Maritime Sicherheit

4.5 Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundes- republik Deutschland

Das Maritime Sicherheitszentrum (MSZ)

Seit 2007 besteht in das Maritime Die wesentlichen Aufgaben des GLZ-See sind: Sicherheitszentrum in der Struktur ei- nes optimierten Netzwerks, in dem föderale • Bereitstellung relevanter Daten und Informa- Notwendigkeiten mit fachlichen Überlegungen tionen für die Netzwerkpartner vereinbart werden. Als gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf Küstenländer ist • Erstellung gemeinsamer Lagebilder das MSZ für die maritime Sicherheit an der gesamten deutschen Küste zuständig. • Erste gemeinsame Lage-Einschätzung

Dabei arbeiten folgende Einrichtungen • Gegenseitige Beratung und Behörden von Bund und Küstenländern unter einem Dach eng zusammen: • Gegenseitige Unterstützung bei besonderen Einsatzlagen • Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes • Logistische Unterstützung der Vollzugs- und Einsatzkräfte • Bundespolizei • Zusammenarbeit mit den Lagezentren ande- • rer Behörden und Einrichtungen

• Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernäh- • Mitwirkung bei der Vorbereitung sowie rung (Fischereiaufsicht) Durchführung und Auswertung gemeinsamer Übungen • Wasserschutzpolizeien der fünf Küstenländer Die Leitung von Einsatzmaßnahmen, sowohl • Havariekommando im Alltagsbetrieb als auch bei besonderen Lagen, obliegt der jeweils örtlich und sachlich zuständi- • Deutsche Marine gen Behörde des Netzwerks. Die Partner stellen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen ihre Das gemeinsame Lagezentrum See Unterstützung sicher. Für besondere Einsatzlagen (GLZ-See) bildet den operativen Kern werden spezielle Organisationsformen aktiviert dieser flexiblen und schlagkräftigen und polizeiliche Taktiken angewendet. Komplexe Organisation für die Seeraumüberwachung, Schadenslagen übernimmt der Einsatzstab zur Verbesserung der Gefahrenabwehr und des Havariekommandos. Die Beschäftigten des Unfallmanagements. Hier werden auf der der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Grundlage unveränderter Zuständigkeiten Bundes stellen die Kommunikation mit ih- Informationen aller Netzwerkpartner ge- ren zuständigen Einrichtungen für alle ver- bündelt und Einsätze koordiniert. kehrsbezogenen Maßnahmen sicher.

156 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Der Zuständigkeitsbereich des MSZ Das Einsatzgebiet erstreckt sich somit auf als gemeinsame Einrichtung des Bundes 1.978 Seemeilen (3.660 km) deutsche Küstenlinie, und der Küstenländer umfasst : mit 4.399 sm² (15.055 km²) Küstenmeer so- wie auf die Ausschließliche Wirtschaftszone der • die Ausschließliche Wirtschaftszone der Bundesrepublik Deutschland, die einer Fläche Bundesrepublik Deutschland von 14.040 sm² (48.050 km²) entspricht.

• die Seewasserstraßen im Sinne des § 1 Abs. 2 Die integrierte Seeraumüberwachung der Satz 1 des Bundesstraßenwassergesetzes jährlich etwa 400.00 Schiffsbewegungen erfolgt durch die Einsatzmittel der Netzwerkpartner zur • die Seeschifffahrtsstraßen (mit Aus- See und aus der Luft sowie durch Meldungen der nahme des Delegationsgebietes ), Schifffahrt (Lotsen) und aus den Verkehrszentralen Nord-Ostsee-Kanal, Trave, Warnow und We- als zentrale Ansprechstellen für die Schifffahrt ser nach der Seeschifffahrtsstraßenordnung (Radar, AIS, Funk). Aus diesen Informationen sowie auf der Ems gemäß § 1 der Verord- wird ein Gesamtlagebild für die deutsche nung zur Einführung der Schifffahrtsordnung Küste erstellt. Die gemeinsame Datenplattform Emsmündung MSZ führt Schiffsverkehrsdaten (Radar, AIS),

Jahresbericht Deutsche Marine 157 Maritime Sicherheit © Copyright Havariekommando

Annimation des zukünftigen gemeinsamen Lagezentrums See. Die Aufnahme des Betriebes ist für 2015 geplant. © Copyright MSZ

hydrometeorologische Daten und Ereignisdaten errichtet. Neben einem modernen GLZ-See sind zusammen. Den zuständigen Einsatz- und auch Sonderlageräume und Büroflächen für die Vollzugskräften stehen so lagebezogen alle er- Netzwerkpartner vorgesehen. Das BMVBS stellt forderlichen Informationen zur Verfügung. für dieses Bauprojekt 14 Millionen Euro bereit. Weitere 5 Millionen sind für die anspruchsvol- Unter Federführung des Bundesministeriums le Informations- und Kommunikationstechnik für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung des MSZ geplant. Die Aufnahme des Betriebs (BMVBS) wird derzeit ein neues Gebäude für des neuen MSZ ist für 2016 vorgesehen. das Maritime Sicherheitszentrum in Cuxhaven

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Das brennende Fährschiff „Lisco Gloria“ im Oktober 2010. An Bord befanden sich 204 Passagiere und Besatzungsmitglieder. © Copyright Havariekommando

Das Havariekommando

Das Havariekommando ist die Aus diesem Grund werden während eines Führungsorganisation Deutschlands für die schweren Schiffsunfalls die für den Einsatz Bewältigung maritimer Großschadenslagen. Es unterstellten Kräfte von hier geführt, z.B. gibt keine weitere Organisation, die diesen Auftrag erfüllt. Es ist spezialisiert auf Schadenslagen, • Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrü- die sich an deutschen Küsten und in den chiger Mündungsbereichen der schiffbaren Zuflüsse ereignen, um dann unverzüglich zu reagieren und • Technisches Hilfswerk sie zu bewältigen. Im Havariekommando wird die Verantwortung für die Planung, Vorbereitung, • Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Übung und Durchführung aller Maßnahmen bei maritimen Großschadenslagen gebündelt, z.B. • Zoll

• Menschenrettung • Bundespolizei

• Schadstoffunfallbekämpfung • Fischereischutz

• Brandbekämpfung • Deutschen Marine

• Hilfeleistung • Wasserschutzpolizei

• gefahrenabwehrbezogene Bergung • viele weitere Organisationen

• entsprechende Öffentlichkeitsarbeit Es gehört zur täglichen Arbeit, Gefahrenpotentiale zu analysieren und zu de- finieren, Konzepte zu erstellen und anzupas- sen, die notwendige Ausrüstung anzuschaffen oder die Beschaffung zu initiieren sowie die Öffentlichkeit über die Arbeit zu informieren.

Jahresbericht Deutsche Marine 159 Maritime Sicherheit

Bundespolizei See

Die Bundespolizei See ist an der Seegrenze der Für den Seestreifendienst stehen den nachge- Nord- und Ostsee für den grenzpolizeilichen Schutz ordneten Bundespolizeiinspektionen See Neustadt des deutschen Staatsgebietes zuständig. Hierzu in Holstein, Warnemünde und Cuxhaven insge- gehört die Verhinderung der unerlaubten Einreise samt sechs Schiffe mit jeweils 14 Mann Besatzung über die 700 km lange Seegrenze, die zugleich eine zur Verfügung. Der küstennahe Bereich in der Schengen Außengrenze ist und die Bekämpfung Ostsee wird durch fünf 21-m-Kontroll- und der Schlepper- und Schleuserkriminalität auf See. Streifenboote überwacht. Zusätzlich werden zur Überwachung des Seegebietes seeflugtaugliche Als Schifffahrtspolizei überwacht und kon- Hubschrauber der Bundespolizei eingesetzt. trolliert die Bundespolizei den Seeverkehr außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer Im Jahr 2014 wurden im Rahmen der allge- und ermittelt unter anderem bei Verstößen meinpolizeilichen Überwachungsaufgaben 646 gegen Umweltschutzbestimmungen. Kreuzfahrtschiffe überwacht. In 45 Fällen leisteten Beamte der Einsatzschiffe Hilfe und unterstütz- Die Fischereiüberwachung bzgl. der ten bei Seenotrettungsfällen. Bargeldkontrollen Fangquoten und die Überwachung von wurden in 416 Fällen durchgeführt. Unterwasserarbeiten, den Meeresbergbau und Forschungshandlungen im Bereich des deut- Schifffahrtspolizeilich wurden 215 Vorfälle schen Festlandsockels auf See werden ebenfalls registriert, wobei es sich in 27 Fällen um Verstöße als übertragene Aufgaben wahrgenommen. gegen die Kollisionsverhütungsregeln han- delte. Umweltpolizeilich wurden in 36 Fällen Anzeigen gefertigt, dabei wurde in 27 Vorgängen gegen mögliche Verursacher ermittelt.

Die „Bad Bramstedt“ (BP 24) ist im Einsatzabschnitt Nord- und Ostsee, im Küstenmeer und auf hoher See tätig. Das 2002 gebaute Schiff erreicht eine Marschgeschwindigkeit von 18 Knoten.

160 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Die „Bayreuth“ (BP 25) ist eines von drei Einheiten der Bad- Bramstedt-Klasse und wird in der Nord- und Ostsee eingesetzt. © Copyright Bernhard Fuchs

Maritimes Schulungs- und Trainingszentrum

Dem Maritimen Schulungs- und Partnerbehörden im Koordinierungsverbund Trainingszentrum (MaST) obliegen alle ma- der Küstenwache, den Polizeien der Länder und ritimen Aus- und Fortbildungen für die ausländischen Küstenwachorganisationen an. Bundespolizei sowie für die maritimen Einheiten der Bundeszollverwaltung. Das Angebot ori- Maritime Sicherheit / entiert sich an fachlichen Erfordernissen Kriminalitätsbekämpfung und Voraussetzungen für die tägliche Aufgabenwahrnehmung von Vollzugskräften auf Der Stabsbereich Maritime Sicherheit / Seefahrzeugen der Bundespolizei und des Zolls Kriminalitätsbekämpfung vereinigt die Aufgaben und gliedert sich in zwei wesentliche Bereiche, der maritimen Kriminalitätsbekämpfung. Als einerseits die Durchführung der maritimen Reaktion auf die weltweit steigenden Piratenangriffe Verwendungsfortbildung für den Einsatz an Bord wurde das Piraterie-Präventionszentrum bei von Seefahrzeugen in allen Funktionsebenen der Bundespolizei See in Neustadt i.H. ein- und andererseits die Fortbildung von ausgebil- gerichtet. Es ist auf deutscher Seite federfüh- deten Einsatzkräften zur Aufrechterhaltung rend mit der Koordination kriminalpräventiver oder Erweiterung bestehender Qualifikationen. Maßnahmen im Phänomenbereich „Piraterie“ Mitarbeiter der Bundeszollverwaltung wer- beauftragt. Im Zuge einer Umstrukturierung des den seit 2007 gemeinsam mit Beamten der Direktionsbereiches See, wurde als zusätzliche Bundespolizei in Neustadt i.H. im Rahmen Komponente zum Piraterie-Präventionszentrum der maritimen Verwendungsfortbildung (PPZ) der Maritime Dauerdienst (MDD, 24/7) zu Seeleuten fortgebildet. Ferner bietet das eingerichtet (Tel.: 0049(0)4561-4071-555; E-Mail: MaST auch Lehrgänge und Seminare für die [email protected]). Das Piraterie- Präventionszentrum der Bundespolizei verfolgt

Jahresbericht Deutsche Marine 161 Maritime Sicherheit

einen ganzheitlichen, aus einer Kombination von Beteiligung deutscher Schiffe außerhalb des deut- Theorie und Praxis bestehenden Ansatz. Das PPZ schen Küstenmeeres oder bei Pirateriesachverhalten berät und betreut die maritime Wirtschaft und weltweit mit deutschem Bezug. deutsche Hochseesportbootfahrer vor und wäh- rend einer Passage durch ein Hochrisikogebiet. Im Rahmen der täglichen Seeüberwachungsflüge Neben der Gewährleistung einer kontinuierli- über Ost- und Nordsee, werden die spezi- chen fachlichen Präsenz und der Durchführung ell geschulten PVB der MEFG als taktische von Workshops für CSO’s (Company Security Führer im Polizeihubschrauber eingesetzt. Officer) und SSO’s (Ship Security Officer) für die maritime Wirtschaft liegt der Fokus der Arbeit Ein weiterer Aufgabenbereich des des Piraterie-Präventionszentrums u.a. auf der Stabsbereiches ist die verantwortliche Prüfung Zusammenführung, Aufbereitung und ziel- im Rahmen des Zulassungsverfahrens gerichteten Steuerung aktueller Ereignisse im für private Bewachungsunternehmen Bereich „Piraterie“ und der Gewährleistung einer auf deutschen Handelsschiffen. kontinuierlichen Ansprechbarkeit für die mariti- me Wirtschaft, Behörden und Organisationen. Bei der Prüfung der Unternehmen handelt es sich um eine umfassende unternehmensbezo- Im Fall eines akuten Piratenangriffes gene Aktenprüfung. Mit dem neu geschaffenen steht das Piraterie-Präventionszentrum im § 28a WaffG kam es zur Einführung einer zent- Maritimen Dauerdienst den Reedern mit ma- ral zuständigen Waffenbehörde in Hamburg. Das ritimer Fachexpertise beratend zur Seite. Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist für das Zulassungsverfahren feder- Der Bereich der Plausibilitätsprüfung führend verantwortlich, Entscheidungen werden zur Verhinderung des sogenannten im Benehmen mit der Bundespolizei getroffen. Pseudocrewwechsels prüft Visaanträge von Seeleuten, die auf Schiffen anmustern wollen, wel- Durch die Bundespolizei werden die che über die deutschen Botschaften gestellt werden. Vermittlung der maritimen Sachkunde (seemän- Im Jahr 2014 wurde in 10.952 Fällen die Plausibilität nisch/technische Kenntnisse, med. Kenntnisse, der Angaben von Seeleuten überprüft. In 143 BMP`s , etc.) an die Wachleute und eines durch Fällen wurde empfohlen, die Visen nicht auszu- das Unternehmen zu benennenden leitenden stellen, da aufgrund der Angaben der Verdacht der Angestellten anhand der eingereichten Unterlagen Visaerschleichung nicht ausgeräumt werden konnte. geprüft. Ebenso werden Teile der Ausrüstung sowie die Verfahrensabläufe für die Einsätze auf Die Maritime Ermittlungs- und See (u. a. Einsatzplanung, Zusammensetzung der Fahndungsgruppe (MEFG) ist die zentrale Wachleute, Qualifikation, Zusammenwirken mit Ermittlungseinheit der Bundespolizei See. Der Kapitän, Gewaltanwendung, etc.) überprüft. Personalstamm der MEFG umfasst Fahndungs- und Ermittlungsbeamte, für Einsätze auf See Die Bundespolizei See berichtet nach ihrer spezialisierte Taucher sowie Kriminaltechniker Prüfung an das BAFA, welches über Zulassung mit maritimen Zusatzqualifikationen. Die MEFG (Zeitraum: 2 Jahre) oder Ablehnung entscheidet. führt Ermittlungen durch u.a. bei Seeunfällen unter

Quellen:

Bundespolizei [Hrsg.]: Textbeitrag, Juni 2015

162 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Ein Transporthubschrauber A S 332 L1 Super Puma der Bundespolizei im Einsatz mit dem Patrouillenboot „Eschwege“ (BP 26). Das Luftfahrzeug erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 310 km/h bzw. eine Flugdauer von 4:30 h. © Copyright Bundespolizei

Jahresbericht Deutsche Marine 163 Maritime Sicherheit

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Mindestgrößen inspiziert. Damit sollen und Ernährung (BLE) ist originär für die Jungfische geschont und der Bestand geschützt Fischereiüberwachung in der Ausschließlichen werden. Ebenfalls überwacht werden auch die Wirtschaftszone (AWZ) der Bundesrepublik Einhaltungen von generellen Fangverboten Deutschland sowie zusätzlich innerhalb der sowie die Zugangsvoraussetzungen für be- Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns (zwi- stimmte Fanggebiete. Verstöße werden ge- schen 3 und 12 SM) und in den Gemeinschaftlichen ahndet und können empfindliche Bußgelder Seegebieten zuständig. Außerdem sind der Zoll sowie Quotenabzüge zur Folge haben. und die Bundespolizei unter BLE-Koordinierung an der Fischereiüberwachung auf See beteiligt. Ein regelmäßiger Wissensaustausch mit Fischerei-Inspektoren anderer EU- Die drei modernen und außerordentlich seetüch- Mitgliedstaaten erfolgt durch den sogenann- tigen Fischereischutzboote (FSB) überwachen auf ten Joint Deployment Plan (JDP). Dieser or- See die Einhaltung nationaler und internationaler ganisiert gemeinsame Einsatzfahrten mit fischereirechtlicher Vorschriften und sind somit EU-Nachbarländern in Nord- und Ostsee. ein wichtiges Instrument zum Schutz eines nach- haltigen Bestandes lebender Ressourcen im Meer. Die FSB sind weltweit unter teilweise extremen Wetterbedingungen im Einsatz. Die Bundesrepublik Die Kontrollen erfolgen an Bord der Deutschland ist als Unterzeichnerstaat von Fischereifahrzeuge. Die BLE-Inspektoren setzen zwei internationalen Fischereiabkommen im per Einsatzboot vom FSB auf das Fischereifahrzeug Nordatlantik (NAFO und NEAFC) zu mehr- über, um Fanggeräte und -mengen, Netze so- monatigen Überwachungstätigkeiten in den wie erforderliche Schiffspapiere zu überprü- Seegebieten zwischen Kanada, Grönland, fen. Der bereits gefangene Fisch wird entspre- Island und Norwegen verpflichtet. chend der EU-Vorgaben auf Fischarten, Mengen

Inspektionen von Fischereifahrzeugen

870

724

523 498 491 444 446 445 410

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: BLE

164 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Während ihrer Einsätze im Berichtsjahr Eine weitere Besonderheit weisen die FSB auf- legten die FSB „Meerkatze“, „Seefalke“ und grund ihrer Konzeption auf. Alle drei Fahrzeuge „Seeadler“ in Nord- und Ostsee sowie im verfügen jeweils über einen großen Hospitalbereich Nordatlantik insgesamt 63.861 Seemeilen zu- zur Aufnahme von Erkrankten oder Verletzten im rück. Es wurden dabei 491 Inspektionen von Falle von medizinischen Hilfeleistungen auf See. Fischereifahrzeugen durchgeführt. Neben den Zum Abbergen von Personen per Helikopter stehen Bordkontrollen machten die Inspektoren weitere entsprechende Flächen an Deck zur Verfügung. 1.110 Sichtmeldungen von Fischereifahrzeugen.

Quellen:

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung BLE [Hrsg.]: Textbeitrag, April 2015

Das Fischereischutzboot MEERKATZE dient der Fischereiüberwachung in der Ausschließlichen Wirtschaftszone in der Nord- und Ostsee sowie im Rahmen internationaler Abkommen außerhalb der deutschen Seegewässer. © Copyright Bernhard Fuchs

Jahresbericht Deutsche Marine 165 Maritime Sicherheit

Wasserschutzpolizeien der Küstenländer

Einen wesentlichen Baustein im Sinne eines Darüber hinaus gibt es weitere schifffahrt- abgestuften, nationalen Sicherheitssystems erbrin- polizeiliche Zuständigkeiten, die WSPen gen die Wasserschutzpolizeien der Küstenländer im Rahmen der schifffahrtspolizeilichen • überwachen Gefahrguttransporte, Vollzugsaufgaben. Die Ausübung erfolgt insbeson- dere durch Kontrolltätigkeit in den Häfen aber auch • gestalten den Umweltschutz mit, indem sie im Küstenmeer (Reeden). Einsätze im Seebereich umfangreiche Umweltschutzvorschriften, ergeben sich ebenso bei der Erforschung von auch zum Schutz der Gewässer, auf Einhal- Straftaten, wie z.B. Gewässerverunreinigungen, tung überwachen, oder Ermittlungen bei Seeunfällen. • arbeiten eng mit anderen einschlägigen Die Wasserschutzpolizeien (WSPen) le- Behörden, z. B. der Dienststelle für Schiffssi- gen den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die cherheit der Berufsgenossenschaft Verkehr, See-, Binnen-, Hafen- und Sportschifffahrt. dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hyd- Als eine ihrer wichtigsten Aufgaben neh- rographie, der Wasser- und Schifffahrtsver- men sie die „Schifffahrtspolizeilichen waltung, dem Zoll und der Verwaltung von Vollzugsaufgaben“ wahr, d.h. sie Nationalparks zusammen,

• ermitteln Gefahren für die Schifffahrt sowie • ermöglichen die Durchführung und sorgen solche, die von der Schifffahrt ausgehen, für Sicherheit bei Veranstaltungen und Ver- besonders solche für das Wasser und wehren sammlungen, diese ab, • leisten Präventionsarbeit durch Betreuung • achten darauf, dass umfangreiche Schiff- von Sportschifffahrtsvereinen und Aktionen fahrtsvorschriften eingehalten werden, z. B. im Bereich der Sportschifffahrt, zur Ausrüstung, Besetzung und Bemannung der Schiffe, zur Sicherheit und Leichtigkeit • betreiben die gemeinsame WSP-Leitstelle im des Schiffsverkehrs und zum Verhalten im maritimen Sicherheitszentrum in Cuxhaven Verkehr, und bilden damit einen wichtigen Knoten- punkt im maritimen Sicherheitsnetzwerk und • überprüfen Schiffspapiere und Befähigungs- nachweise der Schiffsführer, -offiziere und • gewährleisten durch ein länderübergreifendes -mannschaften auf den Wasserfahrzeugen, Präsenzkonzept ihre jederzeitige Reaktions- fähigkeit im Seegebiet vor den deutschen • sorgen dafür, dass unterschiedliche Rechts- Küsten. vorschriften über die Beförderung gefährli- cher Güter, die Sicherheit von Schiff und Be- Dazu kommen Pflichten, wie sie jede satzung und des Umweltschutzes im Bereich Polizei zu erfüllen hat, d. h. die Abwehr all- der Schifffahrt eingehalten werden, gemeiner Gefahren, die Beseitigung einge- tretener Störungen und die Verfolgung von • prüfen vorgeschriebene Sicherheitszeugnisse, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten in ih- Erlaubnisse, Tagebücher und sonstige Nach- rem jeweiligen Zuständigkeitsbereich. weise und Die Wasserschutzpolizei-Schule (WSPS) in • melden Schiffsunfälle und führen Ermittlun- Hamburg ist eine gemeinsame Bildungsstätte gen zu deren Untersuchung durch. aller Bundesländer. An der WSPS werden alle

166 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Das Küstenstreifenboot „Bürgermeister Brauer“ (WS 1) auf der Elbe. Das Boot wurde 1992 fertiggestellt und ist für die Unter- und Außenelbe zuständig. © Copyright WSP

Wasserschutzpolizeibeamtinnen und -beam- Die Bewältigung von Einsatzlagen, die über ten Deutschlands einheitlich unter Beachtung das normale Maß hinausgehen (z.B. MOX- des jeweiligen Landesrechts aus- und fortge- Transporte/ G8- Gipfel in Heiligendamm/ bildet. Das bedarfsgerechte Lehrgangsangebot Großveranstaltungen) werden gemeinsam ge- besteht aus 35 verschiedenen Lehrgängen / plant, vorbereitet und durchgeführt. Hierfür ist die Seminaren mit einer Dauer von bis zu 98 Tagen. Voraussetzung eine funktionierende Gremienarbeit, Jährlich werden bis zu 1.200 Teilnehmer in etwa die sich durch regelmäßige Arbeitstreffen auf 100 Lehrgängen geschult, wobei 7 Lehrgänge unterschiedlichen Ebenen auszeichnet. Hier wird gleichzeitig durchgeführt werden können. aktuellen Themen zu verschiedenen wasser- schutzpolizeilichen Aufgaben der Weg bereitet. Neben der wasserschutzpolizeilichen Grundausbildung in den Fachlehrgängen Um die Zusammenarbeit noch weiter zu in- Küste und Binnen werden allgemeine tensivieren, wurde die Einrichtung der WSP- Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Weitere Leitstelle auf eine Initiative der Leiter der fachbezogene Lehrgänge und Seminare erfas- Wasserschutzpolizeien aus dem Jahre 1998 ins sen die Bereiche Radar, das Electronic Chart Leben gerufen. Ihre örtliche Zuständigkeit erstreckt Display and Informations-System (ECDIS), sich auf die gesamten deutschen Hoheitsgewässer Gefährliche Güter, Containertransport, der Nord- und Ostsee von den Niederlanden bis Ladungssicherung, Bootskriminalität, Dänemark und bis nach Polen. Heute ist sie wesent- Umweltschutz, Schiffsbetriebstechnik so- licher Bestandteil der maritimen Sicherheitsstruktur wie Schifffahrtsfunk. Weiterhin wird eine der Bundesrepublik Deutschland. Führungsfortbildung gewährleistet.

Jahresbericht Deutsche Marine 167 Maritime Sicherheit

WSP Leitstelle als Schnittstelle im Die WSP-Leitstelle ist eine Organisationseinheit Maritimen Sicherheitszentrum (MSZ) zur Koordinierung und ggf. Führung von polizeili- chen Einsatzlagen innerhalb der Regelorganisation. Um nach der Ausdehnung des deutschen Mit der Übernahme der Lagen im zuständigen Küstenmeeres von 3 Seemeilen (sm) auf Küstenland durch die dort vorstrukturierten und 12 sm Mitte der 1990er Jahre diesen enor- bewährten Führungsorganisationen übernimmt die men Flächenzuwachs überwachen zu kön- WSP-Leitstelle die Aufgabe eines Führungsorgans. nen, war eine intensivierte Kooperation der Wasserschutzpolizeien der fünf norddeutschen Darüber hinaus fungiert die WSP- Küstenländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Leitstelle seit dem 01.01.2013 als Nationale Vorpommern, Niedersachsen, und Meldestelle für Ereignisse mit Fundmunition Hamburg erforderlich. Der wasserschutzpolizeiliche in deutschen Meeresgewässern. Zuständigkeitsbereich umfasst somit ein Seegebiet, das, einschließlich der Inseln und Halligen, an der Nordsee von einer 1.268 km und, an der Ostsee von einer 1.872 km langen landseitigen Küstenlinie begrenzt wird. Mit Blick auf die 12 sm messen- de Ausdehnung des Küstenmeeres ergibt sich damit ein wasserseitiger Zuständigkeitsbereich von mehreren tausend Quadratkilometern.

Seit dem 1. August 2002 steht allen Dienststellen und Küstenbooten der Wasserschutzpolizeien der fünf Küstenländer eine gemeinsame Service- und Koordinierungsstelle für die Einsatzgebiete in Nord- und Ostsee zur Verfügung. Eine Erledigung aller wasserschutzpolizeilichen Aufgaben auf See unter Reduzierung von Schnittstellen und unabhän- gig von Landesgrenzen und Zuständigkeiten für die gesamte deutsche Küste wird schnell und kompe- tent sichergestellt. Die veränderte Sicherheitslage seit dem Anschlag auf das World Trade Center in New York 2001 führte zu besonderen Maßnahmen zum Schutz des maritimen Verkehrssystems vor terroristischen Angriffen, die sich auch auf den wasserschutzpolizeilichen Aufgabenvollzug unmittelbar auswirken. Dieses Themenfeld wird weltweit unter dem Namen „Maritime Security“ (MarSec) geführt. Die WSP-Leitstelle in Cuxhaven ist hierfür die bundesweite polizeiliche Schnittstelle zwischen den Bundesländern und dem Point of Contact (PoC), der zentralen Ansprechstelle für die Schifffahrt. Um eine hoch effiziente Wahrnehmung auch dieser Aufgaben zu gewährleisten, wur- de der Ausbau der WSP-Leitstelle Cuxhaven beschlossen. Diese ist seit dem 1. Januar 2007 Teil des Maritimen Sicherheitszentrums (MSZ) Cuxhaven, in dem alle Behörden und Einrichtungen vertreten sind, die Verantwortung für die mari- time Sicherheit auf Nord- und Ostsee tragen. © Copyright WSP

168 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Die Maritime Einsatzeinheit des Landeswasserschutzpolizeiamtes Mecklenburg-Vorpommern bei der Schutzbegleitung einer Fähre. Die Einheit wurde 2011 gebildet. © Copyright WSP

Landestypische Aufgaben

Niedersachsen

Die Wasserschutzpolizei der Zentralen Die WSP Niedersachsen vertritt innerhalb Polizeidirektion in Niedersachsen nimmt die was- des europäischen Netzwerkes von Polizei- und serschutzpolizeilichen Aufgaben an der Küste von Schifffahrtsüberwachungsbehörden (AQUAPOL) der niederländischen Grenze bis ins Gebiet der die Interessen der Wasserschutzpolizeien der Unterelbe auf 2.500 km² Küstengewässern bis zur Küstenländer. Von besonderer Bedeutung ist 12 Seemeilen-Grenze, auf 450 Streckenkilometern hierbei die Arbeitsgruppe Maritime Shipping. Der Bundes- und Landeswasserstraßen sowie auf dem Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Sicherheit Zwischenahner Meer wahr. Im Binnenland wer- des Seeschiffsverkehrs und die Verhütung den diese von den regionalen Polizeidirektionen von Meeresumweltverschmutzung durch die Hannover, Lüneburg, Osnabrück und Göttingen Schifffahrt. Darüber hinaus ist die Arbeitsgruppe wahrgenommen. In den Häfen Emden, für die Intensivierung der Zusammenarbeit zwi- Wilhelmshaven, Brake und Stade, den bedeuten- schen AQUAPOL und der European Maritime den niedersächsischen Güterumschlagsplätzen Safety Agency (EMSA) zuständig. AQUAPOL an der Küste, ist die WSP mit jeweils einer wurde offiziell im Jahr 2003 gegründet und hat Dienststelle vertreten. Neben diesen wirtschaftli- sich schnell von einer bescheidenen Initiative für chen Schwerpunkten ist die wasserschutzpolizei- grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen liche Kompetenz auch in den etwa 20 Siel- und den Wasserschutzpolizeien der Dutch National Inselhäfen sowie in den vielen Sportboothäfen Police Agency, der belgischen Bundespolizei entlang der niedersächsischen Nordseeküste gefragt. und der Wasserschutzpolizei Niedersachsen zu einem Netzwerk von 21 Mitgliedern entwi- ckelt. Eine weitere Expansion ist zu erwarten.

Jahresbericht Deutsche Marine 169 Maritime Sicherheit

Bremen Schleswig-Holstein

Die Wasserschutzpolizei nimmt ihre Der wasserschutzpolizeiliche Aufgaben an den Standorten Zuständigkeitsbereich der WSP Schleswig- Holstein und Bremen als Teil der Polizei Bremen umfasst ein Seegebiet, das einschließlich der Inseln wahr. Durch die zentralisierte Bearbeitung al- und Halligen an der Nordsee landseitig von einer ler Grundsatzangelegenheiten wird eine ein- 468 km langen Küstenlinie, an der Ostsee von heitliche Vorgehensweise gewährleistet. einer 402 km langen Küstenlinie begrenzt wird.

Teile der Bundeswasserstraße Weser, die Lesum Aufgrund der speziellen geographischen und der schiffbare Teil der Wümme (insgesamt Lage des Landes Schleswig-Holstein zwischen 85 km) zuständig. Hinzu kommen die Geeste, Nord- und Ostsee ist das Aufgabengebiet, ne- Ochtum und weitere schiffbare Landesgewässer ben den schon erwähnten, besonders vielfältig. wie Torfkanal, Kleine Wümme, Maschinenfleet, Waller Fleet und Kuhgraben sowie die Häfen in So stellt die Terrorabwehr in den Häfen und Bremerhaven und Bremen (insgesamt 83 km) dem Nord-Ostsee-Kanal ein wesentliches wasser- umfassen das Zuständigkeitsgebiet. Seit März schutzpolizeiliches Aufgabenfeld dar. Eine weitere 2012 ist in Bremen das Einsatzboot „Bremen 1“ zentrale Aufgabe besteht in der Fischereiaufsicht im Dienst, das bei Bränden von der Feuerwehr im schleswig-holsteinischen Küstenmeer. eingesetzt wird und im Alltag als Polizeiboot Nicht nur Angler, sondern insbesondere kom- auf der Weser und in den Häfen unterwegs ist. merzielle Fischereifahrzeuge werden von den Beamten und Beamtinnen der WSP im Einsatz In den bremischen Häfen und auf der Weser der Küsten- und Streckenboote kontrolliert. finden viele maritime Veranstaltungen statt, die Diese Kontrollen dienen vorrangig dem Schutz bekannteste ist die „Sail“ in Bremerhaven, ein inter- der Fischbestände in der Nord- und Ostsee. nationales Segelschifftreffen. Dabei sorgt die WSP auf dem Wasser für die Sicherheit der Teilnehmer Weiterhin stehen verschiedene hochran- und gewährleistet, dass die Handelsschifffahrt gige Sportveranstaltungen, wie die Kieler möglichst wenig beeinträchtigt wird. Woche, im Fokus der Wasserschutzpolizei. Zahlreiche Segelwettkämpfe und die Windjammerparade stellen die Beamten jährlich vor neue Herausforderungen.

Die Polizeihubschrauberstaffel ist eine Einheit der Mecklenburg-Vorpommern mit Standort am Flughafen Rostock-Laage. © Copyright WSP

170 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Hamburg Mecklenburg-Vorpommern

Hamburg ist die Stadt mit dem größten deut- Im gesamten Bundesland Mecklenburg- schen Seehafen. Hier ist die Wasserschutzpolizei Vorpommern agieren die Beamtinnen und nicht nur auf den schiffbaren Wasserflächen zu- Beamten der Wasserschutzpolizeiinspektionen ständig, sondern auch auf allen Landflächen im Wismar, Rostock, Stralsund, Sassnitz, Hafen, darüber hinaus auch auf der Elbe von der Wolgast (Küstenbereich), Waren und Schleuse Geesthacht stromabwärts bis in ihren Schwerin (Binnenbereich) unter Führung des Mündungsbereich weit draußen vor Cuxhaven Landeswasserschutzpolizeiamtes (LWSPA) auf (Insgesamt 200 Elbkilometer). Dazu kommen Teile den Gewässerflächen an den Küsten und im des deutschen Küstenmeeres. An der Schengen- Küstenmeer, im Binnenland sowie den Bodden- und Außengrenze Hamburger Hafen kontrollieren die Haffgewässer und auf landeseigenen Flüssen sowie Beamtinnen und Beamten der WSP an Bord jedes Seen, einschließlich aller See- und Binnenhäfen. in den Hafen ein- und auslaufenden Seeschiffs, Bei den Kontrollen und bei der Bearbeitung der ins- ob die grenzpolizeilichen Voraussetzungen erfüllt gesamt 324 Fälle des maritimen Unfallgeschehens sind. Auf dem Seewege sind im Jahr 2014 über 1,1 wurden 6.781 Ordnungswidrigkeiten festgestellt Millionen Personen - Besatzungsmitglieder und und zu 1.056 Fällen die Prüfung des Verdachts von Passagiere - ein- und ausgereist. Die International Straftaten vorgenommen. Ergänzend dazu wurden gültigen Hafensicherheitsstandards, welche dem bei verdachtsunabhängigen und verdachtsabhängi- Schutz der internationalen Handelsschifffahrt gen 903 Kontrollen auf Seeschiffen zur Einhaltung und der von ihr genutzten Hafenanlagen vor des internationalen Regelwerkes zur Verhütung der terroristischer Bedrohung dienen, werden Meeresverschmutzung 132 Verstöße festgestellt. Ein durch Mitarbeiter der WSP und der Hamburg weiterer Schwerpunkt bildete die Kontrolltätigkeit Port Authority kooperativ überwacht. bezüglich der Einhaltung und Umsetzung interna- tional geltender Beförderungsvorschriften durch Im Hafengebiet ermittelt bei Straftaten der wsp- die Hafensicherheitsbeamten in den Seehäfen von eigene Kriminal- und Ermittlungsdienst und wird M-V. Bei den fast 320.000 umgeschlagenen LKW hierbei von der Dienstgruppe Fahndung unterstützt. Einheiten und 10.700 Trailern erfolgten insgesamt WSP nimmt auch Aufgaben im Straßenverkehr, wie 2.262 Kontrollen. Priorität bildeten die Kontrollen zum Beispiel bei der Verkehrsunfallaufnahme, und im Bereich Gefahrgut mit 1.255 Kontrollen und straßenverkehrsbehördliche Angelegenheiten wahr. 448 Abfalltransporten. Im Ergebnis der Kontrollen waren 541 Beanstanden zu verzeichnen. Im gesamten Hamburger Stadtgebiet ist die Wasserschutzpolizei zuständig für die Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der WSP- Überwachung der Einhaltung nationaler und M-V beinhaltet das Erfordernis der Bildung einer internationaler Vorschriften des transpor- Maritimen Einsatzeinheit (MEE) beim LWSPA tes gefährlicher Güter auf dem Wasser, der M-V. Im März 2011 wurde diese Einheit im Straße und dem Schienennetz der landeseigenen LWSPA M-V gebildet, um aus den Erfahrungen Eisenbahn. Mitarbeiter einer Fachdienststelle polizeilicher Großlagen, wie der „Bush-Besuch der Wasserschutzpolizei ermitteln und verfolgen 2006, der „G-8 Gipfel 2007“, der „NATO-Gipfel Umweltdelikte. Der Begriff der Umweltkriminalität Kehl 2009 wasserseitigen Störungen mit entspre- wird in der Hansestadt weit ausgelegt. Die chenden Schutzmaßnahmen in der erforderlichen Experten der Wasserschutzpolizei bearbeiten Professionalität im maritimen Einsatzraum, ggf. daher auch Straftatbestände nach dem Tier- auch länderübergreifend, Rechnung zu tragen. , Natur-, Lebensmittel- und Artenschutzrecht Die MEE des LWSPA M-V ist eine Aufrufeinheit, sowie dem Arzneimittelgesetz. die in einer Personalstärke von 32 Beamten mit 9 Schlauchbooten in drei taktischen Gruppen agieren.

Quellen:

Wasserschutzpolizei [Hrsg.]: Textbeitrag 2015, Hamburg, Juli 2015

Jahresbericht Deutsche Marine 171 Maritime Sicherheit 172 Jahresbericht Deutsche Marine Verkehrszentrale erster Ansprechpartner für die die für Ansprechpartner erster Verkehrszentrale die ist EU der (IMO) und Organization Maritime Vorgaben International der Nach internationalen verhindern. Kollisionen zu und Grundberührungen daran, alles setzen Verkehrsablauf und den steuern und überwachen Assistenten seine und VKZ), der (dervom in Dienst Wachverantwortliche Nautiker Der sind. besetzt Kapitänen erfahrenen mit die (VKZ), Verkehrszentralen neun Uhr die ermöglichen. zu Fahrt schnelle und chere si eine Schiffsverkehr dem und schützen zu vor Schiffsunfällen Küsten unsere bei, dazu Beschäftigten der WSV tragen entscheidend Die Schiffsverkehrs. des Leichtigkeit und Sicherheit die für verantwortlich (WSV) und Schifffahrtsverwaltung des Bundes Wasser- die ist (BMVI) Infrastruktur tale Verkehr digi und für Bundesministeriums des Bundes Die Wasser- undSchifffahrtsverwaltung Die WSV betreibt entlang der Küste rund um um rund Küste der entlang Die WSV betreibt des Verwaltung nachgeordnete Als - - auch logistisch mit den Häfen abgestimmtes abgestimmtes Häfen den mit auch logistisch ein darum, Elbe geht zunehmend der es wie Revieren tideabhängigen noch zudem und gen en komplexer. Vor naturgemäß den auf allem immer Nautiker die für Arbeit die machen ßen -grö und Schiffszahlen Steigende erlässlich. un VKZ der Arbeit die für sind UKW-Funk Maschinenausfall. einem bei von Schleppern Annahme zur z.B. aussprechen, Verfügungen schifffahrtspolizeiliche bindende rechtlich auch vom Dienst, Nautiker der kooperativ,nicht kann Gefahrensituation einer Verhält in Schiff sich ein gezielt angesprochen. Schiffsführer der wird Schiffes Verhalten eines auffälligem einem Bei Verkehrssituation über jede Veränderung informiert. aktuellen zur Lagemeldungen regelmäßige durch Bord an Kapitäne die werden Zusätzlich Reiseziel. Ladung, Geschwindigkeit, sammen, zu Informationen alle laufen Hier Schifffahrt. Technische Hilfsmittel wie AIS, Radar und und Radar AIS, wie Technische Hilfsmittel - - - -

© Copyright WSV Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

langfristig vorausschauendes und gleichzeitig Bewältigung maritimer Schadenslagen bereit. Die sicheres Verkehrsmanagement zu ermöglichen. Mehrzweckschiffe „Mellum“, „Neuwerk“, „Arkona“ und „Scharhörn“ sind rund um die Uhr auf See Extrem niedrige Unfallzahlen bestätigen die und jederzeit einsatzklar. Sie sind ausgerüstet zum hohe Qualität der Arbeit der Nautiker in den Notschleppen, zur Schadstoffunfallbekämpfung, Verkehrszentralen. Dennoch sind auch auf dem zur Brandbekämpfung und Verletztenversorgung Wasser Unfälle nicht gänzlich zu vermeiden. auf See. Bei Bedarf können weitere Spezialkräfte In solchen Fällen leiten die Verkehrszentralen von Feuerwehr und Rettungsdienst an Bord Sofortmaßnahmen ein, alarmieren Rettungskräfte genommen werden. Durch Abkommen mit oder ordern Schlepper. In der Regel wird die den europäischen Nachbarn ist auch der grenz- Unfallbearbeitung von der Verkehrszentrale übergreifende Einsatz im Ernstfall ohne büro- selbst gesteuert. Bei komplexen Schadenslagen kratische Hürden schnell möglich. Liegt kein übernimmt seit 2003 das Havariekommando Einsatz vor, kümmern sich die Mehrzweckschiffe in Cuxhaven die Gesamteinsatzleitung. Die um die Bearbeitung der Tonnen und nehmen Verkehrszentrale wird dann zum Einsatzabschnitt schifffahrtspolizeiliche Aufgaben wahr. für das Havariekommando und setzt erforderli- che verkehrliche Maßnahmen zur Bewältigung Die Verkehrszentralen und Mehrzweckschiffe der Lage um, z.B. durch die Einrichtung ei- der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des ner Sperrzone um den Havaristen und das Bundes tragen maßgeblich dazu bei, die deut- Vorbeiführen des Verkehrs an der Unfallstelle. sche Küste zu schützen, 365 Tage im Jahr, im 24 Stunden-Betrieb, bei jedem Wetter. Zusätzlich stellt die WSV mit vier bundesei- Quellen: genen Mehrzweckschiffen und vier gecharter- ten Notschleppern wichtige Einsatzkräfte zur Wasser- und Schifffahrtsverwaltung [Hrsg.]: Textbeitrag: Wir schützen unsere Küsten - Die Wasser- und Schifffahrts- verwaltung des Bundes, , September 2014

Das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ ist in der Nordsee stationiert. Es ist eines von vier Mehrzweckschiffen, welche ab Windstärke 8 ihre Bereitschaftsposition auf See einnehmen. Das Schiff ist als Eisbrecher, Notschlepper, Tonnenleger, für Schadstoffunfallbekämpfung sowie für schifffahrtspolizeiliche Aufgaben einsetzbar. © Copyright Wolfgang Wolf © Copyright Wolfgang

Jahresbericht Deutsche Marine 173 Maritime Sicherheit

Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung

Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung Schwerer Seeunfall (SU) (BSU) ist eine Bundesoberbehörde mit Seeunfall, der nicht als SSU einzuornen ist; Sitz in Hamburg. Sie hat einen einstufi- gen Verwaltungsaufbau und untersteht di- • Ausfall der Hauptmaschine, rekt der Fachaufsicht des Referates WS 22 des Bundesministeriums für Verkehr und digitale • erhebliche Beschädigung der Unterkunfts- Infrastruktur. Zur Aufgabenerledigung in der räume, Seeunfalluntersuchung steht ein Personalstamm von 11 Beschäftigten zur Verfügung (Nautiker, • schwere Beschädigung der schiffbaulichen Schiffbauingenieur, Jurist, Maschinentechniker, Verbände, kaufmännische und Verwaltungsausbildung). • Leck im Unterwasserbereich der Außenhaut Grundlagen für die Arbeit der BSU ist mit Fahruntüchtigkeit des Schiffes, das Seesicherheits-Untersuchungs-Gesetz (SUG). Es regelt die Zuständigkeit der BSU • Verschmutzung unabhängig von der Menge für die Untersuchung von Seeunfällen freigesetzter Schadstoffe,

• auf oder unter Beteiligung von Seeschiffen • Havarie, die ein Abschleppen oder eine Hilfe- aller Flaggen, leistung von Land erforderlich macht.

• innerhalb des deutschen Hoheitsgebietes, Weniger schweren Seeunfall (WSU) Alle anderen Seeunfälle, die nicht als • innerhalb der deutschen Ausschließlichen SSU oder SU einzuordnen sind. Wirtschaftszone (AWZ),

• bei Verkehrsvorgängen auf deutschen See- schifffahrtsstraßen und von, nach und in den Bergung des Fischkutters „ANDREA“ in der an diesen gelegenen Häfen, Hohwachter Bucht.

• auf oder unter Beteiligung von Seeschiffen unter deutscher Flagge weltweit,

• im Ausland, an deren Untersuchung die Bundesrepublik Deutschland ein erhebliches Interesse hat.

Der Begriff „Seeunfall“ ist durch die Neufassung des SUG definiert und wird in Abhängigkeit von den eingetretenen Folgen weiter unterteilt in:

Sehr Schwerer Seeunfall (SSU) Todesfolge, Totalverlust eines Schiffes oder Unfall mit erheblicher Umweltverschmutzung © Copyright BSU

174 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Am 4. Juni 2014 kam es beim Anlegemanöver der MS „ADLER EXPRESS“ im Hafen Wittdün/ Amrum zu einer Kollision mit der Anlegepier. Sech Personen wurden schwer und 43 leicht verletzt. © Copyright BSU

Seeunfälle nach Seegebieten im Jahr 2014

Ostsee und Häfen Nordsee und Häfen 49 35

Weltweit 12 gesamt: Weser, Bremen, 240 Bremerhaven 24 Nord-Ostsee-Kanal 73 Elbe, Hamburg, Cuxhaven 46 Ems, Jade, Emden Quelle: BSU 7

Jahresbericht Deutsche Marine 175 Maritime Sicherheit

Am 28. Dezember 2014 brach auf dem RoPax-Schiff „NORMAN ATLANTIK“ ein Feuer aus. An Bord befanden sich ca. 500 Personen einschließlich einiger blinder Passagiere. Bei dem Unglück kamen mehr als 20 Menschen ums Leben. © Copyright BSU

Seeunfälle

Von den 2014 gemeldeten 426 Vorfällen Insgesamt wurden 104 Personen (2013: 417) sind 240 (2013: 239) als Seeunfälle (Berufsschifffahrt: 87, Freizeitschifffahrt: 17) bei eingestuft worden, davon 6 sehr Schwere und 39 Meldungen verletzt. Anders als im Vorjahr, 20 schwere Unfälle. 228 ereigneten sich inner- als es in der Berufsschifffahrt keinen einzi- halb deutscher Gewässer (209 WSU, 16 SU und gen Todesfall gegeben hat, waren in 2014 bei 5 3 SSU). Daraus folgt, dass im Vergleich zu 2013 sehr schweren Unfällen 8 Todesopfer zu bekla- die Anzahl der schweren und weniger schwe- gen. 3 Tote gab es allein auf dem deutsch ge- ren Unfälle nahezu konstand geblieben ist, wäh- flaggten Schiff SUNTIS, 2 beim Untergang des rend es in 2014 wieder drei Unfälle mit tödlich Binnenschiffes ZANDER nördlich von Norderney. verunglückten Seeleuten gab, davon allerdings keiner auf einem deutsch geflaggten Schiff. Im Jahr 2014 wurden 15 Untersuchungen mit einem veröffentlichten Untersuchungsbericht An Bord von Seeschiffen unter deutscher Flagge abgeschlossen, davon 3 aus dem Jahr 2011, 3 ereigneten sich 82 Seeunfälle (72 WSU, 8 SU aus dem Jahr 2012 und 9 aus 2013. Weitere 14 und 2 SSU) sowie weitere 6 Seeunfälle an Bord Untersuchungen wurden mit einem internen Bericht von Fischereifahrzeugen, wobei kein schwerer beendet. Schließlich wurden 5 Fälle an die jewei- oder sehr schwerer Unfall zu verzeichnen war. ligen zuständigen Flaggenstaaten abgegeben.

Quellen:

Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung [Hrsg.]: Jahresbericht 2014, Hamburg, Juli 2015

176 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Die Bundeszollverwaltung

Das Bundesministerium der Finanzen nimmt die In Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt an den Seegrenzen wahrzunehmenden Aufgaben für Landwirtschaft und Ernährung führen sie über die zuständige Bundesfinanzdirektion Nord Fischereikontrollen durch und stellen den Erhalt durch die örtlich zuständigen Hauptzollämter wahr. der Artenvielfalt der Fischbestände sicher. Im Auftrag der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Die Besatzungen der Kontrolleinheiten wird die Sicherheit und Leichtigkeit des Zollboot sind neben den klassischen zöllne- Schiffsverkehrs durch Überwachung der Einhaltung rischen Aufgaben (Erhebung von Zöllen und der Verkehrsvorschriften auf See gewährleis- Verbrauchsteuern, Sicherung des Staates und tet. Nach den Vorschriften des MARPOL- seiner Bürger durch Überwachung gelten- Abkommens werden die Deutschen Seegebiete der Verbote und Beschränkungen, Sicherung überwacht und Umweltsünder strafrechtlich der Sozialsysteme durch Bekämpfung von verfolgt, damit die Meere auch in Zukunft sau- Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung) auch ber bleiben. Die Kontrolleinheiten patrouil- mit den auf die Zollverwaltung übertragenen lieren dabei innerhalb der Ausschließlichen Aufgaben beschäftigt. Sie stellen in Kooperation Wirtschaftszone (AWZ) Deutschlands. mit der Bundespolizei See die Verkehrs- und Quellen: Schiffssicherheit auf See sicher und schützen Seeanlagen wie Windparks und Förderplattformen. Bundeszollverwaltung [Hrsg.]: Textbeitrag 2014, Juli 2014

Der Zollkreuzer „HELGOLAND“ ist als SWATH-Schiff konzipiert. Die Doppelrumpfbauweise führt zu verbesserten Seeeigenschaften. Heimathafen ist Cuxhafen. © Copyright Bernhard Fuchs

Jahresbericht Deutsche Marine 177 Maritime Sicherheit

Deutsche Gesellschaft zur 3.072 Kontrollfahrten Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) wurden im Berichtsjahr Die Seenotretter - seit 150 Jahren durch Einheiten der DGzRS durchgeführt. Zum Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Einsatzgebiet gehören 3.660 Kilometer Küstenlinie Schiffbrüchiger (DGzRS) führt seit ihrer - das entspricht in etwa Gründung am 29. Mai 1865 die Seenotrettung der Entfernung von an der deutschen Nord- und Ostseeküste durch bis Nordgrönland. – eigenverantwortlich und unabhängig.

Mehr als ein Jahrhundert lang war dies eine rein private Angelegenheit. Die DGzRS hatte diese satzungsgemäße Aufgabe aus ihrer Tradition heraus inne. Im Seeaufgabengesetz von 1965 wurde die Rolle der DGzRS als alleiniger Seenotrettungsdienst erstmals gesetzlich festgeschrieben.

Weitere rechtliche Rahmenbedingungen dafür wurden im März 1982 unter Bezugnahme auf die 1979 in Hamburg verabschiedete Internationale SAR-Konvention (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung) in einer Vereinbarung zwischen dem Bundesverkehrsministerium (BMV) und der DGzRS festgelegt: Die Bundesrepublik Deutschland hat damit der DGzRS die Durchführung, Leitung und Koordinierung des maritimen Such- und © Copyright DGzRS Rettungsdienstes verbindlich übertragen. Verein unabhängig, freiwillig und mit den ei- Beide Vertragspartner verständigten sich genen Mitteln durchführt. De facto nimmt darauf, dass die DGzRS den SAR-Dienst wei- die DGzRS damit hoheitliche, sprich staat- terhin als privatrechtlicher und gemeinnütziger liche Aufgaben wahr, ohne als Non-Profit- Organisation Steuermittel zu beanspruchen.

Die DGzRS wird ausschließlich Nach wie vor finanziert die DGzRS ihre ge- durch freiwillige Beiträge samte Arbeit ausschließlich durch freiwillige und Spenden finanziert. Zuwendungen. Rund 300.000 Fördermitglieder unterstützen die Seenotretter mit regelmäßi- gen Beiträgen. Rund 85 Cent jedes gespende- ten Euros gehen direkt in den Rettungsdienst.

Schirmherr der DGzRS ist der Bundespräsident. Auch Joachim Gauck ist seinen Vorgängern im Amt darin gefolgt. Für die DGzRS ist die- ses Signal seitens des Staatsoberhauptes von besonderer Bedeutung, da sie auf die breite Unterstützung aus allen Teilen der Bevölkerung im ganzen Land angewiesen ist. © Copyright Peter Neumann

178 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Der 46-Meter-Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE ist der größte und leistungsfähigste deutsche Seenotkreuzer. Mit einer Gesamtmotorleistung von 6.800 kW (9.250 PS) erreicht er eine Geschwindigkeit von 25 Knoten (ca. 46 km/h). Stationiert ist die Einheit auf Helgoland. Die Insel besitzt eine Schlüsselposition in der stark befahrenen Deutschen Bucht. © Copyright Bernhard Fuchs

Jahresbericht Deutsche Marine 179 Maritime Sicherheit

Die HANS HACKMACK ist wie alle Seenotkreuzer der DGzRS als Schweißkonstruktion ganz aus seewasserbeständigem Leichtmetall im bewährten Netzspantensystem gebaut. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Seetüchtigkeit und ihre selbstaufrichtenden Eigenschaften aus. © Copyright DGzRS, Helmut Hofer

180 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Einsatzgebiet, Flotte und Stationen

Die Seenotretter sind oft auf Nord- und Ostsee Die Rettungseinheiten der DGzRS sind unterwegs, wenn andere Schiffe Schutz im sicheren Eigenentwicklungen, in deren Konstruktion jahr- Hafen suchen. Seit der Gründung 1865 bis Ende zehntelange Erfahrungen einfließen. Sie gelten 2014 verdanken ihnen insgesamt 81.684 Menschen als äußerst schwerwettertauglich und zählen – schnelle Hilfe. Im Jahr 2014 fuhren sie 2.183 auch im internationalen Vergleich – zu den mo- Einsätze. Dabei retteten die DGzRS-Besatzungen dernsten und leistungsfähigsten SAR-Einheiten. 55 Menschen aus Seenot, befreiten weitere 713 aus Die Seenotkreuzer mit ihren Tochterbooten drohender Gefahr, brachten 438 Mal Erkrankte oder wie auch die kleineren Seenotrettungsboote Verletzte von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zeichnen sich durch hohe Seetüchtigkeit und zum Festland, bewahrten 64 Schiffe und Boote selbstaufrichtende Eigenschaften aus. vor dem Totalverlust und erbrachten 981 weitere Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art. SEENOTLEITUNG BREMEN und BREMEN RESCUE RADIO Verteilt auf 54 Stationen zwischen der Emsmündung im Westen und der Pommerschen Einsatzzentrale für alle Maßnahmen im mariti- Bucht im Osten sind derzeit rund 180 fest ange- men SAR-Dienst der Bundesrepublik Deutschland stellte und mehr als 800 freiwillige, ehrenamtlich ist die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, tätige Seenotretter auf 20 Seenotkreuzern und 39 im internationalen Sprachgebrauch Maritime Seenotrettungsbooten (7 bis 46 Metern Länge) ein- Rescue Coordination Centre (MRCC). Dort laufen satzbereit: bei jedem Wetter und rund um die Uhr. alle Notrufe und Notmeldungen zusammen. © Copyright DGzRS, Bernd Jocham

Jahresbericht Deutsche Marine 181 Maritime Sicherheit

Die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN

Werderstraße 2, 28199 Bremen, ist rund um die Uhr zu erreichen:

Telefon +49 (0)421 • 536 87 0

Telefax + 49 (0)421 • 536 87 14

Telex 2 46 466 mrcc d

Blick in die SENOTLEITUNG AFTN EDDWYYYX (via (MRCC) BREMEN Flugsicherung Bremen) der DGzRS © Copyright DGzRS, Sven Junge

Alarmierungen können auch über BREMEN UKW-Kanals 70 (DSC) und des UKW- RESCUE RADIO (Rufname: Bremen Kanals 16 sowie die Abwicklung des Not-, Rescue) auf UKW-Kanal 16 und 70 (DSC) Dringlichkeits- und Sicherheitsfunkverkehrs oder 2187,5 kHz (Grenzwelle) erfolgen. im SAR-Bereich übertragen.

In Ergänzung zur Vereinbarung über die Die DGzRS hat somit neben der Durchführung des Such- und Rettungsdienstes SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN den in Seenotfällen von 1982 hat das BMV am Status einer Küstenfunkstelle für Notverkehr. 7. November 1996 der DGzRS mit Wirkung BREMEN RESCUE RADIO gehört räumlich und vom 1. Januar 1999 die Überwachung des operationell zum MRCC BREMEN. Seit Oktober

Die HERMANN HELMS ist ein Seenotkreuzer der 27,5-Meter-Klasse. Zur Stammbesatzung gehören jeweils neun Rettungsmänner, von denen jeweils vier „auf Wache“ sind. Zusammen mit dem Tochterboot BIENE ist die Einheit in Cuxhaven stationiert. © Copyright Berhard Fuchs

182 Jahresbericht Deutsche Marine Maritimes Sicherheitsmanagement der Bundesrepublik Deutschland

Das Seenotrettungsboot GILLIS GULLBRANSSON wurde 1999 in Dienst 2012 laufen dort auch Grenzwellen-Seenotrufe gestellt und ist in Brunsbüttel aus dem deutschen SAR-Bereich direkt auf. Die stationiert. 40 dieser Weiterleitung durch eine dänische Küstenfunkstelle kleineren Einheiten werden an die DGzRS ist entfallen. Dies wurde vertrag- ausschließlich von freilwilligen Seenotrettern gefahren. lich zwischen der DGzRS und dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie geregelt.

Falls bei einem Notfall auf See außerhalb des deutschen SAR-Bereichs eine Verbindung mit dem dort zuständigen MRCC/RCC nicht zu- stande kommt, kann die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN um Hilfe gebeten wer-

den. Diese versucht dann, mit dem zuständi- © Copyright Bernhard Fuchs gen MRCC/RCC Verbindung aufzunehmen. Außerdem gewährt sie auf Anforderung auch Partnerschaftlich und vertraglich fixiert ist die Unterstützung für ausländische MRCC/RCC Zusammenarbeit in besonderem Maße zwischen der bei deren Koordinierung von SAR-Maßnahmen DGzRS und der Deutschen Marine. Dies gilt vor al- für deutsche Schiffe in fremden Seegebieten. lem für die Kooperation mit den Marinefliegern. Im Seenotfall kann die SEENOTLEITUNG (MRCC) Partner auf und über See BREMEN gemäß einer zwischen Bundesverkehrs- und -verteidigungsministerium Unterstützung Die DGzRS in ihrer humanitären Arbeit auf durch SAR-Luftfahrzeuge bei der SAR-Leitstelle See nicht auf sich allein gestellt. Einem alten (RCC) in Glücksburg anfordern. Hierbei handelt seemännischen Grundsatz entsprechend sind es sich üblicherweise um Hubschrauber des Typs bei einem Seenotfall alle im Gebiet befindli- „Seaking“, die Kranke oder Verletzte mittels Winde chen Fahrzeuge zur Hilfeleistung verpflichtet. vom Havaristen oder Seenotkreuzer abbergen.

Doch auch das Einfliegen spezialisier- ten Personals (Feuerwehrleute, Mediziner) oder Materials erledigen die Marineflieger Winch-Manöver mit schnell und unkompliziert. Nahezu wöchent- einem Seaking der lich trainieren Seenotretter und Marineflieger die Deutschen Marine Zusammenarbeit bei sogenannten Winch-Exercises (Windenübungen). Im Luftnotfall unterstützt die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN mit ihren Kommunikations- und Einsatzmitteln gemäß obiger Vereinbarung und als „SAR-Bereichssuchstelle 8“ die SAR-Leitstelle Glücksburg.

Eine besondere Rolle spielen ferner die Einheiten seegehender Behörden, der Wasserschutzpolizei, der Bundespolizei (früher: ), des Zolls und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, die bei Seenotfällen die DGzRS sofort und uneingeschränkt unterstützen. Auch mit der DLRG, dem ADAC und den Rettungsdiensten an Land kooperieren die Seenotretter.

© Copyright Neypix Quellen:

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger DGzRS [Hrsg.]: Textbeitrag, März 2015

Jahresbericht Deutsche Marine 183 Anhang Anhang Begriffsbestimmungen / Definitionen

Deutsche Handelsflotte Erläuterungen zur Bruttoraumzahl (BRZ)

Seeschiff ist der übergeordnete Begriff für 1994 trat das bereits 1969 vereinbar- te Internationale Schiffsvermessungs- • Handelsschiffe (Fahrgastschiffe, Ro/Ro- übereinkommen in Kraft, das mit der neu- Schiffe einschl. Fährschiffe, Trockenfrachter geschaffenen Bruttoraumzahl (BRZ) die und Mehrzweckschiffe, Tankschiffe sowie Bruttoregistertonne (BRT) ablöste. BRZ ist eine Güter/Personen befördernde Hochgeschwin- dimensionslose Zahl, die sich aus der Umrechnung digkeitsfahrzeuge) der Vermessung um den Faktor K ergibt.

• Fischereifahrzeuge Die alte Registertonne BRT wurde in England bereits 1854 eingeführt (1 Registertonne = 100 • Spezialfahrzeuge (z.B. Eisbrecher, For- Kubikfuß = 2,831 Kubikmeter); die sogenann- schungs-, Lotsen-, Rettungs-, Hochgeschwin- ten „Britischen Regeln“ hatten weltweit Geltung. digkeitsfahrzeuge) Die Größe des Schiffes war der Bruttoraumgehalt (englisch: gross register tonnage = grt), aus • Leichter, Schuten und schwimmende Geräte dem sich die in Registertonnen ausgedrück- (z.B. Pontons, Bagger, Docks) te Bruttotonnage (BRT) entwickelte. Die Größe des „verdienenden Raumes“ eines Schiffes war • Sportfahrzeuge. der Nettoraumgehalt, die spätere Nettotonnage (englisch: net register tonnage = nrt), errechnet „Kauffahrteischiff“ bezeichnet ein Seeschiff, durch Abzug bestimmter Räume bzw. bestimmter das zu gewerblichen Zwecken betrieben wird. Prozentsätze vom Bruttoraumgehalt. Die vor 1982 Zur Deutschen Handelsflotte werden im engeren gültige Schiffsvermessung nach den Regeln des Sinne alle deutschen Handelsschiffe über 100 BRZ Internationalen Übereinkommens von Oslo (1948), gezählt, die in deutsche Seeschifffahrtsregister war eine Innenraumvermessung. Das heißt: Der eingetragen sind und die deutsche Flagge führen. Schiffsrumpf wurde auf Innenkante Spant und Oberkante Doppelboden bzw. Bodenwrangen, die Daneben gibt es weitere Handelsschiffe, die zwar Aufbauten und Deckshäuser auf Innenverkleidung statistisch nicht zur deutschen Handelsflotte gezählt gemessen. Zudem konnten Maschinenschächte, werden, aber aufgrund der Eigentumsverhältnisse Bootsmannsstores usw. vom Vermessungsergebnis faktisch dazugehören. Es handelt sich um Schiffe ausgenommen werden. Der in Kubikmeter ermit- im Besitz deutscher Reeder, die aber unter aus- telte Raumgehalt wurde zu Registertonnen (RT) ländischer Flagge eingesetzt werden, wie umgerechnet, 1 RT = 100 Kubikfuß = 2,831 m3.

• Handelsschiffe unter deutschem Manage- Nach den jetzt geltenden Regeln des Londoner ment, die in deutschen Seeschifffahrtsregis- Übereinkommens von 1969 wird der Gesamtinhalt tern eingetragen sind und nach §7 Flag- aller geschlossenen Schiffsräume vom Kiel bis genrechtsgesetz befristet eine ausländische zum Schornstein erfasst; dabei wird bis zur Flagge führen (Bareboat-Charter). Außenhaut bzw. zu den Außenwänden (auf die sog. Mallkante) gemessen. Anhand einer Reihe • Handelsschiffe unter deutschem Manage- von Beispielschiffen war ein Umrechnungsfaktor ment, die in einem ausländischen Schiff- gefunden worden, mit dem der gesamte umbaute fahrtsregister eingetragen sind und eine Raum (in m3) zu multiplizieren ist. In Abhängigkeit ausländische Flagge führen. von Größe, Typ und Art der Vermessung eines jeden Schiffes schwankt der Umrechnungsfaktor

252 Jahresbericht Deutsche Marine zwischen 1,1 und 4 oder mehr. Einen mathemati- z.B. durch laufende Sammlung und Austausch schen Umrechnungsfaktor BRT-BRZ, der für alle von Informationen über Auftragseingänge, Schiffe gleichermaßen gilt, gibt es deshalb nicht. Ablieferungen und Auftragsbestand der beteilig- ten Werften geschehen. Vergleichsmaßstab war Das Ergebnis wird in BRZ, Bruttoraumgehalt ei- dabei die Vermessung, zur Zeit der Gründung nes Schiffes oder gross tonnage (gt) angegeben und noch in BRT (grt), nach 1982 in BRZ (gt). nach der Formel berechnet: BRZ (gt) = k1 x v (dimensionslos). Da aber die Vermessung zweier zum Vergleich anstehender Schiffe noch nichts über den Bauaufwand und damit den Wert aussagt, hat die besagte Arbeitsgruppe für die einzel- Erläuterungen zur Compensated Gross nen Schiffstypen und – größen Koeffizienten Tonnage (CGT) vorgeschlagen, mit denen die BRZ multipliziert werden sollten, um diese zu einem wirklichen „Compensated Gross Tonnage“ (CGT) ist ein Wertevergleich heranziehen zu können. So entstand Begriff aus der Schiffbau-Statistik. Er kann im die Größe compensated gross ton: Deutschen etwa mit „vergleichbare Tonnagewerte“ cgt = coe x gt, bzw. bis 1982, cgrt = coe x grt. bezeichnet werden und ist als (ein) Maß für einen Dieser Vergleichswert, der als CGT oder im deut- Leistungsvergleich in der Schiffbauindustrie un- schen als gewichtete BRT (G-BRT) bezeichnet erlässlich. Bisher war es üblich, die Produktion wird, stellt also eine Vergleichsgröße vom Wert nach BRT, einem Raummaß (2,83m3 ) das den des Materials und der Arbeit pro Tonne, bei ei- umbauten Raum des Schiffes beschreibt, oder nach nem speziellen Schiff in einer Einheitsgröße dar. „tdw“, einem Gewicht, das die Gesamtzuladung Diese Einheitsgröße erhält den Koeffizienten 1. oder Tragfähigkeit eines Schiffes in Longtons a 1.016 kg kennzeichnet, anzugeben. Er gilt für ein Frachtschiff von 5.000 tdw und mehr. Für Großtanker liegt der Vergleichswert Beides sind zwar für die Schifffahrt und niedriger, für Spezialschiffe wie Gastanker, den Schiffbau wichtige Maße, sie kennzeich- Containerschiffe, Zementtransporter, Fähren und nen jedoch nicht die von der Werft erbrachte Passagierschiffe entsprechend höher. Auch kleine- Leistung. Ein Containerschiff ist pro BRT etwa re Frachtschiffe würden größere Vergleichswerte viermal so teuer wie ein Großtanker. Ein kleiner erhalten. CGT soll keinen Vergleich der Umsätze Küstentanker kostet pro BRT etwa das Fünffache und vor allem keinen Vergleich der Gewinne eines Großtankers. Auch die Arbeitsstundenleistung ermöglichen, sondern lediglich die schiff- pro BRT ist für verschiedene Schiffsgrößen bautechnische Leistung realer darstellen. und Schiffstypen stark unterschiedlich. Der Verband der Westeuropäischen Werftindustrie Durch die Fortentwicklung der erarbeitete deshalb gemeinsam mit dem japani- Schiffbautechnologie, Veränderungen der schen Schiffbauverband Koeffizienten, die eine Schiffstypen und Bauvorschriften unterlie- Umrechnung der reinen BRT-Angaben zu einer gen die nach Schiffstyp und – größe differen- aussagefähigeren Angabe der Schiffbauleistung zierten Faktoren in gewissen Zeitabständen ermöglichen und auch Faktoren, wie Materialwert der Revision. Über eine solche Änderung ha- oder Arbeitsstundenleistung berücksichtigen. ben sich die Schiffbauverbände in Europa, den USA und Japan verständigt, nachdem insbe- Gleichzeitig (1966) setzte die OECD eine sondere durch die Doppelhüllen-Bauweise für Arbeitsgruppe, die sog. „Workingparty No.6“ Tanker eine Korrektur der Faktoren erforder- ein, welche die Aufgabenstellung hatte, die lich wurde. Hierzu hat, mit Stand vom 01.01.07, nationalen Schiffbaupolitiken zu koordi- die OECD-Arbeitsgruppe „Schiffbau“ eine nieren und damit die Transparenz und den Anleitung für den Anwender, mit einer neuen Informationsaustausch zu verbessern. Dies sollte Koeffizienten-Tabelle erarbeitet. Zur Berechnung

Jahresbericht Deutsche Marine 253 Anhang Begriffsbestimmungen / Definitionen

der CGT gilt nunmehr folgende Formel : und Wissenschaft werden deshalb Abkürzungen für Zehnerpotenzen verwendet, die dann eine cgt = A x gtB handliche Kurzschreibweise ermöglichen:

A ist dabei ein Faktor aus der unten ange- • 103 Tausend Kilo führten Tabelle für den jeweiligen Schiffstyp, gt steht für die deklarierte BRZ (GT) des Schiffes • 106 Millionen Mega und B ist der Faktor für die Schiffsgröße. • 109 Milliarden Giga Internationales System für Maßeinheiten (SI- System) • 1012 Billionen Tera

Nach dem internationalen System für • 1015 Billiarden Peta Maßeinheiten (SI-System) ist „Joule“ die inter- national verbindliche Maßeinheit für Energie. • 1018 Trillionen Exa. Nach dem Gesetz über die Einheiten im Messwesen (vom 2.7.1969) gilt das SI-System seit dem 1.1.1978 verbindlich in Deutschland. Exajoule (EJ) Ältere Maßeinheiten dürfen nur noch er- gänzend oder hilfsweise verwendet werden. „Exa“ (E) ist die Abkürzung für 1 Trillion (1018). Dennoch werden die veralteten Maßeinheiten für Die Energieeinheit Exajoule (EJ) ist die inter- Energie (Kilowattstunden, Steinkohleeinheiten, national verbindliche physikalische Maßeinheit Rohöleinheiten, Kalorien) immer noch weithin für 1 Trillion Joule = 1 EJ. Mit der Maßeinheit verwendet und erzwingen ständige Umrechnungen. Exajoule (EJ) werden große Energiemengen er- fasst, wie z.B. beim Weltenergieverbrauch oder Da die Basiseinheit 1 Joule eine sehr gerin- beim Energieverbrauch einzelner Länder. ge Energiemenge darstellt, müssten übliche Energieverbräuche in der Energiewirtschaft mit Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten sehr viel Nullen ausgedrückt werden. In Technik Ist eine veraltete Energieeinheit, die aber im- Schiffstyp A B mer noch weithin verwendet wird. 1 SKE ist die Oil tankers (double hull) 48 0.57 Wärmeenergie, die in einem durchschnittlichen kg Chemical tankers 84 0.55 Steinkohle steckt = 7.000 kcal. Die Energieeinheiten werden mit dem Umrechnungsfaktor 1 Mio. Bulk carriers 29 0.61 tSKE = 0,0293076 EJ (oder 1 EJ = 34,121 Combined carriers 33 0.62 Mio. tSKE) verglichen. Darüber hinaus wer- General cargo ships 27 0.64 den in der Literatur und im Internet häufig noch Reefers 27 0.68 Terawattstunden (TWh) für große Energiemengen Full container 19 0.68 verwendet. Die Energieeinheiten werden mit dem Umrechnungsfaktor 3,6 EJ = 1.000 TWh verglichen, RoRo Vessel 32 0.63 z.B. 3,6 Exajoule (EJ) = 1.000 Terawattstunden Car carrier 15 0.70 (TWh) = 1 Bill. Kilowattstunden (kWh) oder 1 LPG carriers 62 0.57 EJ = rund 277,778 Mrd. Kilowattstunden(kWh) LNG carriers 32 0.68 oder 1 EJ = 34,121 Mio. tSKE. Ferries 20 0.71 Passenger ships 49 0.67 Fishing vessels 24 0.71 NCCV 46 0.62

254 Jahresbericht Deutsche Marine Petajoule (PJ) • handy size (20.000 - 34.999 dwt)

„Peta“ (P) ist die Abkürzung für 1 Billion • medium bulk carrier (35.000 - 49.999 dwt) (1015). Die Energieeinheit Petajoule (PJ) ist die international verbindliche physikalische • Panamax size (50.000 - 84.999 dwt) Maßeinheit für 1 Billion Joule = 1 PJ. Mit der Maßeinheit Petajoule (EJ) werden ebenfalls • large bulk carrier (85.000 dwt und mehr) große Energiemengen erfasst, wie z.B. beim Weltenergieverbrauch oder beim Energieverbrauch • Capesize tanker oder capesize bulker: Schiffe, einzelner Länder. So entsprechen 1 tSKE = 29,3076 die wegen ihrer Abmessungen und ihres Tief- GJ = 29,3076 x 109 J oder 1 PJ = 34.121 tSKE. gangs den Suez-Kanal nicht passieren können und daher um das Kap der Guten Hoffnung Rohöl-Einheit oder Rohölequivalent (RÖE/oe) fahren müssen.

Die Rohöl-Einheit (RÖE) ist eine veral- CHARTER tete technische Maßeinheit, die z.T. noch im deutschsprachigen Bereich verwendet wird. Eine zeitweilige Überlassung eines Schiffes 1 RÖE ist die Heizenergiemenge, die in 1 kg gegen die Entrichtung einer Nutzungsgebühr. Rohöl steckt (= 10.000 kcal = 104 x 4.186,8 J = 41.868.000 J = 41,868 MJ). 1 t Rohöl (tRÖL) CONTAINER enthält 41,868 GJ. In Publikationen internatio- naler Statistiken werden Tonnen Rohöleinheit Großraumbehälter mit mindestens 7 Kubikmeter (tRÖE) als „Tonnes of Oil Equivalent“ (toe) be- Fassungsvermögen. Die Abmessungen sind ge- zeichnet (1 toe = 1 tRÖE). Zur Angabe großer normt. Breite und Höhe betragen einheitlich 8 Energiemengen wird Millionen Tonnen Rohöl- Fuß, die Länge variiert von 20 bis zu 40 Fuß. Equivalent (Mtoe) verwendet (1 Mtoe = 106 x 41,868 x 109 J = 41,868 x 1015 J = 41,868 PJ). EU - LÄNDER DER EUROPÄISCHEN UNION: BAREBOAT-CHARTER 1958: Belgien, Deutschland, Frankreich, Mietweise Überlassung eines bloßen Schiffes Italien, Luxemburg, Niederlande zur Nutzung. Der Nutzer hat im Gegensatz zur Zeitcharter die Besatzung einschließlich Kapitän 1973: Dänemark, Großbritannien, Irland zu stellen. Form der Ausflaggung nach §7 FlRG. 1981: Griechenland BRUTTORAUMZAHL (BRZ) 1986: Portugal, Spanien Raummaß nach dem neuen Schiffs- vermessungs-Übereinkommen von 1994 1995: Finnland, Österreich, Schweden

BULK CARRIER 2004: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Massengutschiff - Bulkladung ist Schütt- bzw. Republik, Ungarn, Zypern Massengut aller Art: Getreide, Kohle, Erz usw. 2007: Bulgarien, Rumänien • small bulk carrier ( 12.000 - 19.999 dwt) 2013: Kroatien

Jahresbericht Deutsche Marine 255 Anhang Begriffsbestimmungen / Definitionen

FEEDER-DIENST KÜSTENFISCHEREI

Zubringerdienst im Küstenverkehr Die Fischerei, die auf Fangreisen in Küstennähe von Küstenplätzen der FLAG OF CONVENIENCE (FOC) Bundesrepublik Deutschland oder der benach- barten Küstenländer aus betrieben wird. Flagge eines anderen Staates, die von Handelsschiffen aus wirtschaftlichen, im LLOYDS REGISTER OF SHIPPING Wesentlichen Personalkosten sparenden Gründen geführt wird. Andere gebräuchliche Bezeichnungen Bedeutendste Schiffsklassifikationsgesellschaft für diese „Fremdflaggen“ sind: Offenes Register, der Welt; Sitz in London. Billigflagge, Flag of Necessity, Run-away Flag. MASSENGUTSCHIFFE GENERALHANDEL siehe bulk carrier Alle nach/aus Deutschland eingehenden/aus- gehenden Waren mit Ausnahme der Waren der NATO NAVAL CO-OPERATION AND Durchfuhr und des Zwischenauslandsverkehrs. GUIDANCE FOR SHIPPING (NCAGS)

GROßE HOCHSEEFISCHEREI Shipping Policy der NATO nach MC 376/1 (10/2003) für die Zusammenarbeit Die Fischerei, die außerhalb der Grenzen der mit der Handelsschifffahrt in Krisen- Kleinen Hochseefischerei betrieben wird. und Konfliktsituationen (natio- nal: Marineschifffahrtleitung) GEMEINSCHAFT UNABHÄNGIGER STAATEN OECD - ORGANISATION FOR ECONOMIC COOPERATION AND DEVELOPMENT Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Moldawien, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan, Finnland, Frankreich, Griechenland, Ukraine, Usbekistan, Weißrussland Großbritannien, Irland, Island, Italien, Japan, Kanada, Republik Korea, Luxemburg, KABOTAGE Mexiko, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Transport von Gütern zwischen Häfen des Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische jeweiligen Staates. Die Kabotage bleibt im Republik, Türkei, Ungarn, USA Regelfall der nationalen Schifffahrt vorbehalten. OPEC - ORGANIZATION OF PETROLEUM KLEINE HOCHSEEFISCHEREI EXPORTING COUNTRIES

Die Fischerei, die in der Ostsee, in der Nordsee Algerien, Angola, Ecuador, Gabun, Irak, Iran, und in dem Gebiet betrieben wird, das im Norden Katar, Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi-Arabien, begrenzt wird durch den 63. Breitenparallel, der Venezuela, Vereinigte Arabische Emirate (Abu norwegischen Küste bis 8° West und von dort Dhabi, Dubai, Ras Al-Khaimah, Sharjah) nach Süden bis 60 nm nördlich der irischen Küste, weiter in einem Abstand von 60 nm an der iri- schen Westküste entlang bis 50°30’ Nord 10° West und von dort in gerader Linie nach Quessant.

256 Jahresbericht Deutsche Marine PLANNING BOARD FOR OCEAN SHIPPING (PBOS)

Ständige Arbeitsgruppe der NATO für Fragen der Handelsschifffahrt und Planung der Unterstützung durch die zi- vile Schifffahrt in Kriegszeiten.

RO/RO-VERKEHR

Verkehrssystem, bei welchem die Ladung über Rampen an bzw. von Bord (Roll on/Roll off) gebracht wird, wo- bei auf Kräne verzichtet werden kann.

SPEZIALHANDEL

Generalhandel abzüglich Einfuhr/Ausfuhr von Waren auf/aus Lager, jedoch einschl. der Übergänge von Waren aus Lager in den frei- en Verkehr oder die aktive Veredelung

Reisecharter (Voyage Charter)

Ein Schiff wird für eine bestimm- te Reise zur Verfügung gestellt.

TRAMPSCHIFFFAHRT

Schifffahrt, die nicht an feste Linien ge- bunden ist; freie, unregelmäßige Fahrt nach Angebot und Nachfrage.

Zeitcharter (Time Charter)

Ein Schiff wird betriebsbereit, ladefähig und bemannt einem Charterer für einen defi- nierten Zeitraum zur Verfügung gestellt.

Jahresbericht Deutsche Marine 257 Anhang Abkürzungen

AAR Auslandsausbildungsreise BMELV Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ABV Anforderungsbehörden- und Bedarfs- trägerverordnung BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung AIS Automatic Identification System BMVg Bundesministerium für Verteidigung ARA Antwerpen/Rotterdam/ Amsterdam Range BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ArbSG Arbeitssicherstellungsgesetz BMU Bundesministerium für Umwelt, ArbSV Verordnung über die Feststellung und Naturschutz und Reaktorsicherheit Deckung des Arbeitskräftebedarf nach dem ArbSG BPol Bundespolizei

ARGE Arbeitsgemeinschaft BRZ Bruttoraumzahl

AWES Association of Western BSH Bundesamt für Seeschifffahrt European Shipbuilders und Hydrographie

AWI Alfred-Wegener-Institut BSHL Bundesverband der See- und Hafenlotsen AWZ Ausschließliche Wirtschaftszone BSPA Baltic Sea Protected Area AZU Ausbildungszentrum U-Boote BVerfG Bundesverfassungsgericht

BVWP Bundesverkehrswegeplan BACO Barge Container Carrier BWStrG Bundeswasserstraßengesetz BAG Bundesamt für Güterverkehr

BGBl Bundesgesetzblatt cgt Compensated Gross Tonnage BIMCO The Baltic and International Maritime Conference CLIVAR Climate Variability and Predictability

BLE Bundesanstalt für Landwirtschaft CONSA Consular Shipping Advisor und Ernährung CONTIS Continental Shelf Information System BLG Bundesleistungsgesetz CSI Container Security Initiative BLG Bulk Liquids and Gases DESTATIS Statistisches Bundesamt BLK Bundeslotsenkammer DGzRS Deutsche Gesellschaft zur BMBF Bundesministerium für Rettung Schiffbrüchiger Bildung und Forschung

258 Jahresbericht Deutsche Marine DIW Deutsches Institut für FlaggRG Flaggenrechtsgesetz - Gesetz über das Wirtschaftsforschung Flaggenrecht der Seeschiffe und die Flaggenführung der Binnenschiffe DMI Deutsches Maritimes Institut FlRV Flaggenrechtsverordnung DNV Deutscher Nautischer Verein FMSY Maximum Sustainable Yield DPC Defence Planning Committee (Verteidigungsplanungsausschuss FPSO Floating Production, Storage der NATO) and Offloading Unit

DRV Deutscher ReiseVerband e.V. FOC Flag of Convenience

DSA Defence Shipping Authority FSU Floating Storage Unit

DSC Defence Shipping Council FWG Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall und Geophysik DSVK Deutsches Seeverladekomitee

DVZ Deutsche Verkehrszeitung GATT General Agreement on Tarifs and Trade DWD Deutscher Wetterdienst (Allg. Zoll- und Handelsabkommen) dwt Deadweight tonnage GDP Global gross Domestic Production

ECDIS Elektronische Seekarte GFP Gemeinsame Europäische Fischereipolitik ECLO Embargo Control Liaison Officer GKSS Gesellschaft für Kernenergieforschung EK Eingreifkräfte in Schiffbau und Schiffstechnik

ENC Electronic Navigational Chart GL Germanischer Lloyd

EMSA Europäische Agentur für GLZ-See Gemeinsames Lagezentrum Schiffssicherheit See der Küstenländer

EPICA European Projects for GMT Gesellschaft für Maritime Technik Icecoring in Antarctica GOOS Global Ocean Observing System EQUASIS European Quality Shipping Information System gt Gross Tonnage

EWEA European Wind Energy Association GVSt Gesamtverband des deut- schen Steinkohlebergbaus FAO Food and Agriculture Organization HELCOM Helsinki-Übereinkommen FFH Flora Fauna Habitat - Naturschutzgebiete HGF Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

Jahresbericht Deutsche Marine 259 Anhang Abkürzungen

HK Havariekommando ISH Institut für Seefischerei Hamburg

IACS International Association of ISM International Ship Manual Classification Societies ISPS International Ship and Port IBC International Bulk Chemical Code Facility Security

ICES International Council for the ISR Internationales Seeschifffahrtsregister Exploration of the Sea ISSC International Ship Security Certificate IEA International Energy Agency IWC Internationale Walfangkommission IFF Institut für Fischereitechnik und Fischereiökonomie KdB Konzeption der Bundeswehr

IFR International Flight Regulations LASH Lighter Aboard Ship

IFSMA International Federation of LNG Liquefied Natural Gas Shipmasters Associations = EU- Kapitäns- verbände LPG Liquefied Petroleum Gas

IFÖ Institut für Fischereiökologie MARAD US Maritime Administration

IHO Internationale Hydrographische MARPOL 1973 Convention on Maritime Pollution Organisation MC Military Committee IKZM Integriertes Küstenzonen Management (Militärausschuss der NATO)

ILO International Labour Organization MEPC Marine Environment Protection Committee IMB ICC Maritime Bureau MERCS Merchant Ship Crypto System IMCO Intergovernmental Maritime Consultative Organization Mio. Millionen

IMO International Maritime Organization MLZ Maritimes Lagezentrum des Havariekommandos INK Internationale Nordseeschutz- konferenz Mmbtu Million British Thermal Units

InspM Inspekteur der Marine MRCC Maritime Rescue Coordination Centre

IOR Institut für Ostseefischerei in Rostock Mrd. Milliarden

IOW Institut für Ostseeforschung MSC Military Sealift Command Warnemünde MSK Marineschutzkräfte ISL Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik Bremen

260 Jahresbericht Deutsche Marine MSP Maritime Security Program, PINE Prospects of Inland Navigation Military Sealift Program within the enlarged Europe

MSZ Maritimes Sicherheitszentrum PSSA Particularly Sensitive Sea Area Cuxhaven RCC Rescue Coordination Centre MTMC Military Traffic Management Command Ro/Ro Roll-on/Roll-off Verkehr MWV Mineralölwirtschaftsverband RSO Recognized Security Organization NAFTA North American Free Trade Agreement RÖE Rohöleinheiten NAMSA NATO Maintenance and Shipping Agency SACO Supreme Allied Commander for Operations - Oberster Befehlshaber NATO North Atlantic Treaty Organization aller Alliierten Streitkräfte in Europa, früher: SACEUR NCAGS Naval Co-operation and Guidance for Shipping SACT Supreme Allied Commander for Transformation, früher SACLANT NOK Nordostseekanal SAR Search and Rescue NRZ Nettoraumzahl SBM Sonderstelle des Bundes NSA-DEU National Shipping Authority zur Bekämpfung von Deutschland Meeresverschmutzungen nt Net Tonnage (Nettoraumgehalt) SBV Seeleute-Befähigungs-Verzeichnis

OBO Oil/Bulk/Ore SCEPC Senior Civil Emergency Planning Committee OECD Organization for Economic Cooperation and Development SchBesV Schiffsbesetzungsverordnung oe Oil Equivalent SchOffz Schiffsoffizier–

OPEC Organization of Petroleum AusbV Ausbildungsverordnung Exporting Countries See Gesetz über die Aufgaben des Bundes OPRC Oil Pollution Preparedness, Response and Co-operation AufgG auf dem Gebiet der Seeschifffahrt

OSPAR Übereinkommen zum Schutz der SeeBG See–Berufsgenossenschaft Meeresumwelt des Nordatlan-tiks SEKM Spezialisierte Einsatzkräfte Marine OSZE Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa SETO Southern Europe Transport Organization PBOS Planning Board for Ocean Shipping

Jahresbericht Deutsche Marine 261 Anhang Abkürzungen

SK Stabilisierungskräfte VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau SKE Steinkohleeinheit VDR Verband Deutscher Reeder SOLAS Convention on Safety of Life at Sea VDR Voyage Data Recorder STCW International Convention on Standards of Training, Certification VerkLG Gesetz zur Sicherung von and Watchkeeping (Normen für Verkehrsleistungen Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den VLCC Very Large Crude-Oil Carrier Wachdienst von Seeleuten) von 1995 (175.000 - 300.000 tdw)

SUBS chadstoffunfallbekämpfungsschiff VN Vereinte Nationen oder United Nations

t Tonnen VPR Verteidigungspolitische Richtlinien (der Bundesregierung) tbp tons bollard pull (Pfahlzug) VSM Verband für Schiffbau tdw tonnage deadweight und Meerestechnik

THB Täglicher Hafenbericht (Zeitschrift) VSG Verkehrssicherstellungsgesetz

tkm Tonnenkilometer VSGZustV Verkehrssicherstellungs– Zuständigkeitsverordnung TKMS ThyssenKrupp Marine Systems VTS Vessel Traffic Service tm Tonnenmeilen WCO World Customer Organization TEU Twenty feet Equivalent Unit - Maßeinheit für WCRP World Climate Research Programme 20-Fuß- Standard-Container WEA Windenergieanlage UK Unterstützungskräfte WEU Westeuropäische Union ULCC Ultra Large Crude-Oil Carrier (über 300.000 tdw) WSA Wasser- und Schifffahrtsamt

UNCTAD United Nations Conference on WSD Wasser- und Schifffahrtsdirektion Trade and Development WSP Wasserschutzpolizei UNCLOS Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen WSV Wasser- und Schifffahrtsverwaltung

VdKi Verein der Kohleimporteure WTO World Trade Organization

VDKS Verband Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere

262 Jahresbericht Deutsche Marine Danksagung

Der hier vorliegende Bericht wurde durch das Marinekommando, Dezernat Marineschifffahrtleitung in Hamburg erstellt.

Basierend auf Publikationen unterschiedlichster Verbände, Organisationen und Institutionen enthält er zahlreiche Daten zu Handel, Seeschifffahrt sowie der maritimen Industrie und Wirtschaft. Die verwen- deten Inhalte der einzelnen Quellen stellen nicht grundsätzlich die Meinung der Deutschen Marine dar. Neben dem Bericht ist eine Zusammenfassung in deutsch und englisch unter www.marine.de verfügbar.

Weitere im Dezernat Marineschifffahrtleitung schwerpunktmäßig wahrgenommene Aufgaben sind die Bereiche Allied Woldwide Navigation Information System (AWNIS) und Naval Co-operation and Guidance for Shipping (NCAGS). Hinzu kommt die Ausbildung und Verwendung von zahlrei- chen Patentinhabern der Handelsschifffahrt als Reservisten in Übungen und Einsätzen der Deutschen Marine. Hiermit trägt das Dezernat zur maritimen Sicherheit weltweit bei und steht gleichzeitig der maritimen Wirtschaft als Ansprechpartner und Schnittstelle zur Deutschen Marine zur Verfügung.

Die Redaktion dankt allen, die bei der Erstellung des Jahresberichtes 2015 „Fakten und Zahlen zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland“ mit Rat und Tat mitgewirkt haben.

Ein besonderer Dank für die zuverlässige Unterstützung im Bereich der Korrekturlesung, Bildbereitstellung und Übersetzungsarbeit gilt:

• Frau Imme Knafla

• Frau Sybille Zamow

• Herrn David Kirsch

• Herrn Markus Bahlmann

• Herrn Wolfgang Wolf

Über Kommentare, Anmerkungen und Anregungen zum Jahresbericht freuen wir uns. Nutzen Sie bitte unsere Kontaktdaten aus dem Impressum.

Die Redaktion

Jahresbericht Deutsche Marine 263 Impressum

Herausgeber:

Marinekommando Postfach 15 11 36 18063 Rostock

Redaktion:

Marinekommando Dezernat Handelsschifffahrt/Marineschifffahrtleitung Osdorfer Landstrasse 365 22589 Hamburg

Fax: 040 / 86648 4575 Bw - Kennzahl: 90 - 7910 - 4562 E-Mail: [email protected]

Fregattenkapitän Kai Knafla Telefon: 040 / 86648 4560 E-Mail: [email protected]

Oberleutnant zur See Danny Mehlfeldt Telefon: 040 / 86648 4562 E-Mail: [email protected]

Druck:

Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr Zentraldruckerei Köln/Bonn Fontainengraben 200 53123 Bonn

264 Jahresbericht Deutsche Marine