Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 14 / 7581 14. Wahlperiode 08. 02. 2011

Kleine Anfrage des Abg. Martin Rivoir SPD und

Antwort des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr

Verkehrskonzeption Raum //Beimerstetten/ /Albeck

Kleine Anfrage

Ich frage die Landesregierung:

1. Welche Planungen für den Bau von Umgehungsstraßen für die Gemeinden Beimerstetten und Bernstadt sind ihr bekannt und wie ist der Stand der Planun- gen?

2. Welche Planungen für eine Verbindungsstraße zwischen dem Gewerbegebiet Ulm-Nord und der K 1239 sind ihr bekannt?

3. Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden, um den Durchgangsverkehr in Albeck deutlich zu reduzieren und Mautvermeidungsverkehr zu verhindern?

4. Wie kann an der zukünftigen A 8-Ausfahrt (Containerbahnhof, Gewerbegebie- te Dornstadt) der Transit über Beimerstetten und Bernstadt zur A 7 unterbun- den werden?

5. Wie soll die Einhaltung der vorgesehenen Maßnahmen kontrolliert werden?

6. Welche baulichen Maßnahmen (z. B. Haltebuchten) sind vorgesehen, um z. B. der Polizei Fahrzeugkontrollen zu ermöglichen?

7. Welche Lärmschutzmaßnahmen sind im Westen von Beimerstetten vorge - sehen?

07. 02. 2011

Rivoir SPD

Eingegangen: 08. 02. 2011 / Ausgegeben: 09. 03. 2011 1 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 14 / 7581

Antwort

Mit Schreiben vom 28. Februar 2011 Nr. 64-3941.0-UL/23 beantwortet das Minis terium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr die Kleine Anfrage wie folgt:

Ich frage die Landesregierung:

1. Welche Planungen für den Bau von Umgehungsstraßen für die Gemeinden Bei- merstetten und Bernstadt sind ihr bekannt und wie ist der Stand der Planun- gen?

Es ist geplant, eine Ortsumgehung von Beimerstetten im Zuge der Landesstraßen L 1165/L 1239 im Westen der Ortslage zu verwirklichen. Derzeit wird der Vor- entwurf erstellt. Der Alb-Donau-Kreis plant den Neubau einer Nordwestumfahrung von Bernstadt im Zuge der K 7303 neu. Die Verwaltungsgemeinschaft hat hierfür ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt. Die Unanfechtbarkeit des Bebauungs- plans liegt derzeit noch nicht vor, da gegen den Bebauungsplanbeschluss ein Nor- menkontrollverfahren anhängig ist. Eine Ortsumgehung von Bernstadt im Zuge der L 1170 wird im Rahmen des ver- kehrsträgerübergreifenden Maßnahmenplans zum Generalverkehrsplan geprüft.

2. Welche Planungen für eine Verbindungsstraße zwischen dem Gewerbegebiet Ulm-Nord und der K 1239 sind ihr bekannt?

Die beabsichtigte Verlängerung des Eiselauer Weges zwischen dem Gewerbege- biet Ulm-Nord und der L 1239 wird südlich der Grenze Alb-Donau-Kreis/ Stadtkreis Ulm von der Stadt Ulm und nördlich vom Alb-Donau-Kreis als Kreis- straße K 7302 geplant.

3. Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden, um den Durchgangsverkehr in Albeck deutlich zu reduzieren und Mautvermeidungsverkehr zu verhindern?

Die Ortsdurchfahrt von Albeck ist eine Landesstraße und als solche nach § 3 Abs. 1 S. 1 Straßengesetz dazu bestimmt, zusammen mit anderen Landesstraßen oder mit Bundesfernstraßen ein Verkehrsnetz vorwiegend für die Aufnahme des durchgehenden Verkehrs innerhalb des Landes zu bilden. Der Durchgangsverkehr kann deswegen prinzipiell nicht eingeschränkt werden. Allerdings ist die L 1079 in diesem Abschnitt weit überdurchschnittlich belastet, insbesondere ist der An- teil von Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t sehr hoch. Es handelt sich allerdings überwiegend nicht um „Mautausweichverkehr“ oder Ab- kürzungsverkehr zwischen den beiden Autobahnen. Der Großteil des Schwerver- kehrs wird verursacht durch Ziel- und Quellverkehr in Langenau, im Gewerbege- biet oder im Bereich um Ulm. Die Verkehrsbelastung der L 1079 durch den Schwerlastverkehr ist sehr hoch. Der Verkehrslärm übersteigt die Richtwerte der Lärmschutz-Richtlinien Straßen- verkehr sowohl nachts als auch tags. Deshalb hat die Mobile Verkehrssicherheits- kommission des Landes bei einem Ortstermin mit Bürgerbeteiligung am 13. Juli 2010 im Rathaus von Langenau beschlossen, die L 1079 nach § 45 Abs. 9 StVO für den Lkw-Durchfahrtsverkehr über 3,5 t zu sperren. Die Sperrung wird voraus- sichtlich noch im März 2011 in Kraft treten.

4. Wie kann an der zukünftigen A 8-Ausfahrt (Containerbahnhof, Gewerbegebiete Dornstadt) der Transit über Beimerstetten und Bernstadt zur A 7 unterbunden werden?

Verkehrliches Ziel der Doppelanschlussstelle Ulm-West/Eiselauer Weg ist es, die Verkehre, die aufgrund der Gewerbegebiete im Ulmer Norden und in Dornstadt entstehen, auf der A 8 gebündelt abzuwickeln.

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Im Zusammenhang mit der Bauausführungsplanung für den Doppelanschluss Ulm-West zur A 8 wird ein Verkehrslenkungskonzept im Sinne eines Wegwei- sungskonzepts erstellt. Die L 1079 wird von überregionalem Schwerverkehr nicht nennenswert als direk- te Umfahrung des AK Ulm-Elchingen genutzt, sondern ist in erster Linie Zu- und Abfahrtsroute zu Zielen in der Region. Für die weiteren Routen über die Landes- und Kreisstraßenverbindungen bedeutet dies, dass diese längeren und langsame- ren Routen noch geringer von Transitverkehren genutzt werden als die Verbin- dung über die L 1079, die kürzer und schneller als die Autobahnroute ist. Auch nach Realisierung der Doppelanschlussstelle Ulm-West/Eiselauer Weg ist unter Berücksichtigung der Reisezeiten kein erheblicher Transitverkehr in den Ortsdurchfahrten zu erwarten.

5. Wie soll die Einhaltung der vorgesehenen Maßnahmen kontrolliert werden?

6. Welche baulichen Maßnahmen (z. B. Haltebuchten) sind vorgesehen, um z. B. der Polizei Fahrzeugkontrollen zu ermöglichen?

Die Kontrolle des Lkw-Fahrverbots durch Albeck erfolgt durch die Polizei. In Fahrtrichtung Ulm kann die Kontrolle südlich von Albeck auf dem Gelände der ehemaligen Salzhalle, jetzigen Straßenbetriebshalle des Alb-Donau-Kreises erfol- gen. Für die Kontrolle in Fahrtrichtung Langenau können die Lkw auf die Tho- mas-Dachser-Straße umgeleitet und dort kontrolliert werden. Somit besteht be- reits in jeder Fahrtrichtung eine Möglichkeit zur Kontrolle.

7. Welche Lärmschutzmaßnahmen sind im Westen von Beimerstetten vorgesehen?

Mit der Vorentwurfsplanung der Ortsumgehung von Beimerstetten werden schall- technische Untersuchungen durchgeführt. Für die Variantenuntersuchung wurde bereits auf Basis der prognostizierten Verkehrszahlen die Lärmausbreitung be- rechnet und beurteilt. Als vorläufiges Ergebnis ist festzustellen, dass für alle Wohnhäuser der Ortslage die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte wesentlich unterschritten werden. In der Folge sind Lärmschutzmaßnahmen im Westen von Beimerstetten im Zuge der Straßenplanung nach derzeitigem Planungsstand nicht erforderlich.

Gönner Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Verkehr

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