Die Kaiserliche Gemäldegalerie in Wien Und Die Anfänge Des Öffentlichen Kunstmuseums. Band 1
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
GUDRUN SWOBODA (Hg.) Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums BAND I DIE KAISERLICHE GALERIE IM WIENER BELVEDERe (1776–1837) Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums BAND 1 DIE KAISERLICHE GALERIE IM WIENER BELVEDERE (1776–1837) 2013 BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR GUDRUN SWOBODA (HG.) Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums BAND 1 DIE KAISERLICHE GALERIE IM WIENER BELVEDERE (1776–1837) 2013 BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR IMPRESSUM Gudrun Swoboda (Hg.) Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Band 1 Die kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837) Band 2 Europäische Museumskulturen um 1800 Kunsthistorisches Museum Wien, Wien 2013 Redaktion Gudrun Swoboda, Kristine Patz, Nora Fischer Lektorat Karin Zeleny Art-Direktion Stefan Zeisler Graphische Gestaltung Johanna Kopp, Maria Theurl Covergestaltung Brigitte Simma Bildbearbeitung Tom Ritter, Michael Eder, Sanela Antic Hervorgegangen aus einem Projekt des Förderprogramms forMuse, gefördert vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF): PUB 121-V21/PUB 122-V21 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar. Abbildungen auf der Eingangsseite Vinzenz Fischer, Allegorie auf die Übertragung der kaiserlichen Galerie in das Belvedere, 1781. Wien, Belvedere Druck und Bindung: Holzhausen Druck Gmbh, Wien Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in Austria ISBN 978-3-205-79534-6 Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. © 2013 Kunsthistorisches Museum Wien – www.khm.at © 2013 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co.KG., Wien Köln Weimar Inhalt 6 ZUM GELEIT Margit Fischer 8 GRUSSWORTE Karlheinz Töchterle Sabine Haag 10 EINLEITUNG Gudrun Swoboda 22 Kunst nach Ordnung, Auswahl und System TRANSFORMATIONEN DER KAISERLICHEN GEMÄLDEGALERIE IN WIEN IM SPÄTEN 18. JAHRHUNDERT Nora Fischer 90 Eine ungewöhnliche Einrichtung wird zum fixen Bestandteil der kunsthistorischen Ordnung DIE MALEREISCHULE DER „ALTEN DEUTSCHEN MEISTER“ VON 1781 BIS 1837 Alice Hoppe-Harnoncourt 116 Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien (1765–1787) EINE CHRONOLOGIE ZU DEN AUFSTELLUNGEN UNTER ROSA UND MECHEL Elisabeth Hassmann 168 REKONSTRUKTION DER KAISERLICHEN GEMÄLDEGALERIE IN WIEN NACH DEM VERZEICHNIS VON CHRISTIAN VON MECHEL 1783 286 FORMATVERÄNDERUNGEN AN GEMÄLDEN IM ZUSAMMENHANG MIT DER NEUAUFSTELLUNG (1780/81) 292 IN MECHELS VERZEICHNIS VON 1783 GENANNTE GEMÄLDE, DIE HEUTE IM KHM AUFBEWAHRT WERDEN (MIT AKTUELLEN ZUSCHREIBUNGEN) Margit Fischer Zum Geleit Sehr geehrte Damen und Herren! Gerne habe ich die freundliche Einladung angenommen, der Publikation Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums ein paar Worte voranzustellen. Dafür waren mehrere Gründe ausschlaggebend: Erstens möchte ich damit meine Wertschätzung für dieses Museum, dessen Leitung und die hier geleistete Arbeit zum Ausdruck bringen. Zweitens verdient es Anerkennung, wenn große Museen ihren wissenschaftlichen Auf- trag ernst nehmen. Gerade das ständige Bemühen um Aufmerksamkeit birgt die Gefahr in sich, weniger öffentlichkeitswirksame Bereiche der Museumstätigkeit ins Hintertreffen geraten zu lassen. In meinem Verständnis jedoch bildet die Erforschung von historischen Zusammenhängen – um ein Beispiel zu nennen – die Grundlage für eine spannende und fundierte Ausstellungstätigkeit. Und Drittens fühle ich mich Museen ganz generell in vielfacher Hinsicht verbunden. Ich selbst habe im Museum für Angewandte Kunst gearbeitet und bin seit dieser Zeit auch überzeugt, dass Museen Aufgaben haben, die weit über das Präsentieren hinausgehen. Wie Sie sicherlich wissen, wurde das Museum für Angewandte Kunst beispielsweise in ers- ter Linie als Schulungs- und Ausbildungsstätte geschaffen. Es ging also primär gar nicht darum, ein möglichst breites Publikum in das Haus zu locken, sondern darum, angehen- den Kunstschaffenden Anschauungsmaterial für das Studium bereitzustellen. Dass die Sammlungen des Museums für Angewandte Kunst als Inspirationsquelle für einige der wichtigsten Vertreter des Kunsthandwerks der Jahrhundertwende wurden, ist bekannt. 6 Dort habe ich gelernt: Ein Objekt einer Sammlung kann uns nur Informationen liefern, wenn wir an das Objekt oder die Sammlung Fragen stellen. Und diese Fragen ergeben sich nicht immer, aber in vielen Fällen vor dem Hintergrund, warum die Sammlung an- gelegt wurde. Heute, so glaube ich, ist daher aus einem Ausbildungsauftrag ein noch viel umfassende- rer Bildungsauftrag geworden. Dieser betrifft nicht nur die ehemaligen Studiensammlun- gen, er betrifft alle Museen. So empfand ich etwa die Ausstellung zu Vermeers Malkunst, die in diesen Räumen gezeigt wurde, als wirklich gelungenen Ansatz, um Besucherinnen und Besucher beim ‚Lesen‘ eines Bildes zu unterstützen. Analphabetismus führt auch in Kunst und Kultur zu Desinteresse und Unverständnis. Meine Damen und Herren! Der von mir erwähnte Bildungsauftrag hat sicherlich wesentlich mit der Öffnung der Sammlungen für die Allgemeinheit zu tun. Eine private Kunstsammlung kennt keinen umfassenden pädagogischen oder didaktischen Anspruch. Was diese Umwidmungen und Neuausrichtungen bedeuten und mit sich bringen, ist Gegenstand dieser Publika- tion. Mag es auf den ersten Blick auch wie ein rein historisches Thema wirken, meine ich doch, dass dieser Themenkomplex Fragen aufwirft und vielleicht erstmals thematisiert, die durchaus auch für unser heutiges Verständnis von Bedeutung sind – gerade in Hin- blick darauf, was ein Museum und dessen gesellschaftliche Rolle sind. Ich danke Frau Generaldirektorin Sabine Haag und der Herausgeberin Gudrun Swoboda für diese Initiative und wünsche der Publikation zahlreiche Leserinnen und Leser. Margit Fischer 7 Karlheinz Töchterle Grußworte Die dieser außergewöhnlichen Publikation zugrundeliegende wissenschaftliche Be- arbeitung und Analyse wurde im Rahmen des Förderprogramms forMuse des Wissen- schafts- und Forschungsministeriums (BMWF) durch das Forschungsprojekt „Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800“ gefördert. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten zeigen eindrucksvoll, unter welchen Rahmen- bedingungen eine traditionelle höfische Sammlung in ein modernes Kunst museum transformiert werden konnte. Die Einschätzung, welche Bedeutung diese Neuerung für die betreffende Epoche hat, überlasse ich gerne den Expertinnen und Experten; doch die Vorstellung, dass diese Ende des 18. Jahrhunderts von Wien ausgehende kunstge- schichtliche „Revolution“ in hohem Maße für die weitere Museums geschichte in ganz Europa bedeutsam war, ist bemerkenswert. Ebenso wie die durch die Recherchen nun belegte Tatsache, dass die kaiserliche Galerie bereits 1777 ein öffentlich zugänglicher Ort war. Museen sind wichtige Akteure und Partner der wissenschaftlichen Forschung, denn sie befassen sich systematisch mit unserem kulturellen Erbe bei der Aufarbeitung, Analyse und Ausstellung oder Publikation ihrer Sammlungen. Es ist mir ein Anliegen, dass die Forschungstätigkeit an Museen sichtbarer und damit national und international gestärkt wird. Mit dieser Publikation liegt nun eines der Ergebnisse des Förder programms vor, das ein eindrückliches Zeugnis der hochqualitativen Forschungsarbeit unserer Museen darstellt. Karlheinz Töchterle Bundesminister für Wissenschaft und Forschung 8 Sabine Haag Mit der vorliegenden zweibändigen Publikation werden Ergebnisse intensiver wissen- schaftlicher Forschungen und Auseinandersetzungen mit einem grundlegenden Thema unseres Hauses einer interessierten Fachwelt vorgelegt. Hervorgegangen aus einem vom Wissenschaftsministerium geförderten forMuse-Projekt unter der Leitung der Kunst- historikerin und Kuratorin für italienische, französische und spanische Barockmalerei an unserer Gemäldegalerie, Gudrun Swoboda, und bereichert durch Beiträge internationaler Forscherinnen und Forscher liegen nun fundierte und neue Ergebnisse zur Geschichte der Wiener Gemäldegalerie aus der Zeit um 1800 vor. Gudrun Swoboda hat sich bereits 2008 mit ihrer Publikation „Die Wege der Bilder. Eine Geschichte der kaiserlichen Gemäldesammlungen von 1600 bis 1800“ mit der Geschichte unserer bedeutenden Gemäldesammlung auseinandergesetzt. Sie zeigte in dieser Arbeit überzeugend auf, dass eine große Anzahl der Gemälde schon lange Zeit in habsburgischem Besitz war, freilich nicht in Wien allein, sondern auf mehrere Zentren der Hofhaltung verteilt, wie in Prag, Innsbruck, Graz oder Brüssel. Diese sammlungs- geschichtlichen Untersuchungen standen lange Zeit gegenüber kunsthistorischen und kunsttheoretischen Fragestellungen im Hintergrund. Mit dem modernen Museumsgedanken und neuen Präsentationsformen seit der Zeit der Aufklärung wurden auch die Wiener Bestände erstmals systematisiert und in neue Sinnzusammenhänge gebracht. Die chronologisch geordnete und an künstlerischen Schulzusammenhängen orientierte Präsentation im Belvedere steht somit am Beginn des modernen Museums. Bereits mehr als