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Neue Musik erwartet Selbstständigkeit , Komponist und Dirigent, hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder entscheidende Anstöße in der Neuen Musik gegeben – auch und gerade in der langjährigen Zusammenarbeit und Verbundenheit mit dem Ensemble Modern. Über seine künstlerische Arbeit und den Anfang der Ensembles für Neue Musik in Deutschland sprachen mit Hans Zender Roland Diry und Susanne Laurentius.

EM: 1980. Zu dieser Zeit gab es innerhalb der Jun- gen Deutschen Philharmonie eine Aufbruchstim- mung: zunächst die Gründung des Ensemble Mo- dern, ein wenig später die der Deutschen Kammer- philharmonie.

HZ: Ich hatte kurz vor eurer Gründung die Idee, mit Hans Zender dem Bonner Orchester ein Solistenensemble ins Ensemble Modern: Du hast bereits 1978 die Junge Leben zu rufen. Ich war gefragt worden, ob ich die Deutsche Philharmonie mit Werken von Schönberg Gesamtleitung für Oper und Konzert in Bonn über- und Brahms dirigiert. Während dieses Projektes nehmen wolle, und als Lockvogel wurden 25 neue entstand dein Wunsch, an einer Vollversammlung Orchesterstellen in Aussicht gestellt. Das interes- teilzunehmen, um das Orchester auf Defizite im Mu- sierte mich aber nur, wenn ich diese 25 neuen sikleben aufmerksam zu machen. Dabei hattest du Stellen zur Gründung eines Ensembles für Neue darauf hingewiesen, dass das Gesamtwerk von Musik hätte verwenden können. Diese Musiker Anton Webern eigentlich an einem Abend spielbar hätten nach meiner Vorstellung ausschließlich Neue sei. Wo bei uns noch jeder nur darüber nachge- Musik und also nicht im tutti spielen sollen. Die Idee dacht hatte, ob nun Mahler interessant sei oder... war immerhin ein halbes Jahr in Diskussion und wurde vom damaligen Bonner Oberstadtdirektor Hans Zender: Ja komisch, denn Webern war kom- sehr unterstützt. Doch dann hat die Gewerkschaft positorisch ja schon recht gut verarbeitet, aber des Bonner Orchesters mitgeteilt, dass diese Stellen eben noch nicht in den Ensembles bzw. die gab auch gewerkschaftlich abgerechnet werden müss- es ja noch nicht. Wann habt ihr euch gegründet? ten, da das Solistenensemble keinen anderen Sta- EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 8

tus erhalten könne. Damit platzte der ganze Plan. du dich noch an die erste Zusammenarbeit mit Ich weiß noch, dass ich ein, zwei Jahre später per- dem Ensemble Modern erinnern? plex war zu hören, es habe sich ein Ensemble aus der Initiative von Musikern selber gegründet. Das HZ: Da muss ich lange überlegen, wann das das hatte ich nicht für möglich gehalten. Ich dachte da- erste Mal war. mals natürlich noch wie jeder institutionell und da- mit, dass eine solche Gründung sozusagen von EM: Ich geb’ dir mal ein Stichwort: Mugung-Dong. oben herunter organisiert werden müsse. Beim PEN-Club in Hamburg. Ab da haben wir sehr viele Projekte zusammen gemacht. EM: Das wäre also ein Hauptstadtensemble gewe- sen wie etwa das Ensemble InterContemporain?

HZ: Genau, das war damals die Idee: Ein repräsen- tatives Solisten-Orchester wie das EIC, denn das gab es ja schon. Und als Sitz wäre Bonn als da- maliges politisches Zentrum das deutsche Pendant zu Paris gewesen. Von hier aus hätte man die gan- Hans Thomalla zen Bundesländer, natürlich auch Darmstadt und Donaueschingen bereisen und eventuell sogar HZ: Ah, bei Isang Yun. Ja, dann haben wir viel ge- Auslandsreisen unternehmen können. Mit staat- macht. Vor allem die Gründung der Happy-New- licher Subvention und ausschließlich Neuer Musik Ears-Konzerte hat mir große Freude bereitet, denn auf dem Programm. Das wäre mit 25 Mitgliedern die blühen ja erstaunlicherweise bis heute weiter. ein großzügig gegründetes Ensemble Modern Ich hatte gedacht, dass diese Idee viel zu hoch ge- gewesen, wenn es geklappt hätte. griffen sei und die Reihe nach fünf Konzerten wieder abgesetzt würde. Und jetzt lebt sie schon bald EM: Das war also genau zu dem Zeitpunkt, zu dem zwanzig Jahre. Schönbergs Kammersymphonie du die Mitglieder der Jungen Deutschen Philharmo- war der richtige Anfang, und wir hatten ja Nuria nie einbestellt und den Vortrag über Webern gehalten Schönberg Nono dazu eingeladen. hast, der dazu führte, dass 1983 das große Webern- Programm entstand, woraus sich das Ensemble EM: Und wenig später haben wir die Winterreise Modern eigentlich erst verselbstständigt hat. Kannst uraufgeführt. EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 9

HZ: Ja, die Winterreise war ja aus der Idee entstan- ben hat. Das fünf Jahre jüngere Klangforum in Wien den, dass es eigentlich nicht ideal ist, wenn sich ein ist eine vergleichbare Initiative. Natürlich waren nach Ensemble für Neue Musik ausschließlich mit dem dem Krieg die Rundfunkorchester die erste große 20. Jahrhundert beschäftigt. Es sollte dazwischen Kraft auf der Seite der Interpreten, ohne die die Ausflüge in andere Jahrhunderte machen, um Neue Musik schlecht dran gewesen wäre. stilistisch flexibel zu bleiben und entsprechende Collagen oder Neubearbeitungen stilsicherer und EM: Ich frage jetzt noch mal nach: Woran lag es, dass bewusster zu spielen. Daher sind die Winterreise auf der einen Seite eine Eigeninitiative der Künstler entstanden und die Debussy-Préludes, die wir aufkam und auf der anderen Seite politisch einiges auch uraufgeführt haben. Eigentlich ist für mich angestoßen wurde – auch institutionalisiert –, um den daraus die Werkreihe Bearbeitungen, oder wie freischaffenden Künstlern Absicherung zu bieten? man das nennen will, entstanden. HZ: Es war die Zeit reif für eine neuartigere Form der EM: Darf ich noch mal zurückkommen auf 1980. Zusammenarbeit, also auch für die Gründung von Ab diesem Zeitpunkt haben sich in den nächsten Ensembles, die vom Größenverhältnis zwischen Jahren, also in relativ kurzer Zeit, plötzlich viele En- Kammermusik und Orchester lagen. Dies war ja auch sembles gegründet. Gleichzeitig wurde 1981 der für die soziale Seite des miteinander Musizierens Deutsche Kulturrat gegründet, und es wurde das etwas Neues, denn ein Ensemble ist nicht so einfach Künstlersozialversicherungsgesetz verabschiedet, zu organisieren wie eine Kammermusikgruppe. Die das 1983 dann in Kraft trat. Was lag da politisch verschiedenen Arbeitszeiten und -rhythmen der und kulturell in der Luft? einzelnen Spieler, Geld, Unterbringung bei Konzert- reisen – das alles ist komplizierter als bei kleinen HZ: Das war das antiinstitutionelle Denken bzw. der Kammermusikensembles. Auf der anderen Seite Versuch, sich von den Institutionen unabhängig zu ist ein Ensemble mit viel weniger Ballast versehen machen, auf eigenen Beinen zu stehen und nicht als ein etabliertes Orchester, das nicht nur eine Menge mehr von oben, sondern von unten heraus zu orga- Tradition mit sich herumschleppt, sondern auch die nisieren und künstlerisch zu planen. Ich denke, dass Pfunde der Verwaltungskosten. In den 80er-Jahren das Ensemble Modern, was die interpretatorische war die Zeit reif für eine neue Form von Gruppe, von Seite angeht, nicht nur der Vorreiter war, sondern Gruppenarbeit. Die Zeit war deswegen reif, weil die der kreativste Ansatz, den es nach dem Krieg in der Neue Musik von den Musikern mehr Selbstständig- Bundesrepublik im Bereich der Neuen Musik gege- keit erwartet. Eine Generation von vielen jungen EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 10

Interpreten hatte das langsam begriffen und sich mersinfonie. Das ist mit Orchestermusikern immer fortan dieser neuen Anforderung an die Interpreten wieder ein Problem. Heute vielleicht nicht mehr, da gestellt. Solange hat es immerhin gedauert. Denn merkwürdigerweise die Ensembles durch ihre pure der Gedanke dieser Ensembles kam ja schon in den Existenz wieder auf die Qualität der Orchester- ersten Nachkriegsjahren in Darmstadt auf, durch musiker abgefärbt haben. Vor allen Dingen auf die die Initiative von Bruno Maderna für das Interna- Qualität der Rundfunkorchester. tionale Kranichsteiner Kammerensemble, das den Darmstädter Ferienkursen angegliedert war. Das EM: Wenn man nun sagt, das Orchester war die war jedoch ein ad-hoc-Ensemble und wurde jedes Form des 19. Jahrhunderts, das Ensemble des Jahr neu zusammengestellt. Maderna hat sehr 20. Jahrhunderts, was wird die Form des 21. Jahr- kreativ mit diesen Musikern zusammengearbeitet. hunderts sein? Etwas Neues oder etwas Bekanntes?

EM: Ist deine Idee, in Bonn ein Ensemble zu HZ: Geschichtliche Prozesse entwickeln sich in formen, aus der Zusammenarbeit mit diesem langsamen Wellen. Das große Orchester ist ja nicht Ensemble entstanden? verschwunden, ganz im Gegenteil, das ist ja höchst lebendig und wird sogar in und in Korea und vielleicht demnächst in China im großen Stil als Institution neu aufgebaut. So wie die Opern- kultur international beständig in der Krise, aber den- noch sehr lebendig ist. Ich denke, das Ensemble ist zwar eine neue Form, die im 20. Jahrhundert durch die Differenzierung der musikalischen Sprache ge- José Maria Sánchez-Verdú gründet wurde, als eine Art von Extrakt oder Essenz aus den größeren Orchestern. Aber ich denke HZ: Nein, das hatte äußerlich mit Darmstadt über- nicht, dass die großen Orchester dadurch ver- haupt nichts zu tun. Natürlich wurde mir in Darm- drängt werden, sondern beide werden sicherlich als stadt dieses Ensemble jedes Jahr vor Augen geführt. Differenzierungsbewegung nebeneinander existieren. Aber letzten Endes geht diese Idee ja noch weiter Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass es zurück, nämlich auf die Zeit der Zweiten Wiener auch eine große Szene für die Alte Musik gibt. Das Schule, deren Musik ja genau diese Art von En- Musikleben differenziert und vervielfältigt sich im sembles verlangt – da sind wir wieder bei der Kam- Augenblick enorm. EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 11

EM: Wobei die Orchesterform natürlich auf eine EM: Könntest du zu deinen Werken denn etwas ganz andere Weise kodifiziert ist als die Ensemble- sagen? Wir spielen die Kantate nach Worten von form. Hier gibt es ja eine höhere Vielseitigkeit und Meister Eckehart und zum ersten Mal mit dir zu- Flexibilität. sammen Cabaret Voltaire.

HZ: Ja, aber die Orchester sind in den letzten Jahr- zehnten auch ein bisschen flexibler geworden. Da gibt es zum Teil sehr erkennbare Öffnungen. Zum Beispiel das Rundfunkorchester des Südwestrundfunks in Baden-Baden, zu dessen leitendem Dreierteam ich ja mit Cambreling und Gielen gehöre, ist sehr flexibel und spielt ja auch in kleinen Gruppen zusammen.

EM: Das stimmt, vor 20 Jahren wäre das undenkbar HZ: Cabaret Voltaire ist ein relativ junges Stück, das gewesen. Du bist dann Anfang der 1990er-Jahre ich für Salome Kammer geschrieben habe, die ja nach Frankfurt am Main gekommen und hast die vor allem durch die Aufführung meiner Hölderlin- Professur hier übernommen. Im Januar werden Stücke sehr mit mir verbunden ist. Sie hat neben wir in zwei Konzerten Werke von dir und Schülern ihrer musikalischen und schauspielerischen auch spielen, und du wirst auch dirigieren. eine kabarettistische Begabung. Ich habe sie bei der Aufführung von Pierrot Lunaire kennengelernt, HZ: Ich höre das Wort Schüler nicht gerne, denn das und im Anschluss entstand der Plan, ein Stück für sind ja alles sehr bekannte Komponisten. Ich habe sie zu schreiben. Darum freue ich mich sehr, dass in Frankfurt ein ungeheures Glück gehabt, was die sie auch in unserem Konzert als Solistin mitwirkt. Studenten meiner Klasse angeht. Denn so viele Meister Eckehart dagegen ist ein eher sprödes oder inzwischen weit bekannte Komponisten in einer besser gesagt: introvertiertes Stück. Ein Gegensatz Klasse gehabt zu haben, ist, glaube ich, beispiel- also zu dem sehr extrovertierten Cabaret Voltaire. los. Das sage ich mit einem gewissen Stolz, auch Es hat eine Innenseite, die man als Interpret sehr wenn ich weiß, dass das nicht mein Verdienst war, intensiv wiedergeben muss, das gilt auch für die sondern ein glücklicher Zufall. Mir fällt es immer Musiker. Sonst bleibt das Stück verschlossen. schwer, aus der Fülle der Möglichkeiten jemanden vorzuschlagen, weil ich keinen vorziehen möchte. EM: Könnte man sagen, dass diese beiden gegen- EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 12

sätzlichen Begriffe, das Introvertierte und das Extro- wird es sicherlich bleiben. Ich habe gerade mehrere vertierte, sehr charakteristische Pole für dich sind? Stücke in Arbeit, aber ich spreche ungern über un- gelegte Eier. Für mich ist das Dirigieren übrigens HZ: Man kann sich selber nie richtig sehen. Ich kann immer mit meiner eigenen kompositorischen Arbeit nichts über mich selber sagen, ich glaube, man fängt verbunden, weil ich vom heutigen Komponisten ein nur an, sich zu stilisieren, wenn man das versucht. klares Bewusstsein von seiner Beziehung zur Ge- Man muss die Kröte ganz schlucken... Ein Künstler schichte verlange. Auch wenn wir Tradition ab- muss den Mut haben, so zu sein, wie er von Natur lehnen, beziehen wir uns auf sie – und das müssen aus ist – auch wenn er damit vielleicht schwierige wir wissen. Deswegen gehören bei mir Kompo- Anforderungen an seine Umwelt stellt. nieren und Interpretieren zusammen. Es ist für mich kein Unterschied, ob ich an einem eigenen Stück EM: Die Kröte schlucke ich gerne und ziehe die Frage oder (als Dirigent) an einem Stück Geschichte zurück. Wie stellst du dir die nächsten Jahre in der arbeite und zwar sowohl kompositorisch als auch Aufteilung zwischen Komponier- und Dirigierzeit vor? interpretatorisch. Ich versuche, diese falsche Trennung aufzuheben, und habe sie in meinem HZ: Ich habe jedes Jahr wieder gute Vorsätze, we- kompositorischen Werk zumindest teilweise sowie niger zu dirigieren, und das gelingt mir auch, und so in meiner Dirigiertätigkeit immer aufgehoben.

22.01.2007, 20 Uhr, Konzerthaus Isabel Mundry: Le Silence – Tystnaden für 23.01.2007, 20 Uhr, Alte Oper Frankfurt Ensemble (1993/98) Einführung um 19.15 Uhr Hans Zender (Dirigent), Salome Kammer (Stimme) Hans Thomalla: Stücke Charakter. In Zusammenarbeit mit Ultraschall – Festival für neue Musik Kammermusik für sechs Instrumente (2005) Hans Zender: Kantate nach Worten von Meister Happy New Ears Eckehart für Alt-Stimme, Altflöte, Violoncello und 16.01.2007, 20.30 Uhr, Oper Frankfurt Cembalo (1980); Cabaret Voltaire für Sopran und Beat Furrer: FAMA-Szenen 1, 2, 3, 4 nach Texten 8 Instrumentalisten nach Texten von Hugo Ball von Ovid und Arthur Schnitzler (2004/2005) (2001/2002) Beat Furrer (Dirigent & Gesprächspartner) José Sánchez-Verdú: aus Machaut- Isabelle Menke (Stimme) Architekturen I-V für Ensemble (2004) Annette Stricker, NN (Sopran) EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 1

Konzert

02.01.2007, 20 Uhr, Philharmonie Essen 22.01.2007, 20 Uhr, Konzerthaus Berlin (Ultraschall) Neujahrskonzert mit HK Gruber und dem 23.01.2007, 20 Uhr, Alte Oper Frankfurt Ensemble Modern Einführung um 19.15 Uhr mit Werken von , Igor Strawinsky und Werke von Hans Zender, Hans Thomalla, Dimitri Schostakowitsch José Sánchez-Verdú, Isabel Mundry HK Gruber (Dirigent & Chansonnier) Salome Kammer (Stimme) 24.01.2007, 20 Uhr schauspielfrankfurt Programm wie am 17.01.2007 16.01.2007, 20.30 Uhr, Oper Frankfurt (Happy New Ears) 26.01.2007, 20 Uhr, Frankfurt, Beat Furrer: FAMA-Szenen 1–4 ( 2004/2005) Haus der Deutschen Ensemble Akademie 25 Jahre Ensemble Modern 17.01.2007, 20 Uhr, schauspielfrankfurt Ueli Wiget (Klavier) (Öffentliche Generalprobe) Marc Weiser (Musik), Lillevan (Bild) 19.01.2007, 20 Uhr, schauspielfrankfurt (Premiere) Olivier Messiaen: La Fauvette des jardins (1970) Bertolt Brecht / Kurt Weill: Die Dreigroschenoper George Benjamin: Shadowlines. Sechs kanoni- Ensemble Modern & sche Präludien für Klavier (2001) Internationale Ensemble Modern Akademie Ludwig van Beethoven / Rechenzentrum: Dirigenten: Manuel Nawri & Nacho de Paz Emperor Remixed (1809/2006) Regie: André Willms Bühne: Adriane Westerbarkey 27.01.2007, 19.30 Uhr, Hochschule für Musik Kostüme: Eva Mareike Uhlig und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Macheath, genannt Mackie Messer: Wolfram Koch Internationale Ensemble Modern Akademie Jonathan Jeremiah Peachum: Joachim Nimtz : Kontra-Punkte, Kontakte u.a. Celia Peachum, seine Frau: Karin Neuhäuser Polly Peachum, seine Tochter: Sascha Icks 28.01.2007, 16 Uhr, schauspielfrankfurt Lucy, seine Tochter: Chris Pichler 04.02.2007, 20 Uhr, schauspielfrankfurt Die Spelunken-Jenny: Yvon Jansen u.a. Programm wie am 17.01.2007 EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 2 ttermine Januar bis Mär

03.02.2007, 19 Uhr, Stuttgart, Theatersaal T2 13.02.2007, 20 Uhr, Frankfurt, 04.02.2007, 11.30 Uhr, Stuttgart, Theatersaal T2 Haus der Deutschen Ensemble Akademie (Eclat – Festival für Neue Musik) 25 Jahre Ensemble Modern Jens Joneleit: Der Brand. Proscaenium emblematicum Jagdish Mistry (Violine) nach den Kirchhofs-Gedanken des Andreas Gryphius Béla Bartók: Sonate für Violine solo (1944) für vier Stimmen und Ensemble Uraufführung CHO Eun-Hwa: Über die allmähliche Verfertigung Michael Herschel (Libretto) der Gedanken (2006) Uraufführung Franck Ollu (Dirigent) Saed Haddad: Les Deux Visages de l’Orient Matthias Mohr (Regie) (2006) Deutsche Erstaufführung Gunnar Hartmann (Video & Projektion) Neue Vokalsolisten Stuttgart 17. / 18.02.2007, 20 Uhr, Frankfurt, Haus der Deutschen Ensemble Akademie 04.02.2007, 16 Uhr, Stuttgart, Internationales Kompositionsseminar – Theatersaal T3 (Eclat – Festival für Neue Musik) Internationale Ensemble Modern Akademie Gerald Eckert: des Nichts, verlorene Das Ensemble Modern spielt zwei Konzert- Schatten (1999/2000) programme mit Uraufführungen von Kee-Yong Sergej Newski: Fluss für Stimme und Chong, , Seiko Itoh, Damon großes Ensemble (2005) Thomas Lee, Matthias Ockert, Fabrizio Rat- Robin Hoffmann: Was stimmt. Ferrero, Jakub Sarwas, Simon Steen-Andersen Für sechs Stimmen (2005) Hsiao-Lin Liao & Pablo Heras Casado (Dirigenten) Peter Flemming: MitOhneFilter. Das Internationale Kompositions- Elektronische Komposition (2003) seminar wird gefördert durch die Franck Ollu (Dirigent) Robin Hoffmann (Stimme) 25.02.2007, 20 Uhr, schauspielfrankfurt Neue Vocalsolisten Stuttgart Programm wie am 17.01.2007

07.02. / 16.02. 2007, 20 Uhr, schauspielfrankfurt 02. / 03. / 04.03.2007, 20 Uhr, ZKM Karlsruhe Programm wie am 17.01.2007 (Quantensprünge IV) Internationale Ensemble Modern Akademie EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 3 rz 2007

03.03.2007, 19.30 Uhr, 18.03.2007, 17 Uhr, Théâtre de Caen Anhaltisches Theater Dessau 20.03.2007, 20 Uhr, Paris, Cité de la Musique (Kurt Weill Fest Dessau) 22.03.2007, 20 Uhr, Reims, Manège Berlin im Licht: Ein Kurt-Weill-Abend mit 24.03.2007, 20 Uhr, Luxembourg, Philharmonie HK Gruber und dem Ensemble Modern 26.03.2007, 19.30 Uhr, Alte Oper Frankfurt HK Gruber (Dirigent & Chansonnier) Einführung um 18.45 Uhr Fritz Lang / Martín Matalón: Metropolis 06.03.2007, 20 Uhr, Frankfurt, Haus der Deutschen Ensemble Akademie 28.03.2007, 20 Uhr, schauspielfrankfurt 07. / 08.03.2007, 19.30 Uhr, Programm wie am 17.01.2007 Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main 30.03.2007, Printemps des Arts de Monte-Carlo Internationale Ensemble Modern Akademie – Mauricio Kagel: Morceau de Concours Masterstudiengang der Hochschule für Musik (1968/1972); Exotica (1970/71) und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Mauricio Kagel (Dirigent) Abschlusskonzerte der IEMA-Stipendiaten 2006/07

Die Abonnementreihe in der Alten Oper Frankfurt wird unterstützt durch die Deutsche Bank Stiftung.

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15.03.2007, 20 Uhr, Brüssel, Théâtre Marni (Ars Musica) 16.03.2007, 20 Uhr, Mons, Le Manège Maubeuge Die IEMA wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. John Adams: Shaker Loops (1978-82) Steve Reich: Triple Quartet (1999) Jean-Paul Dessy: O Clock (2005) Die IEMA-Stipendiaten aus NRW werden gefördert durch Sian Edwards (Dirigentin) die Kunststiftung NRW. Jean-Paul Dessy (Regie & Bühne) Mit Unterstützung durch die BHF-Bank Stiftung Änderungen vorbehalten! EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 4

Metropolis Der Filmklassiker von Fritz Lang mit der Musik von Martín Matalón Der Tipp von

Die Faszination des Kinos war in der Frühzeit un- Aufwand die Herzen bewegen, sondern ihr sozialer geheuer groß. Nicht nur die magische Wirkung der Gestus, ihre Verankerung in den Ritualen des bewegten Bilder lockte die Massen in die Kinos, feierlichen Zusammenseins. Es hat nie den sondern auch ihre Fähigkeit, das Publikum an Stummfilm gegeben, den man still und einsam ferne Orte, in poetische Kunstwelten und ins im Kinostuhl erlebte. Das Kino war immer eine Innere der Seele zu entführen. Mit der Erfindung gemeinsame Erfahrung aller Sinne, Kino war des Tonfilms und erst recht mit den allgegenwär- immer mit Live-Musik verbunden, die jede tigen Fernsehbildern ist vieles von dieser Magie Aufführung eines Films zum einmaligen gesell- verloren gegangen. schaftlichen Ereignis machte.

Die meisten Filme sind heute Teile und Ausdruck Das ursprüngliche Kino war live. Das zeigt sich des Alltagsgeschehens. Die großen Filme der eindrücklich, wenn ein Meisterwerk wie Fritz Langs Stummfilmzeit aber zeigen, dass nicht die Technik, Metropolis mit der Musik von Martín Matalón in nicht die Stars, nicht die Vorführung von Geld und verschiedenen europäischen Städten aufgeführt EM_NL_24.qxd 07.12.2006 11:14 Uhr Seite 5

wird. Es ist ein großes Verdienst des Ensemble den Zugriff auf jeden Film innerhalb von Sekunden Modern, sich für diese Aufführungsform klassi- ermöglichen, wird das Kino, um zu überleben, scher Filme einzusetzen, denn damit wird nicht sich auf die Faszinationen seiner Frühzeit besin- nur eine Kunstform gepflegt, sondern auch auf nen müssen. Die Verbindung von Film und Live- eine zukünftige Entwicklung des Kinos verwie- Musik wird dabei eine bedeutende Rolle spielen sen. Im Zeitalter der digitalen Medien, die uns und eine innovative Kraft sein.

Fritz Lang / Martín Matalón: Metropolis (Version 2001)

18.03.2007, 17 Uhr, Théâtre de Caen 26.03.2007, 19.30 Uhr, Alte Oper Frankfurt 20.03.2007, 20 Uhr, Paris, Cité de la Musique (5. Abonnementkonzert) 22.03.2007, 20 Uhr, Reims, Manège Einführung um 18.45 Uhr 24.03.2007, 20 Uhr, Luxembourg, Philharmonie François Xavier Roth (Dirigent)

Impressum: Das Ensemble Modern wird gefördert durch die Redaktion: Susanne Laurentius, Ensemble Modern. Kulturstiftung des Bundes und über die Deutsche Beiträge: Die Texte sind Originalbeiträge für diese Ensemble Akademie e.V. durch die Stadt Frankfurt, das Ausgabe. Wenn nicht anders vermerkt: © Ensemble Land Hessen, die GVL, die GEMA-Stiftung. hr2 ist Modern. Abdruck nur mit Genehmigung. Fotos: © Medienpartner des Ensemble Modern. Paul Hartwein, Michael Hughes, Friedrich-Wilhelm- Die Musikerinnen und Musiker des Ensemble Modern Murnau-Stiftung im Vertrieb der Transit Film danken der Aventis Foundation und Biotest folex Layout: www.headware.de Imaging, Dr. Dr. hc Hans Schleussner für die Finan- Druck: Druckerei Imbescheidt; Dezember 2006 zierung je eines Sitzes in ihrem Ensemble.

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Dr. Dr. hc Hans Schleussner