Kreisgruppe Pfaffenhofen/Ilm Amphibienbericht der Saison 2013
Verfasser: Bastian PARTZSCH, BSc
Bund Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe Pfaffenhofen/Ilm Türltorstr. 28 85276 Pfaffenhofen Tel: 08441-71880 Fax: 08441-804420
Inhalt
Vorwort ...... 3 Überblick 2013 ...... 4 Güntersdorf ...... 6 Haushausen ...... 8 Herrnrast ...... 10 Kreutenbach ...... 12 Manching ...... 14 Priel/Purrbach ...... 16 Rohrbach-Ottersried ...... 18 Scheyern-Hammerschmiede ...... 20 Scheyern-Stefanstraße ...... 22 Scheyern-Wernthal ...... 24 Technische Daten ...... 26 Betreuer...... 27 Problem Goldfisch ...... 28 Die Knoblauchkröte ...... 29 Nützliche Links ...... 30
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Vorwort
Wie jedes Jahr vorab das Wichtigste: ein herz- gewässern. Gerade hier müssen wir noch akti- liches Dankeschön an alle kleinen und großen ver werden. Helfer, die auch in diesem Jahr dazu beigetra- gen haben, dass die 1979 begonnene Doku- Eine veränderte Herangehensweise an das mentation fortgeführt werden kann. Allen vo- „Krötensammeln“ und die Übergangsbetreu- ran den Übergangsbetreuern und ihren Hel- ung, braucht auch ein Umdenken in der statis- fern, die so unermüdlich bei Wind und Wetter tischen Erfassung der gesammelten Daten. den Amphibien den richtigen Weg wiesen, die- Waren wir früher stolz auf die hohe Zahl der se nebenher auch noch zählten. Ohne Sie wä- intensiv betreuten Amphibienübergänge, so re all das Folgende unmöglich! dürfen wir inzwischen auch auf jene Übergän- ge stolz sein, die unsere Hilfe kaum noch Ein besonderer Dank geht auch in diesem brauchen, bzw. die es als Übergänge - im Jahr wieder wahrsten Sinne der Worte: über die Straße - an die Regierung von Oberbayern, die dank unseres Einsatzes nicht mehr gibt. An unsere Aktionen auch unter den durch manchen Übergängen liegt der Schwerpunkt die Sparmaßnahmen schwieriger gewor- inzwischen auf der Beobachtung. An anderen denen Bedingungen mit großem Wohl- Übergängen wurden Tunnel gebaut, die inzwi- wollen unterstützt, schen von den Amphibien gut angenommen an das Landratsamt Pfaffenhofen, das werden. Manche Übergänge müssen aufgege- sich auf allen Ebenen für unsere Arbeit ben werden, weil sich keine Betreuer mehr fin- einsetzt; den. an Herrn Landrat und die Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde.
Wie schon in den vergangenen Jahren wird dieser Bericht auch auf der Homepage unse- rer Kreisgruppe zu lesen sein unter http://bund -naturschutz.pfaffenhofen.de. Weitere interes- sante Internetseiten zum Thema kann man in der angefügten Link-Sammlung finden.
Von den in Deutschland beheimateten Amphi- bienarten ist rund ein Drittel vom Aussterben bedroht oder in ihrem Bestand gefährdet. Ob- wohl im letzten Jahrzehnt intensive Anstren- gungen zu ihrem Schutz unternommen wur- den, konnte diese Tendenz nicht umgekehrt werden, denn es ist nicht nur der Straßenver- kehr, der vielen Amphibienarten zum Verhäng- nis wird, sondern vor allem der Mangel an ge- eigneten Lebensräumen und Fortpflanzungs-
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ÜberblickGüntersdorf 2013
Die Wandersaison in diesem Jahr war durch einen leichten Rückgang im Vergleich zum den sehr langen Winter geprägt. Mit Ausnah- Vorjahr bedeutet. Diese Tendenz gilt aller- me vereinzelter Individuen begann die Wan- dings nicht für den Teichmolch, dessen Prä- derung allerorts in der zweiten Aprilwoche und senz am Übergang Güntersdorf deutlich zu- hielt bis Ende des Monats an. Im Durchschnitt genommen hat. Seit Beginn der Amphibienbe- wanderten die Amphibien in einem Zeitraum treuung im Landkreis Pfaffenhofen 1979 sind von zehn Tagen, wobei der Übergang Priel/ somit Purrbach mit 19 Tagen den längsten Wander- 298.008 Amphibien zeitraum zu verbuchen hat und Manching mit 3 Tagen den kürzesten. registriert und über die Straße getragen wor- den. Insgesamt wurden in diesem Jahr 2.742 Indi- viduen an den Leiteinrichtungen gezählt, was
Wanderzeiträume 2013
Erdkröte Grasfrosch Bergmolch Teichmolch Summe Standort 2012 2013 2012 2013 2012 2013 2012 2013 2012 2013 Güntersdorf 140 161 0 0 192 240 233 325 565 726 Haushausen 124 103 3 1 75 9 19 2 221 115 Herrnrast 518 561 0 0 2 9 0 0 520 570 Kreutenbach 506 518 4 8 70 31 29 5 609 562 Manching 106 75 0 0 0 0 0 0 106 75 Priel/Purrbach 372 370 3 6 8 4 2 2 385 382 Rohrbach/Ottersried 293 43 3 0 0 0 0 0 296 43 Scheyern-Hammerschmiede 60 69 0 1 0 0 0 0 60 70 Scheyern-Stefanstrasse 78 102 0 0 0 0 0 0 78 102 Scheyern-Wernthal 51 97 0 0 0 0 0 0 51 97 Summe 2248 2099 13 16 347 293 283 334 2891 2742
Anzahl der 2013 registrierten Amphiben im Vergleich zu 2012. Anmerkung: Da der Übergang Nötting 2013 nichtmehr betreut wurde, sind die 2012 dort registrierten Individuenzahlen in der hier angeführten Jahressumme 2012 nicht berücksichtigt.
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Güntersdorf
Lage der 2013 betreuten Ampbibienübergänge
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Güntersdorf
Die Wanderstrecke bei Günstersdorf liegt süd- lich des Ortsgebietes. Die wandernden Amphi- bien kommen aus dem im Südosten gelegenen Waldstück und müssen die von Nordwesten nach Südosten verlaufende Landstraße PAF6 queren, um in das unmittelbar westlich davon liegende Laichgewässer zu gelangen. Um dies zu ermöglichen, wird jedes Jahr zwischen der Zu- fahrtsstraße zur Ortschaft und der Brücke am östlichen Straßenrand ein Zaun aufgestellt, so- wie ein weiterer zwischen Waldrand und Acker, am Bachufer, dessen Zweck allerdings nicht ein- deutig festzustellen ist. Die Artenzusammensetzung an diesem Über- gang kann – von den üblichen jährlichen Schwankungen abgesehen – als überwiegend stabil oder nur leicht rückgängig betrachtet wer- den. Im Vergleich zum Jahr 2012 lässt sich sogar eine leichte Zunahme der Individuen aller Arten Technische Daten feststellen. Eine Besonderheit ist die Teich- Betreuung seit 1987 molch-Population, die als einzige seit Beginn der PAF6 zwischen Betreuung zugenommen hat und die mit Ab- Standort Güntersdorf und stand Individuenstärkste der betreuten Teich- Aufham molch-Populationen im Landkreis ist. N48° 28' 39.824" Koordinaten E11° 36' 31.864" Länge 180 m Zaunmaterial Kunststoffgewebe Aufstellung einseitig Zeitraum saisonal Betreuer Josef Maier
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Güntersdorf
Art 2012 2013 Erdkröte 140 161 ↗ Bergmolch 192 240 ↗ Teichmolch 233 325 ↗ Gesamt 565 726 ↗
Artenzusammensetzung am Standort Güntersdorf
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Güntersdorf
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Haushausen
Die Anlage Haushausen befindet sich an der PAF11 zwischen Jebertshausen und Geroldshau- sen. Als einzige Amphibienschutz-Anlage im Landkreis verfügt sie über eine permanente Leit- einrichtung mit angeschlossenem Stelzentunnel und soll den vom Westen her anwandernden Amphibien die Querung der Straße hin zum un- mittelbar östlich davon liegenden Laichgewässer ermöglichen. Zusätzlich befindet sich im Norden des Gewässers noch ein ganzjähriger, zwischen Straße und Wald aufgestellter Zaun aus V2A- Stahlgewebe der verhindern soll, dass aus die- sem Waldstück anwandernde Amphibien irrtüm- lich auf die Straße gelangen. Zwischen dem Laichgewässer und der Straße wird außerdem jedes Jahr noch ein temporärer Zaun aufgestellt, mit dem die Rückwanderer am Betreten der Straße gehindert werden. Obwohl alle vier im Landskreis Pfaffenhofen Technische Daten wandernden Amphibienarten vertreten sind, Betreuung seit 1989 sind ihre Zahlen rückgängig, am stärksten die PAF11 zwischen Standort Jebertshausen und der Molche. Es empfiehlt sich weiter zu be- Geroldshausen obachten, ob letzteres einen tatsächlichen Ein- N48° 34' 33.690" bruch in der Populationsgröße von Berg- und Koordinaten E11° 37' 30.972" Teichmolch darstellt oder lediglich ein dem Länge 205 m schlechten Jahr geschuldeter Ausreißer ist. V2A-Stahlgewebe, Zaunmaterial Kunststoffgewebe, -L Stein aus Beton Aufstellung zweiseitig Zeitraum ganzjährig Betreuer Willi Strobl
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Haushausen
Art 2012 2013 Erdkröte 124 103 ↘ Grasfrosch 3 1 ↘ Bergmolch 75 9 ↘ Teichmolch 19 2 ↘ Gesamt 221 115 ↘
Artenzusammensetzung am Standort Haushausen
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Haushausen
Im Laichgewässer konnten dieses Jahr Gras- frosch-Laichballen nachgewiesen werden, deren Zahl nicht der der in der Anlage gefangen Indivi- duen entspricht. Es kann somit davon ausgegan- gen werden, dass auch aus anderen Richtungen (vermutlich primär aus dem östlich des Gewäs- sers gelegenen Waldes) Amphibien anwandern. Diese werden am Zaun jedoch nicht gefangen und somit in der Statistik nicht erfasst.. Es ist anzumerken, dass es sich bei jenen Amphi- bien, die am Kunststoffzaun zwischen Teich und Straße gefangen wurden um Rückwanderer han- delt. Dementsprechend muss darauf geachtet werden, dass diese Tiere nicht gemeinsam mit den in anderen Bereichen der Anlage gefange- nen Individuen zum Laichgewässer, sondern auf die ferne Seite der Straße gebracht werden.
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Herrnrast
Der Übergang Herrnrast befindet sich entlang der St2084, zwischen Ilmmünster und Paunz- hausen. Vom nördlich der Straße gelegenen Wald wandern die Amphibien über die von West nach Ost verlaufende Straße zu einem kleinen Weiherkomplex direkt südlich davon. Die Anlage besteht aus zwei unter der Straße verlaufenden Röhrentunneln, welche während der Wander- saison durch einen Kunststoffzaun und Fangei- mer vervollständigt werden. Die Artenzusammensetzung am Zaun besteht nahezu ausschließlich aus Erdkröten sowie eini- gen wenigen Bergmolchen. Grasfrösche und Teichmolche konnten schon seit einigen Jahren nicht mehr registriert werden, vor allem bei letz- terem liegt der Verdacht nahe, dass die Popula- tion die Wanderstrecke nicht mehr nutzt oder erloschen ist. Die dieses Jahr leicht ansteigenden Erdkrötenfänge lassen sich durch die starken Technische Daten Schwankungen der Populationszahlen zwischen Betreuung seit 1988 den Jahren erklären, in der Gesamtbetrachtung St2084 zwischen kann man die Erdkrötenzahlen als gleichblei- Standort Ilmmünster und bend betrachten. Paunzhausen
N48° 28' 56.467" Koordinaten E11° 31' 13.307" Länge 340 m Zaunmaterial Kunststoffgewebe Aufstellung einseitig Zeitraum saisonal Betreuer Theresia Regler
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Herrnrast
Art 2012 2013 Erdkröte 518 561 ↗ Bergmolch 2 9 ↗ Gesamt 520 570 ↗
Artenzusammensetzung am Standort Herrnrast
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Herrnrast
Als problematisch erwies sich dieses Jahr wieder der Bereich der etwa in der Mitte des Zauns lie- genden Feldweg-Zufahrt. Obwohl hier versucht wurde, den Zaun mittels Gummiseilen flexibel aufrecht zu halten, wurden diese ausgehängt und der Zaun durch Überfahren mit land- und forstwirtschaftlichen Maschinen permanent nie- dergedrückt. Die Installation eines Gitterrostes über die Breite der Zufahrt könnte dieses Prob- lem dauerhaft beheben.
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Kreutenbach
Die Wanderstrecke befindet sich an der PAF2 direkt nördlich der Ortschaft Kreutenbach. Vom östlich an die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Straße angrenzenden Wald wandern die Amphi- bien zu einem im Ortschaftsgebiet gelegenen Weiher. Als permanente Leiteinrichtung dient ein am Waldrand verlaufender V2A-Stahlzaun, der an drei Röhrentunnel angeschlossen ist.
Technische Daten Betreuung seit 1988
Standort PAF2 nahe Kreutenbach
N48° 31' 48.277" Koordinaten E11° 24' 03.024" Länge 265 m Zaunmaterial V2A-Stahlgewebe Aufstellung einseitig Zeitraum ganzjährig Betreuer Hermann Kaplan
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Kreutenbach
Art 2012 2013 Erdkröte 506 518 ↗ Grasfrosch 4 8 ↗ Bergmolch 70 31 ↘ Teichmolch 29 5 ↘ Gesamt 609 562 ↘
Artenzusammensetzung am Standort Kreutenbach
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Kreutenbach
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Manching
Die südlich des Flugplatzes Manching gelegene Wanderstrecke führt von Nord nach Süd über die St2335 zu den Baggerseen rund um den Egelsee. An der südöstlichen Ecke des Waldstü- ckes steht ein kurzer Zaun aus V2A- Stahlgewebe, an dem die wandernden Amphi- bien abgefangen und zu einem weiter nördlich im Wald gelegenen Ersatzlaichbiotop verbracht werden. Es wurden ausschließlich Erdkröten an dieser Leiteinrichtung gefangen, ein bis 1997 nachge- wiesenes Vorkommen von Grasfröschen konnte seitdem nicht mehr bestätigt werden. Die Indivi- duenzahlen nehmen seit 2010 kontinuierlich ab, ob dies auf einen Populationsrückgang oder eine Akzeptanz des Ersatzlaichbiotops zurückzufüh- ren ist bleibt abzuwarten.
Technische Daten Betreuung seit 1993
St2335 nahe des Standort Egelsees
N48° 41' 57.541" Koordinaten E11° 30' 58.154" Länge 30 m Zaunmaterial V2A-Stahlgewebe Aufstellung einseitig Zeitraum ganzjährig Betreuer Erwin Finkenzeller
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Manching
Art 2012 2013 Erdkröte 106 75 ↘
Artenzusammensetzung am Standort Manching
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Manching
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Priel/Purrbach
Die an der PAF3 zwischen Priel und Kemmoden am Purrbach gelegene Wanderstrecke besteht aus zwei Röhrentunnel, die durch ein Mosaik aus Kunststoff- und V2A-Stahlzäunen mit Fangei- mern verbunden und zu den Seiten hin verlän- gert werden. Teile der Leiteinrichtung bleiben ganzjährig bestehen, während andere jeweis zur Wandersaison auf- und abgebaut werden. Seit dem Betreuungsbeginn 1986 nimmt die Zahl der gefangenen Amphibien immer weiter ab und von den vier wandernden Arten weist nur noch die Erdkröte Individuenzahlen oberhalb des einstelligen Bereichs auf. In diesem Jahr wurde der Übergang vom 2. April bis 8. Mai betreut, die Wanderung fand zwi- schen dem 9. und 27. April statt.
Technische Daten Betreuung seit 1986
PAF3 zwischen Priel Standort und Kemmoden
N48° 26' 49.132" Koordinaten E11° 24' 55.796" Länge 245 m V2A-Stahlgewebe, Zaunmaterial Kunststoffgewebe Aufstellung einseitig Zeitraum ganzjährig Betreuer Günther Spinar
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Priel/Purrbach
Art 2012 2013 Erdkröte 372 370 ↘ Grasfrosch 3 6 ↗ Bergmolch 8 4 ↘ Teichmolch 2 2 → Gesamt 385 382 ↘
Artenzusammensetzung am Standort Priel/Purrbach
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Priel/Purrbach
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Rohrbach-Ottersried
Der Übergang Rohrbach-Ottersried liegt an der PAF21 nahe der Ortseinfahrt Rohrbach, von Ottersried kommend. Die betreute Wanderung verläuft vom Süden her durch ein im Entstehen begriffenes Wohngebiet und führt zum unmittel- bar nördlich der Straße gelegenen Laichgewäs- ser. In diesem Jahr musste ein starker Rückgang der gefangenen Erdkröten festgestellt werden. Ne- ben dem langen Winter liegt die Vermutung na- he, dass das neu erschlossene Wohngebiet eine große Störung für die wandernden Amphibien darstellt und die Zahl gering hält. Es bleibt abzu- warten, ob die Störung durch die Bauarbeiten, sowie die direkte Verbauung der Wanderstre- cke, sich in Zukunft negativ auf die Erdkröten- wanderung auswirkt. Zwischen Gewässer und Straße befindet sich auf Technische Daten gesamter Länge eine ca. 50 cm hohe Mauer, de- Betreuung seit 2006 ren Zweck zwar nicht eindeutig erkennbar ist, die für die Rückwanderung aber ein deutliches PAF21 zwischen Rohr- Standort bach und Ottersried Hindernis darstellt und so weiter zur Schwä- chung dieser Wanderstrecke beitragen könnte. N48° 36' 54.727" Koordinaten Da eine rege Anwanderung vom Norden her be- E11° 33' 16.934" obachtet werden konnte, besteht die Möglich- Länge 85 m keit, dass sich dort entweder eine zweite das Zaunmaterial Kunststoffgewebe Gewässer nutzende Population befindet, oder dies sich als Ausweich-Wanderstrecke für jene Aufstellung einseitig Tiere etabliert, die nicht mehr in den Süden zu- Zeitraum saisonal rück finden. Betreuer Anne Fishburn
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Rohrbach-Ottersried
Art 2012 2013 Erdkröte 293 43 ↘
Die Betreuung fand vom 7. März bis 19. April statt, die Wanderung erfolgte zwischen dem 9. und 15. April.
Artenzusammensetzung am Standort Rohrbach-Ottersried
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Rohrbach-Ottersried
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Scheyern-Hammerschmiede
Der Hammerschmied-Weiher liegt nördlich der Gemeinde Scheyern, nahe der Straße PAF3 nach Niederscheyern. Die Wanderung erfolgt aus ei- nem südlich davon gelegenen Gehölz und über- quert die Zufahrtsstraße zur Hammerschmeide. Entlang eines Stücks dieser Zufahrsstraße sowie der PAF3 verläuft der seit 1984 ganzjährig ste- hende V2A-Stahlzaun. Seit dem Beginn der Betreuung sind die Indivi- duenzahlen stetig abgesunken und scheinen sich seit etwa 2000 auf einem niedrigen Stand grob eingependelt zu haben. Die zu Beginn noch ver- tretenen Grasfrösche und Molche können nur noch sehr sporadisch gefangen werden. In diesem Jahr wurde die Anlage vom 8. bis 24. April betreut, die Wanderung fand zwischen dem 10. und 19. April statt.
Technische Daten Betreuung seit 1984 PAF3 zwischen Standort Scheyern und Niederscheyern N48° 30' 28.764" Koordinaten E11° 27' 19.555" Länge 190 m
Zaunmaterial V2A-Stahlgewebe
Aufstellung einseitig Zeitraum ganzjährig Betreuer Hermann Kaplan
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Scheyern-Hammerschmiede
Art 2012 2013 Erdkröte 60 69 ↗ Grasfrosch 0 1 ↗ Gesamt 60 70 ↗
Artenzusammensetzung am Standort Scheyern-Hammerschmiede
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Scheyern-Hammerschmiede
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Scheyern-Stefanstrasse
Seit 2008 wird am Ortsausgang Scheyern nach Fernhag an der PAF3 ein Übergang betreut. Die Wanderstrecke verläuft unmittelbar südlich an die dortigen Häuser anschließend von Ost nach West über die Straße. Dieses Jahr wurde der Kunststoffzaun vom 18. März bis 27. April auf- gestellt, die Wanderung zwischen dem 10. und 19. April bestand wie jedes Jahr ausschließlich aus Erdkröten. Die Anzahl gesammelter Individuen ist seit Be- ginn der Betreuung von geringen Schwankungen abgesehen stetig rückgängig.
Technische Daten Betreuung seit 2009
PAF3 zwischen Fernhag Standort und Scheyern
N48° 29' 36.146" Koordinaten E11° 27' 11.059" Länge 25 m
Zaunmaterial Kunststoffgewebe
Aufstellung einseitig Zeitraum saisonal Betreuer Siegmung Pertold
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Scheyern-Stefanstrasse
Art 2012 2013 Erdkröte 78 102 ↗
Artenzusammensetzung am Standort Scheyern-Stefanstrasse
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Scheyern-Stefanstrasse
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Scheyern-Wernthal
Der Übergang Wernthal befindet sich entlang der St2084 zwischen Scheyern und Ilmmünster. Vom südlich der Straße gelegenen Wald wan- dern Erdkröten nach Norden zum nahe eines Gehöft gelegenen Weiher. In diesem Jahr wurde der Zaun zwischen dem 9. und 27. April aufgestellt, die Wanderung fand zwischen dem 10. und 19. April statt. Die Anzahl der jedes Jahr gefangenen Erdkröten schwankt dergestalt, dass bislang noch keine Prognose über die Populationsentwicklung möglich ist.
Technische Daten Betreuung seit 2009 St2084 zwischen Standort Scheyern und lmmünster N48° 29' 44.696" Koordinaten E11° 28' 14.866" Länge 395 m
Zaunmaterial Kunststoffgewebe
Aufstellung einseitig Zeitraum saisonal Betreuer Hermann Kaplan
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Scheyern-Wernthal
Art 2012 2013 Erdkröte 51 97 ↗
Artenzusammensetzung am Standort Scheyern-Wernthal
Entwicklung der Artenzahlen am Standort Scheyern-Wernthal
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Technische Daten
30 85 25
180 205 340 265 245 190 395
in Meter Meter in
Zaunlänge Zaunlänge
seit
1994 1995
1987, 1987,
1 2 3
Anzahl
Ersatzlaichbiotope
3
2006 1994 1995
1 seit 1 seit 2 seit 2
Tunnel Tunnel
Dauer
saisonal saisonal saisonal saisonal saisonal
ganzjährig ganzjährig ganzjährig ganzjährig ganzjährig
Aufstellung
Art
einseitig einseitig einseitig einseitig einseitig einseitig einseitig einseitig einseitig
zweiseitig
Stein aus Beton aus Stein
Zaunmaterial Zaunmaterial
-
Kunststoffgewebe L Kunststoffgewebe Stahlgewebe V2A Stahlgewebe V2A Stahlgewebe V2A Kunststoffgewebe Stahlgewebe V2A Kunststoffgewebe Kunststoffgewebe
Kunststoffgewebe, Stahlgewebe, V2A Kunststoffgewebe,
1987 1989 1988 1988 1993 1986 2006 1984 2009 2009
seit seit
Betreuung Betreuung
Wernthal
-
- - -
Übergänge Übergänge
Güntersdorf Haushausen Herrnrast Kreutenbach Manching Priel/Purrbach Rohrbach Ottersried Scheyern Hammerschmiede Scheyern Stefanstr. Scheyern
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Betreuer
Kontaktdaten der Betreuer der aktiven Übergänge 2013:
Übergang Name Adresse Telefon St. Josef-Str. Güntersdorf Josef Maier 08444/1458 85301 Güntersdorf Eichenstr. 19 Haushausen Willi Strobl 08442/1643 85283 Wolnzach Hettenshausenerstr. 4 Herrnrast Theresia Regler 08441/18104 85304 Ilmmünster Albrechtstr. 24 Kreutenbach Hermann Kaplan 08441/1650 85298 Fernhag Schanzenweg 6 Manching Erwin Finkenzeller 08459/1828 85077 Manching Waller Str. Rohrbach/Ottersried Anne Fishburn 08442/8443 85296 Rohrbach Bischof-Buchberger-Str. 2 Priel/Purrbach Günter Spinar 08137/8939 85305 Jetzendorf Scheyern – Albrechtstr. 24 Hermann Kaplan 08441/1650 Hammerschmiede 85298 Fernhag Albrechtstr. 24 Scheyern-Wernthal Hermann Kaplan 08441/1650 85298 Fernhag Fernhagerstr. 21 Scheyern-Stefanstraße Siegmund Pertold 08441/71215 85298 Scheyern
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Problem Goldfisch
Der Goldfisch – ein Problem in heimischen Gewässern!
Goldfische sind nicht heimisch, sie stammen aus Asien und sind Zuchtformen des Giebels.
Der Schaden, den Goldfische, die sich sehr stark vermehren, an unserer heimischen Tier- welt anrichten, ist enorm.
Goldfische sind Allesfresser, die sich von Eiern, Larven und Pflanzenteilen sowie verschie- denen für den Naturhaushalt wichtigen Kleintieren ernähren.
Verschiedene Tiere (z.B. Wasserflöhe), die das Wasser durch ständiges Filtern säubern, werden von Goldfischen in großer Zahl gefressen.
Durch das Aussetzen von Goldfischen wird das lokale Aussterben heimischer, besonders bedrohter Tierarten (z.B. Amphibien) massiv beschleunigt.
Während die relativ häufige Erdkröte aufgrund von in den Kaulquappen eingelagerten Bitt- erstoffen wenig dezimiert wird, sind es gerade die selteneren Amphibienarten wie z.B. Laub- frosch und Kammmolch, die binnen weniger Jahre lokal ausgerottet werden können.
Dieser Vorgang ist schleichend, da in der Regel nicht die erwachsenen Tiere, sondern die Eier, Larven und Kaulquappen aufgefressen werden.
Sind sie erst einmal in einem Gewässer freigesetzt, ist es sehr aufwendig, alle Goldfische wieder herauszubekommen.
Gedankenloses oder mutwilliges Aussetzen nicht heimischer Tiere in der freien Natur trägt zur Bedrohung und Zerstörung der heimischen Artenvielfalt bei.
Das Aussetzen von nicht heimischen Tieren und Pflanzen ist verboten und kann mit Strafen belegt werden!
Deshalb unsere Bitte: Geben Sie dem Goldfisch in unseren Breiten keine Chance, unsere heimische Artenvielfalt zu zerstören!
Artenvielfalt ist Lebensqualität!
Quelle:www.goldfische.amphibien.at
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Die Knoblauchkröte
Foto: Peter Foto:KaufmannPeter
Seit 2007 ist bekannt, dass im vom Bund Na- Die im Flachland heimische Amphibienart turschutz gepflegten Biotop „Schlottwiese“ bei kommt in Bayern vor allem nördlich der Donau Geisenfeld die Kreuzkröte (Pelobates fuscus) vor und gilt bayernweit als „stark gefähr- vorkommt. det“ (Rote Liste Kategorie 2), Deutschlandweit Dieses seltene Tier ist eigentlich typisch für wird sie wegen ihrer Verbreitung im Nordosten landwirtschaftlich genutzte Gebiete mit sandi- der Bundesrepublik als „gefährdet“ (Rote Liste gem Boden, wie sie im Landkreis Pfaffenhofen Kategorie 3) eingestuft. Da sie im Anhang IV häufig angetroffen werden und vor allem beim der FFH-Richtlinie angeführt wird, dürfen ihre Spargelanbau sehr beliebt sind. Hier kann die „Lebensstätten“ weder beschädigt noch zer- Knoblauchkröte sich tagsüber vergraben und stört werden, auch wenn es sich dabei nicht in der Nacht Jagd auf Insekten machen. um Schutzgebiete handelt. Fühlt sich eine Knoblauchkröte bedroht ver- Gefahr geht für die Knoblauchkröte vor ver- sucht sie sich schnell rückwärts im Boden zu schiedenen Seiten aus: Durch den immer wei- ter gehenden Ausbau von Straßen und Wohn– vergraben. Geht das nicht, bläht sie sich auf, gibt schrille Warnrufe von sich und sondert ihr und Industriegebieten verkleinert sich der Le- namensgebendes, nach Knoblauch riechen- bensraum der kleinen Kröte und die Reste des Sekret ab. werden zunehmend zerschnitten und vonei- nander isoliert. Die intensive maschinelle Bo- Während der Laichzeit im April kann man mit denbearbeitung in der Landwirtschaft (z.B. viel Glück und guten Ohren den Paarungsruf Tiefpflügen oder Kartoffelroden) führt zu nicht der Männchen hören. In warmen Nächten ru- zählbaren Tierverlusten und auch beim Spar- fen sie von unterhalb der Wasseroberfläche gelstechen kommt es immer wieder vor, dass mit leisem „dock-dock-dock“ nach Weibchen. Tiere getötet oder verstümmelt werden. Auch Befinden sich keine Fische im Laichgewässer der starke Einsatz von Pestiziden schadet der (ein Zustand der heutzutage leider die Aus- Knoblauchkröte. nahme ist), können ihre Kaulquappen bis zu einer beeindruckenden Größe von 18 cm her- anwachsen, ehe sie metamorphosieren.
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Nützliche Links
www.pfaffenhofen.bund-naturschutz.de Homepage der Kreisgruppe Pfaffenhofen/Ilm
amphibien.bund-naturschutz.de Amphibienschutzseite des Bund Naturschutz in Bayern e.V.
www.amphibienschutz.de Amphibienschutzseite des NABU
www.lars-ev.de Homepage des Landesverband für Amphibien– und Reptilienschutz in Bayern e.V.
www.dght.de Homepage der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde
www.feldherpetologie.de Homepage der feldherpetologischen Arbeitsgemeinschaft der DGHT
www.herpetozoa.at Homepage der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie
www.herpetofauna.at Homepage zu Amphibien und Reptilien Österreichs
www.herpag-hdn.amphibien.at Homepage der herpetologischen Arbeitsgemeinschaft Salzburg
www.amphibienschutz.at Amphibienschutz im Alpen-Adria-Raum
Homepage der Koordinationsstelle für Amphibien– und Reptilienschutz in der www.karch.ch Schweiz
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