Der Bergbau in Sachsen
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Der Bergbau in Sachsen Bericht des Sächsischen Oberbergamtes für das Jahr 2000 Freistaat Sachsen Sächsisches Oberbergamt Vorwort schaft, der Umwelt und der Beschäftigten vor allem Der Bergbau im Freistaat setzt auf die Zukunft. Die durch zügige und professionell abgewickelte Ge- Braunkohlenindustrie hat seit der Wiedervereini- nehmigungsverfahren gewährleisten. Sie kommt gung über 20 Mrd. DM, die Steine- und Erdenin- damit dem aktuellen Postulat einer Bündelungsbe- dustrie über 10 Mrd. DM in moderne sichere und hörde mit klaren und transparenten Strukturen in umweltfreundliche Betriebsanlagen investiert. besonderem Maße entgegen. Intern musste die be- Im Braunkohlenbergbau stiegen prognosegemäß die stehende personelle und funktionale Organisation Fördermengen nach Inbetriebnahme der Kraft- der Bergebehörde in Folge der wirtschaftsbedingten werksblöcke Lippendorf und Boxberg weiter von Weiterentwicklung von Arbeitsschwerpunkten wie- 16,3 Mio. t auf 23,4 Mio. t an. Im Steine- und Er- derum angepasst werden, damit sich aufgrund der denbergbau hat sich die Fördermenge nach Bedarfs- knappen Besetzung keine wesentlichen Vollzugsde- rückgängen bei Gesteinen zur Herstellung von fizite ergaben. Die Leistungsfähigkeit der Verwal- Schotter und Splitt sowie bei Kiesen und Kiessanden tung konnte durch Privatisierung einer Reihe von erneut auf 40,8 Mio. t verringert. staatlichen Aufgaben vor allem im Altbergbau und bei der Erhebung von Förderabgaben auf die Kern- Eine leistungsfähige Verwaltung ist ein wichtiger bereiche konzentriert werden. Infrastrukturfaktor unseres Landes. Genehmigungs- dauer, Rechtssicherheit und Vertrauensschutz sind Dass ein großer Teil der Genehmigungsverfahren für ausschlaggebend für das Investitionsgeschehen. laufende Betriebe trotz Personaleinsparung zügig abgelaufen ist, ist auch der Tatsache zu verdanken, Die Arbeit der Bergbehörden bewegt sich in dem dass die Bergbehörde über hochqualifiziertes Perso- schwierigen Spannungsfeld zwischen Rohstoffsiche- nal verfügt, das mit überdurchschnittlichem Ar- rung und –vorsorge sowie dem Erhalt der Arbeits- beitseinsatz wiederum Erhebliches geleistet hat. Für plätze einerseits und dem Schutz der Beschäftigten diese Leistungen, die in der Öffentlichkeit und in und der Öffentlichkeit vor schädlichen Auswirkun- Fachkreisen weithin Anerkennung finden, danke ich gen des Bergbaus, also Gesundheitsschutz und Um- allen Beschäftigten der sächsischen Bergverwaltung weltschutz andererseits. Ein erheblicher Teil der ganz herzlich. Tätigkeit der Bergbehörden dient in Folge dessen der Koordination der teilweise sehr unterschiedli- Als besonders vorteilhaft für den Standort Freiberg chen öffentlichen Interessen der vom Bergbau be- hat sich die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der troffenen Behörden, Stellen und Gemeinden und der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, mit Konsensfindung in den bergrechtlichen, immissions- dem geologischen Dienst des Freistaates sowie einer schutzrechtlichen und nach anderen Vorschriften des Reihe von mittelständischen Unternehmen und In- Bundes und des Landes durchgeführten Genehmi- genieurbüros erwiesen. Eine derart vorteilhafte gungsverfahren. räumliche Konstellation, die neben dem rationellen Einsatz von Personal und technischen Großgeräten Durch eine Reihe von Sonderzuständigkeiten, die auch das ständig wachsende Know-how konzent- allerdings nicht so umfassend sind, wie in anderen riert, ist in der Bundesrepublik einmalig. Vom Ländern, konnte die Bergverwaltung weitgehend „Geokompetenzzentrum Freiberg“ aus hat sich auch „Service aus einer Hand“ zum Nutzen der Wirt- Vorwort 1 die Zusammenarbeit mit unseren tschechischen und polnischen Nachbarn erfreulich weiterentwickelt. Mit dem Jahresbericht 2000 legt das Sächsische Oberbergamt im zehnten Jahr nach seiner Wieder- gründung und im 459. Jahr seines Bestehens den neunten Tätigkeitsbericht seit 1991 vor. Die Be- richtspflicht ergibt sich aus der bundesweit gelten- den Unterlagenbergverordnung. Gliederung und Umfang wurden gegenüber den Vorberichten noch- mals gestrafft mit dem Ziel, neben besserer Über- sichtlichkeit den Bericht für den interessierten Bür- ger leichter lesbar zumachen. Über den Bericht hi- nausgehende Daten und Detailinformationen können aus der Internetseite der Bergbehörde unter folgen- der Adresse abgerufen werden: www.bergbehoerde.sachsen.de Freiberg, im Oktober 2001 Prof. Reinhard Schmidt Präsident des Sächsischen Oberbergamtes Vorwort 2 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Bergbauliche Entwicklung 4 1.1 Braunkohlenbergbau...................................................................................................... 4 1.2 Steine- und Erdenbergbau ............................................................................................. 8 1.3 Sole und Erdwärme ..................................................................................................... 10 1.4 Braunkohlensanierung................................................................................................. 10 1.5 Sanierung im Uranerzbergbau..................................................................................... 17 1.6 Sanierung im Zinnerz- und Spatbergbau..................................................................... 20 1.7 Altbergbau und Besucherbergwerke ........................................................................... 21 2 Aufbau und Tätigkeit der Bergbehörde 25 2.1 Aufgaben und Aufbau ................................................................................................. 25 2.2 Betriebsaufsicht ........................................................................................................... 25 2.3 Betriebsplanzulassungen und andere Genehmigungsverfahren .................................. 29 2.4 Bergbauberechtigungen............................................................................................... 31 2.5 Bergbehörde als Träger öffentlicher Belange.............................................................. 31 2.6 Markscheidewesen ...................................................................................................... 33 2.7 Förderabgaben und andere Verwaltungseinnahmen der Bergbehörde........................ 34 2.8 Rechtsentwicklung ...................................................................................................... 35 2.9 Ausbildung .................................................................................................................. 35 2.10 Öffentlichkeitsarbeit.................................................................................................... 36 3 Sicherheit und Umweltschutz im Bergbau 37 3.1 Arbeits- und Gesundheitsschutz .................................................................................. 37 3.2 Rettungswesen............................................................................................................. 39 3.3 Sprengwesen................................................................................................................ 39 3.4 Sachverständige........................................................................................................... 40 3.5 Abfallwirtschaft im Bergbau ....................................................................................... 40 3.6 Bemerkenswerte Unfälle und besondere Vorkommnisse............................................ 41 Anlagenverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3 1 Bergbauliche Entwicklung Braunkohlenförderung in Sachsen im Jahr 2000 in t 1.1 Braunkohlenbergbau Lausitzer Revier 14.697.000 (sächsischer Teil) Förderung und Einsatz Mitteldeutsches Revier 8.733.000 (sächsischer Teil) Die Braunkohlenförderung in der Bundesrepublik Insgesamt 23.430.000 Deutschland nahm im Jahr 2000 mit 167,7 Mio. t gegenüber dem Jahr 1999 um 6,4 Mio. t zu. Dies Die nächste Grafik stellt die Entwicklung der entspricht einem Zuwachs von 4,0 %. Vor allem in Braunkohlenförderung in den sächsischen Revieren den Mitteldeutschen und Lausitzer Revieren konnte der letzten 9 Jahre dar. die Braunkohlenförderung aufgrund der neu in Be- trieb genommenen Kraftwerksblöcke in Lippendorf Verwertbare Fördermengen an und Boxberg gesteigert werden. Braunkohle in Mio. t (in Sachsen) 60,0 Braunkohlenförderung in Deutschland Mittel- 50,0 deutschland im Jahr 2000 Lausitz 40,0 Braunkohlen- 2000 1999 Veränderung 30,0 förderung 20,0 1 000 t % 10,0 Rheinland 91.898 91.906 - 9 - 0,0 0,0 4.141 4.334 - 193 - 4,5 Helmstedt 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Hessen 156 154 + 2 + 1,6 Bayern 58 54 + 4 + 7,2 Die in Sachsen geförderte Braunkohle wurde auch Lausitz 55.006 51.034 + 3.972 + 7,8 im Jahr 2000 fast ausschließlich zur Stromerzeugung Mitteldeutschl. 16.431 13.800 + 2.632 + 19,1 eingesetzt. Am 22. Juni nahm der zweite Block der Bundes- VEAG im Kraftwerk Lippendorf unter Beisein des 167.691 161.282 + 6.408 + 4,0 republik Bundeskanzlers Gerhard Schröder offiziell nach einer Bauzeit von knapp 5 Jahren den Dauerbetrieb In Sachsen wurden im Jahr 2000 von der Mitteldeut- auf. Die VEAG ist Betriebsführer für die beiden schen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) Blöcke mit einer elektrischen Bruttonennleistung und der Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft von jeweils 933 MW, von denen einer den Südpart- (LAUBAG) zusammen rund 23,43 Mio. t Braun- nern E.ON und EnBW gehört. kohle gefördert. Dabei entfielen auf die MIBRAG mit dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain rund In der Lausitz wurde am 3. März 2000 – vier Jahre 8,733 Mio. t und auf die LAUBAG mit dem Tage- nach dem Beginn der Rohbauarbeiten – der Neubau- bau Nochten rund