Mitgliederversammlung 2017

GEMA im Zeitgeist

Wortlosigkeit als Wesen der Musik

Die neuen Regelungen zum Urhebervertragsrecht

AUSGABE 94 02_2017 | 47. JAHRGANG VORSTAND

Präsident Vizepräsident Ehrenpräsident Prof. Dr. Enjott Schneider| München Dr. Ralf Weigand | München Prof. Karl Heinz Wahren | Berlin

Dr. Rainer Fabich | München Johannes K. Hildebrandt | Weimar Micki Meuser | Berlin Dr. Charlotte Seither | Berlin Hans P. Ströer | Wörthsee

LANDESVERBÄNDE

Baden-Württemberg Robert Denhof | c/o V. Kalaschnikov Nordrhein/Westfalen Peter Seiler Pichelsdorfer Str. 125 | 13595 Berlin Robert HP Platz Im Lohr 19 | 68199 Mannheim M: 0176/82332318 Stammheimer Str. 57 | 50735 Köln T: 0621/815274 | F: 0621/824480 E: [email protected] T: 0221/762277 M: 0172/6235245 E: [email protected] E: [email protected] Hessen - Rheinland/Pfalz - Saarland Michael Sell Thomas Kern-Niklaus | Tonstudio K. Hans-Ulrich Pohl Erbsengasse 12 | 60439 /M. Kölner Str. 180-182 | 50226 Frechen Stellebergstr. 4 | 73092 Heiningen T: 069/586314 | F: 069/576579 T: 02234/94 31 55 | F: 02234/94 31 56 T: 07161/941790 | F: 07161/941791 E: [email protected] E: [email protected] M: 0171/8130393 E: [email protected] Rolf Rudin Sachsen Langstraße 33 | 63486 Bruchköbel Prof. Matthias Drude Bayern T: 06183/9194546 Weißer-Hirsch-Str. 16 | 01326 Dresden Dr. Ralf Weigand E: [email protected] T: 0351/2682205 | F: 0351/2666654 Waldperlacher Str. 103 | 81739 München E: [email protected] T: 089/63857529 | F: 089/81307765 Mecklenburg-Vorpommern Studio: 089/7428700 Prof. Peter Manfred Wolf Tobias Eduard Schick E: [email protected] Am Mühlbachtal 3 | 18184 Poppendorf Bischofswerder Str. 5 | 01099 Dresden T: 038202/30226 T: 0176/62190762 Prof. Dr. Dorothea Hofmann E: [email protected] E: [email protected] Gmunder Straße 5 | 81539 München T: 089/5704004 Jung-A Lim Sachsen-Anhalt E: [email protected] Am Vögenteich 14 | 18057 Rostock Prof. Thomas Buchholz T: 0176/20272875 c/o DKV LV Sachsen-Anhalt Alexander Strauch E: [email protected] Böllberger Weg 188 | 06110 Halle Lindenschmitstr. 22 | 81371 München T: 0345/2024022 T: 089/12392231 Norddeutschland privat: Ringelnatterweg 11 | 06116 Halle E: [email protected] Prof. Helmut W. Erdmann T.: 0345/2032649 | M: 0173/3554727 Fortbildungszentrum für Neue Musik E: [email protected] Berlin Katzenstraße 1a | 21335 Lüneburg Hannes Zerbe T & F: 04131/309390 Bernhard Schneyer Ifflandstr. 1 | 10179 Berlin Wiesenstraße 45 | 30161 Hannover Fermersleber Weg 57 | 39112 Magdeburg T: 030/2419439 | F: 030/24630788 M: 0177/82 80 512 T: 0391/617403 | F: 0174/9370833 M: 0160/96028654 E: [email protected] E: [email protected] E: [email protected] Heinz-Werner Kemmling Thüringen Micki Meuser Hohe Horst 1 | 38554 Weyhausen Peter Helmut Lang Buddestraße 19 | 13507 Berlin T: 05362/7455 | F: 05362/71323 R. Breitscheid-Str. 17 | 99423 Weimar T: 030/21978206 E: [email protected] T: 0171/4463210 | F: 03643/74 11 01 E: [email protected] E: [email protected] Ursula Görsch Ralf Hoyer Kurfürstenallee 27 b | 28211 Bremen Mario Wiegand Schönholzer Str. 26 | 16230 Melchow T: 0421/448321 Falkstr. 29 | 99423 Weimar T: 03337/39 99 296 E: [email protected] T: 03643/851516 E: [email protected] E: [email protected] Hartmut Kiesewetter Brandenburg Bahrenfelder Marktplatz 19 Gisbert Näther 22761 Hamburg Breitestraße 23/85 | 14467 Potsdam T: 040/891113 | F: 040/894835 T: 0331/903872 | F: 0331/903872 M: 0171/2026042 M: 0177/5681650 E: [email protected] E-Mail: [email protected]

FACHGRUPPEN

DEFKOM

Micki Meuser | Buddestr. 19 | 13507 Berlin | T: 030/21978206 | E: [email protected] Jochen Schmidt-Hambrock | Mittelstr. 30 | 82444 Schlehdorf | T: 08851/615010 | E: [email protected]

FEM

Johannes K. Hildebrandt | Bockstraße 11 | 99423 Weimar | T: 03643/502720 | F: 03643/502720 | E: [email protected] Ralf Hoyer | Schönholzer Str. 26 | 16230 Melchow | T: 03337/3999296 | E: [email protected] Alexander Strauch | Lindenschmitstr. 22 | 81371 München | T: 089/12392231 | E: [email protected] INHALTSVERZEICHNIS IMPRESSUM

EDITORIAL INFORMATIONEN 02|2017

... wenn die Wurzeln tief sind, ist der Wind nicht zu fürchten. Herausgeber: Enjott Schneider...... 4 Deutscher Komponistenverband

BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN Redaktion: Prof. Dr. Enjott Schneider Sabine Begemann Ordentliche Mitgliederversammlung des DKV...... 5

GEMA - Mitgliederzufriedenheit & Transparenz (AT) | Silvia Moisig ...... 9 Bayreuther Str. 37 10787 Berlin Sind wir eine Solidargemeinschaft? Die GEMA im Zeitgeist | Harald Banter...... 11 Telefon: 030 - 84 31 05 80 Wortlosigkeit als Wesen der Musik | Dorothea Hofmann...... 13 Telefax: 030 - 84 31 05 82

Namentlich gekennzeichnete Beiträge URHEBER- UND VERTRAGSRECHT geben nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers bzw. der Die Regelungen zum Urhebervertragsrecht vom 20.12.2016 Redaktion wieder. Dr. Gernot Schulze ...... 16 Deutscher Komponistenverband Bayreuther Str. 37 AUS DEN LANDESVERBÄNDEN UND FACHGRUPPEN 10787 Berlin Telefon: 030 - 84 31 05 80 / 81 Wettbewerb „Jugend musiziert“ in Brandenburg | Gisbert Näther...... 21 Telefax: 030 - 84 31 05 82 Jugend komponiert in Thüringen und darüber hinaus E-Mail: Johannes K. Hildebrandt ...... 22 [email protected] www.komponistenverband.de FEM-Nadel | Johannes K. Hildebrandt ...... 23 Commerzbank AG IBAN: STIFTUNGEN DE87 1008 0000 0458 5215 00 BIC: DRESDEFF100 Bericht über das 14. aDevantgarde-Festival 2017 | Alexander Strauch ...... 24 Förderungs- und Hilfsfonds des DKV - Bitte um Unterstützung Geschäftsführerin: Bernd Wefelmeyer...... 25 Sabine Begemann E-Mail: Die „Lausbuam“ rocken die „Stauferkrone“ ...... 26 [email protected]

NACHRICHTEN AUS DEM KULTUR- UND MUSIKLEBEN Justiziar: Dr. Gernot Schulze | München

Nachrichten aus dem Kultur- und Musikleben ...... 27 Förderungs- und Hilfsfonds WETTBEWERBE des Deutschen

Komponistenverbandes Wettbewerbe ...... 30 & Paul und Käthe Kick-Schmidt-Stiftung MITGLIEDER

Geschäftsführerin: Geburtstage ...... 32 Sabine Begemann Martin Böttcher zum 90. Geburtstag | Prof. Karl Heinz Wahren ...... 36 Michael Sell zum 75. Geburtstag | Rolf Rudin ...... 39 Die Nr. 95 der INFORMATIONEN erscheint im Abschied von Wilhelm Killmayer | ...... 40 April 2018. Ehrungen und Preise...... 43 Einsendeschluss der CD-Neuerscheinungen ...... 44 Uraufführungsmeldungen und Uraufführungen...... 46 Beiträge ist der 02. März 2018. Neue Mitglieder im DKV...... 58

INFORMATIONEN 02|2017 3 EDITORIAL

... wenn die Wurzeln tief sind, ist der Wind nicht zu furchten. (chinesisches Sprichwort)

der Vergewisserung, Klarheit und sondern systemimmanent sind: heute sieht neue Wege. „Angst schließt die lassen sich durch die Detailberech- Türen, Vertrauen öffnet sie“, so lautet nungen und (fast gnadenlose) Trans- eine andere chinesische Weisheit. parenz der IT-Technologie die realen Die vorliegenden Informationen Geldflüsse, Ausschüttungsungerech- spiegeln mit ihrem Facettenreichtum tigkeiten erkennen, die sowohl eige- des „Komponieren heute“ ein Selbst- ne unsolidarische Begehrlichkeiten bewusstsein, das mit der Buntheit der wecken wie auch bestehende Nicht- Aktivitäten und kulturellen Impulse gleichbehandlung oder Ungerechtig- durchaus Mut machen kann. Kritische keit erkennen lassen. Deren Korrek- Stimmen, scharfer (auch juristischer) tur bringt dann schnell Unmut. Verstand und die Rückbesinnung auf „Unmut“ war in der Tat auch ein unsere archaischen Wurzeln des Tenor der GEMA- und DKV-Mitglie- Nonverbalen und Poetisch-Ästheti- derversammlung im Mai: gerade in schen geben sich Hand in Hand. In der „E-Musik“, aber auch bei Musik diesem Sinne darf ich stellvertretend im Film oder im Live-Konzert ist die auf die Gedanken zum Urheberver- Fehlerhaftigkeit der GEMA-Abrech- tragsrecht unseres Justiziars Gernot nungen gemäß den lautstark geäu- Foto: Studio Rosenthal Foto: Schulze verweisen, oder auf den fun- ßerten Beschwerden unserer Mitglie- Enjott Schneider damentalen Exkurs unserer Kompo- der so bedenklich geworden, dass sich nistenkollegin Dorothea Hofmann der Vorstand des DKV der Aufklärung ie Stürme, Umbrüche und Orien- über die „Wortlosigkeit“ als Wurzel- dieser Ursachen als Nr. 1 seiner Prio- Dtierungslosigkeit unserer Zeit schicht des Musikalischen... . ritäten-Agenda vorgenommen hat. sind uns allgegenwärtig. Die Welt „Wissenschaft“ ist der Zugang zur Das Faktum der immer noch völlig scheint außer Rand und Band, - von Welt mit den Mitteln der Wortsprache, unangemessenen Vergütung der di- extremen Polarisierungen geprägt. „Kunst“ ist der wortlose Zugang zur gitalen Musiknutzung kommt als zu Um hier nicht in lähmende Angst zu Welt mit Symbolen, Urbildern, Emo- behebender Missstand noch hinzu. verfallen, hilft es in der Tat, sich tionen und dem kosmisch verbinden- Es gibt also im Sinne solcher Prä- nicht von den oberflächlichen Welle den ‚Geist’. Harald Banter reflektiert liminarien des ästhetischen Tuns der Tagesaktualitäten wegspülen zu so profund wie kritisch das Schwinden leider noch viel zu tun und zu klären, lassen, sondern sich auf die tieferen des Solidargedankens in der GEMA. - damit wir uns dann endlich uns den Schichten - eben die unsichtbaren Hierzu darf ich ergänzend (aus mei- Freiraum erkämpfen, sich mit den Wurzeln - zu konzentrieren. Daher ner Innensicht der GEMA als deren „tiefen Wurzeln“ menschlichen Seins sind momentan Kunst und Musik ge- Aufsichtsrat) anmerken, dass diese zu befassen. fragt! Wer noch der Musik zu lau- festgestellten und ernüchternden Ver- schen vermag, hält in diesem Stru- sachlichungen nicht willentlich und Herzlichst, Euer Enjott Schneider deln inne, verschafft sich so die Ruhe persönlich (fehl-)gesteuert werden,

4 INFORMATIONEN 02|2017 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

Ordentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Komponistenverbandes

AM 22. MAI 2017 ihren Plätzen zu erheben und der 11.00 UHR Verstorbenen zu gedenken. LEONARDO HOTEL ARABELLAPARK Axel Alexander | Buchbach EFFNERSTRASSE 99 Fred Artmeier | München 81925 MÜNCHEN Friedel Berlipp | Bergheim-Glessen Prof. Herbert Callhoff| Köln PROTOKOLL Willi Constantin | Karlsruhe ANWESENDE MITGLIEDER: 60 Heinz Ehme | Hamburg GAST: 2 Paul Vincent Gunia | Graben MITARBEITER DER GESCHÄFTSSTELLE: 2 Gerhard Delle Haensch | München JUSTIZIAR Dennis Hart | Melbeck Willy Hoffmann | Waldsolms Der Präsident des Deutschen Kompo- Prof. Ladislav Kupkovič | Haste nistenverbandes, Prof. Dr. Enjott Bela Lajos | Kleve Schneider, begrüßte [TOP 1] alle An- Siegfried Mai | Eichwalde wesenden und konnte feststellen, dass Holger Münzer | Berlin die Einladung zur Ordentlichen Mit- ORENTIE Lilli Nitze, RN von Otto Nitze gliederversammlung form- und frist- Idar-Oberstein gerecht erfolgt und die Mitglieder- MITIEER Claus Ogermann | München versammlung beschlussfähig ist. Die ERAMMN Robert Owens | München Tagesordnung wurde mit der Einla- Jo Plée | Berlin dung bekannt gegeben. Hans-Joachim Rhinow | Berlin Die Mitgliederversammlung stimmte Igor Rosenow der Teilnahme von Herrn RA Chri- Puerto de la Cruz / Spanien stopher Mueller und Frau Kusmierz Adolf Schätzel | Darmstadt zu, die ihren Mann (Mitglied im DKV) Walter Schröder-Limmer begleitete. Bad Sachsa Prof. Rolf Schweizer | Selb [TOP 2] Prof. Schneider begrüßte Dr. Winfried Siegler | Rodgau Harald Heker, Vorsitzender des Vor- Helmut Steingass stands der GEMA, der unter anderem RN von Toni Steingass über die Einigung der GEMA mit Mechernich-Kommern YouTube sprach. Er informierte weiter, Milyssa Stiel, RN von Ludwig Stiel dass die GEMA eine Arbeitsgruppe Icking gebildet habe, die Kriterien der Aus- Hugo Strasser | Grasbrunn schüttung erarbeiten wird. Weiter ging Prof. Dr. Karl Ottomar Treibmann er auf die aktuellen Gerichtsentschei- Leipzig dungen zur Verlegerbeteiligung und Klaus Zoephel | Ingolstadt zur Umsetzung dieser in der Verwer- tungsgesellschaft ein. Er sprach über Den Verstorbenen wird ein ehrendes die geplante Urheber-Verleger- Angedenken bewahrt. Schiedsstelle bei der GEMA und de- ren Aufgaben und er ging auf die Der Präsident fuhr mit [TOP 3] „Tätig- Pauschalverträge mit den Kirchen keitsbericht des Vorstands“ fort. und einer notwendigen Neuregelung des Verteilungsplans diesbezüglich Er führte aus, dass auch das letzte aufgrund des Missverhältnisses von Der Präsident dankte Dr. Heker für Jahr wieder von einer Fülle von Ge- Einnahmen und Ausschüttungen ein. sein Kommen und fuhr mit der Ta- setzesvorhaben und Initiativen be- Dr. Heker beantwortete zahlreiche gesordnung fort. züglich des Urheberrechts gekenn- Fragen zu den Themen. Er bat nun die Anwesenden, sich von zeichnet war.

INFORMATIONEN 02|2017 5 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

Als eines der wichtigsten verabschie- Ein arbeits- und zeitintensives Thema Nun ging er auf den Bundesfonds für deten Gesetze (Dezember 2016) gilt in den vergangenen Wochen/Monaten zeitgenössische Musik ein. das „Gesetz zur Verbesserung der war die Aufklärung der Mitglieder zur Nach vielen Jahren der intensiven in- Durchsetzung des Anspruchs der Ur- Frage der Verlegerbeteiligung. Auf- haltlichen und organisatorischen Vor- heber und ausübenden Künstler auf grund zwei grundsätzlicher Urteile bereitung des Fonds konnte im Som- angemessene Vergütung“. Bis zur Deutscher Gerichte, dem sogenannten mer vergangenen Jahres die Gründung Verabschiedung des Gesetzes wurde „Vogel-Urteil“ und dem „Kramm / des Bundesfonds für zeitgenössische hier umfangreich Lobbyarbeit sowohl Ackermann ./. GEMA- Urteil“, wäre Musik von der Kulturstaatsministerin auf Seiten der Urheber als auch der es nicht mehr möglich gewesen, die Monika Grütters bekannt gegeben Verwerter geleistet. Verleger pauschal an den Einnahmen werden. Der DKV gehört zu den Anre- Der DKV hat sich hier eindeutig posi- zu beteiligen. Durch intensives Drän- gern des Fonds und war von Anfang an tioniert und zahlreiche Gespräche mit gen sowohl von Seiten der Autoren bei der Ausgestaltung dabei. Abgeordneten der Regierungsparteien (auch hier war der DKV aktiv) als Um dem Musikfonds eine rechtliche als auch der Opposition geführt, teil- auch der Verleger wurde in das neue Basis zu geben, wurde im September weise auch im Rahmen der GEMA Verwertungsgesellschaftengesetz eine des vergangenen Jahres der Musik- und der Initiative Urheberrecht. Auch Regelung aufgenommen, nach der es fonds e.V. gegründet. Neben 7 anderen gab es eine gemeinsame schriftliche möglich ist, die Verleger auch wei- Verbänden gehörte der DKV zu den Stellungnahme des DKV, inkl. seiner terhin an den Einnahmen der Ver- Gründungsmitgliedern. Zum Vorsit- Fachgruppen, des Deutschen Text- wertungsgesellschaften zu beteiligen, zenden des Kuratoriums wurde Dr. dichter-Verbandes und des CC-Com- sofern der Urheber seine Zustim- Ralf Weigand, Vizepräsident des DKV, posers Clubs zum Regierungsentwurf. mung dazu gibt. gewählt. Weiter gehören Robert HP Insgesamt können letztendlich er- Der Vorstand des DKV hat hier ge- Platz und Stefan Schulzki, ebenfalls hebliche Fortschritte im Urheberver- meinsam mit dem Justiziar unseres DKV-Mitglieder, dem Kuratorium an. tragsrecht festgehalten werden, wie Verbandes, Dr. Schulze, in mehreren Sie wurden vom DKV vorgeschlagen. der Anspruch auf Durchsetzung an- Schreiben die Mitglieder aufgeklärt, Die erste Förderrunde ist eingeläutet gemessener Vergütungen, Auskunfts- beraten. Es gab auch viele Einzelbe- und das Kuratorium entscheidet im anspruch, das Recht zum Rückruf und ratungen. Große Verunsicherung ent- Sommer über die ersten Förderungen. zur anderweitigen Lizenzierung, die stand vor allem, als der Verlegerver- Mit seinen Fördermaßnahmen spricht Einrichtung einer Schlichtungsstelle band andere Formulare als von der der Musikfonds alle Bereiche, Schnitt- und das Recht zur Verbandsklage, GEMA zur Verlegerbeteiligung vorge- mengen und interdisziplinären Ansät- auch wenn die einzelnen Regelungen schlagene an ihre Autoren versandte. ze von Neuer Musik, zeitgenössischer nicht weit genug im Sinne der Urheber Hier wurde nicht mehr unterschieden Moderne, Jazz, elektroakustischer gehen. Letztendlich ist auch die Ver- zwischen Beteiligung an der gesetz- Musik, freier Musik, improvisierter legerbeteiligung wieder möglich, so- lichen Vergütung und der Verteilung Musik, Echtzeitmusik, experimentel- fern der Urheber seine Zustimmung der Erlöse aus den Nutzungsrechten, lem Rock und Pop der Subkultur, radi- gibt. sondern es ging nur noch um Ge- kale Strömungen von Elektro und In das Gesetz wurden in vielen Punk- samtbeteilung. Dance, Hardcore und Ensemble-For- ten erfreulicherweise zahlreiche Anre- mationen aller Größen, Audio-Instal- gungen der verschiedenen Urheber- Er führte aus, dass die Mitglieder des lationen oder Klangkunst an. initiativen aufgenommen. Auch der Vorstands wissen, dass die gesamten Es stehen über eine Million Euro DKV hat hier seinen Beitrag geleistet. gesetzlichen Rahmenbedingungen jährlich zur Verfügung und auch viele umfangreicher und auch komplizier- Mitglieder des DKV werden von der Eine weitere umfangreiche Stellung- ter geworden sind. Deshalb dankte er Förderung profitieren können. nahme hatte der DKV zu den Vor- hier ausdrücklich unserem Justiziar, schlägen der „Kommission zur Re- der bei allen Ausarbeitungen, Erklä- Nun berichtete der Präsident, dass form des Europäischen Urheberrechts“ rungen, Klarstellungen den Vorstand der DKV wieder in die europäische verfasst und dem Ministerium für vorzüglich unterstützt und den Mit- Dachorganisation der Komponisten, Justiz und Verbraucherschutz vorge- gliedern mit zahlreichen Beratungen ECSA, eingetreten ist, nachdem wir legt. Hier ging es u.a. um Fragen wie geholfen habe. Ende 2015 aufgrund des zu hohen Nutzung geschützter Inhalte in On- Mitgliedsbeitrages ausgetreten waren. line-Diensten, Verfügbarkeit audio- Der Präsident erwähnte an dieser Nach intensiven Gesprächen mit dem visueller Inhalte auf Video-on-De- Stelle, dass der DKV weiterhin aktiv in ECSA-Board konnte in 2016 eine Lö- mand-Plattformen, Verlegerbeteili- der Initiative Urheberrecht mitarbei- sung gefunden werden. Der DKV ist gung, faire Vergütung von Urhebern, tet, in der 35 Verbände und Gewerk- nun mit seinen beiden Fachgruppen alles Themen, die für unsere Arbeit schaften die Interessen von Urhebern DEFKOM und FEM in der ECSA ver- wichtig sind. und ausübenden Künstlern vertreten. treten und der Mitgliedsbeitrag wird

6 INFORMATIONEN 02|2017 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

nur nach der Anzahl der Mitglieder gesetzlichen Regelungen, die es im men, Veranstaltungen, Fördermög- der Fachgruppen berechnet. Dadurch vergangenen Jahr gab. lichkeiten, Wettbewerbe, Stipendien, zahlen wir jetzt 2/3 weniger Beitrag Weitere Themen sind nach wie vor Uraufführungen u.w. informiert als vorher. Gleichzeitig hatte der DKV Fragen der Zusammenarbeit mit den bzw. beraten werden. in seinem Jahr der Nichtmitglied- regionalen Rundfunkanstalten, Zu- Laufend finden durch den Justiziar schaft eine Stimmrechtsänderung sammenarbeit mit anderen kultu- individuelle Beratungen einzelner angeregt. Die einzelnen Verbände rellen Einrichtungen wie z.B. den Mitglieder in urheberrechtlichen und haben jetzt das aktive und das passive Landesmusikräten, den Deutschen Urhebervertragsfragen statt. Auch Wahlrecht. Tonkünstlerverbänden. beraten die Mitglieder des Vorstands Obwohl Deutschland in seiner Urhe- Tradition in den meisten Landesver- und des erweiterten Vorstands sowie berechtsgesetzgebung vielen anderen bänden ist, im Vorfeld der GEMA-Mit- die Mitarbeiter der Geschäftsstelle europäischen Ländern voraus ist, ist gliederversammlung die anstehenden die Mitglieder zu den verschieden- damit zu rechnen, dass die nächsten GEMA-Anträge zu diskutieren und zu sten Fragen des Berufsstandes indi- kulturpolitischen und urheberrecht- erläutern. viduell. lich relevanten Entscheidungen für Die Mehrzahl der Landesverbände ist ganz Europa in Brüssel getroffen in konkrete Festival- und/oder Kon- Zum Schluss wies der Präsident noch werden. Die ECSA wird in diesen Fra- zertprojekte eingebunden oder es be- darauf hin, dass die Homepage und gen eine entscheidende Rolle spielen. stehen andere Projekte der Zusam- die Mitgliederdatenbank des Deut- Und da ist es gut, dass der DKV wie- menarbeit. Somit helfen sie durch schen Komponistenverbandes über- der dabei ist. ihre engagierte Arbeit mit, Werke le- arbeitet wurden. Ihnen wurde ein Er informierte, dass in der Sitzung bender Komponisten in den Regionen modernes „Outfit“ verpasst, viele des erweiterten Vorstandes am Vor- der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Funktionen wurden verbessert und tag der Mitgliederversammlung die außerdem kann die Homepage jetzt DKV-Delegierten gewählt wurden. Weiter berichtete Schneider, dass zum über Handy, Tablets aufgerufen wer- Für die DEFKOM werden für die näch- ersten Mal in der Geschichte des Ver- den, was vorher nicht möglich war. sten 3 Jahre Micki Meuser (1. Dele- bandes ein anderer Verband Mitglied Von der neuen Mitgliederdatenbank gierter) und Rainer Fabich (2. Dele- im DKV geworden ist, die Union konnten sich die Nutzer ja bereits gierter) und für die FEM Christian Deutscher Jazzmusiker (UdJ). Die überzeugen; die neue Website des Diemer (1. Delegierter) und Mario Präsidenten beider Verbände sowie DKV wird voraussichtlich im Juni Wiegand (2. Delegierter) den DKV im deren Geschäftsführer hatten sich im online gehen. europäischen Dachverband ECSA ver- Frühjahr getroffen und eine engere treten. Zusammenarbeit vereinbart, vor allem Nun ging der Präsident zu [TOP 4] bei kulturpolitischen und urheber- Geschäftsbericht über das Jahr 2016 Nun kündigte Prof. Schneider an, dass rechtlichen Themen. und [TOP 5] Voranschlag für das Jahr sich, nachdem die Fachgruppenvor- 2017 über. sitzenden Micki Meuser (DEFKOM) Bereits im vergangenen Jahr wurde Der Geschäftsbericht über das Jahr und Johannes K. Hildebrandt (FEM) berichtet, dass sich Vorstand und er- 2016 und der Voranschlag für das nach dem Tätigkeitsbericht des Vor- weiterter Vorstand intensiv mit einer Jahr 2017 wurden einstimmig, ohne stands über ihre Arbeit berichten neuen Satzung des DKV, die den Stimmenthaltung verabschiedet. werden, die neu gegründete Fach- neuen Anforderungen in der Organi- gruppe „Vereinigung Deutscher sation des Vereins und inhaltlicher [TOP 6] Der Bericht des Kuratoriums Songwriter“ (VERSO) vorstellen wird. Ausrichtung entsprechen soll, be- der Paul und Käthe Kick-Schmidt- Ende des vergangenen Jahres schlos- schäftigt haben. Nach juristischer Stiftung für das Jahr 2016 wurde ein- sen sich mehrere junge Komponisten Prüfung war eine inhaltliche Überar- stimmig verabschiedet. um Alexander Zuckowski zusammen beitung nötig. Der Prozess hat sich und gründeten die Fachgruppe. In länger hingezogen als beabsichtigt. Christian Bruhn beantragte die Ent- den vergangenen Monaten gab es Zur Mitgliederversammlung in 2018 lastung des Vorstandes. mehrere Treffen, bei denen Ziele, werden die Dokumente vorgelegt und Aufgaben diskutiert und konzipiert können verabschiedet werden. [TOP 7] Der Vorstand wurde entlastet. wurden. Es gab keine Gegenstimmen. Die Vor- Zur bewährten Arbeit des Verbandes standsmitglieder enthielten sich der Zur Arbeit in den Landesverbänden gehört, dass die Mitglieder regelmäßig Stimme. des DKV führte er aus, dass zentrale in der Verbandszeitschrift INFORMA- Themen in den LV-Sitzungen in den TIONEN, in Rundbriefen, über die Der Präsident bedankte sich bei den letzten Monaten urheberrechtliche Homepage und die Facebook - Seite Mitarbeitern der Geschäftsstelle Sa- und GEMA-Fragen waren. Das sei über aktuelle berufständige Probleme bine Begemann und Heike Aust für auch begründet in den vielen neuen und Fragen, urheberrechtliche The- die geleistete Arbeit.

INFORMATIONEN 02|2017 7 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

Nun begründete Enjott Schneider den Stärkung der Aufmerksamkeit und abtreten sollte oder nicht. Vorschlag des Vorstandes des Ver- öffentlichen Wahrnehmung dieser Abschließend gab es auch eine rege bandes [TOP 8], Prof. Wolfgang Rihm Komponistengruppe. Bisher gebe es Diskussion zum Antrag 32 „Neuord- zum Ehrenmitglied des Verbandes zu ca. 25 Mitglieder, die vor allem in nung in der Verteilung Sparte „E“. ernennen. Er würdigte sein mittler- Berlin ansässig sind. Es wird ein Auf- Hintergrund ist hier ein gravierendes weile gigantisch gewordenes Oeuvre tritt auf der Homepage des DKV vor- Missverhältnis zwischen Ausschüt- in allen Gattungen von Sinfonik, Oper, bereitet. tung und Inkasso, das eine schritt- Kammermusik bis zur Chormusik. Er Nach Festigung der Struktur wird die weise Neuordnung der Verteilung in habe Werke von großer Ausdrucks- junge Fachgruppe (voraussichtlich Richtung eines stärkeren Inkassobe- kraft und musikalischer Tiefe ge- Anfang kommenden Jahres) stärker zugs bei gleichzeitiger Wahrung und schaffen. Rihm zählt nicht nur na- im Verband und der Öffentlichkeit Weiterentwicklung des Prinzips der tional, sondern auch international zu auftreten. kulturellen Förderung zur Sicherung den bedeutendsten Komponisten der der Verteilungsgerechtigkeit erfordert. Gegenwart. Nach einer Pause wurde mit dem In diesem Zusammenhang kamen die Darüber hinaus hob er Rihms Engage- [TOP 11] „Erläuterung der Anträge seit „zig“ Jahren gleichbleibenden ment im Vorstand des Komponisten- für die GEMA-Jahresversammlung“ Pauschalverträge mit den Kirchen zur verbandes, im GEMA-Aufsichtsrat fortgefahren. Sprache. Auch sollte es mehr Klarheit und in der GEMA-Stiftung hervor. In Der Vizepräsident, Ralf Weigand, geben bei der komplizierten Berech- den Gremien hat sich Rihm aktiv für übernahm die Versammlungsleitung. nung der Kulturfaktoren. die Belange seiner Kolleginnen und Er ging die Anträge der Reihe nach Kollegen und für die Rechte der Urhe- durch und gab kurze Erläuterungen. Der Vizepräsident beendete nach der berinnen und Urheber eingesetzt. Besonders diskutiert wurde über den intensiven Diskussion der GEMA- Antrag 12 „Ablehnung der Aufnahme Anträge die Versammlung gegen Die Mitgliederversammlung stimmte als ordentliches Mitglied und Aus- 15.45 Uhr. dem Vorschlag nach kurzer Diskus- schluss von der ordentlichen oder sion einstimmig zu. außerordentlichen Mitgliedschaft“, Mai 2017 wenn gerechtfertigte Gründe vorlie- Im Anschluss [TOP 9] berichteten gen wie Verstoß gegen den Berechti- Prof. Dr. Enjott Schneider | Präsident die Fachgruppenvorsitzenden Micki gungsvertrag, Verteilungsplan oder Sabine Begemann | Protokoll Meuser (DEFKOM) und Johannes K. Satzung bzw. Falschangaben. Der An- Hildebrandt (FEM) über die Arbeit der trag richtet sich gegen die sogenann- Fachgruppen im Berichtszeitraum. ten „Missbräuchler“. Micki Meuser teilte mit, dass auch Weiter wurde kontrovers über die An- unter den DEFKOM-Mitgliedern in träge 14 und 15 „Begrenzung Amts- den vergangenen Wochen die Verle- dauer und Altersgrenze für die Mit- gerbeteiligung, auch in Zusammen- gliedschaft in Gremien der GEMA“ hang mit der Zwangsinverlagnahme, gestritten. Hier reichten die Meinun- ein großes Thema gewesen ist. gen von „total rückständig“ bis zur Johannes K. Hildebrandt ging u.a. auf Notwendigkeit der dringenden Ver- den nun endlich etablierten Musik- jüngung der Amtsinhaber. fonds für zeitgenössische Musik ein Ausführlich wurde auch der Antrag 21 und die Leistungen der FEM zum besprochen, in dem die Verlegerbe- Zustandekommen des Fonds. Weiter teiligung nach dem vom Gesetzgeber konnte er feststellen, dass die FEM- verabschiedeten Gesetz zur Durch- Nadel, 2017 wird sie zum dritten Mal setzung des Anspruchs auf angemes- vergeben, inzwischen in der Öffent- sene Vergütung vom 24.12.2016 für lichkeit gut wahrgenommen wird. Vergangenheit und Zukunft neu ge- regelt wird. Weigand erläuterte die Nun stellte sich die Fachgruppe Ver- geplante Einrichtung einer Schieds- einigung deutscher Songwriter stelle, falls es zu Streitigkeiten zwi- (VERSO) [TOP 10] vor. schen Urhebern und Verlegern kommt Alexander Zuckowski, der Vorsitzende, bez. der verlegerischen Tätigkeit. In betonte, dass es keine Lobby für diesem Zusammenhang ging der Ju- Songwriter gebe. Dies gelte es zu än- stiziar des Verbandes auch noch ein- dern. Sie wollen eintreten für eine mal auf die gesetzlichen Vergütungs- faire Vergütung, Networking, den ansprüche ein und erläuterte, unter Austausch mit Providern, für eine welchen Voraussetzungen man sie

8 INFORMATIONEN 02|2017 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

GEMA Mitgliederzufriedenheit & Transparenz (AT)

a) „Sind die technischen und orga- GEMA-Mitglieder haben über ihre nisatorischen Abläufe klar und ein- Mitgliedschaft die Möglichkeit, deutig?“, b) „Sind die Abläufe direk- diesen erweiterten Zugang auch tionsübergreifend einheitlich?“ und auf die Werkedatenbank zu bean- c) „Stehen für die Werkanmeldung tragen. und die Abrechnung alle Unterlagen jederzeit online zur Verfügung?“ 3.) Es gibt nur noch ein Anmeldefor- mular für alle Online-Services (in Inzwischen können wir in diesen Be- der Vergangenheit musste jeder reichen auf große Erfolge verweisen. Online-Service separat beantragt Zur Anmeldung von Werken: und freigeschaltet werden). So bieten wir Ihnen einen einfache- 1.) Stand: Heute gehen rund 99 Pro- ren Zugang zur digitalisierten Welt. zent der Werkanmeldungen in Die Bandbreite der Services reicht elektronischer Form bei der GEMA von der Werkanmeldung über den ein. Noch vor fünf Jahren lagen Einblick in Ihre Kontoauszüge bis wir unter 50 Prozent. hin zum Downloaden von Detail- aufstellungen (frühere Begriff- 2.) Die Repertoiresuche gibt es seit lichkeit: Einzel- und Nutzungs- April auch als Mobile App. Das aufstellungen). Darüber hinaus Foto: Florian Jaenicke Foto: bedeutet: Mit nur einem Klick besteht die Möglichkeit, für ein- können Sie sich Ihre Werke an- zelne Werke vergütungsfreie Li- VON SILVIA MOISIG zeigen lassen, die bei der GEMA zenzen für nicht-kommerzielle Direktorin Mitglieder- und registriert sind. So haben Sie Nutzungen zu erteilen. Repertoire-Management schnell einen Überblick über Ihr GEMA Generaldirektion Repertoire und können prüfen, ob Im Abrechnungsbereich haben wir Werke noch angemeldet werden es geschafft, ls ich vom DKV gefragt wurde, ob müssen; komfortabel auf Ihrem Aich einen Artikel für den Bereich Handy oder Tablet, rund um a) die Abläufe (Berlin und München) Mitglieder- und Repertoire-Manage- die Uhr, sieben Tage die Woche. zu harmonisieren sowie ment beitragen könnte, habe ich sofort „JA“ gesagt. Warum? Weil im allge- Den Online-Service „Repertoire- b) die technischen Voraussetzungen meinen Sprachgebrauch oft noch die suche“ selbst - die Basis für die für steigenden Online-Nutzer- alten „Schubladen“ Direktion Do- Mobile App - haben wir eben- zahlen zu schaffen. kumentation und Direktion Mitglie- falls ausgebaut. Wir wissen, dass der herangezogen werden. Dabei sind Bands, Veranstalter und Sie selbst Somit konnte die diesjährige Mitglie- bei uns durch die Fusion der beiden diesen Service zum Ausfüllen der derversammlung per Beschluss die Direktionen 2014 neue Zeiten ange- Musikfolgen nutzen. Melden Sie Voraussetzungen schaffen, dass Sie brochen, in denen vieles einheitlicher Ihre Werke bereits elektronisch ab 01.01.2018 einen spartenübergrei- und transparenter gehandhabt wird an, dauert es nur 1 - 2 Werktage, fenden und damit einheitlichen Ablauf als in der Vergangenheit. Alle 120 bis Ihre Werke den Musiknut- bezüglich der Zustellung von Detail- Mitarbeiter der neuen Direktion haben zern in der Online-Werkeda- aufstellungen (früher: Einzel- und ein gemeinsames Ziel: die „Erhöhung tenbank zur Verfügung stehen. Nutzungsaufstellungen) erhalten. der Mitgliederzufriedenheit“. Vorgesehen ist, dass Sie die Einzel- Aus der 2014 gemeinsam mit der Darüber hinaus: Im geschützten, aufstellungen für die Sparten des GfK durchgeführten Umfrage wissen erweiterten Zugang der Reper- mechanischen Vervielfältigungsrechts wir, dass es in diesem Zusammen- toiresuche für Mitglieder finden nur noch dann in Papier und kosten- hang zwei maßgebliche Treiber gibt: Sie zu allen Werken, an denen Sie pflichtig bekommen, wenn Sie diese die Werkanmeldung und die Abrech- als Urheber beteiligt sind, wichtige ausdrücklich bestellen. Sie kennen nung. Deshalb haben wir diese Berei- Zusatzauskünfte wie Werkanteile, dieses Prinzip bereits von den Ein- che folgenden Prüfungen unterzogen: Vertragsbeziehungen und mehr. zelaufstellungen der Sparten des

INFORMATIONEN 02|2017 9 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

Aufführungs- und Senderechts. Ko- schnittlich rund 500 neue (zusätzli- ► www.gema.de/musikurheber/ stenfrei erhalten Sie diese Unterlagen che) Mitglieder pro Jahr, also rund 20 mitglied-werden im Online-Service GEMA-Download. Prozent mehr Mitglieder als wir ohne Überdies stehen Ihnen seit vergan- diese Maßnahme seit 2014 hätten. sowie das Anmeldeformular für Ur- genem Jahr auch nicht identifizier- Je mehr Mitglieder, desto besser, heber: bare Werbespots online zur Verfügung. denn nur so haben wir bei Vertrags- Mit dieser Erweiterung des Online- gesprächen etwa mit den Sendean- ► www.gema.de/fileadmin/user_upload/ Services der sog. Inquiry-Listen stalten eine starke Verhandlungspo- Musikurheber/Formulare/ (Informationen zu genutzten Werken, sition. Auch die GEMA-Vermutung, aufnahmeantrag_urheber.pdf die nicht abgerechnet werden kön- also die gesetzlich verankerte An- nen) folgen wir Ihren Wünschen nach nahme, dass die GEMA als größte Wir sind mit großem Engagement mehr Transparenz. Verwertungsgesellschaft die Rechte dabei, die Erfüllung Ihrer Wünsche - Unsere Services insgesamt kön- aller Beteiligten wahrnehmen kann, sowohl in technischer als auch in or- nen Sie nachlesen im sog. Dienst- wird so nachhaltig gestärkt. Und ganisatorischer Form - voranzutrei- leistungskatalog der GEMA, der seit auch für Gerichtsverhandlungen – ben. Damit wir in diesem Punkt noch dem 01.01.2016 zur Verfügung steht. exemplarisch sei hier das kürzlich zu schneller und besser werden, ist es Dieser Katalog wird kontinuierlich Ende gegangenen Verfahren gegen wichtig, möglichst unkompliziert mit überarbeitet und angepasst, die ak- die Google-Tochter YouTube genannt, Ihnen in Kontakt zu treten, weshalb tuellen Informationen entnehmen Sie wo wir im übertragenen Sinne David wir die E-Mail-Kommunikation stetig bitte der GEMA-Webseite. waren und Google Goliath – gilt: Wir ausbauen. Dafür brauchen wir auch Neben dem Ausbau der operativen haben mehr Power, wenn wir viele Ihre aktuelle elektronische Adresse. Leistungsfähigkeit und damit einher- sind. Im nächsten Jahr werden wir unsere gehend der Erhöhung Ihrer Zufrie- Eine hohe Mitgliederzahl zahlt nächste Mitglieder-Umfrage starten. denheit richtet die Direktion Mitglie- auch noch auf ein anderes Konto ein: Wenn uns Ihre E-Mail-Adresse be- der- und Repertoire-Management unser Mitgliederprogramm, bei dem kannt ist, können Sie Teil dieser Um- ihr Augenmerk insbesondere auf wir für Sie unter anderem günstigere frage sein, insofern zögern Sie nicht, die „Stärkung des Repertoires“. Mit Tickets für Konzerte oder Branchen- uns Ihre E-Mail eher heute als mor- Stichtag 31.12.2016 hatten wir genau events anbieten oder auch spezielle gen mitzuteilen! 71.263 GEMA-Mitglieder. Wir freuen Versicherungen etwa für Instrumen- uns über einen kontinuierlichen Zu- te. Klar ist: Je mehr wir sind, umso Sollten Sie Vorschläge und Anregun- wachs an neuen Mitgliedern und der attraktivere Konditionen können wir gen haben – gern! Schicken Sie sie an Zuwachs hat einen Grund: Seit der herausholen, wovon Sie als Mitglied den Mitgliederservice Reorganisation der Bereiche Mitglie- direkt profitieren. Unterstützen Sie der und Dokumentation warten wir uns daher im Sinne einer starken ► [email protected] nicht nur ab, dass neue Mitglieder auf GEMA-Gemeinschaft und werben uns zukommen, sondern wir gehen auch Sie für neue GEMA-Mitglieder, oder auch direkt an mich persönlich aktiv an Orte, wo Musik studiert bzw. damit wir bald die 100.000 Mitglieder- Musik ausgeübt wird und werben Grenze erreichen. ► [email protected] für unsere Verwertungsgesellschaft. Hierfür wurde die Stabsstelle Mit- Nutzen Sie gerne auch im Rahmen Wir freuen uns über Ihre Kontakt- gliederakquise geschaffen. Seit deren Ihrer Kommunikationen das Erklär- aufnahme. Einführung in 2014 haben wir durch- Video „Meine Mitgliedschaft“:

10 INFORMATIONEN 02|2017 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

Sind wir eine Solidargemeinschaft? Die GEMA im Zeitgeist, eine selbstkritische Betrachtung von Harald Banter

zichteten zugunsten der bei kleinen Die GEMA gab nach und öffnete Veranstaltungen mit niedrigem In- damit die Büchse der Pandora für den kasso aufgeführten Werken auf einen Einstieg in die Auflösung der Solidar- Teil ihrer Einnahmen, um einen ein- gemeinschaft. Der zweite Schritt in die heitlichen Punktwert zu ermöglichen. gleiche Richtung folgte 2000, denn Allerdings hielt sich der Verzicht auch einzelne Mitglieder, deren Wer- in Grenzen, weil von der freiwilligen ke ausschließlich oder überwiegend in Subventionierung der Werknutzungen einer Veranstaltung aufgeführt wur- mit kleinen Inkassi alle Bezugsberech- den, entdeckten den Reiz, die von der tigten profitierten. Also, auch die Sub- GEMA vereinnahmten Lizenzen voll ventionierer selbst, wenn ihre Werke für sich selbst ausgezahlt zu bekom- in jenen Veranstaltungen aufgeführt men, anstatt sie mit anderen im allge- wurden. meinen Topf zu teilen. Außerdem bleibt festzuhalten, dass Die GEMA gab wieder nach und damals die Welt anders aussah als brach einen weiteren Stein aus dem heute. Es gab noch keinen Rundfunk, Solidargebäude heraus. Wohlgemerkt, kein Fernsehen, keinen Tonfilm, kein es war ein demokratisch geführter Internet, keine digitalen Medien. Den Mitgliederversammlungs-Beschluss. sich mehrenden Veränderungen der Danach wurde das vielumstrittene Pro- Musiknutzungsmodalitäten in den Verfahren eingeführt. Es orientierte

Foto: GEMA Foto: folgenden Jahren hat die GEMA stets sich bei der Erfassung von Auffüh- angemessen Rechnung getragen und rungsdaten an einem von hochdeko- s war einmal eine GEMA, in der den Verteilungsplan entsprechend rierten (und dotierten) Wissenschaft- Ejede Aufführung eines Musikwer- angepasst. Der Grundsatz der Solidar- lern erarbeiteten Hochrechnungs- kes, gemessen an seinem Inhalt und gemeinschaft wurde dabei nie verlas- verfahren, dass das bis dato verwen- seiner Aufführungshäufigkeit, zu ei- sen. Der Solidargedanke wurde 1965 dete simple nach Programmeingang nem einheitlichen Punktwert vergü- sogar noch einmal entscheidend ver- hochgerechnete System realistischer tet wurde, unabhängig von der Höhe stärkt, als man erkannte, dass die bis wiedergab und den Nivelierungseffekt des Lizenzwertes, den der Veranstalter dahin getrennt verrechneten Inkassi abmilderte. an die GEMA abführen musste, egal von Rundfunk einerseits und Fernse- Schon nach wenigen mit Prozessen ob in der Philharmonie vor tausend hen andererseits mit eigenen Punkt- gespickten Jahren stellte man fest, Zuhörern oder im Hinterzimmer eines werten stark auseinander drifteten dass PRO nicht alle Bedürfnisse er- zum Kammermusiksaal umgestal- und nun durch eine Zusammen- füllte. Etwas Neues, Besseres musste teten Gastraums eines Wirtshauses. führung mit einem gemeinsamen her. INKA wurde geboren. Wie PRO Ein Märchen? Nein, es war der Ur- Punktwert ersetzt wurden. bezieht sich auch INKA ausschließlich gedanke der Gründungsväter unserer Auf das historische Bündnis er- auf das Verwertungsgebiet U. INKA Verwertungsgesellschaft. Jedes Mit- folgte 1993 ein fundamentales Um- beruht auf dem Prinzip von Inkasso- glied sollte für eine Werkaufführung denken, das als Beginn der Abkehr segmenten, die je nach dem erwirt- die gleiche Vergütung erhalten. vom Prinzip der Solidargemeinschaft schafteten Budget selbständige Seg- Dies galt als Grundsatz aller Ver- Geschichte schrieb. ment-Punktwerte bilden. Wenn man teilungsplan-Regelungen über viele Die Rechteinhaber von Großveran- eine gerechte Verteilung so versteht, Jahrzehnte und wurde trotz vieler staltungen wie Rock- und Popkon- dass jeder das bekommt, was ihm de Änderungen und notwendiger An- zerten, meist ausländische Major- jure zusteht, so ist INKA ein großer passungen wie ein Kredo heilig und Verlage, machten die Unverhältnis- Fortschritt. Dem Solidargedanken unangetastet gelassen. Für diesen mäßigkeit zwischen Lizenzzahlung allerdings entzieht es die Substanz. beispielhaften Konsens der Mitglie- und Ausschüttung geltend und ver- Ein weiterer einschneidender Akt der als Solidargemeinschaft brachten langten unter Androhung von Kündi- im Prozess der Deregulierung war die die Kolleginnen und Kollegen, deren gung des Berechtigungsvertrages eine erneute Trennung der seinerzeit aus Werke in Veranstaltungen, die ein ho- Direktverrechnung unter Zugrundele- guten Gründen zusammengefassten hes Inkasso generierten, aufgeführt gung der Lizenzzahlung für die Aus- Einnahmen aus der Musikverwertung wurden, große Opfer, denn sie ver- schüttung. in den Sparten Rundfunk und Fern-

INFORMATIONEN 02|2017 11 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

sehen. Dies steht im Zusammenhang auch die bis dahin unangetastete leider hat auch die GEMA unter ihren mit Interventionen der Aufsichts- Einheit des E-Punktwertes zu zer- Mitgliedern ihre schwarzen Schafe, behörde des Deutschen Patent- und hacken. Einzelne Segmente bekom- welche sich nicht scheuen, die Ein- Markenamtes, die im gemeinsamen men nun je nach Inkassovolumen richtungen der Solidargemeinschaft Punktwert von beiden Nutzungsarten eigene Punktwerte. Dies wirkt sich durch manipulierte Aufführungsdaten eine unzulässige, nicht inkassobe- gravierend auf das in einem Segment schamlos für sich selbst, auf Kosten zogene Subventionierung zugunsten zusammengefasste Budget der Pau- der Kolleginnen und Kollegen, aus- einer Nutzungsart nicht ausschließen schalverträge aus. Werke, welche in zubeuten. wollte. Diese Rechtsposition ist eine Veranstaltungen aufgeführt werden, Nach wie vor aber ist die GEMA eine interessante Novität in der Vereins- deren Lizenzen sich aus Pauschalver- der effektivsten und bestens organi- geschichte, da sie die Vereinshoheit, trägen generieren, erhalten zukünftig sierten Verwertungsgesellschaften der nach der die Mitglieder nach demo- nur noch 25 Prozent des alten ein- Welt. Jedoch in unserer Gesellschaft kratischen Regeln über die Verteilung heitlichen Punktwertes. Gleicherma- insgesamt ist ein gewisses Maß an ihrer Einnahmen entscheiden, dieser ßen erhöhen sich die Punktwerte der Selbstsüchtigkeit und Eigennutz vom Rechtsposition subordiniert. Sollten übrigen Segmente. Allerdings muss Makel zur Tugendhaftigkeit mutiert. der BGH oder das BVG sich jemals hier erwähnt werden, dass im Früh- Und die GEMA ist ein Spiegel der mit dieser Frage beschäftigen müs- stadium der GEMA die Pauschalver- Gesellschaft. Die GEMA aber sind wir sen, ist es sehr unwahrscheinlich, träge nur einen marginalen Anteil selbst. Wir Mitglieder fassen die Be- dass sie die Beschlüsse eines Vereins, am Gesamtinkasso darstellten und schlüsse in demokratischer Grund- deren Mitglieder mehrheitlich und sich im Laufe der Jahrzehnte durch ordnung. Wir selbst haben es zu- freiwillig die Verteilung ihrer eigenen deren Zunahme eine unangemessen gelassen, die große Idee einer So- Gelder verwendet wissen will, dieses hohe und seinerzeit nicht voraus- lidargemeinschaft nach und nach nicht als rechtskonform erachtet. sehbare Subventionierung des alten zerbröseln zu lassen. Wollten wir das Bisheriger Höhepunkt des Auflö- gemeinsamen Punktwertes ergab, wirklich, oder sind wir vielleicht nur sungsprozesses war der Beschluss deren Höhe den Solidargedanken mehr oder weniger so aus Versehen auf der Mitgliederversammlung 2017, mehr und mehr strapazierte. Und dem Zeitgeist hinterher geschliddert?

12 INFORMATIONEN 02|2017 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

Wortlosigkeit als Wesen der Musik

Universums selbst.“ mentalmusik, sondern vor allem seit Wortlos singendes Musizieren galt Beethovens Sinfonik zum „Ideen- seit dem „Jubilus“ mittelalterlicher kunstwerk“ schlechthin, was nicht Gregorianik als höchste Kunst des verwundern kann, war Ludwig van Gotteslobes – und gleichzeitig war Beethoven doch alle Musik eine „… die instrumental musizierte Tanz- höhere Offenbarung als alle Weisheit musik seit jeher die allgegenwär- und Philosophie.“. tige weltliche Musik aller Stände, Und gleichzeitig war damals der vom Bauern bis hin zum Kaiser: im Walzer – höchst „unzüchtiger“ Mo- Rausch von Bewegung und Rhyth- detanz der Zeitgenossen – so weit- mus, in Estampida, Dantz, Saltarello hin beliebt und selbstverständliche und Hupfauff, in Pavane und Galliar- Lebenserfahrung quer durch alle de, in Bransle, Menuett, Sarabande und Schichten, dass wir ihn auch in Gigue vermisste niemand das Wort. Schlüsselszenen der Hoch-Literatur Foto: Sigrid Hofstetter Foto: Mit dem Entstehen selbständiger antreffen, als geradezu komplizen- Instrumentalmusik, also mit dem haftes Bindeglied zwischen Leser und VON DOROTHEA HOFMANN Beginn von (Solo-)Konzert, Sonate Text: so schwärmt Goethes „Werther“ und Sinfonie in der Zeit der Aufklä- von seiner angebeteten Lotte: „Tan- „Musica est bene modulandi scientia“ rung wurde das Nachdenken über die zen muß man sie sehen. Siehst du, sie ist Augustinus Kraft der Musik neu justiert: Musik so mit ganzem Herzen und mit ganzer bedarf nicht der Sprache, Musik ist Seele dabey, ihr ganzer Körper, eine eit Jahrtausenden wurde Musik eine eigene Art von Sprache, dessen Harmonie, so sorglos, so unbefangen, Sals ein wortloses Geflecht von Tö- war man sich ganz sicher. „Meine als wenn das eigentlich alles wäre, als nen beschrieben, dessen Reiz gerade Sprache versteht man durch die ganze wenn sie sonst nichts dächte, nichts eben auf dieser, der Sprache so kon- Welt.“ sagte Joseph Haydn, als ihn empfände, und in dem Augenblikke trären Andersartigkeit des Denkens Freunde vor seiner geplanten Abreise gewiß schwindet alles andere vor ihr.“ beruht, eine Idee, der man lange Zeit nach London 1790 auf seine man- Und gerade die Wortlosigkeit des mit Hilfe mathematischer Begrifflich- gelnden Kenntnisse des Englischen Tanzes, die so ganz andere Empfin- keiten beizukommen versuchte. In der hinwiesen. Die seit dem achtzehnten dungen des Gegenübers anspricht als Tradition von Pythagoras, Platon und Jahrhundert so vielfältig entstehenden die gesprochene Sprache gab dem so Aristoteles stehend, die Musik und Instrumentalkonzerte „sprachen“ körperlich agierenden Walzer auch Planeten durch verwandte Zahlenver- nun zu ihren Hörern in der Virtuo- in völlig anderem Kontext eine un- hältnisse verbunden in harmonika- sität des Solisten wie im Dialog zwi- geahnte Bedeutung: auf dem so fol- ler Kraft auf dem Menschen wirken schen Solist und Orchester - und die genschweren politischen Großevent sahen nannte der spätantike Denker Sonaten für Soloinstrumente wurden des frühen 19. Jahrhunderts, dem Cassiodor die Musik : „(…) disciplina, immer mehr zu Klangwelten, in denen „Wiener Kongress“ von 1814, der eine quae de numeris loquitur“ (Wissen, sich virtuoses Spiel, melodische Er- nachnapoleonische Neuordnung Eu- das durch Zahlen ausgedrückt wird), findung, rhythmische Prägnanz und ropas versuchte, wurde der Walzer formulierte viel später der Univer- komponierende Intellekt die Waage gar zur diplomatischen Geheimwaffe: salgelehrte Gottfried Wilhelm Leib- halten. Diese besondere „Sprachlich- „Der Kongreß geht nicht vorwärts, son- niz noch um 1700 lateinisch „Musica keit“ der seit der Wiener Klassik so dern er tanzt.“ kommentierte der Di- est exercitium arithmeticae occultum zentralen Gattung „Streichquartett“ plomat Charles Joseph de Ligne. nescientis se numerare animi“ (Musik fiel sogar Johann Wolfgang von Goe- Immer stärker wurde durch diese ist eine verborgene Rechenkunst des the auf: „Man hört vier vernünftige Erfahrungen die Überzeugung, Mu- seines Zählens unbewußten Geistes) Leute sich untereinander unterhalten, sik sei in ihrer Wortlosigkeit geradezu – und auch im 19. Jahrhundert sah glaubt ihren Diskursen etwas abzuge- das Paradigma des Gegenentwurfes Friedrich Wilhelm Joseph Schelling winnen und die Eigentümlichkeiten der zur gesprochenen und geschriebenen diesen Zusammenhang noch ganz Instrumente kennen zu lernen." – und Sprache. In den Mittelpunkt rückte in dieser Tradition: „Musik ist nichts die Sinfonie wurde mit der Wende nun das Erlebnis der wortlosen Mu- anderes als der vernommene Rhyth- ins neunzehnte Jahrhundert zum sik als emotionaler Kraft, die unge- mus und die Harmonie des sichtbaren Inbegriff nicht nur großer Instru- ahnt tiefe menschliche Gefühlsebe-

INFORMATIONEN 02|2017 13 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

nen erreichen kann, zu denen das vorhandenen Technik eine Welt auf- und Schriftsteller). Bis heute haben Wort keinen Zugang hat: „Ich glaube bauen.“ (Gustav Mahler). Tatsäch- solche Sätze nicht ihre Gültigkeit überhaupt, die Worte reichen nicht hin- lich bauten die großen sinfonischen verloren und wir finden sie vielfach zu, und fände ich, daß sie hinreichten, so Werke der Spätromantik nicht nur und immer wieder neuen, aber doch würde ich am Ende keine Musik mehr „eine Welt“, sie erreichten auch die letztlich auf dasselbe zielenden For- machen.“ sagte Felix Mendelssohn Welt – jedenfalls einen erstaunlich mulierungen bestätigt: „Als ein We- Bartholdy, der – wie auch seine großen Ausschnitt davon bereits für sen von Fleisch und Blut wehre ich mich Schwester Fanny Hensel – in künst- ihre Zeitgenossen: Immer größere im Namen von Emotion und Empfindung lerischer Konsequenz „Lieder ohne Konzertsäle wurden gebaut, wobei gegen all das, was nichts anderes als in- Worte“ komponieren sollte, denn sich die Dimensionen des Publikums teressant und intelligent ist. Ich habe „Das was mir eine Musik ausspricht, die schnell von mehreren Hundert Zu- einen Horror vor intelligenten Leuten, ich liebe, sind mir nicht zu unbestimm- hörern zu Beginn der Romantik zu die interessante Sachen machen. Wenn te Gedanken, um sie in Worte zu fassen, mehreren Tausend Zuhörern pro ich ins Konzert gehe, dann will ich, daß sondern zu bestimmte.“. Für die Ro- Konzert gegen Ende des neunzehn- mir die Tränen kommen; wenn ich nicht mantiker war die Musik gerade in ten Jahrhunderts verschoben. Und weine, bedeutet das: Es war nicht gut.“ ihrer Wortlosigkeit die höchste alle schon wenige Jahre nach Erfindung (Olivier Messiaen). Künste, sie ist „… eine Sprache, die kein des Telefons begann man sowohl in Wirft man nun einen Blick auf Mensch je geredet hat, deren Heimat den USA als auch in Berlin für die wissenschaftliche Errungenschaften niemand kennt und die jeden bis in die immer weiter wachsenden Zuhörer- des zwanzigsten Jahrhunderts wie innersten Nerven ergreift.“. Der früh- kreise „…die Klangmassen eines voll- etwa Musikpsychologie und Musik- romantische Vordenker Wilhelm ständige besetzten Orchesters durch das therapie, so zeigt sich, dass die Fo- Heinrich Wackenroder kam immer Telephon von einem Orte nach dem an- kussierung auf die Wortlosigkeit als wieder auf diese Gefühlsebene des deren zu übertragen.“ (Zeitschrift für Wesen der Musik ganz sicher nicht Unausgesprochen-Unaussprechlichen Technik, Wissenschaft und Industrie ein zufälliges oder willkürliches phi- zurück, die allein von der Musik er- 1891) – diese „Telefon-Hörkabinette“ losophisches Konstrukt ist. Ganz im reicht werde. Und nun endlich wurde waren wunderbare Vorläufer all un- Gegenteil lässt sich mit modernen die religiös-kathartische Wesenheit serer heutigen Möglichkeiten digi- Möglichkeiten bildgebender Verfah- der Musik beschrieben und auch ein- taler Musiknutzung und Musikver- ren zeigen, dass neurologisch „Mu- gefordert: neuartiges Nachdenken breitung. Heute also ist diese große, sik“ und „Sprache“ tatsächlich in über menschliche Gefühle ging jetzt „wortlose“ Instrumentalmusik ein ganz unterschiedlichen Hirnarealen Hand in Hand mit dem Nachdenken weltweiter Wirtschaftsfaktor: alle aufgenommen und verarbeitet wer- über das Wesen der Musik: „Die Mu- großen Orchester spielen Sinfonien den. Die starke Involviertheit des sik aber halte ich für die wunderbarste von Mozart, Beethoven oder Brahms limbischen Systems liefert nicht nur dieser Erfindungen, weil sie menschliche etc., und sie spielen die Werke nicht Erklärungsmöglichkeiten für die un- Gefühle auf eine übermenschliche Art nur in ihren eigenen Abonnement- widerstehliche emotionale Wirkung schildert, weil sie uns alle Bewegungen konzerten am Heimatort, sondern der Musik, deren Rezeption damit in unsers Gemüts unkörperlich, in goldne auf Tourneen, und natürlich sind die den entwicklungsgeschichtlich ältes- Wolken luftiger Harmonien eingeklei- Interpretationen darüber hinaus auf ten Bereichen unseres Gehirns ver- det, über unserm Haupte zeigt, - weil sie Tonträgern und im Netz verfügbar. ankert ist, sie bietet auch ganz kon- eine Sprache redet, die wir im ordentli- Die „…Sprache, die kein Mensch je ge- krete medizinische Hilfe. Musik wird chen Leben nicht kennen, die wir gelernt redet hat, deren Heimat niemand kennt auch dann noch erinnert, wenn das haben, wir wissen nicht wo und wie, und und die jeden bis in die innersten Ner- Sprachvermögen krankheits- und die man allein für die Sprache der Engel ven ergreift“ kennt keine konventio- demenzbedingt bereits schwindet, halten möchte.” (Wackenroder). nellen Sprachbarrieren, ist tatsäch- Klänge und Rhythmen öffnen Auti- Und ganz folgerichtig sieht die Zeit lich international verständlich. sten Möglichkeiten, sich mitzuteilen, der Romantik die Entwicklung großer Immer wieder aufs Neue hat- Musik löst emotionale Barrieren in Instrumentalmusik. Insbesondere die te die Romantik die Wortlosigkeit psychischen Grenzsituationen, in Sinfonie wird als Inbegriff von Or- der Musik als Schlüssel ihrer in- denen Sprache nur hinderlich wäre. chestermusik nicht nur mit Werken nersten, ureigenen Möglichkeiten Und natürlich wird die „wort- immenser kompositorischer Dichte, gepriesen: „Die Musik schließt dem lose“ Musik nicht nur therapeu- monumentaler Länge und Beset- Menschen ein unbekanntes Reich auf; tisch genutzt und im Konzert gerne zungsgröße - man denke an Sinfonik eine Welt, die nichts gemein hat mit gehört, sondern auch von zahllosen von Anton Bruckner bis hin zur „Al- der äußeren Sinnenwelt, die ihn um- Menschen selbst gepflegt. Weltweit pensinfonie“ von Richard Strauss gibt, und in der er alle durch Begriffe immer noch einmalig ist das dichte – zur „Königsdisziplin“ des musika- bestimmbaren Gefühle zurückläßt, um Netz deutscher Musikschulen, seien lisch Möglichen: „Aber Symphonie sich dem Unaussprechlichen hinzuge- es die dem VdM angehörenden Schu- heißt mir eben: mit allen Mitteln der ben.“ (E.T.A. Hoffmann, Komponist len, seien es die zahlreichen Privat-

14 INFORMATIONEN 02|2017 BUNDESVORSTAND | NACHRICHTEN UND POSITIONEN

musikschulen, an denen Millionen Deutsche Musikhochschulen sind biologe), dann ist Musik genau das von Menschen – sowohl Kinder und weiterhin ein weltweites Traumziel Gegenteil: sie überwältigt uns, ganz Jugendliche, als auch Erwachsene von Musikstudenten: Der deutsche ohne Sprache, sie öffnet uns und gibt bis hin zu Senioren – ein Instru- Sprachraum als „Land der Musik“, uns Verständnismöglichkeiten, die ment zu spielen lernen. Auch kleine als Herkunftsland von Bach, Hän- nicht so eindeutig sind, wie die Spra- Orte haben ihre Musikschule und in del, Mozart, Beethoven, Schubert, che, aber gerade deswegen hilfreich größeren Städten gibt es nicht selten Schumann, Mendelssohn, Brahms, im Umgang mit dem Neuen, Uner- deren mehrere. Dazu treten noch die Bruckner, Mahler, Strauss, Hindemith, warteten. „Music is supra-personal and vielfältigen Privatmusiklehrer und Stockhausen entfaltet immer noch super-real and as such beyond verbal natürlich auch die Nachwuchsarbeit eine enorme Sogwirkung. Virtuoses meanings and verbal descriptions.” sag- der unterschiedlichsten Musikver- Instrumentalspiel zu perfektionieren, te Igor Stravinsky – und an anderer bände. Denn das instrumentale Spiel stilistische Genauigkeit zu erlernen Stelle formulierte er, Musik sei dazu wird natürlich auch realisiert, kei- sind Ziele der Studierenden. Von da “…eine Ordnung zu setzen zwischen neswegs nur für sich alleine im stil- den derzeit etwa 22.000 Studieren- dem Menschen und der Zeit.“ In diesen len Kämmerlein, sondern vor allem den an deutschen Musikhochschu- scheinbar so unterschiedlichen Sätzen auch in einem der Akkordeonorches- len sind etwa 25 % Ausländer – und schließt sich zuletzt der Kreis von den ter, Blasorchester, Liebhaberorches- erst die wortlos-intuitiv-emotionale antiken zahlenphilosophischen Über- ter, Posaunenchöre, Spielmannszüge, Verständlichkeit der Musik macht legungen einer in wortloser Musik Zupforchester etc., an denen die deut- diese Länder- und oft genug auch hörbaren Harmonie zwischen den sche Musiklandschaft so reich ist, Kontinente-Übergreifende Studier- Himmelskörpern und dem Menschen und was sie gleichzeitig gegenüber Migration realisierbar, über alle hin zur Musik, die die innersten Ge- anderen Ländern so auszeichnet: der Sprachprobleme hinweg, und sie fühle des Menschen berührt und Wettbewerb „Jugend Musiziert“ ist ermöglich oft genug gerade in der Emotionen weckt: Musik bietet eine von einem Aushängeschild zu einer Nichtbenutzbarkeit konventioneller nichtsprachliche Verständigungsebene Art „Exportschlager“ geworden, der Sprache ein gemeinsames Musizieren und schlägt Brücken zum Unbekann- in anderen Ländern wie China imi- von ganz besonderer Intensität. ten. In der Wortlosigkeit als Wesen tiert wird, das „Bundesjugendor- Wenn Sprache dazu da sein könnte, der Musik liegt ihre eigene, eigen- chester“ und das „Bundesjazzor- die Welt verstehen zu können, ohne willige und stärkste Kraft. chester“ sind international präsente sich von ihr „überwältigen“ zu lassen Klangkörper von großem Renommee. (Carl Sagan, Astrophysiker und Exo-

INFORMATIONEN 02|2017 15 URHEBER- UND VERTRAGSRECHT

Die Regelungen zum Urhebervertragsrecht vom 20.12.2016

Regelung von Fragen der Verlegerbe- (nachfolgend: GVR) auch bei Ver- teiligung verkündet. Es trat teilweise trägen herangezogen werden, die schon am 24.12.2016, im Übrigen vor Entstehen der GVR abgeschlos- am 1.3.2017 in Kraft. Einerseits sind sen worden waren. Bisher galt, dass manche Vorschläge des Ref-E, die GVR für Verträge vorrangig sind, die zu Gunsten der Urheber vorgesehen nach ihrem Entstehen abgeschlossen waren, erheblich zurückgestutzt oder wurden. Sie sind ferner ein Indiz für auch gestrichen worden. Andererseits die Angemessenheit der Vergütung. konnten immerhin geringfügige Ver- Klarstellend soll dieses Indiz nicht besserungen zu Gunsten der Urheber nur für Verträge nach Entstehen der und ausübenden Künstler erreicht GVR, sondern auch für Verträge aus werden. Ich werde mich nachfolgend der Zeit davor herangezogen werden auf einzelne wesentliche Regelungen können. beschränken.

Foto: Marina Castelli Foto: 2. AUSKUNFT - §§ 32d, 32e UrhG 1. ANGEMESSENE VERGÜTUNG VON DR. GERNOT SCHULZE § 32 UrhG Der Ref-E sah in § 32d eine einzige Fachanwalt für Urheber- und Vorschrift vor, wonach jeder Werk- Medienrecht in München Von der im Ref-E vorgeschlagenen nutzer dem Urheber Auskunft über Präzisierung, eine Vergütung des den Umfang der Werknutzung und n den DKV-Informationen 1/2016, Urhebers sei nur dann angemessen, die hieraus gezogenen Erträge und IS. 11 bis 15 habe ich Einzelheiten des wenn der Urheber für mehrfache Vorteile zu erteilen sowie hierüber Referentenentwurfs (nachfolgend: Nutzungen desselben Werkes An- Rechenschaft abzulegen hätte, und Ref-E) zum Urhebervertragsrecht spruch auf jeweils gesonderte Vergü- zwar auf Verlangen des Urhebers von 2015 berichtet. Der DKV hatte tung hat (§ 32 Abs. 2 Ref-E; DKV Info mindestens einmal jährlich. Der zu diesem Ref-E mit Schreiben vom 1/2016, S. 12), blieb kaum etwas übrig. Anspruch sollte also nicht nur ge- 21.12.2015 Stellung genommen und In § 32 Abs. 2 Satz 2 UrhG wurden genüber dem Vertragspartner des seinerseits Vorschläge für weitere neben der Dauer und dem Zeitpunkt Urhebers bestehen, sondern darüber Regelungen unterbreitet. Ich darf auf der Nutzung nun zusätzlich noch die hinaus auch gegenüber jedem Dritten, diese Stellungnahme und den Bericht Häufigkeit und das Ausmaß der Nut- dem der Vertragspartner des Urhe- in den DKV-Infos 1/2016 verweisen. zung ausdrücklich erwähnt. Sie sollen bers Nutzungsrechte eingeräumt oder Seinerzeit schloss ich meinen Bericht die Höhe der Vergütung mitbestimmen. übertragen hatte. Trotz Kritik der Ver- mit den Worten, es sei zu erwarten, Einerseits sind auch diese Kriterien werterseite blieb es dem Grunde nach dass andere Verbände, insbesondere wie bisher nur beispielhaft ange- weitgehend bei diesem Anspruch. Er auch der Verwerter, ebenfalls Stel- geben. Sie waren also schon zuvor ist allerdings auf zwei Vorschriften lungnahmen zu dem Ref-E abgeben bei der Höhe der Vergütung zu be- (§ 32d und §32e) verteilt und teil- werden. Ferner müsse abgewartet rücksichtigen. Andererseits hat der weise beschränkt. Nach § 32d UrhG werden, wie der Ref-E gegebenen- Gesetzgeber auf diese Weise betont, erhält der Urheber den Anspruch auf falls modifiziert und wann ein ent- dass wiederholte Nutzungen nur zu- Auskunft und Rechenschaft nur ge- sprechendes Gesetz verkündet werde. lässig sind, wenn diese auch in die genüber seinem Vertragspartner. In Wie erwartet, folgten u.a. weitere Höhe der Vergütung entsprechend § 32e wurde die Auskunft- und Re- Stellungnahmen, denen der Ref-E zu einfließen. Fehlen derartige Angaben, chenschaftspflicht auch auf Dritte weit ging. Daraufhin legte die Bun- muss im Einzelfall bestimmt werden, (also Lizenznehmer und Erwerber) desregierung im Frühjahr 2016 einen ob die im Vertrag vereinbarte Vergü- erstreckt. Etwas missverständlich ist Gesetzentwurf vor, der im Laufe des tung hinreichend und angemessen allerdings § 32e Abs. 2 UrhG. Danach Gesetzgebungsverfahrens noch mo- ist. Das mag es gegebenenfalls er- soll der Anspruch gegenüber Dritten difiziert wurde. Am 23.12.2016 wurde leichtern, die Unangemessenheit zu nur dann geltend gemacht werden schließlich das Gesetz zur verbesser- beweisen. können, wenn aufgrund nachprüf- ten Durchsetzung des Anspruchs der Außerdem wurde in § 32 UrhG ein barer Tatsachen klare Anhaltspunkte Urheber und ausübenden Künstler weiterer Abs. 2a eingefügt. Danach für dessen Voraussetzungen vorlie- auf angemessene Vergütung und zur sollen gemeinsame Vergütungsregeln gen. Daran kann es fehlen, wenn der

16 INFORMATIONEN 02|2017 URHEBER- UND VERTRAGSRECHT

Urheber ein Pauschalentgelt erhält Verlangen des Urhebers verpflichtet, nutzervereinigung zur Aufstellung und keine laufenden Abrechnungen Auskunft zu erteilen und Rechen- von GVR ermächtigt war. Nach dem beanspruchen kann. Deshalb soll er schaft abzulegen. Der Verwerter muss nun eingeführten § 36 Abs. 2 Satz 2 von seinem Vertragspartner min- dies nicht von sich aus tun. Das gilt UrhG gilt eine Vereinigung, die einen destens einmal jährlich Auskunft aber nur für den gesetzlichen An- wesentlichen Teil der jeweiligen Ur- verlangen können, auch wenn ihm spruch nach §§ 32d, 32e UrhG. Die heber oder Werknutzer vertritt, als keine klaren Anhaltspunkte für die vertragliche Abrechnungspflicht des zum Abschluss der GVR ermächtigt. Voraussetzungen seiner Ansprüche Vertragspartners bleibt hiervon un- Diese gesetzliche Vermutung kann insbesondere auf angemessene Ver- berührt. nur durch einen entgegenstehenden gütung oder auf den sog. Fairness- Beschluss der Mitglieder der betref- ausgleich vorliegen. Einerseits wird 3. GEMEINSAME fenden Vereinigung und nur jeweils in § 32e auf diese Regelung in § 32d VERGÜTUNGSREGELN (GVR) für die konkret aufzustellenden GVR verwiesen, so dass man annehmen §§ 36, 36a, 36b, 36c UrhG entkräftet werden. Das muss diese könnte, auch gegenüber dem Dritten Vereinigung entsprechend beweisen. bestünde der Anspruch, selbst wenn Der Urheber hat einen Anspruch auf keine klaren Anhaltspunkte für des- angemessene Vergütung an den Er- b) Feststellung der Voraussetzungen sen Voraussetzungen vorliegen. An- lösen aus der Nutzung seines Werkes. des Schlichtungsverfahrens - § 36a dererseits wird dieser Anspruch in Was angemessen ist, lässt sich mit- Abs. 3 UrhG § 32e Abs. 2 dahingehend beschränkt, unter nicht so leicht feststellen. Des- dass klare Anhaltspunkte vorliegen halb sieht das UrhG die Möglichkeit Kommt zwischen den Verhandlungs- müssen. Das könnte zu Unklarheiten vor, hierfür GVR aufzustellen. Nach partnern (Urhebervereinigung einer- und Streitigkeiten führen. den Vorstellungen des Gesetzgebers seits und Werknutzervereinigung Ferner ist der Anspruch beschränkt, sollten sich beide Seiten – Urheber- andererseits) keine Einigung über die wenn der Urheber zu dem Werk nur verbände einerseits und Werknutzer- aufzustellenden GVR zustande, kön- einen nachrangigen Beitrag erbracht vereinigungen andererseits – in allen nen sie eine Schlichtungsstelle bilden, hat. Das betrifft insbesondere Mehr- Schaffensbereichen hierum einver- die über einen Vorschlag zur Aufstel- autorenwerke z.B. beim Film oder bei nehmlich bemühen. Dann hätten die lung der GVR beschließt. Die Bildung Sammelwerken. Der Beitrag eines GVR generell als Maßstab dessen einer derartigen Schlichtungsstelle Filmkomponisten wird i.d.R. nicht gelten können, was angemessen ist. führte mehrfach zu Verzögerungen, nachrangig sein. Darüber hinaus soll Streitigkeiten hierüber ließen sich weil die hierfür vorgesehenen Rege- der Anspruch entfallen, wenn er un- auf diese Weise vermeiden. Diese lungen nicht eindeutig waren. Das verhältnismäßig ist. Diese beiden Vorstellung ließ sich bisher aber nur wurde vor allem dort ausgenutzt, wo Einschränkungen lassen Unklarhei- in geringem Umfang verwirklichen. das Schlichtungsverfahren einseitig ten zurück, über die möglicherweise Entweder entzogen sich die Werk- von einer Partei betrieben werden verschiedene Ansichten bestehen und nutzervereinigungen der Aufstellung musste, weil sich die andere Partei derentwegen gegebenenfalls gestrit- von GVR oder sie nutzten bestehende der Aufstellung von GVR entziehen ten werden muss. Möglichkeiten, das Verfahren zur wollte; i.d.R. war dies die betreffende Ein weiterer Streitpunkt könnte der Aufstellung von GVR in die Länge zu Werknutzervereinigung. Nach dem Umfang der Auskunft und Rechen- ziehen. Außerdem haben sich manche nun eingeführten § 36a Abs. 3 Satz schaft sein. Im bisherigen Schrifttum Werknutzer an die von ihnen selbst 1 Nr. 3 UrhG bestimmt das zustän- wird vertreten, dass der Urheber den mit aufgestellten Vergütungsregeln dige Oberlandesgericht nicht nur die Anspruch nur für das jeweilige Jahr nicht gehalten und sind hiervon zu Person des Vorsitzenden und die An- geltend machen kann. Dann wäre der Lasten der Urheber abgewichen. Der zahl der Beisitzer, sondern auch die Urheber grundsätzlich verpflichtet, Gesetzgeber sah sich deshalb veran- Voraussetzungen des Schlichtungs- seinen Anspruch jährlich geltend zu lasst, nachzubessern und manches verfahrens. Die früher zusätzlich machen. Meines Erachtens ist frag- Schlupfloch zu schließen. Es würde mögliche Klage der Werknutzer, die lich, ob dies im Sinne der Verwerter den Rahmen dieses Beitrags sprengen, Voraussetzungen des Schlichtungs- wäre. Sinnvollerweise sollte der Ur- auf die einzelnen einschlägigen Rege- verfahrens feststellen zu lassen, und heber seinen Anspruch auf Auskunft lungen im Detail einzugehen. Sie seien die dadurch eingetretene Verzöge- und Rechenschaft zwar nur einmal deshalb nur summarisch wie folgt er- rung, ist nun ausgeschlossen. jährlich, aber grundsätzlich auch für wähnt: die zurückliegende Zeit geltend ma- chen können, soweit er nicht schon a) Vermutung zur Ermächtigung zur c) Hinzuziehung weiterer Verbände verjährt ist und soweit er noch keine Aufstellung von GVR - § 36 Abs. 2 § 36a Abs. 4a UrhG Auskunft und Rechenschaft erhal- Satz 2 UrhG ten hat. Jedenfalls ist der Vertrags- Außerdem erhält jede Partei eines partner oder auch der Dritte nur auf Mitunter blieb unklar, ob eine Werk- Schlichtungsverfahrens die Möglich-

INFORMATIONEN 02|2017 17 URHEBER- UND VERTRAGSRECHT

keit, andere Vereinigungen von Ur- Konkurrenten des Verletzers begrün- Andererseits wird er sich vermutlich hebern über die Schlichtungsstelle det, regelt § 36c UrhG die Beseitigung schwer tun, einen anderen Verwerter zu dem Verfahren hinzuziehen zu des konkreten Verstoßes und gibt dem zu finden, insbesondere wenn Letz- lassen, wenn die vorgeschlagene Urheber hierfür weitere Rechte. Zum terer eine Vergütung leisten soll und GVR Werke mehrerer verschiedener einen bleibt es ihm unbenommen, zugleich gewärtigen muss, dass der Urheber betrifft, die verschiedenen gegebenenfalls neben der Klage sei- bisherige Vertragspartner des Urhe- Vereinigungen angehören. Auf diese nes Verbands gegen den Verletzer bers das Werk weiterhin nutzen kann, Weise sollen GVR zustande kommen vorzugehen und eine angemessene ohne eine weitere Vergütung zahlen können, die den gesamten einschlä- Vergütung geltend zu machen, die zu müssen. Diese Konkurrenzlage gigen Werkbereich mehrerer ver- sich dann an den GVR orientiert. Zum wird manchen weiteren Verwerter schiedener Urhebergruppen abdecken. anderen kann sich sein Vertragspart- zwangsläufig abschrecken. Sie könnte ner, der an der GVR mitgewirkt hat den Urheber veranlassen, auf die nach d) Verbandsklage - § 36b UrhG (sei es direkt oder über seinen Werk- § 40a Abs. 2 UrhG mögliche Vereinba- nutzerverband), aber hiervon ab- rung mit seinem bisherigen Vertrags- Hat ein Werknutzer an der Aufstel- weicht, nicht auf die abweichende partner einzugehen, die Exklusivität lung einer GVR mitgewirkt, sei es Bestimmung berufen. Sie ist unwirk- des eingeräumten Nutzungsrechts direkt als Partei oder sei es mittel- sam. An ihrer Stelle kann der Urheber nach 5 Jahren zu verlängern. Einerseits bar als Mitglied seiner Werknutzer- verlangen, seinen Vertrag an die GVR könnte der Urheber eine derartige Ver- vereinigung, die an der Aufstellung anzupassen, insbesondere also die einbarung von einer weiteren Vergü- der GVR mitgewirkt hat, ist er ver- gegebenenfalls höhere Vergütung tung abhängig machen. Andererseits pflichtet, sich an diese GVR zu halten, verlangen, wie sie die GVR vorsieht. dürfte das Recht auf anderweitige insbesondere mit dem Urheber keine Verwertung wirtschaftlich betrachtet niedrigere Vergütung zu vereinbaren, 4. RECHT ZUR ANDERWEITIGEN wohl nur sehr schwach sein. als sie die betreffende GVR vorsieht. VERWERTUNG - § 40a UrhG Außerdem gibt es von diesem Hält er sich hieran nicht, muss der Recht auf anderweitige Verwertung betroffene Urheber nicht selbst das Das im Ref-E vorgesehene Rückrufs- (§ 40a UrhG) mehrere Ausnahmen Risiko eines Rechtsstreits eingehen, recht nach 5 Jahren im Falle einer insbesondere hinsichtlich nachran- sondern er kann dies derjenigen Ur- ausschließlichen Rechtseinräumung giger Beiträge zu einem Werk, einem hebervereinigung überlassen, die an ist infolge der heftigen Kritik der Produkt oder einer Dienstleistung. der Aufstellung der GVR mitgewirkt Verwerterverbände stark beschränkt Nachrangig ist der Beitrag insbe- hat. Diese Form der Verbandsklage worden. Nach dem nun geltenden § sondere dann, wenn er den Gesamt- ist neu und ermöglicht es, den be- 40a UrhG hat der Urheber lediglich eindruck eines Werkes oder die Be- treffenden Werknutzer nicht nur ein Recht zur anderweitigen Verwer- schaffenheit eines Produktes oder ei- hinsichtlich des konkret betroffenen tung nach 10 Jahren, wenn er sein ner Dienstleistung wenig prägt, etwa Urhebers, sondern generell zur Ein- Nutzungsrecht ausschließlich und weil er nicht zum typischen Inhalt haltung der GVR zu zwingen. Es bleibt nur gegen eine pauschale Vergütung eines Werkes, eines Produktes oder dem betroffenen Urheber unbenom- eingeräumt hatte. Wird ein Absatz- einer Dienstleistung gehört (§ 40a Abs. men, zusätzlich eigene Schritte gegen honorar vereinbart, kann das Exklu- 3 Nr. 1). Damit sind Beiträge gemeint, seinen Vertragspartner zu unterneh- sivrecht wie bisher zeitlich unbefri- die im Verhältnis zum Gesamtein- men. stet eingeräumt werden. Außerdem druck des Werkes eine untergeord- Darüber hinaus kann auch die endet nach 10 Jahren lediglich die nete Rolle spielen. Eine weitere Aus- Werknutzervereinigung, die an der Exklusivität des eingeräumten Nut- nahme ist hinsichtlich Marken oder Aufstellung der betreffenden GVR zungsrechts. Der Vertragspartner des sonstigen Kennzeichen gemacht mitgewirkt hat, gegen das abtrünnige Urhebers kann das Werk im Rahmen worden (§ 40a Abs. 3 Nr. 3 UrhG). Mitglied (Werknutzer) vorgehen und eines einfachen Nutzungsrechts (also Das könnte z.B. Tonsignets betreffen. auf diese Weise dafür sorgen, dass ohne Exklusivität) weiterhin nutzen. In diesen Fällen soll es weiterhin kein Mitglied aus der Reihe tanzt. Da das Recht des Urhebers auf ander- möglich bleiben, die Nutzungsrechte Schwarze Schafe sollen zur Räson weitige Verwertung nur in Betracht zeitlich unbegrenzt exklusiv gegen gebracht werden können. kommt, wenn er das Nutzungsrecht ein Pauschalentgelt einzuräumen. gegen ein Pauschalentgelt einge- Soweit die Rechte an Musikwerken e) Individualklage - § 36c UrhG räumt hatte, muss sein Vertragspart- von der GEMA wahrgenommen wer- ner für die fortgesetzte Nutzung (als den – und das dürfte weiterhin die Während § 36b UrhG weiteren künf- einfaches Recht) nicht einmal eine Regel sein –, erhalten die Verwerter tigen Verstößen gegen die GVR ent- weitere Vergütung leisten. Das ist ohnehin nur einfache Nutzungsrechte, gegenwirken soll und Unterlassungs- besonders unausgewogen. Einerseits so dass sich dort die Regelung des ansprüche der Verbände (der Urheber soll der Urheber sein Werk nach 10 § 40a nicht auswirkt. Auftragskom- und auch der Werknutzer) sowie der Jahren anderweitig verwerten dürfen. positionen fallen meistens ebenfalls

18 INFORMATIONEN 02|2017 URHEBER- UND VERTRAGSRECHT

in den Wahrnehmungsbereich der Rechenschaft (§§ 32d, 32e UrhG) ist der Verleger an den von der Verwer- GEMA, weil sich der Berechtigungs- auch zu Gunsten ausübender Künstler tungsgesellschaft wahrgenommenen vertrag auch auf sämtliche künftigen entsprechend anwendbar. Dort könn- Nutzungsrechten und gesetzlichen Werke eines Komponisten erstreckt. te sich vermehrt die Frage stellen, Vergütungsansprüchen. Anlass hierfür Das Recht auf anderweitige Verwer- inwieweit der Beitrag des Künstlers waren die Urteile des BGH „Verle- tung nach § 40a UrhG kann also nur nur nachrangig ist, so dass ihm der geranteil“ vom 21.4.2016 und des dort in Betracht kommen, wo die Anspruch auf Auskunft und Rechen- Kammergerichts „Musikverlegeranteil“ Nutzungsrechte der GEMA nicht oder schaft im konkreten Fall nicht zusteht. vom 14.11.2016. Im Falle „Verleger- nur beschränkt eingeräumt worden Das Recht auf anderweitige Ver- anteil“ ging es um die Beteiligung waren. Denkbar wäre dies hinsicht- wertung nach 10 Jahren im Falle der Verleger an den Erlösen aus ge- lich Auftragsproduktionen für einen einer ausschließlichen Rechtsein- setzlichen Vergütungsansprüchen, die Film oder für Werbezwecke, wenn räumung gegen ein Pauschalentgelt von der VG Wort hinsichtlich Sprach- dort der Auftraggeber die Musik für (§ 40a UrhG) steht dem ausübenden werken wahrgenommen werden. Nach den Film oder für den Werbezweck Künstler nicht zu. Auffassung des BGH stünden diese exklusiv nutzen will. Insoweit kann Schon immer konnte der aus- Ansprüche aus europarechtlichen der Urheber das Recht zur Nutzung übende Künstler auch Rechte für Gründen allein den Urhebern zu. Die der Musik in einem Film (das soge- unbekannte Nutzungsarten einräu- Verleger könnten nur dann hieran be- nannte Filmherstellungsrecht oder men oder übertragen. Daran hat sich teiligt werden, wenn die Urheber de- Filmnutzungsrecht) dem Auftrag- nichts geändert. Neu hinzugekom- ren Anteil, wie er im Verteilungsplan geber selbst einräumen, nachdem men ist jedoch ein Anspruch auf ge- vorgesehen ist, im Nachhinein an er der GEMA mitgeteilt hat, dieses sonderte angemessene Vergütung des die Verleger abtreten. Eine Abtretung Recht selbst wahrnehmen zu wollen. Künstlers, wenn seine Darbietung auf im Voraus sei unwirksam. Im Falle Hinsichtlich Werbezwecken kann eine neue Art der Nutzung verwertet „Musikverlegeranteil“ ging es nicht er die Nutzung der Musik gestatten wird, die im Zeitpunkt des Vertrags- nur um die Beteiligung der Verleger oder verbieten. Infolgedessen kann schlusses zwar vereinbart, aber noch an den Erlösen aus gesetzlichen Ver- er diese Nutzung auch nur einem unbekannt war (§ 79b UrhG). gütungsansprüchen, sondern auch einzigen Nutzer gestatten, anderen um die Beteiligung der Verleger an Nutzern verbieten. Das kommt einer 6. ANWENDBARKEIT DER NEUEN den von der GEMA wahrgenomme- Exklusivität gleich. Allerdings blei- VORSCHRIFTEN nen Nutzungsrechten. Hinsichtlich ben die weiteren Rechte, nämlich den § 132 Abs. 3a UrhG der gesetzlichen Vergütungsansprü- Film oder Werbespot vorzuführen, che schloss sich das Kammergericht zu senden oder anderweitig zu nut- Die oben genannten Vorschriften sind (KG) der Auffassung des BGH an. Hin- zen, weiterhin bei der GEMA, es sei auf Verträge oder sonstige Sachver- sichtlich der Verlegerbeteiligung an denn, dass der Komponist nicht nur halte anwendbar, die ab 1.3.2017 ge- den Erlösen aus Nutzungsrechten (z.B. hinsichtlich des konkreten Werkes, schlossen wurden oder entstanden Aufführung, Sendung etc.) kommt es sondern hinsichtlich des betreffenden sind (§ 132 Abs. 3a UrhG). Für Verträge, nach Auffassung des KG darauf an, Rechts generell den Berechtigungs- die bis zum 1.3.2017 geschlossen wor- wem der Urheber diese Rechte zuerst vertrag beschränkt oder beendet hat. den waren, gilt das bis dahin gegoltene eingeräumt hatte; der GEMA oder Insgesamt gesehen dürfte deshalb der Recht, also insbesondere kein gesetz- dem Musikverlag. Da die Komponi- Anwendungsbereich des § 40a UrhG licher Auskunftsanspruch (§§ 32d, 32e sten i.d.R. ihre Rechte mit Abschluss für Komponisten wenig bedeutsam UrhG) und kein Recht auf anderweiti- des Berechtigungsvertrags auch für sein. ge Verwertung gem. § 40a UrhG. Eine künftige Werke der GEMA einräu- Verbandsklage gegen Abweichler von men, konnte im konkreten Falle der 5. AUSÜBENDE KÜNSTLER GVR (§ 36b UrhG) kann erst gegen Komponist sie danach nicht mehr §§ 79 Abs. 2, Abs. 2a, 79b UrhG Verstöße ab 1.3.2017 geltend gemacht dem Musikverlag einräumen. Nach werden, nicht gegen Verstöße zuvor. Auffassung des KG gilt der Grundsatz Das Recht der ausübenden Künstler Es bleibt dem Urheber jedoch unbe- der Priorität. Ohne eine gesonderte wurde hinsichtlich einzelner Rege- nommen, gegen diese Verstöße nach nachträgliche Abtretung zu Gunsten lungen verbessert. Klarstellung wur- wie vor selbst vorzugehen. des Verlags musste dessen Beteili- de geregelt, dass die Vorschriften zu gung bei der Abrechnung der GEMA Gunsten der ausübenden Künstler 7. VERLEGERBETEILIGUNG entfallen. nicht nur dann gelten, wenn sie ihre §§ 27 Abs. 2, 27a Verwertungs- Beide Urteile wurden heftig kri- Nutzungsrechte einem Verwerter gesellschaftengesetz (VGG) tisiert, nicht zuletzt auch weil der eingeräumt, sondern auch, wenn sie Gesetzgeber in der Amtlichen Be- diese Rechte dem Verwerter über- Neu hinzugekommen – und noch gründung seiner diesbezüglichen tragen haben (§ 79 Abs. 2a UrhG). nicht Gegenstand des Ref-E – ist Regelungen (§ 63a Satz 2 UrhG) zum Der Anspruch auf Auskunft und eine Regelung für die Beteiligung Ausdruck gebracht hatte, die bishe-

INFORMATIONEN 02|2017 19 URHEBER- UND VERTRAGSRECHT

rige Beteiligung der Verleger auf der Grundsatz der Priorität gilt hier nicht, ob eine derartige Regelung der EU Basis der bisherigen Verteilungspläne wenn der Urheber mit der Anmeldung zustande kommt. der Verwertungsgesellschaften solle seines Werkes auch seinen Verleger Die §§ 27 Abs. 2, 27a VGG sind be- beibehalten bleiben. Gegen beide Ur- angibt. reits am 24.12.2016 in Kraft getreten. teile wurden Verfassungsbeschwer- Zum anderen hat der Gesetzgeber Demnach können sie bereits für den den eingelegt, über die noch nicht hinsichtlich der Beteiligung der Ver- Zeitraum ab 2017 angewandt werden. entschieden ist. Zumindest bis dahin leger an gesetzlichen Vergütungs- werden die Verwertungsgesellschaf- ansprüchen eine Regelung aufge- 8. SCHLUSSBEMERKUNG ten die Beteiligung der Verleger je- griffen, die der BGH in seinem Urteil denfalls für begrenzte Zeit rückab- vom 21.4.2016 für zulässig erachtet Nicht alles, was der Ref-E versprach, wickeln und die betroffenen Urheber hatte. Nach dem neu eingeführten § konnte gehalten werden. Desgleichen nachvergüten müssen, wenn Letz- 27a VGG kann der Urheber nach der wurden weitergehende Vorschläge tere einer Beteiligung ihrer Verleger Veröffentlichung eines Werkes oder u.a. des DKV (vgl. DKV-Info 1/2016, S nachträglich nicht gesondert zu- mit der Anmeldung des Werkes bei 14f) nicht in das Gesetz übernommen. stimmen. der Verwertungsgesellschaft gegen- Gleichwohl wird man insgesamt von Nach Verkündung des BGH-Ur- über Letzterer zustimmen, dass der einer Verbesserung der Gesetzesla- teils „Verlegeranteil“ vom 21.4.2016 Verleger an den Einnahmen aus den ge für die Urheber sprechen können. ist der Gesetzgeber tätig geworden gesetzlichen Vergütungsansprüchen Das Urhebervertragsrecht entwickelt und hat eine Regelung getroffen, beteiligt wird. Diese Zustimmung sich in Etappen. Mit dem Gesetz vom wonach die Verleger wieder beteiligt muss der Urheber hinsichtlich jedes 20.12.2016 ist dieser Prozess keines- werden können. einzelnen Werkes gegenüber der Ver- wegs beendet. Es muss sich nun zei- Zum einen wurde § 27 VGG da- wertungsgesellschaft erteilen. Eine gen, ob beispielsweise GVR auf allen hingehend ergänzt, dass eine Ver- Zustimmung an den Verleger ge- Schaffensbereichen der Urheber zu- wertungsgesellschaft, die Rechte für nügt nicht. Diese Praxis wird solange stande kommen und ob die Urheber mehrere Rechtsinhaber (also Urhe- eingehalten werden müssen, bis die besser als bisher angemessen vergütet ber und deren Verleger) gemeinsam Rechtsprechung des BGH nicht durch werden. Wie schon auf S. 13 der DKV- wahrnimmt, in ihrem Verteilungs- eine Annahme der Verfassungsbe- Infos 1/2016 erwähnt, sind die Kom- plan regeln kann, dass die Einnahmen schwerde und/oder durch eine Vor- ponisten durch ihre Mitgliedschaft bei aus der Wahrnehmung dieser Rechte lage an den EuGH geändert wird. der GEMA gegenüber manchen ande- unabhängig davon, wer die Rechte Parallel zu den Bemühungen des ren Urhebern von vornherein in einer eingebracht hat, nach festen Antei- deutschen Gesetzgebers ist auch besseren Position. Sie müssen daran len (also nach ihrem Verteilungsplan) die Kommission (auf europäischer interessiert sein, diese Position zu fe- verteilt werden (§ 27 Abs. 2 VGG). Das Ebene) tätig geworden und hat eine stigen, auch wenn nach der EU-Richt- betrifft die Beteiligung der Verleger Regelung zur Verlegerbeteiligung in linie zum Verwertungsgesellschaften- an den Erlösen aus der Verwertung Aussicht gestellt. Sollte also auf eu- recht und dessen Umsetzung im VGG der Nutzungsrechte (z.B. Aufführung, ropäischer Ebene eine Beteiligung vom 1.6.2016 mit einer größeren Kon- Sendung etc.). Es kommt also nicht der Verleger an gesetzlichen Vergü- kurrenz unter den Verwertungsgesell- darauf an, ob der Komponist seine tungsansprüchen ermöglicht werden, schaften zu rechnen ist. Rechte erst der GEMA und danach wäre die jetzige Rechtsprechung des dem Verlag eingeräumt hatte. Der BGH überholt. Es ist jedoch ungewiss,

20 INFORMATIONEN 02|2017 AUS DEN LANDESVERBÄNDEN UND FACHGRUPPEN

Wettbewerb „Jugend musiziert“ in Brandenburg - Kategorie „Neue Musik“

VON GISBERT NÄTHER

ür Schüler, Lehrer und auch Eltern Fist die Einstudierung moderner Kompositionen für Ensembles vor allem in ländlichen Gegenden eine echte Herausforderung. Deshalb war ich als Jury-Mitglied beim Regional- und Landeswettbewerb im Land Bran- denburg mehr als angenehm über- rascht, was die erbrachten Leistungen in dieser schwierigen Kategorie „Neue Musik“ betrifft. Im Regionalwettbewerb Land Bran- denburg traten 12 Ensembles in ver- schiedenen Besetzungen an, davon schafften es acht Ensembles zum Landeswettbewerb. Die Jury beim Landeswettbewerb setzte sich aus drei Komponisten und einer Musikwissenschaftlerin als Ju- ryvorsitzende zusammen. Da bei der Kategorie „Neue Musik“ keine Instrumentenbesetzung vorge- geben werden, ist es für Schüler gut möglich, in den verschiedensten In- strumentenkombinationen aufzutre- ten. So gab es bei diesem Wettbewerb die Besetzungen Tuba-Marimbaphon, Saxophon, Querflöte und Klavier, Kla- rinette und Schlagwerk und sogar eine Besetzung Violine und Waldhorn. Für diese Besetzung wurden eigens Stücke

von Charlotte Seither und Peter Man- Uwe Hauth Fotos: fred Wolf komponiert. Es war wirk- Teilnehmer des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ 2017 in Cottbus lich beachtlich, was diese Ensembles zusammen mit den Lehrern bei der Einstudierung dieser Werke geleistet der Musikschulen entwickelt deshalb Ein Wort zur GEMA-Abrechnung. Es haben und welch zeitlicher und logi- gezielt Stücke für Altersstufen II/III ist ungünstig, diese Kompositionen stischer Aufwand dahinter steckt, an und IV in einer bestimmten Instru- für Kinder bei der „U-Musik“ ab- dieser Kategorie teilzunehmen. Von mentenkombination und bringt diese zurechnen. Komponisten bemühen den acht Ensembles, die am Landes- Sammlung der Kompositionen zu- sich Stücke zu schreiben, welche die wettbewerb teilgenommen haben, sammen mit dem Hofmeisterverlag Kinder vor allem in den ersten Unter- konnte die Jury sechs Ensembles zum heraus. richtsjahren die Hemmschwelle ge- Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ Vielleicht könnten wir als Kom- genüber modernen Ausdrucksformen schicken. ponistenverband auch einen ganz überwinden hilft. Diese Stücke sind Diese Erfahrung zeigt uns, dass es speziellen Sonderpreis ausloben, der ohnehin in der Regel klein und so sich lohnen würde, Komponisten zu zusätzlich zu den anderen Preisen ab auch der finanzielle Nutzen für den ermutigen, gezielt für diese Kategorie dem Landeswettbewerb vergeben wird. Komponisten. Wenn dieser durch Werke zu komponieren und auf einer Des Weiteren wäre es schön, wenn die Einstufung noch einmal redu- Plattform für „Jugend musiziert“ an- diese Kategorie nicht nur alle vier ziert wird, dann strapaziert man den zubieten. Die Fachgruppe „Neue Mu- Jahre kommt, sondern alle drei oder Idealismus der Komponisten in einer sik“ im Brandenburgischen Verband gar zwei Jahre ausgeschrieben würde. Weise, die nicht nachvollziehbar ist.

INFORMATIONEN 02|2017 21 AUS DEN LANDESVERBÄNDEN UND FACHGRUPPEN

Jugend komponiert in Thüringen und darüber hinaus

VON JOHANNES K. HILDEBRANDT Landesmusikrat, mal bei „Jugend junge Geschichte, aber eine vielleicht musiziert“ auf Landesebene ange- typische für „Jugend komponiert“. Es ohl jeder von uns kennt „Ju- bunden, dann Jeunesses Musicales war der Förderverein des Deutschen Wgend musiziert“. Jugendliche oder ein anderer Verein, der sich ge- Komponistenverbandes, der via nova bis Mitte 20 durchlaufen verschie- rade berufen fühlt. e.V., der 2007 beschloss, einen Kom- dene Stufen dieses Wettbewerbs auf Stilistische Offenheit wird nahezu positionswettbewerb auf Landes- Regional- und Landesebene und die überall als wünschenswert erachtet, ebene für Kinder und Jugendliche besten der jungen Musiker werden obgleich die Formate der häufig ein- anzubieten. Nach dem unscheinba- delegiert zum Bundeswettbewerb. Es gebundenen Kompositionsworkshops ren Beginn, der dennoch einen Ruck gibt jährlich wechselnde bundesein- dem nicht ganz gerecht werden. Eine im Land erzeugte, übergab der via heitliche Ausschreibungen, Teilnah- Ideallösung gibt es offensichtlich nova e.V. die zarte Pflanze an den mebedingungen, Wertungskriterien nicht. Selbst in den Alterskatego- Landesmusikrat, der seitdem den etc. und getragen wird „Jugend mu- rien und Profilen gibt es ein heilloses Wettbewerb durchführt. Der DKV- siziert“ vom Deutschen Musikrat und Durcheinander. Landesverband ist in der AG Jugend seinen Landesmusikräten. Auch die „Preise“ unterscheiden komponiert im Landesmusikrat ver- Ganz anders sieht das bei „Jugend sich deutlich, mal gibt es eine Ur- treten und so ein fester Partner für komponiert“ aus. Hier stößt man auf kunde, dort ein Preisgeld, eine Auf- den Wettbewerb. Ein großes Problem einen relativ unübersichtlichen Hau- führung mit oder ohne CD-Produk- war über viele Jahre Teilnehmer zu fen von Wettbewerben auf Ländere- tion oder eine geschenkte Workshop- finden, da es keine Kinderkomposi- bene und einen Bundeswettbewerb. Teilnahme bis hin zu Gutscheinen für tionsklassen oder ähnliches im Land In verschiedenen Bundesländern ist Kompositionsunterricht. gab. Die Jugendlichen, die kamen, gar kein Wettbewerb bekannt (Bre- Eines scheint die Wettbewerbe waren teilweise noch sehr unerfah- men, Hamburg, Mecklenburg-Vor- jedoch zu verbinden. Sie müssen zu- ren, ohne Unterricht und das, was sie pommern, Niedersachsen, Schles- nehmend verstärkt werben, um ihre mitbrachten, hatten sie sich meist wig-Holstein), auch die Bezeichnung Teilnehmerzahlen aufrechterhalten selbst zugeeignet. Daher war relativ „Jugend komponiert“ ist nicht überall zu können, manches stagniert. Daher schnell klar, dass es mehr brauchte gleich. Am bekanntesten ist vielleicht sind einige Wettbewerbsausrichter als einen bloßen Wettbewerb. Ver- der Bundeswettbewerb, den der Trä- beständig darum bemüht, ihr Ange- knüpft wurde so ein Workshop, bei ger Jeunesses Musicales seit vielen bot zu verbessern, um neue „Jung- dem die Teilnehmer ihre Stücke mit Jahren jährlich in Weikersheim aus- komponistInnen“ zu finden. professionellen Musikern erarbeiten richtet. Allerdings gibt es hier keine Jeunesses Musicales startete die können und in einem Preisträgerkon- vorgeschalteten Wettbewerbe auf Initiative, versucht, etwas Ordnung zert aufgeführt bekommen. Nahezu Länderebene. Jeder kann sich bewer- in das System zu bringen, was wie- die Hälfte der Teilnehmer, die sich ben. Das mutet etwas sonderbar an, derum von dem ein oder anderen meist schon untereinander kannten, denn es stellt sich die Frage, warum Musikrat kritisch beäugt wird, sieht kam plötzlich aus anderen Bundes- sich dieser Wettbewerb Bundeswett- man doch den Namen „Jugend kom- ländern. Als Preise winkten Gutschei- bewerb nennen darf und die anderen poniert“ analog zu „Jugend musi- ne für Kompositionsunterricht. Aber nicht, denn durch die fehlende ein- ziert“ als eine Marke des Deutschen auch das brachte noch nicht das ge- heitliche Struktur, fehlende Wett- Musikrates. 2012 und 2016 lud man wünschte Ergebnis. Wieder gab es bewerbe in manchen Bundesländern zum Roundtable nach Weikersheim. eine Aufgabe für den Förderverein hat sich ein gewisser „Teilnehmer- Leider waren hier zuletzt nur wenige des DKV. Der initiierte eine Kompo- tourismus“ entwickelt. So passiert es Länder (Berlin, Hessen, Nordrhein- sitionsklasse, die einen unerwartet durchaus, dass sich ein Bayer zum Westfalen, Thüringen und der Bun- großen Zulauf verzeichnete. Seit die- Wettbewerb in Brandenburg anmel- deswettbewerb) vertreten und so ist sem Jahr wird diese Kompositions- det, über den Thüringer zum Baden- wenig Greifbares entstanden. Be- klasse vom Landesmusikrat in enger Württembergischen Wettbewerb ge- kundet wurde der Wunsch, „Jugend Zusammenarbeit mit via nova e.V. langt und dann nach Weikersheim komponiert“ in allen Bundesländern getragen. zum Bundeswettbewerb reist. Die einzurichten, weiter in Kontakt zu Finanziert wird der Wettbewerb Reihenfolge kann natürlich auch an- bleiben und die Roundtables fortzu- sehr großzügig von der Sparkassen- ders sein. Auf Länderebene gibt es setzen. Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die verschiedene Träger, mal ist es ein Thüringen hat noch eine relativ den Anstoß gab, Hessen zu integrieren.

22 INFORMATIONEN 02|2017 AUS DEN LANDESVERBÄNDEN UND FACHGRUPPEN

So findet seit 2 Jahren der Wettbewerb konzert und Dozenten aus beiden Deutschland. Auch wenn die einzel- „Jugend komponiert“ wechselseitig Bundesländern. In Thüringen findet nen Landeswettbewerbe nicht als mal in Thüringen, getragen vom außerdem die Arbeitsphase des Lan- eine Vorstufe zu einem Bundeswett- Landesmusikrat Thüringen an der desjugendensembles für Neue Musik bewerb verstanden werden sollen, Landesmusikakademie in Sonders- parallel zum „Jugend komponiert“- wäre es doch wünschenswert, das hausen, und dann in Hessen, getra- Workshop statt. Verhältnis von Landes- und Bundes- gen vom Landesmusikrat Hessen, an Die ästhetischen Wünsche und wettbewerb klarer zu beschreiben. der Landesmusikakademie in Schlitz Vorstellungen der Teilnehmer sind Ein gemeinsamer Internetauftritt der statt. Verbunden ist jeweils ein Kom- so bunt wie das Geflecht der „Jugend verschiedenen Wettbewerbe wäre positionsworkshop mit Preisträger- komponiert“-Wettbewerbe in ganz vielleicht ein erster Schritt.

FEM - NADEL

VON JOHANNES K. HILDEBRANDT es zunächst vorwiegend Berliner En- des DKV eine herausragende und bun- sembles und Komponisten, die sich desweit beispielgebende Initiative für um dritten Mal verleiht die Fach- dort präsentieren konnten, so ist nun die Sache der zeitgenössischen Musik. Zgruppe E-Musik des Deutschen die "Unerhörte Musik" als einzige Die Verleihung der FEM-Nadel Komponistenverbandes e.V. die FEM- wöchentliche, dem Zeitgenössischen findet während der Donaueschinger Nadel - Ehrennadel für besondere gewidmete Konzertreihe in Deutsch- Musiktage am 20.10.2017 um 17 Uhr Verdienste um die zeitgenössische land nicht nur fester Bestandteil des im Rathaus statt. Die beiden Initia- Musik. Träger dieser Auszeichnung Berliner Musiklebens, sondern auch toren der Konzertreihe, die Berliner 2017 ist die Konzertreihe „Unerhörte eine erste Adresse für das aktuelle Komponisten Rainer Rubbert und Musik“ im BKA-Theater Berlin. Die Musikschaffen über die Grenzen der Martin Daske, werden die Ehrung Reihe wurde 1989 auf Initiative von Stadt und Deutschlands hinaus. persönlich entgegennehmen. Die Lau- Rainer Rubbert und Martin Daske ge- Eine besondere Funktion erfüllte datio hält die FAZ-Musikredakteurin gründet. diese Konzertreihe auch in den Jah- Eleonore Büning, die lange Jahre auch In zwangloser Atmosphäre findet ren nach dem Fall der Mauer als ein als Musikjournalistin für die Berliner an jedem Dienstagabend um 20.30 Ort, der nunmehr Protagonisten und taz unterwegs war und als eine Ken- Uhr auf der Bühne der „Berliner Ka- Publikum aus der ehemals geteilten nerin der Neuen Musik in Berlin gelten barett Anstalt“ im Szene-Stadtteil Stadt zusammenführte. kann. Berlin Kreuzberg ein Konzert mit Mit der Konzertreihe „Unerhörte zeitgenössischer Musik statt. Waren Musik“ ehrt die Fachgruppe E-Musik

INFORMATIONEN 02|2017 23 STIFTUNGEN

Bericht über das 14. aDevantgarde-Festival 2017

VON ALEXANDER STRAUCH worner-Krause-Kammerorchesters der Sandeep Baghwati und Moritz Eg- (VKKO) und ab zehn Uhr nachts die gert hervorragend präsentierten und om 25. bis 28. Mai 2017 fand das Musikvideos der Schweizer Daniel Gi- rundeten den Abend nach einer Per- VaDevantgarde-Festival im und vor ger und Katharina Rosenberger. formance des US-Komponisten Jake dem Gasteig München, in der Bayeri- Der Dirigent des Philharmonischen Bellissimo mit so gegensätzlichen schen Akademie der Schönen Künste Chores, Andreas Herrmann, leite- Komponisten wie Johannes Kreidler sowie abschließend im Milla Live te mit Studierenden seiner Klasse an und Tristan Murail ab, dessen „Trei- Club statt. Die sieben Projekte des der Musikhochschule München die ze Couleurs du soleil couchant“ nach- Festivals standen unter dem Motto drei Aufführungen von Strauchs Höl- haltig faszinierte. „Coraggio“, was aus dem Italieni- derlin-Chorwerk „Dichtermut“ im Die aDevantgarde-Mitglieder Mar- schen kommt und für Mut, Beherzt- Rahmen des Projekts „Quodlibet“. An kus Lehmann-Horn, Christian Dieck, heit, Tapferkeit und Bernhard Weidner, Zivilcourage steht. Henrik Ajax und Zentraler Gedanke Gäste wie der Jazzer war, für die zeit- Max Andrzejewski, genössische Musik der Mundry-Schü- abgesicherte Orte, ler Philipp Mayer wie es Konzertsäle und die Leipziger sind, zu verlassen Ukrainerin Anna und Musik von Korsun waren in heute auch im öf- „Eine Tollerey - fentlichen Raum 1917/2017“ aufge- stattfinden zu las- rufen, revolutionäre sen. Das Breakout Lyrik aus dem Krei- Ensemble, ein Kol- se von Ernst Toller lektiv von Kom- und Oskar Maria ponistinnen und Graf zu vertonen. Komponisten, die Bariton Peter Schö- zugleich versierte ne und Jazzsopran Musikerinnen und Festivalleiter Samuel Penderbayne und Alexander Strauch Sophie Eder wurden Musiker sind, fasste von einem Quar- sich ein Herz und tett um den hier spielte, sang und performte mit dieser „Liebeserklärung für Laienchö- als Pianisten mitwirkenden Moritz „Occupy: Ein künstlerisches Happe- re“ nahmen hunderte Personen, von Eggert begleitet. Die musikalische ning“ unter der Leitung von Samuel den Chören des Pestalozzi-Musik- Leitung hatte der Komponist und Di- Penderbayne, der mit Alexander gymnasiums über Freisinger Frau- rigent Jobst Liebrecht, der aus der li- Strauch auch das Festival leitete, drei enchöre und einen Störchor bis zum terarischen Vorgabe mit einer Emily- Tage immer von morgens bis nachts Volksmusikgesangsensemble, teil, Dickinson-Vertonung ausscherte, da- vor dem Gasteig München bei Sonne, die von der Isar und dem Ostbahnhof mit aber kompositorisch sehr über- Wind und Wetter. Damit erreichte ihre Einzelteile singend und sum- zeugte. man eine hohe Anzahl von Menschen, mend kommend kurz vor Beginn der Liebrecht und Scherer waren zu- die jeden Tag über den Platz flanieren, Abendkonzerte im Gasteig vor diesem dem mit dem Landesjugendensemble um die Zentrale der Stadtbibliothek zusammentrafen. Neue Musik Berlin im Eröffnungs- und Volkshochschule, die Depen- Im Gasteig fand zuerst ein Gast- konzert in der Bayerischen Akade- dance der Musikhochschule und all spiel des jungen Neue-Musik-En- mie der Schönen Künste dabei. Auf die Kulturereignisse in der Philhar- sembles „NAMES Salzburg“ unter hohen Niveau interpretierten die Ju- monie und kleineren Konzertsälen zu der Leitung des Komponisten und gendlichen Werke von György Ligeti besuchen. Höhepunkte waren nach- Dirigenten Josef Ramsauer statt, die („Kammerkonzert“), dem Wahlber- mittags die Auftritte mit dem Inklu- neben eigenen Werken wie z.B. des liner Sergej Newski – hier zusam- sionsensemble Abart-Performance, Musikelektronikers Marco Döttlinger men mit der Sängerin Natalia Psche- die Bläserinterventionen des Ver- auch Musik der aDevantgarde-Grün- nitschnikowa in „J’étais d’accord“.

24 INFORMATIONEN 02|2017 STIFTUNGEN

Die Uraufführungen dafür kompo- brachte Werke von Philipp Hurel, Landeshauptstadt München und z.B. nierten Johannes X. Schachtner, der Stefan Prins und Ann Cleare mit. Mit pro helvetia oder der GEMA-Stiftung damit seinen virtuosen Etüdenzyklus den exemplarischen Interpretationen auch durch den Förderungs- und „meta/morph I-VI “ vollendete, und dieser Werke setzten sie Maßstäbe, Hilfsfonds des Deutschen Komponi- Katharina Susanne Müller mit ihrem die das Repertoire für Neue Musik stenverbands großzügig unterstützt expressiven „Chat/Gebet“. für Elektronik und Saxophon, E-Gi- wurde. Um den Kreis zum einen Tag Das israelisch-schweizerische tarre, Schlagzeug und Klavier maß- vor seinem 90. Geburtstag verstor- Avantgarde-Quartett „Nikel“, das geblich erweiterten. Mit der „aDe- benen aDevantgarde-Intiator Wilhelm man von Donaueschingen über Wien lounge“ im Milla Live Club mit dem Killmayer zu schließen: aDevantgarde modern bis New Yorks Bang on a VKKO, aDevantgarde-Künstlern und veranstaltet zu seinen Ehren ein klei- Can kennt, gab sein viel beachtetes einem Gastauftritt der Vokalartistin nes Festival vom 8. bis 10. Dezember, Münchner Debüt mit einer Urauf- Frauke Aulbert ging das Festival zu u.a. mit einem Gastspiel des Ensemble führung von Markus Muench und Ende, das neben der Hauptförderin Modern.

Förderungs- und Hilfsfonds des DKV Bitte um Unterstützung

aul Woitschach und Manfred lein in den letzten 5 Jahren (2013 bis wahrnehmen zu können, freut sich PBrüsewitz stifteten ihr Vermögen 2017) hat die Stiftung 104 Projekte das Kuratorium über jede finanziel- dem DKV, dem sie sich längjährig und 6 in Not geratene Kolleginnen le Unterstützung. Zum einen helfen verbunden fühlten. und Kollegen unterstützt. Spenden (zeitnahe Mittelverwendung In den Stiftungszielen legten die Da der Hilfsfond die zur Verwirk- für den Stiftungszweck) und auch Stifter als Satzungszweck die Unter- lichung der musikalischen Produktio- Zustiftungen (dauerhaft zu erhal- stützung in Not geratener hilfsbe- nen benötigten Mittel hauptsächlich tendes Kapital und nur die daraus dürftiger Komponisten, die Förde- aus den Erträgnissen den Stiftungs- resultierenden Erträge werden ver- rung neuer musikalischer Projekte vermögens generieren darf, ohne das wendet). So können auch testamen- insbesondere durch zweckgebundene Stiftungsvermögen einzusetzen, sind tarische Verfügungen zu Gunsten Zuwendungen für die mit der künstle- die finanziellen Mittel z.Zt. sehr- be des Hilfsfonds getätigt werden; diese rischen Tätigkeit zusammenhängen- schränkt. Den Möglichkeiten der werden als Zustiftungen behandelt. den Aufwendungen für musikalische Förderung sind somit enge Grenzen Alle Zuwendungen werden durch Produktionen, Pilotprojekte, Wett- gesetzt, verstärkt durch das augen- steuerlich abzugsfähige Zuwendungs- bewerbe, Publikationen sowie Verga- blickliche Zinstief. bescheinigungen bestätigt. be von Preisen fest. Der Hilfsfonds kann durch die enge Das Kuratorium der Stiftung konn- Anbindung an den DKV und durch die Gern können Sie bei Fragen Kontakt te in den Jahren des Bestehens des Kenntnis des musikalischen Umfel- mit Sabine Begemann, der Geschäfts- Hilfsfonds viele Anträge genehmigen des viel effektiver und zielgerichteter führerin, aufnehmen. und somit im Sinne der Stifter eine helfen als so manche staatliche För- Vielzahl von Projekten, Konzerten, derung. Bernd Wefelmeyer Veröffentlichungen finanzieren. Al- Um diese Aufgaben weiterhin Kuratoriumsvorsitzender

INFORMATIONEN 02|2017 25 STIFTUNGEN

Die „Lausbuam“ rocken die „Stauferkrone“ Internationaler Schlagerwettbewerb in Göppingen – Komponistenpreis für Christian Bruhn

ie Alpenrockband „Lausbuam“ dem Hamburger Musikverleger Tho- gebe. Hier würden sich die Sender Dgewann mit ihrem Titel „Mia san mas Ritter (Jurysprecher), der Rosen- konträr zum Wunsch des Publikums fetzig, rockig bayerisch“ (Komponist: heimer Moderatorin Lydia Huber, der verhalten. Über eine Renaissance des Georg Kuchler, Brannenburg) den Textdichterin Renate Stautner aus deutschsprachigen Schlagers freu- internationalen Schlagerwettbewerb Brannenburg, dem Komponisten Pe- ten sich in ihren Grußworten die „Stauferkrone“ in Göppingen. Den ter Seiler aus Mannheim, dem Volks- Stuttgarter GEMA-Bezirksdirektorin zweiten Platz sprach die Jury Graham musiker Hansi Berger aus Ainring, Barbara Gröger und der Vorsitzende Bonney mit „So lange du da bist“ dem Musiker und Bandleader Alex- des baden-württembergischen Kom- zu, der aus der Feder von Christian ander Eissele (Göppingen) und dem ponistenverbandes, Peter Seiler. Beide Bruhn stammt. Auf den dritten Platz Schlagzeug-Virtuosen und Musikleh- unterstrichen die Bedeutung des Göp- kam Rebecca Hart mit ihrer Ballade rer Reiner Oliva (Eschenbach). pinger Wettbewerbs für die Branche. vom „Späten Glück“. Komponist ist Durch den Wettbewerb führte Kooperationspartner der „Staufer- Bernd Hahn aus Deizisau (Kreis Fernsehmoderator Hansy Vogt, das krone“ sind der Deutsche Komponis- Esslingen), der Text stammt von einstündige Showprogramm bestritt tenverband, der Deutsche Textdich- Siegfried Slodczyk aus Eislingen der TV-Entertainer Stefan Mross. terverband, der Deutsche Musikver- (Kreis Göppingen). Insgesamt gingen Für die Veranstaltung heimsten die legerverband und die GEMA. 16 Finalisten aus Deutschland, der Organisatoren sowohl vom Publikum Die Maitis-Media Verlagsgesell- Schweiz und Österreich an den Start. wie von den Teilnehmern höchstes schaft richtet am 18. November 2017 In der Publikumswertung siegte Lob ein. „Solch eine gut geplante und erstmals den Volksmusik-Wettbewerb Caro Weiss aus Stuttgart mit ihrem umgesetzte Veranstaltung mit einem „Goldene Alpenkrone“ für Komponis- Titel „Musik ist…“ (Musik und Text: solch hohen Niveau gibt es nicht ten und Textdichter aus. Er findet in Ulrich Voss, Ostfildern) mit 26,6 Pro- viele“, so das Kompliment sowohl Ainring im Berchtesgadener Land statt. zent der abgegebenen Stimmen. Den für die veranstaltende Maitis-Media 12 Interpreten aus Deutschland, der vom Förderungs- und Hilfsfonds des Verlagsgesellschaft in Göppingen als Schweiz und Österreich haben sich für Deutschen Komponistenverbandes auch für den künstlerischen Leiter das Finale qualifiziert, das von Stefan ausgeschriebenen Preis für die bes- des Wettbewerbs, den Komponisten Mross moderiert wird. Weitere Infos te Komposition gewann erneut die und Musikverleger Hans-Ulrich Pohl. unter www.goldene-alpenkrone.de Münchner Komponisten-Legende Auf dem am Tag zuvor stattge- Christian Bruhn für den Titel „So fundenen Treffen der Musikbranche Kontakt: lange du da bist“. Der Preis wurde mit fast 120 Teilnehmern kritisierte Maitis Media Verlagsgesellschaft mbH bei der Siegerehrung vom Peter Sei- Projektleiter Rüdiger Gramsch von Kuhnbergstr. 16 ler (Mannheim), dem Vorsitzenden Maitis-Media, dass es für Künstler, 73037 Göppingen des Komponistenverbandes Baden- die nicht Andrea Berg, Helene Fi- Tel: 07161/651557-0 Württemberg, an Christian Bruhn scher oder Andreas Gabalier hießen, Fax: 07161/651557-9 überreicht. kaum noch Auftrittsmöglichkeiten Web: www.maitis-media.de Die Jury setzte sich zusammen aus im öffentlich-rechtlichen Fernsehen www.stauferkrone.de

26 INFORMATIONEN 02|2017 NACHRICHTEN AUS DEM KULTUR- UND MUSIKLEBEN

Nachrichten aus dem Kultur- und Musikleben

Hauptversammlung der GEMA: zum Vorjahreszeitraum um 2,9 Pro- hunderte Millionen Dollar an die Mu- Wechsel im Aufsichtsrat zent gestiegen. Insgesamt setzte die sikindustrie zahlen, um Facebook- Branche im ersten Halbjahr 2017 rund Nutzern die Einbindung von Musik m Rahmen der diesjährigen Haupt- 740 Millionen Euro um. Noch immer zu ermöglichen. Mittelfristig ist eine Iversammlung der GEMA erklärte bleibt die CD mit 44,7 Prozent Markt- ähnliche Beteiligungslösung geplant, Enjott Schneider, seit 2012 Vorsitzen- anteil stärkstes Format, dahinter hat wie sie YouTube inzwischen anbietet. der des GEMA-Aufsichtsrats, für die- das Audio-Streaming seinen Umsatz- Bis dahin sollen Facebook-Nutzer ses Amt nicht wieder zu kandidieren anteil weiter ausbauen können: 34,7 aber bereits Musik verwenden dürfen; und begründete dies mit zunehmen- Prozent ihres Umsatzes haben die daher soll es nun diesen Millionen- den Komponier- und Konzertver- Tonträgerhersteller durch Erlöse aus Deal geben. pflichtungen. Zu seinem Nachfolger Premium-Abonnements und werbe- wählte der Aufsichtsrat den Kom- finanzierten Zugängen von beispiels- ponisten Ralf Weigand. Weitere Mit- weise Spotify, Deezer, Apple Music, Erste Förderrunde des glieder des Aufsichtsrats aus der Be- Amazon Unlimited oder Napster ge- Musikfonds rufsgruppe der Komponisten sind Jörg neriert. Downloads kommen auf einen Evers, Micki Meuser, Jochen Schmidt- Umsatzanteil von noch 11 Prozent, n der ersten Förderrunde des 2016 Hambrock und Charlotte Seither. Zu Vinyl wächst weiter auf einen Markt- Igegründeten Musikfonds werden den Stellvertretern gehören Hartmut anteil von 5 Prozent. 86 Projekte mit einem Gesamtvolu- Westphal und Alexander Zuckowski. men von ca. 895.000 Euro gefördert. Bis zum 30. April 2017 waren insge- Im Rahmen der Hauptversammlung Internationaler Erfolg gegen samt 459 Anträge eingegangen; das hatten die Mitglieder neue Regelun- YouTube-mp3.org Antragsvolumen belief sich auf ca. 10,5 gen beschlossen, die vor allem Fragen Millionen Euro. Die Bandbreite der ge- der künftigen Tantiemenverteilung ie in Deutschland ansässige förderten Projekte spiegele die enor- betrafen. Große Einigkeit bestand DWebseite YouTube-mp3.org ist me stilistische Vielfalt und kreative unter den Autoren und Verlegern auf Betreiben der internationalen Produktivität der zeitgenössischen darüber, dass nur eine gemeinsame Musikindustrie vom Netz genom- Musikszene in Deutschland, so die Beteiligung den Interessen aller Be- men worden. YouTube-mp3 war der Meldung des Musikfonds. Vertreten rufsgruppen gerecht werde. Nahezu weltweit größte Anbieter „gerippter“, sind zahlreiche Musikgenres: Neue einmütig befürworteten die Mitglie- also ohne Erlaubnis der Rechteinha- Musik, Jazz, Klangkunst, Improvisati- der dann auch die Neuregelung der ber mitgeschnittener Musik-Dateien. on, Pop, elektronische Musik und viele gemeinsamen Beteiligung von Ur- Weltweit zählte das Angebot über 60 interdisziplinäre Projekte. Martin Ma- hebern und Verlegern in der GEMA. Millionen Nutzer im Monat, davon ria Krüger, der Vorsitzende des Mu- Der Vorstandsvorsitzende der GEMA, rund eine Million in Deutschland. sikfonds, erklärte, die hohe Zahl der Harald Heker, konnte vermelden, Nach der Abschaltung verpflichtete Förderanträge beweise nachdrücklich, dass die Erträge der Verwertungs- sich der Online-Dienst, die Rechte von wie notwendig seine Errichtung durch gesellschaft erstmals die Milliarden- Künstlern und Tonträgerherstellern in den Bundestag und Kulturstaatsmini- Marke überschritten haben. Zukunft nicht weiter zu verletzen. sterin Monika Grütters sei. „Dank ge- bührt dem als Jury für die Förderent- scheidungen verantwortlichen Ku- Musikindustrie in Deutschland Facebook: Deal mit der ratorium und seinem Vorsitzenden wächst weiter Musikindustrie Dr. Ralf Weigand, die gemeinsam mit Geschäftsführer Gregor Hotz eine ie deutsche Musikindustrie hat in isher konnten Urheber, deren Herkulesarbeit geleistet haben.“ Dden ersten sechs Monaten 2017 BWerke in Video-Clips auf der erneut zugelegt. Laut einer Meldung Plattform Facebook gespielt wur- des Bundesverbands Musikindustrie den, nur deren Entfernung verlangen. Gericht genehmigt (BVMI) sind die Einnahmen aus den Nun will Facebook offenbar die Mu- Frequenztausch im BR Verkäufen von CDs, Schallplatten, siknutzung legalisieren. Laut einer Downloads und aus der Nutzung Meldung der Agentur Bloomberg will m Rechtsstreit zwischen bayerischen von Streamingdiensten im Vergleich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg IPrivatradios und dem Bayerischen

INFORMATIONEN 02|2017 27 NACHRICHTEN AUS DEM KULTUR- UND MUSIKLEBEN

Rundfunk um den geplanten Fre- terstützt. Der größte Teil der Mittel machen Gymnasiasten deutlich mehr quenztausch zwischen den Sendern des Bundes soll auch weiterhin für Musik als Schüler anderer Schularten. „Puls“ und „BR-Klassik“ hat das die Projektförderung eingesetzt wer- Der Trend zwischen 2001 bis 2015 Oberlandesgericht München die Kla- den. Darüber hinaus sollen die vier zeige, dass immer mehr Jugendliche ge der privaten Rundfunkveranstalter bisher aus dem Hauptstadtkultur- aktiv Musik machen, so ein Ergeb- abgewiesen, gleichzeitig allerdings fonds geförderten Festivals ab 2018 nis der Studie. Dieser Aufwärtstrend die Revision zugelassen. Der BR will zusätzliche Mittel erhalten. Dazu schließe aber die soziale Schere nicht. zukünftig den Jugendsender „Puls“ gehören das Tanzfestival „Tanz im über die bisher von „BR Klassik“ ge- August“ sowie das Jugendorchester- nutzten UKW-Frequenzen verbreiten. festival „Young Euro Classic“. 10 Jahre netzwerk junge ohren Der Klassiksender kann dann nur noch über Digitalradio, Kabel, Internet oder as netzwerk junge ohren (njo) Satellit empfangen werden. Ziel des Neues Förderstipendium für Dkonnte in Berlin sein zehnjähri- BR ist es, ein jüngeres Publikum zu Komponisten ges Bestehen feiern. Gegründet 2007, erreichen. Von den Privatsendern kam unterstützt das Netzwerk seit 2008 bereits das Signal, dass man die Mög- ie Ernst von Siemens Musikstif- Akteure aus Musik, Bildung, Kultur- lichkeit der Revision nutzen werde. Dtung hat gemeinsam mit dem politik und -wirtschaft und kümmert Berliner ensemble mosaik ein För- sich um alles, was mit dem Thema derstipendium für junge Komponis- Musikvermittlung zu tun hat. Heute Absage der Klangwerkstatt Berlin tinnen und Komponisten ins Leben zählt das njo über 250 Institutionen gerufen: Das 2017 initiierte Progetto und Akteure des deutschsprachigen ie Klangwerkstatt Berlin, ein Positano umfasst einen einmonatigen Musiklebens zu seinen aktiven Teil- Dseit 1989 jährlich im November Arbeitsaufenthalt in der Casa Orfeo nehmern. Getragen wird der Verein stattfindendes Festival für zeitge- der Wilhelm-Kempff-Kulturstiftung von neun großen Musikverbänden nössische Musik, musste 2017 aus an der italienischen Amalfi-Küste aus Deutschland, Österreich und der finanziellen Gründen erstmals abge- und wird jährlich an zwei Stipendi- Schweiz. sagt werden. Dies gefährde nicht nur aten vergeben. Im Anschluss an den die Nachwuchsförderung im Bereich Aufenthalt präsentiert das ensemble der zeitgenössischen Musik, auch mosaik die Werke der jeweiligen Sti- Deutsch-ukrainisches vielfältige, bereits begonnene Pro- pendiaten im Rahmen eines Doppel- Spitzenorchester jekte und Uraufführungen namhafter portraitkonzerts in Berlin. Die Ver- Komponist/-innen und Ensembles gabe der Förderstipendien erfolgt auf as Bundesjugendorchester (BJO), könnten nicht realisiert werden, Vorschlag des ensemble mosaik und Ddas Beethovenfest Bonn und die meldet das Festival. Die Klangwerk- nach Auswahl des Kuratoriums der Deutsche Welle haben gemeinsam mit statt war seit ihrer Gründung auf eine Ernst von Siemens Musikstiftung. der jungen ukrainischen Dirigen- jährlich neu zu beantragende Pro- tin Oksana Lyniv für das diesjährige jektförderung angewiesen, die in die- Campus-Projekt des Beethovenfests sem Jahr nicht gewährt worden war. Soziale Schere in der ein Konzept entwickelt, das ein Ken- Mehrere Institutionen, darunter die musikalischen Bildung nenlernen und einen Austausch zwi- Gesellschaft für Neue Musik (GNM) schen jungen deutschen und ukrai- und die Deutsche Orchestervereini- ie von der Bertelsmann Stiftung nischen Musikerinnen und Musikern gung (DOV), sowie einzelne Künstler Dveröffentlichte Studie „Jugend in beiden Ländern ermöglichte. Mehr reagierten bestürzt auf die Absa- und Musik“ zeigt, dass musikalische als 30 Mitglieder des BJO reisten im ge und forderten ein Umdenken der Aktivitäten von Jugendlichen nach August 2017 zu gemeinsamen Pro- Geldgeber. wie vor von Bildungsstatus und Ein- ben nach Lemberg. Dort trafen sie auf kommen der Eltern abhängen. Im ukrainische Musikerinnen und Musi- Auftrag der Stiftung hat ein Team ker. Die ersten gemeinsamen Konzer- Mehr Geld für den der Hochschule für Musik, Theater te fanden in Lemberg und Kiew statt; Hauptstadtkulturfonds und Medien Hannover Daten ausge- es folgten im September Konzerte in wertet, die das Deutsche Institut für Bonn. Die Einladung nach Deutsch- it der Unterzeichnung des Wirtschaftsforschung (DIW) erhoben land wurde für die jungen ukraini- M Hauptstadtfinanzierungsver- hatte. Das Fazit: Die soziale Ungleich- schen Musiker auch der Startschuss trages im Mai 2017 stehen im Haupt- heit des deutschen Bildungssystems für die Gründung des Youth Sympho- stadtkulturfonds zukünftig 5 Millio- setzt sich in der musikalischen Bil- ny Orchestra of Ukraine (YSOU), das nen Euro mehr zur Verfügung. Berlins dung fort. Neben der Situation des nach dem Vorbild des BJO entstehen Kultur wird zukünftig jährlich mit 15 Elternhauses spielt auch die Wahl soll. Millionen Euro aus dem Fonds un- der Schulform eine Rolle. Demnach

28 INFORMATIONEN 02|2017 NACHRICHTEN AUS DEM KULTUR- UND MUSIKLEBEN

„Händel-Experiment“ der ARD FEM-Nadel des DKV geht an die Deutscher Filmmusikpreis: Ehren- Konzertreihe „Unerhörte Musik“ preis für Harold Faltermeyer chülerinnen und Schüler ab der 5. SKlasse und ihre Lehrer sind auf- um dritten Mal verleiht die Fach- ereits zum vierten Mal wird in die- gerufen, in diesem Schuljahr im Mu- Zgruppe E-Musik des Deutschen Bsem Jahr der Deutsche Filmmusik- sikunterricht zu komponieren. Bei der Komponistenverbandes die FEM-Na- preis an herausragende Filmmusik- deutschlandweiten ARD-Aktion kön- del - Ehrennadel für besondere Ver- komponistinnen und -komponisten nen sich Schüler von Georg Fried- dienste um die zeitgenössische Musik. verliehen. 2017 wird Harold Falter- rich Händel inspirieren lassen und Träger dieser Auszeichnung 2017 ist meyer, Filmkomponist und Musik- eigene Musikstücke schreiben. Die die Konzertreihe „Unerhörte Musik“ produzent, mit dem Ehrenpreis ge- spannendsten Ideen werden beim im BKA-Theater Berlin (Berliner Ka- würdigt. Faltermeyer ist unter an- Abschlusskonzert am 3. Mai 2018 in barett Anstalt). Die Reihe wurde 1989 derem bekannt für seine Filmmusi- Halle an der Saale vorgestellt. Die auf Initiative von Rainer Rubbert und ken und Filmsongs zu erfolgreichen Federführung für das „Händel-Ex- Martin Daske gegründet. „Unerhörte Hollywoodfilmen der 1980er Jahre. periment“ liegt beim MDR. Mit dem Musik" als einzige wöchentliche, dem In den USA erhielt er für sein Werk „Händel-Experiment“ geht das Mu- Zeitgenössischen gewidmete Konzert- eine Oscar-Nominierung und einen sikvermittlungsprojekt „Ein ARD- reihe in Deutschland sei nicht nur Grammy-Award. Veranstaltet wird Konzert macht Schule“, das 2013 fester Bestandteil des Berliner Mu- der Deutsche Filmmusikpreis von der gemeinsam mit dem Deutschen Mu- siklebens, sondern auch eine erste International Academy of Media and sikrat ins Leben gerufen wurde, be- Adresse für das aktuelle Musikschaf- Arts in enger inhaltlicher Zusam- reits in die vierte Runde. Neben dem fen über die Grenzen der Stadt und menarbeit mit der DEFKOM – Deut- Bundesverband Musikunterricht e.V. Deutschlands hinaus, meldet der DKV. sche Filmkomponistenunion. Zu den (BMU) wird die ARD-Aktion durch die Die Verleihung der FEM-Nadel findet Förderern gehört auch der Deutsche Bildungsagenturen der Länder, die während der Donaueschinger Musik- Komponistenverband. Stiftung Händel-Haus Halle sowie tage am 20.10.2017 um 17 Uhr im Rat- den Deutschen Musikrat unterstützt. haus statt.

INFORMATIONEN 02|2017 29 WETTBEWERBE

Wettbewerbe

Die Veröffentlichung von Kompositions-Wettbewerben hat lediglich informativen Charakter. Die Ausschreibungen wurden vom Vorstand nicht auf Fairness geprüft und es ist jedem selbst überlassen einzuschätzen, inwieweit die Re- gelungen der Wettbewerbe akzeptabel sind. In den INFORMATIONEN des DKV erschien in der 39. Ausgabe 2/2009 eine von Benjamin Schweitzer und Moritz Eggert zusammengetragene Checkliste für die eigene, selbständige Überprüfung der Plausibilität von Kompositionswettbe- werbsausschreibungen. ▪ http://femusik.de/?p=145

Alle Wettbewerbsausschreibungen können auch in der Geschäftsstelle angefordert werden.

WETTBEWERBE

Neunter Internationaler Kompositionswettbewerb „La Mancha Guitars“

Die Gemeinden Eppelborn, Tholey im Saarland und Inés Peragallo schreiben einen internationalen Kompositionswettbewerb aus im Rahmen der „Gitarrentage für Kinder im Saarland“. Gesucht wird eine Komposition für Gitarrenensemble in drei Stimmen für Kinder, die sich in der Anfangsphase befinden.

■ Weitere Informationen: http://files7.design-editor.com/91/9174831/UploadedFiles/D3175987-8E79-C326-24EC-F7A4B9FE2A2F.pdf

■ Kontakt: Gemeinde Eppelborn | Kulturamt – Schloss Buseck Neunter Internationaler Kompositionswettbewerb „La Mancha Guitars“ Brunnenplatz | 66571 Eppelborn – Calmesweiler ■ Einsendeschluss: 24. November 2017

Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart 2018

Die Landeshauptstadt Stuttgart schreibt einen Kompositionspreis aus. Teilnahmeberechtigt sind Komponistinnen und Komponisten mit Wohnsitz in Deutschland. Es sollen zwei Kompositionen eingereicht werden, die in den letzten fünf Jahren entstanden sind. Die Aufführungsdauer eines Werkes soll zwischen 10 und 30 Minuten betragen.

■ Weitere Informationen: http://www.stuttgart.de/img/mdb/publ/20486/127380.pdf

■ Kontakt: Landeshauptstadt Stuttgart | Kulturamt | Eichstraße 9 | 70161 Stuttgart [email protected] ■ Einsendeschluss: 30. Dezember 2017

Kompositionswettbewerb für Kammermusik 2018 | Kompositionswettbewerb für Orchester 2018

Der via nova - zeitgenössische Musik in Thüringen e.V. schreibt aus Anlass der 19. Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik 2018 wiederum zwei internationale Kompositionswettbewerbe aus:

1. Wettbewerb für Kammermusik (Ensemble Lux:NM) 2. Kompositionswettbewerb für Orchester (Jenaer Philharmonie und Salome Kammer)

■ Weitere Informationen: http://via-nova-ev.de/wp-content/uploads/2017/07/Weimar-ausschreibungen_deutsch-2018.pdf

■ Kontakt: via nova – zeitgenössische Musik in Thüringen e.V. | Goetheplatz 9b | 99423 Weimar Tel/Fax: 03643/ 49 07 48 | E-Mail: [email protected] | www.via-nova-ev.de ■ Einsendeschluss: 31. Dezember 2017 (Poststempel)

30 INFORMATIONEN 02|2017 WETTBEWERBE

WETTBEWERBE

Carl von Ossietzky – Kompositionspreis | 17. Internationaler Wettbewerb für Big Band und sinfonisches Orchester

Das Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universität schreibt einen internationalen Kompositionswettbewerb für Big Band und sinfonisches Orchester aus, maximale Länge 10 Minuten.

■ Weitere Informationen: https://www.uni-oldenburg.de/fileadmin/user_upload/musik/download/CvOssietzkyWettbewerb-2017.pdf

■ Kontakt: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | Fk III, Institut für Musik | Postfach 2503 z.Hd. Prof. Violeta Dinesca | 26111 Oldenburg ■ Einsendeschluss: 31. Dezember 2017

3. Keuris - Kompositionswettbewerb

Zum Wettbewerb sind Komponistinnen und Komponisten aller Altersstufen und Nationalitäten eingeladen. Es gibt zwei Kategorien:

1) Ensemble: Violine, Cello und Klavier und 2) Jugendsinfonieorchester

■ Weitere Informationen: http://www.keurisconcours.nl/en/

■ Kontakt: [email protected] ■ Einsendeschluss: 01. Februar 2018

Kompositionswettbewerb zum Thema „Orpheus und Eurydike“

Der Carl Orff Competition e.V. schreibt den Kompositionswettbewerb aus . Die Komposition soll einen Ausschnitt aus dem Gedicht “Orpheus, Eurydike, Hermes” von Rainer Maria Rilke enthalten. Das Werk muss für Bariton solo (alternativ Sopran solo), Harfe (alternativ Klavier) und Rahmentrommel geschrieben sein. Dauer zwischen 4 und 6 Minuten.

■ Weitere Informationen: http://www.carl-orff-competition.com/de/info/about ■ Einsendeschluss: 28. Februar 2018

Der Fheodoroff-Kompositionswettbewerb 2018

Das österreichische Land Kärnten schreibt den internationalen Nikolaus-Fheodoroff-Kompositionspreis 2018 aus. Gesucht wird ein Werk von 20 bis 25 Minuten Dauer in der Besetzung Großer Chor & Großes Orchester. Das Motto lautet: „Friede ein Wort –NUR ein Wort?“

■ Weitere Informationen: https://glarean-magazin.ch/2017/05/20/internationaler-nikolaus-fheodoroff-kompositionswettbewerb-2018/

■ Kontakt: Kunst und Kultur des Amtes der Kärntner Landesregierung | Burggasse 8 | 9021 Klagenfurt | Österreich ■ Einsendeschluss: 30. April 2018

INFORMATIONEN 02|2017 31 MITGLIEDER

Geburtstage

Besondere Geburtstage unserer verstorbenen, durch ihre Rechtsnachfolger vertretenen Mitglieder im Jahre 2018

2018

Herbert Noack RN Reinhard Noack | Chieming *15.07.1964 +23.01.1898 120 Jahre Paul Woitschach RN DKV | Berlin *25.02.1981 +06.02.1908 110 Jahre Konrad Amberg RN Karin Amberg | Hamburg *05.04.1977 +13.02.1928 90 Jahre Karlheinz Nürnberg RN Gunhild Nürnberg | Weinheim *04.09.1999 +23.02.1918 100 Jahre Gunter Dornheim RN Annemarie Dornheim | Konradsreuth *13.07.2003 +11.03.1933 85 Jahre Erich Bender RN Heike Bender-Baggendorf | Hamburg *13.11.2002 +05.05.1913 105 Jahre Hugo Distler RN Barbara Distler-Harth | München *01.11.1942 +24.06.1908 110 Jahre Prof. Karl Meister RN Titus Meister | Mainburg *17.02.1986 +25.06.1903 115 Jahre Horst von Dempwolff RN Erica Dempwolff | St.Erhard (Schweiz) *30.10.1983 +09.07.1913 105 Jahre Fred Strittmatter RN Evelyn Kühnel-Strittmatter | Kalchreuth *12.09.1985 +10.07.1923 95 Jahre Charly Niessen RN Brigitte Kusenberg | Prien am Chiemsee *21.02.1990 +22.08.1923 95 Jahre Franz Grothe RN Franz-Grothe-Stiftung | München *12.09.1982 +17.09.1908 110 Jahre Bert Kaempfert RN Marion Kaempfert | Zug (Schweiz) *21.06.1980 +16.10.1923 95 Jahre Prof. Siegfried Behrend RN Claudia Behrend | Wall in Bayern *20.09.1990 +19.11.1933 85 Jahre Karl Wiedenfeld RN Margarete Prangenberg-Wiedenfeld | Köln *03.06.1985 +25.11.1908 110 Jahre Dieter Zimmermann RN Heidrun Zimmermann-Holl | München *02.10.1978 +01.12.1943 75 Jahre Heinz Korn RN Helga Korn | Frechen-Königsdorf *05.03.1993 +02.12.1923 95 Jahre Werner Eisbrenner RN Christa Becker | Berlin *07.11.1981 +02.12.1908 110 Jahre

Die besonderen Geburtstage unserer Mitglieder im Jahre 2018

JANUAR

Georgescu, Dan Corneliu Neckarsteinach *01.01.1938 80 Jahre Göttsche, Gunther Martin Sinntal *15.01.1953 65 Jahre Grassl, Martin Johannes München *21.01.1958 60 Jahre Heidtmann, Stefan Bergneustadt *22.01.1958 60 Jahre Neuber, Hans Peter Fürth *28.01.1958 60 Jahre Wellmann, Dieter Stromberg-Schindeldorf *28.01.1933 85 Jahre

FEBRUAR

Michael, Frank Stegen-Eschbach *03.02.1943 75 Jahre Hrasky, Rainer Auerbach *04.02.1943 75 Jahre Thoma, Xaver Kirchheim/Teck *05.02.1953 65 Jahre Thomas, Stefan Köln *07.02.1968 50 Jahre Prof. von Schweinitz, Wolfgang Lancaster (USA) *07.02.1953 65 Jahre Prof. Reißmann, Wieland Köln *10.02.1968 50 Jahre Kram, Christian FP Leipzig *12.02.1968 50 Jahre Bierling, Thomas Karlsruhe *13.02.1968 50 Jahre Beyer, Hermann Randersacker-Lindelbach *14.02.1953 65 Jahre Hörnemann, Charles Jolione (Australien) *17.02.1948 70 Jahre

32 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

Mirtenbaum-Zenamon, Jaime Curitiba-Pr. (Brasilien) *20.02.1953 65 Jahre Dr. Tenhaef, Peter Leist 1 *23.02.1953 65 Jahre Reith, Dieter Stuttgart *25.02.1938 80 Jahre Bauer, Ralf Unkel *26.02.1953 65 Jahre Paul, Berthold Zarrentin / OT Neuenkirchen *29.02.1948 70 Jahre

MÄRZ

Akpinar, Nevzat Berlin *05.03.1968 50 Jahre Oettrich, Jens Berlin *06.03.1968 50 Jahre Liessmann, Erich Königstein *09.03.1948 70 Jahre Gieseler, Achim Berlin *11.03.1953 65 Jahre Hösl, Hans-Wilhelm Markkleeberg *13.03.1943 75 Jahre Lohse, Horst Memmelsdorf *16.03.1943 75 Jahre Anton, Gustav Gummersbach *16.03.1938 80 Jahre Regnier, Eugen Gröbenzell *22.03.1948 70 Jahre Hütten, Hans Cottbus *23.03.1943 75 Jahre Chopard, Patrice Flensburg *28.03.1953 65 Jahre Reinert, Peter Triangel *29.03.1948 70 Jahre Enders, Anton Baden-Baden *30.03.1923 95 Jahre

APRIL

von Schlippenbach, Alexander Berlin *07.04.1938 80 Jahre Gaar, Reiner Buchbrunn *08.04.1958 60 Jahre Brendel, Klaus München *09.04.1958 60 Jahre Klahn, Ilmar Ettlingen *22.04.1968 50 Jahre Payer, Robert Schwäbisch Gmünd *25.04.1933 85 Jahre Euteneuer-Rohrer, Ursula Beinheim *26.04.1953 65 Jahre Meuser, Micki Berlin *27.04.1953 65 Jahre Raida, Elmar Tiefenbach *28.04.1953 65 Jahre Prof. Wahren, Karl Heinz Berlin *28.04.1933 85 Jahre

MAI

Wissmann, Friedbert Dresden *02.05.1953 65 Jahre Deininger, Thomas Berlin *03.05.1968 50 Jahre Honig, Gerhard Berlin *03.05.1928 90 Jahre Dr. Herrmann, Günter Dresden *05.05.1933 85 Jahre Hartl, Heinrich Josef Nürnberg *07.05.1953 65 Jahre Reiser, Niki Basel *12.05.1958 60 Jahre Schumann, Joachim München *12.05.1958 60 Jahre Koren, Milan Helgoland *13.05.1948 70 Jahre Prof. Schönfeld, Friedhelm Berlin *13.05.1938 80 Jahre Altmann, Warnfried Wangelin *15.05.1958 60 Jahre Gottschalk, Heinz-Jürgen Saßnitz *16.05.1948 70 Jahre Himmer Perez , Carlos Arturo Landshut *21.05.1948 70 Jahre Hübner, Malte Rostock *22.05.1953 65 Jahre Blum, Hans Overath *23.05.1928 90 Jahre Prof. Zilch, Josef Neufahrn - Egling *29.05.1928 90 Jahre

INFORMATIONEN 02|2017 33 MITGLIEDER

JUNI

Becker, Tobias Haan *13.06.1958 60 Jahre Schulz-Clahsen, Johann Essen *15.06.1948 70 Jahre Müller-Weinberg, Achim Reichenbach/Thür. *15.06.1933 85 Jahre Husmann, Mathias Lübeck *21.06.1948 70 Jahre Nowitz, Alex Potsdam *23.06.1968 50 Jahre Rebensburg, Thomas Rottach-Egern *27.06.1958 60 Jahre Prof. Wolf, Peter-Manfred Poppendorf *27.06.1958 60 Jahre Plangg, Volker Michael Dresden *27.06.1953 65 Jahre Baumeister, Mick Schwäbisch-Gmünd *28.06.1958 60 Jahre Gast, Lothar Nienburg *28.06.1928 90 Jahre Prof. Hölszky, Adriana Stuttgart *30.06.1953 65 Jahre

JULI

Wolfstieg, Gerhard Salzhausen *02.07.1953 65 Jahre Prof. Dr. Ruzicka, Peter Hamburg *03.07.1948 70 Jahre Weinreich, Bernd Cottbus *03.07.1948 70 Jahre Grössler, Ralf Dötlingen-Vossberg *12.07.1958 60 Jahre Stendel, Wolfgang Wernigerode *12.07.1943 75 Jahre Dr. Oberschelp, Jürgen Bielefeld *12.07.1938 80 Jahre Dinescu, Violeta Oldenburg *13.07.1953 65 Jahre Drexler, Werner Baden-Baden *19.07.1928 90 Jahre Lemberg, Jörg Ludwigsburg *24.07.1968 50 Jahre Frommlet, Dieter Weinstadt *24.07.1933 85 Jahre Triebel, Jürgen Hürth *28.07.1948 70 Jahre Näther, Gisbert Potsdam *30.07.1948 70 Jahre

AUGUST

Prof. Suitner, Peter Innsbruck (Österreich) *10.08.1928 90 Jahre Kästle, Tobias Frankfurt/M. *15.08.1968 50 Jahre Schwarwel Leipzig *23.08.1968 50 Jahre Prof. Helmschrott, Robert M. Ottobrunn *23.08.1938 80 Jahre Mao, Wei Guo Günzburg *25.08.1958 60 Jahre Weirauch, Peter Berlin *30.08.1933 85 Jahre

SEPTEMBER

Prof. Voigtländer, Lothar Berlin *03.09.1943 75 Jahre Daum, Norbert Bad Tölz *06.09.1948 70 Jahre Prof. Schultz, Wolfgang-Andreas Wedel *07.09.1948 70 Jahre Färber, Walter Berlin *10.09.1943 75 Jahre Stammberger, Norbert München *12.09.1958 60 Jahre Seemer-Koeper, Andreas Dortmund *17.09.1958 60 Jahre Kerekes, Péter Gera *23.09.1948 70 Jahre Chur, Heinz Essen *24.09.1948 70 Jahre Prof. Haus, Karl Schonungen *24.09.1928 90 Jahre Schönpflug, Pit Mannheim *24.09.1958 60 Jahre Merten, Ralf Bad Vilbel *25.09.1968 50 Jahre

34 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

Jörgensmann, Theodor Brüel *29.09.1948 70 Jahre Kleemann, Matthias Dresden *29.09.1948 70 Jahre

OKTOBER

Marangosoff, Tzvetan München *03.10.1933 85 Jahre Prof. Zimmermann, Udo Dresden *06.10.1943 75 Jahre Coates, Gloria München *10.10.1938 80 Jahre Eichenbrenner, Thomas Tann *11.10.1948 70 Jahre Fritscher, Arnold Aichach *13.10.1958 60 Jahre Rieger, Rolf-Peter Dietzenbach *15.10.1953 65 Jahre Dr. Castine, Peter Berlin *18.10.1953 65 Jahre Dr. Köhler, Johannes Robert Bad Kissingen *19.10.1933 85 Jahre Seiler, Peter K. Mannheim *26.10.1953 65 Jahre Trunz, Helmut München *26.10.1938 80 Jahre Pawlitzki, Susanne Berlin *28.10.1953 65 Jahre

NOVEMBER

Werner, Frank Dirk Bonn *03.11.1968 50 Jahre Weinhart, Christoph München *11.11.1958 60 Jahre Dr. Fabich, Rainer Weilheim *14.11.1958 60 Jahre Heyn, Walter Thomas Wandlitz *14.11.1953 65 Jahre Bleese, Dirk Hamburg *15.11.1968 50 Jahre Hildebrandt, Johannes K. Weimar *21.11.1968 50 Jahre Prof. Penderecki , Krzysztof Oppenheim *23.11.1933 85 Jahre Stein, Wolff-Ekkehardt Grünwald *25.11.1943 75 Jahre Prof. Dr. Sumski, Alexander Tübingen *26.11.1933 85 Jahre Schlecht, Johannes Eisenach *27.11.1948 70 Jahre Oleak, Rainer Dahlwitz Hoppegarten *29.11.1953 65 Jahre Jannotta, Roger München *29.11.1943 75 Jahre

DEZEMBER

von Dadelsen, Hans-Christian Clenze *04.12.1948 70 Jahre Aristofanous, Aris Mickhausen *08.12.1953 65 Jahre Moldvai, Laszlo Berlin *21.12.1953 65 Jahre Kemmling, Heinz-Werner Weyhausen *22.12.1948 70 Jahre Maiguashca, Mesias Freiburg i.Br. *24.12.1938 80 Jahre Fischer, Jens Lutterbek *28.12.1953 65 Jahre Jojic', Boris Windach *28.12.1933 85 Jahre

INFORMATIONEN 02|2017 35 MITGLIEDER

Der Grandseigneur der deutschen Filmmusik Martin Böttcher zum 90. Geburtstag

VON PROF. KARL HEINZ WAHREN

ie scheinbar unendliche, land- D schaftlich herrliche Weite der Prärie im mittleren Westen der Verei- nigten Staaten wird in den legendären Karl-May-Filmen der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts den Zuschauern vor allem durch Martin Böttchers stim- mungsvolle Musik suggeriert. Auch der musikalisch weniger geübte Hö- rer erkennt sehr bald die Handschrift des Komponisten an ihrer von weiten Motivbögen getragenen Melodik. Ver- fasst in spätromantisch-impressio- nistisch leicht einhörbarer Harmonik und Instrumentation, gibt sie den fil- misch umgesetzten Karl May’schen Handlungssträngen einen beleben- den akustischen Überbau, der das dramaturgische Konzept wesentlich zusammenhält und den Zuschauern einen Eindruck fortlaufender Logik vermittelt in den gelegentlich auch ’mal etwas verworrenen Handlungs- abläufen. Von den drei ungebremst schreib- wütigen sächsischen Zeitgenossen im 19. Jahrhundert – Karl May, Richard Wagner und Friedrich Nietzsche, die übrigens alle drei komponierten, Wagner freilich am nachhaltigsten-, von diesen drei trug Karl May im ersten Teil des 20. Jahrhunderts am stärksten zur moralischen Konditio- nierung der männlichen deutschen Jugend bei, aus erklärlichen Gründen. Bei ihm siegte stets die deutlich pola- risierte Gerechtigkeit. Außerdem war er frei von rassistischer Gehässigkeit, was man Richard Wagner leider nicht Michael Ukas Foto: bestätigen kann; auch bleibt das bei Nietzsche nicht ganz klar für den in Der Schatz im Silbersee die Musik zu Wahrheit erkennen lässt“, verkünde- philosophischer Syntax ungeübten schreiben, passt zu dem geistigen te einst Picasso und so ließ die Rialto- Leser. Urheber dieses Romans, denn Karl Filmgesellschaft den Wilden Westen Dass Martin Böttcher noch nie ei- May hat seinerseits erst viel später filmoptisch glaubwürdig in der bi- nen Karl-May-Roman gelesen hatte, die USA und andere Länder bereist, zarren Bergwelt Jugoslawiens neu er- als er 1962 von der Berliner Rialto- die er längst vorher in seinen Aben- stehen, wie Kenner behaupten, sogar Filmgesellschaft den Auftrag erhielt, teuergeschichten detailliert beschrie- treffender und Karl May gerechter als zu der Deutsch-Jugoslawisch-Fran- ben hatte. der mittlere Westen in den USA sich zösischen Gemeinschaftsproduktion „Kunst ist eine Lüge, die uns die selbst darstellt.

36 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

Freilich hat sich Martin Böttcher stand im Berliner Haus ein Klavier, und nicht nur dort – stets kollidie- nicht allein durch die Vertonungen auf dem besonders die zwei Jungen rende ökonomische Vernunft kennen, der Karl-May-Filmproduktionen als ihre gelegentlich aufkeimenden mu- deutlicher ausgedrückt, die Dominanz ein ganz eigenwilliger, großartiger sikalischen Gelüste austoben durften. renditemaximierender Kalküle. Das Komponist legitimiert. Erst in der britischen Gefangen- läuft heute noch härter ab, wenn die Hoch hinaus wollte er schon als schaft erlernte schließlich Martin Ausgaben reduziert werden sollen: Junge. Die vom NS-Staat seit 1939 durch einen Freund und Kameraden Gespart wird immer zuerst bei der zwangsverordnete Mitgliedschaft in das Gitarrenspiel: „…ich habe bald Musik. So beschränkt sind hier meist der Hitlerjugend nutzte der Vierzehn- darauf wie ein Wilder geübt – am die Produzenten und leider auch ein jährige 1941, um seine Segelflugschei- Tag bis zu 16 Stunden.“ großer Teil der Regisseure, dass sie ne bei der Flieger-HJ zu erwerben. Durch Glück und Zufall wieder nicht begreifen, wie sehr ein Film Originalton Martin Böttcher: „Mit einmal kann er bald nach seiner Ent- durch interessante, dramaturgisch fünfzehn wurden wir Luftwaffenhel- lassung aus der Gefangenschaft – im geschickt eingesetzte Musik aufge- fer und damit war die Schulzeit fast August 1945 – eine frühe Karriere wertet und spannungsreicher wird. beendet. Ich habe die Luftangriffe auf als Gitarrist im Tanz- und Unter- Das allerdings würde musik-ästheti- Berlin hautnah mitbekommen. Uns haltungsorchester des von den Eng- sche Erkenntnisse aufseiten der Pro- flogen die Bomben nur so um die ländern lizenzierten Radio Hamburg duzenten voraussetzen. Ohren.“ Mit knapp siebzehn Jahren starten, der Kollege am Kontrabass: Nach diesem großartigen Beginn meldete sich der flugbegeisterte Jun- Hans „James“ Last. Jetzt endlich folgte bereits ein Jahr später für ge freiwillig zur Luftwaffe und wurde hatte Martin Böttcher neben dem Martin Böttcher die zweite Chance, nach seiner obligatorischen Grund- Rundfunkdienst Zeit und Geld, um Musik zu einem künstlerisch wert- ausbildung überraschend zu einer Komponieren und Dirigieren zu stu- vollen Film zu schreiben, nämlich Spezialeinheit versetzt, die an den dieren: bei dem renommierten Ge- zu Will Trempers Die Halbstarke. Hier brandneuen Raketenjäger „Komet“ – neralmusikdirektor Richard Richter. war musikdramaturgisch ein völlig dieser startete und landete auf einer Durch den Klarinettisten, Komponi- anderer Weg zu suchen, denn der Kufe – in lebensgefährlicher Artistik sten und Bandleader Kurt Wege erwarb 1957 mit dem Bundesfilmpreis aus- trainierte. er die andere Hälfte seiner musikali- gezeichnete Streifen beschäftigte Aus Benzinmangel wurde die Aus- schen Bildung: die U- und Jazzmusik. sich – wie es der Titel bereits plaka- bildung in der Schlussphase des 2. Bald schrieb er Arrangements für tiv verrät – mit einem unmittelbaren, Weltkrieges schließlich abgebrochen die verschiedensten Ensembles des neuen Zeitproblem, nämlich der zum und die jungen Flieger zu den Fall- inzwischen in „Nordwestdeutscher Teil ins Leere laufenden Nachkriegs- schirmjägern an die nahe Ostfront Rundfunk“ umbenannten Hamburger Jugenderziehung. versetzt. Hier entkam Martin Bött- Senders. So schuf er sich damals die Hier wurde eine dem Thema ad- cher nur durch eine gerade recht- Grundlage seines umfassenden hand- äquate Musik verlangt und der Re- zeitige Verwundung bei der letzten, werklichen Könnens und bekam dabei gisseur Georg Tressler ermunterte mehrtägigen Abwehrschlacht in den das ihm später zugutekommende ein- Böttcher gleich beim ersten Vorge- Oderauffangstellungen, die mehreren fühlsame musikdramatische Gespür. spräch: „Du, Martin, Jazz ist hier zehntausenden deutschen und rus- Auch Martin Böttcher wollte es gefragt, da muss die Post abgehen.“ sischen Soldaten noch sinnlos das endlich wissen, wie es um die Über- Natürlich war nicht der damals gera- Leben kostete, in britische Kriegsge- lebenschancen eines freien Kompo- de importierte, aus dem eher aggres- fangenschaft. nisten stand. Nach etlichen weiteren siven Bebop hervorgegangene Cool- Der Traum vom Testpiloten war Werbefilmvertonungen und einigen Jazz made in USA gefragt, sondern endgültig und im wahrsten Sinne des freundlichen, karrierefördernden Mainstream-Swing-Jazz in Anlehnung Wortes verflogen, denn Deutschland Empfehlungen landete er bei dem an Oscar Peterson, Count Basic oder durfte nach der totalen Kapitulation rührigen Berliner Filmproduzent Les Brown, Musik mit einem über- für viele Jahre keine eigenen Luft- Arthur Brauner. Der gab ihm den Auf- schaubaren Erregungspotential, aber fahrzeuge besitzen. Jetzt meldeten trag, die Musik zu dem Low-Budget- filigranen Ausdrucksmöglichkeiten. sich endlich die durch den Krieg Film Der Hauptmann und sein Held zu „Mister Martins Band“ – so genannt über Jahre blockierten musikalischen schreiben. Das Drehbuch basierte für diese Filmproduktion – war ein Gene. Die waren ihm vom Urgroßva- auf einer Novelle von Claus Hubalek Pick-up-Ensemble, mit Spitzen- ter vererbt, der als Kapellmeister am und wurde – neben Bernhard Wickis musikern der damaligen deutschen renommierten Weimarer Hoftheater Die Brücke – einer der ganz wenigen Jazzszene besetzt. Das Ganze wurde gewirkt hatte. Dessen Enkelin, Martin konsequenten Antikriegsfilme in der schließlich ein riesiger Presse- und Böttchers Mutter, hatte aus Thürin- noch jungen Bundesrepublik. Publikumserfolg, womit der „freie gen nach Berlin geheiratet und ihre Gleich hier bei seinem ersten Film Komponist“ Martin Böttcher etabliert drei Kinder ohne größere Ambitionen lernte Martin Böttcher die mit künst- war und getrost in die nicht mehr auch musikalisch betreut. Immerhin lerischen Fragen bei Filmprojekten – grau verhangene Zukunft blicken

INFORMATIONEN 02|2017 37 MITGLIEDER

konnte. ab 2003 Neuauflagen als Fernsehfas- seigneur Martin Böttcher, der im- Allein die Titel der 57 Spielfilme, sungen mit dem gewichtigen Ottfried mer bescheiden und höflich seinen die Böttcher in den 50er bis 70er Fischer in der Titelrolle. Über vierzig Kollegen gegenüber auftritt, der als Jahren vertonte, hier aufzuzählen, Jahre nach den ursprünglichen Ver- Dirigent die Musiker sachlich und würde natürlich den vorgegebenen filmungen dieser Stories drängt nun freundlich in seine Kompositionen Rahmen dieser Würdigung spren- in den neuen Fernsehfassungen der einweist; ihm, dem Lebensklugen, in gen. Aber nehmen wir als Beispiel jeden älteren Kinobesucher vertraute vielen musikalischen Genres Erfah- die Kinofilme aus dem Jahr 1960: Böttcher-Sound wieder ins Ohr. renen, wünsche ich für das gerade Die Frau am dunklen Fenster, Pension Seine Musikaufnahmen dirigiert begonnene neue Lebensjahrzehnt vor Schöller, Marina, Willy, der Privatde- er übrigens grundsätzlich mit allen allem Gesundheit, Lebensfreude und tektiv, … und so was nennt man Leben, Orchestern selbst, so leitete er auch weitere, mit immer neuen Einfäl- Auf Engel schießt man nicht und Das in den 60er Jahren für Funk- und len gewürzte Schaffenskraft. Längst schwarze Schaf. Liest man Martin Fernsehaufnahmen das bekannte SFB auch mit dem Bundesverdienstkreuz Böttchers gesamte Kino- und Fern- (Sender Freies Berlin)-Tanzorchester. für seine kulturellen Leistungen ge- seh-Filmographie durch, so fehlt dar- Wie Martin Böttcher überhaupt ehrt, gilt er heute als der populärste in kein bekannter Name deutscher noch Zeit erübrigte, sich in GEMA- lebende deutsche Filmkomponist, als Schauspielerinnen, Schauspieler und Gremien für die Belange seiner Kolle- führender Vertreter einer großartigen Regisseure. Bei dem oben genannten gen einzusetzen, bleibt sein Geheim- Tradition, die bereits in den 20er Titel Das schwarze Schaf (Bundesfilm- nis. Im Werkausschuss für Tanz- und Jahren in Berlin ihre Anfänge mit dem preis 1961) schließt sich der Kreis Unterhaltungsmusik wirkte er erfolg- Babelsberger Ufa-Orchester nahm, des musikalischen Film- und Fern- reich 38 Jahre lang und von 2000 bis die er später über Jahrzehnte mit- sehœuvres Martin Böttchers von den 2006 war er außerdem noch Mitglied formte durch seine Werke und mit der 60er Jahren bis zur Gegenwart. Denn des GEMA-Beschwerdeausschusses, wir ihm noch viele erfolgreiche und die nach den Father Brown Stories von der aber kaum tagt, da letztlich alle glückliche Jahre wünschen, auch für Gilbert Keith Chersterton gedreh- GEMA-Mitglieder froh, glücklich und uns, den dankbaren Zuhörern seiner ten Pfarrer Braun- Filme mit Heinz beschwerdefrei sind, oder? Musik. Rühmann in der Titelrolle erlebten Dem stets liebenswürdigen Grand-

38 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

Michael Sell zum 75. Geburtstag

VON ROLF RUDIN „La Bourse“ aus dem Jahre 1720 mit – allerdings wie allseits bekannt doch im Programm. Und erfreulicherweise Einiges passiert! Michael Sell, geboren am 20. August ist die Frankfurter Presselandschaft Aber allem zum Trotz: Wir beide 1942 in Königstein im Taunus, feier- nach wie vor interessiert und be- versuchen immer noch – wie man te in diesem Jahr seinen 75. Geburts- richtet fleißig, regelmäßig und posi- so schön sagt –, in unserem Lan- tag. Aus diesem Anlass nachfolgend tiv originell. Also kurzum: Auch der desverband Hessen/Saarland/Rhein- ein persönlicher Geburtstagsgruß 75jährige „freischaffend Durchhal- land-Pfalz „den Laden irgendwie von seinem DKV-Vorstands- und tende“ wird beachtet und ist noch - zusammenzuhalten“. Themen, die Komponisten-Kollegen Rolf Rudin. wie man so schön sagt - „dabei“. zu besprechen waren bei unseren Die zufälligen Mithörer seines Landesverband-Sitzungen, gab es ünf Jahre sind nun schon wieder Handyklingeltons werden akustisch genügend. Michael Sell, der jederzeit Fvergangen seit meinem letzten oft überrascht, erinnert dieser doch durch Zeitungslektüre und sonstige Geburtstagsgruß für meinen offenen Augen und Sinne- be Kollegen und Freund Michael stens Informierte, pickt immer Sell an dieser Stelle in unse- das Wichtige heraus – und rer Verbandszeitschrift. – Ich meist in unser beiderseitigem werde wohl noch Teil der Einklang, was die Relevanz „Sellschen Chronistengemein- der Themen angeht, kommt schaft“! – Wie schön, auch zu es nach Vorgesprächen auf die seinem 75. etwas schreiben zu jeweilige Tagesordnung. Nach können. jeder Sitzung gibt es dann Nun denn: Zum Werk- noch längere Reflexionen, mal schaffen und um all das heiter, mal etwas betrübter künstlerisch geistige Zentrum – vor allem dann, wenn der seines Wirkens herum gibt es Besuch und das Interesse der nichts fundamental Neues Kollegen doch eher mäßig war oder radikal Veränderndes – und wir sprechen uns Mut für meiner damaligen Annähe- das Weitermachen und des- rung und Betrachtung hin- sen Sinnhaftigkeit zu. Das sind zuzufügen. Da geht jemand schöne Momente des „An- geradeaus seinen Weg, orga- einem-Strang-Ziehens“, die nisiert und veranstaltet jedes ich bei unserer Verbandsar- Jahr mit seinem Ensemble in ganz immer wieder an Michael Sells In- beit nicht missen möchte. Die Sach- eigener Besetzung seine Konzerte strument – die Trompete –, die, so lagen werden komplexer – einfache in Frankfurt am Main – durchaus bin ich mir sicher, auch sehr oft, Lösungen sind nur schwer in Sicht – auch mit Novitäten aus der aktuellen wenn nicht sogar täglich, von ihm die Bereitschaft unserer Mitglieder, in Komponierwerkstatt. Er ist über die „künstlerisch“ beatmet und deren diese brodelnde Gemengelage immer vielen Jahre seiner Tätigkeit mit ei- Luftsäule in Schwingung versetzt wird. mit einzusteigen wächst aber leider ner treuen Fangemeinde beschenkt, Und solange das noch geht und die nicht mit der Aufgabenstellung. einer Fangemeinde, die sich dem regelmäßigen Touren auf seinem Also, lieber Michael, alles Gute für „Live-Erleben“ seiner Klangland- Liegefahrrad noch stattfinden, kann die nächsten weiteren fünf Jahre bis schaften mit den oft geheimnisvoll man sicher sein: Der Kollege und zum 80. an dieser Stelle! Wir beide und kryptisch anmutenden Werktiteln Freund Michael Sell ist noch lebendig, als „Lokomotivführer“ in unserem wie zum Beispiel „Superformel“ oder fit und „in der Spur“. Landesverband – es scheint – ich „Großer Attraktor“ stellen möchte, Neben gesundheitlichen „Malaisen“ merke das – auch bei Dir ist noch um diese weiter zu erschließen. Im in dem vergangenen „Jahr-Fünft“, genügend „Kohle im Tender“, um diesjährigen Geburtstagsprogramm die aber alle glücklicherweise gut das Feuer für den Antrieb lodern zu ist auch wieder seine Neuinterpre- bewältigt wurden, ist – was unsere lassen. tation von Telemanns Orchestersuite Berufsbelange als Komponist angeht

INFORMATIONEN 02|2017 39 MITGLIEDER

La joie de vivre Abschied von Wilhelm Killmayer

VON MORITZ EGGERT uns allen als Schülern immer wieder Umzäunung umgehen, und wie in stellte, und diese Frage wird mich nie seinem wunderschönen Orchester- ie Nachricht war schon lange von loslassen. Muss es so weitergehen stück "Im Freien" - das nach wie vor Duns Freunden erwartet, doch wo wie es bisher weiterging? Wäre das eines meiner Lieblingsstücke ist - sie jetzt kommt, ist sie nicht minder vielleicht stumpfe Sollerfüllung, ein kann jederzeit unverhofft im Wald endgültig und niederschmetternd: Malen nach Zahlen, ein Ausfüllen von eine Lichtung auftauchen, ein kleiner Wilhelm Killmayer, unser geliebter Hohlräumen mit Reihen, Spektren, plätschernder Bach, eine freundliche "Killy" bzw. "Brummi", mein wun- Konzepten, Viertel- und Dritteltönen Schänke am Wegesrand, aus der hel- derbarer und einzigartiger kompo- oder was immer gerade en vogue ist? les Frauenlachen zu hören ist. sitorischer Vater, ohne den ich nie Auch sich selber stellte er diese Frage Überhaupt, das Lachen. Für Killy irgendwo angekommen wäre, ohne oft, was sein Komponieren manch- war Lachen und Humor stets und im- den ich mich ganz sicher endlos in mal fast bis ans Verstummen brachte. mer ein Zeichen von Intelligenz und Systemen und Methoden verlaufen In Stücken wie "The Woods so Wilde" gelungenem Widerstand. Es ist ein hätte... er ist nicht mehr. Genau einen oder der "Sinfonia 1: Fogli“, in de- weit verbreiteter Irrtum, dass Grant- Tag vor seinem 90. Geburtstag ist er nen manche Instrumente zum Teil ler nie lachen (und Killy war beileibe eingeschlafen, im Kreis seiner lieben nur noch einen einzigen Ton spielen. jemand, der gerne und viel granteln Familie, zur exakt selben Uhrzeit wie Aber dieser eine Ton ist dafür sehr, konnte, darin auch Ur-Münchener). seine Geburt: 13:10 Uhr. sehr wichtig. Nein, sein Granteln entsprang dem Aber eben genau Impuls, nichts ernst einen Tag vor sei- zu nehmen, was nem Geburtstag. sich ernst nimmt, Bis zuletzt also und nur das (sehr) das Misstrauen dem ernst zu nehmen, perfekt Abgerunde- was sich nicht sel- ten und Geordneten ber ernst nimmt. gegenüber: Er ist sich Darum konnte er treu geblieben. Erfül- auch herzlich lachen lung von Erwartun- - über sich wie auch gen war seine Sache andere. nie. Wenn alle "hü" Manchmal musste sagten, sagte Killy ihm bewusst gewe- nicht "hott", son- sen sein, wie er auf dern "Apfelkuchen". uns wirkte: schon Diese Widerständig- früh zerstreuter und keit, diesen Drang leicht tapsiger Pro-

nach Freiheit zeigen Eggert Mara Foto: fessor, bei dem man schon seine Kin- Moritz Eggert und Wilhelm Killmayer schon mit Ende 50 derfotos. Er wurde das Gefühl hatte, nicht Künstler aus ihm über die Straße Wunderkindertum oder Erfolgssucht, Dieses Fast-Verstummen ist bei ihm helfen zu müssen. So lernte ich ihn sondern weil es für ihn die größt- weder esoterisch motiviert noch ein als junger Student kennen: schon mögliche Realisierung von Freiheit Akt der Askese, es ist vielmehr seiner leicht ergraut, vergesslich, ein we- bedeutete. In dem Glauben an bedin- großen Neugier geschuldet, die je- nig hilfebedürftig. Man bot ihm den gungslose Freiheit - der eigenen wie den Ton wie ein wunderbares Fund- Arm an, wenn es auf den Straßen ein auch der des Hörers - war er seinem stück am Wegesrand begutachtet wenig rutschig wurde und machte Vorbild Beethoven am nächsten. Dies (Killy wanderte für sein Leben gern), sich immer ein wenig Sorgen um ihn. bedeutete für ihn auch Freiheit von bevor man zum nächsten geht. Denn Alles Strategie: wer nicht ernst ge- herrschenden Vorstellungen darüber, mit jedem Ton könnte eine andere nommen wird, kommt nämlich nicht wie Musik zu "funktionieren" hat. und vollkommen neue Welt begin- auf die Idee, sich selber zu ernst zu Womit er natürlich enorm aneckte. nen, diese Möglichkeit reizte ihn nehmen. Und ist freier als der, der Es gibt diese eine Frage, die er stets. Die Musik kann jederzeit die stets Perfektionismus und Überle-

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genheit demonstrieren muss. Na- vielleicht weil er wusste, dass diese Art lebt hatten, gleich wieder neue Re- türlich hatte Killy daher auch kei- von Eitelkeit auch blind und dumm geln und Verbote brauchten, was er nen Führerschein, das hätte einfach machen kann. Am Anfang begann er in Interviews immer wieder betonte. nicht zu ihm gepasst. Ich hatte stets vordergründig erfolgreich wie vie- Seine Kritik an der Avantgarde war das Gefühl, ihn wie einen ältlichen le Komponisten der Nachkriegszeit, keineswegs eine Kritik am "Material" Vater schützen zu müssen - vor Kol- die in eine riesige Leerstelle hinein oder einer bestimmten Klanglichkeit, legen, vor Spott, vor Neid oder auch komponierten. Doch dann mehrte sondern der für ihn vollkommen un- Ignoranz. Killy war wirklich mein sich sein Unbehagen dem metho- verständliche Glaube an jeweils an- musikalischer Vater, das werde ich dischen Komponieren, den Cliquen geblich "bessere" Regeln und Gebote. ihm immer von Herzen danken, und und Gruppierungen gegenüber. Über Sein Misstrauen diesen Regeln ge- wenn ich jetzt daran denke, dass er viele Jahre hinweg, vor allem in der genüber und seine mit dem Alter zu- nicht mehr ist, weine ich. Frankfurter Zeit, befand er sich da- nehmende Ungeduld, trieben ihn und Es schien ihn manchmal köstlich her in einer Art inneren Emigration, seinen "Bullshit-Detektor" (auch uns zu amüsieren, nicht ganz für voll aus der ihn erst die damals jungen Schülern gegenüber) erfolgreich an. genommen zu werden... solange es Komponisten der 80er Jahre heraus- Er hatte keine Scheu vor Tonalität, keine Kollegen waren, die wiederum lockten, die seine Musik wirklich zu vor Melodie und Einfachheit, da ihn er nicht für voll nahm (das konnte verstehen begannen und die er inspi- Assoziationen mehr als Experimen- ihn dann sehr verletzen). Das Lachen rierte, wie auch sicher die kommen- te interessierten. Das gefiel vielen von Kindern oder Studenten gefiel den Generationen, die sich für seine nicht - sie verspotteten ihn, wie z.B. ihm dagegen. Als Lehrer hätte er eine Musik interessieren werden (worüber die vielen Musiker, denen ich da- Figur aus der "Feuerzangenbowle" ich keinen Zweifel habe). mals erzählte, bei ihm studieren zu sein können: ein bisschen skurril, Manchmal fand er harte Worte über wollen, und die mich händeringend mit hoher Fistelstimme (die er ger- besonders selbstverliebte und we- davon abbringen wollten. "Geh lie- ne zu besonders komischem Effekt sentlich "erfolgreichere" Kollegen, ber zu Ligeti!". Heute weiß ich, dass übertrieb beim Vortrag seiner wun- die sich im Glanz ihres eigenen Ruh- ich unendliches Glück hatte, bei ihm derbaren Texte und Gedichte) und mes sonnten. Wenn er uns Studenten studieren zu dürfen. Danke, lieber manchmal wirrem Haar. Seine Kunst gegenüber vom "Zirkuspferdchen" Claus (Kühnl), dass Du mir Killy so als Kompositionslehrer bestand kei- sprach, das er in unseren unbehol- hartnäckig empfohlen hast! neswegs in der ausführlichen Erklä- fenen kompositorischen Bemühun- "Muss dieses Stück so weiternu- rung, sondern in der vollkommen gen in Aktion wähnte, war das nicht deln?", fragte er oft. Muss ein Plan, überraschenden, fast sokratischen immer nett gemeint, sondern meist muss ein System erfüllt werden? Frage, die die festen Vorstellungen zynisch. Er liebte das Theater aber Oder liegt das wahre Glück vielleicht des Befragten ins Wanken zu bringen über alles, besuchte es gerne und oft, darin, den ursprünglichen Plan zu vermochte. Scheitern machte ihm hasste jedoch übertriebene Show, verwerfen, die Regel zu ignorieren keine allzu große Angst - er ermutig- Pomposität und Selbstherrlichkeit. und einen ganz anderen Weg zu ge- te uns stets, Verrücktes oder Extre- In seinen jungen Jahren hatte er ge- hen, einen Weg, der vielleicht den mes auszuprobieren, damit wir damit nügend Idioten in Deutschland ge- Pfad benutzt, dem man ursprünglich "durch" seien. Einmal sagte er zu mir sehen, die irgendwelchen Idealen am wenigsten Potential zugetraut - auch das typisch für ihn - "Seien Sie hinterher eiferten und dabei eine hätte? Killy schien immer ganz ge- froh, dass Sie noch Krisen haben!", Form von Grausamkeit und Men- nau zu spüren, welche Pfade die in- als ich ihn wieder mit wehleidi- schenverachtung zuließen, die ihm teressanten sind, nämlich die wilden ger Depression nervte. Er sagte nie zutiefst zuwider war. Dass diese Idi- Waldpfade, in denen man stolpert "Dieses Stück ist schlecht" sondern: oten gerade im Moment wieder mit- und Seltsamkeiten aufstöbert. Er "Vielleicht haben Sie Lust auf etwas tels neuer Medien aus ihren Löchern hatte eine ganz sanfte Weise, sei- Anderes?". Überhaupt: Die Lust war hervor kriechen, hätte ihn zutiefst ne Studenten mit der Nase auf diese für ihn großer Antrieb: Die Lust, sich geärgert, aber den Schritt zu Face- Pfade zu stoßen. Manchmal auch mit zu amüsieren, sich zu vergnügen war book, Handy oder Computer vollzog skurrilen Assoziationen: "Hier müs- ihm zweite Natur. Er liebte Operet- er - wahrscheinlich zu seinem Glück sen Sie sich einen Ball vorstellen, ten, fantastische Filme und Comics, - nie. Stattdessen holte er zu unserer der sich durch ein Schloss bewegt". französische Komödien, Zweideutig- großen Erheiterung bis zuletzt sein Ich verstand ihn natürlich miss: Ich keiten und Leichtigkeit, englischen schwarzes Adressbuch hervor, in dachte tatsächlich an einen runden Humor, freche und bodenständige dem mit winziger Schrift hunderte Ball der durch verschiedene Zimmer Erotik - das Lebendige eben. von Namen standen, die kaum noch rollt, und schon war eine interes- Sicherlich gab es einen Teil von ihm, lesbar waren. sante Idee für ein Stück entstanden. der sich eine bestimmte Anerkennung Er konnte es nicht fassen, dass die Erst später realisierte ich, dass er und Bewunderung wünschte, aber er Komponisten, die gerade die Nazi-Zeit tatsächlich einen "Ball", also ein stand sich dabei oft seltsam im Weg, trotz "Entartetheit" irgendwie über- "Fest mit Tanz" meinte. Aber auch das

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wäre ein interessantes Stück gewor- ihm zutiefst vertraut war und die denen, die eine bestimmte Einsam- den. Missverständnisse, sogar Un- immer wieder mit Witz und Schalk keit und Angst thematisieren, wie verständnis gefielen ihm. Er freute aus seinen Stücken hervorblitzt. Aber zum Beispiel "Nachtgedanken". Da er sich über unverhoffte Assoziationen auch die Verrücktheit eines manisch das Leben liebte, liebte er auch das Er- seiner Hörer, die keineswegs mit getriebenen Ostinatos oder Perpetu- zählen, besonders die Literatur und seinen eigenen Assoziationen kon- um Mobiles liebte er, die entfesselte die Darstellenden Künste, aber auch form gehen mussten. Einmal sagte er Maschinerie der Imagination, die Bildende Kunst, Architektur und zu mir nach einem experimentellen nicht zur Ruhe kommt (wie in seiner Film. Wenn er über seine jeweiligen Theaterstück: "Ich habe nichts ver- "Etude de Figaro" für Klavier, einem aktuellen Entdeckungen und Vorlie- standen - ist es nicht wunderbar?" Stück, das vor lauter absurder Vir- ben sprach, lief Killy zu Höchstform Das Missverständnis, die Doppel- tuosität implodiert). auf. Jede einzelne seiner Buchemp- deutigkeit, die Hintergründigkeit... Killmayers Musik ist nie "einfach" fehlungen hat mich zutiefst inspi- all dies gehörte für Killy zum musi- und in keinem Moment anbiedernd, riert und kam oft im richtigen Mo- kalischen Glück. Er liebte das Unor- auch nicht in seinen tonalsten und ment. dentliche und Freche, die Fallhöhe, melodischsten Stücken wie zum Bei- Vielleicht hatte er noch eine Frage, den Tanz auf dem Seil, "Am Grat", spiel dem "Petit Savoyard", auch wartete auf irgendein uneingelös- wo man jederzeit abstürzen kann nicht in den scheinbar harmlos be- tes Versprechen des Lebens, diesem um als Clown wieder auferstehen zu titelten Stücken wie "Sonntagnach- seltsamen Zustand, der manchmal können. Diese Vorliebe für Gratwan- mittagskaffee" oder "Französisch- so wundersam leicht und so unend- derungen seinerseits gab mir damals stunde". Es gibt immer einen kleinen lich schwer sein kann. Vielleicht hat den Mut, ähnliches mit "Hämmer- Stachel des Ungehorsams - jeder- es ihm gefallen, keine endgültige klavier" zu versuchen. zeit kann in einem scheinbar leich- Antwort darauf bekommen zu kön- Es zog ihn aber auch das Dunkle, ten Stück eine äußerst vertrackte, ja nen, und als er diese Erkenntnis hat- Manische, das Widerborstige, leicht vollkommen dissonante und "un- te, konnte er endlich gehen. Verrückte an. Tatsächlich las er zum logische" Stelle auftauchen, die nur Gerade komme ich aus seiner alten Beispiel gerne H.P. Lovecraft, den mit Mut zum Risiko von Interpret Wohnung, der Ainmillerstraße, wo er "Träumer aus Providence". In den wie Hörer überwunden werden kann. in seiner Lieblingsjacke (einer bun- späten Hölderlin-Gedichten wie- Auch seine Vokalmusik ist in Wirk- ten Wolljacke) aufgebahrt liegt, auf derum sah er keineswegs die schwin- lichkeit äußerst fordernd - immer Rosen gebettet, damit seine Freunde dende Wortgewalt eines einst großen ein ganz klein wenig zu hoch, dort, und seine Familie von ihm Abschied Dichters noch irgendeine geistige Ver- wo es eben nicht mehr mühelos ist, nehmen können. Jetzt sind wir doch wirrung desselben, sondern statt- sondern man auch Scheitern und ins alle unverhofft zu seinem Geburtstag dessen Hölderlins höchste Vollen- Schwitzen kommen kann. "Zittern gekommen, diesem Geburtstag, den dung im Realisieren einer neu ge- und Wagen" oder "Überstehen und man oft verpasste, weil er immer fundenen Kindlichkeit samt erfolg- Hoffen", das sind ganz typische Kill- mitten in den Ferien lag. Es würde reicher anarchischer Verweigerung mayertitel. Und der Schalk sitzt ih- ihn unendlich amüsieren. des Dichterfürstenamtes. Selbst der nen ganz tief im Nacken. Ich wünsche Dir alles Gute, lieber zunehmenden Sprachlosigkeit Höl- "Wenn Sie denken, etwas sei zu Killy, wo auch immer es Dich jetzt derlins entlockt er in seinen großar- banal, zu albern oder nicht genehm... hinführt. Dein Kopf lag ein wenig tigen Hölderlin-Liederzyklen noch lassen sie es doch einfach auf dem schief auf dem Totenbett, fast frech einen lebensbejahenden Sinn, auch Notenblatt stehen, trauen Sie sich! und neugierig, das Kinn hoch gereckt, wenn manchmal nur noch eine ein- Coraggio!". Diesen Satz hat jeder sei- ein kecker Leichnam. So möchte ich stimmige, unbegleitete Melodie in ner Studenten in irgendeiner Form Dich in Erinnerung behalten. der höchsten Lage des Klaviers ge- einmal gehört. In dieser Erkenntnis spielt wird. liegt die größte Weisheit, denn nur Wir sollten alle versuchen, Dir wei- In Schumanns Werk sah er kei- wer sich seiner eigenen Albernheit terhin sehr genau zuzuhören. Deine neswegs scheiterndes und gequältes gewahr wird, kann authentisch sein Musik ist ein unendliches Geschenk. Ringen um Unerreichbares, sondern und die harte Maske der vordergrün- Und im richtigen Moment können eine liebevolle Hinwendung zum digen und oft oberflächlichen Be- wir dann vielleicht dem richtigen Detail, zum "richtigen" Ton, zum mühtheit endgültig ablegen. Pfad folgen, der irgendwo hinter je- "semplice", zu den weißen Tasten, Sein Abschied dauerte schon eini- nem Gebüsch verborgen liegt. z.B. Schumanns "Stücke im Volks- ge Jahre. Nur sehr widerwillig ließ er ton" liebte er deswegen, keineswegs los, wo andere vielleicht schon längst Wir müssen einfach nur dem Lachen zu verwechseln mit dem "völkischen losgelassen hätten. Das war vielleicht der Kinder folgen. Ton" der Grobiane. Der heitere, un- seiner tiefen Liebe dem Lebendigen schuldige "Volkston" faszinierte ihn, gegenüber geschuldet, die sich in auch die bayerische Volksmusik, die jedem seiner Stücke äußert, auch in

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Annonce

Wer möchte meine Antikriegs- und Friedensgedichte, Psalmen und Gebete, Kinder - und Liebesgedichte usw. zu vertonen? Lyrikerin Evgenija Baumann bietet ihre Gedichte (ca. 900) für Komponisten, die neue Inspirationen suchen.

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Ehrungen und Preise

AUSZEICHNUNGEN UNSERER MITGLIEDER

Stefan Beyer belegte den 2. Platz beim orchestralen Wettbewerb für junge Komponisten Toru-Takemitsu-Award 2017. Der Juror war Heinz Holliger. Das Werk wurde vom Tokyo Philharmonic Orchestra in Tokio, Japan, aufgeführt.

Harald Banter wurde in der Mitgliederversammlung der GEMA für 70 Jahre GEMA-Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Klaus Doldinger wurde mit dem ECHO JAZZ 2017 für sein Lebenswerk geehrt. Außerdem wurde er Ende vergangenen Jahres mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München für seine langjährige Verbundenheit mit München und für sein großartiges Lebenswerk in seiner Gesamtheit ausgezeichnet.

Harold Faltermeyer wird Ehrenpreisträger des Deutschen Filmmusikpreises 2017. Die Preisverleihung findet bei der GALA zur Verleihung des Deutschen Filmmusikpreises am 3. November 2017 im historischen Steintor-Varieté in Halle (Saale) statt.

Ursula Görsch wurde im Frühjahr 2017 der Johann Wenzel Stamitz Preis der Künstlergilde Esslingen für ihr Lebenswerk verliehen.

Oliver Heuss wurde ausgezeichnet für die beste Filmusik 2017 auf dem Internationalen Green Screen NaturfilmFestival in Eckernförde für „Megeti - Africa's lost Wolf“.

Gregor Hübner erhielt den Grand Prize für NY Philharmonic’s New World Initiative Composition Challenge für seine Komposition „Neue Welt“ im November 2016.

Peter Helmut Lang ist Preisträger des diesjährigen Kompositionswettbewerbs des Deutschen Chorverbands. Ausgezeichnet wurde Langs Komposition "Verleih uns Frieden", die er bereits 2012 im Rahmen des Themenjahrs Reformation und Musik komponierte.

Der dotierte „Förderpreis für junge Komponisten und Musikwissenschaftler“ wurde 2017 zu gleichen Teilen an zwei Komponistinnen vergeben. Barblina Meierhans ist eine der Preisträgerinnen. Der Preis wird im Zweijahresrhythmus vom Sächsischen Musikbund e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Sachsen im Deutschen Komponistenverband und der Bürgerstiftung Leipzig verliehen.

Manfred Schlenker erhielt am 18.04.2017 in der Potsdamer Staatskanzlei für sein lebenslanges Wirken als Pädagoge, Chorleiter, Organist und Komponist das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Anno Schreier erhielt beim Deutschen Musikautorenpreis der GEMA im März 2017 den Preis in der Sparte „Komposition Musiktheater“.

Zum ersten Mal wurde gemeinsam vom Rundfunk Berlin-Brandenburg und dem Land Berlin der Jazzpreis Berlin verliehen. Der Preis ging an Gebhard Ullmann und wurde im Rahmen eines öffentlichen Preisträger-Konzertes von Kultursenator Dr. Klaus Lederer und dem rbb-Programmdirektor Dr. Jan Schulte-Kellinghaus verliehen.

Rolf Zuckowski wurde anlässlich seines 70. Geburtstages von Universal Music für das 40-jährige Bestehen seiner Firma RolfMusik und für über 20 Millionen verkaufte Tonträger ausgezeichnet.

INFORMATIONEN 02|2017 43 MITGLIEDER

CD-Neuerscheinungen

2017/2018

Herbert Baumann

POLYEDER (Musik für Zupfinstrumente, z.T. mit Soloinstrumenten) | 1. Sydney Overture/2. Concertino für Klarinette und Zupforchester/3. Japanische Impressionen/4. “Fiamme“ (Mandola und ZO)/5. “Prisma“ (Flöte und ZO)/6. “Polyeder“/7. Zupfmusik ’73 | Orchester “Expression“, Dirigent: Vladimir Chenikov, Flöte: Eugene Vidanov, Klarinette: Alexsander Jeskelchyk, Mandola: Nikolai Maretsky | amphion – ein label bei Vogt und Fritz Sound | Bestell-Nr.: GAMI 8047

Nikolaus Brass

Works for Piano Solo Klavier: Jan Philip Schulze | NEOS 11 601

Works for Clarinets and Strings Klarinetten-Duo Zelinsky/Smeyers, Minguet-Quartett | NEOS 11 704

Double Concertos by Atli Ingolfson, Adriana Hölszky and Nikolaus Brass Das Klarinettenduo Beate Zelinsky | David Smeyers, Caput Ensemble, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Münchner Kammerorchester | NEOS 11 708

Music for Strings Auftragskompositionen des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD mit: Nikolaus Brass: etchings for stringquartet (Amabile-Quartett) | Auftragskomposition 2016 | BRmedia 900715

Gerhard Fischer-Münster

Komponisten der Nahe-Region in Zusammenhang mit der gleichnamigen Bucherscheinung von Helmut Freitag. Orgelwerke, auch von Fridel Grenz, Dieter Wellmann und Magdalena Schauß-Flake | Einspielung Helmut Freitag | Tectum-Verlag | ISBN 978-3-8288-3979-3

Detlev Glanert

Vier Präludien und ernste Gesänge (Brahms-Glanert) / Weites Land Michael Nagy, Helsinki Philharmonic Orchestra, Olari Elts | Ondine ODE 1263-2

Lutz-Werner Hesse

Portrait Lutz-Werner Hesse Werke aus den Jahren 2005 bis 2015 | Musicaphon M55725 (Klassik Center Kassel) | Hybrid SACD

Rudolf Hild

Der Glöckner von Notre Dame Ballettmusik | Komponist: Rudolf Hild | aufgenommen im Juli 2017 mit der Landeskapelle Eisenach | erscheint voraussichtlich Ende des Jahres

Dorothea Hofmann

Lunatic für Kammerensemble | auf der CD „música nova“ (SESC) | erschienen in Santos/Brasilien | CDSS 0081/16

Willi Huber

Willi März – Divertimento für Tuba, Harfe und Orchester (3 Sätze) | Tuba: Siegfried Jung, Harfe: Johanna Jung | Orchester des Nationaltheaters Mannheim, Leitung: Walter Hilgers | Erschienen bei Coviello Classics | Artikel-Nr.: COV 91727 | EAN: 4039956917274 | Titel: Paesaggio – Works for Tuba and Orchestra | Veröffentlichung: Oktober 2017

Gregor Hübner Touched by the Strings mit seiner Komposition: Ich rufe zu Gott op. 53 für gem. Chor und solo Violine | Choral | Label: CARUS-Verlag Bestell-Nr.: CV83481

44 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

Gabriel Iranyi Portrait-CD „Wie man zum Stein spricht“ für Orgel solo | „Ich schau empor nach jenen Bergen…“ für Orgel und Violine | „Tempora“ für Orgel solo | „Verborgene Landschaften“ für Violine solo | „Aufstiegsgesang“ für Orgel solo | Label: kreuzberg records Berlin

Bernhard Thomas Klein Nacht „Der Weg “ für Altsaxophon und Klavier | Jürgen Löscher (Altsaxophon), Florian Fleischmann (Klavier) „Waldszene“ für Violine | Victoria Lydia Grobe (Violine) | „Nacht“ Posttraumatisches Musiktheater, für Sopran, Ensemble und Zuspieler | Stefanie Kunschke (Sopran), Jürgen Löscher (Altsaxophon), Jasmin Garlik (Bassklarinette), Nicholas Scholl (Posaune), Victoria Lydia Grobe (Violine), Florian Fleischmann (Violoncello), Arne Diekow (Kontrabass), Daniel Brockmann (Klavier), Ben Ipers (Schlagzeug), Georg Klinkenberg (Leitung und Einstudierung) | Konzertmitschnitt vom Preisträgerkonzert Kunstpreis Viersen am 27.11.2016 | Co-Produktion mit der Kreismusikschule Kreis Viersen erhältlich bei Achmusik ACH 3106

Roland Leistner-Mayer String Quartets Sojka-Quartett, Pilsen | 5. Streichquartett op. 147 | 6. Streichquartett op. 148 „7 untapfere Bagatellen“ | 7. Streichquartett op. 151 „Ariadne-Quartett“ | TYXart, Ringofenstr. 11, 93152 Nittendorf | Bestell-Nr.: TXA 17090

Hans Lüdemann ROOMS: „Blaue Kreise“ Kompositionen von Hans Lüdemann und Dejan Terzic | Interpreten: piano & virtual piano – Hans Lüdemann, Kontrabass – Sebastien Boisseau, Schlagzeug – Dejan Terzic | Label: BMC Records | Bestell-Nr.: BMC 243

TRIO IVOIRE „Desert Pulse“ Kompositionen von Hans Lüdemann und Aly Keita | Interpreten: piano & virtual piano – Hans Lüdemann Balaphon – Aly Keita, Schlagzeug – Christian Thomé | Label: Intuition | Bestell-Nr.: INT 3446 2

T.E.E. Ensemble „Polyjazz“ (Veröffentlichung 2018) Kompositionen von Hans Lüdemann, Yves Robert, Silke Eberhard, Dejan Terzic, Theo Ceccaldi Interpreten: T.E.E. Ensemble, p/vp/Leitung -Hans Lüdemann, tb – Yves Robert, as/bcl – Silke Eberhard, ts/ss – Alexandra Grimal, vl – Theo Ceccaldi, g – Kalle Kalima, cb – Sebastien Boisseau, dr/perc – Dejan Terzic | Label: BMC

Jan Müller-Wieland LIBERO FRAGILE Genuin-CD | Violine, Viola: Elisabeth Kufferath | Werke von Müller-Wieland, Kurtag, Carter, Berio

Johannes Schlecht „Ich widerrufe nicht“ – ein Martin Luther Singspiel Musik und Text: Johannes Schlecht | Arrangements: Stefan Kling | Erzähler: Dr. Karin und Johannes Schlecht | Interpreten: Jugendkantorei Rotenburg/Fulda, Leitung: Eva Gerlach | Verlag: tvd-Verlag Düsseldorf | Bestell-Nr.: 21609.6 | Druckversion: dvd-verlag Düsseldorf 21609.4

Enjott Schneider Stephanie Schlesinger & band - REALITY darauf enthalten „Munich Butterfly“ aus dem Kinofilm „Rama Dama“ | hipjazz records | LC 11762

Susanne Stelzenbach treiben Interpreten: FATHOM STRING TRIO (Schweiz), PianoDuo Takahashi Lehmann, Sopran: Irene Kurka, Violoncello: Ehrengard von Gemmingen, Philharmonisches Orchester Cottbus, Akkordeon: Christine Paté und Franka Herwig, Duo BRILLING & MAHNKEN, UROBOROS Ensemble (London) | Kreuzberg records | Bestell-Nr.: kr 10126

Ulrich Süsse TOUCH sounds: Ulrich Süße, piano: Patrick Bebelaar, saxophones: Mike Rossi, serpent, tuba & electric bass: Michel Godard Label: dml-records 037 | LC 02543

INFORMATIONEN 02|2017 45 MITGLIEDER

Uraufführungen

Rückschau | 01. April 2017 - 30. September 2017

APRIL

01.04.17 Dorothea Hofmann | Traumtänze und Wolkenlieder sieben Szenen für gemischten Chor und Klavier vierhändig nach Gedichten von Klabund Chor des Konservatoriums Innsbruck | Klavier: Duo d`Accord | Leitung: Claudio Büchler großer Saal des Landeskonservatoriums Innsbruck (Österreich)

01.04.17 Lev Lessine † | Rilke-Album für Bassbariton und Klavier (Op. 85) | Bassbariton: Petr Tsekhanovich | Klavier: Nikolai Mazhara Tschaikowsky-Saal Hamburg

04.04.17 Gregor Hübner | String Quartet N. 6 op. 60 (New World Nov. 9. 2016) Sirius Quartet | Princeton New Jersey (USA)

06.04.17 Alois Bröder | ADAGIO für Orchester | Philharmonisches Orchester Würzburg, Dirigent: Evan Christ | Hochschule für Musik Würzburg

09.04.17 Stefan Lienenkämper | Streichtrio in 4 Episoden (2017) Pegnitzschäfer Klangkonzepte | Nürnberg

09.04.17 Burkhard Mohr | Luthers O-Ton für Soli, Chor, Kammerorchester | Ensembles der Kreuzkirche Wiesbaden, Leitung: Petra Mohr | Wiesbaden

19.04.17 Rolf Rudin | Am Ende des Tages Abendklänge für Englisch Horn solo und Sinfonieorchester, op. 58 b | Englisch Horn solo: Florian Hasel Neue Philharmonie Frankfurt, Dir.: Steven Lloyd Gonzalez | Capitol Theater Offenbach

21.04.17 Siegmund Goldhammer | Weg des Lebens Orchesterfantasie | Heeresmusikkorps Kassel, Leitung: Major Tobias Terhardt | Plettenberg

21.04.17 Ralf Hoyer | metal rose wooden thorn für eine Perkussionistin | Interpretin: Sabrina Ma im Rahmen der Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik | Weimar

23.04.17 Katharina Roth | Le souvenir presque oublié du pic épeiche für Flöte, Violine, Violoncello und Akkordeon | (UA der revidierten Fassung) Ensemble via nova, Flöte: Marianna Schürmann, Violine: Nikita Geller, Violoncello: Daniel Gutierrez Akkordeon: Neza Torkar | Weimarer Frühlingstage für zeitgenössische Musik | Weimar

24.04.17 Rolf Rudin | Te Deum for Male Chorus and Symphonic Wind Orchestra, op. 93 | UNI Male Chorus and UNI Wind Symphony, Dir.: Ronald Johnson | University of Northern Iowa Cedar Falls (USA)

25.04.17 Katharina Roth | gradually für Streichinstrument und Orgel | Violine: Kuno Kyaerbye, Orgel: Erik Hildebrandt | Engholm Kirken (Dänemark)

28.04.17 Hans-Henning Ginzel | Antimetópisi – Gegenüberstellung Ein Konzertstück für Akkordeon, Oboe, Klarinette in B und Fagott | Dauer: ca. 11 Min. | Werk-Nr.: 64 (04/2017) Carl-Orff-Auditorium München

46 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

29.04.17 Nikolaus Brass | Strophe für Viola solo Viola: Klaus-Peter Werani | Kunstraum Schwifting

MAI

05.05.17 | Wasser/Eichen/Stimmen für Chöre, Teiche und Geschichtenmaschine | „Wittener Tage für neue Kammermusik“ (am Hammerteich) | Witten

06.05.17 Peter Weirauch | Rauschen für 2 Klarinetten und Elektronik | Neuköllner Originaltöne | Berlin

12.05.17 Detlev Glanert | Leyla und Medjnun (Neufassung) Staatsoper Hannover | Siegmund Weinmeister | Insz.: Sebastian Welker | Ballhof Eins Hannover

20.05.17 Ralf Hoyer | Meditation zu Psalm 119 für Sopran, Sprecher und Orgel (2017), mit ausgewählten Versen sowie Texten von Dietrich Bonhoeffer Sopran: Irene Kurka | Sprecher: Ralf Hoyer | Orgel: Lothar Knappe | Akademiekirche St. Thomas von Aquin Berlin

21.05.17 Axel Gebhardt | Tripychon II für Klavier | Klavier: Axel Gebhardt | Halloren- und Salinemuseum Halle (Saale)

26.05.17 Rainer Hrasky | cantus martinus Motette zum Lutherjahr 2017 für 4-6-stg. Chor, Orgel und Kontrabass durch einen Projektchor vogtländischer Kantoreien, Leitung: KMD Ronald Gruschwitz zum Kirchentag in der Neuen Probsteikirche Leipzig

26.05.17 Christian FP Kram | Reflexionen mit Else-Lasker Schüler für Posaune, Orgel und Sprecher | Posaune: Hendrik Reichardt | Orgel: Martin Schmeding | Sprecher Erik Wiesbaum Leipzig

27.05.17 Martin Christoph Redel | Silhouetten für Akkordeonensemble oder -orchester, op. 81 (2014), 1. Satz | Landesjugendakkordeonorchester NRW Leitung: Stefan Hippe | Clara Schumann-Musikschule Düsseldorf

28.05.17 Stefan Beyer | Ich habe nie Menschenfleisch gegessen (2012/2016) für Orchester | Tokyo Philharmonic Orchestra, Leitung: Kah Chun Wong | Opera City Concert Hall Tokio (Japan)

28.05.17 Jan Cyž | Jeder Sprung drei Stufen für Sprecher, Viola und Waltlef | musikal.-literar. Matinee mit Detlef Seydel & Waltraud Elvers Schlosssaal Hoyerswerda

28.05.17 Wolfram Graf | Zauber der Erinnerungen (Novalis), Opus 228 für Sopran, Trompete und Orgel | Sopran: Annabelle Hund | Trompete: Rüdiger Kurz | Orgel: Michael Kaufmann; Kirche St. Martin Mannheim-Seckenheim

JUNI

01.06.17 Charlotte Seither | Wenige Silben vom Glück für Stimme solo | Stimme: Anna Palimina | Jubiläumskonzert zum 10jährigen Bestehen des Ensembles Auditiv Vokal | Hygiene-Museum Dresden

► Fortsetzung Juni

INFORMATIONEN 02|2017 47 MITGLIEDER

02.06.17 Frank Michael | Lichtgitter op. 110 (2006) für Gitarre und Klavier | Trossingen

02.06.17 Frank Michael | Hör’ aus gelben Blumenwänden… op. 134 (2016) für 3 Gitarren, Trossingen

13.06.17 | Make him talk! für Flöte, Vibraphon, Gitarre und Sampler | Ensemble PHACE /Simeon Pironkoff | Konzerthaus Wien (Österreich)

14.06.17 Jochen A. Modeß | PROTEST AN TENdenzen Text: Peter Elwitschger | Tenor: Christoph Rösel | Bass: Johannes Happel Rezitation: Christine Wolff und Johannes Michael Modeß | greifvocal und Greifswalder Männerchorensemble | Kammerorchester der Greifswalder Bachwoche, Leitung: Jochen A. Modeß im Rahmen der 71. Greifswalder Bachwoche | Hof des Schlosses Ludwigsburg bei Greifswald

14.06.17 Jochen A. Modeß | Reformation Text: Jochen A. Modeß | Geistliches Lied für Chor und Bigband Kammerchor und Band des Instituts für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Universität Greifwald Leitung: Jochen A. Modeß | im Rahmen der 71. Greifswalder Bachwoche | Dom St. Nikolai Greifswald

17.06.17 Matthias Merzhäuser | Missa De Profundis Interpreten: Projektchor und Frauenchor des GV Einigkeit Herzhausen | St. Michael-Kirche Siegen

17.06.17 Katharina Roth | lila Nachtigallen für Sopran und Klavier, Lieder nach Gedichten von Herta Müller (UA unvollständig) | Liedklasse Prof. Axel Bauni, Sopran: Elene Khonelidze, Sopran: Janina Ruh, Sopran: Tania Lorenzo, Klavier: Albert Mena Universität der Künste Berlin

19.06.17 Detlev Glanert/Johannes Brahms | Vier Choralvorspiele aus den elf Choralvorspielen für Orgel op. 122 von Johannes Brahms, instrumentiert für Orchester von Detlev Glanert | Nationaltheater-Orchester Mannheim, Alexander Soddy | Rosengarten Mannheim

20.06.17 Dorothea Hofmann | Donum Divinum Konzert für Orgel und Streicher | Orgel: Sirka Schwartz-Uppendieck | St. Paul Fürth/Bay.

23.06.17 Enjott Schneider | Geheimnis der Bäume – Secret of Trees für Schlagzeug und Orchester | Percussion: David Panzl | Philharmonie Bad Reichenhall Leitung: Wolfgang Lischke | Theater Bad Reichenhall

24.06.17 Alois Bröder | Unverhofftes Wiedersehen Oper in drei Teilen nach der gleichnamigen Kalendergeschichte von Johann Peter Hebel von A. Bröder Textbuch: A. Bröder | Anna: Silke Evers, Sopran | Mathias: Roberto Ortiz, Tenor | Der Tod: Daniel Fiolka Bariton | Pfarrer: Taiyu Uchiyama, Baß | Sprecher: N.N. | Chor des Mainfranken Theaters Würzburg Einstudierung: Anton Tremmel | Philharmonisches Orchester Würzburg, Dirigent: Enrico Calesso Mainfranken Theater Würzburg

24.06.17 Martina Eisenreich | Song Of The Wind Komponistin: M. Eisenreich | Rousse Philharmonic Orchestra, Leitung: M. Eisenreich State Opera Rousse (Ruse) (Bulgarien)

30.06.17 Jan Cyž | B(e)(a)rt – ok!, ok? für Violine, Violoncello und Akkordeon | 2. Werkstattkonzert mit dem ART Ensemble NRW Rathaus Mönchengladbach

48 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

JULI

01.07.17 Thomas Emanuel Cornelius | Dawno Temu – Es war einmal für Streicher-Duo | Violine: Maja Andrzejewska, Viola: Eliza Falkowska | Nadbałtyckie Centrum Kultury Gdańsk Altes Rathaus Danzig (Polen)

02.07.17 Burkhard Mohr | Lob des Dialogs und Dialog-Tanz für Cembalo und Orgelpositiv | Petra und Burkhard Mohr | Wiesbaden-Klarenthal

02.07.17 Charlotte Seither | kopf hoch lady für Stimme und Klavier nach Text von Kathrin Schmidt | Mezzosopran: Kimberley Böttger-Soller, Klavier: Axel Bauni Auftragswerk des Kissinger Musiksommers in Kooperation mit der Ernst von Siemens Musikstiftung Kissinger Musiksommer 2017 | Rossini-Saal Bad Kissingen

03.07.17 Matthias Merzhäuser | Mein Heimatland Interpret: Tim Schneider | Radioausstrahlung Radio Siegen

05.07.17 Rainer Rubbert | Chorkonzert, darin: Surging | Expanse für 8 Frauenstimmen und Harfe (2016/17) | Berliner Frauen-Vokalensemble, Katharina Hanstedt Leitung: Lothar Knappe | St. Matthäus-Kirche Berlin

06.07.17 Rudolf Hild | Ronja Räubertochter Bühnenmusik | Ensemble des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg-Buchholz | Soundtrack Naturtheater Greifensteine Ehrenfriedersdorf

06.07.17 Charlotte Seither | Flugsaaten für Klarinette, Akkordeon und Streichquartett | Klarinette: Matthias Badczong, Akkordeon: Christine Paté Sonar-Quartett | Auftragswerk des Ensembles klarinette akkordeon plus zum 20jährigen Ensemble-Jubiläum Randspiele Zepernick

07.07.17 Nikolaus Brass | Dialoghi d’amore XIV für zwei Violen | Viola: Gunter Pretzel, Charlotte Walterspiel | Festival Echolot | Kempfenhausen

07.07.17 | Ich höre wie durch einen Spiegel op. 93C (2016/17) für zwei Bratschen | Viola: Charlotte Walterspiel und Gunter Pretzel | Schloss Kempfenhausen

08.07.17 Iris ter Schiphorst | Sometimes II für Ensemble | ensemble mosaik | Radialsystem V Berlin

09.07.17 Rainer Rubbert | XXV. Randfestspiele, darin: KonzertStück (2016) für Horn und Klavier | Elena Kakaliagou, Antonis Anissegos | St. Annen Kirche Zepernick

11.07.17 Detlev Glanert | Konzert für Harfe und Orchester Florence Sitruk, City Chamber Orchestra of Hong Kong, Cheng Ye | (Welt-Harfenkongress) Hong Kong (China)

15.07.17 Enjott Schneider | WATER MUSIC – UN VIAGGO DA GIOTTO A PUCCINI. für Sopran, 12 Solisten und 100 Blechbläser als Open Air-Konzert am und auf dem Arno-Fluss Auftragswerk der Oper Florenz/Maggio Musicale Fiorentino | Florenz (Italien)

16.07.17 Gisbert Näther | Schifferlied der Wasserfee für gemischten Chor | Text: Ludwig Tieck | Erlöserkirche Potsdam

16.07.17 Gisbert Näther | Meeresstille für gemischten Chor | Text: Joseph von Eichendorff | Erlöserkirche Potsdam ► Fortsetzung Juli

INFORMATIONEN 02|2017 49 MITGLIEDER

16.07.17 Tobias PM Schneid | … wie die Zeit vergeht … für Chor, Solobratsche und Schlagzeug | AUDI-Jugendchorakademie | Viola: Kelvin Hawthorne Schlagzeug: Simone Rubino | AUDI-Sommerkonzerte | Theater Ingolstadt

21.07.17 Katharina Roth | die Mondhündin & der Umckaloabo aus: lila Nachtigallen für Sopran und Klavier | Lieder nach Gedichten von Herta Müller | Sopran: Veronika Würfl, Klavier: Niina Rata Universität der Künste Berlin

26.07.17 Roland Leistner-Mayer | Streichtrio op. 152 im Rahmen des Musikalischen Sommer in Ostfriesland | Mitglieder des „Sommerliebe-Quartetts“ Wasserschloß Dornum

28.07.17 Matthias Merzhäuser | Kyrie, aus Missa Brevis Ausführende: Cebu Male Singers, Leitung: Jandel M. Cabasura University of Southern Philippines Cebu-Lahug (Philippinen)

29.07.17 Veit Erdmann | Costumi dell’animo zwei Stücke für Violoncello und Orgel | Reutlingen

29.07.17 Jan Müller-Wieland | CAPRICCETTI - 2. Zyklus (2014/17) Klavier: Jan-Philipp Schulze | Gezeiten-Konzerte | Kunsthalle Emden

AUGUST

03.08.17 Rainer Hrasky | cantus martinus in der Fassung für Chor und Orchester | Chor und Orchester der Musici Jenenses, Leitung: Andreas Korn Inselkirche Kloster auf Hiddensee

04.08.17 Max Beckschäfer | Wie got kumet in die sele Lieder nach Gedichten von Mechthild von Magdeburg für 4 Männerstimmen (1. komplette UA) Adlersberg Regensburg

04.08.17 Max Beckschäfer | Fantasie für Kontrabass-Hackbrett Adlersberg Regensburg

04.08.17 Hans-Henning Ginzel | Triptychon: Konzert für Violoncello und Kammerorchester Dauer: ca. 13 Min. | Werk-Nr.: 67 (07/2017) | Kloster Vinzentinum Brixen (Italien)

06.08.17 Max Beckschäfer | Die löblich Kunst der Druckerey für 4 Männerstimmen und Hackbrett | Adlersberg Regensburg

08.08.17 Enjott Schneider | The Stones of Newgrange a spiral music for Guitar and Organ | Erlöserkirche München-Schwabing

15.08.17 Max Beckschäfer | Tu pauperum refugium für gemischten Chor | Lucca (Italien)

15.08.17 Max Beckschäfer | Agnus Dei für gemischten Chor | Lucca (Italien)

25.08.17 Thomas Emanuel Cornelius | Luthers Norden für Orgel | Orgel: T. E. Cornelius | Schloss Gottorf Schleswig

50 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

28.08.17 Ursula Görsch | Der Weg zum Brunnen über Meere und durch Wüsten Kantate | Vokalquartett, Knabensopran, Kammerensemble, Leitung: Tim Günther | Kulturkirche Stephani Bremen

SEPTEMBER

01.09.17 Gerhard Fischer-Münster | Allegro gentile Oboe: Maja Delzeith, Klavier: Angela Pense | Cornelius-Saal Mainz

02.09.17 Wolfram Graf | Credo, Opus 235 für Orgel | Orgel: Wolfram Graf | Martinskirche Sindelfingen

03.09.17 Andreas Birken | Opus 106,1 – Walzer für Klavier Aufführung in der Reihe „Die andere Moderne“ im Rahmen des Neckar-Musikfestivals | Lorsch

03.09.17 Patrice Chopard | Winter Light (2016) für Klavier | Klavier: Rainer Maria Klaas | im Rahmen des Neckar-Musikfestivals Nibelungensaal des Rathauses von Lorsch

03.09.17 Hans-Friedrich Ihme | Pas de deux Klavierstück | Pianist: Rainer Maria Klaas | im Rahmen des Komponisten-Projektes „Die andere Moderne“ Nibelungensaal des Rathauses von Lorsch

03.09.17 Cleopatra Valentina Perepelita | aus Lateinamerikanische Impressionen: „Impressionen aus Jamaika“ Interpret: Rainer Klaas | Lorsch

03.09.17 Rolf Rieger | Teufelswalzer (b-moll) Klavier: Rainer Klaas | Nibelungensaal im Alten Rathaus Lorsch

06.09.17 Martin Münch | Reflexionen UA des gesamten Zyklus, Impressions méditatives op. 53 Heft 1 – Heft 5 | Klavier: Zsuzsa Kollár | Schloß Dallau Elztal

07.09.17 Alois Bröder | 13 Kontaktanzeigen für Sopran, Mandoline und Gitarre | Sopran: Chie Nagai, Mandoline: Gertrud Weyhofen, Gitarre: Olaf Van Gonnissen Elisabethkirche Kassel

10.09.17 Veit Erdmann | Begegnungen drei Stücke für Tenorblockflöte und Gitarre | Ludwigsburg

10.09.17 Enjott Schneider | YIN & YANG für Sheng und Orchester mit WuWei (Sheng) | Krasnoyarsk Chamber Orchestra, conductor: Simon Gaudenz (Switzerland) im Eröffnungskonzert des XVI. International Festival „Asia-Siberia-Europe“ Philharmonic Society/Maly Concert Hall Krasnoyarsk/Sibirien (Russland)

14.09.17 Susanne Stelzenbach | TIME NOW für Ensemble | Kammerensemble ad hoc | Internationales Klangkunstfest Berlin 2017 Bibliothek am Luisenbad Berlin

15.09.17 Rudolf Hild | Theater, Tod und Teufel Bühnenmusik | Gesang: Mira Goeres | Trompete: Michael Schneider | Posaune: Dirk Müller | Soundtrack Kammerspiele Staatstheater Meiningen

15.09.17 Christiane Michel-Ostertun | Praeludium über “Ein feste Burg ist unser Gott” gespielt von der Komponistin | Christuskirche Haßloch ► Fortsetzung September

INFORMATIONEN 02|2017 51 MITGLIEDER

15.09.17 Peter Ruzicka | STILL – Memorial für Posaune und Kammerensemble Posaune: Frederic Belli | Ensemble risonanze erranti, Leitung: Peter Tilling | Konzerthaus Blaibach

16.09.17 Martina Eisenreich | Amstelveldvlucht Violine: Floris Poppe | Piano: Julia Krupska | Klassiek op het Amstelveld (Open Air Klassik-Festival auf dem Amstelveld) | Amsterdam (Niederlande)

16.09.17 Ralf Hoyer | wachet recht auff ein Oratorium zu LUTHER, für Solisten, 2 Chöre, Orchester, Posaunenchor und Orgel (2016) | Text: Kerstin Hensel Sopran: Mi-Seon Kim | Mezzosopran: Sarah van der Kemp | Tenor: Johannes Grau | Bariton: Robert Elibay-Hartog | Bass: Hubert Kowalczyk | Sprecher: Christian Steyer | (E)-Gitarre: Daniel Göritz | Orgel: Tobias Scheetz Vocalconsort Berlin | Brandenburger Symphoniker | Kantorei Halberstadt | Blechbläserensemble des Brandenburger Doms, Leitung: Aurélien Bello | Dom zu Halberstadt

16.09.17 Rainer Lischka | Viele Wege gehen zu Gott Zyklus für gem. Chor, Streicher und Harfe | Kantorei Radeberg und Sinfonietta Dresden | Stadtkirche Radeberg

17.09.17 Enjott Schneider | DANCES FROM THE LAND OF TROLLS – In memoriam Tove Jansson für Streichorchester | Helsinki (Finnland)

21.09.17 Jochen A. Modeß | I do believe Text: Jochen A. Modeß | Motette | Kammerchor greifvocal der Universität Greifswald, Leitung: Jochen A. Modeß International Lutheran Church Seoul (Korea)

21.09.17 Jochen A. Modeß | Sola (Reformationsmotette) Text: Jochen A. Modeß | Motette | Kammerchor greifvocal der Universität Greifswald, Leistung: Jochen A. Modeß International Lutheran Church Seoul (Korea)

22.09.17 Widmar Hader | Bahnhof Sagan Kammerlied, für Sopran, Violine, Violoncello und Klavier (2017) | Text: Monika Taubitz Malinconia-Ensemble Stuttgart | Wangen im Allgäu

23.09.17 Rudolf Hild | Blutmordrache Bühnenmusik | Anna Schönberg, Jan Mixsa, Patrick Gees, Dietmar Voigt | Soundtrack | neue Bühne Senftenberg

23.09.17 Johannes Groß | Gebet Kammerchor Josquin des Préz Leipzig | Magdeburger Dom

25.09.17 Johannes K. Hildebrandt | Donghwa für Violine, Haegeum und Gayageum | Ensemble Good Mori | Winterthur (Schweiz)

25.09.17 Susanne Stelzenbach | FORMEN DER WIEDERHOLUNG für Violine, Gayageum und Klavier (2016/2017) | Ensemble Good Mori (Korea); das Konzert wird vom Schweizer Radio aufgenommen | musica aperta Alter Stadthaussaal Winterthur (Schweiz)

29.09.17 Thomas Emanuel Cornelius | Lux Aeterna für Chor, Soli und Orchester | Zespołu Pieśni i Tańca Śląsk (Chor und Orchester) | Sopran: Malgorzata Rodek Alt: Magdalena Kulig, Tenor: Tomasz Krzysica, Bass: Makary Pihura, Dirigent: T.E. Cornelius | Basilika Bardo (Polen)

30.09.17 Otfried Büsing | Trentaquattro – ohne Diabelli für Klavier | Solistin: Susanne Kessel | Bonn

30.09.17 Alois Bröder | Trois Scènes für Kunstharmonium und Klavier | Kunstharmonium: Jan Hennig, Klavier: Ernst Breidenbach Akademie für Tonkunst Darmstadt

52 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

Uraufführungen

Vorschau | 01. Oktober 2017 - 31. März 2018

OKTOBER

01.10.17 Wolfram Graf | Burg-Fragmente, Opus 231

für Altquerflöte und Harfe | Flöte: Martin Seel, Harfe: Christine Leibbrand-Kügerl | Waidhaus Autobahnkirche

01.10.17 Roland Leistner-Mayer | 10 Poetische Miszellaneen

für Klavier-Solo, op. 150 | Eva Schieferstein | Evangelische Michaelskirche Brannenburg

02.10.17 Ulrich Busch-Orphal | RHODODENDRON

für Klavier zu vier Händen – Helmut W. Erdmann zum 70. Geburtstag – (2017) Vegetative Variationen über ein Signum, Zwölftonfelder und Obertonbeziehungen Klavier: Arnim Bublitz und Ulrich Busch-Orphal | im Rahmen des 43. Festivals NEUE MUSIK LÜNEBURG 2017 Glockenhaus Lüneburg

07.10.17 Enjott Schneider | KURT BRUCKERS QUAI-KRISTALLE

Drei Klang-Bilder für Elektronik und Dance-Company | Kunstkraftwerk Leipzig

10.10.17 Gabriel Iranyi | Momente mit Hölderlin

für Mezzosopran, Klarinette und Akkordeon | MS: Claudia von Hasselt | Kl./Bkl.: Matthias Badczong Ak.: Christine Paté | BKA-Theater Berlin

10.10.17 Susanne Stelzenbach | DINGE

für Sopran, Akkordeon, Klarinette/Bassklarinette | Sopran: Claudia van Hasselt, Akkordeon: Christine Paté Klarinetten: Matthias Badczong | Unerhoerte Musik BKA-Theater Berlin

13.10.17 Rudolf Hild | Tempo spinoso 2

Ensemble via nova | Flöte: Marianna Schürmann, Violine: Nikita Geller, Violoncello: Daniel Gutierrez Klavier: Lukas Fischer | Schloss Sondershausen

13.10.17 Johannes K. Hildebrandt | zwitschern

für Theremin, Turntables und Ensemble | Claeng und Ensemble der Länder | Sondershausen

13.10.17 Charlotte Seither | Oculi

Vier geistliche Stücke für Frauenvokal-Ensemble | Frauenvokalensemble Berlin, Leitung: Lothar Knappe Auftragswerk der Guardini Stiftung Berlin | Kulturforum St. Matthäi Berlin

14.10.17 Jan Cyž | Źiwny ptašack (Der sonderbare Vogel)

für Gesang, Altsaxophon, Bassklarinette (1 Spieler) und Akkordeon Konzert der Konzertreihe: „musica nova sorabica – tradition + experiment“ | Sorbisches Museum Bautzen

14.10.17 Rolf Rudin | Klingsteinberg – eine morphologische Fantasie

für Sinfonisches Blasorchester, op. 94 | Landesjugendblasorchester Hessen, Dir.: Rolf Rudin | Orangerie Fulda

16.10.17 Hans-Henning Ginzel | Schattentänze: Klarinette in A, Violoncello und Klavier | Dauer: ca. 10 Min. (2014/2017)

Werk-Nr.: 68 (08/2017) | Versicherungskammer Bayern München

19.10.17 Robert HP Platz | Pogo

für Gitarre Solo | Gitarre: Jürgen Ruck | Museo del Prado Madrid (Spanien) ► Fortsetzung Oktober

INFORMATIONEN 02|2017 53 MITGLIEDER

20.10.17 Stefan Lienenkämper | Die Farben, das Meer (2017)

Gitarrenquartett e-werk | Akademie der Künste Berlin

20.10.17 Andreas Willers | Weltklang4

für vier Gitarrensolisten und Zuspiel | Akademie der Künste Berlin

21.10.17 Jan Cyž | Žadanje mam po tebi

für Bassklarinette und Orgel | Konzert der Konzertreihe: „musica nova sorabica – tradition + experiment“ Michaeliskirche Bautzen

21.10.17 Ulrich Pogoda | La promessa

Sopransaxophon: Gerold Gnausch, Orgel: Friedemann Böhme | Konzertreihe: musica nova sorabica Michaeliskirche Bautzen

25.10.17 Hans-Henning Ginzel | Rénlèi: Chor und Orchester

Dauer: ca. 15 Min. | Werk-Nr.: 69 (08/2017) | Kulturzentrum Neun Ingolstadt

25.10.17 Hans-Henning Ginzel | Gefallene Blüten: Alt Solo und gemischtes Ensemble

Dauer: ca. 14 Min. | Kulturzentrum Neun Ingolstadt

27.10.17 Jan Cyž | ergänzungen

für Akkordeon-Solo | „intersonanzen“ 2017 | Kunsthaus sans titre Potsdam

27.10.17 Ralf Hoyer | fünfspiel

für 5 Spieler | Ensemble LUX:NM | Saxophon: Ruth Velten | Posaune: Florian Juncker | Akkordeon: Silke Lange Violoncello: Lucy Railton | Keyboard, Toy-Piano: Malgorzata Walentynowicz im Rahmen des Festivals ‚intersonanzen 2017’ | Kunsthaus sans titre Potsdam

28.10.17 Jan Cyž | Žadanje mam po tebi

für Bassklarinette und Streichquintett | Konzert der Konzertreihe: „musica nova sorabica – tradition + experiment“ Sorbisches National-Ensemble | Bautzen

28.10.17 Veit Erdmann | Lobgesang der Maria

für Sopran und Orgel | Böhringen

28.10.17 Johannes K. Hildebrandt | FÜNF

für Ensemble | Ensemble via nova | intersonanzen Potsdam

28.10.17 Gisbert Näther | Kohäsion – Quintett für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Akkordeon

Festival „intersonanzen 2017“ | Potsdam

28.10.17 Ulrich Pogoda | Quartetto con fuoco

Bremer Schlagzeug-Quartett | Kunsthaus sans titre Potsdam

29.10.17 Stefan Lienenkämper | Streichquartett Nr 1 (1997/2017)

Aron-Quartett | Kunsthaus sans titre Potsdam

29.10.17 Rainer Lischka | Glaubenswege

für 4-stimmigen Frauenchor und Saxophon-Quartett | Philharmonischer Kinderchor Dresden Chor des Bischöflichen Gymnasiums Graz | Raschèr Saxophone Quartet | Deutsches Hygiene-Museum Dresden

30.10.17 Barbara Heller | MARIENDISTEL

für Violoncello und Klavier | Cello: Klara Flohr | Klavier: Susanne Endres | Bad Homburg

54 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

NOVEMBER

01.11.17 Thomas Emanuel Cornelius | Sola Fide

für Orgel | Orgel: T. E. Cornelius | Kościół Pokoju Swidnica (Polen)

01.11.17 Frank Michael | Meditation über Varèses Density 21.5

für Flöte solo | Müllheim

01.11.17 Wolfgang-Andreas Schultz | Variationen über ein Thema von Bach, (über das Lied „Ich steh’ an Deiner Krippen hier“)

für Klavier | Klavier: Wolf Harden | St. Michaelis Hamburg

04.11.17 Iris ter Schiphorst | Das Imaginäre nach Lacan

für Sopran und Orchester | Text: Helga Utz | Salome Kammer, Webern Symphonie Orchester, Orchestre du Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris / Ilan Volkov Konzerthaus Wien (Österreich)

11.11.17 Dorothea Hofmann | Zugvogel-Gesang

für 2 Klaviere und 2 Schlagzeuger | Ensemble Quattro per Due | Allerheiligenhofkirche München

14.11.17 Gabriel Iranyi | Anamorphosen III

für zwei Klarinetten und Klavier | Bärmann Trio (Frankfurt a.M.) | BKA-Theater Berlin

15.11.17 Christian FP Kram | verflogen

für Gitarre | Gitarre: Josef Müksch | Chemnitz

17.11.17 Steffen Wick | Autobiography

für Orchester | Auftragswerk des Staatstheater Cottbus & Basel Sinfonietta Philharmonisches Orchester des Staatstheater Cottbus, Dirigent: GMD Evan Christ Großes Haus Staatstheater Cottbus

18.11.17 Michaela Dietl | Sinfonie der Fantasie

Musik: Michaela Dietl | Himmelfahrtskirche Sendling München

19.11.17 Wolfram Graf | Berceuse, Opus 234

für zwei Orgeln | Orgeln: Wolfram Decker und Wolfram Graf | Versöhnungskirche Sindelfingen

24.11.17 Johannes Groß | Soliloque

modern art ensemble Berlin | Tonkünstlerverband Sachsen-Anhalt | Gesellschaftshaus Magdeburg

DEZEMBER

07.12.17 Tobias PM Schneid | Concerto for Cello and Orchestra No. 2

Violoncello: Maximilian Hornung | Münchener Kammerorchester, Leitung: John Storgards Prinzregententheater München

09.12.17 Christiane Michel-Ostertun | Drei Motetten über Texte von Ulrike Krumm: Maria, Die Hirten, Die Weisen

Concerto Cantabile unter Leitung der Komponistin | Stiftskirche Neustadt/Weinstraße

15.12.17 Christian FP Kram | Orfeo - Frammenti e supplementi

für Bass-Flöte, Klarinette, Violine, Viola und Violoncello | Ensemble El Perro Andaluz | Leipzig

► Fortsetzung Dezember

INFORMATIONEN 02|2017 55 MITGLIEDER

17.12.17 Gerhard Fischer-Münster | Episode

für Violine, Cello und Klavier | Trio des PCK | Mainz

17.12.17 Manfred Weiss | Minuten-Sinfonie

Sieben Miniaturen für Orchester | Dresdner Jugendsinfonieorchester am Heinrich-Schütz-Konservatorium Kulturpalast Dresden

24.12.17 Christiane Michel-Ostertun | Was wäre, wenn das heut geschieht?

Weihnachtskantate für Kinderchor und Klavier über einen Text von Ulrike Krumm Kinderchor der evangelischen Gemeinde Feudenheim, Leitung: Claudia Stein Johanneskirche Mannheim-Feudenheim

31.12.17 Rainer Lischka | Alles im Fluss (Orchester)

Dresdner Philharmonie | Kulturpalast Dresden

JANUAR

13.01.18 Dorothea Hofmann | Fantasma

Gitarre: Stefan Barcsay | Seidl-Villa München

24.01.18 Veit Erdmann | Vier Nachtlieder nach Texten von Hermann Hesse

für Tenor und Klavier | Reutlingen

27.01.18 Georg Kröll | Wechselbilder, Episoden für Orchester

WDR Sinfonieorchester Köln, Leitung: Titus Engel | Klaus-von-Bismarck-Saal Funkhaus Wallrafplatz Köln

28.01.18 | Wittgenstein & Twombly

Konzert für Saxophon und Orchester | Saxophon: Marcus Weiss | Basel Sinfonietta, Dirigent: Baldur Brönnimann Musical Theater Basel (Schweiz)

29.01.18 Stephan König | Dreamscapes

musikalische Traumlandschaften für Jazz-Trio und Orchester | Akademisches Orchester Leipzig Leitung: Horst Förster | Klavier: Stephan König, Bass: Thomas Stahr, Schlagzeug: Wieland Götze Großer Saal Gewandhaus Leipzig

FEBRUAR

04.02.18 Sven-Ingo Koch | Von der Liebe zur Linie III

für Ensemble | Ensemble Ascolta | Festival Eclat | Theaterhaus Stuttgart

10.02.18 Nikolaus Brass | Neuinszenierung: Sommertag

Kammermusiktheater nach dem gleichnamigen Stück von Jon Fosse | Inszenierung: Eva Maria Weiß Musikalische Leitung: Max Renne | Neue Werkstatt Staatsoper Berlin

25.02.18 Tobias PM Schneid | Pas de deux

für Altsaxophon und Violoncello | Altsaxophon: Christine Rall | Violoncello: Yuris Teichmanis Musikforum Kaiserstuhl | Bürgerhaus Alte Schule Riegel

MÄRZ

01.03.18 Tobias PM Schneid | Vertical Horizon Ia

für Helder-Tenorflöte | Helder-Tenorflöte: Johannes Fischer | Akademie für Tonkunst Darmstadt

56 INFORMATIONEN 02|2017 MITGLIEDER

03.03.18 Dorothea Hofmann | Mephisto-Lieder

für Mezzosopran, Flöte/Altflöte und Klavier | kleiner Konzertsaal Gasteig München

03.03.18 Philipp Fabian Kölmel | BorderLine

für Streichquartett, Kontrabass und zwei Schlagzeuger | Veranstalter: Bayerisches Staatsorchester Max-Planck-Gesellschaft | Großer Anatomie-Hörsaal LMU München

03.03.18 Aristides Strongylis | Engel der Hoffnung

Auftragswerk des Gewandhausorchesters Leipzig | Gewandhausorchester, Leitung: Andris Nelsons Gewandhaus zu Leipzig

05.03.18 Stefan Schulzki | Neuer Liederzyklus

Stimme: Beatrice Ottmann, Klavier und Elektronik: Stefan Schulzki | Versicherungskammer Bayern München

24.03.18 Sven-Ingo Koch | Von der Liebe zur Linie II

für Orchester | WDR-Sinfonieorchester Köln | Großer Sendesaal WDR Funkhaus Köln

INFORMATIONEN 02|2017 57 MITGLIEDER

Neue Mitglieder im DKV

Robert Dorn | St.-Johann-Ohnastetten

Diego Aguirre Gandara | Berlin

Daniel Glatzel | Berlin

Evgeny Grigorovich | Weimar

Franziska Henke | Dresden

Helmuth-Josef Keller | Eschenbach

Philipp Klemz | München

Alex Komlew | München

Georg Kuchler | Brannenburg

Asaad Mahad | Köln

Daniel Clemens Müller | Schleiz

Daniel Nitt | Berlin

Frank Petzold | Cottbus

Jasmin Reuter | Berlin

Sebastian Schoenian | Berlin

Schwarwel | Leipzig

Clou Simon | Stuttgart

Caroline von Brünken | München

Johannes Walter | Berlin

Yue Wang | Rostock

Jacques Garcia Zafra | Leipzig

Wilhelm Zobl | Rechberg (Schwäbisch Gmünd)

Union Deutscher Jazzmusiker (UdJ)

58 INFORMATIONEN 02|2017

Mitgliederversammlung 2017

GEMA im Zeitgeist

Wortlosigkeit als Wesen der Musik

Die neuen Regelungen zum Urhebervertragsrecht

AUSGABE 94 02_2017 | 47. JAHRGANG