Stadt - E n t w u r f -

B e g r ü n d u n g zur Ergänzungssatzung „Berghausen-West“, Ortsteil Berghausen, vom ______

1) Planungsanlass / Planungssituation / Planungsziel

Um die Wohnbaulandversorgung im Ortsteil Berghausen für die nächsten Jahre sicherzustellen, wurde im Jahr 2009 der Bebauungsplan „Unterm Ebbeloh“ in Kraft gesetzt. Eigentumsrechtliche Probleme haben bislang jedoch eine Umsetzung der Planung verhindert. Eine grundlegende Situationsänderung scheint hier auch weiterhin nicht in Sicht. Nichtsdestotrotz stellen sich aperiodisch einzelne, stark ortsbezogene Bauwünsche ein. Aus die- sem Grund gibt es bereits die Ergänzungssatzungen „Auf dem Felde“ (2011) und „Kamp“ (2013).

Ausgelöst durch einen aktuellen Bauwunsch am westlichen Siedlungsrand, der begünstigt wird durch die eigentümerseitig erklärte Verkaufsbereitschaft, besteht die planerische Absicht im frag- lichen Bereich zwei bis drei weitere Baumöglichkeiten für den Ort zu erschließen.

Das Antragsareal, derzeit teilweise dem Außenbereich gemäß § 35 Baugesetzbuch (BauGB) zu- zurechnen sowie als „Fläche für die Landwirtschaft“ und als „Dorfgebiet“ im Flächennutzungsplan (FNP) dargestellt, grenzt an seiner Süd- und Ostseite an die dortige „Dorfgebiets“- Bauflächendarstellung des FNP an, die hier nahezu deckungsgleich mit dem Geltungsbereich der Entwicklungssatzung Berghausen von 1997 ist.

Planungsrechtlich erscheint eine Einbeziehung der bisherigen Außenbereichsfläche in den In- nenbereich mittels einer sogenannten Ergänzungssatzung gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB mög- lich.

Voraussetzung dafür ist, dass der einbezogene Bereich baulich durch die Umgebungsbebauung hinreichend geprägt wird, sodass sich für die genehmigungsrechtliche Beurteilung zukünftiger Bauvorhaben klare Einfügungskriterien ergeben. Durch die gegenüberliegende, östlich der Kreis- straße (K 25) vorhandene Bebauung kann dieses Kriterium hier als hinreichend erfüllt angesehen werden. Nach Norden schließt sich ein deutlicher Geländeeinschnitt an, der eine spätere Weiter- führung der Bebauung ausschließt. Eine bauflächenmäßige Darstellung des Satzungsbereiches im FNP stellt dagegen keine zwin- gende Voraussetzung für einen Satzungserlass dar. Allerdings ist der FNP „bei Gelegenheit“ ent- sprechend nachvollziehend anzupassen.

Da aufgrund der dorfgebietstypischen Vorprägung des Gesamtbereichs durch die Satzung auch keine Vorhaben begründet werden, die der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglich- keitsprüfung nach Landesrecht unterliegen und ferner auch keine Anhaltspunkte für eine Beein- trächtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 b BauGB genannten Schutzgüter vorliegen, ist das Planungs- vorhaben als mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung vereinbar einzustufen und erfüllt somit die zwingenden Verfahrensvoraussetzungen des § 34 Abs. 5 BauGB. Weitere argumentative Unterstützung für das Planungsvorhaben ergibt sich aus der allgemeinen Sinnfälligkeit der möglichst beidseitigen baulichen Nutzung von vorhandenen Erschließungsanla- gen, in diesem Fall der Ortsdurchfahrtsstraße K 25.

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Vom Siedlungsbild her, auch im Hinblick auf den zu beachtenden Freiraumschutz, entspricht die „Ausnutzung einer bereits einseitig angebauten Straße für eine zweite, gegenüberliegende Bau- zeile“ der typischen Ortsstruktur von Berghausen.

In die Beurteilung sind auch die Zielsetzungen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Schmallenberg 2030 (ISEK) einzustellen. Das ISEK setzt auf eine vorrangige Entwicklung in den Orten mit Versorgungsfunktionen. Berghausen stuft das ISEK als „Typ-C-Ort“, also Ort mit sozia- len Treffpunkten, aber ohne Grundversorgung, ein, der im Sinne der Funktionsstärkung der „Typ- B-Orte“ (i. d. R.) nicht für weitere bauliche Entwicklungen in Betracht kommen sollte.

Allerdings sollen gemäß Ratsbeschluss vom 14.02.2012 zum ISEK den Dörfern auch zukünftig noch Entwicklungsmöglichkeiten eingeräumt werden – auch im wohnbaulichen Bereich. Hier sind vornehmlich Bedarfe aus den Orten selbst heraus gemeint. Ein solcher Bedarf ist nach Lage der Dinge hier gegeben.

Das Plangebiet, nordwestlich anschließend an ein bestehendes Wohngebäude, umfasst ca. 0,2 ha und bietet Raum für bis zu drei Bauplätze.

Im nördlichen Bereich ragt die Teilfläche des Grundstücks Gemarkung Berghausen, Flur 8, Flur- stück 46 in die Fläche der Ergänzungssatzung hinein. Das Flurstück gehört der TG Berghausen und hat die Zweckbestimmung „Wirtschaftsweg“. Diese derzeit funktionslose Teilfläche wird im Zuge des Satzungserlasses in private Grundstücksfläche umgewandelt. Sie wird demgemäß ein- gezogen und die im Flurbereinigungsplan Berghausen II – Az. 21 62 1 (Schlussfestgestellt am 21.12.1992) dazu festgesetzte Zweckbestimmung „Wirtschaftsweg“ aufgehoben. Diese Aufhe- bung muss durch Satzung erfolgen. Demgemäß wurde in die Ergänzungssatzung folgender § 4 aufgenommen:

Aufhebung der Zweckbestimmung

Der Flurbereinigungsplan der Flurbereinigung Berghausen II – Az. 21 62 1 (Schluss- festgestellt am 21.12.1992) wird wie folgt geändert:

Die im Satzungsbereich gelegene Teilfläche des Grundstücks Gemarkung Berghau- sen, Flur 8, Flurstück 46, der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Berghau- sen wird eingezogen und die im Flurbereinigungsplan Berghausen II dazu festge- setzte Zweckbestimmung „Wirtschaftsweg“ aufgehoben.

Ziel der mit „Berghausen-West“ bezeichneten Ergänzungssatzung ist die Ausweisung von zwei bis drei zusätzlichen Baugrundstücken als kleinräumige Siedlungsarrondierung unter Ausnutzung vorhandener Erschließungsanlagen.

2) Lage und naturräumliche Beschaffenheit des Plangebietes

Das im Westen von Berghausen gelegene Plangebiet, das an der Hauptverkehrsstraße (K 25) liegt, schließt im Osten und Süden an die vorhandene, dorfgebietstypisch geprägte Bebauung an und ist ansonsten von intensiv landwirtschaftlich genutzten Grünlandflächen umgeben. Nach Norden schließt sich ein deutlicher Geländeeinschnitt an, der eine spätere Weiterführung der Be- bauung ausschließt. In Südwest-Nordost-Richtung besitzt es eine Maximalausdehnung von ca. 30 m, in Nordwest- Südost-Richtung von ca. 70 m. Das Areal fällt gleichmäßig in nordwestliche Richtung von etwa 407 m über NN im Südosten auf ca. 400 m über NN in Nordwesten ab und ist somit ohne großen technischen Aufwand baulich nutzbar. Charakterisiert wird das Plangebiet durch eine Grünlandfläche, die sich über das Plangebiet hin- aus weiter nach Süden erstreckt. Östlich, nordöstlich und südöstlich des Plangebiets grenzt Wohnbebauung an. 3

Im Nordwesten des Plangebiets befindet sich eine Eschen-Naturverjüngung, entlang der K 25 stocken im Plangebiet Hainbuchen, Bergahorn sowie Heckenrosen, Eschen und Ilex. Entlang der Böschung zu dem Wohnhaus im Südosten stocken Eichen, Eschen und Weiden, mit Holunder und Brombeere. Südlich des Plangebiets verläuft ein kleiner Bachlauf, an dem zwei alte Eichen stehen. Westlich der Grünlandfläche grenzen eine Baumreihe aus Eiche, Esche, Bergahorn so- wie eine Feldhecke das Plangebiet von einer weiteren Grünlandfläche ab. Vor dem Hintergrund der ökologischen Bedeutung sowie insbesondere der Bedeutung für das Orts- und Landschafts- bild sind die Eichen sowie die Feldhecke erhaltenswert. Nordwestlich des Plangebiets befindet sich eine Baumgruppe aus Birke und Eiche.

3) Bebaubarkeit

Der Satzungsbereich grenzt an ältere Bestandsbebauung, die Dorfgebietscharakteristik aufweist und sich hinsichtlich Art und Maß der baulichen Nutzung als so prägend darstellt, dass es dies- bezüglich im Rahmen der Satzung kaum weiterer Konkretisierungen bedarf. Um dennoch der denkbaren Entstehung von Mehrfamilienhäusern vorzubeugen, die sich nicht ins nähere Umfeld einfügen würden und für die an anderer Stelle im Stadtgebiet geeignetere La- gen vorgehalten werden, wird die zulässige Anzahl der Wohnungen auf 2 je Gebäude be- schränkt. Die mögliche Bebauungstiefe im Plangebiet wird durch die Satzungsgrenzen ortsgerecht auf et- wa 30 m Tiefe begrenzt. Obgleich es für den Siedlungsbereich von Berghausen bislang keine Gestaltungssatzung gibt, enthält die Erhaltungssatzung aufgrund verschiedener aktueller gestalterischer Negativentwick- lungen andernorts auf Basis des § 86 der Landesbauordnung NW zumindest für den aktuellen Satzungsbereich einige wesentliche Bestimmungen, die der Wahrung der regions- und ortstypi- schen Baugestaltung dienen und die sich an der jüngst für schützenswerte Siedlungsbereiche Schmallenbergs verabschiedeten Mustergestaltungssatzung orientieren.

4) Natur- und Landschaftsschutz

Im Hinblick auf die bodenschützenden Bestimmungen des § 1a Abs. 2 BauGB ist festzustellen, dass es innerhalb der für den Ortsteil praktisch flächendeckend geltenden Entwicklungssatzung keine Brachflächen gibt, die – alternativ – einer Wiedernutzung für Baulandzwecke hätten zuge- führt werden können. Das gänzliche Fehlen von Alternativen in Form von innerörtlichen Brachflächen oder anderen ei- gentumsrechtlich verfügbaren Flächen, der somit zwangsläufig räumlich stark konkretisierte Bauwunsch sowie die geringe Flächengröße lassen die relativ kleinräumige Neuinanspruchnah- me bisheriger Außenbereichsflächen unter Inkaufnahme eines gewissen Eingriffs in Natur und Landschaft dennoch vertretbar erscheinen. Siedlungsstrukturell spricht darüber hinaus die vorhandene, bislang nur einseitig angebaute und damit von der Effizienz her besser ausnutzbare Erschließung für eine bauliche Inwertsetzung des Planungsareals. Der in diesem Zuge nicht zu vermeidende Bodeneingriff und der entsprechende Funktionsverlust finden ihren Niederschlag im zu erbringenden Ökoausgleich.

Landschaftsrechtlich fällt das Plangebiet in den Geltungsbereich des Landschaftsplanes „Schmallenberg Nordwest“ (LPSMNW) und ist darin als Bestandteil des Landschaftsschutzgebie- tes Typ „C“ – „ Wiesentäler und bedeutsames Extensivgrünland“ unter der Nr. 2.3.3.27 und der Bezeichnung „Wennezuflüsse westlich Berghausen“ geführt. Angrenzend daran liegen die groß- flächigen Landschaftsschutzgebiete 2.3.2.33 „Offenland um Berghausen“ und 2.3.3.29 „Voßme- cke und Wennetal zwischen Obringhausen und Niederberndorf“. In unmittelbarer Umgebung der Vorhabensfläche befinden sich keine weiteren Schutzgebiete oder besonders geschützten Ge- biete. Die nächstgelegenen Biotope gemäß § 62 Landschaftsgesetz sind das GB 4815-517 „Fließge- wässer“ und GB 4815-519 „Nass- und Feuchtgrünland / Röhrichte / Sümpfe / und Riede / Stillge- wässer“ nordwestlich bzw. südlich des Plangebietes gelegen und jeweils über 300 m entfernt. 4

Grundsätzlich zielt hier der LPSMNW in erster Linie auf den Erhalt des durch die weiträumige landwirtschaftliche Nutzung gekennzeichneten Landschaftsbildes des „Haverlandes“ ab, welches auch unter dem Aspekt des Offenlandverbundes gesichert werden soll. Für diesen Zielaspekt ist das Plangebiet - bzw. dessen Umnutzung - aufgrund der unmittelbaren Ortsrandlage und der ge- ringen räumlichen Ausdehnung ohne besondere Bedeutung.

Westlich der Grünlandfläche grenzen eine Baumreihe aus Eiche, Esche, Bergahorn sowie eine Feldhecke das Plangebiet von einer weiteren Grünlandfläche ab. Vor dem Hintergrund der öko- logischen Bedeutung sowie insbesondere der Bedeutung für das Orts- und Landschaftsbild sind die Eichen sowie die Feldhecke erhaltenswert.

Ergänzungssatzungen unterliegen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung gemäß § 1a Abs. 3 BauGB.

Die exakte Ermittlung der Höhe des Ausgleichserfordernisses erfolgt auf Basis der aktuellen Bio- top-Typen-Bewertungsliste des Hochsauerlandkreises. Von der zukünftigen Nutzung her wird für das Plangebiet dabei eine „wohnlastige“ Mischgebiets- Nutzung erwartet. Deshalb wird nachfolgend beim anzusetzenden Versiegelungsgrad der zukünf- tigen Baugrundstücke von einer durchschnittlichen GRZ von 0,4 ausgegangen.

Ausgleichsbilanzierung

Plangebiets- und Eingriffsgebietsflächengröße: 2.300 m²

Ist-Zustand:

 Keine besonders schützenswerten Landschaftsbestandteile innerhalb des Plangebie- tes  Ausweisung Landschaftsplan „Schmallenberg – Nordwest“: LSG-Typ „C“ – Wiesentä- ler und bedeutsames Extensivgrünland (L 2.3.3.27 „-Zuflüsse westlich Berg- hausen“)  Biotop gem. § 42 LG im näheren Umfeld – GB 4815-517 „Fließgewässer“ und GB 4815-519 „Nass- und Feuchtgrünland / Röhrichte / Sümpfe und Riede / Stillgewässer“ – nordwestlich bzw. südlich des Plangebietes, jeweils mind. 230 m entfernt  Außerhalb von Verbundflächen gem. LINFOS

1.) Flächennutzung: 1.600 m² intensiv genutztes Grün-/Weideland

=> 1.600 m² x Biotoptypenliste (Btl.) Nr. 13 / Wertfaktor (WF) 4 = 6.400 Biotoppunkte (BP)

2.) Flächennutzung: 120 m² unbefestigte Hoffläche

=> 120 m² x Btl. Nr. 2 / WF 1 = 120 BP

3.) Flächennutzung: 230 m² Baumgruppen mit relativ hoher Fernwirkung

=> 230 m² x Btl. Nr. 3 / WF 8 = 1.840 BP

4.) Flächennutzung: 350 m² Baumgruppen mit geringer Fernwirkung

=> 350 m² x Btl. Nr. 18 / WF 5 = 1.750 BP

Gesamt: 2.300 m² Gesamt: 10.110 BP 5

Planungszustand:

Planungsrechtliche Nutzbarkeit: Mischung zw. WA- und MD-Nutzung  angenommene durchschnittliche GRZ 0,4

1.) Flächennutzung: 120 m² unbefestigte Hoffläche

=> 120 m² x Btl. Nr. 2 / WF 1 = 120 BP

2.) Flächennutzung: 230 m² Baumgruppen mit relativ hoher Fernwirkung

=> 230 m² x Btl. Nr. 3 / WF 8 = 1.840 BP

3.) Flächennutzung: 200 m² Zuwegung rückwärtige Wiesenfläche (bleibt Wiese)

=> 200 m² x Btl. Nr. 13 / WF 4 = 800 BP

3.) Flächennutzung: 1.750 m² neue Baufläche

=> 1.750 m² x 0,4 (GRZ) x (Btl. Nr.1) WF 0 = 0 BP => 1.750 m² x 0,6 (Rest) x (Btl. Nr.16) WF 3 = 3.150 BP

Gesamt: 2.300 m² Gesamt: 5.910 BP

Ausgleichserfordernis: 10.110 BP – 5.910 BP = 4.200 BP

Auf Basis der von der Stadt Schmallenberg im Hinblick auf das allgemeine ökologische Aus- gleichserfordernis im Rahmen der Bauleitplanung 2001 erlassenen Satzung zur Erhebung von Kostenerstattungsbeträgen für Maßnahmen für den Naturschutz (ökologische Ausgleichsmaß- nahmen) gem. § 135 c BauGB wird dem vg. Ausgleichserfordernis („A“ = Baugrundstücksfläche) respektive dem zu Grunde liegenden Eingriff in Form der neu geschaffenen Baulandfläche die folgende externe Kompensations- bzw. Ersatzmaßnahme (siehe auch Anlage 1 zur Begründung) gem. § 9 Abs. 1a BauGB in Form einer Sammelzuordnung anteilig in Höhe von 4.200 Biotop- punkten explizit zugeordnet:

Öko-Maßnahme SM.2.01.008

„Freistellen Bachlauf der „Valme“ auf 50 lfd. Meter; Entfernung von 17 – 32 jährigen Fichten und Blaufichten im Feuchtbereich auf 50 x 50 m (0,25 ha)“

Die Ausgangsgesamtwertigkeit der vorbezeichneten Maßnahme beträgt 5.000 Biotoppunkte. Aktuell erfolgt daraus eine Zuordnung in Höhe von 4.200 Biotoppunkten. Die Zuordnung der Biotoppunkte erfolgt auf die neu ausgewiesene Baulandfläche anteilig (je m²).

Es ergibt sich für den in Form von Baugrundstücksfläche tatsächlich in Anspruch genommenen Teil des Plangebietes eine Vollkompensation in Höhe von 100%.

Als zweites naturschutzrechtliches Prüfkriterium besteht das Erfordernis gemäß Bundesnatur- schutzgesetz (BNatSchG) zur Betrachtung der arten- und habitatschutzrechtlichen Belange im Rahmen sogen. „Arten-“ respektive „Habitatschutzprüfungen“.

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Die Artenschutzprüfung (ASP) erfolgt methodisch - i.d.R. nach Vorgabe der „Verwaltungsvor- schrift (VV) – Artenschutz“ des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW (MUNLV) - im Wesentlichen auf Grundlage der durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in deren „LINFOS“ (Landschaftsinformations- sammlung) vorgehaltenen Umweltdaten respektive dem „FIS – Fachinformationssystem für ge- schützte Arten in NRW“ sowie - erforderlichenfalls - ergänzenden örtlichen Aufnahmen.

Mit der Durchführung der ASP zum vorliegenden Planungsvorhaben wurde das Büro für Land- schaftsplanung Bertram Mestermann, 59581 Warstein-Hirschberg, betraut. Der Gesamtbericht von Dezember 2016 ist als Anlage 2 beigefügt. Im Ergebnis wird festgestellt, dass der Erlass der Ergänzungssatzung „Berghausen-West“ keine artenschutzrechtlichen Auswirkungen auf planungsrelevante Tierarten hat. Eine vertiefende Prü- fung der Verbotstatbestände gemäß Stufe II (nach den Bestimmungen des Bundesnaturschutz- gesetzes) ist nicht durchzuführen. Das Planungsvorhaben löst unter Berücksichtigung der aufge- zeigten Vermeidungsmaßnahme keine Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1, 3 u. 3 BNatSchG aus.

Nachstehende Vermeidungsmaßnahme ist zu beachten:

Eine artenschutzrechtliche Betroffenheit der häufigen und verbreiteten Vogelarten wird unter Be- rücksichtigung der folgenden Vermeidungsmaßnahme ausgeschlossen:

„Zur Vermeidung der Verbotstatbestände sollte eine Begrenzung der Inanspruchnahme von Vegetationsbeständen auf Zeiten außerhalb der Brutzeit (01. März bis 30. September) erfolgen. Räumungsmaßnahmen sämtlicher Vegetationsflächen sollten dementsprechend nur zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar durchgeführt werden. Im Falle nicht vermeidbarer Flächenbeanspruchungen außerhalb dieses Zeitraums kann durch eine um- weltfachliche Baubegleitung sichergestellt werden, dass bei der Entfernung von Vegetati- onsbeständen oder des Oberbodens die Flächen frei von einer Quartiernutzung durch Vö- gel sind.“

Die vorgenannte Vermeidungsmaßnahme ist auf der Planzeichnung der Ergänzungssatzung un- ter „Hinweis“ mit der Maßgabe aufgeführt, sie zum Bestandteil von Baugenehmigungen im Plan- gebiet zu machen.

Besonders geschützte Pflanzenarten kommen im gesamten Stadtgebiet Schmallenberg und da- mit auch im Untersuchungsgebiet nicht vor. Dementsprechend ergibt sich keine Relevanz des § 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG.

Das entsprechend der durchgeführten Untersuchung im Hinblick auf ein vertiefendes Prüfungser- fordernis der Verbotstatbestände negativ ausfallende Protokoll zum Artenschutz ist dieser Be- gründung als Anlage 3 beigefügt.

5) Ver- und Entsorgung

5.1 Wasser-/Löschwasserversorgung Die Trink- und Brauchwasserversorgung des Plangebietes wird durch den Wasserbe- schaffungsverband Berghausen/Dorlar sichergestellt. Die Versorgung erfolgt über den Hochbehälter „Ebbeloh“ ca. 700 m nordöstlich des Sat- zungsgebietes. Die Löschwasserversorgung des Plangebietes ist über die 70 m³ umfassende Brandre- serve des vg. Hochbehälters gesichert. Wie bei sonstigen Innenbereichsvorhaben auch, ist auch im Geltungsbereich der Ergän- zungssatzung die gesicherte Versorgung abschließend im einzelnen Baugenehmigungs- verfahren nachzuweisen.

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5.2 Niederschlags-/Abwasserbeseitigung Die Abwasserentsorgung des Plangebietes erfolgt im Trennsystem über Anschluss an das vorhandene Kanalisationsnetz. Das anfallende Schmutzwasser wird gesammelt und ordnungsgemäß der Kläranlage Es- lohe-Bremke zugeführt. Konform zu den Bestimmungen des § 51 a Landeswassergesetz NW wird das unver- schmutzte Oberflächenwasser – vorbehaltlich der zu erteilenden Einleitungsgenehmigung – ortsnah einem namenlosen, unter dem Ort verlaufenden, verrohrten Graben zugeführt, der in den „Wenne“-Bachlauf mündet.

5.3 Energieversorgung Die Energieversorgung (Strom und Gas) wird durch die zuständigen Versorgungsunter- nehmen sichergestellt. Diese werden in ggfs. erforderlich werdende Erschließungspla- nungen frühzeitig eingebunden.

5.4 Telekommunikation Die Deutsche Telekom AG, Dortmund, wird in etwaig erforderlich werdende Erschlie- ßungsplanungen frühzeitig eingebunden.

5.5 Abfallbeseitigung Aufgrund der abfallrechtlichen Vorschriften wird der in der Stadt Schmallenberg anfallen- de Abfall getrennt nach den einzelnen Abfallfraktionen erfasst und im Rahmen des Dua- len Systems einer Wiederverwertung zugeführt. Die organischen Abfälle werden einge- sammelt und der Kompostieranlage in Brilon (Betreiber: Fa. Städtereinigung Stratmann, Bestwig) zugeführt. Der anfallende Schrott wird ebenfalls separat eingesammelt und wie- derverwertet. Kühlgeräte und Sonderabfälle werden fachgerecht und umweltschonend entsorgt. Die nicht verwertbaren Reststoffe werden von der Stadt Schmallenberg zur Um- ladestation des Hochsauerlandkreises und anschließend durch den zur zentralen Abfalldeponie bzw. einer verfügbaren Müllverbrennungsanlage gebracht.

6) Denkmalschutz

Bei Bodeneingriffen können Bodendenkmäler (kultur- und/oder naturgeschichtliche Bodenfunde, d.h. Mauern, alte Gräben, Einzelfunde aber auch Veränderungen und Verfärbungen in der natür- lichen Bodenbeschaffenheit, Höhlen und Spalten, aber auch Zeugnisse tierischen und/oder pflanzlichen Lebens aus erdgeschichtlicher Zeit) entdeckt werden. Die Entdeckung von Boden- denkmälern ist der Stadt Schmallenberg als Untere Denkmalbehörde und dem Landschaftsver- band Westfalen-Lippe (LWL) – Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe (Tel.: 02761/93750), unverzüglich anzuzeigen und die Entdeckungsstätte mind. 3 Werktage in unverändertem Zustand zu erhalten (§§ 15 und 16 Denkmalschutzgesetz NRW), falls diese nicht vorher von den Denk- malbehörden freigegeben wird. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe ist berechtigt, das Bo- dendenkmal zu bergen, auszuwerten und für wissenschaftliche Erforschung bis zu 6 Monate in Besitz zu nehmen (§ 16 Abs. 4 DSchG).

7) Planungsunterlagen

Die Ergänzungssatzung umfasst folgende Bestandteile:

- Satzungstext - Planzeichnung im Maßstab 1:1.500 mit Verfahrensvermerken - Begründung (ohne Rechtsbindung) mit Anlagen

8) Verfahren

Verfahrensseitig ist das vereinfachte Verfahren gemäß § 13 BauGB zur Anwendung zu bringen. 8

Danach ist eine Umweltprüfung nicht erforderlich, allerdings besteht für den Bauflächenzugewinn ökologisches Ausgleichserfordernis und es ist eine gutachtliche Untersuchung im Hinblick auf den Arten- und Habitatschutz durchzuführen. Die Öffentlichkeits- einschl. Fachbehördenbeteiligung erfolgt – vorbehaltlich keiner sich daraus ergebenden Änderungserfordernisse – einmalig im Rahmen einer öffentlichen Auslegung des Satzungsentwurfes gemäß § 3 Abs. 2 BauGB. Die Satzung bedarf keiner Genehmigung durch die höhere Verwaltungsbehörde, sondern kann vom Stadtrat beschlossen und durch öffentliche Bekanntmachung des Beschlusses unmittelbar in Kraft gesetzt werden.

Die Aufstellung der Ergänzungssatzung „Berghausen-West“; Berghausen, wurde vom Rat der Stadt am 24.11.2016 beschlossen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgte gemäß § 13 Abs. 2 Nr. 2 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB im Rahmen einer öffentlichen Auslegung des Satzungsentwurfes in der Zeit vom 10.07.2017 bis einschl. 10.08.2017. Im Rahmen einer erneuten öffentlichen Auslegung gemäß § 13 Abs. 2 Nr. 2 BauGB i.V.m. § 4a Abs. 3 BauGB erfolgte eine erneute Beteiligung der Öffentlichkeit in der Zeit vom 28.08.2017 bis einschl. 11.09.2017. Die Möglichkeit zur Stellungnahme wurde auf den ergänzten Inhalt „Aufhe- bung der Zweckbestimmung Wirtschaftsweg“ beschränkt und die Frist zur Stellungnahme auf zwei Wochen verkürzt.

Der Satzungsbeschluss erging am ______; dessen öffentliche Bekanntmachung und das damit einhergehende Inkrafttreten der Satzung erfolgten am ______.

Schmallenberg, den ______

Halbe Bürgermeister

Anlagen Anlage 1: Unterlagen zur externen Kompensations-/Ersatzmaßnahme Anlage 2: Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Anlage 3: Artenschutzprotokoll

2017 08 04 Erg.-Satz_Berghausen_West_Begründung_Entwurf.doc Anlage 1 Anlage 1 Anlage 2

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur Aufstellung der Ergänzungssatzung „Berghausen-West“ in Schmallenberg-Berghausen

Anlage 2

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur Aufstellung der Ergänzungssatzung „Berghausen-West“ in Schmallenberg-Berghausen

Auftraggeber: Stadt Schmallenberg Unterm Werth 1 57392 Schmallenberg

Verfasser: Bertram Mestermann Büro für Landschaftsplanung Brackhüttenweg 1 59581 Warstein-Hirschberg

Bearbeiter: Jordis Schulte M.-Sc. Forstwissenschaften

Bertram Mestermann Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt

Proj.-Nr. 1502

Warstein-Hirschberg, Dezember 2016

Anlage 2

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur Aufstellung der Ergänzungssatzung „Berghausen-West“ in Schmallenberg-Berghausen Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1.0 Veranlassung und Aufgabenstellung...... 1 2.0 Rechtlicher Rahmen und Methodik ...... 2 3.0 Vorhabensbeschreibung...... 5 4.0 Bestandssituation...... 6 5.0 Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums ...... 11 5.1 Festlegung des Untersuchungsrahmens ...... 11 5.2 Wirkfaktoren...... 11 5.3 Betroffenheit von Lebensraumtypen...... 12 5.4 Datenquellen zur Ermittlung vorkommender Tier- und Pflanzenarten...... 13 5.4.1 Auswertung der Landschaftsinformationssammlung LINFOS...... 13 5.4.2 Fachinformationssystem „Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen“ (FIS)...... 16 5.4.3 Ortsbegehung des Plangebiets ...... 16 5.5 Konfliktanalyse und Ermittlung von Konfliktarten...... 19 5.5.1 Häufige und verbreitete Vogelarten...... 19 5.5.2 Planungsrelevante Tierarten ...... 20 5.5.3 Zusammenfassende Betrachtung der Nichtkonfliktarten ...... 22 5.6 Ergebnis der Artenschutzprüfung ...... 23 6.0 Zusammenfassende Betrachtung ...... 27

Literaturverzeichnis

Anlage 2 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur Aufstellung der Ergänzungssatzung „Berghausen-West“ in Schmallenberg-Berghausen Zusammenfassende Betrachtung 27

6.0 Zusammenfassende Betrachtung

Die Stadt Schmallenberg beabsichtigt die Aufstellung einer Ergänzungssatzung in Schmallenberg-Berghausen, um die planungsrechtlichen Grundlagen zur Errichtung von bis zu drei Wohngebäuden zu sichern.

Das Vorhaben befindet sich im Ortsteil Berghausen der Stadt Schmallenberg im Hochsauerlandkreis, Regierungsbezirk , Gemarkung Berghausen, Flur 8, Flurstücke 46 (tlw.), 169 (tlw.), 171(tlw.) und 202(tlw.).

Gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ergibt sich im Zusammenhang mit genehmigungspflichtigen Bauvorhaben das Erfordernis der Betrachtung der arten- schutzrechtlichen Belange.

Häufige und verbreitete Vogelarten • Rodungs- und Räumungsmaßnahmen von Vegetationsflächen sind nur zwi- schen dem 1. Oktober und dem 28. Februar durchzuführen. Im Falle nicht vermeidbarer Flächenbeanspruchungen außerhalb dieses Zeitraums sollte durch eine umweltfachliche Baubegleitung sichergestellt werden, dass eine Entfernung von Vegetationsbeständen, insbesondere von Gehölzbeständen, nur durchgeführt wird, wenn die betroffenen Gehölze und Freiflächen frei von einer Quartiernutzung sind. • Die Aktivitäten der Baumaßnahme (Baustelleneinrichtung, Erdarbeiten, Ma- teriallagerung etc.) sollen auf zukünftig überbaute Bereiche beschränkt wer- den. Damit kann sichergestellt werden, dass zu erhaltende Gehölzbestände und Vegetationsbestände der näheren Umgebung vor Beeinträchtigung ge- schützt sind und auch weiterhin eine Funktion als Lebensraum übernehmen können.

Planungsrelevante Tierarten

Betroffenheit gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG Eine Betroffenheit gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG ist im Zusammenhang mit dem geplanten Vorhaben nicht zu erwarten. In Verbindung mit dem geplanten Vor- haben wird es zu keiner unzulässigen Betroffenheit von planungsrelevanten Arten kommen.

Betroffenheit gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG Eine artenschutzrechtlich relevante Störwirkung des Vorhabens und eine daraus resultierende Betroffenheit gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist im Zusammen- hang mit dem geplanten Vorhaben nicht zu erwarten.

Anlage 2 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur Aufstellung der Ergänzungssatzung „Berghausen-West“ in Schmallenberg-Berghausen Zusammenfassende Betrachtung 28

Betroffenheit gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG Im Zusammenhang mit dem geplanten Vorhaben kommt es zu keinem artenschutz- rechtlich relevanten Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten planungsrelevan- ter Arten. Eine artenschutzrechtliche Betroffenheiten gemäß § 44 BNatSchG Abs. 1 Nr. 3 kann daher ausgeschlossen werden.

Betroffenheit gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG Besonders geschützte Pflanzenarten kommen im Untersuchungsgebiet nicht vor. Dementsprechend ergibt sich keine Relevanz des § 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG, wo- nach es verboten ist, wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.

Ergebnis Die Aufstellung der Ergänzungssatzung hat keine artenschutzrechtlichen Auswir- kungen auf planungsrelevante Tierarten. Eine vertiefende Prüfung der Verbotstat- bestände gemäß Stufe II ist nicht durchzuführen. Das geplante Vorhaben löst unter Berücksichtigung der genannten Vermeidungsmaßnahmen keine Verbotstatbestän- de gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4 BNatSchG aus.

Warstein-Hirschberg, Dezember 2016

Bertram Mestermann Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt

Anlage 2 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur Aufstellung der Ergänzungssatzung „Berghausen-West“ in Schmallenberg-Berghausen Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis

LANUV (2016A): Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. @LINFOS – Landschaftsinformationssammlung, Düsseldorf. (WWW-Seite) http://www.gis6.nrw.de/osirisweb/ASC_Frame/portal.jsp Zugriff: 06.12.2016, 13:00 MEZ.

LANUV (2016B): Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen. (WWW-Seite) http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/artenschutz/de/arten/blatt/liste/48151 Zugriff: 06.12.2016, 15:00 MEZ.

MKULNV (2016): Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen - Verwaltungsvorschrift zur Anwendung der nationalen Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-RL) und 2009/147/EG (V-RL) zum Artenschutz bei Planungs- oder Zulas- sungsverfahren (VV-Artenschutz), Rd. Erl. d. MKULNV v. 06.06.2016, - III 4 – 616.06.01.17.

MWME (2010): Artenschutz in der Bauleitplanung und bei der baurechtlichen Zulas- sung von Vorhaben. Gemeinsame Handlungsempfehlung des Ministeriums für Wirt- schaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW und des Ministeriums für Klima- schutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW vom 22.12.2010.

STADT SCHMALLENBERG (2016): Erlass einer Ergänzungssatzung gem. § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB „Berghausen-West“ im Ortsteil Berghausen – Einleitungsbeschluss zur Durchführung des Verfahrens.

Protokoll einer Artenschutzprüfung (ASP) – Gesamtprotokoll – Anlage 3

A.) Antragsteller (Angaben zum Plan/Vorhaben)

Allgemeine Angaben

Plan/Vorhaben (Bezeichnung): .

Plan-/Vorhabenträger (Name): Antragstellung (Datum): .

Stufe I: Vorprüfung (Artenspektrum/Wirkfaktoren)

Ist es möglich, dass bei FFH-Anhang IV-Arten oder europäischen Vogelarten die Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG bei Umsetzung des Plans bzw. Realisierung ja nein des Vorhabens ausgelöst werden? g Stufe II: Vertiefende Prüfung der Verbotstatbestände (unter Voraussetzung der unter B.) (Anlagen „Art-für-Art-Protokoll“) beschriebenen Maßnahmen und Gründe)

Nur wenn Frage in Stufe I „ja“: Wird der Plan bzw. das Vorhaben gegen Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG verstoßen (ggf. trotz Vermeidungsmaßnahmen inkl. vorgezogener Ausgleichs- ja nein maßnahmen oder eines Risikomanagements)? G

Arten, die nicht im Sinne einer vertiefenden Art-für-Art-Betrachtung einzeln geprüft wurden: Begründung: Bei den folgenden Arten liegt kein Verstoß gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG vor (d.h. keine erhebliche Störung der lokalen Population, keine Beeinträchtigung der ökologischen Funktion ihrer Lebensstätten sowie keine unvermeidbaren Verletzungen oder Tötungen und kein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko). Es handelt sich um Irrgäste bzw. um Allerweltsarten mit einem landesweit günstigen Erhaltungszustand und einer großen Anpassungsfähigkeit. Außerdem liegen keine ernst zu nehmende Hinweise auf einen nennenswerten Bestand der Arten im Bereich des Plans/Vorhabens vor, die eine vertiefende Art-für-Art-Betrachtung rechtfertigen würden.

Stufe III: Ausnahmeverfahren

Nur wenn Frage in Stufe II „ja“: 1. Ist das Vorhaben aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen ja nein Interesses gerechtfertigt? 2. Können zumutbare Alternativen ausgeschlossen werden? ja nein 3. Wird der Erhaltungszustand der Populationen sich bei europäischen Vogel- ja nein arten nicht verschlechtern bzw. bei FFH-Anhang IV-Arten günstig bleiben?

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g Anlage 3 Antrag auf Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG

Nur wenn alle Fragen in Stufe III „ja“: Die Realisierung des Plans/des Vorhabens ist aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses gerechtfertigt und es gibt keine zumutbare Alternative. Der Erhaltungszustand der Populationen wird sich bei europäischen Vogelarten nicht verschlechtern bzw. bei FFH-Anhang IV- Arten günstig bleiben. Deshalb wird eine Ausnahme von den artenschutzrechtlichen Verboten gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG beantragt. Zur Begründung siehe ggf. unter B.) (Anlagen „Art-für-Art-Protokoll“).

Nur wenn Frage 3. in Stufe III „nein“: (weil bei einer FFH-Anhang IV-Art bereits ein ungünstiger Erhaltungszustand vorliegt) Durch die Erteilung der Ausnahme wird sich der ungünstige Erhaltungszustand der Populationen nicht weiter verschlechtern und die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes wird nicht behindert. Zur Begründung siehe ggf. unter B.) (Anlagen „Art-für-Art-Protokoll“).

Antrag auf Befreiung nach § 67 Abs. 2 BNatSchG

Nur wenn eine der Fragen in Stufe III „nein“: Im Zusammenhang mit privaten Gründen liegt eine unzumutbare Belastung vor. Deshalb wird eine Befreiung von den artenschutzrechtlichen Verboten gem. § 67 Abs. 2 BNatSchG beantragt. Kurze Begründung der unzumutbaren Belastung.