Unterlage 1 Neubau Bundesautobahn Ausbau der Bundesstraße

Von Betr.- km 134,3 bis Betr.- km 133,4 Straßenbauverwaltung Nächster Ort: Groß Ippener des Landes Niedersachsen Baulänge: ca. 0,9 km Länge der Anschlüsse: ---

Feststellungsentwurf

für

A 1

Umbau der Rastanlage Betr.-km 133,8 Richtungsfahrbahn

Erläuterungsbericht

Aufgestellt: Oldenburg, den 15.10.2014 Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr – GB Oldenburg

gez. Baehr im Auftrage ......

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 1 Gliederung des Erläuterungsberichtes 1. Darstellung des Vorhabens...... 3 1.1 Planerische Beschreibung ...... 3 1.2 Straßenbauliche Beschreibung...... 3

2. Begründung des Vorhabens ...... 3 2.1 Vorgeschichte der Planung, vorausgegangene Untersuchungen und Verfahren...... 3 2.2 Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung...... 4 2.3 Besonderer naturschutzfachlicher Planungsauftrag (Bedarfsplan) ...... 4 2.4 Verkehrliche und raumordnerische Bedeutung des Vorhabens ...... 4 2.4.1 Ziele der Raumordnung/Landesplanung und Bauleitplanung ...... 4 2.4.2 Bestehende und zu erwartende Verkehrsverhältnisse...... 4 2.4.3 Verbesserung der Verkehrssicherheit ...... 5 2.5 Verringerung bestehender Umweltbeeinträchtigungen ...... 6 2.6 Zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses ...... 6

3. Standortwahl und Ausbaukonzept ...... 6 3.1 Standortwahl...... 6 3.2 Beschreibung des Planungsgebietes der Rastanlage in km 133,8 ...... 11 3.3 Variantenuntersuchung...... 11 3.4 Beurteilung der Varianten ...... 12 3.5 Gewählte Variante...... 12

4. Technische Gestaltung der Baumaßnahme ...... 13 4.1 Ausbaustandard ...... 13 4.2 Nutzung / Änderung des umliegenden Straßen- bzw. Wegenetzes...... 14 4.3 Linienführung ...... 14 4.3.1 Linienführung im Lageplan ...... 14 4.3.2 Linienführung im Höhenplan...... 15 4.3.3 Räumliche Linienführung und Sichtweiten ...... 15 4.4 Querschnittsgestaltung ...... 16 4.4.1 Fahrbahnbefestigung...... 17 4.4.2 Böschungsgestaltung ...... 17 4.4.3 Hindernisse in Seitenräumen...... 17 4.5 Knotenpunkte, Wegeanschlüsse und Zufahrten ...... 17 4.6 Besondere Anlagen...... 18 4.7 lngenieurbauwerke ...... 18 4.8 Lärmschutzanlagen ...... 18 A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 2 4.9 Öffentliche Verkehrsanlagen ...... 19 4.10 Leitungen ...... 19 4.11 Baugrund / Erdarbeiten...... 19 4.12 Entwässerung ...... 20 4.13 Straßenausstattung...... 22

5. Angaben zu den Umweltauswirkungen...... 24 5.1 Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit ...... 24 5.2 Biologische Vielfalt ...... 25 5.2.1 Schutzgut Tiere...... 25 5.2.2 Schutzgut Pflanzen...... 26 5.2.3 Artenschutz...... 26 5.2.4 Natura 2000 ...... 28 5.2.5 Weitere Schutzgebiete...... 30 5.3 Schutzgut Boden...... 30 5.4 Schutzgut Wasser...... 30 5.5 Schutzgut Klima /Luft...... 31 5.6 Schutzgut Landschaft ...... 32 5.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 32 5.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern...... 32

6. Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich erheblicher Umweltauswirkungen nach den Fachgesetzen...... 33 6.1 Lärmschutzmaßnahmen ...... 33 6.1.1 Berechnungsgrundlagen...... 33 6.1.2 Lärmvorsorge...... 33 6.1.3 Lärmsanierung...... 33 6.2 Sonstige Immissionsschutzmaßnahmen ...... 34 6.3 Maßnahmen in Wassergewinnungsgebieten ...... 34 6.4 Landschaftspflegerische Maßnahmen ...... 35 6.5 Maßnahmen zur Einpassung in bebaute Gebiete...... 37

7. Kosten...... 37

8. Verfahren...... 37

9. Durchführung der Baumaßnahme ...... 37

10. Anhang...... 39

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 3

1. Darstellung des Vorhabens

1.1 Planerische Beschreibung Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Oldenburg, beabsichtigt den ehemaligen militäri- schen Notlandeplatz an der A 1 zwischen den Anschlussstellen Groß Ippener und Wildeshau- sen-Nord zu unbewirtschafteten Rastanlagen mit WC-Gebäuden (PWC) aus- bzw. umzubau- en. Die hier vorliegenden Planfeststellungsunterlagen umfassen die Erweiterung des Rastplat- zes der Straßen- und Autobahnmeisterei in Betr.-km 133,8 im Streckenabschnitt AD Stuhr – AD Ahlhorner Heide, Richtungsfahrbahn Bremen, einschließlich aller erforderlichen verkehrlichen Anlagen (Einfädelungs- und Ausfädelungsstreifen, Zu- und Abfahrtsrampen, Entwässerungsanlagen, Anpassung des vorhandenen Leitungsbestandes, Errichtung eines WC-Gebäudes usw.). Die geplante PWC-Anlage befindet sich im Landkreis Oldenburg in der Samtgemeinde Harp- stedt, Gemarkung Prinzhöfte und Klein Henstedt.

Der Ausbau wird durch die Überlastung der vorhandenen Park- und Rastanlagen durch den in den letzten Jahren ständig gestiegenen Verkehr auf der A1 erforderlich. Er ist Teil eines Ge- samtkonzeptes der Straßenbauverwaltung zum Ausbau der Rastanlagen an niedersächsi- schen Bundesfernstraßen. In der Stufe „Weiterer Bedarf“ sieht der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) den sechsstreifigen Ausbau für diesen Abschnitt der BAB 1 vor.

Träger der Straßenbaulast ist die Bundesrepublik Deutschland.

1.2 Straßenbauliche Beschreibung Die 1 hat im Bereich der geplanten Rastanlage einen zweibahnigen, vierstreifigen Regelquerschnitt RQ 29,5. Bei der Planung der Rastanlage soll ein späterer sechsstreifiger Ausbau mit einem Regelquerschnitt RQ 36 berücksichtigt werden, damit die Anlage in diesem Fall nicht verändert bzw. verlegt werden muss. Der vorhandene Notlandeplatz wird zurzeit als unbewirtschafteter Rastplatz für ca. 20 Pkw / 2 Lkw ohne getrennte Ausweisung der Stellplätze genutzt. Durch den geplanten Ausbau werden Stellplätze für 50 Lkw, 2 Busse, 30 Pkw plus 2 Stellplät- ze für Behinderte geschaffen sowie ein Haltestreifen für Schwer- und Großraumtransporte an- gelegt. Der Ausbau beginnt bei km 134,3 und endet bei km 133,4. Die Länge der Baustrecke beträgt inklusive des jeweils 250 m langen Ein- und Ausfädelungsstreifens ca. 0,9 km.

2. Begründung des Vorhabens

2.1 Vorgeschichte der Planung, vorausgegangene Untersuchungen und Verfahren Die Planung für den Ausbau der PWC-Anlage bei Betriebskilometer 133,8 ist Teil eines Ge- samtkonzeptes zur Schaffung von Lkw-Stellplätzen auf den Rastanlagen dieses Abschnittes der Autobahn. Der Bedarf ergibt sich aus dem mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 4 und Stadtentwicklung (BMVBS1) abgestimmten „Konzept LKW-Parken an Autobahnen in Nie- dersachsen“.

Auf Grundlage dieser Konzepte wurde ein Ausbauvorschlag für die Rastanlage in Harpstedt erarbeitet. Mit Datum vom 25.11.2010 wurde das Benehmen mit dem BMVBS für diesen Aus- bauvorschlag hergestellt (Az.: 31236-A1-133.8).

2.2 Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung Für das Vorhaben wurde eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls gem. § 3c UVPG durch- geführt. Aus Sicht des Straßenbaulastträgers werden aufgrund der Merkmale und Wirkfaktoren des Vorhabens keine nachteiligen Umweltauswirkungen ausgehen, die eine Umweltverträg- lichkeitsprüfung erforderlich machen. Detaillierte Angaben zu den Umweltwirkungen sind Kapi- tel 5 zu entnehmen.

2.3 Besonderer naturschutzfachlicher Planungsauftrag (Bedarfsplan) Der Ausbau der Rastanlage ist nicht Bestandteil des Bedarfsplanes für Bundesfernstraßen. Ein besonderer naturschutzfachlicher Planungsauftrag besteht deshalb nicht.

2.4 Verkehrliche und raumordnerische Bedeutung des Vorhabens

2.4.1 Ziele der Raumordnung/Landesplanung und Bauleitplanung Die beplanten Flächen sind von der kommunalen Bauleitplanung nicht betroffen. Raumordnerische Ziele sind nicht betroffen, da mit der Erweiterung der Stellplatzkapazität die vorhandene Rastanlage lediglich an die Belange der Verkehrsentwicklung angepasst wird. Ein Raumordnungsverfahren ist nicht erforderlich.

2.4.2 Bestehende und zu erwartende Verkehrsverhältnisse Straßenverkehrszählungen (SVZ) werden alle 5 Jahre durchgeführt, die letzte Zählung erfolgte im Jahr 2010. Mit dem „Verkehrsmodell Niedersachsen“ werden die Werte der Straßenver- kehrszählung auf den Prognosehorizont hochgerechnet. Das Verkehrsmodell prognostiziert

den durchschnittlichen täglichen Verkehr DTV, bezogen auf den Schwerlastverkehr (DTVSV) und den Verkehr an Werktagen (DTV). Dem Verkehrsmodell liegen die Werte der Straßenver- kehrszählung von 2010 zugrunde.

SVZ 2005 SVZ 2010 Prognose-Werte 2025 DTV 43.145 Kfz/24h 44.129 Kfz/24h 53.610 Kfz/24h

DTVSV 11.434 Kfz/24h 12.952 Kfz/24h 15.407 Kfz/24h Tabelle 1: Verkehrszahlen: SVZ 2005/2010, Prognose 2025

Die Zunahme des Lkw-Verkehrs beträgt von 2005 bis 2010 mehr als 13 %, bis 2025 wird der Lkw-Verkehr voraussichtlich um weitere ca. 19 % zunehmen. Dem daraus resultierenden er- heblichen zusätzlichen Stellplatzbedarf wird durch den Aus- und Neubau von Rastanlagen Rechnung getragen.

1 seit 17.12.2013 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 5

Die BAB 1 im Abschnitt zwischen dem AD Ahlhorner Heide und dem AK Bremen (Länge 57,8 km) weist ein beträchtliches Defizit an Lkw-Parkständen auf. Nach den mit dem BMVBS abgestimmten Zahlen aus dem "Konzept Lkw-Parken an Autobahnen in Niedersachsen" gibt es in diesem Abschnitt der A 1 eine Kapazität von 370 Lkw-Stellplätzen (158 auf Rastanlagen des Bundes und 212 auf privaten Autohöfen). Der Fehlbedarf beträgt 248 Lkw-Stellplätze (Stand 2008), der nach der Prognose für 2025 auf 329 Lkw-Stellplätze ansteigt, sofern kein zu- sätzlicher Parkraum geschaffen wird.

Die niedersächsischen Rastanlagen des Streckenabschnittes liegen ausschließlich im Ab- schnitt zwischen dem AD Stuhr und dem AD Ahlhorn. In diesem 37,6 km langen Streckenab- schnitt befinden sich 11 unbewirtschaftete Rastplätze, die Tank- und Rastanlage Wildeshausen und ein der A 1 zugerechneter Autohof mit einer Kapazität von insgesamt 220 Lkw Parkstän- den. Der Fehlbedarf beträgt hier 169 Lkw-Stellplätze (Stand 2008), der nach der Prognose für 2025 auf 218 Lkw-Stellplätze ansteigt, sofern kein zusätzlicher Parkraum geschaffen wird.

2008 2025 Kapazität: 220 220 Bedarf: 389 438 Bilanz: -169 -218 Tabelle 2: Stellplatzbedarf

Um dieses Defizit zu beseitigen, sollen fünf der vorhandenen elf unbewirtschafteten Rastanla- gen und ein Lagerplatz unter Beibehaltung des jeweiligen Standortes vollständig überplant werden. Zusätzlich ist die Erweiterung der Tank- und Rastanlage Wildeshausen geplant. Um die Abstände untereinander und den Unterhaltungsaufwand zu optimieren, sollen die übri- gen Rastanlagen aufgegeben und zurückgebaut werden. Durch die bedarfsgerechte Umset- zung aller geplanten Maßnahmen kann das Stellplatzangebot dieses Autotobahnabschnittes für Lkw verdoppelt werden.

2.4.3 Verbesserung der Verkehrssicherheit Untersuchungen, die dem unter Punkt 2.4.2 zitierten „Konzept Lkw-Parken“ zugrunde liegen, haben ergeben, dass die Kapazitäten der Rastanlagen an der Autobahn 1 den Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Dies führt dazu, dass die Fahrer ihre vorgeschriebenen Ruhezei- ten entweder nicht einhalten (können) oder an Stellen parken, die dafür nicht vorgesehen sind, wie zum Beispiel in den Ein- und Ausfahrten von Rastanlagen. In beiden Fällen wird die Ver- kehrssicherheit erheblich beeinträchtigt. Der Ausbau der Rastanlage und die damit verbundene Erhöhung der zur Verfügung stehenden Stellplätze für Lkw an der A 1 wird sich auf die Parkplatzsituation der übrigen Rastplätze positiv auswirken und zu einer verbesserten Verkehrssicherheit im Streckenabschnitt beitragen. Der Rastplatz wird entsprechend den Regellösungen für unbewirtschaftete Rastanlagen der Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen, Ausgabe 2011, geplant. Dadurch findet der Auto- fahrer innerhalb der Anlage die gleichen Fahrbeziehungen vor, die auch auf dem überwiegen- den Teil der anderen Rastanlagen vorherrschen und kann sich leicht orientieren. Falschfahrten und regelwidriges Parken werden vermieden. A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 6 Durch die Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage wird sich die Verkehrssicherheit in- nerhalb der Rastanlage verbessern.

2.5 Verringerung bestehender Umweltbeeinträchtigungen Durch das erweiterte Parkraumangebot werden die aus dem Parksuchverkehr resultierenden Schadstoffemissionen verringert. Die Schall- und Schadstoffimmissionen von der Autobahn werden durch den im Trennstreifen vorgesehenen Lärmschutzwall verringert. Durch die vorgesehenen Entwässerungseinrichtungen, wie die Neuanlage eines Regenrück- haltebeckens mit Absetzzone, werden das Grundwasser sowie das Vorflutgewässer besser vor Verunreinigungen geschützt.

2.6 Zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses Eine Begründung kann entfallen, da weder FFH- noch artenschutzrechtliche Ausnahmeprüfun- gen erforderlich ist (vgl. Unterlagen 19.2 u. 19.3).

3. Standortwahl und Ausbaukonzept 3.1 Standortwahl Grundsatz: Die Standortwahl wurde unter Berücksichtigung der vorhandenen Rastanlagen im Streckenab- schnitt und den Vorgaben der Richtlinien für die Anlage von Autobahnen (RAA) sowie den Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen (ERS) getroffen. Im Hinblick auf die Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer und aus Gründen der Verkehrssicher- heit sind Rastanlagen in regelmäßigen Abständen vorzusehen. Aufgrund der Vielzahl der unbewirtschafteten Rastanlagen im Streckenabschnitt werden die in den ERS genannten Regelabstände von 15 bis 20 km erheblich unterschritten. Im Rahmen von Baumaßnahmen ist daher eine Neuordnung der Standorte zweckmäßig. Um den Eingriff in private Rechte (Grunderwerb) sowie in Natur und Landschaft zu minimieren, wurden keine neuen Standorte untersucht. Auch aus wirtschaftlichen Gründen wurde dem Grundsatz Ausbau vor Neubau gefolgt. In die Abwägung zur Standortwahl wurden alle im Streckenabschnitt befindlichen Rastanlagen sowie ein ehem. Notlandeplatz aufgenommen, der in Fahrtrichtung Bremen bereits als proviso- rische Rastanlage, in Fahrtrichtung Osnabrück jedoch als Lagerplatz für die Straßenunterhal- tung genutzt wird. Weitere größere bundeseigene Flächen, die für eine Nutzung als Rastanla- ge in Frage kämen, gibt es im Streckenabschnitt nicht. Die Abstände der Rastanlagen untereinander dienen dabei als wesentliches Kriterium um ein bedarfsgerechtes, gleichmäßig über die Strecke verteiltes Angebot an Parkraum zu schaffen und die Verkehrssicherheit (infolge der Verringerung von Konfliktpunkten) zu erhöhen.

Art und Anzahl der Rastanlagen: Es gibt innerhalb des Streckenabschnittes zwischen den Autobahndreiecken Stuhr und Ahl- horner Heide elf unbewirtschaftete Anlagen. Zusätzlich zu den unbewirtschafteten Rastanlagen befindet sich die Tank- und Rastanlage Wildeshausen im betrachteten Abschnitt. Die wesentli- chen Merkmale der Rastanlagen sind in Tabelle 3, Seite 9 beschrieben.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 7

Abbildung 1: Übersicht Rastanlagen BAB 1 im Streckenabschnitt

Alle Rastanlagen im Abschnitt entsprechen im Wesentlichen dem Ausbaustandard ihrer Inbe- triebnahme, bieten aufgrund ihres Zuschnittes nur wenig Parkraum für Lkw und entsprechen insgesamt nicht mehr den heutigen Standards hinsichtlich Verkehrssicherheit und Benutzer- freundlichkeit. Lediglich die beiden Anlagen bei Betr.-km 123,4 und 124,0 verfügen über ein nachgerüstetes WC-Gebäude. Östlich des AD Stuhr befinden sich auf dem Gebiet der Freien Hansestadt Bremen bei Betr.- km 112,2 und 111,0 die nächsten unbewirtschafteten Anlagen. Südlich des AD Ahlhorner Hei- de liegen die nächsten einzubeziehenden Rastanlagen, deren Ausbau bereits planfestgestellt ist (Beschluss vom 27.05.2013), bei Betr.-km 166,1 und 166,4. Die beiden Rastplätze bei Betr.- km 159,5 und 160,8 werden nur noch provisorisch weiterbetrieben. Ein Rückbau der Anlagen ist im Zuge des 6-streifigen Ausbaues planfestgestellt worden.

Ausbau der Tank- und Rastanlage Wildeshausen: Bei Betr.-km 142,3 befindet sich die Tank- und Rastanlage Wildeshausen. Nach den ERS sol- len die Regelabstände der bewirtschafteten Rastanlagen 50 bis 60 km betragen. Mit der Tank- u. Rastanlage Wildeshausen sowie den Anlagen „Dammer Berge“ (Betr.-km 192) und „Grund- bergsee“ (Betr.-km 90) besteht kein Bedarf an weiteren bewirtschafteten Rastanlagen. Der Standort der Tank- und Rastanlage Wildeshausen bleibt unverändert, da die Abstände zu den benachbarten bewirtschafteten Anlagen mit 50 km bzw. 52 km optimal den nach den ERS ge- forderten Regelwerten entsprechen. Für die Tank- und Rastanlage Wildeshausen wurden verschiedene Erweiterungs- und eine Ausbauvariante entwickelt um die Anzahl der Parkstände zu erhöhen. Aufgrund der schwieri- gen topografischen Gegebenheiten, der vielen Zwangspunkte (Überführungsbauwerk, Schutz- gebiete usw.) sowie der insgesamt suboptimalen Verkehrsbeziehungen innerhalb der Erweite- A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 8 rungsvarianten, wurde in Abstimmung mit dem BMVBS die Ausbauvariante gewählt. Diese um- fasst die vollständige Überplanung der Anlage einschließlich des Nebenbetriebes. Die Anzahl der Lkw-Parkstände kann durch den Ausbau innerhalb der vorhandenen Flächen auf ca. 100 verdoppelt werden. Diese Festlegung hat auf die Standortwahl einen wesentlichen Einfluss, da mit den auszubau- enden unbewirtschafteten Rastanlagen der verbleibende Bedarf von etwa 338 Lkw- Parkständen gelöst werden muss.

Bewertung der vorhandenen Standorte: In ersten konzeptionellen Überlegungen wurde ermittelt, wie durch einen Ausbau mit Anord- nung von Schrägparkständen die Rastanlagen innerhalb ihrer vorhandenen Flächen optimiert werden könnten. Ergebnis dieser Überlegung ist, dass auch bei einem Ausbau aller Rastanla- gen dieses Streckenabschnittes ohne Erweiterungen der Bedarf von 438 Lkw-Parkständen nicht erreicht werden kann. In einem zweiten Schritt wurden unabhängig vom o. a. Abstandskriterium die vorhandenen Standorte auf der Grundlage von Bestandsplänen und Luftbildern hinsichtlich Ihrer Ausbaueig- nung qualitativ bewertet. Als Kriterien dienten: - Knotenpunktabstand - Stellplatzbilanz innerhalb der vorh. Anlage - Größe und Flächenzuschnitt der vorh. Anlage - Ver- / Entsorgungseinrichtungen - Umfeld (angrenzende Bebauung) - Topografische Zwangspunkte (Bauwerke, Geländeform etc.) - Erweiterungsmöglichkeit - geschützte Gebiete - Eingriff (Naturschutzfachliche Belange / private Rechte) Die Tank- und Rastanlage Wildeshausen wurde in diese qualitative Bewertung nicht mit einbe- zogen, weil der Standort hinsichtlich der Abstände optimal ist. Auch die vergleichsweise große Anzahl von Parkständen, die innerhalb der vorhandenen Anlage realisierbar sind, lassen sich an anderer Stelle nur mit erheblich größeren Eingriffen herstellen.

In Tabelle 3 auf der Seite 10 sind die Standorte der Rastanlagen des Streckenabschnittes mit ihren wesentlichen Merkmalen aufgeführt. A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 9

Betr.-km Lkw-Parkstände Wesentliche Merkmale Bewertung Typ vorh. mögl.* RF 123,4 4 16 Abstände zu Knotenpunkten 2000 / 3600 m. Rastanlage ist klein. Infra- struktur (Ver- u. Entsorgung) ist vorh. Bebauung in 200 bzw. 300m Ent- PWC fernung. Potentielle Erweiterungsfläche (östlich): Grünland / Wald. Anlage + Osnabrück liegt in WSG und LSG. 124,0 4 8 Abstände zu Knotenpunkten 2700 / 2600 m. Rastanlage ist klein und begrenzt durch WEA. Infrastruktur (Ver- u. Entsorgung) ist vorhanden. PWC Potentielle Erweiterungsfläche (westlich): Grünland. Anlage liegt in WSG + Bremen und LSG. 129,1 5 13 Abstände zu Knotenpunkten 560 / 2700 m. Rastanlage ist klein und be- grenzt durch hohe Böschungen. Infrastruktur (Ver- u. Entsorgung) ist nicht P vorh. Potentielle Erweiterungsfläche (östlich): Wald. Anlage liegt in WSG. - - - Osnabrück Vorsorgegebiet Rohstoffgewinnung angrenzend. 129,6 5 13 Abstände zu Knotenpunkten 1300 / 3500 m. Rastanlage ist klein und weist größere Höhendifferenzen auf. Infrastruktur (Ver- u. Entsorgung) ist P nicht vorh. Potentielle Erweiterungsfläche (westlich) Wald. Anlage liegt in - - - Bremen WSG u. LSG. Vorsorgegebiet Rohstoffgewinnung angrenzend. 132,2 - 30 Abstände zu Knotenpunkten 2700 / 3300 m. Fläche relativ groß. Keine Infrastruktur vorhanden, Geländeauffüllung notwendig. Flächen bewaldet, Lager wertvolles Gewässer nördlich und östlich. Potentielle Erweiterung (west- + + + Osnabrück lich): Fichten Forst. Keine Schutzgebiete. 133,8 3 30 Abstände zu Knotenpunkten 3500 / 1800 m. Fläche relativ groß. Keine Infrastruktur vorhanden. Potentielle Erweiterung (östlich und südlich): P Wald/Ackerland. Anlage und mögliche Erweiterungsflächen liegen außer- + + + Bremen halb von Schutzgebieten 136,1 3 5 Abstände zu Knotenpunkten 3300 / 4000 m. Vorh. Rastanlage ist sehr klein. Keine Infrastruktur vorhanden. Geländeauffüllung notwendig. Po- P tenzielle Erweiterung: Acker- / Grünland. Anlage liegt in WSG. - - Osnabrück 136,4 5 10 Abstände zu Knotenpunkten 1800 / 3200 m. Vorh. Rastanlage ist sehr klein. Keine Infrastruktur vorhanden. Geländeauffüllung notwendig. Po- P tenzielle Erweiterung: Acker- / Grünland. Anlage liegt in WSG. - - Bremen 142,3 50 100 Abstände zu Knotenpunkten 700 / 2000 m bzw. 900/3300 m. Vorh. Rast- anlage vergleichsweise groß .Infrastruktur vorhanden. Große Höhendiffe- T+R renzen. Potenzielle Erweiterungsflächen: Acker- / Grünland. Anlage liegt HB/OS in LSG. Westlich Überschwemmungsgebiet der Hunte. 145,5 5 30 Abstände zu Knotenpunkten 2000 / 2700 m. Anlage ist vergleichsweise groß. Keine Infrastruktur vorhanden. Nordöstlich angrenzend Golfplatz P und Bebauung. Potenzielle Erweiterungsflächen (westlich): Wald und + + Osnabrück Auwiesen (Fließgewässerschutzsystem und LSG). 146,8 5 30 Abstände zu Knotenpunkten 3300 / 1500 m. Anlage ist vergleichweise groß. Keine Infrastruktur vorhanden. Bebauung südlich (Abstand 200 m. P Potenzielle Erweiterungsflächen (östlich): Wald. (LSG). + + Bremen 153,0 5 16 Abstände zu Knotenpunkten 3200 / 4500 m. Anlage ist vergleichweise groß. Keine Infrastruktur vorhanden. Potenzielle Erweiterungsflächen P (östlich): Wald. (LSG). + + Osnabrück 153,4 5 16 Abstände zu Knotenpunkten 3800 / 3500 m. Anlage ist vergleichweise groß. Keine Infrastruktur vorhanden. Potenzielle Erweiterungsflächen P (östlich): Wald. (LSG). Erweiterungsflächen werden durch Wirtschaftswe- + + + Bremen ge begrenzt. Kulturdenkmal und FFH-Gebiet in der Nähe. * mögliche Lkw-Parkstände innerhalb der vorh. Flächen bei vollständiger Überplanung der Anlagen

Tabelle 3: Merkmale der Rastanlagenstandorte A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 10

Als Ergebnis dieser qualitativen Bewertung der unbewirtschafteten Rastplätze stellt sich die Ausbauwürdigkeit in der folgenden Rangfolge dar: 1. Rastplätze Betr.-km 153,0 / 153,4 2. Rastplätze Betr.-km 145,5 / 146,8 3. Rast- / Lagerplatz Betr.-km 132,2 / 133,8 (Notlandeplatz) 4. Rastplätze (vorh. PWC) Betr.-km 123,4 / 124,0 5. Rastplätze Betr.-km 136,1 / 136,4 6. Rastplätze Betr.-km 129,1 / 129,6

Auszubauende Standorte: Aus Gründen des Versorgungsbedarfes beträgt die maximale Kapazität einer unbewirtschafte- ten Rastanlage nach den ERS 50 Lkw- und 30 Pkw-Parkstände. Aus dieser maximalen Kapa- zität und dem Bedarf an Parkständen folgt, dass insgesamt sechs Anlagen (drei je Richtungs- fahrbahn) neben der Tank- und Rastanlage Wildeshausen benötigt werden. Mit der Festlegung auf sechs unbewirtschaftete Rastanlagen sowie der bestehenden Tank- und Rastanlage Wildeshausen wird deutlich, dass aufgrund des großen Bedarfes der nach den ERS geforderten Regelabständen von 15 bis 20 km in diesem Streckenabschnitt auch bei ei- ner Neuordnung nicht eingehalten werden kann. In der Abwägung zwischen Deckung der geforderten Anzahl von Lkw-Parkständen einerseits, und der Forderung nach Einhaltung von Regelabständen gemäß ERS andererseits, wird eine Kompromisslösung zugunsten des Parkraumbedarfs verfolgt. Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung zwischen den benachbarten unbewirtschafteten Rastanlagen in Betr.-km 112,2 / 111,0 bzw. Betr.-km 166,1 und 166,4 sowie der Tank- und Rastanlage Wildeshausen zu erhalten, werden die folgenden Standorte für einen Ausbau vor- gesehen: - km 123,4 (RF OS) km 124,0 (RF HB) in der Gemeinde Stuhr (vorh. PWC) - km 132,2 (RF OS) km 133,8 (RF HB) in der Gemeinde Harpstedt-Prinzhöfte - km 142,3 (RF OS) km 142,3 (RF HB) Tank- und Rastanlage Wildeshausen - km 153,0 (RF OS) km 153,4 (RF HB) in der Gemeinde Großenkneten-Ahlhorn Aus diesen Standorten ergeben sich für die auszubauenden Rastanlagen Abstände zwischen 8,2 und 13,4 km. Dies ergibt über den gesamten Streckenabschnitt eine gleichmäßige Vertei- lung des zukünftigen bedarfsgerechten Angebotes an Parkraum. Diese Kompromisslösung stellt trotz Unterschreitung der Regelabstände im Streckenabschnitt eine deutliche Verbesse- rung der Verkehrssicherheit hinsichtlich der Verringerung von Konfliktpunkten dar. Diese Festlegung aufgrund des Abstandskriteriums deckt sich im Wesentlichen auch mit dem Ergebnis der qualitativen Bewertung der Ausbauwürdigkeit. Lediglich die Standorte bei Betr.- km 145,5 und 146,0 verfügen über eine relativ hohe Ausbauwürdigkeit, finden jedoch aufgrund der unmittelbaren Nähe (Abstand 3,5 bzw. 4,8 km) zur bewirtschafteten Rastanlage Wildes- hausen keine Berücksichtigung. Die vorhandenen Standorte zwischen den auszubauenden Anlagen sind, aufgrund ihres nicht mehr zeitgemäßen Standards, hinsichtlich Verkehrssicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu schließen. Die Anlagen werden zurückgebaut und ggf. für Ausgleichs und Ersatzmaßnahmen vorgesehen.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 11

3.2 Beschreibung des Planungsgebietes der Rastanlage in km 133,8 Die Rastanlage ist auf der Südseite der A 1 in Fahrtrichtung Bremen geplant und liegt im Landkreis Oldenburg, ca. 5 km nordöstlich der Stadt Wildeshausen. Der Umbau der Rastanla- ge erfolgt auf einem ehemaligen Notlandeplatz, der zurzeit als unbewirtschafteter Parkplatz genutzt wird. Das Plangebiet ist durch die Immissionen der stark befahrenen Bundesautobahn A 1 stark vorbelastet. Die Anlage ist mit Gebüschgruppen und Einzelgehölzen aus überwiegend heimischen Gehöl- zen jüngeren bis mittleren Alters gestaltet. Südlich der Anlage schließen Ackerflächen an, im Westen ein Waldbereich. Die Maßnahme liegt in der naturräumlichen Region Ems-Delme-Geest und Dümmer- Geestniederung (NLWKN 2010). Das Gelände ist im Bereich der Rastanlage und den angren- zenden landwirtschaftlich genutzten Flächen eben und liegt auf einer Höhe zwischen 41,0 und 40,0 mNN. Östlich der Rastanlage fließt der Eschenbach in südöstlicher Richtung und mündet südlich Horstedt in die Delme. Südlich der BAB 1 ist der Eschenbach ab einer Entfernung von ca. 600 m Teil des FFH-Gebietes Nr. 50 „Delmetal zw. Harpstedt und “.

3.3 Variantenuntersuchung Im Gegensatz zu Neubauvorhaben, bei denen in der Regel eine Abwägung zwischen mehre- ren, nach unterschiedlichen Gesichtspunkten entwickelten, Standort- und Ausbauvarianten er- forderlich wird, ist bei der hier vorliegenden Ausbaumaßnahme die generelle Lage bereits vor- gegeben. Für unbewirtschaftete Rastanlagen sind standardisierte Planungskonzepte zweckmäßig. Als Standortkonzept ist ein für die örtlichen Randbedingungen geeigneter Musterplan der Empfeh- lungen für Rastanlagen an Straßen (ERS) auszuwählen und ggf. an örtliche Besonderheiten anzupassen: Musterplan A 1: Regellösung für kleine unbewirtschaftete Rastanlagen. Einzeilige Anord- nung der Lkw-Parkstände. Pkw-Parkstände in Fahrtrichtung rechts neben dem Lkw-Bereich. Musterplan A 2: Regellösung für große unbewirtschaftete Rastanlagen. Zweizeilige Anord- nung der Lkw-Parkstände. Pkw-Parkstände in Fahrtrichtung rechts neben dem Lkw-Bereich. Musterplan A 3: Regellösung für unbewirtschaftete Rastanlagen bei beschränkter Entwick- lungsmöglichkeit in der Tiefe. Einzeilige Anordnung der Lkw-Parkstände. Pkw-Parkstände in Fahrtrichtung vor dem Lkw-Bereich. Musterplan A 4: Regellösung für unbewirtschaftete Rastanlagen bei beschränkter Entwick- lungsmöglichkeit in der Länge oder engem Abstand zu benachbarten Kno- tenpunkten. Andere sich aufdrängende Varianten als nach den Regellösungen der ERS gibt es aufgrund der im Plangebiet bestehenden topografischen Gegebenheiten nicht.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 12 3.4 Beurteilung der Varianten Nach den ERS sollen Lösungen nach dem Musterplan A 1 nur für kleine unbewirtschaftete An- lagen angewendet werden. Varianten mit einer einzeiligen Parkstandsfläche für Lkw in Anleh- nung an den Musterplan A 1 kommen an der Rastanlage in Betr.-km 133,8 nicht zur Anwen- dung, da bei einem Bedarf von 50 Lkw- und 30 Pkw-Parkständen die Anlage nicht mehr in die Kategorie „klein“ fällt und die Abstände und Wege innerhalb der Anlage zu groß werden. Mit einer Lösung nach Musterplan A 2 werden für den überwiegenden Teil der Parkstände bundeseigene Flächen in Anspruch genommen, für Pkw-Stellplätze und Erholungsflächen muss jedoch landwirtschaftlich genutzte Fläche überplant werden. Die südwestlich gelegene Waldfläche wird von der Planung nicht berührt und es wird eine größtmögliche Distanz zum Gewässer „Eschenbach“, der weiter südlich innerhalb des FFH-Gebietes liegt, gewahrt. In den ersten konzeptionellen Überlegungen (Streckenkonzept) zum Ausbau der Rastanlage wurde eine Variante in Anlehnung an den Musterplan A3 der ERS unter vollständiger Ausnut- zung der bundeseigenen Flächen entwickelt. Mit dieser Variante könnte die geforderte Anzahl der Parkstände in großer Längs- und relativ geringer Tiefenausdehnung erreicht und der Ein- griff in die südlich angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen minimiert werden. Je- doch konnte eine erhebliche Beeinträchtigung des FFH-Gewässers durch die unmittelbare Nä- he des Rastplatzes zu seinem Oberlauf nicht sicher ausgeschlossen werden.

- Nach § 34 Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) ist ein Projekt unzulässig, wenn die Prüfung der Verträglichkeit ergibt, dass es „zu erheblichen Beeinträchtigungen des Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandtei- len führen kann.“ - Nach § 34 Abs. 3 Satz 2 BNatSchG ist die Zulassung abweichend nur möglich, wenn zu- mutbare Alternativen nicht gegeben sind, „den mit dem Projekt verfolgten Zweck an anderer Stelle ohne oder mit geringeren Beeinträchtigungen zu erreichen.“

Aufgrund der strengen Bestimmungen des BNatSchG wurde diese Variante nicht weiterentwi- ckelt. Die Regellösung nach Musterplan A 4 wurde ausgeschlossen, da mit ihr der Flächenverbrauch deutlich zu Ungunsten der Landwirtschaft ausfällt. Je nach Ausbildung der Lkw-Stellflächen rückt die Rastanlage zudem relativ dicht an das FFH-Gebiet bzw. den Eschenbach heran.

3.5 Gewählte Variante Um die geforderte Anzahl von Parkständen unter Beachtung der gegebenen Zwangspunkte zu erhalten, ist die Erweiterung des vorhandenen Rastplatzes in die Tiefe am zweckmäßigsten. Die Variante in Anlehnung an den Musterplan A 2 der ERS mit zweizeiliger Anordnung der Lkw-Parkstände, drei Parkflächen für Pkw, separaten barrierefreien Stellplätzen und zusätzli- chen gesonderten Busstellflächen stellt für die gegebene Lage die optimale Lösung dar. Um den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten, orientiert sich der Entwurf in Bezug auf die Trassierungsparameter und die Größe der Freiflächen an den Mindestanforderungen, die an große unbewirtschaftete Rastanlagen gestellt werden. Mit der diesem Entwurf zugrunde liegenden Lösung wurde zu Lasten der landwirtschaftlichen Flächen von dem sensiblen Bereich des Gewässersystems des FFH-Gebietes abgerückt. Der Eschenbach wird nicht tangiert. Ein unmittelbarer Eingriff in das Gewässersystem des FFH- A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 13 Gebietes wurde vermieden. Der Eingriff in die landwirtschaftlich genutzten Flächen fällt aber deutlich geringer aus als bei einer Lösung nach Musterplan A4.

4. Technische Gestaltung der Baumaßnahme 4.1 Ausbaustandard Folgende Richtlinien sind Planungsgrundlage für die Rastanlage bei km 133,8: ERS Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen, 2011 RAA Richtlinien für die Anlage von Autobahnen, 2008 RStO Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen, 2012 RAS-Ew Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Entwässerung, 2005 RPS Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme, 2009

Die Gestaltung der Anlage ergibt sich aus den „Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen, ERS (Ausgabe 2011)“. Als optimale Lösung zur Maximierung der Lkw-Stellflächenanzahl bietet sich die beidseitige Anordnung von Schrägparkständen (50 gon) an. An der Durchfahrt parallel zur Richtungsfahr- bahn Bremen werden zusätzlich Längsparkstände für Großraum- und Schwertransporte ange- legt. Im hinteren Bereich der Anlage sind an einer gesonderten Fahrgasse Pkw-Stellplätze in Schrägaufstellung geplant.

Die Grundrisstrassierung der Ein- und Ausfahrbereiche orientiert sich an den „Richtlinien für die Anlage von Autobahnen, RAA (Ausgabe 2008)“.

Die Ein- und Ausfädelungsspuren werden entsprechend den Anforderungen nach den Richtli- nien für die Anlage von Autobahnen (RAA 2008) angelegt. Dazu wird die Breite der durchge- henden Fahrbahn der Autobahn geringfügig vergrößert um eine ausreichende Fahrstreifenbrei- te zu gewährleisten.

Die PWC-Anlage erhält folgende Anzahl an Parkständen: Art der Parkstände Anzahl Parkstände für Pkw 32 Davon: Barrierefrei Parkstände 2 Busse 2 Parkstände für Lkw, Pkw mit Anhänger, Wohnmobile 50 Parkstände für Schwertransporte L = 180 m Tabelle 4: Stellplatzangebot

Die geplante Rastanlage wird als unbewirtschaftete PWC-Anlage betrieben. Sie ist als Neben- anlage straßenrechtlicher Teil der Autobahn 1, Bremen – Osnabrück. Die gestreckte Linienführung der Fahrgassen, die Ausbildung der Rampen gemäß RAA sowie die Einhaltung aller erforderlichen Sichtdreiecke bilden die Grundlage für die Gewährleistung der optimalen Verkehrssicherheit. Die gewählte Trassierung und die klar strukturierte Auftei- lung der Rastanlage ermöglichen den Autofahrern die Rastanlage schnell zu erfassen und ver- hindern Falschfahrten. An dem Ein- und Ausfädelungsstreifen wird das Bankett auf eine Breite A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 14 von 3,00 m verbreitert und standsicher ausgebildet, um so ein kurzfristiges gefahrloses Abstel- len von Fahrzeuge mit einem technischen Defekt zu ermöglichen.

Die Pkw- und Lkw-Parkbereiche sind voneinander getrennt angeordnet und jeweils über eige- ne Fahrgassen erschlossen. Die Zufahrt zu den Stellplätzen der Busse erfolgt separat, die Ausfahrt gemeinsam mit den Lkw. Durch die Ausbildung und Lage der Busstellplätze werden die Fahrgäste zu dem WC-Gebäude geleitet ohne Fahrgassen queren zu müssen.

4.2 Nutzung / Änderung des umliegenden Straßen- bzw. Wegenetzes Der vorhandene Rastplatz wird zurzeit rückwärtig über eine asphaltbefestigte Straße erschlos- sen. Gemäß den Vorgaben der ERS wird die rückwärtige Anbindung der PWC-Anlage für die Zwecke des Autobahnbetriebsdienstes aufgegeben. Die Straße endet daher stumpf vor der neuen Böschung. Zufahrten in die angrenzenden Flurstücke sind von der Planung nicht betrof- fen.

4.3 Linienführung

4.3.1 Linienführung im Lageplan Für die Lage der Rastanlage bildet der westlich gelegene Wirtschaftsweg und der östlich die Autobahn kreuzende Vorfluter die Zwangspunkte. Aus ökologischer Sicht sollte in den Wald- bestand, der sich im Osten an den vorhandenen Rastplatz anschließt, nicht eingegriffen wer- den. Es ist vorgesehen einen Lärmschutzwall mit einer Höhe ≥ 3,50 m zwischen der Rastanlage und der A 1 als Sicht- und Lärmschutz zu errichten, so dass der Trennstreifen eine Breite von B ≥ 11,50 m erhält. Zusätzlich wird bei der Festlegung der Lage der geplante 6-streifige Aus- bau der A 1 berücksichtigt, damit bei einem möglichen Ausbau (BVWP – Weiterer Bedarf) le- diglich der Ein- und Ausfädelungsstreifen angepasst werden muss. Die Ausfahrt wird mit einem Übergangsbogen A=100 und anschließenden Radius R=120m aus der durchgehenden Strecke trassiert. Die Einfahrt in die A 1 erhält die Radienfolge R=- 80m/A=30/A=40/R=90m/A=60. Die Einmündung in die Durchfahrt und zum Schwerlastpark- streifen erfolgt mit einem Innenradius von R=50m, in die Lkw- und Bus-Fahrgasse wird über

einen Innenradius von R=17,5m und in die Pkw-Fahrgasse mit Ri=26,25m ein- und ausgefah- ren. Die Fahrgassen an den Stellflächen werden als Geraden parallel zur Autobahn ausgebil- det. Die Pkw- und Lkw-Stellflächen werden in Schrägaufstellung mit einem Aufstellwinkel von 50gon angeordnet. Für Busse sind 2 Stellplätze in Sägezahnaufstellung vorgesehen. Die Stellplatz- flächen für Lkw werden nach maximal 7 Stellplätzen mit Trenninseln unterteilt, die Pkw- Stellplätze werden in 10er Blöcken zusammengefasst. An der Durchfahrt wird ein Längsparkstreifen für Großraum- und Schwertransporte angeord- net. Die Länge beträgt 180m.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 15 Es wurden die folgenden Trassierungsparameter im Grundriss gewählt: Bezeichnung Trassierungsparameter Grenzwert Fahrgasse / Ein-/Ausfahrt

Min. Radius Ri = 17,5 m für Lkw (Fahrgasse) 17,5 m

Ri = 26,25 m für Pkw (Fahrgasse) 7,5 m R = 80 m (Achse 200 Einfahrt A1) 80 m Min. Querneigung 2,5 % Fahrgassen 2,5 % 6,0 % (Ein-/Ausfahrt A1) 6,0 % Tabelle 5: Trassierungsparameter im Lageplan

4.3.2 Linienführung im Höhenplan Die Entwicklung der Höhenlage des Rastplatzes ist in den Aus- und Einfahrbereichen von der Autobahn abhängig. Da der Abstand der Fahrgassen und Parkflächen von der A 1 durch das Minimierungsgebot der Flächeninanspruchnahme möglichst klein gehalten werden soll, ist auch der Bereich der Pkw-Stellplätze mittelbar abhängig von der Höhenlage der Autobahn. Die Lage des WC-Gebäudes zwischen Lkw-Ausfahrgasse und Pkw-Fahrgasse mit beidseitigen kurzen Zugangswegen legt die Höhenlage der Pkw-Fahrgasse grundsätzlich fest. Um den Bedarf an Erdmassen möglichst gering zu halten, wird die Rastanlage in leichter Dammlage trassiert. Der Rastplatz befindet sich in einem ebenen Abschnitt der A 1, das Längsgefälle der Autobahn beträgt weniger als 0,1 %. Innerhalb der Rastanlage ist wegen der geplanten Entwässerungs- rinnen ein Mindestgefälle von 0,5 %, in Bereichen mit Querneigungswechseln von 1 % erfor- derlich. Infolge des ebenen Geländes müssen deshalb künstliche Hochpunkte eingebaut wer- den. In den Ein- und Ausfahrtsrampen ergeben sich in den Anschlussbereichen an die vorhandene Richtungsfahrbahn Zwangsgradienten.

Es wurden die folgenden Trassierungsparameter im Aufriss gewählt: Bezeichnung Trassierungsparameter Grenzwert Fahrgasse / Ein-/Ausfahrt Min. Kuppenhalbmesser 2000 m (Achse 200 Einfahrt A1) 2000 m (Zwangsgradiente) Min. Wannenhalbmesser 1500 m (Achse 230 Ausfahrt A1) 1000 m Min. Tangentenlänge 5,00 m (Achse 220/230) 5,00 m Max. Längsneigung 4,08 % (Achse 210) 5 % 3,03 % (Achse 200 Einfahrt A1) +6 / -7 % Tabelle 6: Trassierungsparameter im Höhenplan

4.3.3 Räumliche Linienführung und Sichtweiten In den Einfahrtbereichen der Lkw-Fahrgassen in die umlaufende Fahrgasse (Achse 230) wer- den Sichtfelder mit Schenkellänge von L = 15 m freigehalten.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 16 Der Lärmschutzwall zwischen A 1 und Rastanlage endet ca. 20 m hinter der letzten Einfahrt. An der Zufahrt zur Autobahn wird ein Sichtfeld mit einer Schenkellänge von L = 100 m, begin- nend an der Sperrflächenspitze, freigehalten.

4.4 Querschnittsgestaltung Die Querschnittsabmessungen ergeben sich aus den Forderungen der ERS 2011 und der RAA 2008.

Der vorhandene Seitenstreifen der A 1 wird im Bereich des Ein- und Ausfädelungsstreifens nicht mitgeführt. Aus diesem Grund wird das Bankett um 2,00 m verbreitert und standsicher mit einer Vegetationstragdeckschicht ausgebildet, so dass liegen gebliebene Fahrzeuge dort vor den passiven Schutzeinrichtungen abgestellt werden können, ohne den Verkehr sicherheitsre- levant zu behindern. Die übrigen Bankette erhalten eine Breite von 1,50 m und werden ebenfalls standfest ausge- bildet

Gewählte Abmessungen:

Abbildung 2: Prinzipskizze Querschnittsabmessungen und Befestigung

Ein- und Ausfädelungsstreifen Fahrbahn B = 3,75 m Randstreifen B = 0,50 m Bankett B = 3,00 m Gesamtbreite B = 7,25 m

Ein- und Ausfahrrampe Fahrbahn B = 5,50 m Bankett B = 1,50 m Gesamtbreite B = 7,00 m

Fahrgasse an Lkw-/Bus-Parkstreifen B = 6,50 m

Fahrgasse an Pkw-Parkstreifen B = 4,50 m A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 17

4.4.1 Fahrbahnbefestigung Für die verschiedenen Verkehrsflächen sind folgende Befestigungsarten mit Belastungsklas- sen nach den Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO 12) vorgesehen:

Aus- u. Einfädelungsstreifen im Betonbauweise Bk 100, z.B. Tafel 2, Zeile 3.2 Bereich der BAB 1 Fahrgassen mit Lkw- u. Bus- Asphaltbauweise Bk 10, z.B. Tafel 1, Zeile 1 Verkehr (außerhalb der BAB) Fahrgassen nur Pkw-Verkehr Asphaltbauweise Bk 1,8, z.B. Tafel 1, Zeile 1 Parkstände für Lkw, Busse u. Betonbauweise Bk 10, z.B. Tafel 2, Zeile 3.2 Schwerverkehrsstellplatz Pkw-Stellplätze Betonsteinpflaster Bk 1,8, z.B. Tafel 3, Zeile 3 Gehwege Betonsteinpflaster z.B. Tafel 6, Zeile 2

Die Mindestdicke des frostsicheren Oberbaus ist abhängig von der Lage, dem Untergrund so- wie den örtlichen Verhältnissen und ergibt sich zu D = 65 cm. Die Berechnung ist der Unterla- ge 14.1 zu entnehmen. Die Mindestdicke der Frostschutzschicht ist in den Standardbauweisen der RStO festgelegt. In Abhängigkeit von der Tragfähigkeit auf dem Planum oder der Frostschutzschicht sind die er- forderlichen Schichtdicken der Tragschichten ohne Bindemittel gegebenenfalls gemäß Tabel- le 8, RStO Abschnitt 3.3.2, zu wählen. Für die gewählte Betonbauweise der Fahrbahnen und Parkflächen beträgt die Mindestdicke des frostsicheren Oberbaus damit 75 cm. Zur Vereinfachung des Bauablaufes wird die Dicke des Oberbaus der angrenzenden Asphaltfahrbahn ebenfalls zu 75 cm gewählt.

4.4.2 Böschungsgestaltung Der Rastplatz liegt durchgehend in leichter Dammlage. Der Anschluss an den Bestand erfolgt mit einer Dammbreite von 1,0 bis 3,0 m, die Neigung beträgt > 1:1,5.

Die Neigung der Grabenböschung beträgt n = 1:1,5.

4.4.3 Hindernisse in Seitenräumen In ca. Betr.-km 133,7 befindet sich eine Notrufsäule. Sie wird während der Bauzeit in erforderli- chem Umfang gesichert. Im Bereich des Trennstreifens befindet sich eine Schutzplanke im Bankett der Richtungsfahr- bahn Bremen. Die Schutzeinrichtung bleibt zur Sicherung der Notrufsäule erhalten.

4.5 Knotenpunkte, Wegeanschlüsse und Zufahrten Der Anschluss der Rastanlage an die durchgehende Fahrbahn der A 1 erfolgt über Aus- und Einfädelungsstreifen und kurze Aus- und Einfahrrampen gemäß RAA. Die Aus- und Einfäde- lungsstreifen erhalten eine Länge von 250 m einschließlich der Verziehungsstrecke von 60 m. A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 18 Die Knotenpunkte innerhalb der Rastanlage, d. h. die Ein- und Ausfahrten der Fahrgassen, weisen Abstände zwischen ca. 27 m und ca. 34 m auf, und liegen damit über dem für eine si- chere Orientierung der Autofahrer geforderten Mindestabstand a ≥ 20 m.

Gehwege werden im nördlichen Teil der PWC-Anlage im Bereich der Pkw-Stellplätze, an den Busstellplätzen und um das WC-Gebäude vorgesehen. Ihre Breite beträgt B = 1,80 m, sie wer- den mit Hochborden von der Fahrgasse und den Stellplätzen abgegrenzt. Im Bereich des WC- Gebäudes werden die Hochborde der Pkw- und Lkw-Fahrgasse für die querenden Fußgänger abgesenkt. Eine Anbindung der Rastanlage an das untergeordnete Straßen- bzw. Wegenetz ist nicht vor- gesehen.

Die Ausbildung der Knotenpunkte (Aus- und Einfahrten) innerhalb der Rastanlage erfolgt nach den ERS. Alle Knotenpunkte sind so gestaltet, dass - sie erkennbar, übersichtlich, begreifbar und befahrbar sind, - kreuzender Verkehr vermieden wird, - der Einrichtungsverkehr durch die bauliche Gestaltung unterstützt wird, - falschen Abbiegevorgängen soweit wie möglich entgegengewirkt wird. Dies wird unter anderem durch den Einmündungswinkel von 70 gon der Einfahrten in die Fahrgassen und die Trassierung von Entscheidungspunkten an den Zufahrten zu den Parkbe- reichen erreicht. Zwischen den Trenninselspitzen an der durchgehenden Strecke und dem ers- ten Entscheidungspunkt bzw. der letzten Einfahrt liegen mehr als 70 m, um die Erkennbarkeit der Verzweigung bzw. der Einfahrt in die Autobahn zu gewährleisten. Erforderliche Sichtfelder sind von landschaftspflegerischen Begrünungsmaßnahmen und Ein- bauten freizuhalten. Private Zufahrten werden von der Ausbauplanung nicht berührt.

4.6 Besondere Anlagen Zwischen der Lkw/Bus-Fahrgasse und der Fahrgasse für Pkw ist der Neubau eines WC- Gebäudes in der niedersächsischen Standardmodulbauweise (Typ Linear) geplant.

4.7 lngenieurbauwerke - entfällt -

4.8 Lärmschutzanlagen Als freiwillige Leistung des Straßenbaulastträgers im Rahmen der Lärmsanierung wird im Trennstreifen zwischen der Richtungsfahrbahn und der Rastanlage von Betr.-km 133,710 bis 133,940 ein Lärmschutzwall zum Schutz der Lkw-Fahrer vorgesehen, damit im Bereich der Lkw-Stellplätze der nächtliche Grenzwert von 65 dB(A) eingehalten wird. Der Lärmschutzwall erhält eine Höhe von 3,70 m über Gradiente (A 1) und eine Länge von 230 m (ohne Anrampungen an Anfang und Ende).

Weiteres siehe Punkt 6.1.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 19 4.9 Öffentliche Verkehrsanlagen Es sind keine öffentlichen Verkehrsanlagen betroffen.

4.10 Leitungen Nördlich der A 1 verlaufen autobahnparallel die Streckenfernmeldekabel (AUSA) der Straßen- bauverwaltung. Sie werden im Bereich der vorhandenen und geplanten Notrufsäulen gesichert bzw. in dem notwendigen Umfang kleinräumig verlegt. An der Südseite der Autobahn verläuft ein Lichtwellenleiter in einem Schutzstreifen von 2,00 m, er wird im Bereich des Ein- und Ausfädelungsstreifens in erforderlichem Umfang gesi- chert. Im Streckenabschnitt der Rastanlage muss der Lichtwellenleiter aus dem Planungsbe- reich verlegt werden.

BAB-km Lage Art der Leitung Leitungsträger Km 133,4 – 134,3 längslaufend AUSA-Kabel Straßenbauverwaltung Km 133,4 – 134,3 längslaufend Lichtwellenleiter GLH Auffanggesellschaft Tabelle 7: Leitungen im Planungsbereich

4.11 Baugrund / Erdarbeiten Die Baugrunduntersuchung zum Umbau des Lagerplatzes zu einer PWC-Anlage wurde im Mai 2011 von der Firma StraPs Straßenbau Prüfstelle GmbH, Leer, aufgestellt und ist nachfolgend in seinen Hauptaussagen zusammengefasst.

Es stehen Böden der Geestplatten und Endmoränen mit fluviatilen bzw. glazifluviatilen Sedi- mente aus Geschiebedecksand über Geschiebelehm an. Die Geschiebedecksande bestehen aus feinkörnigen bis feinkiesigen, nichtbindigen Lockergesteinen. Der unterlagernde Geschiebe- lehm setzt sich aus feinkörnigen Sanden, Schluffen und zum Teil auch Tonen zusammen. -6 -8 Die ermittelten Kf-Werte für den Geschiebelehm liegen zwischen 6,2 * 10 und 4,7 * 10 m/s, für den Schluff bei 3,7 * 10-7 m/s. Der Boden wird als insgesamt schwach bis sehr schwach durchlässig bewertet. Bei der Erkundung des Geländes im April 2011 wurde kein Grundwasser erschlossen.

Die oberste Bodenschicht (Auffüllung) ist als Baugrund nicht geeignet und sollte abgetragen werden. Der locker gelagerte Oberboden auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen ist bis in 1,0 Tiefe abzutragen. Wurzelwerk und humose Auflagerungen aus den zu rodenden Waldbestands- flächen sollen umfassend entfernt, der Boden planiert und verdichtet werden. Freigelegter Ge- schiebelehm wird mit einem Trennvlies abgedeckt. Auf dem verdichtet anstehenden Sandbo- den/Geschiebelehm ist bis zum Erreichen der Frostschutzschicht lagenweise gut zu verdichten- des Material, im Frosteinwirkungsbereich der Frostempfindlichkeitsklasse F 1, aufzubringen.

Es werden ca. 20.500 m³ Oberboden/Auffüllung und ca. 3.800 m³ Bodenmenge abgetragen. Der Abbruch der vorhandenen Asphalt- und Betonflächen umfasst ca. 830 m³. Insgesamt werden für den Bau der Rastanlage ca. 25.200 m³ Bodenmengen und ca. 3.300 m³ Oberboden benötigt. Der abgetragene Oberboden wird zum Teil wieder für die Andeckung der Böschungen und Grünflächen verwendet (~3.300 m³), ein weiterer Teil des abgetragenen Oberbodens (~7.170 A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 20 m³) und das Aufbruchmaterial (~ 830 m³) werden innerhalb der Baustelle im LS-Wall, die abge- tragenen Bodenmengen (~3.800 m³) im Bereich des Rastplatzes wieder eingebaut. Der größte Teil des Oberbodenabtrages (~10.030 m³) kann innerhalb der Baustelle nicht wieder eingebaut werden und muss abgefahren werden. Unter Berücksichtigung des o. a. Erdmengentransports werden damit ca. 13.400 m³ zusätzli- che Bodenmengen erforderlich.

Oberboden / org. Boden Kl. 3-6 Aufbruch (Be- Auffüllung ton/Asphalt) [m³] [m³] [m³] Erforderliche Bodenmengen 3.300 17.200 --- Abtrag / Aushub 20.500 3.800 830 Oberbodenandeckung (Böschun- 3.300 gen/Grünflächen) Einbau innerhalb der Rastanlage / LS-Wall 7.170 3.800 830 Zulieferung --- 13.400 Abtransport 10.030 ---

Tabelle 8: Erdmengenbilanz

4.12 Entwässerung Vorflutverhältnisse / vorhandene Entwässerungsanlagen Das Gelände ist im Bereich des vorhandenen Rastplatzes sowie der angrenzenden landwirt- schaftlich genutzten Flächen eben und liegt auf einer Höhe zwischen 41,0 und 40,0 mNN. Der Geländehochpunkt befindet sich im Bereich des vorhandenen Rastplatzes. Die A 1 weist in Richtung Westen ein Längsgefälle von ca. 0,03% und in Richtung Osten von ca. 0,06% auf. Die Oberflächenentwässerung der A 1 mit dem vorhandenen Ein- und Ausfädelungsstreifen er- folgt über ein offenes Graben-/Muldensystem in östlicher bzw. westlicher Richtung in die fla- chen Seitengräben/Mulden der Autobahn. Die nach Süden verlaufenden Gräben an den vor- handenen Wirtschaftswegen und den Ackerflächen erhalten keinen Zufluss aus der Autobahn. Die Richtungsfahrbahn Bremen entwässert in westlicher Richtung breitflächig über das Bankett und (teilweise) eine flache Böschung in den Seitengraben. In östlicher Richtung befindet sich im Bereich der Ausfahrt des Rastplatzes am Böschungsfuß eine Rasenmulde, die vom Beginn des Einfädelungsstreifens parallel zur Autobahn im Abstand von 10 bis 15 m verläuft. Das von der Fahrbahn ablaufende Niederschlagswasser fließt breitflächig über das Bankett und die fla- che Böschung in den Geländestreifen bis zur Rasenmulde. Diese schließt nach ca. 190 m an einen die A 1 kreuzenden Graben an. Zwischen Ein- und Ausfahrt des Rastplatzes fließt das Oberflächenwasser der A 1 über das Bankett in den Trennstreifen. Abfließendes und versickertes Wasser wird über Abläufe und Rohrleitungen DN 100 und DN 300 in die Autobahnentwässerung geleitet. Das Oberflächenwasser der Parkflächen und der angrenzenden Fahrgasse fließt breitflächig über das Bankett in den umlaufenden Seitengraben. Hauptvorfluter ist die Delme. A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 21

Geplante Entwässerung Das abfließende Oberflächenwasser der befestigten Verkehrsflächen muss entsprechend RAS-Ew vor der Einleitung in den Vorfluter von schädlichen Stoffen gereinigt werden. Die Ein- leitung erfolgt gedrosselt in Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde. Um einen gedrosselten und schadlosen Abfluss in den Vorfluter zu gewährleisten, werden die nachfolgend beschriebenen Entwässerungsmaßnahmen erforderlich.

Rastplatz Das abfließende Oberflächenwasser der Fahrgassen und Parkflächen wird über Rinnen und Straßenabläufe in Rohrleitungen gesammelt und über eine Absetzzone zur Rückhaltung von Leichtflüssigkeiten und Schwimmstoffen in ein Rückhaltebecken geleitet. Von dort aus wird das Niederschlagswasser gedrosselt in das Grabensystem eingeleitet. Die vorhandene Mul- de/Graben zu dem ca. 190 m entfernten Vorfluter wird bedarfsgerecht zu einem Graben aus- gebaut. Das Oberflächenwasser, das außerhalb der Parkflächen in der Einfahrrampe anfällt, fließt breitflächig über das Bankett und die Böschung. Hier wird das Wasser während der Boden- passage von Schwebstoffen gereinigt. Am Böschungsfuß wird bis zum Anschluss an den Ein- bzw. Ausfädelungsstreifen zur Aufnahme von anfallendem Sickerwasser eine Rasenmulde angeordnet. Sie erhält in Bau-km 230+070 einen Abfluss in das Rohrleitungssystem, so dass das Niederschlagswasser über das Regenrückhaltebecken gedrosselt in den Vorfluter geleitet wird.

Autobahn Das von der A 1 ablaufende Fahrbahnwasser fließt im Bereich des Rastplatzes breitflächig über ein verbreitertes Bankett, B = 4,00 m, in eine Entwässerungsmulde am Fuß des neuen Lärmschutzwalles. Unterhalb der Mulde wird eine Teilsickerrohrleitung DN 150 zur Entwässe- rung der vorhandenen Planumsschicht angeordnet. Mulde und Teilsickerrohrleitung erhalten einen Abfluss in das geplante Rohrleitungssystem und werden mit dem Straßenwasser der PWC-Anlage in das Regenrückhaltebecken geleitet.

Ein- und Ausfädelungsstreifen Die Herstellung der Ein- und Ausfädelungsstreifen bedeutet nur in Teilbereichen eine gering- fügige Verbreiterung der vorhandenen befestigten Flächen und wird deshalb vernachlässigt. Das im Bereich der Ein- und Ausfädelungsstreifen der PWC-Anlage anfallende Oberflächen- wasser fließt wie bisher breitflächig über die nun auf eine Breite B=3,00m verbreiterten Banket- te und die flachen Dammböschungen in die vorhandenen Entwässerungsanlagen.

Geländeentwässerung Am Rand der Erholungsfläche wird zur Vermeidung von Abflüssen auf die angrenzende Acker- fläche eine Rasenmulde angeordnet, die eventuell anfallendes Oberflächenwasser aus den Grünflächen aufnehmen kann. Sie erhält am östlichen Ende einen Notüberlauf in das geplante Rohrleitungssystem.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 22 Weitere Einzelheiten und Abmessungen sind der Unterlage 18, Wassertechnische Untersu- chung, zu entnehmen. Die Wassertechnische Untersuchung wurde durch die NLStBV, GB Oldenburg, mit der unteren Wasserbehörde des Landkreises Oldenburg abgestimmt.

4.13 Straßenausstattung WC-Gebäude, Ver- und Entsorgungsleitungen Der Rastplatz wird mit einem WC-Gebäude und den erforderlichen Ver- und Entsorgungslei- tungen ausgestattet. Vorgesehen ist der Gebäudetyp „Linear“ der niedersächsischen Stan- dardmodulbauweise mit Urinalen, Unisex-WC-Kabinen und einem separatem WC für Behinder- te. Die Planung der Ver- und Entsorgungsleitungen für Wasser, Abwasser, Strom vom Übergabe- punkt bis zum Anschluss an das vorhandene Leitungsnetz wird von den Leitungsversorgern betrieben. Der Übergabepunkt an die Leitungsträger ist für die Wasser- und Stromversorgung am WC-Gebäude, für die Abwasserentsorgung an der ehemaligen Erschließungsstraße ge- plant.

Erholungsflächen Die Erholungsflächen werden rechts und links des WC-Gebäudes sowie südlich der Pkw- Stellplätze vorgesehen und mit insgesamt 6 Sitzgruppen und 6 Einzelbänken ausgestattet. Ab- falleimer werden in der Nähe der Sitzgruppen sowie auf den Trenninseln der Lkw-Stellplätze platziert.

Beleuchtung Aufgrund der Größe der Rastanlage wird zusätzlich zur Beleuchtung des WC-Gebäudes eine durchgehende Beleuchtung der Verkehrsanlage vorgesehen. Zu verwenden ist eine insekten- freundliche Beleuchtung. Die Beleuchtung der Rastanlage wird nach gesondertem Gutachten im Rahmen der Ausführungsplanung bemessen.

Notrufsäulen Es ist vorgesehen, zusätzlich zur Notrufsäule an der A 1 bei Betr.-km 133,7 eine weitere Not- rufsäule innerhalb der Rastanlage bei dem WC-Gebäude aufzustellen.

Passive Schutzeinrichtungen Schutzeinrichtungen sind für die Rastanlage nicht erforderlich. Vor dem neu zu errichtenden Lärmschutzwall mit einer Böschungsneigung von n = 1:1,5 ist eine 2,00 m breite und 0,30 m tiefe Mulde angeordnet, die eine ausreichende Ausrundung des Böschungsfußes darstellt. Die Wallböschung ist deshalb nicht der Gefährdungsstufe 4 gemäß RPS zuzuordnen. Die zurzeit vor der Rastplatzfläche im Bankett der A 1 vorhandene Schutzeinrichtung die der Sicherung des vorhandenen Rastplatzes und der Notrufsäule diente, ist noch für die Sicherung der Notrufsäule erforderlich und kann entsprechend den Anforderungen angepasst werden.

Beschilderung und Markierung Die wegweisende Beschilderung wird entsprechend Anlage 6 der Richtlinien für die wegwei- sende Beschilderung auf Bundesautobahnen (RWBA) vorgenommen. Die Ausfahrtsbeschilde- A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 23 rung umfasst zwei Ankündigungstafeln und die Ausfahrttafel. In der Inselspitze wird eine Leit- platte aufgestellt. Innerhalb der Rastanlage erfolgt die Wegweisung zu den Parkständen getrennt nach Fahr- zeugarten an den jeweiligen Fahrgassenverzweigungen. Die Parkstände für Behinderte wer- den direkt an der vorgesehenen Parkfläche ausgewiesen. Am Ende der Zufahrt zur Rastanlage wird das Zeichen 267 (Verbot der Einfahrt) zur Verhinde- rung von Falschfahrten auf die Autobahn aufgestellt. Innerhalb der Rastanlage werden lediglich die Parkstände markiert. Die Markierung des Ein- und Ausfädelungsstreifens erfolgt entsprechend der RMS-2 (Richtlinien für die Markierung von Straßen).

Einfriedungen An der äußeren Begrenzung der Rastanlage ist ein Wildschutzzaun vorgesehen.

Das geplante Regenrückhaltebecken und die zur Unterhaltung notwendigen Flächen werden durch einen Stabgitterzaun gesichert, um Gefährdungen Dritter und Verunreinigungen zu ver- hindern. Für den Betriebsdienst ist eine verschließbare Zufahrt notwendig.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 24

5. Angaben zu den Umweltauswirkungen Die zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen werden im Untersuchungs- gebiet unter Berücksichtigung der vorgesehenen Vermeidungsmaßnahmen, bezogen auf zwei Bezugsräume beschrieben und bewertet: - Die unbewirtschaftete Rastanlage und die vorbelasteten Nebenflächen der A 1 (= Bezugs- raum 1) und - die an die unbewirtschaftete Rastanlage angrenzende, weniger vorbelastete, halboffene Kulturlandschaft (= Bezugsraum 2).

5.1 Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit Das Schutzgut „Menschen“ wird auf die Teilschutzgüter „Wohn- und Wohnumfeldfunktion“ und „Erholungsnutzung“ bezogen untersucht.

Teilschutzgut Wohn- und Wohnumfeldfunktion

Untersuchungsrahmen: Wohnlich genutzte Bereiche im Trassenkorridor sowie im Nahbereich des Trassenkorridors (Wohn-, Dorf- und Mischgebiete, Sondergebiete); Wohnumfeldbereiche einschließlich Sport-, Freizeit- und Erho- lungsflächen

Im Umfeld der PWC-Anlage befinden sich einzelne Gehöfte mit Wohnhäusern und Nebenge- bäuden im Abstand von ca. 400 m nach Südwesten und ca. 850 m nach Südosten (Pkt. 6). Umweltauswirkungen - Beeinträchtigungen durch Lärm Eine Überschreitung der Grenzwerte kann aufgrund der Entfernungen mit Sicherheit ausge- schlossen werden (Pkt. 6.1). - Beeinträchtigungen des Wohnumfelds durch Überbauung Durch den Neubau der Rastanlage gehen Gehölze mit Sichtschutzfunktion verloren und die technische Überprägung nimmt zu, z.B. durch Flächenversiegelung. Aufgrund der Entfer- nung zur Wohnbebauung sind Beeinträchtigungen des Wohnumfeldes nicht zu erwarten. - Funktionale Beeinträchtigungen: Wegeverbindungen werden durch die Erweiterung nicht berührt. Die Rastanlage wird einge- zäunt, daher sind im Wohnumfeld keine zusätzlichen Störungen zu erwarten.

Teilschutzgut Erholungsnutzung

Untersuchungsrahmen: Vorranggebiet und/oder Vorsorgegebiet für Erholung, Wald mit besonderen Erholungsfunk- tionen, Erholungswald, erholungsrelevante Infrastruktureinrichtungen

Das Untersuchungsgebiet ist durch die stark befahrene A 1 geprägt. Räumlich-funktionale Verbindungen wurden bereits vor vielen Jahren durch den Trassenbau zerschnitten. Das Untersuchungsgebiet liegt im Naturpark Wildeshauser Geest. Zielpunkte für Freizeit und Erholung oder bedeutende Rad- und Wanderwegeverbindungen sind nicht vorhanden. Die un- bewirtschaftete Rastanlage ist über einen Weg rückwärtig erschlossen.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 25

Umweltauswirkungen - Beeinträchtigungen durch Lärm und Überbauung Für landschaftsbezogene Erholungsformen wie Spazierengehen, Naturbeobachten oder Radfahren ist der stark verlärmte Bereich von nachrangiger Bedeutung. Durch Inanspruch- nahme naturraumtypischer, landschaftsbildprägender Elemente mit Sichtschutzfunktion wie Gehölze und Waldbereiche, verliert der Raum weiter an Bedeutung. - Funktionale Beeinträchtigungen Wegeverbindungen oder das überregionale Rad- und Wanderwegenetz sind durch das Bauvorhaben nicht betroffen.

5.2 Biologische Vielfalt Die biologische Vielfalt ist durch Lärm- und Zerschneidungseffekte der BAB A 1 sowie intensi- ve Nutzung der Rastanlage erheblich vorbelastet.

5.2.1 Schutzgut Tiere

Untersuchungsrahmen: s. Unterlage 19.1: Pkt. 1.2.3, 2.1 und Unterlage 19.2: Pkt. 1.4

In einvernehmlicher Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde Landkreis Oldenburg2 wurden Brutvögel, Fledermäuse und Amphibien untersucht (s. Pkt.1.2.3).

Brutvögel In den vom Umbau der Rastanlage betroffenen Bereichen wurden ausschließlich weit verbreitete Arten wie Fitis, Amsel oder Zilpzalp mit zum Teil mehreren Paaren nachge- wiesen. Als in Niedersachsen im Bestand bedrohte Vogelarten (Rote-Liste-Status 3) oder Arten, die auf der Vorwarnliste geführt werden, wurden in dem südwestlich vom Eingriff- sort gelegenen Waldbereich Baumpieper, Gartenrotschwanz, Grauschnäpper und Trau- erschnäpper festgestellt. Arten, die nach § 7 (2) Nr. 14 BNatSchG unter strengem Schutz stehen, wurden nicht nachgewiesen.

Fledermäuse Aufgrund fehlender oder nur unzureichend ausgeprägter Höhlen- und Spaltenstrukturen weisen die Gehölze in den Bezugsräumen 1 und 2 keine Eignung als Quartierstätten für einheimische, Baum bewohnende Fledermausarten auf.

Amphibien Die Gräben und Senken auf der Rastanlage waren bereits Ende März ausgetrocknet. Nur während einer der drei Begehungen (26.05.2011) wurden dicht am Durchlassbau- werk zwei Teichfrösche (Pelophylax kl. esculentus) festgestellt, die keine Anzeichen von Balz- oder Paarungsverhalten zeigten. Die Bedeutung der Bezugsräume 1 und 2 im Plangebiet ist für Amphibien als gering einzustufen.

2 Schriftl. Mitt. LK Oldenburg, 08.11.2010 A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 26 Im autobahnnahen Bereich wurden keine Verbundkorridore, ausgeprägten Austausch- oder Wechselbeziehungen von Tierarten oder Arten gem. Anhang II der FFH-RL festgestellt. Umweltauswirkungen Durch den Umbau der Rastanlage werden Lebensräume von weit verbreiteten Tierarten bau- und anlagebedingt beansprucht. Umwelterhebliche Auswirkungen auf die Habitatfunktionen sind v. a. durch Gehölzverluste und durch Waldanschnitt zu erwarten. Betroffen sind insbeson- dere Vogelarten durch den Verlust potenzieller Brutstandorte. Zum Schutz naturschutzfachlich wertvoller Bereiche vor Beeinträchtigungen ist ein Zaun als Baufeldbegrenzung vorgesehen. Durch einen Lärmschutzwall werden auf der Rastanlage Im- missionen und optische Störungen von der A 1 herabgesetzt.

5.2.2 Schutzgut Pflanzen

Untersuchungsrahmen: s. Unterlage 19.1: Pkt. 1.2.3, 2.1

Bezugsraum 1 ist durch intensive Nutzung und Fahrzeugverkehr vorbelastet. Es dominieren standortgerechte Gehölzbestände (HPS/OV) und halbruderale Gras- und Staudenfluren mittle- rer Standorte (UHM/OV). Bezugsraum 2 umfasst im Plangebiet: - intensiv genutzte Ackerflächen, - im Südosten einen Grabenzug, der dem Eschenbach zufließt und begleitende feuchte ge- prägte Bereiche wie Weidegebüsch (BFR) oder Gras- und Staudenflur (UHF) sowie - im Südwesten Strauch-Baumhecken sowie Waldbereiche, darunter auch einen wertvoller Eichen-Mischwald trockener Sandböden (im Südwesten). Letzterer grenzt an den vom Ein- griff betroffenen Bereich an.

Umweltauswirkungen Beeinträchtigungen der Biotopfunktionen sind durch die bau- und anlagebedingten (Teil-) Ver- luste von Gehölz-, z. T. auch Waldbereichen zu erwarten. Zum Schutz naturschutzfachlich wertvoller Bereiche ist ein Zaun zur Baufeldbegrenzung vorgesehen. Ein Lärmschutzwall schützt die Rastanlage vor Schadstoffeinträgen von der A 1.

5.2.3 Artenschutz

Untersuchungsrahmen: s. Unterlage 19.1: Pkt. 1.2.3, 2.1, Unterlage 19.2

Für gemeinschaftsrechtlich streng geschützte Arten ist der erforderliche Lebensraum bzw. Standort im Untersuchungsgebiet potenziell vorhanden für die Gruppen: - Fledermäuse, - Europäische Vogelarten sowie - Amphibien (Unterlage 19.2). A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 27 Für diese Gruppen wurden in einvernehmlicher Abstimmung mit der unteren Naturschutzbe- hörde des Landkreises Oldenburg3 im Jahr 2011 Erfassungen durchgeführt. Nachweise von gemeinschaftsrechtlich streng geschützten Amphibienarten wurden nicht erbracht. Die Gehölze in den Bezugsräumen 1 und 2 weisen keine essentielle Eignung als Quartierstätten für einhei- mische, Baum bewohnende Fledermausarten auf. Eine zeitweise Nutzung durch Fledermäuse, die hier potenzielle Tageseinstände vorfinden, kann nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Zum vorsorglichen Schutz von Fledermäusen sind die Gehölzfällarbeiten möglichst von Anfang Dezember bis Ende Februar durchzuführen. Gem. § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG werden daher nur Europäische Vogelarten vertieft untersucht.

Europäische Vogelarten gem. Art. 1 der Vogelschutzrichtlinie (VS-RL) Die Mehrzahl der insgesamt 22 nachgewiesenen Vogelarten im Untersuchungsgebiet gilt als häufig und verbreitet, wie z. B. Amsel, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen und Zilpzalp. Nur im Waldbereich südwestlich der Rastanlage wurden nachgewiesen - Grauschnäpper, Trauerschnäpper und Baumpieper als Arten der Vorwarnliste der Roten Liste Niedersachsen und - der Gartenrotschwanz als gefährdet gem. Roter Liste Niedersachsen. Im Zuge des geplanten Bauvorhabens sind zu erwarten: - Verluste von Brutstandorten von weit verbreiteter Arten, nicht aber von gefährdeten Arten oder Arten der Vorwarnliste sowie - Verluste potenzieller (Teil-) Habitate durch Gehölzverluste. Zur Vermeidung von unbeabsichtigten, direkten Tötungen weit verbreiteter Arten finden die er-

forderlichen Baumfällarbeiten außerhalb der Brutzeit (1 VCEF) statt. Eine Beeinträchtigung von Brutpaaren, die in angrenzenden Bereichen brüten, wird vermieden durch einen Zaun zur Bau-

feldbegrenzung und den Ausschluss des Baubeginns während der Brutzeit (2 VCEF). Darüber hinaus werden durch einen Lärmschutzwall Immissionen auf der Rastanlage verrin- gert (Abschirmeffekte). Durch Entwicklung funktionsfähiger Habitate für Waldvogelarten im Bundesforst Sprakelerheide (Liegenschaft 0350033 Wildeshausen) werden vorsorglich im gleichen Naturraum die Lebens- raumfunktionen für die Gilde Waldvögel gestützt (Ausgleichsmaßnahme 12.1 A).

Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes von lokalen Populationen der Brutvo- gelarten ist nicht zu erwarten, da neue Habitate geschaffen werden (12.1 A) und im wald- reichen, vom Eingriff betroffenen Raum geeignete Ausweichhabitate als Fortpflanzungs- und Ruhestätten zur Verfügung stehen.

3 Schriftl. Mitt. LK Oldenburg, 08.11.2010 A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 28 Vermeidungs- und Aus- Beschreibung gleichsmaßnahmen (CEF)

Europäische Vogelarten gem. Art. 1 der Vogelschutzrichtlinie

Vermeidungsmaßnahme 1 VCEF - Bauzeitenregelung: Ausschluss von Fällarbeiten während der Brutzeiten; vom 1. März bis 30. September gem. § 39 Abs. 5 BNatSchG

Vermeidungsmaßnahme 2 VCEF - Schutzzaun zur Begrenzung des Baufeldes sowie Vermei- den des Baubeginns während der Brutzeit (01.04. bis 30.06.) Fledermäuse gem. Anh. IV der FFH-RL

Vermeidungsmaßnahme 1 VCEF - Bauzeitenregelung: s. oben; zum vorsorglichen Schutz von Fle- dermäusen Durchführung möglichst Anfang Dezember bis Ende Februar

V CEF Funktionserhaltende Vermeidungsmaßnahme

Tab. 9: Artenschutzrechtlich begründete Vermeidungsmaßnahmen (CEF)

5.2.4 Natura 2000

Untersuchungsrahmen: s. Unterlage 19.3 Außerhalb des Plangebietes, ca. 0,6 km südlich des Eingriffortes, sind die Niederungen von Eschenbach und Delme als FFH-Schutzgebiet Nr. 50 „Delmetal zwischen Harpstedt und Del- menhorst (EU Kennzeichen 2917-331) ausgewiesen. Ein östlich des geplanten Umbaus gele- gener, technisch ausgebauter Grabenzug fließt Eschenbach bzw. Delme zu (Unterlage 19.3). - Mögliche baubedingte Auswirkungen: Die vorhandene Mulde und der Graben zum Vor- fluter werden bedarfsgerecht zu einem Graben ausgebaut. Bei Einhalten der gesetzlich vor- geschriebenen Maßgaben bezüglich des Umgangs mit wassergefährdenden Stoffen wäh- rend des Baubetriebes kann die Kontaminationen von Boden, Oberflächen- und Grundwas- ser verhindert werden. Der Eintrag von Schwebstoffen ist ggf. durch bauliche Maßnahmen, wie z.B. durch einen Sandfang, zu vermeiden. Erhebliche Beeinträchtigungen des etwa 600 m entfernt liegenden Gewässersystems der Delme über den Wirkpfad Wasser sind nicht zu erwarten. - Mögliche anlagebedingte Auswirkungen: Die dauerhafte Einschränkung der natürlichen Versickerung von Wasser durch die Erhöhung des Versiegelungsanteils auf der Rastanlage um ca. 1,12 ha stellt eine Unterbrechung des natürlichen Kreislaufes im Wirkgefüge Wasser - Boden dar. Das anfallende Oberflächenwasser wird jedoch breitflächig über das Bankett und Böschungen versickert oder über Abläufe und Rohrleitungen über die Regenrückhal- tung in die Vorflut geleitet (Pkt. 4.12). Erhebliche Veränderungen des Grundwasserhaushal- tes sind nicht zu erwarten. - Mögliche betriebsbedingte Auswirkungen: Das abfließende Oberflächenwasser der be- festigten Verkehrsflächen wird entsprechend RAS-Ew vor der Einleitung in den Vorfluter von schädlichen Stoffen gereinigt. Die Einleitung erfolgt gedrosselt in Abstimmung mit der unte- ren Wasserbehörde. Durch die Neuplanung der Oberflächenentwässerung und einer Ab- setzzone wird die Sicherheit vor Verunreinigungen des Schutzgutes Wasser gegenüber dem Status quo im Bereich der Rastanlage erhöht (Pkt. 2.5, 4.12). Erhebliche Beeinträchti- gungen des etwa 600 m entfernt liegenden Gewässersystems der Delme über den Wirkpfad Wasser sind nicht zu erwarten. A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 29 Aufgrund der unverändert fortbestehenden Vorbelastungen sind auch über den Luftpfad keine nachweisbaren Zunahmen verkehrsbedingter Immissionen zu erwarten.

Arten nach Anhängen der FFH-Richtlinie im FFH-Schutzgebiet (gem. Standarddatenbo- gen, Stand 2008) Im Plangebiet sind die Habitatbedingungen nicht erfüllt für die Arten gem. Standarddatenbo- gen: - Bachneunauge, - Lachs oder - Gemeine Flussmuschel. In der Verordnung über das LSG „Delmetal zwischen Harpstedt und Delmenhorst“ (LSG WE Ol 63 LANDKREIS OLDENBURG 2010) sind als zusätzliche Arten Flussneunauge und Stein- beißer aufgeführt. Auch für diese Arten sind im Plangebiet die Habitatbedingungen nicht erfüllt. Im Einwirkungsbereich des geplanten Vorhabens, in dem naturfern ausgebauten Gra- benzug, bestehen keine geeigneten Habitatbedingungen für Bachneunauge, Lachs, Ge- meine Flussmuschel sowie Flussneunauge und Steinbeißer. Vorhabensbedingte Aus- wirkungen auf Arten im Gewässersystem von Eschenbach und Delme sind nicht zu er- warten.

Lebensraumtypen des FFH-Schutzgebietes (gem. Standarddatenbogen, Stand 2008) Im Plangebiet wurden keine Lebensraumtypen gem. Anhang I der FFH-Richtlinie festgestellt: - Dünen im Binnenland (Code FFH 2330), - Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions (Code FFH 3150), - Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion (Code FFH 3260), - Trockene europäischen Heide (Code FFH 4030), - Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe (Code FFH 6430), - Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) (Code FFH 9110), - Atlantischer, saurer Buchenwald mit Unterholz aus Stechpalme und gelegentlich Eibe (Quercion robori-petraeae oder Ilici-Fagenion) (Code FFH 9120), - Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion- betuli) [Stellario-Carpinetum] (Code FFH 9160), - Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur (Code FFH 9190) sowie - Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Sali- cion albae) (Code FFH 91E0).

Im Einwirkungsbereich der geplanten Maßnahmen befinden sich keine Lebensraumty- pen nach Anhang I der FFH-Richtlinie. Vorhabensbedingte Auswirkungen sind nicht zu erwarten.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 30

5.2.5 Weitere Schutzgebiete

Der geplante Neubau der Rastanlage Prinzhöfte-Süd liegt im Naturpark Wildeshauser Geest (gem. § 27 BNatSchG). Landschafts- und Naturschutzgebiete oder Gebietskategorien der Na- tura 2000-Gebietskulisse bestehen im Plangebiet nicht. Wertvolle Bereiche, z.B. für Gast- und Brutvögel, sind nicht bekannt. Am östlichen Rand des Plangebietes verläuft ein kleiner Gra- benzug, der dem Eschenbach zufließt, der Teil des Gewässersystems der Delme ist. Außerhalb des Untersuchungsgebietes liegt in östlicher Richtung ca. 0,6 km entfernt die Niede- rung des Eschenbaches, die festgesetzt ist als: - FFH-Schutzgebiet Nr. 50 „Delmetal zwischen Harpstedt und Delmenhorst“ und - Landschaftsschutzgebiet DH 071 „Harpstedter Geest“.

5.3 Schutzgut Boden

Untersuchungsrahmen: u. a. NIBIS® KARTENSERVER (http://www.nibis.lbeg.de), Unterlage 20: Baugrunduntersu- chung

Im Bezugsraum 1 sind die Bodenflächen zum großen Teil bereits versiegelt. Die unversiegel- ten Böden unterliegen entlang der Autobahn, permanenten Schadstoffeinträgen. Bodenfunkti- onen besonderer Bedeutung wurden nicht festgestellt. Im Bezugsraum 2 dominieren forstlich und landwirtschaftlich genutzte Böden. Als Bodentyp ist der Pseudogley-Podsol weit verbreitet, dem hinsichtlich seiner Bodenfunktionen eine allgemeine Bedeutung zukommt. Die Böden der Waldbereiche konnten sich, anders als die landwirtschaftlich genutzten Böden, weitgehend ungestört entwickeln, d.h. sie sind durch den Menschen weniger stark beeinflusst. Böden mit hoher Bodenfruchtbarkeit, kulturgeschichtlicher Bedeutung, seltene Böden, natur- nahe Böden oder Geotope wurden nicht im Untersuchungsgebiet festgestellt. Zur Empfindlich- keit von Böden gegenüber von Verdichtung und zu Altlasten liegen für das Untersuchungsge- biet keine Angaben vor (LBEG 2012). Durch schonenden Umgang mit Boden und Rekultivierung gem. einschlägiger Vorgaben, wie DIN 18320 oder RAS - LP2, werden erhebliche Beeinträchtigungen vermieden. Umweltauswirkungen Die Bodenfunktionen werden anlagebedingt, v. a. durch Versiegelung, erheblich beeinträchtigt. Negativ wirkt sich auch die Veränderung des Profilaufbaus gewachsenen Bodens aus. Böden von besonderer Bedeutung sind jedoch nicht betroffen.

5.4 Schutzgut Wasser

Untersuchungsrahmen: u. a. NIBIS® KARTENSERVER (http://www.nibis.lbeg.de), Unterlage 20: Baugrunduntersu- chung

Das Schutzgut „Wasser“ wird auf die Teilschutzgüter „Grundwasser“ und „Oberflächengewäs- ser“ bezogen untersucht. Grundwasser A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 31 Im Bezugsraum 1 ist die natürliche Versickerung durch Versiegelung bereits zum Teil einge- schränkt. Im Bezugsraum 2, im Plangebiet, ist die natürliche Versickerung kaum einge- schränkt. Die Zusickerung von Grundwasser liegt bei 251 - 300 mm/a. Die Bezugräume 1 und 2 gelten nicht als grundwassernahe Standorte, Bereiche besonderer Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeintrag liegen nicht vor. Trinkwasserschutzgebiete bzw. Vorranggebiete für die Trinkwassergewinnung sind nicht festgesetzt, Maßnahmenprogramme oder Bewirtschaftungspläne gem. §§ 82 und 83 WHG liegen nicht vor.

Oberflächengewässer Im Bezugsraum 1 bestehen keine natürlichen Oberflächengewässer. Im Bezugsraum 2, im östlichen Teil des Plangebietes, verläuft ein Grabenzug, der dem Eschenbach Wasser zuführt. Eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Regulationsfunktion im Landschaftswasserhaushalt kommt dem naturfernen Gewässer nicht zu. Für das Untersuchungsgebiet liegen keine Angaben über Gewässer- und Strukturgüte oder den ökologischen und chemischen Zustand der Gewässer vor. Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne gem. § 82 und 83 WHG wurden nicht erstellt. Oberflächengewässer sind bau- und betriebsbedingt einem erhöhten Risiko durch Schadstoff- eintrag bzw. Verschmutzung ausgesetzt. Durch ein Absetzbecken zur Vorklärung von Oberflä- chenwasser vor Einleitung in die Vorflut werden potenzielle Schadstoffeinträge vermindert (Verbesserung des Status quo). Umweltauswirkungen Die dauerhafte Einschränkung der natürlichen Versickerung von Wasser durch die Bodenver- siegelung stellt eine kleinräumige Unterbrechung des natürlichen Kreislaufes im Wirkgefüge Wasser - Boden dar. Das anfallende Oberflächenwasser kann über die direkt angrenzenden Seitenflächen versickern. Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind nicht zu erwar- ten.

5.5 Schutzgut Klima /Luft

Untersuchungsrahmen: Feststellung relevanter Funktionen anhand von Biotoptypenkartierung und topographischen Verhältnissen (MOISMANN et al. 1999)

Die Bedeutung der Gehölze in Bezugsraum 1 ist bezüglich Schadstofffilterung, Frischluftbil- dung sowie klimatischer und lufthygienischer Ausgleichsfunktion gering. In Bezugsraum 2 kommt nach Angabe des NIEDERSÄCHSISCHES FORSTPLANUNGSAMTES (2003) nur dem südwestlich des Eingriffsortes gelegenen Waldbereich eine Schutzfunktion für Lärm zu (Ge- wichtsstufe 2). Es bestehen keine Kaltluftleitbahnen, Kaltluftentstehungs- und –sammelgebiete oder Schutz- gebiete nach § 49 BImSchG. Umweltauswirkungen Anders als in Räumen mit dichter Bebauung besteht im Bereich der Rastanlage kein klimati- scher Ausgleichsbedarf für einen Lastraum durch Frisch- oder Kaltluftzufuhr. Die Gehölzverlus- te werden in der waldreichen Kulturlandschaft mit vergleichsweise hohem Regenerationspo- A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 32 tenzial bei großräumiger Betrachtung zu keinen wesentlichen Veränderungen führen. Die Emp- findlichkeit des Schutzgutes Klima / Luft ist hinsichtlich des geplanten Vorhabens als ver- gleichsweise gering einzustufen.

5.6 Schutzgut Landschaft

Untersuchungsrahmen: U. a. Landschaftsrahmenplan (LANDKREIS OLDENBURG 1995), Biotoptypenkartierung

Die Bezugsräume im Plangebiet sind Teil des Naturparks Wildeshauser Geest. Bezugs- raum 1, der die von Gehölzen geprägte Rastanlage und die Nebenflächen der A 1 umfasst, hat seine ursprüngliche Eigenart zum großen Teil durch intensive Nutzung und technische Überprägung, z.B. Versiegelung, weitgehend verloren. Bezugsraum 2 ist im Plangebiet vor al- lem von Ackerflächen, Waldbereichen und Heckenstrukturen gegliedert. Die Niederung des Eschenbaches wird vom Umbau der Rastanlage nicht berührt, sie liegt ca. 0,6 km vom Ein- griffsort entfernt. Die eingezäunte Rastanlage ist rückwärtig über eine Zufahrt erschlossen. Eine Anbindung an ein überörtlich bedeutsames Rad-Wanderwegenetz besteht nicht. Für die regionale oder über- regionale Erholung besitzt das an der A 1 gelegene Untersuchungsgebiet keine Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet liegen keine: - Unzerschnittenen verkehrsarmen Räume, - Erholungswald oder - hervorzuhebende Merkpunkte, Sichtbeziehungen, Raumgrenzen und Randeffekte.

Umweltauswirkungen Durch das geplante Bauvorhaben werden landschaftsbildprägende, naturraumtypische Struk- turen, v. a. Gehölze und Waldbereiche im Naturpark Wildeshauser Geest in Anspruch genom- men und beeinträchtigt. Die Landschaft wird durch den Neubau der Rastanlage in ihrem Er- scheinungsbild verändert, der Technisierungsgrad nimmt weiter zu.

5.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Unter dem Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter werden Objekte von kultureller Bedeu- tung sowie kunsthistorisch bedeutsame Gegenstände, etwa historische Gebäude, Denkmäler oder Grundflächen, analysiert. Umweltauswirkungen

Über das Vorkommen von Kultur- und sonstigen Sachgütern im Plangebiet ist nichts bekannt und Umweltauswirkungen demgemäß nicht zu erwarten.

5.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Die Beschreibungs- und Bewertungspflicht für die geplante Erweiterung der Rastanlage um- fasst alle potenziellen, nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand mit einer gewissen Wahr- scheinlichkeit zu erwartenden Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter und die Wechsel- wirkungen zwischen den Schutzgütern. Generell sind die Schutzgüter in einem komplexen Wirkungsgefüge miteinander verbunden, ih- re Funktionen bauen aufeinander auf und sind häufig auch voneinander abhängig (z.B. Vege- A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 33 tationsentwicklung in Abhängigkeit von abiotischen Standortverhältnissen, Zusammenhänge zwischen Grund- und Oberflächenwasser und Bodenstrukturen, faunistische und floristische Abhängigkeitsverhältnisse). Bei der Erarbeitung der vorliegenden umweltfachlichen Untersuchungen sind Wechselwirkun- gen bei der Beurteilung der einzelnen Schutzgüter so weit wie möglich eingeflossen.

6. Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich erheblicher Umwelt- auswirkungen nach den Fachgesetzen 6.1 Lärmschutzmaßnahmen Im Umfeld der PWC-Anlage befindet sich ein einzelnes frei stehendes Wohnhaus im Abstand von ca. 400 m nach Südwesten. Bei den Lärmschutzmaßnahmen ist zu unterscheiden zwischen der Lärmvorsorge (auf die ein gesetzlicher Anspruch besteht) und freiwilligen Leistungen des Straßenbaulastträgers im Rahmen der Lärmsanierung.

6.1.1 Berechnungsgrundlagen Für den vorliegenden Abschnitt der A 1 werden 53.610 Kfz/24h erwartet (Prognose 2025), die LKW-Anteile liegen bei 24,2 % tags und 60,5 % nachts. Die Verkehrsbelastungen auf den Ein- und Ausfädelstreifen sowie den Fahrgassen ergeben sich aus der Anzahl der Parkstände und den Fahrzeugbewegungen je Stellplatz und Stunde. Entsprechend Tabelle 5 der RLS 90 werden wie für eine Tank- und Rastanlage am Tage 1,5 und in der Nacht 0,8 Fahrzeugbewegungen je Stellplatz und Stunde angenommen. Aus den Eingangsdaten errechnen sich am Tage 141 Kfz/h, (davon 93 Lkw) und in der Nacht 75 Kfz/h (davon 49 Lkw). Der Emissionspegel der Bus- und LKW-Parkflächen wurde gemäß Tabelle 6 der RLS 90 um

den Zuschlag DP = 10 dB(A) erhöht. Als Höchstgeschwindigkeiten für Pkw / Lkw wurden auf der A 1 und auf den Ein- und Ausfä- delstreifen 130 / 80 km/h angesetzt. Innerhalb der Rastanlage wurden in den Fahrgassen 50 / 50 km/h angenommen.

6.1.2 Lärmvorsorge Der Neubau der Rastanlage stellt einen erheblichen baulichen Eingriff dar, für den die wesent- liche Änderung nachzuweisen ist. Durch den Bau der Rastanlage erhöhen sich die Beurteilungspegel am Gebäude Am Wick- horn 5 um bis zu 0,3 dB(A) (Prognosefall). Die wesentliche Änderung im Sinne der BImSchV kann am oben genannten Objekt nicht nachgewiesen, weil sich der Beurteilungspegel nicht um mindestens 3 dB(A) erhöht und auch nicht von über 70 / 60 dB(A) tags / nachts weiter erhöht wird.

Es entstehen keine Ansprüche auf Lärmschutzmaßnahmen.

6.1.3 Lärmsanierung Die freiwilligen Leistungen der Lärmsanierung unterteilen sich in:

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 34 o Lärmschutz für Lkw-Fahrer und o Verbesserungen beim Lärmschutz im Bereich von Rastanlagen

Lärmschutz für Lkw-Fahrer Ohne Lärmschutzmaßnahmen liegen die Beurteilungspegel nachts zwischen 64 und 70 dB(A). Der Immissionsgrenzwert nachts (65 dB(A)) wird auf dem Schwerlaststreifen (ca. 9 Stellplätze) und auf der inneren Lkw-Stellfläche (27 Stellplätze) um bis zu 5 dB(A) überschritten, so dass für 36 Schutzfälle aktive Lärmschutzmaßnahmen erforderlich werden.

Zwischen der Autobahn und dem Schwerlastparkstreifen wird von Betr.-km 133,710 bis 133,940 ein Lärmschutzwall mit einer Höhe von 3,70 m über Gradiente (A 1) angeordnet. Mit diesem Lärmschutzwall wird der Immissionsgrenzwert von 65 dB(A) nachts auf allen Stell- plätzen eingehalten oder unterschritten.

Dabei handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Straßenbaulastträgers.

Verbesserungen beim Lärmschutz im Bereich von Rastanlagen Durch den Lärm der geplanten Rastanlage und den Lärm des Verkehrs der bestehenden Au- tobahn im Bereich der Rastanlage (d.h. vom Beginn des Ausfädelstreifens bis zum Ende des Einfädelstreifens) werden die Immissionsgrenzwerte für Dorfgebiete (64 / 54 dB(A) tags / nachts) am Gebäude Am Wickhorn 5 am Tage und in der Nacht nicht überschritten.

Es können keine Lärmschutzmaßnahmen als freiwillige Leistung des Straßenbaulastträgers gewährt werden.

6.2 Sonstige Immissionsschutzmaßnahmen Zur Abschätzung der lufthygienischen Belastungssituation nach Inbetriebnahme der Erweite- rung der Rastanlage wurde eine Untersuchung der Luftschadstoffe durchgeführt. Die zugrunde gelegte Vorbelastung wurde mit der Zentralen Unterstützungsstelle Luftreinhal- tung, Lärm und Gefahrstoffe (ZUS LLG) des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Hildesheim als zuständiger Aufsichtsbehörde abgestimmt. Im Ergebnis der Abschätzungen bleibt festzuhalten, dass einschließlich der Berücksichtigung der Emissionen der durchgehenden Strecke der A 1 die Grenzwerte der 39. Verordnung zur Durchführung des Bundes - Immissionsschutzgesetzes (39. BImSchV) eingehalten werden. Kraftfahrzeugbedingte kritische Schadstoffbelastungen sind durch die Maßnahme im betrach- teten Planungsraum somit nicht zu erwarten. Weitere Einzelheiten zum Immissionsschutz sind der Immissionstechnischen Untersuchung (Unterlage 17) zu entnehmen.

6.3 Maßnahmen in Wassergewinnungsgebieten Die geplante PWC-Anlage befindet sich außerhalb von Wassergewinnungsgebieten.

A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 35 6.4 Landschaftspflegerische Maßnahmen Zur Vermeidung von Beeinträchtigungen sind folgende Vermeidungsmaßnahmen (V) vorge- sehen: 4 1 VCEF - Zeitraum zur Fällung von (Alt-)Gehölzen Ausschluss von Fällarbeiten vom 1. März bis 30. September gem. § 39 Abs. 5 BNatSchG; zum vorsorglichen Schutz von Fledermäusen, Durchführung möglichst Oktober bis März

2 VCEF - Schutzzaun zur Begrenzung des Baufeldes / Bauzeitenregelung 3 V - Lärmschutzwall zur Reduzierung von Immissionen 4 V - Schonender Umgang mit Boden / Rekultivierung 5 V - Absetzzone zur Klärung von Oberflächenwasser Technische Vermeidungsmaßnahme, Vorklärung des Oberflächenwassers vor Einleitung in die Vorflut

Tab. 10: Vermeidungsmaßnahmen

Nach Ausschöpfung der Vermeidungsmöglichkeiten sind nicht vermeidbare erhebliche Be- einträchtigungen gem. § 13 BNatSchG „durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder, so- weit dies nicht möglich ist, durch einen Ersatz in Geld zu kompensieren.“ Die maßgeblichen zu erwartenden Konflikte durch die Rastanlagenerweiterung sind, auf die Bezugsräume 1 und 2 bezogen, Tabelle 11 zu entnehmen.

Umfang Abk. Maßgebliche Konflikte [ca.] Verlust von Wert- und Funktionselementen mittlerer Bedeutung - Sonstiger standortgerechter Gehölzbestand (HPS/OV: ca. 1,43 ha) 1,49 ha 1 B - Baumgruppe (HBE/OV: ca. 0,06 ha) - Waldlichtungsflur feuchter bis nasser Standorte (UWF/OV: ca. 0,09 ha) 0,09 ha Inanspruchnahme landschaftsbildprägender Strukturen auf der Rastanlage, v.a.

Bezugsraum 1 1 Bezugsraum 1 LE Gehölze und Waldbereiche mittlerer Bedeutung (s.o.: ca. 1,53 ha), innerhalb des Na- n.q. turparkes Wildeshauser Geest Verlust von Funktionselementen mittlerer Bedeutung - Bestand aus sonst. Laubforst und Eichen-Mischwald armer, trockener Sandböden 0,13 ha (WX/WQT(½): ca. 0,09 ha) - Birken- und Zitterpappel-Pionierwald (WPB: ca. 0,04 ha) 2 B - Strauchreihe (HFM½: ca. 0,01 ha) 0,01 ha - Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte (UHF: ca. 0,03 ha) 0,09 ha - Feuchtegebüsch nährstoffreicher Standorte, Rubus/Lianen-Gestrüpp (BFR/BRR:

Bezugsraum 2 ca. 0,06 ha) Inanspruchnahme und Beeinträchtigung landschaftsbildprägender Strukturen mit 2 LE Sichtschutzfunktion, v.a. Gehölze und Waldbereiche mittlerer Bedeutung (s.o.: ca. n.q. 0,19 ha), innerhalb des Naturparkes Wildeshauser Geest 1 Abkürzung gem. RLBP (Ausgabe 2011), n.q. nicht quantifizierbar ½½ Nach Zerstörung kaum oder nicht mehr regenerierbar (> 150 Jahre Regenerationszeit) ½ Nach Zerstörung schwer regenerierbar (bis 150 Jahre Regenerationszeit) (½) schwer regenerierbar, aber i.d.R. kein Entwicklungsziel des Naturschutzes (da Degenerationsstadium oder anthropogen

4 Funktionserhaltende Vermeidungsmaßnahme A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 36 stark verändert)

Tab. 11: Erheblich beeinträchtigte Werte und Funktionen besonderer Bedeutung

Durch Versiegelung werden Bodenfunktionen allgemeiner Bedeutung in den Bezugsräumen 1 und 2 im Umfang von ca. 1,12 ha erheblich beeinträchtigt (Tab. 12).

Umfang Abk. Maßgebliche Konflikte [ca.] Bo Versiegelung von Böden allgemeiner Bedeutung (ca. 1,12 ha) 1,12 ha

Tab. 12: Erheblich beeinträchtigte Werte und Funktionen allgemeiner Bedeutung

Abk. Funktionen besonderer Bedeutung im Untersuchungsgebiet

B - Biotop- und Biotopverbundfunktionen

H - Habitatfunktionen planungsrelevanter Tier- und Pflanzenarten

Bo - Bodenfunktionen: Biotische Standortfunktion, Speicher- und Reglerfunktion, natur- oder kulturhistorisch bedeutsame Bö- den, Ertragsfunktion

GW - Grundwasserschutzfunktionen

RW - Regulationsfunktionen im Landschaftswasserhaushalt

KL - Klimatische/Lufthygienische Ausgleichsfunktionen

LE - Landschaftsbild/Erholungsfunktionen

Tab. 13: Konfliktbetroffene Funktionen nach RLBP

Zur Kompensation des Eingriffs sind Ausgleichs- (A), Ersatz- (E) und Gestaltungsnahmen (G) auf der Rastanlage sowie einer externen Fläche (Bundesforst Sprakelerheide, Liegenschaft 0350033 Wildeshausen) vorgesehen. Art, Umfang und Lage der Maßnahmen sind den Unter- lagen 9.1: Maßnahmenübersicht, 9.2: Maßnahmenplan sowie 9.3: Maßnahmenkartei zu ent- nehmen. Maßnahmen auf der Rastanlage (Unterlage 9.2, Blatt 1-3)

6 G - Ansaat von Landschaftsrasen 7 G - Entwicklung von Saumstrukturen 8 G - Punktuelle Gehölzpflanzungen (Hochstämme, Strauchgruppen) 9 G - Sukzession 10 A - Flächige Gehölzpflanzung mit heimischen Sträuchern

Externe Kompensationsmaßnahmen im Landkreis Oldenburg (Unterlage 9.2, Blatt 4): Entwicklung funktionsfähiger Habitate für Waldvogelarten im Bundesforst Sprakelerheide (Lie- genschaft 0350033 Wildeshausen)

11 A - Gründung von naturnahem Laubwald A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 37 12 A - Entwicklung von naturnahem Laubwald mit funktionsfähigen Habitaten für Waldvögel, Entfernen landschaftsfremder Gehölze 13 A - Entwicklung magerer Standorte/Heideflächen

Die oben dargestellten erheblichen Beeinträchtigungen können mit Hilfe der geplanten Ver- meidungs- und Ausgleichsmaßnahmen dem gesetzlich geforderten Umfang entsprechend auf ein unerhebliches Maß reduziert werden. Durch die Neugründung von Wald (Maßnahme 11 A) wird gleichzeitig die Vorgabe des § 8 (4) NWaldLG – Ersatzaufforstung für die Waldumwandlung berücksichtigt. Die Gegenüberstellung der zu erwartenden Beeinträchtigungen und der landschaftspflegeri- schen Maßnahmen ist in Unterlage 9.3 enthalten.

6.5 Maßnahmen zur Einpassung in bebaute Gebiete Da die Erweiterung der Rastanlage im außerörtlichen Bereich liegt, ergibt sich keine Notwen- digkeit zur Einpassung der Straßenbaumaßnahme in bebaute Gebiete.

7. Kosten Kostenträger ist die Bundesrepublik Deutschland, Bundesstraßenverwaltung. Die Kostentragung für erforderliche Sicherung bzw. Anpassung von Anlagen der Ver- und Ent- sorgung richtet sich nach den gesetzlichen Regelungen und bestehenden Verträgen. Eine Kostenbeteiligung Dritter entfällt ansonsten.

8. Verfahren Zur Erlangung der Baurechte ist die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens nach den §§ 17 bis 17e des Bundesfernstraßengesetzes (FStrG) in Verbindung mit den §§ 72 bis 78 des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) vorgegeben.

9. Durchführung der Baumaßnahme Die Durchführung der Baumaßnahme ist in einem Bauabschnitt geplant. Während der Bauzeit wird die Rastanlage vollständig gesperrt. Lagerflächen stehen grundsätzlich nur innerhalb der Eingriffsgrenze zur Verfügung. Die Erschließung der Baustelle und die Massentransporte erfolgen über die A 1, so dass keine weiteren Auswirkungen auf die Anlieger entstehen. Für den Umbau des vorhandenen Seitenstreifens, den Abbruch der vorhandenen Zufahrten und die Herstellung des Lärmschutzwalles mit den zugehörigen Entwässerungsanlagen wird dieser für die erforderliche Zeit gesperrt. Der Bau der Rastanlage erfolgt innerhalb der vorge- sehenen Flächen. Während der Bauzeit ist die zweistreifige Verkehrsführung auf der Rich- tungsfahrbahn Osnabrück zu gewährleisten. A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 38 Aufgrund des ebenen Geländes und der geringen Höhenlage der Autobahn können die Arbei- ten am Ein- und Ausfädelungsstreifen von außen her durchgeführt werden. Beim Ausfäde- lungsstreifen steht zwischen Fahrbahnrand und vorhandenem Graben ein Arbeitsstreifen von 5 bis 6 m zur Verfügung, die Eingriffsgrenze befindet sich direkt hinter dem Graben. Auch am Einfädelungsstreifen werden die Arbeiten von außen durchgeführt. Zwischen Einfädelungs- streifen und Parallelgraben befindet sich ein ca. 12 m breiter Streifen, der zur Baudurchführung genutzt wird. Die letzten ca. 160 m wird die Breite des Arbeitsstreifens wieder auf 5 m be- grenzt. Die im Seitenbereich der Autobahn als Arbeitsstreifen vorgesehenen Flächen sind mit vorbelasteten Stauden- und Ruderalfluren bestanden, alternativ zu nutzende Flächen sind nicht vorhanden. Vor dem Bau der Rastanlage wird das Regenrückhaltebecken und der zum Vorfluter führende Parallelgraben errichtet, sodass nach Herstellung der Rohrleitungen, Rinnen und Abläufe das Oberflächenwasser der befestigten Flächen gesammelt dem Becken zugeführt und gedrosselt abgeleitet werden kann. Die Entwässerung der südlich der A 1 gelegenen Flächen sowie der A 1 ist durchgehend ge- währleistet, da die Gräben und Mulden generell vom Geländehochpunkt innerhalb der Rastan- lage nach Osten bzw. Westen entwässern. Gegebenenfalls vorhandene Felddrainagen werden vor Beginn der Bauarbeiten in Abstimmung mit den Eigentümern verlegt.

Für den Bau der PWC-Anlage ist eine Bauzeit von ca. 12 Monaten vorgesehen.

bearbeitet: nachgeprüft: INGENIEURGESELLSCHAFT FÜR Niedersächsische Landesbehörde BAU - UND VERMESSUNGSWESEN für Straßenbau und Verkehr W. Odermann - H. Krause GB Oldenburg

Buchholz i.d.N., den 28.07.2014 Oldenburg, den 14.10.2014

i. A. gez. Dipl.-Ing. Cathrin Geiß i. A. gez. Springwald

i. A. gez. Holste A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 39 10. Anhang Regelwerke/Normen/Gesetze, auf die im Erläuterungsbericht Bezug genommen wird ERS Empfehlungen für Rastanlagen an Straßen, 2011 RAA Richtlinien für die Anlage von Autobahnen, 2008 RStO Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen, 2012 RAS-Ew Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Entwässerung, 2005 RPS Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme, 2009 DWA-A 904 Richtlinien für den ländlichen Wegebau, 2005 RWBA Richtlinien für die wegweisende Beschilderung auf Bundesautobahnen, 2001 RMS-2 Richtlinien für die Markierung von Straßen, Teil 2: Anwendung von Fahrbahn- markierungen, 1989 RAS-LP2 Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil Landschaftspflege, Abschnitt 2: Land- schaftspflegerische Ausführungsplanung, 1994 RLBP Richtlinien für die landschaftspflegerische Begleitplanung im Straßenbau, 2011 DIN 18320 Landschaftsbauarbeiten, Oktober 2006

BImSchG Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz) in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. September 2002 (BGBl. I S. 3830), neu gefasst durch Bekanntmachung vom 26.9.2002 (BGBl. I S. 3830), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 27. Juni 2012 (BGBl. I S. 1421) geändert worden ist 16. BImSchV Sechzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verkehrslärmschutzverordnung) vom 12. Juni 1990 (BGBl. I S. 1036), die durch Artikel 3 des Gesetzes vom 19. September 2006 (BGBl. I S. 2146) geändert worden ist BNatSchG Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 6.Februar 2012 (BGBl. I S. 148) geändert worden ist FStrG Bundesfernstraßengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. Juni 2007 (BGBl. I S. 1206), neu gefasst durch Bekanntmachung vom 28.6.2007 (BGBl. I S. 1206), das zuletzt durch Artikel 6 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) geändert worden ist UVPG Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), neu gefasst durch Bekanntmachung vom 24.2.2010 (BGBl. I S. 94), das zuletzt durch Artikel 5 Absatz 15 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212) geändert worden ist VwVfG Verwaltungsverfahrensgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 2003 (BGBl. I S. 102), neu gefasst durch Bekanntmachung vom 23.1.2003 (BGBl. I S. 102), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 1 des Gesetzes vom 14. August 2009 (BGBl. I S. 2827) geändert worden ist WHG Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 5 Absatz 9 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212) geändert worden ist Richtlinie 85/337/EWG UVP-Richtlinie: Richtlinie 85/337/EWG des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 40 FFH-RL Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Le- bensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen

Abkürzungen A 1 Bundesautobahn 1 Abs. Absatz AD Autobahndreieck AKS Anweisung zur Kostenberechnung Art. Artikel Az. Aktenzeichen B Breite BAB Bundesautobahn Betr.-km Betriebskilometer BGBL Bundesgesetzblatt b/h Abmessung: Breite zu Höhe Bk Belastungsklasse BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, seit 01.04.2014 Bundesmi- nisterium für Verkehr und digitale Infrastruktur, BMVI BVWP Bundesverkehrswegeplan bzw. beziehungsweise ca. zirka d.h. dass heißt DN Nenndurchmesser DTV durchschnittlicher täglicher Verkehr DTV (SV) durchschnittlicher täglicher Verkehr bezogen auf den Schwerverkehr (Lastkraftwagen > 3,5 t) EU Europäische Union FFH Fauna- Flora-Habitat [‚Fauna‘ (Tiere), ‚Flora‘ (Pflanzen) und ‚Habitat‘ (Lebensraum)] FFH-RL Fauna- Flora-Habitat-Richtlinie, siehe oben (Anhang Richtlinien/Normen/Gesetze) gem. gemäß ggf. gegebenenfalls GST Güter und Schwerlasttransporte i. d. R. in der Regel i. V. m. in Verbindung mit K 286 Kreisstraße 286

Kf-Wert Durchlässigkeitsbeiwert der gesättigten Bodenzone in [m/s] L Länge lA, lz Länge der Aus-/Einfahrt, Verziehungslänge LBP Landschaftspflegerische Begleitplanung Lkw Lastkraftwagen LSG Landschaftsschutzgebiet LSG DH 71 Landschaftsschutzgebiet Diepholz Nummer 71 LSG WE OL Landschaftsschutzgebiet -Ems Landkreis Oldenburg (mit Nummer) LBEG Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Mio. Millionen min. minimal max. maximal Nds. GVBl Niedersächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt A 1 – Erweiterung der unbewirtschafteten Rastanlage bei Betr.-km 133,8 Erläuterungsbericht Seite: 41 NLWKN Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Nr. Nummer o. a. oben angeführt Pkt. Punkt Pkw Personenkraftwagen PWC Parkplatz mit WC (Toiletten) RF OS Richtungsfahrbahn Osnabrück RF HB Richtungsfahrbahn Freie Hansestadt Bremen RQ Regelquerschnitt s siehe S Seite s. o. siehe oben SV Schwerverkehr SVZ Straßenverkehrszählung Tab. Tabelle u. a. unter anderem UVP Umweltverträglichkeitsprüfung v. a. vor allem WEA Wind-Energie-Anlage WSG Wasserschutzgebiet z. B. zum Beispiel z. T. zum Teil

Trassierungsparameter A Klothoidenparameter in [m]

HW Wannenhalbmesser in [m]

HK Kuppenhalbmesser in [m] q Querneigung in [%] R Radius in [m]

Ri Innenradius in [m] s Längsneigung in [%] T Tangentenlänge in [m]

Maßeinheiten dB (A) bewerteter Schalldruckpegel der Frequenzbewertungskurve A in Dezibel cm Zentimeter h Stunde ha Hektar Kfz/h Anzahl der Kraftfahrzeuge pro Stunde km Kilometer km/h Kilometer pro Stunde m Meter m² Quadratmeter m³ Kubikmeter mm/a Millimeter pro Jahr (Sicker- oder Niederschlagsrate) mNN Meter über Normalnull (Amsterdamer Pegel) m/s Meter pro Sekunde v Geschwindigkeit in [km/h]