Gemeinde Offenbach /

Bebauungsplan „Böhlweg“

Begründung gem. § 9 Abs. 8 BauGB mit Umweltbericht

Satzungsfassung

Offenbach / Queich Bebauungsplan „Böhlweg“ Satzungsfassung Begründung mit Umweltbericht gem. § 2a BauGB

Erstellt im Auftrag der Gemeinde Offenbach / Queich durch

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INHALTSVERZEICHNIS

Ziele, Zwecke und Wesentliche Auswirkungen der Planung gem. § 2 a Nr. 1 BauGB .... 5

A. Erfordernisse und Zielsetzung der Planaufstellung gem. § 1 Abs. 3 BauGB ...... 5 B. Aufstellungsbeschluss ...... 5 C. Grundlagen ...... 5 1 Planungsgrundlagen ...... 5 2 Lage und Größe des Plangebietes / Grenzen des räumlichen Geltungsbereiches ...... 6 3 Bestandssituation (09/2015) ...... 6 3.1 Nutzung und natürliche Situation ...... 6 3.2 Schutzgebietsausweisungen ...... 7 3.3 Geschützte Pflanzen ...... 7 3.4 Geschützte Tierarten ...... 7 3.5 Topografie ...... 7 D. Vorgaben übergeordneter Planungen ...... 8 1 Regionaler Raumordnungsplan ...... 8 2 Flächennutzungsplan ...... 9 E. Fachplanerische Vorgaben und Rahmenbedingungen ...... 10 1 Schalltechnische Untersuchung ...... 10 2 Verkehrliche Rahmenbedingungen ...... 10 2.1 Anbindung des Böhlwegs an die L 542 ...... 10 2.2 Bahnstrecke „ - Herxheim“ ...... 10 3 Archäologische Fundstellen ...... 11 4 Brandschutz ...... 11 5 Sonstiges ...... 11

F. Darlegung zum Städtebaulichen Konzept ...... 11 1 Städtebauliche Zielvorgaben ...... 11 2 Verkehrliche Anbindung und interne Erschließung des Plangebietes ...... 12 3 Ver- und Entsorgung des Plangebietes ...... 12

G. Begründung der Festsetzungen ...... 13 1 Bauplanungsrechtliche Festsetzungen ...... 13 1.1 Art der baulichen Nutzung ...... 13 1.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 14 1.3 Bauweise, überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen ...... 14 1.4 Flächen für Nebenanlagen und Stellplätze ...... 14 1.5 Versorgungsfläche ...... 15 1.6 Zuordnung von Ausgleichsmaßnahmen ...... 15

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2 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen ...... 15 2.1 Örtliche Bauvorschriften der Gemeinde Offenbach/ Queich ...... 15 3 Hinweise ohne Festsetzungscharakter ...... 15 H. Wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 16 1 Allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung ...... 16 1.1 Nutzung ...... 16 1.2 Lärm ...... 16 1.3 Altlasten ...... 17 1.4 Radonvorsorge ...... 17 1.5 Brandschutz ...... 17 2 Belange des Denkmalschutzes ...... 17 3 Gestaltung des Ortsbildes ...... 18 4 Belange des Umweltschutzes ...... 18 5 Belange der Ver- und Entsorgung ...... 18 6 Belange des Verkehrs ...... 19 I. Planverwirklichung ...... 19 1 Maßnahmen zur Realisierung des Bebauungsplans ...... 19 2 Kosten der Bauleitplanung ...... 20

Umweltbericht gem. § 2 a Nr. 2 BauGB ...... 21

A. Einleitung ...... 21 1 Kurzdarstellung von Inhalt und Zielen des Bebauungsplans ...... 21 2 Darstellung der für den Plan bedeutsamen Ziele des Umweltschutzes in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen und deren Berücksichtigung bei der Planaufstellung ...... 21 2.1 Zu berücksichtigende übergeordnete Ziele des Umweltschutzes ...... 21 2.2 Ziele aus einschlägigen Fachplänen ...... 22 B. Ermittlung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen ...... 23 1 Bestandsaufnahme und Bewertung der einschlägigen Aspekte des der- zeitigen Umweltzustands und der Umweltmerkmale, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden ...... 23 1.1 Tiere und Pflanzen ...... 23 1.2 Schutzgebiete und geschützte Arten ...... 26 1.3 Wasser / Wasserhaushalt ...... 27 1.4 Luft / Klima ...... 27 1.5 Orts- und Landschaftsbild / Erholung ...... 27 1.6 Mensch ...... 27 1.7 Kultur- und Sachgüter ...... 28

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2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante) ...... 29 3 Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltaus- wirkungen der Festsetzungen für das Vorhaben unter Berücksichtigung des allgemeinen Kenntnisstandes und der allgemein anerkannten Prüfungsmethoden ...... 29 3.1 Prognostizierte Auswirkungen bei Plandurchführung ...... 29 3.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen auf einzelne Schutzgüter ...... 30 3.3 Zusammenfassung der Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter sowie der Schutzkriterien nach Anlage 2 UVPG ...... 32 3.4 Wechselwirkungen ...... 33 4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen ...... 33 4.1 Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft ...... 34 4.2 Hinweise und Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen ...... 35 5 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Ziele und des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplanes sowie Optimierung der Planung ...... 36

C. Zusätzliche Angaben ...... 36 1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprüfung und Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben ...... 36 2 Monitoring ...... 37 3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben ...... 37 4 Zusammenfassendes Ergebnis der Umweltprüfung ...... 38

Anlage ...... 38

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ZIELE, ZWECKE UND WESENTLICHE AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG GEM. § 2 A NR. 1 BAUGB

A. ERFORDERNISSE UND ZIELSETZUNG DER PLANAUFSTELLUNG GEM. § 1 ABS. 3 BAUGB Gemäß § 1 Abs. 3 BauGB ist es Aufgabe der Gemeinden, Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Ordnung und Entwicklung erforderlich ist. Bereits seit einiger Zeit ist die Gemeinde Offenbach bemüht, die östlich des ehemali- gen Bahnhofes der Gemeinde gelegenen, bis vor kurzem jedoch noch der Bahn ge- widmeten Flächen, einer neuen Nutzung zu zuführen. Stand Anfangs die Überlegung der Entwicklung von gemischten Bauflächen im Sinne eines Dorfgebietes im Raum, hat dich die Gemeinde Offenbach nunmehr entschieden, das Areal als kleinteiliges Gewerbegebiet zu entwickeln, da hierfür gegenwärtig eine hohe Nachfrage besteht, die kurzfristig auch an anderer Stelle im Gemeindegebiet nicht befriedigt werden kann. Mit dem Bebauungsplan „Böhlweg“ will die Gemeinde generelle Regelungen treffen, die die Entwicklung einer „ländlich geprägten“ Gewerbefläche am südlichen Ortsrand, östlich der L542 zu lassen. Durch die Umsetzung des Bebauungsplans wird die bereits teilweise asphaltierte und baulich genutzte Fläche zwischen dem Böhlweg im Norden und dem nicht mehr befahrenen Bahngleis im Süden für eine gewerbliche Nutzung er- schlossen.

B. AUFSTELLUNGSBESCHLUSS Zur Erreichung der obigen Zielsetzung beabsichtigt die Gemeinde Offenbach / Queich daher für den betroffenen Bereich Baurecht in Form eines qualifizierten Bebauungs- planes zu schaffen. Der Rat der Gemeinde hat aus diesem Grund in seiner Sitzung am 23.07.2015 gemäß § 2 Abs. 1 BauGB die Aufstellung des Bebauungsplanes „Böhlweg“ beschlossen. Beauftragt mit der Erstellung des Bebauungsplans wurde das Büro BBP Stadtplanung Landschaftsplanung, Kaiserslautern.

C. GRUNDLAGEN 1 Planungsgrundlagen Planungsgrundlagen des Bebauungsplanes sind: . Schalltechnische Untersuchung zum Bebauungsplan „Böhlweg“ in Offenbach a.d. Queich, FIRU GfI mbH, Stand: 03/2016, . Artenschutzrechtliches Kurzgutachten „B-Plan Böhlweg“ / VG Offenbach, L.U.P.O. GmbH, Stand: 08/2016, . rechtskräftiger Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Offenbach / Queich (5. Änderung), . ein Auszug aus dem amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems ALKIS.

Die Integration der Belange von Natur und Landschaft erfolgt auf der Grundlage des Fachbeitrages Naturschutz, der durch das Büro BBP Stadtplanung Landschaftspla- nung, Kaiserslautern begleitend zur Bauleitplanung erstellt wurde. Die der Planung zugrunde liegenden Gutachten, Pläne und sonstigen Vorschriften (Gesetze, Verordnungen, Erlasse und DIN-Vorschriften) können bei der Verbandsge-

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meindeverwaltung Offenbach / Queich, Fachbereich 3 - Natürliche Lebensgrundlagen und Bauen (Konrad-Lerch-Ring 6, 76877 Offenbach / Queich) eingesehen werden.

2 Lage und Größe des Plangebietes / Grenzen des räumlichen Geltungsbereiches Das Plangebiet befindet sich im Süden der Ortslage der Gemeinde Offenbach / Qu- eich. Der genaue Standort ist aus dem nachfolgend abgedruckten Lageplan ersichtlich.

Lage des Plangebiets, Quelle: LANIS, 2015

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans beinhaltet nachfolgende Grundstücke in der Gemarkung Offenbach und umfasst eine Fläche von 7.180 m². 1202/22 1202/23 1202/25 1202/26 Die genaue räumliche Abgrenzung des Bebauungsplanes ergibt sich aus der Plan- zeichnung im Maßstab 1:1000.

3 Bestandssituation (09/2015) 3.1 Nutzung und natürliche Situation Der Geltungsbereich befindet sich am südlichen Ortsrand der Gemeinde Offenbach / Queich. Das Plangebiet schließt im Norden an den Böhlweg und im Süden an die still- gelegt Bahntrasse „Landau - Herxheim“ an. Im Westen des Geltungsbereichs befindet sich eine Lagerhalle, im weiteren Verlauf des Plangebiet Richtung Osten ist die Fläche bereits teilweise asphaltiert und im Osten des Plangebietes befindet sich eine Acker- brache. Nördlich, östlich und südlich des Geltungsbereichs befinden sich landwirtschaftliche Flächen, die nördlich gelegenen Flächen sind teilweise mit der Landwirtschaft dienen- den Gebäuden bebaut. Nord-westlich des Geltungsbereichs sowie süd-westlich der Bahngleise grenzt gemäß dem aktuellen Entwurf zur 5. Änderung des Flächennut- zungsplans jeweils ein Mischgebiet an. Oberflächengewässer sind im Geltungsbereich des Bebauungsplans nicht vorhanden.

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Lage des Geltungsbereichs im Luftbild, Quelle: LANIS, 2015

3.2 Schutzgebietsausweisungen Schutzgebietsausweisungen nach EU-Richtlinien, Bundesnaturschutzgesetz oder Lan- desnaturschutzgesetz sind weder im Planungsgebiet, noch in seiner direkten Umge- bung vorhanden. Auch sonstige Schutzgebietsausweisungen (wie z.B. Wasserschutzgebiete und Über- schwemmungsgebiete) sind nicht vorhanden.

3.3 Geschützte Pflanzen Vorkommen geschützter und gefährdeter Pflanzen sind in Hinblick auf die aktuelle Nut- zung und auf Grund der bestehenden Versiegelung und baulichen Nutzung im Westen des Geltungsbereichs auszuschließen. Der Bestand wurde im Rahmen einer Kartie- rung vor Ort im September 2015 erfasst (siehe hierzu auch Fachbeitrag Naturschutz).

3.4 Geschützte Tierarten Um Belange geschützter Tierarten, insbesondere der Mauereidechse und der Zau- neidechse zu berücksichtigen, wurde das Büro L.U.P.O. GmbH (Trippstadt) beauftragt, ein Artenschutzgutachten in Bezug auf Reptilien zu erstellen. Der Gutachter kommt zu dem Ergebnis, dass der Realisierung des Bebauungsplans aus artenschutzrechtlicher Sicht nichts entgegensteht.

3.5 Topografie Der Geltungsbereich weist keine nennenswerten topografischen Unterschiede auf. Das Plangebiet liegt auf einer Höhe von ca. 131 m ü. NN, etwa einen Meter höher als der südlich angrenzende Bahnkörper.

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D. VORGABEN ÜBERGEORDNETER PLANUNGEN Gemäß § 1 Abs. 4 BauGB und § 8 Abs. 2 BauGB sind die übergeordneten Vorgaben der Raumordnung sowie der vorbereitenden Bauleitplanung bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes zu beachten. Im vorliegenden Fall zählen insbesondere nachfolgen- de Aspekte hierzu:

1 Regionaler Raumordnungsplan Der „Einheitliche Regionalplan Rhein-“ des Planungsverbandes Region Rhein- Neckar konkretisiert die Zielsetzungen des Landesentwicklungsprogramms IV Rhein- land-Pfalz. Im dem seit 15.12.2014 verbindlichen „Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar“ ist die Gemeinde Offenbach als Grundzentrum mit der Funktion „Siedlungsbereich Gewerbe“ eingestuft. Das Plangebiet selbst wird als „sonstiges landwirtschaftliches Gebiet und sonstige Fläche“ dargestellt. Regionalplanerische Vorrangausweisungen sind im Bereich des Geltungsbereichs nicht gegeben. Südlich des Plangebiets ist die stillgelegte Bahntrasse „Landau - Herxheim“ als Freihaltetrasse für den Schienenverkehr dargestellt.

Plangebiet

Auszug aus der Raumnutzungskarte, Plan West des Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar Quelle: Raumnutzungskarte, Plan West des Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar, 12/2014

Mit der nun geplanten Ausweisung einer Gewerbefläche auf den bisher als Landwirt- schaftsfläche dargestellten Bereichen, ergibt sich zwar eine Abweichung von der regi- onalplanerischen Darstellung in diesem Bereich; diese ist jedoch unerheblich, da keine Vorrangausweisungen sowie sonstigen flächenbezogenen Belange der Regionalpla- nung beeinträchtigt werden. Zudem entspricht eine solche Darstellung den regional- planerischen Zielen: Z 1.4.1.4 „Vorrang der Innenentwicklung“ und Z 1.5.2.2 „Sied- lungsbereich Gewerbe“. So dient dieses voraussichtlich aus drei Grundstücken bestehende Gewerbegebiet im Wesentlichen der Bestandsicherung und Weiterentwicklung von vorhandenen Betrie- ben durch Revitalisierung von baulich bereits genutzten, jedoch brachgefallenen Bahn- liegenschaften.

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2 Flächennutzungsplan Nach § 8 Abs. 2 BauGB sind Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan zu ent- wickeln. Im derzeit rechtswirksame Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Of- fenbach / Queich (5. Änderung) ist die entsprechende Fläche als „Weißfläche“ darge- stellt. Diese Darstellung beruht auf der Tatsache, dass die südlich des Böhlwegs gele- genen Grundstücke von Bahnzwecken freigestellt wurden, die Ortsgemeinde Offen- bach jedoch zum Zeitpunkt der 5. Änderung des Flächennutzungsplanes noch im Un- klaren war, in welche Richtung eine zukünftige Entwicklung stattfinden soll. Aus diesem Grund hat sich der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung vom 13.11.2013 dafür aus- gesprochen, diese Fläche einschließlich des Böhlwegs im Sinne des § 5 Abs. 1 S. 2 BauGB aus der Flächennutzungsplanung auszunehmen und eine Darstellung zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen.

Verbandsgemeinde Offenbach/ Queich, Flächennutzungsplan 5. Änderung

Die Gemeinde Offenbach / Queich hat sich nun dazu entschlossen, das Plangebiet als Gewerbestandort zu entwickeln, daher soll die „Weiß-Fläche“ künftig im Flächennut- zungsplan als gewerbliche Baufläche dargestellt werden. Eine entsprechende Fortschreibung des Flächennutzungsplans wurde vom Verbands- gemeinderat am 24.03.2015 als „7. Änderung“ beschlossen. Der Flächennutzungsplan wird im Parallelverfahren gem. § 8 Abs.3 BauGB fortgeschrieben. Der vorliegende Bebauungsplan wird somit nach Abschluss des Änderungsverfahrens entsprechend der Vorschrift des § 8 Abs. 2 BauGB aus den Darstellungen des Flä- chennutzungsplans heraus entwickelt sein.

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E. FACHPLANERISCHE VORGABEN UND RAHMENBEDINGUNGEN 1 Schalltechnische Untersuchung Zur Beurteilung der zur erwartenden Lärmemissionen durch das Plangebiet auf die umgebende Bebauung wurde im Rahmen des Aufstellungsverfahrens eine schalltech- nische Untersuchung veranlasst. Die beauftragte FIRU GfI mbH (Kaiserslautern) kommt zu folgendem Ergebnis: . Für die Immissionsorte ist sicherzustellen, dass durch von den innerhalb des Be- bauungsplans zulässigen Gewerbebetrieben keine relevante Gewerbelärmzusatz- belastung verursacht wird. Dies ist der Fall, wenn die Zusatzbelastung aller inner- halb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans zulässigen Gewerbebetriebe an diesen Immissionsorten die Immissionsrichtwerte gemäß TA Lärm für Mischgebie- te um mindestens 6 dB(A) unterschreitet. . Um die Einhaltung dieser Vorgaben zu erreichen, sind im Geltungsbereich Emissi- onskontingente sowie Richtungssektoren festzusetzen. Die Kontingentierungsfest- setzung wird beim Neubau oder bei der Änderung von baulichen Anlagen wirksam. Mit dem Antrag auf Neubau, Erweiterung oder Nutzungsänderung einer baulichen Anlage innerhalb der kontingentierten Baugebiete ist nachzuweisen, dass die fest- gesetzten Emissionskontingente und die damit verbundenen zulässigen Immissi- onsanteile (Immissionskontingente) an den maßgeblichen Immissionsorten einge- halten werden.

2 Verkehrliche Rahmenbedingungen 2.1 Anbindung des Böhlwegs an die L 542 Der Böhlweg ist bereits heute von der Einmündung in die L542 bis zum westlichen Plangebietsrand als öffentliche Gemeindestraße gewidmet. Zur Sicherung der Er- schließung der einzelnen Baugrundstücke ist zukünftig eine Verlängerung dieser Wid- mung bis an die Ostgrenze des Bebauungsplanes vorgesehen. Der Landesbetrieb Mobilität, LBM Speyer hat darauf hingewiesen, dass eine verkehrli- che Umgestaltung der Einmündung des Böhlweges in die L 542 - sofern eine solche notwendig werden sollte - ausschließlich zu Lasten der Gemeinde Offenbach geht. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei der geplanten gewerblichen Nutzfläche von ca. 7.200 m2 um die Reaktivierung einer gewerblichen Brachfläche handelt, vorliegend le- diglich die Entwicklung eines kleinteiligen, „ländlich geprägten“, aus drei Grundstücken bestehenden Gewerbegebiets angedacht ist und unter Berücksichtigung des bereits heute stattfindenden gewerblichen und landwirtschaftlichen Verkehrs, wird zum ge- genwärtigen Zeitpunkt aus Sicht der Gemeinde keine verkehrliche Umgestaltung erfor- derlich.

2.2 Bahnstrecke „Landau - Herxheim“ Die südlich des Geltungsbereichs verlaufende Bahnstrecke „Landau - Herxheim“ ist stillgelegt. Es besteht allerdings ein Rahmenvertrag über die Bestandssicherung zwi- schen der DB Netz AG, Regionalbereich Südwest mit dem Land Rheinland-Pfalz vom 31.05.2013 / 09.07.2013. Für eine mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke „Landau-Herxheim“ müssen Flächen für die Anlage eines Bahnsteigs mit einer Länge von 140 m sowie Stellplätze und eine Fahrradabstellanlage vorgehalten werden. Da diese Flächen nicht im Geltungsbereich des Bebauungsplans vorgehalten werden können, hat der Gemeinderat in seiner Sit-

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zung am 22.03.2017 beschlossen, auf dem Flurstück Nr. 1064, westlich der Einmün- dung der Straße „Am Watt“ und nördlich der Gleisanlage Flächen zur Errichtung der er- forderlichen Analgen zur Verfügung zu stellen.

3 Archäologische Fundstellen Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz, Direktion Landesar- chäologie, Außenstelle Speyer hat darauf hingewiesen, dass sich Teile des Plangebie- tes innerhalb des 200-Meter-Radius um eine bekannte archäologische Fundstelle be- finden. Bei dieser Fundstelle handelt es sich um Gräber aus verschiedenen Zeitepo- chen (Vorgeschichte, Römerzeit). Da nach Mitteilung der Fachbehörde nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich im Umfeld weitere Gräber befinden, ist die Direktion Landesarchäologie bei allen weiteren Planungen frühzeitig zu beteiligen. Es wird daher empfohlen im Vorfeld von konkreten Bauarbeiten - mit möglichst großem zeitlichen Abstand - eine zerstörungsfreie Bodenprospektion durchzuführen, die besse- ren Aufschluss über wohlmöglich im Baubereich vorhandene archäologische Denkmä- ler geben und so Planungssicherheit vermitteln könnte. Sollten sich tatsächlich archäologische Spuren ausmachen lassen, so müssen diese nach Mitteilung der Direktion Landesarchäologie vor Beginn jeglicher Baumaßnahmen archäologisch untersucht, dokumentiert und die Funde geborgen werden. Da Gräber einen erheblichen Ausgrabungsaufwand verursachen, sind mehrere Monate für derartige Ausgrabungen einzuplanen. Die Übernahme der Kosten für die archäolo- gische Sicherung der potentiellen Gräber im Baugebiet richtet sich nach § 21 Abs. 3 Denkmalschutzgesetz Rheinland-Pfalz.

4 Brandschutz Gemäß Mitteilung vom 03.09.2015 der Gruppenwasserwerke kann im Plan- gebiet nur eine Löschwassermenge von 48 cbm/h über einen Zweitraum von zwei Stunden gewährleistet werden. Die Werke weisen daher darauf hin, dass eine ggf. er- forderliche höhere Löschwassermenge auf dem Baugrundstück privat vorgehalten werden muss.

5 Sonstiges Weitere Fachplanungen und sonstige Rahmenbedingungen, die ggf. im Widerspruch zur vorliegenden Planung stehen oder vorhandene Zielvorstellungen von Fachplanun- gen und sonstigen Rahmenbedingungen, die eine Bebauung innerhalb des Geltungs- bereichs des Bebauungsplans ausschließen oder einschränken könnten, sind nicht be- kannt.

F. DARLEGUNG ZUM STÄDTEBAULICHEN KONZEPT 1 Städtebauliche Zielvorgaben Vorrangiges städtebauliches Planungsziel ist die baurechtliche Sicherung der gemeind- lichen Vorstellungen zur zukünftigen Entwicklung des Gebietes, insbesondere unter dem Aspekt der Reaktivierung von Brachflächen und der Bereitstellung von gewerbli- chen Bauflächen zwecks Bestandsicherung und Weiterentwicklung von vorhandenen Betrieben.

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In diesem Zusammenhang unterstützt die Planungsabsicht „Nutzung von verfügbaren Flächenpotenzialen“ maßgeblich das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung, den Boden- schutz sowie die Sicherung und Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen Konflikte mit benachbarten Gebieten, eine Beeinträchtigung von Landschaftspotentia- len und negative Auswirkungen auf die gesamtörtliche und städtebauliche Entwicklung sollen verhindert bzw. minimiert werden. Bei der Durchführung des Bebauungsplanes sind daher insbesondere folgende städte- bauliche Planungsziele zu berücksichtigen: . Differenzierung der zulässigen Nutzungen im Gewerbegebiet zur Wahrung der An- forderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB), . Vorgaben zur Gestaltung baulicher Anlagen zum Erreichen gestalterischer Grund- prinzipien bei geringst möglicher Einschränkung der individuellen Gestaltungsvor- stellungen (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB), . Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sollen durch den städtebaulichen Entwurf und gezielte Maßnahmen vermieden bzw. bei unvermeidbaren Eingriffen auf das notwendige Minimum reduziert werden (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB).

2 Verkehrliche Anbindung und interne Erschließung des Plangebietes Das Plangebiet wird über die L 542 und im weiteren Verlauf über den Böhlweg er- schlossen. Der Einmündungsbereich „L 542 / Böhlweg“ wurde vor einiger Zeit neuge- staltet und mit einer Linksabbiegespur (für den aus der Ortslage kommenden Verkehr) und Verkehrsinseln versehen. Die Aufstellfläche der Linksabbiegespur beträgt auf- grund der Lage in einer Kurve lediglich 10 Meter. Bei der geplanten gewerblichen Nutzfläche von 7.200 m2 handelt es sich um die Reak- tivierung einer gewerblichen Brachfläche, die vorliegend lediglich die Entwicklung eines kleinteiligen, „ländlich geprägten“ Gewerbegebiets zulässt, da die Fläche aus nur drei Grundstücken besteht. Unter Berücksichtigung des bereits heute stattfindenden ge- werblichen und landwirtschaftlichen Verkehrs, wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus Sicht der Gemeinde keine verkehrliche Umgestaltung des Einmündungsbereichs erfor- derlich. Die Erschließung der Grundstücke im Plangebiet erfolgt über den Böhlweg. Der Böhl- weg ist bereits von der Einmündung in die L 542 bis auf Höhe der bestehenden Lager- halle als Gemeindestraße gewidmet. Im weiteren Verlauf ist dieser als Wirtschaftsweg bestimmt und entsprechend ausgebaut. Zur Sicherung der Erschließung der einzelnen Baugrundstücke ist zukünftig eine Verlängerung der Widmung als Gemeindestraße bis an die Ostgrenze des Bebauungsplanes vorgesehen. Ein ergänzender Ausbau des Böhlwegs ist seitens der Gemeinde derzeit nicht vorge- sehen.

3 Ver- und Entsorgung des Plangebietes Die Versorgung des Plangebietes mit den erforderlichen technischen Infrastrukturen kann durch Anschluss an die bestehenden Netze der jeweiligen Versorgungsträger si- chergestellt werden. Der Energieträger Thüga Energienetze GmbH weist darauf hin, dass erst nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung entschieden werden kann, ob das Bau- gebiet zukünftig auch mit Erdgas versorgt werden kann, da hierzu eine Erweiterung des vorhandenen Gasleitungsnetzes erforderlich ist.

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Für die entwässerungstechnische Erschließung des Plangebietes kann für das anfal- lende Schmutzwasser auf das bestehende Kanalsystem im Böhlweg zurückgegriffen werden. Anfallendes Niederschlagswasser ist, soweit keine Anschlussmöglichkeiten an das kommunale Entwässerungssystem vorhanden sind, auf den Grundstücken zurück- zuhalten, zu versickern und/oder zu verwerten. Im Übrigen hat die Niederschlagswas- serbewirtschaftung gemäß den Vorgaben der „Allgemeinen Entwässerungssatzung (AES) der Verbandsgemeinde “ zu erfolgen. Die ordnungsgemäße Entsorgung der anfallenden Abfälle ist im Rahmen der öffent- lichen Abfallentsorgung sichergestellt.

G. BEGRÜNDUNG DER FESTSETZUNGEN Nachfolgend wird im Einzelnen auf die Inhalte und Erforderlichkeit der im Bebauungs- plan getroffenen Festsetzungen eingegangen.

1 Bauplanungsrechtliche Festsetzungen 1.1 Art der baulichen Nutzung Entsprechend der Zielsetzungen der Gemeinde wird im Bebauungsplan ein Gewerbe- gebiet nach § 8 BauNVO festgesetzt. Zur Unterscheidung von Gebieten gleicher Nut- zung jedoch mit unterschiedlichen Festsetzungen wird innerhalb des Gewerbegebietes in der Planzeichnung und im Text eine Differenzierung in GE1 und GE2 vorgenommen. Die im Bebauungsplan getroffenen Festsetzungen zu den allgemein und ausnahms- weise zulässigen Nutzungen ermöglichen die Entwicklung eines „klassischen“ Gewer- begebietes. Die definierten Einschränkungen ergeben sich auf Grund des planerischen Willens der Gemeinde, dass das Plangebiet vorrangig für gewerbliche Ansiedlungen in Anspruch genommen werden soll. Aus diesem Grund sind Anlagen für sportliche, kirchliche, kulturelle, soziale und ge- sundheitliche Zwecke im Gewerbegebiet nicht zulässig. Des Weiteren werden Tank- stellen, Vergnügungsstätten und Gewerbebetriebe in Form von Bordellen und bordell- artigen Betrieben aufgrund des verbundenen hohen Störungspotenzials ausgeschlos- sen. Für diese Nutzungen bestehen an anderer Stelle im Gemeindegebiet städtebau- lich besser geeignete Ansiedlungsmöglichkeiten. Zur Bewahrung und Stärkung der Einzelhandelsfunktion des Ortskerns werden ergän- zende, einschränkende Festsetzungen im Bebauungsplan getroffen. Der Bebauungs- plan lässt daher Einzelhandelsfunktionen nur ausnahmsweise und auch nur insoweit zu, als sie in unmittelbarem räumlichen und betrieblichen Zusammenhang mit einem Produktions- und Dienstleistungsbetrieb stehen und diesem in ihrer Grundfläche unter- geordnet sind. Die gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Wohnungen in Wohngebäuden für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen, für Betriebsinhaber oder Be- triebsleiter werden in Verbindung mit § 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB in ihrer Anzahl begrenzt, um eine nicht gewünschte wohnbauliche Überprägung zu vermeiden. Zur Beurteilung der Belange des Schallschutzes wurde im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans zur Ermittlung der Gewerbelärmsituation im Plangebiet und in dessen Umgebung die Ausarbeitung eines Gutachtens in Auftrag gegeben. Der Gutachter stellt in diesem Zusammenhang dar, dass im Hinblick auf die gewerblich bedingten Geräusche die Festsetzung von richtungsabhängigen Emissionskontingen-

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ten als besondere Eigenschaft der Betriebe ein anerkanntes Verfahren ist, um den be- schriebenen Planungswillen der Gemeinde hinsichtlich der zulässigen Geräuschbelas- tung in den schutzwürdigen Gebieten zu sichern. Die Gemeinde Offenbach/Queich sieht daher in der Festsetzung von richtungsabhän- gigen Emissionskontingenten als vorsorgeorientierte Zielwerte das am besten geeigne- te Verfahren, um zum einen auf Dauer sicherzustellen, dass in den schutzwürdigen Gebieten die von ihr als zumutbar eingestuften Orientierungswerte nicht überschritten werden und zum anderen die vorhandenen und die künftigen Gewerbebetriebe nicht durch starre Vorgaben übermäßig eingeschränkt werden.

1.2 Maß der baulichen Nutzung Im Gewerbegebiet wird das Maß der baulichen Nutzung durch die Festsetzung der Grundflächenzahl GRZ und der Geschossflächenzahl GFZ sowie durch die Festset- zung einer maximalen Gebäudehöhe bestimmt. Die Ansiedlung weiterer gewerblicher Betriebe dient der Stärkung der Wirtschaftskraft der Region und liegt damit im besonderen öffentlichen Interesse. Die volle Ausnutzung der nach der BauNVO möglichen GRZ und GFZ für die Gewerbegebiete ist damit ge- rechtfertigt. Die im Bebauungsplan getroffenen Regelungen zur Höhenentwicklung der Gebäude entsprechen der Forderung des § 16 Abs. 3 BauNVO, wonach die Höhe baulicher An- lagen festzusetzen ist, wenn ohne ihre Festsetzung öffentliche Belange, insbesondere das Orts- und Landschaftsbild, beeinträchtigt werden könnten. Die Lage am Siedlungsrand und die angrenzenden Bebauung gebieten in diesem Zu- sammenhang eine Begrenzung der zulässigen Höhe von Gebäuden auf max. 8,0 m.

1.3 Bauweise, überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen Für die in der Planfassung dargestellte Gewerbefläche wird eine abweichende Bauwei- se gemäß § 22 Abs. 4 BauNVO festgesetzt, die eine Grenzbebauung an den Grund- stücksgrenzen innerhalb der überbaubaren Grundstücksgrenze ermöglicht. An den Plangebietsrändern der überbaubaren Grundstücksflächen muss der Grenzabstand weiterhin zwingend eingehalten werden. Diese Regelung zur Bauweise wird getroffen, um zu gewährleisten, dass im geplanten Gewerbegebiet eine größtmögliche Flexibilität sowohl hinsichtlich der Stellung der Ge- bäude sowie der baulichen Ausnutzbarkeit der Grundstücke gegeben ist. Auf die Festsetzung von Baulinien wurde im gesamten Plangebiet zugunsten einer weitgehenden Gestaltungsfreiheit des einzelnen Bauherrn verzichtet. Die Festlegung der überbaubaren Grundstücksflächen erfolgt daher ausschließlich durch Baugrenzen. Die festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen wurden im Hinblick auf eine mög- liche langfristige Entwicklung und Flexibilität großzügig bemessen und zielen darauf ab, die vielfältigen Nutzungsansprüche, die an ein Gewerbegebiet gestellt werden, in- nerhalb dieses Geltungsbereiches auch umsetzen zu können.

1.4 Flächen für Nebenanlagen und Stellplätze Die im Bebauungsplan getroffenen Festsetzungen zielen im Wesentlichen darauf ab, ein ungeordnetes „Zubauen“ der Grundstücke, insbesondere entlang ihrer Außengren- zen zu verhindern. Eine direkte Ausfahrt aus einer Garage in den öffentlichen Straßenraum birgt ein mit- unter erhebliches Unfallrisiko. Daher ist vor einer Garage eine hinreichende Stellfläche

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vorzusehen, so dass das Öffnen und Schließen der Garage ohne Behinderung des Straßenverkehrs möglich ist. Darüber hinaus ist auch aus gestalterischen Gründen der Einbau von Garagen in den Straßenraum nicht erwünscht.

1.5 Versorgungsfläche Zur Sicherung der Versorgung des Plangebiets mit Elektrizität wurde der Standort der bestehenden Transformatorstation planungsrechtlich gesichert.

1.6 Zuordnung von Ausgleichsmaßnahmen Die Eingriffe werden im Bebauungsplan den landespflegerischen Kompensationsflä- chen und -maßnahmen im Sinne des § 1a BauGB zugeordnet, um eine Grundlage für den Erlass einer Satzung und damit für die Refinanzierung der Ausgleichsmaßnahmen nach § 135 c BauGB zu schaffen.

2 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen Übernahme von auf Landesrecht beruhenden Festsetzungen in den Bebauungsplan. 2.1 Örtliche Bauvorschriften der Gemeinde Offenbach/ Queich In den Bebauungsplan wird gem. § 9 Abs. 4 BauGB in Verbindung mit § 88 LBauO ei- ne örtliche Bauvorschrift über die Gestaltung integriert. Ziel der getroffenen bauordnungsrechtlichen Festsetzungen ist es, in positiver Weise auf die äußere Gestaltung der baulichen Anlagen Einfluss zu nehmen, ohne dabei den Bauherrn in seiner Bau- und Gestaltungsfreiheit allzu stark einzuschränken. Festset- zungen werden daher nur in denjenigen Bereichen getroffen, die von elementarem Ein- fluss auf das Gesamterscheinungsbild des Baugebietes sind. Hierzu gehören insbe- sondere Regelungen . zur äußeren Gestaltung der baulicher Anlagen, insbesondere in den Bereichen Dach- und Fassadengestaltung, . zur Gestaltung der nicht überbauten Grundstücksflächen bebauter Grundstücke, . zur Befestigung von Stellplätzen und Lagerflächen und deren Gestaltung, . zu Einfriedungen und deren Gestaltung, . zur Gestaltung von Werbeanlagen sowie . Gestaltung von Standorten von Müllbehältern. Die getroffenen Festsetzungen zielen vorwiegend auf die Vermeidung ortsunüblicher Gebäudeformen ab. Darüber hinaus hat sich in der Praxis gezeigt, dass zur Vermeidung gestalterischer De- fizite insbesondere Festsetzungen bezüglich der Höhen von Einfriedungen sowie deren gestalterischen Integration in den Straßenraum zweckmäßig sind. Durch die getroffe- nen Festsetzungen soll somit vermieden werden, dass der Straßenraum durch überdi- mensionierte und gestalterisch unpassende Einfriedungen beeinträchtigt wird.

3 Hinweise ohne Festsetzungscharakter Hinweise, die aufgrund der mangelnden Ermächtigungsgrundlage nicht als Festset- zungen in den Bebauungsplan aufgenommen werden konnten werden als unverbindli- che Hinweise im Anhang zu den Textfestsetzungen abgedruckt.

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H. WESENTLICHE AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG Entsprechend den Vorschriften des Baugesetzbuches sind gemäß § 2a BauGB die wesentlichen Auswirkungen der Planung darzulegen.

1 Allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB) Zur Wahrung der Anforderungen an gesunde Arbeitsverhältnisse sowie die Sicherheit der Arbeitsbevölkerung wurden bislang insbesondere nachfolgend dargelegte Aspekte betrachtet. 1.1 Nutzung Die vorliegende Bauleitplanung soll zum einen dafür sorgen, dass insbesondere die zukünftige Arbeitsbevölkerung im Plangebiet bei der Wahrung ihrer Grundbedürfnisse gesunde Bedingungen vorfindet. Zum anderen ist dafür Sorge zu tragen, dass die an- grenzende Mischnutzung durch die Planung nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Daher ist bei der Planung darauf zu achten, dass Baugebiete einander so zugeordnet werden, dass gegenseitige Beeinträchtigungen vermieden oder durch geeignete Maß- nahmen vermieden oder verringert werden. Diesem Grundsatz entspricht die vorlie- gende Planung. Die nachfolgend dargelegten Nutzungseinschränkungen und -differenzierungen ent- sprechen in diesem Zusammenhang dem planerischen Willen der Gemeinde und dem kommunalem Entwicklungsziel, das Plangebiet insbesondere Gewerbebetrieben zur Verfügung zu stellen. So wird durch den Ausschluss von Tankstellen und Vergnü- gungsstätten im Nutzungskatalog des Bebauungsplanes eine Beeinträchtigung der an- grenzenden Mischnutzung vermieden. Durch den generellen Ausschluss von Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke und sowie von Einzelhandelsbetrieben unter Beachtung der definierten Ausnahmen sowie von Ge- werbebetrieben in Form von Bordellen und bordellartigen Betrieben werden zudem Beeinträchtigungen sowohl innerhalb des Plangebiets, als auch des Umfelds im We- sentlichen unterbunden. Die ausnahmsweise Zulässigkeit von maximal einer Wohnung je Wohngebäude ergibt sich aus dem planerischen Willen der Gemeinde eine wohnbauliche Überprägung des Gebiets zu vermeiden.

1.2 Lärm Zur Beurteilung der zur erwartenden Lärmemissionen durch das Plangebiet auf die umgebende Bebauung wurde im Rahmen des Aufstellungsverfahrens eine schalltech- nische Untersuchung veranlasst. Die beauftragte FIRU GfI mbH (Kaiserslautern) kommt zu folgendem Ergebnis: . Für die Immissionsorte ist sicherzustellen, dass durch von den innerhalb des Be- bauungsplans zulässigen Gewerbebetrieben keine relevante Gewerbelärmzusatz- belastung verursacht wird. Dies ist der Fall, wenn die Zusatzbelastung aller inner- halb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans zulässigen Gewerbebetriebe an diesen Immissionsorten die Immissionsrichtwerte gemäß TA Lärm für Mischgebie- te um mindestens 6 dB(A) unterschreitet. . Um die Einhaltung dieser Vorgaben zu erreichen, werden im Geltungsbereich Emissionskontingente sowie Richtungssektoren festgesetzt. Die Kontingentie- rungsfestsetzung wird beim Neubau oder bei der Änderung von baulichen Anlagen wirksam. Mit dem Antrag auf Neubau, Erweiterung oder Nutzungsänderung einer

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baulichen Anlage innerhalb der kontingentierten Baugebiete ist nachzuweisen, dass die festgesetzten Emissionskontingente und die damit verbundenen zulässi- gen Immissionsanteile (Immissionskontingente) an den maßgeblichen Immission- sorten eingehalten werden.

1.3 Altlasten Erkenntnisse über Altablagerungen oder schädliche Bodenverunreinigungen, die eine Nutzung der Flächen beeinträchtigen könnten oder weitergehende Erkundungen erfor- derlich machen würden, liegen weder bei der Gemeinde Offenbach noch bei der Ver- bandsgemeindeverwaltung vor. Sollten wider Erwarten bei der Baumaßnahme Abfälle angetroffen werden oder sich sonstige Hinweise ergeben, wird im Bebauungsplan darauf hingewiesen, dass die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirt- schaft und Bodenschutz Neustadt / Weinstraße umgehend zu informieren ist.

1.4 Radonvorsorge Gemäß der Radon-Prognosekarte des Landesamtes für Geologie und Bergbau ist im Gemeindegebiet von Offenbach / Queich mit einem erhöhten Radonpotenzial (40.000 - 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft) zu rechnen. Daher wird im Bebauungsplan darauf hingewiesen, grundsätzlich eine projektbezogene Radonmessung in der Bodenluft des Bauplatzes durchzuführen. Die Ergebnisse sollten Grundlage für die Bauplaner und Bauherren sein, sich ggf. für bauliche Vorsorgemaß- nahmen zu entscheiden. Werden hierbei Werte über 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft festgestellt, wird angeraten, bauliche Versorgungsmaßnahmen zu treffen, um den Eintritt des Radons in Gebäude weitgehend zu verhindern.

1.5 Brandschutz Die auf Basis des DVGW Arbeitsblatt 405 (02/2008) geforderte Löschwasserbereitstel- lung von 96 cbm/h über einen Zeitraum von zwei Stunden über das öffentliche Trink- wassernetz kann im Plangebiet nicht sichergestellt werden kann. Weitere Wasserent- nahmestellen sind im Umfeld nicht vorhanden und der fehlende Bedarf kann ebenfalls nicht über Tankfahrzeuge der Feuerwehr gesichert werden. Daher hat sich die Ge- meinde dafür entschieden, dass eine, über den seitens des Wasserversorgers zu reali- sierenden Grundschutz (48 cbm/h über eine Zeitraum von zwei Stunden) hinausge- hende erforderliche Löschwassermenge auf dem Baugrundstück privat vorzuhalten ist und im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens entsprechend der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße nachzuweisen ist. Ein diesbezüglicher Hinweis wurde daher in den Bebauungsplan aufgenommen.

2 Belange des Denkmalschutzes (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB) Im Geltungsbereich des Bebauungsplans befinden sich keine Kulturdenkmäler oder kulturhistorisch interessante Baulichkeiten. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz, Direktion Landesar- chäologie, Außenstelle Speyer hat jedoch darauf hingewiesen, dass sich Teile des Plangebietes innerhalb des 200-Meter-Radius um eine bekannte archäologische Fund- stelle befinden. Bei dieser Fundstelle handelt es sich um Gräber aus verschiedenen Zeitepochen (Vorgeschichte, Römerzeit).

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Da nach Mitteilung der Fachbehörde nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich im Umfeld der Fundstelle weitere Gräber befinden, ist die Direktion Landesarchäologie bei allen weiteren Planungen frühzeitig zu beteiligen. Daher wird zum einen in der Planzeichnung informativ der 200-Meter-Radius um die Fundstelle dargestellt und zum anderen in den Textlichen Festsetzungen darauf hin- gewiesen, dass u.a. im Vorfeld von konkreten Bauarbeiten eine zerstörungsfreie Bo- denprospektion durchgeführt werden sollte, um einen besseren Aufschluss über wohl- möglich im Baubereich vorhandene archäologische Denkmäler zu erhalten. Des Weite- ren wird darauf hingewiesen, dass, sollten sich tatsächlich archäologische Spuren ausmachen lassen, diese vor Beginn jeglicher Baumaßnahme archäologisch unter- sucht, dokumentiert und die Funde geborgen werden müssen. Da Gräber einen erheb- lichen Ausgrabungsaufwand verursachen, sind mitunter mehrere Monate für derartige Ausgrabungen einzuplanen. Die Übernahme der Kosten für die archäologische Siche- rung richtet sich nach § 21 Abs. 3 Denkmalschutzgesetz Rheinland-Pfalz.

3 Gestaltung des Ortsbildes (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB) Zur Vermeidung grundsätzlicher gestalterischer Defizite wurden in den Bebauungsplan gem. § 9 Abs. 4 BauGB in Verbindung mit § 88 LBauO auf Landesrecht beruhende Regelungen integriert. Daneben werden bauplanungsrechtliche Festsetzungen zum Maß der baulichen Nut- zung, zur Bauweise, zu den überbaubaren und nicht überbaubaren Grundstücksflä- chen sowie zur Höhe baulicher Anlagen getroffen.

4 Belange des Umweltschutzes (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB) Um Belange geschützter Tierarten, insbesondere der Mauereidechse und der Zau- neidechse zu berücksichtigen, wurde die L.U.P.O. GmbH (Trippstadt) beauftragt, ein Artenschutzgutachten in Bezug auf Reptilien zu erstellen. Der Gutachter kommt zu dem Ergebnis, dass der Realisierung des Bebauungsplans aus artenschutzrechtlicher Sicht nichts entgegensteht. Eine ausführliche landespflegerische Bewertung des Bebauungsplanes erfolgt im Rahmen des Fachbeitrages Naturschutz. Eine Berücksichtigung der Belange des Um- weltschutzes erfolgt separat im Umweltbericht, der einen gesonderten Teil der Begrün- dung bildet, so dass hier auf eine eigenständige Darstellung der Belange verzichtet wird. Fachbeitrag und Umweltbericht kommen zu dem Ergebnis, dass nach derzeitigem Kenntnisstand die vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung und zur Minimierung nachhaltiger Auswirkungen im Plangebiet in Art und Umfang geeignet sind, die durch die Aufstellung des Bebauungsplans verursachten Eingriffe auszugleichen. Die rechnerisch ermittelten rund 1.550 m² an Neuversiegelung werden durch Rückgriff auf eine Fläche des Ökokontos der Gemeinde Offenbach/Queich ausgeglichen. Zusammenfassend kann daher festgehalten werden, dass der Eingriff im Rahmen der vorliegenden verbindlichen Bauleitplanung bewältigt sein wird.

5 Belange der Ver- und Entsorgung (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 8 BauGB) Alle erforderlichen Ver- und Entsorgungsleitungen können von den zuständigen Trä- gern durch Anschluss an bereits bestehende Netze bereitgestellt werden. In diesem Zusammenhang wird im Bebauungsplan darauf hingewiesen, dass die Trä- ger der Ver- und Entsorgung frühzeitig über den Beginn von Erschließungs- und/oder

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Baumaßnahmen zu unterrichten sind. Des Weiteren erfolgt ein Hinweis, dass beim An- pflanzen von Bäumen und Sträuchern die Abstandsempfehlungen der DIN 1998 einzu- halten oder andernfalls auf Kosten des Verursachers entsprechende Schutzvorkehrun- gen zum Schutz der Leitungen zu treffen sind. Nach Mitteilung der Abwasserwerke kann der im Böhlweg verlaufende Schmutzwas- serkanal das anfallende Schmutzwasser des Gewebegebiets ergänzend aufnehmen. Im Plangebiet anfallendes Niederschlagswasser ist, soweit keine Anschlussmöglichkei- ten an das kommunale Entwässerungssystem bereits bestehen, auf den Grundstücken zurückzuhalten, zu versickern und/oder zu verwerten. Ergänzend wird darauf verwie- sen, dass im Übrigen die Niederschlagswasserbewirtschaftung gemäß den Vorgaben der „Allgemeinen Entwässerungssatzung (AES) der Verbandsgemeinde Offenbach an der Queich“ zu erfolgen hat.

6 Belange des Verkehrs (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 9 BauGB) Der Böhlweg ist bereits heute von der Einmündung in die L542 bis zum westlichen Plangebietsrand als öffentliche Gemeindestraße gewidmet. Im weiteren Verlauf ist die- ser als Wirtschaftsweg bestimmt und entsprechend ausgebaut. Zur Sicherung der Er- schließung der einzelnen Baugrundstücke ist zukünftig eine Verlängerung der Wid- mung als Gemeindestraße bis an die Ostgrenze des Bebauungsplanes vorgesehen. Ein ergänzender Ausbau des Böhlwegs ist seitens der Gemeinde derzeit nicht vorge- sehen. Der Landesbetrieb Mobilität, LBM Speyer hat darauf hingewiesen, dass eine verkehrli- che Umgestaltung der Einmündung des Böhlweges in die L 542 - sofern eine solche notwendig werden sollte - ausschließlich zu Lasten der Gemeinde Offenbach geht. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei der geplanten gewerblichen Nutzfläche von 7.200 m2 um die Reaktivierung einer gewerblichen Brachfläche handelt, vorliegend le- diglich die Entwicklung eines kleinteiligen, „ländlich geprägten“, aus drei Grundstücken bestehenden Gewerbegebiets angedacht ist und unter Berücksichtigung des bereits heute stattfindenden gewerblichen und landwirtschaftlichen Verkehrs, wird zum ge- genwärtigen Zeitpunkt aus Sicht der Gemeinde keine verkehrliche Umgestaltung erfor- derlich. Für eine mögliche Reaktivierung der südlich des Plangebiets verlaufenden Bahnstre- cke „Landau-Herxheim“ müssen Flächen für die Anlage eines Bahnsteigs mit einer Länge von 140 m sowie Stellplätze und eine Fahrradabstellanlage vorgehalten werden. Da diese Flächen nicht im Geltungsbereich des Bebauungsplans vorgehalten werden können, hat der Gemeinderat beschlossen, auf dem Flurstück Nr. 1064, westlich der Einmündung der Straße „Am Watt“ und nördlich der Gleisanlage Flächen zur Errich- tung der erforderlichen Analgen zur Verfügung zu stellen.

I. PLANVERWIRKLICHUNG 1 Maßnahmen zur Realisierung des Bebauungsplans Zur Umsetzung des Bebauungsplans sind keine bodenordnenden Maßnahmen erfor- derlich, da sich das Plangebiet vollständig im Eigentum der Gemeinde Offenbach be- findet.

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2 Kosten der Bauleitplanung Die Bauleitplanung ist eine hoheitliche Aufgabe der Gemeinde, über die Aufstellung und Durchführung eines Bebauungsplanverfahrens entscheidet daher die Gemeinde im Rahmen ihrer Planungshoheit. Die Gemeinde hat die anfallenden Kosten für die Aufstellung des Bebauungsplanes zu tragen.

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UMWELTBERICHT GEM. § 2 A NR. 2 BAUGB Im Rahmen der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans ist auf der Grundlage der nach § 2 Abs. 4 BauGB durchzuführenden Umweltprüfung ein Umweltbericht zu erstellen. Dieser enthält Angaben zu Schutzgütern und umweltrelevanten Belangen, die von der Planung berührt werden, Aussagen zur Ermittlung und Bewertung der er- heblichen Umweltauswirkungen, die von der Planung ausgehen sowie Ausführungen zu Vermeidungs-, Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen. Im Sinne einer baurechlich beabsichtigten Abschichtung soll sich die Umweltprüfung nur auf das beziehen, was nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans ange- messenerweise verlangt werden kann (§ 2 Abs. 4 Satz 3 BauGB).

A. EINLEITUNG

1 Kurzdarstellung von Inhalt und Zielen des Bebauungsplans Planerische Zielsetzungen bei der Aufstellung des Bebauungsplanes ist die Schaffung von Planungsrecht für ein Gewerbegebiet (ca. 7.700 m²) am Böhlweg in der Gemeinde Offenbach / Queich. Ergänzend hierzu werden Regelungen zur Kompensation der mit dem Bebauungsplan verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft getroffen. Zur Beschreibung der maßgeblichen Festsetzungen für das Vorhaben wird auf die Ausführungen unter Kapitel G im ersten Teil der Begründung (Ziele, Zwecke und we- sentliche Auswirkungen der Planung) verwiesen.

2 Darstellung der für den Plan bedeutsamen Ziele des Umweltschutzes in ein- schlägigen Fachgesetzen und Fachplänen und deren Berücksichtigung bei der Planaufstellung

2.1 Zu berücksichtigende übergeordnete Ziele des Umweltschutzes Für die Schutzgüter Boden, Wasser, Klima / Luft, Pflanzen und Tiere, Landschafts- schutz und Ortsgestalt, Kultur- und sonstige Sachgüter werden in verschiedenen Fachgesetzen, Verordnungen und Richtlinien Ziele des Umweltschutzes definiert, die bei der Aufstellung von Bebauungsplänen zu berücksichtigen sind. Für das anstehende Bebauungsplanverfahren ist insbesondere die Eingriffsregelung des § 1 a Abs. 3 BauGB in seiner aktuellen Fassung i.V.m. § 18 Abs. 1 BNatSchG in seiner aktuellen Fassung beachtlich. Grundsätzliche Ziele des Umweltschutzes ergeben sich aus . § 1 Abs. 5 BauGB: Danach sollen die Bauleitpläne eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten und dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln, auch in Verantwortung für einen allgemeinen Klimaschutz, sowie die städtebauli- che Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. . § Abs. 6 Nr. 7 BauGB: Danach sind die Belange des Umweltschutzes, einschließ- lich des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen. Hierzu ge- hören insbesondere: - die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt,

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- die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes, - umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit so- wie die Bevölkerung insgesamt, - umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter, - die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern, - die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nut- zung von Energie, - die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbe- sondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts, - die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von bindenden Beschlüssen der Europäi- schen Gemeinschaften festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden und - die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschut- zes nach den Buchstaben a, c und d.

. § 1a BauGB: Ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz: - Gemäß § 1a Abs. 2 BauGB soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen werden; dabei sind Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. - Gemäß § 1a Abs. 3 BauGB sind die Vermeidung und der Ausgleich voraus- sichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts in seinen in § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB bezeichneten Bestandteilen in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen. - Gemäß § 1a Abs. 4 BauGB sind die Vorschriften des Bundesnaturschutzge- setzes über die Zulässigkeit und Durchführung von Eingriffen einschließlich der Einholung der Stellungnahme der Kommission anzuwenden, soweit ein Gebiet im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 7b BauGB (Nature 2000 Gebiet) in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen erheblich beeinträchtigt werden kann. - Gemäß § 1a Abs. 5 BauGB ist den Erfordernissen des Klimaschutzes sowohl durch Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, Rechnung zu tragen.

2.2 Ziele aus einschlägigen Fachplänen Regionaler Raumordnungsplan Der „Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar“ des Planungsverbandes Region Rhein- Neckar konkretisiert die Zielsetzungen des Landesentwicklungsprogramms IV Rhein- land-Pfalz. Im dem seit 15.12.2014 verbindlichen „Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar“ ist die Gemeinde Offenbach als Grundzentrum mit der Funktion „Siedlungsbereich Gewerbe“ eingestuft. Das Plangebiet selbst wird als „sonstiges landwirtschaftliches Gebiet und sonstige Fläche“ dargestellt. Regionalplanerische Vorrangausweisungen sind im Bereich des Geltungsbereichs nicht gegeben. Südlich des Plangebiets ist die stillgelegte Bahntrasse „Landau - Herxheim“ als Freihaltetrasse für den Schienenverkehr dargestellt.

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Die Ziele der Raumordnung stehen dem Vorhaben nicht entgegen. Umweltrelevante Zielsetzungen und Darstellungen des Regionalen Raumordnungsplans werden durch den vorliegenden Bebauungsplan nicht berührt.

Flächennutzungsplan Nach § 8 Abs. 2 BauGB sind Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan zu ent- wickeln. Im derzeit rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Offenbach / Queich (5. Änderung) ist die entsprechende Fläche als „Weißfläche“ dargestellt. Diese Darstellung beruht auf der Tatsache, dass die südlich des Böhlwegs gelegenen Grund- stücke von Bahnzwecken freigestellt wurden, die Ortsgemeinde Offenbach jedoch zum Zeitpunkt der 5. Änderung des Flächennutzungsplanes noch im Unklaren war, in wel- che Richtung eine zukünftige Entwicklung stattfinden soll. Aus diesem Grund hat sich der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung vom 13.11.2013 dafür ausgesprochen, diese Fläche einschließlich des Böhlwegs im Sinne des § 5 Abs. 1 S. 2 BauGB aus der Flächennutzungsplanung auszunehmen und eine Darstellung zu einem späteren Zeit- punkt vorzunehmen. Die Gemeinde Offenbach/Queich hat sich nun dazu entschlossen, das Plangebiet als Gewerbestandort zu entwickeln, daher soll die „Weißfläche“ künftig im Flächennut- zungsplan als gewerbliche Baufläche dargestellt werden. Um dem Grundsatz: „Bebauungspläne sind aus dem Flächennutzungsplan zu entwi- ckeln“ (vgl. § 8 Abs. 2 BauGB) gerecht zu werden, ist eine Änderung des Flächennut- zungsplanes nötig. Der Flächennutzungsplan wird in daher im Parallelverfahren gem. § 8 Abs.3 BauGB fortgeschrieben (7. Änderung). Umweltrelevante Darstellungen des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Of- fenbach / Queich werden durch den vorliegenden Bebauungsplan selbst nicht berührt.

B. ERMITTLUNG UND BEWERTUNG DER ERHEBLICHEN UMWELTAUSWIRKUNGEN 1 Bestandsaufnahme und Bewertung der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands und der Umweltmerkmale, die voraussichtlich erheblich beein- flusst werden 1.1 Tiere und Pflanzen Da das Plangebiet im Übergangsbereich zwischen Ortslage und freier Landschaft liegt, sind Tiere aus der siedlungsgebundenen Artengruppe sowie aus der Artengruppe der freien Landschaft zu erwarten. Besondere Bedeutung hat das Plangebiet aufgrund der südlich angrenzenden stillge- legten Bahntrasse für Reptilien. Im Plangebiet selbst sind für diese Gruppe Versteck- möglichkeiten sowie besonnte Bereiche auf den Lagerflächen vorhanden. Für die Artengruppe der Reptilien (insbesondere Zaun- und Mauereidechse) wurde da- her in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Südliche Weinstraße ein artenschutzrechtliches Kurzgutachten in 2016 durch die L.U.P.O. GmbH, Trippstadt, erstellt: Das Plangebiet weist trotz seiner geringen Größe und der vorhandenen Versiegelung eine große Habitatvielfalt auf. Es wurden viele Insekten (Schmetterlinge, Heuschre- cken) festgestellt. Artenschutzrechtlich relevante Arten konnten nicht festgestellt wer- den. Es konnten im Eingriffsbereich auch keine Reptilien gefunden werden. Ein Vor- kommen ist auf dem Schotterkörper der Bahn zu erwarten, im Plangebiet selbst aber

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auszuschließen. Es wurden verschiedene Wildbienenarten an der Bodenablagerung festgestellt werden. Dieser Boden sollte als Wildbienen-Biotop erhalten bleiben und außerhalb des Gebietes verbracht werden.

Der Bestand an Biotopstrukturen wurde im Rahmen einer Kartierung vor Ort im Sep- tember 2015 erfasst. Das Plangebiet ist durch ehemalige landwirtschaftliche bzw. gewerbliche Nutzung (Deutsche Bahn / Raiffeisen) geprägt. Das ehemalige Betriebsgebäude steht leer. Die östlich angrenzenden, versiegelten Freiflächen werden überwiegend zu Lagerzwecken (Anhänger, landwirtschaftliche Geräte, Glascontainer, Bauwagen) genutzt. Aufgelo- ckert werden diese Flächen durch unterschiedlich ausgeprägte Gehölzstrukturen. Ent- lang der Grundstücksfläche zu dem südlich angrenzenden, still gelegten Bahngleis stehen Gebüschstreifen, die sich im westlichen Teil vorwiegend aus Brombeere, Ha- gebutte, Hartriegel und Obst zusammensetzen. Weiter im Osten sind südlich der dort liegenden Ackerbrache zusätzlich noch Schneeball, Liguster und Weißdorn vorhanden. Der Gebüschstreifen im nördlichen Teilbereich am Böhlweg setzt sich aus Hagebutte, Holunder und Efeu zusammen. Dort stehen auch zwei einzelne Birken. Weiter nach Westen befindet sich im Bereich der Aufschüttungs-/Abfallfläche ein mehrstämmiger Walnussbaum. Unmittelbar gegenüber dem ehemaligen Raiffeisengebäude liegt ein- gebettet in eine Baumgruppe aus Kirsche, Hartriegel, Hasel, Walnuss, Weide, Brom- beere und Holunder ein kleiner Nutzgarten. Die Randstreifen entlang des Böhlweges sind durch Gräser-/Kräuterfluren gekenn- zeichnet.

Ostseite des Raiffeisen-Gebäudes Nutzgarten

Lagerplatz mit Containern, im Hintergrund eine Gehölzstreifen mit Container und Schuppen Auffüllungs-/Abfallfläche

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südlich angrenzende Gleistrasse hier: Blickrichtung nach Osten hier: Blickrichtung nach Westen

Ackerbrache am östlichen Rand des Plangebietes

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1.2 Schutzgebiete und geschützte Arten 1.2.1 Schutzgebiete Sowohl im Plangebiet, als auch in seinem näheren Umfeld sind keine Schutzgebiete gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie bzw. der Europäischen Vogelschutzrichtli- nie als Bestandteil der Natura 2000-Gebiete ausgewiesen. Darüber hinaus sind im Plangebiet und seiner unmittelbaren Umgebung keine Schutzgebiete oder -objekte gemäß LNatSchG / BNatSchG dargestellt. 1.2.2 Geschützte Pflanzen Gezielte vegetationskundliche Untersuchungen fanden nicht statt. Hinweise auf Vor- kommen geschützter Pflanzenarten im Plangebiet liegen nicht vor und sind aufgrund der Art der vorkommenden Biotoptypen nicht zu erwarten. 1.2.3 Geschützte Tierarten Zum gegenwärtigen Kenntnisstand sind keine geschützten Tierarten durch die Pla- nung betroffen. Im Rahmen eines artenschutzrechtlichen Kurzgutachtens wurde un- tersucht, ob durch das geplante Vorhaben besonders geschützte Arten oder natürli- che Lebensräume im Sinne des Umweltschadensgesetzes erheblich gestört oder ge- schädigt werden können. Das Kurzgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass im Plan- gebiet keine artenschutzrechtlich relevanten Tierarten vorkommen. Somit liegen kei- ne Verbotstatbestände nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes vor. Festgestellt wurden innerhalb des Plangebietes mehrere Wildbienenarten, die aber nicht zu den streng geschützten Tierarten zählen. Die Auswirkungen auf die Wildbienen werden durch entsprechende artenschutzrechtliche Maßnahmen gemindert. 1.2.4 Geologie, Boden und Relief Der geologische Untergrund wird durch Lössschichten des Pleistozän (Erdzeitalter Quartär) gebildet. Aus diesem Ausgangsmaterial haben sich Lehmböden entwickelt. Diese verfügen über ein sehr hohes landwirtschaftliches Ertragspotential.1 Der gesamte Landschaftsraum ist durch ein ebenes Relief gekennzeichnet und liegt auf einem Höhenniveau zwischen 110 m bis 150 m ü.NN. Das Plangebiet selbst ist ebenfalls eben und liegt gegenüber den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen und dem Bahnkörper leicht erhöht. Die Ackerbrache im Osten des Plangebietes liegt gegenüber dem restlichen Bereich um ca. 1 m erhöht. 1.2.5 Altablagerungen Erkenntnisse über Altablagerungen oder schädliche Bodenverunreinigungen, die eine Nutzung der Flächen beeinträchtigen könnten oder weitergehende Erkundungen er- forderlich machen würden, liegen weder bei der Gemeinde Offenbach /Queich, noch bei der Verbandsgemeindeverwaltung Offenbach /Queich vor.

1 Online-Karten des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, 25.9.2015

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1.3 Wasser / Wasserhaushalt 1.3.1 Oberflächengewässer Oberflächengewässer sind im Plangebiet und seiner Umgebung nicht vorhanden. Etwa 200 m nördlich des Untersuchungsraumes verläuft der Brühlgraben (Gewässer III. Ordnung) in West-Ost-Richtung. Am nördlichen Ortsrand von Offenbach fließt die Queich (Gewässer II. Ordnung), die bei in den Rhein mündet. 1.3.2 Grundwasser In Bezug auf das Grundwasser ist im Plangebiet eine geringe jährliche Grundwasser- neubildungsrate von 63 mm zu verzeichnen. Die Schutzwirkung der Grundwasser- überdeckung ist als „mittel“ angegeben. 1.3.3 Wasserschutzgebiete Es sind keine Trinkwasserschutzgebiete und Überschwemmungsgebiete im Untersu- chungsraum vorhanden.2

1.4 Luft / Klima Die allgemeinen Klimadaten für den Naturraum werden mit ca. 550 bis 700 mm Nie- derschlag pro Jahr angegeben. Somit gehört der Planungsraum zu den trockensten Bereichen des Landkreises Südliche Weinstraße. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen zwischen 9 und 10 °C. Das Plangebiet liegt im Übergangsbereich zwischen Ortslage und sich angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Freiflächen sind Kaltluftentstehungsgebiete. In der Ortslage sind die bodennahen Luftschichten aufgrund der Versiegelung stärker er- wärmt.

1.5 Orts- und Landschaftsbild / Erholung 1.5.1 Orts- und Landschaftsbild Das Plangebiet liegt im Übergangsbereich zwischen bebauter Ortslage und der freien Landschaft. Die angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen werden teilweise obstbaulich (teilweise mit Gewächshäusern oder Folientunneln), teilweise ackerbau- lich genutzt. Direkt südlich angrenzend an das Plangebiet verläuft die stillgelegte Bahntrasse „Landau - Herxheim“. Die Gleise sind teilweise mit Sträuchern überwu- chert. Südlich des Planungsraumes stehen innerhalb der landwirtschaftlichen Nutz- flächen mehrere Windräder. 1.5.2 Erholungsnutzung Die angrenzenden, landwirtschaftlichen Flächen sind mit einem gut ausgebauten Wegenetz durchzogen, das der Bevölkerung die Möglichkeit der ortsnahen Erholung bietet. Das Plangebiet selbst bietet keine Möglichkeit der Erholungsnutzung.

1.6 Mensch Der Mensch kann in vielerlei Hinsicht unmittelbar oder mittelbar beeinträchtigt werden, wobei sich Überschneidungen mit den übrigen zu behandelnden Schutzgütern erge- ben. Im Rahmen der Umweltprüfung relevant sind allein solche Auswirkungen, die sich

2 Geo-Explorer Wasser Rheinland-Pfalz, 24.9.2015

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auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen beziehen, nicht jedoch sol- che, die wirtschaftliche oder sonstige materielle Grundlagen betreffen. Da die Betroffenheit des Menschen, seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens im Plangebiet an die Funktionen „Arbeiten und Aufenthalt“ geknüpft sind, sind insbeson- dere die Wirkfaktoren Lärm- und Schadstoffimmissionen sowie Bodenbelastungen zu betrachten. . Nennenswerte Lärmeinwirkungen durch land- und forstwirtschaftliche oder ge- werbliche Anlagen sind im Planungsgebiet derzeit nicht gegeben. Es bestehen je- doch Vorbelastungen durch Emissionen durch die im Planungsumfeld vorhandene Gemeindestraße „Böhlweg“, die eine wichtige Erschließungsfunktion hinsichtlich der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen erfüllt. . Erkenntnisse über Altablagerungen oder schädliche Bodenverunreinigungen, die eine Nutzung der Flächen beeinträchtigen könnten oder weitergehende Erkundun- gen erforderlich machen würden, liegen weder bei der Gemeinde, noch bei der Verbandsgemeindeverwaltung vor. . Radon ist ein radioaktives Edelgas, das aus dem natürlich vorkommenden, radio- aktiven Schwermetall Uran entsteht. Da Uran, wenn auch nur in geringer Konzent- ration, fast überall in der Erdkruste vorhanden ist, ist Radon ebenfalls im Erdreich nachzuweisen. Da radioaktive Stoffe, wie Radon, die Zellen eines lebenden Orga- nismus schädigen können, wurde vom Landesamt für Geologie und Bergbau für das Land Rheinland-Pfalz eine Radon-Prognosekarte erstellt. Gemäß der Radon-Prognosekarte des Landesamtes für Geologie und Bergbau ist im Gemeindegebiet von Offenbach / Queich mit einem erhöhten Radonpotenzial (40.000 - 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft) zu rechnen. Daher wird im Bebauungsplan darauf hingewiesen, grundsätzlich eine projektbe- zogene Radonmessung in der Bodenluft des Bauplatzes durchzuführen. Die Er- gebnisse sollten Grundlage für die Bauplaner und Bauherren sein, sich ggf. für bauliche Vorsorgemaßnahmen zu entscheiden. Werden hierbei Werte über 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft festgestellt, wird angeraten, bauliche Versorgungsmaßnahmen zu treffen, um den Eintritt des Radons in Ge- bäude weitgehend zu verhindern.

1.7 Kultur- und Sachgüter 1.7.1 Kulturgüter Kulturdenkmäler oder kulturhistorisch interessante Baulichkeiten sind im Plangebiet nicht vorhanden. Im östlichen Bereich des Böhlweges (außerhalb des Geltungsberei- ches des Bebauungsplanes) befindet sich ein Wegekreuz aus dem 19. Jahrhundert, das als Kulturdenkmal des Landkreises Südliche Weinstraße erfasst ist. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz, Direktion Landesar- chäologie, Außenstelle Speyer hat darauf hingewiesen, dass sich Teile des Plange- bietes innerhalb des 200-Meter-Radius um eine bekannte archäologische Fundstelle befinden. Bei dieser Fundstelle handelt es sich um Gräber aus verschiedenen Zeitepochen (Vorgeschichte, Römerzeit). Da nach Mitteilung der Fachbehörde nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich auch im geplanten Gewerbegebiet weitere Gräber befinden, ist die Direktion Landesarchäologie bei allen weiteren Planungen frühzeitig zu beteiligen.

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1.7.2 Sachgüter Innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes existiert ein Strom-Trafo. Südlich des Plangebietes verläuft die stillgelegte Bahntrasse „Landau - Herxheim“.

2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante) Es ist davon auszugehen, dass ohne das geplante Vorhaben die bisherige Nutzung als Lagerplatz und Abstellfläche unverändert weitergeführt wird. Die Gehölzbestände ent- lang der südlichen Plangebietsgrenze werden sich weiter naturnah entwickeln. . Tiere und Pflanzen Das Plangebiet kann weiterhin als (Teil-)Lebensraum genutzt werden. Die vorhan- denen Gehölzbestände können sich ungestört weiterentwickeln. . Schutzgebiete und geschützte Arten Schutzgebiete sind von der Planung nicht betroffen. Evtl. vorkommende geschütz- te Arten können das Plangebiet weiterhin als (Teil-)Lebensraum nutzen. . Boden Der aktuelle Versiegelungsgrad bleibt im Plangebiet weiterhin bestehen. Die un- versiegelten Flächen bleiben Standorte der Gehölzstrukturen sowie Ackerbrache. . Wasser/Wasserhaushalt Es ergibt sich keine Veränderung am Oberflächenwasserabfluss. . Luft/Klima Das Plangebiet wirkt kleinräumig als Kaltluftentstehungsfläche im Übergangsbe- reich zwischen Siedlungskörper und freier Landschaft. . Orts- und Landschaftsbild/Erholung Das Plangebiet selbst bietet keine Möglichkeit der Erholung. Die vorhandenen Blickbeziehungen in die Agrarlandschaft bleiben bestehen. . Mensch Es ergibt sich keine Veränderung des derzeitigen Status. . Kultur- und Sachgüter Die vorhandenen Kultur- und Sachgüter verbleiben in ihrem derzeitigen Zustand.

3 Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkun- gen der Festsetzungen für das Vorhaben unter Berücksichtigung des allgemei- nen Kenntnisstandes und der allgemein anerkannten Prüfungsmethoden 3.1 Prognostizierte Auswirkungen bei Plandurchführung Mit Durchführung der Planung sind folgende Wirkfaktoren zu erwarten: Baubedingte Wirkungen . Rodung von Gehölzflächen . Beeinträchtigung / Zerstörung von Böden durch Versiegelung und Bodenverdich- tung . Lärm- und Abgasemissionen durch Baumaschinen während der Bauphase Anlagenbedingte Wirkungen

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. Verlust von Boden und -funktionen durch Neuversiegelung . erhöhter Oberflächenabfluss Betriebsbedingte Wirkungen . Zunahme von Lärm- und Abgasemissionen durch Straßenverkehr und gewerbliche Nutzungen

3.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen auf einzelne Schutzgüter Die Umsetzung des geplanten Gewerbegebietes wird zu Eingriffen in Natur und Land- schaft führen. Als wesentliche Konflikte sind die Neuversiegelung und der Verlust von Gehölzstrukturen anzuführen. Die Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter stellen sich wie folgt dar: . Tiere und Pflanzen sowie Schutzgebiete und geschützte Arten Im Zuge der Baumaßnahmen gehen im Plangebiet Einzelbäume, Gehölzstrukturen sowie Lagerflächen und ungenutzte, besonnte Bereiche verloren, die als Teille- bensraum von einzelnen Arten zu betrachten sind. Hochwertige Biotopstrukturen sind nicht vorhanden. Artenschutzrechtlich relevante Arten sind gemäß dem artenschutzrechtlichen Kurzgutachten nicht betroffen. Insgesamt kann das Plangebiet eher als Teillebens- raum für Vögel und als Lebensraum für Insekten angesehen werden. Die vorhan- denen Bodenablagerungen bieten verschiedenen Wildbienenarten Lebensraum. Das Bodenmaterial sollte erhalten bleiben und an geeignete Stelle umgesiedelt werden. Zusammenfassend betrachtet ist festzuhalten, dass keine Schutzgebiete bzw. - objekte betroffen sind. Durch die Versiegelung sind keine seltenen oder gefährde- ten Pflanzenarten bzw. Pflanzengesellschaften betroffen. . Boden Mit Umsetzung des Vorhabens kommt es zu einer dauerhaften Versiegelung von Boden im Umfang von maximal gestatteten 5.740 m² und damit zu einem Verlust von Boden mit Lebensraum-, Speicher-, Filter- und Pufferfunktionen. Allerdings ist derzeit bereits ein Großteil des Plangebietes versiegelt (4.190 m²), so dass maximal 1.550 m² neu versiegelt werden. Gleichwohl ist dieser Eingriff als erheblich und nachhaltig zu bewerten. . Wasser / Wasserhaushalt Die gestattete Neuversiegelung von Freiflächen führt zu einem Verlust von Flä- chen zur Versickerung und Grundwasserneubildung und damit zu einer Verschär- fung des Oberflächenabflusses. . Luft / Klima Die bisher als Lagerfläche genutzte Fläche und die vorhandenen Gehölzstrukturen wirken kalt- und frischluftproduzierend. Mit der Umsetzung des Vorhabens und der daraus resultierenden Neuversiegelung wird die Funktion der Kaltluftproduktion beeinträchtigt. Die Bebauung stellt eine Erhöhung der Wärmeabstrahlung durch neue Wärmequellen dar. Darüber hinaus führt der zusätzliche Ausstoß von Emissionen zu einer Beeinträch- tigung des Schutzguts Luft / Klima. Darüber hinaus führt der zusätzliche Ausstoß von Emissionen zu einer Beeinträch- tigung des Schutzguts Luft/ Klima.

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Wesentliche Auswirkungen auf das Lokalklima sind aufgrund der geringen Flä- chengröße und der darin begründeten, vernachlässigbar geringen klimatischen Bedeutung der Fläche jedoch nicht zu erwarten. . Orts- und Landschaftsbild / Erholung In Hinblick auf das Landschafts- / Ortsbild führt die vorliegende Planung zu einer Veränderungen des örtlichen Erscheinungsbildes, da durch die Entstehung weite- rer baulicher Anlagen Sichtbeziehungen zu angrenzenden Flächen eingeschränkt werden. Zudem wird zukünftig eine gewerbliche Prägung des südlichen Ortsran- des gestattet. Erhebliche Auswirkungen auf das Landschafts- / Ortsbild sind aber, unter Berücksichtigung der Vorbelastung und der Größe des Gewerbegebiets nicht zu erwarten. Auswirkungen auf die Erholungsnutzung bzw. Erholungseignung des Geltungsbe- reichs sind nicht zu erwarten, da auch der Bestand im Plangebiet keine Bedeutung für die Naherholung besitzt. . Mensch Der Mensch kann in vielerlei Hinsicht unmittelbar oder mittelbar beeinträchtigt werden, wobei sich Überschneidungen mit den übrigen zu behandelnden Schutz- gütern ergeben. Im Rahmen der Umweltprüfung relevant sind allein solche Aus- wirkungen, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen be- ziehen, nicht jedoch solche, die wirtschaftliche oder sonstige materielle Grundla- gen betreffen. Da die Betroffenheit des Menschen, seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens im vorliegenden Fall im Plangebiet an die Funktionen „Arbeiten“ geknüpft sind, sind insbesondere die Wirkfaktoren Lärm- und Schadstoffimmissionen sowie Bo- denbelastungen zu betrachten: - Nennenswerte Lärmeinwirkungen durch gewerbliche, landwirtschaftliche oder sonstige Anlagen sind nicht gegeben. Beeinträchtigungen des Planungsge- biets durch Verkehrslärm sind ebenfalls nicht zu erwarten. Mögliche Auswir- kungen durch Lärm werden dadurch beschränkt, dass im Geltungsbereich des Bebauungsplanes auf Grundlage einer vorausgegangenen Schalltechnischen Untersuchung Emissionskontingente sowie Richtungssektoren festgesetzt sind. Somit ist gewährleistet dass die Zusatzbelastung aller innerhalb des Gel- tungsbereichs des Bebauungsplans zulässigen Gewerbebetriebe an den um- liegenden Wohngebäuden die Immissionsrichtwerte gemäß TA Lärm für Mischgebiete um mindestens 6 dB(A) unterschreitet. - Erkenntnisse über Altablagerungen oder schädliche Bodenverunreinigungen, die eine bauliche Nutzung der Flächen beeinträchtigen könnten oder weiter- gehende Erkundungen erforderlich machen würden, sind nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht vorhanden. - Gemäß der Radon-Prognosekarte des Landesamtes für Geologie und Berg- bau ist im Gemeindegebiet von Offenbach / Queich mit einem erhöhten Ra- donpotenzial (40.000 - 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft) zu rechnen. Da radioaktive Stoffe, wie Radon, die Zellen eines lebenden Organismus schädigen können, wird eine projektbezogene Radonmessung in der Boden- luft des Bauplatzes empfohlen.

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. Kultur- und Sachgüter Der bestehende Strom-Trafo wird im Bebauungsplan als Fläche für Versorgungs- anlagen festgesetzt. Aufgrund des Hinweises der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Di- rektion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer, dass sich Teile des Plangebietes innerhalb des 200-Meter-Radius um eine bekannte archäologische Fundstelle be- finden, wird zum einen in der Planzeichnung informativ de 200-Meter-Radius um die Fundstelle dargestellt und zum anderen in den Textlichen Festsetzungen da- rauf hingewiesen, dass u.a. im Vorfeld von konkreten Bauarbeiten eine zerstö- rungsfreie Bodenprospektion durchgeführt werden sollte, um einen besseren Auf- schluss über wohlmöglich im Baubereich vorhandene archäologische Denkmäler zu erhalten. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass, sollten sich tatsächlich archäologische Spuren ausmachen lassen, diese vor Beginn jeglicher Baumaß- nahme archäologisch untersucht, dokumentiert und die Funde geborgen werden müssen. Somit sind zum gegenwärtigen Kenntnisstand keine Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter zu erwarten.

3.3 Zusammenfassung der Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter sowie der Schutzkriterien nach Anlage 2 UVPG Für das Gebiet sind mit der Umsetzung des Bebauungsplans Auswirkungen in folgen- dem Umfang und folgender Erheblichkeit zu erwarten: Die wesentlichen und erhebli- chen Eingriffe erfolgen durch die Neuversiegelung. Der Verlust an Gehölzbeständen ist als nicht erheblich zu werten, da diese im Funktionszusammenhang nur Teillebens- räume für einzelne Arten darstellen, die leicht in besser strukturierte Bereiche auswei- chen können:

Umweltauswirkung Umweltschutzgut nicht erheblich erheblich

Tiere / Pflanzen X ---

Geologie / Boden ---- X

Wasser / Wasserhaushalt X ----

Luft / Klima X ----

Orts- und Landschaftsbild / Erholung X ----

Mensch X ---

Kultur- und Sachgüter X ---

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Schutzkriterien gemäß Anlage 2 UVPG Erhebliche Auswirkung Bemerkun- vorhanden Auswirkun- Merkmal ja / nein gen gen FFH-, Vogelschutzgebiete nein nein ------

Naturschutzgebiete nein nein ------

Naturdenkmale nein nein ------

Landschaftsschutzgebiete nein nein ------

Geschützte Landschaftsbestandteile nein nein ------

Geschützte Biotope nein nein ------

Überschwemmungsgebiete nein nein ------

Wasserschutzgebiete nein nein ------

sonstige Schutzausweisungen nein nein ------

Teile des Plangebie- zum gegenwär- tes befinden tigen Zeitpunkt sich inner- sind keine Aus- halb eines wirkungen an- 200-Meter- zunehmen, kön- Denkmalschutz ja ---- Radius um nen jedoch auch eine be- nicht ausge- kannte ar- schlossen wer- chäologi- den sche Fund- stelle Sind durch das Vorhaben Gebiete be- troffen, in denen nationale oder europä- nein nein ------isch festgelegte Umweltqualitätsnormen bereits überschritten sind?

3.4 Wechselwirkungen Über die bereits dargestellten Auswirkungen hinausgehende erhebliche Wechselwir- kungen zwischen den einzelnen Schutzgütern sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.

4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen Die gestattete bauliche Inanspruchnahme von Flächen führt unvermeidlich zu nachtei- ligen Umweltauswirkungen. Zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich erheblicher nachteiliger Auswirkungen sieht der Bebauungsplan jedoch nachfolgend beschriebene Maßnahmen vor.

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4.1 Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich von Eingrif- fen in Natur und Landschaft Maß und Umfang der erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen richten sich nach der durch die Baumaßnahme hervorgerufenen Erheblichkeit oder Nachhaltigkeit der Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild sowie sonstige Schutzgü- ter. Die vorgesehenen Maßnahmen sind mitunter multifunktional angelegt und dienen dem Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft. Folgende Maßnahmen wurden ge- troffen: 4.1.1 Grünordnerische und landespflegerische Maßnahmen zum Ausgleich bzw. zur Ge- staltung . Reduzierung der Versiegelung durch die Verwendung wasserdurchlässiger Materialien auf PKW-Stellplatzflächen Durch die Verwendung einer wasserdurchlässigen Befestigung für den Bereich der PKW-Stellplätze werden die Neuversiegelung und damit der Verlust von Flä- chen für die Versickerung in diesem Bereich reduziert. . Begrünung der Baugrundstücke Die nicht überbauten Grundstücksflächen der gewerblichen Bauflächen sind, so- weit sie nicht als Grundstückszufahrt, Stellplatz oder für sonstige zulässige Nut- zungen benötigt werden, zu mindestens 50 %, auf Basis der Pflanzliste A des Fachbeitrags Naturschutz, zu begrünen. Für sehr kleine oder schmale Restflä- chen können auch bodendeckende Pflanzen verwendet werden. . Begrünung von PKW-Stellplatzflächen Je vier, außerhalb von Gebäuden zu errichtende Stellplätze für Personenkraft- fahrzeuge ist in direkter Zuordnung zu diesen Stellplätzen ein schmalkroniger Laubbaum-Hochstamm gemäß der entsprechenden Pflanzliste B des Fachbei- trags Naturschutz, in einer ausreichend großen Pflanzgrube zu pflanzen und dauerhaft zu erhalten. Ausfälle sind gleichartig und spätestens in der darauf fol- genden Vegetationsperiode zu ersetzen. Die Bäume sind bei Bedarf gegen An- fahren zu schützen. . Artenschutzrechtliche Maßnahmen Zur Vermeidung des Verlustes von für Wildbienen geeignetem Bodenmaterial ist die im Plangebiet auf dem Flurstück 1202/22 vorhandene Erdablagerungsfläche auf die Ökokontofläche (Gemarkung Offenbach, Flur 0, Parzelle-Nr. 6901, „In der Pfuhlgewanne“) zu verbringen. Auf der Ökokontofläche ist mit dem Bodenmaterial aus der Erdablagerungsfläche ein Wildbienenbiotop zur Neubesiedelung anzulegen. 4.1.2 Zugeordnete Ökokontoflächen Zusätzlich zu den getroffenen grünordnerischen und landespflegerischen Maßnah- men wird ein Rückgriff auf das Ökokonto der Gemeinde Offenbach/Queich notwen- dig, da eine vollständige Kompensation nicht innerhalb des Plangebiets erfolgen kann. Die zum Ausgleich zur Verfügung stehende Fläche des Ökokontos mit einer Gesamt- größe von 1.691 m² befindet sich im Eigentum der Ortsgemeinde Offenbach/Queich und liegt östlich des Eingriffsbereiches südlich der ehemaligen Bahnlinie. Somit ist hier ein räumlich-funktionaler Zusammenhang gegeben. Dem Bebauungsplan „Böhl-

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weg“ wird die nachfolgend aufgeführte, in der Gemarkung Offenbach, liegende Flä- che aus dem kommunalen Ökokonto zugeordnet: Parzelle-Nr. 6901: In der Pfuhlgewanne 1.691 m² Gesamtfläche: 1.691 m² Des Weiteren wird die Ökokontofläche, wie mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße abgestimmt, um die Maßnahme „Anlage eines Wildbienenbiotopes“ erweitert.

4.2 Hinweise und Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen Des Weiteren wurden in den Bebauungsplan als unverbindliche Hinweise im Nachgang zu den Textfestsetzungen weitere Empfehlungen und Hinweise abgedruckt. . Hinweise zum Wildbienenbiotop auf der Ökokontofläche Die Untere Naturschutzbehörde empfiehlt, die Öffentlichkeit vor Ort durch Schau- tafeln über die Ausgleichsmaßnahme sowie die Lebensweise von Wildbienen im Allgemeinen zu informieren. Des Weiteren ist durch die Gemeinde dafür Sorge zu tragen, dass Erdablagerun- gen von Dritten auf der Ökokontofläche unterbleiben. . Vermeidung der Auswirkungen von Gehölzrodungen auf die Fauna Die im Zuge der Herstellung der Bauflächen und Arbeitsstreifen ggf. notwendige Rodung von Bäumen ist außerhalb der Vegetationsperiode, d. h. nicht zwischen dem 1. März und dem 30. September durchzuführen. . Schutz des Oberbodens gemäß DIN 18915 Vor Beginn der Bauarbeiten ist der Oberboden abzuschieben und fachgerecht bis zur Wiederverwendung zu lagern, um seine Funktion als belebte Bodenschicht und Substrat zu erhalten. Er darf nicht durch Baumaschinen verdichtet, mit Unter- boden vermischt oder überlagert werden. Die Vorgaben der DIN 18915 (schonen- der Umgang mit Oberboden) sind zu beachten, siehe auch § 202 BauGB. Anfallender unbelasteter Erdaushub ist einer Wiederverwertung zuzuführen und soweit wie möglich auf dem Baugrundstück selbst wieder einzubauen und land- schaftsgerecht zu modellieren. Ist dies nicht möglich, ist der Erdaushub auf eine Deponie zu bringen. . Hinweise zur Radonvorsorge Gemäß der Radon-Prognosekarte des Landesamtes für Geologie und Bergbau ist im Gemeindegebiet von Offenbach / Queich mit einem erhöhten Radonpotenzial (40.000 - 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft) zu rechnen. Daher wird im Bebauungsplan darauf hingewiesen, grundsätzlich eine projektbe- zogene Radonmessung in der Bodenluft des Bauplatzes durchzuführen. Die Er- gebnisse sollten Grundlage für die Bauplaner und Bauherren sein, sich ggf. für bauliche Vorsorgemaßnahmen zu entscheiden. Werden hierbei Werte über 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft festgestellt, wird angeraten, bauliche Versorgungsmaßnahmen zu treffen, um den Eintritt des Radons in Ge- bäude weitgehend zu verhindern.

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5 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berücksichti- gung der Ziele und des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplanes so- wie Optimierung der Planung Anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Ziele und des Gel- tungsbereichs des Bebauungsplanes sowie Möglichkeiten zur Optimierung der Pla- nung sind aufgrund der Bestandssituation und -nutzung nicht vorhanden.

C. ZUSÄTZLICHE ANGABEN 1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprüfung und Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstel- lung der Angaben Im Fachbeitrag Naturschutz erfolgt die Eingriffsbilanzierung durch Quantifizierung der mit den getroffenen Bebauungsplanfestsetzungen möglichen zusätzlichen Neuversie- gelung bzw. sonstiger Beeinträchtigungen und Gegenüberstellung von Eingriffen und grünordnerischen Maßnahmen. Die Erhebung noch genauerer Bestandsdaten hätte weder im Hinblick auf die Beurtei- lung der Eingriffe noch im Hinblick auf die zu ergreifenden Maßnahmen weitere zusätz- liche Erkenntnisse erwarten lassen. In Bezug auf das Vorkommen von artenschutzrechtlich relevanten Tierarten wurde ein artenschutzrechtliches Kurzgutachten (L.U.P.O. GmbH, 2016) erstellt, das zu dem Er- gebnis kommt, dass der Realisierung des B-Plans aus artenschutzrechtlicher Sicht nach bisherigem Kenntnisstand nichts entgegensteht. Zur Beurteilung der zur erwartenden Lärmemissionen durch das Plangebiet auf die umgebende Bebauung wurde im Rahmen des Aufstellungsverfahrens eine schalltech- nische Untersuchung veranlasst. Die beauftragte FIRU GfI mbH (Kaiserslautern) kommt zu folgendem Ergebnis: Für die Immissionsorte ist sicherzustellen, dass durch von den innerhalb des Bebau- ungsplans zulässigen Gewerbebetrieben keine relevante Gewerbelärmzusatzbelastung verursacht wird. Dies ist der Fall, wenn die Zusatzbelastung aller innerhalb des Gel- tungsbereichs des Bebauungsplans zulässigen Gewerbebetriebe an diesen Immissi- onsorten die Immissionsrichtwerte gemäß TA Lärm für Mischgebiete um mindestens 6 dB(A) unterschreitet. Um die Einhaltung dieser Vorgaben zu erreichen werden gemäß der Empfehlung der schalltechnischen Untersuchung im Geltungsbereich Emissionskontingente sowie Richtungssektoren festgesetzt. Die Kontingentierungsfestsetzung wird beim Neubau oder bei der Änderung von baulichen Anlagen wirksam. Mit dem Antrag auf Neubau, Erweiterung oder Nutzungsänderung einer baulichen Anlage innerhalb der kontingen- tierten Baugebiete ist nachzuweisen, dass die festgesetzten Emissionskontingente und die damit verbundenen zulässigen Immissionsanteile (Immissionskontingente) an den maßgeblichen Immissionsorten eingehalten werden. Probleme bei der Zusammenstellung der für die Umweltprüfung erforderlichen Anga- ben traten bislang nicht auf. Festzustellen ist, dass sonstige, weiter ins Detail gehende qualifizierende und quantifizierende Beschreibungen zu den Schutzgütern Tie- re/Pflanzen, Boden, Wasser Klima/Luft, Landschaftsbild/Erholung, Mensch und Kultur-

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und Sachgüter sowohl im Zustand des Status Quo als auch für den Prognosezeitpunkt die vorstehenden Ergebnisse nicht verändert hätten.

2 Monitoring Entsprechend § 4c BauGB sind die erheblichen Umweltauswirkungen durch die Ge- meinde zu überwachen, um u.a. erhebliche unvorhergesehene nachteilige Auswirkun- gen der Durchführung der Planung festzustellen und in der Lage zu sein, geeignete Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. Unvorhergesehen sind Auswirkungen, wenn sie nach Art und/oder Intensität nicht bereits Gegenstand der Abwägung waren. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind aufgrund der Bestandssituation im Plangebiet im Hinblick auf die Auswirkungen auf Natur und Landschaft sowie auf Mensch, Kultur- und sonstige Sachgüter keine Prognoseunsicherheiten gegeben, die spezielle Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring) erfordern würden.

3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben Bei dem überplanten Bereich handelt es sich um die Neuaufstellung eines Bebauungs- plans in der Gemeinde Offenbach / Queich. Mit dem Bebauungsplan „Böhlweg“ will die Gemeinde generelle Regelungen treffen, die die Entwicklung einer „ländlich geprägten“ Gewerbefläche am südlichen Ortsrand, östlich der L542 zu lassen. Durch die Umset- zung des Bebauungsplans wird die bereits teilweise asphaltierte und baulich genutzte Fläche zwischen dem Böhlweg im Norden und dem nicht mehr befahrenen Bahngleis im Süden für eine gewerbliche Nutzung erschlossen. Der Geltungsbereich hat eine Größe von ca. 0,7 ha. Durch die vorliegende Bebauungsplanung sind bei den einzelnen Schutzgütern nach UVPG Auswirkungen auf Mensch und Umwelt mit Bedarf an Vermeidungs- oder Aus- gleichsmaßnahmen in folgendem Umfang zu erwarten: . Tiere und Pflanzen Mit der geplanten gewerblichen Nutzung kommt es zu einem kleinräumigen Ver- lust von (Teil-)Lebensräumen und zu einem Gehölzverlust. Diese Beeinträchtigun- gen sind durch geeignete Maßnahmen zu kompensieren. Aus artenschutzrechtlicher Sicht steht der Realisierung des B-Planes nichts ent- gegen. . Geologie / Boden Es kommt zu einer Neuversiegelung von max. 1.550 m². Die Neuversiegelung ist durch geeignete Maßnahmen zu kompensieren. . Wasser / Wasserhaushalt Durch die Neuversiegelung kommt es zu einem erhöhten Oberflächenwasserab- fluss. Zur Verringerung der Auswirkungen auf den Wasserhaushalt sind Stellplatz- flächen mit wasserdurchlässigen Materialien herzustellen sowie anfallendes Ober- flächenwasser vor Ort zurückzuhalten und zu versickern und/oder zu verwerten. . Luft / Klima Mit der Umsetzung des Vorhabens und der daraus resultierenden Neuversiege- lung und dem Gehölzverlust wird die kleinräumig vorhandene Funktion der Frisch- und Kaltluftproduktion beeinträchtigt. Die Bebauung stellt eine Erhöhung der Wär- meabstrahlung durch neue Wärmequellen dar. Auswirkungen auf das Lokalklima sind aufgrund der geringen Flächengröße und der darin begründeten, vernachlässigbar geringen klimatischen Bedeutung der Fläche jedoch nicht zu erwarten.

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. Landschaftsbild / Erholung In Hinblick auf das Landschafts- / Ortsbild führt die vorliegende Planung zu einer Veränderungen des örtlichen Erscheinungsbildes, da durch die Entstehung weite- rer baulicher Anlagen Sichtbeziehungen zu angrenzenden Flächen eingeschränkt werden. Zudem wird zukünftig eine gewerbliche Prägung des südlichen Ortsran- des gestattet. Erhebliche Auswirkungen auf das Landschafts- / Ortsbild sind aber, unter Berück- sichtigung der Vorbelastung und der Größe des Gewerbegebiets nicht zu erwar- ten. Auswirkungen auf die Erholungsnutzung bzw. Erholungseignung des Geltungsbe- reichs sind nicht zu erwarten, da auch der Bestand im Plangebiet keine Bedeutung für die Naherholung besitzt. . Mensch Zur Berücksichtigung möglicher Auswirkungen wurde eine schalltechnische Unter- suchung erstellt. Innerhalb des Bebauungsplanes sind Emissionskontingente so- wie Richtungssektoren festgesetzt. Somit ist gewährleistet dass die Zusatzbelas- tung aller innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans zulässigen Ge- werbebetriebe an den umliegenden Wohngebäuden die Immissionsrichtwerte ge- mäß TA Lärm für Mischgebiete um mindestens 6 dB(A) unterschreitet. . Kultur- und Sachgüter Kultur- oder Sachgüter sind nach derzeitigem Kenntnisstand im Plangebiet nicht vorhanden bzw. nicht nachteilig von der Planung betroffen. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäolo- gie, Außenstelle Speyer hat darauf hingewiesen, dass sich Teile des Plangebietes innerhalb des 200-Meter-Radius um eine bekannte archäologische Fundstelle be- finden. Bei dieser Fundstelle handelt es sich um Gräber aus verschiedenen Zeitepochen (Vorgeschichte, Römerzeit). Da nach Mitteilung der Fachbehörde nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich auch im geplanten Gewerbegebiet weitere Gräber befinden, ist die Direktion Landesarchäologie bei allen weiteren Planungen frühzeitig zu beteiligen.

4 Zusammenfassendes Ergebnis der Umweltprüfung Mit Durchführung der im Geltungsbereich des Bebauungsplans festgesetzten grünord- nerischen und landespflegerischen Maßnahmen, der artenschutzrechtlich Maßnahme für die Wildbienen und der Zuordnung der kommunalen Ökokontofläche können die kompensationspflichtigen Eingriffe ausgeglichen werden. Über die dargestellten landespflegerischen Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung sowie zum Ausgleich der mit dem Bebauungsplan verbundenen Eingriffe, sind im Rahmen der Eingriffsregelung hinaus, zum gegenwärtigen Sachstand, keine weiteren Maßnahmen aus artenschutzrechtlichen Vorgaben erforderlich. Es ist daher davon auszugehen, dass die mit Realisierung des vorliegenden Bebau- ungsplanes verbundenen Eingriffe in die Natur und Landschaft abschließend ausgegli- chen sind.

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ANLAGE . Schalltechnische Untersuchung zum Bebauungsplan „Böhlweg“ in der Gemeinde Of- fenbach a.d. Queich - Geräuschkontingentierung - der FIRU GfI GmbH (Kaiserslau- tern), Stand 23.03.2016

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