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Michael Brand Kerstin Griese Kathrin Vogler Harald Terpe Michael Frieser Eva Högl Halina Wawzyniak Elisabeth Scharfenberg Claudia Lücking-Michel Ansgar Heveling Mitglieder des Deutschen Bundestages 9. Juni 2015 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, hiermit legen wir Ihnen / Euch unseren gemeinsamen Gesetzentwurf zur „Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ als Gruppenantrag vor. Wir schlagen die Einführung der Strafbarkeit der geschäftsmäßigen d.h. der auf Wiederholung angelegten Förderung zum assistierten Suizid vor. Hierbei berücksichtigen wir das enge Nähe- verhältnis in Familien, indem wir Angehörige und nahestehende Personen, die als Teil- nehmer selbst nicht geschäftsmäßig handeln, von der Strafbarkeit ausnehmen. Wir haben mit Unterstützung sachkundiger Expertinnen und Experten in sorgfältiger Be- ratung einen Gesetzentwurf erarbeitet, der in moderater Weise das Thema Suizidbeihilfe regelt, ohne auf der einen oder auch der anderen Seite zu weit zu gehen. Unser Gruppen- antrag beinhaltet, auch im Gegensatz zu angekündigten Entwürfen anderer Gruppen, weder weitreichende neue Strafbarkeiten wie ein Totalverbot noch lässt er eine Öff- nungsklausel für eine Ausweitung des ärztlich assistierten Suizids zu. Wir glauben, damit den Erfordernissen eines ausgewogenen Entwurfs gerecht geworden zu sein. In Deutschland nehmen Fälle zu, in denen Vereine oder einschlägig bekannte Einzel- personen die Beihilfe zum Suizid regelmäßig beispielweise durch die Gewährung, Verschaffung oder Vermittlung eines tödlichen Medikamentes anbieten. Dadurch droht eine gesellschaftliche „Normalisierung“, ein „Gewöhnungseffekt" an solche geschäfts- mäßigen Formen des assistierten Suizids einzutreten. Insbesondere alte und/oder kranke Menschen können sich dadurch zu einem assistierten Suizid verleiten lassen oder gar direkt oder indirekt gedrängt fühlen, die ohne die Verfügbarkeit solcher Angebote eine solche Entscheidung nicht erwägen, geschweige denn treffen würden. Michael Brand Kerstin Griese Kathrin Vogler Harald Terpe Michael Frieser Eva Högl Halina Wawzyniak Elisabeth Scharfenberg Claudia Lücking-Michel Ansgar Heveling Mitglieder des Deutschen Bundestages Diese Entwicklungen beunruhigen uns. Wir wollen nicht, dass sich Menschen unter Druck gesetzt fühlen. Solchen nicht notwendig kommerziell orientierten, aber geschäfts- mäßigen, also auf Wiederholung angelegten Handlungen ist deshalb zum Schutz der Selbstbestimmung und des Grundrechtes auf Leben auch mit den Mitteln des Strafrechts entgegenzuwirken. Mit freundlichen Grüßen Michael Brand MdB Kerstin Griese MdB Kathrin Vogler MdB Harald Terpe MdB Michael Frieser MdB Eva Högl MdB Halina Wawzyniak MdB Elisabeth Scharfenberg MdB Claudia Lücking-Michel MdB Ansgar Heveling MdB .