Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement – ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen

I.P.

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion Nummer 2 Bozen, , Kronmetz, Weyarn im April 2010 34. Jahrgang

Peter-Mayr-Denkmal gesegnet………………… 7

Die Bundeskassiere des BTSK und des SSB, Mjr. Paul Hauser und Mjr. Eduard Graber (v.l.), legten vor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Mantua einen Kranz nieder. Im Hintergrund LHptm. Karl Steininger (BBGSK) und Obm. Mjr. Hermann Huber (verdeckt) vom GTSB.

Patronatstag in Bendiktbeuern……………… 17 Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua MANTUA - Genau 200 Jahre nach dem Tod des Tiroler Freiheitshelden ver- Podiumsdiskussionen des SSB ………………12 sammelten sich heuer auf Einladung des Gesamttiroler Schützenbundes über 1.500 Schützen in Herz-Jesu-Notfonds hilft ………………………14 Mantua, um gemeinsam mit vielen Ehrengästen das Gedenkjahr würdig abzuschließen. Sehr stark waren die Schützen aus dem südlichen Tirol vertreten, aber auch Abordnungen Regimenter, Bataillone und Bezirke…… 16 aus Welsch-, Nord- und Osttirol gaben der Feier eine besondere Note. Berichte aus Bayern ………………………………17 Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich die Landeshauptleute Günther Platter und Die Seite der Marketenderinnen Luis Durnwalder, der Welschtiroler Kulturlandesrat Franco Panizza, die Bürgermeisterin von und Jungschützen ……………………………… 21 Mantua Fiorenza Brioni, politische Vertreter der SVP, der Freiheitlichen, der Süd-Tiroler Freiheit, Wir gratulieren …………………………………… 22 der Union für Südtirol und der ÖVP. Ebenfalls anwesend waren der österreichische Botschafter in Rom, Christian Berlakovits, der Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa, die LKdt. Paul Gesamttiroler Schützenchronik ………… 23 Bacher, Carlo Cadrobbi und Otto Sarnthein, der LHptm. der Bayerischen Gebirgsschützenkom- Schützenjahrtage ……………………………………26 panien Karl Steininger, der Obm. des GTSB Hermann Huber, Pater Reinald Romaner OFM sowie Termine 2010 ……………………………………… 29 die Musikkapelle Zwölfmalgreien Bozen und die Ehrenkompanie aus Tramin. Totengedenken …………………………………… 30 Der Enthüllung einer Andreas-Hofer-Stele im Stadtteil Cittadella durch Durnwalder, Platter und Bürgermeisterin Brioni und deren Segnung ging der Landesübliche Empfang voraus, der Ehrungen für langjährige Treue ………… 32 von LKdt. Paul Bacher kommandiert wurde. Danach wurde beim Andreas-Hofer-Denkmal der Gedenkgottesdienst unter der Führung der Landeskuraten Kanzler Paul Rainer und Monsignore 2 Nr. 2/2010

Über 1.500 Schützen und Marketenderinnen gedachten des 200. Todestages von Andreas Hofer in Mantua. Kanzler Paul Rainer und Monsignore Josef Haselwan- ner zelebrierten den Gedenkgottesdienst, bei dem die LKdt. die Fürbitten lasen und der von vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mitgefeiert wurde.

Josef Haselwanner gefeiert. In Zusammenarbeit aller Landes- ihrem Gottesdienst gingen sie teile ausgesprochen und er hof- auf das vergangene Gedenkjahr fe, dass es in Zukunft noch bes- ein und wünschten sich, dass ser wird. Auch die Umrahmung auch in Zukunft der Glaube vor der Gedenkfeier durch die Mu- allem bei den Schützen nicht sikkapelle Zwölfmalgreien Bo- verloren gehen möge. zen und die Ehrenkompanie Nach der hl. Messe folgte Tramin hob er lobend hervor. die Darbietung einer Kinder- Nach den Grußworten der gruppe aus Mantua, die in ita- Bürgermeisterin, der Landes- lienischer Sprache auf die Ge- hauptleute Platter und Durn- schichte Andreas Hofers ein- walder sowie des Kulturlandes- ging und die Landeshymne „Zu rates Panizza und des öster- Mantua in Banden“ auf italie- reichischen Botschafters in Rom nisch sang. Berlakovits folgte die Gedenkan- Hermann Huber, der Obm. sprache des Historikers Dr. des Gesamttiroler Schützen- Meinrad Pizzinini. bundes, begrüßte alle Teilnehmer sowie die vielen Ehrengäste auf das Der Verlust der alten Rechte, die immer schlechter werdende Wirt- Herzlichste. Der GTSB habe sich laut Huber immer für eine verstärkte schaftssituation und zahlreiche Reformen im Geiste der Aufklärung Nr. 2/2010 3

Zahlreiche Marketenderinnen (hier aus dem Burggrafenamt) und Jungschützen Eine Kindergruppe aus Mantua ging auf die Geschichte des Tiroler Freiheits- (im Bild unten einer aus dem Wipptal) nahmen an der Gedenkfeier teil. kämpfers Andreas Hofer ein und sang die Landeshymne „Zu Mantua in Banden“ in italienischer Sprache.

hätten dazu beigetragen, dass sich das Tiroler Volk gegen die französisch-bay- rische Übermacht gestellt habe. „Es ist auch nach 200 Jahren noch unverges- sen, was sich im Jahre 1809 zugetragen hat, in jenem besonderen Jahr der Tiro- ler, ja, der europäischen Geschichte“, betonte Pizzinini vor den über 1.500 Versammelten. Männer wie Andreas Hofer seien heute vor allem wegen ih- rer Geradlinigkeit, Glaubenskraft und Entschlossenheit noch Vorbilder für uns. Mit einer Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Denkmal, dem Abfeu- ern einer Ehrensalve und dem Singen der Landeshymne endete die bewegen- de Gedenkfeier. Weitere Bilder auf http://www.flickr. com/photos/schuetzenbund/

Zahlreiche Fahnenabordnungen aus dem gesamten historischen Tirol versam- melten sich beim Andreas-Hofer-Denkmal, nachdem im Stadtteil Cittadella von den LHptm. Durnwalder und Platter und der Bgm. von Mantua eine Andreas-Hofer-Stele enthüllt wurde (siehe Bild rechts mitte). 4 Nr. 2/2010

Gedächtnis zum 200. Todestag Andreas Hofers in Innsbruck

Die Feierlichkeiten am 20. Februar 2010 in Man- Bundeslandes Tirol, von Südtirol und von Welschti- tua zum 200. Jahrtag der Erschießung Andreas Ho- rol, die Front abschritten. Es folgten die Kranznie- fers stellten den Abschluss des Gedenkjahres der derlegung am Andreas-Hofer-Denkmal und die To- Erhebung des Landes Tirol im Jahr 1809 dar. tenehrung. Die von der Schützenkompanie Wilten Es war der Wunsch der Regierung des Bundeslan- vorbildlich abgefeuerten Ehrensalven gaben der Fei- des Tirol auch in Innsbruck, dem Begräbnisort An- er einen eindrucksvollen Rahmen. dreas Hofers im seit vielen Jahren üblichen Rahmen Die Gedenkmesse in der Innsbrucker Hofkirche eine Gedenkfeier abzuhalten. Wohl auch, um der wurde vom Bischof der Diözese Bozen-Brixen Prof. immer am selben Tag stattfindenden Verleihung der Karl Golser zelebriert. Ehrenzeichen des Landes Tirol den würdigen Rah- Bischof Golser ging in seiner Predigt auf die Ge- men zu geben. Diese Gedenkfeier fand am Freitag, schichte und den Sinn des Herz-Jesu-Gelöbnisses ein dem 19. Februar statt. sowie auf das Fasten im religiösen Sinn, welches als Am Bergisel waren die Bundesstandarte des Ziel die befreiende Liebe haben müsse, welche die Der Bischof von Bozen-Brixen Karl Bundes der Tiroler Schützenkompanien, die Bun- Golser predigte das erste Mal bei einer Nöte der jeweiligen Zeit erkennen lasse. Unser Glau- desfahne des Südtiroler Schützenbundes, die Stan- Landesgedächtnisfeier in Innsbruck. be sei in den Herzen vieler Tiroler schwach gewor- darte des Schützenbataillons Innsbruck sowie die den, wenn nicht sogar verdunstet. So sei es unsere Fahnenabordnungen der Innsbrucker Schützenkompanien, die Abord- Aufgabe die christliche Identität zu stärken und dafür zu sorgen, dass nungen der Traditionsverbände, des Bundesheeres und der Bundespo- die Menschen in unserem Land ihre angestammte Religion wieder ken- lizei angetreten. Die Ehrenkompanie stellte die Schützenkompanie Wil- nen und lieben lernen, ja darin beheimatet sind. Dann werde auch der, ten, das Gesamtkommando führte der Innsbrucker Baon-Kdt. Mjr. Hel- durch die Zuwanderung in Tirol nötige Dialog mit anderen Religionen muth Paolazzi. und Kulturen möglich sein. Als Ehrengäste waren neben der hohen Geistlichkeit die Landes- Nach Abschluss der hl. Messe wurden am Grab Andreas Hofers die hauptleute von Tirol Totengebete gespro- und Südtirol, Mit- chen. Anschließend glieder der Landes- wurde Bischof Karl regierungen und die Golser im Riesensaal höchsten Behörden- der Hofburg mit elf vertreter erschienen. anderen Persönlich- Mjr. Paolazzi mel- keiten des Bundes- dete den Landes- landes Tirol und hauptleuten die an- Südtirols von den getretenen Forma- Landeshauptmän- tionen, welche dann nern Platter und nach dem Abspielen Durnwalder das Eh- der Landeshymne, renzeichen des Lan- gemeinsam mit den des Tirol verliehen. Kommandanten der Schützenbünde des Werner Erhart, Olt. Nr. 2/2010 5

Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier beim „Sandwirt“

ST. LEONHARD - Am 21. Februar 2010 fand am späten Nachmittag vor dem Gasthof „Sandwirt“ in St. Leonhard im Passeier die Andreas- Hofer-Landesgedenkfeier statt. Schützenkompanien und Abordnungen aus dem gesamten Lande sowie Vertretungen des WTSB und des BBGSK waren eingetroffen, um das Tiroler Gedenkjahr feierlich zu beenden. Unter den Ehrengästen befanden sich Sepp Mitterhofer, der Obmann des Südtiroler Heimat- bundes, SVP-Senator Manfred Pinzger, der Kammerabgeordnete Karl Zeller, die LR Richard Theiner und Michl Laimer, die LAbg. Eva Klotz, Sven Knoll, Sigmar Stocker und die Bgm. von St. Leonhard und von St. Martin im Passeier. Im Wortgottesdienst, der von der Musikkapelle „Andreas Hofer“ und dem Männerchor von St. Leonhard musikalisch gestaltet wurde, wies der Burggräfler Bezirkskurat Pater Christoph Waldner OT darauf hin, dass es den Großen in der Geschichte immer um die Sache und nicht laufstelle der Süd-Tiroler bei der Tiroler Landesregierung, und auch der um Verehrung ging. „Unsere Sache also wären Glaube und Treue. Un- Beschluss des Südtiroler Landtags, den Zweierlandtag einzuführen, sei sere Sache also wäre es, uns einzusetzen für Glauben und Gott, für von Politikern des Bundeslandes Tirol heftig kritisiert worden. Nicht Treue zu uns selber und unseren Wurzeln“, so der Deutschordenspries- die Hoffnungen erfüllt hätten aber vor allem auch die so gepriesene ter. „Europaregion Tirol“ und das gemeinsame Büro in Brüssel, für die es Nach der Begrüßung durch nach wie vor keinen rechtlichen Rahmen gebe. den Baon-Kdt. Mjr. Florian Aufhorchen ließ die Gedenkrednerin aber vor allem mit dem Hin- Krezdorn und den Grußworten weis, dass seit dem Referendum von 2001 das Autonomiestatut auf von Bgm. Konrad Pfitscher und rechtlich wackeligen Beinen stehe. Denn durch das Verfassungsgesetz LKdt. Mjr. Paul Bacher zog die Nr. 3/2001 könne das italienische Parlament eine Anpassung des Au- Historikern Dr. Margareth Lun tonomiestatuts an die neue italienische Verfassung vornehmen, ohne in ihrer Gedenkansprache Resü- auf Südtirol Rücksicht nehmen zu müssen. Auf Grund dieser so ge- mée über das zu Ende gegange- nannten „ausschließlichen Zuständigkeiten“ könne der Staat seit 2001, ne Gedenkjahr. Dabei betonte wenn er Bedarf sieht, auch unserem Land wieder in jedem wirtschaft- sie, dass Tirol in diesem Jahr lichen, sozialen und kulturellen Bereich seinen Willen aufzwingen. ohne Zweifel kulturell Zeichen „In diesem vergangenen Tiroler Gedenkjahr wurde in beeindrucken- gesetzt habe. der Weise aufgezeigt, dass das alte Tirol nicht nur lebt, sondern dass es Als ernüchternd bezeichnete auch heute sehr wohl gemeinsame Visionen hat“, so Lun weiter. Per- Lun aber die offizielle Zusam- spektiven und Visionen für unser Land gebe es genug: von einer so menarbeit der Tiroler Landesteile auf politischer Ebene: So sei das „Ti- genannten Kondominiums-Lösung über ein wiedervereinigtes Tirol als roler Landesinstitut“ ebenso wieder aufgelöst worden wie das von Dr. österreichisches Bundesland bis hin zu einem selbstbestimmten Frei- Viktoria Stadlmayer aufgebaute Südtirol-Referat, früher wichtige An- staat Süd-Tirol. 6 Nr. 2/2010

Die offizielle Feier fand durch die Kranzniederlegung an der Kapel- le beim Sandwirt und der Tiroler Landeshymne seinen Ausklang. Die beiden Ehrensalven wurden von der Kompanie Oetz abgefeuert. Im Anschluss an die vom Bataillon Passeier vorbildlich organisier- te Feier erfolgte in der Stube des Gasthofs die Ehrung verdienter Schützen und Marketenderinnen des Südtiroler Schützenbundes. Aus- gezeichnet wurden die Marketenderin Daniela Holzner (Algund), Hptm. Bernhard Burger (Burgstall) und Fhr. Heinz Jürgen Tatz (Vintl) mit der Verdienstmedaille des SSB in Bronze. Einen ebenso stimmungsvollen wie spektakulären Ausklang der Abschlussfeier des Tiroler Gedenkjahres bildeten die Bergfeuer auf den schneebedeckten Gipfeln und die Flammenschrift „TIROL“ über St. (Foto: Bernadette Pfeifer) Leonhard. Landesgedenkfeier des Welschtiroler Schützenbundes in St. Romedius ST. ROMEDIUS - Achtzehn Schützenkompanien aus Welschtirol wa- ren am 14. Feber 2010 in St. Romedius, um an den 200. Todestag des Freiheitskämpfers Andreas Hofer zu gedenken. Anwesend war auch die neue Schützenkompanie Kalisberg, die am 16. Mai 2010 ihr Wiedergründungsfest feiert. Trotz der niedrigen Temperaturen waren viele Gäste gekommen: der LKdt. des WTSB, Mjr. Carlo Cadrobbi; Dr. Franco Panizza und Ugo Rossi, Assessoren der Autonomen Provinz Trient; Mauro Ottobre, Mi- chele Dallapiccola und Caterina Dominici, Ratgaberin der Autonomen Provinz Trient; Mjr. Hermann Huber, Obmann des Gesamttiroler Schüt- zenbundes; die LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein (BTSK) und Mjr. Paul Bacher (SSB) und verschiedene Bürgermeister aus dem Nonstal.

Aufgrund der vielen Veranstaltungen im Gedenkjahr 2009 zu den Befreiungskämpfen hat Assessor Franco Panizza die Wichtigkeit dieser unterstrichen, da damit viele Leute im Trentino erst die Möglichkeit gehabt haben, die wahre Geschichte von Andreas Hofer zu erfahren. Auch der Prior von St. Romedius hat über die Werte von Andreas Hofer gesprochen: „Gott, Heimat und Familie. Werte, denen alle Schüt- zen folgen müssen.“ EMjr. Prof. Helmut Mader mit dem „Ring des Landes Tirol“ ausgezeichnet

INNSBRUCK - In einer Festsitzung des Tiroler Landtages übergaben LHptm. Günther Platter umriss in seiner Laudatio das nachhaltige am 19. März, dem Fest des Tiroler Landespatrons, des Hl. Josef, LHptm. gesellschaftliche Wirken von Helmut Mader, der sich in unterschied- Günther Platter und der Präsident des Tiroler Landtages, Alt-LHptm. lichsten Funktionen für sein Land eingesetzt hat. Prof. Helmut Mader DDr. Herwig van Staa, in Anwesenheit der Tiroler Landesregierung und bedankte sich für die ihm zuteil gewordene Ehrung: „Eine so hohe und der Abgeordneten des Hohen Hauses, die ranghöchste Landesauszeich- seltene Ehrung macht dankbar, leise und demütig. Ich habe viel Freu- nung, den „Ring des Landes Tirol“, an den früheren Präsidenten des de in diesem Haus erlebt und viele Entwicklungen mitgestaltet. . . .“. Tiroler Landtages, EMjr. des Baon Innsbruck und EHptm. der Kompanie Auf die einmal gestellte Frage, was ihn denn wohl bewogen habe, Wilten, Prof. Ing. Helmut Mader. Politiker zu werden, antwortete Mader: „Ganz einfach, die Möglichkeit, Die Zahl der Träger dieses Ringes ist mit fünfzehn beschränkt. Prof. für die Menschen in unserem Lande positiv zu wirken.“ Mader wurde diese seltene Ehrung - er ist nun neben Alt-LHptm. Dr. Nach der Landtagswahl vom 4. Oktober 1970 ließ er sich freiwillig Silvius Magnago, Alt-Bischof Dr. Reinhold Stecher, LHptm. a. D. Dipl.- vom Landtag in den Bundesrat entsenden. Er wurde dort wenige Tage Ing. Dr. Alois Partl, Hilde Schwarzkopf, Gernot Langes-Swarovski und nach seinem 30. Geburtstag Präsident des Bundesrates. Er war lange LHptm. a. D. Dr. Wendelin Weingartner einer von den sieben lebenden Bezirks- und Landesobmann des AAB, Betriebsrat und langjähriger Trägern dieser Auszeichnung - als Zeichen höchster Anerkennung sei- Zentralbetriebsratsvorsitzender der TIWAG, ab 1975 wirkte er wieder nes Lebenswerkes verliehen. im Tiroler Landtag und betreute durch zwei Jahrzehnte hindurch die DDr. Herwig van Staa bezeichnete Helmut Mader in seiner Anspra- politische Ausbildung innerhalb der Tiroler Volkspartei. Nach dem che als einen der bedeutendsten Politiker der letzten Jahrzehnte und krankheitsbedingten Ausscheiden von LHptm. Eduard Wallnöfer wur- würdigte die großen Verdienste seines Amtsvorgängers. de er dessen Nachfolger als ÖVP-Klubobmann im Landtag. Nr. 2/2010 7

Missbrauchvorwürfe gegen katholische Einrichtungen

BOZEN - Die katholische Kirche steht derzeit wegen der Meldun- licht, sondern gleichzeitig richtete das Pressebüro des Vatikans auf gen über Gewalt und sexuelle Übergriffe gegen ehemalige Kloster- seiner Homepage eine neue Seite ein, auf der man unter www.vati- schüler vor einer schweren Zerreißprobe. Obwohl hier eine ehrliche can.va/resources weitere Informationen und Dokumente zu den und rasche Aufklärung im Sinne der Betroffenen notwendig ist, dür- Missbrauchsfällen in Europa abrufen kann. Auch für den Vatikan ist fen die übertriebenen Erziehungsmethoden von damals nicht mit die Zeit vorbei, bei den Missbrauchsskandalen defensiv vorzugehen. sexuellen Übergriffen gleichgestellt Es kann aber nicht vom Papst oder werden. Die harten und zum Teil von unserem Bischof verlangt wer- auch brutalen Erziehungspraktiken den, sich für etwas persönlich zu waren in der damaligen Zeit sehr entschuldigen, was sie nicht getan verbreitet und auch in vielen Fami- haben. Ethisch gesehen ist hier eine lien üblich. Daher dürfen nicht alle große und feierliche Bitte um Ver- Priester und Ordensleute, wegen ei- gebung in großem liturgischem niger schwarzer Schafe, pauschal Rahmen - wie es etwa Papst Johan- an den Pranger gestellt werden. nes Paul II. im Jahr 2000 praktiziert Wenn die Kinder-Zuhälter von hat - wohl sinnvoller. Brixen hingegen nach einem Tag Papst Benedikt XVI. hat der Ge- aus den Schlagzeilen verschwinden samtheit der irischen Bischöfe ein- - ein Lehrer sogar -, wird Doppel- dringlich ans Herz gelegt, dass es moral deutlich. vor allem wichtig sei, „die Wahr- Der Südtiroler Schützenbund heit über das ans Licht zu bringen, fordert eine lückenlose Aufklärung was in der Vergangenheit gesche- der Missbrauchsfälle und eine psy- hen ist, alle notwendigen Maßnah- chologische Begleitung der Opfer, men zu ergreifen, damit sich Derar- er verweist aber auch auf die tiges nicht mehr wiederholt, zu rechtsstaatliche Praxis der Un- gewährleisten, dass die Prinzipien schuldsvermutung oder der Gleich- der Gerechtigkeit vollkommen ge- behandlung, solange nicht das Ge- achtet werden und vor allem den genteil bewiesen ist. Denn gerade Opfern und all jenen Heilung zu in der heutigen Gesellschaft, in der bringen, die von diesen ungeheuer- religiöse Werte und christliche Grundsätze nur mehr wenigen etwas lichen Verbrechen betroffen sind“. Und genau das muss nicht nur für bedeuten, besteht die Gefahr, dass mit der Polemik dieser Tage gegen die Kirche, sondern für unsere gesamte Gesellschaft gelten. die Kirche insgesamt Stimmung gemacht wird. Rom hat am 20. März 2010 nicht nur den Papstbrief an die Katholiken in Irland veröffent- Mjr. Paul Bacher, LKdt.

Neues Peter-Mayr-Denkmal in Bozen

BOZEN - Zum Ab- schluss des Gedenk- jahres konnte das neu errichtete Peter-Mayr- Denkmal am 21. Fe- bruar 2010 in Bozen feierlich gesegnet wer- den. Seit dem Jahre 2006 arbeiteten die Bozner Schützen auf Initiative von Fri- dolin Kofler und Sepp Übergabe des Ringes des Landes Tirol: v.l.: LHptm. Günther Platter, Edeltraud Mader, der Ausgezeichnete Prof. Ing. Helmut Mader, LT-Präs. DDr. Herwig van Gruber, letzterer in- Staa (v.l.). zwischen leider ver- Ein erster Höhepunkt seiner politischen Karriere war 1989 die Beru- storben, auf diesen fung in die Tiroler Landesregierung durch LHptm. Dipl.-Ing. Dr. Alois Moment hin. Partl und die Wahl zum 1. LHptm.-Stv. Am 5. April 1994 wurde Mader Als Gäste der Eh- einstimmig zum Präsidenten des Tiroler Landtages gewählt. renkompanie Bozen Wir gratulieren dem Ehrenringträger recht herzlich. waren die Kompanien „Peter Mayr“ Brixen Bischof Karl Golser segnete das neu errichtete Pa- Dr. Heinz Wieser (Peter Mayr als Wirt ter-Mayr-Denkmal in Bozen (siehe nächste Seite!). 8 Nr. 2/2010

an der Mahr), „Peter Mayr“ Ritten (Geburtsort Peter Mayr in Siffian/ Ritten), Villnöss (aus Villnöss stammt der ebenfalls hingerichtete Kampfgenosse Peter Mayrs, Georg Ganeider) mit den jeweiligen Bgm. und die Kompanien/Abordnungen aus Gries, Karneid, Kastelruth und Eppan anwesend. Hervorzuheben ist die Anwesenheit der drei LKdt. Paul Bacher (SSB), Otto Sarnthein (BTSK) und Carlo Cadrobbi (WTSB). Vom Hohen Haus der Politik waren LHptm. von Südtirol, Dr. Luis Durnwalder als Festredner, die Kultur-LR Beate Palfrader in Vertretung des LHptm. von Tirol, der Bgm. von Bozen Luigi Spagnolli mit Teilen des Stadt- bzw. Gemeinderates sowie die LAbg. Ulli Mair und Elmar Pichler Rolle gekommen. Die Musikkapelle Lengmoos/Ritten gestaltete diese gesamte Groß- veranstaltung in Bozen zur Freude der Festgemeinde. Höhepunkte wa- ren der Landesübliche Empfang am Waltherplatz, das feierliche Ponti- fikalamt im Bozner Dom, konzelebriert von Bischof Karl Golser, Dekan Bernhard Holzer, Generalvikar Josef Matzneller und Pater Reinald Ro- maner sowie die Segnung des Denkmales durch den Bischof persön- lich. Die gesamte Geschichte und Vorgeschichte zum Peter-Mayr-Denk- mal kann man aus der zu diesem Anlass herausgegebenen Broschüre entnehmen, die an diesem Tag auch an die anwesenden Bozner Bürger verteilt wurde. Ein feierlicher Festakt mit persönlicher Übergabe der Bausteine im Pastoralzentrum und der anschließende Umtrunk im Pas- toralzentrum und im Pfarrheim schlossen diesen denkwürdigen Tag für Bozen und Tirol ab.

Stephan Krismer - „Karrer Stöffele“ Tiroler Heldenpriester - Zeuge des Widerstandes 1809

LANDECK - Die Schützen des Bezirkes Landeck haben be- schlossen, im Gedenkjahr 2009 einer ganz besonderen Persönlichkeit, die im Jahr des Tiroler Volksaufstandes 1809 im Tiroler Oberland ge- wirkt hat, ein bleibendes Denkmal zu setzen. Es ist dies Kurat Stephan Krismer, Schützenkurat und Heldenpriester, der 1809 im Paznaun ent- scheidend in die Ereignisse eingegriffen hat und der in späteren Jahren auch noch zwei Klöster, in Ried und auf Kronburg - und das dritte in Imst, gegründet hat. Stephan Krismer wurde in der Christnacht 1777 als sechstes Kind Kirchenfenster in der Pfarrkirche in Arzl im Pitztal, wo Stephan Krismer eini- einer armen Familie in Karres geboren. Von daher stammt auch sein ge Jahre als Priester verbrachte und auch seine berühmte „Schrofen-lochpre- Name „Karrer Stöffele“, unter dem er später weitum bekannt war. digt“ hielt. Schon in der Schule bei den Kapuzinern in Imst fiel Stephan durch seine Begabung und sein Talent auf, sodass ihm der Besuch des Gym- drohung. Die am Bergisel siegreichen Bayern waren Mitte November nasiums und in weiterer Folge des Priesterseminars in Brixen ermög- 1809 bis ins Oberland vorgedrungen und zogen in Pians ein. Durch licht wurde. Bereits 1804 wurde Stephan Krismer zum Priester geweiht den Widerstand der Stanzertaler Schützen wurde ihnen der Weiter- und kam vorerst als Hilfspriester wieder in seinen Heimatort Karres marsch Richtung Arlberg verwehrt, wodurch sich die Bayern dem Paz- zurück. Im Jahre 1807 wurde Krismer als Kooperator nach Arzl ins naun zuwandten. Pitztal versetzt. Als Tiroler Patriot und kritischer Geist widersetzte er sich den kirchenfeindlichen Anordnungen der Bayerischen Besat- See - Das wilde, steile Giggler Tobel war der gegebene Ort, dem an- zungsmacht, wofür er sogar zu einem Tag Arrest verurteilt wurde. rückenden Feind den Zugang ins Paznaun zu verwehren. Die Schüt- Im Jahr der Tiroler Erhebung gegen die Bayern 1809 war Stephan zenkompanien des Tales stellten sich dem Bayerischen Regiment. Die Krismer in See als Kooperator eingesetzt. Das Aufgebot der Laudegger Drohungen der Bayern: „Alles brennen wir nieder! Alle bringen wir Schützen wählte Krismer damals zu ihrem Feldkuraten. Er wurde da- um, euch, eure Weiber und Kinder“, stachelte die Paznauner Schützen durch zu einem der Anführer der Oberländer Schützen und zum engs- zu größter Tapferkeit an. ten Berater von Andreas Hofer. Wieder war es Kurat Krismer, der die Initiative ergriff und das Kom- Auf dem Rückzug nach der verlorenen 4. Bergiselschlacht im No- mando zur Verteidigung des Tales übernahm. Er ließ in See die Sturm- vember 1809 erreichte Kurat Krismer durch geschickte Verhandlungen glocken läuten und mobilisierte die herbeieilenden Frauen. Unter sei- mit der Bayerischen Übermacht, die den Tirolern bei Gunglgrün ge- ner Führung eilten mit seiner Schwester Juliane, der Häuserin, 120 genüberstand, den freien und bewaffneten Abzug seiner Schützen. Frauen und Mädchen gegen das Gföll zu. In aller Eile türmten sie Doch kaum wieder heil zurück in der Heimat, folgte die nächste Be- zwischen den Weilern Glitt und Raut Steine aufeinander und stießen Nr. 2/2010 9

sie auf die feindlichen Truppen ziat Ried aufgelöst und 1863 dem Mutterhaus der Barmherzigen hinunter. Diese mussten sich ob Schwestern in Innsbruck zugewiesen. Nach wechselvoller Geschichte dieser Gegenwehr wieder aus dem als Versorgungshaus beherbergt das Kloster heute das „Heim Santa Tal zurückziehen. Katharina“, das Alten-, Pflege- und Therapiezentrum Ried im Oberinn- Dieses Ereignis ging als „Wei- tal. berschlacht am Gigglertobel“ (das nebenstehende Bild zeigt eine Kronburg - Im Jahre 1833 wurde Stephan Krismer als Kaplan nach zeitgenössische Darstellung!) vom Kronburg berufen. 1845 erwarb er die Burgruine samt allen dazugehö- 24. November 1809 in die Tiroler rigen Gütern und ließ 1848 ein dreistöckiges Klostergebäude errichten. Geschichte ein. Beim Bau wurden auch die Tuffsteine der Ruine verwendet. Seine Be- mühungen zur Gründung einer Schulbrüderschaft schlugen allerdings Strengen - Auf Grund seines fehl. Von den 28 aufgenommenen Novizen verschwanden im darauf- Einsatzes im siegreichen Gefecht folgenden Frühjahr bereits 18. Die anderen musste er vom christlichen im Giggler Tobel wurde Kurat Schuldienst abziehen und entlassen, da sie alles andere lehrten als das Krismer auf Drängen der Bayeri- Christentum. schen Regierung im Juni 1810 Nun war das Kloster verwaist. Stephan Krismer bettelte weiter um nach Strengen versetzt. Die Pfarr- Geld, um wenigstens einen Teil seiner Schulden abdecken zu können. chronik von Strengen schreibt: Im Jahre 1849 bewarb er sich um die Frühmessnerstelle in Brennbichl. „Krismer wurde nach Strengen Auf sein Ansuchen hin gewährte ihm die Statthalterei eine jährliche strafversetzt“. Nun ist Strengen ganz sicher nicht ein Ort, in welchen Pension von 200 Gulden. Krismer war überglücklich, da er nun in der man hin strafversetzt wird. Weiters ist in der Pfarrchronik noch ange- Lage war, mit diesem Geld die Schuldenlast auf Kronburg teilweise zu merkt: „loco cooperato- tilgen. Am 9. August ris pro tempore super- 1854 wurde Stephan numerarius“. Diese Ein- Krismer zum sterben- tragung in der Pfarr- den König von Sach- chronik kann dahinge- sen gerufen, der auf hend interpretiert wer- der Fahrt ins Pitztal den, dass Kurat Krismer auf der alten Straße von seiner Kooperato- bei Brennbichl verun- renstelle in See abge- glückt war. Am Un- setzt und als sogenann- fallsort wurde die Kö- ter „Supernumerarius“, nigskapelle errichtet, als ein Überzähliger, die heute noch steht. nach Strengen versetzt Bei der Einweihung wurde. Dies bedeutete soll Krismer von der nämlich den Verlust Witwe des Königs eine seiner festen Priester- größere Summe Geld stelle in See und ein erhalten haben, mit armseliges Fristen als der er die Kronburg nicht bezahlter Hilfs- von weiterer Schul- priester. denlast befreien konn- Von Strengen wurde te. Als Krönung seines Stephan Krismer im De- Priesterlebens durfte zember 1811 nach Prutz Vier solcher Gedenkdateln mit der jeweiligen Geschichte sind an der Pfarrkirche in Strengen (Bild oben) Krismer bei der 500- weiterversetzt. In den an der Pfarrkirche in See, in Ried an der Hofmauer des Klosters und auf der Kronburg am Klostergebäu- Jahr-Feier der Vereini- weiteren Jahren wirkte de angebracht. gung Tirols mit Öster- er als Priester in Mils, reich (1863) in Inns- Fiss, Stanz, Kronburg und Brennbichl bei Imst. Er wurde ein richtiger bruck vor Kaiser Franz Josef und 7000 Schützen die Feldmesse lesen. Wanderkurat. Stephan Krismer wurde jedoch ob seiner Anführerschaft im Kriegs- jahr 1809 von tiefen Selbstzweifeln geplagt und er wollte mit der Gründung von Klöstern ein Zeichen tätiger Reue setzen. In selbstloser Aufopferung bettelte er jahrzehntelang, um für die Errichtung der Klös-ter in Ried im Jahr 1830, in Imst 1834 und auf Kronburg im Jahr 1845 das Geld aufzubringen.

Ried - Während seiner Zeit als Seelsorger in Fiss von 1818 bis 1833 entschloss sich Pfarrer Krismer, in Ried ein Kloster zu gründen. Im Jahr 1830 erwarb er den ehemaligen Ansitz der Edlen von Payr, baute das Anwesen um und übergab das Kloster dem Mutterhaus der Barmherzi- gen Schwestern in Zams. Volle 15 Jahre bettelte Krismer, bis er die Kaufsumme beinander hatte. Dabei sah er manchmal eher einem zer- lumpten Landstreicher ähnlich als einem Priester. Im Jahre 1833 wurde Die Initiatoren der Stephan-Krismer-Gedenktafeln: BO Olt. Gerhard Gstraun- unter großer Feierlichkeit das Kloster als selbständiges Mutterhaus mit thaler, Reg.-Kdt. Mjr. Fritz Gastl, JS-Betr. Patric Niederbacher und Bez.-Beirat einer Oberin und neun Novizinnen eingeweiht. 1845 wurde das Novi- Hartwig Röck. 10 Nr. 2/2010

Am 5. Mai 1867 wurde mit Erlass des fürstbischöflichen Ordinariats denktafeln befinden sich an der Pfarrkirche in See, Talschaft Pazanun, Brixen die Gründung des Terziarinnenordens auf Kronburg erteilt. Im an der Pfarrkirche in Strengen, Talschaft Stanzertal, an der äußeren hohen Alter von 90 Jahren konnte Stephan Krismer diesen Freudentag Klostermauer in Ried, Talschaft Pontlatz und am Klösterle auf Kron- noch miterleben. burg, Talschaft Landeck. In feierlichen Zeremonien wurden die vier Er pilgerte auch noch zum Fürstbischof nach Brixen, um die Er- Gedenktafeln jeweils im Beisein des Bezirkskommandos und der Be- laubnis zur Errichtung eines Friedhofes neben der Wallfahrtskapelle zu zirksstandarte, der Talschaftskommandanten, des Regimentskomman- erhalten. Nach einigem Zögern, da er kein Geld entrichten konnte, danten Mjr. Fritz Gastl und der jeweiligen örtlichen Schützenkompa- wurde diese Bitte letztlich genehmigt, die mit seiner Rückkehr nach nie enthüllt. Kronburg verbunden war. Die Chronik sagt allerding dass Krismer Es würde sich anbieten, einmal einen Ausflug, vielleicht auch mit hartnäckig im Flur des Bischöflichen Palais hauste und erst zur Heim- den Jungschützen, zu den vier Stationen zu unternehmen, um sich kehr bewogen werden konnte, als ihm die Errichtung des Friedhofes selbst über diese außergewöhnliche Priesterpersönlichkeit zu informie- zugesagt worden war. ren und an das „Karrer Stöffele“ zu erinnern. Am 8. November 1869 verstarb der „Heldenpriester“ Stephan Kris- mer 92-jährig und wurde als Erster auf seinem Friedhof in Kronburg Olt. Gerhard Gstraunthaler beigesetzt. Sein Grab wird seit Jahren vom Pfarrer von Kronburg und Bildungsoffizier des Schützenbezirkes Landeck den Karrer Schützen liebevoll betreut. Im Gedenkjahr 2009 hat der Bezirksausschuss mit den Komman- Aufgrund der zahlreichen Veranstaltungen und Berichte danten der vier Talschaften des Schützenbezirkes Landeck einstimmig zum Gedenkjahr 1809-2009 werden wir auch in den beschlossen, Kurat Stephan Krismer mit vier Gedenktafeln an den Or- nächsten Ausgaben der Tiroler Schützenzeitung in einem ten seines Wirkens im Bezirk, und zwar in jeder Talschaft mit einer Rückblick darüber berichten. Tafel, ein bleibendes Zeichen der Erinnerung zu setzen. Die vier Ge- Durch das Landesgedenkjahr entsteht die Landeseinheit Alttirols auf europäischer Ebene neu! Mit einer Gedenkfeier anlässlich des 200. Todestages Andreas Ho- Der bekannte aus Lienz stammende Tiroler Historiker Museumskus- fers fand das von den Ländern Tirol, Südtirol und dem Trentino ge- tos a.D. Univ.-Doz. Dr.Meinrad Pizzinini hielt anlässlich des Abschlus- meinsam ausgerichtete Gedenkjahr „Geschichte trifft Zukunft“ am 20. ses des Landesgedenkjahres 1809-2009 am 20. Februar im Andreas- Februar in Mantua seinen feierlichen Abschluss. Die drei Länder sind Hofer-Park in Mantua die Gedenkrede. Unter Andreas Hofers Führung im Gedenkjahr weiter zusammengewachsen. Es war ein Jahr der Freu- hat vorwiegend die bäuerliche Bevölkerung aller Teile des historischen de, der Freundschaft und der konkreten Projekte. „Wir sind zum Ende Tirol dazu beigetragen, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, dieses Jahres am Beginn einer neuen Ära der Zusammenarbeit ange- sagte Pizzinini. Vor der Erdrückung der Erhebung hat das Tiroler Volk kommen! Das gemeinsame Tirol, die Europaregion, ist voller Leben, auch einige Erfolge verzeichnen können. Laut Pizzinini waren es die das es jetzt weiter zu nutzen gilt“, betonte der LHptm. des Bundeslan- Mantuaner, die Andreas Hofer dem französischen Militär um 5000 des Tirol, Günther Platter. Großen Wert legt Platter auf die institutio- Scudi abkaufen wollten. „Es war aber auch der einheimische Rechtsan- nelle Zusammenarbeit der drei Landesteile - auch und gerade auf Ebe- walt Gioacchino Basevi, der alle Anstrengungen unternommen hatte, ne von Regierungen und Landtagen. „Ich sehe die Zukunft ganz ein- den Sandwirt frei zu bekommen. 'Vergebens‘, sagte der Historiker. deutig in der Europaregion“, so Platter. „Jetzt geht es darum, die Euro- „Von , dem Kaiser der Franzosen, war der Befehl ergangen, paregion gemeinsam zu gestalten“. eine Militärkommission zu bilden, die den Sandwirt abzuurteilen und Wir haben uns eingehend innerhalb von 24 Stunden er- mit unserer Geschichte, un- schießen zu lassen habe.“ seren Wurzeln auseinan- Über das Tiroler Gedenkjahr dergesetzt. Dazu wurden „Geschichte trifft Zukunft“ einige nachhaltige Pro- hinaus wirkt ein wahrheits- jekte auf den Weg ge- getreues Geschichtsbild wei- bracht, die uns auch in ter, das für das historische Zukunft noch beschäftigen Tirol identitätsstiftend ist. „Es werden“, ergänzte der Landes- ist interessant und bemerkens- hauptmann von Südtirol, wert, dass heute, in der Zeit der Dr. Luis Durnwalder. Globalisie- rung, in der jedem Menschen sozusa- Heute sind es gerade die Menschen des historischen Tirol, die sich gen die große weite Welt offen steht, Traditionsvereine im ganzen näher verbunden fühlen und ein positives Klima der Zusammenarbeit Land, von den Schützen über Trachtenvereine bis zu den Volksbühnen und der gemeinsamen Forschung schaffen“, betonte Franco Panizza, enormen Zulauf haben“, betonte Pizzinini. „Es scheint wirklich so zu Landesrat für Kultur, europäische Beziehungen und Genossenschafts- sein, dass in einer globalisierten Welt das Spüren einer fassbaren Hei- wesen der Autonomen Provinz Trient. mat in der eigenen Region wächst“, meinte er weiter. Auch das Zusam- Vor einem Landesüblichen Empfang am Porta-Giulia-Platz wurde menwachsen der historischen Landesteile in der verstärkten Förderung zunächst eine Stele im Gedenken an Andreas Hofer am Eingang des der Europaregion Tirol und ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl Andreas-Hofer-Gedenkgartens gesegnet. Nach einer hl. Messe am An- in der Bevölkerung sind wesentliche Punkte, die das Tiroler Gedenkjahr dreas-Hofer-Denkmal wurde ein gemeinsamer Kranz der drei Landes- 1809-2009 für die Zukunft zeitigten. „Durch die verstärkte Zusam- regierungen am Denkmal niedergelegt. Ein weiterer Kranz als Zeichen menarbeit zwischen dem Bundesland Tirol und den Autonomen Pro- der Erinnerung wurde im Beisein der Landeshauptleute und zahlreicher vinzen Bozen und Trient auf allen Gebieten entsteht die Landeseinheit Ehrengäste vom GTSB, von den Landeskommandanten und den Präsi- Alttirols auf europäischer Ebene neu“, sagte Pizzinini, der auf das Le- denten des Gesamttiroler Schützenbundes an der Andreas-Hofer-Ge- ben Hofers zurückblickte und informierte, dass der Sandwirt aus St. denktafel im Innenhof des Palazzo d`Arco niedergelegt. Leonhard gute Beziehungen zu Welschtirol pflegte. Hofer hat im Trenti- Nr. 2/2010 11 no unter anderem gearbeitet, Italienisch gelernt und Handel betrie- unter dem Titel „Freiheit zwischen Selbstbehauptung und Verblen- ben. dung. Religion. Politik. Kultur. 1809-2009“ ein Dokumentationsband Seit dem 20. Februar des vergangenen Jahres haben viele Initiativen zum Gedenkjahr erschienen. Beispielsweise wurde von Univ.-Doz. Dr. mit gesellschaftspolitischer Zukunftsarbeit in ganz Tirol stattgefunden. Meinrad Pizzinini das Buch „Andreas Hofer“ in zweiter und dritter Auf politischer Ebene gab es am 29. Oktober 2009 den Dreierlandtag Auflage vorgelegt. Dazu kommen viele schöpferische Initiativen, de- in Trient, die gemeinsame Sitzung der drei Landesregierungen am 15. nen Theaterstücke, Filme und Kunstwerke über den Tiroler Freiheits- Oktober in Innsbruck, den neuen europäischen Verbund für territoriale kampf zu verdanken sind. Auch eine „Hofer-Lieder-CD“ konnte prä- Zusammenarbeit, oder auch das gemeinsame Euregio-Büro in Bozen. sentiert werden. Mit einer Schwerpunktwoche „Die Welt in Tirol - Tirol Die gemeinsamen Büroräumlichkeiten der Europaregion Tirol-Südtirol- in der Welt“ oder der Veranstaltungsreihe „Glaube und Heimat“ gab es Trentino in Bozen bilden nun die Drehscheibe und das sichtbare Zei- neben anderen Veranstaltungen nachhaltige kirchliche Akzente. Mit chen des gemeinsamen Willens, die Europaregion weiter zu stärken Abordnungen von Tirol, Süd- und Welschtirol wurde die Herz-Jesu- und die Zusammenarbeit der drei Länder zu intensivieren. Auch die Prozession in Bozen abgehalten. Gut überlebt hat die historische Ge- vielen kulturellen Ereignisse, die im Gedenkjahr stattgefunden haben, stalt Andreas Hofer, der laut einer Umfrage unter den Tirolern ein werden ebenfalls nachwirken. Unvergesslich ist der am 20. September breites Ansehen als Volksheld genießt. Das Gedenkjahr wurde mit dem 2009 in Innsbruck abgehaltene Landesfestzug, der Tirol in seiner Ge- Leitspruch „Geschichte trifft Zukunft“ umschrieben. Unter diesem samtheit vereinigte. So wurden als überwältigendes Zeichen der Lan- Motto gab es auch den „Andreas-Hofer-Bus“. Das Erbe unserer Heimat, deseinheit vor über 70.000 Zuschauern die Tiroler Schützenkompanien um das die Vorfahren gekämpft und für das sie ihr Leben geopfert aus dem historischen Tirol von Musikkapellen aus allen Landesteilen haben, gilt es auch für die Zukunft zu erhalten und zu bewahren. Die begleitet. Die Landesausstellung 2009 in Franzensfeste mit 200 Expo- Geschichte hat uns gelehrt, dass ein Volk, das seine Werte aufgibt, für naten in 86 Räumen zum Thema „Freiheit“ präsentierte sich als Irrgar- die Zukunft keinen Bestand mehr hat. Nur das Gemeinsame in unseren ten der Freiheit mit Facettenreichtum. Das neu gestaltete Andreas- Bemühungen hilft uns, die Schwierigkeiten unserer Zeit zu bewältigen Hofer-Museum und die gelungene Dauerausstellung „Helden & Hofer“ und die Heimat zu erhalten, in der man sich auch in Zukunft noch gilt als Vorzeigeprojekt des Gedenkjahres. In einem zukunftsweisenden geborgen fühlen kann, wobei es vor allem um die Entwicklung Ge- Parcours wird die Geschichte um Andreas Hofer kritisch hinterfragt samttirols im werdenden Europa geht. und das Heldenthema ins Heute heraufgeholt. Aber auch in den Berei- chen Wissenschaft und Forschung zu und über Andreas Hofer hat die- Dr. Heinz Wieser ses Jahr viel gebracht. Neben mehreren literarischen Denkmälern ist Gesamttiroler Schützenskimeisterschaft 2010

STEINHAUS - Bereits vor 20 Jahren war die Kompanie St. Johann berg im Ahrntal mit der Piste beim Steinhauslift. Als Hauptsponsor die austragende Kompanie einer solchen Veranstaltung. Im Zwei-Jah- konnten wir die heimische Raiffeisenbank gewinnen. Den Ehrenschutz res-Rhythmus findet immer die Gesamttiroler Schützenskimeisterschaft übernahmen neben den drei LKdt. Paul Bacher (SSB), Dr. Otto Sarnthein statt, heuer bereits zum 13. Mal. Der Austragungsort ist immer ein (BTSK), Carlo Cadrobbi (WTSB) auch der Obm. des GTSB Hermann anderes Skigebiet im historischen Tirol. Huber und der Bgm. der Gemeinde Ahrntal Dr. Rieder Hubert. Am Für dieses Jahr haben sich die beiden Schützenkompanien St. Jo- Renntag, dem 7. 2. 2010, forderten unbeständiges Wetter und schlech- hann in Ahrn und Steinhaus gemeldet und prompt erhielten sie auch te Windverhältnisse den 140 gemeldeten Läufern alles ab. Der Titelver- den Zuschlag für die Ausführung dieser Veranstaltung. Das Skigebiet teidiger der letzten Meisterschaft, Hofer Walter, musste den Titel an stand sofort fest, und zwar jenes vor der Haustür, die Skiarena Klaus- den Schützenkameraden Gerhard Eberhöfer aus Sellrain abgeben. Die Teilnehmer wurden in 12 Kategorien laut Alters- klasse eingeteilt und während der Auswertung nutzten die Rennläufer auch noch das restliche Skigebiet. Die Preisver- teilung brachte folgendes Ergebnis: Den Mann- schaftspreis holte sich die Kompanie Sellrain vor Oberperfuss und Enne- berg. Alle Ergebnislisten unter www.schuetzen. com.

Tagessieger Gerhard Eberhö- fer aus Sellrain (Foto: Foto Walcher Luttach) 12 Nr. 2/2010

Podiumsdiskussionen: „dass die Grenzen durchlässiger wurden, es viele Möglichkeiten gibt, sie zu überwinden.“ Durch die Selbstbestimmungsthematik geriet die „Geschichte trifft Zukunft“ Politik unter Druck Sie versuchte die Europaregion in den Mittelpunkt zu stellen, eine leere Hülle, die aufgefüllt werden muss. PICHL-GSIES - Als abschließende Veranstaltung zum Gedenkjahr Für Elmar Pichler-Rolle verlief das Gedenkjahr positiv, da es zahl- 1809-2009 fand in Pichl/Gsies eine Podiumsdiskussion statt. Vertreter reiche Initiativen auf kultureller, politischer und veranstaltungstechni- der deutschen Parteien stellten sich die Fragen, was vom Gedenkjahr scher Basis gab. „Die drei Landesregierungen trafen sich, das Volks- bleibt, ob sich der Aufwand gelohnt hat und ob mit Rücksicht auf schauspiel in Algund wurde wieder aufgeführt, länder- und staatsüber- historische Fakten die Zukunft ge- greifende Initiativen wurden orga- staltet und Neues gewagt werden nisiert (Europäischer Verbund für kann, ohne dabei die eigene Iden- territoriale Zusammenarbeit wurde tität zu verlieren und die eigenen gegründet), die italienische Volks- Wurzeln zu vergessen. gruppe des Trentino wurde in die Am 9. Jänner 2010 organisier- Gedenkveranstaltungen eingeglie- ten die Schützengilde Nikolaus dert.“ Pichler-Rolle wies auf das Amhof, die Schützenkompanie veränderte Europa hin, eine Ent- und Schützenkapelle Pichl im Ver- wicklung, die aufgegriffen und ge- einshaus von Pichl eine Podiums- nutzt werden sollte. diskussion. Eberhard Daum führte Kritische Zuhörer - Im An- durch die abschließende Gedenk- schluss an die Stellungnahmen der Diskutierten zum Thema des Gedenkjahres „Geschichte trifft Zukunft“ im Ver- Politiker entwickelte sich eine rege veranstaltung, zu der Andreas Pö- einshaus in Pichl (v.l.): Andreas Pöder, Elmar Pichler-Rolle, Eberhard Daum, der (Union für Südtirol), Elmar Eva Klotz, Hans Heiss und Pius Leitner. (Foto: Johann Burger) Diskussion. Die zahlreichen Wort- Pichler-Rolle (SVP), Eva Klotz meldungen und zum Teil der Ton (Südtiroler Freiheit), Hans Heiss der Zuhörer zeigten, dass sie mit (Grüne) und Pius Leitner (Freiheitliche) geladen waren. Zahlreiche Zu- dem Gedenkjahr nicht nur zufrieden sind. Das Gedenkjahr stand zwar hörer waren der Einladung gefolgt. unter dem Motto „Geschichte trifft Zukunft“, aber es wurde zu wenig Kritik und Lob - Die Teilnehmer der Elefantenrunde fanden Lob über die Zukunft gesprochen. Es stößt auf Unverständnis, dass die Ver- und Kritik für das zu Ende gehende Gedenkjahr. waltungsstrukturen Nordtirols und Südtirols nicht vereinheitlicht wer- Eva Klotz begrüßte das gestärkte Geschichtsbewusstsein, bemängel- den. Ebenso kritisierten Zuhörer, dass sich das Verhältnis zwischen te aber die fehlenden Visionen über Südtirols Zukunft. „Die Diskussion Nord- und Südtirolern in letzter Zeit verschlechtert hat. Die Verantwor- um die Zukunft Südtirols hätte mit mehr Visionen geführt werden tung dafür wurde vielfach der SVP und ihrer als arrogant angesehenen müssen. Diese Diskussionen wurden schnell unterbunden.“ Südtirol und mit Berlusconis Staatsführung verglichenen Politik zugeschrie- dachte an die Helden von 1809 und an die damalige Teilung Tirols. ben. „Das Land ist noch immer geteilt, aber im Gedenkjahr wurde über die italienische Besetzung nicht gesprochen.“ Für Pius Leitner wurde im Vergleich zum Gedenkjahr 1984 zu sehr „Süd-Tirol ohne Italien?“ an den Menschen vorbeigeplant und keine politischen Ziele gesetzt. „Bei den Überlegungen von Andreas Khol, wie viele Südtiroler zum VILLANDERS - Am 13. Jänner 2010 fand im Kultursaal von Villan- Festumzug nach Innsbruck fahren dürften, stehen mir die Haare zu ders eine große Podiumsdiskussion zum Thema „Südtirol ohne Italien?“ Berge“, erklärte Leitner. Je weiter sich die Gesellschaft von 1809 ent- statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Schützenkompanie fernt, desto wissenschaftlicher werden die Arbeiten und desto weniger „Anton von Gasteiger“ Villanders. Die Schützenkompanie „Anton von wird gesprochen, was kommen soll. Für Leitner war der Titel des Ge- Gasteiger“ Villanders hat sich im heurigen Gedenkjahr das Ziel gesetzt, denkjahres. „Geschichte trifft Zukunft“ nicht treffend. „Mit diesem die Geschichte und auch die Zukunft Südtirols in den Mittelpunkt zu akademischen Titel kann ein Durchschnittsbürger nichts anfangen.“ stellen. Es wurde die Sonderausstellung „Heimat 1809-2009“ im Som- Andreas Pöder hofft, dass auf das Jahr des Gedenkens Jahre des mer organisiert sowie die Namensgebung der Kompanie anlässlich ih- Handelns folgen. „Das Gedenkjahr hätte ein Jahr des Nachdenkens res Hauptmannes von 1809 mit einem eigens komponierten Marsch werden können. Es wurde zu einem Jahr des Nicht-Denkens, des An- begangen. Außerdem fand am 07. Jänner 2010 die Buchvorstellung einander-Vorbei-Denkens und manchmal auch ein Jahr des verordne- „Für die Heimat kein Opfer zu schwer“ ganz im Zeichen des Freiheits- ten Nicht-Denkens.“ Für ihn bleibt die Tirol-begeisterte Jugend in kampfes der 60er Jahre statt. positiver Erinnerung. „Diese Stimmung hätte von politischer Seite auf- Die Podiumsdiskussion stellte nun sicherlich einen weiteren Höhe- gegriffen werden müssen und keine Folkloreplanungen oder Andreas punkt der regen Tätigkeit der Villanderer Schützen dar. Zum Thema Hofer Vermarktungen organisiert „Südtirol ohne Italien?“ wurden werden sollen.“ folgende Diskussionsteilnehmer Hans Heiss betonte die kultu- eingeladen: Hermann Gahr, Südti- rellen Erfolgserlebnisse, kritisierte rolsprecher der ÖVP im Österreichi- aber, dass die Visionen um die Au- schen Nationalrat; Werner Neu- tonomie und die italienische bauer, FPÖ; Elmar Pichler-Rolle, Sprachgruppe zu wenig eingebun- Fraktionsvorsitzender der SVP; Pi- den wurden. Heiss bedauerte, dass us Leitner, Landtagsabgeordneter sich das Verhältnis zwischen der und Obmann der Freiheitlichen Nordtiroler und Südtiroler Bevöl- Partei; Sven Knoll, Landtagsabge- kerung verschlechtert hat. Wäh- ordneter der Südtiroler Freiheit; rend andere Teilnehmer immer Sepp Kusstatscher, Sprecher der wieder auf die bestehenden Gren- Großer Ansturm auf Villanders bei der Podiumsdiskussion „Süd-Tirol ohne Grünen. Moderiert wurde der zen hinwiesen, merkte Heiss an, Italien?“ Abend von Eberhard Daum. Nr. 2/2010 13

Nachdem Hptm. Hannes Rabensteiner die Anwesenden begrüßte, Hermann Gahr hätte auch den Titel „Südtirol mit Österreich?“ als wollte der Moderator Eberhard Daum von den Politikern wissen, wie guten Titel für die Veranstaltung gefunden. Südtirol ist seit 90 Jahren sie sich die Zukunft vorstellen. zu Unrecht abgetrennt und natürlich herrscht ein Wechselbad zwischen Werner Neubauer erklärte, dass die FPÖ seit 1949 das Thema „Süd- Recht und Unrecht und es ist ein Auftrag, sich gegen Unrecht zu weh- Tirol“ in ihrem Programm hat und dass die Politik Akzente setzen soll ren. in Richtung Selbstbestimmung und doppelter Staatsbürgerschaft. Pius Leitner nahm zum Thema Patriotismus mit einem Zitat Stel- Hermann Gahr ist seit zwei Jahren Südtirolsprecher in seiner Frak- lung: „Das Vaterland des Anderen achte, das eigene aber liebe.“ Des- tion. Anlässlich des Landesfestumzuges von 1984 wurde versucht, an- halb ist es ein Recht, das eigene Vaterland zu verteidigen und die hand von Partnerschaften zwischen Nord-, Ost- und Süd-Tirol mehr Verantwortung für dieses Land zu übernehmen. Bewegung zu erzielen. Sei es im Bereich der Wirtschaft sowie auch der Elmar Pichler-Rolle sprach von unterschiedlichen Gesellschaften die Arbeit. Sein Ziel ist sicher die Europaregion Tirol und der Schutz des sich entwickelt haben, vielleicht ist zum Teil auch die Autonomie Lebensraumes. Schuld, wenn man dies sehr kritisch betrachten will. Er ist für eine Elmar Pichler-Rolle sprach sich für die Selbstbestimmung aus und Politik, die Schritt für Schritt gemacht wird. dass in Zukunft die Nationalstaaten an Gewicht verlieren werden, die Thema doppelte Staatsbürgerschaft: Hermann Gahr meint dazu, Regierungen Kompetenzen abgeben werden und der europäische Weg dass zuerst die rechtliche Grundlage geprüft werden müsse. Wenn es der richtige sei. dazu beiträgt, das Recht der Tiroler zu fördern, ist es für ihn in Ord- Sven Knoll erinnerte mit einem Zitat an den Fall der Berliner Mau- nung. er, wo die Politiker dies als unmöglich bezeichnet hatten. Die Ge- Werner Neubauer meinte, dass es für die SVP kein Problem gibt und schichte hat es gezeigt, dass keine Minderheit auf die Dauer in einem dass sogar eine Unterschriftenaktion geplant sei, also ein guter Vorläu- fremden Staat sich wohl fühlt und aus diesem Grund steht die Selbst- fer für die Selbstbestimmung. Pius Leitner erklärte, dass die SVP die bestimmung an erster Stelle. Er wies auch darauf hin, dass sicher ein Schutzmachtverankerung abgelehnt hat und Sven Knoll sagte, dass ein jeder schon Erfahrungen gemacht hat, wo das Recht auf die deutsche Großteil der Menschen in der EU die doppelte Staatsbürgerschaft be- Sprache nicht galt: z.B. bei öffentlichen Ämtern oder bei den Ord- reits hat. nungshütern. Abschlussrunde: Werner Neubauer sagte, dass am 17. und 18. Feb- Sepp Kusstatscher wies darauf hin, dass man beachten müsse, wel- ruar 2010 eine Fachtagung zum Thema Südtirol stattfinden wird, wo che Interessen wirklich vertreten werden. Es ist Aufgabe der Politik viele Experten die rechtlichen Fragen klären und die politischen Wei- zuerst die Gesetzeslage und die Frage der Machbarkeit zu überprüfen. chen für die Zukunft gestellt werden. Sollte die FPÖ zu Verhandlungen Er zitierte Silvius Magnago, der einst sagte, dass wenn man eine Los- bei einer Mitregierung gebeten werden, so wird Südtirol sicher der trennung wolle, es einen Krieg bräuchte. Man müsse sehr kritisch und Knackpunkt bei den Verhandlungen sein. verantwortungsvoll mit diesem Thema umgehen. Man solle keine neu- Sven Knoll sagte, dass 90 Jahre zugeschaut wurde, wie sich die en Grenzen aufbauen, sondern Grenzen abbauen und friedlich in Eu- politische Entwicklung ergibt. Die jungen Leute hinterfragen kritisch ropa zusammenleben. und das ist auch gut so. Aus diesem Grund muss gehandelt und die Pius Leitner begann seine Ansichten mit einem Zitat von Nietzsche, Selbstbestimmung verwirklicht werden. Hermann Gahr wird sich wei- der sagte: „Wehe dem, der keine Heimat hat!“ In diesem Gedenkjahr terhin für die Belange Südtirols positiv einbringen. wurde Andreas Hofer sehr wissenschaftlich durchleuchtet, doch fehl- Elmar Pichler-Rolle ist wie gesagt für die Politik der kleinen Schrit- ten eindeutig die Zukunftsperspektiven für die Jugend. Es sei Aufgabe te, denn diese lohnt sich immer und ersucht um ein bisschen mehr der Politik, die Probleme der Menschen vor Ort zu lösen und deshalb Toleranz. Südtirol soll einzigartig bleiben. fordern die Freiheitlichen den Freistaat. Pius Leitner zitierte abschließend John F. Kennedy: „Frage nicht was Nachdem die Runde eröffnet wurde, konnten die Anwesenden Fra- die Heimat für dich tun kann, sondern was du für die Heimat tun gen an die Politiker stellen: kannst“. Thema Patriotismus: Werner Neubauer meinte, dass Patriotismus Sepp Kusstatscher appellierte an den gegenseitigen Respekt der Kul- nicht gleich Patriotismus ist und dass Patriotismus mit Faschismus turen und dass die Forderungen in Südtirol falsche Hoffnungen erwe- verwechselt würde. Aber es gibt sehr wohl eine Grenze und diese cken. Wir müssen Verantwortung für unsere vielfältigen Kulturen Grenze ist am Brenner. übernehmen.

Eigene Briefmarke für den „Loy“ - Wildschönauer Hptm. von 1809 postalisch verewigt

WÖRGL - Auf einer Sonderbriefmarke verewigt wurde nun der Wildschönauer Schützenhauptmann von 1809, Jakob Margreiter, nach seinem Elternhaus „Loy“ genannt. In Wörgl wurde am Samstagnachmittag, dem 200. Todestag Andreas Hofers, die Sondermarke präsentiert. Schöpfer des Kunstwerkes ist der gebürtige Kundler Hannes Margreiter, der als einer der bekanntesten Briefmarkenkünstler Österreichs gilt. Er hat schon 110 Marken für die Österreichische Post grafisch gestaltet, so auch die An- dreas-Hofer-Briefmarke, die am vergangenen Freitag im Innsbrucker Zeughaus vor- gestellt wurde. Mit der „Loy-Briefmarke“ hat es aber eine besondere Bewandtnis, denn der Künstler, der schon seit drei Jahrzehnten in Wien wohnt und werkt, stammt direkt vom Freiheitshelden Jakob Margreiter ab. Pikant an der Sonderbriefmarke: Hannes Margreiter gab seinem Vorfahren seine eigenen Gesichtszüge und meint dazu schmunzelnd: „Na, etwas wird er wohl von mir auch gehabt haben!“ Die vierseitige Legende zur Marke und Biographie Jakob Margreiters verfasste Martin Reiter.

Walter und Hannes Margreiter, Nachkommen des Hptm. Jakob Margreiter, mit Martin Reiter (v.l.) bei der Briefmarkenpräsentation im Wörgler City Center. (Foto: Margreiter) 14 Nr. 2/2010

Danke für die Unterstützung!

BOZEN - Der Vorstand des Herz-Jesu-Notfonds bedankt sich bei folgenden Personen und Kompanien, die den Fonds mit einer Spende finanziell unterstützt haben: den Kompanien Vahrn, Neustift, Natz, Rodeneck, Mühlbach, Spinges, Meransen, Schabs, Heimatbühne Schabs (zusammen E 2.500,–), Kaltern (E 656,–), Salurn (im Gedenken Graziella Montel E 100,–, im Gedenken Albert Nardin E 100,–, im Gedenken Robert Tessadri E 100,–), Sigmar Stocker, Terlan (E 200,–), Peter und Ilona Runggatscher (E 1.200,–), Karl Kinzner, Kiens (E 20,–), Stefan Gufler, Riffian (E 50,–), Barbara Klotz, Riffian (E 280,–), Karin Unterpertinger, Pfalzen (E 2.000,–), Efrem Oberlechner, Ehrenburg (E 20,–), Pfarre Tramin (E 50,–). Ein besonderer Dank ergeht an dieser Stelle auch an folgende Schützenkompanien, die den Herz-Jesu-Notfonds im heurigen Jahr mit der Einzahlung der Mitgliedsbeiträge finanziell unterstützt haben: Ehrenburg (E 400,–), „Peter Kemenater“ Schabs (E 305,–), Meran (E 305,–), Anpezo Hayden (E 300,–), Bozen (E 280,–), „Mjr. Franz Muther“ Laas (E 240,–), „Franz Höfler“ Lana (E 235,–), Göflan (E 235,–), Taufers im Pustertal (E 235,–), Tramin (E 218,–), Rein in Taufers (E 200,–), Villanders (E 200,–), Gummer (E 185,–), „Peter Mayr“ Brixen (E 175,–), Neustift (E 165,–), Buchenstein (E 160,–), Maria Trens (E 160,–), Prettau (E 160,–), Toblach (E 160,–), Schalders (E 150,–), Tartsch (E 146,–), „Michelsburg“ St. Lorenzen (E 145,–), „Sepp Innerkofler“ Sexten (E 140,–), Neumarkt (E 140,–), „B. von Guggenberg“ Vintl (E 135,–), Dorf Tirol (E 130,–), Enneberg (E 130,–), Laag (E 125,–), Prad (E 125,–), Aldein (E 120,–), St. Gertraud (E 120,–), Steinhaus (E 120,–), „Franz v. Fenner“ Margreid (E 115,–), Wangen (E 115,–), „Franz Frischmann“ Kortsch (E 110,–), Andrian (E 110,–), Karneid- Kardaun (E 110,–), Radein-Kaltenbrunn (E 105,–), Montan (E 100,–), Mühlwald (E 100,–), Steinegg (E 100,–), Mareit (E 90,–), Leifers (E 85,–), „Mjr. J. Eisenstecken“ - Gries (E 81,–), St. Ulrich (E 80,–), Schluderns (E 75,–), „Hofmark“ Innichen (E 65,–), Nals (E 65,–), St. Andrä (E 65,–), Jenesien (E 60,–), Pfunders (E 60,–), „Erzherzog Johann“ Schenna (E 55,–), „Peter Mayr“ Ritten (E 55,–), „Mjr. Georg Klotz“ Walten (E 50,–), „P. Leitgeb“ Rasen-Antholz (E 50,–), Altrei (E 50,–), Eppan (E 50,–), Glurns (E 50,–), „Georg Leimegger“ Onach (E 45,–), Uttenheim (E 40,–), „Peter Sigmayr“ Olang (E 25,–), Deutschnofen (E 25,–), Terenten (E 25,–), Unteres Ahrntal (E 25,–), Lichtenberg (E 20,–), Markt Mühlbach (E 20,-), Tscherms (E 20,–), Vahrn (E 20,–), St. Johann in Ahrn (E 15,–), Tschengls (E 10,–), „Graf Volkmar“ Burgstall (E 5,–), „Simon Rieder“ Feldthurns (E 5,–), Gargazon (E 4,–), „Andreas Hofer“ St. Leonhard (E 1,–). Insgesamt sind damit E 8.400,– eingegangen. Vergelt’s Gott und Schützen Heil! Richard Andergassen, Obmann

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Fotos von Verstorbenen können auf ausdrücklichen Wunsch retourniert werden. Brixen Namentliche Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht und dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert werden. Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützenkompanien, Bozner Platz 6/III, Innsbruck, und Südtiroler Schützenbund, Schlernstr. 1, Bozen Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, des Welschti- roler Schützenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien und des Bun- des der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien. Schriftleiter SSB: Martin Hu- ber; BTSK: Stephan Gstraunthlaer; BGSK: Hans Baur.

Herstellung: dtp Tyrol, Klaus Leitner, Innsbruck - Druck: Athesia, Bozen Nr. 2/2010 15

Vor 150 Jahren starb der Freiheitskämpfer Georg Hauger, Held von Leisach LEISACH - Georg Hauger wurde am 23. Jänner 1792 in Freiburg im Breisgau geboren und starb am 13. November 1859 in Wien. Er war kein Tiroler, aber er hat für Tirol und in Tirol gekämpft, begeistert von der Per- son seines Oberkommandanten Andreas Ho- fer, mit dem er mehrmals, so am 1. August in Mittewald bei Brixen, zusammentraf. Des Ti- roler Meisters Albin Egger-Lienz weltberühm- tes Bild „Das Kreuz“, gemalt 1898 bis 1901, stellt den Moment dar, wo ein Schar von Bau- ern unter dem tiefen Eindruck eines vorange- tragenen Kruzifixes von riesenhafter Größe im Kampfe gegen den Erbfeind nach vorwärts dringt. Dieser Szene liegt eine geschichtliche Episode zugrunde, die sich am 8. August 1809 in Leisach bei Lienz abspielte und in deren Mittelpunkt Unterleutnant Georg Hauger stand. Als die Kunde vom Ausbruch des Krie- ges zwischen Österreich und dem Rheinbund nach Freiburg drang, beschlossen acht Akade- miker, darunter Georg Hauger, in der Nacht zum 18. Juni 1809 nach Bregenz zu ziehen, um dort Anschluss an Tirol zu finden. Am 26. Juni meldete sich Hauger beim Vorarlberger Generalkommissär Dr. Anton Schneider. Am 20. Juli lud Oberst Luxheim Hauger und seine Albin Egger-Lienz weltberühmtem Bild „Das Kreuz“ liegt eine geschichtliche Episode zugrunde, die sich am 8. August 1809 in Leisach bei Lienz abspielte und in deren Mittelpunkt Unterleutnant Georg Hauger Kameraden ein, nach Innsbruck zu ziehen und stand. sich dort Andreas Hofer anzuschließen. Sie trafen am 29. Juli in Innsbruck ein und wur- Bruneck auf. In dem Gefecht bei Chiapuzzo Noch im selben Jahr wurde er zum Unterjäger, den von hier nach Sexten geschickt. Am 8. am 29. September wurde fast das ganze Frei- Oberjäger und am 12. Jänner 1822 zum Leut- August 1809 kam es bei Leisach zu einem korps aufgerieben. Hauger war mit einigen nant ernannt. Nach einigen Kämpfen in der blutigen Gefecht, das Hauger selbst wie folgt Kameraden unter den wenigen Überlebenden. Lombardei (1821) blieb Hauger mit dem ersten beschreibt: „Im Getümmel des Gefechtes ver- Nun begab sich Hauger nach Kärnten, wo er Bataillon in Piemont (1822). Auf dem Rück- lor ich meinen Hauptmann und den zweiten vom 1. bis 27. Oktober an verschiedenen klei- marsch nach Tirol traf Hauger am 8. Jänner Offizier der Kompanie aus den Augen und mit nen Aktionen teilnahm und durch einen küh- 1823 in Mantua ein, wo er die erste Anregung dem Rest der Kompanie und anderen ver- nen Überfall auf Bleiburg sich in den Besitz zur Ausgrabung der Gebeine Andreas-Hofers sprengten Schützen kam ich zu einem Haufen wertvoller Bleivorräte für die österreichische gab. Hauger beteiligte sich selbst werktätig an ober der Klause, wo mehrere Schützen vor ei- Truppe setzte. Am 11. November 1809 nach der Exhumierung und nahm sich ein Finger- nem zwischen zwei Fenstern an der Wand den Feuersbrünsten in Klausen und Brixen glied der rechten Hand des Sandwirtes als An- hängenden Kruzifix knieten und laut beteten. beschloss Hauger heimzukehren und gelangte denken mit. Am 18. Oktober 1830 gab Hauger Da sie auf mein Zureden, zur Verteidigung der auch glücklich nach Freiburg. Dort konnte er seine Stellung als Offizier auf und trat in den Klause zu eilen, nicht gleich achteten, riss ich aber auch nicht länger bleiben, da er wegen Zivilstaatsdienst ein, zunächst als Kommissär das Kruzifix von der Wand und beschwor sie, seiner Teilnahme am Tiroler Aufstand geäch- der Grenzwache im Unterinntal, dann am 30. zur Verteidigung ihrer heiligen Religion und tet war. Er zog daher weiter nach Rheinfelden April 1831 als Strafhausverwalter in Laibach. ihres Vaterlandes noch einen Versuch zu ma- in die Schweiz. Von dort begab er sich 1809 Dort vermählte er sich am 4. August 1831 mit chen und mir zu folgen. Die einige Augen- nach Wien, wo er bis 1812 in der Fabrik che- Margarethe Edle von Eghen-Thurnstein, geb. blicke vorher auf den Knien Liegenden schar- mischer Produkte des Anton Rehmann be- am 5. August 1809 in Montebello, gestorben ten sich um mich, versprachen Folge und schäftigt war. Im Jahre 1813 finden wir aber am 21. April 1886 in Klagenfurt. Der spätere mich nicht allein zu lassen. Mit diesem bald Hauger wieder in Tirol, wo er Adjutant des Dienstlauf führte Hauger im Herbst 1836 als auf einige hundert Mann angewachsenen berüchtigten Abenteurers Fidel Jubele wurde. Strafhausverwalter nach Linz und im Früh- Haufen wandte ich mich hinab in die Klause, Er zeichnete sich in mehreren kleineren Ge- jahr 1838 als Verwalter des Gefangenenhau- das Kreuz vorantragend. Ein heftiges Gewehr- fechten aus, wurde aber am 26. Dezember ses Wien-Leopoldstadt nach Wien. Mit 1.Ok- feuer des Feindes verkündete bereits die 1813 in Imst gefangen und nach München tober 1856 trat Hauger in den Ruhestand und höchste Gefahr, als ich mit den Bauern heran- abgeführt, wo er bis 10. Mai 1814 eingeker- starb in Wien. Von seinen zehn Kindern wur- rückte. Nach heftigem Kampfe mussten die kert war. Nach seiner Freilassung machte er de Hans, geb. 1885, gest. am 5. Dezember Franzosen weichen und die Klause war be- als Kadett eines bayerischen Jägerbataillons 1916 in Graz Offizier und später Gutsverwal- freit.“ die Feldzüge 1814 und 1815 gegen Frankreich ter in Kärnten, die Tochter Marie vermählte Am 20. August trat Hauger in das neuge- mit und erhielt das bayerische Militärdenkzei- sich mit dem Baurat Felger und starb am 4. bildete Erzherzog-Johann-Freikorps und wur- chen 1813/14. Am 1. März 1816 trat Hauger Jänner 1913 in Wien. Georg Hauger ist in der de Unterleutnant, machte als solcher einen aus der bayerischen Armee aus und schon Hofkirche zu Innsbruck bestattet. schwierigen Spähgang bis Pieve di Cadore drei Tage später als Geheimer in das eben er- und hielt sich dann vom 28. bis 31. August in richtete Tiroler Kaiserjäger-Regiment ein. Dr. Heinz Wieser 16 Nr. 2/2010

Regimenter, Bataillone und Bezirke

Bataillon Kufstein gedenkt des 200. Todestages von Andreas Hofer

KRAMSACH - Am 20. Februar 2010, dem 200. Todestag von An- dreas Hofer, stifteten die Kramsacher Schützen einen festlichen Ge- denkgottesdienst in der Wallfahrtsbasilika Mariathal. Baon-Kdt. Hermann Egger marschierte mit der Kompanie Kram- sach, 11 Fahnenabordnungen des Baon Kufstein, den Fahnen der Frei- willigen Feuerwehr Kramsach und des Männergesangsvereins Kram- sach zum Gottesdienst, der von der Bundesmusikkapelle Mariatal be- sonders würdevoll mit der Herz-Jesu-Messe gestaltet wurde. Schützenkurat Pfarrer Mag. Franz Auer nahm in seiner Predigt Be- zug auf den fiktiven Brief von Papst Johannes Paul I. an Andreas Hofer und legte besonders seine Tugenden den Gläubigen nahe: Wahr- haftigkeit, Aufrichtigkeit, Redlichkeit und fest im Glauben an Gott. Nach dem Gottesdienst traten die Formationen beim Kriegerdenk- mal zusammen und legten einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des Jahres 1809 nieder. Mit der Tiroler Landeshymne und dem Abbla- sen des Zapfenstreiches wurde das Gedenkjahr 1809–2009 im Batail- lon Kufstein offiziell beendet. Feierliche Kranzniederlegung vor dem Kriegerdenkmal.

Katalonien beweist Mut zur Freiheit!

Einmaliger Vortrag mit Diskussion am Mittwoch, 26. Mai 2010, 20.00 Uhr im Kolpinghaus Bozen

Der Vortragende ist Quim Arrufat, ein 27 Jahre junger Katalane, der sich seit langem für die Unabhängigkeit seines Landes einsetzt. Er arbeitet in internationalen Netzwerken für die Anerkennung der Menschenrechte und die Rechte der Völker sowie im Welt-Sozialforum mit. Er ist Mitglied des Organisationskomitees für die laufenden Volksbefragungen in Katalonien, mit welchen der Selbstbestimmungsprozess zwecks Unabhängigkeit vom Staat Spanien eingeleitet worden ist. Auf Einladung des Südtiroler Schützenbundes in Zusammenarbeit mit der überparteilichen Arbeitsgruppe für Selbstbestimmung wird Quim Arrufat über den friedlichen und demokrati- schen Weg seines Landes zur Freiheit berichten.

Alle sind herzlich dazu eingeladen, kommt zahlreich!

5 Promille 5 Promille für den SSB oder den Herz-Jesu-Notfonds

BOZEN - Auch heuer haben die Steuerzahler wieder die Möglichkeit, einen Teil von der von ihnen bezahlten Einkommenssteuer (IRPEF) dem Südtiroler Schützenbund (SSB) oder dem Herz-Jesu-Notfonds (HJNF) zukommen zu lassen. Durch eine einfache Unterschrift auf der Steuererklärung (Mod. CUD, Mod. 730 und Unico) kann der SSB oder der HJNF in seiner Tätigkeit unterstützt werden. Diese Unterstützung kostet einem selbst nur die Unterschrift und bringt keinen finanziellen Nachteil mit sich. Es wäre schade, wenn diese Möglichkeit nicht genützt würde. 5 PROMILLE: Südtiroler Schützenbund: 94073650213 Herz-Jesu-Notfonds: 90035530212

Die Bundesleitung ruft alle Schützen und Sympathisanten auf, den SSB oder den HJNF mit dieser freiwilligen und unkomplizierten Maß- nahme zu unterstützen. Vergelt’s Gott! Bayerische Gebirgsschützen Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien

thek. Bei dieser Gelegenheit entdeckte man die berühmte Carmina Burana, die größte Sammlung weltlicher und geistlicher Lieder des Mittelalters in Europa. Joseph von Utzschneider erwarb die Klo- stergebäude und errichtete 1805 mit Georg von Reichenbach eine moderne optische Glas- fabrikation. 1807-1819 arbeitete Joseph von Fraunhofer im optischen Institut. Er stellte Geräte zur Landvermessung, aber auch Fern- rohre und Mikroskope her und entdeckte dunkle Linien im Sonnenspektrum - die nach ihm benannten „Fraunhoferschen Linien“. Ab 1819 befanden sich die ehemaligen Klostergebäude in Staatsbesitz und dienten u. a. als Kaserne, Fohlenhof, Invalidenheim, Ge- nesungsheim und Gefängnis. Erst 1865 än- derte der Ort seinen Namen von Laingruben in Benediktbeuern. 1930 erwarben die Salesianer Don Boscos das Kloster und richteten eine philosophisch- theologische Hochschule für den eigenen Or- densnachwuchs ein. Während des Zweiten Patronatstag in Benediktbeuern Weltkrieges waren dort eine Heeresverwal- tungsschule und später ein Lazarett unterge- Sein Entstehen und seinen Namen ver- die dessen Ländereien bearbeiteten. Die Ent- bracht. Nach dem Krieg entwickelten die Sa- dankt Benediktbeuern dem ältesten Kloster wicklung der Siedlung erfolgte in enger Ab- lesianer ihr Kloster zu einem Zentrum religi- Oberbayerns. Dessen Gründung erfolgte hängigkeit von der jeweiligen wirtschaftlichen öser Bildung, Wissenschaft und Erziehung nach neuesten Erkenntnissen um das Jahr und kulturellen Kraft des Klosters. 1160 wird und wenden sich mit zahlreichen Einrichtun- 725 durch Karl Martell, der die zunächst rein die weltliche Siedlung erstmals urkundlich gen im Sinne ihres Ordensgründers speziell an weltliche Station Buron zur Kontrolle der mit dem Namen „Laingreb“, woraus sich junge Menschen. Bergpässe in Richtung Süden eingerichtet „Laingruben“ entwickelte, erwähnt. Auch die Heute zählt Benediktbeuern 3.500 Einwoh- hat. 739 weihte der hl. Bonifatius die Kirche Jachenau und das Walchenseegebiet wurden ner sowie knapp 700 Studierende der Philoso- und setzte den Huosigrafen Landfried als er- um diese Zeit vom Kloster aus besiedelt. phisch-theologischen Hochschule und der sten Abt ein. Noch vor dem Jahr 800 vermit- Großbrände in den Jahren 1248 und 1490 Katholischen Stiftungsfachhochschule für So- telte Karl der Große die Armreliquie des Hl. verursachten schwere Schäden. Ab 1669 be- zialwesen. Vor allem die Vielfalt an kulturel- Benedikt, worauf der Name des Klosters in gann mit dem Umbau des Konventvierecks len Angeboten von Kammerkonzerten im Ba- „Benedictoburanum“ geändert wurde, was eine bedeutende Bau- und Kulturepoche. Es rocksaal bis hin zu Open Airs im Maierhof, soviel heißt wie „Haus oder Kloster, das in entstand die barocke Klosteranlage, an der die von Kunstausstellungen im Kreuzgang bis hin besonderer Weise dem Hl. Benedikt geweiht bedeutendsten Künstler jener Zeit beteiligt zu abwechslungsreichen Vorträgen sorgt für ist“. Damit begann die mittlerweile über waren. Von 1681-1686 wurde die neue Abtei- eine weithin bekannte und geschätzte Ergän- 1.000-jährige Tradition Benediktbeuerns als kirche und heutige Basilika im Hochbarock zung zu den Traditionsveranstaltungen wie Pilger- und Wallfahrtsziel. mit den herrlichen Deckenfresken von Georg der Leonhardifahrt und dem Altbayerischen Schon zur Karolingerzeit verfügte das Asam erbaut. Es entstanden weitere repräsen- Christkindlmarkt. Kloster über eine bedeutende Schreibstube. tative Gebäude, der landwirtschaftlich ge- Zwei Jugendherbergen sowie eine Jugend- Die erste große Blütezeit wurde durch die nutzte Maierhof und auch die Bibliothek im und eine Umweltbildungsstätte sorgen für Überfälle der Ungarn 955 beendet. Das Klo- Konventgarten. 1751-1753 folgte mit der zahlreiche junge Besucher. Auch bei Familien ster war zerstört und fast alle Mönche ka- Anastasiakapelle ein Rokokojuwel. und naturverbundenen Menschen jeden Al- men ums Leben. Mit Unterstützung des hl. 1803 beendete die gewaltsame Säkularisa- ters gilt Benediktbeuern aufgrund seiner in- Ulrich von Augsburg erfolgte der Wieder- tion die Tätigkeit der Benediktiner. Das Klo- teressanten Naturlehrgebiete und abwechs- aufbau. 1031 besiedelten Benediktiner aus sterland wurde gänzlich aufgelöst. Rund lungsreichen Wander- und Radwege zwischen Tegernsee das Kloster neu. 40.000 Bände der Klosterbücherei, auch wert- den Loisach-Kochelsee-Mooren und der Be- In nördliche Richtung siedelten von Be- volle Handschriften des 8. bis 14. Jahrhun- nediktenwand als beliebtes Urlaubs- und Aus- ginn an weltliche Untertanen des Klosters, derts, kamen in die bayerische Staatsbiblio- flugsziel. 18 Berichte aus Bayern Nr. 2/2010 Antlaßschützenkompanie Benediktbeuern-Ried Bereits im Jahr 1976 haben die Gebirgsschützen im ehemaligen Ho- ausgerichtet, sowie im Jahr 1980 das 3. Alpenregionstreffen der Schüt- heitsgebiet des Klosters Benediktbeuern ihr 450-jähriges Jubiläum ge- zen aus Bayern und Tirol. feiert. Der Zusammenschluss von wehrhaften Männern im Klosterland geht aber wohl noch weiter bis ins 15. Jahrhundert zurück. Als 1805 das Gebirgsschützenkorps durch Kurfürst Max Joseph IV. gegründet wurde, waren 16 Mann aus Laingruben (Benediktbeuern) und acht aus Ried dabei. Die Landwehr alter Ordnung sowie das Gebirgsschützenkorps hörten 1869 auf zu bestehen. So wurde am 16. April 1890 die Gebirgsschützenkompanie Bene- diktbeuern-Bichl-Ried wieder gegründet. Bereits 1905 trennte sich Bichl von der Benediktbeurer Kompanie. Diese erhielt 1907 von zwei honorigen Bürgern, Josef Streidl und Michael Orterer, eine neue Uni- form gestiftet, welche noch heute getragen wird. Die vornehmste Aufgabe der Antlaßschützenkompanie Benedikt- beuern-Ried ist neben der Pflege der Bereitschaft für den Heimatschutz das Eintreten für die Werte der heimatlichen Kultur, im Besonderen für die christliche Religion. Ausdruck dafür ist die Ehrenbegleitung des Allerheiligsten an Fronleichnam (Antlaß) sowie die Teilnahme an kirchlichen und weltlichen Festen. Die Antlaßschützenkompanie Benediktbeuern-Ried kann mit gro- ßem Stolz auf hre traditionsreiche Vergangenheit zurückblicken. Sie wurde auch während des Krieges nicht aufgelöst. Heute zählt die Kompanie insgesamt 325 Mitglieder, wovon rund 200 aktiv ausrücken. Die Antlaßschützenkompanie Benediktbeuern-Ried beim Landesfestumzug Den Patronatstag hat die Kompanie bereits im Jahre 1972 und 1989 2009 in Innsbruck. (Foto: M. Wedermann) Festliche Information zur Geschichte Bayerns, Tirols und Südtirols

BAD ENDORF - Die GSK Endorf/Chiemgau hat zum Gedenken an machte auf die wirtschaftlichen Verbindungen, die neben der kulturel- die wechselhafte 200-jährige Geschichte seit 1809 zwischen Bayern, len Verbundenheit herrschten, aufmerksam. Tirol und Südtirol am 7. November 2009 zu einem informativen Abend LAbg. a. D. und Bayernbund-Landesvorsitzender, Adolf Dinglreiter, eingeladen. betonte, „wir wollen nicht in Geschichte verharren, sondern die Zu- 180 hochrangige Gäste und Repräsentanten aus Bayern, Tirol und kunft gemeinsam gestalten“. Südtirol kamen zum großen Festabend in den Kultursaal der Chiem- In seinem Festvortrag spannte Professor Dr. Louis C. Morsak aus gau-Thermen in Bad Endorf, der wie der „Hoagascht“ in Söllhuben Innsbruck einen weiten Bogen über die geschichtlichen Ereignisse in gemeinsam mit dem Bayernbund Kreisverband Rosenheim gestaltet Bayern, Tirol und Südtirol, von der Sendlinger Mordweihnacht 1705 wurde. bis zur von Hitler und Mussolini verfügten „Option“ für Südtirol. „Hei- Nach einem Ehrensalut der Gebirgsschützenkompanie Endorf/ mat ist eigenes Herz, eigener Sinn und die Wärme, die uns entgegen- Chiemgau erinnerte schlägt“, so Morsak. im Festsaal die 1. Bgm. Heute verbinde alle Gudrun Unverdorben drei Länder ein in ihrem Grußwort an freundschaftliches die gemeinsame Ver- und gut nachbarliches gangenheit der Stäm- Verhältnis. me und an die durch Die Ansprachen die GSK Endorf ent- beendete Tirols Land- standene Partnerschaft tagspräsident DDr. zwischen den Markt- Herwig van Staa mit gemeinden Bad Endorf einem engagierten und Vomp in Tirol. Vortrag über die aktu- Oberbayerns Bezirks- ellen politischen Ver- präsident Sepp Me- hältnisse. derer erklärte, „neben Nach dem offiziel- sozialen Aspekten ha- len Teil stand ein of- ben wir auch Brauch- fener Dialog über ehe- tum und Tradition auf mals vorhandene unsere Fahnen ge- Grenzen auf der Ta- Sitzend (vl.) Hptm. Hans Doll, Bad Endorf; 1. Bgm. Gudrun Unverdorben, Bad Endorf; Landtagspräsident hisst“. Der stellvertre- DDr. Herwig van Staa, Tirol; Prof. Dr. Luis Morsak, Innsbruck. Stehend Gäste aus Bayern, Tirol und Süd- gesordnung. tende LR Josef Huber tirol. Nr. 2/2010 Berichte aus Bayern 19 Standhaft zu Kirche und Glaube Spera in Domino GARMISCH-PARTENKIRCHEN - Lob und Nachfolger vor. Mit der Bayernhymne, into- et fac bonum Anerkennung zollten die Grußwortredner den niert von der Musikkapelle Garmisch, endete- Vertretern der Bayerischen Gebirgsschützen- der offizielle Teil. „Hoffe auf den Herrn und tu das Gute“ (Ps kompanien, die sich am 21. März 2010 auf Im Arbeitsteil erstatteten die Mitglieder der 37,3), so lautet der Wahlspruch des neuen Einladung der Kompanie Garmisch in Gar- Hauptmannschaft ihre Berichte. Dabei brach- Weihbischofs der Erzdiözese München und misch-Partenkirchen versammelt hatten. tene man zum Ausdruck, dass die Gebirgs- Freising Wolfgang Bischof.

Ausgezeichnet mit der Goldenen Verdienstmedaille am blauen Band: Die Geehrten mit LHptm. Karl Stei- ninger (l.) und dem stv. LHptm. Martin Haberfellner (r.) in Garmisch. Am 28. Februar 2010 wurde er von Erzbi- schof Reinhard Marx im Münchner Liebfrau- LR Harald Kühn nannte die Gebirgsschüt- schützen für den angestammten Glauben ein- endom geweiht. Aufgewachsen ist der gebür- zen „einen Fels in der Brandung des Zeitgei- treten: „Deshalb verlangt die derzeit stattfin- tige Freisinger in München. 1988 wurde er stes und des Globalisierungswahns“. Bgm. dende Kampagne gegen die Kirche von uns, zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan Thomas Schmid hob hervor, dass die Kompa- dass wir zu ihr stehen und sie in ihrem ehrli- und Pfarrer und war zuletzt mit dem Projekt nien ihren bayerischen Ursprung im Kern be- chen Bemühen unterstützen, die nicht zu „Dem Glauben Zukunft geben“ betraut, das wahrt haben. rechtfertigenden Übergriffe von Priestern und sich mit der Neustrukturierung des Bistums Thomas Maurer, der Hptm. der gastgeben- Ordensleuten auf Kinder und Jugendliche befasst. Wolfgang Bischof folgt Franz Dietl in den Kompanie mit 125 Schützen und acht aufzuarbeiten.“ Die Bundesgeneralversamm- der Seelsorgsregion Süd nach. Marketenderinnen, stellte seine Kompanie lung vergab den Patronatstag 2011 nach Der neue Weihbischof, der als Kaplan in und das Bataillon Werdenfels vor und entbot Traunstein, den Patronatstag 2012 nach Ohl- Miesbach war, freute sich sehr, als nach der seinen Willkommensgruß. stadt, das Adventssingen 2011 nach Gotzing. Weihe der Mangfall-Leitzachgau mit der Eh- LHptm. Karl Steininger gedachte der Ver- LHptm. Steininger schloss die Versammlung, renkompanie Miesbach sowie Abordnungen storbenen. Anschließend ehrte er acht ver- die 2011 in Reichersbeuern wieder zusam- aller Gebirgsschützenkompanien vor dem diente Gebirgsschützen, verabschiedete die mentreten wird. Dom angetreten waren und ein Ehrensalut ab- scheidenden Hauptleute und stellte deren gefeuert wurde. Zusammen mit LHptm. Karl Steininger schritt er die Ehrenformation zu den Klängen des Bayerischen Präsentiermarsches ab, da- Mit der Goldenen Verdienstmedaille am blauen Band nach wurde ihm ein Stamperl Schnaps kre- wurden geehrt: denzt. Robert Stumbaum, Gmund - Gerhard Klamert, Samerberg - Paul Walde und Johann Sedlmaier, Traunstein - Martin Heimgreiter, Tölz - Rudolf Schedler jun., Albert Burkart jun. und Hermann Nießner, Kohlgrub Prälat Josef Obermaier geehrt

Den Ehrenkrug des Landeshauptmanns erhielten die WAAKIRCHEN - Das langjährige Mitglied der GSK Waakirchen, Prälat Josef Obermaier, ausscheidenden Hauptleute wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Hans Jais, Eschenlohe - Leonhard Fichtner, Beuerberg - Horst Frankl, Reichenhall - Hptm. Martin Beilhack überreicht die Er- Hans Galsterer, Mittenwald nennungsurkunde nach dem Gedenkgottes- dienst für die Gefallenen in Sendling 1705. 20 Berichte aus Bayern Nr. 2/2010

Ministerpräsident Horst Seehofer, Hans Doll die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Lt. Josef Kurz † Bundesrepublik Deutschland zu verleihen. AUDORF - Am 22. Januar Lt. Hans Grasser † 2010 verstarb plötzlich und Die Neubeurer Gebirgsschützen trauern um unerwartet der ihren Leutnant und Schützenmeister Hans Schützenmei- Grasser, der mit 64 Jahren plötzlich und viel ster der GSK zu früh verstorben ist. Audorf, Lt. Jo- Er trat 1994 sef Kurz („Le- in die Kompanie derer Sepp“) im ein und war seit 62. Lebensjahr. sechs Jahren Er war 42 Schützenmei- Jahre aktiver ster. Die Batail- Gebirgsschütze, lonsführung des seit 1974 in der Prälat Obermaier zelebriert seit Jahren diesen Inn-Chiemgau, Hauptmannschaft tätig und über 24 Jahre traditionellen Gottesdienst. Der gebürtige Ro- Abordnungen Schützenmeister. senheimer hatte im vergangenen Jahr seinen der Nachbar- In dieser Zeit richtete er für die Audorfer 65. Geburtstag und sein 40. Priesterjubiläum kompanien und Kompanie ca. 60 Schießveranstaltungen aus. gefeiert. Den Gebirgsschützen fühlt er sich be- eine Vielzahl 1992 organisierte er auf dem Schießstand in sonders verbunden. Wir gratulieren herzlich seiner Kamera- Oberaudorf das erste Bataillonsschießen im zur Ernennung und wünschen noch viele Jah- den begleiteten Inn-Chiemgau, ebenso das 1. Bat.-Marketen- re im Kreise der Schützenkameraden. Hans Grasser auf derinnenschießen im Jahre 1996. seinem letzen Weg. Mit einem Ehrensalut ver- Er arbeitete viele Jahre als Aufsicht und abschiedete sich die Kompanie von ihrem Auswerter im EDV-Bereich beim Bundesschie- Hohe Auszeichnung Leutnant. ßen des BBGK in Kreuth. für Hptm. Hans Doll

BAD ENDORF - Hptm. Hans Doll, GSK En- dorf/Chiemgau, hat in Bad Endorf unüberseh- bare Spuren hinterlassen. 1980 gründete er die GSK Endorf/Chiem- gau. Die sich zwei Jahre später bildende Freundschaft mit der Schützenkompanie Vomp in Tirol wurde die Basis für die 1998 besiegelte Gemeindepartnerschaft zwischen dem Markt Bad Endorf und der Gemeinde Vomp. Doll war Mitglied des Marktgemeinderats und des Pfarrgemeinderats. Zwischen 1996 und 2002 war er dritter Bgm. und Kreisrat. Er engagierte sich unter anderem als ehrenamtli- cher Richter am Landgericht Traunstein, war Verbandsrat beim Abwasserzweckverband Simssee und mehr als vier Jahrzehnte ehren- amtlicher Vorsitzender der Ortsstelle Chiem- gau der Stiftung Bahn-Sozialwerk. Diese Lebensleistung bewog Bundespräsi- dent Horst Köhler auf Vorschlag von Bayerns Franz-Xaver Allgäuer ist tot

Der EHptm. der Antlaß-Schützenkompanie Benediktbeuern-Ried und Ehrengau-Hptm. des Loisachgaues Franz-Xaver Allgäuer starb am 8. Februar 2010, nur wenige Monate nach seinem 85. Geburtstag. Mit ihm verlieren die Bayerischen Gebirgsschützen eine ihrer herausragendsten Persönlich- keiten. Über seine Verdienste wurde mehrmals in der Tiroler Schützenzeitung berichtet. Seine Kompanie hat ihn mit allen Ehren zu Grabe getragen. Uns bleibt die traurige Aufga- be, nunmehr seinen Tod zu vermelden. Die Gebirgsschützen werden ihm ein stetes Geden- ken bewahren. V.l. 1. Bürgermeisterin Gudrun Unverdorben, Hptm. Hans Doll und Landrat Josef Neiderhell. Nr. 2/2010 21

die Gemeinde Tulfes im Juni 2009 eine 32-seitige Sondernummer des „Josef-Speckbacher“-Gedenktafel Gemeindeblattes unter dem Titel „Tirol -1809 - Tulfes, ein geschichts- trächtiger Streifzug durch die Zeit der Befreiungskriege vor 200 Jah- TULFES - Auch die Tulfer Bevölkerung war vor 200 Jahren an der ren„ heraus. Widerstandbewegung gegen die Fremdherrschaft und die Unterdrü- Dieses gelungene Werk ist ein eindrucksvoller Beitrag des Ortschro- ckung beteiligt und davon stark betroffen. Auf Tulfer Gemeindegebiet nisten OSR Otto Zeisler. Gratulation und Dank dafür gebührt auch den haben sich auch zahlreiche geschichtsträchtige Ereignisse zugetragen. Redakteuren des Tulfer Gemeindeblattes Herbert Feichtner und Helmut Gerade Josef Speckbacher hat sich in dieser Zeit oft in Tulfes auf- Kohler, die auch vom Bgm. Josef Gatt und Pfarrer Dr. Sebastian Huber gehalten, fand stets volle Unterstützung durch die Bevölkerung und unterstützt wurden. ihm wurde im Winter 1809/10 in Tulfes auch Fluchthilfe gewährt. Diese Sonderausgabe findet sich auf der Homepage der Gemeinde Speckbacher konnte sich einige Zeit untertags im örtlichen Kirchturm Tulfes www.tulfes.gv.at in der Rubrik „Tulfer Gemeindeblatt“. verstecken. Die Verfolger hegten Verdacht und drohten mit der Brand- schatzung des Dorfes. Dies konnte durch eine hohe Kontributionszah- lung (6.000 Gulden) vermieden werden, welche die Gemeinde durch viele Jahrzehnte stark belastete. Seit 1958 tragen die Tulfer Schützen die „Speckbacher“ Tracht. Am südlichen Ortsrand, beim „Stiegele“, beginnt der nach diesem Freiheits- kämpfer benannte „Speckbacher-Weg“, der sich über das gesamte süd- östliche Mittelgebirge erstreckt. Und seit 1975 veranstalten die Speck- bacher Schützen von Tulfes und Hall jährlich eine Gedenkmesse im Voldertal, wo sich der Freiheitskämpfer im Winter 1809/10 lange ver- steckt hielt. Anlässlich des Gedenkjahres 2009 stifteten die Schützenkompanie und die Gemeinde Tulfes eine „Josef-Speckbacher-Gedenktafel“ aus Krastaler Marmor, die an der Pfarrkirche angebracht wurde. Diese Ge- denktafel wurde am Herz-Jesu-Sonntag im Rahmen eines Festaktes Bgm. Josef Gatt und Hptm. Ludwig Kössler bei der Enthüllung und Segnung feierlich enthüllt. der Josef-Speckbacher-Gedenktafel an der Pfarrkirche Tulfes am Herz-Jesu- Auf Anregung und unter teilweiser Mitarbeit der Schützen, brachte Sonntag. Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen Jochberg siegreich gesbestzeit von 0:37:00. Matthias Knauer ist nicht nur ein guter Ski- fahrer, sondern auch ein guter Schütze, er war schon Landesmeister bei beim Baon-Jungschützenskirennen den Jungschützen in seiner Klasse. Bester in der Klasse Jungschützen- betreuer/Offiziere wurde Manfred Rieser von der Kompanie Brixen. BRIXEN i. THALE - Die Jungschützen des Wintersteller-Bataillons Sehr zur Freude von Hptm. Fritz Noichl wurde der ehemals von Wolf- suchten ihre Meister auf Skiern und fanden sie in den Jungmarketen- gang Hagsteiner gespendete Wanderpokal dieses Mal von den Jung- derinnen der „Oppacher“ Schützenkompanie Jochberg. schützen der „Oppacher“ Schützenkompanie Jochberg gewonnen. Er- Nach den Schneefällen der Nacht zauberte der Skiclub Brixen im heblichen Anteil dabei hatten die Jungmarketenderinnen Andrea Filzer Thale einen selektiven Kurs mit 33 Toren auf der Strecke „Kälberalm“. und Christina Waldinger, unterstützt von dem Jungschützen Johannes Bei den Blumenmädchen war Magdalena Scheibler von der „Joseph Filzer. Platz 2 erreichten mit knappem Abstand die Jungschützen aus Hager“ Schützenkompanie Oberndorf die Schnellste und bei den Jung- Westendorf noch vor dem Team aus St. Johann. marketenderinnen Andrea Filzer von der „Oppacher“ Schützenkompa- Die Siegerehrung wurde nach einer Stärkung der Teilnehmer mit nie Jochberg, die mit einer Zeit von 0:37:29 auch die Tagesbestzeit bei Wiener Schnitzel und Limo in der „Ski-Welt-Hütte“ auf Hochbrixen den weiblichen Teilnehmern markierte. durch den Baon-JS-Betr. Johann Baumgartner und den Baon-Kdt. Mjr. Sieger in der Jungschützenklasse I wurde Maximilian Grander von Josef Pockenauer vorgenommen. „Wenn sich solche Männer um die den „Feller“ Schützen St. Johann in Tirol, in Klasse II Mathias Hetze- sportliche Motivation der Jugend kümmern, dann braucht uns nicht nauer aus Oberndorf, in Klasse III Andreas Aschaber aus Westendorf. bange sein“, betonte Bgm. Ernst Huber. In der Klasse IV siegte Matthias Knauer mit der unangefochtenen Ta- Hans Kowatsch, Pressereferent des Wintersteller-Bataillons

Rodelausflug der Pustertaler Jungschützen

PRETTAU - Wie jedes Jahr hat die JS-Bezirksleitung des Pustertals auch heuer wieder eine lustige Rodelpartie für seine Jungmarketende- rinnen und Jungschützen organisiert. Am 10. Jänner sind über 30 Jungschützen mit ihren Betreuern und einigen Eltern nach Prettau gefahren, um von dort aus zur „Steger Alm“ aufzusteigen. Die Abkürzung durch den tiefwinterlichen Wald, welche einige Kinder eingeschlagen hatten, erwies sich am Ende zwar als kraftraubender Umweg, dennoch kamen alle bei guter Laune und V.l. Baon-Kdt. Mjr. Josef Pockenauer, die Siegermannschaft 2010 aus Jochberg mit großem Appetit ans Ziel. Dort wurden sie vom Hüttenwirt Oswald mit dem Wanderpokal, Bgm. Ernst Huber (Bild: Hans Kowatsch) bestens bewirtet. 22 Nr. 2/2010

Auf dem Foto sehen wir einige Kursteilnehmer. Vier weitere Teilnehmer konn- ten beim Fototermin nicht anwesend sein. Erfolgreiche junge Trommler

TERLAN - Seit mehreren Samstagen haben sich einige Jungschüt- Ein schöner Nachmittag mit Freunden ging für die Jungschützen und Marke- zen zum Trommlerkurs in Terlan getroffen. tetenderinnen des Bezirkes Pustertal zu Ende. Siegfried Barbieri leitete diesen bereits zum zweiten Mal mit gro- ßem Erfolg. Er schaffte es, die jungen Schützen für das Trommeln zu Nach einigen Schneeballschlachten und einem Gruppenfoto hieß es motivieren und er lernte ihnen einen einheitlichen Marsch. Somit „Aufsitzen“ und die flotte Fahrt ins Tal konnte beginnen, wo ein wun- kann der Bezirk bei größeren Veranstaltungen einen eigenen Trom- derschöner Nachmittag endete. melblock aufstellen. Die Bezirksleitung bedankt sich bei Siegfried Bar- bieri für seine Leistung. Wenn sich genügend Leute melden, wird ein Bez.-JS-Betr.-Stv. Werner Oberhollenzer weiterer Trommelkurs organisiert.

Wir gratulieren

EHptm. Josef Reichler – 70 Jahre Wir wünschen unserem EHptm. und seiner Gattin und Ehrenkranz- trägerin Irma für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit. TULFES - Im Juli konnte der EHptm. der „Speckbacher“ Schützen- Ludwig Kössler, Hptm. kompanie Tulfes, Josef Reichler, seinen 70. Geburtstag feiern. Die Kompanie gratulierte dem Träger der Goldenen Verdienstme- daille des BTSK unter anderem mit einer gelungenen Ehrensalve. Bez.-Kdt. Mjr. Florian Fischler - 60 Reichler ist seit 1953 Mitglied und hat als Fhr., Olt., Obm. und dann durch 30 Jahre (!!!) - von 1971 bis 2001 - als Hptm. die Geschicke der - Neben zahlreichen Mitgliedern der Großfamilie Fischler Tulfer Schützen geprägt. Er ist auch Ehrenmitglied des Schützenbezir- fanden sich viele Freunde und Vertreter Absamer Vereine ein, um den kes Hall. beliebten Jubilar „hochleben“ zu lassen. Der Jubilar lud zu einer Geburtstagsfeier, an der auch Bez.-Kdt. Mjr. Die gesamte „Speckbacher“ Schützenkompanie Absam war aufmar- Florian Fischler, sein Stv. Hptm. Josef Posch und der Bez.-Schriftfüh- schiert, um ihrem geschätzten EHptm. Florian Fischler zum 60. Ge- rer Philipp Weiler teilgenommen haben. burtstag zu gratulieren und mit ihm dieses Fest zu feiern. Als Gratulanten hatten sich auch LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein und mehrere befreundete Schützenmajore mit ihren Gattinnen eingefun-

Bez.-Kdt. Mjr. Florian Fischler, Ehrenkranzträgerin Irma und EHptm. Josef Der Jubilar Bez.-Kdt. Mjr. Florian Fischler schreitet mit LKdt. Mjr. Otto Reichler, Obm. Hannes Neuhauser und Bez.-Kdt.-Stv. Hptm. Josef Posch (v.l.) Sarnthein die Front der angetretenen „Speckbacher“ Schützenkompanie ab. Nr. 2/2010 23

den. Nach einer Ehrensalve „seiner“ Kompanie, kommandiert von Hptm.-Stv. Olt. Ernst Wallner, schritt EHptm. Fischler mit LKdt. Sarnthein zu den Klängen eines Defiliermarsches der Absamer Bürger- musik, die ebenfalls geschlossen zu diesem Fest gekommen war, die Front der Schützen ab. Mit einer „Sondergenehmigung“ des LKdt. durfte EHptm. Florian Fischler, der ja viele Jahre der Absamer Kompanie vorstand, auch als Zivilist die Kommandos zum Abfeuern einer Salve geben. Dies, und dass ihm Kapellmeister Mathias Fischler den Taktstock zum Dirigieren eines Marsches in die Hand drückte, freute ihn sichtlich. Nach diesem Festakt am Vorplatz der Eichater Kirche zogen alle Gäste in den Pfarrsaal. Nach einem ausgezeichneten Essen wurden die mitgebrachten Ge- schenke überreicht und die Glückwünsche übermittelt. Der Hptm. der Absamer Schützen, Kurt Mayr, schilderte in humorvoller Weise den Lebensweg Florians vom Patronenbuben bis zum Major und seine Ver- dienste als Obm. und Hptm. der Kompanie. Zahlreiche Gratulanten stellten sich zur Geburtstagsfeier von Bez,-Kdt. Mjr. Es folgten noch viele Stunden gemütlichen Beisammenseins mit Florian Fischler ein: v.l. Bez. Kassier Florian Kiechl, Gattin Steffi Fischler, der Jubilar Florian Fischler, Baon-Kdt. Rettenberg Robert Frötscher und Bez.- Musik, Tanz und verschiedenen Sketcheinlagen, bei denen manche Schriftführer Philipp Weiler. „Stückerln“ von Florian in Erinnerung gebracht wurden.

Gesamttiroler Schützenchronik

Der Schutzpatron wurde gefeiert Partnerkompanie aus Fritzens mit Obm. Josef Salchner sowie die bay- erischen Gebirgsschützen aus Gmund am Tegernsee mit Hptm. Robert Hptm. Reinhard Gaiser übergibt nach 26 Jahren Stummbaum. Im Rahmen dieser Feier wurden auch einige Ehrungen sein Amt durch Hptm. Wenter vorgenommen (siehe letzte Seite!). Der Marketen- derin Ulrike Dissertori, welche nach 13 Jahren die Kompanie verlässt, EPPAN - Kürzlich feierte die Kompanie Eppan mit vielen Freunden, wurde mit einem Blumenstrauß gedankt. Förderern und Kameraden ihren Schutzpatron, den Hl. Sebastian. Ebenfalls wurde Alt-Hptm. Reinhard Gaiser für seine 26-jährige Mit einem festlichen Einzug in die Pfarrkirche von Girlan wurde für Tätigkeit an der Spitze der Kompanie gedankt. die lebenden und verstorbenen Schützenkameraden ein Gottesdienst gefeiert, welcher vom Ortspfarrer Josef Kronbichler gelesen und von der Musikkapelle Girlan musikalisch gestaltet wurde. Nach der Messfei- Galakonzert der Original er nahmen die Schützen vor der Kirche Aufstellung. Zahlreiche Bürger und Bürgerinnen wurden Zeugen, wie Hptm. Reinhard Gaiser sein Amt Tiroler Kaiserjägermusik an seinen Nachfolger Michael Wenter übergab. INNSBRUCK - 8. Dezember 2009: Nachdem die Schützenkompanie „Anton von Gasteiger“ Villanders wie jedes Jahr fast vollzählig an der Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls teilnahm, ging diesmal anschließend die Fahrt nicht nach Hause sondern nach Innsbruck, wo die Orig. Tiroler Kaiserjägermusik zu ihrem alljährlichen Galakonzert geladen hatte. In Innsbruck nutzte die Kompanie die Gelegenheit, in der Hofkirche einen Kranz niederzulegen. Man gedachte zum einen an den Ober- kommandanten der Tiroler Schützen Andreas Hofer sowie dem zwei- ten Hptm. der Kompanie Villanders von 1809, Dr. Sebastian-Josef Mayrhofer, für den ein Gedenkstein in der Hofkirche errichtet wurde.

Im Bild der alte und der neue Hptm. in Eppan: Reinhard Gaiser übergibt die Kompanie an Michael Wenter (v.l.).

Zu Ehren des Schutzpatrons und der verstorbenen Schützenkamera- den wurde eine Ehrensalve abgefeuert. Hptm. Michael Wenter begrüß- te anschließend im Gh. „Tannerhof“ zahlreiche Ehrengäste, darunter Die Kompanie „Anton von Gasteiger“ mit der Fahnenabordnung der „Kaiserjä- den Vize-Bgm. Rudolf Gutgsell und den Bez.-Mjr. Karl Marmsoler, die ger“ bei der Kranzniederlegung in der Hofkirche. 24 Nr. 2/2010

Das Besondere an dieser Grabkulisse ist, dass sie ein fixer Bestand- teil des Hochaltares ist und in der Osterzeit durch das Entfernen des Hochaltarbildes sichtbar wird. Für die Schützen der Schützenkompanie Kramsach ist es schon zur Tradition geworden, am Karsamstag die Ehrenwache am Grab Jesu zu halten. Die ersten Wachposten nehmen um 10 Uhr ihren Platz vor dem Hochaltar ein und bis 18 Uhr findet jede halbe Stunde die Wachablöse statt. Damit zeigen die Schützen ihre Verbundenheit zur Tradition und zum katholischen Glauben. Haben sie doch früher, als sie bei Gefahr zur Verteidigung des Landes Tirol herangezogen wurden, in Zeiten gro- ßer Gefahr und schier aussichtslosen Situationen sich und das ganze Land Tirol udem Schutz des Herzen Jesu anvertraut. Deshalb steht in ihrem Leitspruch auch heute noch Gott vor dem Galakonzert der „Kaiserjäger“ im Saal „Tirol“ des Congress Innsbruck, flan- Kaiser und dem Vaterland. kiert von den Kompanien Patsch und Villanders. Hptm. Hannes Rabensteiner erinnerte in seiner Gedenkrede an die Le- Theateraufführung in Schabs bensgeschichte von Dr. Mayrhofer, welcher sich einen Ehrenplatz in Reinerlös für den Herz-Jesu-Notfonds gespendet der Geschichte der Tiroler Helden verdient. Bei diesem feierlichen Akt waren auch Kameraden der Kompanie Patsch sowie Senatsrat Dr. SCHABS - Im Haus der Dorfgemeinschaft Schabs hat am 11. Dezem- Franz-Heinz Hye anwesend, welcher anschließend noch kurz auf die ber 2009 die Theateraufführung „Fein hätt'n mir's haben können“ Geschichte der Hofkirche einging. Nach dem Singen der Landeshymne stattgefunden. Der Reinerlös aus dieser Veranstaltung in Höhe von E ging es in den Saal „Tirol“ des Congress Innsbruck zum Galakonzert, 2.500,– wurde dem Herz-Jesu-Notfonds gespendet und ist für die Bau- welches die Orig. Tiroler Kaiserjägermusik ganz im Zeichen eines Ge- ernfamilie Walter Lochmann aus Altrei bestimmt. samttiroler Bildes darbot. Es begann mit dem Abfeuern einer Salve durch die Kompanie „Anton von Gasteiger“ Villanders in Anwesenheit der Innsbrucker Bgm. Hilde Zach, der LR für Bildung und Kultur, Dr. Beate Palfrader sowie den beiden LKdt. Otto Sarnthein und Paul Ba- cher. Nachdem der zweite Teil des Galakonzertes ganz im Zeichen des Gedenkjahres stand, stürmten die Kompanien von Patsch und Villan- ders unter Trommelwirbel den vollbesetzten Saal im Congresshaus und nahmen Stellung auf der Bühne neben der Kaiserjägermusik. Durch den Auftritt der beiden Kompanien mit der Kaiserjägerkapelle und das Abspielen der Tiroler Märsche schlug jedes Herz höher! Die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung Tirols war in dieser Stunde im ganzen Saal spürbar.

Ehrenwache am Heiligen Grab

KRAMSACH - Am 3. April 2010 ist Karsamstag, der Tag der Grabes- ruhe Jesu. In zahlreichen Kirchen des Landes werden an diesem Tag die Heiligen Gräber besucht. V.l. Hptm. Luis Morin (Neustift), Hptm. Andreas Silgoner (Rodeneck), Hptm. So auch das Grab in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariathal in Martin Unterkircher (Mühlbach), Schauspielerin Ingrid Maria Lechner, Hptm. Kramsach, wo sich ein Heiliges Grab des Barockkünstlers Christoph Roland Seppi (Schabs), Waltraud Köck (Obmann-Stv. Heimatbühne Schabs), Anton Mayr aus der Zeit um 1750 befindet. Hptm. Günther Mairhofer (Vahrn).

Die Veranstaltung wurde getragen von der Heimatbühne Schabs so- wie von den Schützenkompanien „Alte Pfarre“ Natz, Rodeneck, Markt Mühlbach, Meransen, „Katharina Lanz“ Spinges, Neustift, Vahrn und „Peter Kemenater“ Schabs. Zum Stück: Das Jahr 1809 war geprägt von männlichen Helden. Doch wer waren die Frauen jener Zeit? Wer war die Frau von Andreas Hofer? Durch diese Aufführung wurde auch diese Thematik etwas bes- ser beleuchtet. Die Autorin Christine Plieger geht in ihrem Stück auf Spurensuche. Wer war Anna Ladurner, von der zentrale Aspekte ihres Lebens nur bruchstückhaft oder in Anekdoten überliefert sind? Wie hat die Frau von Andreas Hofer gelebt, die am Ende in ein namenloses Grab gelegt wurde, während ihrem Mann in Innsbruck in der Hofkirche eine überlebensgroße Marmorbüste geschaffen wurde? In ihrer drama- turgischen Bearbeitung spannen die Regisseurin Ingrid Porzner und die Schauspielerin Ingrid Maria Lechner in einer Rahmenhandlung den Bogen bis heute weiter: Eine Radiojournalistin, die moderne Frau von heute, nähert sich diesem Frauenschicksal von vor 200 Jahren. Nr. 2/2010 25

„Grenzenlos“ Vereinsfahne wurde übergeben 30 Jahre Partnerschaft zwischen den Kompanien St. Johann in Tirol und St. Johann in Ahrn TRUDEN - Anlässlich der Sebastianifeier am 24. Jänner 2010 wurde im Gasthof „Goldener Adler“ von der Ortsgruppe Truden des Süd-Tiro- ler Kriegsopfer- und Kameradenverbandes die Vereinsfahne an die ST. JOHANN - Vor über 30 Jahren ist es dazu gekommen, dass sich Schützenkompanie Truden übergeben, da die SKKV Ortsgruppe Truden zwei Schützen durch Zufall trafen und erst im gemeinsamen Gespräch mit Jänner 2010 ihre Vereinstätigkeit einstellt. herausfanden, dass sie beide einer Schützenkompanie jenseits und diesseits der Unrechtsgrenze angehören. Daraus entwickelte sich eine enge Partnerschaft zweier Kompanien, welche noch bis heute aufrecht erhalten ist und auch gelebt, gefördert und an die nächsten Generatio- nen weitergegeben wird.

Die Übergabe der Vereinsfahne.

Die Fahne des SKKV wird in Zukunft bei Gedenkfeiern im Dorf von der Schützenkompanie mitgetragen. Auch das örtliche Kriegerdenkmal wird von den Schützen gepflegt werden. Die Fahne wurde von zwei der noch vier lebenden Frontkämpfer von Truden Max Amplatz und Wal- ter Franzelin an die Fhr. der Schützenkompanie übergeben. Nach der Übergabe wurde vom Hptm Michael Epp, vom Obm. des SKKV Adolf Epp und vom Bgm. Edmund Lanziner eine Urkunde mit folgendem Wortlaut unterschrieben: „Mit diesem Dokument vereinbart die Orts- gruppe Truden des Südtiroler Kriegsopfer- und Kameradenverbandes, welche mit Jänner 2010 die Tätigkeit einstellt, mit der Schützenkom- panie Truden folgendes: Die Schützenkompanie Truden übernimmt die Pflege des örtlichen Kriegerdenkmals. Die Schützenkompanie gibt den ehemaligen Frontkämpfern im Ablebensfall das letzte Geleit. Die Orts- gruppe Truden des Südtiroler Kriegsopfer- und Kameradenverbandes Hptm. Walter Hofer (St. Johann i. A.) überreicht Hptm. Alois Foidl die ge- übergibt die eigene Vereinsfahne der Schützenkompanie Truden, wel- schnitzte Tafel, welche aus drei verschiedenen Holzarten gemacht wurde. Diese che sie bei Gedenkfeiern im Dorf und bei Beerdigungen ehemaliger sollen die drei getrennten Teile Tirols darstellen. In der Mitte sieht man den Frontkämpfer trägt. Die Schützenkompanie Truden übernimmt an Ge- Sonnenaufgang über dem Alpenhauptkamm und der Text auf der Tafel lautet: denktagen die Kranzniederlegung am örtlichen Kriegerdenkmal. Die „Grenzenlos - 30 Jahre gelebte Partnerschaft zwischen der Schützenkompanie St. Johann in Ahrn und den „Feller“ Schützen St. Johann in Tirol.“ Ortsgruppe Truden des Südtiroler Kriegsopfer- und Kameradenverban- des übergibt nach Einstellung der Tätigkeit die Vereinskasse der Schüt- zenkompanie Truden. Es ist die Partnerschaft zwischen den Kompanien von St. Johann in Tirol (jenseits der Zillertaler Alpen) und der Kompanie St. Johann in Ahrn (diesseits der Alpen). Zur Partnerschaftspflege findet alljährlich Advent der „1. Andreas Hofer“ ein Schützenmarsch über die Alpen statt. Auch diesmal starteten am 5. August einige Kameraden von St. Johann in Ahrn, um sich mit den Schützenkompanie Schwaz Kameraden von St. Johann in Tirol („Feller“ Schützen) zu treffen. Bei Adventbild für die Pfarre Maria Himmelfahrt ihrer Ankunft war auch schon die restliche Kompanie angereist, um das runde Jubiläum der Partnerschaft zu feiern. SCHWAZ - Wie schon in den letzten Jahren, hat auch heuer wieder Das Schützenheim der „Feller“ war der vereinbarte Treffpunkt. Von die Schwazer Künstlerin Irene Müllner das Adventbild für die „1. An- dort aus marschierten beide Kompanien gemeinsam mit den Ehrengäs- dreas Hofer“ Schützenkompanie Schwaz gestaltet. Nachdem das Bild ten zum Kirchgang in die Pfarrkirche. Die hl. Messe wurde vom Baon- - gesponsert von der Fa. VW-Picker mit GF Köchl - als Teil des großen Kuraten Dekan Dr. Johannes Trausnitz zelebriert und anschließend Adventkalenders im Arkadenhof des Schwazer Rathauses gedient hat, wurde beim Denkmal an den Dekan Matthias Wieshofer ein Kranz übergibt es jetzt die Kompanie mit Hptm. Gerhard Gründler und Obm. niedergelegt und eine Ehrensalve von den „Feller“ Schützen abgefeu- Fritz Daberta an Pfarrer Müller für die Pfarre Maria Himmelfahrt. ert. Dekan Wieshofer hat sich besonders im Jahr 1809 durch seinen Als Themenbild für den 6. Dezember zeigt es im Stil einer Ikone den Einsatz und Heldentaten einen Namen gemacht. Er hat St. Johann vor Heiligen Nikolaus von Myra. der Plünderung und Brandschätzung durch die französich-bayerischen Truppen bewahrt. Nach dem gemeinsamen Abendessen folgte eine Präsentation von den Anfängen der Partnerschaft bis zu den alljährlichen Schützenmär- schen und hinauf bis in unsere heutige Zeit von Hans Kowatsch. 26 Nr. 2/2010

Schützenjahrtage - Jahreshauptversammlungen - Kompaniefeiern

ALDEIN - Zur Sebastianifeier am 17. Januar 2010 rückten die Neu- zugänge in kompletter Montur in den Reihen der Kompanie Radein- Kaltenbrunn erstmals aus. Nach dem Kirchgang begab sich die fast vollzählig erschienene Kompanie zum Gasthaus „Niggl“ und nach einer ordentlichen Stär- kung fand die offizielle Angelobung statt. Die Fahne fest in der Hand, sprachen die fünf neuen Schützenmitglieder die Gelöbnisformel nach, die der Hptm. vorlas. Mit Applaus und den besten Wünschen wurden die Neuzugänge Adolf Zwischenbrugger, Anni Darocca, Philipp Vesco- li, Denise Haas und Daniel Fremer bedacht.

Ehrensalve nach 100 Jahren in Graun. hl. Messe. Anschließend wurde vor der Kirche Aufstellung genommen. Bgm. Albrecht Plangger sowie Festredner Florian Eller schritten die Front ab und die Kompanie marschierte, begleitet von der Bevölke- rung, zum Kriegerdenkmal auf dem Friedhof von Graun. Der Festredner berichtete von Gräueltaten und Opfern unter der Be- völkerung im „Oberen Gericht“ während der Franzosenkriege. Er über- raschte mit bislang unbekannten Details zu den Kompanie-Einteilun- gen während der Befreiungskriege von 1809 und würdigte den dama- ligen Feldpater Fructuos Padöller (einen gebürtigen Grauner), nach dem die wiedergegründete Schützenkompanie benannt ist. Nach der Ehrensalve unter dem Kommando von Hptm. Christian Eberhart wurde Angelobung in Aldein unter den Klängen der Musikkapelle Reschen ein Kranz niedergelegt. Mit dem Abspielen der Landeshymne wurde die Feier beendet.

GAIS - Am 30. Jänner 2010 fand die Jahreshauptversammlung der HOPFGARTEN - Am 13. November 2009 fand in der Salvena in Schützenkompanie Gais statt. Hptm. Gerald Leiter begrüßte dazu die Hopfgarten die Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie „Jo- Ehrengäste und die Mitglieder der Kompanie, besonders willkommen hann Georg Angerer“ statt. hieß er die Neuzugänge des vergangenen Jahres. Er berichtete kurz Hptm. Josef Pockenauer konnte neben den fast vollzählig erschie- über die Tätigkeit im vergangenen Gedenkjahr 2009 und stellte das nen Mitgliedern die Ehrengäste Pfarrer Georg Leitner, Bgm. Paul Sie- Jahresprogramm 2010 vor. Höhepunkt der Versammlung war die Eh- berer, BMjr. Hans Steiner als Vertreter des Winterstellerbataillons sowie rung von drei Mitgliedern (siehe letze Seite!). den EOlt. Leonhard Schroll willkommen heißen. Das Gedenkjahr 2009 war ein sehr einsatzintensives. Höhepunkt war dabei sicherlich die Teilnahme am Landesfestumzug in Innsbruck, wo die Kompanie im Block des Winterstellerbataillons, der mit 508 Teilnehmern stärksten Einzelformation, unter dem Kommando von Hptm. Mjr. Josef Pockenauer, mitmarschierte. Ein besonderer Erfolg war auch der Schützenball auf der Salvenalm. In diesem Zusammenhang darf den dortigen Wirtsleuten Christine und Georg Fuchs für die ausgezeichnete Aufnahme und Unterstützung sehr herzlich gedankt werden. Die Jahreshauptversammlung war auch Anlass für Ehrungen lang- jähriger und verdienter Mitglieder, die von Bgm. Paul Sieberer und BMjr. Hans Steiner durchgeführt wurden. (siehe letzte Seite!) Sebastian Astner, Andreas Erharter und Franz Hausberger wurden mit der Bronzenen Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler Schützen- kompanien ausgezeichnet. Für Hptm. Josef Pockenauer, der die Kompanie seit 1969, also seit Die drei geehrten Mitglieder Jakob Reichegger, Karl Plankensteiner und Hans- 40 Jahren führt, hatten sich die Kameraden eine tolle Überraschung jörg Reden. Im Hintergrund Hptm. Gerald Leiter, rechts Mjr. Heinrich Seyr. ausgedacht. Sie ließen ihn nach einem Foto malen. BMjr. Hans Steiner würdigte dazu in launigen Worten den langjährigen Kommandanten, GRAUN - 200 Jahre nach der Hinrichtung Andreas Hofers in Man- der sichtlich überrascht von dem Geschenk war. tua wurde im oberen Vinschgau von der 2008 wiedergegründeten Aus Anlass des Gedenkjahres hat sich die Kompanie eine soziale Schützenkompanie „Feldpater Fructuos Padöller“ Graun durch eine Aktion einfallen lassen. Es wurde unter den Anwesenden der Ver- Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal seiner Erschießung gedacht. sammlung eine Sammelaktion zugunsten des Sonderpädagogischen Am Sonntagmorgen trafen sich die 31 Mitglieder der Kompanie zur Zentrums Hopfgarten durchgeführt. Dabei kam ein Betrag von ca. Nr. 2/2010 27

Kompanie kann sich über drei Neuzugänge freuen: Holzer Erwin (Hanskofl), Holzer Erwin (Wisiler) und Unterhofer Andreas (Wald- mann). (Langjährigkeitsehrungen siehe letzte Seite!)

MÜNSTER - Obm. und Olt. Josef Zeindl begrüßte alle Aktiven, alle unterstützenden Mitglieder der Kompanie, alle Schützenfrauen, beson- ders aber eine Reihe von Ehrengästen zum Ehrenabend. Mit einem Gebet wurde an die verstorbenen Mitglieder Franz Kashofer und Albert Mühlbacher gedacht. Dieser Abend diente aber auch dazu, „Danke“ zu sagen den fördernden Mitgliedern Resi Praxmarer, Reinhard Ampferer, Werner Höpperger und Rudolf Mai für ihre 20-jährige Unterstützung der Kompanie.

Scheckübergabe in Hopfgarten: v.l.: Hptm. Mjr. Josef Pockenauer, Barbara Kogler, Obm. Josef Erharter, Olt. Josef Ehammer. E 1.500,– zusammen, welcher aus der Kompaniekasse auf E 2.500,– aufgestockt wurde. Der Betrag wurde noch im Rahmen der Versamm- lung an die Leiterin des SPZ, Barbara Kogler, übergeben.

LANA - Im Rahmen der ordentlichen Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie „Franz Höfler“ Lana wurden Sara Rungaldier, Vero- nika Malleier, Günther Raich, Werner Wenin, Tobias Gruber und Han- nes Malleier nach bestandenem Probejahr im Beisein von Schützen- Bezirksmajor Helmut Gaidaldi angelobt.

Im Bild v.l.: Hptm. Erich Wohlfahrtstätter, Mark. Verena Vorhausberger, Zgf. Otmar Wopfner, Fhr. Josef Ampferer, Obm. und Olt. Josef Zeindl, Bgm. Werner Entner und Baon-Kdt. Mjr. Hermann Egger

Im Beisein von Bgm. Werner Entner und Baon-Kdt. Mjr. Hermann Egger wurde das Marketenderinnen-Verdienstzeichen des BTSK an Ve- rena Vorhausberger, die Silberne Verdienstmedaille des BTSK an Fhr. Josef Ampferer und das Silberne Verdienstkreuz des Baon Kufstein an den Zgf. Otmar Wopfner überreicht.

NALS - Am 31. Januar 2010 fand im Schützenheim die diesjährige Generalversammlung der Schützenkompanie statt.

Die Angelobung von Neumitgliedern ist immer ein freudiges Ereignis für eine Kompanie (v.l.): Eduard Graber, Fhr. Dieter Feichter, Sara Rungaldier, Veronika Malleier, Günther Raich, Werner Wenin, Tobias Gruber, Hannes Malleier und Bez.-Mjr. Helmut Gaidaldi.

MÜHLWALD - Am 14. Feber 2010 fand die traditionelle Jahres- hauptversammlung der Schützenkompanie Mühlwald statt. Nach der hl. Messe wurden alle Mitglieder und Ehrengäste, u.a. Bez.-Mjr. Heinrich Seyr und Bgm. Josef Unterhofer im kleinen Saal des Vereinshauses von Hptm. Roland Oberhollenzer herzlich begrüßt. Die Die Kompanie Nals hat am 21. Februar ihre erste Ehrensalve abgefeuert.

Im Zuge derer wurden die zwei Jungschützen Johannes Parteli und Daniel Kahler durch Bez.-Mjr. Helmuth Gaidaldi feierlich angelobt. Aus den Berichten ging hervor, dass in den vergangenen zwei Jahren die Offiziere mit Säbeln ausgestattet wurden, die Marketenderinnen beka- men Blumenhörner und Schnapsfässer. Die größte Errungenschaft war die Anschaffung der Salutgewehre, mit denen zum Abschluss des An- dreas-Hofer-Gedenkjahres am 21. Februar im Beisein zahlreicher Mit- bürger die erste Ehrensalve seit 1929 geschossen wurde. Mit einer Kranzniederlegung wurde der Gefallenen beider Weltkriege gedacht, da die Kompanie auch offiziell die Aufgaben des Frontkämpferverbandes übernommen hat. 28 Nr. 2/2010

Schützen Hall und die Gebirgsschützenkompanie Tegernsee mit Trommlerzug teil. Das Bataillon Schwaz war durch Fahnenabordnun- gen vertreten und für den BTSK war BMjr. Mag. Fritz Tiefenthaler anwesend. Hauptakteure waren die Schützen und Marketenderinnen der „1. Andreas Hofer“ Schützenkompanie Schwaz. Nach der hl. Messe, gestaltet durch die Stadtmusikkapelle Schwaz, wurde Aufstellung in der Franz-Josef-Straße genommen, um den Hö- hepunkt der Feierlichkeiten zu begehen. Unter dem Kommando von Hptm. Gerhard Gründler schoss die Kompanie eine Salve. Anschließend nutzte die Kompanie den würdigen Rahmen, um eini- ge verdiente Mitglieder der Kompanie zu ehren, beziehungsweise zu befördern. Kranzniederlegung in Schabs. So wurde Andreas Zuran zum Fhr. befördert, Anne Schinko erhielt das Marketenderinnen-Verdienstabzeichen, Markus Oberlechner erhielt SCHABS - Zur Andreas-Hofer-Feier nahmen die Schützenkompanie die Silberne Verdienstmedaille des BTSK für seine beispielhafte Jungs- „Peter Kemenater“ und die Schützenkompanie Innsbruck-Reichenau chützenarbeit und Ernst Oberlechner wurde für seine langjährige Ar- beim Hotel „Stockner“ Aufstellung und es wurden Bgm. Peter Gasser beit als Fhr. mit der Verdienstmedaille in Bronze ausgezeichnet (Lang- und Herrn Signorini, dem Kustos des Andreas-Hofer-Denkmales in jährige siehe letzte Seite!). Mantua und Organisator der dortigen jährlichen Gedenkfeiern, die Zudem wurde Alois Markovic von der 1. Schwazer Schützenkompa- Kompanien gemeldet. nie die Max-Arnold-Medaille in Gold für seine Aktivität im Gedenk- Nach der hl. Messe und der Gedenkfeier vor dem Kriegerdenkmal jahr 2009 (Schützendenkmal im Klosterpark) überreicht. begrüßte der Hptm. Roland Seppi die zahlreichen Ehrengäste. Nach der Die Ehrungen wurden von BMjr. Mag. Fritz Tiefentaler, Baon-Kdt. gemeinsamen Ehrensalve der beiden Kompanien und der Weise vom Mjr. Hubert Danzl, Hptm. Gerhard Gründler und von ELt. und Bgm. der „Guten Kameraden“ wurde der Kranz für alle Gefallenen niedergelegt. Stadt Schwaz Dr. Hans Lintner durchgeführt. In seiner Gedenkansprache zeigte sich Herr Signorini sichtlich ge- rührt, den Tränen nahe dankte er für die Einladung, hierher nach Sch- TAUFERS - Der aktuelle Mitgliederstand der Kompanie: 4 Jungmar- abs zu kommen und hier auf Tiroler Boden, in der Heimat Andreas ketenderinnen, 4 Jungschützen, 7 Marketenderinnen, 48 Schützen, 21 Hofers, gemeinsam mit einer Schützenkompanie diese Gedenkfeier be- unterstützende Mitglieder und 4 Ehrenmitglieder. gehen zu dürfen. „Sie Tiroler sprechen noch mit ihren Kindern von den Neu in die Kompanie aufgenommen wurden die zwei Jungmarke- ruhmreichen Taten von Hofer und seinen Freiheitskämpfern und über- tenderinnen Lea Mittermair und Julia Schier sowie die zwei Schützen liefern ihnen das Ideal von Heimatliebe, Traditionen und der eigenen Hermann Früh und Werner Steger. Wurzeln, die unentbehrlich sind für die Identität der Völker. Mit sei- nem Beispiel ermutigt Hofer noch heute seine Leute, der Einheit Tirols treu zu bleiben. Er ermahnt sie, die eigene Identität zu bewahren, damit ihre Stimme sich mit denen von den anderen Völkern Europas, wie in einer Symphonie von verschiedenen Sprachen, Geschichten, Kulturen und Traditionen, vereinigen kann.“ Zum Abschluss der Feier erklang die Tiroler Landeshymne. Bei der anschließenden Jahreshauptversammlung wurden die fleißigsten Ka- meraden des Jahres 2009 prämiert: Armin Lanz, Andreas Dorfmann, Walter Achmüller, Andreas Köck, Erich Mayr, Gerhard Kirchler und Heinrich Lanz.

SCHWAZ - Anlässlich des 200. Todestages von Freiheitskämpfer Die Angelobung: v.l. Jakob Oberhollenzer, Markus Reichegger, Anna Nieder- wolfsgruber, Hugo Bachmann, Hannes Schier und Gudrun Mairl. Andreas Hofer wurde in der Stadt Schwaz der Gedenktag mit Beteili- gung vieler Traditionsvereine begangen. In feierlicher Weise erfolgte die Angelobung der im Jahre 2008 ein- So nahmen neben der 1. Schwazer Schützenkompanie, dem Land- getretenen Marketenderinnen Gudrun Mairl und Anna Niederwolfsgru- sturm und den Kaiserjägern auch eine Abordnung der „Speckbacher“ ber und der Schützen Hugo Bachmann, Markus Reichegger, Hannes Schier und Jakob Oberhollenzer. Die Kommandantschaft hat beschlossen, um die Anerkennung der Schützenkompanie Taufers als „juristische Person des Privatrechtes“ anzusuchen, damit in einem Schadensfall die Verantwortlichen nicht mit ihrem Privatvermögen haften müssen, wie im Fall Matha gesche- hen.

TRAMIN - Am 17. Jänner feierte die Schützenkompanie ihren Schutzpatron und die traditionelle Jahreshauptversammlung. Nach der hl. Messe marschierten die Schützen und Abordnungen zum Bürgerhaus von Tramin, wo Hptm. Richard Enderle alle Teilneh- mer begrüßte. Der Tätigkeitsbericht zeugte von einem ereignisreichen Jahr, unter anderem wurde ein Geschichtequiz für Schüler und die v.l. Rudolf Oberlechner, Alois Markovic, Hubert Danzl, Fritz Tiefenthaler, Dorfbevölkerung erarbeitet. Anton Gründler, Markus Holzer, Ernst Oberlechner, Fritz Daberta, Anne Schin- ko, Edelbauer, Ernst Gartlacher, Hans Lintner, Gerhard Gründler. kniend v.l.: Hubert Straudi wurde besonders geehrt. Er hat sich insbesondere für Markus Oberlechner, Walter Kulmitzer, Hans Berger das Schießwesen eingesetzt und auch mitgeholfen, den Traditions- Nr. 2/2010 29

konnte Hptm. Günther Mairhofer auf ein tätigkeits- und erfolgreiches Schützenjahr zurückblicken. Als Höhepunkte des abgelaufenen Jahres führte er die Planung, Errichtung und Einweihung des Bildstöckls am Kirchweg in Vahrn sowie den Landesfestumzug in Innsbruck an. Ein erfreuliches Ereignis im Rahmen der diesjährigen Andreas-Ho- fer-Feier war wiederum die Angelobung von neuen Mitgliedern. In diesem Jahr konnten zwei Schützen und vier Marketenderinnen nach Absolvierung des Probejahres in die Kompanie aufgenommen werden. Dies zeigt, dass die Schützenkompanie weiterhin wächst und Werte wie Väterglaube, Tradition und Heimat für die Jugend von zunehmender Bedeutung und Wichtigkeit sind. WAIDRING - Am 29. Jänner 2010 hielt die Schützenkompanie Waidring ihre Jahreshauptversammlung - diesmal mit Neuwahlen - ab.

Die Geehrten der Kompanie Tramin.

Schießstand von Tramin zu erneuern und aufzubauen. Sein Einsatz für den kameradschaftlichen Zusammenhalt der Kompanie, im Bezirk und auch darüber hinaus, ist beispielgebend. Über 40 Jahre war Hubert Straudi Fhr. der Schützenkompanie Tramin und spendierte gemeinsam mit seiner Gattin Walpurga die neue Kompaniefahne. Mit dem Absin- gen der Landeshymne und einer Bildpräsentation über das Jahr 2009 endete der offizielle Teil der Veranstaltung.

VAHRN - Am 21. Februar 2010 hat in Vahrn die diesjährige An- dreas-Hofer-Feier stattgefunden. Die hl. Messe zelebrierte Altprälat Dr. Chrysostomus Giner, der am 23. Februar seinen 80. Geburtstag feier- te. Stellvertretend für alle Geehrten: Richard Steger wurde für 50 Jahre treue Mit- Die Gedenkansprache am Kriegerdenkmal hielt der ELt. der Kompa- gliedschaft ausgezeichnet und Mjr. Josef Pockenauer (l.), Vize-Bgm. Christian nie Vahrn und LAbg. Pius Leitner. Bei der Jahreshauptversammlung Foidl und Hptm. BMjr. Hans Steiner gratulierten.

An der Spitze der Ehrengäste standen u.a. Vize-Bgm. Christian Foidl sowie der Kdt. des Baon Wintersteller Mjr. Josef Pockenauer. Hptm. BMjr. Hans Steiner berichtete über den Mitgliederstand und insgesamt über 150 Tätigkeiten im abgelaufenen Jahr. Bei der Versammlung standen auch wieder Ehrungen an (siehe letz- te Seite!). Die Ergebnisse des Kompanieschießens: Sieg in der Serienwertung Bernhard Schlechter vor Georg und Peter Krepper. Den besten Treffer auf die Ehrenscheibe landete Franz Unterrainer. Sein 1. Eichenlaub schoss Bernhard Schlechter, das 2. Eichenlaub sicherte sich Georg Krepper. Nach der dreijährige Funktionsperiode standen wieder Neuwahlen auf dem Programm. Mit Ausnahme der Marketenderin Barbara Unter- rainer, die nun nach 15 Jahren als Marketenderin ihre „Karriere“ been- det, stellten sich alle Ausschussmitglieder und Funktionäre der Wieder- Die feierliche Angelobung der sechs neuen Mitglieder (v.l.): OLt. Ralf Salcher, wahl und wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neu im 13-köpfigen Kom- die neuen Mitglieder Romana Kaser, Andrea Wieser, Manuela Gruber, Kathrin panieausschuss sind ab sofort Hannes Danzl und Angelina Weisleit- Faller, Matthias Wieser und Michael Burger, Fhr. Peter Untergasser und Hptm. ner. Günther Mairhofer.

17. April: Bundesversammlung des SSB in Bozen 25. April: Bundesversammlung des BTSK in Innsbruck Gründungsfest der Kompanie St. Vigil 2. Mai: Patronatstag in Benediktbeuern 16. Mai: Aktivierungsfest der Kompanie Tscherms Wiedergründungsfeier der Kompanie Kalisberg in Civezzano (Welschtirol) 30. Mai: Alpenregionsfest in Fulpmes/Stubaital

2010 13. Juni: 30 Jahre Bataillon Chiemgau + 40 Jahre GSK Neubeuern in Neubeuern

Termine 18. Juli: Isarwinkler Schützenwallfahrt in Bad Tölz mit den sieben Kompanien des Isargaues 25. Juli: Bataillonstreffen Oberes Zillertal in Mayrhofen 30 Nr. 2/2010

Buchvorstellungen: Das Erbe unserer Väter GAIS - Vor kurzem stellte die Schützenkompanie Gais zum Abschluss des Gedenkjahres 1809– 2009 das Buch „Das Erbe unserer Väter - Streiflichter aus der Dorfgeschichte von Gais“ vor. Über 150 interessierte Bürger folgten der Einladung der Gaisigner Schützen in die Feuerwehr- halle. Das Buch, das sich als etwas andere Dorfchronik versteht, umfasst Höhepunkte und wichtige Ereignisse in der Geschichte von Gais im Zeitraum von 1809 bis 2009. Dazu gehören einmal die Ereignisse um das Jahr 1809, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Dorfes, die Ereignisse im Ersten und Zweiten Weltkrieg, die dunkle Zeit des Faschismus, die Option, die Ereignisse in Gais und Tesselberg in den Sechziger-Jahren und die Chronik der ältesten Vereine des Dorfes. Bei der Begrüßung und Einführung zum Abend erklärte Hptm. Gerald Leiter die Entwicklung, die von der Idee bis zur Verwirklichung des Buches führte. Dabei hob er vor allem hervor, dass das Buch hauptsächlich von Menschen aus Gais für Gais geschrieben wurde, indem vor allem Erzählungen und persönliche Erlebnisse und Eindrücke von älteren Gaisignern im Buch festgehalten wurden. Die Frau Bgm. Dr. Romana Stifter und der Fraktionsvorsteher Karl Renzler gratulierten und dankten der Kompanie Gais und dem Kulturrefe- renten des Schützenbezirkes Pustertal für das gelungene Werk. Anschließend lasen eine Marketenderin und drei Schützen besonders eindrucksvolle Passagen aus dem Buch vor. Umrahmt wurde die gesam- te Veranstaltung von Schweglern der Schützenkompanien Uttenheim und Gais. Das Buch kann bei der Schützenkompanie Gais unter der Tel.-Nr. +39 348 7060831 bestellt werden.

Für die Heimat kein Opfer zu schwer VILLANDERS - Am 7. Jänner 2010 fand im Kultursaal von Villanders ein Vortrag zum Thema „Der Freiheitskampf und die Folterungen der 60er Jahre“ mit Sepp Mitterhofer, Maya Mayr und Luis Gutmann statt. Hptm. Hannes Rabensteiner begrüßte die zahlreichen Zuhörer zum Vortrag und unterstrich, dass die 60er-Jahre einen besonderen Schwerpunkt in der Geschichte Südtirols darstellen und die Süd-Tiroler oft zu wenig darüber wissen. Im Vortrag unterstrich Sepp Mitterhofer mehrmals, dass er niemals gegen die italienische Bevölkerung, sondern gegen die italieni- sche Politik gekämpft habe. Er warnte davor, dass die deutschsprachigen Süd-Tiroler zur Minderheit in Süd-Tirol werden könnten, da der größte Teil der zugewanderten Familien Luis Gutmann, Sepp Mitterhofer, Maya Mayr und sich eher in der italienischen Bevölkerung beheimatet sehen. Für die Zukunft hoffe er, dass Hannes Rabensteiner sprachen über die 60er-Jahre in die Opfer der 60er-Jahre nicht umsonst waren. Süd-Tirol. Luis Gutmann sprach über die Folterungen in den 60er-Jahren, sparte jedoch Details aus Pietätsgründen aus. Maya Mayr las aus dem Buch „Für die Heimat kein Opfer zu schwer“. Anschießend stellten Interessierte noch Fragen an die Vortragenden. Hptm. Hannes Rabensteiner bedankte sich zum Schluss bei den Freiheitskämpfern für ihren unermüdlichen Einsatz für ein geeintes Tirol.

Wir gedenken unserer Verstorbenen

Eduard Juen Juen, der am 21. Jänner im 98. Paul Sagmeister Lebensjahr verstarb. FLIESS – Die Schützenkom- Eduard war über 70 Jahre GLURNS - Paul Sagmeister, panie Fließ verabschiedete sich lang aktiver Schütze, war 1950 Jahrgang 1953, war Gründungs- mit einer Ehrensalve von Eduard bei der Wiedergründung der mitglied der Kompanie Glurns. Schützenkompanie Fließ eines Er war ein fleißiger und ein- der Gründungsmitglieder und wurde im Zuge des Talschaftsfes- tes 2002 zum Ehrenmitglied der Talschaft Landeck ernannt. Bez.-Fhr. Anton Schwarz

GLURNS - Nach schwerer Bez.-Fhr. Anton Schwarz † Krankheit verstarb Anton Am 3. Juni 2007 wurde er Schwarz mit 51 Jahren. mit der Silbernen Verdienstme- Anton trat im Jahre 1979 der daille ausgezeichnet. Kompanie bei und wurde 1987 Am 7. Mai senkte sich die Be- Bez.-Fhr. des Schützenbezirkes zirksfahne vor seinem offenen Eduard Juen † Vinschgau. Grab. Paul Sagmeister † Nr. 2/2010 31 satzfreudiger Kamerad und über- mund im Alter von fast 91 Jah- zember 2009 den Kameraden und nahm die Holzarbeiten für das ren. Gründungsmitglied Sepp Stimpfl neu errichtete Ostergrab. Er baute die Schützenkompa- auf seinem letzten Gang und ver- Paul wurde am 29. August nie Lüsen nach dem 2. Weltkrieg abschiedete sich mit einer Ehren- nach schwerer Krankheit zu Gra- auf. Neben Bgm. Josef Maria salve und dem Fahnengruß. be getragen. Die Kompaniefahne Fischnaller würdigte Mjr. Sepp Er gehörte von 1960 bis 1969 senkte sich ein letztes Mal über Kaser die Verdienste des Verstor- als FLt. der Kommandantschaft sein Grab. benen. Mit einer Ehrensalve und an. Leider war es ihm nicht mehr dem Musikstück „Ich hatte einen vergönnt, die 50-Jahr-Feier „sei- Peter Raggl Kameraden“ verabschiedete sich ner“ Kompanie in diesem Jahr die Kompanie Lüsen von ihrem mitzuerleben. LANDECK – Am 2. Februar Kameraden. 2010 verunglückte unser langjäh- Alfons Steinlechner riger Kamerad Peter Raggl im Al- Alois Laner Heinrich Pernter † ter von 62 Jahren tödlich. SCHWAZ – Am 24. 2. 2010 ist Zur Weise vom „Guten Kamera- Peter trat der Schützenkompa- MÜHLWALD - Die Schützen- der Oj. „1. Andreas Hofer” Kom- den“ senkte sich die Fahne zum nie Landeck im Jahre 1967 bei k o m p a n i e M ü h l w a l d t r a u e r t u m panie Schwaz, Alfons Steinlech- letzten Gruß. und erhielt ob seiner Verdienste Alois Laner, der infolge eines tra- ner, verstorben. um das Tiroler Schützenwesen gischen Unfalls am 1. Oktober, an Anna Promitzer die Bronzene Verdienstmedaille seinem 83. Geburtstag, zu seinem des BTSK. S c h ö p f e r h e i m g e k e h r t i s t . ZAUNHOF - Die Kompanie Der „Mittomoa Lois“ war EOlt. Zaunhof trauert um ihre Fahnen- und Ehrenmitglied der örtlichen patin Anna Promitzer, die am 15. Kompanie. Februar im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Alfons Steinlechner †

Er war Mitglied seit 1946 und Peter Raggl † Träger der Silbernen Verdienst- medaille des BTSK. Eine große Trauergemeinde Am 27. 2. 2010 wurde er von und „seine“ Landecker Kompanie Alois Laner † seiner Kompanie auf seinem letz- begleiteten ihn am 6. Feber zu ten irdischen Weg begleitet. Fahnenpatin Anna Promitzer † Grabe und verabschiedeten sich Die Bezirksfahne, die Kompa- Wir werden ihm ein ehrenvol- Anna Promitzer hat 1976 die mit dem „Guten Kameraden“, ei- nie und zahlreiche Abordnungen les Andenken bewahren. Patenschaft der neu erstandenen ner Ehrensalve und einem letzten verabschiedeten sich mit einer Fahne übernommen. Sie war eine Fahnengruß. Ehrensalve und dem Lied vom Heinrich Pernter große Gönnerin der Kompanie. „Guten Kameraden“. Als Dank und Anerkennung wur- TRUDEN - Am 6. Dezember Siegfried Sigmund de ihr 1988 der Ehrenkranz des 2009 verstarb unser Mitglied Sepp Stimpfl BTSK verliehen. Heinrich Pernter im Alter von 75 LÜSEN - Zu Jahresende 2009 Am 18. Februar begleiteten sie SCHENNA – Die Schützen- Jahren. verstarb in Lüsen das Gründungs- die Schützen von Zaunhof sowie kompanie „Erzherzog Johann“ Heinrich war seit 1991 aktives und Ehrenmitglied Siegfried Sig- eine Abordnung der Kompanie Schenna begleitete am 19. De- Mitglied der Schützenkompanie St. Leonhard auf ihrem letzten Truden. Von 1996-98 war er auch Weg und verabschiedeten sich als Fahnenleutnant in der Kom- mit einer Ehrensalve und einem mandantschaft tätig. In Beglei- Kanonen-Böller. Obm. Edi Mel- tung der Feuerwehr begleiteten mer dankte in seiner Grabrede für wir unseren „Heinl“ auf seinem alles, was sie für die Schützen ge- letzten Wege und erwiesen ihm tan hat. mit einer Salve die letzte Ehre.

Achtung! Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate Feber, April, Juni, August, Oktober und Dezember. Siegfried Sigmund † Sepp Stimpfl † 32 Nr. 2/2010

Für langjährige Treue zur Kompanie wurden geehrt:

Aldein: Raimund Heinz (25 J.) Algund: Walter Dissertori (50 J.); Josef Schmider, Karl Theiner (40 J.); Christian Pircher, Christoph Unterweger (25 J.); Franz Raffl, Martin Gamper (15 J.) Al Plan/St. Vigil: Hptm. Max Brandlechner (15 J.) Bozen/Gries: Margit Pfeifer, Oj. Martin Ebnicher, Olt. Luis Lintner (15 J.) Eppan: Otto Gaiser (50 J.), Mathias Lanthaler (25 J.) „Christian Blattl“ Fieberbrunn: Zgf. Josef Danzl, Zgl. Michael Pletzenauer, Zgf. Thomas Sinkovec (40 J.); Ptf. Peter Döttlinger, Ptf. Albert Huetz, Ptf. Josef Trixl (25 J.) Gais: Jakob Reichegger (50 J.); Karl Plankensteiner (40 J.); Hansjörg Reden (15 J.) Goldrain: Olt. Franz Oberhofer (25 J.) Gossensass: Max Reichsigl (40 J.); Michael Gogl, Kurt Semmler, Martin Plattner, Paul Reichsigl (15 J.) „Johann Georg Angerer“ Hopfgarten: EOlt. Leonhard Schroll (60 J.); Zgf. Franz Anrain (25 J.) Innichen: Anton Christler (40 J.) Kastelbell: Alois Aufderklamm (40 J.); Hubert Platzgummer, Silke Pixner (15 J.) Kastelruth: Lt. Gottfried Plunger (40 J.); EHptm. Peter Griesser (25 J.); Franz Pfeifer (15 J.) Kurtatsch: Josef Stimpfl, Franz Terzer, Gudrun Kofler (15 J.) Landeck: Anton Zangerl (40 J.); Johann Stark (25 J.); Alexander Lutnyk (15 J.)

Mals: Roland Mur, Gottfried Lechthaler (15 J.) Margreid: Wilhelm Psenner (15 J.) Meransen: Roland Peintner (25 J.); Franz Oberhofer, Sonja Oberhofer, Magdalena Knapp, Veronika Oberleitner (15 J.) Mühlwald: Strauss Josef (50 J.); Reichegger Ewald (15 J.) Moos im Passeier: Markus Pflug (15 J.) Partschins: Stefania Schaller, Susanne Gstrein, Lt. Elmar Abler, Lt. Jürgen Zerz (15 J.) Pfalzen: Franz Gatterer (40 J.); Erich Unterpertinger (25 J.); Siegfried Rainer, Norbert Huber (15 J.) Riffian: Claudia Gufler, Gloria Gufler (15 J.) Rodeneck: Hptm. Andreas Silgoner (25 J.); Evelyn Plattner (5 J.) „1. Andreas Hofer“ Schwaz: EHptm. Anton Gründler (65 J.); Rudolf Oberlechner, Walter Kulmitzer (40 J.); Ernst Gartlacher (25 J.); Markus Holzer, Thomas Filzer, Hans Berger (15 J.) Spinges: Hptm. Richard Oberhuber (25 J.); Olt. Harald Mair (15 J.) St. Gertraud i. Ulten: Florian Schwienbacher (25 J.); Manuel Schwarz (15 J.) St. Lorenzen: Valentin Gruber, Johann Neumair (50 J.); Hanspeter Steger, Christian Klapfer, Klaudia Hofer (15 J.); Daniela Mair (10 J.)

Taufers im Pustertal: Martin Maurberger, Jürgen Volgger, Werner Reichegger (25 J.); Anton Mittermair, Hans Auer, Oswald Mittermair, Alexander Seeber, Siegfried Mittermair, Manfred Niederbrunner, Kurt Früh (15 J.) Tramin: Mjr. Hubert Straudi (50 J.); Hubert Waid (40 J.); Mark. Angelika Psenner (5 J.) Truden: Judith Ventir (20 J.); Simone Amplatz (5 J.) Tschars: Olt. Reinhold Ladurner (15 J.) Villanders: Sigrid Hofer (5 J.)

Waidring: Richard Steger (50 J.); Heinz Brandtner, Gerhard Biechl (40 J.); Robert Grander, Robert Seiwald, Barbara Unterrainer (15 J.) Welschnofen: Stefan Plank (15 J.) Wilten: Zgf. Heinrich Eiter (60 J.); Werner Martini (25 J.) Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion Nummer 2 Bozen, Innsbruck, Kronmetz, Weyarn im April 2010 34. Jahrgang

Peter-Mayr-Denkmal gesegnet………………… 7

Die Bundeskassiere des BTSK und des SSB, Mjr. Paul Hauser und Mjr. Eduard Graber (v.l.), legten vor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Mantua einen Kranz nieder. Im Hintergrund LHptm. Karl Steininger (BBGSK) und Obm. Mjr. Hermann Huber (verdeckt) vom GTSB.

Patronatstag in Bendiktbeuern……………… 17 Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua MANTUA - Genau 200 Jahre nach dem Tod des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer ver- Podiumsdiskussionen des SSB ………………12 sammelten sich heuer auf Einladung des Gesamttiroler Schützenbundes über 1.500 Schützen in Herz-Jesu-Notfonds hilft ………………………14 Mantua, um gemeinsam mit vielen Ehrengästen das Gedenkjahr würdig abzuschließen. Sehr stark waren die Schützen aus dem südlichen Tirol vertreten, aber auch Abordnungen Regimenter, Bataillone und Bezirke…… 16 aus Welsch-, Nord- und Osttirol gaben der Feier eine besondere Note. Berichte aus Bayern ………………………………17 Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich die Landeshauptleute Günther Platter und Die Seite der Marketenderinnen Luis Durnwalder, der Welschtiroler Kulturlandesrat Franco Panizza, die Bürgermeisterin von und Jungschützen ……………………………… 21 Mantua Fiorenza Brioni, politische Vertreter der SVP, der Freiheitlichen, der Süd-Tiroler Freiheit, Wir gratulieren …………………………………… 22 der Union für Südtirol und der ÖVP. Ebenfalls anwesend waren der österreichische Botschafter in Rom, Christian Berlakovits, der Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa, die LKdt. Paul Gesamttiroler Schützenchronik ………… 23 Bacher, Carlo Cadrobbi und Otto Sarnthein, der LHptm. der Bayerischen Gebirgsschützenkom- Schützenjahrtage ……………………………………26 panien Karl Steininger, der Obm. des GTSB Hermann Huber, Pater Reinald Romaner OFM sowie Termine 2010 ……………………………………… 29 die Musikkapelle Zwölfmalgreien Bozen und die Ehrenkompanie aus Tramin. Totengedenken …………………………………… 30 Der Enthüllung einer Andreas-Hofer-Stele im Stadtteil Cittadella durch Durnwalder, Platter und Bürgermeisterin Brioni und deren Segnung ging der Landesübliche Empfang voraus, der Ehrungen für langjährige Treue ………… 32 von LKdt. Paul Bacher kommandiert wurde. Danach wurde beim Andreas-Hofer-Denkmal der Gedenkgottesdienst unter der Führung der Landeskuraten Kanzler Paul Rainer und Monsigno-