grünsfeld- Wittighausen besitzt einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan aus dem Jahr 2006, erarbeitet von der Kommunalentwicklung LEG Baden Württemberg GmbH, .

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 1 - Allgemeines

1.6 Verfahrensvermerke Änderung des Flächennutzungsplanes gemäß § 2 (1) BauGB Beschlossen am: 25.03.09 / 28.02.2012 / ...2015

Bekanntmachung des Änderungsbeschlusses gemäß § 2 (1) BauGB am: ______

Vorgezogene Beteiligung der Bürger gemäß § 3 (1) BauGB Offenlegung (Darlegung) vom: ______bis: ______

Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange gemäß § 4(1) BauGB mit Schreiben vom: ______

Planentwurfsbeschluss der Verwaltungsgemeinschaft am: ______

Auslegungsbeschluss der Verwaltungsgemeinschaft am: ______

Bekanntmachung der Auslegung gemäß §3(2)2 BauGB am: ______

Bürgerbeteiligung (Auslegung) gemäß §3(2)1 BauGB vom: ______bis: ______

Feststellungsbeschluss der Verwaltungsgemeinschaft am: ______

Genehmigt gemäß § 6 (1) BauGB vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis mit Bescheid vom: ______

Genehmigung ortsüblich bekannt gemacht gemäß § 6 (5) BauGB am: ______

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 2 - Beschreibung der Änderungen im Detail

2 Beschreibung der Änderungen im Detail

2.1 Inhalte der 1. Änderung im Überblick Folgende Liste gibt eine Übersicht über die Inhalte der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes:

Nr. Gemeinde Gemarkung Inhalt 1/1 Grünsfeld Grünsfeld Darstellung des Sondergebietes `Riedmühle´ 1/2 Grünsfeld Grünsfeld Darstellung der Erweiterung des `Industrieparks ob der Tauber´ 1/3 Grünsfeld Paimar Darstellung des Gewerbegebietes `Paimar Nord´ 1/4 Grünsfeld Grünsfeld Darstellung der Gewerblichen und Gemischten Baufläche `Brückle II´ 1/5 Grünsfeld Grünsfeld Darstellung der Wohnbaufläche am Göbel 1/6 Grünsfeld Krensheim Ausweisung Sonderbaufläche `Photovoltaik´ 1/7 Grünsfeld Grünsfeld Ausweisung einer Sonderbaufläche und Gewerblichen Baufläche `Weißes Feld´ 1/8 Grünsfeld Grünsfeld Erweiterung des Industrieparks ob der Tauber 1/9 Grünsfeld Grünsfeld Erweiterung des Gewerbegebietes `Brückle´ 1/10 Grünsfeld Grünsfeld Umwandlung einer Gemischten und einer Wohnbaufläche `Vorderer Egelsee´ 1/11 Grünsfeld Krensheim Ausweisung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen 1/12 Grünsfeld Paimar Ausweisung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen 1/13 Grünsfeld Grünsfeld Aufnahme der Sonderbaufläche `Ölmühle´ 1/14 Grünsfeld Krensheim Darstellung der Gemischten Baufläche `Am Schönfelder Weg´ 1/15 Grünsfeld Paimar Erweiterung des Gewerbegebietes `Paimar Nord´ 1/16 Wittighausen Oberwittighausen Ausweisung eines Gewerbegebietes 1/17 Wittighausen Oberwittighausen Darstellung der Gewerblichen Baufläche, Richtung Kirchheim 1/18 Wittighausen Vilchband Darstellung der Sonderbaufläche für das Freizeitgelände 1/19 Wittighausen Vilchband Ausweisung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen 1/20 Wittighausen Unterwittighausen Ausweisung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen 1/21 Wittighausen Poppenhausen Darstellung einer Wohn- und Gemischten Baufläche 1/22 Wittighausen Vilchband Ausweisung einer Sonderbaufläche für Solarenergie 1/23 Wittighausen Oberwittighausen Darstellung einer Gewerblichen Baufläche `Ihmet´ 1/24 Grünsfeld Grünsfeld Ausweisung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen 1/25 Grünsfeld Grünsfeld Darstellung der Gewerblichen Baufläche `IPOT 2. Änderung und Erweiterung´ 1/26 Grünsfeld Grünsfeld Darstellung der Wohnbaufläche `Linke Seite, 5.Änderung´ 1/27 Grünsfeld Kützbrunn Darstellung der Abrundungssatzung Kützbrunn 1/28 Grünsfeld Zimmern Darstellung der Abrundungssatzung Zimmern 1/29 Wittighausen Unterwittighausen Darstellung der Gewerblichen Baufläche `Höhe beim Dorf´

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 2 - Beschreibung der Änderungen im Detail

Nr. Gemeinde Gemarkung Inhalt 1/30 Wittighausen Unterwittighausen Darstellung der Wohnbaufläche `Hofstadt / Bären´ 1/31 Wittighausen Unterwittighausen Darstellung der Gemischten Baufläche `Effelter Weinberg´ 1/32 Wittighausen Oberwittighausen Herausnahme der Gewerblichen Baufläche `Krammetsgraben´ 1/33 Wittighausen Poppenhausen Darstellung der Gemischten Baufläche `Fuchsengärten´ 1/34 Wittighausen Radwegeverbindung (Lückenschluss) Wittighausen - Bayern 1/35 Grünsfeld Grünsfeld Umwidmung einer Gewerblichen in eine Gemischte Baufläche 1/36 Grünsfeld Krensheim Darstellung einer bestehenden Konzentrationszone für Windkraftanlagen 1/37 Grünsfeld Paimar Reduzierung einer geplanten Wohnbaufläche

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3 Festsetzungen

3.1 Sondergebiet Riedmühle, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/1)

Das Plangebiet liegt am südwestlichen Ortsrand von Grünsfeld-Stadt in der Talaue des Grünbaches. Das Plangebiet wird über die Zufahrt der Kläranlage von der L 512 erschlossen. Im Süden und Osten grenzt der Grünbach das Plangebiet ein. Im Norden und Westen befinden sich Wiesen, Äcker, Streuobstflächen und Koppeln.

Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplanes `Riedmühle´ in Grünsfeld war die Aktivierung des Riedmühlenanwesen sowie der Bau einer Reithalle mit Tierarztpraxis. Mit dem Bebauungsplan wurde für den Bereich Riedmühle, bisher ein baurechtlich nicht beplanter Bereich, ein einheitliches städtebaulich abgewogenes Zielkonzept erstellt. Um die Zielstellungen `Reaktivierung des Anwesens Riedmühle´ und `Schaffung einer Tierarztpraxis mit Reithalle´ zu erreichen, wurde ein Bebauungsplan aufgestellt. Der Bebauungsplan `Riedmühle´ soll die notwendigen Rechtsgrundlagen für die geplante Bebauung schaffen. Der Bebauungsplan wurde schon im Jahr 2007 rechtskräftig.

Der Bebauungsplan wurde bereits umgesetzt.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan: Es ist geplant, ein Sondergebiet von 1,7ha auszuweisen. Dabei handelt es sich um das bestehende Riedmühlenanwesens. Der Bereich Riedmühle liegt im Eigentum mehrerer Parteien. Es werden keine weiteren öffentlichen Straßenflächen benötigt. Auf den Grundstücken wird eine Versiegelung von bis zu 60% erlaubt.

Landwirtschaft, Tierhaltung Tiermedizin und Wohnen ist im geplanten Sondergebiet zulässig. Der Bebauungsplan passt sich an die bestehenden Gebäude und an das Bauvorhaben `Reithalle mit Tierarztpraxis´, welches Anlass der Planung war, an.

Hochwertige Biotope nach §32 NatSchG umgrenzen das Plangebiet, sind aber nicht von der Planung betroffen. Durch Pflanzgebote, die sich den angrenzenden Auwäldern und Feldhecken anpassen, wird der Bereich Riedmühle ökologisch aufgewertet. Ca. 23% des Biotopwertes im Plangebiet gehen verloren und werden außerhalb des Plangebietes ausgeglichen. Durch die Umwandlung von Ackerflächen zu extensiver Grünlandnutzung mit Streuobst auf den Ausgleichsflächen wird eine vollständige ökologische Kompensation in unmittelbarer Nähe des Plangebietes erreicht.

3.2 Gewerbe- und Industriegebiet Waltersberg, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/2)

Die bestehenden rechtskräftigen überplanten Gewerbegebietsflächen wurden um rund 2ha in südöstlichen Richtung erweitert. Dies ist notwendig, um die Firma Wütschner Fahrzeugteile GmbH Co. KG am Standort zu unterstützen und ein Entwicklungspotenzial zu bieten. Das Bauvorhaben zur Vergrößerung der Firma Wütschner plant die Erweiterung der Betriebshalle. Die Erweiterung der Betriebsgebäude am bestehenden Standort sichert und schafft wohnortnahe Arbeitsplätze in der Stadt Grünsfeld.

Um eine Abwanderung des ortsansässigen Betriebes zu vermeiden, ist eine Erweiterung der Firmengebäude am bestehenden Standort dringend notwendig. Durch das Verbleiben des Betriebes können somit die vorhandenen Betriebstätten weiterhin genutzt werden. Es entstehen keine Gewerbebrachen und ein größerer Flächenverbrauch wird vermieden.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Zielstellung ist weiterhin die Anpassung der rechtskräftigen Bebauungspläne an den Bestand, die Überführung in ein Planwerk, die Vereinheitlichung der Festsetzungen des Gewerbegebietes und die Überprüfung von möglichen geänderten naturschutzrechtlichen Restriktionen.

Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes "Industriepark ob der Tauber" wurden die gewerblichen Bauflächen planungsrechtlich den aktuellen Ansprüchen von Gewerbetreibenden angepasst, die den Schwerpunkt der gewerblichen Entwicklung von Grünsfeld und Lauda-Königshofen bilden.

Dieser Bebauungsplan ist seit 2009 rechtskräftig.

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan: Es ist geplant, das Gewerbegebiet um ca. 2,3ha zu erweitern. Dabei handelt es sich hauptsächlich um landwirtschaftlich genutzte Acker- und Wiesenflächen, die zu Gewerbeflächen umgenutzt werden. Die Erschließung des Plangebietes ist durch die vorhandenen Erschließungsstraßen gesichert. In den Grundstücken ist eine Versiegelung bis zu 80% erlaubt.

Ein Landschaftsschutzgebiet und ein Naturschutzgebiet ist nicht betroffen. Von den hochwertigen Biotopen nach §32 NatSchG ist der Steinriegel und das Feldgehölz am Rande des Gewerbegebiets durch die Planung betroffen. Als Ausgleich sind Ersatzpflanzungen und die Umlagerung des Steinriegels notwendig.

Der Eingriff durch das geplante Gewerbegebiet wird durch die Pflanzgebote, die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien und die geringen Straßenflächen minimiert. Der Eingriff konnte nicht bei allen Schutzgütern vollständig ausgeglichen werden.

Im Plangebiet werden großzügige Anpflanzungen einheimischer Laubbäume und Sträucher vorgesehen. Als weitere Ausgleichsmaßnahme ist die Bepflanzung einer Fläche außerhalb des Plangebiets südlich der Landesstraße mit einheimischen Bäumen und Sträuchern vorgesehen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.3 Gewerbegebiet `Paimar Nord´, Grünsfeld-Paimar

(Änderungs-Nr. 1/3)

Das Plangebiet (2,5 ha) liegt am nordwestlichen Ortsrand von Grünsfeld - Paimar in direktem Anschluss an die Kreisstraße K2810 in Richtung . Über eine Ortstraße wird das Plangebiet an den Ortskern angebunden. Das hängige Plangebiet fällt zur Kreisstraße hin ab und wurde überwiegend als Ackerfläche genutzt.

Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplanes Gewerbegebiet `Paimar Nord´ in Grünsfeld- Paimar war das Bauvorhaben zur Vergrößerung der Firma `hs Umformtechnik GmbH´.

Die `hs Umformtechnik GmbH´ errichtete Lagerflächen, Produktionsräume, Großraumbüros und Anlieferungsflächen. Die Erweiterung der Betriebsgebäude in Paimar sichert und schafft wohnortnahe Arbeitsplätze in der Stadt Grünsfeld.

Das Gewerbegebiet `Paimar Nord´ dient der städtebaulich gewerblichen ausgewogenen Weiterentwicklung der Stadt Grünsfeld. Der Bebauungsplan wurde im Jahr 2007 rechtskräftig.

Der Bebauungsplan wurde bereits umgesetzt, das Gelände ist vollständig bebaut.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan: Es ist geplant, ein Gewerbegebiet von ca. 2,5ha zu erschließen. Dabei handelt es sich zu 85% um intensiv genutzte Ackerflächen, die zu Gewerbeflächen umgenutzt werden. Bei der Bebauung werden ca. 12% durch öffentliche Straßen versiegelt. Die Erschließung des Plangebietes erfolgt von der Kreisstraße K2810 aus über eine neue Zufahrt. Die Zufahrt liegt im Einfahrtsbereich des bisherigen Feldweges. In den Grundstücken ist eine Versiegelung bis zu 80% erlaubt.

Ein Landschaftsschutzgebiet und ein Naturschutzgebiet ist nicht betroffen. Hochwertige Biotope nach §32 NatSchG sind ebenfalls nicht betroffen. Der Eingriff durch das geplante Gewerbegebiet wird durch die Pflanzgebote, die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien und die geringen Straßenflächen minimiert. Der Eingriff in das Schutzgut `Pflanzen und Tiere ist ausgeglichen. Die Schutzgüter Boden, Wasser, Luft/Klima sind durch die Planung betroffen.

Im Plangebiet werden großzügige Anpflanzungen einheimischer Laubbäume und Sträucher vorgesehen. Als weitere Ausgleichsmaßnahmen werden künftige Kompensationen des Ökokontos der Stadt Grünsfeld angerechnet.

3.4 Gewerbe- und Dorfgebiet Brückle II, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/4)

Das Plangebiet liegt am südwestlichen Ortsrand von Grünsfeld-Stadt in direktem Anschluss an die Landesstraße L512 in Richtung Distelhausen. Die Entfernung zur Autobahnauffahrt beträgt ca. 4 km. Eine Ortsstraße führt durch das Plangebiet und verbindet die Kläranlage und die Riedmühle im Süden mit der Landesstraße und der Ortslage. Am Plangebiet führt der Radweg `Liebliches Taubertal´ vorbei. Das leicht hängige Plangebiet kommt südlich der Landesstraße zu liegen. Der überplante Bereich wurde als Ackerfläche genutzt. Von dem bestehenden Aussiedlerhof wird derzeit lediglich noch das Wohngebäude gering genutzt. Grünstrukturen sind im Plangebiet nicht vorhanden.

Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplanes Gewerbe- und Dorfgebiet `Brückle II´ in Grünsfeld ist das Bauvorhaben der Umsiedlung eines KFZ- Betriebs. Der Standort des KFZ- Betriebs befand sich in unverträglicher Gemengelage im Ortsbereich. In Ermangelung alternativer Standorte fiel die Entscheidung auf das vorliegende Plangebiet am südwestlichen Ortsrand.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Weiterhin wird das zukünftige Potenzial für den fast vollständig leerstehenden Aussiedlerhof geklärt, was durch eine Einbeziehung in den Bebauungsplan `Brückle II´ erfolgt. Die brachliegenden Gebäude und das dazugehörige Grundstück des ehemaligen Aussiedlerhofes sind ungepflegt und prägen den Ortseingang Grünsfelds aus Richtung Tauberbischofsheim kommend. Da bisher keine baurechtliche Überplanung des Grundstückes vorlag, sind nur privilegierte Nutzungen im Außenbereich auf dem Grundstück zulässig. Kommunale Zielstellung war es, dem Grundstück eine Entwicklungschance zu bieten und damit u.a. auch den Ortseingang von Grünsfeld wieder attraktiver zu gestalten. Die Umsiedlung des KFZ-Betriebes an den Ortsrand von Grünsfeld bietet nun die ausreichende räumliche Nähe, um die Überplanung des Aussiedlerhofes in die Bebauungsplanung zu integrieren und damit die seit langen bestehende, kommunale Zielstellung in einem gemeinsamen Projekt durchführen zu können.

Der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan erfolgte im Dezember 2008. Dieser Bebauungsplan ist seit 2009 rechtskräftig. Der KFZ-Betrieb ist bereits angesiedelt und plant derzeit eine Erweiterung um eine LKW-Werkstatt. Das Baugesuch ist bereits genehmigt.

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan: Es ist geplant, ein Gewerbegebiet von ca. 2ha zu erschließen. Dabei handelt es sich zu 95% um intensiv genutzte Ackerflächen, die zu Gewerbeflächen umgenutzt werden. Bei der Bebauung werden ca. 3% durch öffentliche Straßen versiegelt. Die Erschließung des Plangebietes erfolgt von der Landesstraße L512 aus über eine neue Zufahrt. Die Zufahrt liegt westlich des bestehenden Aussiedlerhofes. In den Grundstücken ist eine Versiegelung bis zu 60% erlaubt.

Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete oder hochwertige Biotope nach §32 NatSchG sind nicht betroffen. Der Eingriff durch das geplante Gewerbegebiet wird durch die Pflanzgebote, die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien und die geringen Straßenflächen minimiert. Der Eingriff in das Schutzgut `Pflanzen und Tiere ist ausgeglichen. Die Schutzgüter Boden, Wasser und Luft/Klima sind durch die Planung betroffen.

Im Plangebiet werden großzügige Anpflanzungen einheimischer Laubbäume und Sträucher vorgenommen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.5 Wohnbaufläche am Göbel, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/5)

Das Plangebiet liegt am nördlichen Ortsrand von Grünsfeld im Anschluss an das bestehende Baugebiet Göbel-Hömberg. Das Gebiet wird durch die Straße `Am Göbel´ verkehrstechnisch erschlossen und besitzt Südhanglage. Das Baugebiet grenzt an das FFH-Gebiet `Nordöstliches Tauberland´ auf einer Länge von 110m an. Das Plangebiet umfasst fast zu 100% landwirtschaftliche Nutzfläche. Das Plangebiet ist maßgeblich geprägt durch Ackernutzung, Obstplantage und die Südwestausrichtung.

Die Zielstellung einer gesunden baulichen Weiterentwicklung der Stadt Grünsfeld erfordert die ausreichende Bereitstellung von attraktiven Bauplätzen mit qualitativer Orientierung. Die Schaffung von hochwertigem Bauland mit besonderem Charme und besonderer Intention an der vorhandenen Erschließungsstraße. Ziel ist Bauland mit erweiterten gestalterischen Freiheiten und Großzügigkeiten zu ermöglichen. Da Grünsfeld derzeit kein verfügbares Bauland zur Deckung dieses Bedarfes besitzt, ist die Bereitstellung erforderlich. Der Bebauungsplan wurde am 12.04.2011 als Satzung beschlossen. Das Plangebiet ist erschlossen, alle elf Bauplätze sind bereits verkauft und fast vollständig bebaut.

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan: Es ist geplant, ein Wohngebiet von ca. 1,3ha zu erschließen. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um intensiv genutzte landwirtschaftliche Ackerflächen, die zu Wohnbauplätzen umgenutzt werden. Bei der Bebauung werden ca. 11 % durch öffentliche Straßen bebaut. In den Grundstücken ist eine Versiegelung bis zu 30% erlaubt. Die Erschließung erfolgt über die bestehende Straße und einer neuen Planstraße Der vorliegende städtebauliche Entwurf passt sich an die hochwertigen Biotopstrukturen an.

Das FFH- Gebiet `Nordöstliches Tauberland´ grenzt an das Plangebiet auf einer Länge von 110m an. Die bestehenden Steinriegel werden erhalten und gesichert. Weitere Gehölz –und Baumanpflanzungen sowie extensive Grünlandflächen ergänzen die Grünstrukturen des Plangebietes.

Der Eingriff in die Schutzgüter wird durch die Pflanzgebote, die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien und die geringen Straßenflächen minimiert. Als Ausgleichsmaßnahme ist die Anlage einer Feldhecke auf der Gemarkung Krensheim geplant. Nach der Durchführung der geplanten Maßnahmen ist der Eingriff bei allen Schutzgütern kompensiert.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.6 Sondergebiet `Photovoltaik´, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/6)

Die Ausweisung der Sonderbaufläche `Photovoltaik´ basiert auf der Teilfortschreibung Fotovoltaik des Regionalverbandes Heilbronn-Franken, hier ist diese Fläche als `Vorbehaltsgebiet für regionalbedeutsame Fotovoltaikanlagen´ dargestellt. Die Teilfortschreibung wurde vom Wirtschaftministerium am 23. März 2010 genehmigt und im Staatsanzeiger für Baden-Württemberg am 1. April 2010 öffentlich bekannt gemacht.

Die Fläche beträgt ca. 10ha.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.7 Sonderbaufläche und Gewerbliche Baufläche `Weißes Feld´, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/7)

Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplanes `Weißes Feld´ und die 1. Änderung des Bebauungsplanes `Industriepark ob der Tauber´ in Grünsfeld (Kurzname `Weißes Feld´), ist die bestehende Biogasanlage eines Landwirtes nördlich des Industrieparks ob der Tauber gelegen. Die Biogasanlage wurde bewusst in der Nähe des Industrieparks ob der Tauber gebaut, um die aktuellen Effizienzwünsche in ökologischer und ökonomischer Hinsicht möglichst gerecht zu werden und einen nahen Abwärmenutzer zu finden. Die bisher bis 500 kWh privilegierte Anlage wurde nun aufgrund der Ansiedlung der Firma Sonoco erheblich erweitert. Da diese Ansiedlung eine erhebliche Menge an Abwärme für ihre Trocknungsanlage benötigt konnten hier optimal die Synergien genutzt werden.

Der Bebauungsplan ist seit dem 01. März 2014 rechtskräftig.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan: Es ist geplant, ein Sondergebiet für Nutzung regenerativer Energiequellen und ein eingeschränktes Industriegebiet von 8,6ha zu erstellen. Ein Teilbereich mit einer Größe von 2ha überplant dabei den rechtskräftigen Bebauungsplan `Industriepark ob der Tauber´. Im Bereich des Gebietes `Weißes Feld´ handelt es sich um überwiegend um landwirtschaftlich genutzte Ackerflächen bzw. um eine bereits errichtete privilegierte Biogasanlage sowie eine landwirtschaftliche Maschinenhalle. Bei der Bebauung werden ca. 3% durch öffentliche Straßen versiegelt. Für das eingeschränkte Industriegebiet stehen 52% des Plangebietes zur Verfügung und 32% für das Sondergebiet. Die gewerbliche Erschließung des Plangebietes erfolgt von der Landesstraße L512 aus über den Industriepark ob der Tauber. Im Plangebiet ist eine Versiegelung bis zu 60% im Sondergebiet und von bis 80% im eingeschränkten Industriegebiet erlaubt.

Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete oder hochwertige Biotope nach §32 NatSchG sind nicht betroffen. Der Eingriff wird durch die Pflanzgebote, die gering gehaltene Grundflächenzahl und die geringen Straßenflächen minimiert. Der Eingriff in das Schutzgut `Pflanzen und Tiere ist ausgeglichen. Der Eingriff konnte nicht bei allen Schutzgütern vollständig ausgeglichen werden. Im Plangebiet werden großzügige Anpflanzungen einheimischer Laubbäume und Sträucher vorgenommen.

Ausgleichsmaßnahmen für die Feldlerche zur Einhaltung des Störungsverbotes werden im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens noch festgelegt.

3.8 Erweiterung des Industrieparks ob der Tauber, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/8)

Aufgrund erhöhtem Abstimmungsbedarf wird diese Änderung in einem weiteren Flächennutzungsplanverfahren bearbeitet.

Die Städte Lauda-Königshofen und Grünsfeld betreiben gemeinsam das „Interkommunale Gewerbegebiet ob der Tauber“ an der L 512 zwischen Grünsfeld und Distelhausen. Hierzu wurde der Zweckverband „Industriepark ob der Tauber“ im August 1994 gegründet.

Der derzeit ausgewiesene Industriepark bietet keinen Platz mehr für Neuansiedlungen. Eine Erweiterung des Interkommunalen Gewerbegebietes Lauda-Königshofen ist dringend erforderlich. Weder die Stadt Grünsfeld noch die Stadt Lauda-Königshofen können Gewerbliche Bauflächen anbieten. Die bestehenden Flächen der Industriepark ob der Tauber sind bereits verkauft und zum Großteil bebaut.

Der Zweckverband `Industriepark ob der Tauber´ benötigt dringend weitere Flächen. Für eine Überplanung dieses Gebietes wurde eine Gesamtbaufläche von ca. 15,7ha vorgesehen. Die Stadt Lauda-Königshofen kann nur in sehr begrenztem Maße Gewerbliche Bauflächen zur Verfügung stellen. Größere Flächen ab 5.000m² stehen nicht zur Verfügung und werden immer von Firmen benötigt. Restflächen für kleine Handwerksbetriebe stehen noch zur Verfügung. Häufig werden die Städte Grünsfeld und Lauda-Königshofen auch von großen internationalen Firmen angefragt. Für diese Firmen, die auch ein großes Arbeitsplatzangebot für die Region mitbringen, werden Flächen von über 10.000m² benötigt. Das macht deutlich weshalb die beiden Städte dringend weitere Gewerbliche Bauflächen benötigen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.9 Erweiterung des Gewerbegebietes `Brückle´, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/9)

Das Plangebiet liegt am südwestlichen Ortsrand von Grünsfeld-Stadt in direktem Anschluss an die L 512 in Richtung Distelhausen. Die Entfernung zur Autobahnauffahrt beträgt ca. 4 km.

Diese Erweiterung mit einer Fläche von 1ha wird für die ortsansässige Firma Refresco Fruchtsäfte GmbH benötigt. Um eine zukunftsfähige Entwicklung der Firma sicherzustellen ist ein Hochregallager unumgänglich. Um die Zielstellung `Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen´ zu erreichen, ist es nötig das bestehende Gewerbegebiet zu erweitern.

Der Bebauungsplan ist bereits rechtskräftig. Das Hochregallager befindet sich derzeit im Bau und geht noch im Sommer 2015 in Betrieb.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Umweltbericht aus dem Bebauungsplan:

Bei dem Plangebiet handelt es sich zu 95% um intensiv genutzte Ackerflächen, die zu Gewerbeflächen umgenutzt werden. Bei der Bebauung werden ca. 3% durch öffentliche Straßen versiegelt. Die Erschließung des Plangebietes erfolgt von der Landesstraße L512 aus über eine neue Zufahrt. Die Zufahrt liegt westlich des bestehenden Aussiedlerhofes. In den Grundstücken ist eine Versiegelung bis zu 60% erlaubt. Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete oder hochwertige Biotope nach §32 NatSchG sind nicht betroffen. Der Eingriff durch das geplante Gewerbegebiet wird durch die Pflanzgebote, die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien und die geringen Straßenflächen minimiert. Der Eingriff in das Schutzgut `Pflanzen und Tiere ist ausgeglichen. Die Schutzgüter Boden, Wasser und Luft/Klima sind durch die Planung betroffen. Im Plangebiet werden großzügige Anpflanzungen einheimischer Laubbäume und Sträucher vorgenommen.

3.10 Wohn- und Gemischte Baufläche `Vorderer Egelsee´, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/10)

Das Plangebiet liegt am östlichen Ortsrand von Grünsfeld-Stadt in direktem Anschluss an den Wittigbach und die Bahnlinie. Das Plangebiet ist bereits größtenteils bebaut. Die Straßenzüge Eichendorffstraße, Rückertweg und Hermann-Löns-Weg bilden die Erschließungsmöglichkeiten des Plangebietes mit einer Fläche von 1,2 ha.

Die Änderung des Bebauungsplanes `Vorderer Egelsee, 2. Änderung´ in Grünsfeld befindet sich derzeit in der Aufstellung. Der Bereich, der die 2. Änderung der Bebauungsplanes `Vorderer Egelsee´ betrifft, liegt im Geltungsbereich des ursprünglichen Bebauungsplanes von 1966/67, zuletzt geändert 1972. Im Interesse einer geordneten Nachverdichtung (Innenentwicklung) soll die Bebaubarkeit geregelt werden.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Umweltbericht aus dem Bebauungsplan: Gemäß § 2 Abs. 4 Satz 1 BauGB ist bei der Aufstellung von Bauleitplänen für die Belange des Umweltschutzes eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden, die dann in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden müssen. Entsprechend Art. 3(2) SUP-RL (Europäische Richtlinie zur Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme) ist für alle Pläne der Bereiche Raumordnung oder Bodennutzung eine Umweltprüfung notwendig.

Nach §13a BauGB wird der Bebauungsplan jedoch als ein Bebauungsplan der Innenentwicklung aufgestellt, dies stellt eine mögliche Ausnahmeregelung zur Nachverdichtung von Stadtgebieten dar. Nach §13a (2) 1. i.V.m. §13 (3) BauGB bedarf ein Bebauungsplan mit einer kleineren überbaubaren Grundstücksfläche von 20.000m² keines Umweltberichtes.

Die Grundstücksfläche des WA-Bereiches beträgt 10.105m² bei einer Grundflächenzahl von 0,4. Die Grundstücksfläche des MI-Bereiches beträgt 1.389m² bei einer Grundflächenzahl von 0,4. Insgesamt ergibt sich damit eine überbaubare Grundstücksfläche von 4.498m² für den Bebauungsplan `Vorderer Egelsee, 2. Änderung. Damit kann die genannte Ausnahmeregelung für den vorliegenden Bebauungsplan angewandt werden.

3.11 Ausweisung von zwei Konzentrationszonen für Windkraftanlagen, Krensheim und Paimar

(Änderungs-Nr. 1/11 und Nr. 1/12) siehe Kapitel 4 Windkraft in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft

Die Stadt Grünsfeld möchte mehrere Konzentrationszonen für Windkraftanlagen ausweisen und damit einen Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien leisten. Um eine verträgliche Ausweisung festzulegen wurden z.B. zu Siedlungen 1000m Abstand gehalten, zu Einzelhöfen 500m. Nach der Überlagerung aller Kriterien wurden die Flächen auf ihre Wirtschaftlichkeit hin untersucht.

Drei Konzentrationszonen für Windkraftanlagen (Änderungs-Nr. 1/11, 1/12 und 1/24) haben sich herauskristalisiert. Diese wurden in den Flächennutzungsplan übernommen.

Diese beiden Konzentrationszonen (Nr. 1/11 und 1/12) für Windkraftanlagen liegen z.T. innerhalb des Bauschutzbereichs (15 km SBP Bauschutzbereich) nach §12 Luft VG und innerhalb des Schutzbereichs der Tiefflugzone des Heeresflugplatzes .

Verbot für Einzelanlagen im Außenbereich Entsprechend der besonderen Bedeutung der Windenergie als erneuerbare Energie gehören Windener- gieanlagen gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 6 Baugesetzbuch zu den im Außenbereich privilegierten Vorhaben. Zugleich hat der Gesetzgeber im Hinblick auf weitere gewichtige Belange und andere Raumnutzungsan- sprüche die Privilegierung damit verbunden, dass der Träger der Bauleitplanung eine planerische Steu- erung durch positive Ausweisung von Flächen für solche Anlagen und damit verbunden den Ausschluss an anderer Stelle vornehmen kann.

Die Stadt Grünsfeld nimmt ihr Darstellungsprivileg durch den Flächennutzungsplan wahr und beschließt außerhalb der Vorrangfläche keine Windkraftanlagen zuzulassen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.12 Sonderbaufläche `Ölmühle´, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/13)

Das Plangebiet, mit einer Fläche von 1,6 ha, liegt am östlichen Ortseingang von Grünfeld gegenüber des bestehenden Gewerbegebietes. Die Eigentümer der Ölmühle möchten eine Überplanung ihres bestehenden Anwesens um den Standort zu sichern, sowie um einzelne notwendige Gebäude zur Weiterentwicklung zu errichten (z.B. Silos).

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.13 Gemischte Baufläche `Am Schönfelder Weg´

(Änderungs-Nr. 1/14)

Das Plangebiet liegt am nordöstlichen Ortseingang von Krensheim, an der K 2883. Der Bebauungsplan `Am Schönfelder Weg´ in Krensheim, mit einer Fläche von 0,5 ha, ist bereits als Satzung beschlossen und rechtskräftig.

Die geplante Gemischte Baufläche, soll den Eigenbedarf des Ortsteils Krensheim decken.

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan:

Das städtebauliche Ziel der Erhaltung, Erneuerung, Fortentwicklung und der Anpassung des Ortsteiles Krensheim steht in diesem Falle den Belangen des Natur- und Umweltschutzes gegenüber.

Der Eingriff in Natur, Umwelt und Landschaft wird durch die Fortentwicklung der Wohnbebauung auf ein geringes, vertretbares Maß reduziert bzw. aufgewertet . Mit der Planung wird dem Gebot der Vermeidung und Minimierung der Beeinträchtigung von Natur und Landschaft Rechnung getragen. Der Eingriff in Natur und Landschaft, der bei der Erstellung des Mischgebietes „Am Schönfelder Weg“ entsteht, ist mit den im Gebiet vorgesehenen Maßnahmen ausgeglichen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.14 Erweiterung der Gewerblichen Baufläche `Paimar Nord´, Grünsfeld-Paimar

(Änderungs-Nr. 1/15)

Die geplante Gewerbliche Baufläche befindet sich an der K 2810 und grenzt direkt an das bestehenden Gewerbegebiet `Paimar Nord´ an. Diese Erweiterungsfläche mit 2,9 ha, wird für die ansässige Firma hs- umformtechnik als Entwicklungs- und Erweiterungspotential benötigt. das bestehende Gebiet `Paimar Nord´ ist zu 100% bebaut. Die Erweiterungsfläche wird dringend benötigt, da die Firma hs-umformtechnik stark wächst und mittlerweile Marktführer in Deutschland ist.

Der Bebauungsplan befindet sich derzeit in der Aufstellung.

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan:

Es ist geplant, ein Gewerbegebiet um ca. 1,6ha zu erweitern. Dabei handelt es sich zu 100% um intensiv genutzte Ackerflächen, die zu Gewerbeflächen umgenutzt werden. Bei der Bebauung werden keine zusätzlichen Flächen für Straßen benötigt. Die Erschließung des Plangebietes erfolgt von der Kreisstraße K2810 aus über die bestehende Betriebszufahrt von der Gewerbestraße aus. In den Grundstücken ist eine Versiegelung bis zu 80% erlaubt.

Ein Landschaftsschutzgebiet und ein Naturschutzgebiet sind nicht betroffen. Hochwertige Biotope nach §32 NatSchG sind ebenfalls nicht betroffen. Der Eingriff durch das geplante Gewerbegebiet wird durch die Pflanzgebote und die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien, die Festlegung von Pflanzvorschriften für die nicht überbaubaren Grundstücksflächen und die geringen Straßenflächen minimiert. Der Eingriff in das Schutzgut `Pflanzen und Tiere ist annähernd ausgeglichen. Die Schutzgüter Boden, Wasser, Luft/Klima sind durch die Planung betroffen. Externe Kompensationsmaßnahmen ergänzen das Bestreben nach Minimierung des Eingriffs.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.15 Gewerbegebiet `Paradies´, Wittighausen

(Änderungs-Nr. 1/16)

Die Gemeinde Wittighausen strebt die Umsetzung eines Gewerbegebietes mit einer Fläche von 4,6 ha zwischen Unter- und Oberwittighausen an. Das Plangebiet befindet sich direkt an der L 511 gegenüber des bereits bestehenden Gewerbegebietes `Katzenstein´ mit Lagerhaus und Bahnhof.

Um nicht noch weitere Gewerbliche Bauflächen auszuweisen, wird die im rechtskräftigen Flächennutzungsplan dargestellte Gewerbliche Baufläche `Krammetsgraben´ aufgegeben, siehe Änderungsnummer 1/32.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.16 Gewerbliche Baufläche Richtung Kirchheim, Wittighausen

(Änderungs-Nr. 1/17)

Diese geplante Gewerbliche Baufläche mit einer Fläche von 3,3ha befindet sich direkt an der bayerischen Grenze und an der L511 (Kirchheimer Straße). Bei dieser gewerbl. Baufläche handelt es sich im Wesentlichen um das bestehende Natursteinwerk vero-stone mit Erweiterungsfläche nach Süden.

Die Aufstellung eines Bebauungsplanes für diese bestehende gewerbliche Ansiedlung soll den Bestand und die Zukunftsfähigkeit des Betriebes stärken und somit den Erhalt der Arbeitsplätze sichern.

Der Bebauungsplan "Lichtweide" wurde bereits als Satzung beschlossen.

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan

Da in großen Bereichen des Baugebietes bereits ein Gewerbebetrieb angesiedelt ist und dort bereits eine nahezu vollständige Flächenversiegelungen stattgefunden hat, wird zur Beurteilung des Flächenausgleichs nur die bisher unversiegelte Fläche herangezogen. Dies betrifft das Flurstück 2588 und Randbereiche von Flurstück 2590. Die verbleibende Biotopfläche hat eine Größe von 4.168 m² + 551 m² (Gewässerrandstreifen). Zur Ausgleichsbeurteilung wird die Nutzung der geplanten Flächen mit der jetzigen Nutzung verglichen und gewichtet. Die Gemeinde Wittighausen hat daher auf Gemarkung Unterwittighausen Ausgleichsflächen im Anschluss an ein Feuchtgebiet erworben. Mit den Ausgleichsmaßnahmen auf den Flurstücken Nr. 3733, 3734, 3736, 3737 und 3739 wurde in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde bereits begonnen.

Die Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung wird vom Büro für Landschaftsplanung Andrena aus durchgeführt.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.17 Sonderbaufläche `Freizeitgelände´, Wittighausen

(Änderungs-Nr. 1/18)

Das Plangebiet befindet sich nördlich der K 2801, mit einer Fläche von 2,6 ha. Der Bebauungsplan `Unter dem Messelhäuser Weg´ ist bereits rechtskräftig.

Auszug aus der Begründung zum Bebauungsplan: Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplanes „Unter dem Messelhäuser Weg“ in Wittighausen, Gemarkung Vilchband ist die Planung eines neuen Bolzplatzes für Vilchband und die Schaffung eines Erholungsraums rund um die Teichanlage im Bereich der ehemaligen Kläranlage in Vilchband.

Auf der Grundlage des Bebauungsplanes sollen neue Einrichtungen geschaffen und bestehende rechtlich abgesichert werden, um sportliche und sonstige Freizeitaktivitäten künftig örtlich gebündelt durchführen zu können. Wesentliche Ziele des Bebauungsplanes sind daher die Umwidmung und Erschließung der z.Zt. landwirtschaftlich genutzten Flächen in Grünflächen mit der Zweckbestimmung Sportanlage bzw. Spielplatz. Die Flächen der ehemaligen Kläranlage wurden in eine Teichanlage umgewandelt.

Außerdem ist vorgesehen im Bereich des Ortsrandes Bauplätze auszuweisen und den Weg (Flurstück Nr. 373) für die Erschließung des Gewerbegebietes Schulstraße auszubauen. Der Bebauungsplan schafft die notwendige Rechtsgrundlage für die Bebauung und Nutzungen und dient der Entwicklung der Gemeinde Wittighausen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Zusammenfassung des Umweltberichts zum Bebauungsplan: Es ist geplant, einen Bolz- und einen Spielplatz zu errichten, die Fläche um die Kläranlage, einen Abschnitt eines Wassergrabens zu renaturieren und den südwestlichen Ortsrand von Vilchband baurechtlich zu ordnen, indem zwei Grundstücke als allgemeines Wohngebiet gewidmet werden.

Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete oder hochwertige Biotope nach §32 BNatSchG sind nicht betroffen. Der Eingriff wird durch die Pflanzgebote, die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien, eine flächensparende Erschließung und die Nutzung und Versickerung des Oberflächenwassers minimiert. Im Plangebiet werden großzügige Anpflanzungen einheimischer Laubbäume, Sträucher und Obstbäume vorgenommen. Die Eingriffe in Natur und Landschaft werden ausgeglichen und überkompensiert.

Die Kompensationsmaßnahmen sollen als vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen in einem Ökokonto geführt werden.

3.18 Ausweisung von zwei Konzentrationszonen für Windkraftanlagen, Unterwittighausen und Vilchband

(Änderungs-Nr. 1/19 und 1/20) siehe Kapitel 4 Windkraft in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft

Auch die Gemeinde Wittighausen möchte zwei weitere Konzentrationszonen für Windkraftanlagen, neben dem bestehenden Windpark, ausweisen und damit einen Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien insbesondere der Windenergie leisten. Die ausgewiesenen Flächen sind die windhöfigsten Flächen im Gemeindegebiet und wurden aufgrund der Wirtschaftlichkeit dargestellt.

Diese beiden Konzentrationszonen (Nr. 1/19 und 1/20) für Windkraftanlagen liegen innerhalb des Schutzbereichs der Tiefflugzone des Heeresflugplatzes Niederstetten.

Verbot für Einzelanlagen im Außenbereich Entsprechend der besonderen Bedeutung der Windenergie als erneuerbare Energie gehören Windener- gieanlagen gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 6 Baugesetzbuch zu den im Außenbereich privilegierten Vorhaben. Zugleich hat der Gesetzgeber im Hinblick auf weitere gewichtige Belange und andere Raumnutzungsan- sprüche die Privilegierung damit verbunden, dass der Träger der Bauleitplanung eine planerische Steu- erung durch positive Ausweisung von Flächen für solche Anlagen und damit verbunden den Ausschluss an anderer Stelle vornehmen kann.

Die Gemeinde Wittighausen nimmt ihr Darstellungsprivileg durch den Flächennutzungsplan wahr und be- schließt außerhalb der Vorrangfläche keine Windkraftanlagen zuzulassen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.19 Wohn- und Gemischte Baufläche `Alte Wittighäuser Straße´, Wittighausen- Poppenhausen

(Änderungs-Nr. 1/21)

Der Bebauungsplan `Alte Wittighäuser Straße´ ist bereits als Satzung beschlossen. Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan ist die Fläche zum größten Teil bereits dargestellt, lediglich ein kleiner Teil der Gemischten Baufläche wurde neu aufgenommen.

Auszug aus der Begründung zum Bebauungsplan:

Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplanes „Alte Poppenhäuser Straße“ in Wittighausen, Gemarkung Poppenhausen ist eine Bauanfrage.

Mit dem Bebauungsplan wird im Plangebiet eine geordnete städtebauliche Entwicklung ermöglicht und die vorgesehene Siedlungsentwicklung unter Berücksichtigung der vorhandenen Umgebungsbebauung sowie der im Gebiet bereits vorhandenen Bebauung planungsrechtlich abgesichert.

Der Bebauungsplan schafft die notwendige Rechtsgrundlage für die Bebauung und dient der Entwicklung der Gemeinde. Durch Grundstückstausch soll ein Großteil des Plangebiets in den Besitz der Gemeinde kommen. Die Gemeinde kann somit regulierend auf die Baulandpreisgestaltung und –verfügbarkeit einwirken und gewährleisten, dass insbesondere jungen Familien aus dem Ort Bauplätze zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung stehen und zeitnah bebaut werden können.

Durch die Grünordnungsmaßnahmen, sowie die Gestaltungsfestsetzungen für die Gebäude soll zudem ein positives Beispiel für das Bauen auf dem Lande und die Gestaltung des Ortsrandes gegeben sein.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

Zusammenfassung des Umweltberichts zum Bebauungsplan:

Es ist geplant ein Dörfliches Mischgebiet und ein Allgemeines Wohngebiet von insgesamt 1,0 ha auszuweisen. Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete oder hochwertige Biotope nach §32 BNatSchG sind nicht betroffen. Der Eingriff wird durch die Pflanzgebote, die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien, eine flächensparende Erschließung, die Nutzung und Versickerung des Oberflächenwassers sowie die Begrünung von Dachflächen minimiert.

Im Plangebiet werden großzügige Anpflanzungen einheimischer Laubbäume, Sträucher und Obstbäume vorgenommen. Die Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen und Tiere“, „Boden als Standort für natürliche Vegetation“, „Boden als Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“ und „Landschaftsbild und Erholung“ werden ausgeglichen. Die Schutzgüter „Boden“ und „Wasser“ sind durch die Planung betroffen. Durch Kompensationsmaßnahmen können die Eingriffe minimiert werden. Die Eingriffe werden bei Schutzgut- übergreifender Betrachtung kompensiert.

3.20 Sonderbaufläche für Solarenergie, Wittighausen-Vilchband

(Änderungs-Nr. 1/22) Auf die Festsetzung wird verzichtet. Es handelt sich hierbei nicht um eine Freiflächenanlage, eine Bebauungsplanung ist nicht notwendig. Die Module wurden vollständig auf den Gewächshäusern und Betriebsgebäuden montiert.

Das Plangebiet mit einer Fläche von 4,0 ha befindet sich auf der Konversionsfläche einer aufgegebenen Gärtnerei. Die derzeitigen Betreiber der Gärtnerei möchten eine Freiflächensolaranlage auf ihrem Grundstück errichten. Für eine Umsetzung dieses Vorhabens ist die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes erforderlich.

Die Gemeinde Wittighausen steht der Nutzung der Solarenenergie positiv gegenüber und möchte dieses Vorhaben unterstützen und weist deshalb eine Sonderbaufläche `Solar´ aus.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.21 Gewerbliche Baufläche `Ihmet´, Wittighausen

(Änderungs-Nr. 1/23)

Die geplante Gewerbliche Baufläche befindet sich unweit der L 511 (getrennt durch die Bahnlinie und den Wittigbach) und liegt nördlich der K 2809. Um eine zukunftsfähige Entwicklung des vorhandenen Natursteinwerks zu gewährleisten möchte die Gemeinde Wittighausen ein Bebauungsplan aufstellen und somit den Erhalt der Arbeitsplätze im Gemeindegebiet sichern.

Für den ansässigen Betrieb könnte so eine kleine Entwicklungsfläche geschaffen werden. Aufgrund der vorhandenen Bebauung wird kein Umweltbericht erstellt.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.22 Konzentrationszone für Windkraftanlagen, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/24) siehe Kapitel 4 Windkraft in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft

Die Stadt Grünsfeld möchte mehrere Konzentrationszonen für Windkraftanlagen ausweisen und damit einen Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien leisten. Um eine verträgliche Ausweisung festzulegen wurden z.B. zu Siedlungen 1000m Abstand gehalten, zu Einzelhöfen 500m. Nach der Überlagerung aller Kriterien wurden die Flächen auf ihre Wirtschaftlichkeit hin untersucht.

Drei Konzentrationszonen für Windkraftanlagen (Änderungs-Nr. 1/11, 1/12 und 1/24) haben sich herauskristalisiert. Diese wurden in den Flächennutzungsplan übernommen.

Diese Konzentrationszone für Windkraftanlagen liegt innerhalb des Bauschutzbereichs (15 km SBP Bauschutzbereich) nach §12 Luft VG und grenzt an den Schutzbereich der Tiefflugzone des Heeresflugplatzes Niederstetten an.

Verbot für Einzelanlagen im Außenbereich Entsprechend der besonderen Bedeutung der Windenergie als erneuerbare Energie gehören Windener- gieanlagen gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 6 Baugesetzbuch zu den im Außenbereich privilegierten Vorhaben. Zugleich hat der Gesetzgeber im Hinblick auf weitere gewichtige Belange und andere Raumnutzungsan- sprüche die Privilegierung damit verbunden, dass der Träger der Bauleitplanung eine planerische Steu- erung durch positive Ausweisung von Flächen für solche Anlagen und damit verbunden den Ausschluss an anderer Stelle vornehmen kann.

Die Stadt Grünsfeld nimmt ihr Darstellungsprivileg durch den Flächennutzungsplan wahr und beschließt außerhalb der Vorrangfläche keine Windkraftanlagen zuzulassen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.23 Gewerbliche Baufläche `IPOT 2. Änderung und Erweiterung´, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/25)

Die bestehenden rechtskräftig überplanten Gewerbegebietsflächen des `Industrieparks ob der Tauber´ wurden um rund 1,4ha in nördlicher Richtung erweitert. Dies war notwendig, um die Firma Bohlender GmbH& Co.KG am Standort zu unterstützen und ein Entwicklungspotenzial zu bieten. Die Erweiterung der Betriebsgebäude am bestehenden Standort sichert und schafft wohnortnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze in den Stadtgebieten. Um eine Abwanderung des ortsansässigen Betriebes zu vermeiden, ist eine Erweiterung der Firmengebäude am bestehenden Standort dringend notwendig. Durch das Verbleiben des Betriebes können somit die vorhandenen Betriebstätten weiterhin genutzt werden. Es entstehen keine Gewerbebrachen und ein größerer Flächenverbrauch kann vermieden werden.

Der Satzungsbeschluss des Bebauungsplans wurde im April 2015 gefasst.

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan Das Plangebiet umfasst insgesamt eine Größe von 2,87ha. Neu überplant werden 1,39ha. Von diesen neu überplanten Bereich dienen rund 60% der Fläche den Ausgleichsmaßnahmen. Die bebaubare Grundstücksfläche wird um 0,2 ha Gewerbefläche vergrößert. Die Erweiterung des Plangebietes ist geprägt durch eine deutlich nach Norden hin abfallende Hangneigung, die sich auch außerhalb des Plangebietes fortsetzt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Grünlandflächen die mit Feldhecken durchzogen sind. Die Erschließung des Plangebietes ist durch die vorhandenen Erschließungsstraßen gesichert. In den Grundstücken ist eine Versiegelung bis zu 80% erlaubt. Landschaftsschutzgebiet, Naturschutzgebiet und andere Schutzgebiete sind nicht betroffen. Ein flächenhaftes Naturdenkmal schließt sich im Osten an das Plangebiet an, wird aber durch die nach Norden ausgerichtete Planung nicht beeinträchtigt. Von den hochwertigen Biotopen nach §32 NatSchG ist eine Feldhecke am Rande des Gewerbegebiets durch die Planung betroffen. Als Ausgleich sind Ersatzpflanzungen in gleicher Größe in unmittelbarer Nähe festgesetzt. Weiterhin werden großzügige Anpflanzungen einheimischer Laubbäume und Sträucher in landschaftsbildtypischer Form vorgesehen. Der Eingriff durch das geplante Gewerbegebiet wird durch die Pflanzgebote, die Festsetzung von versickerungsfähigen Materialien und die Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen minimiert. Der Eingriff konnte bei den Schutzgütern fast vollständig ausgeglichen werden.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.24 Wohnbaufläche `Linke Seite, 5. Änderung´, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/26)

Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplanes `Linke Seite, 5. Änderung´ ist ein konkretes Bauvorhaben.

Der Bebauungsplan befindet sich in der Aufstellung.

Zusammenfassung des Umweltberichts aus dem Bebauungsplan Der Bebauungsplan `Linke Seite 5. Änderung´ ist ein Bebauungsplan der Innenentwicklung nach §13a BauGB. Somit ist für den Bebauungsplan nach § 13a BauGB i.V.m. §13 (3) BauGB keine Umweltprüfung und kein Umweltbericht notwendig. Durch die Bebauungsplanänderung werden die Grundzüge der Planung des rechtskräftigen Bebauungsplanes `Linke Seite´ sowie seiner Änderungen nicht berührt. Der Bebauungsplan ergänzt ein bereits überplantes Gebiet. Umweltbelange sind durch die Bebauungsplanänderung nicht betroffen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.25 Abrundungssatzung Kützbrunn, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/27)

Die Abrundungssatzung `Kützbrunn-West´ ist bereits seit 2001 rechtskräftig. Der Flächennutzungsplan wird entsprechend angepasst.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.26 Abrundungssatzung Zimmern, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/28)

In Zimmern soll, durch die Abrundungssatzung, eine bessere Nutzung der häufig leer stehenden Hofreite- Grundstücke und von Baulücken erreicht werden. Die Umnutzung von ehemaligen Hofreite-Grundstücken zur Wohnungsnutzung und die Schließung von Baulücken dienen der Nutzung innerörtlicher Potentiale für Bauwillige.

Dadurch werden Bauflächen auf der "grünen Wiese" eingespart und somit der Flächenbedarf für Neubaugebiete reduziert.

Die Abrundungssatzung `Zimmern Nord´ ist bereits rechtskräftig. Der Flächennutzungsplan wird entsprechend angepasst.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.27 Gewerbliche Baufläche `Höhe beim Dorf´, Unterwittighausen

(Änderungs-Nr. 1/29)

Im Gewann „Höhe beim Dorf“ (Unterwittighausen) wird in unmittelbarer Nähe des Gewerbegebietes „Linde/ Quellwiesen“ die Erweiterung des Gewerbegebietes entlang der L511 in Richtung Zimmern angestrebt. Aktuell ist im Ortskern von Unterwittighausen eine Spedition ansässig. Das Unternehmen verfügt über 17 Fahrzeuge und der derzeitige Standort in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung verfügt über keinerlei Erweiterungs- oder Modernisierungsmöglichkeiten. In Zukunft wird der Sohn des Betriebsinhabers das Unternehmen übernehmen und weiterführen. Um dem Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten ist es unerlässlich, geeignete Flächen für Betriebsgebäude langfristig zur Verfügung zu stellen. Für eine Aufgabe des Standortes spricht auch die Tatsache, dass die Fahrzeuge wegen der beengten Parksituation oft den Verkehrsfluss behindern und nächtliche Tätigkeiten aufgrund der unmittelbar anschließenden Wohnbebauung nicht möglich sind. Die Lage am Ortsausgang Richtung Zimmern ist hinsichtlich der Erreichbarkeit der Autobahnen als günstig anzusehen. Zudem bilden die Flächen eine sinnvolle Abrundung und Ergänzung zu dem bereits vorhandenen Gewerbegebiet. Für den Fall, dass ein Nachtumschlagplatz vorgesehen ist, wären die zu erwartenden nächtlichen Verkehrsströme durch Unterwittighausen, bzw. durch Poppenhausen nicht vertretbar. Zur Schaffung einer langfristigen Perspektive für die Spedition, als auch für weitere Unternehmen, ist diese Fläche als am aussichtsreichsten zu betrachten.

Die vorgesehene Gewerbefläche am Ortsausgang Richtung Kirchheim (Bayern) ist in diesem Zusammenhang entbehrlich und kann aufgegeben werden. Siehe Änderung-Nr. 1/32.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.28 Wohnbaufläche `Hofstadt / Bären´, Unterwittighausen

(Änderungs-Nr. 1/30)

Erfreulicherweise kann die Gemeinde Wittighausen stabile, bzw. leicht ansteigende Bevölkerungszahlen – insbesondere im Hauptortsteil Unterwittighausen - verzeichnen. Ebenso besteht eine Nachfrage nach Wohnbauflächen, die derzeit nicht befriedigt werden kann. Da gerade Unterwittighausen über eine beachtliche Infrastruktur verfügt, ist davon auszugehen, dass die Nachfrage eher noch steigen wird.

Dem stehen aktuell nur zwei frei verfügbare kommunale Grundstücke in Unterwittighausen gegenüber. Für den Erhalt dieser Infrastruktur ist es aber ebenso wichtig, dass sich die Gemeinde weiter entwickeln kann. Diese Flächen liegen in der Nähe des Ortskerns und runden so das Ortsbild harmonisch ab. Darüber hinaus handelt es sich um Flächen eher schlechter Bonität, so dass es auch aus landwirtschaftlicher Sicht vertretbar ist, hier eine Wohnbebauung anzustreben.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.29 Gemischte Baufläche `Effelter Weinberg´, Unterwittighausen

(Änderungs-Nr. 1/31)

Am Ortsausgang Unterwittighausen, entlang der L511, besteht bereits ein kleines Mischgebiet, diese Gemischte Baufläche soll um 0,19ha erweitert werden. Das direkt angrenzende Malerunternehmen möchte in diesem Bereich eine Halle bauen, es wird ein vorhabenbezogener Bebauungsplan anstrebt. Die Fläche befindet sich bereits im Eigentum des Unternehmens.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.30 Herausnahme Gewerbliche Baufläche `Krammetsgraben´, Oberwittighausen

(Änderungs-Nr. 1/32)

Ausschnitt aus dem rechtskräftigen FNP:

Aufgrund der Ausweisung der Gewerblichen Baufläche `Höhe beim Dorf´ am Ortsausgang von Unterwittighausen mit der Änderungs-Nr. 1/29 kann auf diese geplante Gewerbliche Baufläche `Krammetsgraben´ mit 3,75ha verzichtet werden. Das hochwertige Ackerland kann weiterhin bewirtschaftet werden.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.31 Gemischte Baufläche `Fuchsengärten´, Poppenhausen

(Änderungs-Nr. 1/33)

Die im Ortsteil Poppenhausen ansässige Firma Hess beabsichtigt eine geringfügige Erweiterung ihrer Produktionshalle und deshalb wurde das angrenzende Wiesengrundstück bereits erworben. Dieses Wiesengrundstück soll dem Ortsetter zugeschlagen werden, was eine harmonische Abrundung des Ortsteiles bewirkt.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.32 Radwegeverbindung Bayern - Oberwittighausen, Wittighausen

(Änderungs-Nr. 1/34)

Der geplante, überregionale Radweg bildet den Lückenschluss zwischen Oberwittighausen und der Landesgrenze zu Bayern. Der Radweg verläuft weitgehend auf vorhandenen Feldwegen, die für den Radverkehr entsprechend ertüchtigt werden. Im Bereich der Firma vero-stone verläuft der Radweg um das Bebauungsplangebiet `Lichtweide´ herum.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.33 Umwidmung von Gewerbegebiet zu Gemischter Baufläche, Grünsfeld

(Änderungs-Nr. 1/35)

Die Gewerbebrache im Ortseingang, von Zimmern kommend, kann durch die Stadt käuflich erworben werden. Geplant ist hier eine Umwidmung der Gewerblichen Baufläche in eine Gemischte Baufläche, hier könnten acht bis zehn Gebäude für Kleingewerbe und Wohnen entstehen.

Um dem Flächenverbrauch und einer unschönen Ortseingangssituation entgegenzuwirken möchte die Verwaltung diese Reaktivierung der Gewerbebrache vorantreiben und baldmöglichst umsetzen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.34 Darstellung der Konzentrationszone für Windkraftanlagen, Grünsfeld-Krensheim

(Änderungs-Nr. 1/36)

Auf dem Gemeindegebiet Grünsfeld befinden sich drei bestehende Windkraftanlagen, die im Jahr 2001 ans Netz gingen. Der Flächennutzungsplan stellt nun diese Windkraftanlagen in einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen dar.

Die drei Windkraftanlagen besitzen jeweils eine Nabenhöhe von 78m und einen Rotordurchmesser von 44m.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 3 - Festsetzungen

3.35 Flächenreduktion einer geplanten Wohnbaufläche, Grünsfeld-Paimar

(Änderungs-Nr. 1/37)

Aufgrund der Erweiterung des Bebauungsplanes "Gewerbegebiet Paimar Nord" wird aus immissionsschutzrechtlichen Gründen die geplante Wohnbaufläche, westlich der K2810, reduziert. Ein Immissionsgutachten wird dem Entwurf des Bebauungsplanes "Gewerbegebiet Paimar Nord, Erweiterung und 1. Änderung" beigelegt.

Die geplante Wohnbaufläche reduziert sich von 0,74ha auf 0,37ha.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 4 - Windkraft in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft

4 Windkraft in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft 4.1 Allgemeines Schon seit Anfang der 90er Jahre konnte die Windenergienutzung einen stetigen Zuwachs für sich verbuchen, was durch die Novellierung des Baugesetzbuches 1998 verstärkt wurde, da nun Windenergieanlagen im Außenbereich einen Privilegierungscharakter erhielten.

Die Windenergie ist im Vergleich zu anderen Formen der Erneuerbaren Energien extrem ertragreich, wirtschaftlich und beansprucht dabei nur eine sehr geringe Fläche. Abgesehen von der Fundamentfläche kann das gesamte Gebiet um Windkraftanlagen weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt werden. Ganz entscheidend spielt bei der Windkraft die Standortwahl die entscheidende Rolle- der Stromertrag steigt mit der dritten Potenz zur Windgeschwindigkeit, d.h. doppelte Windgeschwindigkeit liefert 8-fache Energie, dreifache Windgeschwindigkeit 27-fache Energie. Diese Fakten machen deutlich, welch großes Gewicht einem windhöfigen Standort zukommt. Allerdings dürfen auch immissionsschutzrechtliche sowie natur- und landschaftsschutzfachliche Belange nicht vernachlässigt werden.

4.2 Aktuelle Situation Die Änderung des Landesplanungsgesetzes Baden Württemberg und die Veröffentlichung des Windenergieerlasses Baden Württemberg zielen ebenfalls auf eine starke Rolle der Windenergie in der angestrebten Energiewende hin. Zum Januar 2013 wird den Städten und Gemeinden eine große Bedeutung bei der Steuerung von Windenergieanlagen zukommen, so dass die bisherige Vormachtstellung der Regionalplanung aufgebrochen und die Planung der Windenergie auf die Regionalplanung und die Kommunalplanung gestützt wird.

Um dem Schreckensszenario einer verspargelten Landschaft zu entkommen, besitzen die Kommunen die Möglichkeit aktiv im Sinne des § 5 BauGB i.V.m. § 35 Abs.3 Satz 3 BauGB die Zulässigkeit von Windkraftanlagen im Außenbereich zu steuern. Über die positive Ausweisung von Standorten im Flächennutzungsplan wird eine Ausschlusswirkung außerhalb dieser Gebiete erreicht. Voraussetzung dafür ist ein schlüssiges Gesamtkonzept über das komplette Gebiet mit dem Ziel, die sinnvollsten und verträglichsten Standorte zu ermitteln.

4.3 Situation im Plangebiet Im Vorentwurf mit dem Stand vom 28.02.2012 waren insgesamt fünf Konzentrationszonen für Windkraftanlagen (Änderungsnummer 1/11, 1/12, 1/19 , 1/20 und 1/24) dargestellt. Die Gesamtfläche dieser Konzentrationszonen betrug 339 ha.

Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung im Jahr 2012 wurden große Bedenken gegen die jeweiligen Konzentrationszonen erhoben, aufgrund dieser die Konzentrationszonen nicht weiter verfolgt werden konnten.

Die Konzentrationszonen können aufgrund folgender Bedenken nicht aufrecht erhalten werden:

Konzentrationszone 1/11 (Grünsfeld-Krensheim) - Landschaftsbild, zu große Flächen, Bürgermeisteramt Großrinderfeld - Vorranggebiet für die Landwirtschaft lt. Regionalplan, RP Stuttgart und RegVerband - Radarstrahlungsfeld beginnt bei 413 m ü.NN, WBV Süd - Einzelfallprüfung aufgrund der Nähe zur Radaranlage Löffelstelzen, WBV Süd - innerhalb des Sicherheitsbereiches der Tiefflugstrecke des Heeresflugplatzes Niederstetten, WBV Süd - Bedenken aufgrund Beeinträchtigungen der Flugsicherungseinrichtungen, WBV Süd - Teilweise im Wasserschutzgebiet Grünbachgruppe, LRA

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 4 - Windkraft in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft

Konzentrationszone 1/12 (Grünsfeld-Paimar) - Landschaftsbild, zu große Flächen, Bürgermeisteramt Großrinderfeld - Archäologische Verdachtsfläche / Prüffall, RP Stuttgart - Radarstrahlungsfeld beginnt bei 416 m ü.NN, WBV Süd - Einzelfallprüfung aufgrund der Nähe zur Radaranlage Löffelstelzen, WBV Süd - innerhalb des Sicherheitsbereiches der Tiefflugstrecke des Heeresflugplatzes Niederstetten, WBV Süd - Bedenken aufgrund Beeinträchtigungen der Flugsicherungseinrichtungen, WBV Süd - Innerhalb des Wasserschutzgebiets Grünbachgruppe, LRA - Teilweise in der Waldfunktionenkartierung als Wasserschutzwald und teilweise als besonders schützenswertes Waldbiotop ausgewiesen, LRA

Konzentrationszone 1/19 (Wittighausen-Vilchband) - Sichtbarkeitsanalyse zu Kloster Messelhausen gefordert, RP Stuttgart - Archäologische Verdachtsfläche / Prüffall, RP Stuttgart - Vorranggebiet für die Landwirtschaft lt Regionalplan, RP Stuttgart und RegVerband - Radarstrahlungsfeld beginnt bei 402 m ü.NN, WBV Süd - Einzelfallprüfung aufgrund der Nähe zur Radaranlage Löffelstelzen, WBV Süd - innerhalb des Sicherheitsbereiches der Tiefflugstrecke des Heeresflugplatzes Niederstetten, WBV Süd - Bedenken aufgrund Beeinträchtigungen der Flugsicherungseinrichtungen, WBV Süd - grenzt an das EU-Vogelschutzgebiet Nr. 6425-441 "Wiesenweihe Taubergrund" an, LRA

Konzentrationszone 1/20 (Wittighausen-Unterwittighausen) - ausgedehntes Siedlungsareal des Neolithikums, der Bronze- und Hallstattzeit, Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG, RP Stuttgart - Vorranggebiet für Naturschutz und Landschaftspflege lt. Regionalplan, RP Stuttgart und RegVerband - kleiner Bereich ist Vorranggebiet für Landwirtschaft lt. Regionalplan, RP Stuttgart und RegVerband - Radarstrahlungsfeld beginnt bei 404 m ü.NN, WBV Süd - Einzelfallprüfung aufgrund der Nähe zur Radaranlage Löffelstelzen, WBV Süd - innerhalb des Sicherheitsbereiches der Tiefflugstrecke des Heeresflugplatzes Niederstetten, WBV Süd - Bedenken aufgrund Beeinträchtigungen der Flugsicherungseinrichtungen, WBV Süd - In der Waldfunktionenkartierung als Erholungswald Stufe II ausgewiesen und damit einem besonderen Schutzstatus unterliegt, LRA

Konzentrationszone 1/24 (Grünsfeld): - ausgedehntes neolithisches Siedlungsareal, Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG, RP Stuttgart - Bedenken aus raumordnerischer Sicht, RP Stuttgart - Teil als Vorranggebiet für Forstwirtschaft lt. Regionalplan, RP Stuttgart und RegVerband - Teil als Vorbehaltsgebiet für Erholung lt. Regionalplan, RP Stuttgart und RegVerband - Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft lt. Regionalplan, RP Stuttgart und RegVerband - Radarstrahlungsfeld beginnt bei 407 m ü.NN, WBV Süd - Einzelfallprüfung aufgrund der Nähe zur Radaranlage Löffelstelzen, WBV Süd - innerhalb des Sicherheitsbereiches der Tiefflugstrecke des Heeresflugplatzes Niederstetten, WBV Süd - Bedenken aufgrund Beeinträchtigungen der Flugsicherungseinrichtungen, WBV Süd - sehr großer Eingriff in das Landschaftsbild, LRA - innerhalb des freizuhaltenden Bereichs, erstellt von der damaligen Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege, LRA - In der Waldfunktionenkartierung als Erholungswald Stufe II ausgewiesen und ist besonders schützenswert, LRA - Rotmilan vorhanden

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 4 - Windkraft in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft

Alle Konzentrationszonen (1/11, 1/12, 1/19, 1/20 und 1/24) betreffend - Überlastung der Landschaft, da Großrinderfeld schon eine Konzentrationszone umgesetzt hat, am verträglichsten Konzentrationszone 1/11 umsetzen, LRA - Das Forstamt (LRA) bittet dringend auf Waldflächen auf die Ausweisung von "Konzentrationszonen für Windkraftanlagen" zu verzichten, da Gemeinden mit sehr wenig Waldflächen (das ist hier der Fall) einen besonderen Schutz benötigen und unbedingt erhalten werden müssen

Die Verwaltungsgemeinschaft möchte nach Aufgabe der Tiefflugzone die beiden Konzentrationszonen 1/11 und 1/12 erneut überprüfen, da diese beiden Standorte die mit der höchsten Windgeschwindigkeit und somit die bestgeeignetsten Standorte für Windkraftanlagen sind.

Verbot für Einzelanlagen im Außenbereich Entsprechend der besonderen Bedeutung der Windenergie als erneuerbare Energie gehören Windener- gieanlagen gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 6 Baugesetzbuch zu den im Außenbereich privilegierten Vorhaben. Zugleich hat der Gesetzgeber im Hinblick auf weitere gewichtige Belange und andere Raumnutzungsan- sprüche die Privilegierung damit verbunden, dass der Träger der Bauleitplanung eine planerische Steu- erung durch positive Ausweisung von Flächen für solche Anlagen und damit verbunden den Ausschluss an anderer Stelle vornehmen kann.

Die Stadt Grünsfeld nimmt ihr Darstellungsprivileg durch den Flächennutzungsplan wahr und beschließt außerhalb der beiden Vorrangflächen (Konzentrationszonen) keine Windkraftanlagen zuzulassen.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5 Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.1 Einleitung

5.1.1 Gesetzesgrundlage

Gemäß § 2 Abs. 4 Satz 1 BauGB ist bei der Aufstellung von Bauleitplänen für die Belange des Umweltschutzes eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen und erheblichen Umweltauswirkungen in einem Umweltbericht beschrieben werden.

Gemäß Art. 4 SUP-RL wird bei Plänen innerhalb einer Programmhierarchie (von der Landesplanung bis zum Bebauungsplan) die Vermeidung von Mehrfachprüfungen angestrebt. Die Umweltprüfung, sowie der Umweltbericht, sollen jeweils den aktuellen Planungsstand, Inhalt und Detaillierungsgrad ermitteln und bewerten.

Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen (§ 1 (6) BauGB). Hierbei ist auch die Vermeidung und der Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft (Eingriffsregelung nach dem BnatSchG) zu berücksichtigen (§ 1a (2) 2 BauGB).

5.1.2 Screening / Scoping / Standort

Entsprechend Art. 3(2) SUP-RL (Europäische Richtlinie zur Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme) ist für alle Pläne der Bereiche Raumordnung oder Bodennutzung eine Umweltprüfung notwendig. Für den Flächennutzungsplan ist ein Umweltbericht im geeigneten Umfang notwendig. Eine Ausnahme nach § 13 BauGB liegt nicht vor.

In der vorbereitenden Bauleitplanung wird in der Umweltprüfung eine geringere Detailschärfe, als bei einem verbindlichen Bauleitplan, angewandt.

5.1.3 Ziele des Umweltschutzes

Bei der Umsetzung der geplanten Bauflächen werden die wesentlichsten Eingriffe unter den Schutzgütern das Landschaftsbild und der Boden sein. Deshalb ist ein Ziel, die Eingriffe in das Landschaftsbild und in den Boden zu minimieren.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2 Bestandsaufnahme und Prognose der Umwelt

5.2.1 Bewertungsgrundlage

Die Bestandsaufname des Umweltberichtes zur Bewertung der Umwelt sowie die Ermittlung der Prognose der Umweltauswirkungen beruht auf einer rechnerischen Bilanzierung von einerseits bestehen- den Landschaftsbereichen und andererseits geplanten Flächennutzungen. Eine Gegenüberstellung beider Bilanzen („Bestand“ und „Prognose“) ergibt eine Gesamtbilanz, aus der abgelesen werden kann, ob und in welchem Umfang Ausgleichsmaßnahmen notwendig sind.

Für folgende Ausweisungen wird der Umweltbericht erstellt:

Nr. Gemeinde Gemarkung Inhalt 1/6 Grünsfeld Krensheim Ausweisung Sonderbaufläche `Photovoltaik´ 1/13 Grünsfeld Grünsfeld Aufnahme der Sonderbaufläche `Ölmühle´ 1/16 Wittighausen Oberwittighausen Ausweisung eines Gewerbegebietes 1/29 Wittighausen Unterwittighausen Darstellung der Gewerblichen Baufläche `Höhe beim Dorf´ 1/30 Wittighausen Unterwittighausen Darstellung der Wohnbaufläche `Hofstadt / Bären´ 1/31 Wittighausen Unterwittighausen Darstellung der Gemischten Baufläche `Effelter Weinberg´ 1/32 Wittighausen Oberwittighausen Herausnahme der Gewerblichen Baufläche `Krammetsgraben´ 1/33 Wittighausen Poppenhausen Darstellung der Gemischten Baufläche `Fuchsengärten´ 1/35 Grünsfeld Grünsfeld Umwidmung einer Gewerblichen in eine Gemischte Baufläche 1/37 Grünsfeld Paimar Reduzierung einer geplanten Wohnbaufläche

Entsprechend dem Leitfaden zur Bewertung der Biotoptypen Baden-Württembergs werden die Schutzgüter Landschaftsbild/Erholung, Boden, Wasser und Luft/Klima in haWE (Hektar-Werteinheit) bewertet. Für das Schutzgut Pflanzen und Tiere werden Biotoppunkte ermittelt. Die Schutzgüter Mensch/Kultur/Sonstiges werden verbal argumentativ behandelt.

Bei der Berechnung der Prognose wurden entsprechend der Zentralvorschrift §2(4) Satz 1, für die Belange des Umweltschutzes die voraussichtlichen Umweltauswirkungen zugrunde gelegt.

Nach §17 BauNVO sind folgende maximale Versiegelungen anzunehmen:

max. Versiegelung

Wohnbaufläche (WA) 40 % Gemischte Baufläche (MD oder MI) 60 % Gewerbliche Baufläche 80 % Sonderbaufläche 60 %

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.2 Schutzgut Pflanzen und Tiere – Prognose der Umweltauswirkungen

Die rechnerische Bilanzierung basiert auf dem Leitfaden zur Biotoptypenbewertung Baden-Württemberg, herausgegeben von der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (abgestimmte Fassung August 2005):

`Das Bewertungskonzept besteht aus vier aufeinander aufbauenden Bewertungsmodulen und erlaubt eine den jeweiligen Erfordernissen angemessene Bearbeitungstiefe. Im Mittelpunkt steht das Standardmodul, welches auf einer 64-Punkte-Skala basiert und jedem Biotoptyp einen Grundwert zuweist. Es ermöglicht eine differenzierte Biotopbewertung. Ein daraus abgeleitetes Feinmodul erlaubt die genaue Betrachtung von Biotopausprägungen anhand vorgegebener Prüfmerkmale, die Zu- oder Abschläge vom Grundwert zulassen. Einsetzbar ist es beispielsweise, wenn höhere Anforderungen an die Bestandsbewertung gestellt werden oder wenn qualitative Veränderungen ein und desselben Biotoptyps zu bewerten sind. Ein Basismodul mit fünf Wertstufen eignet sich dagegen insbesondere für einfache qualitative Vergleiche und aggregierte Darstellungen etwa im Rahmen einer Grobanalyse. Ein viertes Modul dient der Bewertung von neu geplanten Biotopen. Ein sogenannter Planungswert beziffert – wiederum mit einer 64-Punkte-Skala – die prognostizierte Biotopqualität nach einer Entwicklungszeit von 25 Jahren. Wegen des Prognosecharakters sind Zu- oder Abschläge vom Planungswert – analog zum Feinmodul – nur ausnahmsweise vorgesehen. Stattdessen werden im Bedarfsfall zwei qualitativ unterschiedliche Ausgangsszenarien skizziert, mit jeweils eigenen Planungswerten.´

Im vorliegenden Umweltbericht wurde für die Bestandsbewertung das Basismodul verwendet, für die Bewertung der Planung kam das Planungsmodul zum Einsatz.

5.2.2.1 Biotopbestandsaufnahme vor dem Eingriff – Wohnbaufläche Die Biotopwerte wurden nach dem Standardmodul bewertet. Es wurde ein Biotopwert für die gesamte Fläche ermittelt.

Biotopwert Fläche Standard- Ortsteil Lage Bilanzwert (m²) modul vor Eingriff Wittighausen- Hofstadt / Bären (1/30) 18.843 4 75.372 Unterwittigh. Grünsfeld- An K2810 (1/37) * 3.630 5,5 19.965 Paimar Summe 22.473 95.337

* Herausnahme der Wohnbaufläche

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.2.2 Biotopbestandsaufnahme nach dem Eingriff – Wohnbauflächen Die Biotopwerte nach dem Eingriff wurden nach dem Planungsmodul bewertet. Es wird bei Wohnbauflächen, von einer Bebauung von 40% (Planungswert 1), einer Straßenfläche von 10% (Planungswert 1) einer Grünfläche von 30% (Planungswert 6) und ein Pflanzgebot- Laubbäume, Hecken, Gehölzsaum von 20% (Planungswert 16) angenommen. D.h. es entsteht ein Planungswert von 5,5.

Fläche berechneter Ortsteil Lage Bilanzwert (m²) Planungswert Wittighausen- Hofstadt / Bären (1/30) 18.843 5,5 103.636 Unterwittigh. Grünsfeld- An K2810 (1/37) * 3.630 4 14.520 Paimar Summe 22.473 118.156

* Herausnahme der Wohnbaufläche

Aus der Biotoptypenbewertung und der Auswertung der Biotopplanung ergibt sich ein Überschuss in der Bilanzwertung von 22.819 Punkten. Diese Biotoptypenbewertung und die Auswertung der Planung kann in diesem Planungsstadium nur sehr überschlägig gerechnet werden. Der jeweilige Eingriff ist im verbindlichen Bauleitplanverfahren erneut zu berechnen und auszugleichen.

5.2.2.3 Biotopbestandsaufnahme vor dem Eingriff – Gemischte Bauflächen Die Biotopwerte wurden nach dem Standardmodul bewertet. Es wurde ein Biotopwert für die gesamte Fläche ermittelt.

Biotopwert Fläche Standard- Ortsteil Lage Bilanzwert (m²) modul vor Eingriff Wittighausen- Effelter Weinberg (1/31) 1.938 4 7.752 Unterwittigh. Wittighausen- Fuchsengärten (1/33) 2.375 4 9.500 Poppenhausen Grünsfeld- Umwidmung 10.766 2,3 24.762 Grünsfeld Möbelfabrik (1/35) Summe 15.079 42.014

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.2.4 Biotopbestandsaufnahme nach dem Eingriff – Gemischte Bauflächen Die Biotopwerte nach dem Eingriff wurden nach dem Planungsmodul bewertet. Es wird bei Gemischten Bauflächen, von einer Bebauung von 60% (Planungswert 1), einer Straßenfläche von 10% (Planungswert 1) einer Grünfläche von 20% (Planungswert 6) und ein Pflanzgebot- Laubbäume, Hecken, Gehölzsaum von 10% (Planungswert 16) angenommen. D.h. es entsteht ein Planungswert von 3,5.

Fläche berechneter Ortsteil Lage Bilanzwert (m²) Planungswert Wittighausen- Effelter Weinberg (1/31) 1.938 3,5 6.783 Unterwittigh. Wittighausen- Fuchsengärten (1/33) 2.375 3,5 8.313 Poppenhausen Grünsfeld- Umwidmung 10.766 3,5 37.681 Grünsfeld Möbelfabrik (1/35) Summe 15.079 52.777

Aus der Biotoptypenbewertung und der Auswertung der Biotopplanung ergibt sich ein Überschuss in der Bilanzwertung von 10.763 Punkten. Diese Biotoptypenbewertung und die Auswertung der Planung kann in diesem Planungsstadium nur sehr überschlägig gerechnet werden. Der jeweilige Eingriff ist im verbindlichen Bauleitplanverfahren erneut zu berechnen und auszugleichen.

5.2.2.5 Biotopbestandsaufnahme vor dem Eingriff – Gewerbliche Bauflächen Die Biotopwerte wurden nach dem Standardmodul bewertet. Es wurde ein Biotopwert für die gesamte Fläche ermittelt.

Biotopwert Fläche Standard- Ortsteil Lage Bilanzwert (m²) modul vor Eingriff Wittighausen- Gewerbegebiet (1/16) 45.501 4 182.004 Oberwittigh. Wittighausen- Höhe beim Dorf (1/29) 25.907 4 103.628 Unterwittigh. Wittighausen- Herausn.`Krammets- 37.502 2,3 86.255 Oberwittigh. graben´ (1/32) Summe 108.910 371.887

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.2.6 Biotopbestandsaufnahme nach dem Eingriff – Gewerbliche Bauflächen Die Biotopwerte nach dem Eingriff wurden nach dem Planungsmodul bewertet. Es wird bei Gewerblichen Bauflächen, von einer Bebauung von 80% (Planungswert 1), einer Straßenfläche von 8% (Planungswert 1), einer Grünfläche von 5% (Planungswert 6) und ein Pflanzgebot- Laubbäume, Hecken, Gehölzsaum von 7% (Planungswert 16) angenommen. D.h. es entsteht ein Planungswert von 2,3 für die Berechnung der Gewerblichen Bauflächen.

Fläche berechneter Ortsteil Lage Bilanzwert (m²) Planungswert Wittighausen- Gewerbegebiet (1/16) 45.501 2,3 104.652 Oberwittigh. Wittighausen- Höhe beim Dorf (1/29) 25.907 2,3 59.587 Unterwittigh. Wittighausen- Herausn.`Krammets- 37.502 4 150.008 Oberwittigh. graben´ (1/32) Summe 108.910 314.247

Aus der Biotoptypenbewertung und der Auswertung der Biotopplanung ergibt sich ein Defizit in der Bilanzwertung von 57.650 Punkten. Diese Biotoptypenbewertung und die Auswertung der Planung kann in diesem Planungsstadium nur sehr überschlägig gerechnet werden. Der jeweilige Eingriff ist im verbindlichen Bauleitplanverfahren erneut zu berechnen und auszugleichen.

5.2.2.7 Biotopbestandsaufnahme vor dem Eingriff – Sonderbauflächen Die Biotopwerte wurden nach dem Standardmodul bewertet. Es wurde ein Biotopwert für die gesamte Fläche ermittelt.

Biotopwert Fläche Standard- Ortsteil Beschreibung Bilanzwert (m²) modul vor Eingriff Grünsfeld- Photovoltaik (1/6) 44.456 12 533.472 Krensheim Grünsfeld Ölmühle (1/13) 16.195 6 97.170 Summe 60.651 630.642

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.2.8 Biotopbestandsaufnahme nach dem Eingriff – Sonderbauflächen Die Biotopwerte nach dem Eingriff wurden nach dem Planungsmodul bewertet. Es wird bei den Sonderbauflächen aufgrund der sehr unterschiedlichen Nutzung jeweils ein spezieller Wert ermittelt.

Biotopwert Standard- Fläche Ortsteil Beschreibung modul Bilanzwert (m²) nach Eingriff Grünsfeld- Photovoltaik (1/6) 44.456 11 489.016 Krensheim Grünsfeld Ölmühle (1/13) 16.195 6 97.170 Summe 60.651 586.186

Aus der Biotoptypenbewertung und der Auswertung der Biotopplanung ergibt sich ein Defizit in der Bilanzwertung von 44.456 Punkten. Diese Biotoptypenbewertung und die Auswertung der Planung kann in diesem Planungsstadium nur sehr überschlägig gerechnet werden. Der jeweilige Eingriff ist im verbindlichen Bauleitplanverfahren erneut zu berechnen.

5.2.3 Schutzgut Landschaftsbild und Erholung

`Die Erholungswirksamkeit der freien Landschaft wird maßgeblich durch die Attraktivität des Landschaftsbildes bestimmt. Das Landschaftsbild ist jedoch nicht als feststehender Begriff zu verstehen, sondern als Leitbild, das der Mensch sich von einem bestimmten Lebensraum macht. Es ist dem Wertewandel der Gesellschaft ausgesetzt und wird in verschiedenen Epochen und von verschiedenen Menschen unterschiedlich empfunden. Als Funktionen dieses Schutzgutes werden allgemeine Naturerfahrungs- und Erlebnisfunktion, Erholungsfunktion sowie Informations- und Dokumentationsfunktion unterschieden. Die Analyse erfolgt allerdings nicht getrennt nach diesen Einzelfunktionen, sondern als deren Aggregation zum Schutzgut Landschaftsbild und Erholung.´ (Quelle: Empfehlungen für die Bewertung von Eingriffen in Natur und Landschaft in der Bauleitplanung, Teil A)

Die städtebaulichen Planungen ermöglichen eine Versiegelung der jeweiligen Plangebiete. Ein Eingriff in das Landschaftsbild kann durch überdimensionierte Bebauung z.B. extreme Höhe der Gebäude erfolgen. Durch eine festgesetzte Höhenbeschränkung in der verbindlichen Bauleitplanung unter Berücksichtigung der jeweiligen Hängigkeit des Gebietes wird der Eingriff minimiert.

Beim Schutzgut `Landschaftsbild und Erholung´ werden die Hauptkriterien `Vielfalt´ und `Eigenart´ den jeweiligen Stufen zugeordnet. Die Bewertungsstufe nach dem Eingriff wird aufgrund von festgesetzten Eingrünungen in der verbindlichen Bauleitplanung sowie Höhenfestlegungen der Gebäude minimiert.

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.3.1 Schutzgut `Landschaftsbild und Erholung´ – Wohnbauflächen

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Witighausen- Hofstadt/ Bären (1/30) 1,88 C 5,64 cd 4,7 -0,94 Unterwittigh. Grünsfeld- An K2810 (1/37) * 0,36 de 0,54 d 0,72 0,18 Paimar Summe 2,24 6,185,42 -0,76

* Herausnahme der Wohnbaufläche

5.2.3.2 Schutzgut `Landschaftsbild und Erholung´ – Gemischte Bauflächen

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Wittighausen- Effelter Weinberg 0,19 D 0,38 dde 0,33 -0,05 Unterwittigh. (1/31) Wittighausen- Fuchsengärten (1/33) 0,24 D 0,48 dde 0,42 -0,06 Poppenhausen Umwidmung Grünsfeld 1,08 E 1,08 dde 1,89 0,81 Möbelfabrik (1/35) Summe 1,51 1,942,64 0,70

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.3.3 Schutzgut `Landschaftsbild und Erholung´ – Gewerbliche Bauflächen

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Wittighausen- Gewerbegebiet (1/16) 4,55 D 9,10 de 6,83 -2,27 Oberwittigh. Wittighausen- Höhe beim Dorf (1/29) 2,59 E 2,59 e 2,59 0,00 Unterwittigh. Wittighausen- Herausn. `Krammets- 3,75 E 3,75 de 5,63 1,88 Oberwittigh. graben´ (1/32) Summe 10,89 15,4415,05 -0,39

5.2.3.4 Schutzgut `Landschaftsbild und Erholung´ – Sonderbauflächen

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Grünsfeld- Photovoltaik (1/6) 4,44 B 17,76 c 13,32 -4,44 Krensheim Grünsfeld Ölmühle (1/13) 1,62 C 4,86 cd 4,05 -0,81 Summe 6,06 22,6217,37 -5,25

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.4 Schutzgut `Luft und Klima´

`Nach § 1 (1) des Naturschutzgesetzes von Baden-Württemberg ist die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, zu denen auch Luft und Klima zählen, nachhaltig zu sichern (§ 2 Nr. 7 und 8 NatSchG): . „Luftverunreinigungen und Lärmeinwirkungen soll auch durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege entgegengewirkt werden.“ . „Beeinträchtigungen des Klimas, insbesondere des Kleinklimas, sollen vermieden werden.“ ´

5.2.4.1 Schutzgut `Luft und Klima´ – Wohnbauflächen

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Witighausen- Hofstadt/ Bären (1/30) 1,88 B 7,52 d 3,76 -3,76 Unterwittigh. Grünsfeld- An K2810 (1/37) * 0,36 DE 0,54 de 0,54 0,00 Paimar Summe 2,24 8,064,3 -3,76

* Herausnahme der Wohnbaufläche

5.2.4.2 Schutzgut `Luft und Klima´ – Gemischte Bauflächen

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Wittighausen- Effelter Weinberg 0,19 C 0,57 cd 0,48 -0,09 Unterwittigh. (1/31) Wittighausen- Fuchsengärten (1/33) 0,24 C 0,72 cd 0,60 -0,12 Poppenhausen Umwidmung Grünsfeld 1,08 E 1,08 dde 1,89 0,81 Möbelfabrik (1/35) Summe 1,51 2,372,97 0,60

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.4.3 Schutzgut `Luft und Klima´ – Gewerbliche Bauflächen

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Wittighausen- Gewerbegebiet (1/16) 4,55 C 13,65 cd 11,38 -2,27 Oberwittigh. Wittighausen- Höhe beim Dorf (1/29) 2,59 D 5,18 de 3,89 -1,29 Unterwittigh. Wittighausen- Herausn. `Krammets- 3,75 E 3,75 c 11,25 7,50 Oberwittigh. graben´ (1/32) Summe 10,89 22,5826,52 3,94

5.2.4.4 Schutzgut `Luft und Klima´ – Sonderbauflächen

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Grünsfeld- Photovoltaik (1/6) 4,44 B 17,76 bc 15,54 -2,22 Krensheim Grünsfeld Ölmühle (1/13) 1,62 C 4,86 cd 4,05 -0,81 Summe 6,06 22,6219,59 -3,03

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Begründung zur 1. Änderung des FNP Grünsfeld Kapitel 5 - Umweltbericht mit Eingriffsregelung

5.2.5 Schutzgut Boden

Das Schutzgut Boden wird durch eine Überplanung in seiner Leistungsfähigkeit und Schutzbedürftigkeit beeinflusst. Hierbei kann das Schutzgut Boden prinzipiell folgende Eingriffe erfahren:

Leistungsfähigkeit des Bodens: . Verlust der Funktion als– Standort für Kulturpflanzen . Verlust der Funktion als – Standort für natürliche Vegetation . Verlust der Funktion als – Ausgleichskörper im Wasserkreislauf . Verlust der Funktion als – Filter und Puffer für Schadstoffe

Die vorstehenden Kriterien sind entsprechend dem Leitfaden für Planungen und Gestattungsverfahren des Umweltministerium `Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit´ (Heft 31) separat zu betrachten und bewerten.

Schutzbedürftigkeit des Bodens: . Bodenverlust durch Bebauung und Versiegelung . Bodenverlust durch Erosion . Funktionsverlust durch Verdichtung . Funktionsverlust durch Nähr- und Schadstoffeinträge

Das Schutzgut Boden wird durch diese städtebaulichen Planungen verletzt. Ein Bodenverlust durch Versiegelung wird eintreten. Ein Funktionsverlust des Bodens aufgrund seiner Verdichtung und aufgrund von Nähr- und Schadstoffeinträgen ist zu erwarten. Der Eingriff auf das Schutzgut Boden wird insbesondere durch eine im verbindlichen Bauleitplanverfahren festgesetzte Minimierung der Bodenversiegelungen, -verdichtungen bzw. –auffüllungen gering gehalten. Zudem ist der Schutz des Mutterbodens explizit in den planungsrechtlichen Festsetzungen zu verankern.

Leistungsfähigkeit als Standort für Kulturpflanzen `Die Leistungsfähigkeit eines Bodens/Standortes als „Standort für Kulturpflanzen“ wird durch die natürliche Ertragsfähigkeit bestimmt, wobei eine hohe Ertragsfähigkeit als hohe Leistungsfähigkeit bewertet wird. Die Leistungsfähigkeit wird aus Kenngrößen des Wasserhaushalts (bodenkundliche Feuchtestufen) abgeleitet.´ (Quelle: Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit, Heft 31)

Leistungsfähigkeit als Standort für natürliche Vegetation `Die Leistungsfähigkeit eines Bodens/ Standortes als „Standort für die natürliche Vegetation“ wird durch die Ausprägung der Standorteigenschaften, deren flächenhaftem Vorkommen (Seltenheit/Häufigkeit) und der Hemerobie des Bodens bestimmt. Mit hoher Leistungsfähigkeit bewertet werden Böden mit extremer Ausprägung von Standorteigenschaften (trocken, feucht / nass, nährstoffarm), da diese Böden günstige Voraussetzungen für besonders schutzwürdige (spezialisierte und i. allg. auch seltene) Pflanzengesellschaften bieten. Ebenfalls hoch bewertet werden Böden mit seltener Ausprägung der Standorteigenschaften innerhalb des Betrachtungsraumes und Standorte mit geringer Hemerobiestufe (geringe Veränderung als Folge von menschlichen Eingriffen).´ (Quelle: Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit, Heft 31)

Leistungsfähigkeit als Ausgleichskörper im Wasserkreislauf `Die Leistungsfähigkeit eines Bodens als „Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“ wird durch das Aufnahmevermögen (mögliches Infiltrationsvermögen) von Niederschlagswasser und die Abflussverzögerung bzw. –verminderung (mögliche Speicherleistung) bestimmt. Diese Leistungsfähigkeit wird aus den Kenngrößen Wasserleitfähigkeit bei Sättigung und nutzbare Feldkapazität in Verbindung mit der Luftkapazität abgeleitet. Eine Wasserspeicherung im Untergrund kann qualitativ einbezogen werden.´ (Quelle: Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit, Heft 31)

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Leistungsfähigkeit als Filter und Puffer für Schadstoffe `Die Leistungsfähigkeit eines Bodens als „Filter und Puffer für Schadstoffe“ wird für drei Schadstoffgruppen abgeleitet. Bestimmende Elemente der Leistungsfähigkeit eines Bodens als „Filter und Puffer“ sind die Kenngrößen der Bodenbeschaffenheit, die die Mobilität von anorganischen Schadstoffen, die Mobilität und die Abbauleistung von organischen Schadstoffen und die Säurepufferkapazität in Böden maßgeblich bestimmen. Dabei weisen die Böden eine hohe Leistungsfähigkeit als Filter und Puffer für Schadstoffe auf, welche Schadstoffe aus dem Stoffkreislauf entfernen, zurückhalten und ggf. abbauen (organische Schadstoffe) und welche eine hohe Säurepufferkapazität aufweisen.´ (Quelle: Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit, Heft 31)

Bewertung Die Bewertung des Schutzgutes `Boden´ erfolgt auf dieser Planungsebene überschlägig. Die Bodenfunktionskarten und Bodenschätzungskarten sind dem Umweltbericht zur verbindlichen Bauleitplanung hinzuzuziehen und wurden auf dieser Planungsebene nicht berücksichtigt.

Art der baulichen Nutzung max. Versiegelung Beeinträchtigung

Wohnbaufläche (WA) 40 % mittel bis gering Gemischte Baufläche (MD, MI) 60 % mittel Gewerbliche Baufläche (GE) 80 % hoch Sonderbaufläche 60 %mittel

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5.2.6 Schutzgut Wasser

Das Schutzgut Wasser ist nach Grund- und Oberflächenwasser getrennt zu bewerten.

5.2.6.1 Teilschutzgut `Grundwasser´ Für das Teilschutzgut Grundwasser wurde folgendes Schema zur Bewertung von Flächen entwickelt:

`Wichtigstes Kriterium ist die Durchlässigkeit verschiedener Gesteinsformationen, um die für die Bauleitplanung relevanten landschaftsplanerischen Funktionen Grundwasserdargebot und –neubildung beschreiben zu können. Die Klassifizierung der Durchlässigkeiten erfolgte in Baden-Württemberg auf der Basis der geologischen Gliederung in der Geologischen Übersichtskarte 1:350.000 („GÜK350“) des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (LGRB). Die Klassifizierung bezieht sich auf die geologischen Formationen und ist auf die in der Geologischen Karte (GK25) dargestellten Abgrenzungen übertragbar. Für die lokale Ebene des Bebauungsplans erscheint deshalb die Durchlässigkeit durchaus geeignet, um die Eingriffserheblichkeit zumindest grob beurteilen zu können. Für die Grundwasserneubildung spielen neben der Durchlässigkeit des Gesteins weitere Kriterien wie z.B. Nutzungsart (Wald, Acker etc.), Deckschichten oder andere überlagernde (drainierende) Schichten eine wichtige Rolle. Durch entsprechende Planung sollte auch eine Verunreinigung wertvoller Grundwasservorkommen vermieden werden.

Nebenkriterium (zur Beurteilung der Grundwasser-Schutzfunktion) ist die Überdeckung von Grundwasserleitern. Auch zu dieser Funktion existieren kartographische Darstellungen des LGRB (ebenfalls im Maßstab 1:350.000). Da die Terminologie dieser Übersichtskarte nicht mit derjenigen der GK25 korrespondiert, ist eine Transformation in einen genaueren Maßstab überhaupt nicht und eine Anwendung in der Bauleitplanung nur sehr bedingt möglich. In Ermangelung von Geodaten mit ausreichender räumlicher Genauigkeit soll zur Beurteilung der Grundwasserschutzfunktion die Bodenfunktion „Filter und Puffer für Schadstoffe“ herangezogen werden. Sie soll dann in die Gesamtbewertung des Teilschutzgutes Grundwasser einfließen, wenn . durch Baumaßnahmen eine wesentliche Verletzung der filternden und puffernden Bodenschicht zu erwarten ist, sowie . die Filter- und Pufferleistungen des Bodens überdurchschnittlich hoch sind (Stufen 4 und 5) und gleichzeitig . der geologische Untergrund eine hohe oder sehr hohe Durchlässigkeit aufweist (also Wertstufen A oder B). Die Bewertung erfolgt dann ausschließlich verbal-argumentativ. Besonderer Wert ist in diesem Fall auf Vermeidung und Minimierung zu legen. Trifft eine der drei Voraussetzungen nicht zu, wird die Bewertung für das Teilschutzgut Grundwasser ausschließlich anhand der Durchlässigkeit des Gesteins vorgenommen.´ (Quelle: Empfehlungen für die Bewertung von Eingriffen in Natur und Landschaft in der Bauleitplanung, Teil A)

Entsprechend der Tabelle `Bewertungsrahmen für das Teilschutzgut Grundwasser´ sind die Plangebiete wie folgt einzuordnen.

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5.2.6.2 Teilschutzgut `Wasser – Grundwasser´ – Wohnbauflächen Die Einstufung der geplanten Gemischten Bauflächen nach dem Eingriff wird je Maßnahme differenziert bewertet.

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Witighausen- Hofstadt/ Bären (1/30) 1,88 C 5,64 cd 4,7 -0,94 Unterwittigh. Grünsfeld- An K2810 (1/37) * 0,36 cd 0,9 c 1,08 0,18 Paimar Summe 2,24 6,545,78 -0,76

* Herausnahme der Wohnbaufläche

5.2.6.3 Teilschutzgut `Wasser – Grundwasser´ – Gemischte Bauflächen Die Einstufung der geplanten Gemischten Bauflächen nach dem Eingriff wird je Maßnahme differenziert bewertet.

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Wittighausen- Effelter Weinberg 0,19 C 0,57 cd 0,48 -0,09 Unterwittigh. (1/31) Wittighausen- Fuchsengärten (1/33) 0,24 C 0,72 cd 0,60 -0,12 Poppenhausen Umwidmung Grünsfeld 1,08 cd 2,7 cd 2,7 0,00 Möbelfabrik (1/35) Summe 1,51 3,993,78 -0,21

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5.2.6.4 Teilschutzgut `Wasser – Grundwasser´ – Gewerbliche Bauflächen Die Einstufung der geplanten Gewerblichen Bauflächen nach dem Eingriff wird je Maßnahme differenziert bewertet.

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Wittighausen- Gewerbegebiet (1/16) 4,55 C 13,65 cd 11,38 -2,27 Oberwittigh. Wittighausen- Höhe beim Dorf (1/29) 2,59 C 7,77 cd 6,48 -1,29 Unterwittigh. Wittighausen- Herausn. `Krammets- 3,75 cd 9,38 c 11,25 1,87 Oberwittigh. graben´ (1/32) Summe 10,89 30,8029,11 -1,69

5.2.6.5 Teilschutzgut `Wasser – Grundwasser´ – Sonderbauflächen Die Einstufung der geplanten Sonderbauflächen nach dem Eingriff wird in versiegelte und unversiegelte Flächen differenziert, weswegen unterschiedliche Wertstufen resultieren. Durch diese Vorgehensweise wird dem jeweiligen Charakter des Sondergebiets Rechnung getragen.

Fläche Ortsteil Lage Stufe ha-WE Stufe ha-WE Defizit (ha)

vor Eingriff nach Eingriff ha-WE Grünsfeld- Photovoltaik (1/6) 4,44 C 13,32 C 13,32 0,00 Krensheim Grünsfeld Ölmühle (1/13) 1,62 C 4,86 cd 4,05 -0,81 Summe 6,06 18,1817,37 -0,81

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5.2.6.6 Teilschutzgut `Wasser - Oberflächenwasser´ Die Errichtung von baulichen und sonstigen Anlagen in Gewässerrandstreifen ist nach § 68b Wassergesetz Baden-Württemberg (i.e. 10m im Außen- und 5m im Innenbereich, von der Böschungsoberkante gemessen) nicht zulässig. Finden dennoch Eingriffe statt, ist dies verbal zu bewerten. Eine quantitative Bilanzierung erfolgt nicht.

Eine Errichtung von baulichen und sonstigen Anlagen im Gewässerrandstreifen ist nicht vorgesehen und in der verbindlichen Bauleitplanung, wenn notwendig, festzuschreiben. In den Planungsrechtlichen Festsetzung der jeweiligen Bebauungspläne ist auf die Beachtung der Schutzbestimmungen des Wasserschutzgebietes hinzuweisen. Natürliche und naturnahe Gewässer sind zu erhalten und bei veränderten Gewässern ist ein naturnaher Zustand anzustreben. Bereits bestehende Gewässerentwicklungskonzepte und -pläne sind zu berücksichtigen. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass der Hochwasserabfluss nicht beschleunigt und ggf. ein entsprechendes Rückhaltevolumen (Retensionsflächen) geschaffen wird. Eine Erhöhung der Hochwasserabflussspitzen zu Lasten der jeweiligen Unterlieger darf nicht erfolgen. Von Grundstücken, die nach dem 01.01.1999 bebaut, befestigt oder an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden, soll das anfallende Niederschlagswasser versickert oder durch ortsnahe Einleitung in ein oberirdisches Gewässer beseitigt werden.

Unter Berücksichtigung der Forderungen des § 1a WHG und § 3a Abs.2 WG liegt keine Beeinträchtigung für das Teilschutzgut Oberflächengewässer vor.

5.2.7 Mensch, Kultur- und sonstige Schutzgüter

Durch die landwirtschaftliche Nutzung der geplanten Bauflächen sowie die angrenzenden vorhandenen Siedlungsflächen und Straßen sind diese Gebiete schon jetzt vollständig anthropogen geprägt. Eine Beeinträchtigung der Schutzgüter Mensch, Kultur und Sonstiges liegt deshalb nicht vor. In der verbindlichen Bauleitplanung ist besonderen Wert auf die Eingrünung der Bauflächen zu legen.

5.3 Kompensationsmaßnahmen

Die Verwaltungsgemeinschaft Grünsfeld - WIttighausen beabsichtigt, die zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft, wenn möglich innerhalb der jeweiligen Baufläche zu kompensieren.

Reicht diese Kompensation nicht aus werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: . Eingrünung um die bebauten Ortslagen, insbesondere durch Streuobstwiesen . Biotopvernetzung zwischen den vorhandenen Wald- und Gehölzstrukturen . Renaturierungsmaßnahmen an den naturfernen, wasserführenden Bachläufen . Anpflanzen von Solitärgehölzen zur Verbesserung des Landschaftsbildes . Ersatz der alten Streuobstbestände durch neue resistente und robuste Kernobstsorten (insbesondere Apfel, Birne und Zwetschge) . Freihalten (Entbuschen) der Magerrasen

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5.4 Vermeidungs- und Minimierungsgebot

Die in den vorangegangenen Kapiteln benannten nachteiligen Auswirkungen lassen sich zumindest teilweise durch entsprechende Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen auf ein unerhebliches Maß reduzieren. Folgende Maßnahmen können in der verbindlichen Bauleitplanung greifen: . Durchführung klimatologischer Detailuntersuchungen bei einer Bebauung im Bereich von lokalen Windsystemen, . Einhaltung von ökologisch begründeten Bauzeiten/ Durchführung von Schutzmaßnahmen nach DIN 18920 (bspw. bei angrenzenden, ökologisch sensiblen Bereichen), . Beschränkung der Versiegelung von Freiflächen auf das absolut notwendige Maß (Minimierung des Versiegelungsgrads), . Festsetzung zur Verwendung wasserdurchlässiger bzw. vegetationsfähiger Materialien für Stellplätze, Fußwege, Lagerflächen u. ä. (soweit keine wassergefährdenden Stoffe gelagert werden), . Reduzierung der Abgrabungen, Aufschüttungen und Bodenumlagerungen auf das unbedingt erforderliche Maß, . Klärung der Schichtenwassersituation in der Vorbergzone; möglichst Versickern vor Ort und keine Ableitung dauerhaft fließender Schichtenwässer in die Kanalisation, . Weitestgehender Erhalt hochwertiger Biotopbestände, . Einhaltung von Mindestabständen ökologisch sensiblen Biotopkomplexen, . Vorrang der Retention und Versickerung des anfallenden unbelasteten Niederschlagswassers vor Ort oder auf angrenzenden Flächen, . Landschaftliche Einbindung / Randeingrünung und Durchgrünung der neuen Siedlungsgebiete, Verwendung standorttypischer Gehölze . Anpassung der Höhe und Dichte der Bebauung sowie der Anordnung und Ausrichtung der Gebäude an die Durchlüftungserfordernisse, . Dachflächenbegrünung ebener oder flach geneigter Dächer . Verzicht auf Verwendung von Leuchtreklame zur freien Landschaft hin, . Verzicht auf Verwendung von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen für die Straßen- und Außenbeleuchtung, . Energieoptimierte Bauweise, Gebäudeformen und -ausrichtung sowie umweltfreundliche Infrastruktur (Energieversorgung, Verkehrsanbindung) . Höhenfestlegung um den Eingriff in das Landschaftsbild gering zu halten . Großzügige Ausweisungen von Pflanzgeboten . Eingrünung der Baugebiete

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5.5 Monitoring

Gemäß § 4c BauGB überwacht die jeweilige Gemeinde die erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Zielrichtung des Monitorings ist es, insbesondere die unvorhergesehenen Umweltauswirkungen nachhaltig zu erfassen.

Für die jeweiligen Bebauungsplanungen sind durch ein geeignetes Monitorringverfahren die Umweltauswirkungen, die bei der Planaufstellung prognostiziert werden, nach der Umsetzung nachzuweisen.

In der Umsetzung der verbindlichen Bauleitplanung ist nachzuweisen: . ob die angewandte Prüfmethode, die auf der Basis der Biotopbewertung als Indikator für alle Schutzgebiete eingesetzt wurde, für das Plangebiet die richtige Bewertung lieferte. . ob die Wertfaktoren der Biotopbewertung auch langfristig vertretbar sind. . ob die Versiegelung des gesamten Plangebietes entsprechend der Prognosen eingehalten wurde. . ob es weitere Umweltbelastungen gab, die von der Natur der Sache nicht sicher vorhergesagt werden können – wie etwa ein erhöhtes Verkehrsaufkommen aufgrund der Ansiedelung eines Publikumsmagneten.

5.6 Zusammenfassung Umweltbericht

Die Schutzgüter sind maßgeblich durch die Ausweisung der geplanten Gewerblichen Bauflächen betroffen.

Eine abschließende Aussage zu den einzelnen geplanten Bauflächen ist auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung zu treffen. Auf der Ebene der Flächennutzungsplan kann die Eingriffs-Ausgleichsbilanz nur sehr überschlägig und grob berechnet werden. Da noch keine konkrete Planungen, wie z.B. Grundflächenzahl, Größe der Pflanzgebote, Straßenfläche vorgegeben sind.

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5.6.1 Wohnbauflächen

Notwendiger Ausgleich Pflanzen und Tiere (P = Biotoppunkte) Landschaftsbild und Erholung Luft und Klima Boden Wasser Vorher 95.337 P 6,18 haWE 8,06 haWE 6,54 haWE nachher 118.156 P 5,42 haWE 4,3 haWE 5,78 haWE Fazit mittel bis 22.819 P -0,76 haWE -3,76 haWE -0,76 haWE gering  Aufwertung  tangiert  betroffen  betroffen  tangiert

5.6.2 Gemischte Bauflächen

Notwendiger Ausgleich Pflanzen und Tiere (P = Biotoppunkte) Landschaftsbild und Erholung Luft und Klima Boden Wasser Vorher 42.014 P 1,94 haWE 2,37 haWE 3,99 haWE nachher 52.777 P 2,64 haWE 2,97 haWE 3,78 haWE Fazit 10.763 P 0,70 haWE 0,60 haWE mittel -0,21 haWE  Aufwertung  Aufwertung  Aufwertung  betroffen  tangiert

5.6.3 Gewerbliche Bauflächen

Notwendiger Ausgleich Pflanzen und Tiere (P = Biotoppunkte) Landschaftsbild und Erholung Luft und Klima Boden Wasser Vorher 371.887 P 15,44 haWE 22,58 haWE 30,80 haWE nachher 314.247 P 15,05 haWE 26,52 haWE 29,11 haWE Fazit -57.640 P -0,39 haWE +3,94 haWE hoch -1,69 haWE  wesentlich  wesentlich betroffen  tangiert  Aufwertung  betroffen betroffen

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5.6.4 Sonderbauflächen

Notwendiger Ausgleich Pflanzen und Tiere (P = Biotoppunkte) Landschaftsbild und Erholung Luft und Klima Boden Wasser Vorher 630.642 P 22,62 haWE 22,62 haWE 18,18 haWE nachher 586.186 P 17,37 haWE 19,59 haWE 17,37 haWE Fazit -44.456 P -5,25 haWE -3,03 haWE mittel -0,81 haWE  betroffen  betroffen  tangiert  betroffen  tangiert

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