III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument
Kulturbericht 2006 1 von160 2 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Vorwort 3
Vorwort
Mit 11. Jänner 2007 habe ich das Amt der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur übernommen. Der vorliegende Kulturbericht 2006 stellt also nicht die Tätigkeit des Ministeriums und der Kulturinstitutionen in dessen Verantwortungsbereich unter meiner Führung dar. Trotzdem lassen mich die vorliegenden Zahlen eine grundsätzlich positive Bilanz des Jahres 2006 ziehen: Mit insgesamt 3,455 Mio. Besucherinnen und Besuchern wurde ein beinahe gleichbleibender Wert in der Besucherstatistik der Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek wie im Jahr 2005 erreicht. Der Anteil zahlender Besucherinnen und Besucher war mit 71% sehr hoch. Die Modernisierung der Sammlungspräsentation des Bundes wurde auch 2006 weitergeführt. Bis 2008 soll die Generalsanierung des Völkerkunde museums abgeschlossen sein. In der Österreichischen Galerie Belvedere wurde im Berichtsjahr mit den Vorbereitungen zur Neugestaltung des Unteren Belvedere begonnen, das seit dem Frühjahr 2007 die Sonder ausstellungen beherbergt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Dauer sammlung des Hauses den Besucherinnen und Besuchern auch während Sonderausstellungen uneingeschränkt zur Verfügung steht. Zeitgemäße Präsentations- und Vermittlungsformen haben sich 2006 auch auf dem Gebiet der digitalen Nutzung kultureller Angebote bewährt. So konnte etwa die ÖNB dank ihres hervorragenden digitalen Angebots die Userzahlen im Onlinebereich deutlich steigern. Die Recherchen in den Onlinedatenbanken der ÖNB stiegen von 2,83 Mio. im Jahr 2005 auf 7,09 Mio. 2006. Damit konnte die ÖNB ihre Vorreiterposition als dienstleistungsorientierte Forschungs- und Bildungseinrichtung deutlich ausbauen. Im Bereich des kulturellen Erbes wurden 2006 beim „Tag des Denkmals“ mit insgesamt 141 historischen Objekten mehr als doppelt so viele Kulturerbestätten zum kostenlosen Besuch angeboten wie im Jahr davor. Unter dem Motto „Am Wasser“ brachten historische Mühlen, Kraftwerke, Brücken, Bäder und Brunnenanlagen dem Publikum die Bedeutung des Kulturerbes für unser Lebensumfeld nahe. In enger Kooperation zwischen Bundesdenkmalamt und der Abteilung Kulturkommunikation des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur wurde der Tag des Denkmals 2006 erstmals österreichweit einheitlich beworben und vermittelt, wodurch 19.000 Besucherinnen und Besucher erreicht werden konnten; mehr als doppelt so viele wie 2005. Im Mittelpunkt des kulturellen Interesses stand im Juni 2006 die Auszeichnung des aus Dänemark stammenden Aktions und Installationskünstlers Olafur Eliasson mit dem Friedrich Kiesler-Preis. Dieser alle zwei Jahre abwechselnd von der Stadt Wien und dem Bund vergebene und mit 55.000 Euro dotierte Preis würdigt herausragende Künstlerpersön lichkeiten, deren Werk der innovativen Auffassung Kieslers und dessen Zusammenspiel vielfältiger Ausdrucksformen entspricht. Die Tätigkeit der Kulturinstitutionen in der Verantwortung des nunmehrigen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur soll durch laufende Optimierung der Angebote und der Strukturen auch künftig sichergestellt, weiter entwickelt und verbessert werden.
Dr. Claudia Schmied Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur 4 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
4 Impressum
HERAUSGEGEBEN VOM BUNDESMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT, KUNST UND KULTUR, SEKTION IV MINORITENPLATZ 5, 1014 WIEN REDAKTION: DR. SILVIA ADAMEK, ANDREA BANNERT, RENATE EISENBOCK, DR. REINHOLD HOHENGARTNER, DR. DORIS KARNER, DIPL.-ING. FRANZ NEUWIRTH, DR. GABRIELE TRATTNER, MARTIN URE DRUCKVORSTUFE: ING. ANTON HOFER, 1100 WIEN HERSTELLUNG: GRÖBNER DRUCKGES.M.B.H., 7400 OBERWART BEZUGSADRESSE: AMEDIA, STURZGASSE 1A, 1141 WIEN TEL.: 01/982 13 22, FAX: 01/982 13 22/311, [email protected] PREIS JE EXEMPLAR EURO 6,–, INKL. MWST. ZZGL. PORTO UND VERSAND III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 5 von 160
InhaltsverzVoeichnisrwort 5
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
Impressum 4
Allgemeine Kulturangelegenheiten 7 Aufgabenbereiche und Budget 8 Besucher/innen 8 Investitionsprogramm 9 Förderungen 9 Museumspreis 11 Bibliotheken-Service 11 EU-Kultur 12 Kulturkommunikation 13 Stiftungen 17 MuseumsQuartier 23 Österreichisches Museum für Volkskunde 27
Bundesmuseen 33
Adressen 34 Kunsthistorisches Museum mit Museum für Völkerkunde und Österr. Theatermuseum 35
Naturhistorisches Museum 49
Österreichische Galerie Belvedere 57
Albertina 65
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst 73
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien – MUMOK 81
Technisches Museum Wien mit Österr. Mediathek 89
Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum 99
Österreichische Nationalbibliothek 103
Wiener Hofmusikkapelle 113
Volkskultur 117
Öffentliches Büchereiwesen 121
Österreichische Kulturinformation 125 6 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
6 Inhaltsverzeichnis
Denkmalschutz 131 Was bedeutet die Kompetenz „Denkmalschutz“? 132
Der Aufgabenbereich des Bundesministeriums auf dem Gebiet des Denkmalschutzes 132
Legistik 132
Förderung der Denkmalpflege 132
Internationale Aktivitäten 135
Bundesdenkmalamt 137
Die Anwendung des Denkmalschutzgesetzes 139
Abteilung Denkmalverzeichnis 139
Ausfuhrabteilung 140
Aus der Tätigkeit der Landeskonservatorate 141 Landeskonservatorat für Burgenland 141 Landeskonservatorat für Kärnten 142 Landeskonservatorat für Niederösterreich 143 Landeskonservatorat für Oberösterreich 144 Landeskonservatorat für Salzburg 145 Landeskonservatorat für Steiermark 145 Landeskonservatorat für Tirol 147 Landeskonservatorat für Vorarlberg 148 Landeskonservatorat für Wien 149
Zentrale Abteilungen 150 Abteilung für Bodendenkmale 150 Abteilung für historische Gartenanlagen 152 Abteilung für technische Denkmale 152 Abteilung für Klangdenkmale 153 Abteilung für Museen und Bibliotheken 153 Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung 154 Abteilung für Architektur und Bautechnik 155 Abteilung Restaurierwerkstätten Kunstdenkmale Arsenal 155 Abteilung Restaurierwerkstätten Baudenkmalpflege 157
Wissenschaftliche Grundlagen und Dokumentation 158
Öffentlichkeitsarbeit 159 III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument
Allg. Kulturangelegenheiten 7 von160 8 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
8 Allgem. Kulturangelegenheiten
ÜBERBLICK Museumsquartier gemäß Tilgungsplan sowie Zahlungen AUFGABENBEREICHE UND BUDGETS an die Stiftung Ludwig. Weiters wurden 2006 für die Adaptierung der techn. Die Ausgaben des Bundesministeriums für Bildung, Wis Sicherheitseinrichtungen der Museen und der Österrei senschaft und Kultur für den Kulturbereich beliefen sich chen Nationalbibliothek € 5 Mio. bereitgestellt. Somit € im Jahre 2006 auf 153,70 Mio. wurden seitens des BMBWK insgesamt € 9,7 Mio. für in Mio.€ 2004 2005 2006 die Modernisierung der Bundesmuseen und der ÖNB zur Verfügung gestellt. Ausgaben des Bundes für 148,0 155,6 153,7 Kulturangelegenheiten BASISABGELTUNGEN
Basisabgeltungen der vollrechtsfähigen, GLIEDERUNG NACH AUFGABENBEREICHEN: wissenschaftlichen Anstalten Ausgaben des Bundes in Mio. € 2006 in Mio. € 2004 2005 2006 1. Museale Aufgaben: Bundesmuseen, Österr. Nationalbibliothek, Kunsthistorisches Museum Museumsquartier, Leopold Museum mit Museum für Völkerkunde Privatstiftung, museale Vorhaben und und Österreichischem museale Förderungen 125,9 81,91% Theatermuseum 20,189 20,189 20,189 2. Bundesdenkmalamt, Denkmalschutz 24,6 16,00% Österreichische Galerie Belvedere 4,423 4,423 4,423 3. Büchereiwesen, Volkskultur 2,1 1,37% Albertina 5,749 5,749 5,749 4. Hofmusikkapelle 1,1 0,72% MAK– Österreichisches Museum Summe Kulturbereich 153,7 100,00% für angewandte Kunst 7,998 7,998 7,998 Technisches Museum Wien mit ENTWICKLUNG UND STRUKTUR DER BUDGETMITTEL Österreichischer Mediathek 11,266 11,266 11,266 FÜR MUSEALE AUFGABEN Museum moderner Kunst Museale Aufgaben in Mio. € Stiftung Ludwig 7,369 7,369 7,369 (reelle Gebarung) 2004 2005 2006 Naturhistorisches Museum Wien 11,755 12,739 12,739 Basisabgeltungen des Bundes Summe Bundesmuseen 68,749 69,733 69,733 für die vollrechtsfähigen Anstalten Österr. Nationalbibliothek 20,602 20,778 20,778 gem. BM-G 2002 Summe vollrechtsf. Anstalten 89,351 90,511 90,511 (Bundesmuseen, ÖNB) 89,351 90,511 90,511 Personal und Betrieb PAM Subventionsplanstellen 1,120 1,263 1,247 BESUCHER/INNEN* museale Förderung 12,165 5,938 6,075 gemeinsame museale Jahresvergleich inkl. ÖNB Vorhaben 15,675 29,900 28,039 3,574.297 Summe museale Aufgaben 118,323 127,612 125,872 3,453.270 3,445.948 4,000.000
Mit dem Jahr 2003 wurde der Überleitungsprozess der 3,500.000 Bundesmuseen in vollrechtsfähige wissenschaftliche An 981.446 784.302 782.770 stalten abgeschlossen. Die Basisabgeltung für die Bundes 3,000.000 € museen und die ÖNB wurde mit 90,511 Mio. festgelegt. 2,500.000 Das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum untersteht 1,602.366 1,761.202 2,000.000 1,739.325 auf der Rechtsgrundlage des Forschungsorganisations gesetzes (FOG) direkt dem Bundesministerium für Bil 1,500.000 dung, Wissenschaft und Kultur. 1,000.000 990.485 Die „museale Förderung“ beinhaltet die Kreditmittel für 907.266 923.853 500.000 den Stiftungsankauf der Sammlung Leopold, Zahlungen an das Österreichische Museum für Volkskunde, das 0 Museum der Moderne auf dem Mönchsberg, das Jüdische 2004 2005 2006 Museum Wien und diverse kleinere Fördernehmer. Die „gemeinsamen musealen Vorhaben“ beinhalten unter nichtzahlend, ermäßigt, voll anderem die Einrichtungskredite für die Albertina, das *) In der Albertina wurde vom 17. 3.–20. 9. 2006 die Technische Museum Wien, das Museum für Völkerkunde, Hauptausstellung der Stadt Wien zum Mozartjahr 2006 das Kunsthistorische Museum und die Österreichische „MOZART. Experiment Aufklärung“ vom Da Ponte Insti Nationalbibliothek, die Rückzahlungsraten für das tut in den vermieteten Räumlichkeiten durchgeführt. Die III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 9 von 160
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Besucheranteile 2006
2005 2006 in % 5,5 Kunsthistor. Museum (inkl. Museum f. Völkerkunde 1,258.552 1,264.926 +0,51% 12,6 u. Österr. Theatermuseum Albertina 561.794 452.213 –19,5% Volkskundemuseum 18.995 17.683 –6,91% 36,7 Ethnograph. Museum 14.329 13.172 –8,07% 10,7 Museum f. angew. Kunst 195.990 196.127 +0,07% Museum moderner Kunst 186.369 206.060 +10,57%
0,6 Techn. Museum Wien 285.820 282.104 –1,30% Path.-anat. Bundesm. 15.996 20.617 +28,89% 8,2 Naturhist. Museum 338.857 368.801 +8,84% Österr. Galerie 419.746 432.575 +3,06% 6,0 Österr. Nationalbibliothek 156.822 191.670 +22,22% 5,7 13,1 Gesamt 3,453.270 3,445.948 –0,21% 0,4 0,5
Besucher/ innenzahl dieser Ausstellung von 273.546 Besu erfreuliche Steigerung bei den zahlenden Besucher/innen, cher/innen ist daher in der Graphik „Besucheranteile“ nicht die sich gegenüber dem Vorjahr annähernd verdoppelten. enthalten. Bei Hinzurechnung dieser Besucher/innen würde Das Volkskundemuseum konnte seinen sehr erfreulichen die Albertina einen Zuwachs von 29,19% und die Bundes Zuwachs (+14,29%) vom Vorjahr leider nicht halten und museen einen Anstieg von 7,71% gegenüber dem Vorjahr bilanziert mit einem Minus von 6,91%. Leichte Verluste erreichen. setzte es auch für das TMW (–1,30%), herbere hingegen Im Jahr 2006 besuchten insgesamt 3,445.948 Personen für das Ethnographische Museum (–8,07%). die österreichischen Bundesmuseen. Gegenüber dem Vor jahr 2005 bedeutet dies einen Rückgang von 0,21%. In beinahe allen Häusern ist eine Steigerung der Eintritte DAS INVESTITIONSPROGRAMM DES zu verzeichnen. Die stärksten Zuwächse konnte die ÖNB BUNDES FÜR DIE BUNDESMUSEEN vorweisen (+22,22%). Auch das Pathologisch-anatomi Unter dem Bau- und Investitionsprogramm für die Bun sche Bundesmuseum konnte mit einem Zuwachs von desmuseen werden jene Investitionen verstanden, die aus 28,89% Besucher/innen im Jahr 2006 reüssieren. Bundesmitteln zu Erweiterungs- und Sanierungsmaßnah Besonders erwähnenswert ist auch die konstant erfreuli men sowie für die Erstausstattung bereitgestellt werden. che Entwicklung der Besucher/innenzahl des NHM: Nach Dabei übernimmt das BMWA finanziell und organisato einem Plus von 6,34% im Vorjahr ergab sich 2006 erneut risch die Bauherstellung, das BMBWK die Finanzierung eine Steigerung, diesmal um 8,84%, wobei diese Steige der nutzerspezifischen Einrichtung. Die organisatorische rung auch beim zahlenden Publikum erreicht wurde. Abwicklung der Einrichtungsplanung wird nach Prüfung Sehr erfolgreich bilanziert 2006 auch das MUMOK, das der Umsetzungsvorschläge durch das BMBWK von den gegenüber 2005 ein Plus von 10,57% verzeichnen konnte, vollrechtsfähigen Bundesmuseen eigenständig organi wozu wohl die sehr erfolgreichen Sonderausstellungen siert. (Siehe Übersicht auf folgender Seite). „Why pictures now“ bzw. „Joseph Beuys“ beigetragen Diese Investitionsvorhaben sind mit dem Bundes haben dürften. Die Österreichische Galerie Belvedere ministerium für Wirtschaft und Arbeit und dem konnte das Ergebnis 2006 gemessen am sehr erfolgreichen Bundesministerium für Finanzen abgestimmt. Für 2006 Jahr 2005 (+15,12%) weiter steigern (+3,06), was ange standen € 4,7 Mio. zur Verfügung. Die Reihenfolge und sichts des hohen Ausgangsniveaus beachtenswert erscheint. der tatsächliche Einsatz der Investitionsmittel für die Ein Auf konstant hohem, gleichmäßigem Niveau befindet richtungsmaßnahmen des BMBWK hängen vom zu sich das Kunsthistorische Museum. Hier ist eine Steige grunde liegenden Planungs- und Baufortschritt ab. rung von 0,52% zu verzeichnen. Die sehr erfolgreichen Sonderausstellungen, wie etwa „Giambologna“ oder „Bellini, Giorgione, Tizian“ halfen, diese hohe Auslas FÖRDERUNGEN 2006 tung zu stabilisieren. Aus dem Förderansatz 1/12446 (reelle Gebarung) wurden Stabil geblieben sind auch die Zahlen des MAK, mit einem im Berichtsjahr 2006 Subventionen in Höhe von insge Plus von 0,02% – betont werden muss aber hier die sehr samt € 6,075.352,00 gewährt. 10 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Übersicht Bau- und Investitionsprogramm Gesamtvorhaben: Einrichtungsmaßnahmen 2006 Bau: BMWA zuständig: BMBWK Einrichtung: BMBWK Albertina Restaurierung des Altbestandes, 2006 wurden weitere Kreditmittel Generalsanierung und Neu- und Wiedereinrichtung für die nutzerspezifische Erweiterung Einrichtung zur Verfügung gestellt. Technisches Museum Wien Generalsanierung Haupthaus, Wiedereinrichtung der Sammlung. mit Österreichischer Mediathek Neu- und Wiedereinrichtung Mittel für den Bereich Verkehr Haupthaus zur Verfügung gestellt. Österreichische Umbau und Generalsanierung 2006 wurden für die Einrichtung Nationalbibliothek Palais Mollard der Musiksammlung, das Globen museum und für die Portrait- sammlung Kreditmittel bereitgestellt. Kunsthistorisches Museum Umbau und Generalsanierung, Die Generalsanierung geht mit Flächenbereinigung mit anderen auf Basis des bisherigen Konzeptes Museum für Völkerkunde Gebäudenutzern, Gebäude- und weiter und wird schrittweise und Österreichischem Theatermuseum nutzerspezifische Investitionen umgesetzt.
Förderungen erhielten nachstehend angeführte Die Förderanträge wurden einer Kommission mit Vertre Einrichtungen: tern aus den Bereichen Denkmalschutz und Volkskultur Österr. Jüdisches Museum, Eisenstadt € 21.802,00 vorgelegt, u.a. um allfällige Doppelförderungen zu ver Stadtgemeinde Bleiburg, meiden. Die Kommission unter dem Vorsitz des Leiters Werner Berg Museum € 31.500,00 der Abteilung IV/4 erarbeitet eine Liste von zur Förde Verein Ostarrichi – rung empfohlenen Museen, die der Frau Bundesministe Kulturhof Neuhofen/Ybbs € 40.000,00 rin zur Entscheidung vorgelegt wird. Verein Weinviertler Museumsdorf Eine Voraussetzung für die Unterstützung konser € Niedersulz 10.000,00 vatorischer und restauratorischer Maßnahmen an musea Museum Arbeitswelt Steyr € 80.000,00 len Objekten ist eine Kooperation mit Experten des Bun Museumsverein Werfen 5.000,00 desdenkmalamtes bzw. mit den Landeskonservatoraten, Residenzgalerie Salzburg 5.500,00 die auch nachprüfende Funktionen ausüben können. Salzburger Freilichtmuseum, Großgmain € 8.000,00 Verein Museum der Moderne auf dem Burgenland in Euro Mönchsberg € 654.056,00 Landesmuseum Burgenland 10.000,00 Faschings- u. Brauchtumskulturverein Kärnten in Euro Knittelfeld € 20.000,00 Museumsverein Feldkirchen i.K. 700,00 Stiftung Österreichisches Freilichtmuseum Schulmuseum Klagenfurt 4.900,00 Stübing bei Graz € 52.775,00 Niederösterreich in Euro druck werk Dornbirn € 20.000,00 Jüdisches Museum Hohenems € 35.000,00 Eisenbahnmuseum Strasshof 3.696,00 Feuerwehrmuseum Türnitz 15.000,00 Jüdisches Museum Wien GesmbH € 190.000,00 Leopold Museum – Privatstiftung € 4,501.719,00 Kulturverein Alt-Laxenburg 3.400,00 Museum für Volkskunde u. Marktgem. Weissenkirchen (Teisenhoferhof) 10.000,00 Ethnographisches Museum Schloss Kittsee € 400.000,00 Pielachtaler Heimatmuseum Rabenstein 10.000,00 Schifffahrtsmuseum Spitz/Donau 12.000,00 Der zweckgebundene Ansatz für Fördermittel für den Waldbauernmuseum Gutenstein 1.500,00 Musealbereich wird aus dem mit den ORF-Gebühren ein gehobenen Kunstförderungsbeitrag anteilig gespeist und Oberösterreich in Euro betrug für das Jahr 2006 € 647.922,–. Österreichischer Museumsbund 10.000,00 Für die Vergabe der Fördermittel wurden folgende inhalt Trauner Heimatmuseum 7.700,00 liche Prioritäten gesetzt: Zeitgeschichte Museum Ebensee 7.200,00 Restaurierung und Konservierung von musealen Salzburg in Euro Objekten von überregionaler Bedeutung, Christian Doppler Fonds 20.000,00 Inventarisierung, Haus der Natur Salzburg 7.500,00 Maßnahmen zur Sicherung von Objekten, Keltenmuseum Hallein (MP- Einsatz neuer Medien (Archivierung, Präsentation, Förderungspreis geteilt) 5.000,00 Vermittlung, elektronischer Zugang zu musealen Museum Collegiatstift Mattsee 2.300,00 Inhalten). Museumsverein Bramberg am Wildkogel 2.200,00 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 11 von 160
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Steiermark in Euro Der für die Verleihung verantwortlichen Jury gehören die „Das Andere Heimatmuseum“ Schloss Lind 2.800,00 Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Museumsakademie „Joanneum“ Graz 50.000,00 sowie sieben weitere Personen an, die von ihr – nach Österr. Forstmuseum „Silvanum“ Großreifling 20.000,00 Anhörung des Österreichischen Nationalkomitees ICOM Stift Admont (MP-Hauptpreis) 20.000,00 (International Council of Museums) – für sechs Jahre Verein Steir. Feuerwehrmuseum bestellt werden. Groß Sankt Florian 15.000,00 In der Jury sind Besuchervertreter/innen, Journalist/innen Tirol in Euro und in Museen unterschiedlicher Rechtsträger tätige Per Bergiselstiftung Innsbruck 2.500,00 sonen vertreten. Sie berücksichtigt bei der Bewertung der Ganghofermuseum Leutschach 3.800,00 Museen vor allem folgende Aspekte: Haus der Völker 20.000,00 die Originalität der dem Museum zugrunde liegenden Museum im Ballhaus Imst 10.000,00 Idee (Leitbild, Sammelkonzept), Museum Schloss Bruck Lienz 17.000,00 Musik-mechanisches Museum den Erhaltungszustand der Sammlungsbestände, „Phonograph“ Lienz 4.000,00 die ausstellungstechnische Umsetzung und Gesamtatmosphäre, Vorarlberg in Euro Heimatpflege u. Museumsverein Feldkirch 20.000,00 die Intensität, Kreativität und den Einfallsreichtum Heimatschutzverein Montafon Schruns 12.000,00 der gesamten Vermittlungsarbeit, inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn die Umsetzung eines adäquaten sammlungsbezogenen (MP-Föderungspreis geteilt) 5.000,00 Sicherheitskonzeptes (safety und security), Rohner-Privatstiftung 10.000,00 die wissenschaftliche Aufarbeitung, Wien in Euro die Verhältnismäßigkeit der aufgewendeten Mittel. Arnold Schönberg-Center 20.000,00 Die Preisträger des Österreichischen Museumspreises Filmmuseum (MP-Würdigungspreis) 5.000,00 2005 sind: Mozarthaus Vienna 50.000,00 Österreichische Bibelgesellschaft 40.000,00 Museum des Stiftes Admont (Hauptpreis) Österreichisches Gesellschafts- u. Keltenmuseum Hallein (Förderungspreis geteilt) Wirtschaftsmuseum 18.000,00 inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn Parnass Verlag GesmbH 14.500,00 (Förderungspreis geteilt) SIBMAS-Kongress 2.000,00 Österreichisches Filmmuseum (Würdigungspreis) Sigmund Freud-Privatstiftung 80.000,00 Verein Karl Renner-Gedenkstätte 15.000,00 BIBLIOTHEKEN-SERVICE FÜR SCHULEN Viktor Frankl-Zentrum 8.000,00 POLLHEIMERSTRASSE 17 Wiener Sängerknabenmuseum 15.226,00 4600 WELS Gesamtsumme (1/12456) 647.922,00 TEL. 02742 / 65 239 [email protected] WWW.SCHULBIBLIOTHEK.AT Schulbibliotheken in Österreich können an allen Schul typen eingerichtet werden. Der Bund als Schulerhalter der meisten höheren Schulen hat seine allgemein bildenden höheren Schulen (AHS) mit modernen Schulbibliotheken ausgestattet. Diese Der Österreichische Museumspreis soll Ansporn für die Bibliotheken werden derzeit zu multimedialen Schul Museen sein, ihre Inhalte, die Präsentation und die Ver bibliotheken umgestaltet. mittlung ansprechend und zeitgemäß zu gestalten. Nicht nur das Angebot an Medien wird vielfältiger und Im Jahr 2004 wurde dem von der Bundesministerin für entspricht so den aktuellen Anforderungen, auch die dort Bildung, Wissenschaft und Kultur gestifteten Preis ein tätigen Schulbibliothekar/innen werden mittels Lehrer neues Statut gegeben. fortbildungen auf diese Situation vorbereitet. Die Absol Dieses, im BMBWK erarbeitete Statut, sieht nunmehr die vent/innen der AHS werden auf diese Weise mit einer Verleihung folgender Preise alle zwei Jahre vor: zeitgemäßen Bibliotheksbenützung im Rahmen eines weiterführenden Studiums vertraut gemacht. Hauptpreis € 20.000,– € Die Schulbibliotheken an den Pflichtschulen (VS, HS, Förderungspreis 10.000,– PTS) richten ihr Hauptaugenmerk weiterhin auf sinn € Würdigungspreis 5.000,– erfassendes und kreatives Lesen. Lesen bleibt auch bei Der Österreichische Museumspreis ist somit mit insge den sog. neuen Medien die Schlüsselqualifikation: ohne samt € 35.000,– dotiert und wurde erstmals für 2005 nach Lesefertigkeit sind Internet & Co. nicht wirklich für die dem neuen Statut ausgeschrieben. individuelle Recherche nutzbar. Die Preise wurden von Frau Bundesministerin Gehrer auf Das BMBWK unterstützt die Entwicklung der Schul Empfehlung einer Jury vergeben. bibliotheken in Österreich mit dem Bibliotheken 12 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Service für Schulen. Auch wird eine Kooperation der ständnis zu intensivieren. (Nähere Informationen: http:// Schulbibliotheken mit öffentlichen Bibliotheken und wis ec.europa.eu/citizenship/index_de.html). senschaftlichen Bibliotheken gefördert. Mit der Kulturerbekonferenz „An Expedition to European Einen guten und umfangreichen Überblick bietet die Digital Cultural Heritage. Collecting, Connecting – and Homepage www.schulbibliothek.at Conserving?“ (Salzburg 21.–22. 6. 2006) leistete die öster reichische Präsidentschaft einen bedeutenden Beitrag zur Hauptaufgaben des Bibliotheken-Service für Schulen europäischen Diskussion über Digitalisierungsstrategien bleiben: und zur i2010 Initiative der Europäischen Kommission. Beratung von Schulen, Eltern und Gemeinden bei der Schwerpunkt der Konferenz war die Problematik des lang Errichtung von Schulbibliotheken, fristigen Zugangs zu digitalen kulturellen Ressourcen. Mitwirkung bei der Entwicklung von Curricula zur Auf Basis der Empfehlungen zur Digitalisierung und der Ausbildung von Lehrer-Bibliothekar/innen, Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials und dessen Integration der Schulbibliotheken in die digitaler Bewahrung wurden beim EU-Kulturministerrat österreichische Bibliothekslandschaft, (13. 11. 2006) entsprechende Schlussfolgerungen des Rates beschlossen. Information der Öffentlichkeit, Der Aktionsplan zur Förderung der Mobilität von Samm Pflege internationaler Kontakte. lungen und europäischer Standards im Leihverkehr wurde unter österreichischem Ratsvorsitz erarbeitet und während EU-KULTUR der finnischen Präsidentschaft beschlossen. Der Aktions Die Koordination der kulturellen Angelegenheiten zwi plan schlägt europ. Museen, Museumsverbänden, Berufs schen Österreich und der Europäischen Union wurde ver verbänden von Experten und EU-Mitgliedstaaten einen einbarungsgemäß von der Kunstsektion des Bundeskanz Maßnahmenkatalog für die Entwicklung gemeinsamer leramtes wahrgenommen. Für Angelegenheiten des hoher Standards im europäischen Leihverkehr vor und regt kulturellen Erbes lag die Zuständigkeit bei der Sektion den Austausch erfolgreicher Praxis zwischen Museen an. Kultur des BMBWK. Bei Sitzungen des Ausschusses für Die UNESCO hat 2005 die Konvention über den Schutz Kulturfragen (CAC) des Rates in Brüssel war, sofern An und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksfor gelegenheiten des Kulturerbes Gegenstand der Tagesord men beschlossen. 2006 ratifizierten zahlreiche Mitglied nung sind, ein/e Vertreter/in der Sektion Kultur des staaten (auch Österreich) die Konvention. Mit Beschluss BMBWK anwesend. Die Sitzungen des Ausschusses für des Rates der Kulturminister/innen hat die EU die Kon Kulturfragen und der Kulturministerräte werden in Zu vention im Dezember 2006 ratifiziert. Die Erarbeitung sammenarbeit der drei für den Kulturbereich zuständigen eines Verhaltenskodexes für gewisse Aspekte der Umset Ressorts (Kulturerbe im BMBWK, Kunst im Bundes zung der Konvention wurde vereinbart. kanzleramt und Auslandskultur im Bundesministerium Die Kulturminister haben einstimmig beschlossen, 2008 für auswärtige Angelegenheiten) vorbereitet. als Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 auszurichten. Im ersten Halbjahr 2006 hatte Österreich die Ratspräsi Auf Initiative Frankreichs (unterstützt durch Spanien und dentschaft inne. Zu den zentralen Themen während der Ungarn) wurde eine zwischenstaatliche Initiative zur Er österreichischen und finnischen Präsidentschaften gehörten stellung einer Liste des europäischen Kulturerbes (später: die Beschlüsse der neuen Programme von 2007–2013. Die Europäisches Kulturgütersiegel) ins Leben gerufen. Programme KULTUR ebenso wie „Europa für Bürgerin Gemäß dem Vorschlag sollte die Liste jene Orte umfas nen und Bürger“ zur Förderung einer aktiven europäischen sen, die an bedeutsame Ereignisse der europäischen Inte Bürgerschaft wurden am 12. 12. 2006 beschlossen. gration erinnern bzw. das Gefühl der Zusammengehörig Hauptziele des neuen Kulturförderungsprogramms keit der Bürgerinnen und Bürger stärken. KULTUR sind die Unterstützung der grenzüberschreiten Im Rahmen der letzten Ausschreibung zum EU- den Mobilität der Menschen, die im Kulturbereich tätig Programm Kultur 2000 wurden für das Förderjahr 2006 sind, die Unterstützung der transnationalen Verbreitung € 29,062.301,– für Projektförderungen zur Verfügung ge von kulturellen und künstlerischen Werken und Erzeug stellt. Die Ausschreibung 2006 sah (wie 2005) keinen nissen sowie die Belebung des interkulturellen Dialogs. Schwerpunkt auf eine bestimmte Kunst- bzw. Kultur Mit einem Gesamtbudget von € 400 Mio. sollen von sparte vor. Zehn Kooperationsprojekte unter österreichi 2007–2013 kulturelle Projekte (mehrjährige Koopera scher Leitung wurden zur Förderung ausgewählt (von ins tionsprojekte, ein- bis zweijährige Kooperationsmaßnah gesamt 203). Die Fördersumme für die österreichischen men, europäische Preise, Europäische Kulturhauptstadt), Projekte betrug € 1,712.361,– Gegenüber dem rechneri auf europäischer Ebene tätige kulturelle Einrichtungen schen Anteil Österreichs an dem Programm belief sich der sowie Aktivitäten zur Analyse und Verbreitung unterstützt Rückfluss nach Österreich auf 272%. Damit gehört Öster werden. (Nähere Informationen zum Programm: http:// reich zu den Nettoempfängern aus diesem Programm. ec.europa.eu/culture/eac/culture2007/cult_en.html). Der im Bundeskanzleramt (Kunstsektion) eingerichtete und Das Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ hat von der Europäischen Kommission kofinanzierte Cultural das Ziel, den Bürger/innen die europäische Realität näher Contact Point Austria (CCP) beriet im Berichtszeitraum zubringen, ihre aktive Mitwirkung am demokratischen wieder über das Förderprogramm Kultur 2000 und leistete Leben der Union zu fördern und das gegenseitige Ver Unterstützung bei der diesbezüglichen Antragstellung. III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument
Kulturkommunikation 13 von160 14 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Die Museen präsentierten Informationen über ihre vielfäl KULTURKOMMUNIKATION tigen Kunstschätze und Angebote bei folgenden Messen: BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND BIT in Mailand KULTUR ITB in Berlin SEKTION IV, ABTEILUNG 7 RDA in Köln MR DR. GABRIELE TRATTNER WTM in London Diese Veranstaltungen sind die größten Tourismusmessen des jeweiligen Landes. Besonders wichtig ist der jährliche ZIELSETZUNG Messeauftritt bei der WTM in London. Bei den Zielgrup pen der WTM stehen Tourismusfachleute aus den Über Die thematisch breit gestreuten Initiativen der Abteilung seemärkten im Vordergrund, und daher ist diese Messe für Kulturkommunikation sollen in der Bevölkerung das Be die Wiener Museen vor allem im Hinblick auf die USA wusstsein der Verantwortung aller für Kultur stärken. interessant. Besonders an Jugendliche gerichtete Projekte sollen bei Die gemeinsame Präsenz der Wiener Museen ermöglichte der Jugend das Interesse am kulturellen und immateriellen eine intensive Betreuung, Beratung und Information Erbe nachhaltig wecken und sie zur engagierten Partizi sowohl der Tourismusfachleute (Reiseveranstalter/innen, pation anregen. Journalist/innen etc.) als auch der Endkunden. Dadurch Innovative serviceorientierte Maßnahmen zu kulturpoliti konnte die Marke „Wiener Museen“ effizient internatio schen Schwerpunkten, intensive Online-Kommunikation, nal dargestellt und verstärkt verankert werden. kulturelle Aktivitäten für Bildungseinrichtungen (insbe sondere Schulen) und Kooperationen (Bundesministerien, Wirtschafts- und Kulturinstitutionen) unterstützen die Verankerung des Bewusstseins für Kultur in der Wirt schaft sowohl im Inland (Tourismus, Umwegrentabilität) als auch im Ausland (Positionierung des „Kulturlandes Österreich“). Die Abteilung Kulturkommunikation fungiert dabei als Verbindungsstelle des Ressorts zwischen Kultur und Wirt schaft.
KULTUR UND WIRTSCHAFT, KULTURTOURISMUS Schwerpunkte für die Bereiche Kultur und Wirtschaft lagen bei Kooperationen im Rahmen internationaler Tou rismusmessen und der Zusammenarbeit mit dem Bundes denkmalamt zum „Tag des Denkmals“ (European Heri tage Day).
Kulturtourismus Die Abteilung Kulturkommunikation kooperierte mit Wiener Museen, um eine konzentrierte, kundenfreund liche Präsentation bei internationalen Tourismusmessen zu gewährleisten, und stellte außerdem Budgetmittel für die Einrichtung eines gemeinsamen Messestandes der Museen zur Verfügung. In die Kooperation einbezogen waren folgende Bundes museen: Albertina Kunsthistorisches Museum Naturhistorisches Museum Österreichische Galerie Belvedere Technisches Museum An der Kooperation beteiligten sich aber auch zum Bei spiel das BA-CA Kunstforum, das Liechtenstein Mu seum, das Schloss Schönbrunn, das Stift Klosterneuburg, die Österreich Werbung und der Wien Tourismus. Stand auf der Tourismusfachmesse ITB in Berlin III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 15 von 160
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European Heritage Day konferenz „An Expedition to European Digital Cultural Die „European Heritage Days/Journées européennes du Heritage. Collecting, Connecting – and Conserving?“ patrimoine“ wurden vom Europarat unter Mitwirkung der wurden Informationsseiten eingerichtet sowie eine Europäischen Union ins Leben gerufen, um das Online-Anmeldung via Salzburg Research geboten. Bewusstsein für das gemeinsame kulturelle Erbe in Mit 1. 1. 2006 wurde bei der Österreichischen UNESCO- Europa zu fördern. Kommission in Wien die Nationalagentur für immateriel Am „Tag des Denkmals“ – so die Bezeichnung in Öster les Kulturerbe eingesetzt. Der Webauftritt dieser neuen reich – werden bisher wenig bekannte Denkmale der Öf Informations- und Kommunikationsplattform wurde fentlichkeit zugänglich gemacht und Spezialführungen in kulturleben.at integriert und ist via www.kultur angeboten, die neue Facetten von bekannteren Objekten leben.at/IKE öffentlich zugänglich. Die Plattform soll das erschließen. Dabei wird auch auf Fragen und Probleme Verständnis für immaterielles und auch materielles Kul der Erhaltung sowie Restaurierung eingegangen. Ziel ist turerbe wecken sowie das Bewusstsein für lebendige, es, die österreichische Bevölkerung für die kulturellen mündliche Überlieferung stärken und mit Hilfe von Ver Schätze des Landes und das Thema Denkmalschutz zu mittlungs- und Bildungsprogrammen die Aufmerksamkeit sensibilisieren. Bereits bei der Jugend soll das Bewusst auf lokale Traditionen und deren Bedeutung für die sein geweckt werden, über welch reichhaltiges bauliches Menschen lenken. Erfasst werden relevante Forschungs Erbe Österreich aus seiner Vergangenheit verfügt und und Dokumentationseinrichtungen, weiters finden sich dass alle dafür Verantwortung tragen. aktuelle Informationen über Veranstaltungen, Initiativen und Projekte zur Vermittlung des lebendigen Kulturerbes Der „Tag des Denkmals“ wurde 2006 am 17. September in Österreich. Vermittlungs- und Vernetzungsprogramme begangen. Zum Thema „Am Wasser – Schiffe, Mühlen, sowie Workshops komplettieren das Angebot zum imma Brücken, Brunnen …“ konnten österreichweit 141 Denk teriellen Kulturerbe in Österreich. male bei freiem Eintritt besichtigt werden. In Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt wurden ein Plakat und für Weiters standen im Jahr 2006 die Feierlichkeiten zum jedes Bundesland ein Folder mit Informationen über die 250. Geburtstag Mozarts auf dem Programm vieler natio an diesem Tag zugänglichen Objekte herausgegeben. naler Kulturanbieter. Hiezu wurden Übersichten über die regionalen Programme und Schwerpunkte zum Kreativwirtschaft Jubiläumsjahr zusammengestellt. Im Bereich Schule und Die Kreativwirtschaft stellt einen wichtigen Bereich der Jugend wurden spezielle Informationen zum Theater für Gesamtwirtschaft dar. Die Wirtschaftskammer Österreich, Kinder und Jugendliche sowie zu Initiativen und Aktionen das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, das rund um das Lesen bereitgestellt. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und das Staatssekretariat für Kunst und Medien ent Webseite für die Provenienzforschung schlossen sich daher zu einer gemeinsamen Bestands In Zusammenarbeit mit der Abteilung IV/1 wurde die Ein aufnahme der Kreativwirtschaft. richtung einer Website zur Präsentation der Arbeit der Im Jahr 2006 wurde bereits der „Zweite Österreichische Kommission für Provenienzforschung vorbereitet. Die Kreativwirtschaftbericht“ erstellt, an dessen Herausgabe Kommission für Provenienzforschung prüft die Bestände die Abteilung Kulturkommunikation beteiligt war. der Bundesmuseen und Sammlungen auf ihre Herkunft. Neben den Forschungstätigkeiten in Inventaren und Archiven ist es eine weitere zentrale Aufgabe der Kom kulturleben.at – mission, als Kontakt- und Auskunftsstelle für Restitutions DIE KULTURPLATTFORM DES BMBWK ansuchen sowie als Koordinationsstelle für Restitution Zur Förderung und Verbreitung kultureller Inhalte wurde anderer Gebietskörperschaften wie etwa der Länder oder die nationale Kulturinformationsplattform „www.kultur der Gemeinden zu dienen. Im Sinne des eGovernment der leben.at“ initiiert. Die Intention ist die Bildung eines ver Bundesregierung ist eine Webseite zur Provenienz stärkten Kulturbewusstseins und die Erzeugung eines forschung daher ein maßgebliches Recherche- und nachhaltigen Interesses für Kunst und Kultur. Kommunikationsinstrument für die mit dem Thema Provenienz befassten Menschen und Institutionen. Der Kulturkatalog bietet zum Beispiel 1.700 ausgewählte Links zur Kunst und Kultur. Gegenüber dem Vergleichs zeitraum des Vorjahres konnte 2006 bei den Seitenab SCHULAKTION „KULTURELLES ERBE. fragen eine Steigerung um nahezu 100% erreicht werden. TRADITION MIT ZUKUNFT“ Damit liegt die Kulturplattform Österreichs im guten Schnitt der Zugriffsstatistiken internationaler Kulturplatt Die Schulaktion „Kulturelles Erbe. Tradition mit Zu formen, die in nahezu allen Ländern von öffentlicher Seite kunft“ wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wis eingerichtet sind. senschaft und Kultur gemeinsam mit dem Bundesdenk Das erste Halbjahr 2006 war im Rahmen der österreichi malamt, der Österreichischen UNESCO-Kommission und schen EU-Ratspräsidentschaft von europäischen Themen KulturKontakt Austria im Schuljahr 2004/05 initiiert und geprägt. Auf kulturleben.at wurden dazu Informationen im Schuljahr 2005/2006 fortgeführt. über kulturelle Programme und Initiativen der Europäi Schüler/innen aller Schularten ab der 3. Schulstufe waren schen Union bereit gestellt. Für die internationale Fach aufgefordert, sich an der Aktion mit Projekten zu 16 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Denkmalen, Denkmalschutz und Denkmalpflege zu betei Interesses der Schulen an dieser Aktion wurde das Projekt ligen. Die Definition von „Denkmal“ war weit gefasst auch im Schuljahr 2006/2007 durchgeführt. Die Defini und schloss Welterbestätten ebenso ein wie regionale und tion von „Denkmal“ war wieder breit angelegt und lokale Kultur- und Naturdenkmale. schloss die Ausdrucksformen des immateriellen Kultur erbes (Musik, Sprache, Handwerk etc.) ebenfalls ein. Bis 7. Dezember 2006 lagen 54 Konzepteinreichungen vor. Die Jurysitzung für die Auswahl jener Projekte, die finan ziell unterstützt werden sollten, war für Jänner 2007 fest gesetzt. Information und Anmeldung waren über die Projektpage möglich, zur Beratung war wieder das Projektbüro bei KulturKontakt Austria eingerichtet. Durch den lokalen Bezug der Projekte konnten die Schüler/innen die Ergebnisse ihrer Beschäftigung mit dem Kulturerbe bei unterschiedlichsten Anlässen immer wieder vor Publikum präsentieren. Durch ihr Engagement fungierten sie über die unmittelbare Projektarbeit hinaus als Multiplikatoren und konnten so das Interesse und Projektpräsentation durch Schüler/innen im Festsaal des BMBWK das Bewusstsein für das kulturelle Erbe nachhaltig auch Aus den eingereichten 67 Konzepten wählte die Jury 54 bei anderen wachrufen und die Verantwortung dafür Projekte aus, die bei der Durchführung mit maximal verankern. € 1.500,– pro Projekt finanziell unterstützt wurden. Bei der Schlussveranstaltung am 13. Juni 2006 im Festsaal des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur präsentierten die Schüler/innen von 12 Schulen ihre Projekte. Die Projekte waren im fächerübergreifen den Projektunterricht, schulübergreifend und auch grenzüberschreitend entstanden; rund 2.500Schüler/innen engagierten sich bei der Umsetzung der Projekte. Die Themenwahl und die eindrucksvollen Arbeiten zeig ten, dass den Kindern und Jugendlichen durch die Be schäftigung mit der Geschichte ihrer Umgebung neue Sichtweisen und ein bewusster Umgang mit dem Kul turerbe vermittelt werden konnten. Da die Schulaktion zur Entwicklung interessanter Pro jekte geführt hatte (siehe Projektpage www.kultur leben.at/tradition-zukunft), und auf Grund des regen Urkundenüberreichung durch SC Dr. Brigitte Böck III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument
Stiftungen 17 von160 18 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Bandbreite von Personalen (Alfons Walde, Robert Ham LEOPOLD MUSEUM-PRIVATSTIFTUNG merstiel) zu Themenausstellungen (Frauenausstellung: Vier der acht Vorstandsmitglieder werden zur Hälfte vom „Körper, Gesicht und Seele“, „Deutsche Expressionis Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ten“) bis hin zur Fotoausstellung „Ungarn 1956“ von und vom Bundesministerium für Finanzen bestellt. Erich Lessing oder die Wiederentdeckung des Werkes des MITGLIEDER DES STIFTUNGSVORSTANDES IM Exilösterreichers Adolfo Winternitz erstreckte. GESCHÄFTSJAHR 2006: Die Sonderausstellungen wurden großteils mit Werken SC DR. HELMUT MOSER, VORSTANDSVORSITZENDER international renommierter Museen beschickt, für die Ex (BMBWK), pressionisten-Ausstellung konnte man eine Kooperation DR. ALFONS HUBER (BMBWK), mit der Sammlung Thyssen-Bornemisza vereinbaren. DR. AGNES HUSSLEIN (BMF), Für die unmittelbare Zukunft will man den erfolgreichen SC DR. WOLFGANG NOLZ (BMF), Mix aus Sonderausstellungen und Präsentation der PROF. DR. RUDOLF LEOPOLD (STIFTER UND Sammlung Leopold beibehalten und somit den Markt MUSEOLOGISCHER DIREKTOR), anteil (3. Platz) unter den Wiener Kunstmuseen halten. MED.-RAT DR. ELISABETH LEOPOLD, Allgemein im Trend liegen nach wie vor „Sonderausstel DR. FRANZ PICHORNER, lungen mit großen Namen der Kunstgeschichte“ mit DR. MARTIN EDER Künstlern, die in Wien noch nie oder nur sehr selten zu DIREKTORIUM sehen waren. Als weitere Bedingung gilt die Notwendig PROF. DR. RUDOLF LEOPOLD (MUSEOLOGISCHER DIREKTOR) keit, diese Ausstellungen in einen Kontext zur bestehen den Sammlung zu stellen. ING. MAG. PETER WEINHÄUPL (KAUFM. DIREKTOR) DR. MICHAEL FUHR (MUSEOLOGISCHE ASSISTENZ) Darüber hinaus werden in mittelgroßen und kleineren Öffnungszeiten: täglich außer Dienstag: 10–19 Uhr, Ausstellungen Künstlerpersönlichkeiten präsentiert, Donnerstag: 10–21 Uhr deren Lebenswerk noch nicht vollständig aufgearbeitet ist € € und die für die österreichische Kunstgeschichte von be Eintritt: 9,–, erm. 5,50 sonderer Bedeutung sind. AUFGABEN Das Museum wird in den nächsten Jahren auch bisher noch nicht gezeigte Kunstwerke aus dem Grafikdepot der Der Aufgabenschwerpunkt ist durch die Stiftungsurkunde Sammlung ausstellen, darunter auch eine Vielzahl von aus dem Jahre 1994 definiert und umfasst im Wesent Malern der Zwischenkriegszeit (1918–1938). lichen die klassischen Museumsaufgaben „Sammeln, Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Fortführung des Bewahren, Forschen“, darüber hinaus hat der Vorstand Projektes der Erstellung des internationalen Egon- folgende Positionen und Ziele festgesetzt: Schiele-Autographenarchivs. Das Leopold Museum als Sammlermuseum Hinsichtlich der notwendigen Aufstockung des museolo Das Leopold Museum als Egon Schiele- gisch-wissenschaftlichen Personals hofft man weiterhin Kompetenzzentrum auf die Beendigung des Verfahrens um das in den USA Internationale Positionierung der Marke „Egon zurückgehaltene Bildniss „Wally“ und damit um die spür Schiele“ bare Entlastung des Betriebsbudgets. Ab dem Geschäfts Das Leopold Museum als bedeutendste Sammlung der jahr 2007/08 wird man den Schließtag (Dienstag) ab „Klassischen Österreichischen Moderne“ schaffen und das Museum im Vollbetrieb laufen lassen. Das Leopold Museum als Ort internationaler Sonderausstellungen Das Leopold Museum als Ort der Kunstvermittlung AUSSTELLUNGEN, VERANSTALTUNGEN Das Leopold Museum als neuer Museums-Typus mit Sonderausstellungen hohem Eigendeckungsgrad und starker Besucherorientiertheit „Robert Hammerstiel. Bilder eines Zeitzeugen“ (23. 2.–24. 4. 2006) RÜCKBLICK/PERSPEKTIVEN „Alfons Walde“ (17. 3.–19. 6. 2006) „Adolfo Winternitz. Ein Österreicher in Peru“ Im Jahre 2006 feierte die Leopold Museum-Privatstiftung (12. 5.–7. 8. 2006) ihr 12-jähriges, das Museum selbst sein 5-jähriges Beste hen (21. 9. 2006). „Körper, Gesicht und Seele – Frauenbilder vom 16. bis zum 21. Jahrhundert“ (9. 6.–2. 10. 2006) In diesen fünf Jahren hat sich das Museum sowohl inter national als auch national als Marke etabliert und konnte „Deutsche Expressionisten. Mit Meisterwerken aus der sich als besucherstärkste Destination im Wiener Sammlung Thyssen-Bornemisza“ (28. 9.–10. 1. 2007) MuseumsQuartier behaupten. „Erich Lessing: Budapest 1956. Die Ungarische Revolu Das Konzept der Positionierung des Museums als führen- tion” (13. 10. 2006–13. 1. 2007) des Haus der Klassischen Moderne wurde im Jahr 2006 Zudem hat das Museum seine übliche monatliche Sonn mit sechs Sonderaustellungen untermauert, wobei sich die tagsmatineenreihe mit diversen Konzerten im Klimtsaal III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 19 von 160
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abgehalten. Im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ Museum zu Mittagsimbiss und einer speziellen Themen wurden Spezialprogramme (Lesungen) angeboten. führung (z.B. Schiele Briefe). Die auf Initiative des Leopold Museum im Jahr 2004 ein Franz Klammer und die österreichischen Ski-Asse werben geführte „Art Night“ im MuseumsQuartier wurde fort für die Alfons Walde Ausstellung im Leopold Museum. geführt. Demnach gab es in den Sommermonaten jeden Der Künstler Fritz Fitzke taucht das Atrium des Museums ersten Donnerstag im Monat ein stark ermäßigtes Kombi zur Eröffnung der Expressionisten Ausstellung in expres ticket (€ 9,–) von Leopold Museum, Kunsthalle Wien und sionistische Lichtspiele. MUMOK samt Führung durch alle 3 Häuser. Der von Raoul Ruiz produzierte KLIMT-Film wurde mit den Filmstars John Malkovich und Veronika Ferres im Leopold Museum der internationalen Presse präsentiert. Auch wurden wiederum zahlreiche Empfänge im Hause abgehalten und Staatsbesuche durch das Museum geführt. Auf der Kunstmesse Vienna-Fair war das Museum beim 3. Architektursymposium mit einem Vortrag von Mag. Peter Weinhäupl vertreten.
MUSEUMSPÄDAGOGIK/ KUNSTVERMITTLUNG/BEGLEITPROGRAMME Das Kunstvermittlungsteam des Leopold Museum ent wickelte zahlreiche Vermittlungskonzepte, die neben den Konzepten zur ständigen Sammlung speziell auf die The men der Sonderausstellungen eingehen. Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Francesca von Habsburg und Dr. Rudolf Leopold anlässlich der Ausstellungseröffnung „Deutsche Kunstvermittlungsprogramme zur Sonderausstellung Expressionisten. Mit Meisterwerken aus der Sammlung Thyssen- „Robert Hammerstiel“ Bornemisza“ Druckwerkstatt I: Linie und Fläche – Monotypie und Linolschnitt NEUERWERBUNGEN, SCHENKUNGEN Druckwerkstatt II: Farbe und Fläche – Weißlinienschnitt und Vielfarbdruck Dem Leopold Museum steht derzeit aus Bundesmitteln Reise ins Banat – Auf den Spuren der Kindheit von kein Ankaufsbudget zur Verfügung. R. Hammerstiel Die Stiftung verzeichnete 2006 folgende Schenkungen: Kunstvermittlungsprogramme zur Sonderausstellung Die Famile Winternitz schenkte der Stiftung anlässlich „Alfons Walde“ der Ausstellung „Adolfo Winternitz. Ein Österreicher in „Waldeblau und Schneeweiß“ (6–12 Jahre) Peru“ sieben Gemälde, Robert Hammerstiel schenkte an „Der Berg ruft!“ (14–18 Jahre) lässlich seiner Werkschau vier Gemälde. Weitere Schen Kunstworkshop: „Variationen in Weiß“ – Ölmalkurs für kungen gab es von der Galerie Chobot (2 Werke von Karl Anfänger und Fortgeschrittene Anton Fleck). Erworben wurde anlässlich der Frauen Kunstvermittlungsprogramme zur Sonderausstellung ausstellung eine Fotoarbeit von Olaf Martens, ein Werk „Adolfo Winternitz“ dieses Künstlers wurde zusätzlich der Stiftung geschenkt. „Dem Geheimnis des Abstrakten und Göttlichen auf der Spur“ (14–18 Jahre) Kolloquium am 17.05.2006: „Exil in Südamerika“ RESTAURIERUNG UND KONSERVIERUNG Buchpräsentation: Vom Weggehen. Zum Exil von Kunst und Wissenschaft Das Leopold Museum verfügt nun über eine der moderns ten Papierrestaurier-Werkstätten Österreichs. Der Schwer Kunstvermittlungsprogramme zur Sonderausstellung punkt der Tätigkeiten lag auf der Restaurierung von Blät „Körper, Gesicht und Seele.“ tern der Schausammlung und in der restauratorischen „Angepasst? Aufgepasst! Schluss mit still und brav!“ Vorbereitung der Sonderausstellungen. (10–14 Jahre) „Gefühlsecht?! – Gefühle (re)konstruiert“ (14–18 Jahre) ÖFFENTLICHKEITSARBEIT & MARKETING Kunstworkshop: „Körper und Gestik, Gesicht und Mimik als Ausdrucksträger der Seele“ Männertag: Freier Eintritt für Männer in die Frauenaus Kunstvermittlungsprogramme zur Sonderausstellung stellung. Ein Team aus Kunstvermittlerinnen des Leopold „Deutsche Expressionisten“ Museums führt die Männer kostenlos durch die Ausstel Pferde sind blau - oder nicht? (6–10 Jahre) lung von Frauenbildern vom 16. bis ins 21. Jahrhundert. Primitiv – Bunt – Expressiv (10–14 Jahre) Lunch at Leopold: Kostenlose Führung und Mittags Rote Gefühle, blaue Formen, gelbe Stimmungen imbiss: zahlreich kommen Kunstbegeisterte ins Leopold (10–18 Jahre) 20 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Colourful Language (englischsprachiges Schulprogramm Ausstellungsjahr wesentliche Leihverträge unterzeichnet (16–19 Jahre) (geplante Sonderausstellungen 2007: Hermann Hesse. Dichter und Maler, Adolf Hölzel. Pionier der Abstraktion, PROVENIENZFORSCHUNG Paul Rotterdam, Koloman Moser. Der Tausendkünstler des Wiener Jugendstils, Zwischen den Kriegen. Österr. Das Leopold Museum sah sich bei seiner Eröffnung im Künstler zwischen 1918–38, u.a.). Jahr 2001 mit massiven Gerüchten konfrontiert, denen zu Leihgaben wurden im Jahr 2006 für folgende internatio folge die Besitzverhältnisse an zahlreichen seiner Kunst nale und nationale Sonderausstellungen zur Verfügung werke zweifelhaft seien. Schon 2001 hat sich daher das gestellt: Museum für eine Strategie der Transparenz hinsichtlich Hamburg, Bucerius Kunstforum: Oskar Kokoschka. sämtlicher Provenienzfragen entschlossen und publiziert Erlebnis des Augenblicks seither – nach wie vor als einziges Museum Österreichs – die Ergebnisse seiner Provenienzforschung im Internet. Turin, Bibliotheca di Archivio di Stato: „Alfons Walde – Maler des Schnees und Wintersports“ Wo immer es sinnvoll und notwendig war, hat die Pro Berlin, Stiftung „Brandenburger Tor“: Ein Fest der venienzforschung die Arbeit der Fachabteilungen des Künste – Der Kunsthändler Paul Cassirer als Verleger Museums unterstützt. Als einziges Museum weltweit führt das Leopold Museum regelmäßig Spezialführungen Brüssel, Palais des Beaux-Arts: Le désir de la Beauté. zur Frage der Provenienzen durch („Wie kommt die Kunst Le Wiener Werkstätte et le Palais Stoclet ins Museum?“). Wien, ÖG Belvedere: „Carl Unger (1915–1995)“ Der Leiter der Provenienzforschung Dr. Robert Holzbauer Weissenkirchen, Teisenhoferhof: Siegfried Stoitzner hielt im Jahr 2006 mehrere Vorträge im Rahmen inter London, National Gallery: Rebels and Martyrs: The nationaler Kongresse und nahm an mehreren Konfernzen Artist in the Nineteenth Century teil: „Arbeitskreis Provenienzforschung“ in Frankfurt (D) Zug, Kunsthaus Zug: Harmonie und Dissonanz. Gerstl im März 2006 und in London im Oktober 2006, – Schönberg – Kandinsky. Malerei und Musik im Auf „Anti-Seizure and Legal Immunity. The Safeguarding of bruch Cultural Objects on Loan Within the European Union and Den Haag, Gemeentemuseum: Jan Toorop und Gustav Beyond“ in Budapest im Oktober 2006 und „Spoliation Klimt and the Innovative Resolution of Claims: Developments Strasbourg, Musées de Strasbourg: Georges Rouault and Conclusions: an international Perspective“, veranstal Karlsruhe, Städtische Galerie: Auf leisen Pfoten. Die tet vom Institute for Art and Law in London im Oktober Katze in der Kunst 2006. Wie auch im Vorjahr, nutzten wieder mehrere internatio BESUCHER/INNEN nale Journalisten sowie ein leitender Beamter eines aus ländischen Außenministeriums die Gelegenheit zu Hinter Im Jahre 2006 verzeichnete das Leopold Museum grundgesprächen mit dem Provenienzforscher des 301.000 Besucher/innen, damit wurde das von der Ge Leopold Museums. schäftsführung vorgegebene Ziel erreicht. Gegenüber dem außerordentlich guten Geschäftsgang des Vorjahres Forschungsauftrag „Egon Schiele – Datenbank der Auto (Impressionisten aus dem Musee d`Orsay) ergab sich ein graphen und Separata“ Rückgang der Besucherzahlen um rund 14%. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst hat dem Leopold Museum den Auftrag erteilt, sämtliche zugänglichen Autographen sowie jene Doku mente, die in Bezug zur Biographie von Egon Schiele ÖSTERREICHISCHE LUDWIG-STIFTUNG stehen, in Form einer Datenbank zu erfassen, zu er schließen und in eine Struktur zu bringen, welche ermög FÜR KUNST UND WISSENSCHAFT licht, sie der internationalen Gemeinschaft der Forschung ÖSTERREICHISCHE LUDWIG-STIFTUNG zugänglich zu machen. Die Arbeiten am Projekt haben C/O SINGERSTRAßE 17 - 19 mit Dezember 2006 begonnen und sollen Ende 2008 1011 WIEN abgeschlossen sein. TEL.: +43 1 51439/ 182 DW FAX: +43 1 514 39/ 508 DW INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN Das Jubiläumsjahr 2006 stand ganz im Zeichen der Ereig Das Leopold Museum pflegt einen regen Leihverkehr mit nisse der 25-Jahr-Feiern der Österreichischen Ludwig- zahlreichen internationalen Museen, wobei die erfolg Stiftung, welche am 19.1.1981 mit dem Ziel gegründet reichste Ausstellungsbeteiligung die bis Jänner 2006 dau worden war, „Teile der von Frau Prof. Irene und Herrn ernde Ausstellung „Klimt, Kokoschka, Schiele, Moser – Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Ludwig angelegten umfangreichen Vienne 1900“ in Paris war (31 Leihgaben). Mit 600.000 Kunstsammlungen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu Besuchern war sie die weltweit drittbest besuchte Schau. stellen, verbunden mit dem ausdrücklichen Wunsch und Das Museum pflegt Beziehungen zu vielen internationa der Auflage der Stifter, dass die Einbringung dieses Kunst len Museen, im Jahr 2006 wurden für das kommende besitzes der Stiftung die Grundlage gibt, unter Beteiligung III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 21 von 160
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der Republik Österreich über die Verwaltung des Kunstbe sitzes hinaus Vorhaben im Bereich der bildenden Kunst im ÖSTERREICHISCHE FRIEDRICH-UND weitesten Sinn anzuregen, durchzuführen und zu fördern.“ LILLIAN-KIESLER-PRIVATSTIFTUNG
Aus diesem Anlass organisierte das Museum Moderner ÖSTERREICHISCHE FRIEDRICH-UND Kunst Stiftung Ludwig Wien die am 3. 8. 2006 im Beisein LILLIAN-KIESLER-PRIVATSTIFTUNG von Frau Prof. DDr. h.c. Irene Ludwig eröffnete Ausstel MARIAHILFER STRASSE 1b, 1060 WIEN lung „Review 25 Jahre Österreichische Ludwig Stiftung“, TEL. 01/513 07 75 FAX. 01/513 07 75-5 wobei neben repräsentativen Beispielen der beiden [email protected] Schenkungsblöcke (das Ehepaar Ludwig brachte Anfang WWW.KIESLER.ORG der 90-er Jahre einen weiteren Sammlungsteil in die Stiftung ein, womit sich auch die Beitragsleistungen des DR. DIETER BOGNER (VORSITZENDER DES VORSTANDS) Bundes verlängerten) 25 exemplarische Jahresankäufe MAG. MONIKA PESSLER (DIREKTION) der Stiftung, welche diesem Museum als Dauerleihgaben zur Verfügung stehen, gezeigt wurden; unter diesen ge AKTIVITÄTEN zeigten Kunstwerken finden sich u. a. Arbeiten von Pablo Ausstellungen Picasso, Robert Rauschenberg, Andy Warhol und Gerhard Richter sowie Werke von Paul Klee, Wassily Kandinsky, Bruce Nauman, John de Andrea und Ed Reinhardt. Diese Ausstellung zeigte auch, welchen Beitrag die Ludwig- Stiftung für dieses Museum zur Unterstützung der Samm lungspolitik durch Ankäufe von bedeutenden, oft weg weisenden Arbeiten der zeitgenössischen Kunst geleistet hat und nach wie vor leistet. Am 20. 11. 2006 erfolgten Ankaufsentscheidungen zu gunsten des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien für Arbeiten von Stan Douglas, On Kawara sowie Robert Watts/George Brecht sowie zugunsten der Alber tina für künstlerische Werke von Andy Warhol, Jackson Pollock sowie Franz Gertsch, womit exemplarisch be deutsame Werke als Dauerleihgaben diesen Museen zur Verfügung gestellt werden konnten. Weiters konnte die im Jahre 2004 begonnene Bestands aufnahme sämtlicher seit Errichtung der Stiftung getätig ter Ankäufe zum Abschluss gebracht werden, sodass ein Gesamtergebnis der Bestandaufnahme im Jahr 2007 vor liegen wird. Die erwähnte, jährliche Leistung des Bundes betrug im Geschäftsjahr 2006, wie auch im Vorjahr, € 1,336.185,– und erfolgte die Anlage der zur Verfügung stehenden Mittel gemäß Satzung der Stiftung sowie gemäß den Ausstellung „Maurizio Sacripanti – Architektur- und Bildsprache Stiftungsratsbeschlüssen insbesondere in mündelsicheren Maurizio Sacripanti – Architektur- und Bildsprache bzw. deckungsstocksicheren Wertpapieren. Mit Stich Ein Beitrag zur italienischen Architektur der Nachkriegs tag 15. 11. 2006 betrug der summarische Wert aus den zeit (21. 10.–31. 1. 2007) Wertpapieren, Sparbüchern und einem Girokonto Through The Looking Glass. Surrealistische Werke aus € 21,783.554,94, wobei dieser Betrag satzungsgemäß dem Kiesler-Archiv (10. 2.–30. 5. 2006) insbesondere auch die Basis für die Selbsterhaltungs Friedrich Kiesler – Designer. Ausstellungsprojekt in der fähigkeit der Stiftung nach dem Auslaufen des Bundes Gallery Perlov, St. Petersburg (16. 3.–16. 4. 2006) beitrages im Jahre 2010 ermöglichen soll; hinzukommt noch der Wert der seit dem Jahr 1981 angekauften und Präsentation der Re-Edition: Friedrich Kiesler in New den Museen als Leihgaben zur Verfügung gestellten York. ICFF, N.Y. in Kooperation mit den Wittmann Möbel Kunstwerke, welche Eigentum der Stiftung sind. werkstätten. wien products/New York (20.–23. 5. 2006) Olafur Eliasson – Endless Study. Preisträger des Öster Hat die Österreichische Ludwig-Stiftung bereits in den reichischen Friedrich Kiesler-Preises 2006 (8. 6.–3. 10. 2006) ersten 25 Jahren ihre Bestehens einen maßgeblichen Beitrag für den Aufbau der Sammlungen zeitgenössischer Stadt = Form Raum Netz. Friedrich Kieslers „City in Kunst in österreichischen Museen geleistet, so ist auf Space“ auf der Architektur Biennale Venedig Basis der verfügbaren Mittel absehbar, dass sie auch in (10. 9.–19. 11. 2006) Hinkunft ihrer Verantwortung für die „Darstellung der Ausstellung als Wahrnehmungsapparat – Modell Kunst Moderne“ gemäß ihrem kulturpolitischen Auftrag gerecht raum. Die Ausstellungskonzepte Friedrich Kieslers er zu werden vermag. schließen dem Betrachter, damals wie heute, unterschied 22 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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lichste und neuartige Sichtweisen auf die Künste Giornata di studi dedicata a Frederick Kiesler, Facoltà di arti e (20. 10. 2006–23. 1. 2007). design, IUAV. Valentina Sonzogni (Kiesler Stiftung Wien): Zu Kieslers Werk – Spectatorship and Context. Gallerynight in der Kiesler Stiftung Wien. Die Kiesler Stiftung Wien lud anlässlich der Gallerynight zu einem Alfonso Gianccotti: Kiesler und Sacripanti Gespräch mit dem Architekten und Designer Christian Joseph Cory: Bauhauspreis Dessau 2006 Prasser (8. 11. 2006). Jan Tabor, Samy Teicher: Über die Schwierigkeiten ein Bauwerk auf die Couch zu legen. Christian Prasser: Ausstellungsdesign: Motivation = Intention
Betreuung von Forscher/innen im Kiesler-Archiv und der Bibliothek (Auswahl) Das seit Jahren stetig anwachsende Interesse an Friedrich Kieslers Werk ist auch an der erhöhten Frequentierung des Archivs ablesbar. Im Besonderen kann der nun neue Standort der Kiesler Stiftung Wien den internationalen Wissenschaftern und Studierenden unterschiedlichster Disziplinen mit seinen adäquaten Räumlichkeiten das ent sprechende Forschungsumfeld bieten. Gabrielle Esperdy, Uni Chicago Press, USA, Film Guild Cinema / Bedarida, Edition Paris LaVillette, FR, Publikation / Museum der Stadt Wien, AUT, Oskar Strnad / Anna Schober, Wissen schaftlerin, AUT, Film Guild Cinema / Architekturlexikon, TA SCHEN, DE, Kiesler insg. / Jonathan Glancy, GB, Endless „Gallerynight“ – Gespräch mit Christian Prasser House / Gwendolyn Wright, Professor, USA, Film Guild Ci nema / Joseph Cory, Architect, IL, Jürgen Meyer / Museum Mo Internationales Presseecho 2006 (Auswahl) derner Kunst Wien, AUT, Laboratorium Moderne / Phaidon Press, Joey Lico, USA, Salon to Biennale / Wendy Fok, ThD New York Times beschreibt Kieslers Konzept, wie folgt: Princeton, USA, Magic Architecture / Inge Borsje, van „…The work feels as exhilarating today as when he Abbe Museum, NL, Raumstadt / Elena Filipovic, FR, Kiesler – (Kiesler) first presented it. More than anything else in the Duchamp / Museum für Gestaltung Zürich, CH, Nature Design show, it’s a potent commentary on the claustrophobic / Irini Marinak, PhD UC London, GB, Nicolas Calas / Laura urban settings of today. But it also reminds us of what McGuire, USA, Film Guild Cinema / Tali Krakowsky, UCLA, good architects do: optimists by trade, they give concrete USA, Film Guild Cinema / Georg Wizany, Peter Schamberger / form to a future of their own imagining, transporting us to Universität für angewandte Kunst, AUT, Mobile Home Library an elevated plane of existence.” / Slovak National Gallery, SK, Form follows Function / Öster reichische Galerie Belvedere, AUT, Kiesler – Paris. Neue Züricher Zeitung: „Österreich brilliert mit zwei nachgebauten Modellen historischer Projekte – eines von Hans Hollein in die Landschaft integrierten Flugzeugträ BUDGET gers (1964) und von Friedrich Kieslers Raumstadt von Im Jahr 2006 betrug das operative Budget der Kiesler 1925“. Stiftung Wien € 198.935,–. Architektur Aktuell: „… Friedrich Kieslers 1925 in Paris Diese Mittel wurden u.a. zur Abdeckung folgender Auf präsentierte »Raumstadt« wird in einem 1:20 Modell und wendungen verwendet: Archivarbeit, Digitalisierung, einem 1:1-Teilmodell rekonstruiert – eine mittlerweile Registratorentätigkeiten und Aktivitäten der Kiesler Stif durch die globalen Aktivitäten der Wiener Kiesler Stif tung Wien: Organisation und Betreuung von Ausstel tung weithin bekannte neoplastizistische Vision, in der die lungskooperationen, Symposiumsbeteiligungen, Organi schwere gemauerter Städte von schwebenden geometri sation des Österreichischen Friedrich Kiesler-Preises schen Strukturen ersetzt wird…“ 2006 (Jurysitzung und Preisverleihung), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Vermittlung und laufende Kosten: Publikation Miete Büroräumlichkeiten und Personalkosten. Olafur Eliasson – A Laboratory of Mediating Space. Hg.: AedesBerlin und Kiesler Stiftung Wien, Berlin 2006. Auch konnte die Kiesler Stiftung Wien weitere For Maurizio Sacripanti. Hg.: Kiesler Stiftung Wien, Wien 2005/06. schungsprojekte und Aktivitäten im Jahr 2006 durch die Unterstützung privater Einrichtungen ermöglichen. Vorträge Vortragsreihe: Cross Over Kiesler Subventionsgeber und Förderer 2006 in Euro: Vortragende: Liane Lefevre, Barbara Lesak, Valentina Sonzo Forschungssubvention, BMBWK 149.635,– gni, Dieter Bogner, Harald Krejci und Monika Pessler. Jahressubvention BMBWK 22.700,– Harald Krejci (Kiesler Stiftung Wien): Entwicklung des ameri Jahressubvention BKA 22.000,– kanischen Designs der 20er – 50er Jahre. Gallery Perlov, St. Petersburg, Februar 2006 Erhaltungszuschuss Wien Museum 4.600,– III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument
MuseumsQuartier 23 von160 24 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
24 MuseumsQuartier
ORGANISATION 5000 Exponate umfassende Kollektion, die das Sammler-Ehe paar Rudolf und Elisabeth Leopold im Laufe von fünf Jahrzehn Die Gesellschafter der MuseumsQuartier-Errichtungs ten zusammengestellt hat, wird mit ergänzenden Sonder und Betriebsgesellschaft m.b.H. (MQ E&B GmbH) sind ausstellungen seit 2001 im eigens für die Sammlung errichteten Leopold Museum auf ca. 5.500 m2 Ausstellungsfläche gezeigt. die Republik Österreich mit 75% und die Stadt Wien mit www.leopoldmuseum.org 25% Beteiligung am Stammkapital. Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK): Leitung Mit seinen Sammlungsschwerpunkten Pop-Art und Fotorealis mus aus der Österreichischen Ludwig Stiftung, Fluxus und Nou Direktor Dr. Wolfgang Waldner ist seit August 1999 veau Realisme aus der Sammlung Hahn und dem Wiener Aktio Geschäftsführer der MQ E&B GmbH. nismus verbindet das MUMOK in einzigartiger Weise Höhepunkte gesellschafts- und realitätsbezogener sowie perfor Abteilungen mativer Kunst des 20. Jahrhunderts. Als größtes österreichisches
Aufsichtsrat Geschäftsführung
Marketing & Rechnungswesen Administration Betriebsführung Kommunikation Customer Service Quartier 21 & Controlling
Aufsichtsrat Museum für internationale moderne und zeitgenössische Kunst fördert das MUMOK die museologische Integration der in Der Aufsichtsrat besteht aus 8 Mitgliedern, die von der Österreich vertretenen Kunst- und Diskurspositionen in den in Republik Österreich und der Stadt Wien im Verhältnis 3:1 ternationalen Kontext und vermittelt zugleich Internationalität entsendet werden. innerhalb seines lokalen Umfeldes. Das Museum ist Samm lungsort, Archiv, Forschungsstätte und Ausstellungsraum. Ein SC DR. FRANZ LOICHT, VORSITZENDER wesentliches Anliegen ist die Auseinandersetzung mit der Kunst DR. GÜNTER BISCHOF, 1. STELLV. DES VORSITZENDEN der Gegenwart. www.mumok.at MAG. DANIEL LÖCKER, 2. STELLV. DES VORSITZENDEN Kunsthalle Wien: Die Kunsthalle Wien versteht sich als Haus, DIR. HR DR. GABRIELE ZUNA-KRATKY, SC DR. BRIGITTE das Aufmerksamkeit bündelt – als Attraktion für ein großes, vor BÖCK,MR DR. ANTON MATZINGER, MR DI WOLFGANG wiegend junges Publikum – aber auch Aufmerksamkeit schaffen FOGLAR-DEINHARDSTEIN, AR NORBERT SCHINDLER. will: für Künstler, die abseits des Event-Mainstream nach ge sellschaftlichen und ästhetischen Wahrheiten suchen. Die Kunst halle Wien ist die Ausstellungsinstitution der Stadt Wien für in MUSEUMSPOLITIK ternationale zeitgenössische Kunst. Im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffes kommt den gattungs- und grenzüberschreitenden Profil Tendenzen im Bereich der Künste große Bedeutung zu. Das MuseumsQuartier Wien (MQ) ist eines der weltgröß Programmatische Schwerpunkte bilden Fotografie, Video, Film, ten Viertel zeitgenössischer Kunst und Kultur, ein drei Installation und neue Medien. Große themenspezifische Aus dimensionales Kulturviertel mit großer Angebotsvielfalt stellungen vermitteln Entwicklungen und Zusammenhänge von klassischer Moderne und aktuellem Kunstgeschehen. Andere mitten im Herzen Wiens. Es ist „Kunstraum“ mit Museen, Programmschienen sind Retrospektiven bedeutender zeitgenös Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, ein urbaner sischer Künstler/innen und wichtigen Beiträgen österreichischer „Lebensraum“ und Treffpunkt für Kulturinteressierte in Kunst nach 1945 gewidmet. www.kunsthallewien.at Wien, aber ebenso „Schaffensraum“ für die rund 40 im Architekturzentrum Wien: Seit seiner Eröffnung 1993 hat sich quartier21 angesiedelten Kulturinitiativen. Auf rund das Architekturzentrum Wien nicht nur erfolgreich als erste 60.000m2 werden bildende und darstellende Kunst, Archi Adresse der Architektur in Österreich etabliert, sondern darüber tektur, Musik, Mode, Theater, Tanz, Literatur, Kinder hinaus zum einzigen Architekturmuseum Österreichs ent kultur, Digitale Kultur und entspannende Momente in wickelt. Mit der Dauerausstellung „a_schau. Österreichische Ar chitektur im 20. und 21. Jahrhundert“ präsentiert das Az W sein dem großen Innenhof und den Cafés und Restaurants des permanentes Schaufenster zur baukulturellen Identität des Lan Areals geboten. des und zeigt damit 150 Jahre österreichische Architekturge schichte. Jährlich mehrere große Wechselausstellungen sowie Die permanenten Kultureinrichtungen im MQ kleinere Produktionen präsentieren die Vielfalt zeitgenössischer Leopold Museum: Das Leopold Museum präsentiert im Mu Architektur. Das Angebot wird ergänzt durch den Wiener Archi seumsQuartier die weltweit größte Egon-Schiele-Kollektion ge tektur Kongress, Werkvorträge und Podiumsdiskussionen, Pu meinsam mit Spitzenwerken von Gustav Klimt, Oskar Ko blikationen, eine Fach-Präsenzbibliothek sowie ein Archiv. Das koschka, Richard Gerstl, Albin Egger-Lienz, Gemälden und Az W bietet somit ein vielseitiges professionelles Service für Grafiken von Herbert Boeckl, Hans Böhler, Anton Faistauer, alle Architektur- und Baukunstinteressierten, vor Ort jeden Tag Anton Kolig, Alfred Kubin und Wilhelm Thöny. Dazu kommen des Jahres und online unter www.azw.at. herausragende Werke aus dem 19. Jahrhundert von Ferdinand Tanzquartier Wien: Seit der Gründung 2001 gibt es mit dem Georg Waldmüller, Friedrich Gauermann, August von Petten Tanzquartier Wien in Österreich erstmals eine Institution, die kofen, Anton Romako, Emil Jakob Schindler, Carl Schuch u. a. sich ausschließlich den Genres zeitgenössischer Tanz und Per m. Die Sammlung Leopold zählt zu den weltweit bedeutendsten formance widmet. Im MuseumsQuartier Wien verfügt das Haus Sammlungen moderner österreichischer Kunst. Die weit über über zwei Spielorte: Hauptspielstätte des Hauses ist die Halle G III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 25 von 160
MuseumsQuartier 25
mit einer Sitzplatzkapazität von 300 Sitzplätzen. Hier zeigt das Das quartier21: Das quartier21 ist ein international beachtetes TQW von September bis April in einem wöchentlich wechseln- Musterbeispiel eines „Creative Cluster“, eine Trägerstruktur für den Programm lokale und internationale Tanz/Performance Pro autonome, zeitgenössische Kulturproduktion und -vermittlung, duktionen. Der ganzjährig betriebene Studiokomplex bietet mit die mit einer temporären Vergabe von günstigen Flächen zum drei Studios sowohl Raum für Workshops und Training für pro Kulturmietzins einen dynamischen, von Kulturschaffenden fessionelle Tänzer/innen als auch für Research Projekte. Das an aktiv genutzten Präsentations- und Schaffensraum erzeugt und geschlossene Theorie- und Informationszentrum (mit öffentlich damit das Angebot der etablierten Museen und Ausstellungshäu zugänglicher Bibliothek, Videothek, Zeitschriftengalerie und In ser im MuseumsQuartier erweitert und ergänzt. Derzeit sind ternetzugang) rundet das umfassende Angebot dieses Zentrums über 50 autonome Kulturinitiativen auf rd. 7.000 m2 im quar für zeitgenössischen Tanz und Performance ab. www.tqw.at tier21 beheimatet, deren inhaltliche Schwerpunkte von Digitaler Kultur über Mode zu Design, von Klangkunst über elektronische Halle E+G: In der Halle E (neobarocke Winterreithalle, unter Musik bis hin zu VJ-Projektionen reichen. Im quartier21 werden Denkmalschutz) und der Halle G im MuseumsQuartier finden Kunstzeitschriften, TV- und Radioprogramme produziert, haben zahlreiche Höhepunkte im kulturellen Jahresablauf der Stadt Kulturbüros und –agenturen ihre Arbeitsstätten und bereiten Ar Wien statt. Neben den Veranstaltungen der Wiener Festwochen, chive die hiesige Medienkunst-, Club und Popmusik auf. Ein dem Festival ImPulsTanz, dem Tanzquartier Wien und der jun wichtiger Bestandteil des quartier21 ist auch das internationale gen Wiener Musiktheaterszene werden viele weitere internatio Artist-in-Residence Programm, mit dem bereits über 120 jungen nale und außergewöhnliche Produktionen aus den Bereichen Künstler/innen aus aller Welt Aufenthalte in den Wohnateliers Musik, Theater und Tanz präsentiert. Die Halle E (Fassungs im MQ und die Zusammenarbeit mit den quartier21-Kulturan raum 880 Plätze) und die Halle G (Fassungsraum 320 Plätze) bietern ermöglicht werden konnten. Im Jahr 2006 konnten die sind multifunktional und ermöglichen variable Raumlösungen. knapp 900 verschiedenen Veranstaltungen des quartier insge Die gelungene Verbindung von barocker und moderner Archi samt rd. 200.000 Besucher/innen anlocken. tektur wird von vielen Institutionen und Unternehmen genützt, um gesellschaftliche Events und Präsentationen im höchst an sprechenden Ambiente zu veranstalten. www.halleneg.at Zielsetzung / Perspektiven Anlässlich des 5. Jahrestages der Eröffnung des MQ im ZOOM Kindermuseum: Im ZOOM Kindermuseum darf nach Lust und Laune gefragt, berührt, geforscht, gefühlt und gespielt Juni 2006, lud die MQ E&B GmbH zu einem offenen Ge werden. Auf 1600 m2 bietet das ZOOM Kindermuseum vier un danken- und Ideenaustausch über die mögliche Zukunft terschiedliche Bereiche für Kinder bis zu vierzehn Jahren an: die der öffentlichen Flächen des MQ. Gesucht waren visi Ausstellung, die große Themen für Kinder von sechs bis zwölf onäre Entwürfe, Gestaltungsideen und Interventionen Jahren sinnlich begreifbar und erlebbar macht; das Atelier, in aller Art, die in groben Skizzen das MQ im Jahr 2020 vor dem sich Kinder von drei bis zwölf Jahren in Workshops spiele wegnehmen. Das Interesse und die Zahl der Teilnehmer/ risch mit künstlerischen Fragen auseinander setzenkönnen; das ZOOM Lab, in dem Kids von acht bis vierzehn Jahren ohne innen an dem Ideenwettbewerb MQ 2020 war enorm, eine technische Vorkenntnisse mit Trickfilmen, 3-D-Räumen und interdisziplinär und hochkarätig besetzte Fachjury wählte Sound experimentieren können; und den Ozean, einen vielfälti aus den über 70 Einreichungen 15 Ideen aus, die im Zuge gen Spiel- und Lernbereich für Kinder von acht Monaten bis einer Internetausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt sechs Jahren. www.kindermuseum.at wurden. Die vier bestgereihten Projekte wurden mit Geld DSCHUNGEL WIEN – Theaterhaus für junges Publikum: Seit 1. preisen prämiert. Oktober 2004 ist Dschungel Wien ein offenes Zentrum für Kin Weitergeführt wurde 2006 auch die konstante Entwick der, Familien, Jugendliche und junge Erwachsene, eine Dreh scheibe für Kunst und Kultur für junges Publikum. Das Pro lung des dreidimensionalen Kulturviertels MQ (Kunst gramm widmet sich dem gesamten Spektrum der verschiedenen raum – Lebensraum – Schaffensraum), durch die Instand Kunstformen: Vom Schauspiel über Erzähltheater, Puppen- Ob haltung und Ergänzung der Infrastruktur, die Bespielung jekt- und Figurentheater bis hin zu Tanz, Tanztheater und inter des Areals mit zusätzlichen Kultur- und Freizeitangeboten disziplinären Formen, Moderne Medien und Film reicht das sowie durch geeignete Standortmarketingmaßnahmen. Angebot in einer Spielsaison. Der Spielplan umfasst Urauf führungen Wiener Theatergruppen, Gastspiele renommierter Bundesländertheater, ausgewählte internationale Gastspiele AUSSTELLUNGEN sowie Festivals (Internationales szene bunte wähne TanzFesti Insgesamt organisierten im Jahr 2006 die quartier21 val, Festival Dschungel Wien Modern,…) gleichermaßen, wie Kulturinitiativen 899 verschiedene Veranstaltungen Workshops, Seminare, Ateliers, Installationen und Dialogveran staltungen mit Künstler/innen. www.dschungelwien.at (Ausstellungen, Performances, Lectures, Symposien), die grundsätzlich bei freiem Eintritt zu besuchen waren. wienXtra-Kinderinfo: In der wienXtra-kinderinfo erwartet Be Insbesondere der Ausstellungsraum „Freiraum“ war sucher/innen auf 170 m2 ein freundliches Info- bzw. Beratungs service und ein reiches Sortiment an aktuellen Programmbro Veranstaltungsort für zahlreiche Ausstellungen mit den schüren, Flyern und Info-Materialien zu verschiedenen verschiedensten Schwerpunkten. Kinderangeboten. Während die Kinder durch die Spielland Die Internet-Ausstellung über die 15 besten Projekte des schaft der wienXtra-kinderinfo klettern, kraxeln und rutschen, Ideenwettbewerbs MQ2020 war von Juli bis Dezember können Erwachsene selber recherchieren oder einfach das Team um Rat fragen. Natürlich können sich Ratsuchende auch telefo 2006 auf www.mqw.at zu sehen. nisch, per Fax oder E-Mail an die wienXtra-kinderinfo wenden. Die wienXtra-kinderinfo informiert kostenlos und umfassend VERANSTALTUNGEN über das gesamte Freizeitangebot der Stadt Wien für 3- bis 13 Jährige. Spannendes Kindertheater, die nächste Musikschule, Eigenveranstaltungen/Fremdveranstaltungen ein Volleyballtraining oder aufregende Museumsaktionen – die Die Außenflächenprogramme des MQ trugen auch 2006 wienXtra-kinderinfo verrät, wann, wo und wie Kinder ihre Frei zeit so verbringen können, wie sie wollen. Die wichtigsten Be zum Image und Erfolg der „Kulturoase MQ“ bei. Ein reiche sind: Kinderkultur, Spiel und Sport, Kreativität, Action wichtiger Bestandteil der Außenflächenbespielung ist die und Animation. www.wienXtra.at bekannte und beliebte Hofmöblierung des MQ, gestaltet 26 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
26 MuseumsQuartier
von dem Architektenteam PPAG. Die Möbel waren, Hervorragend eingeführt und bestens verankert ist die nachdem sie 2005 den österreichischen Staatspreis für Marke MQ. Die MQ-Kampagnen haben vielfache Aus Design erhalten hatten, 2006 für den deutschen Staats zeichnungen erhalten – im vergangenen Jahr etwa zum preis für Design nominiert. wiederholten Male „Das beste Kulturplakat 2006“ – ver Die Außenflächen-Programme „Sommer im MQ“ und geben von der Stadt Wien und Gewista. „Winter im MQ“ haben im vergangenen Jahr erneut Im Mai 2006 startete die neue MQ-Kampagne, in deren wesentlich zur Belebung des MQ-Areals beigetragen und Mittelpunkt ein neuer Botschafter des MQ stand, der die künstlerischen Inhalte der Häuser ergänzt. Die Koope „MQ-Man“. Die Figur des MQ-Man identifiziert sich mit ration zwischen der MQ E&B GmbH, den Institutionen dem integrativen Kulturgedanken des MQ und trägt des im MQ und externen Veranstaltern bei der Außenflächen sen Botschaft „Kultur für alle“ nach außen. Zwei Plakat bespielung entwickelte sich weiterhin positiv. sujets dieser Kampagne waren 2006 unter den Gewinnern Das MQ als große Stadtbühne mit einem hochqualitativen des internationalen Plakatpreises „100 beste Plakate 06“. Programm, das von Kulturveranstaltungen, Performances Das Informationsmagazin des MQ Wien, die „MQ-Site“, über Konzerte bis hin zu Modeschauen und den „Art erschien im Jahr 2006 alle zwei Monate als Beilage zu der Nights“ reicht, soll in den kommenden Jahren noch Tageszeitung „Der Standard“ in einer Auflage von je verfeinert werden. So wird es 2007 etwa zusätzlich ein 150.000 Stück. Das Magazin beinhaltet einen Überblick Kinderbuch-Festival geben. über die Programme aller 50 MQ Einrichtungen. Die Höfe stehen den MQ-Institutionen für Veranstaltun Im vergangenen Jahr konnte zudem wieder eine starke gen und Installationen zur Verfügung. Die Veranstaltun Medienpräsenz im In- und Ausland erreicht werden, es gen werden in einer regelmäßig von der MQ E&B GmbH erschienen über 5.000 Medienbeiträge in aller Welt über einberufenen Arbeitsgruppe „Hofbespielung“ mit den das MuseumsQuartier Wien. MQ-Institutionen zeitlich und inhaltlich abgestimmt. Veranstaltungen im quartier21 im Jahr 2006 Anzahl Besucher q21 Veranstaltungen 806 161.062 q21 Vermietungen 174 20.599 q21 Veranstaltungen Höfe 93 21.565 Gesamt 1.073 203.226 Veranstaltungen in den Höfen des MQ im Jahr 2006 Anzahl Besucher Veranstaltungen von Ansicht des Museumsquartiers MQ Institutionen oder externen Veranstaltern 383 158.912 BESUCHER/INNEN Vermietungen 3,2 Millionen Besucher/innen besuchen jährlich das MQ. Das MQ hat sich seit seiner Eröffnung auch als eine der Das belegt eine vom Marktforschungsinstitut Integral im beliebtesten Veranstaltungs-Locations Wiens mit hervor Zeitraum von 22. 5–4. 6. 2006 (zwischen 10 und 22 Uhr) ragenden Imagewerten entwickelt. durchgeführte Analyse der Besucherströme im MQ. Die MQ E&B GmbH vermietet im Fischer-von-Erlach- Das Ergebnis weist damit erneut eine deutliche Steige Trakt und in den Höfen unterschiedliche Locations für rung der Besucher/innenzahlen gegenüber dem Vorjahres Events, die je nach Anlass adaptiert bzw. kombiniert wer zeitraum aus. Derzeit besuchen durchschnittlich rund den können. Das Spektrum reicht von der multifunktiona 9.800 Besucher/innen täglich das MQ, das bedeutet eine len Arena21 über die barocke Ovalhalle bis hin zum größ Steigerung von über 4% gegenüber durchschnittlich rund ten geschlossenen Platz der Stadt – dem Haupthof des MQ. 9.400 Besucher/innen pro Tag im Vorjahr. Anzahl der Besucher/innen in den Institutionen: Architekturzentrum Wien 64.031 MARKETING/KOMMUNIKATION/ Dschungel Wien 43.074 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Halle E+G (exkl. Tanzquartier-Veranstaltungen) 112.811 Die Marketing-Maßnahmen und Aktivitäten der MQ Kunsthalle Wien im MQ 189.149 E&B GmbH konzentrierten sich im abgelaufenen Jahr auf Leopold Museum 312.000 die Kommunikation der ständig wachsenden Angebote MUMOK 206.000 der über 50 kulturellen Einrichtungen (via MQ Site, Tanzquartier Wien 47.374 Internet, Newsletter, PR, Pressearbeit etc.), das Festigen wienXtra-kinderinfo 35.342 der einzigartigen Standortqualitäten durch die verstärkte ZOOM Kindermuseum 108.000 Bespielung der Außenflächen („Sommer im MQ“, „Win MQ Arealsführungen 1.068 ter im MQ“, „Literaturfestival O-Töne“ usw.), die Image quartier21 werbung (Kunstraum – Lebensraum – Schaffensraum) (gezählte Besucher/innen bei Veranstaltungen) 203.226 sowie die Verbesserung der Besucherservices. Gesamt ca. 1,322.075 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 27 von 160 unde sk lk o V für Museum
HAUPTHAUS GARTENPALAIS SCHÖNBORN . LAUDONGASSE 15–19, 1080 WIEN (SAMMLUNG ZUR TRADITIONELLEN VOLKSKULTUR ÖSTERREICHS UND SEINER NACHBARLÄNDER)
ETHNOGRAPHISCHES MUSEUM SCHLOSS KITTSEE 2421 KITTSEE (VOLKSKUNST AUS OST- UND SÜDOSTEUROPA)
SAMMLUNG RELIGIÖSER VOLKSKUNST IM EHEM.URSULINENKLOSTER OHANNESGASSE IEN J 8, 1010 W Österr 28 von160
Österr. Museumfür Volkskunde Ö P MIT E S E A Ö S I H E-M L M H M D D M M M H NTERNET INTRITT ERSONAL AMMELOBJEKTE CHAUFLÄCHE THNOGRAPHISCHES AUDONGASSE POTHEKE AUPTHAUS FFNUNGSZEITEN STERREICHISCHES R ERBERT ERMANN R AG A AG AG AG . . TTHIAS E F M AIL . . . . III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument THNOGRAPHISCHEM ELIX N E C D ARGOT LISABETH ORA LAUDIA : AGMAR : OFFICE € : J : V H B USTNIK S HTTP 5,– IM E EITL CHNEEWEIS UMMER W DI THNOGRAPHISCHES S OLKSKUNDEMUSEUM ITZMANN U CHINDLER ( ( B 1 P ERM :// , ALLE @ RSULINENKLOSTER BIS 5 UTTER ESCHEL : E D , : -19, WWW VOLKSKUNDEMUSEUM RUND GGER K IR , M . SO L URA M . € H USEUM EITER S , 1 WECK , USEUM 3,50), . ÄUSER TELL , 0 VOLKSKUNDEMUSEUM K 10–17, -W K , T 131.800 O 80 D O M URA URA ACHA R BJEKTMANAGEMENT IREKT USEUM , DER VER W (50%) K FÜR T ): T S S ORIN IEN O URA CHÜLER M , CHLOSS 2 TRETER R M B OR K .526 V O , EMK : 17 IBLIOTHEK USEUM T URA T S OLKSKUNDE MI (50%) ORIN GESCHLOSSEN CHLOSS EL V m T . OLLZEIT € 10–17 . K ORIN 2 01 AT , 2,–, ITTSEE Ö K / FFENTLICHKEITSARBEIT ITTSEE 406 , K . V AT F ITTSEE , AMILIENKAR ERMITTLUNG : 3 89 DI DI H 1 05 ALBT BIS BIS V (V OLLZEIT EREINSMUSEUM SO SO AGS TE , 1 1 , V 0 0 € ERANST – – 9,– 16 17 ( (S W OMMERZEIT AL INTERZEIT ) TUNGSMANAGEMENT ) ), III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 29 von 160
Österreichisches Museum für Volkskunde 29
MUSEUMSPOLITIK Neuerwerbungen Unter den Neuzugängen befinden sich Kelims, Haus- und Profil Tischwäsche, ein Hochzeitsgewand aus Seide samt Trau schein, Trachtenhauben, ein sog. Currach (ein traditionel Das Österreichische Museum für Volkskunde (ÖMV) mit les irisches Boot) und eine Bronzeplastik eines Currachs, Ethnographischem Museum Schloss Kittsee (EMK) ein Billa-Einkaufswagen, ein Buggy, ein Wehrmachts nimmt als Museum für Europäische Ethnologie/Volks helm, der als Mörtelkelle verwendet wurde, als Ergän kunde eine zentrale Stellung innerhalb der europäischen zung der Papageno-Ausstellung ein Vogelkäfig und ein Museumslandschaft ein. Vor dem Hintergrund der neuen Singvogelautomat, eine vierteilige Waschgarnitur, aus politischen Rahmenbedingungen intensiviert das ÖMV/ dem Altbestand der ehem. Klosterapotheke der Ursulinen EMK mit seinen historischen Sammlungsbeständen zur div. Keramikgefäße, eine Handwaage samt Gewicht, Volkskunst Zentral- und Südosteuropas die wissenschaft Messer und 4 Mörser mit Stössel; eine Zither mit Zubehör liche Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fach und Kasten, eine Krippe mit Keramikfiguren. Im Bereich institutionen dieser Länder. Bestehende internationale Grafik kamen Fleißzettel, Kalender, Ausschneidebögen, Kontakte machen die beiden Museen zu Orten des Glückwunschkarten, Werbegrafik, eine Gebrauchsanwei wissenschaftlichen und kulturellen Dialoges in einem sung, Sargschleifen, Erinnerungsblätter in einer Kassette sich politisch, ökonomisch und gesellschaftlich neu for in der Art eines Stammbuches (1. Hälfte 19. Jh.), 2 Piat mierenden Europa. nik-Spielkartenkataloge und Werbemittel und Eintritts Zielsetzung karten des Zirkus Pikard hinzu. Die Kosten der Ankäufe beliefen sich auf € 7.441 (darin enthalten ist noch eine In diesem Europa der Transformationen ist es Aufgabe Restzahlung des Ankaufs der Princess-Keramik aus dem einer fundierten Kulturanalyse, Gemeinsamkeiten wie Vorjahr). Differenzierungen in allen Lebensbereichen zu erfassen und zu interpretieren, um so zu einem besseren Verständ nis eigener und fremder Kulturen beizutragen. Die Arbeit BIBLIOTHEK/ARCHIV erfolgt im Sinne des Faches Volkskunde/Europäische Eth Besucher: 213; Anzahl der benutzten Medien: 929; nologie als einer Gegenwartswissenschaft mit historischer Gesamtzuwachs an Medien: 1631; Inventarisierung von Orientierung. Altbeständen: 1.501; Gesamtzuwachs in der Datenbank: Die Ausstellungen und Veranstaltungen des ÖMV/EMK 3.132; Ausgaben für Buchankauf: € 9.108,79; Ausgaben beschäftigen sich mit Alltagskulturen und Lebensstilen in für Buchbinder: € 4.838,40; Tauschabgleich Verein Europa und deren regionalen, nationalen wie globalen (ÖZV): € 4.651,20. Hinter dieser nüchternen Zahlenauf Ausprägungen. listung verbirgt sich eine außerordentlich effiziente Arbeit der Bibliotheksleitung. Das betrifft die Akquisition durch Perspektiven Ankauf, Tausch, Rezensionsgaben und Geschenke, die Die Positionierung von Museen wird einerseits durch die Inventarisierung und Einarbeitung in die bestehenden inhaltliche Ausrichtung der Arbeit und deren Vermittlung Bestände, die Betreuung von Bibliotheksbesucher/innen an das Publikum und andererseits durch die über sämt und Mitarbeiter/innen des Hauses, die Literaturrecherche liche Medien verlaufenden Interaktionen zwischen Mu mit teilweise hohem Zeitaufwand für Anfragen per Tele seum und Öffentlichkeit bestimmt. In beide Richtungen phon oder E-Mail, die permanente Aktualisierung des will das ÖMV/EMK auch in Zukunft Akzente setzen. kulturwissenschaftlichen Antiquariats und viele andere Darüber hinaus setzt sich das Museum auch mit dem stets Tätigkeiten. bedeutender werdenden Warencharakter von Kultur in der gegenwärtigen Gesellschaft auseinander. Es ist hier Pro FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN duzent und Vermarkter gleichermaßen. Es gilt über den Erfolg in der Vermarktung der eigenen Inhalte nachzu Tagung: „Kulturanalyse – Psychoanalyse – Sozialfor denken. Neben Themen, Kooperationen und Netzwerken schung. Positionen, Verbindungen und Perspektiven“. In stehen Wettbewerbsstrategien und die Positionierung im Kooperation mit dem Institut für Europäische Ethnologie urbanen Gefüge sowie im nationalen wie internationalen der Universität Wien und dem Institut für Volkskunde und Kontext zur Debatte. Die Erhaltung und Interpretation Kulturanthropologie der Universität Graz. Veranstaltung von Kulturgütern – zentraler Auftrag jeglicher Museums anlässlich des 150. Geburtstags von Sigmund Freud arbeit – wird jedoch eine der Hauptaufgaben bleiben. (23.–25. 11. 2006). Ausstellungsbegleitende Vortragsreihen zu den Sonder SAMMLUNG ausstellungen „Currachs. Boote aus Irland. Vom Arbeits gerät zum Nationalsymbol“ und zu „Papageno backstage“ Sammlungsbestand anlässlich des Mozartjahres 2006. Die Sammlung des ÖMV umfasst derzeit 83.361 Inven Josefstädter Kulturgespräche. 2006 startete das ÖMV die tarnummern und verzeichnete 2006 einen Zuwachs von „Josefstädter Kulturgespräche“, ein halbjährlich stattfin 129 Objekten. Der Zuwachs der Sammlung im EMK be dendes Forum zur Auseinandersetzung mit aktuellen kul trug 185 Objekte und stieg auf 6.795 Inventarnummern. turellen Fragen. Dazu werden jeweils vier Personen aus 30 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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verschiedenen Arbeitsbereichen und Disziplinen eingela Ethnographisches Museum Schloss Kittsee den, die einleitend in kurzen Statements aus verschiede Wind – Mythos und Antriebskraft nen Positionen zum gewählten Thema Stellung nehmen. Im Anschluss folgt eine moderierte Diskussion. Die The men 2006 beschäftigten sich mit Bezirkskultur und mit der Frage nach der Kunst in der Fotografie.
Publikationen Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. 60. Band der Neuen Serie (109. Band der Gesamtserie) mit 506 Seiten. Schriftlei tung: Klaus Beitl, Franz Grieshofer unter ständiger Mitarbeit von Leopold Kretzenbacher und Konrad Köstlin. Redaktion: Margot Schindler (Aufsatzteil und Chronik), Michaela Haibl (Rezensionsteil). Volkskunde in Österreich. Nachrichtenblatt des Vereins für Volkskunde. Jahrgang 41, 10 Folgen, 100 Seiten. Redaktion: Matthias Beitl, Dagmar Butterweck. Margot Schindler (Hg.): Der Weg als Ziel. Ausgewählte Schrif ten zur Volkskunde (1975–2005). Festschrift zum 65. Ge burtstag von Franz Grieshofer (= Sonderschriften des Vereins für Volkskunde in Wien, Bd. 5). Wien, Verein für Volks kunde, 2006, 463 S. Franz Grieshofer, Margot Schindler (Red.): Papageno backs tage. Perspektiven auf Vögel und Menschen (=Kataloge des Österreichischen Museums für Volkskunde, Bd. 88). Vor wort: Margot Schindler. Aufsatzteil mit Beiträgen von Frie demann Schmoll, Kurt Palm, Ulrike Dembski, Thomas Aig ner, Peter Donhauser, Peter Sackl, Ernst Bauernfeind und Helmut Pechlaner. Katalogteil von Franz Grieshofer. Wien Ausstellung „Papageno backstage“ 2006, 153 S. Olaf Bockhorn, Margot Schindler, Christian Stadelmann (Hg.): Alltagskulturen. Forschungen und Dokumentationen zu österreichischen Alltagen seit 1945. Referate der Österreichi schen Volkskundetagung 2004 in Sankt Pölten (=Buchreihe der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde, Bd. 19). Wien, Verein für Volkskunde, 2006, 230 S. Herbert Nikitsch: Auf der Bühne früher Wissenschaft. Aus der Geschichte des Vereins für Volkskunde (1894–1945). (=Buchreihe der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde, Bd. 20). Wien, Selbstverlag des Vereins für Volkskunde, 2006. 416 S.
Publikationen EMK Veronika Plöckinger (Red.): Wind – Mythos und Antriebskraft. Begleitpublikation zur Jahresausstellung „Wind – Mythos und Antriebskraft“ (=Kataloge des Ethnographischen Museums Schloss Kittsee, Bd. 23) Wien/Kittsee 2006 Blick in die Ausstellung „Currachs. Boote aus Irland“ (9. 4.–1. 11. 2006). Ethnographisches Museum Schloss Kittsee in Kooperation mit dem Kulturverein Kittsee (KUKUK) (Hg): Kittsee – ein his torischer Spaziergang. Prechádzka po Kittsee. Történelmi séta Köpcsényben.
AUSSTELLUNGEN
Österreichisches Museum für Volkskunde Sonderausstellungen aus dem Sammlungsbestand Papageno backstage. Perspektiven auf Vögel und Men schen. Eine Ausstellung anlässlich des Mozartjahres 2006 (20. 5.–29. 10. 2006) Krippenkunst. Geschnitzt, gefasst, gekleidet, gemalt, gemodelt, geformt, geschnitten, gegossen, gespickelt… (20. 11. 2006–4. 2. 2007) Blick in die Ausstellung „Orangenkrieg – Proben für den Volksaufstand“ III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 31 von 160
Österreichisches Museum für Volkskunde 31
Österreichisches Museum für Volkskunde wieder neue Angebote hinzu. Beworben werden die Sonderausstellungen aus Fremdbestand Vermittlungsprogramme in Kindertagesheimen, Schulen, Currachs. Boote aus Irland. Vom Arbeitsgerät zum Natio Pensionistenwohnheimen. Erfolgreich laufen jedes Jahr nalsymbol. In Kooperation mit dem Irischen National die Ferienspiele (483 Kinder, 170 Erwachsene) und die museum (17. 3.–29. 10. 2006) Familientage (424 Kinder, 278 Erwachsene). Orangenkrieg – Proben für den Volksaufstand. Ausstel lung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (10. 11. 2006–28. 1. 2007)
Ethnographisches Museum Schloss Kittsee Pressburg in alten Ansichten (8. 12. 2005–26. 3. 2006)
VERANSTALTUNGEN Eigenveranstaltungen Im ÖMV fanden 2006 34 Veranstaltungen statt (ohne Ver mittlungstermine), darunter ein großes internationales Vermittlungsangebot zur Ausstellung „Currachs. Boote aus Irland“: Symposion, Vorträge, Roundtable-Gespräche, Exkur Bau eines traditionellen irischen Bootes sionen, Buchpräsentationen, Lange Nacht der Museen, Tag der offenen Tür. Im EMK fanden 13 Eigenveranstaltungen und 11 Fremd veranstaltungen statt. Die Eigenveranstaltungen standen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Ausstellung „Wind – Mythos und Antriebskraft“. Eine Großveranstal tung jedes Jahr ist der Burgenländische Advent, der vom EMK gemeinsam mit dem ORF Landesstudio Burgenland ausgerichtet wird und der dieses Jahr zum 25. Mal statt fand.
MARKETING/KOMMUNIKATION/ ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die Öffentlichkeitsarbeit des ÖMV/EMK läuft auf den verschiedenen Schienen Presse- und Medienbetreuung, Teilnehmer/innen des internationalen Symposions „Kulturanalyse – Psychoanalyse – Sozialforschung“ Plakatwerbung, Flyervertrieb, direct mailing, Homepage. Informationen zu Ausstellungen, Veranstaltungen und Neben diesen Programmen finden laufend weitere Vermittlungsprogrammen erfolgen über konventionellen Betreuungen unterschiedlicher Besuchergruppen statt: Einladungsversand und über E-Mail, wobei die Online- Studierende, Gruppen von Fachkollegen, Asylantengrup Werbung sowohl gezielt an Einzeladressen als auch über pen, Gesprächskreise für Senior/innen, Rundgänge mit Kulturverteiler und Newsgruppen stattfindet. Letztere Rollstuhlfahrer/innen, Informationsveranstaltungen für Maßnahmen werden für das Museum immer bedeutender, Lehrer/innen. Die Arbeitsgemeinschaft Schneeball trifft da eine effiziente Plakatwerbung und Werbung über sich monatlich ein Mal mit jeweils speziellen museums Inserate nicht mehr zu finanzieren sind. bezogenen Gesprächsinhalten.
VERMITTLUNG BESUCHER/INNEN In der ständigen Schausammlung, in den vier Sonderaus Volkskundemuseum 2004 2005 % voll ermäß. nichtz. stellungen sowie in der Außenstelle Alte Klosterapotheke Hauptgebäude 17.930 14.668 –18,19 1.885 8.484 4.299 in der Johannesgasse wurden insgesamt 9.529 Besucher Ursulinenkloster 1.065 3.015 +183,10 50 794 2.171 betreut. 6.897 in der Laudongasse, 2.632 in der Kloster Summe 18.995 17.683 –6,91 1.935 9.278 6.470 apotheke. Ethnograph. Museum 14.329 13.172 –8,07 2.207 4.896 6.069 Aufgrund der erstmaligen Öffnung der Sammlung reli Gesamtsumme 33.324 30.855 –7,41 4.142 14.174 12.539 giöse Volkskunst in der Klosterapotheke während der „Langen Nacht der Museen“ kamen an diesem Abend 2.015 Gäste in diese Sammlung. SONSTIGES Zu sämtlichen Ausstellungen werden auf verschiedene Aufgrund der besonderen Bemühungen der Vermittlungs Altersgruppen abgestimmte Programme erarbeitet, in der abteilung hat sich in den letzten Jahren ein Kreis von ständigen Schausammlung kommen ebenfalls immer engagierten Vereinsmitgliedern gebildet, der laufend 32 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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ehrenamtlich im Museum mitarbeitet. So wurden im Jahr 2006 insgesamt 1.734 Stunden ehrenamtlicher Tätigkei ten geleistet, was umgerechnet einer Arbeitsleistung von 43 Wochen bzw. 11 Monaten gleichkommt. Die ehren amtlichen Mitarbeiter/innen helfen unter Anleitung bei der Arbeit mit Objekten, bei Ordnungsarbeiten im Archiv, in der Vermittlung, beim Postversand und bei Veranstal tungen. Diese Arbeit ist für das Museum, das im Verhält nis zu seiner Größe und Aktivität ständig unterbesetzt ist, unschätzbar.
BUDGET 2006 Beträge in Euro ÖMV EMK Umsatzerlöse 625.100,– 244.400,– davon: Subvention BMBWK 330.700,– 69.300,– Projektförderungen u. Sponsormittel 57.600,– 18.500,– Amt der bgld. Landesreg. 79.900,– Eigenerlöse 104.889,– 66.200,– Ausgaben 614.500,– 270.096,– davon Betriebskosten 204.000,– 39.900,– Ausstellungen (inkl. Werbung) 140.600,– 52.600,– Vermittlung 27.000,– 4.900,– Personalaufwand 119.600,– Publikationen 63.100,– 7.300,– III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument
Bundesmuseen 33 von160 34 von160
Bundesmuseen E-Mail: Spitalgasse P Internet: Gumpendorfer Österreichische Mediathek E-Mail: Mariahilfer T E-Mail: im Museum Internet: E-Mail: Stubenring M E-Mail: Albertinaplatz Alber E-Mail: Prinz-Eugen-Straße Österreichische Internet: E-Mail: Bur Na E-Mail: Lobkowitzplatz Österreichisches Theatermuseum E-Mail: Neue Museum fürVölkerkunde Schloss Lipizzanermuseum: W W lung Kunstsammlungen E-Mail: Haupthaus: und K ADRESSEN echnisches a unsthist agenbur e A thologisch-ana turhist ltliche M gring K Österreichischem alter useumsQuartier tina – B III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument ur Österreichisches Ambras: [email protected], of [email protected], of [email protected], v*@ethno-museum.ac.at, [email protected], [email protected], museumsbox@tmw [email protected], http://www http://www http://www g, 7, m g: und Musikinstrumente, orisches orisches [email protected], [email protected] 5, 2, Straße B oderner 1010 1010 S Museum Wien ur chloss 1010 1 Geistliche 1, Straße 0 gring 2, 90 Galerie S 1010 W W t chlossstraße 1 2 in Museum Museum o W 010 W i i 12, .mediathek.at .mak.at .nhm-wien.ac.at 27, Reitschulgasse Internet: en, en, Schönbrunn, misches , K 5, i der i 95, M en, unst Internet: en, W 1 Thea 1 1010 T T W Design-Info-Pool: useumsplatz 140 030 i Schatzkammer Belv el. el. N Museum en, Internet: 1 T T i Internet: en, . el. euen el. . Internet: Stif Liftstock, at, 01 01 termuseum W W mit H m http://www T W edere Bundesmuseum 01 T el. 01 / / eldenplatz, 20, i it Internet: tung i http://www i 525 521 el. en, en, en, Bur / / Internet: Österreichischer Museum 01 7 1 406 Internet: http://www 01 6020 1 130 2, T für T http://www T 1 24 77 / g http://www el. el. 534 Ludwig Wien 1, el. / : 1010 3 525 86 1060 Ephesos-Museum, 6 ang W , 1070 01 01 01 .narrenturm.at http://www Innsbruck, H 83 72 i http://www en, 1010 / ofbur .khm.at / 24 [email protected] / http://www 899 e 795 für W 525 W w W i .mumok.at T i en, andte .albertina.at en, el. V i 98 .belvedere.at 56 g, W 24 en, ölk T i 01 S T en el. Media .technischesmuseum.at T – T chweizerhof, el. erk / el. el. .theatermuseum.at K M 525 .ethno-museum.ac.at 01/525 unst 01/597 unde U 01/525 01/525 MOK Hofjagd- 24 thek 24 36 24-4802 00 1010 96-20 und W Rüstkammer i en, T el. 01/525 , S amm 24 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 35 von 160
35 unde erk lk ö V für Museum mit termuseum Thea Museum HAUPTHAUS AM RING (ANTIKENSAMMLUNG,ÄGYPTISCH-ORIENTALISCHE SAMMLUNG,KUNSTKAMMER,GEMÄLDEGALERIE,MÜNZKABINETT) ALTE HOFBURG (WELTLICHE UND GEISTLICHE SCHATZKAMMER) NEUE HOFBURG (EPHESOS MUSEUM,SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE,HOFJAGD- UND RÜSTKAMMER) STALLBURG (LIPIZZANERMUSEUM) SCHÖNBRUNN (WAGENBURG – SAMMLUNG HISTORISCHER PRUNK- UND GEBRAUCHSWAGEN) SCHLOSS AMBRAS,TIROL (HELDENRÜSTKAMMER,KUNSTKAMMER,PORTRÄTGALERIE,SPANISCHER SAAL) Österreichischem
THESEUSTEMPEL
MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE unsthistorisches
ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM K und 36 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
36
GESCHÄFTSFÜHRUNG HR PROF. DR. WILFRIED SEIPEL, GENERALDIREKTOR UND GESCHÄFTSFÜHRER DR. FRANZ PICHORNER, ASSISTENT DER GENERALDIREKTION UND PROKURIST MAG. GABRIELE ZUGAY, KAUFMÄNNISCHE LEITERIN UND PROKURISTIN SAMMLUNGEN HR DR. KARL SCHÜTZ, GEMÄLDEGALERIE (STELLVERTR. GENERALDIREKTOR) HR DR. ELFRIEDE HASLAUER, ÄGYPTISCH-ORIENTALISCHE SAMMLUNG (BIS 30.11.2006) HR DR. KURT GSCHWANTLER, ANTIKENSAMMLUNG HR UNIV.-PROF. DR. GÜNTHER DEMBSKI, MÜNZKABINETT HR DR. HELMUT TRNEK, KUNSTKAMMER UND SCHATZKAMMER HR DR. CHRISTIAN BEAUFORT-SPONTIN, HOFJAGD- UND RÜSTKAMMER HR DR. RUDOLF HOPFNER, SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE DR. MONICA KURZEL-RUNTSCHEINER, SAMMLUNG HISTORISCHER PRUNK- UND GEBRAUCHSWAGEN unde (WAGENBURG) UND MONTURDEPOT HR DR. ALFRED AUER, SCHLOSS AMBRAS HR DR. HERBERT HAUPT, ARCHIV
erk BEATRIX KRILLER-ERDRICH, BIBLIOTHEK HAUPTABTEILUNGEN lk MAG. IRINA KUBADINOW, ABTEILUNG FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, MARKETING UND SPONSORING
ö DR. CHRISTIAN HÖLZL, AUSSTELLUNGSWESEN HR DR. GABRIELE HELKE, ABTEILUNG MUSEUM UND PUBLIKUM V DR. ELISABETH HERRMANN, PUBLIKATIONSWESEN VERWALTUNGSABTEILUNGEN: ING. GERHARD SEIDL, GEBÄUDEMANAGEMENT für MAG. DORIS LEX-GRABLER, FINANZ- UND RECHNUNGSWESEN MAG. EVA STIEGLER, ZENTRALER EINKAUF MAG. CHRISTOPH PAIDASCH, PROFIT CENTER KARIN RAFFL-WESENJAK, EDV-ABTEILUNG WOLFGANG HÖRTL, SICHERHEITSABTEILUNG
KURATORIUM GD DKFM. PETER PÜSPÖK (VORSITZENDER), UNIV.-PROF. DR. THEODOR ÖHLINGER (STV. VORSITZENDER), BRVORS. DR. ROSWITHA DENK, MMAG. BERNHARD MAZEGGER, ADIR. JOHANN PAUXBERGER,
Museum MR DI WOLFGANG POLZHUBER, WOLFGANG SLUPETZKY, MR DR. HELMUT WOHNOUT, UNIV.-PROF. DR. GOTTHART WUNBERG mit termuseum Thea SCHAUFLÄCHE (ALLE HÄUSER): 24.910 m2
ÖFFNUNGSZEITEN: HAUPTHAUS: DI BIS SO 10–18, DO BIS 21 (NUR GEMÄLDEGALERIE
Museum UND LFD. SONDERAUSSTELLUNG) NEUE BURG: MI BIS MO 10–18 SCHATZKAMMER: MI BIS MO 10–18 WAGENBURG:D IBIS SO 10–16 (1. 1.–29. 3. UND 2. 11.–31. 12.), MO BIS SO 9–18 (30. 3.–1. 11.) SCHLOSS AMBRAS: MI BIS MO 10–17 (1. 4.–1. 11. UND 1. 12.–31. 3. UM 14 UHR MIT FÜHRUNG) LIPIZZANERMUSEUM:MO BIS SO 9–18
EINTRITT: HAUPTHAUS: € 10,– (ERM. € 7,50) SCHATZKAMMER: € 10,– (ERM. € 7,50) NEUE BURG MIT MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE: € 10,– (ERM. € 7,50) Österreichischem WAGENBURG: € 4,50(ERM. € 3,–) SCHLOSS AMBRAS: € 8,– (ERM. € 6,–) LIPIZZANERMUSEUM € 5,– (ERM. € 3,60) unsthistorisches PERSONAL INKL. MVK UND ÖTM: 411 K und III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 37 von 160
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MUSEUMSPOLITIK venezianischen Malerei“ (eine Kooperation mit der Na tional Gallery Washington). Profil Die fast zur Außenstelle des KHM mutierte Kunsthalle in Entsprechend dem Bundesmuseen-Gesetz bestimmen die Leoben zeigte die von Mitarbeiter/innen des KHM konzi Bewahrung, der Ausbau, die wissenschaftliche Er pierte Sonderausstellung „Die Welt des Orient“. Auf der schließung, die Präsentation und Verwaltung des Samm Schallaburg in Niederösterreich wurde die, um wichtige lungsgutes die allgemeine Zielsetzung des KHM. Sein Leihgaben des Völkerkundemuseums erweiterte, aus Profil ergibt sich aus der Qualität, dem Anspruch und der Deutschland übernommene Ausstellung „Dschingis Khan Charakteristik einer über fünf Jahrhunderte alten Samm und seine Erben“ von der Ausstellungsabteilung des lungsgeschichte. Zeitbedingter Kunstgeschmack, die KHM organisiert. Sammelleidenschaft und das Repräsentationsbedürfnis Die mit dem Schloss Schönbrunn zusammen realisierte der Habsburger sind für Vielfalt, Reichtum und Besonder Ausstellung über Maria Theresia und ihre Zeit war sowohl heiten dieses Sammlungsbestandes verantwortlich, der in Japan als auch in dem neu gestalteten Nationalmuseum auch ein Panorama europäischer Kunst- und Kulturge in Singapur ein internationaler Erfolg. schichte repräsentiert. Als Sammlungs- und Bewahrungs ort dieser bedeutenden Zeugnisse der europäischen Ge schichte, der jährlich hunderttausende Besucher aus aller Welt anzieht, ist das KHM dazu aufgerufen, jene wissen schaftlichen, edukativen und kulturpolitischen Aufgaben zu erfüllen, die es in einem breiten Diskurs in unsere Gesellschaft einbinden.
Zielsetzung Neben dem Sammeln, Bewahren und Ausstellen ist die Forschung eines der vier wesentlichen Hauptelemente musealer Zielsetzung. Mit der Auflistung der Forschungs projekte im vorliegenden Kulturbericht wird eindrucks voll die in der Öffentlichkeit und vor allem in der öffent lichen Berichterstattung oft übersehene wissenschaftliche Leistung des Museums zum Ausdruck gebracht. So wur den im Berichtsjahr rund 25 Forschungsprojekte durch Außenansicht KHM geführt, die zum größten Teil mit Drittmitteln gefördert wurden. Perspektiven Einen entsprechenden Niederschlag finden die Forschung Dringlichstes Anliegen des KHM ist, die bedeutendste und die Ausstellungstätigkeit des KHM in zahlreichen Pub Kunstkammer der Welt ehestmöglich wieder der Öffent likationen. In diesem Zusammenhang sei nicht zuletzt auf lichkeit in neuem Licht zu präsentieren. Aus diesem die im Jahr 2005 begonnene Reihe der „Meisterwerke“ ver Grund sind die konzeptionellen, technischen und klimati wiesen, die inzwischen 10 Bände umfasst. schen Vorbereitungsmaßnahmen für die Neuaufstellung der Kunstkammer auch 2006 weitergeführt worden und Neben der Ausstellung „Europa ohne Grenzen“ zur EU- können aller Voraussicht nach im Jahr 2007 so weit abge Präsidentschaft Österreichs im ersten Halbjahr 2006 er schlossen werden, dass einer Neuaufstellung der rund weckten zwei grenzüberschreitende Ausstellungen beson 3.000 ausgewählten Objekte ab 2008 nichts mehr im deres Interesse: „Ein Zauberflöten-Automat“, eine Klang- Wege stünde. Die Kunstkammer und ihre Geschichte stel Licht-Skulptur von Stefan von Huenes und die Ausstellung len den elementaren Kernbestand der ehemals Kaiser Richard Kriesches über „Datenwerk: Mensch“. lichen Sammlungen des KHM dar. Auch die im Theseustempel von Branko Suhy realisierte Ausstellung über „Srebrenica in Manhattan“ erweiterte Die in den letzten Jahren mehrfach erörterte Möglichkeit nicht nur den Besucherhorizont unseres Hauses. durch eine Erweiterung des KHM in den Maria-There sien-Platz zusätzliche Ausstellungsflächen zu schaffen, Mit den beiden aus Griechenland ins KHM gelangten musste auf Grund wirtschaftlicher Überlegungen ad acta Ausstellungen über „Münzen und Poesie“, die eine Ver gelegt werden. Daher kam es zur Durchführung eines bindung mit dem schriftstellerischen Werk des griechi zweistufigen, anonymen Architektenwettbewerbes zur schen Schriftstellers Kavafis unternahm, und der Aus Schaffung zusätzlicher Ausstellungsflächen im 2. Innen stellung „Glanz des Himmels“, den Ikonen aus der hof des KHM. Unter der Leitung von Arch. Prof. Boris Sammlung Velimezis im Benaki-Museum in Athen, Podrecca lobte eine Jury als Siegerprojekt den Entwurf wurden nachhaltige Kontakte zu Griechenland aufge des Vorarlberger Architekten und österreichischen Staats nommen. preisträgers für Architektur 2006 Oskar Leo Kaufmann Die beiden kunstgeschichtlich, aber auch vom Besucher aus, der im nächsten Jahr präsentiert werden soll. Finan interesse her, bedeutendsten Ausstellungen des Jahres zierungszusagen von zwei Sponsoren lassen eine alsbal 2006 waren „Giambologna. Triumph des Körpers“, bzw. dige Realisierung dieses für die weitere Zukunft so be „Bellini, Giorgione, Tizian und die Renaissance der deutenden Bauprojektes als realistisch erscheinen. 38 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Mit der, zumindest teilweisen Eröffnung des Völker Deckel eines Salbtiegels mit dem Eigennamen des Königs von kundemuseums, der abschließenden Konzeptionierung Ober- und Unterägypten Neferkare, 2. Dynastie, um 2700 v. der Kunstkammer und der geplanten Errichtung des Er Chr., Kalzit. weiterungsbaues im 2. Innenhof sind die nächsten Jahre Verschlussknauf von einem Kasten mit dem Eigennamen des des KHM von einer umfassenden Bautätigkeit bestimmt, Königs Amenophis III. die den internationalen Stellenwert des Hauses weiter Neues Reich, 18. Dynastie, 1410-1372 v. Chr., Schwarz festigen und für die Zukunft sichern werden. glasierter Steatit. Deckel eines Schminkgefäßes, 18. Dynastie, 14. Jh. v. Chr., SAMMLUNG Kalkstein, bemalt. Das KHM und seine Sammlungen verteilen sich auf fol Deckel von einer Büchse, Kalkstein, H. 2,895. gende Gebäude und Räumlichkeiten: Antikensammlung: Das Haupthaus am Ring: Antikensammlung, Reliefspiegel mit Gruppe der Drei Grazien, Römisch, Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Kunstkammer, 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr., Bronze, vergoldet, teilweise ergänzt. Gemäldegalerie, Münzkabinett, Maus, Römisch, Kaiserzeit, 1.-3. Jh. n. Chr., Silber, gegossen. Sonderausstellungssaal, Vortragssaal; Sammlung alter Musikinstrumente: Alte Hofburg: Weltliche und Geistliche Violinen aus dem Besitz von Johann und Joseph Schatzkammer, Alte Geistliche Schatzkammer; Schrammel, Carl Zach, Wien, um 1883/84. Neue Hofburg: Ephesos Museum, Sammlung alter Wagenburg und Monturdepot: Musikinstrumente, Hofjagd- und Rüstkammer; Festkleid einer Fürstin Auersperg, Österreich, um 1865. Schönbrunn: Wagenburg (Sammlung historischer Bibliothek: Prunk- und Gebrauchswagen); Zeichnung von Hans Makart zur Innenausstattung des Kunst Schloss Ambras: Heldenrüstkammer, Kunstkammer, historischen Museums Porträtgalerie (Hochschloss), Spanischer Saal; Theseustempel im Wiener Volksgarten; BIBLIOTHEK/ARCHIV Stallburg: Lipizzanermuseum. Die Bibliothek des Kunsthistorischen Museums ist eine Größere nicht ausgestellte, zusammengehörige Samm Sammlung und wissenschaftliche Präsenzbibliothek mit lungskomplexe: Tapisseriensammlung (neben Madrid die Fachbibliotheken in allen dreizehn Sammlungen und wei bedeutendste der Welt), Monturdepot, das Heroon von teren Organisationseinheiten des Hauses, einschließlich Trysa. der Außenstelle Sammlungen Schloss Ambras. Der Außerdem verfügt das KHM über ein angemietetes Depot Bestand umfasst Fachbereiche wie Ägyptologie, Archäo am Stadtrand von Wien. Weitere Depots befinden sich in logie, Klassische und Neuere Kunstgeschichte, Numis der Neuen Burg und am Ballhausplatz. matik, Waffen- und Kostümkunde, Geschichte und Kul turgeschichte, Musikinstrumente, Restaurierung und Die gesamte vom KHM zu betreuende Ausstellungsfläche Konservierung sowie als weiteren Schwerpunkt Museolo einschließlich der Verkehrsflächen, Depots und Verwal 2 gie. Gesammelt werden hauptsächlich Bestands-, Samm tungen beträgt ca. 65.000 m . lungs- und Ausstellungskataloge sowie Monographien Sammlungspolitik anderer Museen, Galerien und kultureller Einrichtungen Auf Grund der limitierten Basisabgeltung war auch 2006 in Europa (u. a. Schwerpunkt Osteuropa, Skandinavien), ein weiterer Ausbau der Sammlungen nur eingeschränkt den USA, Kanada, Japan und Australien. möglich. Wichtige Erwerbungen konnten dennoch mit Der Gesamtbestand umfasst derzeit (Stand 31. 12. 2006) Hilfe großzügiger Widmungen und zweckgebundener 254.957 Bände, wobei der Sondersammlungsbestand an Spenden realisiert werden. historisch wertvollem Buchgut und Miscellanea des 15. Im Rahmen der umfangreichen Ausstellungs- und Leih bis 19. Jahrhunderts mehr als 36.000 Titel beträgt. gabentätigkeit des Hauses bereiteten die Restaurierwerk Schwerpunkte sind dabei Inkunabeln, Handschriften, stätten des KHM eine Fülle von Objekten vor. Karten sowie historische Druck- und Mappenwerke. Obwohl die Bibliothek des KHM keine öffentliche ist, be Neuerwerbungen treut und unterstützt sie Wissenschafter/innen des In- und Sammlungsankäufe: Die Sammlungsankäufe zeigen im Auslandes sowie Diplomand/innen und Dissertant/innen Jahr 2006 einen Rückgang. Nicht berücksichtigt sind in bei ihren Forschungs- und Ausstellungsvorhaben. dieser Aufstellung die unentgeltlichen Erwerbe von 2006 erfolgte der Ankauf und die Installation der netzwerk Sammlungsobjekten (Schenkungen) welche im Jahr 2006 fähigen Bibliothekssoftware Bibliotheca – Wissenschaft erfreulicherweise in Höhe von € 417.000 angefallen sind. liche Bibliotheken/Bond für die Bibliotheken des KHM. Ägyptisch-Orientalische Sammlung: Miniaturkelch mit Deckel und Inschrift, 30. Dynastie, Die Inventarisierung der Bestände des Archivs des KHM 4. Jh. v. Chr. wurde fortgesetzt, der inventarisierte Bestand beträgt der Feinkörnige, selbstglasierende Fayence, helle, grünlichblaue zeit 11.013 Inventarnummern (Stand: 31. 12. 2006). Paral Glasur. lel zur Inventarisierung wurde die inhaltliche Erfassung Deckel eines Töpfchens für Augenschminke mit dem Thron des Sammlungsbestandes weiter vorangetrieben, wobei namen des Königs Merikare, 9. Dynastie, um 2100 v. Chr., im Berichtszeitraum der Schwerpunkt bei den Akten der Kalzit. Administrationskanzlei für die Jahre 1889–1907 lag. III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 39 von 160
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Das Archiv des KHM verzeichnete 2006 die Erwerbung Untersuchungen von Korrosionserscheinungen und Opti von insgesamt 340 Archiveinheiten. Diesmal lagen die mierung der Depotbedingungen für antike Bronzemünzen Schwerpunkte bei Akten der Reproduktionsabteilung, mit hoch bleihaltigen Legierungen. Projektleitung: Martina Plakaten, Personalakten und Photos. Griesser. Finanzierung: Jubiläumsfonds der OeNB (Projekt- Nr. 11990). Wie in den vergangenen Jahren vertrat das Archiv auch Corpus Nummorum Austriacorum, Teil II. Die österreichi 2006 das KHM bei der im Bundesdenkmalamt eingerich schen Münzprägungen Maximilians I., Karls V. und Ferdin teten Provenienzforschungskommission. Zur Vorberei ands I. Projektleitung: Roswitha Denk. (Finanzierung: tung eines Gesamtberichtes über die Tätigkeit der Kom Münze Österreich AG). mission wurde derem Leiter eine detaillierte Liste über Der Münzschatz von Beçin. Projektleitung: Michael Alram. bearbeitete Bestände, bereits erstellte Dossiers sowie Finanzierung: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Angaben zu restituierten Objekten übermittelt. Türkische Akademie der Wissenschaften, Ege Universität In folgenden Fällen wurden von der Kommission für Izmir, Österreichisches Archäologisches Institut. Provenienzforschung im Jahr 2006 nachträgliche Ausstellungskataloge Forschungen erbeten: Europa ohne Grenzen. Beispiele zur Entstehung der künstleri Bilder aus der Sammlung Nelken; schen Vielfalt Europas. Kunstgegenstände aus der Sammlung Europe without Borders. A Sampler of the Evolution of Artistic Rudolf v. Gutmann; Diversity in Europe. Verbleib des Gemäldes von Adam Braun, Mozart und Giambologna. Triumph des Körpers. die Sängerin Duschek; Bellini, Giorgione, Tizian und die Renaissance der Kunstgegenstände aus der Sammlung Hugo Perutz; venezianischen Malerei. Kunstgegenstände aus der Sammlung Paul Perutz; Münzen und Poesie. Der griechische Dichter Konstantinos Kunstgegenstände aus der Sammlung Leopold Kavafis. Weinstein; Richard Kriesche. Datenwerk: Mensch Kunstwerke aus der Sammlung Felix Löwenstein; Das Portrait – Genealogie & Genetik. Verbleib der Wohnungseinrichtung von Oskar Taussig; Branko Suhy. Manhattan in Srebrenica / Srebrenica in Kunstgegenstände aus der Sammlung Melanie und Manhattan. Rudolf Fuchs; Der Glanz des Himmels. Griechische Ikonen der Sammlung Verbleib einer Vauchel-Geige; Velimezis. Verbleib eines Gemäldes aus der Sammlung Heinrich Die Entdeckung der Natur. Naturalien in den Kunstkammern und Jenny Friedländer; des 16. und 17. Jahrhunderts. Verbleib eines Gemäldes aus der Sammlung Wiener bzw. Ritter Mandl-Maldenau; Periodische Publikationen Verbleib eines Gemäldes aus der Sammlung Herz; Jahresbericht 2005 Kunstgegenstände aus der Sammlung Ernst Egger. Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien. Band 6/7 Der Nationalfonds der Republik Österreich hat in Umset Technologische Studien Kunsthistorisches Museum zung seines gesetzlichen Auftrages im Rahmen der Kunst Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, restitution eine Online-Datenbank konzipiert, in der zur Band 3 Unterstützung etwaiger Rückstellungsberechtigter, die geraubte Kunstwerke suchen, Informationen zu bedenk Weitere Publikationen (Auswahl) lichen, erblosen und restitutionsfähigen Kunstgegen Masterpieces in the Collection of Greek and Roman Antiquities ständen aus den Sammlungen der Bundesmuseen veröf A Brief Guide to the Kunsthistorisches Museum, Volume 4 fentlicht werden. Auf Grund der vom KHM an den Hauptwerke der Gemäldegalerie Nationalfonds übermittelten Liste von Kunstgegenständen Kurzführer durch das Kunsthistorische Museum, Band 5 konnte bisher Bruno Jellinek als Besitzer des Bildes A Brief Guide to the Kunsthistorisches Museum, Volume 5 „Bauernbesuch“ von Adriaen van Ostade ermittelt werden. Die Renaissanceblockflöten der Sammlung alter Als öffentlich zugängliches Archiv wurde das Archiv des Musikinstrumente des Kunsthistorischen Museums KHM auch im Berichtsjahr von zahlreichen Forscher/ Das Partherdenkmal von Ephesos. Akten des Kolloquiums innen des In- und Auslandes genutzt. Wien, 27.-28. 4. 2003 2006 konnten zusätzliche Räumlichkeiten in der Neuen Die Saliera des Benvenuto Cellini. Ein goldenes Tafelgerät für Burg für das Archiv gewonnen werden. König Franz I. von Frankreich. Tizian versus Seisenegger. Die Portraits Karls V. mit Hund. Ein Holbeinstreit FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN Forschungsprojekte (Auswahl) AUSSTELLUNGEN The innovative application of the advanced analytical tech Dauerausstellung/Veränderungen in der Präsentation niques GC-MS, Py-GC-MS, and FTIR-microscopy for the investigation of organic coatings on metal museum 2006 war in besonderer Weise von den intensiven Vor objects. Projektleitung: Martina Griesser. Finanzierung: bereitungsarbeiten zur Neuaufstellung der Kunstkammer FWF (Projekt-Nr. L187-N11). geprägt. In Zukunft wird die Ausstellungsfläche 2.700 m2 40 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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betragen, da sie nach dem Umzug der Büros in den 2. Stock auch die derzeitigen Direktionsräumlichkeiten umfassen wird. Der breit gefächerte Sammlungsbestand der Kunstkammer soll weiterhin in chronologischer Ab folge, nach Kunstlandschaften geordnet, präsentiert wer den. Den Schwerpunkten und der Gewichtung entspre chend wird die Kunst am Hof Rudolfs II. die zentralen Säle einnehmen, doch auch die anderen bedeutenden Mä zene des Hauses Habsburg wie Erzherzog Ferdinand II. von Tirol und Erzherzog Leopold Wilhelm, denen in Hin blick auf den Bestand der Kunstkammer eine zentrale Rolle zukommt, erhalten eine ihrem Rang angemessene Präsentation. Im letzten Saal, der gleichzeitig den Über gang zur Antikensammlung markiert, wird erstmals die Einblick in die Ausstellung „Bellini, Giorgione, Tizian“ Kunst des Klassizismus gezeigt werden. Die Detail planung (Objektauswahl, Stell- und Vitrinenpläne) wurde ALTE GEISTLICHE SCHATZKAMMER: in Absprache mit dem gestalterischen Konzept von Archi Der Glanz des Himmels. Griechische Ikonen der tekt Hans Hoffer und den bautechnischen Vorgaben des Sammlung Velimezis (13. 12. 2006–25. 2. 2007) KHM-Gebäudemanagements entwickelt. THESEUSTEMPEL: Von den rund 3.000 Kunstgegenständen, die in der Neuaufstellung gezeigt werden sollen, sind ca. 300 Ob Franco Viola – Rethinking Nature (12. 7.–20. 8. 2006) jekte restaurierungsbedürftig. Hierfür wurden das Spon Branko Suhy, Manhattan in Srebrenica / Srebrenica in soringprojekt „bauen sie mit uns den wunderraum der Manhattan. Hommage an New York / In Honour of the phantasie“ sowie eine Patenschaft für die Restaurierung City of New York (11. 9.–22. 10. 2006) einzelner Objekte ins Leben gerufen. Ausstellungen des KHM in Österreich Sonderausstellungen aus Sammlungsbestand KUNSTHALLE LEOBEN: KUNSTHISTORISCHES MUSEUM HAUPTHAUS: Die Welt des Orient. Kunst und Kultur des Islam Europa ohne Grenzen. Beispiele zur Entstehung der (31. 3.–1. 11. 2006) künstlerischen Vielfalt Europas (14. 3–5. 6. 2006) SCHLOSS SCHALLABURG: Giambologna. Triumph des Körpers Dschingis Khan und seine Erben – das Weltreich der (27. 6–17. 9. 2006) Mongolen (31. 3.–1. 11. 2006)
SCHLOSS AMBRAS: Die Entdeckung der Natur. Naturalien in den Kunst VERANSTALTUNGEN kammern des 16. und 17. Jhs. (22. 6.–31. 10. 2006) Im Jahr 2006 gab es wieder eine Vielzahl an interessanten Das Bildnis eines behinderten Mannes. Bildkultur der Veranstaltungen in den Räumlichkeiten des KHM und Behinderung vom 16. bis ins 21. Jahrhundert seiner angegliederten Museen. Insgesamt wurden 456 (1. 12. 2006–30. 6. 2007) Veranstaltungen organisiert und betreut. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sowohl die Anzahl der Veranstaltungen als Ausstellungen des KHM im Ausland auch der Umsatz der Mieteinnahmen gesteigert werden. Maria Theresia. Mother Empress of Habsburg Austria. Parallel zu der gut bewährten und noch intensiveren Eine Ausstellung des KHM und der Schönbrunn Kultur- Zusammenarbeit mit dem Vienna Convention Bureau und und Betriebsgesellschaft. Japan, Fukuoka City Museum dem Wien Tourismus wurde im Jahr 2006 über den (20. 5.–2. 6. 2006). Japan, Nagoya Matsuzakaya Art Besuch von Messen in London und München erstmals Museum (22. 7.–20. 8. 2006). auch der Kontakt zu internationalen Veranstaltungsagen Japan, The Museum of Kyoto (26. 8.–9. 10. 2006). turen geknüpft. Beispielhaft für die Vielfältigkeit der Ver Singapore, The National Museum o Singapore anstaltungsmöglichkeiten war ein Projekt des Wiener (7. 12. 2006–31. 1. 2007) Mozartjahrs 2006, die so genannte „Mozart Oase“. Musikstudent/innen gaben spontane einstündige Kam Sonderausstellungen aus Fremdbestand mermusikkonzerte in öffentlichen Gebäuden, so auch im KHM, im Österreichischen Theatermuseum sowie in der KUNSTHISTORISCHES MUSEUM HAUPTHAUS: Neuen Burg. Ein Zauberflöten-Automat. Stephan von Huenes Klang-Licht-Skulptur (11. 5.–18. 6. 2006) Eigenveranstaltungen Bellini, Giorgione, Tizian und die Renaissance der Den Auftakt zur „Kunstkammer Fundraising Kampagne venezianischen Malerei (18. 10. 2006–7. 1. 2007) 2006“ bildete ein am 29. Jänner in der Kuppelhalle des Münzen und Poesie. Der griechische Dichter KHM organisiertes Fundraising-Dinner, bei dem Sitz Konstantinos Kavafis (28. 11. 2006–31. 3. 2007) plätze an fast 300 Sponsoren verkauft werden konnten. III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 41 von 160
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Am 16. 10. 2006 fand anlässlich der Ausstellungseröff sowie Unternehmen und Organisationen die Besonderheit nung das zweite Fundraising-Dinner in der Kuppelhalle dieser Sammlung näherzubringen und über die Notwen des KHM zugunsten der Kunstkammer statt. digkeit und den Umfang der Sanierungsmaßnahmen Am 23. 11. 2006 fand die deutschsprachige Erstauf sowie über die dafür erforderlichen finanziellen Mittel zu führung von Nobelpreisträger Carl Djerassis szenischer informieren. Lesung über Kunsthistoriker und Naturwissenschaftler Über das Jahr haben sich im Rahmen der Fundraising- mit dem Titel „Phallstricke“ in der Antikensammlung und Kampagne zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen im Bassanosaal statt. dazu bereit erklärt, die Generalsanierung der Kunstkam mer finanziell zu unterstützen. Auch zahlreiche Paten Fremdveranstaltungen schaften für die Restaurierung einzelner Kunstkammer- Aufgrund der EU-Präsidentschaft Österreichs im ersten Objekte (es werden insgesamt 300 Pat/innen für Kunst Halbjahr des Jahres 2006 wurde das KHM auch verstärkt werke gesucht) konnten vermittelt werden. für Veranstaltungen diverser Ministerien sowie des Par Für das KHM wichtige Kooperationen mit dem Wien laments genutzt. Tourismus und der Österrreich Werbung wurden auch im Die Teilnahme der Sammlung alter Musikinstrumente und Jahr 2006 in bewährter Form fortgesetzt. Folglich kam des Österreichischen Theatermuseums an der nunmehr wieder eine große Zahl von Reiseveranstalter/innen alljährlich vom ORF veranstalteten „Langen Nacht der und Reisejournalist/innen in das KHM und seine ange Musik“ am 9. 9. 2006 fand aufgrund der ansprechenden gliederten Museen; sie wurden mit Presseinformationen Programme ebenfalls großen Anklang beim Publikum. zum Ausstellungsgeschehen versorgt und so zu wichtigen Auch die „Lange Nacht der Museen“ am 7. 10. 2006, die Multiplikator/innen. allein im KHM rund 10.000 Besucher/innen anzog, war ein großer Erfolg. Erstmals wurde die Kuppelhalle an BESUCHER/INNEN diesem Abend in Kooperation mit dem Dorotheum in eine Im Jahr 2006 wurden insgesamt 1.264.926 Besucher Lounge verwandelt. /innen gezählt – dies stellt gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg von 0,51% dar, welcher im Wesentlichen auf die publikumswirksamen Sonderausstellungen im MARKETING/KOMMUNIKATION/ Jahr 2006 zurückzuführen ist. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die Grundaufgabe der Abteilung für Öf Kunsthistorisches 2005 2006 % voll ermäß. nichtz. fentlichkeitsarbeit und Marketing bestand Museum auch im Jahr 2006 darin, die Fülle an Aus Hauptgebäude 665.149 618.522 –7,01 188.141 307.330 123.051 stellungsprojekten, Veranstaltungen und Schatzkammer 300.752 283.585 –5,71 70.037 152.527 61.021 Aktivitäten des KHM und der angeglieder Neue Burg inkl. ten Museen mittels Pressearbeit und PR- Völkerkunde Tätigkeit der Öffentlichkeit zu kommuni museum 60.029 66.678 11,08 7.585 44.758 14.335 zieren bzw. entsprechend zu vermarkten. Wagenburg 79.459 92.062 15,86 21.469 58.081 12.512 Schloss Ambras 108.100 117.404 8,61 24.328 74.874 18.202 Eines der wohl umfassendsten Marketing Theatermuseum 31.05241.492 33,62 4.995 28.301 8.196 projekte der Abteilung im Jahr 2006 war die Theseustempel 14.011 45.183 222,48 0 0 45.183 Umsetzung der von Saatchi & Saatchi für Summe 1,258.552 1,264.926 0,51 316.555 665.871 282.500 das KHM und dessen angegliederte Museen entwickelten neuen Corporate Identity (CI) und des neuen Corporate Design (CD). Die klare Dach- Der Anteil an zahlenden Besucher/innen beträgt rund 78% und Submarkenstrategie sowie die für den längerfristigen und liegt im nationalen und internationalen Vergleich Einsatz erarbeitete Image-Kampagne sorgen für ein weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. homogenes Erscheinungsbild. Als Ergänzung zum monatlich erscheinenden digitalen VERMITTLUNGSARBEIT Newsletter und zu den ausstellungs- bzw. sammlungsbezo Im Jahr 2006 organisierte die Abteilung „Museum und genen Drucksorten des KHM sowie als Abrundung der Publikum“ (MuP) mehr als 3.130 Führungen und Vorträge visuell wahrnehmbaren CI-Umstellung wurde die KHM- in allen Sammlungen des KHM sowie in den Sonderaus Zeitung „im bild“ ins Leben gerufen. Vierteljährlich wer stellungen. Dabei haben die Mitarbeiter der Abteilung den aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen sowie sowie ein Team von 30 freiberuflichen Akademiker/innen Projekte und sonstige Aktivitäten des KHM und der ange die Veranstaltungen in deutscher, englischer, französi gliederten Museen thematisiert. scher, spanischer und italienischer Sprache für weit mehr Anfang des Jahres entwickelte die Abteilung gemeinsam als 60.200 Teilnehmer durchgeführt. mit Saatchi & Saatchi eine groß angelegte Fundraising- In etwa 1.421 Programmen hatten mehr als 28.400 Kinder Kampagne für die Kunstkammer des KHM, die unter dem und Jugendliche die Gelegenheit, das KHM und seine Titel „bauen sie mit uns den wunderraum der phantasie“ Sammlungen kennenzulernen. Einen Großteil davon ins Leben gerufen wurde. Ziel dieser Kampagne ist es, der bildeten die auf den jeweiligen Lehrplan bezogenen privaten, der medialen und der politischen Öffentlichkeit Themenführungen für Schüler/innen. 42 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. 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Die Abteilung erstellt sechs Mal jährlich ein Programm auch die Kooperation mit Reiseveranstaltern und Touris von Führungen und Vorträgen mit unterschiedlicher musbetrieben durch Führungen und Präsentation des Themenstellung und wechselnden Schwerpunkten und KHM. Ein zusätzliches Informationsangebot konnte spe informiert das Stammpublikum des KHM über das ziell für Wiener Fremdenführer/innen angeboten werden. Vermittlungsangebot anhand eines aktuellen Folders (Auflage jeweils ca. 12.000 Stück). Durch den Internetauftritt, Berichte in der Tagespresse und durch Ankündigungen in Radioprogrammen konnten neue Besucher/innen erreicht und als Stammgäste für das KHM gewonnen werden.
Die wiedergefundene Saliera von Benvenuto Cellini
BUDGET Jahresabschluss* des Kunsthistorischen Museums Wien, Auszug Beträge in Tsd. Euro 2005 2006 Umsatzerlöse 30.421,10 30.570,30
Einblick in die Geistliche Schatzkammer davon: Basisabgeltung 20.189,00 20.189,00 Ein vielfältiges Angebot, darunter Spielführungen für Eintrittsgelder 6.031,00 5.681,56 Kinder, Orientierungsangebote für Lehrer/innen, Kunst Shops, Veranstaltungen, etc. 4.201,10 4.699,75 gespräche über ausgewählte Objekte, Dia-Vorträge, Sonstige betriebl. Erträge 2.222,96 5.473,13 Kunstbrunches, Mittags- und Abendveranstaltungen für berufstätige Besucher/innen sowie spezielle Themenzyk Personalaufwand 17.261,23 18.459,86 len, die u. a. die Sonderausstellungen intensiv beleuchten, Sonst. betriebl. Aufwendungen ermöglichte einem breiten Publikum den systematischen inkl. aller Aufwendungen Zugang zu Museumsbeständen und Leihgaben. Auch die für Ausstellungen, eigens veröffentlichten Programme für Kinderführungen Sammlungstätigkeit 14.796,20 15.350,24 (zwei Mal jährlich mit einer Auflage von jeweils 12.600 Abschreibung 909,64 854,17 Stück) werden im Austausch mit den jungen Besucher/ Betriebserfolg –323,18 1.379,17 innen fortlaufend weiterentwickelt. So wurde für die An tikensammlung wie auch für die Gemäldegalerie eine Finanzerfolg –13,62 –164,68 Reihe von neuen Spielführungen konzipiert. Jahresüberschuss/Fehlbetrag –336,62 1.214,48 Traditionell beteiligt sich die Abteilung auch an den von *) Der Jahresabschluss wurde entsprechend der gültigen Bilanzierungs wienXtra organisierten Ferienspielen und Familientagen. richtlinie erstellt, vom Wirtschaftsprüfer testiert und vom BMBWK Geführte Rundgänge unter dem Motto „einfach klassisch“ festgestellt. und „dramatisch leidenschaftlich“ für hunderte von Eigenmittelquote Besucher/innen durch verschiedene Standorte des KHM Die Eigenmittelquote zeigte in 2006 eine steigende Ten in der „Langen Nacht der Museen“ am 7. Oktober trugen denz und betrug zum Bilanzultimo 49% (2005: 38%) Die zur Besucherbindung bei. Erhöhung der Eigenmittelquote ist auf das positive Die Rückkehr der Saliera des Benvenuto Cellini ins KHM Jahresergebnis sowie die Erhöhung der Position Investi feierte die Abteilung mit einem speziellen Führungsan tionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln zurückzuführen. gebot zu diesem Einzelstück. Ertragssituation Die Sammlungen des KHM konnten zahlreichen offiziel Die Umsatzerlöse konnten gegenüber dem Vorjahr ge len Gästen der Republik Österreich und der Generaldirek ringfügig erhöht werden. Bei den Erlösen aus Eintrittsgel tion ebenso präsentiert werden wie den Teilnehmer/innen dern ergab sich im Jahr 2006 ein plangemäßer Rückgang. vieler Exklusivöffnungen, wie z. B. bei Dinners und Kon Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2005 außer gressen. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Öffent gewöhnlich hohe Eintrittserlöse im Zusammenhang mit lichkeitsarbeit unterstützte MuP sowohl die Sponsoren der sehr publikumswirksamen Sonderausstellung „Goya“ pflege anlässlich zahlreicher Abendveranstaltungen als erzielt werden konnten. III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 43 von 160
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Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen Investitions zuschüsse im Zusammenhang mit der Generalsanierung MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE des Museums für Völkerkunde sowie der Antikensamm Museum für Völkerkunde Wien, Neue Burg, lung, Versicherungsvergütungen und Sponsorgelder sowie 1010 Wien, Tel. 01/525 24-0, Fax 01/525 24-230 Erträge aus der Realisierung externer Sonderausstellun LEITUNG gen und Veranstaltungen. PROF. DR. CHRISTIAN F. F EEST, DIREKTOR Ausgaben DR. CHRISTIAN SCHICKELGRUBER, STELLVETR. DIREKTOR Die Personalkosten stellen den größten Ausgabenblock ABTEILUNGEN dar und betragen 55% der Gesamtkosten. Der Raumauf DR. AXEL STEINMANN, ABT. ORIENT UND SIBIRIEN wand stellt mit 14% eine wesentliche Kostenposition dar. MAG. GERARD VAN BUSSEL, ABT. NORD- UND Die Kosten für Sammlung und Restaurierung betreffen MITTELAMERIKA den Materialaufwand und etwaige Fremdleistungen zur DR. CLAUDIA AUGUSTAT, ABT. SÜDAMERIKA Erhaltung und Bewahrung der Sammlungsobjekte. Die DR. CHRISTIAN SCHICKLGRUBER, ABT. SÜD-, SÜDOSTASIEN Position „Sonstiges“ umfasst den Verwaltungsaufwand UND HIMALAYALÄNDER und betrifft Wartungsverträge, Fachliteratur, Büroauf DR. BETTINA ZORN, ABT. OSTASIEN wand, Reisespesen, Rechts- und Beratungsaufwand usw. MAG. RENATE NODA, ABT. OSTASIEN DR. JANI KUHNT-SAPTODEWO, ABT. INSULARES SÜDOSTASIEN SONSTIGES MAG. BARBARA PLANKENSTEINER, ABT. AFRIKA Die aus einer reinen Web-Abteilung hervorgegangene ASS.-PROF. HR DR. GABRIELE WEISS, OZEANIEN Multimedia-Abteilung wurde mit einer Fülle neuer Auf AUSTRALIEN gaben rund um digitale Medien betraut. Einerseits wurden MAG. G. FLORIAN RAINER, LEITER DER ABT. die Online-Dienste weiterhin betreut und ausgebaut, an RESTAURIERUNG dererseits konnten 2006 schon mehrere Video-Projekte SONJA FÜRNKRANZ, ABT. TEXTILRESTAURIERUNG durchgeführt werden. Ergänzend wurde auch die bisher WALTER BAUMGARTNER, RESTAURIERUNG, OBJEKT als gesondertes Projekt behandelte Digitalisierung der BEWEGUNG UND NUTZERVERTRETER FÜR DIE GENERALSANIERUNG Sammlungsbestände in den Multimedia-Bereich einge TINA SEYFRIED, ABT. AUSSTELLUNGSORGANISATION gliedert. Mit Ende Oktober 2006 wurde das vom MAG. ILDIKO´CAZAN, ARCHIV BMBWK im Rahmen von „eFit Austria“ – Teilbereich R ARGIT RPATA FOTOSAMMLUNG „eCulture“ geförderte Projekt zum Aufbau einer samm D . M K , lungsübergreifenden Bilddatenbank beendet. Unter HEINZ GRATZER, BIBLIOTHEK „http://bilddatenbank.khm.at“ ist nun auch der Öffentlich CHRISTINE KAUFMANN, ABT. MUSEUM UND PUBLIKUM keit ein repräsentativer Querschnitt aller Sammlungen des MAG. MANFRED KAUFMANN, BESTANDSVERWALTUNG KHM mit MVK und ÖTM über das Internet zugänglich, SCHAUFLÄCHE: 4.550 m2 welcher stetig erweitert wird und derzeit rund 30.000 SEIT 1. 3. 2004 VORÜBERGEHEND GESCHLOSSEN Objekte umfasst. SAMMLUNG: 187.085 INVENTARNUMMERN
MUSEUMSPOLITIK Profil Das MVK ist eine Institution, die sich mit den materiellen und immateriellen Zeugnissen außereuropäischer Kulturen in ihren unterschiedlichen ethnischen, regionalen, nationa len und übernationalen Ausprägungen in Geschichte und Gegenwart auf der wissenschaftlichen Grundlage der Ethnologie-Kulturanthropologie befasst. Als Ort der ge meinsamen Erinnerung und Speicher des Gedächtnisses der Menschheit versteht sich das MVK angesichts zuneh mend vernetzter multikultureller und multireligiöser Ge sellschaften als lebendige Begegnungsstätte der Kulturen.
Zielsetzungen Ein besonderes Ziel des Museums ist es daher, den Besu cher/innen von einem aktuellen Blickwinkel aus eine Relativierung und Hinterfragung herkömmlicher Wahr nehmungs-, Denk- und Handlungsweisen zu ermöglichen, um sie so zu einem Überdenken ihrer Wirklichkeiten hin zuführen und ihnen Definitions- und Orientierungshilfen für ihre eigene Gegenwart und Zukunft anzubieten. 44 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Perspektiven Süd- und Südostasien, Himalaya 2006 konnte das wissenschaftliche Personal des MVK die Insulares Südostasien neu ausgebauten Büroräumlichkeiten im Dachgeschoß Ostasien der Neuen Burg beziehen. Neu aufgestellt wurde auch die Ozeanien, Australien durch den Umbau länger geschlossene Bibliothek des Nord- und Mittelamerika MVK an ihrem neuen Standort in den Burggartensälen Südamerika und konnte bereits für den hauseigenen Betrieb und den Museumsarchiv öffentlichen Besucherverkehr geöffnet werden. Neben der Bibliothek Planung der Neuaufstellung der Schausammlungen und Neuerwerbungen (Auswahl) der ersten großen Sonderausstellung für das Jahr 2007 2006 wurde mit dem Erwerb der rund 2500 Objekte umfassenden (Benin-Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria), Sammlung von Prof. Dr. Irenäus Eibl-Eibesfeldt begonnen. wurde 2006 mit der Digitalisierung der Fotosammlung Geledé-Maskenkostüm mit Helm-Maske. des Museums mit ihren wichtigen Beständen zur histo risch-ethnographischen Fotografie begonnen. Die Zeit der 65 Objekte aus Benin-City. Schließung des Museums wurde auch zur Planung größe 41 Objekte des österreichischen Verhaltensforschers und rer Forschungsvorhaben genutzt. Weiters wurde das Pro Naturethnologen Prof. Otto König. jekt der Etablierung von Partnerschaften mit ausgewähl Kinderkimono aus Japan. ten indigenen Museen in verschiedenen Teilen der Welt Ritual-Tafel aus Tibet. vorangetrieben, wobei die Beziehungen zum Museum Alvarado-Maske aus Guatemala. Suwalima auf Ambon (Molukken) am weitesten gediehen Maske aus Venezuela. sind. Im April 2006 wurde in Washington ein Memoran dum of Understanding zwischen dem MVK und der Divi sion of Ethnology des National Museum of Natural His tory unterzeichnet, das den Weg für Kooperationen mit dieser Einrichtung der Smithsonian Institution ebnet. Trotz des Umbaus fungierte 2006 das MVK als wichtiger Leih geber. Neben Entlehnungen an wichtige Ausstellungen im Ausland ist die wissenschaftliche Betreuung der Ausstel lung „Dschingis Khan“ auf der Schallaburg hervorzuheben.
SAMMLUNG Sammlungspolitik 2006 vermehrte sich der Bestand der ethnographischen Sammlungen des MVK um 1.813 Inventarnummern, die in den regionalen Magazinbestand eingegliedert und elektronisch verstandortet wurden. Daneben wurde die elektronische Erfassung des Altbestandes mit den Abteilun gen Ostasien, Insulares Südostasien, Süd- und Südostasien, Himalaya (insgesamt 42.129 Objekte) fortgesetzt, womit etwa die Hälfte des Gesamtbestandes erfasst ist. Sammlungsbestand Hervorgegangen aus der 1876 geschaffenen Anthropolo gisch-ethnographischen Abteilung des NHM wurde das MVK 1925 als eigenständige fachwissenschaftliche Insti Neuerwerbung: Alvarado-Maske, Guatemala tution gegründet und ist seit 1928 im Corps de Logis der Neuen Burg etabliert. Mit seinen einmaligen und unwie BIBLIOTHEK/ARCHIV derbringlichen Kulturdokumenten zählt es zu den größten Von Februar bis Juni 2006 wurde die ca. 135.000 Bände und bedeutendsten Museen seiner Art. Seine Bestände, umfassende Bibliothek des MVK aus einem zwischen von denen die ältesten bereits im 16. Jh. nach Österreich gelagerten Depot in die Burggartensäle der Neuen Burg gelangten, zeugen nicht nur von den alten und weit umgesiedelt. Mit Ende 2006 erhöhte sich der Bibliotheks reichenden Beziehungen Österreichs zum außereuro bestand auf insgesamt 136.328 Stück. Neben der erfolg päischen Raum, sondern allem voran von der Vielfalt, reichen Neueröffnung fand 2006 auch die längst fällige dem Reichtum und der Kreativität von Menschen und Neuorientierung in der Sammlungstätigkeit der Bibliothek Kulturen aus allen Erdteilen. statt. Hinzu kommen nunmehr der Erwerb und die Der Sammlungsbestand des MVK gliedert sich in Bewahrung von Nichtbuchmaterialien, vor allem von folgende Sammlungen: Videos, CDs und DVDs ethnographischen Inhalts. Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien Die Generalsanierung des MVK bedingte auch 2006 die Afrika südlich der Sahara Schließung des Archivs. Dennoch fanden die Betreuung III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 45 von 160
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von Studenten und Kollegen, sowie die Bearbeitung Renate Noda: Bürgerfrauen aus der Edo-Zeit auf Pilger- und schriftlicher und telefonischer Anfragen statt. Im Herbst Vergnügungsreisen, in: Minikomi – Informationen des 2006 besuchte der Kulturminister der Ukraine Ihor Akademischen Arbeitskreises Japan, H. 72, 2006, S. 22–32. Likhovyi mit dem Botschafter der Ukraine das Archiv des Jani Kuhnt-Saptodewo: Getanzte Geschichte. Tanz, Religion MVK, um 63 den Krim-Tartaren zugeordnete Textilien und Geschichte auf Java (Veröffentlichungen zum Archiv für und Stickereien, die 1944 von deutschen Wehrmachts Völkerkunde, Bd. 11), Wien 2006. angehörigen „sichergestellt“ wurden und deren Rückgabe Gabriele Weiss: Rückkehr ins Paradies – die Göttinger Cook durch die Republik Österreich an die Ukraine vorbereitet /Forster Sammlung in Hawai, in: Rundbrief. Forum für Mit wird, zu besichtigen. glieder und Freunde des Pazifik-Netzwerkes, Nr. 67, 2006, S. 13–15. Gerard van Bussel: The American Collections in the Museum of Ethnology, Vienna, in: Thule. Rivista Italiana di studi ame ricanistici 16–17, 2006, S. 229–246. Claudia Augustat: Entmachtete Gegenstände? Zur Kommer zialisierung sakraler Masken bei den Piaroa in Venezuela (Veröffentlichungen zum Archiv für Völkerkunde, Bd. 12), Wien 2006.
AUSSTELLUNGEN Im Jahr 2006 war das MVK mit 393 Leihgaben an 13 Sonderausstellungen im In- und Ausland beteiligt.
VERANSTALTUNGEN Das umfangreiche Vortrags- und Veranstaltungspro gramm des Vereins „Freunde der Völkerkunde“ wurde im Die neueröffnete Bibliothek im Museum für Völkerkunde Seminarraum des neu ausgebauten Dachgeschoßes abge halten. Hier fand auch das internationale Symposium zur Im Zuge der Provenienzforschung im MVK konnten der Nias-Forschung statt. Kurz danach fand ein Workshop zu Kommission für Provenienzforschung 4 Dossiers betref österreichischen Forschungen auf dem südostasiatischen fend die Sammlungen von Dr. Hans Abels, Gertrude und Festland statt. Dr. Hans Fischel, Getrude Marlé sowie Maria und Michael Ottokar Popper übergeben werden. Umfang reiche Recherchen sind zu zahlreichen anderen Samm BUDGET, BESUCHER/INNEN lungen derzeit im Gange. Die Budgetdaten (inkl. Basisabgeltung) bzw. Besucher zahlen sind im Berichtsteil Kunsthistorisches Museum FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN Wien „Budget“ bzw. „Besucher/innen“ nachzulesen. Forschungsprojekte (Auswahl) Ethnographische Gegenstände des östlichen Nordamerika des 18. Jahrhunderts. Untersuchungen an Sammlungs beständen europäischer und amerikanischer Museen. Pro jektleitung: Christian F. Feest, Projektmitarbeit: Sylvia S. Kasprycki. Finanzierung: Museum für Völkerkunde Wien, Musée du quai Branly, Paris. Traditionelle Architektur Indonesiens. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Architekturgeschichte und Bauforschung der TU Wien. Projektleitung: Jani Kuhnt-Saptodewo.
Publikationen (Auswahl) Christian F. Feest: Slit Pouches of Eastern North America, in: American Indian Art Magazine, Bd. 31, H. 3, 2006, S. 66–79, 96. Barbara Plankensteiner: Geschenke und Gegengeschenke: Menelik und die Insignien der Macht auf dem Weg nach Europa, in: Ausstellungskatalog K. Volker-Saad – A. Greve (Hg.), Äthiopien und Deutschland. Sehnsucht nach der Ferne, München – Berlin 2006,S. 158–167. Axel Steinmann: Von der Kunst des Augen-Blicks. Gewirkte Frauenumhänge aus Tunesien, in: Waffen- und Kostüm kunde. Zeitschrift der Gesellschaft für Historische Waffen und Kostümkunde, Bd. 48, H. 1, 2006, S. 17–30. 46 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Bestände mit bedeutendem theaterhistorischem und ÖSTERREICHISCHES kulturgeschichtlichem Wert ist es Zweckbestimmung und THEATERMUSEUM Zielsetzung des ÖTM, jene künstlerisch-wissenschaft Palais Lobkowitz und Gedenkräume, lichen, wissenschaftlichen, edukativen und kulturpoli Hanuschgasse 3, 1010 Wien tischen Aufgaben zu erfüllen, die gerade durch die thea Tel. 01/525 24-0, Fax 01/525 24-5399 tralen Künste zur Werte- und Entwicklungsdiskussion in einer breiteren Gesellschaft ständig erforderlich sind. LEITUNG DR. THOMAS TRABITSCH, DIREKTOR Perspektiven ANDREAS KUGLER, ASSISTENT DER DIREKTION So wie schon in den Jahren zuvor war das ÖTM auch 2006 bestrebt, seine Bedeutung innerhalb der österreichi ABTEILUNGEN schen Kulturlandschaft durch die Zusammenarbeit mit DR. ULRIKE DEMBSKI, BÜHNENMODELLE UND KOSTÜME, maßgeblichen kulturellen Institutionen wie dem Burg DR. AGNES PISTORIUS, ÖLBILDER, QUISQUILIEN theater, der Staatsoper, dem Filmarchiv Austria (dessen DR. EVANTHIA GREISENEGGER, HANDZEICHNUNGEN Gründungsmitglied das Österreichische Theatermuseum DR. BARBARA LESÁK, DRUCKGRAPHIK mit seiner damaligen Bezeichnung „Theatersammlung DR. CHRISTIANE MÜHLEGGER, AUTOGRAPHEN, NACHLÄSSE der Österreichischen Nationalbibliothek“ ist), den Insti DR. KURT IFKOVITS, AUTOGRAPHEN, NACHLÄSSE tuten für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien sowie Köln/Schloss Wahn zu unterstrei MMAG. ALEXANDRA STEINER, THEATERPLAKATE chen und durch Buchpräsentationen, Vorträge, Symposien AR GERTRUD FISCHER, THEATERGRAPHIK, und Konzerte präsent zu sein. PROGRAMMARCHIVE OTHMAR BARNERT, BIBLIOTHEK Unter diesen Veranstaltungen ist besonders die Auszeich nung Gerd Jonkes mit dem Arthur Schnitzler-Preis hervor MAG. NADJA POHN, RESTAURIERUNG zuheben; auch gab es eine Lesung mit Andrea Eckert, die ISABELLA ZATSCHEK, RESTAURIERUNG Texte aus und zu „Fräulein Else“ vorgetragen hat sowie MAG. KURT LIST, RESTAURIERUNG einen Abend mit Gerd Jonke mit einer Lesung aus dem HARIS BALIC, CHRISTIAN WITTMANN, FOTOSAMMLUNG „Lieutenant Gustl“. Weiters wurde in Zusammenarbeit mit OR MAG. KARIN NEUWIRTH, ARCHIV dem Filmarchiv Austria im Metro Kino eine die Ausstellung MAG. KARIN MÖRTL, MUSEUM UND PUBLIKUM begleitende Schau zum Thema Schnitzler im Film gezeigt.
SCHAUFLÄCHE: 1.100 m2 ÖFFNUNGSZEITEN: PALAIS LOBKOWITZ: SAMMLUNG DI, DO BIS SO 10-17, MI 10-20 Sammlungsbestand GEDENKRÄUME UND WOTRUBA STUDIENZENTRUM: Das ÖTM verfügt über eine der bedeutendsten und um DI BIS FR 10-12 UND 13-16, SA UND SO 13-16 fangreichsten theatralen Sammlungen weltweit. Sie ba SAMMLUNGSOBJEKTE: RUND 1,600.000 siert einerseits auf den Vorstufen einer bis in die Barock EINTRITT: € 4,– (ERM. € 3,–) zeit zurückreichenden systematischen Sammeltätigkeit an der vormaligen Hofbibliothek und andererseits in hohem Ausmaß auf umfangreichen Nachlässen namhafter MUSEUMSPOLITIK Künstler sowie aus Schenkungen, Überlassungen und Profil Ankäufen. Die rund 1,6 Millionen Objekte umfassenden Das Österreichische Theatermuseum (ÖTM) stellt eine auf Bestände des ÖTM bieten in ihrer Gesamtheit nicht seinem Gebiet international anerkannte Institution dar, nur grundlegenden Einblick in alle Formen theatraler was abgesehen von seiner Ausstellungstätigkeit auch im Manifestationen von der Barockzeit bis in die Gegenwart Umfang der Sammlungen begründet liegt. Es ist gelun im seinerzeitigen bzw. heutigen Österreich, sondern darü gen, diesen Ruf zu festigen und einen Austausch sowohl ber hinaus auch in wichtige Bereiche europäischer und auf wissenschaftlicher Ebene wie auch bezüglich des außereuropäischer Länder. Innerhalb des im ÖTM ein Austausches von Ausstellungen mit befreundeten Institu gerichteten Teschner-Raumes wird durch Aufführungen tionen u.a. in München, Köln und Berlin in die Wege zu mit den historischen Puppen im Figurenspiegel dieser leiten und auch fortzusetzen. solitäre Bereich lebendig erhalten.
Zielsetzung Neuerwerbungen (Auswahl) Bühnenbildmodell zu „Die Gezeichneten“ von Franz Schreker, Entsprechend dem Bundesmuseen-Gesetz bestimmen Salzburger Festspiele, 2005 die Bewahrung, der Ausbau, die wissenschaftliche Er Würfelbühnenbaukasten von Hans Fritz, um 1920 schließung, die Präsentation und Verwaltung des Samm Drei Kostüme von Herbert Lederer lungsgutes die allgemeine Zielsetzung des ÖTM. Darüber Plakat Fledermaus, Moriz Jung, 1911 hinaus definieren die theaterhistorische Stellung sowie die Teilnachlass Hans Thimig kulturpolitische Bedeutung der theatralen künstlerischen Konvolut betreffend Max Mell Leistungen Österreichs in Vergangenheit und Gegenwart Restbestände aus dem Nachlass Ewald Balser die besondere Zweckbestimmung. Auf der Basis seiner Diverse Materialien betreffend Wanda Achsel III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 47 von 160
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Manuskripte aus dem Nachlass Richard Reich und Kostümkunde. Zeitschrift der Gesellschaft für histori Konvolut Norbert Kamil sche Waffen- und Kostümkunde 47, H. 2, 2005, S. 175–192. Konvolut Walter Feldmann Kurt Ifkovits: Felix Saltens „Das österreichische Antlitz“ und Brief Hermann Bahr an unbekannt, 16.7.1898 dessen tschechische Rezeption, in: Siegfried Mattl – Werner Modell der Würfelbühne von Hans Fritz und schriftliche Michael Schwarz (Hg.), Felix Salten. Schriftsteller – Journa Materialien list – Exilant, Wien 2006, S. 106–119. Ergänzung zum Nachlass Albin Skoda Christiane Mühlegger-Henhapel (Hg.): Joseph Gregor. 5000 Digitalfotografien zu 178 Theaterproduktionen Gelehrter – Dichter – Sammler, Frankfurt/Main 2006. Objekte aus dem Nachlass Ewald Balser Barbara Lesák: Der Wiener Theaterkinetismus, in: Ausstel Der Sammlungsbereich des ÖTM gliedert sich: lungskatalog M. Platzer – U. Storch (Hg.), Kinetismus. Wien entdeckt die Avantgarde, Wien 2006. Autographen und Nachlässe Handzeichnungen Druckgraphik, Programmarchiv AUSSTELLUNGEN Fotos und Dias Im Jahr 2006 waren die Sammlungen des ÖTM mit 354 Kostüme Leihgaben an 25 Ausstellungen im In- und Ausland Modelle beteiligt. Teschner Figurenspiegel Das ÖTM hat im Jahr 2006 zwei Sonderausstellungen Figurentheater präsentiert. Den thematischen Schwerpunkt der Ausstel Gemälde lung „Maria Callas – die Kunst der Selbstinszenierung“ Quisquilien (1. 6.–17. 9. 2006) bildeten die Inszenierung und Selbst Bibliothek inszenierung dieser großen Diva am Beispiel der Opern Archiv La Traviata, Tosca, Medea und Norma sowie des Filmes Medea in der Regie von Pasoloni. Die Ausstellung ent BIBLIOTHEK/ARCHIV stand in Kooperation mit dem Deutschen Theatermuseum München, womit auch die wichtige Aufgabe des Öster Die Bibliothek des ÖTM wurde im Jahr 2006 von 2.027 reichischen Theatermuseums, mit befreundeten Institu Personen benützt. tionen zusammenzuarbeiten, erfüllt werden konnte. Bibliothekserweiterung aus dem Bestand der ÖNB: Die zweite Sonderausstellung „Arthur Schnitzler. Affairen 28 Bücher, 163 Hochschulschriftenbände, 7 Zeitschriften und Affekte“ versuchte einen neuen Zugang zu diesem bände, 21 Bände Theaterprogramme, 4 Lieferungswerke. bedeutenden österreichischen Schriftsteller. Die Aus Ankäufe des ÖTM: 61 Bücher, 1 Zeitschriften- stellung entstand in Zusammenarbeit mit der Arthur Abonnement. Schnitzler-Gesellschaft (12. 10. 2006–21. 1. 2007). Beleg- oder Geschenkexemplare: 122 Bücher, 1 CD, Dauerausstellung/Veränderungen in der 2 DVDs. Präsentation Archiv und Provenienzforschung Da die Gedenkräume in der Hanuschgasse Ende 2005 ge Im Rahmen der Provenienzforschung ist eine freie Mit schlossen wurden, soll deren Sammlungsbestand teil arbeiterin, die von der Kommission für Provenienz weise in der geplanten Neuaufstellung der ständigen forschung dem ÖTM zur Verfügung gestellt wird, zur Schausammlung im ÖTM Berücksichtigung finden. Wann Unterstützung der vom Museum durchzuführenden For mit der Neugestaltung begonnen werden kann, ist von den schungen tätig. Sie ist mit der Durchsicht der Bestände budgetären Gegebenheiten der gesamten wissenschaft der Fotosammlung beschäftigt. lichen Anstalt abhängig. Der Kommission für Provenienzforschung wurden fol gende Personendossiers vorgelegt: Helene und Dr. Elise Richter sowie Heinrich Schnitzler.
FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN Forschung Theater und Kabarett Fledermaus in den Jahren 1907 bis 1913. Projektleitung: Barbara Lésak, Finanzierung: Jubiläumsfonds der OeNB, (Projekt-Nr.11838).
Publikationen (Auswahl) Ulrike Dembski: Der Vogelfänger als Bühnenfigur – Papageno. Papagenos Metamorphose, in: Ausstellungskatalog „Papageno backstage“. Perspektiven auf Vögel und Menschen, Wien (Österreichisches Museum für Volkskunde) 2006, S. 28–40. Dies., Die Kostümsammlung des Österreichischen Theater museums. Zur Geschichte der Kostümsammlung, in: Waffen Ausstellung „Maria Callas – die Kunst der Selbstinszenierung“ 48 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Sonderausstellungen aus Fremdbestand Außerdem wurden die bewährten „Kulturkaffees“ zu den Maria Callas – die Kunst der Selbstinszenierung Sonderausstellungen weitergeführt. (1. 6.–17. 9. 2006) In der „Langen Nacht der Museen“ am 7. 10. 2006 wurde Arthur Schnitzler. Affairen und Affekte vom Spielklub des Theaters der Jugend für 75 Besucher/ (12. 10. 2006–21. 1. 2007) innen das Gastspiel „Der Orchesterstreik“ gegeben, an den „Herbstgeschichten – Theater zum Mitspielen“ haben Ausstellungskataloge sich 30 Personen beteiligt. Die drei Kurzführungen „On Arthur Schnitzler. Affairen und Affekte. Hg. Evelyne Stage“ zur Geschichte des Bühnenbildes verzeichneten Polt-Heinzl, Gisela Steinlechner. Verlag Christian Brand etwa 75 Besucher/innen. stätter, Wien 2006. Die Nachfrage bezüglich Vorstellungen und Workshops Maria Callas. Die Kunst der Selbstinszenierung. Hg. für Kindergärten, Schulen und Horte konnte weiter ge Gunna Wendt. Henschel Verlag: München 2006. steigert werden. Die Kooperation mit dem Theater Trittbrettl wurde erfolg reich fortgesetzt. Die Austrian Ballett Company Tokyo hat VERANSTALTUNGEN ihr Stück „Die Zauberflöte – Märchenballett für Kinder“ Im Österreichischen Theatermuseum wurden eine Viel gespielt und die Aufführung durch einen Tanzworkshop zahl an Konzerten, Buchpräsentationen, Vorträgen, Gala ergänzt. abenden etc. sowie diverse Aktionen im Rahmen des Als Fortbildungsveranstaltung für Multiplikatoren wur Mozartjahres 2006 organisiert und betreut. Hervorzuhe den der Dramapädagogikworkshop „Innenansichten: ben ist der Zuwachs an standesamtlichen Trauungen im Schnitzlers Figuren in ihrer Zeit“ sowie eine Informa Eroica-Saal im ÖTM sowie die verstärkte Anmietung des tionsveranstaltung für Lehrer/innen zur Schnitzler- Saales für private Konzertaufführungen. Der qualitativ Ausstellung angeboten. hochwertige und stimmungsvolle Weihnachtsmarkt in den Räumlichkeiten des ÖTM wurde auch 2006 vielfach Im Freizeitangebot sind die Theaterkids weiterhin eine angenommen. Attraktion für 5- bis 10-Jährige. Die Nachmittage rund ums Theater, bei denen die Kinder selbst zu Schauspie Die rekonstruierten Stücke aus dem Figurenspiegel des lern, Tonkünstlern, Bühnenbildnern oder Puppenbauern Teschner-Nachlasses werden jährlich in einem Frühjahrs werden, haben heuer 18 Mal stattgefunden. In den Weih und Herbstprogramm im ÖTM vor Publikum gespielt. nachts- und Osterferien wurde für 12- bis 19-Jährige der Zur Aufführung kamen 2006 folgende Werke: Der Theaterworkshop „Lass die Objekte lebendig werden“ Drachentöter, Die Lebensuhr, Weihnachtsspiel, Karneval veranstaltet. und Der Basilisk. SONSTIGES VERMITTLUNGSARBEIT Besondere Anstrengungen wurden im heurigen Jahr für Im Jahr 2006 fanden insgesamt 372 Aktivitäten für über das Digitalisierungsprojekt in der Fotografischen Samm 7.600 Besucher/innen statt. lung unternommen. Zusätzlich zu den 9.000 im Vorjahr Sie boten für alle Altersstufen pädagogisch wertvolle und digitalisierten Fotos konnten, dank einer weiteren Kraft, auf die Ausstellungen des Hauses Bezug nehmende 17.000 Fotos digital hergestellt und bearbeitet werden. Programme an. Ihr Ziel ist es, den Besucher/innen auf Ungefähr 15.000 Fotografien wurden, ebenfalls mit Hilfe kreative Weise die faszinierende Welt des Theaters näher einer zusätzlichen Kraft, in das TMS aufgenommen. zubringen. Seit Herbst 2006 steht für Kindergärten, Schu len und Hortgruppen wieder ein neuer, das abwechslungs reiche Angebot bewerbender Folder zur Verfügung, der zu BUDGET, BESUCHER/INNEN einem weiteren Anstieg von Gruppenbesuchen führte. Die Budgetdaten (inkl. Basisabgeltung) bzw. Besucher Das Theater ABC – Führung mit aktiver Beteiligung zahlen sind im Berichtsteil Kunsthistorisches Museum wurde von einem Kindergarten, 17 Volksschulen und 43 Wien „Budget“ bzw. „Besucher/innen“ nachzulesen. Mittel- bzw. Oberstufenklassen besucht und begeistert angenommen. Der große Erfolg der Ausstellung „Arthur Schnitzler. Affairen und Affekte“ ist u. a. auf den enormen Zuspruch von Schulen zurückzuführen. 41 Schulklassen haben begeistert an unserem Vermittlungsprogramm teilge nommen. In den letzten Monaten der Sonderausstellung „Aus Burg und Oper“ hielt die Abteilung zwei Führungen für Erwachsene und eine Führung für Schüler/innen ab. Zu „Maria Callas“ fanden 16 Führungen statt, zu „Arthur Schnitzler“ gab es 15 Führungen für Erwachsene. III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument N A T IONALP AR K -I NS T I T U A T USSENS -D ONA P H ET ALL T R U ELLEN O A S N T U A ELL E T N T :
Naturhistorisches Museum 49 von160 50 von160
Naturhistorisches Museum Ö E P S S S D SC K D U M M A D M D D U D D D D U D D D D U AD M D ERSONAL CHÜLER AMMELOBJEKTE CHAUFLÄCHE INTRITTE NDREA FFNUNGSZEITEN R R R NBESETZT R R R NIV R R R R NIV R R ANIELA R NIV URA AG AG AG AG ...... IR M A R V W R R H M E E R M H . . . . .-D .-D .-P . AG NT EINHOLD ERA EINHARD UDOLF RNST RNST OBERT C C R S TORIUM ELMUT ERBERT ARTIN ERNER ARTIN R III-90 derBeilagenXXIII.GP-BerichtHauptdokument TEF EINHOLD HRIST HRIST ROF OZ OZ G ON . K K , R W H OURGLI : : S ANIE . . IMMEL M V . : € K 200 E TUDENTEN D D OLFGANG AMMER L L S D ITEK P A A P M S IKSCHI ERN R 8,–, R R K EEMANN ÖDL ÖDL : ROFIT : A R A WIN B R G . . H A VUZA J RITSCHER TTMANN . 8.500 M M OCK IEDL YER OV G OLEBIOWSKI OHENGARTNER , , : , B , : , , ERM ( F ( RUND ARIA A AY ERND A DO , S INTERIMISTISCH ANOVIC INTERIMISTISCH K 2. , THIAS INANZLEITUNG , CHARITZER D , , BTEILUNG C -D L 1. OORDINIERENDER U S G , K , Z R , ENTER m . TELZMÜLLER M NIV ( , . BIS T ORN OOLOGISCHE Z ERHARD L ARST € INTERIMISTISCH 2 L 3. , G 20,000.000 ESCHLER OOLOGISCHE EHRLINGE INERALOGISCHE H 6,–, ÖTSCH V .-D -K ERHARD MO Z , ARZHAUSER IZEDIREKT , - A RUSPEL OOLOGISCHE OZ A UND BTEILUNG , B ( BTEILUNGFÜR SL E 9–18.30, . , STV IBLIOTHEKEN -N E G LLERT ) ) N LISABETH , H B ENERALDIREKT (V ICOLA . , B S P IEDERMA A OTSCHAFTER ÖHLENKUNDLICHE V ( OLDA RÄHIST OT OR INTERIMISTISCH A , ORSITZENDER BTEILUNG , ORSITZENDER D )A G BTEILUNG I ANISCHE A IREKT NG , EOLOGISCHE A M A RCHIV A TEN BTEILUNG BTEILUNG BTEILUNG . I H NTHROPOLOGISCHE ORISCHE YR W 9 ARING A OR , , –21, AL Z USSTELLUNGUND S A UND TER M IVILDIENER T B OR A BTEILUNG ) AG IOLOGIE , ) A D , , C Ö UND ) TLICHES H A . I W A AO HEMOSYSTEMA P KOLOGIE A AMP BTEILUNG D GESCHLOSSEN BTEILUNG UBLIC ISSENSCHAFTSGESCHICHTE .U BTEILUNG R G . , NIV K ESCHÄFTSFÜHRER MR ( LAUS E BIS .-P R DELSTEININSTITUT A ELA D ROF BTEILUNG 27 B I W ILDUNG TIONS M . ÖLFER J TIK AHRE D ICHAEL R . (DNA-L UND R ): OLAND € H M 3,50 LADIK ARKETING ABOR A LBERT , ) , III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument 51 von 160
Naturhistorisches Museum 51
MUSEUMSPOLITIK Bessere Ausnutzung des vom Staat bereitgestellten Bestandes mit wachsendem Eigenfinanzierungsanteil, Profil unter Vermeidung von Sponsoren, welche die Glaubwür Aus der damals bedeutendsten barocken Naturaliensamm digkeit oder wissenschaftliche Meinungsfreiheit des lung hervorgegangen, die Kaiser Franz Stephan I. um 1748 Museums in Umweltfragen beeinträchtigen könnten. von Florenz nach Wien holte, wurde das Haus zur Sanierung und Neugestaltung des Dauerschaubereiches, „Schatzkammer der Natur“ und zu einem Gesamtkunst Eröffnen und Bewerben erneuerter Abschnitte. werk (Semper und Hasenauer 1879/89), einem der Personelles schönsten, traditionsreichsten und bestsortierten Museen Kustodennachwuchs wird in Zukunft stärker mit Schau der Welt. Die Modernisierung in sorgfältiger Harmonie bereichspflichten ausgestattet werden, weshalb bei der mit dem kulturhistorischen Bestand stellt kein Hindernis Auswahl auf Doppelbegabungen zwischen Forschung für international beachtete Innovationen dar (DNA Labor, und Lehre geachtet werden muss. Aufsichtsdienst: Ange Weltraumforschung mit „künstlichen Meteoriten“, paten bote von Agenturen wurden bisher freundlich abgelehnt. tierte 3D-Techniken, Entlarvung von Edelsteinfälschun Zunächst soll versucht werden, das steigende Potential gen, klare Positionen in Umweltkonflikten). Forschend von interessanten (und dennoch schwer vermittelbaren) lehrende Außenstellen in der Welterberegion Hallstatt Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt für die Entwicklung (Archäologie am Salzberg) und am Rande des National eines neuen Berufsbildes als Mittler zwischen Museum parks Donau Auen („Ökohaus“ Petronell Carnuntum) und Publikum zu nutzen. Bei Naturmuseen sind Siche ergänzen die Arbeit des Hauses. rungsfragen von Wertobjekten weniger vorrangig als in Das NHM ist Österreichs größtes „Lehrmittelzimmer der Kunstgalerien. Umso wichtiger aber sind sachkundige neuen Art“, setzt Echtheit und Dreidimensionalität authen Hinweise und kleine Demonstrationen für das (oft mehr tischer Objekte („natural reality“) selbstbewusst gegen die sprachige) Publikum. alles beherrschende „virtual reality“ unserer Zeit und wird zunehmend vom Städtetourismus entdeckt. Zielsetzung Wissenschaftliche Anstalt mit Forschungs- und Bil dungsauftrag. Bewahrung, Mehrung und aktuelle Inter pretation des naturkundlichen Staatsschatzes. Bereitstellung biologischer Grundlagen für die inter national vorrangige Erhaltung der biologischen Arten vielfalt (Biodiversität) durch präzise Identifikation und Neubeschreibung von Arten (Systematik, Taxonomie und Nomenklatur für die wissenschaftliche Welt gemeinschaft). Erstellung von Verbreitungskarten einschließlich ihrer Veränderungen im Zuge von Klimawandel, ökotoxischen Schau- und Lehrgarten der Außenstelle Petronell-Carnuntum Belastungen und Lebensraumverlusten. Perspektiven Naturschutzforschung für Nationalparke und Vorrangiges Engagement hat den vier Hauptzielgruppen Etablierung von Schutzgebieten (z. B. Natura 2000). zu dienen: Expertisen und Orientierungshilfen für Naturraum- Schulgruppen: verlangen didaktisch aussagekräftige Management, Stadtökologie und naturbezogene Touris Dauerschauangebote, auf die sich Lehrer/innen Jahr für musprojekte. Jahr verlassen können. Sonderausstellungen setzen Im Publikums- und Medienbereich: Thematisierung wichtige Zusatzimpulse, sofern sie lehrplankonforme der dringenden biologischen, ökologischen und geolo Themen bieten (die laut BMBWK vom Lehrplan ge gischen Gegenwartsprobleme zur Bewusstseinsbildung forderten Schwerpunkte „Mensch – Gesundheit“, „Tier in diesen Fragen höchster gesellschaftspolitischer – Pflanze“, „Ökologie – Umweltschutz“), auch für Relevanz. neue Dauerschaugestaltung gelten. Managementziele Familienpublikum: Bildungspolitisch prägendes Stärkere Publikumsorientierung, Attraktivitätssteigerung „Schlechtwetterprogramm“ für Kinder, zugleich geis durch vermehrte Angebote und interessantere Gestaltung. tig anregender Aufenthalt für (Groß-)Eltern. Eines der Entfaltung ökonomischer Einnahmequellen (Shop, Ent wenigen Museen, in dem sich auch Vorschulkinder wicklung neuer Artikel, Replika, Souvenirs, Vermarktung nicht langweilen. (Groß-)Eltern schätzen auch urbanes von Bildrechten, Produktion von Wanderausstellungen, Flair einer lebenswerten Museumswelt. Vermietungen, Sponsorenverträge, Angebotspakete, Noch stärkeres Eingehen auf saisonale Anlässe Kooperation mit Tourismus). Bearbeitung aktueller For (Ostern, Weihnachten etc.), noch mehr Vivarien und schungsthemen mit größerer Aussicht auf nationale und Dioramen, Sonderangebote wie gute Nachtführungen, internationale Förderung (Drittmittel durch Projektfor Kindercamps, Sammlerbörsen, Puppentheater, Quiz schung, Konsulenten- und Gutachtertätigkeit) Insgesamt: und Wettbewerbe. 52 von 160 III-90 der Beilagen XXIII. GP - Bericht - Hauptdokument
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