Senioren- Und Generationenhilfen in Hessen

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Senioren- Und Generationenhilfen in Hessen Hessisches Ministerium für Soziales und Integration Senioren- und Generationenhilfen in Hessen Erfahrungen aus dem Modellprojekt „Aufbau von Senioren- und Generationenhilfen“ – Beispiele hessischer Initiativen und Vereine INHALT Vorwort Minister ................................................ 5 Ausgangslage Demografische Entwicklung – Situation im ländlichen Raum – Freiwilligenengagement insbesondere bei älteren Menschen .......... 6 Modellprojekt „Aufbau von Senioren- und Generationenhilfen“ Ziele – Bausteine – Fachtagung zur Halbzeit – Entwicklung in den Modell-Landkreisen ............................. 8 Impressum Ergebnisse und Ausblick des Modellprojekts Ergebnisse und Erfahrungen ...................................... 14 Herausgeber Hessisches Ministerium Beispiele hessischer Senioren- und Generationenhilfen für Soziales und Integration Generationenhilfe in Alheim – GENIAL e. V. .......................... 17 Postfach 31 40 Generationenhilfe Bad König e. V. .................................. 18 65021 Wiesbaden Nachbarschaftshilfe Breuberg e. V. ................................. 19 V.i.S.d.P.: Esther Walter Generationenhilfe Erbach e. V. ..................................... 21 Menschen für Gudensberg ....................................... 22 Telefon: 0611 81 70 Generationenhilfe Hadamar e. V. ................................... 24 Telefax: 0611 80 93 99 Hanau: „N(M)achbarschaften u(U)nternehmen Zukunft“ ............... 26 E-Mail: [email protected] Generationenhilfe Höchst i. Odw. e. V. – Bürgerverein für Jung und Alt .. 29 https://soziales.hessen.de Generationenhilfe Hünfelden e. V. .................................. 30 Redaktion Nachbarschaftsnetzwerk Jesberg .................................. 32 Gabriele Meier-Darimont Menschen helfen Menschen in Kirchheim – Bürgerhilfe Kirchheim e. V. .. 33 KIZ – Kubacher Initiative Zusammenhalt e. V. ......................... 34 2 Gestaltung 3 BUS-Ludwigsau – Bürger unterstützen sich e. V. ...................... 36 www.grafikbuero.com M Nachbarschaftshilfe Michelstadt e. V. ............................... 37 Fotos Die Mörscher Engel e. V. .......................................... 38 INHALT IMPRESSU HMSI, Vereine und Initiativen, mum e. V. – Menschen unterstützen Menschen in Neuenstein .......... 40 Titelbild oben links: Thinkstock/monkeybusinessimages, Freiwilligenzentrum Niedenstein ................................... 42 Titelbild oben rechts: Thinkstock/Purestock, GfO – Gemeinsam für Oberaula e. V. ................................ 44 Titelbild unten: Fotolia/Sandor Kacso, Bürgerinitiative „Gemeinsam für Obervorschütz“ ..................... 46 S. 17, 20 Fotolia/Peter Maszlen, S.23 iStock/shapecharge, Generationenhilfe Oberzent e. V. .................................. 46 S. 35 iStock/SolStock, S. 37 Fotolia/Bela Hoche, Senioreninitiative W. i. R. – Wir in Röhrenfurth ....................... 48 S. 40 DRK/Brigitte Hiss, S. 49 Fotolia/Fotofreundin Bürgerhilfe Rotenburg a. d. Fulda e. V. .............................. 51 ZAK – Generationenhilfe Usinger Land e. V. ......................... 52 Druck Generationenhilfe Villmar e. V. ..................................... 54 Volkhardt Caruna Medien GmbH & Co. KG „Ehrenamtskreis Soziale Dienste“, Wabern .......................... 55 Stand August 2017 Adressen und Ansprechpartner .................................. 57 VORWORT Unterstützung und Hilfe im Alltag werden insbesondere für ältere Menschen immer wichtiger. Sie tragen dazu bei, im Alter so lange wie möglich selbstständig in der vertrauten Umgebung leben zu können. Hier setzen Senioren- und Generationenhilfen mit ihren Angeboten an. Sie bieten die Unterstützung, die trag- fähige nachbarschaftliche Strukturen in der Vergangenheit geleistet haben. Sie bieten Gemeinschaftsaktivitäten und gestalten mit den Seniorinnen und Senioren das direkte Lebensumfeld in ihrer Kommune mit. Im Rahmen der Seniorenpolitischen Initiative Hessen haben wir das Modellprojekt „Aufbau von Senioren- und Ge- nerationenhilfen“ durchgeführt. In ausgewählten ländlich geprägten Landkreisen und im Umfeld von Freiwilligen- agenturen wurde die Idee der Senioren- und Generationenhilfen bekannt gemacht und interessierte Bürgerinnen und Bürger wurden beim Aufbau ihrer Initiativen begleitet und unterstützt. Senioren- und Generationenhilfen gibt es inzwischen in zahlreichen hessischen Gemeinden. Die vielen Men- schen, die sich in diesen Vereinen und Initiativen freiwillig und unentgeltlich engagieren, leisten all das, was Fa- milie, Freunde und gute Nachbarn leisten. Ihre Hilfen bieten das, was vor allem ältere Menschen bei alters- bedingten Einschränkungen an Unterstützung brauchen: Fahr- und Besuchsdienste, Begleit- und Einkaufshilfen, handwerkliche Unterstützung oder Gartenhilfen, aber auch beispielsweise eine gemeinsame Mittagstafel. Sie ersetzen dabei keinen Pflegedienst, keinen Handwerksbetrieb und kein Taxiunternehmen. Vielmehr engagieren sich die „nachbarschaftlichen Helferinnen und Helfer“ je nach ihren individuellen Fähigkeiten und Ressourcen. Diese Vereine und Initiativen haben viele Namen. Sie nennen sich „Seniorenhilfen“, „Generationenhilfen“, „Nach- barschaftshilfen“ oder auch „Seniorengenossenschaften“. Neben den praktischen Hilfen sind die sozialen Ange- bote, das Miteinander vor Ort, ebenfalls wichtig. Dort, wo sich mehrere Generationen zusammenfinden, wächst die Verantwortung füreinander und auch die Lebendigkeit. Der Aufbau von Senioren- und Generationenhilfen wird in weiteren Landkreisen unterstützt werden. Die Broschüre informiert über Erfahrungen aus dem Modellprojekt und zeigt Wege zur erfolgreichen Gründung einer Senioren- und Generationenhilfe auf. Die Praxisbeispiele geben Anregung, nennen Ansprechpartner und 5 zeichnen ein buntes Bild des Engagements in den hessischen Gemeinden. T R WO Ich wünsche Ihnen viel Freude und Anregung bei der Lektüre. R VO Stefan Grüttner Hessischer Minister für Soziales und Integration AUSGANGSLAGE Seniorinnen und Senioren sind stark engagiert Seniorinnen und Senioren sehen sich gesellschaftlich Immer bedeutsamer wird in diesem Zusammenhang in der Mitverantwortung. Dies spiegelt sich in einem das freiwillige Engagement älterer Menschen für das überdurchschnittlich hohen Maß an bürgerschaft- Gemeinwesen und insbesondere auch für die Belange lichem Engagement wider: Bundesweit engagieren ihrer eigenen Generation. Gleichzeitig werden Hilfs- sich der „Generali Altersstudie 2013“ zufolge 45 Pro- und Unterstützungsleistungen bei oft alltäglichen Din- Demografische Entwicklung zent der 65- bis 85-Jährigen derzeit in einem von elf gen immer notwendiger, um Seniorinnen und Senioren gesellschaftlichen Bereichen. ein möglichst langes, unabhängiges und selbstbe- Die natürliche Bevölkerungsentwicklung ist in Hessen Seit Mitte des Jahres 2015 hat sich, entgegen der Pro- stimmtes Leben zu ermöglichen. Der Freiwilligensurvey Sie bringen ihre Fähigkeiten und Erfahrungen in Ver- wie in Deutschland insgesamt rückläufig, da die Anzahl gnosen der letzten Jahre, eine Veränderung in der Be- stellt ferner fest, dass das „Engagement der Älteren (...) eine, Verbände, in die Kirchenarbeit, die Politik oder in der Sterbefälle seit Jahren die Anzahl der Geburten völkerungsentwicklung ergeben: Die Bevölkerung durch deren zunehmende körperliche und geistige Fit- die Familien mit. übersteigt. Zudem prägen eine zunehmende Überalte- wächst. Es kommen viele Menschen, die vor kriegeri- ness begünstigt wird“ und sich auch positiv auf das rung sowie die Veränderung von Familien- schen Konflikten und aus vergleichbaren Notlagen ge- „Fast jeder Vierte hat mit seinem Engagement erst Wohlbefinden der Seniorinnen und Senioren auswirkt: strukturen das Bild der künftigen Bevölkerungsentwick- flüchtet sind, nach Deutschland und Hessen. Daher ist nach Renteneintritt begonnen. Den größten Einfluss „Engagement bedeutet Aktivität, Herausforderung der lung in Deutschland.1 Langfristig werden sich die Antei- es notwendig sich mit weiteren Herausforderungen auf die Frage, ob man sich engagiert, haben Bildung körperlichen und geistigen Kräfte sowie Teilhabe und le der Bevölkerungsgruppen unter 60 Jahren deutlich der demografischen Entwicklung unseres Landes aus- und Gesundheit. Das Potenzial ist aber größer: Integration.“ Ihr Beitrag ist auch mit dem Blick auf ein verringern, dabei insbesondere der über 80-Jährigen einanderzusetzen. Mittelfristig wird sich jedoch die Al- Für knapp jeden Fünften käme es in Frage, sich (noch gutes Miteinander der Generationen nicht wegzu- stark ansteigen. Heute ist rund jeder vierte Hesse über terung unserer Gesellschaft trotz Wachstum nicht um- stärker) zu engagieren“, heißt es in der Generali-Studie. denken. 60 Jahre, im Jahr 2050 mehr als jeder dritte.2 kehren lassen. Ältere engagieren sich in Senioren- und Generationenhilfen Situation im ländlichen Raum Für ein Engagement älterer, aber auch jüngerer Men- gefördert, so dass mittlerweile in 11 der 14 kreisange- Neben den zu erwartenden Veränderungen im Al- tungsraum – insbesondere in den großen Städten – schen bieten Senioren- und Generationenhilfen einen hörigen Kommunen solche Initiativen bestehen. Einige tersaufbau können auch die zum Teil erheblichen re- ein Bevölkerungswachstum von bis zu 8,5 % erwartet gut organisierten Rahmen. Viele der Angebote gehen Seniorenhilfen haben sich auf eigene Initiative hin ge- gionalen Unterschiede in der demografischen Ent- wird, ist in den überwiegend ländlich geprägten über reine Hilfeleistungen hinaus, viele Initiativen ha- bildet. wicklung große Herausforderungen bei der mittleren und in den nördlichen
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