50 Jahre Männer- Kirmesverein Thalwenden 60 Jahre Mariengrotte
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Informationsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Uder Jahrgang 22 Freitag, den 22. Juni 2012 Nummer 6 60 Jahre Mariengrotte Thalwenden 50 Jahre Männer- kirmesverein Thalwenden www.vg-uder.de Höhberg Echo – 2– Nr. 6/2012 Thalwenden in Feierlaune Ein Fest, zwei Jubiläen 60 Jahre Mariengrotte „Königin des Friedens“ 50 Jahre Männerkirmesverein Thalwenden e.V Bei dieser Überschrift werden sich ganz bestimmt einige Leser fragen, was ist in Thalwenden los; können oder wollen die Thalwen- der nicht mehr feiern, zwei Jubiläen und nur ein Fest, warum nur? Das die Thalwender schöne Feste feiern können, davon konnte sich wohl jeder Besucher, egal zu welchem Programmpunkt er an- wesend war, selbst überzeugen. Hingegen ist es mit dem Wollen zur Feier der Kirmes aus Anlass des Kirchweihfestes in Thalwen- den aus kirchenrechtlicher und vereinsstatusrechtlicher Hinsicht gar nicht möglich die Feier der Grottenweihe und der Kirmes zu tren- nen. Kirchenrechtlich, da mit Schreiben vom 24. März 1964 der Weihbischof und Generalvikar von Thüringen, Herr Dr. Freusberg, den Tag der Solemnitas externa (weltliche Feier) des Kirchweihfestes der Kirche von Thalwenden auf den, 3. Sonntag im Mai fest- gesetzt hat. Vereinsstatutsrechtlich, da diese Festlegung auf Ersuchen des damaligen Pfarrvikars Herrn Pater Feldmann im Auftrag des Männerkirmesvereines und der Gemeinde erfolgte und außerdem im § 14, Satz 1 der Satzung des Männerkirmesvereines Thalwenden e. V. dieser Tag als Kirmesfeier festgelegt ist. Mit Schreiben vom 24. März 1964 des Herrn Weihbischofes Dr. Freusberg wurde aber auch festgeschrieben, dass das Kirchweihfest selbst am 3. Sonntag im Oktober zu begehen ist. 60 Jahre Mariengrotte „Königin des Friedens“ Das Thüringer Tageblatt vom 24./25. Mai 1952 berichtete über die Einweihungsfeier: „Es war ein Frühlingssonnentag, wie er schöner nicht hätte sein können. Ein feierliches Levitenamt im schmucken Kirchlein leitete den Festtag ein. Bald sah man auf allen Straßen und Feldwegen Freunde und Verwandte herbeiströmen. Alles hatte sich auf den Besuch vorbereitet, jedoch dass er so ungewöhnlich zahlreich wurde, überraschte und erfreute. Unter Gesang zog die Prozession ins schöne Wiesental ...“ Ja auch zum 60-jährigen Jubiläum war ein Frühlingssonnentag, wie er schöner nicht hätte sein können. Unter Gesang zog der Män- nerkirmesverein, mit Vertretern des Sportvereines, der Feuerwehr, der Power Women, den Uderaner Blasmusikanten, Herrn Probst Gremler und Herrn Pfarrer Jacob um 13:00 Uhr in Prozession von der Kirche ins schöne Wiesental, wo bereits die Thalwender mit ihren zahlreichen Gästen auf den Beginn des Festhochamtes warteten. Herr Bürgermeister Rainer Wehr begrüßte alle Besucher des Festhochamtes recht herzlich und verwies u. a. auf die Verantwortung die eine jede Generation für das einmal Geschaffene hat. Elisabeth Arend und Jeremia Gessner erklärten zur Einstimmung auf das Festhochamt anlässlich des Jubiläums in einem kleinem Anspiel den Thalwender Kindern und allen anderen Anwesenden, vertreten durch Mathias Fromm und Benedikt Schade, dass das Grottengelände kein Spielplatz ist, dass hier ein Ort der Stille, Besinnung und des Gebetes ist, warum in Thalwenden 1949/50 der Wunsch zum Bau einer Mariengrotte entstanden war (48 Mütter und Väter hatten ihre Söhne, Frauen ihre Männer und Kinder ihre Väter in den zwei Weltkriegen verloren) und wie der Bau, der für das Eichsfeld in Architektur und Materialauswahl etwas ungewöhn- lichen Art, erfolgte. Stellvertretend für ihre Väter und Mütter, Opas, Uropas, Omas und Onkel haben Jugendliche und gestandene Männer bzw. Frauen berichtet, wie die einzelnen Gewerke von den Thalwendern unentgeltlich und nur zur Ehre der Gottesmutter in Gemeinschaftsarbeit bewältigt wurden. Es wurde aber auch die Bitte an die Gottesmutter und die Thalwender Einwohner gerichtet, das es immer wieder Menschen gibt, die das Grottengelände erhalten und pflegen, damit unsere Kinder und Enkelkinder am 3. Sonntag im Mai 2052 das 100-jährige Beste- hen der Thalwender Mariengrotte feiern können. Wenn das Festhochamt selbst auch kein Levitenamt war, so war es ganz bestimmt für alle Gottesdienstbesucher ebenso feierlich wie vor 60 Jahren. Begleitet von der Uderaner Blaskapelle (auch vor 60 Jahren), der Thalwender Kirchenschola „La nostra vita“ und der Wingeröder Kin- derschola zelebrierten Herr Probst Gremler, Herr Pfarrer Jacob und Herr Pfarrer Bode das Festhochamt. Die Festpredigt hielt selbst- verständlich, wie vor 60 Jahren, der Bischöfliche Kommissarius des Eichsfeldes unser heutiger Probst, Monsignore Hartmut Grem- ler. Der Leitgedanke seiner Predigt beschäftigte sich damit, dass der Lebensweg der Mutter Gottes Verzicht bedeutete und uns da- durch Mut macht als Glaubende unseren eigenen Weg zu gehen. Wer Kirmes feiern kann, soll auch das ganze Jahr über wissen, ohne unseren Glauben würde es die Kirmes nicht geben. Wer Kirmes feiern kann, hat auch das Jahr über die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass die Kirche nicht leer bleibt, sondern Sonntag für Sonntag das Lob Gottes erschallt. Die Festpredigt vor 60 Jahren hielt Herr Prälat Probst Streb. Zum Abschluss der Festveranstaltung an der Mariengrotte sangen alle Gottesdienstbesucher das Lied „Im schönsten Wiesengrun- de“, dessen Text auf dem Gebetsbild in Erinnerung an das 60-jährige Grottenjubiläum gedruckt und an die Besucher verteilt wurde. Zur Einstimmung auf dieses Jubiläum fand bereits am Montag dem 14. Mai, gemeinsam mit den Bittwallfahrern aus Birkenfelde, eine Lichterprozession zur Mariengrotte mit Maiandacht statt, zu der Herr Pfarrer Kucklick eine Ansprache hielt. Der Leitgedanke seiner Ansprache war: „60 Jahre Mariengrotte Thalwenden. Ausdruck des Glaubens (gerade zu DDR-Zeiten) und Vertrauen der Menschen zu dieser Zeit in die Gottesmutter“. Wenn der Zeitungsartikel vom Mai 1952 dazu Auskunft gibt, dass die Festpredigt zur Grottenweihe ergreifend war, die jedem etwas zu geben vermochte und die damalige Feier noch lange in Erinnerung bleiben wird, so können wir uns diesen Feststellungen für die 60-jährige Festveranstaltung anschließen und ebenfalls die Aussage übernehmen, dass gar mancher auch künftig gern den Weg ins Wiesental gehen wird. 50 Jahre Männerkirmesverein Thalwenden e. V. Die weltliche Kirmesfeier zum Kirchweihfest, eines der über Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte, im Eichsfeld höchste und beliebteste Fest war am 3. Sonntag im Oktober 1962 aus Mangel an Jugendlichen in Thalwenden ausgefallen. Diesem Missstand halfen die verheirateten Männer ab und gründeten zum Patronatsfest „Sankt Martin“ (11.11.), den Thalwender Männerkirmesverein. Hierbei haben sie keine halben Sachen gemacht, sondern grundlegende Maßnahmen beschlossen, die dafür Sorge getragen Höhberg Echo – 3– Nr. 6/2012 haben, dass sich ein Verein gebildet hat, der 50 Jahre Bestand hatte und auch zukünftig haben wird - ein Verein, der 50-jährige Traditionen aufzuweisen hat. Ein Verein, in dem Alt und Jung gleichberechtigt miteinander feiern und sich um den Erhalt des Über- lieferten bemühen. Seit Bestehen des Vereines bewegen sich die Mitgliederzahlen zwischen 50 und 65 Mitgliedern, wobei derzeit der Verein 58 Mitglieder zählt; das jüngste Mitglied 16 Jahre und das älteste Mitglied 79 Jahre ist. Zwei Gründungsmitglieder (Edgar Westerberg und Hieronymus Preiß) gehören auch heute noch dem Männerkirmesverein an und bringen sich, jeder auf seine Art, in das Vereinsleben ein. 50 Jahre Männerkirmes, 50 Jahre Traditionspflege, das unterliegt natürlich zeitbedingt auch einigen Anpassungen, wobei die Grund- gedanken unserer Vereinsgründer (1962 bereits in einer Satzung festgeschrieben) erhalten geblieben sind und bleiben werden. Unter anderem sind dies: Jeder männliche Bürger ab 16 Jahren kann in den Verein eintreten. Der Verein wird von einem Vorstand geleitet, den Vorsitz hat ein Kommandeur. Vorstand und Kommandeur werden von der Mitgliederversammlung gemäß in der Satzung festgelegten Abständen gewählt. Es werden nur 3 Kirmesständchen gebracht: Das 1. Ständchen bekommt der Platzmeister, der der jeweiligen Kirmes vorsteht (dieser wird mit Blasmusik von der Wohnung abgeholt, ein kleiner Imbiss ist Ehrensache). Das 2. Ständchen bekommt der Bürger- meister und das 3. Ständchen bekommt der Pfarrer. Nachfolgende Festlegungen wurden unter anderem in den Jahren angepasst und ergänzt: Wenn unsere Gründungsmitglieder festgelegt hatten, dass nur verheiratete Männer Platzmeister sein können, so müssen wir heute auch auf unverheiratete Vereinsmitglieder als Platzmeister zugreifen, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass ein Vereinsmitglied zukünftig auch ein zweites Mal Platzmeister sein könnte. Von den Kindern unseres Dorfes wurde eine Martinsfahne entworfen, gefertigt und dem Verein übergeben. Diese wird ebenfalls im Umzug mitgeführt (Träger ist das jeweilig zuletzt in den Verein eingetretene Mitglied). Die Tanzveranstaltungen finden bereits ab Samstag statt. Eine Kirmesmontagsfeier findet nur noch im Mai statt. Beim Burschenamt übernehmen Männer das Ministrantenamt. Die Ehrung der Gefallenen erfolgt nach dem Gottesdienst unter Teilnahme aller Gottesdienstbesucher am Kriegerdenkmal auf dem Friedhof (Prozession mit Blasmusik). Das Ständchen für den Pfarrer wird im Anschluss an die Ehrung für die Toten gebracht. Seit dem 40-jährigen Bestehen des Vereines wird vor der Mitgliederversammlung ein Kirmesbaum mit Birke an der Spitze im Mai bzw. Fichte mit Weihnachtsbeleuchtung im November gesetzt. Die Kirmesfeierlichkeiten finden zurzeit im Festzelt statt, da Thalwen- den keinen Saal mehr zur Verfügung hat. Ausgehend von den geschilderten