Stadt Vorlage Nr. VII/889

Datum: 30.01.2008

Vorlage der Verwaltung für: Abstimmergebnis Ja Nein Enth. Technischer Ausschuss Stadtvertretung

X öffentliche Sitzung nichtöffentliche Sitzung

Dezernat: Amt: Sachbearb.: I Bauamt/Tiefbauangelegenheiten Herr Störmann

Beteiligte Ämter: Sichtvermerk: gesehen: I II III Amt für Stadtentwicklung

Bauamt

TOP: Beseitigung von Kyrill-Schäden - Instandsetzung von asphaltierten Wirtschaftswegen

Produktgruppe: 54.01 Öffentliche Verkehrsflächen und -anlagen

1. Beschlussvorschlag:

Nach Vorberatung und Empfehlung durch den Technischen Ausschuss stimmt der Rat dem Vorschlag zum Verfahren sowie der Dringlichkeitsliste zu und beschließt, die erforderlichen Arbeiten öffentlichen auszuschreiben.

2. Sachverhalt und Begründung:

Zur Beseitigung von Schäden an öffentlichen Einrichtungen erhält das Land NRW aus dem EU-Solidaritätsfond Mittel in Höhe von rd. 95.139.000,- €. Die zuständige Verwaltungsstelle für die Abwicklung ist lt. Kabinettsbeschluss die Bezirksregierung . Antragsberech- tigt sind kreisfreie Städte und Kreise. Die Kreise sollen die Anträge der Kommunen bündeln und einen Antrag mit vollständigen Unterlagen bei der Bezirksregierung einreichen. Der Be- willigungsrahmen orientiert sich an der Menge des Schadholzes.

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 24.01.2008 im Kreishaus in Meschede wur- den durch Bezirksregierung und sowohl die Förderrichtlinien als auch die Verteilerschlüssel innerhalb des Kreisgebietes erläutert. Aus heutiger Kenntnis ist davon auszugehen, dass ca. 3,5 – 3,7 Mio. € in Wegebaumaßnahmen investiert werden können. Diese Zahlen sind nicht abschließend, da ein Mittelausgleich sowohl zwischen den Kreisen als auch zwischen den Städten und Gemeinden zu einem späteren Zeitpunkt immer noch möglich sind.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Verwaltung alle Ortsvorsteher und die Vorsitzenden der Bezirksausschüsse gebeten, die Wege zu benennen, die aus ihrer Sicht im Rahmen dieses Programms instandgesetzt werden sollten. Differenziert wurde die Instandsetzung von asphaltierten sowie wassergebundenen Wirtschaftswegen. 2

Auch der Landesbetrieb Wald und Holz war nicht untätig und hat über seine Revierbeamten eine vergleichbare Abfrage gestartet. Der Landesbetrieb, hier vor Ort vertreten durch das Regionalforstamt Oberes Sauerland, ist letztlich die Instanz, die auch gegenüber der Lan- desregierung die fachliche Notwendigkeit der Instandsetzung unter Berücksichtigung von angefallenen Schadholzmengen bestätigen muss. In einem Abstimmungsgespräch zwischen Forstamt und Stadt wurde vereinbart, dass der Landesbetrieb sich grundsätzlich um die Wiederherstellung der wassergebundenen Wege kümmern wird. Die Stadt sorgt für eine Instandsetzung der asphaltierten Wirtschaftswege. Außerdem wurde der von den jeweiligen Parteien erarbeitete Instandsetzungsbedarf nebeneinander gelegt, um die gemeinsame Schnittmenge festzustellen. Daraus ergab sich für den Bereich der asphaltierten Wirt- schaftswege ein erstes Instandsetzungspaket, welches folgende Wege beinhaltet:

1. Wulf – Sägewerk – Teilstück 2. Wulwesort 50 % 3. Zum Schwarzenberg, Lenne 4. Höhenweg, Schmallenberg 5. Beerenberg 6. Grafschaft oberh. Mühlenteich 7. Aberg zum Institut / Wilzenberg 8. Aberg Prozessionsweg 9. Winkhausen – Gleidorf 10. 3 x Wormbacher Berg 11.1 Westfeld – P. Ennest 11.2 Westfeld – Ohlenbach 11.3 Ohlenbach – Hoher Knochen 12. Lennetalweg, Westfeld 13. Ohlenbach, unterhalb Waldhaus, L 640 14. Nesselbach, gegenüber Tommes 15. Robbecke – Rundweg 16. Ebbinghof – Heiligenhaus 17.  Verlängerung nach Berghausen 18. N – Berghausen / Hochbehälter 19. Bracht - Sportplatz 20. Christine-Koch-Haus, Bracht 21. Selkentrop zum Gresenberg 22. Parallelweg – Richtung Felbecke 23. Grüneberg 24. Wormbach 25. Verbindungsstraße Niederberndorf – 26. Schiefergrube Felicitas 27. Koppen 28. oberhalb Altenilpe 29. Bad Fredeburg, Kalte Schlade 30. Drei-Buchen 31. Hömberg – Terrassenhaus 32. Knoche Rimberg (teilweise) 33. Gellinghausen / Kohlhagen Siepen 34. N. Oberrarbach 35. Dornheim 36. Sögtrop 37. Mechterkuse 38. Ochsenscheid 39. Salzlager Westernbödefeld 40. Osterwald – Höhe 41 Bermecke 42. Hiege 3 43. Dicke Linde Robbecke 44. Oberkirchen, Lüttmecke

Da in diesem Jahr kreisweit eine Vielzahl von vergleichbaren Maßnahmen an den Markt ge- bracht werden, ist es wichtig, sich mit einem ersten Ausschreibungspaket möglichst frühzei- tig am Markt zu platzieren. Nicht zuletzt im Interesse günstiger Preise. Auch sind Kapazi- tätsengpässe nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus gibt es von der Bezirksregierung die Vorgabe, dass bis zum 30.09.2008 die Maßnahmen durchgeführt sein müssen. Der 30.09. ist gleichzeitig der letzte Termin für einen Auszahlungsantrag.

Bei der weiteren Zeitplanung ist zu beachten, dass der Förderantrag der Stadt bis zum 15.04.2008 beim Hochsauerlandkreis vorliegen muss. Als 2. Frist für Maßnahmen, die sich sozusagen im Nachgang ergeben, wurde der 30.05.2008 festgelegt. Ausschreibungsverfah- ren und Antragstellung können durchaus parallel laufen, da es keine Probleme gibt hinsicht- lich eines förderschädlichen, vorzeitigen Baubeginns. Diese Bedingung wurde ausdrücklich außer Kraft gesetzt.

Die Förderung für die Kommune beinhaltet ausdrücklich auch die Mehrwertsteuer. Das heißt, es gibt eine 100 %-Finanzierung. Davon ausgehend, dass die ersten Maßnahmen deutlich vor Antragstellung und letztendlich der Bewilligung durchgeführt werden können, muss die Stadt bei evtl. Zahlungen in Vorlage treten. Die Bezirksregierung hat aber auch deutlich gesagt, dass nach Antragstellung und Bewilligung innerhalb von 8 Tagen mit einer Auszahlung der Fördermittel zu rechnen ist.

Neben dem Aufbau zerstörter Infrastruktur sind auch Ausgaben für Aufräumarbeiten zuwen- dungsfähig. Die Richtlinie definiert diese Arbeiten genauer. Gemeint sind vorläufige Auf- räumarbeiten einschließlich Verkehrssicherungsmaßnahmen, die sich der Katastrophe un- mittelbar angeschlossen haben. Außerdem Wiedernutzbarmachung durch den Sturm Kyrill mittelbar oder unmittelbar geschädigter öffentlicher Straßen und Wege. Öffentliche Wege und öffentliches Interesse sind dadurch gekennzeichnet, dass diese Wege eine Erschlie- ßungsfunktion haben. Das Freischneiden von Wegen zur ausschließlichen Gewinnung von Holz fällt nicht unter das öffentliche Interesse und kann damit auch nicht mit Fördermitteln unterstützt werden.