Achteihn Kirche in Eiderstedt
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+) Nordelbische Evangelisch- Lutherische Kirche in Eiderstedt Achteihn Kirche in Eiderstedt Menschen Termine Glauben & Gott Tetenbüll / Katharinenheerd Juni bis August 2010 Kirche in Eiderstedt +) Manchmal möchte ich ... Das geistliche Wort ... anders sein als ich bin. Nicht, weil ich das Chamäleon immer auf den Bauch, der anderen Menschen oder meiner um seinem Angreifer den Rücken zu selbst überdrüssig wäre. Aber als ich zeigen. Durch einen Extraknochen, der neulich im Katinger Watt das Gewimmel ‚ausgefahren‘ werden kann, ist das Rü- der Zugvögel beobachten durfte, die sich ckenmark geschützt. Einfach toll! Ebenso vor dem langen Flug Fett auf die Rippen wie die andere Fähigkeit, die ‚Mimese’: fraßen und einen Heidenspektakel veran- Das Tier versucht, sich durch das Nach- stalteten – da kam dies Gefühl in mir ahmen von Gegenständen aus seiner hoch: auch auf Tour, hochauf fliegen, Umgebung wie Blätter oder Äste zu tar- Flügel haben, unbeschwert aufsteigen. nen. Es bewegt sich ruckartig und ahmt Unabhängig sein. damit ein sich bewegendes Blatt nach. Dies Gefühl befällt mich auch beim Spa- Ich könnte über dieses tolle Wesen im zierengehen auf dem Deich, beim Schip- Tierreich des lieben Gottes noch mehr pern auf der Eider, beim Sitzen in der berichten: Die Rollschleuderzunge zum Sonne. Ein kleiner Schmetterling macht Beispiel oder die Lochkamera-Augen. meine Gedanken flatterig in diesen war- Ich will Mensch bleiben und weiß, dass men, herrlichen Sommerwochen. Klar, kindische Wünsche unerfüllt bleiben. Ein ich möchte keine Raupe sein, bevor ich erwachsener Mensch und tierische Fä- mich zu einem farbenfrohen Buttervogel higkeiten! Was ist mit mir los? Wahr- wandle. Doch selbst diese tierische Exis- scheinlich ein Sommerkoller, weil in die- tenz macht mich neidisch. ser Zeit so viele aus der Normalität aus- Wenn ein Tier sich tot stellt, damit etwai- steigen, in Ferien fahren, eintauchen in ge Feinde von ihm ablassen. Oder sich die Anonymität, die ihnen im ‚normalen so tarnt, dass es nicht entdeckt wird. Ein Leben’ nicht vergönnt ist. Da ist sie dann, solches Tier ließ ich neulich auf meinem die Chamäleon-Existenz. Jedenfalls ab Arm kletterkrabbeln: Ein Chamäleon. und zu. Wie die schon aussehen! Mit ihren einge- Ich will mich voller Hochachtung und tüteten Augen. Wenn sie das linke nach Respekt vor der Verteilung der Gaben vorn und das rechte nach hinten drehen. und Eigenschaften an die Geschöpfe Ich glaube, diese Viecher bewundere verneigen! Das ist schon alles ziemlich (oder beneide) ich am meisten. gerecht. Und ein großes ‚Wunder vor Ich traf mein Chamäleon in Namibia. Die unseren Augen‘. Schreckstarre, bei der sich das Chamäle- Schön, wenn Sie in dieser Zeit Acht ge- on tot stellt, heißt 'Thanatose': Es verharrt ben mögen, mit allen Sinnen. Und steht augenblicklich in seiner Stellung. Wird nicht schon in der Bibel ‚Eher geht ein sein Körper berührt, lässt es sich fallen, Chamäl’ durch ein Nadelöhr. Aber das ist auf dem Boden ist es dann für seine eine andere Geschichte ... Feinde unsichtbar. Beim Fallen dreht sich Pastor em. Dirk Römmer ACHTEIHN — Juni bis August 2010 — Seite 2 Kirche in Eiderstedt +) Liebe Leserin, lieber Leser! Ihr AAACHTEIHN der Sommer naht und ist schon da! Es ist eine richtige Telefonnummer. Oder viel- warm, die Luft ist voller Laute, Düfte und leicht den Hinweis auf eine Veranstal- Viecher. tung, die Sie sommerlich genießen kön- Doch egal, wann Sie dieses Heft in die nen. Oder ein Bild, das Sie inspiriert. Hand nehmen, ob Ende Mai oder erst im Wir haben das unsere dazu getan. Nun August. Egal, ob Sie Einheimischer oder müssen Sie auch etwas tun: Sie müssen Urlauberin sind. Egal, ob Sie Jung oder alt den ACHTEIHN lesen. Am besten mit allen sind: Wir sind sicher, dass Sie etwas mit- Sinnen. Und dann werden Sie auch et- nehmen können aus diesem ACHTEIHN in was finden... Ihren Alltag. Eine Anregung, eine Idee. Wir wünschen Ihnen findefreudige Som- Wir sind sicher, dass Sie hier etwas fin- mertage! den, das Ihnen weiterhilft — sei es „nur“ Ihr Redaktionsteam Übrigens ... ... finden Sie in allen Kirchen den neu ... Wir nehmen uns Zeit und hören Ihnen gestalteten Flyer Musik in den Kirchen zu ist das Motto des HospizdienstesHospizdienstes. Die EiderstedtsEiderstedts, der Ihnen einen Überblick ehrenamtlichen Hospizbegleiter sind gibt über das reiche kirchenmusikalische Ansprech– und Gesprächspartner zu- Angebot unserer Region. gleich. Erreichbar ist der Hospizdienst ... hat die Region Eiderstedt des Kirchen- unter Telefon 04862 / 100369. Mehr kreises Nordfriesland einen neu gestalte- zum Thema im nächsten ACHTEIHN . ten, weiterhin eigenständigen InternetInternet---- ... werden auch in diesem Jahr wieder AuftrittAuftritt. Es gibt viel zu entdecken: Eiderstedter Kirchenreisen zugunsten www.kirche-eiderstedt.de des Fördervereins Eiderstedter Kirchen ... öffnet im Juli und August die Sommer- e.V. angeboten: Drei Reisen sind Ende kirche Welt wieder ihre Tore. Das voll- Juli und Anfang August im Angebot. ständige Programm liegt in unseren Kir- Mehr dazu im Programmheft der Som- chen aus und ist in den Tourismusinfor- merkirche Welt. mationen erhältlich. ... Schlafen können Sie woanders! Die ... können Sie sich rund um die Uhr an dritte Eiderstedter Nacht der Kirchen die Diakonie Eiderstedt wenden, wenn lädt am 25. Juni zu einer Vielzahl von Sie Hilfe benötigen. Die Rufbereitschaft geistlichen, geistligen, kulturellen und hat die Telefonnummer 04862 / 100363. kulinarischen Veranstaltungen in alle Sie finden die Diakonie in der Friedrich- Gemeinden Eiderstedts ein. Bitte beach- Heddies-Tetens-Straße 9 in Garding. ten Sie den besonderen Flyer! ACHTEIHN — Juni bis August 2010 — Seite 3 Kirche in Eiderstedt +) Was macht eigentlich Herr Wulf? Ein Besuch in Husum Hans-Walter Wulf, ehemaliger Propst des engagiert im Förderverein Eiderstedter ehemaligen Kirchenkreises Eiderstedt, ist Kirchen: „Die Kirchenreisen in Eiderstedt, bei uns in guter Erinnerungen. Anfang ein Stück Leidenschaft. Unsere Kirchen, April ist er fünfundsiebzig Jahre alt ge- das sind keine Museen. Das sind Räume, worden. „Wie die Zeit rast – ich bin die zu uns sprechen!“ schon elf Jahre im Ab und zu vertritt Wulf auch heute noch Ruhestand!“, sagt Pastoren bei Amtshandlungen. Jetzt ist er und lächelt. aber auch mehr Zeit für die drei Kinder 1999 war das, und die sieben Enkel. „Langeweile nach 24 Jahren als kommt nicht auf!“ Propst. Wulf wohnt Was ihm aber ein wenig fehlt: die Leben- mit seiner Frau in digkeit einer aktiven Gemeinde, der Kon- Husum, in Röde- vent, das Eingebunden-Sein. „Ich bin mis. Ein ruhiges beschäftigt worden“, sagt er, „und habe Viertel, eine Kirche angepackt – die Aufgaben waren Ja da.“ ist nahe bei, bis zur Er hat Eiderstedt geprägt wie kaum ein Innenstadt ist es anderer Propst. Da ist zum Beispiel das nicht weit. Bewusst Marienstift in Garding, das er gegen die hat er sich aus Ei- Landesregierung geradezu ertrotzt hat. derstedt zurückgezogen, wollte nicht die Und er kann sich freuen, dass das Ergeb- graue Eminenz des Kirchenkreises sein. nis Bestand hat. Wir sitzen mit Blick in den frühlingshaften Wulf hat auch immer Geld organisiert, Garten. Der Garten, das ist ein Hobby. z.B. für die Sanierung der Kirchen. Die „Ich bin gerne praktisch tätig.“ Kirchenmusik, natürlich, hat er gefördert Mehr als ein Hobby aber ist ihm immer wie kein anderer: Drei feste B-Stellen auf die Musik gewesen. Im Wohnzimmer so einer kleinen Fläche sind einzigartig. steht der Flügel aus dem Elternhaus und Die heutige Kirche? „Manches nimmt eine Orgel. Seit dem zehnten LebensJahr man mit Verwunderung zur Kenntnis.“ spielt Wulf Orgel, bald schon im Kinder- Aber, so sagt er auch, man darf sich Neu- gottesdienst, später in den Universitäts- em nicht verschließen, gerade wenn man gottesdiensten. Vor drei Jahren hat er nicht drinsteckt. Wichtig findet der die sich eine Hausorgel gekauft. „Das ist eine regionale Anbindung der Menschen an Wonne!“ In seinen Gemeinden aber hat ihre Gemeinde, an ihre Kirche. Und sieht er sich in die Kirchenmusik nicht einmi- ein Problem darin, dass in den kleinen schen wollen. „Wie hätte das gewirkt? Gemeinden so selten Gottesdienste ge- Der will Ja wohl alles machen!?“ feiert wird. „Man muss beweglich blei- Neben Theologie und Musik ist ihm die ben. Aber: Bleiben wir den Menschen Architektur ein spannendes Feld. Wulf ist nah?“ Rainer Kolbe ACHTEIHN — Juni bis August 2010 — Seite 4 Kirche in Eiderstedt +) Wohin geht die Fahrt? Die Urlauberseelsorge in St. PeterPeter----OrdingOrding Ja, so könnte man fragen: Wohin geht die Fahrt mit Kirche und mit den Finan- zen, mit dem Abbau und den Reduzie- rungen, die Jetzt auch in unserem Kir- chenkreis Nordfriesland auf den Weg gebracht worden sind. In der evangelischen Urlauberseelsorge St. Peter-Ording werden wir nicht sparen, wir werden nicht aufhören, von der Freundlichkeit Gottes zu erzählen (solange man uns lässt), wir werden auch weiterhin versuchen, Menschen generati- onsübergreifend mit Gott „in Berührung Gemeindelandschaft mit hohem touristi- zu bringen“, Gemeinschaft zu stiften und schem Reiz – im neuem Kirchenkreis offen und einladend zu sein für Einheimi- Nordfriesland gut positioniert und kirchli- sche und Gäste. Damit werden wir nicht ches Leben auch mit weniger Geld an- aufhören, daran werden wir nicht sparen sprechend gestaltet werden kann. – auch wenn uns die Reduzierung der Dafür werden die Kirchensteuermittel Finanzmittel von 25% für diesen Arbeits- allein nicht mehr ausreichen, weil diese bereich – schon in diesem Jahr mit voller wirklich stark rückläufig sind. Wir brau- Breitseite