Reinhard Appel Journalist Im Gespräch Mit Werner Reuß

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Reinhard Appel Journalist Im Gespräch Mit Werner Reuß BR-ONLINE | Das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks http://www.br-online.de/ alpha/forum/vor0410/20041019.shtml Sendung vom 19.10.2004, 20.15 Uhr Reinhard Appel Journalist im Gespräch mit Werner Reuß Reuß: Verehrte Zuschauer, ganz herzlich willkommen zum Alpha-Forum. Unser heutiger Gast gilt als einer der publizistischen Gründerväter dieser Republik, obwohl er sich gern als deren Kind bezeichnet. Er stand und steht für eine politische Kultur des Umgangs miteinander, die auch heute noch so mancher politischen Diskussionsrunde im Fernsehen gut anstünde. Es gibt wohl kaum einen politisch interessierten Zuschauer, der ihn nicht kennt: Unser heutiger Gast ist Reinhard Appel, ehemals Intendant des Deutschlandfunks und später dann von 1976 bis 1988 Chefredakteur des Zweiten Deutschen Fernsehens in Mainz. Ich freue mich, dass er hier ist, ganz herzlich willkommen, Herr Appel. Appel: Vielen Dank für die Einladung. Reuß: "Ich bin kein Revolutionär, sondern ein Evolutionär", haben Sie einmal gesagt. Was genau haben Sie damit gemeint? Appel: Dass ich zur kontinuierlichen Entwicklung Deutschlands in der Nachkriegszeit beitragen wollte, auch aufgrund meiner Erfahrung des Krieges. Denn dieser Krieg war für mich ein prägendes Erlebnis: Ich bin ja in der Weimarer Zeit geboren, dann in der Hitlerzeit aufgewachsen und später noch Soldat geworden. Obwohl ich aus einem katholischen Elternhaus komme, also in Distanz zum Hitlerregime erzogen wurde, wollte ich doch auch für das Vaterland ein guter Hitlerjunge sein. Und dann diese Enttäuschung, in und nach der Gefangenschaft zu erleben, was dieser Staat eigentlich alles angerichtet hatte! Da wollte ich unbedingt dazu beitragen, dass sich das in den nachfolgenden Generationen – ursprünglich wollte ich ja Lehrer werden: das Vermitteln und Übersetzen lag mir also von vornherein – nicht mehr wiederholen kann. Reuß: "Journalisten sind Menschen, die hinterher immer alles schon vorher gewusst haben", lautet ein böses Wort. Was sind denn Journalisten für Sie? Was ist die Aufgabe eines guten Journalisten? Appel: Ich bin ja politischer Journalist und ich habe es immer als meine besondere Aufgabe empfunden, das politische Geschehen zu analysieren, darüber auf eine verständliche Weise zu berichten, zu kommentieren, zur Meinungsbildung beizutragen, Neugierde und Interesse für die Politik zu wecken. Auch durch meine Bürgersendungen, die ich initiiert habe, wollte ich den Bürger heranführen und ihm sagen: "Wir sind alle beteiligt an diesem Staat! Die Demokratie gehört uns allen! Und die Entwicklung dieser Demokratie ist in unser aller Verantwortung gestellt!" Daran, an diesem Prozess, wollte ich mitwirken. Und ich war daher dankbar, dass ich sowohl als Fernsehmoderator wie dann auch als Chefredakteur in verschiedensten Sendeformen dazu beitragen konnte. Reuß: "Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache, dass er immer dabei ist, aber nie dazugehört." Dieses Zitat stammt von Hanns Joachim Friedrichs, dem ehemaligen Moderator der "Tagesthemen" in der ARD... Appel: ... und früheren ZDF-Mann, denn dort war er mein Kollege gewesen. Reuß: Genau. Wenn Sie drei Eigenschaften eines guten Journalisten nennen sollten, welche drei Eigenschaften wären das? Appel: Er sollte immer neugierig bleiben für das Geschehen und diese Neugierde nie aufgeben. Er sollte übersetzen, er sollte das Geschehen auf eine verständliche Weise vermitteln. Und er sollte gegenüber seinem Partner bzw. seinem Stoff immer fair bleiben. Reuß: Nun leben wir ja heute, wie es häufig heißt, in einer Mediendemokratie. Man hat manchmal den Eindruck, es käme dabei mehr auf die Wirkung als auf die Inhalte an, es sei manchmal wichtiger, wie einer etwas sagt, und weniger, was er eigentlich sagt. Teilen Sie diese Einschätzung? Appel: Diese Einschätzung ist leider richtig. Sie hängt wohl mit der neuen Wettbewerbssituation zusammen, die sich ganz besonders in Berlin zeigt. Gegenüber der Bonner Regierungszeit, in der ich ja quasi aufgewachsen bin als Journalist, hat sich die Situation der Medien gegenüber der Politik und gegenüber der Öffentlichkeit sehr verändert: Die Konkurrenz ist viel größer geworden, die Zeitungen sind in Nöten, die Anzeigen bleiben weg usw. Dadurch wird der Konkurrenzkampf schärfer und eine gewisse Rücksichtslosigkeit und Oberflächlichkeit machen sich breit. Reuß: Ich bleibe noch ein bisschen bei der Kritik an den Medien. Der ehemalige Bundespräsident hat nachdenkliche, und dennoch deutliche Kritik an den Medien geübt. Er sagte: "Als Leser, als Zuhörer und Zuschauer habe ich den Eindruck, dass sich die Kompetenz der Berichterstattung vielerorts deutlich verschlechtert hat." Und er kritisierte, dass Journalisten die komplexen Sachverhalte weniger erklären, was eigentlich ihre Aufgabe wäre, als vielmehr die Probleme personalisieren: Alles werde dabei zu einem Kampf "wer gegen wen". Ist das so? Ist der Journalismus etwas substanzloser geworden? Appel: Ja, leider. Es gibt freilich auch hervorragende Gegenbeispiele, wie ich hier ausdrücklich sagen möchte, insbesondere in der Zeitungslandschaft. Aber der Journalismus ist ansonsten tatsächlich z. T. zu einer Art "Häppchen-Journalismus" degeneriert. Das heißt, das, was sensationell ist, das, was reizt, das, was in die Überschriften hineinpasst, das, was im Hinblick auf die Verkaufszahlen oder die Quote interessant ist, rückt nach vorne. Darunter leidet die Substanz dessen, worüber wir eigentlich berichten sollten. Leider ist das Publikum aber inzwischen auch so erzogen, dass es möglicherweise Sendungen, in denen ausführlich argumentiert werden kann, gar nicht mehr anhört, weil es gar nicht mehr die Ruhe dafür hat. Nein, die Leute sind heute einfach daran gewöhnt, möglichst oft zu zappen und möglichst schnell etwas Neues und Interessanteres zu sehen. Reuß: Man hat manchmal den Eindruck, das ist ein Pingpongspiel: Es schaukelt sich gegenseitig hoch. Die Kulturstaatssekretärin der Bundesregierung Christina Weiss sagte: "Früher machte die Politik Nachrichten. Heute machen Nachrichten Politik." Hat sich hier ein Paradigmenwechsel vollzogen? Appel: Nun ja, ich verfolge natürlich aufmerksam die Diskussion, die darum geht, ob man in den Talkshows der verschiedenen Sendeanstalten möglicherweise sogar mehr über Politik erfährt als in den Berichterstattungen aus dem Parlament oder von den Regierungspressekonferenzen. Das liegt natürlich u. a. daran – diese Fragestellung hat es auch schon zu meiner Zeit gegeben –, dass das Parlament ja gar nicht kontinuierlich tagt. Man kann ja nicht darauf warten, Politik entscheiden zu wollen, bis das Parlament wieder tagt. Nehmen Sie als Beispiel die Sommerferien: Wenn in den Sommerferien Politik entschieden werden muss, dann sind die Medien wie das Fernsehen, die Zeitungen und der Hörfunk präsent: Die Medien haben nun einmal die Aufgabe ständig zu berichten. Deswegen halte ich diese Kritik für fehl am Platze. Richtig ist aber, was ich vorhin schon auf Ihre Frage zu Rau gesagt habe, dass das mit dem Konkurrenzkampf der Medien untereinander zu tun hat. Die Vielfalt der Medien, die ja eigentlich ein Stück größerer Freiheit bedeuten sollte, bedingt eben auch einen schärferen Konkurrenzkampf, der dazu führt, dass mehr Oberflächlichkeit eintritt. Darunter leidet dann aber wiederum auch die Politikverständlichkeit. Und wenn Politikverdrossenheit eingekehrt ist, so hat sie ihre Ursache eben auch in dieser Entwicklung. Reuß: Und das hat vielleicht nicht nur mit Oberflächlichkeit zu tun. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse urteilte einmal über die Qualität des Fernsehens: "Wir müssen feststellen, dass im Fernsehen die Grenzen zwischen ernsthafter Information und spaßhafter Unterhaltung immer häufiger verschwimmen." Hat also der Medienkritiker Neil Postman doch Recht? Er hatte nämlich schon vor vielen Jahren gesagt: "Schlimm ist nicht, dass uns Unterhaltung geboten wird im Fernsehen, schlimm ist, dass uns alles als Unterhaltung geboten wird." Ist das so? Appel: Das ist in der Tendenz richtig und das ist eine gefährliche Entwicklung, der man in der Tat Aufmerksamkeit schenken muss. Das liegt natürlich an ganz bestimmten Dingen: Ich kann hier durchaus aus eigener Erfahrung sprechen. Als ich meine Sendung "Journalisten fragen – Politiker antworten" initiierte, organisierte, moderierte, waren andere Zeiten. Damals gab es nur ARD und ZDF. Dann gab es das private Fernsehen: Das private Fernsehen machte Quote und erreichte Aufmerksamkeit durch Unterhaltungssendungen. Dies führte dazu, dass mein Nachfolger Klaus Bresser, der diese meine Sendereihe dann nach mir übernommen hat, bereits in die politische Fragerunde Unterhaltungselemente einbaute, indem er jeweils so ein Frage- und Antwortspiel stattfinden ließ: Er begann mit einem Halbsatz und diesen Halbsatz sollte dann der betreffende Politiker im Studio beenden. Das war der Versuch, politisch Interessierte unter den Zuschauern, die jedoch gleichzeitig auch unterhalten werden wollten, zu befriedigen, indem man ihnen mehr als nur nüchternen politischen Stoff bot. Reuß: Ich würde hier gerne einen kleinen Schnitt machen und unseren Zuschauern den Menschen Reinhard Appel näher vorstellen. Sie sind am 21. Februar 1927 in Königshütte in Oberschlesien geboren, in einem Ort, der ehemals deutsch war. Zu Ihrem Geburtsdatum war er jedoch bereits polnisch. Appel: Und wurde dann 1939 wieder deutsch. Reuß: Dass Ihr Geburtsort damals polnisch war, führte, wie ich nachgelesen habe, dazu, dass Ihr zweiter Vorname in
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