Freie und Hansestadt Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Oberste Landesstraßenbaubehörde

Bundesfernstraßengesetz (FStrG)

2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss

für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwi- schen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg- hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au einschließlich Lärm- schutzeinrichtungen

Träger des Vorhabens:

Bundesrepublik Deutschland vertreten durch: Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer

Hamburg, den 25. Februar 2011 Az.: 60.18-052/090

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Rechtsamt Düsternstraße 10 20355 Hamburg 2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen Inhaltsverzeichnis: 1 Entscheidung ...... 4 1.1 Tenor ...... 4 1.2 Planunterlagen ...... 4 1.2.1 Festgestellte Planunterlagen ...... 4 1.2.2 Nicht planfestgestellte Unterlagen ...... 7 1.3 Vereinbarungen und Zusagen ...... 7 1.4 Genehmigungen und Erlaubnisse ...... 8 1.4.1 Genehmigung nach § 30 Abs. 3 Bundesnaturschutzgesetz ...... 8 1.4.2 Befreiung von den Verboten der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet Öjendorf-Billstedter Geest ...... 8 1.4.3 Wasserrechtliche Genehmigungen, Erlaubnisse und Vorbehalte ...... 8 1.5 Kreuzungsrechtliche Kostenentscheidung ...... 9 1.6 Auflagen und Vorbehalte ...... 9 1.6.1 Umsetzungsverpflichtung ...... 9 1.6.2 Sicherstellung der Wirkung der aktiven Lärmschutzmaßnahmen ...... 10 1.6.3 Bauzeitliche Immissionen ...... 10 1.6.4 Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der in Anspruch genommenen Flächen ...... 10 1.6.5 Straßenverkehrsbehördliche Anordnungen...... 10 1.6.6 Kampfmittel ...... 10 1.6.7 Naturschutzrechtliche Auflagen ...... 10 1.6.7.1 Ausgleichsabgabe ...... 11 1.6.7.2 Pflegemaßnahmen ...... 11 1.6.7.3 Abnahme ...... 11 1.6.7.4 Berichtspflicht ...... 11 1.6.7.5 Gestaltung von Lärmschutzwänden ...... 11 1.6.7.6 Einhaltung der Schutzbestimmungen ...... 12 2 Begründung ...... 12 2.1 Verfahrensgang ...... 12 2.1.1 Antrag ...... 12 2.1.2 Beteiligung der Träger öffentlicher Belange ...... 12 2.1.3 Beteiligung der Naturschutzvereine ...... 12 2.1.4 Auslegung der Planunterlagen ...... 12 2.1.5 1. Planänderung gemäß § 73 Abs. 8 HmbVwVfG ...... 13 2.1.6 Erörterungstermin ...... 13 2.1.7 2. Planänderung gemäß § 73 Abs. 8 HmbVwVfG ...... 13 60.18-52/90 Seite 2 von 30

2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen 2.2 Entbehrlichkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung ...... 14 2.3 1. Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010 ...... 14 2.4 Planrechtfertigung ...... 15 2.5 Alternativenprüfung ...... 15 2.6 Abwägung aktiver vs. passiver Lärmschutz (§ 41 Abs. 2 BImSchG) .....15 2.7 Ansprüche auf Maßnahmen des passiven Lärmschutzes ...... 17 2.8 Entscheidung über Stellungnahmen und Einwendungen ...... 17 2.8.1 Stellungnahmen der Behörden und anderen Träger öffentlicher Belange ...... 17 2.8.1.1 HGC Hamburg Gas Consult GmbH ...... 18 2.8.1.2 Level 3 ...... 18 2.8.1.3 HanseNet Telekommunikation GmbH ...... 18 2.8.1.4 Vodafone AG & Co. KG ...... 18 2.8.1.5 Dataport ...... 18 2.8.1.6 Hamburg Wasser ...... 19 2.8.1.7 Gemeinde Oststeinbek ...... 19 2.8.1.8 Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV-SH) ...... 19 2.8.1.9 Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ...... 20 2.8.1.9.1 Amt für Landes- und Landschaftsplanung ...... 20 2.8.1.9.2 Amt für Verkehr und Straßenwesen, Technische Grundlagen Straßenbautechnik ...... 20 2.8.1.9.3 Amt für Verkehr und Straßenwesen/V 34 ...... 20 2.8.1.9.4 Amt für Natur- und Ressourcenschutz ...... 22 2.8.1.9.5 Amt für Umweltschutz, Gewässerschutz/U ...... 24 2.8.1.10 Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz...... 25 2.8.1.11 Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hamburg ...... 26 2.8.1.12 Bezirksamt Hamburg-Mitte ...... 29 2.8.2 Einwendungen ...... 29 3 Umweltverträglichkeit ...... 29 4 Gesamtabwägung ...... 30 5 Rechtsmittelbelehrung ...... 30

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen

1 Entscheidung

1.1 Tenor Der Plan für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Au- tobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt wird nach § 17 des Bundesfernstraßengesetzes (FStrG) für den Neubau der Brücke über die Glinder Au einschließlich Lärmschutzeinrichtungen mit den im Plan eingetragenen Änderungen und Ergänzungen sowie den nachfolgend genannten Auflagen, sonstigen Nebenbestimmungen und Regelungen festgestellt. Die Bestandteile des Planes sind nachfolgend unter Ziffer 1.2, S. 4 ff, aufgeführt. Vorangegangene planfeststellungsrechtliche Entscheidungen für den Straßenabschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost (AK HH-Ost) und der Anschlussstelle HH- Billstedt (AS HH-Billstedt) werden aufgehoben, soweit sie den Regelungen dieses Be- schlusses entgegenstehen. Das betrifft insbesondere den Planfeststellungsbeschluss vom 23.09.1985. Die Regelungen des 1. Teilplanfeststellungsbeschlusses vom 15. Januar 2010 bleiben bestehen, soweit sie nicht durch diesen 2. Teilplanfeststellungsbeschluss abgeändert werden. Die Bedenken, die Behörden und andere Träger öffentlicher Belange geäußert haben sowie die Einwendungen der Betroffenen und sonstigen Einwender werden zurückgewie- sen, soweit ihnen nicht in diesem Planfeststellungsbeschluss entsprochen wird oder sie nicht zurückgenommen wurden.

1.2 Planunterlagen Der Plan besteht aus den nachstehenden festgestellten und nachrichtlich beigefügten sowie nicht festgestellten Unterlagen. Die Planunterlagen betreffen nur die nach der öf- fentlichen Auslegung geänderten Unterlagen für den Neubau der Brücke über die Glinder Au einschließlich der insoweit geänderten und ergänzten Unterlagen des Landschafts- pflegerischen Begleitplans.

1.2.1 Festgestellte Planunterlagen Im 1. Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010 sind alle Planunterlagen von der Planfeststellung ausgenommen worden, soweit sie die Baumaßnahmen im Zusammen- hang mit dem Brückenbauwerk über die Glinder Au betreffen oder mit diesen Baumaß- nahmen einhergehende Eingriffe in Natur und Landschaft beschreiben. Die Feststellung des Planes erfolgt insoweit durch diesen 2. Teil-Planfeststellungsbeschluss. Nicht Gegenstand dieses 2. Teil-Planfeststellungsbeschlusses sind alle Pläne, Texte und Berichte, wenn und soweit sie den Neubau der Brücke über die Glinder Au einschließlich der Lärmschutzeinrichtungen in diesem Bereich nicht betreffen. Insoweit bleibt es bei den Regelungen des 1. Teil-Planfeststellungsbeschlusses. Diese Fortgeltung gilt auch für die Regelungen des Landschaftspflegerischen Begleitplans einschließlich späterer Ergänzungen, soweit er bereits mit dem 1. Teil- Planfeststellungsbeschluss festgestellt worden ist und Vermeidungs-, Minderungs-, Aus- gleichs- oder Ersatzmaßnahmen für solche Eingriffe in Natur und Landschaft vorsieht, die durch den Bau der Brücke entstehen. Der 1. Teil-Planfeststellungsbeschluss enthielt in- soweit schon den Vorbehalt: „Die im Landschaftspflegerischen Begleitplan vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung, zum Ausgleich oder Ersatz für Eingriffe in Natur und Landschaft sind sämtlich zulässig. Sie werden ggf. auf Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Brückenneubau angerechnet, wenn und soweit entsprechende Ein- 60.18-52/90 Seite 4 von 30

2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen griffe planfestgestellt werden.“ Hinzugekommen ist hier allerdings die Ergänzung zu Un- terlage 13a, in der die Kompensationsmaßnahme „Gewässerentwicklung am Schleemer Bach“ beschrieben ist. Unterlagen Nr. Bezeichnung Zeichnung Nr.

1 Erläuterungsbericht 3 Übersichtsplan 23/13-II3-52-03 4 Bauwerksverzeichnis bezogen auf die bisher ausdrücklich nicht planfestgestellten Bauwerksnummern K1.116-7a lfd. Nr. 18a K1.116-7, lfd. Nr. 18b K1.116-6, lfd. Nr. 19 K1.115-6a, lfd Nr. 39a K1.115-6, lfd. Nr. 39b K1.115-5, lfd. Nr. 40 K1.124-1 lfd. Nr. 45 Die Maßgaben für die Gestaltung der Lärm- schutzwände nach Ziffer 1.6.7.5, Seite 11 dieses Beschlusses sind zu beachten. 5.3 Lageplan 23/13-II3-53-03 Km 143+017 bis Km 143+927 5.4 Lageplan 23/13-II3-53-04 Km 143+927 bis Km 144+668 5.5 Bw-Nr. 567: Ostansicht, Querschnitt A-A und 23/13-II3-53-05 Draufsicht nach Verbreiterung 6.6 Querprofil 23/13-II3-58-06 Km 143+900 Bereich Glinder Au 6.7 Querprofil 23/13-II3-58-06 Km 144+250 Bereich südlich Glinder Au 7.2 Höhenplan Ostseite 23/13-II3-57-02 Oststeinbeker Weg bis Kollwitzring Km 143+099 bis Km 144+302 7.3 Höhenplan Westseite 23/13-II3-57-03 Mühlenkamp bis Glinder Straße Km 144+344 bis Km 142+772

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen Unterlagen Nr. Bezeichnung Zeichnung Nr. 7.5 Höhenplan Mittelwand 23/13-II3-57-05 Glinder Glinder Au Km 143+827 bis km 144+043 8.3 Leitungsplan 23/13-II3-61-03 Km 143+017 bis Km 143+927 AS Öjendorf bis Glinder Au 8.4 Leitungsplan 23/13-II3-61-04 Km 143+927 bis Km 144+668 Glinder Au bis Mümmelmannsberg 9.4 Grunderwerbsplan 23/13-II3-64-04 Km 143+017 bis Km 143+927 AS HH-Öjendorf bis Glinder Au mit allen laufenden Nummern, soweit sie nicht schon durch den Teil- Planfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010 festgestellt sind, insbesondere 4.12.1 4.13.1 4.13.2 4.16.1 4.16.2 4.17.1 4.17.2 4.18.1 9.5 Grunderwerbsplan 23/13-II3-64-05 Km 143+927 bis Km 144+668 Glinder Au bis Mümmelmannsberg mit allen laufenden Nummern, soweit sie nicht schon durch den Teil- Planfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010 festgestellt sind, insbesondere 5.1.1 5.2.1 5.5.1

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen Unterlagen Nr. Bezeichnung Zeichnung Nr. 10 Alle laufenden Nummern des Grunder- werbsverzeichnisses, soweit sie nicht schon durch den Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010 festgestellt sind, insbeson- dere 4.12.1 4.13.1 4.13.2 4.16.1 4.16.2 4.17.1 4.17.2 4.18.1 5.1.1 5.2.1 5.5.1 12.3 Entschädigung dem Grunde nach 23/13-II3-53-13 Kaltenbergen bis Glinder Au Km 143+090 bis Km 143+944 12.4 Entschädigung dem Grunde nach 23/13-II3-53-14 Glinder Au bis B 5 östlich A 1 Km 143+944 bis Km 144+869 Ergänzung zu Ermittlung von naturschutzfachlichen Kom- Unterlage 13a pensationsmaßnahmen im Bereich Schleemer Bach (Gewässerentwicklung am Schleemer Bach)

1.2.2 Nicht planfestgestellte Unterlagen Unterlagen Nr. Bezeichnung Zeichnung Nr.

11 Regelung wasserrechtlicher Sachverhalte

1.3 Vereinbarungen und Zusagen Der Vorhabenträger ist verpflichtet, die im Planfeststellungsverfahren und dem Planände- rungsverfahren, insbesondere die im Erörterungstermin in Bezug auf die Brücke über die Glinder Au abgegebenen und die in diesem Planfeststellungsbeschluss wiedergegebenen Zusicherungen und geschlossenen Vereinbarungen einzuhalten und bei der Ausfüh-

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen rungsplanung und Baudurchführung zu beachten. Sie sind Teil der Vorhabensbeschreibung und deswegen bei Verwirklichung des Vorhabens umzusetzen. Spätere, insbesondere im Planänderungsverfahren abgegebene Zusagen gehen im Zwei- fel den früheren Zusagen vor. Nach Maßgabe dieser Zusagen sind vor Beginn der Baudurchführung Beweissicherungen an allen Gebäuden vorzunehmen, die ganz oder teilweise weniger als 50m von Flächen entfernt sind, die dauerhaft oder vorübergehend für das Vorhaben in Anspruch genom- men werden.

1.4 Genehmigungen und Erlaubnisse

1.4.1 Genehmigung nach § 30 Abs. 3 Bundesnaturschutzgesetz Wegen der Eingriffe in die als Biotop geschützte Glinder Au und die in der Nähe der A 1 Brücke angrenzenden Feuchtlebensräume wie Röhrichte und Erlen-Bruchwälder wird gemäß § 30 Abs. 3 BNatSchG eine Ausnahme von den Verboten nach § 30 Abs. 2 BNatSchG zugelassen, weil die Beeinträchtigungen mit den im Landschaftspflegerischen Begleitplan ausgewiesenen Maßnahmen ausgeglichen werden können. Auch der Schleemer Bach ist Biotop. Die Ausgleichsmaßnahme am Schleemer Bach lässt aber keine Zerstörung oder erhebliche Beeinträchtigung des Biotops erwarten, sondern soll die Biotopfunktion gerade unterstützen. Das Verbot nach § 30 Abs. 2 BNatSchG greift daher nicht. Vorsorglich wäre aber auch eine Ausnahme nach § 30 Abs. 3 BNatSchG zu erteilen, weil etwaige Beeinträchtigungen ausgeglichen werden.

1.4.2 Befreiung von den Verboten der Verordnung über das Landschaftsschutz- gebiet Öjendorf-Billstedter Geest Die Brücke über die Glinder Au und die Flächen für die Ausgleichsmaßnahme am Schleemer Bach liegen im Landschaftsschutzgebiet Öjendorf-Billstedter Geest. § 5 Ver- ordnung über das Landschaftsschutzgebiet Öjendorf-Billstedter Geest enthält zahlreiche Verbote, von denen aber nach § 5 Abs. 5 Ausnahmen zugelassen werden können, wenn eine beabsichtigte Maßnahme oder Handlung im Einzelfall den Charakter des Land- schaftsschutzgebietes nicht verändert und dem Schutzzweck nicht zuwiderläuft. Die Maßnahme am Schleemer Bach dient dem Schutzzweck des Landschaftsschutzge- bietes jedenfalls im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und verändert den Charakter des Gebiets nicht. Für diese Maßnahme kann jedenfalls eine Ausnahme von den etwa eingreifenden Verboten erteilt werden. Das gilt auch für den Eingriff an der Glinder Au. Für diese Eingriffe wird eine Ausnahme von den Verboten der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet Öjendorf-Billstedter Geest erteilt, weil die Maßnahme den Charakter des Landschaftsschutzgebietes nur in der Bauzeit, nicht aber dauerhaft verändert und dem Schutzzweck nicht zuwiderläuft, sondern ihm sogar mindestens wegen des besseren Lärmschutzes entgegenkommt.

1.4.3 Wasserrechtliche Genehmigungen, Erlaubnisse und Vorbehalte Die mit dem Vorhaben einhergehenden Eingriffe in die Glinder Au und den Schleemer Bach stellen Gewässerausbauten nach § 67 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) in Verbindung mit §§ 48, 49 des Hamburgischen Wassergesetzes (HWaG) dar. Die Gewässerausbauten an der Glinder Au sind notwendige Folgemaßnahmen der Fern- straßenmaßnahme (§ 75 Abs. 1 HmbVwVfG), die Maßnahme am Schleemer Bach wird im Zuge der Ausgleichsmaßnahme erforderlich.

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen Diese Gewässerausbauten werden mit diesem Planfeststellungsbeschluss unter folgen- den Auflagen und Bedingungen zugelassen: Der Ausbau erfolgt entsprechend den Planunterlagen, insbesondere dem Bauwerks- verzeichnis. Es dürfen nur gewässerunschädliche Baustoffe verwendet werden. Sofern durch den Ausbau, durch mangelnde Unterhaltung oder durch andere Um- stände wasserwirtschaftliche Missstände auftreten, kann diese Genehmigung seitens der Wasserbehörde durch weitere Auflagen ergänzt werden, um dadurch wieder ord- nungsgemäße wasserwirtschaftliche Verhältnisse zu schaffen. Die Gewährung einer Entschädigung bleibt ausgeschlossen. Die Ausführungsplanung ist mit BSU/NR 32 und BSU/U 13 abzustimmen

Die Anforderungen des § 68 Abs. 3 WHG werden erfüllt, weil eine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere eine erhebliche und dauerhafte, nicht ausgleich- bare Erhöhung der Hochwasserrisiken oder eine Zerstörung natürlicher Rückhalteflächen, vor allem in Auwäldern durch die Maßnahmen nicht zu erwarten ist. Auch andere Anforde- rungen nach dem WHG oder sonstigen öffentlich-rechtlichen Vorschriften werden erfüllt. Da es sich um Gewässerausbauten und daher gemäß § 9 Abs. 3 WHG nicht um Gewäs- serbenutzungen handelt, ist § 19 WHG einschließlich der darin enthaltenen Einvernehmenserfordernisse nicht anzuwenden. Der Eingriff in die Glinder Au auch zum Bau eines Dammes im Längsprofil ist Gewässer- ausbau im Sinne des § 67 WHG, der mit diesem Planfeststellungsbeschluss zugelassen wird. Dem Vorhabenträger wird aufgegeben, spätestens bis zur Fertigstellung der - brücke eine abgestimmte Ausführungsplanung für den Bau des Dammes im Längsprofil vorzulegen, in der auch die Funktion des Gewässers als Retentions- und Entlastungs- raum bei Hochwasser berücksichtigt wird. Die Planfeststellungsbehörde behält sich weitere Anordnungen in Bezug auf die in Unter- lage 13a genannten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen insbesondere für den Fall vor, dass die Ausführungsplanung nicht fristgerecht vorgelegt wird.

1.5 Kreuzungsrechtliche Kostenentscheidung Die Änderung der bestehenden Kreuzung zwischen der Bundesfernstraße und dem Ge- wässer Glinder Au ist allein durch die Fernstraßenmaßnahme verursacht, sodass die Kos- tenfolge des § 12a Abs. 1 FStrG eintritt. Die Kosten sind daher vom Straßenbaulastträger zu tragen.

1.6 Auflagen und Vorbehalte

1.6.1 Umsetzungsverpflichtung Der Vorhabenträger hat auch mit Blick auf zahlreiche Anträge auf Anordnung nachträgli- cher Lärmschutzvorkehrungen nach § 75 Abs. 2 S. 2 HmbVwVfG die Feststellung des Plans beantragt. Die Planfeststellungsbehörde hat keine Zweifel daran, dass die Maß- nahmen umgesetzt werden. Mit der Verwirklichung des Vorhabens werden sich die Anträge nach § 75 Abs. 2 S. 2 HmbVwVfG voraussichtlich erledigen. Die Planfeststellungshörde sieht daher einstweilen von der Entscheidung über die Anträge ab, behält sich aber ausdrück- lich eine solche vor.

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen 1.6.2 Sicherstellung der Wirkung der aktiven Lärmschutzmaßnahmen Der Vorhabenträger wird verpflichtet, die nach dem Stand der Technik erforderlichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Wirkung der aktiven Lärmschutzmaßnahmen vorzu- nehmen.

1.6.3 Bauzeitliche Immissionen Während der Bauzeit ist dafür zu sorgen, dass schädliche Umwelteinwirkungen durch Lärm-, Geruchs-, Staub- und Erschütterungsimmissionen nach dem Stand der Technik vermieden und nach dem Stand der Technik unvermeidbare schädliche Umwelteinwir- kungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Es sind Geräte einzusetzen, die nach dem Stand der Technik schallgedämmt sind. Baulärm, der die Richtwerte der AVV Baulärm überschreitet, ist nur insoweit zulässig, als er selbst bei Einhaltung aller zumutbaren Lärmminderungsmaßnahmen unvermeidbar ist. Er ist zugleich auf ein Minimum zu beschränken. Bei Überschreitung der Richtwerte steht es der zuständigen Behörde zudem frei, Anordnungen zur Lärmminderung zu treffen.

1.6.4 Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der in Anspruch genom- menen Flächen Sofern der Eigentümer dies fordert, hat nach Abschluss der Baumaßnahmen die Wieder- herstellung des ursprünglichen Zustands der in Anspruch genommenen privaten Flächen zu erfolgen. Dies gilt jedoch nicht für solche baulichen Anlagen, die nicht im Einklang mit der Rechtsordnung errichtet wurden.

1.6.5 Straßenverkehrsbehördliche Anordnungen Straßenverkehrsbehördliche Anordnungen in Bezug auf Regelung des Straßenverkehrs, Maßnahmen mit Auswirkungen auf signalgeregelte Knoten sowie das Einrichten und Ab- sichern von Baustellen sind zeitgerecht vor Baubeginn mit den zuständigen Straßenver- kehrsbehörden abzusprechen und von diesen anordnen zu lassen.

1.6.6 Kampfmittel Der Baubeginnvorbehalt gemäß § 5 Abs. 2 der Kampfmittelverordnung ist zu beachten. Der Beginn baulicher Maßnahmen, die mit Eingriffen in den Baugrund auf Verdachtsflä- chen im Sinne der Kampfmittelverordnung verbunden sind, ist erst nach Abschluss der Sondierung gemäß § 5 der Kampfmittelverordnung zulässig, sofern die zuständige Be- hörde keine Ausnahme erteilt hat. Die Lage der Sondierungsflächen ist mit dem Kampf- mittelräumdienst abzustimmen.

1.6.7 Naturschutzrechtliche Auflagen Die unter Ziffer 1.5.8 auf Seite 12 des Teilplanfeststellungsbeschlusses vom 15. Januar 2010 getroffenen Regelungen über die naturschutzrechtlichen Kompensationsmaßnah- men gelten unverändert. Hinzu kommt die Verpflichtung zur Umsetzung der naturschutz- rechtlichen Kompensationsmaßnahme „Gewässerentwicklung am Schleemer Bach“, wie sie in der Ergänzung zur Unterlagen 13a beschrieben ist. Die Umsetzung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ist durch eine Ausführungspla- nung zu konkretisieren. Die Ausführungsplanung ist von einem qualifizierten Büro zu er- stellen und mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Natur- und Res- sourcenschutz, NR 32, abzustimmen. Die Ausführungsplanung ist vor Beginn der Arbeiten zur Umsetzung der Maßnahmen vorzulegen. Der Vorhabenträger ist verpflichtet, die im

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen LBP festgesetzten Kompensationsmaßnahmen wegen der Eingriffe durch den Brücken- neubaus spätestens 3 Monate nach Fertigstellung des Brückenneubaus zu beginnen.

1.6.7.1 Ausgleichsabgabe Im 1. Teil-Planfeststellungsbeschluss ist eine Ausgleichsabgabe in Höhe von 196.139,59 Euro mit der Maßgabe festgesetzt, dass die Zahlungen ggf. bei der Entscheidung über die Planfeststellung des Brückenneubaus angerechnet werden. Durch die neue Ausgleichs- maßnahme am Schleemer Bach reduziert sich die zu zahlende Ausgleichsabgabe um die erforderlichen Aufwendungen für diese neue Augleichsmaßnahme. Diese Kosten sind gegenüber der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Natur- und Ressour- censchutz nachzuweisen. Das Amt für Natur- und Ressourcenschutz bestimmt die Höhe der danach verbleibenden Ausgleichsabgabe.

1.6.7.2 Pflegemaßnahmen Die im LBP festgelegten Pflegemaßnahmen sind unverzüglich nach Fertigstellung der festgesetzten Kompensationsmaßnahmen zu beginnen und dauerhaft fortzuführen.

1.6.7.3 Abnahme Spätestens drei Monate nach Fertigstellung der Arbeiten zur Umsetzung der Kompensati- onsmaßnahmen ist bei der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Natur- und Ressourcenschutz, NR 32, die Abnahme der Maßnahme zu beantragen, bei der die ord- nungsgemäße Durchführung der Arbeiten für die Kompensationsmaßnahme nachzuwei- sen ist. Alternativ zur Maßnahmenabnahme durch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Natur- und Ressourcenschutz, NR 32, kann eine Bestätigung des mit der Durchführungsplanung beauftragten Büros der Fachrichtung Landschaftsplanung oder Landschaftspflege vorgelegt werden, in der die ordnungsgemäße Durchführung der Arbei- ten zu den Kompensationsmaßnahmen bestätigt wird.

1.6.7.4 Berichtspflicht Über die ordnungsgemäße Durchführung der festgesetzten Pflegemaßnahmen ist die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Natur- und Ressourcenschutz, NR 32, drei Jahre nach Fertigstellung ein Bericht eines beauftragten Büros vorzulegen, in dem eine Erfolgskontrolle bezogen auf die Anwuchsphase als Soll-Ist Vergleich enthalten ist. Maßgeblich ist, inwiefern die beeinträchtigten Funktionen des Naturhaushalts wieder er- langt werden. Darüber hinausgehende Intervalle wiederkehrender Funktionskontrollen sind im Rahmen der Ausführungsplanung durch das Amt für Natur- und Ressourcen- schutz festzulegen.

1.6.7.5 Gestaltung von Lärmschutzwänden Die transparenten Teile der Lärmschutzwände sind durch eine Rasterung so auszuführen, dass sie für Vögel keine Gefahr darstellen. Die genaue Gestaltung ist mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Natur- und Ressourcenschutz, NR 332 (staatliche Vogelschutzwarte) abzustimmen. Die seitlichen Lärmschutzwände auf der Brücke über die Glinder Au sind transparent aus- zuführen und müssen auf der straßenzugewandten Seite eine Neigung von mindestens 5 Grad nach außen aufweisen, damit verbleibende Schallreflexionen nach oben gerichtet sind. Die Mittelwand auf der Brücke über die Glinder Au ist beidseitig hochabsorbierend auszu- bilden.

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen 1.6.7.6 Einhaltung der Schutzbestimmungen Während der gesamten Bauphase sind zum Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen alle Schutzbestimmungen der DIN 18 920 und RAS-LP4 einzuhalten.

2 Begründung

2.1 Verfahrensgang

2.1.1 Antrag Das damalige Amt für Bau und Betrieb/Abteilung Bundesfernstraßen der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) – jetzt der Landesbetrieb für Straßen Brücken und Gewässer (LSBG) – hat in seiner Funktion als Auftragsverwaltung des Bundes für den Bundesfernstraßenbau am 2. September 2004 die Planunterlagen beim Rechtsamt der BSU zur Durchführung der Anhörung im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens nach § 17 FStrG in Verbindung mit den §§ 72 ff. HmbVwVfG eingereicht.

2.1.2 Beteiligung der Träger öffentlicher Belange Die Anhörungsbehörde hat am 23.09.2004 unter Beifügung der Planunterlagen folgende Behörden und andere Träger öffentlicher Belange zur Stellungnahme bis 14. Dezember 2004 aufgefordert: Landesamt für Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, Straßenbauamt Rends- burg/Fernmeldemeisterei Neumünster, Gemeinde Oststeinbek, Bezirksamt Hamburg- Mitte, Bezirksamt Bergedorf, Finanzbehörde, Behörde für Wirtschaft und Arbeit, Behörde für Wissenschaft und Gesundheit, Kulturbehörde/Denkmalschutzamt, Behörde für Inne- res/Polizei und Feuerwehr, Hamburger Stadtentwässerung (HSE), Stadtreinigung Ham- burg, Deutsche Telekom AG T-Com, Arcor AG & Co. KG, Colt Telecom GmbH, HanseNet Telekommunikation GmbH, Dataport, Hamburgische Electricitäts-Werke AG (HEW), Hamburger Wasserwerke GmbH (HWW), Hamburger Gaswerke GmbH sowie die Ämter Landesplanung, Naturschutz sowie Verkehr und Straßenwesen der Behörde für Stadt- entwicklung und Umwelt.

2.1.3 Beteiligung der Naturschutzvereine Die nach dem Bundesnaturschutzgesetz bundesweit anerkannten Naturschutzvereine sind von der Anhörungsbehörde mit Schreiben vom 1. Oktober 2004 über das Vorhaben und die öffentliche Auslegung unterrichtet worden. Von den von der Anhörungsbehörde über das Vorhaben informierten 27 Naturschutz- vereinen haben sich nur die Arbeitsgemeinschaft § 29 Hamburg, der Wanderverband Norddeutschland e.V. und der Naturschutzverband GÖP geäußert bzw. Stellung genom- men.

2.1.4 Auslegung der Planunterlagen Die Planunterlagen haben vom 1. bis 30. November 2004 im Bezirksamt Hamburg-Mitte, Ortsamt Billstedt, Bezirksamt Bergedorf und in der Gemeinde Oststeinbek zur Einsicht ausgelegen. Die Einwendungsfrist endete am 14. Dezember 2004. Die öffentliche Ausle- gung wurde im Amtlichen Anzeiger Nr. 123 vom 20. Oktober 2004 bekannt gemacht. Außerdem hat die Gemeinde Oststeinbek die Auslegung der Planunterlagen am 25. Oktober 2004 in der Bergedorfer Zeitung bekannt gemacht (Amtliche Bekanntma- chung Nr. 49/2004).

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen 2.1.5 1. Planänderung gemäß § 73 Abs. 8 HmbVwVfG Ende November 2004 hat der Träger des Vorhabens festgestellt, dass für den Bau einer Stützwand in der Bauphase zusätzlich Flächen eines Kleingartenvereins für etwa 6 Monate benötigt werden. Betroffen sind 4 Parzellen. Mit Schreiben vom 25. April 2005 und entsprechenden Unterlagen hat die Anhörungsbehörde die 4 Parzelleninhaber sowie den Gartenverein „Aufbau“ von 1945 e. V., den Landesbund der Gartenfreunde in Ham- burg e. V., das Bezirksamt Hamburg-Mitte und die Finanzbehörde über die Planänderung unterrichtet und Gelegenheit zur Erhebung von Einwendungen bzw. zur Abgabe von Stel- lungnahmen bis zum 11. Mai 2005 gegeben. Die Parzelleninhaber, der Kleingartenverein und der Landesbund haben sich nicht geäu- ßert. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat mit Schreiben vom 11.05.2005 zu dem Plan- feststellungsverfahren und der Planänderung erklärt, es bestünden unter Berücksichti- gung städtebaulicher und stadtgestalterischer Aspekte keine Bedenken gegen die vorlie- gende Planung. Die Finanzbehörde hat mit Schreiben vom 04.05.2004 mitgeteilt, dass gegen die vorgelegte Planänderung keine Bedenken bestehen.

2.1.6 Erörterungstermin Der Erörterungstermin fand am 24., 25. und 27. Oktober 2005 statt. Die Anhörungsbehör- de hat die Behörden, anderen Träger öffentlicher Belange und die Naturschutzvereine, die Stellungnahmen abgegeben haben, sowie die Personen, die Einwendungen erhoben ha- ben, mit Schreiben vom 19. bzw. 30. September 2005 von dem Erörterungstermin be- nachrichtigt. Gleiches gilt für den Vorhabenträger. Die Bekanntmachung des Erörterungstermins erfolgte mit Amtlichem Anzeiger Nr. 80 vom 4. Oktober 2005, S. 1774.

2.1.7 2. Planänderung gemäß § 73 Abs. 8 HmbVwVfG Nach dem Erörterungstermin hat der Vorhabenträger weitere Planänderungen vorgelegt. Unter anderem ist auch vorgesehen, die Brücke über die Glinder Au durch einen Neubau zu ersetzen, der Lärmschutzwände auf dem Brückenbauwerk vorsieht. Entsprechend geänderte Planunterlagen hat der Vorhabenträger der Anhörungsbehörde am 17. September 2009 überreicht. Die Anhörungsbehörde hat die Behörden, deren Aufgabenbereiche durch diese Planän- derung berührt werden sowie diejenigen Dritten, deren Belange durch diese Planände- rung erstmalig oder stärker als bisher berührt werden, von der Planänderung Anfang Ok- tober 2009 in Kenntnis gesetzt und ihnen Gelegenheit zur Abgabe von Stellungnahmen und Einwendungen innerhalb von zwei Wochen gegeben. In diesem Sinne beteiligt wur- den: Gemeinde Oststeinbeck (nachrichtlich), Bezirksamt Hamburg-Mitte, Bezirksamt Berge- dorf, Behörde für Inneres, Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucher- schutz, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburger Gaswerke GmbH, Colt Telecom GmbH, HGC Hamburg Gas Consult GmbH, Hamburger Stadtentwässerung, Dataport, Hamburger Wasserwerke GmbH, Vodafone (vormals: Arcor AG & Co KG), Deutsche Telekom AG/T-Com, Level (3) Communications, Landesbetrieb Straßen und Verkehr Schleswig-Holstein/Fernmeldemeisterei Neumünster (vormals: Straßenbauamt Rendsburg), HanseNet Telekommunikation GmbH, Vattenfall Europe Hamburg AG, E.ON Hanse AG sowie die Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hamburg (vormals: Arbeitsge- meinschaft § 29 Hamburg), Wanderverband Norddeutschland e.V., Naturschutzverband GÖP, BUND Landesverband Hamburg e.V. (nachrichtlich) sowie Private, von deren

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen Grundstücken weitere Teilflächen zur Verwirklichung des Vorhabens dauerhaft bzw. vorü- bergehend beschränkt oder in Anspruch genommen werden müssen. Die Bekanntmachung der Planänderung erfolgte im Amtlichen Anzeiger Nr. 79 vom 9. Oktober 2009, S. 1883. Folgende der vorgenannten Beteiligten haben zur Planänderung Stellung genommen: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt/Amt für Verkehr, Landschaftsplanung, Natur- und Ressourcenschutz, Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucher- schutz, Landesbetrieb Straßen und Verkehr Schleswig-Holstein/Fernmeldemeisterei Neumünster, Gemeinde Oststeinbek, Level (3) Communications, HGC Hamburg Gas Consult GmbH, HanseNet Telekommunikation GmbH, Hamburger Wasserwerke GmbH, Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hamburg. Des Weiteren hat ein Privater, dessen Belange stärker als nach der ursprünglichen Pla- nung, nämlich durch die vorübergehende Inanspruchnahme weiterer in seinem Eigentum stehenden Grundstücksflächen, berührt werden, Einwendungen erhoben, die allerdings nicht die Brücke über die Glinder Au betreffen.

2.2 Entbehrlichkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung Die im Jahre 2002 zuständige Planfeststellungsbehörde, die ehemalige Behörde für Bau und Verkehr, hat für das Vorhaben „Zusätzliche Schallschutzmaßnahmen wegen nicht vorhersehbarer Lärmeinwirkungen nach § 75 Abs.2 VwVfG an der A 1 zwischen dem AK HH-Ost und der AS HH-Billstedt“ (jetzt: „Ergänzender Lärmschutz zwischen AK HH-Ost und der AS HH-Billstedt“) eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles nach § 3e Abs. 1 S. 1 in Verbindung mit § 3c Abs. 1 und Anlage 2 des Gesetzes über die Umweltverträg- lichkeitsprüfung (UVPG) vom 5. September 2001 durchgeführt. Hiernach kann von einer Umweltverträglichkeitsprüfung abgesehen werden. Nach überschlägiger Ermittlung zeitigt das Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen. Dieses Ergebnis ist im Amtlichen Anzeiger Nr. 81 vom 17. Juli 2002 bekannt gemacht worden. Wegen der Planänderungen für den Bereich der Brücke über die Glinder Au ist eine Vor- prüfung des Einzelfalles gemäß §§ 3e Nr. 2, 3c Abs. 1 S. 1, 3 UVPG in Verbindung mit Anlage 2 vorgenommen worden. Im Ergebnis ist durch das Vorhaben nicht mit erhebli- chen nachteiligen Umwelteinwirkungen zu rechnen, weil der Neubau der Brücke eine be- stehende Brücke am selben Standort ersetzt, der durch den Bestand vorbelastet ist. Die Maßnahme zeitigt im Hinblick auf die Lärmminderung deutliche positive Umweltauswir- kungen, die Einwirkungen während der Bauzeit sind vorübergehend und reversibel und können daher als nicht erheblich eingestuft werden. Schutzgebiete und Biotope sind durch die Maßnahme zwar betroffen, nach Dauer bzw. Umfang aber nicht sehr umfas- send. Hinzu kommt, dass wegen des Eingriffs an anderer Stelle durch Ausgleichsmaß- nahmen positive Umwelteinwirkungen zu erwarten sind. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind daher in diesem Beschluss mit in die Abwägung einzustellen, ohne dass es dazu einer förmlichen Umweltverträglichkeitsprüfung bedürfte.

2.3 1. Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010 Ein Teil des Plans ist mit Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010 festgestellt worden. Davon ausgenommen waren alle Maßnahmen und Regelungen in Bezug auf den Neubau der Brücke über die Glinder Au, so dass die Pläne insoweit noch nicht festgestellt waren.

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen 2.4 Planrechtfertigung Der vorliegende Teil-Planfeststellungsbeschluss ergänzt den ersten Teil- Planfeststellungsbeschluss und führt dazu, dass der ergänzende Lärmschutz an der A 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt lückenlos gewährleistet werden kann. Schon deswegen ist das Vorhaben Neubau der Brücke über die Glinder Au einschließlich Lärmschutzmaßnahmen vernünftigerweise ge- boten und hat deshalb die erforderliche Planrechtfertigung. Ergänzend wird auf die Ausführungen zur Planrechtfertigung für die Gesamtmaßnahme unter Ziffer 2.2 des 1. Teil-Planfeststellungsbeschlusses verwiesen.

2.5 Alternativenprüfung Die Planfeststellungsbehörde muss Alternativlösungen als Teil des Abwägungsmaterials mit der ihnen objektiv zukommenden Bedeutung in die vergleichende Prüfung der von den möglichen Varianten jeweils berührten öffentlichen und privaten Belange einbeziehen. Die gewählte Lösung darf nicht auf einer Bewertung beruhen, die zur objektiven Gewichtigkeit der von den möglichen Alternativen betroffenen Belange außer Verhältnis steht (BVerwG, Urteil vom 22. Dezember 2004, Az: 9 A 9/04). Es ist demnach zu prüfen, ob es für die zu bewältigende Aufgabe eine bessere Möglich- keit gibt oder ob zumindest eine genauso geeignete Variante erkennbar ist, die dem Vor- haben entgegenstehende private und öffentliche Interessen in geringerem Maße beein- trächtigen würde. Bei der Alternativenprüfung werden daher positive und negative Auswir- kungen möglicher Alternativen mit den Auswirkungen des geplanten Vorhabens vergli- chen. Würde sich bei dieser Prüfung eine Alternative als die bessere Lösung aufdrängen, könnte der vorgelegte Plan nicht festgestellt werden. In Bezug auf die Brücke über die Glinder Au ist dabei zu berücksichtigen, dass ursprüng- lich kein Neubau geplant war und die Lärmschutzanlagen in das vorhandene Brücken- bauwerk integriert bzw. konstruktiv davon entkoppelt errichtet werden sollten. Das hätte insbesondere zu geringeren Eingriffen in Natur und Landschaft geführt. Allerdings wäre damit auch der Nachteil einer geringeren Reststandzeit der Brücke und der Beibehaltung einer Querschnittsverengung verbunden gewesen. Darüber hinaus wäre der Einbau der vorgesehenen lärmmindernden Asphaltdecksicht nicht möglich gewesen. Wegen der Prüfung möglicher Lärmschutzalternativen wird auf die Ausführungen im 1. Teil-Planfeststellungsbeschluss (Ziffer 2.3) verwiesen.

2.6 Abwägung aktiver vs. passiver Lärmschutz (§ 41 Abs. 2 BImSchG) Die Lärmschutzeinrichtungen im Bereich der Brücke über die Glinder Au, d.h. die Lärm- schutzwände und die lärmmindernden Deckschichten führen nicht zu einer vollständigen Einhaltung der Grenzwerte der 16. BImSchV. Die Planfeststellungsbehörde stellt die Plä- ne gleichwohl fest, weil insoweit die Maßgaben des § 41 Abs. 2 BImSchG eingehalten sind. Die Planfeststellungsbehörde, zieht § 41 BImSchG vorsorglich heran. Der Neubau der Brücke über die Glinder Au, der Einbau lärmmindernder Deckschichten und der Bau von Lärmschutzwänden stellt keinen Neubau oder wesentliche Änderung einer Fernstraße im Sinne des § 41 Abs. 1 BImSchG dar, so dass diese Regelung hier nicht unmittelbar An- wendung findet. Weil mit dem Vorhaben aber auch möglicherweise bestehenden Ansprü- che auf nachträgliche Lärmschutzvorkehrungen abgeholfen werden soll (vergl. Ziffer 1.6.1, S. 9 dieses Beschlusses), werden vorsorglich die Maßstäbe der §§ 41 ff BImSchG herangezogen.

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen § 41 Abs. 1 BImSchG verlangt grundsätzlich aktiven Lärmschutz und die vollständige Ein- haltung der Grenzwerte nach der 16. BImSchV. Diesen umfassenden aktiven Lärmschutz bewirken die vom Vorhabenträger vorgesehenen Maßnahmen nicht. Ausweislich des Er- läuterungsberichts (Planunterlage 1) und der Lärmtechnischen Untersuchung (Planunter- lagen 12 und 14) wird es auch nach Verwirklichung der aktiven Schutzvorkehrungen zu Grenzwertüberschreitungen kommen. Hierfür hat der Vorhabenträger Maßnahmen des so genannten passiven Lärmschutzes nach der Verkehrswege-Schallschutzmaßnahmen- Verordnung vom 4. Februar 1997, BGBl. I S. 172, 1253, geändert durch Artikel 3 der Ver- ordnung vom 23. September 1997, BGBl. I S. 2329, (- 24. BImSchV -) vorgesehen. Damit beruft sich der Vorhabenträger auf § 41 Abs. 2 BImSchG, nach dem die Pflicht, aktiven Schallschutz zu gewährleisten, nicht greift, soweit die Kosten dieser Schutzmaß- nahme außer Verhältnis zu dem angestrebten Schutzzweck stehen würden. In Bezug auf nachträgliche Schutzvorkehrungen enthält § 75 Abs. 2 S. 4 HmbVwVfG eine vergleichba- re Regelung, nach der Schutzvorkehrungen nicht ergriffen werden müssen, wenn sie un- tunlich oder mit dem Vorhaben unvereinbar sind. Ob aktive Schutzmaßnahmen gemäß § 41 Abs. 2 BImSchG zuzumuten sind, ist in umfas- sender Weise daran zu messen, mit welchem Gewicht die widerstreitenden Belange ei- nander gegenüberstehen (BVerwG in NVwZ 1996, S. 1008; dass. in NVwZ 2000, S. 565; dass. in DVBl 2000, S. 1342). Im Rahmen der in dieser Verhältnismäßigkeitsprüfung vorzunehmenden Abwägung kommt es auf der einen Seite auf die Höhe der Kosten für die gebotenen Maßnahmen des aktiven Schallschutzes an. Dass die Kosten für passive Maßnahmen und sonstige Ent- schädigungen niedriger als die Kosten für aktive Schutzmaßnahmen liegen, macht die Vornahme letzterer jedoch noch nicht sogleich unverhältnismäßig. Erst bei einem offen- sichtlichen Missverhältnis zwischen Kosten des aktiven und des passiven Lärmschutzes einschließlich der Kosten für Entschädigung der Außenwohnbereiche oder zwischen Kos- ten und Nutzen gilt anderes (vgl. BVerwG in NVwZ 2001, 71 (76)). D.h., erst wenn der Aufwand für aktiven Lärmschutz nicht zu rechtfertigen ist, kann dieser zugunsten einer passiven Variante unterbleiben, vgl. Ziffer 12 (2) VLärmSchR 97. Auf der anderen Seite ist der angestrebte Schutzzweck in die Abwägung einzustellen. Neben dem grundsätzlichen Vorrang des aktiven vor dem passiven Lärmschutz ist von Gewicht, ob und in welchem Maße die Vorgaben des § 41 Abs. 1 BImSchG bzw. der 16. BImSchV überschritten werden. Lässt sich selbst durch passive Maßnahmen kein Innenraumschutz erzielen, bei dem schädliche Umwelteinwirkungen in den Räumen ver- mieden werden (vgl. 24. BImSchV), sind aktive Schutzmaßnahmen immer verhältnismä- ßig. Des Weiteren ist die Zahl der Betroffenen bedeutsam. Die VLärmSchR 97 gehen zudem davon aus, dass im Rahmen der Abwägung die Um- stände des jeweiligen Einzelfalles betrachtet werden müssen. Kriterien für die Bewertung des Schutzzwecks können die Gebietskategorie, die Anzahl der zu schützenden bauli- chen Anlagen und ihre Funktion, die Lage der Außenwohnbereiche (z.B. an der von der Straße abgewandten Seite), die allgemeine Vorbelastung und die Zusatzbelastung aus der Baumaßnahme sein. Die vom Vorhabenträger geplanten Maßnahmen halten der Verhältnismäßigkeitsprüfung stand. Dem Erläuterungsbericht (Planunterlage 1) und der Lärmtechnischen Untersuchung (Planunterlagen 12 und 14) ist zu entnehmen, dass eine Lärmschutzwand mit bis zu einer Höhe von 7-8m bei Herstellungskosten in Höhe von ca. EUR 14,0 Mio. zu einer signifikan- ten Minderung der Immissionen (jedenfalls etwa zwischen 5 und 9 dB(A)) gegenüber dem 60.18-52/90 Seite 16 von 30

2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen vorhandenen Zustand führen wird. Mit dieser Wandhöhe ist die Einhaltung der Tag- und Nachtgrenzwerte im überwiegenden Teil der Außenwohnbereiche und der Erdgeschosse erreichbar. Bei weiteren Erhöhungen würden dagegen bei überproportional steigenden Kosten (ca. 23,0 Mio.EUR für 9-11 m hohe Wände) verhältnismäßig geringe weitere Lärmminderungen (unter 1 dB(A) pro Meter Wandhöhe) erreicht. Bei der Errichtung von 9m und höheren Lärmschutzwänden stünden mithin die Kosten hierfür in einem offen- sichtlichen Missverhältnis zu solchen für passive Lärmschutzmaßnahmen. Zudem ergä- ben Kosten und Nutzen kein angemessenes Verhältnis. Eine signifikante Zahl von Betrof- fenen könnte durch sie nicht weitergehender als durch bis zu 8m hohe Lärmschutzwände geschützt werden. Im Übrigen ist die Errichtung von Lärmschutzwänden ab einer Höhe von 12m aus bautechnischen Gründen nicht realisierbar. Diese im 1. Teil-Planfeststellungsbeschluss wiedergegebenen Erwägungen gelten auch für den Abschnitt des Vorhabens, der mit diesem 2. Teil-Planfeststellungsbeschluss fest- gestellt wird. Deswegen werden klarstellend auch die Planunterlagen 12.3 und 12.4 inso- weit festgestellt, als sie passiven Lärmschutz für solche Gebäude festlegen, deren Grenzwertüberschreitungen aus der Änderung der Brücke über die Glinder Au resultieren.

2.7 Ansprüche auf Maßnahmen des passiven Lärmschutzes Soweit aktiver Lärmschutz nach den obigen Erwägungen außer Verhältnis zu dem ange- strebten Schutzzweck steht, sind technisch-reale passive Schutzmaßnahmen am Gebäu- de vorzusehen (BVerwG, Urteil vom 15.3.2000, NVwZ 2001,S. 79 und 81). Die betroffe- nen Grundstückseigentümer haben Anspruch auf Erstattung der Kosten für den Einbau der erforderlichen lärmdämmenden Einrichtungen in schutzbedürftigen Räumen in bauli- chen Anlagen (passiver Lärmschutz) nach Maßgabe der 24. BImSchV und/oder auf eine Entschädigungsleistung wegen verbleibender Beeinträchtigungen im Außenwohnbereich gemäß Nr. 48ff. der VLärmSchR 97. Mit diesem 2. Teil-Planfeststellungsbeschluss werden die Ansprüche auf Maßnahmen des passiven Lärmschutzes dem Grunde nach festgestellt. Anspruchsinhaber sind die Eigen- tümer der in der Planunterlage 12.3 und 12.3 rot schraffierten Gebäude. Die im 1. Teil- Planfeststellungsbeschluss festgestellten Ansprüche bleiben unberührt. Art und Umfang der Entschädigungen werden außerhalb des Planfeststellungsverfahrens durch das zuständige Bezirksamt festgelegt. Der Eigentümer kann bei Vorliegen der o. g. Voraussetzungen Erstattung für notwendige Lärmschutzmaßnahmen an den Gebäuden (z.B. Lärmschutzfenster) bzw. Ansprüche auf Entschädigungsleistungen für Außenwohn- bereiche geltend machen. Erstattungsanträge sind vom Grund- bzw. Wohnungseigentü- mer bei dem dafür zuständigen Bezirksamt zu stellen: Freie und Hansestadt Hamburg Bezirksamt Hamburg-Mitte Gesundheits- und Umweltdezernat, Abteilung für Umweltschutz Besenbinderhof 41 20095 Hamburg

2.8 Entscheidung über Stellungnahmen und Einwendungen

2.8.1 Stellungnahmen der Behörden und anderen Träger öffentlicher Belange Im Folgenden werden die diesen Teil-Planfeststellungsbeschluss betreffenden Stellung- nahmen der Behörden und anderer Träger öffentlicher Belange sowie die Stellungnahmen des Vorhabenträgers gegenüber gestellt. Stellungnahmen, die ausschließlich Zustimmung enthalten oder sonst für die Entscheidung der Planfeststellungsbehörde nicht relevant

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen sind, werden ggf. hier nicht wiedergegeben. Die Stellungnahmen der Vorhabenträgerin sind eingerückt und kursiv wiedergeben. Die Entscheidungen und Stellungnahmen der Planfeststellungsbehörde sind eingerückt und fett wiedergegeben und zu beachten. Soweit die Planfeststellungsbehörde sich nicht äußert, sieht sie keinen Anlass, von den Planunterlagen und den Ausführungen und Zusagen des Vorhabenträ- gers abweichende Anordnungen zu treffen. Die Planfeststellungsbehörde trifft keine Bestimmungen zu Kostenfragen mit Ausnahme der Entscheidung nach § 12a Abs. 4 FStrG über die kreuzungsrechtliche Kostentragung (Ziffer 1.5, Seite 9 dieses Beschlusses).

2.8.1.1 HGC Hamburg Gas Consult GmbH Abteilung Leitungsbau, Reg. Nr.: 18021/0/10/09 vom 14.10.2009 HGC Gas Consult GmbH handelt namens und in Vollmacht der GasLINE. Die GasLINE betreibt in Hamburg Kabelschutzrohranlagen mit LWL-Kabeln. Bezug- nehmend auf das Verfahren wird mitgeteilt, dass keine Anlage der Gas LINE betrof- fen ist und z. Z. keine neuen Anlagen geplant sind.

2.8.1.2 Level 3 Email vom 9.10.2009 […] in dem von Ihnen angegebenen Bereich betreibt Level 3 keinerlei Leitungen und beabsichtigt auch in absehbarer Zeit keine Leitungen zu errichten.

2.8.1.3 HanseNet Telekommunikation GmbH Fax vom 21.10.2009 Die HanseNet Telekommunikation hat im genannten Bereich keine Anlagen.

2.8.1.4 Vodafone AG & Co. KG Region Nord, Fax vom 21.10.2009 Vodafone teilt mit, dass sich keine Kabel im Plangebiet befinden.

2.8.1.5 Dataport vom 27.10.2009 Am 06.10.09 haben Sie eine Anfrage an unsere Planwerkauskunft zum Ergänzender Lärmschutz A1 zwischen dem AK HH-Ost und der AS HH-Billstedt, Erneuerung der Brü- cke Glinder Au In diesem Gebiet sind Dataport Betriebsmittel vorhanden. Seitens Dataport bestehen kei- ne Bedenken. Rechtzeitig vor Baubeginn ist zur Vermeidung von Beeinträchtigungen bzw. Beschädi- gung an unseren Anlagen mit Dataport Kontakt aufzunehmen.

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen Ihre Anfrage wird unter der BEA-Nr. 2009-3985 geführt. Bitte geben Sie diese bei weite- ren Fragen stets an. Der Einwendung wird entsprochen.

2.8.1.6 Hamburg Wasser Bereich GW 11 – Bauleitplanung und Bauherrenberatung, vom 22.10.2009 Gegen das o.g. Vorhaben werden seitens der Hamburger Wasserwerke GmbH kei- ne Einwendungen erhoben.

2.8.1.7 Gemeinde Oststeinbek Rathaus, Fachbereich 1 Planung, Az.: 651.11 vom 14.10.2009 Die Gemeinde Oststeinbek hat die Planänderungen im Bereich Oststeinbek, Siedlung Kohlbergen, Abschnitte Kl.121, Kl.123, Ostseite, km 141,210 bis km 142,777: Neubau einer Lärmschutzwand z.T. mit transparenten Bereichen und Einbau von offenporigem Asphalt zur Kenntnis genommen und stimmt diesen zu. (…)

2.8.1.8 Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV-SH) Fernmeldemeisterei Neumünster, Az.: FM 209-059.7 Ka SH A 1 vom 02.11.2009 Im Zuge der Grundinstandsetzung wird die Brücke über die Glinder Au neu gebaut und um je einen Standstreifen erweitert. Auf der Ostseite befindet sich im Bereich des geplan- ten Bauwerks die vorhandene BAB-Streckenfernmeldekabelanlage. Das Streckenfern- meldekabel kreuzt innerhalb eines Dükers die Glinder Au parallel zur vorhandenen Brü- cke. Die Kabelanlage ist Bestandteil der betriebstechnischen Ausstattung der Autobahn und befindet sich im Eigentum des Bundes. Über das Kabel sind die Notrufsäulen, ver- kehrstechnische Anlagen, Betriebsfunk- und Fernsprechverbindungen sowie Fernüberwa- chungs- und Diagnosesysteme für techn. Einrichtungen geschaltet. Kabelbeschädigungen aller Art, auch die der äußeren Schutzhülle, sind daher bauseitig schon im Ansatz zwin- gend zu verhindern. Die volle Betriebssicherheit des Kabels ist zu jedem Zeitpunkt sicher- zustellen. Die in Betrieb befindliche Kabelanlage darf nicht überbaut werden. Die Kabel sind stets mit größter Sorgfalt von Hand freizulegen. Freigelegte Kabel dürfen nicht hängen, sondern sind zu unterfangen. An Muffenhälsen darf nicht gewaltsam gezo- gen oder gebogen werden, da sonst Feuchtigkeit eintritt. Auf die beigefügte Anweisung zum Schutz unterirdischer Fernmelde- und Starkstromanlagen der Straßenbauverwaltung Schleswig-Holstein bei Bauarbeiten (Kabelschutzanweisung StB-SH), die auch für Ham- burg gilt, wird besonders verwiesen. Durch den Abbruch und Neubau der Brücke Glinder Au (Ostseite) wird eine neue Tras- senführung der Kabelanlage in Verbindung mit einem neuen Düker außerhalb des Bau- feldes erforderlich ( Endlosrohranlage 2 x PE-HD 160 x 14,6 DIN S074/8075). Der FHH-Auftragsverwaltung für Bundesfernstraßen - Planung und Entwurf, ist die Lage des vorhandenen BAB-Kabels bekannt. Pläne liegen dem Vorhabenträger vor. Seitens BSU ist eine neue Kabeltrassenführung entsprechend den Richtlinien des Bundes zu er- arbeiten und der Fernmeldemeisterei zur Zustimmung vorzulegen. Die Trasse außerhalb des neuen Dükers muss jederzeit zugängig sein und eine fachgerechte Montage und Ab- lage von Verbindungsmuffen in Muffenbaugruben (Maße ca. 2 m x 1,5 m x 1,2 m) an den Umspleißpunkten auf das vorhandene Kabel ermöglichen. Hier ergibt sich ein zwingender Handlungsbedarf der BSU, weil Querschnittspläne mit Angaben über die BAB- Fernrneldekabeltrasse fehlen und keine benötigte, räumliche Fläche für die neue Trassen- führung ausgewiesen wurde. Es darf erst mit der Brückenbaumaßnahme begonnen wer-

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen den, wenn eine neue Kabelanlage in Verbindung mit einem neuen Düker außerhalb des Baufeldes erstellt ist. In unmittelbarer Nähe der Brücke bei km 143,850 befindet sich eine Streckenstation (Schrank und Messschleifen) der Netzbeeinflussungsanlage (NBA), die während der Baumaßnahme zu schützen ist. Eine Überplanung des Standortes kann erforderlich wer- den. Evtl. müssen nach der Deckenerneuerung die Messschleifen neu erstellt werden. Auf der Westseite der AI im Bereich der Notrufsäule bei km 142,600 ist ein Lärmschutz- wall vorgesehen. In der Zeichnung wird der NRS-Standort teilweise durch den Wall über- lagert. Der Wall ist so auszuführen, dass der Standort unverändert erhalten bleibt und der Zugang zur Notrufsäule gesichert wird. Es wird vorgeschlagen, die gesamte Umplanung und Bauüberwachung der SAB- Kabelanlage sowie der NBA-Station kurzfristig einem Ingenieurbüro zu übertragen, damit die gesamte Terminschiene eingehalten werden kann. Für die weiteren Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung. Die Hinweise werden berücksichtigt. Die Umplanung des vorhandenen BAB- Strecken Fernmeldekabel und die Bauüberwachung liegt im Zuständigkeitsbereich der Fernmeldemeisterei Neumünster und muss von dort aus veranlasst werden. Die Stellungnahme des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr betrifft Be- standteile der Fernstraße. Der Landesbetrieb macht damit die Belange des Fernstraßenbaulastträgers geltend, die auch schon der LSBG als Vorhaben- träger vertritt. Die Auseinandersetzung über den Umgang mit Streckenka- beln etc. kann daher dem Vorhabenträger überlassen werden.

2.8.1.9 Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt

2.8.1.9.1 Amt für Landes- und Landschaftsplanung Landschaftsplanung Süd/LP 360, vom 21.10.2009 LP stimmt der Änderung der o. g. Planfeststellung zu.

2.8.1.9.2 Amt für Verkehr und Straßenwesen, Technische Grundlagen Straßenbautechnik V 43 vom 21.10.2009 (…) Um Berücksichtigung des nachfolgenden Beitrages wird gebeten. Gegen den geplanten offenporigen Asphalt auf dem Neubau der Brücke Glinder Au ist aus rein bautechnischer Sicht nichts einzuwenden. V 43 gibt allerdings zu bedenken, dass offenporige Asphalte eher als hohlraumarme Asphalte zur Vereisung neigen. Während die Bereiche vor und hinter der Brücke als weitestgehend frostfrei gelten können, besteht insbesondere auf Stahlrücken schon bei Temperaturen um ca. 0° C die Gefahr einer Eis- kristall- und damit der Glättebildung. Dieser Gefahr kann nur durch regelmäßiges präven- tives Streuen begegnet werden. Es wird empfohlen, das Verhalten des Belages auf der Brücke, insbesondere unmittelbar nach Verkehrsfreigabe, zu beobachten und ggf. weitere Maßnahmen einzuleiten, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die Hinweise und Empfehlungen von BSU/V43 werden berücksichtigt.

2.8.1.9.3 Amt für Verkehr und Straßenwesen/V 34 Es wird seitens V 34 davon ausgegangen, dass die Planfeststellungsbehörde über die Kosten zur Problematik des Regenrückhaltebeckens entscheidet. Weitere Stellungnahmen von Seiten V 34 erfolgen nicht 60.18-52/90 Seite 20 von 30

2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen § 12a FStrG regelt die Kostentragung bei der Änderung von Kreuzungen mit Gewässern. § 12a Abs. 1 bestimmt, dass bei der Neuanlage oder dem Aus- bau von Bundesfernstraßen die Kosten der notwendigen Kreuzungsände- rung vom Träger der Straßenbaulast zu tragen sind. § 12 Abs. 4 FStrG be- stimmt: „Kommt über die Kreuzungsmaßnahme oder ihre Kosten keine Eini- gung zustande, so ist darüber durch Planfeststellung zu entscheiden.“ Die Planfeststellungsbehörde sieht hier § 12a Abs. 1 FStrG als einschlägig an, mit der Folge, dass der Träger der Straßenbaulast die Kosten der Kreu- zungsmaßnahme zu tragen hat. Die Planfeststellungsbehörde geht davon aus, dass die Kreuzung mit der Glinder Au bzw. dem hier vorhandenen Regenrückhaltebecken in der jetzt vorhandenen Form mit Einverständnis der Fernstraßenverwaltung entstan- den ist. Sie ist zwar so nicht Gegenstand einer fernstraßenrechtlichen Plan- feststellung gewesen und es gibt auch keine Kreuzungsvereinbarung. Das Gewässer fand aber die schriftliche Zustimmung der obersten Landesstra- ßenbaubehörde. Im Verfahren zur Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis für das Regen- rückhaltebecken unter der Brücke Glinder Au hat die damalige Baubehörde, Tiefbauamt, Hauptabteilung Brücken- und Flughafenbau (TB) sich am 03.02.1984 geäußert: „Aus brückenbautechnischer Sicht bestehen gegen den Bau des Rückhalte- beckens keine Bedenken.“ TB hat zunächst die Abgeltung von Mehrkosten bei der Unterhaltung der Au- tobahnbrücke geltend gemacht. Einer Telefonnotiz vom 23.02.1984 ist aber zu entnehmen: „TB nimmt die angegebenen Kosten zurück, da in der Planfeststellung der Bau eines Regenrückhaltebeckens bekannt war und deswegen keine Folge- kosten für BA 5 geltend gemacht werden können.“ Die Telefonnotiz wurde von TB am 24.02.1984 auch schriftlich bestätigt: „Da das Rückhaltebecken bereits im Planfeststellungsbeschluss von 1963 enthalten ist, gehen die von uns genannten Kosten zu Lasten des Bundes.“ Diese Aussage ist inhaltlich rätselhaft, weil weder der Planfeststellungsbe- schluss vom 15.05.1962 (60.18-52-12) über den Bau der A 1 dieses Rückhal- tebecken kennt, noch die spätere Planfeststellung vom 23.09.1985 (60.18- 52/62). Ob die Einrichtung des Regenrückhaltebeckens parallel zu den Plan- feststellungsverfahren vereinbart wurde, lässt sich aus den hier vorhande- nen Akten nicht schließen. Die zeitliche Parallelität der Planfeststellung von 1985 und der wasserrechtlichen Genehmigung spricht aber dafür. In den Stellungnahmen von TB dürfte allerdings das Einverständnis der obersten Landesstraßenbaubehörde zur Errichtung des Rückhaltebeckens im Sinne der §§ 9, 12 FStrG liegen, so dass die wasserrechtliche Genehmi- gung vom 30.09.1985 auch in fernstraßenrechtlicher Hinsicht keinen Beden- ken begegnet. Auch wenn das Einverständnis möglicherweise auf einer feh- lerhaften Einschätzung der vorhandenen Planfeststellung beruht, durfte sich das Bezirksamt auf dieses Einverständnis der obersten Landesstraßenbau- behörde verlassen. Die Beseitigung des Regenrückhaltebeckens oder eine Kostenbeteiligung an der Kreuzungsänderung kann auch nicht wegen des Planfeststellungsbe- 60.18-52/90 Seite 21 von 30

2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen schlusses vom 23.09.1985 verlangt werden, weil die wasserrechtliche Ge- nehmigung danach und im Einverständnis mit der Baubehörde erteilt wurde. Die Änderung der so bestehenden Kreuzung ist mithin allein durch die Fern- straßenmaßnahme verursacht, sodass die Kostenfolge des § 12a Abs. 1 FStrG eintritt. Auf Ziffer 1.5, Seite 9 dieses Beschlusses wird verwiesen.

2.8.1.9.4 Amt für Natur- und Ressourcenschutz Abteilung Naturschutz/NR E-Mail vom 22.10.2009 Das Amt für Natur- und Ressourcenschutz, Abteilung Naturschutz nimmt zu den ver- schickten Unterlagen zum o.g. Verfahren wie folgt Stellung:

1. Prüfung der UVP-Pflicht: Bei der ursprünglichen Planung wurde nach einer Einzelfallprüfung auf eine UVU verzichtet. Nach Ansicht von NR ist erneut zu prüfen, ob aufgrund der vorgenom- men Planungsänderung (Abriss und Neubau der Brücke über die Glinder Au) eine UVP notwendig wird. Insbesondere die temporären Beeinträchtigungen (befahrba- rer Damm in der Glinder Au, längere Beanspruchung des Gewässers) haben durch die veränderte Planung zugenommen.

Der Vorhabenträger hat für das geänderte Vorhaben eine Vorprüfung des Einzelfalls vorgelegt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass das Vorhaben keiner Umweltverträglichkeitsprüfung bedarf. Die Umweltauswirkungen des Vorha- bens sind zwar vorhanden, aber nicht erheblich im Sinne des UVPG. Die Planfeststellungsbehörde schließt sich dieser Vorprüfung an (vergl. Ziffer 2.2, Seite 14 dieses Beschlusses). Die Umweltauswirkungen des Vorhabens werden gleichwohl in die Abwägung der betroffenen Belange eingestellt und führen deswegen u.a. zu den im Landschaftspflegerischen Begleitplan vor- gesehenen Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen. 2. Zu Vorbemerkungen: Hinweis: Der erste Satz ist nicht verständlich, möglicherweise ist ein Textbaustein verloren gegangen.

Der Text im Deckblatt zu Unterlage 13 wurde angepasst. 3. Zur Unterlage 13.1, Punkt 3.2, Abschnitt S, Seite 13: Aus der Unterlage geht hervor, dass transparente Lärmschutzwände geplant sind. Transparente Wände bergen die Gefahr, des verstärkten Vogelschlags. Zum Schutz der Vögel können die Wände mit einem bestimmten Rastermuster verse- hen werden, das den Vöglen ermöglicht die Wand als Hindernis wahrzunehmen. Die Lärmschutzwände sind aus Gründen des Arten- und Tierschutzes unbedingt mit der Rasterung zu versehen. Die genaue Gestaltung der Wände ist mit der BSU/NR 332 (staatliche Vogelschutzwarte) abzustimmen.

Der Hinweis hinsichtlich einer Rasterung transparenter Lärmschutzwände zur Vermeidung von Vogelschlag wird berücksichtigt. Die Gestaltung der Wände wird mit BSU/NR 332 (staatliche Vogelwarte) abgestimmt.

4. Zur Unterlage 13.a, Punkt 5.1.1, Punkt 2-4: Die dargestellten Vermeidungs- und Aufwertungsmaßnahmen sind sinnvoll und di-

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen rekt nach Beendigung der Baumaßnahme umzusetzen. Aufgrund der besseren Er- fassbarkeit, sind die Vorhaben 2-4 ebenfalls in Maßnahmenblättern darzustellen.

Der Einwendung wird dahingehend entsprochen, als dass im Rahmen des mit NR abzustimmenden Landschaftspflegerischen Ausführungsplanes entsprechende Maßnahmenblätter ergänzt werden.

5. Zur Unterlage 13.a, Punkt 5.1.1, Punkt 5: Die Wahl der Variante 2 (Bau eines Dammes im Längsprofil) wird als Vermei- dungsmaßnahme seitens NR ausdrücklich unterstützt. Auf dem dazugehörigen Maßnahmenblatt (Glinder Au A 1) wird dargestellt, dass die Umsetzung der Maß- nahme eine detaillierte wasserbautechnische Planung voraussetzt, die die Funkti- on des Gewässers als Retentions- und Entlastungsraum berücksichtigt. Die Umsetzung der Maßnahme ist damit aus Sicht von NR noch nicht eindeutig si- chergestellt. Es fehlt außerdem eine Planzeichnung durch die das Vorhaben deut- licher und nachvollziehbarer wird. Nach § 11 HmbNatSchG ist es notwendig, „die Maßnahmen zur Vermeidung, zum Ausgleich ...... in Text und Karte darzustellen“. Die Karte ist nach Möglichkeit nachzureichen. Es ist im Planfeststellungsverfahren zu klären, welche Genehmigungen einzuholen sind und welche Dienststelle dafür zuständig ist, damit die Vermeidungsmaßnah- me Variante 2 unmittelbar nach Beendigung der Baumaßnahmen durchgeführt werden kann. Die Ausführungsplanung ist mit der BSU NR 32 und U 13 abzu- stimmen. Sollte sich bei der Konkretisierung der Planung herausstellen, dass die Variante 2 nicht möglich ist, ist Variante 1 und Variante 3 umzusetzen.

Im Rahmen des mit BSU/NR und BSU/U abzustimmenden Landschaftspflegeri- schen Ausführungsplanes wird eine entsprechende Planzeichnung ergänzt. Die Zuständigkeiten und erforderlichen Genehmigungen zur Umsetzung der Min- derungsmaßnahme werden geklärt. Der Eingriff in die Glinder Au auch zum Bau eines Dammes im Längsprofil ist Gewässerausbau im Sinne des § 67 WHG, der mit diesem Planfeststellungs- beschluss zugelassen wird. Auf Ziffer 1.4.3, Seite 8 dieses Beschlusses wird verwiesen. Dem Vorhabenträger wird aufgegeben, spätestens bis zur Fertigstellung der Autobahnbrücke eine abgestimmte Ausführungsplanung für den Bau des Dammes im Längsprofil vorzulegen, in der auch die Funktion des Gewässers als Retentions- und Entlastungsraum bei Hochwasser berücksichtigt wird. Die Planfeststellungsbehörde behält sich weitere Anordnungen in Bezug auf die in Unterlage 13a genannten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen insbesondere für den Fall vor, dass die Ausführungsplanung nicht fristge- recht vorgelegt wird. In diesem Fall ist damit zu rechnen, dass die Maßnah- men nach Variante 1 und 3 zu verwirklichen sind. 6. Zur Unterlage 13.a Punkt 5.1.2 – Ausgleichsabgabe: Im Planfeststellungsbeschluss ist die Gesamtsumme der Ausgleichsabgabe zu nennen (196.139,59 €). Die Zahlung der Ausgleichsabgabe hat an die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt zu erfolgen. Eine Zahlungsaufforderung wird nach Rechtskraft der Planfeststellung durch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt zugeschickt.

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen

Die Ausgleichsabgabe wird bereits mit dem 1. Teilplanfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010 auf den in der Einwendung genannten Betrag festgesetzt. Sofern vom Vorhabenträger geplante Kompensationsmaßnahmen tatsächlich umgesetzt wer- den, müssen diese bei der Entscheidung über die Planfeststellung des Brücken- neubaus hinsichtlich der Ausgleichszahlung angerechnet werden.

Hinweise: Die Erteilung des Einvernehmens nach § 10 Abs. 1 HmbNatSchG wird erfolgen, sobald der Entwurf des Planfeststellungsbeschlusses oder eines Auszugs, der die Festset- zungen zur Eingriffsregelung enthält, bei der BSU / NR 32 vorliegt. (…)

2.8.1.9.5 Amt für Umweltschutz, Gewässerschutz/U E-Mail vom 22.10.2009 Die BSU U13 stimmt den Änderungen der geplanten Lärmschutzmaßnahme „Erneuerung der Brücke Glinder Au“ aus Sicht des Gewässerschutzes zu, wenn die beschrieben Maß- nahmen zur Vermeidung, zum Ausgleich und Ersatz von Beeinträchtigungen des Gewäs- sers der Unterlage 13a: „Ergänzung zum LBP zu geplanten Lärmschutzmaßnahmen BAB A1, Neubau der Autobahnbrücke über die Glinder Au“ berücksichtigt und umgesetzt wer- den. Im Einzelnen handelt es sich um die Maßnahmen: 1. Zeitliche Beschränkung von Teil-Baumaßnahmen auf das Winterhalbjahr 2. Verwendung inerten Materials zur Auffüllung 3. Einbau von ausreichend dimensionierten Rohren in die Auffüllung 4. Rückbau der vorhandenen Steinschüttung unter der Brücke mit ökologische Ufer- modellierung 5. Ökologische Gestaltung der Stützen durch Umsetzung der Variante 2 (Bau eines Dammes im Längsprofil) sowie um die berechnete Ausgleichsabgabe zur Kompensation der Beeinträchtigungen im Bereich der Glinder Au. Sollte die Umsetzung der Variante 2 aus Gründen des Hochwasserschutzes nicht um- setzbar sein, ist stattdessen die Variante 1 in Kombination mit der Variante 3 umzusetzen. Die geplanten Maßnahmen sind im Detail im Vorwege mit der BSU/U13 und dem BA Mitte abzustimmen. Der Einwendung wird entsprochen. Die zeitliche Beschränkung von Teilbaumaßnahmen auf das Winterhalbjahr (…) bezieht sich gem. Unterlage 13a, S. 35 auf die im Zusammenhang mit den für den Neubau der Brücke Glinder Au erforderlichen Baumaßnahmen. Sofern vom Vorhabenträger geplante Kompensationsmaßnahmen tatsächlich um- gesetzt werden, müssen diese bei der Entscheidung über die Planfeststellung des Brückenneubaus hinsichtlich der Ausgleichszahlung angerechnet werden. Die Maßgaben des Amtes für Umweltschutz/Gewässerschutz sind zu beach- ten. Die zeitliche Beschränkung von Teilbaumaßnahmen bezieht sich nur auf

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen die im Zusammenhang mit den für den Neubau der Brücke Glinder Au erfor- derlichen Baumaßnahmen, nicht auf die Maßnahme am Schleemer Bach.

2.8.1.10 Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz Billstraße 80, 20539 Hamburg, vom 26.10.2009 Aus Sicht des Gesundheitsschutzes wird die mit der Planänderung erzielte Verbesserung des Lärmschutzes für die Bevölkerung sehr begrüßt und unterstützt. Teilweise führen die Neuplanungen zu deutlich verringerten Lärmimmissionen. Die Gutachter der LTU haben die Vorteile der Kombination von Lärmschutzwand und OPA (offenporiger Asphalt) auf der Brücke Glinder Au überzeugend dargelegt. Ihren Empfehlungen sollte gefolgt werden. Dennoch weisen wir darauf hin, dass aus Sicht des Gesundheitsschutzes Lärmimmissi- onswerte erstrebenswert sind, die den Anforderungen der Gesundheitsministerkonferenz genügen (55 dB(A) tags, 45 dB(A) nachts). Die aktuellen Empfehlungen der WHO nennen 40 dB(A) nachts als Grenzwert, um die Allgemeinbevölkerung einschließlich empfindlicher Gruppen wie Kinder, chronisch Kranke und ältere Menschen vor nachteiligen Wirkungen durch Lärm zu schützen (WHO Night Noise Guidelines 2009). Gemäß WHO sollten Lärmimmissionswerte von 55 dB(A) nachts nur als Zwischenziel akzeptiert werden. Inso- fern spricht nichts dagegen, sich im Rahmen dieser Planänderung ein noch ehrgeizigeres Ziel zu setzen und weitere Verringerungen der Lärmimmission möglich zu machen. Ungeachtet der erfreulichen Fortschritte durch die Neuplanung ist auch zu beachten, dass bis zur Fertigstellung 2015 noch weitere Jahre mit hoher Lärmbelastung vergehen wer- den. Es ist daher erforderlich, die Bauphase möglichst leise und kurz zu halten und zu prüfen, inwieweit weitere lärmmindernde Maßnahmen wie zum Beispiel mobile Lärm- schutzwände effektiv sind und zum Einsatz kommen könnten. Die Voraussetzungen hinsichtlich der Ansprüche auf passiven Lärmschutz haben sich gegenüber den bisherigen Plänen nicht geändert. Sie richten sich nicht nach den Erfor- dernissen des Gesundheitsschutzes, nämlich der Gesundheit zuträgliche Lärmimmissi- onswerte zu erreichen. Dies ist bedauerlich. Wir haben bereits 2004 darauf hingewiesen. Die Ansprüche auf Nachbesserung entstehen aus einer fehlgeschlagenen Progno- se des Planfeststellungsbeschlusses zum sechsstreifigen Ausbau der A 1 aus dem Jahr 1985. Daher müssen die seinerzeit gültigen Richt- und Grenzwerte, aber auch die Verkehrszahlen aus dem Prognosezeitraum zur Ermittlung der Ansprü- che herangezogen werden. Das Verfahren ist in der Verkehrslärmschutzrichtlinie festgelegt und berücksichtigt die Regelungen aus § 75 Abs. 2 Satz 2 VwVfG. Der Einsatz mobiler Lärmschutzwände während der Bauphase würde zusätzlichen Platz benötigen. Dieser aber ist nicht in dem Maße vorhanden, dass ihr Einsatz ohne Behinderung des Bauablaufs möglich wäre. Die Schaffung dieses Raumes rechtfertigt sich des Weiteren nicht. Denn dies wäre erneut mit einem Eingriff in Natur und Landschaft verbunden. Darüber hinaus wäre der Einsatz mobiler Wände mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden. Dem Einwand kann daher nicht entsprochen werden. Mit dem Verfahren sollen nicht vorhersehbare Auswirkungen in den mit Plan- feststellungsbeschluss von 1985 geregelten rechtlichen Verhältnissen gewürdigt werden. Es können daher nur Gebäude berücksichtigt werden, die damals Be- stand hatten oder bauaufsichtlich genehmigt waren. Gebäude, die nach 1985 bauaufsichtlich genehmigt und gebaut wurden, wurden in Kenntnis der bestehenden Situation in einem vorbelasteten Gebiet errichtet. Gleichwohl profitieren diese Gebäude von den Lärmschutzanlagen an der A 1.

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen Die Planfeststellungsbehörde schließt sich der Einschätzung der Vorhaben- trägerin an.

2.8.1.11 Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hamburg Haus der Zukunft, Osterstraße 58, 20259 Hamburg vom 23.10.2009 Die Mitgliedsverbände der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hamburg nehmen zu dem o.g. Verfahren wie folgt Stellung: Der Unterschied zur ursprünglichen Planung ist jetzt durch die Planänderung vorgesehen, u.a. die Brücke über die Glinder Au neu zu bauen. Diese Baumaßnahme stellt einen er- heblichen Eingriff in Natur und Landschaft und den nach § 28 HmbNatSchG geschützten Gewässer- und Talraum der Glinder Au dar. Insbesondere die VerfüIlung des wertvollen Fließgewässerabschnitts der Glinder Au auf einer Länge von ca. 110 m und für die Dauer von 3 Jahren beeinträchtigt die ökologische Durchgängigkeit schwerwiegend. Aufgrund des geplanten breiteren Brückenbauwerks kommt es außerdem zum Verlust von hochwertigem Biotopbestand und die bereits beste- hende Verschattung des Gewässers wird weiter vergrößert (vgl. Ergänzung zum LBP). Wir kritisieren, dass die gewählte Lösung eines neuen Gesamtbauwerkes zugunsten wirt- schaftlicher Gründe und des integrierten Lärmschutzes zu Lasten der Belange des Natur-, Gewässer- und Biotopschutzes geht. Wir bemängeln, dass für die Eingriffe keine konkreten Ausgleichsmaßnahmen, die im funktionalen und räumlichen Zusammenhang stehen, möglich sein sollen und stattdessen sowohl für die neuen zusätzlichen Eingriffe als auch für die ursprünglich geplante Ersatz- maßnahme E 2 eine Ausgleichsabgabe vorgesehen ist. Die Schaffung von Flachwasser- zonen mit Schilf Röhricht im Rückhaltebecken Steinfurths Diek" als Ersatzmaßmaßnahme außerhalb des Baubereichs ist im Erläuterungsbericht S. 41 kommentar- und ersatzlos gekennzeichnet mit „entfällt". Es ist darzulegen warum die Ersatzmaßnahme nicht reali- siert wird und welche alternative Maßnahme an deren Stelle tritt. Hierzu ist uns erneut eine Frist zur Stellungnahm« einzuräumen. Minderungsmaßnahmen (Ergänzung zum LBP S. 35 f): Die aufgeführten Minderungsmaßnahmen sind aus Natur- und Gewässerschutzsicht er- forderlich und vollständig in die Planfeststellung aufzunehmen. Im Hinblick auf die ökolo- gische Gestaltung der Stützen schließen wir uns dem Fazit des Gutachtens an das die Variante 2 - einen Längsdamm zur ökologischen Gestaltung der Stützen anzulegen- auf- grund ihrer im Vergleich zu den anderen Varianten ökologisch größeren Wirksamkeit zu realisieren ist Die zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Neubau der Brü- cke Glinder Au sind in Unterlage 13a und Unterlage 13b umfassend dargestellt. Grundsätzlich muss es möglich sein, ein vorhandenes Brückenbauwerk im Zuge einer Bundesautobahn mit hoher Bedeutung im transeuropäischen Verkehrsnetz zu erneuern und dem Stand der Technik anzupassen. Hinsichtlich des Zeitpunktes der Brückenerneuerung sind neben verschiedenen Aspekten wie Verkehrssicher- heit, Einbindung in Bauabläufe, Standsicherheit u.a.m.) auch wirtschaftliche Grün- de zu berücksichtigen. Die Eingriffe in Natur und Landschaft sind voll ausgleichbar (s.u.). Die Ertüchtigung des vorhandenen Bauwerks wurde ebenfalls untersucht. Auch diese Variante ist - wenn auch zunächst geringer - mit erheblichen Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Die relativ hohen Investitionskosten für die Er-

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen tüchtigung stehen einer begrenzten Haltbarkeit der vorhandenen Brücke gegen- über. Hinsichtlich der naturschutzfachlichen Bewertung muss festgestellt werden, dass bei einer Ertüchtigung der Brücke auf eine spätere Erneuerung nicht verzichtet werden kann. Sie würde nur zeitlich verschoben. Betrachtet man die Gesamtdauer der Beeinträchtigungen in der Summe wäre somit eine Ertüchtigung sogar natur- schutzfachlich ungünstiger zu beurteilen. Des Weiteren wird seitens des Einwenders bemängelt, dass für die bilanzierten Eingriffe keine konkreten Ausgleichsmaßnahmen, die im funktionalen und räumli- chen Zusammenhang stehen, möglich sein sollen. Aufgrund der Einwendung hat sich der Vorhabenträger entschieden, den Suchraum für konkrete Ausgleichsmaßnahmen zu erweitern. Zurzeit wird geprüft, die Ausgleichsmaßnahmen im Bereich Schleemer Bach / Jenfelder Bach umzu- setzen. Hinweis der Planfeststellungsbehörde: Mit der Ergänzung zur Unterlage 13a wurde die Ausgleichsmaßnahme am Schleemer Bach neu vorgesehen. Die vorgesehenen Maßnahmenflächen liegen im Gewässersystem der Bille und somit in funktionalem Zusammenhang mit dem Eingriff. Hierbei können auch die Maßnahmen umgesetzt werden, die ursprünglich auf der entfallenen Maßnahmen- fläche E2 realisiert werden sollten. Die bisher geplante Maßnahme im Bereich des Rückhaltebeckens „Steinfurths Dieck“ sollen nun ebenfalls im Bereich Schleemer Bach / Jenfelder Bach umge- setzt werden. Sofern die Untersuchung die Umsetzbarkeit der Maßnahmen feststellt, wird die ausgelegte Unterlage 13a (Ergänzung zum LBP) entsprechend angepasst und nachgereicht. Die mit Beschluss vom 15.02.2010 festgesetzte Ausgleichszahlung muss dann um den entsprechenden Betrag für die Realisierung der Maßnahmen reduziert werden. Der AG Naturschutz wird vor Beschlussfassung des 2. Teilplan- feststellungsbeschlusses Gelegenheit zur Einsicht in Unterlage 13a und erneuter Stellungnahme eingeräumt. Schreiben vom 13.08.2010 die Mitgliedsverbände der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hamburg begrüßen grund- sätzlich, dass die im Beschluss vom 15.01.2010 planfestgestellte Ausgleichsabgabe nun für eine konkrete Maßnahme am Schleemer Bach und damit im räumlichen und funktio- nellen Zusammenhang verwendet wird. Allerdings ist der späte Zeitpunkt für die Durch- führung der Ausgleichsmaßnahme zu bemängeln, der innerhalb von 2 Jahren nach Fer- tigstellung der Bauarbeiten Brücke Glinder Au liegen soll (Anlage 1, S. 14). Kritisch ist aus unserer Sicht auch, dass es sich um eine 'Sowieso'-Maßnahme handelt, da sie für die Zielerreichung nach WRRL zwingend notwendig wäre. Vor dem Hintergrund der WRRL und der seitens der BSU am Schleemer Bach geplanten Zielerreichung für das Jahr 2021 (Anhang 2 zum Beitrag der FHH zum Bewirtschaftungsplan; bi_20: Schleemer Bach) ist der Zeitpunkt der Durchführung der Ersatzmaßnahme jedoch untragbar. Um die Ziele der WRRL zu erreichen, müssen Maßnahmen frühzeitig umgesetzt werden damit sie ihre positive Wirkung entfalten können. Wenn die Ersatzmaßnahme erst innerhalb von zwei Jahren nach Fertigstellung der Bauarbeiten an der Glinder Au durchgeführt würde, ginge Zeit für die naturnahe Entwicklung des künstlich gebauten Abschnittes verloren. Die Ersatzmaßnahme könnte ggf. erst 2016, bei Verzögerungen im Bauablauf des Vorhabens

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen sogar noch später, fertig gestellt werden. Dies ist vor dem Hintergrund der Ziele der WRRL und des Bewirtschaftungsplans nicht zu rechtfertigen. Unsere Forderung: Mit der Ersatzmaßnahme muss so früh wie möglich begonnen wer- den. Details der Ersatzmaßnahme werden in der Ausführungsplanung festgelegt. Bei dieser sind aus unserer Sicht folgende Punkte zu beachten: - ingenieurbiologische Bauweisen mit Totholz sind zu bevorzugen, - der anzulegende, mäandrierende Verlauf darf nicht in seinem Bett fixiert werden (Sohle und Ufer - soweit nicht für Wegesicherung notwendig - unbefestigt belas- sen), - die Ufer sollten in Teilabschnitten flach gestaltet werden (z.B. mit Böschungswinkel 1:6). Die vorgesehene Ausgleichsmaßnahme stellt keine unzulässige Anrechnung einer ohnehin erforderlichen Maßnahme dar. Für den Schleemer Bach sind in dem Beitrag der Freien und Hansestadt Hamburg zum Bewirtschaftungsplan nach Artikel 13 der Richtlinie 2000/60/EG der Flussgebietsgemeinschaft Elbe tatsächlich Maßnahmen aufgeführt, die das ökologische Potenzial dieses Gewässers entwickeln sollen. Die Regelung über naturschutzrechtliche Aus- gleichsmaßnahmen in § 15 Abs. 2 BNatSchG legt aber ausdrücklich fest, dass Maßnahmen in Maßnahmeprogrammen im Sinne des § 82 des Wasser- haushaltsgesetzes der Anerkennung solcher Maßnahmen als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nicht entgegenstehen. Selbst wenn also die Maß- nahme am Schleemer Bach Bestandteil eines solchen Maßnahmenpro- gramms wäre, wäre ihre Anrechnung als Ausgleichsmaßnahme nach § 15 Abs. 2 BNatSchG ausdrücklich erlaubt. Die Ausgleichsmaßnahme beim Schleemer Bach ist auch keine Maßnahme, die bereits durch den Grünordnungsplan Billstedt 92 vorgeschrieben wäre. Der Grünordnungsplan sieht für einen Teil der erforderlichen Flächen ein „Erhaltungs- und Entwicklungsgebot für naturnahe Uferbereiche“ vor. § 2 Nr. 6 des Gesetzes über den Grünordnungsplan Billstedt 92 bestimmt: „Die Ufer des Schleemer Bachs sollen mit einem Bewuchs aus standortge- rechten Kräutern und Gräsern sowie Schwarzerlen ausgebildet werden. Er- len sind als Heister mit einer Höhe von mindestens 2 m zu pflanzen. Die Uferrandflächen dürfen nicht gedüngt und sollen höchstens zweimal im Jahr gemäht werden; das Mähgut ist zu entfernen.“ Die Maßnahme geht über das im Grünordnungsplan enthaltene Erhaltungs- und Entwicklungsgebot hinaus und ist keine ohnehin nach dem Grünord- nungsplan zu verwirklichende Maßnahme. Daher kann die Maßnahme auch insoweit als Ausgleich für die Eingriffe in die Glinder Au angerechnet wer- den. Bei der Verwirklichung der Ausgleichsmaßnahme sind aber gleichzeitig die Anforderungen des Erhaltungs- und Entwicklungsgebotes einzuhalten. Der mögliche zeitliche Versatz zwischen Eingriff und Ausgleich begegnet keinen Bedenken, weil eine vorgezogene oder gleichzeitige Durchführung der Maßnahme zwar wünschenswert, aber nicht vorgeschrieben ist und die Frist zur Umsetzung angemessen im Sinne des § 15 Abs. 5 BNatSchG er- scheint, um einerseits eine hinreichend zeitnahe Umsetzung zu erreichen, andererseits dem Vorhabenträger auch Spielraum zur Berücksichtigung des Bauablaufs, der Jahreszeiten oder anderer Einflussfaktoren zu geben. 60.18-52/90 Seite 28 von 30

2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen Ob und wie die Anregungen zur Ausführung aufgegriffen werden, überlässt die Planfeststellungsbehörde der Bauausführungsplanung. Die Planfeststel- lungsbehörde sieht keinen Anlass diesbezügliche Anordnungen zu treffen.

2.8.1.12 Bezirksamt Hamburg-Mitte mail vom 09.12.2010 seitens M/SL 3 werden keine Bedenken gegen die Ergänzung des LBP und die Aus- gleichsmaßnahme am Schleemer Bach vorgetragen. Von Seiten M/MR ist keine Stellung- nahme eingegangen. Zum Rückhaltevolumen des Regenrückhaltebeckens kann ich keine Aussage treffen. Das Rückhaltevolumen des Regenrückhaltebeckens wird durch die Maß- nahme in der Bauzeit reduziert. Daraus ergaben sich für das Bezirksamt Be- denken im Hinblick auf die Bewältigung von Hochwasserereignissen. Da- raufhin wurde eine fachliche Stellungnahme zu den Auswirkungen, die mit einer Reduzierung des Rückhaltevolumens des Steinbeker Rückhaltebe- ckens einhergehen, eingeholt. Wesentlicher Effekt der Volumenreduzierung ist, dass sich lediglich der Zeitraum verkürzt, bis das Rückhaltebecken über- läuft. Auf der Grundlage dieser Stellungnahme geht die Planfeststellungsbe- hörde davon aus, dass durch die Reduzierung des Rückhaltevolumens kein anderer Schaden entstehen wird, als der, der ohnehin bei einem Überlauf des Beckens eintreten würde. Es gibt auch keine Erkenntnisse darüber, dass sich mit der Verkleinerung des Retentionsraumes die Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Schadens erhöht. Dabei ist sich die Planfeststellungsbehörde bewusst, dass es Starkregenereignisse geben kann, für die das derzeit vor- handene Volumen ausreicht, während das bauzeitlich vorhandene Volumen zu einem Überlauf führen würde. Aber auch für diesen Fall gibt es keine An- haltspunkte für eine nennenswert erhöhte Schadenswahrscheinlichkeit. Wegen der kreuzungsrechtlichen Kostenentscheidung wird auf Ziffer 1.5. Seite 9 dieses Beschlusses sowie die Ausführungen auf Seite 21 verwiesen.

2.8.2 Einwendungen Einwendungen in Bezug auf die Brücke über die Glinder Au sind weder innerhalb der ur- sprünglichen Einwendungsfrist noch im Rahmen des Planänderungsverfahrens erhoben worden. Daher ändert sich an der Beurteilung der Einwendungen nichts gegenüber dem 1. Teilplanfeststellungsbeschluss vom 15.01.2010.

3 Umweltverträglichkeit Gemäß §§ 3e Abs. 1 S. 1, 3c Abs. 1 UVPG in Verbindung mit Anlage 2 des Gesetzes war für das mit dem 1. Teil-Planfeststellungsbeschluss planfestgestellte Vorhaben eine Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles durchzuführen. Diese kam zu dem Ergebnis, dass insoweit keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorzunehmen war. Dieses Ergebnis ist im Amtlichen Anzeiger Nr. 81 vom 17. Juli 2002 bekannt gemacht worden. Hinsichtlich der im Verlaufe des Planfeststellungsverfahrens vorgenommenen – und die- sen Teil-Planfeststellungsbeschluss betreffenden – Änderungen der ursprünglichen Pla- nung war eine erneute Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles zu vollziehen. Im Ergebnis ist durch das Vorhaben nicht mit erheblichen nachteiligen Umwelteinwirkungen zu rech- nen, weil der Neubau der Brücke eine bestehende Brücke am selben Standort ersetzt, der durch den Bestand vorbelastet ist. Die Maßnahme zeitigt im Hinblick auf die Lärmminde- rung deutliche positive Umweltauswirkungen, die Einwirkungen während der Bauzeit sind

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2. und letzter Teil-Planfeststellungsbeschluss vom 25. Februar 2011 für den ergänzenden Lärmschutz an der Bundesautobahn 1 zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt. Hier: Neubau der Brücke über die Glinder Au ein- schließlich Lärmschutzeinrichtungen vorübergehend und reversibel und können daher als nicht erheblich eingestuft werden. Schutzgebiete und Biotope sind durch die Maßnahme zwar betroffen, nach Dauer bzw. Umfang aber nicht sehr umfassend. Hinzu kommt, dass wegen des Eingriffs an anderer Stelle durch Ausgleichsmaßnahmen positive Umwelteinwirkungen zu erwarten sind. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind daher in diesem Beschluss mit in die Abwägung ein- zustellen, ohne dass es dazu einer förmlichen Umweltverträglichkeitsprüfung bedürfte.

4 Gesamtabwägung Die Planfeststellungsbehörde kommt unter Zugrundelegung der vorstehenden Erwägun- gen zu dem Ergebnis, dass dem Neubau der Brücke über die Glinder Au einschließlich Lärmschutzeinrichtungen öffentliche oder private Belange nicht entgegenstehen. Zwi- schen dem Ziel der Verbesserung des Lärmschutzes auf der einen Seite und den damit verbundenen Nachteilen wurde ein angemessener Ausgleich geschaffen. Dies gilt nach Ansicht der Planfeststellungsbehörde auch mit Blick auf die Umweltauswirkungen des Vorhabens und hier zuvorderst hinsichtlich der Eingriffe in Natur und Landschaft. Diese können durch die im Landschaftspflegerischen Begleitplan und seinen Ergänzungen vor- gesehenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen – zu deren Umsetzung der Vorhabenträ- ger mit diesem Beschluss verpflichtet wird – aufgefangen werden.

5 Rechtsmittelbelehrung Gegen diesen 2. Teil-Planfeststellungsbeschluss kann innerhalb eines Monats nach Zu- stellung Klage beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht, Lübeckertordamm 4, 20099 Hamburg erhoben werden. Die Klage ist beim Gericht schriftlich zu erheben. Die Klage muss den Kläger, den Beklag- ten (Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Stadt- hausbrücke 8, 20355 Hamburg) und den Gegenstand des Klagebegehrens bezeichnen. Sie soll einen bestimmten Antrag enthalten. Der Kläger hat innerhalb einer Frist von sechs Wochen die zur Begründung seiner Klage dienenden Tatsachen und Beweismittel anzugeben. § 87b Abs. 3 und § 128a der Verwal- tungsgerichtsordnung gelten entsprechend. Vor dem Oberverwaltungsgericht muss sich jeder Beteiligte, soweit er einen Antrag stellt, durch einen Rechtsanwalt oder Rechtslehrer an einer deutschen Hochschule im Sinne des Hochschulrahmengesetzes mit Befähigung zum Richteramt als Bevollmächtigten ver- treten lassen. Juristische Personen des öffentlichen Rechts und Behörden können sich auch durch Beamte oder Angestellte mit Befähigung zum Richteramt sowie Diplomjuristen im höheren Dienst, Gebietskörperschaften auch durch Beamte oder Angestellte mit Befä- higung zum Richteramt der zuständigen Aufsichtsbehörde oder des jeweiligen kommuna- len Spitzenverbandes des Landes, dem sie als Mitglied zugehören, vertreten lassen.

Hamburg, 25. Februar 2011

Sebastian Krause

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